Wasserstoffsuperoxid_ Naturlich und nebenwirkungsfrei it, Haushalt und Hygiene (German Edition) -...

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  • Josef Pies

    Wasserstoffsuperoxid

    Natrlich und nebenwirkungsfrei Gegen Viren und Bakterien Fr Gesundheit, Haushalt und Hygiene

    VAK Verlags GmbH Kirchzarten bei Freiburg

  • Vorbemerkung des VerlagsDieses Buch dient der Information ber Mglichkeiten der Gesundheitsvorsorge undSelbsthilfe. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlagbeabsichtigen nicht, Diagnosen zu stellen und Therapieempfehlungen zu geben.Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz fr professionelle medizinischeBehandlung bei gesundheitlichen Beschwerden zu verstehen.

    Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet ber http://ddb.d-nb.de abrufbar.

    VAK Verlags GmbHEschbachstrae 579199 KirchzartenDeutschlandwww.vakverlag.de

    3. Auflage 2013 VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2004(ISBN der 1. Auflage: 978-3-935767-36-6)Lektorat: Nadine BritschFotos: S. 12, 13, 30, 35, 40, 44, 46, 54, 56, 59, 65, 68, 71, 73 Microsoft ClipArt,S. 21 iStock Konstantin Tavrov, S. 33 Patrick Coin,S. 14 Bundesarchiv Bild 10212525 Georg Pahl, S. 26 WikipediaUmschlagdesign: Hugo Waschkowski, FreiburgReihenlayout: Karl-Heinz Mundinger, VAKSatz: Goar Engelnder (www.dametec.de)Druck: MediaPrint GmbH, PaderbornPrinted in GermanyISBN 978-3-86731-116-8 (Paperback)ISBN 978-3-95484-038-0 (ePub)ISBN 978-3-95484-039-7 (Kindle)ISBN 978-3-95484-040-3 (PDF)

  • InhaltEinleitung

    Sauerstoff ein ganz besonderes Gas

    Bio-oxidative Therapiemethoden

    Ozon, die Schwester von Wasserstoffsuperoxid

    Etwas Chemie zum Wasserstoffsuperoxid

    Wie alles anfing

    Wie Wasserstoffsuperoxid wirkt

    Natrliche Rolle von Wasserstoffsuperoxid bei Mensch, Tierund Pflanze

    Wasserstoffsuperoxid zur Mundhygiene

    Wasserstoffsuperoxid fr Krperpflege, Bad und Pool

    Weitere Anwendungsmglichkeiten in Therapie und Hygiene

    Rezepte zum Selbermachen

    Innere Anwendung von Wasserstoffsuperoxid

    Behandlung bakterieller Scheidenentzndungen mitWasserstoffsuperoxid

    Wasserstoffsuperoxid bei Erkltung und Grippe

    Wasserstoffsuperoxid bei rheumatischen Erkrankungen

    Wasserstoffsuperoxid und Krebs

  • Wasserstoffsuperoxid bei Alkoholismus

    Erfahrungen mit Wasserstoffsuperoxid-Infusionen

    Wasserstoffsuperoxid im Haushalt

    Wasserstoffsuperoxid in der Tier- und Pflanzenzucht

    Mengenangaben und Sicherheitsvorkehrungen

    Literatur

    ber den Autor

  • Einleitung

    Ich erinnere mich noch gut daran, wie fasziniert ich alsZivildienstleistender auf einer Pegestation von dem Sprudeln deszur Wundreinigung (zum Beispiel bei Dekubitus) eingesetztenWasserstoffsuperoxids war. Dieses Sprudeln, das durch dieSauerstoffentwicklung entsteht, ist ein sichtbares Zeichen fr dieWirkkraft. Als ich dann whrend eines Urlaubs einen Koffer volleinschlgiger Lektre studierte, lernte ich viele weitereAnwendungsmglichkeiten von Wasserstoffsuperoxid kennen. Siewerden in diesem Buch vorgestellt, das dazu anregen will, sichnher mit dieser Natursubstanz zu befassen Wasserstoffsuperoxid wird auch im menschlichen Organismusgebildet und bernimmt dort lebenswichtige Aufgaben.

    Dabei ist zu beachten, dass Wasserstoffsuperoxid nur eineFacette der so genannten bio-oxidativen Therapieformen darstellt,wovon einige jedoch nicht fr die Selbstanwendung geeignet sind.Wasserstoffsuperoxid kann hingegen in begrenztem Mae vonjedem selbst angewendet werden. SolcheAnwendungsmglichkeiten (Krperpege, verschiedeneErkrankungen, Haushalt, Tier- und Panzenzucht) stehen in dennchsten Kapiteln im Vordergrund.

    Wasserstoffsuperoxid hat seit mehr als 150 Jahren seinen festen Platz alsHeilmittel.

    Vor allem die Tatsache, dass Wasserstoffsuperoxid sehrpreiswert und nicht patentierbar ist, drfte mitverantwortlich dafrsein, dass sich keine groen Pharmarmen dafr interessieren und

  • es bisher von der Schulmedizin kaum anerkannt ist. Immerhin gibtes aber engagierte rzte und Forscher, die sich nicht entmutigenlassen und erstaunliche Erfolge vorweisen knnen. So gibt esmehrere tausend Verffentlichungen zum therapeutischen Einsatzvon Wasserstoffsuperoxid, die eine Flle von Erfahrungsberichtenbeinhalten, und seine Wirksamkeit empirisch (aufgrund vonErfahrung), aber auch wissenschaftlich belegen. Den Kritikern istleider oft nicht mehr ber Wasserstoffsuperoxid bekannt, als dassman damit Haare bleichen kann.

    Whrend die einen Wasserstoffsuperoxid als wichtigesuniverselles Heil- und Hygienemittel schtzen, wird es von anderenals gefhrliche Substanz verteufelt. Ein sorgfltiger und vorsichtigerUmgang mit dem sehr reaktiven Wasserstoffsuperoxid ist in jedemFall unerlsslich. Das vorliegende Buch will dazu beitragen, dasssich jeder sein eigenes Bild davon machen kann.

    Was diese Substanz so einmalig und aufregend macht, lsst sichfolgendermaen zusammenfassen (vgl. auch Madison Cavanaugh2008):

    Die Behandlung mit Wasserstoffsuperoxid ist ganzheitlich, weildadurch eine Umgebung geschaffen wird, die den Krper zurSelbstheilung anregt.Die therapeutische Anwendung von Wasserstoffsuperoxid ist,anders als die meisten hoch spezialisierten Heilmittel, nicht aufeinen sehr kleinen Bereich von Krankheiten beschrnkt;auerdem stellt sie dem Krper eines der von ihm am meistengebrauchten Elemente, nmlich Sauerstoff, zur Verfgung.Die Aussagen ber Wasserstoffsuperoxid sind besondersglaubwrdig, weil sie nicht protorientiert sind. Im Gegensatzzu den meisten anderen Heilmitteln, lsst sich mit dempreiswerten Wasserstoffsuperoxid nmlich nicht viel Geldverdienen: Der Tagesbedarf an Wasserstoffsuperoxid kostetnur wenige Cent.

  • Wasserstoffsuperoxid kann ganz universell bei fast jedemMenschen und sogar bei Tieren angewendet werden.Ausnahmen bilden lediglich Patienten mit Organtransplantaten.Im Gegensatz zu fast allen anderen Heilmitteln verursachtlebensmitteltaugliches Wasserstoffsuperoxid keineNebenwirkungen und kann sogar das Immunsystem strken.Bei vielen Behandlungsmethoden handelt es sich umkurzlebige Modetherapien. Wasserstoffsuperoxid hat hingegenseit mehr als anderthalb Jahrhunderten seinen festen Platz alsHeilmittel.

  • Sauerstoff ein ganz besonderes Gas

    Die Wirkung von Wasserstoffsuperoxid geht letztendlich auf dieEntwicklung von Sauerstoff zurck, wie in den folgenden Kapitelnnher ausgefhrt wird. Daher wollen wir uns zu Beginn ein wenigmit diesem Element befassen.

    Der wissenschaftliche Elementname Oxygenium setzt sich ausden griechischen Begriffen fr sauer (oxys) und erzeugen (gen-)zusammen; der Name bedeutet also Sureerzeuger. Entdecktwurde das Element unabhngig voneinander im Jahr 1771 von demApotheker und Chemiker Carl Wilhelm Scheele (17421786) und1774 von dem Theologen und Naturwissenschaftler JosephPriestley (1732 / 17331804).

    Schon 1783 berichtete der franzsische Arzt Caillens in derGazette de Sant, dass er eine Patientin durch tglicheSauerstofnhalation von Tuberkulose geheilt habe, und 1798 wurdein England von Thomas Beddoes (17601808) die PneumaticInstitution for Inhalation Gas Therapy gegrndet.

    Sauerstoff ist mit 50,5 Prozent Massenanteil das hugstechemische Element auf der Erde; im Weltall stellt er nachWasserstoff und Helium das dritthugste Element dar. Da sichauch Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff zusammensetzt,enthlt unser Krper etwa 60 bis 70 Prozent Sauerstoff.

    Voraussetzung fr eine ausreichende Energieversorgung unsererKrperzellen ist, dass ihnen gengend Sauerstoff zur Verfgung steht

    Normalerweise lagern sich zwei Sauerstoffatome zu Disauerstoff(O2) zusammen, es gibt aber auch Singulettsauerstoff (O-), der

  • zum Beispiel aus Wasserstoffsuperoxid entsteht und sehr reaktivist. Auerdem ist eine Dreierkonguration zu Trisauerstoff mglich,dem Ozon (O3), das spter noch ausfhrlicher behandelt wird(siehe Kapitel Ozon, die Schwester von Wasserstoffsuperoxid).

    Sauerstoff ist bei normaler Temperatur ein farb-, geruch- undgeschmackloses Gas. Es ist sehr reaktionsfreudig und reagiert mitanderen Elementen oder Verbindungen teils explosionsartig undunter heftiger Energieentwicklung (zum Beispiel Wrme- undLichtentwicklung, wie beim Feuer). Eine solche Reaktion nennt manOxidation. Dabei bernimmt der Sauerstoff ein Elektron von demReaktionspartner und wird dadurch reduziert (Aufnahme einesElektrons), der Reaktionspartner wird oxidiert (Abgabe einesElektrons). Whrend eine solche Oxidation beim Feuer sehr raschabluft, dauert sie beim Rosten von Eisen sehr lange. Auch dasRanzigwerden von Butter ist eine Oxidation. Die bei einer Oxidationentstehenden Sauerstoffverbindungen nennt man Oxide. Demnachist Wasser mit der Formel H2O ein Wasserstoffoxid. Sind jedochzwei Atome Sauerstoff enthalten, spricht man vonWasserstoffsuperoxid oder einfach Wasserstoffperoxid (H2O2).

    Fast der gesamte freie und der in Seen, Flssen und Ozeanengelste Sauerstoff stammt ursprnglich aus der Aktivittphotosynthetisch ttiger Organismen. Sie binden dieSonnenenergie, indem sie Kohlenwasserstoffe (Zucker) bilden.Dabei wird Kohlendioxid verbraucht und Sauerstoff freigesetzt. DerZucker wird dann wieder von aeroben (Sauerstoff verbrauchenden)Organismen dazu zhlt auch der Mensch zurEnergiegewinnung abgebaut. Unsere Zellen binden die Energie vorallem in den Mitochondrien. Hier entsteht ATP(Adenosintriphosphat), eine chemische Verbindung, die oft alsEinheitswhrung des Krpers bezeichnet wird.

  • Voraussetzung fr eine ausreichende Energieversorgung derZellen ist also, dass ihnen gengend Sauerstoff zur Verfgungsteht. Dieser wird der Atemluft in der Lunge entnommen und gegenKohlendioxid ausgetauscht. Von der Lunge aus wird er durch dieBlutgefe im ganzen Krper verteilt, bis hin zu jeder noch soentlegenen Zelle. Da Sauerstoff im Blut nicht gut lslich ist, wird erfr den Transport mithilfe von Eisen an ein Eiwei der rotenBlutkrperchen, das Hmoglobin, gebunden.

    Freier Sauerstoff macht 20,95 Volumenprozent (23,16 ProzentMassenanteil) unserer Atemluft aus. Die nachfolgende Tabelleverdeutlicht, wie stark Sauerstoff unter Normalbedingungen beimAtmen verbraucht und wie viel Kohlendioxid abgegeben wird:

    Gas Einatmen AusatmenStickstoff 78 % 78 %Sauerstoff 21 % 17 %Kohlendioxid 0,04 % 4,04 %Edelgase 0,96 % 0,96 %

  • Ohne Sauerstoff wre Leben auf der Erde undenkbar. Der Menschbentigt tglich ein knappes Kilogramm freien Sauerstoff, zweiKilogramm Nahrung und ein Kilogramm Wasser. Das bedeutet inRuhe pro Minute einen Bedarf von etwa 200 Milliliter Sauerstoff,was etwa dem Volumen einer Tasse entspricht; bei Anstrengungsind es sogar etwa acht Liter. Zustzlich nimmt der Krper ber dieNahrung tglich noch etwa 225 Gramm chemisch gebundenenSauerstoff auf. Einen besonders hohen Sauerstoffbedarf hat unserGehirn. Es nimmt zwar nur etwa zwei Prozent unsererKrpermasse ein, bentigt jedoch mehr als 20 Prozent desSauerstoffs. Wie wichtig er fr unser berleben ist, zeigt dieTatsache, dass wir mehrere Monate ohne Nahrung, mehrere Tageohne Wasser, aber nur einige Minuten ohne Sauerstoff berlebenknnen.

