Watt`n Eiland 8-1/2009
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Transcript of Watt`n Eiland 8-1/2009
WATT `n EILAND
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09
S P I E K E R O O G
- SPÖKENKIEKER Eske Nannen - EILAND & LÜ Emil Nolde auf Spiekeroog, Vivere – Kreatives Leben im
Galerie- und Künstlerhaus, Das Rathaus im Museum - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frühlingsmenü,
Strandtage auf Spiekeroog - INKIEK Spiekeroog statt Südafrika, Wie kommt das Krokodil ins Inselmuseum?,
Rebekka Bakken - BUTEN & BINNEN Der Traum vom Meer, Rehe auf Spiekeroog, Ausstellungen 2009,
Goldgelbe Schätze auf Spiekeroog - WATT ’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Frühlingshafte Basteltipps
INHALT
SPÖKENKIEKER
Eske Nannen 4
EILAND & LÜ
Emil Node auf Spiekeroog 6
Vivere – Kreatives Leben im Galerie- und Künstlerhaus 10
Farbe pur – Watt`n Eiland Wettbewerb 14
Das Rathaus im Inselmuseum 16
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Frühlingsmenü: Skreifilet auf Passe Pierre Risotto 18
Arrangements der Spiekerooger Leidenschaft 22
INKIEK
Spiekeroog statt Südafrika 24
Der Weg zur Ausstellung 28
Ausstellungen 2009 im Galerie- und Künstlerhaus 31
Rebekka Bakken im Galerie- und Künstlerhaus 32
Wie kommt das Krokodil ins Inselmuseum? 34
BUTEN & BINNENSpiekeroog – Eine Kunst-Expedition 36
Der Traum vom Meer 38
Veranstaltungstipps im Galerie- und Künstlerhaus 40
Watt`n Platt: Frühlingsrituale 42
Rehe auf Spiekeroog 44
Jugendgruppen auf Spiekeroog 46
Aus dem Gästebuch 48
Bernstein – Goldgelbe Schätze 50
WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
Porträt von Katja von Lipinski 54
Frühlingshafte Basteltipps 56
Impressum:
Kontakt: Watt´n Eiland
Martinistr. 34, 28195 Bremen
E-Mail: [email protected]
Redaktion und Produktion: Verena Beckhusen, Dr. Christine Keitsch, Iris Kruse
Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer
Mitarbeit: Guido Albrecht, Timo Cyriacks, Marcus Duroldt,
Hans-Hendrik Falk, Mareike Holtfrerich, Dr. Christine Keitsch, Iris Kruse,
Judith Remke, Birthe Schmidt, Viola Tallowitz
Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, fotolia, Anke Wragge
Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro
Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede
März 2009, 10.000 Exemplare
Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
Ein Kutschen-Taxi am Anleger und
mit einem PS geht’s im Zockeltrab
zum Galerie- und Künstlerhaus!
Ein wunderbarer erster Eindruck,
vor allem, wenn man wie ich im
Laufe des Jahres viele Stunden auf
Deutschlands Straßen und Auto-
bahnen und in der Bahn verbringt.
Da kann man gar nicht anders, als
sich dem Tempo des Insellebens an-
zupassen und einfach zu genießen!
Obwohl ich Ostfriesin bin, habe ich
Spiekeroog erst sehr spät besucht.
Zunächst einmal war ich ein wenig
neidisch auf die Jugendfreunde, die
ihre Schulzeit in der Hermann Lietz-
Schule verbringen durften. Das hätte
ich mir auch sehr gut vorstellen kön-
nen, daher habe ich die Einladung
von Dr. Hartwig Henke zum Besuch
der Schule vor einigen Jahren mit
großer Freude angenommen und mir
endlich ein eigenes Bild gemacht.
Natürlich verbinde ich mit Spieker-
oog seit Jahren liebe Erinnerungen
an Johannes und Christina Rau. Als
amtierender Bundespräsident hat
Johannes Rau die Kunsthalle Emden
erstmals 2001 besucht, seitdem gab
SPÖKENKIEKER ESKE NANNEN
DIE KREATIVITÄT VON KINDERN
IST MIR EIN ANLIEGEN
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5
Eske Nannen ist Geschäftsführerin der Kunsthalle in Emden. Sie engagiert sich besonders für die museumspädagogische Arbeit, wobei ihr die Förderung kindlicher Kreativität besonders am Herzen liegt. Eske Nannen ist gern gesehener Gast im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog und überreichte dort zuletzt im Januar dieses Jahres den ersten Nordseekunstpreis.
es eine rege Korrespondenz und nette Begegnungen. Wann immer
ich herausfinden konnte, dass die Familie Rau zu einem Inselurlaub in
der Nähe war, habe ich sie über das aktuelle Geschehen bei uns in der
Kunsthalle Emden informiert.
Heute freue ich mich über den konstruktiven und angenehmen Kontakt
zu Niels Stolberg und seiner lieben Frau Ladan, die hier auf der Insel zu
meiner großen Freude das Galerie- und Künstlerhaus initiiert haben.
Obwohl erst im Juni 2007 eröffnet, war das Jahresprogramm 2008
schon von beeindruckender und niveauvoller Vielfalt. Es kann gar
nicht genug von derart ansprechenden kulturellen Initiativen geben!
In letzter Zeit habe ich die grüne Insel Spiekeroog immer nur aus
dienstlichen Gründen, auf die Schnelle und im Winterkleid erlebt.
Schade eigentlich, so ist mir ganz sicher viel Schönes und Erholsames
entgangen!
Im Februar 2007 habe ich mich mit den Leitern unserer Malschule und unserer Museumspädagogik auf den Weg nach Spiekeroog
gemacht, um die Eröffnungsphase des Galerie- und Künstlerhauses mit Rat und Tat zu unterstützen.
Dann war ich am 5. November 2007 wieder auf der Insel, um auf Einladung von Niels Stolberg die Winter-Uni zu eröffnen und erst
kürzlich, am 17. Januar 2009 konnte ich hoffnungsvolle Nachwuchskünstler mit dem 1. Nordseekunstpreis auszeichnen. Die drei
jungen Talente werden ihre Preise − Arbeitsstipendien auf Spiekeroog − für ihren weiteren künstlerischen Weg sicher zu nutzen
wissen.
Höchste Zeit, nun endlich einen Besuch zu anderen Jahreszeiten zu planen!
Das passende Angebot gäbe es auch im eigenen Haus durch das Angebot der Malschule der Kunsthalle Emden …
Die Förderung von Fantasie und Kreativität von Kindern und Jugendlichen ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Es gibt nichts Wich-
tigeres, als Kinder früh mit Kunst in Berührung zu bringen. Sie gehen, davon bin ich überzeugt, gestärkt durchs Leben. Deshalb
freut es mich sehr, dass unsere Malschule schon seit vielen Jahren eine Osterferienwerkstatt auf Spiekeroog anbietet, die immer
begeistert angenommen wird. 18 Reisen hat es inzwischen gegeben! Die Fotos mit den leuchtenden Gesichtern habe ich stets
mit dem festen Vorsatz aus der Hand gelegt, die nächste Osterferienwerkstatt auf keinen Fall zu verpassen. Engelbert Sommer,
der Leiter unserer Malschule, ist ein begeisterter Spiekeroog-Reisender: Dieses Eiland kann man wirklich mit allen Sinnen erleben,
schwärmt er und berichtet immer wieder gern von den Osterferien-Erlebnissen der großen und kleinen Malschüler.
Ich glaube, sehr viel Überzeugungsarbeit wird nicht mehr nötig sein ...
5
SPÖKENKIEKER ESKE NANNEN
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INKIEKIM EINKLANG MIT KUNST UND MUSIKEMIL NOLDE – AQUARELLE UND GRAFIKEN IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS
Kunst und Musik bilden eine
Einheit im Kulturkonzept des
Galerie- und Künstlerhauses
auf Spiekeroog. Derjenigen
unter den ostfriesischen In-
seln, auf der das grüne Herz
im Einklang mit der Weite von
Dünen und Meer schlägt und
dabei einen ganz eigenen Takt
angibt.
Die Kunst und die Musik als
sich gegenseitig beflügelnde
Komponenten der Inspiration
bildeten auch im Leben Emil
Noldes eine zentrale Rolle.
„Die Farben sind meine Noten,
mit denen ich zu- und gegen-
einander Klänge und Akkorde
bilde“, äußerte er einmal im
Zusammenhang mit seinen
„Ungemalten Bildern“, klein-
formatige Aquarelle, die in
der Zeit seines Malverbots von
1941 bis 1945 in seinem lang-
jährigen Lebensmittelpunkt,
seiner Wahlheimat Seebüll in
der Weite der nordfriesischen
Landschaft, entstanden.
Emil Nolde, 1867 als Hans Emil
Hansen im Ort Nolde bei Ton-
dern im südlichen Dänemark
geboren, gilt als der bedeu-
tendste Aquarellmaler und
einer der führenden Expressi-
onisten des 20. Jahrhunderts.
So gehörte er für ein Jahr der
Künstlergruppe „Die Brücke“
an, die 1905 in Dresden ge-
gründet wurde und zu deren
Migliedern unter anderem
auch Ernst Ludwig Kirchner,
Karl Schmidt-Rottluf, Erich
Heckel oder Max Pechstein
zählten. In dieser Zeit erhielt er
wesentliche Anregungen, die
seinen Stil nachhaltig prägten.
Die Farbe wurde nun sein
stärkstes Ausdrucksmittel.
1909 schloss Nolde sich der
Berliner Secession an, einer
Vereinigung Berliner Maler
und Bildhauer, die sich be-
reits Anfang der 1890er Jah-
re gegründet hatte, um sich
bewusst vom akademischen
Kunstbetrieb abzusetzen.
Nolde wurde jedoch schon ein
Jahr später, nach einem Streit
mit Max Liebermann, ausge-
schlossen.
1913 und 1914 nahm Emil
Nolde an einer Expedition
durch die Südsee und nach Neu
Guinea teil, auf der Suche nach,
wie er es ausdrückte, „den
menschlichen Urzuständen“.
Die auf dieser Reise in großer
Vielfalt entstandenen Porträts
zählen zu den faszinierendsten,
die er je geschaffen hat.
1926 zog er mit seiner Frau
Ada nach Seebüll. Trotz sei-
ner anfänglichen Sympathien
für den Nationalsozialismus
und seinem Eintritt in die Na-
tionalsozialistische Arbeits-
gemeinschaft Nordschleswig
wurden seine Werke als entar-
tete Kunst diffamiert und be-
schlagnahmt, 1941 erhielt er
Malverbot, das er jedoch um-
ging – immerhin sind heute
noch rund 1.300 „Ungemalte
Bilder“ erhalten! Nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs
folgte eine Periode großer
Schaffenskraft, darüber hinaus
wurde Nolde mehrfach geehrt
und ausgezeichnet.
�
Nach seinem Tod 1956 wurde
aus seinem Nachlass die Stiftung
Ada und Emil Nolde in Seebüll
gegründet, mit der Einrichtung
eines Nolde-Museums in seinem
Haus in Seebüll.
Die künstlerische Entwicklung
Noldes verlief breit gefächert:
Von der Naturidylle im Stil der
Dachauer Schule über den Im-
pressionismus bis hin zum Expres-
sionismus. Neben seinen beein-
druckenden, von tiefer Farbigkeit
geprägten Landschaftsaquarellen,
die einen faszinierenden Eindruck
der ansonsten eher kargen nord-
westlichen Küstenregion Schles-
wig-Holsteins vermitteln, sind
vor allem seine floralen Motive
bekannt. Nolde, der viele Reisen
unternahm und ein sehr naturver-
bundener und von der Natur ge-
prägter und inspirierter Mensch
war, hat sich der ostfriesischen In-
selwelt nie genähert. Nun werden
zumindest einige seiner Werke
hier zu Gast sein:
Vom 02. Mai bis zum 04. Juni
2009 wird eine Auswahl sei-
ner Aquarelle und Grafiken
im Künstlerhaus Spiekeroog
präsentiert. Die gezeigten Bil-
der kommen aus der Galerie
Thomas, München, der Galerie
Ludorff, Düsseldorf und aus
einer umfangreichen Privat-
sammlung.
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EILAND & LÜ
VIVERE – KREATIVES LEBEN IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG GESUNDHEIT, KULTUR UND NATUR ERLEBEN
10
Die AOK Bremen/Bremerhaven und
das Galerie- und Künstlerhaus Spie-
keroog bieten gemeinsam neue
Veranstaltungen an: „VIVERE – Kre-
atives Leben im Galerie- und Künst-
lerhaus“. Mit Unterstützung der
Gesundheitskasse können deren Mit-
glieder drei Tage lang aktiv die grüne
Insel erleben.
Einfach mal die Seele baumeln las-
sen. Was heißt das eigentlich? Davon
hat jeder seine ganz eigene Idee.
