Watt`n Eiland 8-1/2009

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WATT `n EILAND WATT `n EILAND 8-1/2009 S P I E K E R O O G - SPÖKENKIEKER Eske Nannen - EILAND & LÜ Emil Nolde auf Spiekeroog, Vivere – Kreatives Leben im Galerie- und Künstlerhaus, Das Rathaus im Museum - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frühlingsmenü, Strandtage auf Spiekeroog - INKIEK Spiekeroog statt Südafrika, Wie kommt das Krokodil ins Inselmuseum?, Rebekka Bakken - BUTEN & BINNEN Der Traum vom Meer, Rehe auf Spiekeroog, Ausstellungen 2009, Goldgelbe Schätze auf Spiekeroog - WATT ’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Frühlingshafte Basteltipps

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Für Spiekeroog-Liebhaber erscheint seit Mai 2007 regelmäßig das Insel-Magazin „Watt’n Eiland“. Geschichten von und über Spiekeroog, Einblicke in die Inselgeschichte und Ausblicke in die Zukunft: Mit der Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winterausgabe möchten wir Insel-Fans durch ihr „Spiekeroog-Jahr“ begleiten.

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S P I E K E R O O G

- SPÖKENKIEKER Eske Nannen - EILAND & LÜ Emil Nolde auf Spiekeroog, Vivere – Kreatives Leben im

Galerie- und Künstlerhaus, Das Rathaus im Museum - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frühlingsmenü,

Strandtage auf Spiekeroog - INKIEK Spiekeroog statt Südafrika, Wie kommt das Krokodil ins Inselmuseum?,

Rebekka Bakken - BUTEN & BINNEN Der Traum vom Meer, Rehe auf Spiekeroog, Ausstellungen 2009,

Goldgelbe Schätze auf Spiekeroog - WATT ’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Frühlingshafte Basteltipps

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INHALT

SPÖKENKIEKER

Eske Nannen 4

EILAND & LÜ

Emil Node auf Spiekeroog 6

Vivere – Kreatives Leben im Galerie- und Künstlerhaus 10

Farbe pur – Watt`n Eiland Wettbewerb 14

Das Rathaus im Inselmuseum 16

MIT KOPP UN SINN GENEITEN

Frühlingsmenü: Skreifilet auf Passe Pierre Risotto 18

Arrangements der Spiekerooger Leidenschaft 22

INKIEK

Spiekeroog statt Südafrika 24

Der Weg zur Ausstellung 28

Ausstellungen 2009 im Galerie- und Künstlerhaus 31

Rebekka Bakken im Galerie- und Künstlerhaus 32

Wie kommt das Krokodil ins Inselmuseum? 34

BUTEN & BINNENSpiekeroog – Eine Kunst-Expedition 36

Der Traum vom Meer 38

Veranstaltungstipps im Galerie- und Künstlerhaus 40

Watt`n Platt: Frühlingsrituale 42

Rehe auf Spiekeroog 44

Jugendgruppen auf Spiekeroog 46

Aus dem Gästebuch 48

Bernstein – Goldgelbe Schätze 50

WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

Porträt von Katja von Lipinski 54

Frühlingshafte Basteltipps 56

Impressum:

Kontakt: Watt´n Eiland

Martinistr. 34, 28195 Bremen

E-Mail: [email protected]

Redaktion und Produktion: Verena Beckhusen, Dr. Christine Keitsch, Iris Kruse

Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer

Mitarbeit: Guido Albrecht, Timo Cyriacks, Marcus Duroldt,

Hans-Hendrik Falk, Mareike Holtfrerich, Dr. Christine Keitsch, Iris Kruse,

Judith Remke, Birthe Schmidt, Viola Tallowitz

Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, fotolia, Anke Wragge

Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro

Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede

März 2009, 10.000 Exemplare

Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG

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Ein Kutschen-Taxi am Anleger und

mit einem PS geht’s im Zockeltrab

zum Galerie- und Künstlerhaus!

Ein wunderbarer erster Eindruck,

vor allem, wenn man wie ich im

Laufe des Jahres viele Stunden auf

Deutschlands Straßen und Auto-

bahnen und in der Bahn verbringt.

Da kann man gar nicht anders, als

sich dem Tempo des Insellebens an-

zupassen und einfach zu genießen!

Obwohl ich Ostfriesin bin, habe ich

Spiekeroog erst sehr spät besucht.

Zunächst einmal war ich ein wenig

neidisch auf die Jugendfreunde, die

ihre Schulzeit in der Hermann Lietz-

Schule verbringen durften. Das hätte

ich mir auch sehr gut vorstellen kön-

nen, daher habe ich die Einladung

von Dr. Hartwig Henke zum Besuch

der Schule vor einigen Jahren mit

großer Freude angenommen und mir

endlich ein eigenes Bild gemacht.

Natürlich verbinde ich mit Spieker-

oog seit Jahren liebe Erinnerungen

an Johannes und Christina Rau. Als

amtierender Bundespräsident hat

Johannes Rau die Kunsthalle Emden

erstmals 2001 besucht, seitdem gab

SPÖKENKIEKER ESKE NANNEN

DIE KREATIVITÄT VON KINDERN

IST MIR EIN ANLIEGEN

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Eske Nannen ist Geschäftsführerin der Kunsthalle in Emden. Sie engagiert sich besonders für die museumspädagogische Arbeit, wobei ihr die Förderung kindlicher Kreativität besonders am Herzen liegt. Eske Nannen ist gern gesehener Gast im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog und überreichte dort zuletzt im Januar dieses Jahres den ersten Nordseekunstpreis.

es eine rege Korrespondenz und nette Begegnungen. Wann immer

ich herausfinden konnte, dass die Familie Rau zu einem Inselurlaub in

der Nähe war, habe ich sie über das aktuelle Geschehen bei uns in der

Kunsthalle Emden informiert.

Heute freue ich mich über den konstruktiven und angenehmen Kontakt

zu Niels Stolberg und seiner lieben Frau Ladan, die hier auf der Insel zu

meiner großen Freude das Galerie- und Künstlerhaus initiiert haben.

Obwohl erst im Juni 2007 eröffnet, war das Jahresprogramm 2008

schon von beeindruckender und niveauvoller Vielfalt. Es kann gar

nicht genug von derart ansprechenden kulturellen Initiativen geben!

In letzter Zeit habe ich die grüne Insel Spiekeroog immer nur aus

dienstlichen Gründen, auf die Schnelle und im Winterkleid erlebt.

Schade eigentlich, so ist mir ganz sicher viel Schönes und Erholsames

entgangen!

Im Februar 2007 habe ich mich mit den Leitern unserer Malschule und unserer Museumspädagogik auf den Weg nach Spiekeroog

gemacht, um die Eröffnungsphase des Galerie- und Künstlerhauses mit Rat und Tat zu unterstützen.

Dann war ich am 5. November 2007 wieder auf der Insel, um auf Einladung von Niels Stolberg die Winter-Uni zu eröffnen und erst

kürzlich, am 17. Januar 2009 konnte ich hoffnungsvolle Nachwuchskünstler mit dem 1. Nordseekunstpreis auszeichnen. Die drei

jungen Talente werden ihre Preise − Arbeitsstipendien auf Spiekeroog − für ihren weiteren künstlerischen Weg sicher zu nutzen

wissen.

Höchste Zeit, nun endlich einen Besuch zu anderen Jahreszeiten zu planen!

Das passende Angebot gäbe es auch im eigenen Haus durch das Angebot der Malschule der Kunsthalle Emden …

Die Förderung von Fantasie und Kreativität von Kindern und Jugendlichen ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Es gibt nichts Wich-

tigeres, als Kinder früh mit Kunst in Berührung zu bringen. Sie gehen, davon bin ich überzeugt, gestärkt durchs Leben. Deshalb

freut es mich sehr, dass unsere Malschule schon seit vielen Jahren eine Osterferienwerkstatt auf Spiekeroog anbietet, die immer

begeistert angenommen wird. 18 Reisen hat es inzwischen gegeben! Die Fotos mit den leuchtenden Gesichtern habe ich stets

mit dem festen Vorsatz aus der Hand gelegt, die nächste Osterferienwerkstatt auf keinen Fall zu verpassen. Engelbert Sommer,

der Leiter unserer Malschule, ist ein begeisterter Spiekeroog-Reisender: Dieses Eiland kann man wirklich mit allen Sinnen erleben,

schwärmt er und berichtet immer wieder gern von den Osterferien-Erlebnissen der großen und kleinen Malschüler.

Ich glaube, sehr viel Überzeugungsarbeit wird nicht mehr nötig sein ...

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SPÖKENKIEKER ESKE NANNEN

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INKIEKIM EINKLANG MIT KUNST UND MUSIKEMIL NOLDE – AQUARELLE UND GRAFIKEN IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS

Kunst und Musik bilden eine

Einheit im Kulturkonzept des

Galerie- und Künstlerhauses

auf Spiekeroog. Derjenigen

unter den ostfriesischen In-

seln, auf der das grüne Herz

im Einklang mit der Weite von

Dünen und Meer schlägt und

dabei einen ganz eigenen Takt

angibt.

Die Kunst und die Musik als

sich gegenseitig beflügelnde

Komponenten der Inspiration

bildeten auch im Leben Emil

Noldes eine zentrale Rolle.

„Die Farben sind meine Noten,

mit denen ich zu- und gegen-

einander Klänge und Akkorde

bilde“, äußerte er einmal im

Zusammenhang mit seinen

„Ungemalten Bildern“, klein-

formatige Aquarelle, die in

der Zeit seines Malverbots von

1941 bis 1945 in seinem lang-

jährigen Lebensmittelpunkt,

seiner Wahlheimat Seebüll in

der Weite der nordfriesischen

Landschaft, entstanden.

Emil Nolde, 1867 als Hans Emil

Hansen im Ort Nolde bei Ton-

dern im südlichen Dänemark

geboren, gilt als der bedeu-

tendste Aquarellmaler und

einer der führenden Expressi-

onisten des 20. Jahrhunderts.

So gehörte er für ein Jahr der

Künstlergruppe „Die Brücke“

an, die 1905 in Dresden ge-

gründet wurde und zu deren

Migliedern unter anderem

auch Ernst Ludwig Kirchner,

Karl Schmidt-Rottluf, Erich

Heckel oder Max Pechstein

zählten. In dieser Zeit erhielt er

wesentliche Anregungen, die

seinen Stil nachhaltig prägten.

Die Farbe wurde nun sein

stärkstes Ausdrucksmittel.

1909 schloss Nolde sich der

Berliner Secession an, einer

Vereinigung Berliner Maler

und Bildhauer, die sich be-

reits Anfang der 1890er Jah-

re gegründet hatte, um sich

bewusst vom akademischen

Kunstbetrieb abzusetzen.

Nolde wurde jedoch schon ein

Jahr später, nach einem Streit

mit Max Liebermann, ausge-

schlossen.

1913 und 1914 nahm Emil

Nolde an einer Expedition

durch die Südsee und nach Neu

Guinea teil, auf der Suche nach,

wie er es ausdrückte, „den

menschlichen Urzuständen“.

Die auf dieser Reise in großer

Vielfalt entstandenen Porträts

zählen zu den faszinierendsten,

die er je geschaffen hat.

1926 zog er mit seiner Frau

Ada nach Seebüll. Trotz sei-

ner anfänglichen Sympathien

für den Nationalsozialismus

und seinem Eintritt in die Na-

tionalsozialistische Arbeits-

gemeinschaft Nordschleswig

wurden seine Werke als entar-

tete Kunst diffamiert und be-

schlagnahmt, 1941 erhielt er

Malverbot, das er jedoch um-

ging – immerhin sind heute

noch rund 1.300 „Ungemalte

Bilder“ erhalten! Nach dem

Ende des Zweiten Weltkriegs

folgte eine Periode großer

Schaffenskraft, darüber hinaus

wurde Nolde mehrfach geehrt

und ausgezeichnet.

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Nach seinem Tod 1956 wurde

aus seinem Nachlass die Stiftung

Ada und Emil Nolde in Seebüll

gegründet, mit der Einrichtung

eines Nolde-Museums in seinem

Haus in Seebüll.

Die künstlerische Entwicklung

Noldes verlief breit gefächert:

Von der Naturidylle im Stil der

Dachauer Schule über den Im-

pressionismus bis hin zum Expres-

sionismus. Neben seinen beein-

druckenden, von tiefer Farbigkeit

geprägten Landschaftsaquarellen,

die einen faszinierenden Eindruck

der ansonsten eher kargen nord-

westlichen Küstenregion Schles-

wig-Holsteins vermitteln, sind

vor allem seine floralen Motive

bekannt. Nolde, der viele Reisen

unternahm und ein sehr naturver-

bundener und von der Natur ge-

prägter und inspirierter Mensch

war, hat sich der ostfriesischen In-

selwelt nie genähert. Nun werden

zumindest einige seiner Werke

hier zu Gast sein:

Vom 02. Mai bis zum 04. Juni

2009 wird eine Auswahl sei-

ner Aquarelle und Grafiken

im Künstlerhaus Spiekeroog

präsentiert. Die gezeigten Bil-

der kommen aus der Galerie

Thomas, München, der Galerie

Ludorff, Düsseldorf und aus

einer umfangreichen Privat-

sammlung.