    Umso dramatischer ist die Tatsache, dass der Sauerstoffgehaltunserer Atemluft stndig abnimmt. Waren es vor einigen hundertJahren noch 35 Prozent, sorgte die industrielle Revolution des 19.Jahrhunderts fr einen Rckgang auf 24 Prozent und heute sindbedenkliche 21 Prozent erreicht. In besonders stark belastetenIndustriegebieten liegt der Sauerstoffgehalt sogar unter 15 Prozent.Das kann bei den dort lebenden Menschen zu einem schleichendenSauerstoffdezit fhren. Dem kann man mit einerSauerstoffbehandlung auch mit Wasserstoffsuperoxid entgegenwirken.

  • Da das Plankton der Weltmeere und die tropischen Regenwlderunsere wichtigsten Sauerstofieferanten sind, trgt auch der anletzteren betriebene Raubbau erheblich zu dem Rckgang derSauerstoffkonzentration bei.

    Der Sauerstoffgehalt der Atemluft kann aber auch durchnatrliche Faktoren wie eine hohe Luftfeuchtigkeit(Sauerstoffmolekle werden durch Flssigkeitspartikel verdrngt)und einen niedrigen Luftdruck verringert sein. Viel gravierenderaber wirken sich Zivilisations-Faktoren aus, nmlich Umweltgiftewie Auto- und Industrieabgase sowie Zigarettenrauch. Sie sinddafr verantwortlich, dass die Luft je nach Blickwinkel imwahrsten Sinne des Wortes dnn (geringer Sauerstoffgehalt)beziehungsweise dick (viele Verunreinigungen) ist.

    Man kann sich leicht vorstellen, was dieser dramatischeRckgang fr uns Menschen und andere Lebewesen bedeutet, dieauf eine ausreichende Sauerstoffversorgung angewiesen sind.Denn die Evolution kann sich nicht so ohne Weiteres auf derartnachhaltige Vernderungen einstellen. Dazu bedarf es unzhligerGenerationen.

  • Whrend wir Sauerstoff zur Energiegewinnung dringendbentigen man spricht von aerober Energiegewinnung gibt esauch anaerobe Organismen, die keinen Sauerstoff vertragen. Dazuzhlen viele krankheitserregende Bakterien und auch derSchimmelpilz mag es nicht, wenn man Rume zu gut lftet.

    Aber auch Krebszellen schalten auf eine anaerobeEnergiegewinnung (Grung) um, wie der zweifacheNobelpreistrger Dr.Otto Heinrich Warburg schon in den 1920er-Jahren feststellte. Man spricht daher bei dem verndertenStoffwechsel von Tumorzellen auch vom sogenannten Warburg-Effekt. Die nach dem Wissenschaftler benannte Warburg-Hypothese von 1924 fhrt die Krebsentstehung auf eine Strungder Mitochondrienfunktion zurck. Wird der Umgebung vonKrebszellen Sauerstoff zugesetzt, sterben sie ab. Diese Erkenntnisfhrte zu dem Einsatz von Wasserstoffsuperoxid in derKrebstherapie.

    Erst gut 80 Jahre nach Aufstellung der Warburg-Hypothese kontesie durch mehrere Arbeiten wissenschaftlich gesttzt werden

  • (Thierbach et al. 2005, Schulz et al. 2006, Langbein et al. 2006,Pelicano et al. 2006, Mllner et al. 2006 und Bonnet et al. 2007sowie Kiebish et al. 2008). Zwingt man Krebszellen nmlich zur(aeroben) Sauerstoffatmung, lsst sich ihr Wachstum dadurcheffektiv hemmen.

    Whrend man in frheren Jahrhunderten Kranke oft inabgeschlossenen Rumen noch krnker machte, wei man heute,dass ein gut gelftetes Krankenzimmer die Heilung untersttzt.Schon der berhmte griechische Arzt Hippokrates (ca. 460 bis 370vor Chr.) verordnete seinen Patienten, frische Luft zu atmen. ImPrinzip wei jeder Mensch ganz intuitiv, wie wichtig Sauerstoff ist;nicht von ungefhr haben wir oft das Bedrfnis, an die frische Luftzu gehen.

    Da wir, wenn auch nur einen geringen Teil, unseres Sauerstoffsmit der Nahrung aufnehmen, ist zu bedenken, dass ein Teil davondurch die Verarbeitung (kochen, braten, dnsten etc.) verlorengeht.

    Nicht zuletzt ist natrlich auch die richtige Atemtechnik fr eineausreichende Sauerstoffversorgung wichtig (Zwerchfellatmung stattBrustatmung).

    Der durchschnittliche Sauerstoffgehalt unserer Venen liegt bei 60bis 70 Prozent, was laut dem Naturarzt Donsbach (1993)entschieden zu wenig ist. Deshalb ist es sinnvoll, denBlutsauerstoffgehalt zu erhhen. Dazu sind Wasserstoffsuperoxidund Ozon gut geeignet. Wie am Beispiel der Atherosklerose (sieheKapitel Wasserstoffsuperoxid bei rheumatischen Erkrankungen)verdeutlicht wird, fhrt beispielsweise ein 82-prozentigerSauerstoffgehalt zu einem deutlichen Energieanstieg.

  • Bio-oxidative Therapiemethoden

    Der Begriff bio-oxidative Therapie wurde 1986 erstmals von Dr.Charles H. Farr (19271998) verwendet (nach Altman 1995). Erumfasst die Behandlungsmethoden, mithilfe derer unserem Krperzustzlicher Sauerstoff zur Verfgung gestellt werden kann. Dazuzhlen vor allem Ozon, Wasserstoffsuperoxid und dieSauerstoffberdrucktherapie (hyperbare Sauerstofftherapie;Mehrschritt-Therapie nach Prof. von Ardenne etc.). Letzteres ist einVerfahren, bei dem Patienten unter hherem als normalemLuftdruck Sauerstoff einatmen. Dadurch wird weitaus mehrSauerstoff im Blut gelst als normalerweise und dieSauerstoffversorgung wird auch in unterversorgtem Gewebeverbessert. Zwei weitlug bekannte Indikationen fr einehyperbare Sauerstofftherapie sind die Taucherkrankheit und eineRauchgasvergiftung.

    Die Vorteile der bio-oxidativen Therapien lassen sich wie folgtzusammenfassen: optimaler Sauerstoff = optimale Gesundheit,minimaler Sauerstoff = minimale Gesundheit. EinigeAnwendungsmglichkeiten (Ozon und Wasserstoffsuperoxid)eignen sich hervorragend fr die Selbstanwendung, viele aberdrfen nur von Fachleuten durchgefhrt werden.

    Die Tatsache, dass jhrlich Hunderte neuer wissenschaftlicherArbeiten zu bio-oxidativen Therapien erscheinen, zeigt, wiebedeutend und interessant sie sind. Schtzungsweise wurden im20. Jahrhundert mehr als zehn Millionen Menschen mit bio-oxidativen Methoden behandelt (Altman 1995), entwederausschlielich oder in Kombination mit anderen Therapieformen.Der begrenzte Umfang dieses Buches erlaubt es nicht, detailliert

  • auf alle Krankheiten einzugehen, aber das Spektrum umfasstgem den Angaben der Stiftung fr Bio-oxidative Medizin (nachAltman 1995) Herz- und Gefkrankheiten, Lungenerkrankungen,Infektionen, Immunkrankheiten und viele andere (Alzheimer,Parkinson, Migrne etc.). Interessanterweise spielen vor allem vieledeutsche rzte und Wissenschaftler in der bio-oxidativen Medizineine Pionierrolle.

    Bio-oxidative Therapien umfassen Behandlungsmethoden, mithilfe dererunserem Krper zustzlicher Sauerstoff zur Verfgung gestellt wird.

    Da Ozon und Wasserstoffsuperoxid eng miteinander verwandtsind und ein vergleichbares Anwendungsspektrum haben, wird derSchwester von Wasserstoffsuperoxid nachfolgend ein eigenesKapitel gewidmet. Immerhin wird Ozon in Wasserstoffsuperoxidumgewandelt, wenn es durch Wasser geleitet wird.

  • Ozon, die Schwester vonWasserstoffsuperoxid

    Mitunter wird Ozon als Schwester von Wasserstoffsuperoxidbezeichnet und tatschlich haben beide Substanzen vieleGemeinsamkeiten. Die wichtigste drfte darin bestehen, dasssowohl Ozon als auch Wasserstoffsuperoxid therapeutisch breiteingesetzt werden. Ozon (O3) besitzt im Vergleich zu Sauerstoff(O2) sowie Wasserstoffsuperoxid (H2O2) im Vergleich zu Wasser(H2O) ein berschssiges Sauerstoffatom. Dadurch sind beide inder Lage, den Krper mit Sauerstoff anzureichern. Beschftigen wiruns zunchst aber ein wenig nher mit Ozon.

    In einer Funote schlgt Schnbein 1840 den Namen Ozon vor: An dieseBemerkung knpfe ich noch den Vorschlag, das riechende Princip Ozon zunennen. *

    Nach einem heftigen Gewitter riecht die Luft ganz besondersfrisch. Dafr ist Ozon verantwortlich, das sowohl durch die Energievon UV-Strahlen der Sonne als auch durch die Energie einesGewitters oder eines Blitzschlags gebildet wird. Schon die Hebrersprachen vom Atem Gottes und 1785 beschrieb der NiederlnderMartin van Marum (17501837) erstmals den stechend-penetranten Geruch von Ozon. Der deutschstmmige BaselerChemiker Christian Friedrich Schnbein (17991868) entdeckteOzon im Jahr 1839 und entwickelte Methoden, das Gasnachzuweisen (Schnbein 1840). Im Jahre 1856 wurde Ozonerstmals zur Desinfektion von Operationsslen verwendet, abererst 1865 fand der schweizerische Chemiker und Physiker

  • Jacques-Louis Soret (18271890) heraus, dass es sich bei Ozonum das dreiatomige Sauerstoffmolekl O3 handelt (Soret 1865).

    Die Bedeutung der Ozonschicht in der Atmosphre oder besserihre Zerstrung wurde vor allem durch das seit den 1980er-Jahren im Winter und Frhling auftretende Ozonloch ins allgemeineBewusstsein gerckt. Diese Ozonschicht in etwa 20 bis 30Kilometer Hhe schtzt uns zu einem gewissen Grad vor dengefhrlichen UV-Strahlen der Sonne, indem sie einen Groteildavon absorbiert. So ntzlich und wichtig das Gas dort oben ist,so schdlich und gefhrlich ist Ozon aber auf der Erde. Hier wird esunter anderem durch Abgase im berma gebildet und verursachtSymptome wie Bronchitis.

    In therapeutischen Dosen und verantwortungsvoll angewendet in hohen Dosen kann es die Lungen schdigen , ist Ozon aber einTherapeutikum mit einem breiten Anwendungsspektrum, hnlichwie Wasserstoffsuperoxid. Von etlichen Kommunen wird Ozon zurWasserdesinfektion eingesetzt. Gegenber Chlor hat es nmlichden Vorteil, keine unerwnschten Effekte (wie Reizungen derAugen und der Haut) hervorzurufen.

    In der zweiten Hlfte des 20. Jahrhunderts fanden in Deutschland bei mehrals einer Million Patienten ber zehn Millionen Ozonbehandlungen statt.

    Schon 1860 wurde in Monaco die erste Fabrik zurWasseraufbereitung mit Ozon gebaut.

    Nach einer schweren Choleraepidemie in Hamburg wurde 1901 inWiesbaden das erste Wasserwerk erbaut, bei dem das von Wernervon Siemens (18161892) entwickelte Prinzip zurWasseraufbereitung mit Ozon zur Anwendung kam. Bald darauffolgten Wasserwerke dieser Art in Paderborn, Marseille, Brssel,Moskau, Zrich, Singapur, Los Angeles, San Francisco und vielen

  • weiteren Stdten.Seit 1950 wird Ozon auch fr die Desinfektion ffentlicher Bder

    genutzt und bei den Olympischen Spielen von 1984 in Los Angelesbestanden europische Sportlerteams darauf, dass Ozon stattChlor in den Schwimmhallen verwendet wurde (Altman 1995).

    Therapeutisch wird Ozon meist eingesetzt als Ozon-Sauerstoffgemisch, d.h. als ozoniertes, also mit Ozonangereichertes Wasser zur Begasung des Dickdarms (Insufation),als Infusion (arteriell oder vens) oder Injektion (intramuskulr) undzur Eigenblutbehandlung (groe und kleine Autohmotherapie). DerBerliner Arzt Dr. Albert Wolff behandelte 1915 erstmalsHauterkrankungen mit Ozon und im ersten Weltkrieg setzten es dieDeutschen bei Verwundungen und Infektionen ein, da es Bakterien,Viren und Pilze vernichtet. Nach und nach eroberte Ozon immermehr Anwendungsgebiete. In den 1930er-Jahren fhrten die rzteProf. Dr. Erwin Payr (18711946) und Dr. Paul Aubourg die rektaleInsufation (Einlauf) gegen Kolitis und Fisteln ein, 1945 folgte dieInfusionstherapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ebenfalls durchPayr, und Ende der 1950er-Jahre fhrte Prof. Dr. Werner Zabel dieOzonbehandlung bei Krebs ein, die sich in den folgendenJahrzehnten vor allem in Deutschland immer mehr durchsetzte. Inden 1980er-Jahren schlielich behandelte der deutsche Arzt Dr.Horst Kief erstmals AIDS-Patienten mit Ozon. Der ersteOzongenerator, ein Gert, mit dem Ozon zu therapeutischenZwecken hergestellt wird, wurde Ende der 1950er-Jahre von demdeutschen Forscher Dr. Joachim Hnsler entwickelt.

