Was beeinflusst ein langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden?

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ZIM-NEMO-Netzwerk TECLA (Technische Pflegeassistenzsysteme) Leben und Wohnen im Alter – Was beeinflusst ein langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden? Halberstadt, 15. Oktober 2013 www.mytecla.de

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Einführungsvortrag von Netzwerkmanager Uwe Witczak auf der TECLA-Fachtagung 2013 "Leben und Wohnen im Alter" in Halberstadt.

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Page 1: Was beeinflusst ein langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden?

ZIM-NEMO-Netzwerk TECLA (Technische Pflegeassistenzsysteme)

Leben und Wohnen im Alter – Was beeinflusst ein langes selbstbestimmtes

Leben in den eigenen vier Wänden?

Halberstadt, 15. Oktober 2013

www.mytecla.de

Page 2: Was beeinflusst ein langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden?

Das Altersbild im Wandel

gesellschaftliche Wahrnehmung heute:

schwach

hilfebedürftig

antriebsarm

Leben und Wohnen im Alter – Fachtagung TECLA 2013

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Das Altersbild im Wandel

gesellschaftliche Realität heute:

mobil

sozial gut vernetzt

körperlich und geistig fit

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Das Altersbild im Wandel

am Beispiel: Verwendung Lippenstift bei Frauen 60plus

Frauen 65-74 Jahre Frauen 75plus

1984 23,5% 11%

2012 47,5% 24%

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Das Altersbild im Wandel

Das realitätsnahe Bild

(Lebensstile, Lebensumfeld)

ist der Schlüssel, um das bei

Älteren vorhandene Potential,

an Erfahrungswissen und an Tatkraft

nicht zu verschenken, sondern sinnvoll

für die Gemeinschaft einzubinden.

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Zielgruppe „Senioren“

keine eindeutige Zielgruppenbestimmung !!!

Wird die Altersgrenze des Vorruhestandes 50plus als ein erstes Zuordnungskriterium für die „Senioren“ angenommen und die durchschnittliche Lebensdauer von ca. 83 Jahren berücksichtigt, handelt es sich bei der 50plus Generation um die längste aller Lebensetappen.

Schon allein aus diesem Grunde kann bei „Senioren“marketing keine eindeutige Zielgruppenbestimmung erfolgen.

Die sehr breite Altersspanne der „Senioren“ und deren Heterogenität schränkt die Bewertung der Generation 50plus als eine Zielgruppe erheblich ein.

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Tatsächlich

erfolgt ein Bedürfniswandel ab dem 60. Lebensjahr

Arbeit wird durch Freizeit ersetzt, Ehrenamt

Verwandte und Freunde rücken anstelle von Arbeitskollegen

in den Vordergrund

materiellen Werte

Konsum, Reisen

ideelle Werte

Familie, Freunde, Entspannung, Genuss

Grundwerte

Gesundheit, Sicherheit, selbst. Handeln

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Folie 6

Maslowsche Bedürfnis-hierarchie

(Pawelek 2003)

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Generationen-Marketing

...bezeichnet die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf den Absatzmarkt

ausgerichteten Unternehmensaktivitäten mit dem Zweck einer dauerhaften Befriedigung der Kundenbedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse älterer Kunden.

„Design for all“

...sollte das Motto für die Produkt- und Dienstleistungsentwickler sein,

denn von vielen „seniorengerechten“ technischen Lösungen profitieren nicht immer nur ältere Menschen. Es sollte daher nicht das Ziel sein, spezielle „Senioren“produkte bzw. –dienstleistungen zu entwickeln, sondern solche, die

auch die Bedürfnisse der älterer Menschen berücksichtigen.

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Der „Senioren“markt in Deutschland

ist vorwiegend von den Sozialinstitutionen, wie Versicherungen,

Krankenkassen und Wohlfahrtsverbänden geprägt, die hauptsächlich

Dienstleistungen anbieten.

Der Bereich der Konsumwirtschaft ist dagegen noch unterentwickelt. „Senioren“ benötigen Produkte, die ausgeprägten Alltagsnutzen bieten und

über den medizinisch notwendigen Bedarf hinausgehen.