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EILAND & LÜ

VIVERE – KREATIVES LEBEN IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG GESUNDHEIT, KULTUR UND NATUR ERLEBEN

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Die AOK Bremen/Bremerhaven und

das Galerie- und Künstlerhaus Spie-

keroog bieten gemeinsam neue

Veranstaltungen an: „VIVERE – Kre-

atives Leben im Galerie- und Künst-

lerhaus“. Mit Unterstützung der

Gesundheitskasse können deren Mit-

glieder drei Tage lang aktiv die grüne

Insel erleben.

Einfach mal die Seele baumeln las-

sen. Was heißt das eigentlich? Davon

hat jeder seine ganz eigene Idee.

Eines aber haben alle Vorstellungen

gemein: Von Stress darf dabei weit

und breit nichts zu spüren und nichts

zu sehen sein. Schließen wir die Au-

gen, wünschen wir uns an einen Ort,

wo wir die Wellen rauschen hören,

den Sand durch unsere Finger rieseln

lassen und uns auch mal eine steife

Brise ins Gesicht weht. Und die Luft

nach Freiheit riecht, klar und rein. So

können wir im oft stressigen Alltag

Kraft tanken.

Warum nicht diesen Tagtraum zu

einem verlängerten Wochenende

ausdehnen? Besser geht’s nicht. Und

schöner wohl auch nicht. Die AOK

Bremen/Bremerhaven macht ihren

Mitgliedern dazu jetzt ein Wohlfühl-

angebot der ganz besonderen Art.

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Page 12: Watt`n Eiland 8-1/2009

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Die autofreie Nordseeinsel

bietet einen idealen Rah-

men dafür. Und der Begriff

„Seminarraum“ erhält bei die-

ser Veranstaltungsreihe eine

ganz neue Bedeutung: Mitten

in den Dünen und mit Blick

über das weite Wattenmeer ist

das Galerie- und Künstlerhaus

gelegen – ein Ort wie geschaf-

fen zum Entspannen und zum

Auftanken von Energie.

„VIVERE – Kreatives Leben im

Galerie- und Künstlerhaus“

beinhaltet Kurse zu den The-

men Bewegung, Ernährung,

Entspannung und Nikotinent-

wöhnung. Ausgebildete Exper-

ten vermitteln dabei wichtige

Informationen und praktische

Anleitungen.

Das Ziel: Gesundbleiben im

stressigen Berufs- und Lebens-

umfeld. Die AOK übernimmt

einen Zuschuss für die jeweilige

Präventionsveranstaltung.

Die Teilnehmer erlernen in

den Seminaren zum Beispiel

die Technik des Nordic Wal-

king und bekommen wichtige

Tipps, um im Alltag in Bewe-

gung zu bleiben und den Kör-

per fit zu halten. Beim Hatha

Yoga oder bei der Progressiven

Muskelentspannung nach Ja-

cobsen werden Techniken ge-

übt, durch die der Stress im All-

tag keine Chance mehr hat.

Auch die Ernährung spielt eine

wichtige Rolle für das Wohlbe-

finden. Von welcher Ernährung

Körper und Seele gleicher-

maßen profitieren, erfahren

die Teilnehmer beim gemein-

samen Kochen. Dort lernen

sie, wie mit einfachen Tricks,

wenig Zeitaufwand und umso

mehr Genuss gesunde und ab-

wechslungsreiche Mahlzeiten

auf den Tisch gezaubert wer-

den können.

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Themen der Präventionsreise: Bewegung, Entspannung und gesunde Ernährung

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Für die AOK Bremen/Bremer-

haven sind solche Präventi-

onsangebote zu Ernährung,

Bewegung, Entspannung und

Nikotinentwöhnung wichtige

Bausteine der Gesundheits-

vorsorge. Hier kommt es na-

türlich auch auf Eigeninitiative

an, dieses Wissen in den Alltag

zu integrieren. Die Angebote

ergänzen die Seminare des

Galerie- und Künstlerhauses

Spiekeroog.

Der besondere Reiz des Kurs-

angebotes auf der autofreien

Insel Spiekeroog liegt auch im

beruhigenden Abstand zum

Festland, dem wohltuenden

Reizklima und der Schönheit

und Ursprünglichkeit der Na-

tur. Diese Faktoren tragen zu-

sätzlich dazu bei, die Freude

auf ein bewusstes Leben zu

wecken. Die Weitläufigkeit der

Inselwelt regt ganz automa-

tisch zu mehr Bewegung an

− der Schlüssel für ein gesun-

des Leben. Daneben gibt es

im Galerie- und Künstlerhaus

weitere hochwertige Ange-

bote, die der Entschleunigung

und gleichzeitigen Vitali-

sierung zu Gute kommen: von

Mal- und Töpferworkshops

über Schreibwerkstätten, Le-

sungen und Konzerten bis hin

zu Wellness- und Kosmetik-

kursen. Im Anschluss an die

dreitägige „Präventionsreise“

sollen sich die Teilnehmer-

innen und Teilnehmer nicht

nur fit fühlen – sie sollen im

Arbeitsalltag auch einmal die

Seele baumeln lassen. Ein Wo-

chenende „VIVERE – Kreatives

Leben im Galerie- und Künstler-

haus Spiekeroog“ bietet da-

für gute Voraussetzungen.

Nähere Informationen erhalten

Sie unter:

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

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Page 14: Watt`n Eiland 8-1/2009

„Witze erzählen, ohne die Pointe vorweg zu nehmen“, „Das Bild

vollenden, das ich vor vier Jahren angefangen habe zu malen“ – so

lauten einige der guten Vorsätze, die sich die Leserinnen und Leser

von Watt’n Eiland für das Jahr 2009 vorgenommen haben. Die Ge-

winnerin des Wettbewerbs hingegen zieht es wieder nach Spieker-

oog. Himke Hilbert hat sich vorgenommen wieder nach Spiekeroog

zu fahren, viele schöne Wattwanderungen zu unternehmen und das

Meeresleuchten sowie die herrlichen Sonnenauf- und Sonnenunter-

gänge zu genießen.

Nicht allein der Vorsatz von Frau Hilbert hat die Jury überzeugt, die

dieses Mal aus Redaktionsmitgliedern von Watt’n Eiland bestand. Vor

allem die Gestaltung ihrer eingesandten Karte hat dazu geführt, dass

der Hauptgewinn an sie geht: ein Gutschein für die Teilnahme an

einem Offenen Atelier im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog. So

wird der Wusch von Frau Hilbert, der Insel bald wieder einen Besuch

abzustatten, nicht nur schon bald Realität, sondern sie kann sich dar-

über hinaus auf einen kreativen Nachmittag freuen!

EILAND & LÜWETTBEWERB GEWONNEN!VORSÄTZE FÜR 200�

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Page 15: Watt`n Eiland 8-1/2009

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MUT ZUR FARBE!FRÜHLINGSWETTBEWERB

Der Frühling macht es uns vor. Die Welt wird

kunterbunt: Die Bäume grün, der Himmel blau,

die Blumen rot, gelb, orange... Und die Sonne

lässt alles prächtig leuchten. Fühlen Sie sich in-

spiriert? Dann schwelgen Sie in Farben – nach

dem Vorbild der Natur oder wie der große Ex-

pressionist Emil Nolde und senden uns Ihre

Bilder und Collagen zum Thema FRÜHLING.

Malen Sie oder kleben Sie! – Hauptsache Sie

zeigen Mut zur Farbe.

Zu gewinnen gibt es einen Gutschein für eine

kreative Zeit in einem „Offenen Atelier“ im

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog. Malerei,

Fotografie oder Schmuckgestaltung?

Probieren Sie sich nach Lust und Laune drei

Stunden lang unter fachkundiger Betreuung

eines Künstlers aus.

Senden Sie Ihre farbenfrohen Werke bis zum

17. April 2009 an:

Redaktion Watt´n Eiland

Kennwort: MUT ZUR FARBE

Martinistraße 34 · 28195 Bremen

Kreativ -Wettbewerb

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Farben sind das Lächeln der Natur. (J. Hunt)

Page 16: Watt`n Eiland 8-1/2009

EILAND & LÜ

1�

AUSGESTOPFTE VÖGEL SCHAUEN DERVERWALTUNG ÜBER DIE SCHULTER

Ungewöhnliche Passagiere an Bord

Die Gemeindeverwaltung Spiekeroog hat

momentan wahrscheinlich den unge-

wöhnlichsten Arbeitsplatz einer Behörde

in Deutschland: Seit Anfang November

2008 residieren sechs der acht Kollegen

zwischen den ausgestopften Vögeln und

reichhaltig bestückten Vitrinen des Insel-

museums. Zwei weitere Beamte, darunter

Bürgermeister Bernd Fiegenheim, haben

in der angrenzenden ehemaligen Sozial-

station Platz gefunden.

Bei Neuankömmlingen und Besuchern

der neuen Amtsstube sorgt der Blick auf

die zwischen Gemälden und historischen

Fotos sitzenden Angestellten verständli-

cherweise stets für erstaunte Gesichter.

„Wir nehmen diese besondere Situati-

on aber mit sehr viel Humor“, schmun-

zelt Margret Bauer, Standesbeamtin und

gleichzeitig verantwortlich für Einwoh-

nermeldeamt und Fundbüro.

Renovierungsarbeiten im Rathaus von

Spiekeroog hatten den Umzug ins neben-

an gelegene Inselmuseum notwendig

gemacht. „Das war die einfachste und

praktikabelste Lösung. Wir sind dem

Museumsverein sehr dankbar für diese

Page 17: Watt`n Eiland 8-1/2009

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EILAND & LÜAUSGESTOPFTE VÖGEL SCHAUEN DERVERWALTUNG ÜBER DIE SCHULTER

Das Rathaus in der Renovierungsphase

Möglichkeit“, sagt Fiegen-

heim. Leider zeigten erste

Prüfungen der Bausubstanz,

dass die Gemeindeverwaltung

die Gastfreundschaft in den

Räumen des Inselmuseums

noch ein wenig länger als

geplant in Anspruch nehmen

muss. „Wir haben Feuchtig-

keitsschäden entdeckt, deren

Restaurierung einige Zeit in

Anspruch nehmen wird, so

dass wir voraussichtlich erst

im April den Rückzug an-

treten können“, schätzt der

Bürgermeister der Gemeinde

Spiekeroog.

Rost hat die Eisenträger des

Gebäudes angegriffen, nun

muss an allen vier Seiten

die Verklinkerung abgerissen

werden. Ein massiver Eingriff,

viel größer als die eigentlich

geplante Renovierung. Er

treibt auch die Kosten in die

Höhe. Statt der veranschlagten

150.000 werden nun 250.000

Euro benötigt. Für die Gemein-

de sind das alles andere als

Peanuts, das weiß auch Fie-

genheim: „Uns ist diese Ent-

scheidung nicht leicht gefallen,

aber der historische Wert des

Gebäudes wog schwerer. Die

Restaurierung ist auf jeden

Fall eine dauerhafte Lösung,

auch wenn wir andere Baupro-

jekte jetzt erst einmal ein wenig

schieben müssen.“ Derzeit ha-

ben sich die Mitarbeiter aber in

ihrem momentanen Domizil

gut eingerichtet. „Ungewöhn-

lich, aber doch gemütlich“, so

lautet der Grundtenor. Die

Anbindung an das Datennetz

hat die Verwaltung ebenfalls

ganz unkonventionell gelöst:

Ein EDV-Kabel verläuft vom

Rathaus durch die Bäume zum

Inselmuseum. Und wenn durch

die vermehrte Präsenz inmitten

des Fundus an historischen und

neuzeitlichen Schätzen in den

Ausstellungsräumen ein paar

zusätzliche Kenntnisse von

der Insel und ihrer Geschichte

hängen bleiben, ist das sogar

ein willkommener Nebeneffekt

des Umzugs.

Page 18: Watt`n Eiland 8-1/2009

DIE VORSPEISE

Wildkräutersalat mit

hausgemachten Lammwürstchen

auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat

Lammwürstchen

60 g Wildkräuter Mischung

1250 g Lammschulter

2 EL Basilikum, fein gehackt

¾ TL Knoblauch geschält, entkeimt, fein gerieben

20 g Salz

5 g Pfeffer weiß, gemahlen

200 ml Wasser

FRÜHLINGSMENÜ für 4 – 6 Personen

Wildkräutersalat mit

hausgemachten Lammwürstchen

auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat

******Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert

auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum

******Grießflammerie von Tahiti Vanille

mit Erdbeer-Rhabarberragout

MIT KOPP UN SINN GENEITEN

ZUBEREITUNG

Die Lammschulter mit Fett von der Keule durch einen Fleischwolf drehen.

Mit dem geschnittenen Basilikum, dem Knoblauch, den Gewürzen

und dem Wasser gut vermengen.

Alles gut zusammen mischen und ca. 2 Stunden ziehen lassen.

Je 70 g in Naturdärme zu Würstchen abfüllen.

