Was bedeutet nun Nachhaltige Entwicklung ?. Grundsatz der deutschen Forstwirtschaft Hans Carl von...
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Was bedeutet nun
Nachhaltige Entwicklung ?
• Grundsatz der deutschen Forstwirtschaft Hans Carl von Carlowitz (sächsischer Oberberghauptmann, 1645 - 1714) „Sylvicultura Oeconomica. Die Naturmäßige Anweisung zur Wilden
Baum-Zucht“ (1713)
• Kritik des auf kurzfristigen Gewinn orientierte Handeln
• Forderung nach längerfristiger Orientierung „pfleglichen“ Umgang mit der Ressource Holz „eine Gleichheit zwischen An- und Zuwachs und dem Abtrieb des Holtzes erfolget“ und die Nutzung „immerwährend“, „continuierlich“ und „perpetuirlich“ erfolgen kann.
• Entwicklung eines umfassenderen Nachhaltigkeitsgedanken (ähnlich „Dreieck der Nachhaltigkeit“).
• die Ökonomie soll nicht nur der Wohlfahrt des Gemeinwesens dienen, sondern ist vor allem auch dem schonenden Umgang mit der Natur und der Verantwortung für künftige Generationen verpflichtet.
• Aufgenommen in den 70er Jahren in der Debatte um die „Grenzen des
Wachstum“ (Meadows et al. 1972, 1992) und im Brundtland-Report (WCED
1987) wieder aufgenommen.
Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung
Drei wesentliche Grundsätze für eine „Nachhaltige Entwicklung“
des gekoppelten Mensch-Natur-Systems:
1) intergenerationellen Gerechtigkeit: Die Fähigkeit zur Befriedigung der Bedürfnisse der nächsten Generation darf nicht durch die Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation beeinträchtigt werden.
2) intragenerationellen Gerechtigkeit: Die Notwendigkeit eines Nach-rückens der Entwicklungsländer, mit dem Ziel die Wohlstandsschere wieder zu schließen• bedeutet nicht notwendigerweise eine nachholende
Entwicklung mit den gleichen Fehlern beiderseitige Angleichung!
3) Die Betonung des intrinsischen Eigenwertes von Ökosystemen, aber auch ein kultureller Wert von indigenen Völkern.
Nachhaltige Entwicklung
„Dreieck der Nachhaltigkeit“
• Beschreibung der wechselseitigen Beziehungen zwischen ökologischer (Bewahrung der Umwelt), sozialer (Stärkung des sozialen Zusammenhalts / Gerechtigkeit) und ökonomischer (Befriedigung materieller Bedürfnisse) Dimension (Dierkes 1985)
Multi-dimensional assignment of values
Bound to a concrete context
Multi-dimensional assignment of values
Bound to a concrete context
Exposed to global change
Specific responses to dynamics of global change
Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung ist ein „ill-defined problem“, da weder der Ausgangspunkt, noch der Zielzustand klar definiert sind!
Nachhaltige Entwicklung
Erd-System-Wissenschaft(Earth System Science - ESS)
ESS Earth-System-ScienceDie Gaia Hypothese (Lovelock):
• Die Erde wird als ein System aus verschiedenen, inter-agierenden Elementen verstanden
selbstregulierendes, kybernetisches System
Die Gaia-Hypothese besagt:
• das Globale Ökosystem erhält und reguliert sich selbst
• ähnlicher einem biologischen Organismus als einer
unbelebten Einheit die durch die automatischen und
zufälligen Prozesse der Geologie gesteuert wird
• die Erdoberfläche ähnelt mehr einem lebenden Körper
als einem Felsklotz oder einer Maschine
ESS Earth-System-Science
Viel Kritik:• Neuere Ansätze modifizieren die Hypothese dahingehend, dass
biologische Rückkopplungsmechanismen die Widerstandskraft (resistance/resilience) des Erd-Systems erhöhen (Kirchner 2003).
Die Gaia Hypothese:
Historische Entwicklung:• Gaea, griechisch „Göttin der Erde“
• Idee einer „lebenden“ Erde ist alt, e.g.:
• Mythologie vieler Völker „Mutter Erde“
• Plato, erste mehr mechanistische Sicht
• James Hutton („Vater“ der Geologie), sprach in einer Rede vor der Royal Society of Edinburgh, 1790, von der Erde als ein Superorganismus und das „... it`s proper study would be physiology" – die Wissenschaft der Funktionsweise von Lebewesen
Das gekoppelte Erdsystem•Natur, Gesellschaft und Ökonomie sind „Frösche”,
keine „Fahrräder“.•eher komplexe, „lebende“ Ganze (selbst-organisierte
Systeme), mit von einander abhängigen Teilen und Beziehungen, die von uns nicht vollständig verstanden werden
•Es ist daher besser:•unvollständig mit dem Ganzen als ganz mir
dem Unvollständigen umzugehen!• in etwa (approximativ) Richtig zu liegen als
präzise Falsch. holistischer Systemansatz •Am besten geeignet um menschliche Bedürfnisse und
Rechte mit den Bedürfnissen und Rechten des Systems, in dem die Individuen leben und interagieren, sowie seiner anderen Komponenten in Beziehung zu setzen.