    Altman (1995) schtzt, dass in der zweiten Hlfte des 20.Jahrhunderts in Deutschland mehr als eine Million Patienten berzehn Millionen Ozonbehandlungen erfahren haben. Heute sind esvor allem arme Staaten wie Kuba, die sich die kostengnstige

  • Therapie zunutze machen.

    *Der Vorschlag geht ursprnglich auf seinen Baseler Kollegen, den Philologen WilhelmVischer-Bilfinger (18081874) zurck.

  • Etwas Chemie zumWasserstoffsuperoxid

    Einfach ausgedrckt ist Wasserstoffsuperoxid mit derSummenformel H2O2 lediglich Wasser (H2O) mit einemzustzlichen Sauerstoffatom (O). Tatschlich handelt es sich aberum zwei vllig unterschiedliche Substanzen mit verschiedenenEigenschaften. Allerdings kann man sich das zustzlicheSauerstoffatom fr eine verbesserte Sauerstoffversorgung zunutzemachen, wie in den folgenden Kapiteln nher errtert wird.

    Wasserstoffsuperoxid entsteht natrlicherweise in geringenMengen bei vielen Stoffwechselvorgngen (Atmung, Grung etc.)und in der Atmosphre. Die energiereichen UV-Strahlen undGewitter spalten den zweiatomigen Sauerstoff (O2) in zweieinzelne, instabile Sauerstoffatome, die dann jeweils wieder miteinem Sauerstoffmolekl zu Ozon (O3) verschmelzen. Aus diesemOzon wird durch Reaktion mit Regenwasser oder SchneeWasserstoffsuperoxid. Nach einem Gewitter oder einem starkenRegen kann die Konzentration von Wasserstoffsuperoxid in derAtmosphre ein Milligramm pro Kilogramm Luft betragen.

  • Wasserstoffsuperoxid ist eine klare, farblose und geruchloseFlssigkeit mit einem Molekulargewicht von 34,02, einemSchmelzpunkt von 0,43 C und einem Siedepunkt von 150,2 Cund ist vollstndig in Wasser lslich. Es reagiert schwach sauer. Inreinstem wasserfreien Zustand ist die Substanz sirupartig undfarblos, in sehr dicker Schicht aber blau.

    Wasserstoffsuperoxid entsteht in geringer Menge bei vielenStoffwechselvorgngen (Atmung,Grung etc.) und in der Atmosphre.

    Andere Namen fr Wasserstoffsuperoxid sindWasserstoffperoxid, Wasserstoffdioxid, Hydrogenium peroxidatum,

  • Liquor Hydrogenii dioxidi sowie -1kO,2kO-Dioxidodiwasserstoffund im Englischen hydrogen peroxide. 30-prozentigesWasserstoffsuperoxid bezeichnet man auch als Perhydrol.

    Sofern keine Verunreinigungen vorhanden sind, zersetzt sichWasserstoffsuperoxid nur sehr langsam zu Wasser und Sauerstoff,nmlich hchstens ein Prozent pro Monat. Daher lsst es sich sehrgut aufbewahren. Ist es jedoch verunreinigt (beispielsweise durchMetallionen oder Staub), wird die Zersetzung beschleunigt, hnlichwie durch Erhitzen oder durch den Einuss energiereicher Strahlen.Eine Reaktion kann dann sogar explosionsartig erfolgen. Daher wirdempfohlen, hochprozentiges Wasserstoffsuperoxid nur ingeeigneten Aufbewahrungsgefen (zum Beispiel aus hochreinemAluminium oder Polyethylen) bei Temperaturen unter O Caufzubewahren. Verdnntes Wasserstoffsuperoxid (3- bis 6-prozentige Lsung) muss nicht im Khlschrank, aber khl gelagertwerden, da Klte die Reaktionsfreudigkeit verringert. Bei derReaktion zweier Molekle Wasserstoffsuperoxid zu zwei MoleklenWasser und einem Molekl Sauerstoff wird eine Energie von 45Kalorien freigesetzt. Der bei dieser Reaktion entstehendeSauerstoff wirkt bleichend und desinfizierend.

    Wasserstoffsuperoxid ist zwar ein hoch reaktivesOxidationsmittel, aber auch umweltvertrglich, da nur Wasser undSauerstoff entstehen. Deshalb wird es industriell entsprechendgenutzt:

    Bleichmittel fr Holz, Haare, Baumwolltextilien, Linoleumund Zhne (Bleaching)Papierrecycling (Entfernen der Druckerschwrze)DesinfektionsmittelReiniger fr Kontaktlinsen

  • AntiseptikaOxidationsmittelSauerstoff-Anreicherung in Aquarien (mittelsSpezialeinrichtung)Oxidator fr Raketentreibstoffefrher als Treibstoff fr U-Boote und kleine Flugzeuge

    Folgende Konzentrationen von Wasserstoffsuperoxid kommenblicherweise zur Anwendung:

    3-prozentige Lsungen (oft mit Stabilisatoren) zurueren Anwendung bei Mensch und Tier oder zurDesinfektion im Haushalt. Diese Konzentration istproblemlos in allen Apotheken erhltlich.6-prozentige Lsungen (mit Aktivator) als Bleichmittel frHaare.30-prozentige (bis 32-prozentige) Lsungen (Perhydrol)in der Medizinforschung (mit Stabilisatoren) und zumReinigen von Transistoren und Chips.35-prozentige Lsungen (lebensmitteltauglich) zurHaltbarmachung von Lebensmitteln und Desinfektion vonLebensmittelbehltnissen.90-prozentige Lsungen als Oxidator frRaketentreibstoffe; nicht fr die bio-oxidative Therapiegeeignet.

    Im deutschsprachigen Raum ist 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid problemlos in Apotheken erhltlich. MancheApotheken haben stets 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxidvorrtig, wenn es beispielsweise von einem in der Nhe ansssigenArzt (Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Zahnarzt etc.) regelmigverschrieben wird. Oft legen diese rzte sogar Wert darauf, dass

  • keine Stabilisatoren enthalten sind. Andernfalls kann man sichsolches Wasserstoffsuperoxid ohne Stabilisatoren auch eigens inder Apotheke herstellen oder von ihr besorgen lassen. Der Preis freine Flasche mit 100 Millilitern 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxidliegt bei nur wenigen Euro.

    Wie erwhnt, setzen manche Anbieter so genannte Stabilisatorenzur Haltbarmachung von Wasserstoffsuperoxid ein. Dazu zhlenPhosphorsure, Natriumpyrophosphat, Harnstoff, Harnsure,Natrium- Magnesium- oder Aluminium-Silikat, Barbitursure,Zitronensure etc. Das Prinzip vieler Stabilisatoren beruht darauf,dass sie mit Schwermetallsalzen Komplexverbindungen eingehenund dadurch eine Zersetzung von Wasserstoffsuperoxidverhindern. Solchermaen hergestelltes Wasserstoffsuperoxid istfr die uere Anwendung und im Haushalt durchaus geeignet,nicht aber fr die innere Anwendung. Verwenden Sie dafr nurreines, lebensmittelechtes Wasserstoffsuperoxid.

  • Wie alles anfing

    Am Anfang einer Erfolgsgeschichte steht oft eine zuflligeBegegnung. So auch bei Wasserstoffsuperoxid. Zwar ist dertherapeutische Einsatz von Sauerstoff schon lange bekannt, dochdarf hier keinesfalls die Geschichte von Pater Willhelm (gest.20.09.1993) und Wally Grotz fehlen, die durch ihr groespersnliches Engagement enorm zu dem heutigenBekanntheitsgrad von Wasserstoffsuperoxid als alternativesTherapeutikum beitrugen (Donsbach 1993). Pater Willhelm war engmit Dr. Edward C. Rosenow (18751966) von der berhmtenMayo-Klinik in Rochester, Minnesota, befreundet, wo dieser 62Jahre lang gearbeitet hatte. Rosenow war erst recht spt aufWasserstoffsuperoxid aufmerksam geworden und konnte seinedamit gemachten Erfahrungen nicht mehr besonders verbreiten.Pater Willhelm griff aber seine Forschungsergebnisse auf undkontaktierte verschiedene Pharmarmen. Sie alle winkten ab, mitder Begrndung, dass das Produkt wirtschaftlich uninteressant sei,da nicht patentierbar und zudem sehr preiswert. So entschloss ersich, selbst aktiv zu werden, und grndete die gemeinntzigeOrganisation Educational Concern for Hydrogen Peroxide (ECHO).Fortan predigte er nicht nur Gottes Wort, sondern auch dieVorzge von Wasserstoffsuperoxid.

    Eines Tages befand sich der Geistliche als Seelsorger auf einemKreuzfahrtschiff in der Karibik. Dort traf er auf Walter (Wally) Grotz,einen pensionierten Postbeamten aus Delano, Minnesota, der seiteiniger Zeit an Arthritis litt und groe Probleme mit verschiedenenGelenken hatte. Er lie sich von Pater Willhelm von den Segnungendes Wasserstoffsuperoxids berzeugen und genas anscheinend

  • innerhalb weniger Wochen durch die tgliche Einnahme von 0,5- bis1-prozentigem Wasserstoffsuperoxid (siehe hierzu die KapitelInnere Anwendung von Wasserstoffsuperoxid undMengenangaben und Sicherheitsvorkehrungen). Das machte ihnebenfalls zu einem flammenden Prediger fr diese Substanz.

    Wasserstoffsuperoxid wurde 1818 erstmals von demfranzsischen Chemiker Louis-Jacques Thnard aus Bariumperoxidund Salpetersure hergestellt (Thnard 1818). Er nannte es eauoxygene, was in etwa mit Sauerstoff versetztes Wasser heit.Im Laufe der Zeit wurde die Herstellung immer mehr verfeinert und1894 gelang es Richard Wolffenstein (18641929) erstmals, vlligreines Wasserstoffsuperoxid herzustellen (Wolffenstein 1894).

    Louis-Jacques Thnard (17771857)

    Seit Mitte des 19. Jahrhunderts findet Wasserstoffsuperoxid beim

  • Bleichen, als Oxidationsmittel und zur Desinfektion sowie zutherapeutischen Zwecken Verwendung.

    Im Jahre 1888 berichtete Dr. P. R. Cortelyou aus den USA berdie Behandlung von Nasen- und Rachenkrankheiten mitWasserstoffsuperoxid. In einem Fall von Diphtherie benutzte er einentsprechendes Nasenspray und der Patient genas innerhalb einesTages (Douglass 1992).

    1916 wurde die Sauerstofftherapie in der renommiertenMedizinzeitschrift The Lancet diskutiert (Tunnicliffe und Stebbing1916). Die Autoren erwhnen in dem Artikel, dass der FranzoseNysten schon 1811 einem Hund erfolgreich Sauerstoff injizierthatte. Auch erwhnen sie, dass ein Dr. Demarquay 1886festgestellt hatte, dass der infundierte (also in die Vene oder Arteriegegebene) Sauerstoff nicht vollstndig von den Lungenherausgeltert, sondern teilweise zum Gewebe transportiert wird.Dies schlussfolgerte er aus der hellroten Farbe des vensen Blutes,das ansonsten fr sauerstoffreiches arterielles Blut typisch ist.Spter wurde diese Erkenntnis durch moderne Methoden besttigt.Die beiden Autoren injizierten erstmals Menschen reinen Sauerstoff(Douglass 1992).

    Im Ersten Weltkrieg wurden Lungenentzndungen hufig mit intravensverabreichtem Wasserstoffsuperoxid erfolgreich behandelt.

    Im Jahre 1919 wagten die rzte Dr. Oliver und Dr. Cantabdasselbe mit Wasserstoffsuperoxid. Die Lehrmeinung ging damalsnoch davon aus, dass dies Embolien verursachen wrde. Trotzdeminjizierten sie die Substanz an Lungenentzndung erkranktenSoldaten in Indien. Es blieb ihnen keine andere Wahl, denn dieKrankheit war in der Armee weit verbreitet und die Sterblichkeit lag

  • bei 80 Prozent. Die mutigen rzte suchten sich dieaussichtslosesten Flle heraus und konnten tatschlich der Hlfteder Patienten, nmlich 13 von 25, das Leben retten und diebefrchteten Nebenwirkungen blieben gnzlich aus (Douglass 1992und Altman 1995). 1989 belegte der Mediziner Farr in einer Studiemit vierzig Patienten, dass eine Grippe mit intravensverabreichtem Wasserstoffsuperoxid durchschnittlich fnf Tagefrher abheilt als auf herkmmliche Weise. Das bedeutet eineenorme Erleichterung fr die Patienten und eine riesigewirtschaftliche Ersparnis, da die Arbeitsfhigkeit schnellerwiederhergestellt werden kann.