In Salzwasser blanchieren und danach braten.

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Page 19: Watt`n Eiland 8-1/2009

Zwiebelmarmelade

120 g Butter

1500 g Zwiebeln dünn geschnitten

1500 g Zucker

200 ml Grenadine

200 ml Rotwein

200 ml Rotweinessig

ZUBEREITUNG

Auf mittlerer Flamme Butter in einem Topf schmelzen lassen,

Zwiebeln dazugeben und dünsten bis sie glasig sind.

Restliche Zutaten dazugeben und auf kleiner Flamme

ca. 90 Minuten weiter schmoren bis die Flüssigkeit verdampft ist.

Senfsaat zum Schluss mit unter die Marmelade geben.

DIE VORSPEISE

Wildkräutersalat mit

hausgemachten Lammwürstchen

auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat

Lammwürstchen

60 g Wildkräuter Mischung

1250 g Lammschulter

2 EL Basilikum, fein gehackt

¾ TL Knoblauch geschält, entkeimt, fein gerieben

20 g Salz

5 g Pfeffer weiß, gemahlen

200 ml Wasser

FRÜHLINGSMENÜ für 4 – 6 Personen

Wildkräutersalat mit

hausgemachten Lammwürstchen

auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat

******Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert

auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum

******Grießflammerie von Tahiti Vanille

mit Erdbeer-Rhabarberragout

Wildkräutersalat

Wildkräuter mit etwas Nussöl und weißem Balsamico Essig marinieren.

Das Dressing mit etwas Salz, Pfeffer, Zucker und Senf abschmecken.

Den Salat mit Blüten garnieren

DAS HAUPTGERICHT

Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum

Bärlauchschaum

1 Schalotte

1 El Butter

30 g frischer Bärlauch

50 ml Weißwein

50 ml Milch

30 ml weißer Portwein

100 ml Geflügelbrühe

100 ml Sahne

Passe Pierre (Algen) Risotto

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

30 g Butter

50 g Parmesan

160 g Risotto Reis

100 ml weißer Portwein

150 ml Weißwein

300 ml Geflügelbrühe

Salz, Pfeffer

200 g Passe Pierre

Skrei

800 g Skreifilet (Winterkabeljau oder Kabeljau)

100 ml Olivenöl

4 Zweige Thymian

Fleur de Sel

Pimenton

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Koch aus Leidenschaft: Guido Albrecht

Page 20: Watt`n Eiland 8-1/2009

ZUBEREITUNG Skreifilet (Kabeljau)

in Olivenöl pochiert auf

Passe Pierre Risotto und

Bärlauchschaum

Für das Risotto Schalotten und Knoblauch schälen,

fein würfeln und in einem Esslöffel Butter glasig anschwitzen.

Den ungewaschenen Risottoreis dazugeben, leicht salzen,

mit Portwein ablöschen und einkochen lassen.

Anschließend mit Weißwein ablöschen und

einkochen lassen.

Die Geflügelbrühe in einem separaten Topf aufkochen lassen

und den Reis im Wechsel rühren und immer

wieder mit Brühe bedecken.

Der Reis braucht circa 20 – 25 Minuten.

Den Parmesan reiben, die Petersilie hacken.

Den fertig gegarten Reis vom Herd nehmen und

mit der restlichen Butter, Parmesan, Kräutern, sowie

dem Passe Pierre (Algen, im Friesischen Queller genannt),

Salz und Pfeffer abschmecken.

Für den Skrei den Backofen auf 75 ° Grad vorheizen.

Das Skreifilet abwaschen und trocken tupfen.

Anschließend in eine ofenfeste Pfanne geben und mit dem

Olivenöl übergießen. Den Thymianzweig dazugeben,

den Fisch mit Alufolie abdecken und im Ofen

15 – 20 Minuten garen lassen. Der Fisch sollte

im Kern noch glasig sein.

Die Schalottenwürfel in Butter glasig anschwitzen

und leicht salzen. Das Pimenton leicht mitschwitzen und

anschließend mit Weiß- und Portwein ablöschen.

Die Flüssigkeit um die Hälfte einkochen lassen.

Geflügelbrühe und Milch aufgießen und wieder

um die Hälfte einkochen lassen.

Anschließend 50 ml flüssige Sahne aufgießen, nochmals

aufkochen lassen und die Sauce durch ein Sieb passieren. Mit

Fleur de Sel abschmecken.

Zum Anrichten die restliche Sahne schlagen,

mit der Sauce aufmixen und um das Risotto anrichten.

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DESSERT GRIESSFLAMMERIE VON TAHITI VANILLE MIT ERDBEER-RHABARBERRAGOUT

Grießflammerie 4 – 6 Personen

200 ml Milch

40 g Vanillezucker

1 Stk Vanilleschote

1 Stk Zimtstange

40 g Hartweizengrieß

2 Eigelb

25 g Zucker

2 Blatt Gelatine

25 g Kirschwasser

200 g geschlagene Sahne

Abrieb einer halben Orange

Erdbeer - Rhabarberragout 6 Personen

375 g Rhabarber

250 g Erdbeeren

175 ml Weißwein

5 cl Grenadine

80 g Zucker

21

ZUBEREITUNG

Für den Grießflammerie Milch, Zucker und Vanilleschote aufkochen, mit Zimtstange und

Orangenabrieb würzen und für fünf Minuten sieden lassen. Danach durch ein Haarsieb

passieren, wieder aufkochen, den Grieß für circa zwei Minuten darin kochen lassen und

mit Klarsichtfolie abdecken. Eigelb und Zucker über Wasserdampf aufschlagen, die Ge-

latine einweichen und in dem Kirschwasser auflösen. Die Gelatine in die noch warme

Grießmasse geben. Wenn alles auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, wird die Eigelb-

Zucker-Masse der Grießmasse beigegeben, die Sahne untergehoben und in Förmchen

gefüllt. Nach dem völligen Durchkühlen, können die Förmchen gestürzt werden.

ZUBEREITUNG

Den Rhabarber waschen, schälen und in die gewünschte

Form schneiden. Die Erdbeeren ebenfalls waschen

und in die gewünschte Form bringen.

Den Zucker karamellisieren lassen. In den heißen Topf

nun den Rhabarber geben und mit Weißwein und

Grenadine ablöschen. Den Rhabarber gar dünsten

und währenddessen das Mondamin mit ein wenig

kaltem Wasser anrühren. Kurz vor Ende des Garens

die Zimtstange und die anderen Gewürze hinzugeben.

Das Ragout mit dem Mondamin abbinden und

es noch einige Minuten köcheln lassen.

Nun kommen die Erdbeeren hinzu und

fertig ist das Ragout.

30 g Mondamin

½ Stk. Zimtstange

½ Msp. Five Spice Asia Shop

½ Msp. Nelken, gemahlen

Msp. = Messerspitze

Page 22: Watt`n Eiland 8-1/2009

22

Gönnen Sie sich doch mal ein paar schöne Tage am

Meer. An bestimmten Terminen profitieren Sie da-

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STRANDTAGE

Page 23: Watt`n Eiland 8-1/2009

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23

Page 24: Watt`n Eiland 8-1/2009

Den ersten Gottesdienst hielt die neue Pastorin in der Alten Inselkirche

2�

Vielleicht hat Annette Lehmann

schon früh dieses gewisse Ge-

spür gehabt. Als Jugendliche

war sie 1990 zu zwei Gruppen-

leiterlehrgängen auf Spieker-

oog, jeweils eine Woche im

CVJM-Freizeitheim Queller-

dünen und im Evangelischen

Jugendhof. „Hier möchte ich

mal wieder hin“, schrieb die

damals 14-Jährige in ihr Tage-

buch. Die Insel hatte Eindruck

hinterlassen und doch dauerte

es 18 Jahre, bis eine Stellen-

ausschreibung ihre Aufmerk-

samkeit wieder auf Spiekeroog

lenken sollte. Der Posten des

Inselpastors war neu zu beset-

zen. Treffen die guten Erinner-

ungen heute immer noch zu?

Lässt es sich auf Spiekeroog gut

leben und arbeiten? Bewerben

– ja oder nein? Um sich diese

Fragen zu beantworten, reist

Annette Lehmann mal wieder

nach Spiekeroog, zunächst für

einen Tagesausflug im heißen

Sommer 2008. „Spiekeroog

ist eine wunderschöne Insel,

die einen in ihren Bann zieht“,

lautet auch als Erwachsene ihr

positives Fazit. Zu diesem Zeit-

punkt ist sie Pastorin in Buer im

INKIEKSPIEKEROOG STATT SÜDAFRIKAANNETTE LEHMANN IST DIE NEUE INSELPASTORIN

Page 25: Watt`n Eiland 8-1/2009

25

WATT `n EILAND

Kirchenkreis Melle und da die

dortige Pfarrstelle aus finan-

ziellen Gründen weiter gekürzt

wurde, steht ein Stellenwech-

sel an: Spiekeroog passt. Die

Bewerbung wird abgeschickt

und im Dezember 2008, am

dritten Advent, wird Annette

Lehmann offiziell in das Amt

der Inselpastorin eingeführt.

Schon eine Woche zuvor hielt

sie ihren ersten Gottesdienst

in der Alten Inselkirche.

Nach dem Studium in Göt-

tingen, Predigerseminar in

Celle und Vikariat bei Lü-

neburg, war Annette Leh-

mann ein Jahr in Mediasch,

Rumänien, im Gebiet der

Siebenbürger Sachsen tätig.

Beinahe wäre die gebürtige

Hannoveranerin jetzt nicht

auf dem niedersächsischen

Nordseeeiland, sondern für ei-

nen erneuten Auslandsdienst

knapp 10.000 Kilometer wei-

ter südlich gelandet: Südafrika

war geplant. Der Kirchenkreis

Melle unterhält eine Partner-

schaft zu zwei Kirchenkreisen

der schwarzen Kirche ELCSA

in KwaZulu Natal, der so ge-

nannten Gartenprovinz an

der Ostküste des Landes. Das

Vorhaben, in den dortigen

Gemeinden zu arbeiten und

die Partnerschaftsstruktur zu

stärken, scheiterte aber aus

organisatorischen Gründen.

Zugunsten von Spiekeroog

– und zum Wohle von zwei

Ziegen. Edda und Hedda.

Annette Lehmann – die neue Pastorin auf Spiekeroog

Page 26: Watt`n Eiland 8-1/2009

„Spiekeroog ist gelebte Ökumene“ – so Annette Lehmann

2�

Seit drei Jahren hält Annette

Lehmann die beiden Ziegen

und brachte die Tiere mit auf

die Insel. Die Vierbeiner waren

ein Geschenk der Schwester

der Küsterin der Gemeinde

Buer, die bei einem gemein-

samen Zoobesuch der Ge-

meindemitarbeiter registriert

hatte, wie lange sich Annette

Lehmann bei den fröhlich

meckernden Streicheltieren

aufgehalten hatte. „Als ich

beide das erste Mal sah, waren

sie drei Wochen alt. Beson-

ders junge Ziegen haben ihren

eigenen tapsigen Charme“,

sagt Annette Lehmann. Das

Projekt Südafrika hätten Edda

und Hedda nicht mitmachen

können, jetzt haben sie ihren

Platz auf dem Grundstück des

Pfarrhauses und knabbern

genüsslich an den entsorgten

Tannenbäumen und -zwei-

gen, die viele Insulaner genau

zu diesem Zwecke der neuen

Pastorin gegeben haben. Was

die Tiere nicht vertilgen kommt

aufs Osterfeuer.

Die Insulaner haben Annette

Lehmann sehr offen und

freundlich empfangen. Im-

mer wieder folgte sie in den

ersten Wochen gerne einem

einladenden „Kommen Sie

doch mal vorbei“. Statistisch

ist jeder zweite Insulaner ein

Gemeindemitglied. Drei Kir-

chen und eine ganze Reihe

kirchlicher Kur- und Freizeit-

einrichtungen befinden sich

auf dem Eiland. Mit gutem

Grund wird Spiekeroog häufig

als „Kircheninsel“ bezeich-

net. Lehmann meint, dass

Spiekeroog ein kleiner eige-

ner Kosmos sei, der kirchlich

reizvoll und durch die in der

Anzahl vergleichsweise ge-

ringen, aber sehr aktiven 450

Gemeindeglieder auch ganz

besonders sei. „In der klei-

nen Ortsgemeinde können

wir die Gemeinschaft leben

und dann die Gäste gerne

einladen dazuzukommen.

Evangelische und katholische

Christen, Insulaner und Ur-

lauber, das harmoniert hier

hervorragend. Spiekeroog ist

gelebte Ökumene“, sagt An-

nette Lehmann.

