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Afrika zum Vierten Das Abenteuer fängt schon vor der Reise an 17.09.2016 Kirchberg Schon wieder eine Zitterpartie vor dem Flug. Diesmal ist es nicht die Deutsche Bahn, welche uns wegen streikendem Personal Sorgen macht. Nein, Air Namibia ist für den Nervenkitzel verantwortlich, denn sie besitzt für die Strecke Windhoek – Frankfurt – Windhoek nur zwei Langstrecken Flieger A332. Wenn nun einer, wie jetzt gerade, wegen Triebwerkschaden mehrere Tage ausfällt kommt der Flugplan ziemlich durcheinander. Die Flüge wurden um einen Tag verschoben und die Abflug- und Ankunftszeiten um mehrere Stunden. Das würde bedeuten dass wir irgendwann mitten in der Nacht ankommen und sieben bis acht Stunden auf unseren Anschluss nach Walvisbay warten müssten. Mietauto würden wir dann auch einen Tag später in Empfang nehmen, dasselbe mit der Unterkunft. Bahntickets können wir auch erst kurzfristig beziehen, wenn wir dann wissen wann der Flug wirklich geht. Nach unseren Informationen ist der defekte Flieger ab heute wieder einsetzbar, aber ab wann der Flugplan wieder normal aufgenommen wird, wissen wir noch nicht. Wir sind gespannt was nun passiert. So hat einer der noch gar nicht reist, auch schon etwas zu erzählen. 21. und 22.09.2016 Kirchberg - Swakopmund Schon seit ein paar Tagen konnte Air Namibia den normalen Flugplan wieder aufnehmen da beide Langstreckenflieger wieder im Einsatz waren. Wir haben etwa eineinhalb Stunden vor dem Abflug eingecheckt, und da stand unser Flug bereits als Boarding auf den Anzeigetafeln. Wir staunten, aber begaben uns zum Gate wo dann bereits alle Stühle besetzt waren. So mussten wir etwa 45 Minuten herumstehen. Der Flug war ohne besondere Vorkommnisse und wir kamen sogar etwas vor der erwarteten Ankunftszeit in Windhoek an. Was uns aber nichts nützte da wir noch vier Stunden auf unseren Anschlussflug nach Walvisbay warten mussten. Wir dachten wir sind im Transit und benutzten deshalb auch die entsprechende Tür um das Terminal zu betreten. In dem Raum hinter dem Tresen schlief ein Mann mit den Füssen auf dem Pult. Von uns liess er sich nicht stören bis ihm Emanuel laut einen guten Morgen wünschte. Da sprang er auf und verliess den Raum. Im nächsten Raum befand sich ein Gepäckscanner aber die Türe war abgeschlossen. An einer Weile kam dann ein anderer Mann der uns dann die Boardingkarten für den Weiterflug ausdruckte. Das wäre jetzt schneller geschrieben als es gedruckt

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Afrika zum ViertenDas Abenteuer fängt schon vor der Reise an

17.09.2016 Kirchberg

Schon wieder eine Zitterpartie vor dem Flug. Diesmal ist es nicht die Deutsche Bahn, welche uns wegen streikendem Personal Sorgen macht. Nein, Air Namibia ist für den Nervenkitzel verantwortlich, denn sie besitzt für die Strecke Windhoek – Frankfurt – Windhoek nur zwei Langstrecken Flieger A332. Wenn nun einer, wie jetzt gerade, wegen Triebwerkschaden mehrere Tage ausfällt kommt der Flugplan ziemlich durcheinander. Die Flüge wurden um einen Tag verschoben und die Abflug- und Ankunftszeiten um mehrere Stunden. Das würde bedeuten dass wir irgendwann mitten in der Nacht ankommen und sieben bis acht Stunden auf unseren Anschluss nach Walvisbay warten müssten. Mietauto würden wir dann auch einen Tag später in Empfang nehmen, dasselbe mit der Unterkunft. Bahntickets können wir auch erst kurzfristig beziehen, wenn wir dann wissen wann der Flug wirklich geht.

Nach unseren Informationen ist der defekte Flieger ab heute wieder einsetzbar, aber ab wann der Flugplan wieder normal aufgenommen wird, wissen wir noch nicht.

Wir sind gespannt was nun passiert.

So hat einer der noch gar nicht reist, auch schon etwas zu erzählen.

21. und 22.09.2016 Kirchberg - Swakopmund

Schon seit ein paar Tagen konnte Air Namibia den normalen Flugplan wieder aufnehmen da beide Langstreckenflieger wieder im Einsatz waren.

Wir haben etwa eineinhalb Stunden vor dem Abflug eingecheckt, und da stand unser Flug bereits als Boarding auf den Anzeigetafeln. Wir staunten, aber begaben uns zum Gate wo dann bereits alle Stühle besetzt waren. So mussten wir etwa 45 Minuten herumstehen.

Der Flug war ohne besondere Vorkommnisse und wir kamen sogar etwas vor der erwarteten Ankunftszeit in Windhoek an. Was uns aber nichts nützte da wir noch vier Stunden auf unseren Anschlussflug nach Walvisbay warten mussten. Wir dachten wir sind im Transit und benutzten deshalb auch die entsprechende Tür um das Terminal zu betreten. In dem Raum hinter dem Tresen schlief ein Mann mit den Füssen auf dem Pult. Von uns liess er sich nicht stören bis ihm Emanuel laut einen guten Morgen wünschte. Da sprang er auf und verliess den Raum. Im nächsten Raum befand sich ein Gepäckscanner aber die Türe war abgeschlossen. An einer Weile kam dann ein anderer Mann der uns dann die Boardingkarten für den Weiterflug ausdruckte. Das wäre jetzt schneller geschrieben als es gedruckt war. Denn der PC musste hochgefahren werden, was einige Minuten dauerte. Dann musste noch der Drucker mit Karten gefüttert werden und endlich ging es weiter. Also nur fast, denn nun musste noch die Dame, welche den Gepäckscanner bedient aufgeboten werden. Egal, wir hatten ja Zeit. Unser Handgepäck wurde anstandslos geröntgt und wir konnten in die Abflughalle. Nach langen, mühsamen Stunden konnten wir dann endlich den Flieger der uns zur Atlantikküste brachte besteigen.

In Walvisbay wollte uns der Imigration Beamte durchwinken, aber wir brauchten den Eintrittsstempel, den wir in Windhoek nicht bekommen hatten. Als wir ihm erklärten, dass wir durch den Transit eingereist waren, fand er das war falsch. Kann sein, aber wir brauchen nun einen Stempel, sonst haben wir bei der Ausreise ein Problem. Er meint da müssten wir nach Windhoek zurück um den zu bekommen. Das hielten wir für einen Scherz und gutem zureden h bekamen wir dann doch noch unsere Stempel in die Pässe gedrückt. Später stellten wir dann fest, dass Emanuel ein Permit für 60 Tage, aber keinen Datumstempel bekommen hatte. Christine einen Datumstempel aber nur 30 Tage Aufenthalt in den Pass bekam. Das könnte beim verlasen von Namibia zu Diskusionen führen, vor Allem der fehlende Datumsstempel!

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Bei AVIS in Walvisbay nahmen wir einen VW Vivo in Empfang und fuhren nach Swakopmund. Dort machten wir als erstes einen Stopp bei der Werkstatt von RW-Motors, wo Nelson wegen diversen Reparaturen und Wartung stand. Vor einer Woche hatte uns der Chef geschrieben dass durch ein Missgeschick das rechte Scheinwerferglas beschädigt worden sei. Da er es in Namibia nicht auftreiben konnte bat er uns eins mitzubringen. Wir brachten also das Glas dorthin und vereinbarten den Bus am späteren Nachmittag abzuholen.