    1940 stellten die indischen rzte Inderjit Singh und MangaldasShah aus Bombay fest, dass Hunde 16 Minuten lang statt nurdrei bis fnf mit intravens verabreichtem Sauerstoff berlebten,wenn kein Sauerstoff ber die Lungen eingeatmet werden konnte(Douglass 1992).

    Zwei andere indische rzte fhrten ein weiteres berzeugendesExperiment durch. Sie inzierten Hunde mit Bakterien, die eineGasgangrn (Gasbrand) verursachen, eine Komplikation, die beiOperationen oder schwer wiegenden Verletzungen auftreten kann.Wurde gleichzeitig Wasserstoffsuperoxid verabreicht, soentwickelten nur 20 Prozent der Tiere (zwei von zehn) diegefhrliche Krankheit (Douglass 1992).

    In Indien hatte Wasserstoffsuperoxid sogar schon Mitte des 19.Jahrhunderts damals war Indien noch britische Kolonie , groeBedeutung als gnstiges Therapeutikum gegen einfacheErkltungskrankheiten; und es wurde sogar bei ernsthaftenErkrankungen wie Cholera und Malaria eingesetzt. Was heute einestarke Lobby bewirkt, schaffte damals ein einziger Reporter, dersich als Arzt ausgab, um seine Glaubwrdigkeit zu erhhen: Er

  • behauptete den angeblichen Tod eines Kindes nach der Einnahmevon Wasserstoffsuperoxid und schon war das britischeArzneimittelmonopol gerettet, weil sich niemand mehr traute,Wasserstoffsuperoxid einzunehmen (Cavanaugh 2008).

    Im Ersten Weltkrieg wurden viele Flle von Lungenentzndungnoch erfolgreich mit intravens verabreichtemWasserstoffsuperoxid behandelt. Nach dem Zweiten Weltkriegzogen aber die modernen Pharmaka das Interesse dermedizinischen Fachwelt strker auf sich (Douglass 1992 undCavanaugh 2008).

  • Wie Wasserstoffsuperoxid wirkt

    Hinsichtlich der Wirkungsweise von Wasserstoffsuperoxid mussman zwei verschiedene Prinzipien voneinander unterscheiden:Einerseits stellt es dem Krper zustzlichen Sauerstoff zurVerfgung, andererseits ist es ein starkes Oxidationsmittel, das beiKontakt mit anderen Substanzen bestrebt ist, diesen ein Elektronwegzunehmen, sie also zu oxidieren. Bei diesem Vorgang entstehtaktiver Sauerstoff. Whrend der Entstehung dieses Sauerstoffs,sichtbar an der Bildung kleiner Blschen, ist er sehrreaktionsfreudig und zerstrt Krankheitskeime. Diesen Umstandmacht man sich bei der Desinfektion von Wunden, im Haushalt undbei der Krperpflege zunutze.

    Wasserstoffsuperoxid versorgt das Gewebe einerseits mit zustzlichemSauerstoff, andererseits oxidiert es giftige Substanzen.

    Welche Kraft in diesem Aktiv-Sauerstoff steckt, zeigt zumBeispiel die enorme Reinigungswirkung des vonGebissreinigungstabletten freigesetzten aktiven Sauerstoffs: Erstellt das Reinigungsprinzip dieser Brausetabletten dar, allerdingsnicht auf Basis von Wasserstoffsuperoxid.

    Ein hug vorgebrachter Einwand gegen die innere Anwendungvon Wasserstoffsuperoxid lautet, dass man damit freie Radikale(Sauerstoffradikale O- und Hydroxylradikale OH-) produziert, diedem Organismus schaden statt ihm zu ntzen. Tatschlich wirdWasserstoffsuperoxid im Krper grtenteils sofort durch dieEnzyme Katalase und Peroxidase in Wasser und Sauerstoffgespalten, wobei vorbergehend solche freie Radikale entstehen.

  • Diese reagieren aber sofort wieder miteinander und bilden denstabilen, lebenswichtigen zweiatomigen Sauerstoff O2, den wir auchber unsere Atemluft aufnehmen.

    Die Therapie mit infundiertem Wasserstoffsuperoxid nutzt dieseSauerstoffbildung zur Versorgung des Krpers mit zustzlichemSauerstoff (= zweites Wirkprinzip). Hier wirkt die Substanz hnlichwie Ozon als Oxygenator (Sauerstoffanreicherer), whrend sie imersten Fall, beispielsweise bei der Desinfektion, als Oxidationsmittelfungiert.

    2 H2O2 (Katalase/Peroxidase) O2 + 2 H2O

    Vergleichsstudien haben gezeigt, dass sich der Sauerstoffgehalt imGewebe mit intravens verabreichtem Wasserstoffsuperoxidebenso gut beziehungsweise bis zu viermal strker anreichernlsst, als mit hyperbarem Sauerstoff. Letzteres aber ist eine vielteurere und auerdem risikobehaftete Methode und nicht allgemeinverfgbar. Der Anreicherungseffekt durch Wasserstoffsuperoxid istallerdings erst nach etwa 45 Minuten messbar, wie Farr herausfand(Douglass 1992).

  • Farr entdeckte ebenfalls, dass die intravense Gabe vonWasserstoffsuperoxid eine Stunde nach der Infusion zwarvorbergehend etliche Blutwerte um zwei bis zehn Prozent senkt.Aber diese Werte normalisieren sich nach 24 Stunden wieder unddie Anzahl an Immunzellen erhht sich sogar (Douglass 1992).

    Wasserstoffsuperoxid versorgt das Gewebe einerseits mitzustzlichem Sauerstoff, andererseits oxidiert es giftigeSubstanzen. Man spricht hier von oxidativer Entgiftung (Farr nachDouglass 1992). Dazu drfte auch die Oxidation vonLipidablagerungen in den Gefwnden und die damit verbundeneRckentwicklung einer Atherosklerose zhlen (Douglass 1992).

    Douglass (1992) weist darauf hin, dass Wasserstoffsuperoxid dieInterferon-Produktion anregt, was auch teilweise seine Wirkungzum Beispiel bei Krebs oder Multipler Sklerose erklrt. Den Verlaufeiner Multiplen Sklerose schwcht man seit einigen Jahren in vielenFllen erfolgreich mit Interferon ab, auch wenn dieKrankheitsursache und das Wirkprinzip noch nicht geklrt sind.

  • Natrliche Rolle vonWasserstoffsuperoxid bei Mensch,Tier und Pflanze

    Wasserstoffsuperoxid kann auf zweifache Weise wirken: Zum einendadurch, dass es zustzlichen Sauerstoff zur Verfgung stellt, zumanderen durch Reaktion des entstehenden hochreaktivenSauerstoffs mit anderen Moleklen. Die erste Eigenschaft vonWasserstoffsuperoxid kommt vor allem bei seinem therapeutischenEinsatz zum Tragen, wie wir in den nachfolgenden Kapiteln sehenwerden. Dabei wird dem Krper zustzlicher Sauerstoff zugefhrt.Die zweite Wirkweise hingegen hat sich die Natur vielfach zunutzegemacht.

    Wasserstoffsuperoxid hat einen stimulierenden Effekt auf das Immunsystem.

    Unser Organismus verfgt ber verschiedene Mechanismen, umKrankheitserreger (Viren, Bakterien, Einzeller, Pilze und andereParasiten) erfolgreich abzuwehren. Teil dieses Immunsystems sindverschiedene Arten hochspezialisierter Immunzellen. Dazu gehrenauch die so genannten Granulozyten, die durch Botenstoffe aufunerwnschte Eindringlinge, aber auch auf Krebszellenaufmerksam gemacht und zum Ort des Geschehens gelocktwerden. Dort angekommen, stlpen sie sich ber den Eindringling,fressen ihn auf (Phagozytose) und zerstren ihn mithilfe vonEnzymen und Wasserstoffsuperoxid. Zustzlich btWasserstoffsuperoxid auch einen stimulierenden Effekt auf dasImmunsystem aus (Farr nach Altman 1995). Es ist somit ein

  • wichtiger Leibwchter unseres Krpers.Auerdem benden sich in den meisten Zellen vor allem in den

    Leberzellen spezialisierte Organellen, die Peroxisomen. Sie sindan verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt (Synthese vonGallensure, Abbau von Purinen und Aminosuren sowie demersten Teilschritt des Fettsureabbaus). Um Ihre Aufgaben erfllenzu knnen, produzieren sie zunchst Wasserstoffsuperoxid,zerstren es nach getaner Arbeit aber wieder.

    Daneben ist Wasserstoffsuperoxid auch an anderenStoffwechselvorgngen beteiligt, wie der Hormonregulation, derRegulierung von Blutzucker und der Energieproduktion in denKrperzellen (Farr nach Altman 1995).

    Fr viele Prinzipien hlt die Natur faszinierende, bisweilen kurioseBeispiele bereit. Zwei Beispiele dieser Art der Nutzung vonWasserstoffsuperoxid seien hier aufgefhrt. Die etwa einZentimeter groen Bombardierkfer (Unterfamilie Brachininae), diezur Familie der Laufkfer gehren, bedienen sich einer Mischungaus Wasserstoffsuperoxid und Hydrochinon, um Feindeabzuwehren. Beide Substanzen werden in einer Sammelblase desHinterleibes aufbewahrt. Bei Gefahr pressen die Kfer die beiden

  • Stoffe in eine benachbarte Explosionskammer, die die EnzymeKatalase und Peroxidase enthlt. So wird ein heies Gasgemischaus Wasserdampf, Sauerstoff und gelblichem Chinon gebildet, dasexplosionsartig ganz gezielt gegen den Feind gespritzt wird. Dabeiknnen zwanzig laut knallende Entladungen von jeweils zehn biszwanzig Einzelexplosionen abgefeuert werden.

    Das zweite Beispiel betrifft den Einsatz von Wasserstoffsuperoxidbei der Wundheilung. Schon im Altertum behandelten die gyptereiternde Wunden mit Honig. Honig enthlt nmlich das EnzymGlukoseoxidase. Wird der Honig auf die Wunde geschmiert,aktiviert das Plasma der nssenden Wunde das Enzym zurProduktion von Glukonsure und geringen MengenWasserstoffsuperoxid. Das ist sogar gegen antibiotikaresistenteBakterien effektiv wirksam, ohne das gesunde Gewebe zuschdigen. Wichtig ist aber, dass der Honig nicht pasteurisiertwurde, da die Glukoseoxidase sonst zerstrt wird.

    Auch fr Panzen stellt Wasserstoffsuperoxid einen wichtigenBestandteil ihres Immunsystems dar. Sie wehren sich gegenSchdlinge wie Mehltau, indem sie an den Infektionsstellenphysikalische und chemische Barrieren errichten, wozu auchWasserstoffsuperoxid gehrt.

  • Wasserstoffsuperoxid zurMundhygiene

    Schon sehr frh wurde Wasserstoffsuperoxid in der Zahnheilkunde,zunchst in Kombination mit Natriumbikarbonat (Backpulver), zurBehandlung eitriger Zahnentzndungen verwendet. Anschlieendwurde das abgestorbene Gewebe entfernt (Douglass 1992). Heuteverwendet man 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid frMundsplungen und zum Gurgeln (siehe Rezept unten). Es wirktantibakteriell, heilend bei Zahneischentzndungen, gegenPlaquebildung und gegen Zungenbelag.

    1979 wurde im Journal of Clinical Periodontology eine Studieverffentlicht, die die hervorragende Eignung vonWasserstoffsuperoxid in der Mundhygiene zur Verringerung von

  • Plaquebildung und Zahneischentzndung (Gingivitis)wissenschaftlich besttigt (Wennstrm und Lindhe 1979). An dieserDoppelblind-Crossover-Studie der Universitt Gteborg nahmenvierzehn Studenten der Zahnmedizin teil. Die Hlfte splte dreimaltglich nach dem Frhstck, dem Mittagessen und demAbendessen mit Wasserstoffsuperoxid, die Kontrollgruppe miteinem Plazebo. Zhneputzen war whrend der dreiwchigenStudiendauer untersagt. Das Ergebnis zeigt, dassWasserstoffsuperoxid effektiv die Besiedlung des Mundes mitverschiedenen Bakterien und die Plaquebildung verhindert.Ebenfalls wurden die Plaquebildung und die Entwicklung einerGingivitis signifikant verringert.

    Ein ganz besonderes Zeugnis fr Wasserstoffsuperoxid ist dieBekehrung von Dr. Paul Cummings, einem frheren Dozenten frKieferchirurgie und Leiter der Abteilung fr Periodontologie an derUniversitt von North Carolina. Nachdem er jahrelang an derdortigen Universitt Kieferchirurgie gelehrt hatte, stellte er fest,dass man bessere Resultate ohne Chirurgie erzielen kann, denner bevorzugte spter den Einsatz von Wasserstoffsuperoxid(Douglass 1992).

    Fallbericht von Delores Dinapoli (Douglass 1992): Vorzwei Jahren ging ich zu einem Metzger der ein Viertelmeines Mundes aufschnitt. Ein anderer Zahnarzt schlugnoch mehr Chirurgie vor, aber ich lehnte ab. Nach derBehandlung mit Wasserstoffsuperoxid blutet meinZahnfleisch nicht mehr und riecht nicht mehr eitrig. Ichhabe keine Schmerzen oder Schwellungen.

    Fallbericht (Douglass 1992): hnlich erging es einemanderen Patienten, dem alle Zhne gezogen werdensollten. Er wechselte zu einem Zahnarzt, der

  • Wasserstoffsuperoxid einsetzte und hatte noch mehrereJahre lang Freude an seinen natrlichen Zhnen.