Page 27: Watt`n Eiland 8-1/2009

2�

WATT `n EILAND

In ihrem ersten Jahr wolle sie

das Bestehende erkunden und

dann, ganz behutsam, eigene

Ideen einbauen. Für die Kur-

seelsorge werden im Sommer

wieder verschiedene Pastoren

als Verstärkung auf die Insel

kommen, Gottesdienste und

Andachten gestalten sowie

geistlichen Beistand im öku-

menischen Kirchenkorb am

Inselstrand anbieten. Annette

Lehmann wird mit dem Kir-

chenvorstand gemeinsam pla-

nen und gestalten. „Und der

Kirchenvorstand auf Spieker-

oog ist außergewöhnlich en-

gagiert“, sagt die 33-Jährige,

„ich freue mich darauf, zusam-

men mit diesem Vorstand wir-

ken zu können.“

Natürlich hat sie gelegentlich

schon gehört, wie kirchliche

Veranstaltungen vorher waren

und was sich in der Gemeinde-

arbeit bewährt habe. 18 Jahre

lang wurde das Gemeinde-

leben auf Spiekeroog von

Pastor Joachim Breithaupt

geprägt, bis dieser beim Ge-

meindefest am ersten Advent

vergangenen Jahres in den Ru-

hestand verabschiedet wurde.

Der 65-jährige Mann wohnt

jetzt wieder in Hannover, die

33-jährige Frau ist nun auf

Spiekeroog zuhause. „Dass wir

verschieden sind, ist offensicht-

lich“, sagt die neue Inselpasto-

rin, „aber deswegen wird sich

nicht alles verändern.“

Wie ihr Vorgänger wohnt An-

nette Lehmann im Pfarrhaus,

wo sie lediglich die mittlere

Etage bezogen hat. Unten ist

das Kirchenbüro zu finden,

in den Räumen oben werden

nach der Renovierung die Kur-

seelsorger ihre saisonale Un-

terkunft finden können. Wenn

sie in ihrer Freizeit nicht an der

frischen Luft unterwegs ist, bei

Edda und Hedda weilt oder

gemütlich bei einer Tasse Tee

sitzt und psychologische Ro-

mane oder Krimis liest, dann

lässt die Inselpastorin gerne

Instrumente erklingen. Dem

Spiekerooger Bläserkreis um

den ehemaligen Inselpasto-

ren Berend Rauterberg ist An-

nette Lehmann beigetreten

und spielt dort Tenorposaune.

Als vor einem Gottesdienst der

Organist erkrankte, griff sie

bei den Liedern zur Querflö-

te, auf die Konfirmandenfrei-

zeiten nimmt sie natürlich die

Gitarre mit. Ihr gefalle das ge-

meinsame Musizieren und mit

musikalischer Begleitung singe

es sich in den Gottesdiensten

einfach besser. Umso mehr be-

dauert die Inselpastorin, dass

Organist Manfred Rebstadt mit

dem Ausscheiden von Joachim

Breithaupt altersbedingt auch

sein musikalisches Wirken in

der Kirche beendet hat. „Gut,

dass Reinhard Eickhoff [Leiter

des Walter Requardt-Heimes,

d.Red.] bei den Gottesdiens-

ten oft die Orgel spielt“, sagt

Annette Lehmann, gleichwohl

es schade sei, keinen festen

Organisten mit an Bord zu wis-

sen. Dafür indes hat die Insel-

pastorin viele textsichere und

mitmachende Teilnehmer. „Der

Gemeindegesang ist wirklich

gut und kräftig, das ist ganz

beeindruckend“, meint sie.

Die lebensfreudige Pastorin mit

ihren beiden Ziegen: Annette

Lehmann ist auf Spiekeroog

gut angekommen. Ihr Tage-

bucheintrag aus dem Jahre

1990 findet Erfüllung. Sie ist

tatsächlich wieder da. Und

dieses Mal länger als nur für

eine Woche. Seit Dezember

2008 lebt Annette Lehmann

auf der Insel und nur einmal ist

sie seitdem hinüber aufs Fest-

land gefahren: Um ihr Auto

zu verkaufen, das benötigt sie

jetzt schließlich nicht mehr.

Die Ziegen Edda und Hedda fühlen sich im Pfarrgarten wohl

Page 28: Watt`n Eiland 8-1/2009

Samstagnachmittag auf Spieker-

oog: Im Galerie- und Künstler-

haus kommen die Bilder für die

nächste Ausstellung an – leider

nur die Leinwände, die Anbrin-

gungsvorrichtungen fehlen.

Anders als in der Stadt, in der

Kaufhäuser Ersatzteile bereit-

halten, sind Schraubenhaken

auf der kleinen Nordseeinsel

mitten im Nationalpark Nieder-

sächsisches Wattenmeer nicht

erhältlich. Glücklicherweise

sind Karen Flau, Künstleri-

sche Leitung des Galerie- und

Künstlerhauses, und Viola Tal-

lowitz, Galerie-Assistentin, auf

diese Fälle vorbereitet. Die In-

sellage der Galerie sorgt zwar

für ein besonderes Umfeld,

aber auch für Herausforde-

rungen in der Planung.

Da ist zum Beispiel das Meer,

das die Insel vom Festland

trennt. Die einzige Verbindung

zur Küste ist die Fähre, die

abhängig von Ebbe und Flut,

nur zwei bis dreimal pro Tag

fährt. Im Extremfall nur mor-

gens beispielsweise um 7.00

Uhr und abends um 18.00 Uhr.

Das bedeutet für die Künstler,

die ihre Werke zum Teil selbst

auf die Insel ins Künstlerhaus

bringen, dass sie pünktlich zur

Abfahrt der Fähre in Neuhar-

lingersiel sein müssen, sonst

können die Bilder erst einen

ganzen Tag später im Künst-

lerhaus „gehängt“ werden.

Damit die Besucher stets Bilder

an den Wänden des Kunstdo-

mizils vorfinden, stellt sich das

Galerie-Team flexibel auf Ver-

spätungen bei der Zulieferung

der Bilder ein. Das gilt auch,

wenn der Nordwest Kurier der

Inselspedition Oltmanns die Ex-

ponate durch den Ausfall der

Fähre wegen widriger Witte-

rung verspätet anliefert.

Richtig kribbelig wird es, wenn

der Laudator nicht zum Fähr-

anleger geschweige denn auf

die Insel kommt, um eine Aus-

stellung zu eröffnen. In diesem

Fall ist auch schon die junge

Kunsthistorikerin Viola Tallowitz

eingesprungen. „Plötzlich sah

ich in lauter erwartungsvolle

Gesichter und trug den Ver-

nissage-Gästen die gefaxte

Begrüßungsrede vor. Aber hier

ist Vieles möglich.“ Schlechtes

Wetter, Sturm oder Schneetrei-

ben können die Ausstellungs-

planung schon sehr durchein-

anderwirbeln. Nach eineinhalb

Jahren Erfahrung ist das Gale-

rie-Team aber auf einige Even-

tualitäten eingestellt. „Viel

Improvisationstalent ist bei uns

gefragt, was die Organisation

von Ausstellungen spannender

macht, als sie gewöhnlich ist.“

erklärt die Galerie-Assistentin.

Wie kommt es zu den Ausstel-

lungen? „Die Wege zu einer

Ausstellung sind ganz unter-

schiedlich:

Wir recherchieren nach spezi-

ellen Themen und Künstlern

oder die Künstler bewerben

sich bei uns“, fährt sie fort.

Wenn alles läuft, wie ge-

plant, liefert die Inselspedition

Oltmanns die Kunstwerke in

einem Container pünktlich am

Lieferanten-Eingang des Gale-

rie- und Künstlerhauses ab. Die

Kunstwerke haben dann oft

einen langen Weg mit meh-

reren Transportmitteln hinter

sich: mit dem Auto, der Fähre

und dem leise schnurrenden

Elektrowagen – die Insel ist ja

autofrei.

Diese Tatsache macht nur ei-

nen von vielen Reizen der In-

sel Spiekeroog aus. Auf einem

Flecken Erde, wo man haupt-

sächlich Strand, Watt und

Meer findet, hat die Kunst eine

intensive Wirkung auf ihre Be-

trachter. So sagen es jedenfalls

viele Galeriebesucher…

INKIEKMEHR ALS GUTE PLANUNGDER WEG ZUR AUSSTELLUNG IM KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

Im Gespräch mit Galerie-Assistentin Viola Tallowitz

2�

Page 29: Watt`n Eiland 8-1/2009

Das Galerie- und Künstler-

haus Spiekeroog bietet neben

den vielfältigen Workshops,

Veranstaltungen und Weiter-

bildungsseminaren auch ei-

nen Galeriebereich, der sich

in drei Ebenen gliedert. Hier

werden regelmäßig Einzel-

und Gruppenausstellungen zu

modernen, zeitgenössischen

und maritimen Themen ge-

zeigt. Oft finden zwei bis drei

Ausstellungen parallel statt.

In diesem Jahr präsentiert das

Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog über zwanzig zeit-

genössische Kunstausstellun-

gen zu verschiedenen Themen.

Der Schwerpunkt liegt dabei

auf Malerei und Fotografie.

2009 steht das Kunstdomizil

ganz im Zeichen einer deutsch-

landweiten Förderung der

jungen Kunstszene, wozu der

vom Haus ausgeschriebene

1. Nordseekunstpreis Spieker-

oog mit seinen drei Arbeitssti-

pendien im Gesamtwert von

18.000 Euro ein wichtiges

Instrument ist. Das bewie-

sen auch die qualitativ hoch-

wertigen Einsendungen zum

Thema „Identitäten“ von 154

Teilnehmern. Die vielfältigen

Werke der Finalisten im Be-

reich Malerei zeigten gleich zu

Beginn des Jahres vom 10.01.

bis 13.02. eine kontrastreiche

Sammelausstellung.

Vertreter der Fotografie im

Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog sind 2009 unter

anderem Herbert Böttcher

(„La Mer“, 01.02. bis 11.03.09),

Heinz Holtgrefe („Spieker-

oog zwischen Strand und

Watt“: 24.04. bis 13.05.09)

und Serian T. Kallweit

(„Faszination Polarlicht“,

02.08. bis 20.10.09). Böttchers

Schwerpunkt liegt auf groß-

formatigen Fotografien aus

der Bretagne und Normandie,

die die Ruhe und Lebendig-

keit des Meeres, sowie riesige

Containerschiffe unter Lang-

zeitbelichtung thematisieren.

Holtgrefe zeigt Schwarz-Weiß-

Fotografien, die die Insel stim-

mungsvoll in verschiedenen

Lichtverhältnissen repräsentie-

ren. Kallweit holt Polarlichter

aus dem Norden Skandina-

viens auf die ostfriesische Insel

und fasziniert den Betrachter

durch deren Farb- und Licht-

schauspiele.

Im Bereich Malerei gibt es

Anfang 2009 ein beson-

deres Highlight, gezeigt

werden Werke von Emil

Nolde („Aquarelle und Gra-

fiken“, 02.05. bis 04.06.09).

Anschließend präsentiert

d ie Galer ie Werke von

Herbert Buss („Wieder-

kehr und Aufbruch“, 03.04.

bis 29.04.09), dessen Augen-

merk auf Schiffsdarstellungen

in der Gewalt der Naturkräfte

liegt. Hinrich JW Schü-

ler („Galerie der Gezeiten“,

06.06. bis 28.07.09) , Anke

Gruss („Dem Himmel so

nah“, 23.10. bis 03.12.09) und

Sirma Kekec („Anker,

Kreuz und Flammend Herz“,

06.12.09 bis 20.01.10)

Der Maler und Bildhauer

Bernd Finkenwirth wird

in der Ausstellung („Unter-

wegs in der Welt“ 02.08. bis

03.09.09) malerisch, zeichne-

risch und auch dreidimensio-

nal in der Bildhauerei Reich-

tum und Formenvielfalt der

Welt im Mikro- und Makro-

kosmos veranschaulichen.

Zum Ende des Jahres vom

31.10. bis 09.12.09 dürfen

sich die Besucher des Künstler-

hauses auf die winterlichen Im-

pressionen des renommierten

Radierers Malte Sartorius

freuen. Mit handwerklicher

Präzision zeigt er die Insel

Spiekeroog mit ihren typischen

Dünen, Stränden, Birken-

hainen und das Ortszentrum

selbst.