Das nächste Ziel war Gut Richthofen, etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt. Hier hatten wir für die nächsten Tage wieder eine kleine Zweizimmerwohnung gebucht. Michael empfing uns und wir bezogen die Unterkunft.

Später fuhren wir dann wieder nach Swakopmund um diverse Einkäufe zu tätigen und den Bus abzuholen. Zurück fuhr Christine mit Nelson und Emanuel mit dem Mietwagen. Aber nach wenigen hundert Metern zeigte Christine an dass sie anhalten müsste. Sie hatte mit Entsetzen festgestellt, dass die Bremsen nicht richtig funktionierten. Das kann doch nicht Wahr sein, dieses Problem hatten wir schon bei unserer letzten Reise auf den 2‘500km von Südafrika nach Namibia. Die Werkstatt hatte den Auftrag die notwendigen Arbeiten zur Behebung des Schadens zu unternehmen. Auf der Rechnung stand auch ein teurer Bremsenhauptzylinder. Zurück zu RW-Motors fuhr dann Emanuel mit dem Bus und stellte fest dass mit pumpen des Bremspedals die Bremsen funktionierten. Deshalb vermutete er, dass nach der Reparatur die Leitung nicht ordentlich entlüftet wurde. Das stritten aber der Werkstattbesitzer und der Chefmechaniker ab. Wie dem auch sein so konnten wir den Wagen nicht fahren, also blieb er in der Werkstatt und wir fuhren mit dem Mietwagen wieder raus zur Unterkunft.

23.09.2016 Swakopmund

Als erstes diesen Morgen fuhren wir wieder zur Werkstatt. Da gab man dann zu, dass bei den Vorderrädern nur je ein Nippel statt deren drei entlüftet worden waren. Unser Bus ist mit einem Zweikreisbremssystem ausgestattet und das wusste man nicht. Wir fuhren dann durch die Stadt um die Bremsen zu testen. Beim Parkplatz des neuen Strand Hotels ging uns das Benzin aus, der Haupttank war leer und die Anzeige des Zusatztanks war auch ganz unten. Aber zum Glück konnten wir noch ein paar Liter umpumpen. Wir waren der Meinung, dass insgesamt in beiden Tank ca. 130 Liter Benzin waren als wir den Bus im Mai abstellten. In der Werkstatt stritt man ab, dass mit unserem Fahrzeug unnötige Kilometer gefahren worden sind. Ein abzapfen des Sprits sei auch unmöglich gewesen. Das überzeugte uns nicht, das Gegenteil beweisen können wir aber auch nicht.

24. bis 26.09.2016 Swakopmund

Wir verbringen die Tage mit einkaufen, am Meer spazieren wo wir Delfine beobachteten und natürlich auch mit Kaffee und Kuchen.

Am Samstag beschlossen wir die Abfahrt Richtung Süden auf den Dienstag festzulegen, so hatten wir noch Zeit die Einkäufe für die ersten Reisetage zu tätigen und uns im Bus wieder einzurichten.

Am Sonntag brachten wir noch den Mietwagen zurück zu Avis.

27.09.2016 Swakopmund – Mount Etijo Lodge

Heute starten wir also unsere vierte Tour mit dem Bus. Bis kurz vor dem Losfahren hatten wir geplant uns Richtung Süden nach Solitaire auf den Weg zu machen, im Radio hörten wir aber, dass das Wetter im Norden wärmer sei. So entschlossen wir uns für den Norden und die Etosha Pfanne. Unsere erste Übernachtung hatten wir auf dem Camping der Gästefarm Onduruquea geplant. Hier waren wir schon zweimal. Als wir um zwei Uhr dort ankamen erklärte man uns, dass der Campingplatz geschlossen sei. Die Farm wurde in der letzten Zeit zweimal überfallen und darum war es den Besitzern zu riskant Leute auf dem Campingplatz zu haben. Da beschlossen wir noch 100 Kilometer weiter zu

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fahren und übernachteten auf dem Camp Dinosaurus der zur Mount Etijo Lodge gehört. Hier waren wir die einzigen Gäste ausser den herumstreunenden Pavianen und einigen Pferden.

28.09.2016 Mount Etijo Lodge – Eldorado

Am Morgen stellten wir fest, dass wir doch nicht die einzigen Gäste auf dem Camping waren. Am anderen Ende sahen wir ein Auto durch die Büsche schimmern. Unser nächstes Ziel war der Campingplatz Eldorado 10 Kilometer vor dem Eingang zum Etosha Park. Einkaufen mussten wir nicht, so sind wir ausser für die Fahrerwechsel ohne Pause durch gefahren. Der Campingplatz ist einer der wenigen in Namibia mit Rasen. Als wir ankamen war nur ein Platz besetzt. Nach und nach kamen dann aber noch mehr Leute dazu.

29.09.2016 Eldorado – Etosha – Eldorado

Wir waren etwas spät am Anderson Gate und vor uns standen schon etwa 6 Fahrzeuge. Das Militär führte eine Waffenkontrolle durch. Sie war zum Glück nicht sehr gründlich so dass es dann doch nicht allzu lange dauerte bis wir in den Etosha Park einfahren durften. Im Camp Okaukuejo mussten wir noch den Eintritt bezahlen und fuhren dann in östliche Richtung. An den ersten Wasserlöchern waren Springböcke, Oryx, Zebras, Strausse, und Kudus zu sehen. Viele rannten zum Wasser, einige standen in der Gegend rum, aber die meisten löschen ihren Durst. Es ist ja erst September aber schon sehr heiss, im Bus hatten wir 40,5 Grad.

Am „Aus“ Wasserloch sassen wir schon eine Weile und beobachteten die verschiedenen Antilopen, als eine Tüpfelhyäne im gestreckten Galopp zum Wasser rannte und sich gleich ganz reinlegte. Die Kudus und Springböcke trauten sich nur noch zögerlich ihren Durst zu löschen, keines der Tiere drehte der Hyäne den Rücken zu. Beim Nebrowni Wasserloch hatten sich inzwischen zwei Elefanten eingefunden.

Da wir noch etwas Zeit hatten fuhren wir noch zum Ozonjuitji m'Bar Wasserloch. Auf den 67 Kilometern dorthin sahen wir nur wenige Springböcke. Aber am Wasserloch war umso mehr los. Fünf Elefanten zwei Giraffen und an die hundert Zebras. Diese machten ein Gedränge am Wasser und einzelne Hengste teilten ihren Konkurrenten Huftritte aus oder versuchten sie zu beissen.

Wir beobachteten das Gewusel eine Zeitlang. Schliesslich mussten wir zum etwa 90 Kilometer entfernten Eldorado Camping zurück. Insgesamt sind wir an diesem Tag 290 Kilometer gefahren zweidrittel davon sehr staubige Piste.

30.09.2016 Eldorado – Hamakari

Unser nächster Halt ist wieder einmal der Zeltplatz der Hamakari Gästefarm. Wir hatten uns per Mail angemeldet und wurden gleich zum Abendessen eingeladen und die deutschsprachige Allgemeine Zeitung mit zubringen. Angekommen auf Hamakari wurden wir von Wilhelm und Sabine Dieckmann herzlich empfangen und den anderen Gästen vorgestellt. Nachdem wir mit Kuchen, Kaffee und Wasser verwöhnt wurden fuhren wir zum Campingplatz und stellten Nelson auf den gewohnten Platz.

Diesmal waren wir nicht alleine hier, etwas später kamen Margrit und Werner mit ihrem IVECO- Camper an. Sie sind aus dem Kanton Aargau.

