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Web 2.0 & Schulen: Interaktive und gendersensitive Lernszenarien im Schulkontext Prof. Dr. Heike Wiesner Dr. Andreas Wiesner-Steiner Dr. Sabine Zauchner

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Web 2.0 & Schulen: Interaktive und gendersensitive Lernszenarien im Schulkontext

Prof. Dr. Heike WiesnerDr. Andreas Wiesner-SteinerDr. Sabine Zauchner

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Gliederung

1. Web 2.0 in der Schulforschung

2. Das fe|male-Projekt

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

4. Fazit

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1. Web 2.0 in der Schulforschung

Veränderungen im Bereich eLearning durch SocialSoftware und Web 2.0 Technologien Nutzer/innen werden zu Gestalter/innen (Prosumer)Lernumgebungen verwandeln sich von „Wissensinseln“ zu interaktiven gestaltbaren personalisierten Portalen (Werkzeuge /Inhalte). Behaviorismus Konstruktivismus/PBL (Schulmeister 2007; Luck 2006)

eLearning 2.0

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1. Web 2.0 in der Schulforschung

Techniksoziologie und Genderforschung haben in den letzten Jahrzehnen im medialen Bildungskontext gezeigt, dass Technik weder ein neutrales Produkt ist noch genderneutral verwendet wird. (Schelhowe 2002; 2008)Web 2.0-Applikationen bringen Bewegung in Technik-Gender-Diskurs (Wiesner/Wiesner-Steiner 2009)

Technik und Geschlecht in Aktion

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2. Das fe|male-Projekt

Kooperation: Fe|male ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Donau Universität Krems (Zauchner/Baumgartner) und der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin (Wiesner)

Kollaboration: Beteiligung von mehreren Partnerschulen (BG/BRG Purkersdorf; BRG Krems; Marie Curie Gymnasium Berlin etc.) in Österreich und Deutschland.

Partizipation: Von Beginn an wurden die Schüler/innen und Lehrer/innen am Forschungsprozess beteiligt.

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2. Das fe|male-Projekt

Ziel: Mädchen und Jungen für neue Lerntechnologien begeistern Methode: Einsatzmöglichkeiten von Web 2.0 Techniken werden anhand der Bedürfnisse der Lernenden gendersensitiv evaluiert.

TL

Recentering the teacher - decentring the learner

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Fe|male-Schulprojekte: Frühjahr 2009; weitere folgen…

Exponentialfunktion (Kooperationsprojekt)Zellatmung (Kooperationsprojekt) ChemieolympiadeBiologielaborMauerfallMathematik-ProfilkursAtomkraft? Nein, danke!

2. Das fe|male-Projekt

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2. Das fe|male-Projekt

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stimmt genau eher ja eher nein gar nicht

Hat dir das Projekt gefallen?

männlich

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Generelle Bewertung der Lernprojekte (n = 165)

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2. Das fe|male-Projekt

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stimmt genau eher ja eher nein gar nicht

Mir hat die Selbstorganisation im Rahmen des Lernprojekts sehr gut gefallen

männlich

w eiblich

Selbstorganisation (n = 165)

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stimmt genau eher ja eher nein gar nicht

Wie man mit mithilfe einer Wiki interaktiv und vernetzt an einer Aufgabe arbeitet.

männlich

w eiblich

Einschätzung der Wiki-Technologie (n = 165)

2. Das fe|male-Projekt

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stimmt genau eher ja eher nein gar nicht

Hat dir das Projekt gefallen?Auf das Land bezogen

AT

DE

2. Das fe|male-Projekt

Generelle Bewertung der Lernprojekte im Ländervergleich (n = 165)

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Vergleich der Schulprojekte (Fachbezogen)

2. Das fe|male-Projekt

Bis auf 2 Lernprojekte (G= Atomkraft Nein Danke? H= Exponentialfunktion_Marie Curie) sind die Projekte durchgängig gut angekommen. Die drei österreichischen naturwissenschaftlichen Projekte zur Zellatmung, zur Chemie-Olympiade und zum Biologielabor lassen sich durch Mittelwertermittlung (Mittelwert GESAMT= 2,24) als die Projekte herausarbeiten, die bei den Schüler/innen besonders gut angekommen sind.