    Mithilfe von Wasserstoffsuperoxid kann man sich auch seine eigeneMundsplung oder Zahnpasta herstellen. Bitte bedenken sie jedochbei allen nachfolgenden Anwendungsmglichkeiten, dass dieAufbewahrung von hoch konzentriertem Wasserstoffsuperoxid nichtunproblematisch ist und man nicht mehr als die tatschlichbentigte Menge kaufen sollte.

    Mundsplung: Baker (1996) empehlt, den Mund nach demAufstehen mit Wasser auszusplen, dann die Zunge abzuschaben.Dafr gibt es im Fachhandel spezielle Zungenschaber. Man kannaber auch einen herkmmlichen Lffel dafr verwenden. Die Zungesoll so weit hinten abgeschabt werden, bis ein Hustenreiz ausgelstwird, der Schleim und Bakterien aus dem Hals nach oben befrdert.Nach nochmaligem Abschaben der Zunge wird der Mund mitWasser ausgesplt und anschlieend wird mit unverdnntem 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid eine halbe bis eine Minute langgegurgelt. Ein Teil des dadurch gebildeten Sauerstoffs gelangt, soBaker, in den Blutkreislauf, wenn man die Gurgellsung eine Zeitlang unter der Zunge behlt. Nach dem Ausspucken derGurgellsung die Lsung auf keinen Fall herunterschlucken! lsst man den Rest noch etwas auf der Zunge wirken. DurchSauerstoffentwicklung bildet sich ein dnner Film aus weienBlschen. Anschlieend wird der Mund etwa eine Minute lang mitklarem Wasser ausgesplt. Diese Prozedur entferntKrankheitskeime und hilft, einer Erkltung vorzubeugen.

    Wasserstoffsuperoxid wirkt antibakteriell, heilend beiZahnfleischentzndungen, gegen Plaquebildung und Zungenbelag.

  • Wenn Sie noch keine Erfahrung mit Wasserstoffsuperoxid haben,sollten Sie mit einer niedrigeren Konzentration beginnen, um seineVertrglichkeit zu testen. Fhren Sie die Prozedur eine Woche langmit einem Viertel der Konzentration durch, also ein Teil 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf drei Teile Wasser. In derzweiten Woche nehmen Sie dann zwei Teile 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid auf zwei Teile Wasser und setzen erst dannunverdnntes 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid ein. Auf dieseWeise knnen Sie sich an die Ihnen angenehme Konzentrationherantasten.

    Zahnpasta: Heute gibt es wenigstens in den USA mehrereAnbieter von Zahncremes und Mundsplungen. Man kann sichseine Zahnpasta aber auch selbst herstellen, indem manBackpulver und 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid miteinandervermischt. Sie muss in einem dicht verschlossenen Behltnisaufbewahrt werden (Baker 1996). Auch hier sollten Sie wiederselbst austesten, welche Mengen der Zutaten Ihnen angenehmsind. Alternativ taucht man die Zahnbrste zum Zhneputzen ganzeinfach in 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid und verzichtet aufZahncreme. Wer will, kann vorher oder nachher zustzlich mitherkmmlicher Zahncreme putzen.

    Weien (Bleichen) natrlicher Zhne: In der professionellenZahnbehandlung wird Wasserstoffsuperoxid auch zum Bleichen vonZhnen verwendet. Mit 3-prozentiger Lsung kann man seineZhne aber auch selbst bleichen. Dazu betupft man die fraglichenZhne mit einem in 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid getauchtenWattebausch oder Baumwolllppchen. Auf keinen Fall darf manaber hher konzentriertes Wasserstoffsuperoxid dafr verwenden.

  • Es gibt auch Fertigprodukte fr das Bleichen von Zhnen zurSelbstanwendung. Das heit, es gab sie, denn gem EU-Richtlinie2011/84/EU vom 20. September 2011 drfen ab dem 30. Oktober2012 keine Zahnbleichmittel mehr mit mehr als 0,1 ProzentWasserstoffsuperoxid frei verkauft werden. Solche Mittel drfen nurnoch unter zahnrztlicher Aufsicht angewendet werden.Wasserstoffsuperoxid ist allerdings weiterhin erhltlich.

    Desinfektion von Zahnbrsten: Da sich auf der feuchtenZahnbrste gerne Keime ansiedeln und vermehren, sollte manZahnbrsten regelmig desinzieren. Dafr eignet sich gut 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid, mit dem man sie hin und wiedersplt oder in das man sie von Zeit zu Zeit fr einige Minuteneintaucht.

  • Wasserstoffsuperoxid frKrperpflege, Bad und Pool

    Auch in diesem Bereich gibt es eine Vielzahl von praktischenAnwendungsmglichkeiten.

    Badewanne: Ein Bad in mit Wasserstoffsuperoxid angereichertemWasser soll beleben und das Immunsystem strken. Altman (1995)und Baker (1996) empfehlen mindestens einmal wchentlich einsolches zwanzig- bis dreiigmintiges Bad mitWasserstoffsuperoxid. Die Dosierungsempfehlungen schwankenzwischen einer Tasse (Baker 1996) und einem halben Liter (Altman1995) 35-prozentigem oder aber einem halben bis einen Liter 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid auf eine Badewanne. Bei einerersten Anwendung ist es ratsam, immer mit der niedrigstenDosierung zu beginnen. Ein solches Bad hilft (zustzlich zuherkmmlichen Therapieformen) bei steifen Gelenken,Hautproblemen, Pilzinfektionen und Schweifen.

  • Eine andere Variante besteht darin, dass man in eine halbgefllte Badewanne einen halben bis einen Liter 3-prozentiges odereine halbe Tasse 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid, eine halbeTasse Steinsalz und eine halbe Tasse Backpulver oder EpsomerBittersalz gibt und zwanzig bis dreiig Minuten darin badet. DasEpsomer Bittersalz ffnet zunchst die Poren, weshalb man dasWasserstoffsuperoxid oft erst fnf Minuten nach dem Einsteigen indie Wanne hinzugibt.

    Pool: Baker (1996) gibt alle drei Tage etwa drei Liter 3-prozentigesoder etwa zwei Tassen 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid in denetwa 700 Liter fassenden Whirlpool. Sie fhrt die Tatsache, dasssie sich nach einem zehn- bis fnfzehnmintigen Bad darin wiederpudelwohl fhlt, darauf zurck, dass sie dabei zustzlichenSauerstoff ber die Haut aufnimmt.

    Donsbach (1993) verordnet seinen Patienten grundstzlich jeden

  • zweiten Tag ein Bad im Whirlpool. Das Wasser wird dabei mit etwavier Liter 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid angereichert. Dadies einen belebenden Effekt hat, ist es ratsam, ein solches Badmorgens und nicht am Abend zu nehmen. Es belebt Krper undGeist und lindert Steigkeit und Entzndungen. Wichtig dafr ist,dass die betroffenen Krperteile vllig untergetaucht sind.

    Ein Fubad mit Wasserstoffsuperoxid frdert die Durchblutung.

    Ebenfalls berichtet Donsbach (1993), dass im Krankenhaus vonSanta Monica anstelle von Chlor Wasserstoffsuperoxid zurDesinfektion des Pools verwendet wird. Er empehlt dafr eineKonzentration von 30 ppm (30 Teile Wasserstoffsuperoxid pro eineMillion Teile Wasser). Diese Konzentration lsst sich mit speziellenhandelsblichen Teststreifen messen, die im Laborfachhandelerhltlich sind. Der Ersatz von Chlor durch Wasserstoffsuperoxidhat mehrere Vorteile. Die Augen werden nicht gereizt und mannimmt kein gefhrliches Chlor ber die Haut auf. Immerhin wird beieinem zwanzigmintigen Aufenthalt in chloriertem Wasser so vielChlor aufgenommen, als trnke man zwei Liter dieses Wassers(Donsbach 1996).

    Dusche: Nach dem Duschen kann man die Haut mit 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid besprhen, damit sich der Suremantelregeneriert (Baker 1993). Da aber gerade Schleimhute sehrempndlich auf eine zu hohe Dosierung von Wasserstoffsuperoxidreagieren knnen und es keinesfalls in die Augen gelangen darf,empehlt es sich, mit 0,5- bis 1-prozentigem Wasserstoffsuperoxidzu beginnen und die Konzentration allmhlich bis zur Verwendungvon maximal 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid zu steigern.

  • Zur Erfrischung der Haut nach dem Waschen befeuchtet man einenWattebausch mit 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid und reibt damit sanftber Gesicht und Nacken.

    Fubad: Fr ein belebendes und zugleich reinigendes Fubadmischt man 50 bis 60 Milliliter 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxidmit vier Litern warmem Wasser und badet die Fe eine halbe biseine Stunde darin; eine andere Empfehlung lautet 15 bis 30 Milliliter35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf vier Liter Wasser zuverwenden. Solche Fubder sind beispielsweise fr Diabetiker gutgeeignet, weil diese oft eine Mangeldurchblutung der Extremittenaufweisen (vgl. Cavanaugh 2008). Durch ein Fubad mitWasserstoffsuperoxid wird die Durchblutung gefrdert.

  • Weitere Anwendungsmglichkeiten inTherapie und Hygiene

    Sofern nicht anders vermerkt, stammen die folgendenAnwendungsvorschlge von Baker (1996).

    Warzen: Es gibt verschiedene Mglichkeiten Warzen, die ja durchViren verursacht werden, zu entfernen. Man kann siewegschneiden, -brennen oder -frieren, man kann sie sogarwegbeten. Der deutsche Arzt Dr. M. Manok teilte 1961 in derZeitschrift Der Hausarzt eine weitere unblutige und schmerzloseMethode mit (Manok 1961). Man raut die Warzenoberchevorsichtig mit einer Krette (medizinischer Schaber in Form einesscharfen Lffels) an, ohne dabei ein Bluten zu verursachen. Danngibt man einen Tropfen 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxiddarauf und lsst es einwirken und trocknen. Nach zwei bis dreiTagen wird die getrocknete Schicht entfernt und die Behandlungwiederholt. Diese Prozedur wird so lange wiederholt, bis die Warzenarbenfrei verschwunden ist. Das ist normalerweise nach vier bisfnf Behandlungen der Fall. Achten Sie aber unbedingt darauf,dass kein gesundes Gewebe auerhalb der Warze mit dem hochdosierten Mittel in Berhrung kommt.

    Nach dem Auftropfen von Wasserstoffsuperoxid versprt manmglicherweise ein leichtes Prickeln an der behandelten Stelle, was alsWirksamkeitsbeleg gewertet werden kann.

    Erkltung: Neben der in dem vorigen Kapitel erwhntenVorbeugung durch morgendliches Gurgeln, kann man eine

  • Erkltung folgendermaen bekmpfen: Man gibt fr jeden LiterWasser in einem Luftbefeuchter jeweils 250 Milliliter 3-prozentigesoder jeweils 25 Milliliter 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid hinzuund lsst ihn die Nacht ber im Schlafzimmer eingeschaltet. Amnchsten Morgen sollte die Erkltung abgeklungen sein (Douglas1992 und Baker 1996). Am Baylor University Medical Center stellteman fest, dass sich der Blutsauerstoffgehalt durch solchermaenvernebeltes Wasserstoffsuperoxid (in Salzwasser) doppelt so starkanreichern lie wie mit hyperbarer Sauerstofftherapie (Douglass1992). (Vgl. hierzu auch das Kapitel Wasserstoffsuperoxid beiErkltung und Grippe.)

    Nasenspray: Man verdnnt einen Esslffel 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid auf eine Tasse klares Wasser. AlsNasenspray angewendet, hlt es die Nase frei.

  • Mundspray: Einige Menschen haben auch gute Erfahrungen mitWasserstoffsuperoxid als Mundspray gemacht. So berichtet BillMunro (unter www.drhschaaf.de/akut.html) darber, dass erWasserstoffsuperoxid im Alter von 69 Jahren kennen und schtzengelernt habe. Die von ihm bevorzugte Einnahmeform ist dasInhalieren von 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid mittels einerPumpasche. Dafr benutzt er eine kleine Flasche, dienormalerweise fr Nasensprays verwendet wird. Anfangs sprhteer viermal tglich einen Sprhsto Wasserstoffsuperoxid in denRachen und inhalierte die Substanz durch gleichmiges Ein- undAusatmen. Danach ruhte er sich kurz aus, damit sich die Wirkungentfalten konnte. Nach einem Monat reduzierte er die Inhalationenauf je einmal morgens und abends, erhhte jedoch die Anzahl derSprhste auf acht bis zehn. Seither schlft er ruhiger und hatkeine Herzschmerzen mehr. Sowohl seine Frau als auch er selbstverwenden Wasserstoffsuperoxid seit mehreren Jahren und leidenweder unter Erkltungen noch unter Muskelkater oder anderenSchmerzen.

    Cavanaugh (2008) empehlt bei einer Virusinfektion alle zweiStunden tiefes Inhalieren von 5 bis 10 Sprhsten. Auf dieseWeise soll eine Infektion oft schon binnen drei bis vier Tagenbehoben werden knnen.