Das Nachtessen mit Dieckmanns und den andern Gästen fand wie üblich am langen Tisch statt und war sehr unterhaltsam. Anschliessend begleitete uns Wilhelm noch bis zum Tor, und erklärte uns einen kleinen Teil der Tausenden Himmelskörper welche hier wieder zu sehen waren. Der Nachthimmel in dieser trockenen Gegend, ist immer wieder beeindruckend.

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01.10.2016 Hamakari

Emanuel hat versucht den leckenden Wassertank abzudichten, was nicht 100%tig geklappt hat, aber es ist deutlich besser, es tropfte nur noch wenig. Unser Nachbar Werner studierte das Elektroschema ihres Campers. Als Emanuel nachfragte was das Problem sei, erfuhr er dass der Batterietrenner kaputt ist. Das war kein Problem, so ein Teil hatten wir dabei. Vor dem Start dieser Reise, hatte Emanuel dieses Teil durch einen etwas schwächeren ersetzt weil der bisherige mit 225 Ampere überdimensioniert war. Mit kleinen Umbauten an der bisherigen Installation konnte Werner das Ersatzteil einbauen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen und Faulenzen, bis Wilhelm seine Campinggäste zum Gamedrive abholte. Da noch ein Platz frei war fuhr Emanuel ebenfalls mit. Diese Fahrten sind immer sehr informativ und Wilhelm hatte auch dieses mal viel über die Geschchte Hamakaris zu berichten. Christine blieb in der Hängematte, die wir zwischen zwei grossen Kameldornbäumen befestigt hatten.

02.10.2016 Hamakari – Windhoek

Wir nahmen auf dem Camping Abschied von den beiden Aargauern, und bei der Farm von Sabine und Wilhelm.

Die Fahrt nach Hamakari unterbrachen wir nur für einen Tankstopp in Okahandja. Da es Sonntag war hatte es relativ wenig Verkehr und wir kamen gut vorwärts.

In der Nähe von Windhoek fanden wir auf dem Vineyard Camping einen Stellplatz. Die Umgebung sieht zwar nicht sehr einladend aus, aber jeder der 8 Plätze hat seinen eigenen Braai, Abwaschbecken und Bad. Letzteres ist sehr schön eingerichtet, was man vom äusseren Eindruck nicht erwarten würde.

Bevor wir uns auf dem Platz einrichteten, fuhren wir noch zur River Crossing Lodge. Sie liegt auf einem Hügel in der Nähe. Der Weg dorthin ist ziemlich steil aber Nelson schaffte es gerade noch ohne die kleinen Gänge (Untersetzung). Von dort hat man eine tolle Aussicht, vor allem am Abend soll der Blick auf die Lichter von Windhoek besonders romantisch sein. Wir waren aber am Nachmittag dort und hatten dafür Unterhaltung durch ein zur Zeit stattfindendes Motivationstraining einer Firma. Den Leuten wurde durch einen Redner eingeheizt und sie mussten auf Kommando seltsame Geräusche von sich geben. Es hörte sich lustig an.

03.10.2016 Windhoek

Der Kühler des Busses leckt, offensichtlich wurde er in der Werkstatt von RW-Motors beschädigt, als das Scheinwerferglas kaputt ging. Es gibt Hinweise darauf, die Frontpartie aus Kunststoff wurde geflickt und das Blech darunter neu gespritzt. An diesem war im Mai noch Rost zusehen und nun ist es neu lackiert. Gesagt hat man uns aber davon nichts. Vorgestern hat Emanuel bei Uli’s Services angerufen damit man dort am Montag den Schaden begutachtet. Uli war nicht sehr begeistert weil er bis am Mittwoch ausgebucht ist, aber hat versprochen sich die Sache anzuschauen.

Am Morgen fuhren wir aber zuerst zur näher gelegenen Orion Garage, die uns Sabine empfohlen hatte. Dort wollte man aber von Bussen nichts wissen, und sie schickten uns zur Bauer Autowerkstatt. Da war man gewillt uns zu helfen und man hätte auch Zeit. Der Besitzer konnte aber keinen Ersatzkühler auftreiben und er rechnete auch mit 2 bis drei Tage für eine Reparatur. Deshalb beschlossen wir doch noch zu Uli’s Services auf der anderen Seite der Stadt zu fahren. Der schaute sich den Schaden an und riet uns direkt zu Radiator Services zu fahren. Da könne man uns sagen ob der gerissene Kopfteil des Kühlers erhältlich sei. Dort erfuhren wir, dass eine Reparatur nicht möglich sei und man einen neuen Kühler bauen müsste. Das Kunststoff Kopfteil müsste in Walvisbay aus Messing nachgebaut werden. Lieferfrist ein bis zwei Tage. Der Chef rief auch gleich bei HB Field Services an und erkundigte sich ob man dort Zeit

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habe das defekte Teil auszubauen und zu Radiator Services Zu bringen. Man hatte Zeit und wir „irrten“ dort hin, denn mit der Wegbeschreibung klappte das nicht. Irgendwie landeten wir bei Eddy der uns letztes Jahr die Spur am Bus neu einstellte und mit seiner Beschreibung schafften wir es beinahe. Bei der Polizeitankstelle bekamen wir dann noch den letzten Hinweis der uns zu HB Field Services brachte.

Dort wurde der Kühler ausgebaut und man bot uns an auf dem eingezäunten und bewachten Gelände zu übernachten. Letzteres lehnten wir ab und der Chef Horst Buchholtz brachte uns ins Stadtzentrum wo wir, wieder einmal im Hilton mit etwas Handgepäck eincheckten.

Wer unseren Blog schon länger liest weiss, dass wir in diesem Hotel nicht nur gutes erlebt haben aber wir entschieden uns trotzdem dafür. Dank unseren bisherigen Erfahrungen waren wir nicht sehr erstaunt, dass es nicht möglich war, die für den Zutritt zu den Zimmern benötigten Karten zu erstellen. Warum? „The link is down.“ Ist ja eigentlich nicht so schlimm, aber wir mussten jedes mal warten damit ein Angestellter Zeit hatte uns zum Zimmer zu begleiten.

Wir verbrachten den Nachmittag auf der Dachterrasse des Hotels, wo wir aber leider den Pool nicht benutzen konnten. Unsere Badekleider waren im Bus.

Dafür schlugen wir uns am Abend den Bauch mit dem besten Sushi voll, dass wir je gegessen haben.

04.10.2016. Windhoek

Wir wollten einen Stadtbummel machen, aber bei der Hitze kamen wir gerade mal bis zum Craft Center wo es ein Restaurant mit Terrasse gibt. Danach verbrachten wir den Nachmittag im Hotel auf der Terrasse im Erdgeschoss.

Am Abend hatten wir nicht viel Hunger und beschlossen in der Bar auf der Dachterrasse wo Snacks auf der Menükarte stehen, eine Kleinigkeit zu essen. Christine bestellte sich eine Pizza und Emanuel einen Hamburger. Solche Portionen hätten wir hier nicht erwartet. Christine schaffte die Hälfte ihrer Pizza und Emanuel hatte nachher kein Bedürfnis nach einer Nachspeise.

