Octodon degus im Tierpark Görlitz - Ethologie - Besondere Lernleistung im Rahmen der Abiturprüfung...
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Octodon degus im Tierpark Görlitz
- Ethologie -Besondere Lernleistung im Rahmen der
Abiturprüfung 2006/2007
Angefertigt im Leistungskurs Biologie am Augustum-Annen-Gymnasium in Görlitz
von Stephanie Backasch, geboren am 21.09.1987
Betreuender Fachlehrer: Frau GostomskiExterner Betreuer: Frau Matthieu
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Inhaltsverzeichnis1. Einleitung
I. Systematische morphologisch-anatomische Einordnung
II. BeschreibungIII. Grundlagen der Ökologie des Octodon degus
2. Methoden der Verhaltensbeobachtung
3. Octodon degus im Tierpark GörlitzI. Terrarium im Heimtierbereich
II. Außengehege
4. Sozialverhalten der Octodon degus im Tierpark Görlitz
5. Ausblick
6. Danksagung
7. Quellen- und Abbildungsverzeichnis
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1.EinleitungI. Systematische morphologisch-anatomische
Einordnung
1782 von Juan Ignacio Molina in „Versuch der Naturgeschichte von Chile“
Ordnung Rodentia nach BOWDICH 1821Unterordnung Hystricognatha nach WOODS 1976Teilordnung Hystricognathi nach TULLBERG 1899Familie Octodontidae nach WATERHOUSE 1840Gattung Octodon nach BENNETT 1832Arten Octodon bridgesi nach WATERHUSE 1845
Octodon pacificus nach HUTLERER 1994Octodon lunatus nach OSGOOD 1943Octodon degus nach MOLINA 1782
durch die Studien „Grauer et al.“ und „D‘Erichia et al.“ Diskussion ob
die Hystricognatha in eine eigene Ordnung, da Rodentia polyphyletisch(nach David Küpfer, 16.12.2006)
Abb. 1: Ausbreitung in Chile
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II. Beschreibung
Länge: ca. 15 cm Rumpf, ca. 12 cm SchwanzGewicht: 180 bis 350 gFell: agutifarben, blaugrau, gescheckt Augen seitlich mit beigefarbenem Augenring große bewegliche OhrenVibrissen am ganzen Körperkräftige Hinterbeine (5 Zehen)kurze Vorderpfoten (4 Fingern, 1 Daumen)Schwanz im Querschnitt rund, an Spitze QuasteZahnformel: 1/1 – 0/0 – 1/1 – 3/3
Abb. 2: Octodon degus
Abb. 3: Weibchen links Männchen rechts
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III. Grundlagen der Ökologie des Octodon degus
aus Mittelchile (34ster - 37ster Grad s.Br)besetzt ökologische Nische (Kulturfolger)Kolonien von bis zu 200 Tieren (Familien in Haremsstruktur) Nahrung: pflanzlich, zur Nahrungsverwertung Caecotrophie Behausungen: unterirdische Kammern /Gänge, 2 - 5 Ausgängen
Nachwuchs: nach 85 - 90 Tagen Tragezeit 1 - 10 Jungtieren
Abb. 4: Muttertier mit Jungen
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2. Methoden der Verhaltensbeobachtung
Beobachtungen vom 14.10.2005 bis zum 9.12.2005erstellen von Teilethogrammen mit Beobachtungsprotokollen
arttypisches/ individuelles Verhalten in Abhängigkeit von äußeren FaktorenRaum-Zeit-QuantifizierungVergleich Terrarium - Außengehege
Farbe Außengehege TerrariumRot M1 M2
Rosa W1 W4Türkis W2 W5
Grelles Grün W3 Jm1, Jm2, Jw1, Jw2, Jw3Meeresgrün Jm1
Gelbgrün Jm2 Lavendel Jw1 Blaugrau Jw2 Pflaume Jw3
Abb. 9: Farbeinteilung der Octodon degus im Tierpark Görlitz
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3. Octodon degus im Tierpark Görlitz
I. Terrarium im Heimtierbereich
• Maße: 100cm/60cm/85cm (B/T/H)• natürliches und künstliches Licht• konstant Temperatur von 22°C • wöchentlich wechselnde Gestaltung
1 Steine 2 Äste
1 2 3 Sandschale 4 Kleintierstreu 3 5 Heu
4 6 Futter
5 6
Abb. 6: Terrarium schematisch
Abb. 5: Terrarium im Tierpark Görlitz
• Alttiere: M2, W4 und W5
• Jungtiere:Jm1, Jm2, Jw1, Jw2 und Jw3
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II. Außengehege