Die Hauptaufgabe der Produkte ist die gezielte Erfüllung von Bedürfnissen.

Die Produkte erfüllen nur dann Bedürfnisse, wenn Sie einen Nutzen mit sich bringen. Die entscheidende Aufgabe für die Produktentwicklung lautet:

Löse das Problem !!!

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Was prägt die alternde Generation:

...der Wunsch nach Gesundheit, Sicherheit, selbstständiges Handeln – einfach

ein schönes, angenehmes und eigenbestimmtes Leben.

...sind ausgesprochen qualitätsbewusste, treue und kritische Menschen.

...sind – aufgrund langjähriger Erfahrung – Einkaufsprofis und meist keine

Spontankäufer.

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Kundenansprache ist das A und O

Der Informationsbedarf der Senioren ist sehr groß.

alternde Generation

... benötigt speziell für sie konzipierte Produkte und Dienstleistungen,

sie wollen dies aber nicht offen wahrnehmen.

Die Bezeichnung „Senior“ wird von einer Person Anfang 60 oft als

Beleidigung empfunden.

„Senioren-Teller“, „Senioren-Café“ etc., stoßen aufgrund der Bezeichnung auf

eine starke Ablehnung. Auch Bezeichnungen wie „Future Seniors“,

„Generation 50+“, „Silver Panthers“, oder sogar „Kukident-Generation“, sprechen

diese Zielgruppe nicht an.

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Verantwortung, gesellschaftliches Engagement

Erwartungen an Stadt und Gemeinde, wenn es um die Situation älterer Menschen geht?

56% Qualität von Pflegeeinrichtungen

56% Bedürfnisse älterer Menschen im ÖPNV

51% Angebot altersgerechter Wohnungen

39% Barrierefreiheit in Öffentlichen Gebäuden

35% Beratungsstellen für Ältere

33% Vermittlungsservice für Einkaufs-und Haushalthilfen

32% Förderung von Freizeit und Kulturangeboten für Ältere

25% Möglichkeiten des Austausches zwischen Jüngeren und Älteren Quelle: Generali Altersstudie 2013, „Wie ältere Menschen leben, Denken und sich engagieren“

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Im Alter aktiv für die Gesellschaft

Das bürgerschaftliche Engagement

vor dem Rentenalter haben sich 43%

stark/sehr stark ehrenamtlich engagiert...

45% der 65- bis 85-Jährigen und

29% der 80- bis 85-Jährigen sind heute ehrenamtlich engagiert

zeitlicher Umfang: durchschnittlich 4,2 h/Woche

Quelle: Generali Altersstudie 2013, „Wie ältere Menschen leben, Denken und sich engagieren“

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Im Alter aktiv für die Gesellschaft

Das bürgerschaftliche Engagement (Wo sind Sie ehrenamtlich engagiert?)

15% Kirchlich-religiös

14% Freizeit/Geselligkeit (Seniorenclub)

12% Sport

12% Kultur, Musik

10% Gesundheit/Soziales

8% Umwelt-, Naturschutz

5% Politik

4% Jugend-,Bildungsarbeit

3% Berufliche Interessenvertretung

2% Feuerwehr Quelle: Generali Altersstudie 2013, „Wie ältere Menschen leben, Denken und sich engagieren“

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Pflege zu Hause!!! - der Wunsch für die Zukunft Wie möchten Sie Leben?

59%

32%

21%

20%

19%

12%

1%

Quelle: Generali Altersstudie 2013,„Wie ältere Menschen leben, Denken und sich engagieren“

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eigene Wohnung mit Pflegedienst

Seniorenheim mit eigener Wohnung

Seniorenheim mit eigenem Zimmer

Bei den Kindern, Enkeln

Eigene Wohnung im MGH

WG mit anderen älteren Menschen

Bei anderen Verwandten

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Danke für die Aufmerksamkeit Uwe Witczak

Netzwerkmanager

TECLA ZIM-NEMO

Hochschule Harz

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