05.10.2016 Windhoek

Nun fing das Warten auf Nelson an. Wir bedienten uns ausgiebig am Frühstücksbuffet, dann verbrachten wir noch etwas Zeit im Zimmer. Emanuel hat sich bei Radiator Services nach dem Stand der Dinge erkundigt und man versicherte ihm, dass der Kühler am Nachmittag fertig sei. Um 11 Uhr checkten wir dann aus und hingen noch bis zum frühen Nachmittag in der klimatisierten Lobby rum. Dann kam der erlösende Anruf von Horst, dass wir unseren Bus abholen konnten. Wir bestiegen ein vor dem Hotel bereitstehendes Taxi. Der Taxifahrer war sehr gesprächig und liess sich über die Chinesen aus, die überall ihre Finger, bezw. Ihr Geld drin haben. Im Northern Industrial konnten wir unseren Nelson wieder entgegen nehmen. Nur hatte er einen von Grund auf massgeschneiderten, neuen Kühler. Das Ganze, inklusive Aus- und Einbau vermutlich für weniger als allein der Originalkühler bei Mercedes gekostet hätte. Wenn es den hier gäbe!

Nun mussten wir noch jemanden finden der unseren leckenden Chromstahl Wassertank schweisst. Wir hatten schon einen Tipp aus dem Overland Forum bekommen. Deshalb fuhren wir direkt zum Propshaft Center. Da schauten man sich die den Riss an und bestellten uns für den nächsten Vormittag.

Wir kehrten zurück zum Vineyard Camping wo wir sich Pam, die Chefin freute uns wiederzusehen und uns auch wieder den Platz Nummer eins zuwies.

06.10.2016 Windhoek

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Nach dem Frühstück fuhren wieder zum Prop Shaft Center wo man sich unseres Wassertanks annahm. Nach gut zwei Stunden war der Tank wieder dicht und sogar mit einem Winkelblech etwas verstärkt. Für umgerechnet Fr. 20.- hätte man uns Zuhause gerade mal eine Offerte gemacht.

Kaffee und Kuchen hatten wir an diesem Tag im Bougainvilleas Komplex. Übernachtet wurde noch einmal im Vineyard Camping.

07.10.2016 Windhoek – Mariental

Da wir das Glück hatten, drei Nächte im Kgalagadi Park buchen zu können, obwohl der sonst mehrere Monate im voraus ausgebucht ist, mussten wir uns nun in Richtung Süden auf die Piste machen. Wir gingen noch in die Grove Mall einkaufen und ärgerten uns wieder mal, dass bei der Zufahrt zu den normalen Parkplätzen die Höhe auf 2,40 Meter beschränkt ist. Von unseren früheren Besuchen, kannten wir aber den Taxiparkplatz, von wo man über eine Überführung auch in das Einkaufzentrum kommt. Als wir zum Bus zurück kommen sind da zwei der sogenannten Autowächter da. Der eine hilft uns noch den Einkaufswagen vom Bürgersteig auf den Platz heben. Dann fragt er wieso wir den Wagen nicht abgeschlossen hätten. Tatsächlich war die Schiebetür nicht verriegelt. Er erzählte uns, dass zwei Burschen sich an der Hecktür zu schaffen gemacht hatten und er sie vertreiben hat. Danach habe er noch alle Türen geprüft und festgestellt dass die eine unverschlossen war. Es ist doch schön, dass man immer wieder feststellen kann dass es auf dieser Welt mehr gute Menschen als Gauner gibt.

An diesem Tag hatten wir es nicht eilig, weil wir wissen, dass man an unserm Ziel dem Bastion Farmcamping von 12 bis 14 Uhr keinen Einlass bekommt. Wir waren dann kurz nach zwei dort und erfuhren dass wir Glück haben, schon zum zweiten mal heute, weil von den Vier Stellplätzen drei gebucht sind. Am Hardap Dam findet am Wochenende ein Fischer-Wettbewerb statt. Die Fischer mit Familien trudelten im Verlauf des Nachmittags ein. Sie sind alle gut drauf und wir durften mal wieder einen Abend lang Afrikaans Musik hören. Zum Glück gingen sie aber früher ins Bett als wir. Dafür dröhnten dann die Bässe der Freitagabend Weekend Party aus den Quartieren der Locals.

08.10.2016 Mariental – Mata-Mata

Wir haben mehr als 300 Kilometer Piste abgespult. Einen Teil davon durch ein Tal mit einem Trockenflussbett in dem aber schon viele Bäume grüne Blätter hatten.

Der Frühling kommt ganz unverkennbar. Da Christine schon zwei Tage Husten, tränende Augen und Atemnot hat, versuchte sie die typischen Symptome mit einer Heuschnupfen Tablette zu bekämpfen. Leider hat es nichts genützt.

Mata-Mata der Eingang zum Kgalagadi Park ist gleichzeitig der Grenzposten Namibas. Der Park gehört zu den Ländern Namibia, Südafrika und Botswana. Innerhalb dieses Gebietes gibt es keine Grenzkontrolle und je nachdem wo man ihn verlässt, bekommt man den Eintrittstempel des jeweiligen Landes in den Pass. Der namibische Polizist hat hier übrigens nicht bemerkt, dass Emanuel in Walvisbay keinen Datumsstempel bekommen hat. Uns soll es recht sein, wir waren auf eine längere Diskussion eingestellt.

Als erstes wollten wir uns einen schönen Platz auf dem Camping sichern, aber schön war es nirgends. Heftiger Wind wirbelte Staub und Sand über den Platz. Wir fanden dann eine Stelle die nicht so exponiert war und stellten nur ein paar Gegenstände hin um den Platz als besetzt zu markieren. Dann machten wir uns auf einen kurzen Game Drive.

Wir sahen Oryxe und Springböcke.

Ein Straussenpaar mit 13 Küken.

Der Park ist bekannt für seine Raubkatzen. Löwen, Geparde und Leoparden sollen hier oft gesichtet werden. Heute hatten wir aber auf der nur etwa 50 Kilometer langen Strecke kein Glück.

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Der Abend wurde nach dem heissen Tag bald wieder recht kühl. Der Wind blies nicht mehr so stark aber es ging eine kühle Brise.

09.10.2016 Mata-Mata

Auch an diesem Tag waren keine Katzen zu sehen. Hauptsächlich gehörnte Viecher wie müde Springböcke, aber auch äsende Giraffen und ein neugieriger Strauss. High Lights des Tages waren ein Sekretär und Schakale.

Wir waren noch nicht lange zurück auf dem Campingplatz, da kam Hartmut zu uns. Er hatte ein Problem mit dem Dachzelt auf seinem gemieteten 4x4. Ein Bolzen war abgebrochen und ohne den konnte das Zelt nicht aufgeklappt werden. Er hatte angenommen das solche weitgereisten wie wir eine Schraube dieses Kalibers haben könnten. Haben wir schon! Aber um an diese zu kommen musste einiges von und aus der Sitzbank geräumt werden. Schliesslich wurde das passende Teil gefunden. Aber Harmut hatte auch keine Mutter denn diese ist nach dem Brechen des Bolzens irgendwo unterwegs liegen geblieben. Aber natürlich befand sich auch das in unserem Fundus. Aber Werkzeug hatte der arme Kerl auch keins in seinem Mietwagen. Da fand er, er komme doch am besten mit seinem Gefährt zu uns gefahren, dann erledigen wir das hier. Auch seine Frau Regine kam noch mit. Die Reparatur war dann schnell erledigt und wir wurden noch zum Dank auf ein Glas Wein eingeladen. Langsam wir unser Nelson zum mobilen Ersatzteillager.

10.10.2016 Mata-Mata – Tweerivier

An diesem Tag stand uns die Fahrt zum südlichsten Camp des Kgalagadi Parks bevor. Die Strecke ist zur einen Hälfte sandig bis tiefsandig, zur anderen Hälfte wellblechig und der Rest ist ganz OK

Gesehen haben wir ausser wie an den Vortagen die üblichen Viecher nur noch diesen Raubvogel und oh Wunder einen Leoparden. Leider gibt es kein Foto davon denn er hatte sich in einer Höhle in den Schatten gelegt. Er war so weit weg dass man sogar mit unsern Feldstechern nur die Umrisse des Kopfes sehen konnte.