EIN BLICK INS JAHR 200�

2�

Page 30: Watt`n Eiland 8-1/2009

30

14.03. - 22.04.09 IDA OELKEBEZIEHuNGSWEISE – LEBENSSPuREN

03.04. - 29.04.09 HERBERT BuSSWIEDERKEHR uND AuFBRucH

24.04. - 13.05.09 HEINZ HOLTGREFESPIEKEROOG ZWIScHEN STRAND uND WATT

02.05. - 04.06.09 EMIL NOLDEAquARELLE uND GRAFIKEN

15.05. - 17.06.09 TINA BucHHOLTZSOuLMATES

06.06. - 28.07.09 HINRIcH JW ScHüLERGALERIE DER GEZEITEN

20.06. - 30.07.09 SABINE VIELMO20 FuSS – MIT cONTAINERN üBER DIE WELTMEERE

20.06. - 30.07.09 HANNA ScHWINGENHEuERIN BETWEEN

02.08. - 03.09.09 BERND FINKENWIRTHuNTERWEGS IN DER WELT

02.08. - 20.10.09 SERIAN T. KALLWEITFASZINATION POLARLIcHT

23.10. - 03.12.09 ANKE GRuSSDEM HIMMEL SO NAH

31.10. - 09.12.09 MALTE SARTORIuSSPIEKEROOG – WINTERLIcHE IMPRESSIONEN

06.12. - 20.01.10 SIRMA KEKEçANKER, KREuZ uND FLAMMEND HERZ

AU

SS

TE

LL

UN

GE

N

Aktuelle Ausstellungsübersicht:

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.deService-Telefon: 0421 – 460 44 440

Ausstellungen2009

Herbert böttcHer

Ida Oelke

Herbert buss

sIrma kekeç

HeInz HOltgrefe

tIna bucHHOltz

HInrIcH JW scHüler

sabIne VIelmO

Hanna scHWIngenHeuer

bernd fInkenWIrtH

serIan t. kallWeIt

anke gruss

malte sartOrIus

EINBLICKE IN DIE AUSSTELLUNGEN 200�

30

Page 31: Watt`n Eiland 8-1/2009

14.03. - 22.04.09 IDA OELKEBEZIEHuNGSWEISE – LEBENSSPuREN

03.04. - 29.04.09 HERBERT BuSSWIEDERKEHR uND AuFBRucH

24.04. - 13.05.09 HEINZ HOLTGREFESPIEKEROOG ZWIScHEN STRAND uND WATT

02.05. - 04.06.09 EMIL NOLDEAquARELLE uND GRAFIKEN

15.05. - 17.06.09 TINA BucHHOLTZSOuLMATES

06.06. - 28.07.09 HINRIcH JW ScHüLERGALERIE DER GEZEITEN

20.06. - 30.07.09 SABINE VIELMO20 FuSS – MIT cONTAINERN üBER DIE WELTMEERE

20.06. - 30.07.09 HANNA ScHWINGENHEuERIN BETWEEN

02.08. - 03.09.09 BERND FINKENWIRTHuNTERWEGS IN DER WELT

02.08. - 20.10.09 SERIAN T. KALLWEITFASZINATION POLARLIcHT

23.10. - 03.12.09 ANKE GRuSSDEM HIMMEL SO NAH

31.10. - 09.12.09 MALTE SARTORIuSSPIEKEROOG – WINTERLIcHE IMPRESSIONEN

06.12. - 20.01.10 SIRMA KEKEçANKER, KREuZ uND FLAMMEND HERZ

Aktuelle Ausstellungsübersicht:

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BUTEN & BINNENREBEKKA BAKKEN

31

Page 32: Watt`n Eiland 8-1/2009

BUTEN & BINNENREBEKKA BAKKEN GASTIERT IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

Sie gilt als Naturtalent, ihre mühelos

über mehrere Oktaven reichende

Stimme wird durchweg mit Super-

lativen bedacht: Die 1970 in Oslo

geborene Rebekka Bakken gilt

als eine der Erfolgreichsten in der

momentan langen Riege skandi-

navischer Jazzvokalistinnen. Dabei

bestreitet Bakken selbst erstaunli-

cherweise recht vehement, musika-

lisch dem Jazz nahe zu stehen, wie

sie der Süddeutschen Zeitung nach

der Veröffentlichung ihres zweiten

Soloalbums verriet. Und in der Tat

ist ihre Musik schwerlich in Katego-

rien zu pressen, sie ist eigenwillig,

geprägt von ihrer Persönlichkeit,

absolut mitreißend, vielseitig, über-

raschend und facettenreich.

In ihrer Kindheit standen jedenfalls

erst einmal norwegische Folklore

und Kirchenlieder auf dem Pro-

gramm. Als Teenager sang sie in

verschiedenen Bands und einer

stilistischen Bandbreite, die von

Rhythm & Blues über Rock bis hin

zu Funk reichte.

32

Page 33: Watt`n Eiland 8-1/2009

BUTEN & BINNEN

Rebekka Bakken – am 20. März live im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog zu erleben

Mitte der 90er Jahre ging sie

nach New York, in die Stadt,

die für eine einzigartige Mu-

sikszene steht und als die

Heimstatt für Jazz, Rock und

Blues gilt, in der auch deut-

sche Jazzpianistinnen wie

Anke Helfrich oder Julia Hüls-

mann ihrer Karriere weitere

Flügel verliehen. Hülsmann

und Bakken trafen sich im

„Big Apple“. Aus dieser Be-

gegnung entstand 2003 die

CD „Scattering Poems“ mit In-

terpretationen von Texten des

amerikanischen Dichters E. E.

Cummings, die in der interna-

tionalen Jazz-Szene für Furore

sorgte und mit dem German

Jazz Award ausgezeichnet

wurde.

Bereits Ende der 90er Jahre

konnte Rebekka Bakken, die

auch eigene Texte schreibt

und Lieder komponiert, ge-

meinsame Erfolge mit dem ös-

terreichischen Jazzgitarristen

Wolfgang Muthspiel feiern.

2003 und 2005 entstanden

dann ihre ersten beiden Solo-

Aufnahmen „The Art of How

To Fall“ und „Is That You?“,

2006 folgte mit „I Keep My

Cool“ die dritte. Bakken, die

zu erfrischendem Understate-

ment neigt, von sich selbst be-

hauptet: „I just happened to

be a singer“ und ihren Erfolg

eher dem Zufall als harter Ar-

beit zuschreibt, lebt seit eini-

gen Jahren in Wien. Intuition,

Ehrlichkeit und Freiheit sind

ihr bei der Musik sehr wich-

tig, wie sie in einem Interview

mit „Jazzdimensions“ 2003

betonte: „Die Dinge kommen

zu mir, und ich singe sie!“, so

Bakken.

Am 20. März wird Rebekka

Bakken ihre Vielseitigkeit und

musikalische Bandbreite im

Galerie- und Künstlerhaus auf

Spiekeroog unter Beweis stel-

len. Ein Konzert, das nicht nur

Jazzliebhaber absolut begeis-

tern dürfte.

REBEKKA BAKKEN TRIO „unplugged“

20. März 2009 um 21.00 uhr

Eintritt: 28 Euro | ermäßigt 22 Euro

Ort: Galerie- und Künstlerhaus | Forum

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

33

Page 34: Watt`n Eiland 8-1/2009

Wenn eine Maus einem Kro-

kodil bereitwillig und voller

Vorfreude durch das Maul ins

Körperinnere läuft, muss ja ir-

gendetwas Besonderes dahinter

stecken. Und für das Besondere

gibt es kaum einen besser geeig-

neten Ort als das Nordsee-Eiland

Spiekeroog. Im Inselmuseum

weilt inzwischen jenes Krokodil

– ein Vertreter der Art Osteolae-

mus tetraspis, ausgewachsen

bis zu zwei Meter lang – und

schaut die Besucher freundlich

an. Die kleine Maus dürfte noch

viele satte Jahre gehabt haben.

Nur von dem Schmuggler, der

das Krokodil über Bord warf,

fehlt jede Spur. Aber diese wah-

re Geschichte muss der Reihe

nach erzählt werden: Wie also

kam das Krokodil aus Afrika ins

Spiekerooger Inselmuseum?

Es war der 8. November 2001

als ein Jugendlicher aus einer

Wolfsburger Konfirmanden-

freizeitgruppe am Hauptbade-

strand den sensationellen Fund

machte: Ein echtes Stumpfkro-

kodil. Stumpfkrokodile leben in

westafrikanischen Flüssen und

Sümpfen, sie sind vom Ausster-

ben bedroht und stehen auf der

Liste der besonders geschützten

Arten. Das Spiekerooger Kroko-

dil hatte keinen Schutz – im Ge-

genteil, es wurde wahrschein-

lich als lebender Wildfang auf

einem afrikanischen Markt von

einem Seemann gekauft, der

das Fleisch vielleicht aß und das

Tier dann behelfsmäßig mit un-

behandelten Kapokfasern aus-

stopfte. Dieser auch Pflanzen-

daunen genannte leichte Stoff

findet häufig Verwendung in

Rettungsringen und Schwimm-

westen, aber auch in Matrat-

zen, als Dämmmaterial oder als

Beimengung zur Baumwolle.

Kapokfasern werden aus den

Früchten gewonnen, die der im

tropischen Westafrika, in Süd-

amerika und der Karibik wach-

sende Kapokbaum hundertfach

trägt. Um einer Bestrafung zu

entgehen, hat der Seemann das

Krokodil vermutlich hastig über

Bord geworfen, als die Wasser-

schutzpolizei sich zur Kontrolle

seines Schiffes näherte. Strö-

mung, Gezeiten, Wind und

Wellen wollten es dann so, dass

3�

INKIEKWIE KOMMT DAS KROKODIL INS INSELMUSEUM? VON DEM KROKODIL, DER MAUS UND DEN FALSCHEN ZÄHNEN

Ein westafrikanisches Krokodil strandete 2001 am Spiekerooger Strand

Page 35: Watt`n Eiland 8-1/2009

das Krokodil aus Westafrika am

Spiekerooger Hauptbadestrand

angespült wurde.

Wohin sollte nun das Urzeittier

mit den deutlich sichtbaren Reiß-

zähnen? Wie so häufig lautete

auf Spiekeroog auch dieses Mal

die Antwort: Uli Bauer weiß be-

stimmt Rat. Der Ex-Bürgermeis-

ter, Wattführer und Naturexperte

legte das von der Nordsee ge-

tränkte Krokodil zum Austrock-

nen in seinen Garten. Es dauerte

nicht lange, da hatte eine kleine

Maus, deren Territorium den

Bauer’schen Garten einschloss,

die Samenkapseln gewittert, die

der ungereinigte Kapok noch

massenhaft feilbot. Das Nage-

tier zog ins Reptilinnere ein: Eine

wettergeschützte Umgebung,

wo die köstliche Nahrung direkt

an der flauschigen Auspolsterung

hängt – für die Maus wurde das

Krokodil zum Schlaraffenland auf

Spiekeroog.

Irgendwann machte das Stumpf-

krokodil seinem Namen oben-

drein alle Ehre: Die Reißzähne

fielen aus. Uli Bauer setzte dafür

kurzerhand Wildschweinzäh-

ne ein. Jetzt ist das Krokodil aus

Westafrika als Dauerleihgabe des

Landes Niedersachsen mit einem

falschen Gebiss im Inselmuseum

ausgestellt. Ein würdiges Ende für

seine einzigartige Geschichte.

WATT ´n EILAND

Ein westafrikanisches Krokodil strandete 2001 am Spiekerooger Strand

35

Page 36: Watt`n Eiland 8-1/2009

Zwei Leidenschaften prägen

seinen Lebensweg: Die Ma-

lerei und das Segeln – und

beide hat er zu seinem Beruf

gemacht. Rainer Ullrich ist

Expeditionsmaler. Eine Kunst-

richtung, mit der er eine Brücke

zu großen Vorbildern des 18.

und 19. Jahrhunderts schlägt.

Eine Zeit, in der das Zeichnen

das Fehlen fotografischer Do-

kumentationstechniken schlicht

ersetzte.

Vor allem der Zauber des Nor-

dens hat es dem gebürtigen

Flensburger angetan. Neben

Reisen in die dänische Südsee

auf dem Schoner BRITA LETH

begleitet er 2002 und 2006

zwei Expeditionen von Arved

Fuchs, mit dem er zunächst

die Nordost-Passage bewäl-

tigt und vier Jahre später nach

Grönland segelt. Beide Rei-

sen wurden publiziert und in

Ausstellungen einem begeis-

terten Publikum zugänglich

gemacht. Doch das Spektrum

von Rainer Ullrich ist durchaus

vielseitig und nicht nur auf

den Norden begrenzt, wie aus

seinen „Skizzen vom Amazo-

nas“ (2004) und einer zeich-

nerisch dokumentierten Bal-

lonreise über Portugal deutlich

hervorgeht.

Rainer Ullrich, Jahrgang 1941,

absolviert zunächst eine Aus-

bildung zum Schriftsetzer, be-

vor er von 1962 bis 1966 die

Kunstschule am Alsterdamm

in Hamburg besucht, wo er

sich zum Grafiker ausbilden

lässt. Schon bald folgen erste

große und inspirierende Rei-

sen. So durchquert er 1969

die Sahara. Beruflich ist er eini-

ge Jahre bei Werbeagenturen

tätig. Seine Liebe zum Segeln

entdeckt Ullrich schon in der

Kindheit, seine Leidenschaft

für Traditionsschiffe bei der

Restaurierung des dänischen

Fischkutters FRIEDA VON

HADERSLEBEN, einer statt-

lichen hölzernen Schönheit,

Baujahr 1918. Kurze Zeit spä-

ter beginnt er, als Expeditions-

maler zu arbeiten und lässt die

Werbung hinter sich. Es folgen

Präsentationen, Vorträge und

Ausstellungen, unter anderem

in der Hamburger Kunsthal-

le, im Museum Lorsch und

auf der RICKMER RICKMERS

in Hamburg. Darüber hinaus

veröffentlicht er einige Bild-

bände, wie 2007 das Expedi-

tionstagebuch Grönland.