1 Heu
2 Baumstumpf mit Wurzeln 1 3 Feldherrenhügel aus Steinen 2 4 mehrere Zentimeter dicke
Sandschicht 5 Äste 6 Steine 3 7 Reisig 4 8 Futterschale (Ø 20cm) 5 6 7 8
• Maße: 2,89m/5,48m/1,89m (B/T/H)• saisonale/ tagesrhythmische Veränderungen • Schatten und Sonnenplätze • konstante Gestaltung
• 1. Familie: M1, W1, W2, W3
• 2. Familie:Jm1, Jm2, Jw1, Jw2, Jw3
Abb. 7: südliche Front des Außengeheges
Abb. 8: Außengehege schematisch
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4. Sozialverhalten des Octodon degus im Tierpark Görlitz
individualisierte homotypische Sozialverbände (Haremstruktur)Rang: - Männchen frisst zuerst, Kommentkampf, FeldherrenhügelAufgabenteilung: - Männchen Wachdienst
- Weibchen graben, legen Nahrungsvorräte an
geringe Individualdistanz: - Gruppenbildung, freundschaftliches Aufreiten, Nacken-/Nase-Nase-Kontakt - jede Familie eigene
unterirdische Kammern/Gänge
Abb.9: 9.Protokoll
Abb. 11: Nasenkontakt
Abb. 10: 1. Protokoll
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Kommunikationchemisch: - Annogenitalkontrolle, Körperkontakt akustisch: - Appellruf, Drohlaut,
Aufmerksamkeit erregenoptisch: - Drohgebärden, Wächterhaltung
Komfortverhaltenautopreenisch: - Selbstreinigung, Sandbadallopreenisch: - freundschaftliches Aufreiten
Abb. 12: Deguwächter
Abb. 13: Selbstreinigung Abb. 15: 3. ProtokollAbb. 14: Aufreiten
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Spielverhalten
Heimtierbereich: - Kommentkampf, Feldherrenhügel bauen, „sozialer Rang“
Außengehege: - graben, Futter drehen, Laub zerrupfen, rennen, springen
Abb. 16: Kommentkampf Abb. 17: Octodon degus beim graben
Abb. 18: Begattung
Sexualverhaltendirekte innere Begattung von W5 durch M2erst Anogenitalkontrolle, dann Aufreiten
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individuelles Verhaltenintensive Führsorge um JungtiereHabituation an VogelrufM1 ruht auf Gittervorsprung
Abhängigkeit von Witterungsbedingungen (Außengehege) kaum Aktivität um 0,5°Clangsame Gewöhnung
Beeinflussung durch Besucher
Heimtierbereich: - stark (keine Rückzugsmöglichkeiten)
Außengehege: - gering (viel Versteck-/ Rückzugsmöglichkeiten)
Abb. 19: 13. Protokoll
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Schlussfolgerung:
1. Sozialverhaltenstereotypisches Verhalten: - nicht anonymer Sozialverband,
Kommunikation, Komfortverhalten,
Spielverhalten
Individuelles VerhaltenBeeinflussung: - durch Besucher
- durch Witterungsbedingungen
2. Haltung Außengehege: - sehr naturnahe LebensbedingungenHeimtierbereich: - artgerechte Heimtierhaltung
- Mindestanforderungen für Haltung
- mehr Rückzugsmöglichkeiten nötig
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5. AusblickWeiterarbeit zur Vervollständigung eines Ethogramms in den Bereichen:
Vergleich Deguarten Vergleich Octodon degus - RodentiaSozialverhalten bei Kombination von Einzeltieren/ Gruppen
auch genetische Studien der polyphyletischen Taxa der Ordnung Rodentia möglich
Kombination von … mit
…
Weibchen (Single)
Männchen (Single)
Gruppe Weibchen
Gruppe Männchen
Gemischte Gruppe
Weibchen (Single)
Immer gut Immer gut Meist gut Immerschlecht
Unter-schiedlich
Männchen (Single)
Immer gut Meist gut Immer gut Unter-schiedlich
Meist schlecht
Gruppe Weibchen
Meist gut Immer gut Unter-schiedlich
Immer schlecht
Meist schlecht
Gruppe Männchen
Immer schlecht
Meist schlecht
Immer schlecht
Immer schlecht
Immer schlecht
Gemischte Gruppe
Unter-schiedlich
Meist schlecht
Meist schlecht
Immer schlecht
Immer schlecht
Abb. 20: Tabelle zur Verträglichkeit bei der Kombination verschiedener Einzeltiere und individualisierter Verbände
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6. Danksagung