In Tweerivier angekommen sind wir gleich zum Empfang gegangen um uns anzumelden und dann auf den Camping um wieder einen Platz zu besetzten.

Dann noch einige Kilometer in nordöstlicher Richtung auf einer ganz passablen Piste wo wir aber auch nichts Neues sahen. Schliesslich drehten wir wieder um.

11. bis 13.10.2016 Tweerivieren – Upington – Tkabies

Wir hatten keine Lust mehr nach den versteckten Katzen zu suchen und so machten wir uns auf den Weg nach Upington.Vorher mussten wir aber von den südafrikanischen Behörden noch den Einreisestempel in die Pässe bekommen. Das war nicht ganz einfach, denn am entsprechenden Schalter war niemand. Ein junger Polizist war so nett und holte den Beamten. Auch der Polizist stellte ein paar Fragen zum woher, wohin, Autonummer und so weiter. Bei der Dame der Parkverwaltung bekamen wir unser unser Anmeldeblatt abgestempelt um es dann beim Verlassen noch einmal zu zeigen. Dann waren wir wieder in Südafrika.

Die Strecke bis Upington war nicht wirklich spannend. Im Ort wollten wir in der neuen Kalahari Mall einkaufen. Werbung dafür sahen wir viel, aber da stand nicht wo sie sich befand. Schliesslich fragten wir eine Passantin die uns den Weg erklärte. Die Mall ist ziemlich neu und deshalb noch nicht auf der GPS-Karte. Wir deckten uns für die nächsten paar Tag mit Essen und Trinken ein und liessen Vodacom unsere SIM-Karten vom letzten Mai prüfen. Sie funktionierten sogar noch. Wir kauften aber noch Air- und Data-Time. Von da fuhren wir dann zum Tkabies Camping

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auf einer Traubenfarm. Die junge Farmerin Dorien kümmerte sich persönlich um ihre Gäste auf dem Platz und kam jeden Tag auf einen Schwatz vorbei. Es gibt zwei Chalets und vier Stellplätze auf Gras. Die Duschen und Toiletten haben einen hohen Standart und alles ist sehr sauber.

14. bis 16.10.2016 Tkabies Camping

Um unser Auto wieder bewohnbar zu machen und innen und aussen zu entstauben brauchten wir zwei Tage! Der Etosha und der Kgalagadi Park hatten uns zur Erinnerung viel Staub mitgegeben, der sich nicht nur auf jedem offen liegenden Gegenstand sondern auch in den Schubladen und Schränken eingelagert hatte. Da wir in nächster Zeit keine Parks und nur wenig Staubpisten fahren wollen, lohnte sich die Putzaktion. Aber anstrengend war es schon, als Pensionierte ist man so viel Arbeit ja gar nicht mehr gewöhnt.Also brauchten wir noch ein paar Tage zur Erholung. Bei bis zu 39 Grad war es auch nicht mehr ratsam sich heftig anzustrengen.

Einmal fuhren wir nach Kakamas zum einkaufen. Das Fleischangebot des dortigen OK überzeugte uns nicht. Die Lammkottelets bestanden aus mehr Fett als Fleisch. Zeltplatzgäste hatten uns das Kalahari Vleishuis in Keimoes empfohlen. Dort kauften wir mehr als ein Kilo Entrècote für etwa Fr. 11. Wir konnten sogar wählen von welchem Stück. Die Chefin fragte uns woher wir kommen und auch die Damen an der Kasse waren sehr interessiert. Da wir aus dem Ausland kamen durften wir uns noch statt im Gästebuch mit Filzstift auf einer Wandkachel verewigen, gleich neben einem Eintrag von Hans- Peter und Vreni from Switzerland.

Mangels eines Pools haben wir für die heissen Tage mit unserer Gardena-Brause und etwas Schlauch eine Dusche eingerichtet und uns so etwas abgekühlt.

Weil die Wetterprognose für Springbok, unser nächstes Ziel, Kälte und Regen meldete beschlossen wir erst am Montag weiter zu fahren.

17.10.2016 Tkabies – Springbok

Die Fahrt nach Springbok führte auf gut 300km durch Halbwüste in der man zeitweise wieder den roten Kalahari-Sand zu sehen bekamen.

Auf der Fahrt hörten wir das Buch „Gestorben wird Rechts.“ Witzig war daran, dass wir nach Kakamas einen Fahrerwechsel machen wollten aber die Rastplätze waren immer rechts und mit einem „Einfahrt verboten“ Schild versehen. Also frei nach Charls Lewinsky (der Autor) gerastet wir nur rechts.

Wie man am Windrad auf dem Foto sieht hatten wir mehrheitlich Rückenwind und da die Strecke nur wenige und eher sanfte Steigungen vorwies, war unser Benzinverbrauch an diesem Tag etwas unter dem Durchschnitt von etwa 20l/Km.

Zu überholen gab es auch kaum etwas, nicht nur weil unser Tempo selten 85km/h übersteigt, nein es herrschte auch kaum Verkehr auf der N14.

In Springbok erledigten wir noch unsern Einkauf und dann stellen wir Nelson auf dem Springbok Caravan Park ab.

Hier trafen wir drei deutsche Rentnerpaare welche mit gemietetem Bus, Zelten und Campingausrüstung 4 Monate Namibia und Südafrika bereisten. Sie schienen begeistert zu sein und offensichtlich vom Afrikavirus befallen.

18.10.2016 Springbok - Rondeberg Resort

Für die fast 320km lange Tagesstrecke mussten wir im Ort noch tanken und dann ging es los.

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Die N7 führt auf dieser Strecke über einige Pässe und Hügel, es ist ein rauf und runter. Eine Steigung schaffte Nelson nur mit 40km/h um dann im Leerlauf mit 90km/h bergab zu sausen. Manchmal mussten ihn sogar etwas zügeln weil die Strecke kurvig war. Wir fuhren in südlicher Richtung und er Wind kam von der Westküste, war also auch keine grosse Hilfe. Dafür wurde es uns im Bus etwas zu kalt und wir mussten sogar ein wenig heizen.

Der Verkehr war hier auch deutlich mehr als am Vortag, schliesslich ist das die Hauptverkehrsache zwischen Kapstadt und Windhoek. Baustellen passierten wir auch ein paar, aber wir mussten meist gar nicht warten und einmal nur wenige Minuten. Da hatten wir Glück, denn die einspurigen Baustellen sind immer einige Kilometer lang, dass man mit Wartezeiten von bis zu 20 Minuten rechnen muss.

Schon unterwegs hatten wir ein wenig Regen und bei der Ankunft im Rondeberg Resort war der Himmel grau. Also schnell das Vorzelt mit beiden Seitenwänden aufgestellt. Die Front haben wir nicht zu gemacht, denn so heftig entleerten sich die Wolken nicht.

Treuen Lesern unseres Blogs ist es vielleicht aufgefallen, dass wir uns schon öfter auf diesem Campingplatz aufgehalten haben. So zum Beispiel Weihnachten 2013 und 2014 und noch etliche Male in den letzten drei Jahren.

Ein schöner Platz zwischen einem Weinberg und einem Stausee. Ausser uns sind bei der Ankunft nur noch ein Mobilehome und ein Wohnwagen da. Auf das Wochenende soll sich das ändern weil hier ein Fischerwettbewerb stattfinden soll.