Eines aber haben alle Vorstellungen
gemein: Von Stress darf dabei weit
und breit nichts zu spüren und nichts
zu sehen sein. Schließen wir die Au-
gen, wünschen wir uns an einen Ort,
wo wir die Wellen rauschen hören,
den Sand durch unsere Finger rieseln
lassen und uns auch mal eine steife
Brise ins Gesicht weht. Und die Luft
nach Freiheit riecht, klar und rein. So
können wir im oft stressigen Alltag
Kraft tanken.
Warum nicht diesen Tagtraum zu
einem verlängerten Wochenende
ausdehnen? Besser geht’s nicht. Und
schöner wohl auch nicht. Die AOK
Bremen/Bremerhaven macht ihren
Mitgliedern dazu jetzt ein Wohlfühl-
angebot der ganz besonderen Art.
11
12
Die autofreie Nordseeinsel
bietet einen idealen Rah-
men dafür. Und der Begriff
„Seminarraum“ erhält bei die-
ser Veranstaltungsreihe eine
ganz neue Bedeutung: Mitten
in den Dünen und mit Blick
über das weite Wattenmeer ist
das Galerie- und Künstlerhaus
gelegen – ein Ort wie geschaf-
fen zum Entspannen und zum
Auftanken von Energie.
„VIVERE – Kreatives Leben im
Galerie- und Künstlerhaus“
beinhaltet Kurse zu den The-
men Bewegung, Ernährung,
Entspannung und Nikotinent-
wöhnung. Ausgebildete Exper-
ten vermitteln dabei wichtige
Informationen und praktische
Anleitungen.
Das Ziel: Gesundbleiben im
stressigen Berufs- und Lebens-
umfeld. Die AOK übernimmt
einen Zuschuss für die jeweilige
Präventionsveranstaltung.
Die Teilnehmer erlernen in
den Seminaren zum Beispiel
die Technik des Nordic Wal-
king und bekommen wichtige
Tipps, um im Alltag in Bewe-
gung zu bleiben und den Kör-
per fit zu halten. Beim Hatha
Yoga oder bei der Progressiven
Muskelentspannung nach Ja-
cobsen werden Techniken ge-
übt, durch die der Stress im All-
tag keine Chance mehr hat.
Auch die Ernährung spielt eine
wichtige Rolle für das Wohlbe-
finden. Von welcher Ernährung
Körper und Seele gleicher-
maßen profitieren, erfahren
die Teilnehmer beim gemein-
samen Kochen. Dort lernen
sie, wie mit einfachen Tricks,
wenig Zeitaufwand und umso
mehr Genuss gesunde und ab-
wechslungsreiche Mahlzeiten
auf den Tisch gezaubert wer-
den können.
12
Themen der Präventionsreise: Bewegung, Entspannung und gesunde Ernährung
131313
Für die AOK Bremen/Bremer-
haven sind solche Präventi-
onsangebote zu Ernährung,
Bewegung, Entspannung und
Nikotinentwöhnung wichtige
Bausteine der Gesundheits-
vorsorge. Hier kommt es na-
türlich auch auf Eigeninitiative
an, dieses Wissen in den Alltag
zu integrieren. Die Angebote
ergänzen die Seminare des
Galerie- und Künstlerhauses
Spiekeroog.
Der besondere Reiz des Kurs-
angebotes auf der autofreien
Insel Spiekeroog liegt auch im
beruhigenden Abstand zum
Festland, dem wohltuenden
Reizklima und der Schönheit
und Ursprünglichkeit der Na-
tur. Diese Faktoren tragen zu-
sätzlich dazu bei, die Freude
auf ein bewusstes Leben zu
wecken. Die Weitläufigkeit der
Inselwelt regt ganz automa-
tisch zu mehr Bewegung an
− der Schlüssel für ein gesun-
des Leben. Daneben gibt es
im Galerie- und Künstlerhaus
weitere hochwertige Ange-
bote, die der Entschleunigung
und gleichzeitigen Vitali-
sierung zu Gute kommen: von
Mal- und Töpferworkshops
über Schreibwerkstätten, Le-
sungen und Konzerten bis hin
zu Wellness- und Kosmetik-
kursen. Im Anschluss an die
dreitägige „Präventionsreise“
sollen sich die Teilnehmer-
innen und Teilnehmer nicht
nur fit fühlen – sie sollen im
Arbeitsalltag auch einmal die
Seele baumeln lassen. Ein Wo-
chenende „VIVERE – Kreatives
Leben im Galerie- und Künstler-
haus Spiekeroog“ bietet da-
für gute Voraussetzungen.
Nähere Informationen erhalten
Sie unter:
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
13
„Witze erzählen, ohne die Pointe vorweg zu nehmen“, „Das Bild
vollenden, das ich vor vier Jahren angefangen habe zu malen“ – so
lauten einige der guten Vorsätze, die sich die Leserinnen und Leser
von Watt’n Eiland für das Jahr 2009 vorgenommen haben. Die Ge-
winnerin des Wettbewerbs hingegen zieht es wieder nach Spieker-
oog. Himke Hilbert hat sich vorgenommen wieder nach Spiekeroog
zu fahren, viele schöne Wattwanderungen zu unternehmen und das
Meeresleuchten sowie die herrlichen Sonnenauf- und Sonnenunter-
gänge zu genießen.
Nicht allein der Vorsatz von Frau Hilbert hat die Jury überzeugt, die
dieses Mal aus Redaktionsmitgliedern von Watt’n Eiland bestand. Vor
allem die Gestaltung ihrer eingesandten Karte hat dazu geführt, dass
der Hauptgewinn an sie geht: ein Gutschein für die Teilnahme an
einem Offenen Atelier im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog. So
wird der Wusch von Frau Hilbert, der Insel bald wieder einen Besuch
abzustatten, nicht nur schon bald Realität, sondern sie kann sich dar-
über hinaus auf einen kreativen Nachmittag freuen!
EILAND & LÜWETTBEWERB GEWONNEN!VORSÄTZE FÜR 200�
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MUT ZUR FARBE!FRÜHLINGSWETTBEWERB
Der Frühling macht es uns vor. Die Welt wird
kunterbunt: Die Bäume grün, der Himmel blau,
die Blumen rot, gelb, orange... Und die Sonne
lässt alles prächtig leuchten. Fühlen Sie sich in-
spiriert? Dann schwelgen Sie in Farben – nach
dem Vorbild der Natur oder wie der große Ex-
pressionist Emil Nolde und senden uns Ihre
Bilder und Collagen zum Thema FRÜHLING.
Malen Sie oder kleben Sie! – Hauptsache Sie
zeigen Mut zur Farbe.
Zu gewinnen gibt es einen Gutschein für eine
kreative Zeit in einem „Offenen Atelier“ im
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog. Malerei,
Fotografie oder Schmuckgestaltung?
Probieren Sie sich nach Lust und Laune drei
Stunden lang unter fachkundiger Betreuung
eines Künstlers aus.
Senden Sie Ihre farbenfrohen Werke bis zum
17. April 2009 an:
Redaktion Watt´n Eiland
Kennwort: MUT ZUR FARBE
Martinistraße 34 · 28195 Bremen
Kreativ -Wettbewerb
15
Farben sind das Lächeln der Natur. (J. Hunt)
EILAND & LÜ
1�
AUSGESTOPFTE VÖGEL SCHAUEN DERVERWALTUNG ÜBER DIE SCHULTER
Ungewöhnliche Passagiere an Bord
Die Gemeindeverwaltung Spiekeroog hat
momentan wahrscheinlich den unge-
wöhnlichsten Arbeitsplatz einer Behörde
in Deutschland: Seit Anfang November
2008 residieren sechs der acht Kollegen
zwischen den ausgestopften Vögeln und
reichhaltig bestückten Vitrinen des Insel-
museums. Zwei weitere Beamte, darunter
Bürgermeister Bernd Fiegenheim, haben
in der angrenzenden ehemaligen Sozial-
station Platz gefunden.
Bei Neuankömmlingen und Besuchern
der neuen Amtsstube sorgt der Blick auf
die zwischen Gemälden und historischen
Fotos sitzenden Angestellten verständli-
cherweise stets für erstaunte Gesichter.
„Wir nehmen diese besondere Situati-
on aber mit sehr viel Humor“, schmun-
zelt Margret Bauer, Standesbeamtin und
gleichzeitig verantwortlich für Einwoh-
nermeldeamt und Fundbüro.
Renovierungsarbeiten im Rathaus von
Spiekeroog hatten den Umzug ins neben-
an gelegene Inselmuseum notwendig
gemacht. „Das war die einfachste und
praktikabelste Lösung. Wir sind dem
Museumsverein sehr dankbar für diese
1�
EILAND & LÜAUSGESTOPFTE VÖGEL SCHAUEN DERVERWALTUNG ÜBER DIE SCHULTER
Das Rathaus in der Renovierungsphase
Möglichkeit“, sagt Fiegen-
heim. Leider zeigten erste
Prüfungen der Bausubstanz,
dass die Gemeindeverwaltung
die Gastfreundschaft in den
Räumen des Inselmuseums
noch ein wenig länger als
geplant in Anspruch nehmen
muss. „Wir haben Feuchtig-
keitsschäden entdeckt, deren
Restaurierung einige Zeit in
Anspruch nehmen wird, so
dass wir voraussichtlich erst
im April den Rückzug an-
treten können“, schätzt der
Bürgermeister der Gemeinde
Spiekeroog.
Rost hat die Eisenträger des
Gebäudes angegriffen, nun
muss an allen vier Seiten
die Verklinkerung abgerissen
werden. Ein massiver Eingriff,
viel größer als die eigentlich
geplante Renovierung. Er
treibt auch die Kosten in die
Höhe. Statt der veranschlagten
150.000 werden nun 250.000
Euro benötigt. Für die Gemein-
de sind das alles andere als
Peanuts, das weiß auch Fie-
genheim: „Uns ist diese Ent-
scheidung nicht leicht gefallen,
aber der historische Wert des
Gebäudes wog schwerer. Die
Restaurierung ist auf jeden
Fall eine dauerhafte Lösung,
auch wenn wir andere Baupro-
jekte jetzt erst einmal ein wenig
schieben müssen.“ Derzeit ha-
ben sich die Mitarbeiter aber in
ihrem momentanen Domizil
gut eingerichtet. „Ungewöhn-
lich, aber doch gemütlich“, so
lautet der Grundtenor. Die
Anbindung an das Datennetz
hat die Verwaltung ebenfalls
ganz unkonventionell gelöst:
Ein EDV-Kabel verläuft vom
Rathaus durch die Bäume zum
Inselmuseum. Und wenn durch
die vermehrte Präsenz inmitten
des Fundus an historischen und
neuzeitlichen Schätzen in den
Ausstellungsräumen ein paar
zusätzliche Kenntnisse von
der Insel und ihrer Geschichte
hängen bleiben, ist das sogar
ein willkommener Nebeneffekt
des Umzugs.
DIE VORSPEISE
Wildkräutersalat mit
hausgemachten Lammwürstchen
auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat
Lammwürstchen
60 g Wildkräuter Mischung
1250 g Lammschulter
2 EL Basilikum, fein gehackt
¾ TL Knoblauch geschält, entkeimt, fein gerieben
20 g Salz
5 g Pfeffer weiß, gemahlen
200 ml Wasser
FRÜHLINGSMENÜ für 4 – 6 Personen
Wildkräutersalat mit
hausgemachten Lammwürstchen
auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat
******Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert
auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum
******Grießflammerie von Tahiti Vanille
mit Erdbeer-Rhabarberragout
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
ZUBEREITUNG
Die Lammschulter mit Fett von der Keule durch einen Fleischwolf drehen.
Mit dem geschnittenen Basilikum, dem Knoblauch, den Gewürzen
und dem Wasser gut vermengen.
Alles gut zusammen mischen und ca. 2 Stunden ziehen lassen.
Je 70 g in Naturdärme zu Würstchen abfüllen.
In Salzwasser blanchieren und danach braten.
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Zwiebelmarmelade
120 g Butter
1500 g Zwiebeln dünn geschnitten
1500 g Zucker
200 ml Grenadine
200 ml Rotwein
200 ml Rotweinessig
ZUBEREITUNG
Auf mittlerer Flamme Butter in einem Topf schmelzen lassen,
Zwiebeln dazugeben und dünsten bis sie glasig sind.
Restliche Zutaten dazugeben und auf kleiner Flamme
ca. 90 Minuten weiter schmoren bis die Flüssigkeit verdampft ist.
Senfsaat zum Schluss mit unter die Marmelade geben.
DIE VORSPEISE
Wildkräutersalat mit
hausgemachten Lammwürstchen
auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat
Lammwürstchen
60 g Wildkräuter Mischung
1250 g Lammschulter
2 EL Basilikum, fein gehackt
¾ TL Knoblauch geschält, entkeimt, fein gerieben
20 g Salz
5 g Pfeffer weiß, gemahlen
200 ml Wasser
FRÜHLINGSMENÜ für 4 – 6 Personen
Wildkräutersalat mit
hausgemachten Lammwürstchen
auf Zwiebelmarmelade mit Senfsaat
******Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert
auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum
******Grießflammerie von Tahiti Vanille
mit Erdbeer-Rhabarberragout
Wildkräutersalat
Wildkräuter mit etwas Nussöl und weißem Balsamico Essig marinieren.