Mein herzlicher Dank gilt:
Frau GostomskiFrau MatthieuFrau BeißwengerHerrn KüpferFrau Koinzermeiner Familieden Mitarbeitern des „Schulbiologiezentrum Hannover“,
des „Niedersächsischen Landesmuseums Hannover“, der „Stadtbibliothek Görlitz“ und der„Bibliothek des Staatlichen Museums für Naturkunde
Görlitz“
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7. Abbildungs- und Quellenverzeichnis
Quellenverzeichnis:
1. Internetadressen:- http://degu.re4.ch/ratgeber- http://de.wikipedia.org/wiki/Degu- http://www.bag-kleinsaeger.de- http://www.cites.org- http://www.degu-abc.de- http://www.degus.de- http://www.deguhilfe.de/- http://www.degusite.de- http://www.degus-online.de- http://www.itis.usda.gov/- http://www.nagerforum.com/- http://www.octodon-degus.com/- http://redlist.org- http//www.scielo.cl/scielo.php?
script=sci_arttext&pip=S071608x2003000300004&Ing=es&nrm=i&tlng=en
2. Referendare:- Frau Alexandra Beißwenger (ehemals Roth), praktische Tierärztin- Frau Gille vom Niedersächsischen Landesmuseum Hannover- Frau Kräman vom Schulbiologiezentrum Hannover- Frau Schilling vom Niedersächsischen Landesmuseum Hannover
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- Herr David Küpfer, Eigentümer der Website http://degu.re4.ch- Herr Jörg Späte vom Tierpark Görlitz, Pfleger des Terrariums im Heimtierbereich- Herr Thomeier vom Schulbiologiezentrum Hannover- Herr Uwe Bär vom Tierpark Görlitz, Tierpfleger des Deguaußengeheges
3. Literatur:- „Abitur-Wissen Biologie Verhaltensbiologie“ Michael Koops, Stark Verlagsgesellschaft
mbH, Friesing 2001- „Alles über Chinchillas und Degus“ M. Mettler, Falken-Verlag, Niederhausen 1990/95- CD-ROM „Facharbeit und besondere Lernleistung, Wissenschaftliches Arbeiten, planen
- erstellen - präsentieren“, Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 1999- „Degus gesellig und topfit“ a. Roth, GU Tierradgeber Gräfe und Unzer Verlag,
München 2006- „Gesellige Degus“ A. Sporon und M. Mettler, Franck-Kosmos Verlag, Stuttgart 2002- „Grundrisse der vergleichenden Verhaltensforschung“ I. Eibl-Ebersfeld, R. Pieper
GmbH & Co. KG Verlag, Augsburg 1987- „Holocene distribution of octodontid rodens in Central Chile“ B. Saavedra, Simonetti
Verlag, J. A. 2003
- „Mein Degus zu Hause“ M. Kürschner, Bede Verlag, 2006- „Soziobiologie“ T. P. Weber, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2003- „Trugratten“ S. Träumer Dipl.-Biol., Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004- „Unser Degu“ A. Sporon, Franck-Kosmos Verlag, Stuttgart 1990/95- „Wörterbuch der Biologie – Verhaltensbiologie“ G. Tembrock, VEB Gustav Fischer
Verlag Jena, Leipzig 1978
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 http://degu.re4.ch/ratgeber/grafiken/deguverbreitung.gifAbb. 2 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.55Abb. 3 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.18Abb. 4 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.31Abb. 5 – 10, 15, 19 Stephanie BackaschAbb. 11 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.22Abb. 12 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.24Abb. 13 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH,
München 2006, S.48Abb. 14 „Gesellige Degus“ A. Sporon und M. Mettler, Franck-Kosmos
Verlag, Stuttgart 2002, S.28
Abb. 16 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH, München 2006, S.28
Abb. 17 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH, München 2006, S.29
Abb. 18 „Degus gesellig und topfit“ A. Roth, Gräfe & Unzer Verlag GmbH, München 2006, S.58
Abb. 20 Frau Alexandra Beißwenger
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