Wir verbringen unsere Tage mit lesen und im ziemlich kühlen Stausee schwimmen. Im Pool waren wir auch, aber der ist auch nicht wärmer und zum richtig schwimmen zu kurz. Laut Prospekt sollte er geheizt sein, aber für die paar Leute lohnte sich das wohl nicht.

In diesen Tagen erreichte uns endlich in Mail von Jim Ross dem Besitzer von RW-Motor in Swakopmund. Er gab zu, dass Nelsons Frontpartie in seiner Werkstatt wegen eines Fehler des Lehrlings (ist immer der oder die Putzfrau) ziemlich beschädigt wurde. Dabei entstanden auch die Risse im Kühler. Er entschuldigte sich und sah ein dass es ein Fehler war das Missgeschick zu vertuschen. Zudem erklärte er sich bereit die Kosten für den Ersatzkühler zu übernehmen.

Das wäre damit geklärt aber das Vertrauen in seinen Betrieb hat er bei uns trotzdem verscherzt.

19. bis 26.10.2016 Rondeberg

Eigentlich hatten wir geplant nur zwei Nächte zu bleiben, aber schon bald beschlossen wir, erst am Montag weiter zu ziehen. Das Wetter im Süden und an der Küste ist immer noch zu kühl und windig. Zwischendurch mussten wir nach Clanwilliam, um unsere Vorräte aufzustocken. Vor dem Spar war, wie immer viel los. Freitag ist auch Zahltag und eine Menge Leute lungerten auf dem Trottoir herum, so dass mit dem Einkaufswagen fast kein Durchkommen war. Von irgendwoher kam laute, fetzige Musik und eine nicht ganz nüchterne Dame tanzte dazu auf der Strasse.

Während Christine unsere Einkäufe einräumte kam eine Südafrikanerin und wollte mal wieder alles über den Bus, uns und unsere Reisen wissen. Sie hätte uns gerne noch zu sich eingeladen.

Einen Spaziergang zur Stauseemauer machten wir auch noch. Bis ganz zur Mauer konnten wir nicht, etwas oberhalb war ein Stacheldraht bewehrter Zaun und das Tor war abgesperrt.

Freitag kamen einige neue Gäste auf den Campingplatz denn am Wochenende fand ein Fischerwettbewerb statt. Der Andrang hielt sich dann aber in Grenzen, etwa ein Dutzend Plätze waren belegt. Also nichts im Vergleich zu dem was wir hier an zwei Weihnachten erlebt hatten. Am Montag waren wir die einzigen Camper. Da hatten wir bereits beschlossen bis am Freitag zu bleiben.

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Christine hatte sich schon vor dem Antritt der Reise entschlossen, aus Kostengründen in Südafrika einen Zahnarzt aufzusuchen. Von Claudia Brehm, bei der wir dieses Jahr über die Ostertage eine kleine Wohnung gemietet hatten, erhielten wir per Mail die Telefonnummer ihres Zahnarztes, an den sie schon häufiger Gäste „überwiesen“ hatte. Dort bekamen wir auch gleich einen Termin für die nächste Woche. Bei Claudia konnten wir die schnuckelige Wohnung ab Freitag buchen. Das macht es für und einfacher, da wir nicht jedes Mal den Bus reisefertig machen müssen.

Also blieben wir noch bis zum nächsten Freitag in Rondeberg. Die Tage verbrachten wir mit lesen, schreiben, im kalten See und im Pool baden, was bei einer Lufttemperatur von zeitweise 38 Grad sehr angenehm ist.

Des Öfteren besuchen uns die Camping-Enten. Eigentlich sind es acht, aber dieses Mal sieht man sie meist nur zu dritt oder zu fünft. Sie scheinen sich seit unserm letzten Besuch hier zerstritten zu haben. Als an einem Abend beide Gruppen in den Teich wollten, gab es eine wilde Jagd mit viel Gezeter. Wenn sie zu uns kommen, schnattern sie die längste Zeit um uns herum. Manchmal ruhen sie sich auch im Schatten unter unserm Bus aus.

Uploadet 26.10.2016

27. und 28.10.2016 Rondeberg - Bloubergstrand

Am letzen Tag belebte sich das Rondeberg Resort wieder ein wenig, etliche Schiffe wurden hergebracht und kurvten auf dem See. Ein Kleinbus mit Schülern und Lehrern des Augsburg Landbou Gymnasium aus Clanwilliam belegten mehrere Häuser. Gegen Abend kamen noch zwei Radfahrer an. Emanuel kam mit ihnen in‘s Gespräche und wir luden sie zu einem Glas Wein ein. Felix und Beni aus Freiburg im Breisgau waren auf einer Cap to Cairo Reise mit dem Fahrrad. Es war spannend zu hören wie sie sich für diesen fahrbaren Untersatz entschieden haben. Sie schreiben darüber in einem Blog, den Link dazu haben wir aber noch nicht. Wir werden das später unter Reisebekanntschaften veröffentlichen.

Nach dem Frühstück machten wir unseren Bus reisefertig, denn wir hatten ja in Bloubergstrand die Wohnung im Waveline gebucht. Ausser einem Halt um zu Tanken und einem um uns zwei Pies zu kaufen fuhren wir zum Melkbosstrand, wo wir am Meer unser Mittagessen verzehrten.

Diesmal hat uns Harry Brehm im Waveline empfangen. Bei unserem letzten Besuch überführte er gerade eine Jacht von den Seychellen nach Kapstadt. Inzwischen wurde hier einiges verändert, vor allem der Garten wurde völlig umgestaltet. Jetzt gibt es einen Pool und alles ist mit Holzplanken ausgelegt. Aber die Palmen und Strelitzien sind noch da. Vor unsere Terrassentür ist auch eine Pergola. Wir bezogen wieder das Loft Cottage, in welchem das Bett auf einer Galerie über dem Wohnzimmer steht. Wir räumten einige unserer Sachen aus dem Bus in die kleine Wohnung, denn wir werden zwei Wochen hier bleiben. Das gibt uns Zeit für Zahnarzt und Autospengler.

29. und 30.10.2016 Bloubergstrand

Am Wochenende gingen wir viel am Meer spazieren. Am Bloubergstrand, wo der Strand etwas schräg abfällt und sich bei dem momentan herrschenden Wind viele Kyte Surfer tummelten und am Strand von Melkbos. Da ist der Strand sehr flach und bei Ebbe auch sehr breit.

Hier eine kleines Video von Bloubergstrand bei Youtube.

Anschliessend wollten wir im Big Bay Komplex Kuchen kaufen, aber im einen Einkaufscenter war die Maximal Höhe mit 2.9 Meter angegeben und im anderen gab es keine freien Aussenparkplätze. Unser dritter Versuch in Tableview war dann erfolgreich und wir fanden einen Parkplatz.

31.10.2016 Bloubergstrand

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An diesem Tag hatte Christine ihren Termin bei Zahnarzt. Als erstes wurde ein Rontgen gemacht. Wir staunten nicht schlecht als wir den super modernen Röntgenapparat sahen. Es war schon eher ein Computertomograph, nur dass man nicht in eine Röhre musste, sondern der Scanner rotierte horizontal um ihren Kopf. Zurück beim Arzt sahen wir das komplette Gebiss auf dem grossen Flachbildschirm.

Zwei Zähne mussten gezogen werden und auch hier bestätigten sich unsere Erfahrungen mit Ärzten, man nimmt sich viel Zeit für den Patienten und alles wird mit grosser Ruhe abgewickelt.

Dann bekamen wir noch einen neuen Termin für Donnerstag. Nach einer Stunde waren wir wieder draussen.