    Massage: Gem Baker (1996) gelangt zustzlicher Sauerstoffber die Haut in den Krper, wenn man ihn mit 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid einreibt. LeBeau (1988) empehlt dazu, denKrper mit einer 3-prozentigen Lsung Wasserstoffsuperoxideinzusprhen und es dann einzumassieren. Dies soll auch beiArthritis hilfreich sein. Bedenken Sie aber bitte dabei, dassWasserstoffsuperoxid eine bleichende Wirkung auf die

  • Krperbehaarung haben kann.

    Klistier (Einlauf): Zur Beseitigung von Verstopfungen(Obstipation), aber auch generell zur Darmreinigung sind Klistierehervorragend geeignet. Auch dafr lsst sich Wasserstoffsuperoxidverwenden. Fr einen Einlauf werden zwar bis zu sechs Esslffel 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf einen Liter destilliertesWasser empfohlen (Baker 1996); aus Sicherheitsgrnden sollteman den von Donsbach (1993) empfohlenen Grenzwert vonmaximal 15 Tropfen 35-prozentigem Wasserstoffsuperoxid aufeinen Liter Wasser jedoch nicht berschreiten. Dies ist eine etwasiebenmal strkere Verdnnung als die von Baker empfohleneMenge. Donsbach warnt ausdrcklich davor, unverdnntes 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid zu verwenden, da dies zuschweren Verletzungen des Darms fhrt.

  • Gesichtspflege: Zur Verjngung und Erfrischung der Haut nachdem Waschen befeuchtet man einen Wattebausch mit 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid und reibt damit sanft berGesicht und Nacken. Bitte achten Sie auch hier darauf, dass dieSubstanz nicht in die Augen gelangt und vermeiden Sie denKontakt mit Haaransatz, Augenbrauen und Bart.

    Akne: Gute Erfolge wurden auch mit der Anwendung von 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid bei Akne gemacht. Auch hierverwendet man zum Reinigen der betroffenen Stellen einen

  • Wattebausch oder ein Baumwolllppchen.

    Deodorant: Man benetzt einen Wattebausch mit 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid und reibt die Achseln damit ein.

    Ohrinfektionen: Nach LeBeau (1995) bestreicht man dasbetreffende Ohr innen vorsichtig mit einem Wattestbchen, auf daszuvor zwei bis drei Tropfen 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxidgetrufelt wurden. Hug nimmt man dabei ein leicht knisterndesGerusch wahr, das aber unbedenklich ist (vgl. das KapitelWasserstoffsuperoxid bei Erkltung und Grippe).

    Wundreinigung: 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid wirdtraditionell zur Reinigung und Desinfektion von Wunden verwendet.Dazu bietet sich ein Spray an.

    Urinkatheter: In einem Urinbeutel vermehren sich leichtKrankheitskeime, die ber den Katheter in die Blase gelangen unddort unliebsame Infektionen verursachen knnen. Einen Urinbeutelkann man acht Stunden lang keimfrei halten, indem man 30 Millilitereiner 3-prozentigen Wasserstoffsuperoxidlsung hineingibt(Douglas 1992).

  • Rezepte zum SelbermachenLeBeau (1995) gibt Rezepturen fr Gels und Sprays mitWasserstoffsuperoxid an, welche die in der Tabelle aufgefhrtenZutaten enthalten. Am einfachsten ist es natrlich, wenn Sie sichdie Zutaten direkt in der Apotheke mischen lassen. LeBeauempehlt das Gel als eine milde Darreichungsform vonWasserstoffsuperoxid, die besonders fr die Behandlung vonBrandwunden und Schnittverletzungen geeignet sei.

    Zutaten3-prozentigesGel

    3-prozentigesSpray

    DMSO-Spray

    Aloe-vera-Gel (dickflssig, frkosmetische Zubereitungen) 180 ml

    Aloe-vera-Saft 180 ml 120 mlGlyzerin 40 ml 40 ml 40 ml35-prozentiges H2O2(lebensmitteltauglich)

    20 bis 25ml

    20 bis 25ml 40 ml

    DMSO 40 ml

    Zur Herstellung des Gels gibt man zunchst das Aloe-vera-Gel ineine Schssel. In einer zweiten Schssel wird das Glyzerin mit demWasserstoffsuperoxid mit einem Spatel gut vermischt. DieseMischung wird dann in die erste Schssel gegeben und wiederumalles vorsichtig miteinander verrhrt. Anschlieend fllt man dasGel in eine geeignete Flasche (zum Beispiel eine Plastikasche mitSpritzausguss, hnlich einer Mayonnaiseflasche). Die Flasche mussausreichend beschriftet und fr Kinder unzugnglich im

  • Khlschrank aufbewahrt werden.

    Gel ist eine milde Darreichungsform von Wasserstoffsuperoxid.

    Das Spray wird hergestellt, indem man zunchst den Aloe-vera-Saft und dazu das Glyzerin in eine Schssel gibt, dann dasWasserstoffsuperoxid. Die Zutaten werden mit einem Spatel odereinem Lffel verrhrt und in eine Sprayasche gefllt. Die Flaschemuss ebenfalls ausreichend beschriftet und fr Kinder unzugnglichim Khlschrank aufbewahrt werden.

    Die Zugabe von DMSO (Dimethylsulfoxid; in der Apothekeerhltlich) dient dazu, die Penetration von Wasserstoffsuperoxid indie Haut und in die Zellen zu erhhen.

    Verwenden Sie zum Verdnnen nur destilliertes Wasser, daVerunreinigungen (vor allem Eisen und andere Metalle) zumvorschnellen Abbau von Wasserstoffsuperoxid zu Wasser undSauerstoff fhren.

  • Innere Anwendung vonWasserstoffsuperoxid

    Die uere Anwendung geringdosierten Wasserstoffsuperoxids istsicher unproblematisch, wenn man vorsichtig damit umgeht (sieheKapitel Mengenangaben und Sicherheitsvorkehrungen). Dieinnere Anwendung sollte aber grundstzlich und in jedem Fall miteinem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker abgestimmt werden! EineInfusion darf ohnehin nur von einem entsprechend geschulten Arztvorgenommen werden. Der erste Arzt, der fr die orale Einnahmevon Wasserstoffsuperoxid pldierte, war Dr. Edward C. Rosenow.Dabei kann man jedoch nicht oft genug betonen, dass die Substanzsehr reaktiv ist und nur geringe Mengen eingenommen werdendrfen. Generell gilt fr den Umgang mit Wasserstoffsuperoxiduerste Vorsicht und der Grundsatz so viel wie ntig und sowenig wie mglich. Auerdem muss bercksichtigt werden, dassWasserstoffsuperoxid nur auf nchternen Magen, eine halbeStunde vor oder drei Stunden nach dem Essen eingenommenwerden sollte (Donsbach 1993). Andernfalls kann es zu Reaktionenmit dem Mageninhalt und zur Bildung freier Radikale (Superoxide)kommen. Besonders wenn Eisen vorhanden ist, wird das reaktiveHydroxylradikal gebildet. So knnte die Magenwand geschdigtwerden, zumal im Magen nur wenig Katalase zum Abbau vonWasserstoffsuperoxid vorhanden ist.

    Eine innere Anwendung sollte niemals ohne Abstimmung mit einem Arzt oderHeilpraktiker vorgenommen werden.

    Whrend einige Autoren (z.B. LeBeau 1995) durchaus die

  • Einnahme von Wasserstoffsuperoxid in Sften befrworten odereine Geschmacksverbesserung des in Wasser gelstenWasserstoffsuperoxids durch einige Tropfen Olivenl vorschlagen(Altman 1995), warnen andere (zum Beispiel Donsbach 1993)ausdrcklich davor. Der Spezialist Farr lehnt die orale Einnahmesogar weitgehend ab (nach Douglass 1992).

    Die Empfehlungen fr die Tagesdosis reichen bis zu einer Mengevon 300 Tropfen 3-prozentigem oder 25 Tropfen 35-prozentigemWasserstoffsuperoxid (Baker 1996), gelst in dem Tagesbedarf anungechlortem Wasser, also etwa drei Liter. Dabei sollte man miteiner geringen Dosis (ein Tropfen 35-prozentigesWasserstoffsuperoxid) beginnen und sie tglich um einen Tropfenerhhen. Erforderlichenfalls kann man sogar, so Cavanaugh(2008), ein bis drei Wochen lang tglich dreimal 25 Tropfen undanschlieend bis zu sechs Monte lang zweimal tglich 25 Tropfennehmen. Anschlieend reduziert man die Dosis wieder Tag fr Tagum einen Tropfen Wasserstoffsuperoxid bis man dieErhaltungsdosis von drei Tropfen erreicht hat.

    Diese geringen Mengen sollen ungefhrlich sein. Allerdings hatDonsbach (1993) die Erfahrung gemacht, dass kaum jemand dazubereit ist, die empfohlene Menge von bis zu 25 Tropfeneinzunehmen. Der Grund dafr ist das Auftreten vonMagenproblemen, die durch Magnesiumsuperoxid vermiedenwerden knnen. Er bevorzugt daher fr die orale Gabe eineKombination aus Wasserstoff- und Magnesiumsuperoxid, da dieseVerbindung zudem stabiler ist und angenehmer schmeckt.Auerdem wird dem Krper auf diese Weise neben Sauerstoffzustzlich der wichtige Mineralstoff Magnesium zugefhrt. FrInfusionen und die uere Anwendung verwendet Donsbach jedochnach wie vor Wasserstoffsuperoxid. In der Wirksamkeit soll kein

  • Unterschied bestehen.Fr die innere Anwendung sollte nur fr Nahrungsmittel

    geeignetes (lebensmittelechtes) Wasserstoffsuperoxid verwendetwerden. Fr die uere Anwendung oder die Desinfektion vonHaushaltsgegenstnden gengt durchaus herkmmliches 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid.

    Je akuter eine Krankheit ist, umso hher sollte die Dosierung vonWasserstoffsuperoxid sein, und je chronischer eine Krankheit ist,umso lnger sollte die Einnahme andauern. Wie bei allentherapeutischen Substanzen ist natrlich auch beiWasserstoffsuperoxid zu bedenken, dass jedes Individuum undjeder Organismus unterschiedlich darauf reagiert. Deshalb gibt eskeine Standardempfehlungen. Achten Sie bitte auf die Angaben derAnbieter und die Anweisungen Ihres Arztes oder Heilpraktikers.

    In den vorigen Kapiteln wurde an verschiedenen Stellen schondargelegt, welche Dosierungen bei welchen Einsatzgebieten schongetestet wurden. Das sind also Anhaltspunkte. Bitte denken Sieaber daran, dass eine innere Anwendung niemals ohneAbstimmung mit einem Arzt oder Heilpraktiker vorgenommenwerden sollte.

  • Behandlung bakteriellerScheidenentzndungen mitWasserstoffsuperoxid

    Die Vagina ist natrlicherweise von unterschiedlichen Bakterienbesiedelt, die normalerweise in einem gesunden Gleichgewichtzueinander stehen (vaginales kosystem) und nicht zuErkrankungen fhren. Diese Bakterien (Lactobacillus, Dderlein-Bakterien) sorgen durch einen sauren pH-Wert von unter 4,5 unddie Bildung diverser antimikrobieller Stoffe dafr, dass sich keineKrankheitskeime breit machen knnen. Gert das Scheidenmilieujedoch aus dem Gleichgewicht, knnen sich andere Bakterienauergewhnlich stark vermehren und zu einer Entzndung fhren.Der wichtigste Erreger einer bakteriellen Vaginose ist mit 90Prozent Gardnerella vaginalis. Die Krankheit wird durchGeschlechtsverkehr bertragen; dabei zeigt die Hlfte derbetroffenen Frauen keine Symptome.

    Wasserstoffsuperoxid ist eine sichere Alternative zu herkmmlichenBehandlungsmethoden bei wiederkehrenden bakteriellen Vaginosen

    Vaginosen knnen sehr hartnckig und behandlungsresistentsein. Sie uern sind unter anderem durch grulichen, dnnenAususs mit schigem Geruch und einen steigenden pH-Wert aufbis zu 6. Weitere Symptome knnen Brennen, Juckreiz, Gefhl derTrockenheit oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sein. DieErkrankung kann sich auch auf den brigen Genitalbereichausdehnen. Normalerweise erfolgt eine antibiotische Behandlung,

  • die jedoch bei Schwangeren problematisch sein kann.

    Die Tatsache, dass Lactobakterien krank machende Bakterienunter anderem mithilfe von Wasserstoffperoxid bekmpfen, fhrtezu der berlegung, die Wirkung von Wasserstoffsuperoxid bei derBehandlung der bakteriellen Vaginose zu untersuchen. So habenWissenschaftler an der Klinik fr Geburtshilfe und Gynkologie inNeapel (Cardone et al. 2003) in einer Studie mit 45 Frauen im Alterzwischen 18 und 42 Jahren festgestellt, dass wiederkehrendeVaginosen, bei denen andere Behandlungsmethoden versagten,sich erfolgreich mit 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid behandelnlassen. Nachdem die Patientinnen eine Woche lang jeden Abenddie Vagina mit 30 Milliliter Wasserstoffsuperoxid gewaschen hatten,traten die Hauptsymptome auch nach drei Monaten nicht wiederauf. Alle Frauen empfanden die Behandlung akzeptabel und keineberichtete von Nebenwirkungen.