ESA Erd-System-Analyse
ESA Erd-System-Analyse
Das Erd-System E:
ESA Erd-System-Analyse
E = f (N, H)N = Atmosphäre, Biosphäre, Kryosphäre, Hydrosphäre,
Pedosphäre, etc. GAIAH = “Human Factor” = A, SA = Anthroposphäre S = “Das Globale Subjekt”= B (brain), V (values),
O (executive organs) ?
Das Erd-System E:
ESA Erd-System-AnalyseDas Erd-System im Holozän:
Zeit
A häreAnthroposp der ndMakrozusta
N Ökosphäre der ndMakrozusta
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A
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Das Erd-System im “Anthropozän” (Crutzen 2000):
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Der Mensch wandelt sich vom reaktiven
zum aktiven Element im System!
Wie erreichen wir eine Nachhaltige Entwicklung?
?
ESM Erd-System-Management
• Ein Management findet durch die Einführung
einer externen Kontrollfunktion M(t) in das
Koevolutionssystem aus Umwelt und der
Zivilisationsentwicklung statt.
Management
liegt. Gegenwart der in Zeitachse der Ursprung der mit wobei
0
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ESM Erd-System-Management
• die Möglichkeit der menschlichen Einflussnahme auf den Koevolutionspfad.
• durch ein geeignetes Management der Umwelt und der Zivilisationsentwicklung sollein „positiver“ Verlauf der Koevolution im Erdsystem erreicht werden.
• “Geokybernetik” (Schellnhuber 1998).
Entscheidenden Fragen:• Definition eines „positiven“ Verlaufs• Welche Strategien werden zu seiner
Umsetzung benötigt?
„Nachhaltige Entwicklung”
ESM Erd-System-Management
Grundlegende Nachhaltigkeitsparadigmen(nach Schellnhuber 1998)
ESM Erd-System-Management
• Raum aller möglicher Koevolutionszustände P = (N, A)
• Die Domäne U (P0) umfasst alle möglichen Koevolutionszustände
die vom gegenwärtigen (t = 0) Zustand P0 = (N0, A0), durch
geeignete Managementschritte, M, erreicht werden können.
• Katastrophen - Domänen: K1, K2 U (P0),
2D Koevolutionsraum:nicht zugängliche
Dom änen
ErreichbaresUniversum
(P )0
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krit . krit .Ökologische Nische
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ESM Erd-System-Management
Die Sicherheitszone S0.5 bezeichnet die Menge von Orten, die für weniger als 50 % aller von ihnen möglichen Koevolutionspfade in einer Katastrophendomäne enden. R0.5 bezeichnet diejenigen Standort für die mindestens 50 % aller möglichen Entwicklungen in einer Katastrophendomäne enden. s0.5 beschreibt den 50 % sicheren Raum aller möglichen Entwicklungspfade ausgehend von P0.
Pessimierung P2 :(Anti-Murhpy Strategie)
krit . krit .
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(P )0UGrenzevon
P 0
P(t | M )(2 | 0.5)
S K K0.5 1 2 ( )
s0.5 1 2 ( )K K
R ( K )0.5 1 R ( K )0.5 2
P(t | M* )(1)
Schwache Form derPessimierung Risiko x = 0.5
ESM Erd-System-Management
Pessimierung P2 Leitplankenkonzept
Syndrome:• potentiell nicht-nachhaltige Entwicklungsmuster
Identifikation von Risiko- und Sicherheitszonen• Syndromdynamik = Element des generellen Koevolutionspfads • Risikozonen werden hier als evolutionären Domänen der
syndromaren Entwicklungsverläufe verstanden.
Syndrome als Leitplanken im Erd-System
ESM Erd-System-Management
Zusammenfassung:Nachhaltige Entwicklung:• Verschiedene Sichtweisen zeigen verschiedene Aspekt von
Nachhaltiger Entwicklung auf• Systemtheoretische Sichtweise (Gaia)
Nachhaltige Entwicklung durch aktives Systemmanagement verschiedene Managementparadigmen
Fragen zur Diskussion: Wer steuert das System? Das Globale Subjekt? Wie können verschiedene normative Sichtweisen
zusammengefasst/ausgehandelt werden?e.g. Klimaverhandlungen (Kyoto), UN, Rio, Johannisburg
Ist so ein Szenario realistisch?