Am Nachmittag suchten wir Trevor, den Autospengler auf. Er wurde uns durch Harry Brehms Mechaniker empfohlen. Er scheint ein „Geheimtipp“ zu sein, denn wir fanden ihn zuerst an der angegebenen Adresse nicht. Dort gab es kein Firmenschild oder irgendeinen Hinweis auf eine Werkstatt. Emanuel rief ihn an und siehe da: wir standen direkt davor. Er öffnete uns das Werkhoftor. Nachdem ihm gezeigt wurde was alles zu tun ist, machte er einen Kostenvoranschlag von ca. Rand 4‘500. Er habe aber erst nächste Woche Zeit und braucht den Bus 3 bis 4 Tage. Emanuel sagte ihm dass er dann einen Mietwagen organisieren muss,. Da bot er uns sein Auto an und meinte das macht doch nur unnötige Kosten.

01.10.2016 Bloubergtsrand

Emanuel musste Trevor noch einmal anrufen, denn wir hatten uns überlegt, dass es mit bis zu vier Tagen knapp werden könnte. Am Donnerstag mussten wir die Wohnung verlassen. Deshalb machte er ihm den Vorschlag den Wagen schon am Freitag Nachmittag zu bringen damit er am Montag Morgen gleich beginnen könne. Für ihn war das in Ordnung, er würde am Samstag auch arbeiten, dann sei er am Mittwoch sicher fertig. Wir wollten aber nicht seinen Wagen über das ganze Wochenende ausleihen, deshalb fuhren wir zu Avis wo wir für die Tage einen Kleinwagen mieteten. Nun war noch Mercedes an der Reihe wo Emanuel sich eine Fensterkurbel besorgen wollte. Die auf der Fahrerseite gibt langsam auch den Geist auf. Die andere hatten wir schon vor zwei Jahren in Nelspruit ersetzt. Dort gab es zwar das Original nicht aber das Teil eines Unimogs passte auch. Es war hier in Montagu Gardens kein entsprechender Ersatz am Lager aber Norman, der für das Ersatzteillager verantwortlich ist, versprach eines zu besorgen.

Der Spaziergang am Meer fiel an diesem Tag etwas kurz aus, da wir bei Flut in Big Bay nicht weit laufen konnten. Dafür hatten wir mehr Zeit um auf einer sonnigen Terrasse bei Kaffee und Kuchen den Kite Surfern und den Skatebordern zu zuschauen.

Am Abend waren wir bei Mike und Helena eingeladen. Sie haben ein Haus 200 Meter von unserer Unterkunft entfernt und waren an den Ostertagen auch mal bei uns. Mike ist wie Emanuel Mitglied des Overland-Forums und hatte damals unseren Bus vor der Unterkunft erkannt. Bei den Beiden lernten wir Maurice kennen. Er stammt aus Lausanne und hat viele Jahre in Bern gearbeitet und wohnt jetzt hier. Mike zeigte uns das Haus, das sie nun schon seit einem Jahr umbauen um daraus ein B&B zu machen. Im Dezember werden bereits die ersten Gäste erwartet. Helena und Mike sind unkompliziert und wir verbrachten einen sehr unterhaltsamen Abend in lockerer Atmosphäre.

Uploadet 04.10.2016

02. und 03.10.2016 Bloubergstrand

Zu diesen Tagen gibt es nichts Besonderes zu schreiben. Wir machten lange Strandläufe am Strand von Melkbos und sammelten Muscheln.

04.10.2016 Bloubergstrand

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Wie fast jeden Tag machen wir einen langen Strandspaziergang, aber da wird bitte schön nicht geschlendert. Wie schon am Vortag hatte es am Strand einige Portugiesische Galeeren, oder Bluebottles wie man sie im englischen Sprachraum nennt. Diese zu den Quellen gehörenden Viecher haben einen bis zu zwei Meter langen Faden der Gift enthält das auf der Haut zu Verbrennungen und allergischen Reaktionen führt.

Am Nachmittag holten wir den Mietwagen, und brachten dann den Bus zu Trevor für die Rostentfernung.

05.10.2016 Bloubergstrand

An diesem Tag machten wir uns auf die Suche der Deutschen Buchhandlung in Kapstadt. Wir hatten diese schon vor Jahren an der Burgstreet in Kapstadt gesucht und nicht gefunden. Inzwischen sind sie umgezogen. Leider war die Adresse im GPS nicht auffindbar. Mit der Karte von Tracks4Africa hatten wir in dieser Stadt schon immer Schwierigkeiten. In Clarks Bookshop konnte man uns weiterhelfen, zumindest die Richtung konnten sie uns angeben. Wir fanden dann auch die Strasse und parkten unseren kleinen Flitzer bei der Hausnummer 7, wir wollten aber zu Nr. 91. Es ist die Strasse zur Table Mountain Bahn und wir „bezwangen“ gefühlte 50% Steigung, und an diesem Tag war es auch ziemlich warm. Ziemlich verschwitzt kamen wir dann dort schliesslich an. Christine wollte da ein bisschen stöbern und ein Rätselbuch kaufen: Sie erwarb auch das neueste Südafrika Magazin und man glaubt es fast nicht, noch einen Adventskalender.

Anschliessend wollten wir den Basar der deutschen Schule besuchen. Wir waren aber nicht die einzigen mit dieser Absicht, im ganzen Quartier gab es keinen freien Parkplatz und gelaufen waren wir heute schon genug. Stattdessen fuhren wir nach Camps Bay und Hout Bay um dann den spektakulären Chapmans Peak Drive zu fahren. Diesen wollten wir schon vor zwei Jahren mit dem Bus in der anderen Richtung befahren aber wegen der Höhenbeschränkung liess man uns nicht rein. Mit unserm kleinen Mietwagen war das nun kein Problem.

06. bis 09.10.2016 Bloubergstrand

In diesen Tag machten wir wieder Strandläufe, zudem einen Besuch an Kapstadts Waterfront. Auch beim Autospengler schauten wir mal nach wie weit Nelson schon vom Rost befreit war. Dieser war weg und zum Teil mussten Bleche eingeschweisst werden. Gespachtelt und grundiert war alles schon. Für den nächsten Tag hatte Trevor sprayen und polieren geplant. Zudem sollte auch noch der Schwenkarm der Schiebetür ersetzt werden. Emanuel machte ihn noch einmal darauf aufmerksam dass wir am Mittwoch spätestens um 14 Uhr den Mietwagen zurückbringen mussten.

Am nächsten Tag hat dann auch alles geklappt. Nur mit den Geldautomaten hatten wir etwas Mühe bei der nahen ABSA Bank waren sie am Umbauen und die Automaten waren alle ausser Betrieb. Im Einkaufszentrum fanden wir dann einen Automaten der Capitec Bank. Da funktionierte es aber nur mit einer Kreditkarte, bei drei anderen kam immer die Meldung PIN ungültig. Wir brauchten aber das Geld weil wir beim Autospengler bar zahlen mussten. Die nächsten Automaten waren alle drei Offline. Wir rannten noch einmal quer durch das Einkaufszentrum und konnten dann endlich noch einmal 3‘000 Rand beziehen. Jetzt hatten wir genug Geld um die fälligen 4‘500 Rand zu bezahlen. Das sind ja beim aktuellen nur etwas über 300 Schweizerfranken. Dafür bekommen wir Zuhause nur gerade einen Kratzer heraus poliert.