Das Dressing mit etwas Salz, Pfeffer, Zucker und Senf abschmecken.
Den Salat mit Blüten garnieren
DAS HAUPTGERICHT
Skreifilet (Kabeljau) in Olivenöl pochiert auf Passe Pierre Risotto und Bärlauchschaum
Bärlauchschaum
1 Schalotte
1 El Butter
30 g frischer Bärlauch
50 ml Weißwein
50 ml Milch
30 ml weißer Portwein
100 ml Geflügelbrühe
100 ml Sahne
Passe Pierre (Algen) Risotto
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
30 g Butter
50 g Parmesan
160 g Risotto Reis
100 ml weißer Portwein
150 ml Weißwein
300 ml Geflügelbrühe
Salz, Pfeffer
200 g Passe Pierre
Skrei
800 g Skreifilet (Winterkabeljau oder Kabeljau)
100 ml Olivenöl
4 Zweige Thymian
Fleur de Sel
Pimenton
1�
Koch aus Leidenschaft: Guido Albrecht
ZUBEREITUNG Skreifilet (Kabeljau)
in Olivenöl pochiert auf
Passe Pierre Risotto und
Bärlauchschaum
Für das Risotto Schalotten und Knoblauch schälen,
fein würfeln und in einem Esslöffel Butter glasig anschwitzen.
Den ungewaschenen Risottoreis dazugeben, leicht salzen,
mit Portwein ablöschen und einkochen lassen.
Anschließend mit Weißwein ablöschen und
einkochen lassen.
Die Geflügelbrühe in einem separaten Topf aufkochen lassen
und den Reis im Wechsel rühren und immer
wieder mit Brühe bedecken.
Der Reis braucht circa 20 – 25 Minuten.
Den Parmesan reiben, die Petersilie hacken.
Den fertig gegarten Reis vom Herd nehmen und
mit der restlichen Butter, Parmesan, Kräutern, sowie
dem Passe Pierre (Algen, im Friesischen Queller genannt),
Salz und Pfeffer abschmecken.
Für den Skrei den Backofen auf 75 ° Grad vorheizen.
Das Skreifilet abwaschen und trocken tupfen.
Anschließend in eine ofenfeste Pfanne geben und mit dem
Olivenöl übergießen. Den Thymianzweig dazugeben,
den Fisch mit Alufolie abdecken und im Ofen
15 – 20 Minuten garen lassen. Der Fisch sollte
im Kern noch glasig sein.
Die Schalottenwürfel in Butter glasig anschwitzen
und leicht salzen. Das Pimenton leicht mitschwitzen und
anschließend mit Weiß- und Portwein ablöschen.
Die Flüssigkeit um die Hälfte einkochen lassen.
Geflügelbrühe und Milch aufgießen und wieder
um die Hälfte einkochen lassen.
Anschließend 50 ml flüssige Sahne aufgießen, nochmals
aufkochen lassen und die Sauce durch ein Sieb passieren. Mit
Fleur de Sel abschmecken.
Zum Anrichten die restliche Sahne schlagen,
mit der Sauce aufmixen und um das Risotto anrichten.
20
DESSERT GRIESSFLAMMERIE VON TAHITI VANILLE MIT ERDBEER-RHABARBERRAGOUT
Grießflammerie 4 – 6 Personen
200 ml Milch
40 g Vanillezucker
1 Stk Vanilleschote
1 Stk Zimtstange
40 g Hartweizengrieß
2 Eigelb
25 g Zucker
2 Blatt Gelatine
25 g Kirschwasser
200 g geschlagene Sahne
Abrieb einer halben Orange
Erdbeer - Rhabarberragout 6 Personen
375 g Rhabarber
250 g Erdbeeren
175 ml Weißwein
5 cl Grenadine
80 g Zucker
21
ZUBEREITUNG
Für den Grießflammerie Milch, Zucker und Vanilleschote aufkochen, mit Zimtstange und
Orangenabrieb würzen und für fünf Minuten sieden lassen. Danach durch ein Haarsieb
passieren, wieder aufkochen, den Grieß für circa zwei Minuten darin kochen lassen und
mit Klarsichtfolie abdecken. Eigelb und Zucker über Wasserdampf aufschlagen, die Ge-
latine einweichen und in dem Kirschwasser auflösen. Die Gelatine in die noch warme
Grießmasse geben. Wenn alles auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, wird die Eigelb-
Zucker-Masse der Grießmasse beigegeben, die Sahne untergehoben und in Förmchen
gefüllt. Nach dem völligen Durchkühlen, können die Förmchen gestürzt werden.
ZUBEREITUNG
Den Rhabarber waschen, schälen und in die gewünschte
Form schneiden. Die Erdbeeren ebenfalls waschen
und in die gewünschte Form bringen.
Den Zucker karamellisieren lassen. In den heißen Topf
nun den Rhabarber geben und mit Weißwein und
Grenadine ablöschen. Den Rhabarber gar dünsten
und währenddessen das Mondamin mit ein wenig
kaltem Wasser anrühren. Kurz vor Ende des Garens
die Zimtstange und die anderen Gewürze hinzugeben.
Das Ragout mit dem Mondamin abbinden und
es noch einige Minuten köcheln lassen.
Nun kommen die Erdbeeren hinzu und
fertig ist das Ragout.
30 g Mondamin
½ Stk. Zimtstange
½ Msp. Five Spice Asia Shop
½ Msp. Nelken, gemahlen
Msp. = Messerspitze
22
Gönnen Sie sich doch mal ein paar schöne Tage am
Meer. An bestimmten Terminen profitieren Sie da-
bei von besonderen Konditionen. Dazu bekommen
Sie vom Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft eine
Strandmuschel, um sich am Strand richtig entspannen
zu können. Außerdem steht Ihnen ein Bollerwagen
zum Transport Ihrer gesamten Utensilien zur Verfü-
gung, damit Sie Spiekeroog leichten Fußes genießen
können.
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Leistungen
• vier Übernachtungen inklusive Halbpension
• eine Strandmuschel
• ein Bollerwagen (leihweise)
• Nutzung des griechischen Dampfbades und der finnischen Holzsauna
• 10% Rabatt auf alle Workshops, Kurse und Ateliers
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
289,00 Euro in der Zwischensaison
• fünf Übernachtungen inklusive Halbpension
• eine Strandmuschel
• ein Bollerwagen (leihweise)
• Nutzung des griechischen Dampfbades und der finnischen Holzsauna
• 10% Rabatt auf alle Workshops, Kurse und Ateliers
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
349,00 Euro in der Zwischensaison
Preise pro Person im Doppelzimmer
des Aparthotels Spiekerooger Leidenschaft oder
in einer der angeschlossenen Residenzen – je nach Verfügbarkeit
ARRANGEMENT
STRANDTAGE
ARRANGEMENT
LEIDENSCHAFTLICHE TAGE
Erleben Sie im stilvollen Ambiente unseres Hotels ein paar richtig schöne
und leidenschaftliche Tage mit Ihrem Partner
Das Team der Spiekerooger Leidenschaft wird Sie dabei einmal so richtig
verwöhnen. Mit einem besonderen Begrüßungscocktail werden Sie herzlich
empfangen. Am Abend wartet ein leckeres Zwei-Gänge-Menü im haus-
eigenen Restaurant auf Sie.
An einem Abschlussabend können Sie in romantischer Zweisamkeit ein
Fünf-Gänge-Candle-Light-Dinner genießen.
Leistungen
• drei Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet
• ein Begrüßungscocktail
• zwei Zwei-Gänge-Menüs
• ein Fünf-Gänge-Candle-Light-Dinner
• Nutzung des griechischen Dampfbades und der finnischen Holzsauna
• 10% Rabatt auf alle Workshops, Kurse und Ateliers
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
279,00 Euro in der Nebensaison
309,00 Euro in der Zwischensaison
Preise pro Person im Doppelzimmer
des Aparthotels Spiekerooger Leidenschaft oder
in einer der angeschlossenen Residenzen – je nach Verfügbarkeit
Weitere Arrangements unter: www.spiekerooger-leidenschaft.de
oder telefonisch unter: 04976 - 70600
23
Den ersten Gottesdienst hielt die neue Pastorin in der Alten Inselkirche
2�
Vielleicht hat Annette Lehmann
schon früh dieses gewisse Ge-
spür gehabt. Als Jugendliche
war sie 1990 zu zwei Gruppen-
leiterlehrgängen auf Spieker-
oog, jeweils eine Woche im
CVJM-Freizeitheim Queller-
dünen und im Evangelischen
Jugendhof. „Hier möchte ich
mal wieder hin“, schrieb die
damals 14-Jährige in ihr Tage-
buch. Die Insel hatte Eindruck
hinterlassen und doch dauerte
es 18 Jahre, bis eine Stellen-
ausschreibung ihre Aufmerk-
samkeit wieder auf Spiekeroog
lenken sollte. Der Posten des
Inselpastors war neu zu beset-
zen. Treffen die guten Erinner-
ungen heute immer noch zu?
Lässt es sich auf Spiekeroog gut
leben und arbeiten? Bewerben
– ja oder nein? Um sich diese
Fragen zu beantworten, reist
Annette Lehmann mal wieder
nach Spiekeroog, zunächst für
einen Tagesausflug im heißen
Sommer 2008. „Spiekeroog
ist eine wunderschöne Insel,
die einen in ihren Bann zieht“,
lautet auch als Erwachsene ihr
positives Fazit. Zu diesem Zeit-
punkt ist sie Pastorin in Buer im
INKIEKSPIEKEROOG STATT SÜDAFRIKAANNETTE LEHMANN IST DIE NEUE INSELPASTORIN
25
WATT `n EILAND
Kirchenkreis Melle und da die
dortige Pfarrstelle aus finan-
ziellen Gründen weiter gekürzt
wurde, steht ein Stellenwech-
sel an: Spiekeroog passt. Die
Bewerbung wird abgeschickt
und im Dezember 2008, am
dritten Advent, wird Annette
Lehmann offiziell in das Amt
der Inselpastorin eingeführt.
Schon eine Woche zuvor hielt
sie ihren ersten Gottesdienst
in der Alten Inselkirche.
Nach dem Studium in Göt-
tingen, Predigerseminar in
Celle und Vikariat bei Lü-
neburg, war Annette Leh-
mann ein Jahr in Mediasch,
Rumänien, im Gebiet der
Siebenbürger Sachsen tätig.
Beinahe wäre die gebürtige
Hannoveranerin jetzt nicht
auf dem niedersächsischen
Nordseeeiland, sondern für ei-
nen erneuten Auslandsdienst
knapp 10.000 Kilometer wei-
ter südlich gelandet: Südafrika
war geplant. Der Kirchenkreis
Melle unterhält eine Partner-
schaft zu zwei Kirchenkreisen
der schwarzen Kirche ELCSA
in KwaZulu Natal, der so ge-
nannten Gartenprovinz an
der Ostküste des Landes. Das
Vorhaben, in den dortigen
Gemeinden zu arbeiten und
die Partnerschaftsstruktur zu
stärken, scheiterte aber aus
organisatorischen Gründen.
Zugunsten von Spiekeroog
– und zum Wohle von zwei
Ziegen. Edda und Hedda.
Annette Lehmann – die neue Pastorin auf Spiekeroog
„Spiekeroog ist gelebte Ökumene“ – so Annette Lehmann
2�
Seit drei Jahren hält Annette
Lehmann die beiden Ziegen
und brachte die Tiere mit auf
die Insel. Die Vierbeiner waren
ein Geschenk der Schwester
der Küsterin der Gemeinde
Buer, die bei einem gemein-
samen Zoobesuch der Ge-
meindemitarbeiter registriert
hatte, wie lange sich Annette
Lehmann bei den fröhlich
meckernden Streicheltieren
aufgehalten hatte. „Als ich
beide das erste Mal sah, waren
sie drei Wochen alt. Beson-
ders junge Ziegen haben ihren
eigenen tapsigen Charme“,
sagt Annette Lehmann. Das
Projekt Südafrika hätten Edda
und Hedda nicht mitmachen
können, jetzt haben sie ihren
Platz auf dem Grundstück des
Pfarrhauses und knabbern
genüsslich an den entsorgten
Tannenbäumen und -zwei-
gen, die viele Insulaner genau
zu diesem Zwecke der neuen
Pastorin gegeben haben. Was
die Tiere nicht vertilgen kommt
aufs Osterfeuer.
Die Insulaner haben Annette
Lehmann sehr offen und
freundlich empfangen. Im-
mer wieder folgte sie in den
ersten Wochen gerne einem
einladenden „Kommen Sie
doch mal vorbei“. Statistisch
ist jeder zweite Insulaner ein
Gemeindemitglied. Drei Kir-
chen und eine ganze Reihe
kirchlicher Kur- und Freizeit-
einrichtungen befinden sich
auf dem Eiland. Mit gutem
Grund wird Spiekeroog häufig
als „Kircheninsel“ bezeich-
net. Lehmann meint, dass
Spiekeroog ein kleiner eige-
ner Kosmos sei, der kirchlich
reizvoll und durch die in der
Anzahl vergleichsweise ge-
ringen, aber sehr aktiven 450
Gemeindeglieder auch ganz
besonders sei. „In der klei-
nen Ortsgemeinde können
wir die Gemeinschaft leben
und dann die Gäste gerne
einladen dazuzukommen.