Jetzt ist Ullrich auf die Insel

Spiekeroog gestoßen, die ihn

zu einer Kunst-Expedition in-

spiriert hat. In Kooperation mit

„Die Zeit Reisen“ bietet Rainer

Ullrich unter dem Titel „Ent-

deckung des Augenblicks“

Kunstbegeisterten oder auch

Eine Kunstexpedition unter Anleitung von Rainer Ullrich findet vom 10. bis 16. Mai auf Spiekeroog statt

BUTEN & BINNENRAINER ULLRICHSPIEKEROOG – EINE KUNST-EXPEDITION

3�

Page 37: Watt`n Eiland 8-1/2009

Anfängern an, ihn auf dieser geheimnis-

vollen, spannenden und abenteuerlichen

Expedition der besonderen Art mit Pinsel

und Skizzenblock zu begleiten. „Spon-

tanes Erkennen, es zeichnen, skizzieren,

in Sekundenschnelle das Wichtigste fest-

halten, stehen beim Erobern der Insel

im Mittelpunkt“, so Ullrich. Schnelles

Wahrnehmen in der Natur führt zu einer

Skizze, aus der sich schließlich ein kleines

Kunstwerk entwickelt, das wie ein Po-

laroid den Moment fixiert. Dabei sollen

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

mit verschiedenen Techniken − Bleistift,

Aquarell- oder Mischtechniken − vertraut

gemacht werden. Am Schluss eines jeden

Expeditionstages erfolgt die gemeinsame

Präsentation der entstandenen Bilder

– bis am Ende feststeht: Jeder Tag wird

ein Gesamtkunstwerk sein!

Die Kunst-Expedition findet vom 10. bis zum 16. Mai 2009

statt und kann als Gesamtarrangement mit

übernachtung und Verpflegung gebucht werden.

Anfragen und Anmeldungen können direkt an das Service-

Team des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog unter der

Telefonnummer 0421-460 44 440 gerichtet werden.

Weitere Informationen: www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Kunst-Expedition

3�

Page 38: Watt`n Eiland 8-1/2009

Wer ein Boot hat, braucht sonst

kein Hobby. Nicht etwa, weil Se-

geltörns von nun an das Leben

bestimmen, sondern weil so ein

seetaugliches Fahrzeug auch

sehr viel Wartung und Pflege

benötigt. Das weiß auch Björn

Eisengarten, seit 2001 Leiter der

Bootsbau- und Segel-Gilde der

Hermann Lietz-Schule: „Jetzt

im Frühjahr gilt es, die Boote

für die neue Saison auf Vorder-

mann zu bringen. Spätestens

zur Spiekerooger Pfingstregat-

ta muss alles fertig sein.“ Dann

werden seine meist 14 Schütz-

linge der Klassenstufen 8 bis

13 wieder um einen der vor-

deren Plätze wetteifern. Keine

leichte Aufgabe bei bis zu 120

teilnehmenden Booten. Auch

wenn schon einige erste Plätze

dabei herausgesprungen sind:

Die Stimmung ist entspannt,

dabei sein ist wie so oft alles.

„Da wir mit unseren Booten

auch ausbilden, leiden unsere

neun in dauerhaftem Betrieb

befindlichen Boote immer et-

was, denn die Schüler stoßen

beim Anlegen auch mal an die

Kaimauer – das lässt sich lei-

der nicht verhindern“, erklärt

Eisengarten. „Im Winter und

Frühjahr spachteln wir deshalb

kleine Blessuren, schleifen und

streichen die Oberflächen. Ne-

ben den alljährlichen Arbeiten

fertigen wir dieses Mal un-

ter anderem auch ein neues

Schwert und erneuern bei un-

serem 16er Jollenkreuzer aus

Sperrholz das Deck.“ Auch ein

echter Oldtimer gehört zur Flot-

te der Hermann Lietz-Schule:

ein Jollenkreuzer der 30er-

Klasse aus Stahl, Baujahr 1959.

Blick in die Halle der Bootsbau- und Segel-Gilde der Hermann Lietz-Schule

3�

BUTEN & BINNENDER TRAUM VOM MEERBOOTSBAU IN DER HERMANN LIETZ-SCHULE AUF SPIEKEROOG

Page 39: Watt`n Eiland 8-1/2009

Blick in die Halle der Bootsbau- und Segel-Gilde der Hermann Lietz-Schule

Ganz im Sinne des Mottos der

Schule „Lernen mit Kopf und

Hand“ packen die Schüler über-

all fleißig mit an, natürlich unter

den wachsamen Augen des

ausgebildeten Betriebsschlos-

sers Eisengarten, mit über 30

Jahren Segelerfahrung. Sie ar-

beiten nicht zuletzt auf den Hö-

hepunkt der Saison hin, einen

mehrtägigen Törn zu einer der

anderen Ostfriesischen Inseln.

Denn in der Gilde kommt selbst-

verständlich die Segelpraxis

nicht zu kurz. Schließlich sollen

die „Kadetten“ auf den Booten

in der Segelsaison zwischen Mai

und September ausgiebig das

Wattenmeer erkunden und alle

auf See notwendigen Hand-

griffe und Fähigkeiten erlernen.

Doch vor dem Vergnügen steht

nun einmal im Frühjahr die be-

reits erwähnte Ausbesserungs-

arbeit. „Das ist ein anspruchs-

voller Job, schließlich hängt von

der Qualität unserer Repara-

turen und Wartung einmal die

Seetüchtigkeit der Boote und

damit die Sicherheit von uns

allen ab“, gibt der studierte

Biotechnologe Eisengarten zu

bedenken. „Vier Stunden pro

Woche in der Gilde sind ange-

setzt, aber vor wichtigen Ereig-

nissen wie Rennen sitzen wir

auch schon mal bis in die Nacht

an unseren Booten. Doch beim

Gedanken an die Weiten des

Meeres geht die Arbeit leicht

von der Hand.“

Watt´n Eiland wünscht:

„Mast- und Schotbruch und

immer eine Handbreit Was-

ser unter dem Kiel!“

3�

WATT `n EILAND

3�

Im Frühjahr werden die Boote auf Vordermann gebracht

Die Seetüchtigkeit der Boote hängt von der Qualität der Reparaturen ab

Page 40: Watt`n Eiland 8-1/2009

MIT SCHWUNG IN DEN FRÜHLING PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

KURSPROGRAMM

FOTOGRAFIE MO 06.04 – DI 07.04.2009 Zauber der blauen Stunde, Martin Timm

DRucKGRAFIK DI 14.04. – SA 18.04.2009 Von Aquatinta bis Mezzotinto, Jens Rusch

BILDHAuEREI SA 16.05 – MI 20.05.2009 Kopf – Figur – Tierskulptur, Almut Heer

MALEREI DI 26.05. – SO 31.05.2009 Farbspiel und Lichterzauber, Anke Gruss

ScHMucK MO 01.06. – SA 06.06.2009 Natur im Schmuck,

Martina Herlach

ScHMucK/BILDHAuEREI MO 08.06. – SA 13.06.2009 Statt Land – Meer: ATELIER-DIALOG,Ev Pommer/Martina Herlach

VERANSTALTUNGEN

MEISTER uNTER SIcH FR 03.04.2009 | 20 uhr Kammerkonzert, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

TRANSATLANTIK FOLK SA 04.04.2009 | 20 uHR Brückenschlag zwischen keltischer und amerikanischer Folklore, traditioneller Musik

und modernen Popsongs

„DIE INSELVOGTIN“ MO 06.04.2009 | 20 uHR Lesung mit Sandra Lüpkes

ELEONORE WEISSGERBER MI 08.04.2009 | 20 uHR Aufstieg und Fall der Femme fatale MASHA BIJLSMA BAND DO 16.04.2009 | 20 uhr Jazz-Konzert

DAS LIED DO 30.04.2009 | 20 uhr Sophie von Kessel – Lesung, DER TRIuMPHIERENDEN LIEBE Ulf Schneider – Violine,

Stephan Imorde – Klavier

�0

Ist das herrlich: Frühlingserwachen und Neubeginn. Die Tage sind länger und lichterfüllt, die Natur wandelt sich

farbenfroh, es fängt an zu duften, singt und klingt. Auf Spiekeroog sind Sie den Frühlingsboten besonders nah. Inmit-

ten von blühender Landschaft erwartet Sie im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog wieder ein bunter Blumenstrauß

vielfältiger Angebote. Frischen Sie Ihre Sinne auf!

© R

uth

Kap

pus

Page 41: Watt`n Eiland 8-1/2009

ARRANGEMENTS

ATELIERZEIT KLASSIK „MEISTERHAFT ENTSPANNEN“

Mit dem Ensemble Lesmona der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

DO 02. – SO 05. April 2009

In diesem Arrangement gehen klassische Musik und Entspannung eine harmonische Verbindung ein. Den Auftakt bildet

am Freitag das Kammerkonzert „Meister unter sich“ mit dem Ensemble Lesmona der Deutschen Kammerphilharmonie

Bremen. Auf dem Programm stehen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy und Joseph Haydn, die Sie beschwingen

werden. Erfüllt von der Musik der großen Meister lassen Sie im Workshop bewährte Übungen von Edmund Jacobsen und

Traumreisen auf sich wirken, die Körper und Seele entspannen.

Preis pro Person: im Einzelzimmer: 384,- Euro | im Doppelzimmer: 294,- Euro

SPIEKEROOG − EINE KuNST-EXPEDITION

Entdeckung des Augenblicks – Skizzieren mit dem Expeditionsmaler Rainer Ullrich

SO 10. – SA 16. Mai 2009

Scheinbar unbedeutende Dinge, die wir in der täglichen Hektik übersehen, werden plötzlich Inhalt eines ganzen

Tages. Spontanes Erkennen, es zeichnen, skizzieren, in Sekundenschnelle das Wichtigste festhalten stehen beim Er-

obern der Insel im Mittelpunkt. Schnelles Wahrnehmen in der Natur führt zur Skizze und schließlich zum Kunstwerk,

das wie ein Polaroid den Moment fixiert. Dabei werden verschiedene Techniken wie Blei, Aquarell oder Mischtechnik

zum Zuge kommen. Natürlich werden Anregungen und Hilfestellung bei der eigenen Interpretation des Gesehenen

gegeben. Am Ende des Expeditionstages folgt im Atelier eine Präsentation der geschaffenen Bilder. Dabei lernt und

erfährt jeder die positiven Eindrücke vom eigenen wie auch von den Bildern der anderen Teilnehmer. So steht am

Ende fest: Jeder Tag war ein Kunstwerk.

Preis pro Person: im Einzelzimmer: 1026,- Euro | im Doppelzimmer: 896,- Euro

cAMPuS AM MEER − VON DER IDEE ZuM MANuSKRIPT ZuM BucH

Schreibwerkstatt für Profis und Semi-Profis

FR 24. – SO 26. April 2009

Welchen Weg nimmt eine Idee bis zum Manuskript? Wie wird aus einem guten Manuskript ein Buch? Diese Fragen stellt

sich nicht nur ein Newcomer! Wer heute ein Buch veröffentlichen möchte, begibt sich in die Konkurrenz zu nationalen

und internationalen Bestsellerautoren. Der Markt verlangt daher eine professionelle Vorbereitung seitens der Autorinnen

und Autoren und Erstellung überzeugender Exposees und Manuskripte. Dazu gehört ein profundes Branchenwissen, das

die Dozenten Klaus-Peter Wolf, freier Schriftsteller, Drehbuchautor und Dozent und Peter Lohmann, Verleger, Programm-

macher und Organisator des Literaturfestivals „Harbour Front“ als Medienexperten, Autoren und Programmgestalter in

diesem Seminar kenntnisreich vermitteln.

Preis pro Person inklusive Mittagsbuffet 360,- Euro

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 21.00 Uhr)

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REISENIn Kooperation mit

REISENIn Kooperation mit

REISENIn Kooperation mit

Page 42: Watt`n Eiland 8-1/2009

Historisches Bild: Fest der Jugend, Marsch zur Feldwiese (Foto: Willms, Spiekeroog)

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Der Winter „is bold vörbi“ (ist bald vorbei) und wenn „de Sneei neet mehr so

recht liggen blieven will“ (der Schnee nicht mehr so recht liegen bleiben will)

„denn is ok bold Oostern“ (dann ist bald Ostern) und die „Kinners“ (Kinder) auf

Spiekeroog können wieder bunte „Eier söken“ (Eier suchen). Die Insulaner pfle-

gen zu Ostern ihre ganz eigenen Rituale. Einige haben sich bis heute gehalten.

Richtung Osten, zwischen Düne 13 und dem kleinen Wäldchen hinter dem Deich

befindet sich ein traditioneller Platz, der sich früher zu Ostern großer Beliebtheit

erfreute. Auf der „Eierscheeterplaats“ (Eierschießerwiese) fanden jedes Jahr nach

dem traditionellen Osterfeuer allerlei Eier-Turniere statt: Hart gekocht und bunt

bemalt wurden Eier hoch bzw. weit in die Luft geworfen. Ihren unfreiwilligen Flug

beendeten sie sanft, da die Wiese mit einer weichen Moosdecke überzogen war.