    In 89 Prozent der Flle war der Geruch verschwunden. Darberhinaus erleichterte Wasserstoffsuperoxid in allen Fllen dieWiederherstellung der normalen vaginalen Bakterienora. In 98

  • Prozent der Flle wurde ein normaler pH-Wert von unter 4,5erreicht und bei allen Patientinnen verschwanden die fr eineVaginose typischen Schlsselzellen (sogenannte clue cells) unddie anaeroben Krankheitskeime. Der sogenannte Amintest diedurch anaerobe Bakterien gebildeten Amine sind fr denschartigen Geruch verantwortlich war in 97,8 % der Fllenegativ.

    Alle Testergebnisse sind statistisch signikant und die Autorenschlussfolgern, dass Wasserstoffsuperoxid eine sichere Alternativezu herkmmlichen Behandlungsmethoden (Metronidazol,Clindamycin) von wiederkehrenden bakteriellen Vaginosen ist. Sieist zudem nebenwirkungsfrei, kostengnstig, hervorragendvertrglich und von nachgewiesener therapeutischer Wirksamkeit.

  • Wasserstoffsuperoxid bei Erkltungund Grippe

    Der amerikanische naturheilkundlich ausgerichtete Arzt Dr. JosephMercola (unter www.mercola.com) hat mit Wasserstoffsuperoxidsehr gute Erfahrungen in der Behandlung von Erkltungen undGrippe gemacht. Er sttzt seine Empfehlung auf eine interessanteHypothese, die 1928 von dem Arzt Richard Simmons aufgestelltwurde: Demnach gelangen die Erreger (Bakterien bei Erkltung undViren bei Grippe) ber den Hrkanal in den Organismus und nichtetwa ber Augen, Mund oder Nase, wie gemeinhin angenommenwird. Demnach sollten sich die Krankheitserreger auch an dieserEintrittsffnung bekmpfen lassen.

    Innerhalb eines Tages lassen sich bemerkenswerte Erfolge erzielen!

    Mercola rt daher, Erkltungen und Grippe dadurch zu

  • behandeln, dass man zunchst einige Tropfen 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid in ein Ohr trufelt und es fnf bis zehnMinuten einwirken lsst. Danach lsst man dasWasserstoffsuperoxid herauslaufen und behandelt das andere Ohrebenso. Auf diese Weise lassen sich innerhalb eines Tagesbemerkenswerte Erfolge erzielen. Wichtig ist dabei, gleich nachdem Auftreten der ersten Symptome mit der Behandlung zubeginnen.

    Whrend der Einwirkung von Wasserstoffsuperoxid sprt manein leichtes Schumen und Blubbern und manchmal ein mildesBrennen.

    Schon 1938 hatten deutsche Forscher brigens groen Erfolg beider Behandlung von Inuenza mit Wasserstoffsuperoxid, stieendamit aber auf kein Gehr. Antibiotika machten hingegen dasRennen.

  • Wasserstoffsuperoxid beirheumatischen Erkrankungen

    Da viele Menschen von rheumatischen Erkrankungen betroffen sindund dabei gute Erfahrungen mit Wasserstoffsuperoxid vorliegen,gebhrt diesem Krankheitsbild ein eigenes Kapitel.

    Viele Patienten haben mit Bdern oder mit der oralen Einnahme Erfolg bei derBehandlung von Arthritis.

    Das vermutlich berzeugendste Zeugnis fr die Wirksamkeit vonWasserstoffsuperoxid bei Arthritis ist ein Brief des sdafrikanischenArztes Dr. Christiaan N. Barnard (19222001), der durch die ersteHerztransplantation Weltruhm erlangte. Er schrieb am 10. Mrz1986 (Donsbach 1993) in einem Brief an einen Herrn Wright inEngland: Es stimmt, dass ich von Arthritis genesen bin und ichdies der Einnahme von Wasserstoffsuperoxid, mehrmals tglich, zuverdanken habe. Ich habe durch Herrn Walter Grotz von dieserBehandlung erfahren. Wie in dem Kapitel Wie alles anngerwhnt, waren die ersten Erfahrungen von Grotz bei derBehandlung seiner eigenen Arthritis ausschlaggebend fr ihn, dieVerwendung von Wasserstoffsuperoxid zu therapeutischenZwecken bekannt zu machen.

    Auch Dr. Donsbach hatte Walter Grotz kennen gelernt und vonseiner Heilung durch Wasserstoffsuperoxid innerhalb von sechsWochen erfahren. Im Laufe der Zeit lernte er viele weiterePatienten kennen, die teils mit Bdern und teils mit der oralenEinnahme Erfolg bei dieser Krankheit hatten. Donsbach hat beiArthritis die Erfahrung gemacht, dass die tgliche Einnahme von

  • mindestens 75 Tropfen des 35-prozentigen Wasserstoffsuperoxids(verdnnt im Tagesbedarf an Wasser) erforderlich ist. Dasentspricht ungefhr 115 Gramm Magnesiumsuperoxid, der von ihmbevorzugten Darreichungsform.

    Dr. Farr injiziert 0,03-prozentiges Wasserstoffsuperoxid direkt indie Gelenke und Weichteile. Dies hat einen gnstigen Einuss aufEntzndungen bei rheumatoider Arthritis und bei anderen Artenentzndlicher Arthritis (Altman 1995).

    In einer schwedischen Studie wurde von Dr. Bernard Edstrom inLund festgestellt, dass die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff in diesem Fall durch geeignete Umgebungsbedingungen in einerKlinik zu einer erheblichen Verbesserung arthritischerBeschwerden fhrte (Donsbach 1993). Donsbach schlussfolgertdaraus, dass auch die positive Wirkung von Wasserstoffsuperoxidauf degenerative Erkrankungen auf der zustzlichen

  • Sauerstoffversorgung beruht. Seine Theorie lautet: Der Grad derVitalitt des Krpers und die Strke der Barriere fr degenerativeErkrankungen steht im Verhltnis zur Sttigungsrate des Blutes mitSauerstoff (Donsbach 1993).

  • Wasserstoffsuperoxid und Krebs

    Wie schon erwhnt, hat bereits Otto Warburg vor etwa 70 Jahreneinen Zusammenhang zwischen Krebsentstehung undSauerstoffmangel vermutet. Diese Annahme wurde nie widerlegt,wird aber in den letzten Jahren immer wieder durchwissenschaftliche Studien bekrftigt (Thierbach et al. 2005, Schulzet al. 2006, Langbein et al. 2006, Pelicano et al. 2006, Mllner et al.2006 und Bonnet et al. 2007, Kiebish et al. 2008).

    Deshalb ist auch die Bedeutung von Wasserstoffsuperoxid beider natrlichen Krebsbekmpfung hochinteressant und aktuell. Einelebenswichtige Einrichtung der Natur ist der programmierte Zelltod,die sogenannte Apoptose. Sie spielt unter anderem bei derEmbryonalentwicklung und dem kontrollierten Ersatz von Zelleneine Rolle, aber auch bei der Krebsbekmpfung. Auslser diesesSelbstmords der Zellen sind verschiedene Signalstoffe, zu denenauch Wasserstoffsuperoxid gehrt. Auch die meisten synthetischenKrebsmittel wirken so, dass sie eine Apoptose auslsen. In vielenTumorzellen ist dieser Mechanismus hingegen blockiert.

    Wasserstoffsuperoxid fhrt zu einer besseren Sauerstoffversorgung, wasKrebszellen berhaupt nicht mgen, und es macht das Krebsgewebeauerdem anflliger fr die Bestrahlung.

    Bezglich Wasserstoffsuperoxid lsst sich diese Blockade durchdas Enzym Peroxiredoxin erklren, das in manchen Tumorzellenals Schutz davor, von Wasserstoffsuperoxid in den Selbstmordgetrieben zu werden in besonders hoher Konzentration vorliegt.Geringe Mengen von Wasserstoffsuperoxid werden durch dasEnzym abgebaut, bei hheren Konzentrationen wird jedoch das

  • Enzym zerstrt. In diesem Fall kann der programmierte Selbstmordausgelst werden. Diese Zusammenhnge haben vor einigenJahren amerikanische Wissenschaftler in Oregon herausgefunden(Wood et al. 2003). Dazu passt auch der Befund, dass man beiLeukmiepatienten eine um 70 Prozent niedrigereWasserstoffsuperoxid-Produktion der weien Blutkrperchen(Leukozyten) fand (Douglass 1992).

    Es gibt aber noch einen zweiten positiven Einuss vonWasserstoffsuperoxid auf Krebszellen. Warburg, der festgestellthatte, dass Krebszellen auf anaerobe Atmung (Fermentation)umschalten, sagte: Krebs hat nur eine Hauptursache. Es ist derErsatz der normalen Sauerstoffatmung der Krperzellen durch eineanaerobe Zellatmung (nach dRaye 1999). Er vertrat schon 1966die Ansicht: Wenn Zellen ausreichend Sauerstoff erhalten, kannkein Krebs auftreten (nach Baker 1996). Auerdem entdeckte mana m Baylor University Medical Center, dass Krebsgewebe umsoanflliger gegen Bestrahlung ist, je mehr Sauerstoff es enthlt.Infundiert man also Wasserstoffsuperoxid in die Blutgefe, die einKrebsgeschwr versorgen, kommt es einerseits zu einer besserenSauerstoffversorgung, was Krebszellen berhaupt nicht mgen,und andererseits kann der Tumor besser bestrahlt werden(Douglass 1992). An insgesamt 190 Patienten machte man inBaylor diese positive Erfahrung. Mit dem gnstigenWasserstoffsuperoxid kann diese erforderliche Erhhung derSauerstoffkonzentration ebenso gut wie mit hyperbarem Sauerstoff(unter berdruck verabreichtem Sauerstoff) erreicht werden undbei manchen Patienten schrumpft der Tumor dadurch ganz oderteilweise (Altman 1995).

    Donsbach (1993) machte die Erfahrung, dass die Infusion vonWasserstoffsuperoxid eine manchmal als unangenehm

  • empfundene Wrmeentwicklung verursacht. Bei an derOberche liegenden Tumoren (zum Beispiel bei Brustkrebs) wirdnach einer Infusion auch oft ein rtlicher Fleck auf der Hautsichtbar. Donsbach ist so sehr von der positiven therapeutischenWirkung von Wasserstoffsuperoxid bei Krebs berzeugt, dass er esprinzipiell jedem seiner Krebspatienten, zusammen mitDimethylsulfoxid (DMSO), einem ebenfalls hoch interessanten,traditionell eingesetzten alternativen Therapeutikum, als Katalysatorinfundiert und viele Patienten kommen eigens deswegen zu ihm.

    Lungenkrebspatienten empehlt Donsbach die Verneblung vonacht Milliliter 35-prozentigem Wasserstoffsuperoxid pro LiterWasser nachts durch einen Raumbefeuchter. Dieses Prinzip istgenerell auch bei Lungenemphysemen empfehlenswert (vgl. auchCavanaugh 2008).

    Lee (1990) fhrt sogar einige Flle auf, in denen die oraleEinnahme von Wasserstoffsuperoxid bei Krebspatienten geholfenhaben soll.

    Selbstverstndlich ersetzt Wasserstoffsuperoxid nicht anderebewhrte Medikamente in der Krebstherapie.

    Drei verschiedene Aspekte der Krebsbehandlung belegen dieWirkung von Wasserstoffsuperoxid (Altman 1995):

    1. Krebszellen haben (und bentigen auch) einSauerstoffdefizit Wasserstoffsuperoxid verbessert dieSauerstoffversorgung der Krperzellen zu Ungunsten desTumors.

    2. Wasserstoffsuperoxid lst den programmierten Tod(Apoptose) von Krebszellen aus.

    3. Viren stellen eine Komponente der Krebsentstehung dar Wasserstoffsuperoxid wirkt viruzid. Schon in den1950er-Jahren hatte brigens Dr. Reginald HolmanRatten mit Krebsgeschwren 0,45-prozentiges

  • Wasserstoffsuperoxid in Trinkwasser verabreicht.Innerhalb von 15 bis 60 Tagen verschwanden dieTumoren (nach Cavanaugh 2008).

  • Wasserstoffsuperoxid beiAlkoholismus

    Alkoholismus ist eine der meist verbreiteten Krankheiten unsererGesellschaft, die aber nach wie vor zu sehr verharmlost wird. Dabeihat Alkoholabusus gravierende gesundheitliche Folgen und endetoft sogar tdlich.

    Wasserstoffsuperoxid untersttzt durch die verbesserteSauerstoffversorgung des Organismus die Entwhnung bei einerAlkoholabhngigkeit.

    Cavanaugh (2008) berichtet darber, dass Wasserstoffsuperoxidauch gegen Alkoholabhngigkeit und seine gesundheitlichenSchden helfen kann. Alkoholkonsum fhrt zu Sauerstoffmangel imKrpergewebe und behindert, hnlich wie bei einerZyankalivergiftung, die regulre Zellatmung. Man spricht vonhistotoxischer Hypoxie, wenn die Krperzellen den Blutsauerstoffnicht mehr in ausreichendem Ma verwerten knnen. MitSauerstofnhalationen lsst sich eine Alkoholvergiftung behandeln,wie der niederlndische Pilot und Psychologe P. M. van WulfftenPalthe Anfang des 20. Jahrhunderts feststellte. Die Einnahme vonWasserstoffsuperoxid, so Cavanaugh (2008), untersttzt aufgrundder verbesserten Sauerstoffversorgung des Organismus dieEntwhnung bei Alkoholabhngigkeit.