Evangelische und katholische
Christen, Insulaner und Ur-
lauber, das harmoniert hier
hervorragend. Spiekeroog ist
gelebte Ökumene“, sagt An-
nette Lehmann.
2�
WATT `n EILAND
In ihrem ersten Jahr wolle sie
das Bestehende erkunden und
dann, ganz behutsam, eigene
Ideen einbauen. Für die Kur-
seelsorge werden im Sommer
wieder verschiedene Pastoren
als Verstärkung auf die Insel
kommen, Gottesdienste und
Andachten gestalten sowie
geistlichen Beistand im öku-
menischen Kirchenkorb am
Inselstrand anbieten. Annette
Lehmann wird mit dem Kir-
chenvorstand gemeinsam pla-
nen und gestalten. „Und der
Kirchenvorstand auf Spieker-
oog ist außergewöhnlich en-
gagiert“, sagt die 33-Jährige,
„ich freue mich darauf, zusam-
men mit diesem Vorstand wir-
ken zu können.“
Natürlich hat sie gelegentlich
schon gehört, wie kirchliche
Veranstaltungen vorher waren
und was sich in der Gemeinde-
arbeit bewährt habe. 18 Jahre
lang wurde das Gemeinde-
leben auf Spiekeroog von
Pastor Joachim Breithaupt
geprägt, bis dieser beim Ge-
meindefest am ersten Advent
vergangenen Jahres in den Ru-
hestand verabschiedet wurde.
Der 65-jährige Mann wohnt
jetzt wieder in Hannover, die
33-jährige Frau ist nun auf
Spiekeroog zuhause. „Dass wir
verschieden sind, ist offensicht-
lich“, sagt die neue Inselpasto-
rin, „aber deswegen wird sich
nicht alles verändern.“
Wie ihr Vorgänger wohnt An-
nette Lehmann im Pfarrhaus,
wo sie lediglich die mittlere
Etage bezogen hat. Unten ist
das Kirchenbüro zu finden,
in den Räumen oben werden
nach der Renovierung die Kur-
seelsorger ihre saisonale Un-
terkunft finden können. Wenn
sie in ihrer Freizeit nicht an der
frischen Luft unterwegs ist, bei
Edda und Hedda weilt oder
gemütlich bei einer Tasse Tee
sitzt und psychologische Ro-
mane oder Krimis liest, dann
lässt die Inselpastorin gerne
Instrumente erklingen. Dem
Spiekerooger Bläserkreis um
den ehemaligen Inselpasto-
ren Berend Rauterberg ist An-
nette Lehmann beigetreten
und spielt dort Tenorposaune.
Als vor einem Gottesdienst der
Organist erkrankte, griff sie
bei den Liedern zur Querflö-
te, auf die Konfirmandenfrei-
zeiten nimmt sie natürlich die
Gitarre mit. Ihr gefalle das ge-
meinsame Musizieren und mit
musikalischer Begleitung singe
es sich in den Gottesdiensten
einfach besser. Umso mehr be-
dauert die Inselpastorin, dass
Organist Manfred Rebstadt mit
dem Ausscheiden von Joachim
Breithaupt altersbedingt auch
sein musikalisches Wirken in
der Kirche beendet hat. „Gut,
dass Reinhard Eickhoff [Leiter
des Walter Requardt-Heimes,
d.Red.] bei den Gottesdiens-
ten oft die Orgel spielt“, sagt
Annette Lehmann, gleichwohl
es schade sei, keinen festen
Organisten mit an Bord zu wis-
sen. Dafür indes hat die Insel-
pastorin viele textsichere und
mitmachende Teilnehmer. „Der
Gemeindegesang ist wirklich
gut und kräftig, das ist ganz
beeindruckend“, meint sie.
Die lebensfreudige Pastorin mit
ihren beiden Ziegen: Annette
Lehmann ist auf Spiekeroog
gut angekommen. Ihr Tage-
bucheintrag aus dem Jahre
1990 findet Erfüllung. Sie ist
tatsächlich wieder da. Und
dieses Mal länger als nur für
eine Woche. Seit Dezember
2008 lebt Annette Lehmann
auf der Insel und nur einmal ist
sie seitdem hinüber aufs Fest-
land gefahren: Um ihr Auto
zu verkaufen, das benötigt sie
jetzt schließlich nicht mehr.
Die Ziegen Edda und Hedda fühlen sich im Pfarrgarten wohl
Samstagnachmittag auf Spieker-
oog: Im Galerie- und Künstler-
haus kommen die Bilder für die
nächste Ausstellung an – leider
nur die Leinwände, die Anbrin-
gungsvorrichtungen fehlen.
Anders als in der Stadt, in der
Kaufhäuser Ersatzteile bereit-
halten, sind Schraubenhaken
auf der kleinen Nordseeinsel
mitten im Nationalpark Nieder-
sächsisches Wattenmeer nicht
erhältlich. Glücklicherweise
sind Karen Flau, Künstleri-
sche Leitung des Galerie- und
Künstlerhauses, und Viola Tal-
lowitz, Galerie-Assistentin, auf
diese Fälle vorbereitet. Die In-
sellage der Galerie sorgt zwar
für ein besonderes Umfeld,
aber auch für Herausforde-
rungen in der Planung.
Da ist zum Beispiel das Meer,
das die Insel vom Festland
trennt. Die einzige Verbindung
zur Küste ist die Fähre, die
abhängig von Ebbe und Flut,
nur zwei bis dreimal pro Tag
fährt. Im Extremfall nur mor-
gens beispielsweise um 7.00
Uhr und abends um 18.00 Uhr.
Das bedeutet für die Künstler,
die ihre Werke zum Teil selbst
auf die Insel ins Künstlerhaus
bringen, dass sie pünktlich zur
Abfahrt der Fähre in Neuhar-
lingersiel sein müssen, sonst
können die Bilder erst einen
ganzen Tag später im Künst-
lerhaus „gehängt“ werden.
Damit die Besucher stets Bilder
an den Wänden des Kunstdo-
mizils vorfinden, stellt sich das
Galerie-Team flexibel auf Ver-
spätungen bei der Zulieferung
der Bilder ein. Das gilt auch,
wenn der Nordwest Kurier der
Inselspedition Oltmanns die Ex-
ponate durch den Ausfall der
Fähre wegen widriger Witte-
rung verspätet anliefert.
Richtig kribbelig wird es, wenn
der Laudator nicht zum Fähr-
anleger geschweige denn auf
die Insel kommt, um eine Aus-
stellung zu eröffnen. In diesem
Fall ist auch schon die junge
Kunsthistorikerin Viola Tallowitz
eingesprungen. „Plötzlich sah
ich in lauter erwartungsvolle
Gesichter und trug den Ver-
nissage-Gästen die gefaxte
Begrüßungsrede vor. Aber hier
ist Vieles möglich.“ Schlechtes
Wetter, Sturm oder Schneetrei-
ben können die Ausstellungs-
planung schon sehr durchein-
anderwirbeln. Nach eineinhalb
Jahren Erfahrung ist das Gale-
rie-Team aber auf einige Even-
tualitäten eingestellt. „Viel
Improvisationstalent ist bei uns
gefragt, was die Organisation
von Ausstellungen spannender
macht, als sie gewöhnlich ist.“
erklärt die Galerie-Assistentin.
Wie kommt es zu den Ausstel-
lungen? „Die Wege zu einer
Ausstellung sind ganz unter-
schiedlich:
Wir recherchieren nach spezi-
ellen Themen und Künstlern
oder die Künstler bewerben
sich bei uns“, fährt sie fort.
Wenn alles läuft, wie ge-
plant, liefert die Inselspedition
Oltmanns die Kunstwerke in
einem Container pünktlich am
Lieferanten-Eingang des Gale-
rie- und Künstlerhauses ab. Die
Kunstwerke haben dann oft
einen langen Weg mit meh-
reren Transportmitteln hinter
sich: mit dem Auto, der Fähre
und dem leise schnurrenden
Elektrowagen – die Insel ist ja
autofrei.
Diese Tatsache macht nur ei-
nen von vielen Reizen der In-
sel Spiekeroog aus. Auf einem
Flecken Erde, wo man haupt-
sächlich Strand, Watt und
Meer findet, hat die Kunst eine
intensive Wirkung auf ihre Be-
trachter. So sagen es jedenfalls
viele Galeriebesucher…
INKIEKMEHR ALS GUTE PLANUNGDER WEG ZUR AUSSTELLUNG IM KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
Im Gespräch mit Galerie-Assistentin Viola Tallowitz
2�
Das Galerie- und Künstler-
haus Spiekeroog bietet neben
den vielfältigen Workshops,
Veranstaltungen und Weiter-
bildungsseminaren auch ei-
nen Galeriebereich, der sich
in drei Ebenen gliedert. Hier
werden regelmäßig Einzel-
und Gruppenausstellungen zu
modernen, zeitgenössischen
und maritimen Themen ge-
zeigt. Oft finden zwei bis drei
Ausstellungen parallel statt.
In diesem Jahr präsentiert das
Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog über zwanzig zeit-
genössische Kunstausstellun-
gen zu verschiedenen Themen.
Der Schwerpunkt liegt dabei
auf Malerei und Fotografie.
2009 steht das Kunstdomizil
ganz im Zeichen einer deutsch-
landweiten Förderung der
jungen Kunstszene, wozu der
vom Haus ausgeschriebene
1. Nordseekunstpreis Spieker-
oog mit seinen drei Arbeitssti-
pendien im Gesamtwert von
18.000 Euro ein wichtiges
Instrument ist. Das bewie-
sen auch die qualitativ hoch-
wertigen Einsendungen zum
Thema „Identitäten“ von 154
Teilnehmern. Die vielfältigen
Werke der Finalisten im Be-
reich Malerei zeigten gleich zu
Beginn des Jahres vom 10.01.
bis 13.02. eine kontrastreiche
Sammelausstellung.
Vertreter der Fotografie im
Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog sind 2009 unter
anderem Herbert Böttcher
(„La Mer“, 01.02. bis 11.03.09),
Heinz Holtgrefe („Spieker-
oog zwischen Strand und
Watt“: 24.04. bis 13.05.09)
und Serian T. Kallweit
(„Faszination Polarlicht“,
02.08. bis 20.10.09). Böttchers
Schwerpunkt liegt auf groß-
formatigen Fotografien aus
der Bretagne und Normandie,
die die Ruhe und Lebendig-
keit des Meeres, sowie riesige
Containerschiffe unter Lang-
zeitbelichtung thematisieren.
Holtgrefe zeigt Schwarz-Weiß-
Fotografien, die die Insel stim-
mungsvoll in verschiedenen
Lichtverhältnissen repräsentie-
ren. Kallweit holt Polarlichter
aus dem Norden Skandina-
viens auf die ostfriesische Insel
und fasziniert den Betrachter
durch deren Farb- und Licht-
schauspiele.
Im Bereich Malerei gibt es
Anfang 2009 ein beson-
deres Highlight, gezeigt
werden Werke von Emil
Nolde („Aquarelle und Gra-
fiken“, 02.05. bis 04.06.09).
Anschließend präsentiert
d ie Galer ie Werke von
Herbert Buss („Wieder-
kehr und Aufbruch“, 03.04.
bis 29.04.09), dessen Augen-
merk auf Schiffsdarstellungen
in der Gewalt der Naturkräfte
liegt. Hinrich JW Schü-
ler („Galerie der Gezeiten“,
06.06. bis 28.07.09) , Anke
Gruss („Dem Himmel so
nah“, 23.10. bis 03.12.09) und
Sirma Kekec („Anker,
Kreuz und Flammend Herz“,
06.12.09 bis 20.01.10)
Der Maler und Bildhauer
Bernd Finkenwirth wird
in der Ausstellung („Unter-
wegs in der Welt“ 02.08. bis
03.09.09) malerisch, zeichne-
risch und auch dreidimensio-
nal in der Bildhauerei Reich-
tum und Formenvielfalt der
Welt im Mikro- und Makro-
kosmos veranschaulichen.
Zum Ende des Jahres vom
31.10. bis 09.12.09 dürfen
sich die Besucher des Künstler-
hauses auf die winterlichen Im-
pressionen des renommierten
Radierers Malte Sartorius
freuen. Mit handwerklicher
Präzision zeigt er die Insel
Spiekeroog mit ihren typischen
Dünen, Stränden, Birken-
hainen und das Ortszentrum
selbst.