Ging ein Ei kaputt, freuten sich die Wiesengäste oder die Möwen. Nicht nur das

„Eierweit-“ bzw. „-hochwerfen“, auch das „Eierwettkugeln“ war bei Groß und

Klein beliebt. Die Kinder drückten fantasievolle Laufrinnen in die Hänge und lie-

ßen darin ihre Eier herunterkullern. Wessen Ei am schnellsten unten angekommen

war, hatte gewonnen. Wer es hart auf hart liebte, versuchte sich im „Eierkicken“.

BUTEN & BINNENOSTERRITUALE – ODER FLIEGEN, KULLERN UND KICKEN WATT´N PLATT

Page 43: Watt`n Eiland 8-1/2009

�3

Zwei „Spöölmaats“ (Spielkameraden) stießen dabei ihre Eier mit

der Spitze gegeneinander. Verloren hatte, wessen Ei „kört“ ging

(kaputt ging). Manche versuchen mit einem Ton-Ei zu „schieten“

(mogeln). Aber das war bei den Insulanern nicht so gut angese-

hen. Auf den Dünenhängen ließen sich die Erwachsenen nieder

und beobachteten amüsiert das bunte Treiben.

Das Eierschießen war nicht nur hier Familientradition. In ganz

Ostfriesland erfreute es sich großer Beliebtheit, in einigen

Regionen noch heute. Auf Spiekeroog hingegen schlief dieses

Ritual nach und nach ein. Der Tourismus entdeckte den Früh-

ling auf der grünen Insel und so fehlte den Insulanern immer

mehr die Zeit, ihre guten alten Bräuche zu pflegen. 1977 wurde

die Eierschießerwiese schließlich eingezäunt, um sie vor den vie-

len Fußtritten der Besucher zu schützen. Das Eierschießen wurde

Vergangenheit. Umso mehr rückte das „Oosterfüer“ (Osterfeuer)

in den Mittelpunkt des Geschehens – ein Ereignis, das Insulaner

und Besucher noch heute gerne teilen. Schon Wochen vor

Ostern werden Hölzer und geschnittene Sträucher eingesammelt

und hinter dem Deich auf dem Weg zur Hermann Lietz-Schule

im Osten der Insel aufgetürmt. Begutachtet und überwacht wird

das Feuer von der freiwilligen Feuerwehr. Wo ein Feuer ist, ist

auch ein Brauch: Früher schmierten junge Männer ihre auser-

wählte „Deern“ (Mädchen) mit Ruß ein. Heute wird das nicht

mehr so genau genommen und jedes potenzielle Opfer wird mit

Ruß geschwärzt.

Platt für Einsteiger – oder „Nordic-Talking“

HOCHDEUTSCHAm Osterfest feiert man, dass Jesus von den Toten

auferstanden ist. Im Neuen Testament steht, dass

dies „am dritten Tage“ nach seinem Tod passiert ist.

Deshalb heißt der Tag an dem er gestorben ist Kar-

freitag. Auferstanden ist er dann am Sonntag da-

nach. Das ist Ostersonntag.

En beeten Ooster-SchnackPLATTDEUTSCH HOCHDEUTSCHDeern Mädchen

Ei Ei

Eier söken Eier suchen

Füerwehr Feuerwehr

kört kaputt

schieten mogeln

scheeten werfen

Paaskeführ/Oosterfüer Osterfeuer

Spöl Spiel

Vergnoegte Oostern! Fröhliche Ostern!

PLATTDEUTSCHAn dat Fest vun Oostern (ok Paaschen oder Paasch)

warrt fiert, dat Jesus vun den Dood upstahn is. Dat

Nee Testament vertellt, dat dat „an‘n drüdden Dag“

na sien Dood passeert is. Dor tellt de Dag, wo he

sturben is, de Stille Freedag, as eerste Dag bi. Up-

stahn is he denn an‘n Sünndag na den Stillen Free-

dag. Dat is de Oostersünndag.

(Quelle: Plattdeutsches Wikipedia)

Kennst du ook den Snack?

„No Oostern schitt de Kuckuck in de Hanschen.“

(Nach Ostern sch…der Kuckuck …

– also besser keine Handschuhe mehr tragen… )

„So, nu weeßt Bescheed. Vergnoegte Oostern!“

Page 44: Watt`n Eiland 8-1/2009

��

Page 45: Watt`n Eiland 8-1/2009

�5

Schnell springt es aus dem

Gebüsch oder versteckt sich

zwischen den Bäumen. Wer

eins sieht, kann es meist nicht

glauben: Rehe auf Spieker-

oog? Wie kommen die denn

hierher? Und doch handelt

es sich um keine Sinnestäu-

schung, es gibt sie wirklich!

Bei Ebbe gelangen sie wie so

manch eifriger Wattwanderer

vom Süden her auf die Insel:

Startpunkt Neuharlingersiel

und dann auf direktem Weg

in Richtung Ostplate. Da Rehe

natürlich nicht im Gezeiten-

kalender nachschlagen können,

wann das nächste Hochwasser

einsetzt, ereilt eine unbekann-

te Anzahl von ihnen jedes

Jahr während dieser Reise das

Schicksal. Sie können zwar wie

die meisten Säugetiere ganz

passabel schwimmen, doch

ist der Weg weit und die Strö-

mung nicht zu unterschätzen.

Sind die Tiere aber erst einmal

auf Spiekeroog angekommen,

schätzen sie wie die zweibei-

nigen Vertreter ihrer Klasse die

weite Dünenlandschaft und

den großen Baumbestand der

Insel.

Dorthin ziehen sie sich bei

Störungen gern zurück, gera-

de menschliche Gesellschaft

behagt ihnen eigentlich über-

haupt nicht. Mit etwas Glück

lassen sie sich in der Mor-

gendämmerung oder in den

Abendstunden beobachten.

Rehe sind Meister der Tar-

nung, und auch besonders

anpassungsfähig. Deswegen

sieht man sie auf dem Festland

in der Nähe von Straßen des

Öfteren äsen, denn an dauer-

hafte Einflüsse wie Verkehrs-

lärm gewöhnen sie sich schnell.

Auch klimatischen Wechseln

begegnen Rehe relativ unemp-

findlich: In Europa sind sie vom

Mittelmeer bis in den Norden

Skandinaviens heimisch.

Im hohen Dünengras verschwin-

den die bis zur Schulter etwa 80

Zentimetern messenden Tiere

fast vollständig, die bräunliche

Farbe des Fells tarnt sie zusätz-

lich. Auf Spiekeroog finden sie

eine große Zahl an schmack-

haften Gräsern und anderen

Pflanzen, die sich die Tiere ge-

mütlich kauend einverleiben.

Das gern auch zweimal, denn

als Wiederkäuer gehört das

zum Geschäft. Doch Vorsicht,

denn die Tiere sind immer auf

der Hut. Das kleinste Geräusch

oder der Wind von der falschen

Seite und husch, springen sie

in Deckung. Tarnkleidung ist

dagegen für die Beobachtung

nicht erforderlich, denn Rehe

hören und riechen zwar aus-

gezeichnet, das Sehen gehört

aber nicht zu ihren Stärken.

Männliche Tiere, die „Böcke“,

tragen ein Geweih auf dem

Kopf. Im Herbst fällt es ab,

wächst aber sofort wieder

nach. Während die Weibchen,

auch „Ricken“ genannt, laut

fiepen, geben Böcke wäh-

rend der Brunft im Sommer

kräftige, bellende Geräusche

von sich. Wer diese noch nie

gehört hat, vermutet hier häu-

fig einen Hund als Urheber.

Der Nachwuchs kommt im

Mai und Juni zur Welt, die

„Kitze“ durchlaufen eine Ent-

wicklung im Zeitraffer: Bereits

20 Minuten nach der Geburt

beginnen sie mit den ersten

tapsigen Gehversuchen. Zwei

Tage später gelingt ihnen die

Beinkoordination aber schon

ausgezeichnet, nach drei Wo-

chen können sie wie ihre Eltern

rennen und springen.

Wie viele Rehe auf Spiekeroog

genau leben, vermag niemand

zu sagen. Allzu viele sind es

jedoch nicht. Wer eines ent-

deckt, darf sich also sehr glück-

lich schätzen.

HEIMISCHE TIEREDAS REH

BUTEN & BINNEN

WATT `n EILAND

Page 46: Watt`n Eiland 8-1/2009

Aus dem Gästebuch…

��

Als Teil eines eigens kompo-

nierten Liedes erklang dieser

in der Überschrift enthaltene

Vers im vergangenen No-

vember durch das Foyer der

Spiekerooger Leidenschaft.

Die Sieger des Wettbewerbs

„Für Demokratie – Toleranz

– Respekt – Fairness und

Zivilcourage“ der Evangeli-

schen Jugend Bremen freu-

ten sich Ende letzten Jahres

über drei unvergessliche Tage

auf der Nordseeinsel. Der Ge-

winn wurde vom Aparthotel

Spiekerooger Leidenschaft zur

Verfügung gestellt. Die insge-

samt zwölf Teilnehmer nebst

Betreuern aus den Jugend-

gruppen der Evangelischen

Kirchengemeinden Gröpe-

lingen und Oslebshausen in

Bremen hatten die Jury jeweils

mit einem in Eigenregie ge-

drehten Film beziehungsweise

der Neuinterpretation eines

Country-Songs überzeugt.

Falko Wermut, ein Jugend-

licher aus der Gruppe berichtet:

Gespannt machten wir uns

auf den Weg. Was würde

uns wohl erwarten? Nach der

Überfahrt brachte das erste

Stück bis zu unserer Unter-

kunft einige von uns gleich ins

Schwitzen, denn unsere Über-

seekoffer trugen sich leider

nicht von alleine. Wir hatten

lieber etwas mehr eingepackt,

schließlich wollten wir auf je-

des Wetter vorbereitet sein.

Kaum in der Spiekerooger

Leidenschaft angekommen,

konnten wir unsere Begeiste-

rung kaum in Worte fassen:

Ein eigenes Ferienhaus nur für

uns! Anschließend aßen wir,

nein, wir dinierten im Restau-

rant – und lernten beispiels-

weise, dass das Essen immer

von rechts und nicht von links

serviert wird.

Schon mit Hochspannung er-

warteten wir den nächsten

Tag. Der Samstag begrüßte

uns mit blauem Himmel ohne

eine einzige Wolke. Nach einer

Entdeckungstour auf eigene

JUGENDGRUPPEN AUF SPIEKEROOG – „DAS WOCHENENDE HAT UNS SPASS GEBRACHT!“

BUTEN & BINNEN

��

Page 47: Watt`n Eiland 8-1/2009

LESERBEITRÄGE

Faust wussten wir, hier gibt

es eine Menge zu bestaunen!

Besonders das Zusammenspiel

von Dünen, Strand und Nord-

see imponierte uns und sorgte

für einen baldigen Erholungs-

effekt.

Nachmittags waren wir Gäste

im Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog. Die meisten der

Mädchen wagten sich an die

Verarbeitung von Schmuck

und kehrten stolz mit selbst

gefertigten Ringen zurück; die

Jungen beschäftigten sich vor

allem mit „historischer Ma-

lerei“ und zeichneten Land-

schaftsbilder auf Keilrahmen.

Eine dritte gemischte Gruppe

setzte sich mit dem Thema

„Rot“ künstlerisch auseinan-

der.

Am letzten Tag wurden wir

mit Regentropfen wach.

Doch kein Grund zur Sorge,

auf Spiekeroog gehen Schau-

er schnell vorüber. Bereits

nach dem leckeren Frühstück

schien wieder die Sonne. So

konnten wir uns richtig an

unserem nächsten Programm-

punkt erfreuen: In einer klei-

nen Inselführung lernten wir

beispielsweise, dass manche

Spiekerooger Dächer schwim-

men können oder dass Kloot-

schießen der Spiekerooger

Inselsport ist. Danach hatten

wir noch Zeit bis zur Abfahrt.

Einige spazierten durch die

Dünen, andere waren noch

einmal im alten Dorfkern und

zwei mutige Mädchen er-

frischten sich sogar kurz in der

Nordsee.

Somit ging ein wunderschö-

nes Wochenende für uns 15

Bremer auf Spiekeroog zu

Ende. Noch einmal vielen, vie-

len Dank an alle, die uns die-

se Fahrt ermöglicht haben. Es

wird bestimmt für viele von

uns nicht der letzte Besuch auf

der Insel gewesen sein, denn

schon kurz nach der Rückkehr

fragten sich alle eigentlich nur:

„Wann fahren wir wieder nach

Spiekeroog?“

LESERBEITRÄGE

��

Zum Inselprogramm gehörte auch eine Spiekeroog-Führung mit dem ehemaligen Bürgermeister Uli Bauer (Mitte)

Page 48: Watt`n Eiland 8-1/2009

BUTEN & BINNENHallo Team von

Watt‘n Eiland,

lesen Sie auch weiter, wenn ich

sage, dass ich bislang noch nie

auf Spiekeroog war ?!

Allerdings lese ich mit

Begeisterung ihr Magazin,

lobe den feinnervigen Geschmack

und das gute „grafische Auge“.

Diese teuren Stücke muss man

einfach aufbewahren.

Rainer Dietrich

Liebes „WATT ´n EILAND“- Team!