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2. Das fe|male-Projekt

Die österreichischen Schulprojekte wurden besser in den laufenden Schulkontext integriert als die deutschen Lernprojekte. (Grund: Höhere Medienkompetenz, Medienausstattung;Medienprofil)

Die Durchführung eines Web 2-0-Projekts im mathematischen Unterricht stellt in jeder Hinsicht eine echte Herausforderung dar – sowohl für die österreichischen als auch für die deutschen Schulen.

Die naturwissenschaftlich orientierten Projekte kommen insgesamt gesehen sehr gut an! (Grund: höherer Gestaltungs- und Experimentieranteil; Gruppenarbeit)

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3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

Ziel: Mehr Medienvielfalt in der Mathematik Zielgruppe: Für Grundschulen und weiterführende Schulen in Österreich wurden dazu eine Reihe von multimedialen Lernpfaden entwickelt. Die Lernpfade beinhalten Geogebra-Elemente und interaktive Multimedia- und Web 2.0-Applikationen.Methode: Lehrer/innen wurden in die Entwicklung der Lernpfade (vollständig) einbezogen

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1. Schnittstellenlernpfad Volksschule Sek 12. Wetter –Temperaturkurven 3. Mikrolernpfad Direkte/Indirekte Proportionalität 4. Lineare Funktionen 5. Schnittstellenlernpfad Sek I/II 6. Potenzfunktion 7. Mikrolernpfad Quadratische Funktionen 8. Exponential- und Logarithmusfunktion 9. Mikrolernpfad Trigonometrische Funktionen 10. Differenz-/Differenzialgleichung entspricht Diskret/Kontinuierlich11. Dreiecksverteilung 12. Poissonverteilung13. Sekundarstufe 2/Hochschule

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

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3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

Die Lernpfade wurden in allen Dimensionen (Inhalt, Technik, Didaktik, Lernleistung) von den Lehrer/innen durchgängig positiv bewertet.

Im Detail: Die inhaltlichen Aspekte haben die Schüler/innen gut bis sehr gut angesprochenDie technischen Aspekte waren besonders Schüler/innenzentriert (Zustimmung 95%).Die methodisch-didaktische Vorgehensweise war für die Schüler/innen besonders geeignetDie Lernleistung : 75% der Lehrer/innen stimmen der Aussage zu, dass die Lernleistung der Schüler/innen besonders gut war

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Gesamtbewertung der Lernpfade durch die Testlehrer/innen n= 29

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

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Gesamteinschätzung dreier ausgewählter Lernpfade

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5

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Anz

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chül

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Sehr gut Gut Eher nicht Gar nicht

Wie hat den Teilnehmer/innen der Lernpfad insgesamt gefallen? (n = 61; 23 Mädchen, 38 Jungen)

Mädchen

Jungen

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

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Anz

ahl S

chül

erIn

nen

St immt genau Eher ja Eher nein Gar nicht

Die mathematischen Aufgabenstellungen haben den Teilnehmer/innen sehr gut gefallen (n = 61)

Mädchen

Jungen

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

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Anz

ahl S

chül

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nen

Stimmt genau Eher ja Eher nein Gar nicht

Die Teilnehmer/innen haben durch den Lernpfad etwas neues gelernt (n = 61)

Mädchen

Jungen

3. Medienvielfalt im Mathematikunterricht

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Fazit

Web 2.0-Technologien kommen bei den Schüler/innen gut bis sehr gut an

Auf Web 2.0-Technologie basierende Lernprojekte eignen sich besonders gut für die Naturwissenschaften.

Im Mathematikunterricht sollten nur professionelle Web 2.0-Applikationen eingesetzt werden in enger Abstimmung mit den Lehrer/innen

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Fazit

Der (leichte) Gendereffekt der angewandten Web 2.0-Werkzeuge zugunsten der Mädchen, wirft die Frage auf, wie Jungen in Medien-Projekte besser eingebunden werden können. „Jungen mehr fördern -Mädchen mehr fordern“. Als good practice-Beispiele zeigen die beiden Projekte anschaulich, dass gendersensitive Medien-Projekte besser bei den Schüler und Schülerinnen ankommen als herkömmliche Medienprojekte

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Ohne Schulungen - in Medien, Didaktik und Gender- geht es nicht!

FazitA fool with a tool is still a fool …

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Herzlichen Dank!

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