EIN BLICK INS JAHR 200�
2�
30
14.03. - 22.04.09 IDA OELKEBEZIEHuNGSWEISE – LEBENSSPuREN
03.04. - 29.04.09 HERBERT BuSSWIEDERKEHR uND AuFBRucH
24.04. - 13.05.09 HEINZ HOLTGREFESPIEKEROOG ZWIScHEN STRAND uND WATT
02.05. - 04.06.09 EMIL NOLDEAquARELLE uND GRAFIKEN
15.05. - 17.06.09 TINA BucHHOLTZSOuLMATES
06.06. - 28.07.09 HINRIcH JW ScHüLERGALERIE DER GEZEITEN
20.06. - 30.07.09 SABINE VIELMO20 FuSS – MIT cONTAINERN üBER DIE WELTMEERE
20.06. - 30.07.09 HANNA ScHWINGENHEuERIN BETWEEN
02.08. - 03.09.09 BERND FINKENWIRTHuNTERWEGS IN DER WELT
02.08. - 20.10.09 SERIAN T. KALLWEITFASZINATION POLARLIcHT
23.10. - 03.12.09 ANKE GRuSSDEM HIMMEL SO NAH
31.10. - 09.12.09 MALTE SARTORIuSSPIEKEROOG – WINTERLIcHE IMPRESSIONEN
06.12. - 20.01.10 SIRMA KEKEçANKER, KREuZ uND FLAMMEND HERZ
AU
SS
TE
LL
UN
GE
N
Aktuelle Ausstellungsübersicht:
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.deService-Telefon: 0421 – 460 44 440
Ausstellungen2009
Herbert böttcHer
Ida Oelke
Herbert buss
sIrma kekeç
HeInz HOltgrefe
tIna bucHHOltz
HInrIcH JW scHüler
sabIne VIelmO
Hanna scHWIngenHeuer
bernd fInkenWIrtH
serIan t. kallWeIt
anke gruss
malte sartOrIus
EINBLICKE IN DIE AUSSTELLUNGEN 200�
30
14.03. - 22.04.09 IDA OELKEBEZIEHuNGSWEISE – LEBENSSPuREN
03.04. - 29.04.09 HERBERT BuSSWIEDERKEHR uND AuFBRucH
24.04. - 13.05.09 HEINZ HOLTGREFESPIEKEROOG ZWIScHEN STRAND uND WATT
02.05. - 04.06.09 EMIL NOLDEAquARELLE uND GRAFIKEN
15.05. - 17.06.09 TINA BucHHOLTZSOuLMATES
06.06. - 28.07.09 HINRIcH JW ScHüLERGALERIE DER GEZEITEN
20.06. - 30.07.09 SABINE VIELMO20 FuSS – MIT cONTAINERN üBER DIE WELTMEERE
20.06. - 30.07.09 HANNA ScHWINGENHEuERIN BETWEEN
02.08. - 03.09.09 BERND FINKENWIRTHuNTERWEGS IN DER WELT
02.08. - 20.10.09 SERIAN T. KALLWEITFASZINATION POLARLIcHT
23.10. - 03.12.09 ANKE GRuSSDEM HIMMEL SO NAH
31.10. - 09.12.09 MALTE SARTORIuSSPIEKEROOG – WINTERLIcHE IMPRESSIONEN
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BUTEN & BINNENREBEKKA BAKKEN
31
BUTEN & BINNENREBEKKA BAKKEN GASTIERT IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
Sie gilt als Naturtalent, ihre mühelos
über mehrere Oktaven reichende
Stimme wird durchweg mit Super-
lativen bedacht: Die 1970 in Oslo
geborene Rebekka Bakken gilt
als eine der Erfolgreichsten in der
momentan langen Riege skandi-
navischer Jazzvokalistinnen. Dabei
bestreitet Bakken selbst erstaunli-
cherweise recht vehement, musika-
lisch dem Jazz nahe zu stehen, wie
sie der Süddeutschen Zeitung nach
der Veröffentlichung ihres zweiten
Soloalbums verriet. Und in der Tat
ist ihre Musik schwerlich in Katego-
rien zu pressen, sie ist eigenwillig,
geprägt von ihrer Persönlichkeit,
absolut mitreißend, vielseitig, über-
raschend und facettenreich.
In ihrer Kindheit standen jedenfalls
erst einmal norwegische Folklore
und Kirchenlieder auf dem Pro-
gramm. Als Teenager sang sie in
verschiedenen Bands und einer
stilistischen Bandbreite, die von
Rhythm & Blues über Rock bis hin
zu Funk reichte.
32
BUTEN & BINNEN
Rebekka Bakken – am 20. März live im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog zu erleben
Mitte der 90er Jahre ging sie
nach New York, in die Stadt,
die für eine einzigartige Mu-
sikszene steht und als die
Heimstatt für Jazz, Rock und
Blues gilt, in der auch deut-
sche Jazzpianistinnen wie
Anke Helfrich oder Julia Hüls-
mann ihrer Karriere weitere
Flügel verliehen. Hülsmann
und Bakken trafen sich im
„Big Apple“. Aus dieser Be-
gegnung entstand 2003 die
CD „Scattering Poems“ mit In-
terpretationen von Texten des
amerikanischen Dichters E. E.
Cummings, die in der interna-
tionalen Jazz-Szene für Furore
sorgte und mit dem German
Jazz Award ausgezeichnet
wurde.
Bereits Ende der 90er Jahre
konnte Rebekka Bakken, die
auch eigene Texte schreibt
und Lieder komponiert, ge-
meinsame Erfolge mit dem ös-
terreichischen Jazzgitarristen
Wolfgang Muthspiel feiern.
2003 und 2005 entstanden
dann ihre ersten beiden Solo-
Aufnahmen „The Art of How
To Fall“ und „Is That You?“,
2006 folgte mit „I Keep My
Cool“ die dritte. Bakken, die
zu erfrischendem Understate-
ment neigt, von sich selbst be-
hauptet: „I just happened to
be a singer“ und ihren Erfolg
eher dem Zufall als harter Ar-
beit zuschreibt, lebt seit eini-
gen Jahren in Wien. Intuition,
Ehrlichkeit und Freiheit sind
ihr bei der Musik sehr wich-
tig, wie sie in einem Interview
mit „Jazzdimensions“ 2003
betonte: „Die Dinge kommen
zu mir, und ich singe sie!“, so
Bakken.
Am 20. März wird Rebekka
Bakken ihre Vielseitigkeit und
musikalische Bandbreite im
Galerie- und Künstlerhaus auf
Spiekeroog unter Beweis stel-
len. Ein Konzert, das nicht nur
Jazzliebhaber absolut begeis-
tern dürfte.
REBEKKA BAKKEN TRIO „unplugged“
20. März 2009 um 21.00 uhr
Eintritt: 28 Euro | ermäßigt 22 Euro
Ort: Galerie- und Künstlerhaus | Forum
Service-Telefon: 0421 - 460 44 440www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
33
Wenn eine Maus einem Kro-
kodil bereitwillig und voller
Vorfreude durch das Maul ins
Körperinnere läuft, muss ja ir-
gendetwas Besonderes dahinter
stecken. Und für das Besondere
gibt es kaum einen besser geeig-
neten Ort als das Nordsee-Eiland
Spiekeroog. Im Inselmuseum
weilt inzwischen jenes Krokodil
– ein Vertreter der Art Osteolae-
mus tetraspis, ausgewachsen
bis zu zwei Meter lang – und
schaut die Besucher freundlich
an. Die kleine Maus dürfte noch
viele satte Jahre gehabt haben.
Nur von dem Schmuggler, der
das Krokodil über Bord warf,
fehlt jede Spur. Aber diese wah-
re Geschichte muss der Reihe
nach erzählt werden: Wie also
kam das Krokodil aus Afrika ins
Spiekerooger Inselmuseum?
Es war der 8. November 2001
als ein Jugendlicher aus einer
Wolfsburger Konfirmanden-
freizeitgruppe am Hauptbade-
strand den sensationellen Fund
machte: Ein echtes Stumpfkro-
kodil. Stumpfkrokodile leben in
westafrikanischen Flüssen und
Sümpfen, sie sind vom Ausster-
ben bedroht und stehen auf der
Liste der besonders geschützten
Arten. Das Spiekerooger Kroko-
dil hatte keinen Schutz – im Ge-
genteil, es wurde wahrschein-
lich als lebender Wildfang auf
einem afrikanischen Markt von
einem Seemann gekauft, der
das Fleisch vielleicht aß und das
Tier dann behelfsmäßig mit un-
behandelten Kapokfasern aus-
stopfte. Dieser auch Pflanzen-
daunen genannte leichte Stoff
findet häufig Verwendung in
Rettungsringen und Schwimm-
westen, aber auch in Matrat-
zen, als Dämmmaterial oder als
Beimengung zur Baumwolle.
Kapokfasern werden aus den
Früchten gewonnen, die der im
tropischen Westafrika, in Süd-
amerika und der Karibik wach-
sende Kapokbaum hundertfach
trägt. Um einer Bestrafung zu
entgehen, hat der Seemann das
Krokodil vermutlich hastig über
Bord geworfen, als die Wasser-
schutzpolizei sich zur Kontrolle
seines Schiffes näherte. Strö-
mung, Gezeiten, Wind und
Wellen wollten es dann so, dass
3�
INKIEKWIE KOMMT DAS KROKODIL INS INSELMUSEUM? VON DEM KROKODIL, DER MAUS UND DEN FALSCHEN ZÄHNEN
Ein westafrikanisches Krokodil strandete 2001 am Spiekerooger Strand
das Krokodil aus Westafrika am
Spiekerooger Hauptbadestrand
angespült wurde.
Wohin sollte nun das Urzeittier
mit den deutlich sichtbaren Reiß-
zähnen? Wie so häufig lautete
auf Spiekeroog auch dieses Mal
die Antwort: Uli Bauer weiß be-
stimmt Rat. Der Ex-Bürgermeis-
ter, Wattführer und Naturexperte
legte das von der Nordsee ge-
tränkte Krokodil zum Austrock-
nen in seinen Garten. Es dauerte
nicht lange, da hatte eine kleine
Maus, deren Territorium den
Bauer’schen Garten einschloss,
die Samenkapseln gewittert, die
der ungereinigte Kapok noch
massenhaft feilbot. Das Nage-
tier zog ins Reptilinnere ein: Eine
wettergeschützte Umgebung,
wo die köstliche Nahrung direkt
an der flauschigen Auspolsterung
hängt – für die Maus wurde das
Krokodil zum Schlaraffenland auf
Spiekeroog.
Irgendwann machte das Stumpf-
krokodil seinem Namen oben-
drein alle Ehre: Die Reißzähne
fielen aus. Uli Bauer setzte dafür
kurzerhand Wildschweinzäh-
ne ein. Jetzt ist das Krokodil aus
Westafrika als Dauerleihgabe des
Landes Niedersachsen mit einem
falschen Gebiss im Inselmuseum
ausgestellt. Ein würdiges Ende für
seine einzigartige Geschichte.
WATT ´n EILAND
Ein westafrikanisches Krokodil strandete 2001 am Spiekerooger Strand
35
Zwei Leidenschaften prägen
seinen Lebensweg: Die Ma-
lerei und das Segeln – und
beide hat er zu seinem Beruf
gemacht. Rainer Ullrich ist
Expeditionsmaler. Eine Kunst-
richtung, mit der er eine Brücke
zu großen Vorbildern des 18.
und 19. Jahrhunderts schlägt.
Eine Zeit, in der das Zeichnen
das Fehlen fotografischer Do-
kumentationstechniken schlicht
ersetzte.
Vor allem der Zauber des Nor-
dens hat es dem gebürtigen
Flensburger angetan. Neben
Reisen in die dänische Südsee
auf dem Schoner BRITA LETH
begleitet er 2002 und 2006
zwei Expeditionen von Arved
Fuchs, mit dem er zunächst
die Nordost-Passage bewäl-
tigt und vier Jahre später nach
Grönland segelt. Beide Rei-
sen wurden publiziert und in
Ausstellungen einem begeis-
terten Publikum zugänglich
gemacht. Doch das Spektrum
von Rainer Ullrich ist durchaus
vielseitig und nicht nur auf
den Norden begrenzt, wie aus
seinen „Skizzen vom Amazo-
nas“ (2004) und einer zeich-
nerisch dokumentierten Bal-
lonreise über Portugal deutlich
hervorgeht.
Rainer Ullrich, Jahrgang 1941,
absolviert zunächst eine Aus-
bildung zum Schriftsetzer, be-
vor er von 1962 bis 1966 die
Kunstschule am Alsterdamm
in Hamburg besucht, wo er
sich zum Grafiker ausbilden
lässt. Schon bald folgen erste
große und inspirierende Rei-
sen. So durchquert er 1969
die Sahara. Beruflich ist er eini-
ge Jahre bei Werbeagenturen
tätig. Seine Liebe zum Segeln
entdeckt Ullrich schon in der
Kindheit, seine Leidenschaft
für Traditionsschiffe bei der
Restaurierung des dänischen
Fischkutters FRIEDA VON
HADERSLEBEN, einer statt-
lichen hölzernen Schönheit,
Baujahr 1918. Kurze Zeit spä-
ter beginnt er, als Expeditions-
maler zu arbeiten und lässt die
Werbung hinter sich. Es folgen
Präsentationen, Vorträge und
Ausstellungen, unter anderem
in der Hamburger Kunsthal-
le, im Museum Lorsch und
auf der RICKMER RICKMERS
in Hamburg. Darüber hinaus
veröffentlicht er einige Bild-
bände, wie 2007 das Expedi-
tionstagebuch Grönland.