Ich bin wieder einmal schwer begeis-

tert von dem tollen Heft Nr. 7-4/2008.

Super! Schon das Titelbild ist „Kunst“,

wie auch die anderen Fotos! Und alle

Berichte interessant, lebendig und so

liebevoll präsentiert. Hab’ ich die ers-

ten Ausgaben noch weitergegeben, ab

jetzt behalte ich die Hefte für den Fall,

dass ich endlich zu Besuch komme!

Ganz besonders angetan hat mir die

Beschreibung des „Inselschwärmers“,

ein Grund mehr das Künstlerhaus zu

besuchen.

Ich wünsche allen Macherinnen und

Machern des „WATT ´n EILAND“ wei-

ter viel Freude und Erfolg im Neuen

Jahr und bin gespannt auf die nächsten

Ausgaben.

Herzliche Grüße

aus Hamburg-Rosengarten:

Renate Sikorski

LESERBEITRÄGE

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Hallo Team von

Watt‘n Eiland,

lesen Sie auch weiter, wenn ich

sage, dass ich bislang noch nie

auf Spiekeroog war ?!

Allerdings lese ich mit

Begeisterung ihr Magazin,

lobe den feinnervigen Geschmack

und das gute „grafische Auge“.

Diese teuren Stücke muss man

einfach aufbewahren.

Rainer Dietrich

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BUTEN & BINNENGOLDGELBE SCHÄTZE AUF SPIEKEROOG

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Ostsee, Eiszeit, Kiefernwald:

Lässt man die Weltgeschichte

schnell über 40, 50, 60 Millio-

nen Jahre rückwärts laufen,

taucht wieder ein unvorstell-

bar mächtiger Wald auf, der

sich einst von Skandinavien bis

in den Ural erstreckte. Dies ist

der Bernsteinwald. Was heu-

te zumeist poliert in goldgelb

und honigfarben, mal mit,

mal ohne Insekt oder Pflanze

eingeschlossen, als Schmuck

getragen oder zur Dekoration

ausgestellt wird, ist womöglich

Baltischer Bernstein: 90 Pro-

zent der Weltförderung und

des Vorkommens in Nord- und

Ostsee stammen aus diesem

subtropischen Kiefernwald, der

im Laufe der Zeit zunächst dem

Eis, dann dem Meer wich. Das

aus den Wunden der Bäume

dieses Waldes laufende Harz

sank in tiefe Sedimentschichten

ab – und wurde mittels Luft-

abschluss und Druck zu Bern-

stein.

Der Eiszeit und den Meeres-

strömungen sei Dank: Spieker-

oog ist ein exzellenter Ort,

um am weitläufigen Strand

auf Bernsteinjagd zu gehen.

Wie viel Glück man hier theo-

retisch hätte haben können,

zeigen die gewaltigen Stücke

im Inselmuseum, die auf die

Insel gespült wurden. Früher

haben die Menschen sich über

kiloschwere Bernsteinbrocken

nicht des Schmucks wegen,

sondern aus anderen Gründen

BUTEN & BINNENGOLDGELBE SCHÄTZE AUF SPIEKEROOGBERNSTEINJAGD AM INSELSTRAND

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gefreut, brachte ihnen der

Fund doch gutes Feuerungs-

material. Hiervon hat der Stein

auch seinen Namen: Bernstein

ist begrifflich abgeleitet von

„börnen“, dem mittelnieder-

deutschen Wort für „bren-

nen“. Duftet der Bernstein

beim Abbrennen gleichwohl

nicht angenehm harzig, son-

dern eher nach verschmortem

Plastik und schwimmt der

Bernstein nicht ausschließlich

in starkem Salzwasser, son-

dern auch in Süßwasser, dann

ist das Stück nicht baltischen

Ursprungs, hat den Bernstein-

wald nie gesehen, sondern

entstammt der Fabrikproduk-

tion mit Kunstharzen.

Originale Exemplare des bal-

tischen Bernsteins sind in gut

sortierten Fachgeschäften

erhältlich – oder für Strand-

spaziergänger, die ihre Au-

gen offen halten, auch auf

Spiekeroog!

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Bernstein – goldgelbe Schätze

Page 54: Watt`n Eiland 8-1/2009

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Die Kinderseiten sind eine fes-

te Rubrik von Watt ´n Eiland.

Katja von Lipinski greift dafür

jedes Mal tief in die Bastelkiste

und kreiert passend zur Jah-

reszeit Figuren, Schmuck oder

Spielzeug. Ihre drei Kinder Las-

se, Ronja und Annika im Alter

von sechs, fünf und drei Jahren

unterstützen sie dabei nach

Kräften. Die Kunsthandwerke-

rin, Fotografin und freie Auto-

rin verschiedener Gestaltungs-

und Dekorationsbücher wohnt

zwar im hessischen Mittelge-

birge Vogelsberg, ist jedoch ein

großer Fan der Ostfriesischen

Nordseeküste: „Besonders ge-

fällt mir der Wind und die klare

Luft, Kopfschmerzen sind hier

immer im wahrsten Sinne des

Wortes wie weggeblasen.“

Katja von Lipinski lebt zusam-

men mit ihren Kindern und ih-

rem Partner sowie einem Pony,

zwei Ziegen, zwei Hunden,

zwei Katzen, zwei Wellensit-

tichen und einem Schwarm

Zierfischen in einem kleinen

Dorf mitten in der Natur. „Vor

hier aus starten wir gern Exkur-

sionen in die Umgebung und

bringen verschiedene Schätze

für unsere nächsten Werke

mit.“

Stöcke, Steine, Früchte, Grä-

ser, Textilien aber auch Ver-

packungsmittel wie Kartons –

KATJA VON LIPINSKI „KINDER SOLLTE MAN AM BESTEN MACHEN LASSEN“

WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

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eigentlich eignet sich alles zum

Gestalten. „Nicht nur die Mate-

rialien, auch die Ideen sammeln

wir gemeinsam“, sagt die 38-

jährige diplomierte Pädagogin

lachend. „Wobei mich die Fan-

tasie der Kinder immer wieder

aufs Neue überrascht, die Zahl

ihrer Geistesblitze ist ungleich

größer als meine – vielleicht

sollte ich ihnen in Zukunft

die Seiten für Watt ´n Eiland

überlassen?“ Sie mag deren

Tatendrang ungern bremsen.

„Kinder sollte man am bes-

ten machen lassen und deren

Schöpfungen nicht nach den

Maßstäben von Erwachsenen

beurteilen, dann steigen Krea-

tivität, Spaß, Selbstbewusstsein

und Fingerfertigkeit von ganz

allein. „Die Liebe zur Natur

blühte bei einem mit Unterbre-

chungen zwei Jahre dauernden

Aufenthalt in einer bäuerlichen

Umgebung in Portugal auf.

Seitdem drängt es sie immer

wieder hinaus ins Freie. Diese

Neigung hat sie an ihre Kinder

weitergegeben, denen es bis

jetzt noch nicht nach PlaySta-

tion & Co. gelüstet. Nur das

Ablichten der vielen Kreationen

muss zwangsläufig im eigenen

Fotoatelier auf dem ausge-

bauten Dachboden erfolgen.

„Allein das Ausleuchten und

Fotografieren dauert mehre-

re Stunden“, erklärt Katja von

Lipinski, die trotz ihres Namens

nicht auf blaublütige Vorfahren

zurückblicken kann.

Die Sorgfalt und Liebe bei der

Entstehung spiegeln sich in den

kleinen Kunstwerken wieder.

Unter www.dekopress.de

finden Sie im Internet eine

Auswahl der schönsten Fotos.

Und natürlich regelmäßig auf

den abschließenden Seiten von

Watt ´n Eiland.

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Katja Lipinski, hier mit Sohn Lasse, sorgt für den kreativen Inhalt auf den Kinderseiten der Watt`n Eiland-Hefte

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FRÜHLINGSERWACHEN

Der eiskalte Winter ist vertrieben und die Sonne

wärmt uns wieder auf! Hurra, nichts wie hinaus!

Falls du Lust hast, mit wenig Aufwand und viel Spaß

draußen zu musizieren, dann schau dir das Flaschen-

xylophon an, vielleicht möchtest du es ja nachbauen

– es ist wirklich einfach und schnell gemacht.

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WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

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Kuckuck, Kuckuck,

ruft´s aus dem Wald

Lasset uns singen,

tanzen und springen!

Frühling, Frühling

wird es nun bald.

Kuckuck, Kuckuck

lässt nicht sein Schrei´n.

Kommt in die Felder,

Wiesen und Wälder!

Frühling, Frühling

stelle dich ein!

Kuckuck, Kuckuck,

trefflicher Held!

Was du gesungen,

ist dir gelungen:

Winter, Winter

räumet das Feld.

FLASCHENXYLOPHON

Wir haben gefüllte Flaschen mit Schnüren

an die Äste eines Baumes gehängt.

So ist ganz schnell ein Musikinstrument entstanden.

Je weniger Wasser in einer Flasche ist,

umso tiefer ist der Ton, der entsteht, wenn

du mit einem Stöckchen auf die Flasche schlägst.

Je voller die Flasche ist, umso höher klingt sie.

Du brauchst:

Glasflaschen

Schnur

Schere

Baum oder andere Möglichkeit zum Befestigen der Flaschen

Wasser

Lebensmittelfarbe

Stöckchen oder Holzkochlöffel

So geht´s:

1. Für jede Flasche brauchst du ein ca. 30 cm langes Stück Schnur.

Binde es mit einem Ende fest um den Flaschenhals und verknote es.

2. Fülle die Flaschen mit Wasser. Achte darauf, dass alle Flaschen

unterschiedlich voll sind, so dass du verschiedene Töne spielen kannst.

Das Wasser kannst du mit Lebensmittelfarbe einfärben.

3. Binde die Flaschen nun an einen Ast und suche dir einen Stock oder

einen Holzlöffel als Klangstab zum Musizieren. Nun kann es losgehen!

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Text & Bilder: Katja von Lipinski

www.dekopress.de

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FRÜHLINGSSCHÄTZE

Wenn du von deinen Ausflügen gesammelte Schätze wie Blumen oder Federn mit nach Hause

bringst, kannst du damit viele spannende Sachen basteln, sie zum Beispiel in Erinnerungshefte

einarbeiten. Das ist eine tolle Möglichkeit, deine Fundstücke zu verwenden und ihnen einen

angemessenen Rahmen zu schaffen. Du kannst zusätzlich Fotos einkleben und den Ort der

Fundstätte aufmalen oder dazuschreiben. Wenn du weißt, wie die Blumen heißen oder die Vögel,

von denen die Federn stammen, dann vervollständige doch deinen Eintrag damit oder bitte einen

Erwachsenen, das einzutragen. Gepflückte Blumen sollten zu Hause in dicken Büchern gepresst

und getrocknet werden, bevor du sie einklebst.

ERINNERUNGSHEFT

Du brauchst:

Papier

Kleber

Fundstücke

So geht´s:

1. Falte zunächst einige Blätter in der Mitte und

lege sie ineinander, so dass sie eine Art Heft ergeben.

2. Befestige die Blätter durch festknipsen oder kleben,

so dass die Heftform bleibt.

3. Klebe nun Dinge, die dir von deinen Ausflügen besonders gut gefallen,

in dein Heft. Du kannst auch Laschen einkleben,

in die dann zum Beispiel Federn eingeschoben werden können.

Auch Wäscheklammern können verwendet werden.

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MINI-GEWÄCHSHÄUSER

Im Frühling beginnt der Kreislauf des Jahres von Neuem.

Samenkörner keimen auf,

das erste Grün zeigt sich.

Wenn du Pflanzen magst,

ist vielleicht ein Mini-Gewächshaus

genau das Richtige für dich.

Du brauchst:

Plastikflaschen

Blumentöpfe

Erde

Samen

1 großes Brotmesser

Steine

So geht´s:

1. Bitte einen Erwachsenen, die Oberteile der Plastikflaschen abzuschneiden.

Am Besten geht dies mit einem großen Brotmesser. Die abgeschnittenen Oberteile

sollten danach eine Höhe von ungefähr 10 bis 15 cm haben.

2. Fülle die Blumentöpfe mit Erde und säe die Samen deiner Wahl ein.

Setze nun dein Gewächshaus auf den Blumentopf.

3. Bemale einige Steine, die du zur Luftregulation benutzen kannst.

Wenn du möchtest, dass sich die Luft im Treibhaus etwas aufwärmt,

lege einen Stein locker auf den offenen Flaschenhals.

Entferne ihn von Zeit zu Zeit wieder, damit sich die Luft in deinem

Mini-Gewächshaus erneuert und die Erde nicht anfängt zu schimmeln.

Wenn du nun regelmäßig gießt, so dass die Erde stets feucht ist,

werden die Samen bald aufgehen und deine Pflanzen beginnen zu wachsen.

Benutze dafür einen kleinen Becher, mit dem du vorsichtig die Erde wässern kannst,

so dass sie nicht weggeschwemmt wird.

Die Pflanzennamen kannst du mit Farbe und Pinsel auf Rindenstücke schreiben

und mit Schnur am Flaschenhals befestigen.

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W A T T `n E I L A N D