  • Erfahrungen mitWasserstoffsuperoxid-Infusionen

    Auch wenn hier die Mglichkeiten der Selbstanwendung imVordergrund stehen, sollen die Erfahrungen mit der intravensenVerabreichung von Wasserstoffsuperoxid kurz angesprochenwerden. Farr stellte bei seinen umfangreichen Untersuchungenfest, dass selbst eine lngerfristige, tglich durchgefhrteInfusionstherapie ber drei Wochen hinweg keine ernsthaftenNebenwirkungen verursacht (Douglass 1992).

    Selbst wenn Wasserstoffsuperoxid kein Allheilmittel ist, zeigenviele Fallberichte, dass es ein breites Spektrum gibt, bei dem sichwenigstens ein Versuch lohnt, es einzusetzen. Deshalb bedarf esan dieser Stelle nicht der ellenlangen Auistung aller Krankheitenund Erreger, bei denen Wasserstoffsuperoxid schon erfolgreicheingesetzt wurde. Douglass (1992) fhrt eine Flle vonFallberichten zu folgenden Krankheitsbildern auf, bei denenWasserstoffsuperoxid Heilung oder zumindest eine Besserungbrachte: Arthritis, Krebs, Warzen, Kandidose, chronischesMdigkeitssyndrom, Erythematodes (Schmetterlingsechte oderZehrrose), Lungenemphysem, Multiple Sklerose, Pestizidreinigungdes Blutes, Sarkoidose, Varikose (Krampfadern).

  • Wiederum am Baylor University Medical Center fand manheraus, dass sich durch Wasserstoffsuperoxid-Infusionen diegefhrlichen Atheroskleroseplaques in groen Gefen wie derAorta zurckbilden lassen (Douglass 1992 und Altman 1995).

    Die positive Wirkung von Wasserstoffsuperoxid auf das Herz-Kreislauf-System beruht teilweise auf der Geferweiterung imHerzen, in den Extremitten, im Gehirn und in den Lungen. Ebensowird die Herzfrequenz herabgesetzt, das Schlagvolumen erhhtund der Gefwiderstand verringert (Altman 1995).

    Oft sterben Patienten nach einem Herzinfarkt anKammerimmern. Das Herz dreht gewissermaen durch undschlgt vllig unkontrolliert nach dem durch den Infarktverursachten Sauerstoffmangel. Mit Wasserstoffsuperoxid kanndem abgeholfen werden (nach Douglass 1992 und Altman 1995).

    Farr stellte fest, dass intravens gegebenes

  • Wasserstoffsuperoxid bei Pollen- und Lebensmittelallergien hilft(Douglass 1992), ebenso bei allergischer Bronchitis, Asthma undchronischer Sinusitis. Ein hochinteressantes Phnomen ist FarrsBeobachtung, dass intravens verabreichtes Wasserstoffsuperoxidvorbergehend die Anzahl der Immunzellen verringert, sie aberdann innerhalb von 24 Stunden ber das Normalma hinausansteigen lsst eine echte Immunstimulation also (Douglass1992).

    Douglass (1992) widmet ein langes Kapitel seines Buches derBehandlung AIDS-Kranker in Afrika mit Wasserstoffsuperoxid,womit er vielen Patienten helfen konnte. Es sei aber betont, dassdies kein Heilmittel bei AIDS darstellt, auch wenn es dasKrankheitsbild positiv beeinussen kann. So sieht es auchDouglass.

    Die positive Wirkung von Wasserstoffsuperoxid auf das Herz-Kreislauf-System beruht teilweise auf der Geferweiterung.

    Auch beim Epstein-Barr-Virus (EBV), das fr dasMdigkeitssyndrom verantwortlich gemacht wird, konnte Farrberzeugende Therapieerfolge mit intravens verabreichtemWasserstoffsuperoxid zeitigen (Douglass 1992). Donsbach (1993)fhrt diese positive Wirkung auf die Strkung des Immunsystemsund die Tatsache zurck, dass die Virenvermehrung durch einenhohen Sauerstoffgehalt gehemmt wird.

    Farr hat Hunderte von Patienten mit intravens verabreichtemWasserstoffsuperoxid von Kandidabefall geheilt (Douglass 1992und Altman 1995).

    Auf die detaillierte Zusammensetzung einer solchenInfusionslsung soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden, dasolche Infusionen ausschlielich von erfahrenen, besonders

  • geschulten rzten angelegt werden drfen. Tun Sie dies niemalsselbst!

  • Wasserstoffsuperoxid im Haushalt

    Auch im Haushalt gibt es eine Flle von Anwendungsmglichkeitenfr Wasserstoffsuperoxid. Die folgenden Beispiele stammen wiedervorwiegend von Baker (1996), sofern nicht anders angegeben.

    Raumbefeuchtung: Dazu werden etwa 5 bis 10 Milliliter 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid pro Liter destilliertes Wasser ineinen Verdunster gefllt. Das verbessert die Atemluft und hlt dieAtemwege und Nebenhhlen frei. Andere Empfehlungen lauten auf50 bis 100 Milliliter 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf einenLiter Wasser.

    Haushaltsspray: Zur Lufterfrischung sprht man ein wenig 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid in die Mitte eines Raumes.

    Splmaschine: Man gibt 50 bis 100 Milliliter 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid in die Maschine.

    Waschmaschine: Anstelle eines Bleichmittels kann man je nachFllmenge 150 bis 200 Milliliter 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxidin die Maschine geben. Achten Sie aber darauf, dass das

  • Wasserstoffsuperoxid nicht direkt auf die mglicherweise nochtrockene Wsche gegeben wird, warten Sie am besten den letztenWasserzulauf ab und splen sie mit reichlich Wasser nach.

    Frischhalten von Lebensmitteln: Salat lsst sich mitWasserstoffsuperoxid frisch halten, wenn man ihn zunchst miteinem Esslffel 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid, in einerhalben Tasse reinen Wassers gelst, besprht, trocknet, abdecktund dann khl lagert. Donsbach empehlt das Besprhen mit einerLsung aus einem Liter Wasser und etwa 300 Milliliter 3-prozentigem oder 30 Milliliter 35-prozentigem Wasserstoffsuperoxidzum Frischhalten und Reinigen von Obst, Salat und Gemse. Erbesprht damit auch Fleisch, Gegel und Fisch, bevor er dieseLebensmittel im Khlschrank aufbewahrt.

    Auch im Haushalt gibt es viele Anwendungsmglichkeiten frWasserstoffsuperoxid.

    Frischhalten von Trinkwasser: Um Trinkwasser einenerfrischenden Geschmack zu verleihen, gibt man zwei Tropfen 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid zu einem Liter Wasser undschttelt es gut durch.

    Marinade: Man bergiet Fleisch, Gegel oder Fisch mit 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid. Anschlieend deckt man es abund lsst es eine halbe oder bis zu einer Stunde lang imKhlschrank stehen. Vor dem Kochen wird das Fleisch noch einmalgut abgewaschen.

    Insektenspray: Dazu wird eine Lsung aus einer Tasse weiemrafniertem Zucker und 60 Milliliter 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid in einem Liter Wasser hergestellt.

  • Desinfektion und Pilzbefall: Man besprht die fraglichen Wndeund Mbel mit 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid oder wschtsie damit ab. Anschlieend trocknet man sie mit einem sauberenTuch gut ab. Testen Sie die zu reinigenden Mbel oder Wnde ambesten vorher an einer kaum sichtbaren Stelle, daWasserstoffsuperoxid eine Aufhellung verursachen kann.

    Die desinzierende Wirkung von Wasserstoffsuperoxid wurdeunter anderem fr medizinische Gerte nachgewiesen. Siebedrfen einer besonders sorgfltigen Reinigung und Desinfektion,damit keine Krankheiten von einem Patienten auf den anderenbertragen werden. Oft sind aber die vorgeschriebenenDesinfektionsmittel nicht mit dem Material vertrglich, aus dem dieGerte bestehen. Eine besondere Herausforderung stellen indiesem Zusammenhang die sogenannten Prionen dar. Prionen sindin hchstem Mae widerstandsfhig gegenber chemischen undphysiologischen Reinigungsmethoden. Diese Eiweie sind vielenvon uns als mgliche Auslser des sogenannten Rinderwahnsinns(BSE) und der Creutzfeld-Jakob-Krankheit bekannt. Vor wenigenJahren wies ein Forscherteam nach, dass Prionen durchWasserstoffsuperoxid nachhaltig inaktiviert werden knnen (Rogez-Kreuz et. al. 2009)

  • Wasserstoffsuperoxid in der Tier- undPflanzenzucht

    Im deutschen Sprachraum ist die reine Landwirtschaft zwar nurnoch mig ausgeprgt, aber die Erfahrungen, die mitWasserstoffsuperoxid auf diesem Gebiet in den USA und inAustralien gemacht wurden, lassen sich in gewissem Maedurchaus auf die Haustierhaltung und Hobbygrtnerei bertragen.Immerhin kann man dadurch so manches Antibiotikum einsparen.

    Erstmals wurde 1985 Wasserstoffsuperoxid von einem Landwirtin seinem Trinkwassersystem eingesetzt. Dadurch wurden die Tieregesnder, der Fettgehalt der Butter erhhte sich und dieMilchleistung der Khe sowie die Legefreudigkeit der Hennenwurden verbessert. Auch die Bakterienzahl ein wichtiges Kriteriumin der Milchwirtschaft konnte stark reduziert werden. BeiZuchtvieh wurde innerhalb krzester Zeit mit weniger Futter einhheres Schlachtgewicht erreicht. Grotz (nach Douglass 1992)empehlt fr die Trinkwasseraufbereitung etwa 60 bis 70 Milliliter 3-prozentiges oder etwa 6 Milliliter 35-prozentigesWasserstoffsuperoxid auf einen Liter Wasser (oder 30 ppm).brigens, russische Soldaten sollen zur Trinkwasserdesinfektionsogar Kapseln mit Wasserstoffsuperoxid mit sich fhren (Lee1990).

  • Wie beim Menschen, so lassen sich auch beim Tier Wunden mit3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid reinigen. Es sei jedocherwhnt, dass sich der Katalase-Gehalt verschiedener Tierartenerheblich voneinander unterscheidet. Daher sind auch Ergebnisseaus Tierversuchen mit Wasserstoffsuperoxid nicht immer auf denMenschen bertragbar und umgekehrt (Mensch, Katze, Pferd undFisch ja; Ziege und Huhn nein; nach Douglass 1992).

    Mit Wasserstoffsuperoxid lsst sich so manches Antibiotikum einsparen.

    Besprht man Feldfrchte auch ein Thema fr Hobbygrtner mit Wasserstoffsuperoxid, gedeihen sie besser und sind wenigeranfllig fr Insekten und Krankheiten (Baker 1996). Auch imTreibhaus lassen sich Panzen durch Besprhen mitWasserstoffsuperoxid vor Pilz- und Milbenbefall schtzen. Wirerinnern uns, dass sich Panzen selbst auch dieser Substanz zurAbwehr von Krankheitskeimen bedienen (siehe KapitelWasserstoffsuperoxid bei Mensch, Tier und Pflanze).

    Als Insektizid ist ein Spray aus etwa 50 Milliliter 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid auf einen Liter Wasser mit 50 Milliliter

  • Melasse oder weiem rafniertem Zucker geeignet (Donsbach1993).

    Panzensamen keimen nach dem Eintauchen in ein Bad aus biszu 180 Milliliter 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid auf einen Literdestilliertes Wasser besser als blich (Donsbach 1993). ZurDngung von Panzen verwendet man 25 Milliliter 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid auf einen Liter Wasser (Donsbach 1993).Nach Baker (1996) befeuchtet man Panzen im Garten regelmigmit Wasserstoffsuperoxid (30 Milliliter 3-prozentiges oder 16Tropfen 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf einen LiterWasser), um ihr Wachstum zu verbessern. Zum Besprhen vonFeldfrchten verwendet man pro 1000 Quadratmeter (zehn Ar)etwa 1,8 bis 5,4 Liter 3-prozentiges oder 150 bis 450 Milliliter 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf 75 Liter Wasser.

    Donsbach (1993) gibt zwei Esslffel 3-prozentigesWasserstoffsuperoxid auf einen Liter Wasser zum Besprhen vonRosen. Gibt man etwas von dieser Lsung in die Blumenvase undbesprht Schnittblumen damit, halten sie doppelt so lange wieblich.

  • Eine sehr oft zu beobachtende Krankheit bei Mensch und Tier istHefepilzbefall. Dr. Mercola (unter www.mercola.com) empehltgegen Hefepilzbefall bei Tieren eine zuckerfreie Dit, etwasKnoblauch oder Oregano ins Fressen und die Desinfektionbefallener Krperstellen. Fr die Pfoten empehlt er ein Fubadaus vier Litern Wasser, einer Tasse 3-prozentigemWasserstoffsuperoxid und ein bis vier Tassen weiem Essig.Anschlieend sollen die Pfoten gut abgetrocknet werden. Dabeimuss man darauf achten, dass nichts von dem Badewasser insAuge des Tieres gelangt.

    Auch muss beachtet werden, dass Wasserstoffsuperoxid dunklesFell entfrben kann. Das, was beim menschlichen Haar oft gewolltist, knnte fr Tierhalter zu einer unliebsamen berraschungwerden.

  • Mengenangaben undSicherheitsvorkehrungen

    Fr die Verdnnung von Wasserstoffsuperoxid geben die folgendenTabellen eine Or