Jetzt ist Ullrich auf die Insel
Spiekeroog gestoßen, die ihn
zu einer Kunst-Expedition in-
spiriert hat. In Kooperation mit
„Die Zeit Reisen“ bietet Rainer
Ullrich unter dem Titel „Ent-
deckung des Augenblicks“
Kunstbegeisterten oder auch
Eine Kunstexpedition unter Anleitung von Rainer Ullrich findet vom 10. bis 16. Mai auf Spiekeroog statt
BUTEN & BINNENRAINER ULLRICHSPIEKEROOG – EINE KUNST-EXPEDITION
3�
Anfängern an, ihn auf dieser geheimnis-
vollen, spannenden und abenteuerlichen
Expedition der besonderen Art mit Pinsel
und Skizzenblock zu begleiten. „Spon-
tanes Erkennen, es zeichnen, skizzieren,
in Sekundenschnelle das Wichtigste fest-
halten, stehen beim Erobern der Insel
im Mittelpunkt“, so Ullrich. Schnelles
Wahrnehmen in der Natur führt zu einer
Skizze, aus der sich schließlich ein kleines
Kunstwerk entwickelt, das wie ein Po-
laroid den Moment fixiert. Dabei sollen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
mit verschiedenen Techniken − Bleistift,
Aquarell- oder Mischtechniken − vertraut
gemacht werden. Am Schluss eines jeden
Expeditionstages erfolgt die gemeinsame
Präsentation der entstandenen Bilder
– bis am Ende feststeht: Jeder Tag wird
ein Gesamtkunstwerk sein!
Die Kunst-Expedition findet vom 10. bis zum 16. Mai 2009
statt und kann als Gesamtarrangement mit
übernachtung und Verpflegung gebucht werden.
Anfragen und Anmeldungen können direkt an das Service-
Team des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog unter der
Telefonnummer 0421-460 44 440 gerichtet werden.
Weitere Informationen: www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Kunst-Expedition
3�
Wer ein Boot hat, braucht sonst
kein Hobby. Nicht etwa, weil Se-
geltörns von nun an das Leben
bestimmen, sondern weil so ein
seetaugliches Fahrzeug auch
sehr viel Wartung und Pflege
benötigt. Das weiß auch Björn
Eisengarten, seit 2001 Leiter der
Bootsbau- und Segel-Gilde der
Hermann Lietz-Schule: „Jetzt
im Frühjahr gilt es, die Boote
für die neue Saison auf Vorder-
mann zu bringen. Spätestens
zur Spiekerooger Pfingstregat-
ta muss alles fertig sein.“ Dann
werden seine meist 14 Schütz-
linge der Klassenstufen 8 bis
13 wieder um einen der vor-
deren Plätze wetteifern. Keine
leichte Aufgabe bei bis zu 120
teilnehmenden Booten. Auch
wenn schon einige erste Plätze
dabei herausgesprungen sind:
Die Stimmung ist entspannt,
dabei sein ist wie so oft alles.
„Da wir mit unseren Booten
auch ausbilden, leiden unsere
neun in dauerhaftem Betrieb
befindlichen Boote immer et-
was, denn die Schüler stoßen
beim Anlegen auch mal an die
Kaimauer – das lässt sich lei-
der nicht verhindern“, erklärt
Eisengarten. „Im Winter und
Frühjahr spachteln wir deshalb
kleine Blessuren, schleifen und
streichen die Oberflächen. Ne-
ben den alljährlichen Arbeiten
fertigen wir dieses Mal un-
ter anderem auch ein neues
Schwert und erneuern bei un-
serem 16er Jollenkreuzer aus
Sperrholz das Deck.“ Auch ein
echter Oldtimer gehört zur Flot-
te der Hermann Lietz-Schule:
ein Jollenkreuzer der 30er-
Klasse aus Stahl, Baujahr 1959.
Blick in die Halle der Bootsbau- und Segel-Gilde der Hermann Lietz-Schule
3�
BUTEN & BINNENDER TRAUM VOM MEERBOOTSBAU IN DER HERMANN LIETZ-SCHULE AUF SPIEKEROOG
Blick in die Halle der Bootsbau- und Segel-Gilde der Hermann Lietz-Schule
Ganz im Sinne des Mottos der
Schule „Lernen mit Kopf und
Hand“ packen die Schüler über-
all fleißig mit an, natürlich unter
den wachsamen Augen des
ausgebildeten Betriebsschlos-
sers Eisengarten, mit über 30
Jahren Segelerfahrung. Sie ar-
beiten nicht zuletzt auf den Hö-
hepunkt der Saison hin, einen
mehrtägigen Törn zu einer der
anderen Ostfriesischen Inseln.
Denn in der Gilde kommt selbst-
verständlich die Segelpraxis
nicht zu kurz. Schließlich sollen
die „Kadetten“ auf den Booten
in der Segelsaison zwischen Mai
und September ausgiebig das
Wattenmeer erkunden und alle
auf See notwendigen Hand-
griffe und Fähigkeiten erlernen.
Doch vor dem Vergnügen steht
nun einmal im Frühjahr die be-
reits erwähnte Ausbesserungs-
arbeit. „Das ist ein anspruchs-
voller Job, schließlich hängt von
der Qualität unserer Repara-
turen und Wartung einmal die
Seetüchtigkeit der Boote und
damit die Sicherheit von uns
allen ab“, gibt der studierte
Biotechnologe Eisengarten zu
bedenken. „Vier Stunden pro
Woche in der Gilde sind ange-
setzt, aber vor wichtigen Ereig-
nissen wie Rennen sitzen wir
auch schon mal bis in die Nacht
an unseren Booten. Doch beim
Gedanken an die Weiten des
Meeres geht die Arbeit leicht
von der Hand.“
Watt´n Eiland wünscht:
„Mast- und Schotbruch und
immer eine Handbreit Was-
ser unter dem Kiel!“
3�
WATT `n EILAND
3�
Im Frühjahr werden die Boote auf Vordermann gebracht
Die Seetüchtigkeit der Boote hängt von der Qualität der Reparaturen ab
MIT SCHWUNG IN DEN FRÜHLING PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
KURSPROGRAMM
FOTOGRAFIE MO 06.04 – DI 07.04.2009 Zauber der blauen Stunde, Martin Timm
DRucKGRAFIK DI 14.04. – SA 18.04.2009 Von Aquatinta bis Mezzotinto, Jens Rusch
BILDHAuEREI SA 16.05 – MI 20.05.2009 Kopf – Figur – Tierskulptur, Almut Heer
MALEREI DI 26.05. – SO 31.05.2009 Farbspiel und Lichterzauber, Anke Gruss
ScHMucK MO 01.06. – SA 06.06.2009 Natur im Schmuck,
Martina Herlach
ScHMucK/BILDHAuEREI MO 08.06. – SA 13.06.2009 Statt Land – Meer: ATELIER-DIALOG,Ev Pommer/Martina Herlach
VERANSTALTUNGEN
MEISTER uNTER SIcH FR 03.04.2009 | 20 uhr Kammerkonzert, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
TRANSATLANTIK FOLK SA 04.04.2009 | 20 uHR Brückenschlag zwischen keltischer und amerikanischer Folklore, traditioneller Musik
und modernen Popsongs
„DIE INSELVOGTIN“ MO 06.04.2009 | 20 uHR Lesung mit Sandra Lüpkes
ELEONORE WEISSGERBER MI 08.04.2009 | 20 uHR Aufstieg und Fall der Femme fatale MASHA BIJLSMA BAND DO 16.04.2009 | 20 uhr Jazz-Konzert
DAS LIED DO 30.04.2009 | 20 uhr Sophie von Kessel – Lesung, DER TRIuMPHIERENDEN LIEBE Ulf Schneider – Violine,
Stephan Imorde – Klavier
�0
Ist das herrlich: Frühlingserwachen und Neubeginn. Die Tage sind länger und lichterfüllt, die Natur wandelt sich
farbenfroh, es fängt an zu duften, singt und klingt. Auf Spiekeroog sind Sie den Frühlingsboten besonders nah. Inmit-
ten von blühender Landschaft erwartet Sie im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog wieder ein bunter Blumenstrauß
vielfältiger Angebote. Frischen Sie Ihre Sinne auf!
© R
uth
Kap
pus
ARRANGEMENTS
ATELIERZEIT KLASSIK „MEISTERHAFT ENTSPANNEN“
Mit dem Ensemble Lesmona der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
DO 02. – SO 05. April 2009
In diesem Arrangement gehen klassische Musik und Entspannung eine harmonische Verbindung ein. Den Auftakt bildet
am Freitag das Kammerkonzert „Meister unter sich“ mit dem Ensemble Lesmona der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen. Auf dem Programm stehen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy und Joseph Haydn, die Sie beschwingen
werden. Erfüllt von der Musik der großen Meister lassen Sie im Workshop bewährte Übungen von Edmund Jacobsen und
Traumreisen auf sich wirken, die Körper und Seele entspannen.
Preis pro Person: im Einzelzimmer: 384,- Euro | im Doppelzimmer: 294,- Euro
SPIEKEROOG − EINE KuNST-EXPEDITION
Entdeckung des Augenblicks – Skizzieren mit dem Expeditionsmaler Rainer Ullrich
SO 10. – SA 16. Mai 2009
Scheinbar unbedeutende Dinge, die wir in der täglichen Hektik übersehen, werden plötzlich Inhalt eines ganzen
Tages. Spontanes Erkennen, es zeichnen, skizzieren, in Sekundenschnelle das Wichtigste festhalten stehen beim Er-
obern der Insel im Mittelpunkt. Schnelles Wahrnehmen in der Natur führt zur Skizze und schließlich zum Kunstwerk,
das wie ein Polaroid den Moment fixiert. Dabei werden verschiedene Techniken wie Blei, Aquarell oder Mischtechnik
zum Zuge kommen. Natürlich werden Anregungen und Hilfestellung bei der eigenen Interpretation des Gesehenen
gegeben. Am Ende des Expeditionstages folgt im Atelier eine Präsentation der geschaffenen Bilder. Dabei lernt und
erfährt jeder die positiven Eindrücke vom eigenen wie auch von den Bildern der anderen Teilnehmer. So steht am
Ende fest: Jeder Tag war ein Kunstwerk.
Preis pro Person: im Einzelzimmer: 1026,- Euro | im Doppelzimmer: 896,- Euro
cAMPuS AM MEER − VON DER IDEE ZuM MANuSKRIPT ZuM BucH
Schreibwerkstatt für Profis und Semi-Profis
FR 24. – SO 26. April 2009
Welchen Weg nimmt eine Idee bis zum Manuskript? Wie wird aus einem guten Manuskript ein Buch? Diese Fragen stellt
sich nicht nur ein Newcomer! Wer heute ein Buch veröffentlichen möchte, begibt sich in die Konkurrenz zu nationalen
und internationalen Bestsellerautoren. Der Markt verlangt daher eine professionelle Vorbereitung seitens der Autorinnen
und Autoren und Erstellung überzeugender Exposees und Manuskripte. Dazu gehört ein profundes Branchenwissen, das
die Dozenten Klaus-Peter Wolf, freier Schriftsteller, Drehbuchautor und Dozent und Peter Lohmann, Verleger, Programm-
macher und Organisator des Literaturfestivals „Harbour Front“ als Medienexperten, Autoren und Programmgestalter in
diesem Seminar kenntnisreich vermitteln.
Preis pro Person inklusive Mittagsbuffet 360,- Euro
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 21.00 Uhr)
�1
REISENIn Kooperation mit
REISENIn Kooperation mit
REISENIn Kooperation mit
Historisches Bild: Fest der Jugend, Marsch zur Feldwiese (Foto: Willms, Spiekeroog)
�2
Der Winter „is bold vörbi“ (ist bald vorbei) und wenn „de Sneei neet mehr so
recht liggen blieven will“ (der Schnee nicht mehr so recht liegen bleiben will)
„denn is ok bold Oostern“ (dann ist bald Ostern) und die „Kinners“ (Kinder) auf
Spiekeroog können wieder bunte „Eier söken“ (Eier suchen). Die Insulaner pfle-
gen zu Ostern ihre ganz eigenen Rituale. Einige haben sich bis heute gehalten.
Richtung Osten, zwischen Düne 13 und dem kleinen Wäldchen hinter dem Deich
befindet sich ein traditioneller Platz, der sich früher zu Ostern großer Beliebtheit
erfreute. Auf der „Eierscheeterplaats“ (Eierschießerwiese) fanden jedes Jahr nach
dem traditionellen Osterfeuer allerlei Eier-Turniere statt: Hart gekocht und bunt
bemalt wurden Eier hoch bzw. weit in die Luft geworfen. Ihren unfreiwilligen Flug
beendeten sie sanft, da die Wiese mit einer weichen Moosdecke überzogen war.