Unterschied:lokale/regionale Nachhaltigkeit globale Nachhaltigkeit
regionale Subjekte globales Subjekt
• Raum aller möglicher Koevolutionszustände P = (N, A)
• Die Domäne U (P0) umfasst alle möglichen Koevolutionszustände
die vom gegenwärtigen (t = 0) Zustand P0 = (N0, A0), durch
geeignete Managementschritte, M, erreicht werden können.
• Katastrophen - Domänen: K1, K2 U (P0),
2D Koevolutionsraum:nicht zugängliche
Dom änen
ErreichbaresUniversum
(P )0
P 0
krit . krit .Ökologische Nische
Ve
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sR
eg
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gim
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ESM Erd-System-Management
Korridor für eine „Nachhaltige Entwicklung“ wird durch die Festlegung von
Normen und Standards bestimmt, ohne die allgemeine Zugänglichkeit des
Koevolutionsraums zu berücksichtigen.
Koevolutionspfad, P (t | M(0)), muss auf Grund des unzugänglichen Bereichs
des Koevolutionsraums den vorgesehenen Korridor verlassen und droht
möglicherweise in eine Katastrophen-Domäne zu laufen.
Standardisierung P0:
ErreichbaresUniversum
P 0
krit . krit .Ökologische Nische
Ve
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21
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vorgeschrieEntwicklungs
benerkorridor
P (t | M (0))
ESM Erd-System-Management
• strebt die Maximierung eines generalisierten Nutzen in der kontrollierten Koevolution erfordert weitvorausschauende Strategien detailliertes Systemverständnis
Probleme:
• Politischer Konsens
• nicht ausreichenden Überschaubarkeit der Systementwicklungen
Optimierung P1:
ErreichbaresUniversum
P0
krit . krit .Ökologische Nische
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(P )0U
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P ( t | M * )(1)
ESM Erd-System-Management
Die Sicherheitszone S0.5 bezeichnet die Menge von Orten, die für weniger als 50 % aller von ihnen möglichen Koevolutionspfade in einer Katastrophendomäne enden. R0.5 bezeichnet diejenigen Standort für die mindestens 50 % aller möglichen Entwicklungen in einer Katastrophendomäne enden. s0.5 beschreibt den 50 % sicheren Raum aller möglichen Entwicklungspfade ausgehend von P0.
Pessimierung P2 :(Anti-Murhpy Strategie)
krit . krit .
Ven
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Reg
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Reg
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KK
21
0
(P )0UGrenzevon
P 0
P(t | M )(2 | 0.5)
S K K0.5 1 2 ( )
s0.5 1 2 ( )K K
R ( K )0.5 1 R ( K )0.5 2
P(t | M* )(1)
Schwache Form derPessimierung Risiko x = 0.5
ESM Erd-System-Management
Pessimierung P2 Leitplankenkonzept
Syndrome:• potentiell nicht-nachhaltige Entwicklungsmuster
Identifikation von Risiko- und Sicherheitszonen• Syndromdynamik = Element des generellen Koevolutionspfads • Risikozonen werden hier als evolutionären Domänen der
syndromaren Entwicklungsverläufe verstanden.
Syndrome als Leitplanken im Erd-System
ESM Erd-System-Management
• Intergenerationelle Gerechtigkeit
• P(M3) führt ausgehend von P0 über P1 und P2.
• Von allen Punkten von P(M3) aus, sind alle Punkte in U(P0) erreichbar.
• Verletzung der Nachhaltigkeit = Einschränkung von U(P0)
• Kritische Domänen sind auch erreichbar
Gerechtigkeit P3:
krit . krit .
Ve
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gim
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KK2
10
(P )0UGrenzevon
P0
P1
P2
P(M )*
(3)
ESM Erd-System-Management
Grundgedanke:Erreichen eines stabilen Zustands durch einfaches Management direkten Wiederspruch zur Gerechtigkeit, die versucht alle
Möglichkeiten offen zu halten Ausschluss langfristiger Weiterentwicklung
“Geoengineering” Mitigation von nicht-gewünschten Effekten Aktive Systemsteuerung
Stabilisierung P4:
ESM Erd-System-Management
Zusammenfassung:Nachhaltige Entwicklung:• Verschiedene Sichtweisen zeigen verschiedene Aspekt von
Nachhaltiger Entwicklung auf• Systemtheoretische Sichtweise (Gaia)
Nachhaltige Entwicklung durch aktives Systemmanagement verschiedene Managementparadigmen
Fragen zur Diskussion: Wer steuert das System? Das Globale Subjekt? Wie können verschiedene normative Sichtweisen
zusammengefasst/ausgehandelt werden?e.g. Klimaverhandlungen (Kyoto), UN, Rio, Johannisburg
Ist so ein Szenario realistisch?
Unterschied:lokale/regionale Nachhaltigkeit globale Nachhaltigkeit
regionale Subjekte globales Subjekt
ENDE