Ging ein Ei kaputt, freuten sich die Wiesengäste oder die Möwen. Nicht nur das
„Eierweit-“ bzw. „-hochwerfen“, auch das „Eierwettkugeln“ war bei Groß und
Klein beliebt. Die Kinder drückten fantasievolle Laufrinnen in die Hänge und lie-
ßen darin ihre Eier herunterkullern. Wessen Ei am schnellsten unten angekommen
war, hatte gewonnen. Wer es hart auf hart liebte, versuchte sich im „Eierkicken“.
BUTEN & BINNENOSTERRITUALE – ODER FLIEGEN, KULLERN UND KICKEN WATT´N PLATT
�3
Zwei „Spöölmaats“ (Spielkameraden) stießen dabei ihre Eier mit
der Spitze gegeneinander. Verloren hatte, wessen Ei „kört“ ging
(kaputt ging). Manche versuchen mit einem Ton-Ei zu „schieten“
(mogeln). Aber das war bei den Insulanern nicht so gut angese-
hen. Auf den Dünenhängen ließen sich die Erwachsenen nieder
und beobachteten amüsiert das bunte Treiben.
Das Eierschießen war nicht nur hier Familientradition. In ganz
Ostfriesland erfreute es sich großer Beliebtheit, in einigen
Regionen noch heute. Auf Spiekeroog hingegen schlief dieses
Ritual nach und nach ein. Der Tourismus entdeckte den Früh-
ling auf der grünen Insel und so fehlte den Insulanern immer
mehr die Zeit, ihre guten alten Bräuche zu pflegen. 1977 wurde
die Eierschießerwiese schließlich eingezäunt, um sie vor den vie-
len Fußtritten der Besucher zu schützen. Das Eierschießen wurde
Vergangenheit. Umso mehr rückte das „Oosterfüer“ (Osterfeuer)
in den Mittelpunkt des Geschehens – ein Ereignis, das Insulaner
und Besucher noch heute gerne teilen. Schon Wochen vor
Ostern werden Hölzer und geschnittene Sträucher eingesammelt
und hinter dem Deich auf dem Weg zur Hermann Lietz-Schule
im Osten der Insel aufgetürmt. Begutachtet und überwacht wird
das Feuer von der freiwilligen Feuerwehr. Wo ein Feuer ist, ist
auch ein Brauch: Früher schmierten junge Männer ihre auser-
wählte „Deern“ (Mädchen) mit Ruß ein. Heute wird das nicht
mehr so genau genommen und jedes potenzielle Opfer wird mit
Ruß geschwärzt.
Platt für Einsteiger – oder „Nordic-Talking“
HOCHDEUTSCHAm Osterfest feiert man, dass Jesus von den Toten
auferstanden ist. Im Neuen Testament steht, dass
dies „am dritten Tage“ nach seinem Tod passiert ist.
Deshalb heißt der Tag an dem er gestorben ist Kar-
freitag. Auferstanden ist er dann am Sonntag da-
nach. Das ist Ostersonntag.
En beeten Ooster-SchnackPLATTDEUTSCH HOCHDEUTSCHDeern Mädchen
Ei Ei
Eier söken Eier suchen
Füerwehr Feuerwehr
kört kaputt
schieten mogeln
scheeten werfen
Paaskeführ/Oosterfüer Osterfeuer
Spöl Spiel
Vergnoegte Oostern! Fröhliche Ostern!
PLATTDEUTSCHAn dat Fest vun Oostern (ok Paaschen oder Paasch)
warrt fiert, dat Jesus vun den Dood upstahn is. Dat
Nee Testament vertellt, dat dat „an‘n drüdden Dag“
na sien Dood passeert is. Dor tellt de Dag, wo he
sturben is, de Stille Freedag, as eerste Dag bi. Up-
stahn is he denn an‘n Sünndag na den Stillen Free-
dag. Dat is de Oostersünndag.
(Quelle: Plattdeutsches Wikipedia)
Kennst du ook den Snack?
„No Oostern schitt de Kuckuck in de Hanschen.“
(Nach Ostern sch…der Kuckuck …
– also besser keine Handschuhe mehr tragen… )
„So, nu weeßt Bescheed. Vergnoegte Oostern!“
��
�5
Schnell springt es aus dem
Gebüsch oder versteckt sich
zwischen den Bäumen. Wer
eins sieht, kann es meist nicht
glauben: Rehe auf Spieker-
oog? Wie kommen die denn
hierher? Und doch handelt
es sich um keine Sinnestäu-
schung, es gibt sie wirklich!
Bei Ebbe gelangen sie wie so
manch eifriger Wattwanderer
vom Süden her auf die Insel:
Startpunkt Neuharlingersiel
und dann auf direktem Weg
in Richtung Ostplate. Da Rehe
natürlich nicht im Gezeiten-
kalender nachschlagen können,
wann das nächste Hochwasser
einsetzt, ereilt eine unbekann-
te Anzahl von ihnen jedes
Jahr während dieser Reise das
Schicksal. Sie können zwar wie
die meisten Säugetiere ganz
passabel schwimmen, doch
ist der Weg weit und die Strö-
mung nicht zu unterschätzen.
Sind die Tiere aber erst einmal
auf Spiekeroog angekommen,
schätzen sie wie die zweibei-
nigen Vertreter ihrer Klasse die
weite Dünenlandschaft und
den großen Baumbestand der
Insel.
Dorthin ziehen sie sich bei
Störungen gern zurück, gera-
de menschliche Gesellschaft
behagt ihnen eigentlich über-
haupt nicht. Mit etwas Glück
lassen sie sich in der Mor-
gendämmerung oder in den
Abendstunden beobachten.
Rehe sind Meister der Tar-
nung, und auch besonders
anpassungsfähig. Deswegen
sieht man sie auf dem Festland
in der Nähe von Straßen des
Öfteren äsen, denn an dauer-
hafte Einflüsse wie Verkehrs-
lärm gewöhnen sie sich schnell.
Auch klimatischen Wechseln
begegnen Rehe relativ unemp-
findlich: In Europa sind sie vom
Mittelmeer bis in den Norden
Skandinaviens heimisch.
Im hohen Dünengras verschwin-
den die bis zur Schulter etwa 80
Zentimetern messenden Tiere
fast vollständig, die bräunliche
Farbe des Fells tarnt sie zusätz-
lich. Auf Spiekeroog finden sie
eine große Zahl an schmack-
haften Gräsern und anderen
Pflanzen, die sich die Tiere ge-
mütlich kauend einverleiben.
Das gern auch zweimal, denn
als Wiederkäuer gehört das
zum Geschäft. Doch Vorsicht,
denn die Tiere sind immer auf
der Hut. Das kleinste Geräusch
oder der Wind von der falschen
Seite und husch, springen sie
in Deckung. Tarnkleidung ist
dagegen für die Beobachtung
nicht erforderlich, denn Rehe
hören und riechen zwar aus-
gezeichnet, das Sehen gehört
aber nicht zu ihren Stärken.
Männliche Tiere, die „Böcke“,
tragen ein Geweih auf dem
Kopf. Im Herbst fällt es ab,
wächst aber sofort wieder
nach. Während die Weibchen,
auch „Ricken“ genannt, laut
fiepen, geben Böcke wäh-
rend der Brunft im Sommer
kräftige, bellende Geräusche
von sich. Wer diese noch nie
gehört hat, vermutet hier häu-
fig einen Hund als Urheber.
Der Nachwuchs kommt im
Mai und Juni zur Welt, die
„Kitze“ durchlaufen eine Ent-
wicklung im Zeitraffer: Bereits
20 Minuten nach der Geburt
beginnen sie mit den ersten
tapsigen Gehversuchen. Zwei
Tage später gelingt ihnen die
Beinkoordination aber schon
ausgezeichnet, nach drei Wo-
chen können sie wie ihre Eltern
rennen und springen.
Wie viele Rehe auf Spiekeroog
genau leben, vermag niemand
zu sagen. Allzu viele sind es
jedoch nicht. Wer eines ent-
deckt, darf sich also sehr glück-
lich schätzen.
HEIMISCHE TIEREDAS REH
BUTEN & BINNEN
WATT `n EILAND
Aus dem Gästebuch…
��
Als Teil eines eigens kompo-
nierten Liedes erklang dieser
in der Überschrift enthaltene
Vers im vergangenen No-
vember durch das Foyer der
Spiekerooger Leidenschaft.
Die Sieger des Wettbewerbs
„Für Demokratie – Toleranz
– Respekt – Fairness und
Zivilcourage“ der Evangeli-
schen Jugend Bremen freu-
ten sich Ende letzten Jahres
über drei unvergessliche Tage
auf der Nordseeinsel. Der Ge-
winn wurde vom Aparthotel
Spiekerooger Leidenschaft zur
Verfügung gestellt. Die insge-
samt zwölf Teilnehmer nebst
Betreuern aus den Jugend-
gruppen der Evangelischen
Kirchengemeinden Gröpe-
lingen und Oslebshausen in
Bremen hatten die Jury jeweils
mit einem in Eigenregie ge-
drehten Film beziehungsweise
der Neuinterpretation eines
Country-Songs überzeugt.
Falko Wermut, ein Jugend-
licher aus der Gruppe berichtet:
Gespannt machten wir uns
auf den Weg. Was würde
uns wohl erwarten? Nach der
Überfahrt brachte das erste
Stück bis zu unserer Unter-
kunft einige von uns gleich ins
Schwitzen, denn unsere Über-
seekoffer trugen sich leider
nicht von alleine. Wir hatten
lieber etwas mehr eingepackt,
schließlich wollten wir auf je-
des Wetter vorbereitet sein.
Kaum in der Spiekerooger
Leidenschaft angekommen,
konnten wir unsere Begeiste-
rung kaum in Worte fassen:
Ein eigenes Ferienhaus nur für
uns! Anschließend aßen wir,
nein, wir dinierten im Restau-
rant – und lernten beispiels-
weise, dass das Essen immer
von rechts und nicht von links
serviert wird.
Schon mit Hochspannung er-
warteten wir den nächsten
Tag. Der Samstag begrüßte
uns mit blauem Himmel ohne
eine einzige Wolke. Nach einer
Entdeckungstour auf eigene
JUGENDGRUPPEN AUF SPIEKEROOG – „DAS WOCHENENDE HAT UNS SPASS GEBRACHT!“
BUTEN & BINNEN
��
LESERBEITRÄGE
Faust wussten wir, hier gibt
es eine Menge zu bestaunen!
Besonders das Zusammenspiel
von Dünen, Strand und Nord-
see imponierte uns und sorgte
für einen baldigen Erholungs-
effekt.
Nachmittags waren wir Gäste
im Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog. Die meisten der
Mädchen wagten sich an die
Verarbeitung von Schmuck
und kehrten stolz mit selbst
gefertigten Ringen zurück; die
Jungen beschäftigten sich vor
allem mit „historischer Ma-
lerei“ und zeichneten Land-
schaftsbilder auf Keilrahmen.
Eine dritte gemischte Gruppe
setzte sich mit dem Thema
„Rot“ künstlerisch auseinan-
der.
Am letzten Tag wurden wir
mit Regentropfen wach.
Doch kein Grund zur Sorge,
auf Spiekeroog gehen Schau-
er schnell vorüber. Bereits
nach dem leckeren Frühstück
schien wieder die Sonne. So
konnten wir uns richtig an
unserem nächsten Programm-
punkt erfreuen: In einer klei-
nen Inselführung lernten wir
beispielsweise, dass manche
Spiekerooger Dächer schwim-
men können oder dass Kloot-
schießen der Spiekerooger
Inselsport ist. Danach hatten
wir noch Zeit bis zur Abfahrt.
Einige spazierten durch die
Dünen, andere waren noch
einmal im alten Dorfkern und
zwei mutige Mädchen er-
frischten sich sogar kurz in der
Nordsee.
Somit ging ein wunderschö-
nes Wochenende für uns 15
Bremer auf Spiekeroog zu
Ende. Noch einmal vielen, vie-
len Dank an alle, die uns die-
se Fahrt ermöglicht haben. Es
wird bestimmt für viele von
uns nicht der letzte Besuch auf
der Insel gewesen sein, denn
schon kurz nach der Rückkehr
fragten sich alle eigentlich nur:
„Wann fahren wir wieder nach
Spiekeroog?“
LESERBEITRÄGE
��
Zum Inselprogramm gehörte auch eine Spiekeroog-Führung mit dem ehemaligen Bürgermeister Uli Bauer (Mitte)
BUTEN & BINNENHallo Team von
Watt‘n Eiland,
lesen Sie auch weiter, wenn ich
sage, dass ich bislang noch nie
auf Spiekeroog war ?!
Allerdings lese ich mit
Begeisterung ihr Magazin,
lobe den feinnervigen Geschmack
und das gute „grafische Auge“.
Diese teuren Stücke muss man
einfach aufbewahren.
Rainer Dietrich
Liebes „WATT ´n EILAND“- Team!
Ich bin wieder einmal schwer begeis-
tert von dem tollen Heft Nr. 7-4/2008.
Super! Schon das Titelbild ist „Kunst“,
wie auch die anderen Fotos! Und alle
Berichte interessant, lebendig und so
liebevoll präsentiert. Hab’ ich die ers-
ten Ausgaben noch weitergegeben, ab
jetzt behalte ich die Hefte für den Fall,
dass ich endlich zu Besuch komme!
Ganz besonders angetan hat mir die
Beschreibung des „Inselschwärmers“,
ein Grund mehr das Künstlerhaus zu
besuchen.
Ich wünsche allen Macherinnen und
Machern des „WATT ´n EILAND“ wei-
ter viel Freude und Erfolg im Neuen
Jahr und bin gespannt auf die nächsten
Ausgaben.
Herzliche Grüße
aus Hamburg-Rosengarten:
Renate Sikorski
LESERBEITRÄGE
��
��
Hallo Team von
Watt‘n Eiland,
lesen Sie auch weiter, wenn ich
sage, dass ich bislang noch nie
auf Spiekeroog war ?!
Allerdings lese ich mit
Begeisterung ihr Magazin,
lobe den feinnervigen Geschmack
und das gute „grafische Auge“.
Diese teuren Stücke muss man
einfach aufbewahren.
Rainer Dietrich
��
50
51
BUTEN & BINNENGOLDGELBE SCHÄTZE AUF SPIEKEROOG
Ostsee, Eiszeit, Kiefernwald:
Lässt man die Weltgeschichte
schnell über 40, 50, 60 Millio-
nen Jahre rückwärts laufen,
taucht wieder ein unvorstell-
bar mächtiger Wald auf, der
sich einst von Skandinavien bis
in den Ural erstreckte. Dies ist
der Bernsteinwald. Was heu-
te zumeist poliert in goldgelb
und honigfarben, mal mit,
mal ohne Insekt oder Pflanze
eingeschlossen, als Schmuck
getragen oder zur Dekoration
ausgestellt wird, ist womöglich
Baltischer Bernstein: 90 Pro-
zent der Weltförderung und
des Vorkommens in Nord- und
Ostsee stammen aus diesem
subtropischen Kiefernwald, der
im Laufe der Zeit zunächst dem
Eis, dann dem Meer wich. Das
aus den Wunden der Bäume
dieses Waldes laufende Harz
sank in tiefe Sedimentschichten
ab – und wurde mittels Luft-
abschluss und Druck zu Bern-
stein.
Der Eiszeit und den Meeres-
strömungen sei Dank: Spieker-
oog ist ein exzellenter Ort,
um am weitläufigen Strand
auf Bernsteinjagd zu gehen.
Wie viel Glück man hier theo-
retisch hätte haben können,
zeigen die gewaltigen Stücke
im Inselmuseum, die auf die
Insel gespült wurden. Früher
haben die Menschen sich über
kiloschwere Bernsteinbrocken
nicht des Schmucks wegen,
sondern aus anderen Gründen
BUTEN & BINNENGOLDGELBE SCHÄTZE AUF SPIEKEROOGBERNSTEINJAGD AM INSELSTRAND
52
gefreut, brachte ihnen der
Fund doch gutes Feuerungs-
material. Hiervon hat der Stein
auch seinen Namen: Bernstein
ist begrifflich abgeleitet von
„börnen“, dem mittelnieder-
deutschen Wort für „bren-
nen“. Duftet der Bernstein
beim Abbrennen gleichwohl
nicht angenehm harzig, son-
dern eher nach verschmortem
Plastik und schwimmt der
Bernstein nicht ausschließlich
in starkem Salzwasser, son-
dern auch in Süßwasser, dann
ist das Stück nicht baltischen
Ursprungs, hat den Bernstein-
wald nie gesehen, sondern
entstammt der Fabrikproduk-
tion mit Kunstharzen.
Originale Exemplare des bal-
tischen Bernsteins sind in gut
sortierten Fachgeschäften
erhältlich – oder für Strand-
spaziergänger, die ihre Au-
gen offen halten, auch auf
Spiekeroog!
53
Bernstein – goldgelbe Schätze
5�
Die Kinderseiten sind eine fes-
te Rubrik von Watt ´n Eiland.
Katja von Lipinski greift dafür
jedes Mal tief in die Bastelkiste
und kreiert passend zur Jah-
reszeit Figuren, Schmuck oder
Spielzeug. Ihre drei Kinder Las-
se, Ronja und Annika im Alter
von sechs, fünf und drei Jahren
unterstützen sie dabei nach
Kräften. Die Kunsthandwerke-
rin, Fotografin und freie Auto-
rin verschiedener Gestaltungs-
und Dekorationsbücher wohnt
zwar im hessischen Mittelge-
birge Vogelsberg, ist jedoch ein
großer Fan der Ostfriesischen
Nordseeküste: „Besonders ge-
fällt mir der Wind und die klare
Luft, Kopfschmerzen sind hier
immer im wahrsten Sinne des
Wortes wie weggeblasen.“
Katja von Lipinski lebt zusam-
men mit ihren Kindern und ih-
rem Partner sowie einem Pony,
zwei Ziegen, zwei Hunden,
zwei Katzen, zwei Wellensit-
tichen und einem Schwarm
Zierfischen in einem kleinen
Dorf mitten in der Natur. „Vor
hier aus starten wir gern Exkur-
sionen in die Umgebung und
bringen verschiedene Schätze
für unsere nächsten Werke
mit.“
Stöcke, Steine, Früchte, Grä-
ser, Textilien aber auch Ver-
packungsmittel wie Kartons –
KATJA VON LIPINSKI „KINDER SOLLTE MAN AM BESTEN MACHEN LASSEN“
WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
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eigentlich eignet sich alles zum
Gestalten. „Nicht nur die Mate-
rialien, auch die Ideen sammeln
wir gemeinsam“, sagt die 38-
jährige diplomierte Pädagogin
lachend. „Wobei mich die Fan-
tasie der Kinder immer wieder
aufs Neue überrascht, die Zahl
ihrer Geistesblitze ist ungleich
größer als meine – vielleicht
sollte ich ihnen in Zukunft
die Seiten für Watt ´n Eiland
überlassen?“ Sie mag deren
Tatendrang ungern bremsen.
„Kinder sollte man am bes-
ten machen lassen und deren
Schöpfungen nicht nach den
Maßstäben von Erwachsenen
beurteilen, dann steigen Krea-
tivität, Spaß, Selbstbewusstsein
und Fingerfertigkeit von ganz
allein. „Die Liebe zur Natur
blühte bei einem mit Unterbre-
chungen zwei Jahre dauernden
Aufenthalt in einer bäuerlichen
Umgebung in Portugal auf.
Seitdem drängt es sie immer
wieder hinaus ins Freie. Diese
Neigung hat sie an ihre Kinder
weitergegeben, denen es bis
jetzt noch nicht nach PlaySta-
tion & Co. gelüstet. Nur das
Ablichten der vielen Kreationen
muss zwangsläufig im eigenen
Fotoatelier auf dem ausge-
bauten Dachboden erfolgen.
„Allein das Ausleuchten und
Fotografieren dauert mehre-
re Stunden“, erklärt Katja von
Lipinski, die trotz ihres Namens
nicht auf blaublütige Vorfahren
zurückblicken kann.
Die Sorgfalt und Liebe bei der
Entstehung spiegeln sich in den
kleinen Kunstwerken wieder.
Unter www.dekopress.de
finden Sie im Internet eine
Auswahl der schönsten Fotos.
Und natürlich regelmäßig auf
den abschließenden Seiten von
Watt ´n Eiland.
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Katja Lipinski, hier mit Sohn Lasse, sorgt für den kreativen Inhalt auf den Kinderseiten der Watt`n Eiland-Hefte
FRÜHLINGSERWACHEN
Der eiskalte Winter ist vertrieben und die Sonne
wärmt uns wieder auf! Hurra, nichts wie hinaus!
Falls du Lust hast, mit wenig Aufwand und viel Spaß
draußen zu musizieren, dann schau dir das Flaschen-
xylophon an, vielleicht möchtest du es ja nachbauen
– es ist wirklich einfach und schnell gemacht.
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WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
Kuckuck, Kuckuck,
ruft´s aus dem Wald
Lasset uns singen,
tanzen und springen!
Frühling, Frühling
wird es nun bald.
Kuckuck, Kuckuck
lässt nicht sein Schrei´n.
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling
stelle dich ein!
Kuckuck, Kuckuck,
trefflicher Held!
Was du gesungen,
ist dir gelungen:
Winter, Winter
räumet das Feld.
FLASCHENXYLOPHON
Wir haben gefüllte Flaschen mit Schnüren
an die Äste eines Baumes gehängt.
So ist ganz schnell ein Musikinstrument entstanden.
Je weniger Wasser in einer Flasche ist,
umso tiefer ist der Ton, der entsteht, wenn
du mit einem Stöckchen auf die Flasche schlägst.
Je voller die Flasche ist, umso höher klingt sie.
Du brauchst:
Glasflaschen
Schnur
Schere
Baum oder andere Möglichkeit zum Befestigen der Flaschen
Wasser
Lebensmittelfarbe
Stöckchen oder Holzkochlöffel
So geht´s:
1. Für jede Flasche brauchst du ein ca. 30 cm langes Stück Schnur.
Binde es mit einem Ende fest um den Flaschenhals und verknote es.
2. Fülle die Flaschen mit Wasser. Achte darauf, dass alle Flaschen
unterschiedlich voll sind, so dass du verschiedene Töne spielen kannst.
Das Wasser kannst du mit Lebensmittelfarbe einfärben.
3. Binde die Flaschen nun an einen Ast und suche dir einen Stock oder
einen Holzlöffel als Klangstab zum Musizieren. Nun kann es losgehen!
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Text & Bilder: Katja von Lipinski
www.dekopress.de
FRÜHLINGSSCHÄTZE
Wenn du von deinen Ausflügen gesammelte Schätze wie Blumen oder Federn mit nach Hause
bringst, kannst du damit viele spannende Sachen basteln, sie zum Beispiel in Erinnerungshefte
einarbeiten. Das ist eine tolle Möglichkeit, deine Fundstücke zu verwenden und ihnen einen
angemessenen Rahmen zu schaffen. Du kannst zusätzlich Fotos einkleben und den Ort der
Fundstätte aufmalen oder dazuschreiben. Wenn du weißt, wie die Blumen heißen oder die Vögel,
von denen die Federn stammen, dann vervollständige doch deinen Eintrag damit oder bitte einen
Erwachsenen, das einzutragen. Gepflückte Blumen sollten zu Hause in dicken Büchern gepresst
und getrocknet werden, bevor du sie einklebst.
ERINNERUNGSHEFT
Du brauchst:
Papier
Kleber
Fundstücke
So geht´s:
1. Falte zunächst einige Blätter in der Mitte und
lege sie ineinander, so dass sie eine Art Heft ergeben.
2. Befestige die Blätter durch festknipsen oder kleben,
so dass die Heftform bleibt.
3. Klebe nun Dinge, die dir von deinen Ausflügen besonders gut gefallen,
in dein Heft. Du kannst auch Laschen einkleben,
in die dann zum Beispiel Federn eingeschoben werden können.
Auch Wäscheklammern können verwendet werden.
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MINI-GEWÄCHSHÄUSER
Im Frühling beginnt der Kreislauf des Jahres von Neuem.
Samenkörner keimen auf,
das erste Grün zeigt sich.
Wenn du Pflanzen magst,
ist vielleicht ein Mini-Gewächshaus
genau das Richtige für dich.
Du brauchst:
Plastikflaschen
Blumentöpfe
Erde
Samen
1 großes Brotmesser
Steine
So geht´s:
1. Bitte einen Erwachsenen, die Oberteile der Plastikflaschen abzuschneiden.
Am Besten geht dies mit einem großen Brotmesser. Die abgeschnittenen Oberteile
sollten danach eine Höhe von ungefähr 10 bis 15 cm haben.
2. Fülle die Blumentöpfe mit Erde und säe die Samen deiner Wahl ein.
Setze nun dein Gewächshaus auf den Blumentopf.
3. Bemale einige Steine, die du zur Luftregulation benutzen kannst.
Wenn du möchtest, dass sich die Luft im Treibhaus etwas aufwärmt,
lege einen Stein locker auf den offenen Flaschenhals.
Entferne ihn von Zeit zu Zeit wieder, damit sich die Luft in deinem
Mini-Gewächshaus erneuert und die Erde nicht anfängt zu schimmeln.
Wenn du nun regelmäßig gießt, so dass die Erde stets feucht ist,
werden die Samen bald aufgehen und deine Pflanzen beginnen zu wachsen.
Benutze dafür einen kleinen Becher, mit dem du vorsichtig die Erde wässern kannst,
so dass sie nicht weggeschwemmt wird.
Die Pflanzennamen kannst du mit Farbe und Pinsel auf Rindenstücke schreiben
und mit Schnur am Flaschenhals befestigen.
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W A T T `n E I L A N D