10.11.2016 Bloubergstrand – Stellenbosch

Nun hiess es wieder alles in den Bus einräumen, denn wir verliessen die nette Wohnung in der wir uns nun 14 Tage sehr wohl gefühlt haben. Beim Einladen beobachtete Emanuel, wie ein Frankolin (gehört zu den Wachteln) mit einem Küken die Strasse überquerte und als das Huhn über einen Gully hüpfte verschwand das Küken plötzlich. Das Huhn rannte danach aufgeregt beim Gully hin und her. Emanuel lief zu der Stelle und hörte mehrere Küken nach ihrer Mutter rufen. Harry kam auch dazu und als er hörte was passiert ist holte er eine Brechstange aus der Garage um den

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Gullyrost heraus zu heben. Der sass aber viel zu fest. Er wollte es dann noch mit einem Wagenheber versuchen. Wir aber nahmen Abschied von Harry und Claudia und machten uns auf den Weg nach Stellenbosch. Zuerst tätigten wir die Einkäufe für die nächsten Tage und dann fuhren wir zum Mountain Breeze Camping wo wir uns einen sonnigen Platz suchten, da es hier manchmal ziemlich frisch vom Berg runter bläst. Der Name des Platzes kommt vermutlich nicht von ungefähr.

11.10.2016 Stellenbosch

Claudia Brehm vom Waveline hat uns einen Bericht und Bilder der Küken Rettung geschickt.

Hallo ihr Beiden,

ja die Rettungsaktion war erfolgreich! Es hat allerdings eine ganze Weile gedauert bis Harry mit Hilfe von unserem Nachbarn Patrick den, wahrscheinlich

noch nie bewegten Kanaldeckel liften konnten. Erst wollten die Beiden mich kopfueber in den Kanal runterlassen um die 7 Kueken zu retten, aber dann kam Melitto, einer von Patricks Arbeitern und hat das uebernommen! Die Kleinen waren ganz schoen tief unten, fiepsend und dicht zusammengedraengt im Kanal Melitto hat alle 7!!! Kueken auf einmal in einen Eimer verfrachtet und Harry, Patrick und ein weiterer Arbeiter haben ihn dann an den Fuessen mitsamt seiner Beute wieder aus dem Kanal nach oben gezogen. Was fuer eine Aktion! Nun sind die Kueken wieder unter der Obhut ihrer Mutter. Hoffentlich sind sie jetzt vorsichtiger!

Wir werden die naechsten Tage diese Kanaldeckel jedenfalls mal im Auge behalten und evtl. ein Maschengitter darueberlegen, so, dass unsere kleinen, gefluegelten "Nachbarn" sicher sind.

12. - 17.11.2016 Stellenbosch

Für das Wochenende war kälteres Wetter gemeldet, so um 20 Grad. Das hört sich vielleicht nicht so schlimm an, aber wir sind halt wärmere Temperaturen gewöhnt. Zudem wird es am Abend sehr kühl und der Wind macht es auch nicht angenehmer. Das hört sich sicher nach jammern auf hohem Niveau an. Aber wir leben schliesslich draussen und da erlebt man das halt anders.

Am Wochenende kamen zwei Familien aus dem nahen Brakenfell mit drei Buben auf den Campingplatz. Der eine heisst John und er hat uns quasi adoptiert. Er kommt immer wieder bei uns vorbei und zeigt uns seine Schätze, zum Beispiel die Stecken welche er hier im Pinienwald findet. Er zeigt uns wie er damit auf die Jagd nach wilden Tieren geht. Leider hat es hier ausser Eichhörnchen nichts zu jagen und diese sind ihm auch zu schnell. Seine Muttersprache ist Afrikaans aber in der Schule lernt er auch Englisch, wenn er ein Wort nicht weiss sagte er es in Afrikaans und wir finden dann raus was er meint, weil vieles ähnlich ist wie Deutsch. John heisst eigentlich Johan aber auch das hat er für uns übersetzt.

Am Sonntag haben Johns Eltern beschlossen mit den beiden Buben der anderen Familie noch länger auf dem Campingplatz zu bleiben. Der Vater bringt die Jungs morgens früh zur Schule in Brackenfell, geht dann an die Arbeit und am Abend kommen sie alle wieder zurück.

An einem Morgen war es auf dem Campingplatz ziemlich stark bewölkt, so beschlossen wir nach Gordons Bay zu fahren. Dort liefen wir auf einem Strandweg am Meer entlang. Zu Beginn war es recht windig aber in der hintersten Ecke fanden wir eine windgeschützte Bank, wo wir ein Moment sassen und einem Fischer zusahen der nichts fing. Vielleicht lag es an dem Jungen, der neben ihm stand und Steine ins Wasser warf.

Dann wurden die Tage zum Glück wieder wärmer. An einem windstillen Tag erreichte das Thermometer sogar 30 Grad. Dann ist es auch schön im Pool des Campingplatzes. Zwischendurch machten wir im Ort Strand mal einen Beachwalk. Der Wind ist dort aber immer sehr stark, so dass die Beine sandgestrahlt wurden und uns auf dem Rückweg die Zähne knirschten.

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Auf dem Weingut Dornier waren wir natürlich auch zum Tapas essen.

Abends kam John zu uns mit einer kleinen Werkzeugkiste und zeigte uns seine Klappmesser-Sammlung. Er führte uns jedes einzelne stolz vor.

An einem warmen aber windigen Tag fuhren wir nach Somerset West weil wir Flickzeug für unsere Markise suchten. In den Outdoor-Läden wollten sie uns zu einem Zeltmacher schicken, der das reparieren kann. Christine fand, da könne sie gerade noch zum Haare schneiden gehen. Sie bekam erst für 3 Stunden später einen Termin und so fuhren wir zum Hafen von Gordons Bay. Am Ende der Hafenmauer war der Wind so stark, dass man fast befürchten musste ins Wasser gefegt zu werden. Danach machten wir in Strand noch einen Strandspaziergang und dann war es schon Zeit für den Frisör.

Die geplanten 3 Tage haben wir noch um eine Woche verlängert, da wir hoffen am Sonntag in Stellenbosch ein Konzert besuchen zu können. Es ist aus gebucht, aber wir wollen es trotzdem versuchen. Es ist Open Air und auf dem Rasen sind mitgebrachte Stühle erlaubt, sofern Platz ist.

Uploadet 17.11.2016

18. bis 24.02.2016 Stellenbosch

Täglich besuchten uns Jean und sein Bruder Hugo, wir schenkten ihnen zwei aufblasbare Wasserbälle mit denen sie sich im Pool vergnügen konnten. Am Vortag warfen sie sich eine halb gefüllte Wasserflasche zu. Sie interessierten sich auch für die Spiele auf unseren Tabletts. Die meisten waren weniger nach ihrem Geschmack, auf Jean’s Smartphone befanden sich eher Jump and Run Games installiert.

Am Sonntagnachmittag verabschiedete sich die Familie von uns, Jean war sehr traurig, dass er nicht auf dem Camping bleiben konnte.

An diesem Abend fand das Konzert in der Oude Libertas Arena statt. Wir fuhren am späten Nachmittag dort hin und konnten Rasensitzplätze für 100 Rand kaufen. Es war auch möglich gleich einen Platz mit unseren Stühlen zu reservieren. Nur hatten wir dummerweise unsere Stühle auf dem Camping stehen lassen. Unseren Besucherstuhl hatten wir aber im Bus. Mit diesem und einer Wolldecke haben wir unsere Plätze ganz oben gekennzeichnet. Danach fuhren wir zurück zum Campingplatz um den zweiten Stuhl zu holen. Die Zeit bis zum Konzert verbrachten wir in Stellenbosch. Gegen viertel nach 7 fuhren wir zurück zum Amphitheater. Dort konnten wir der letzten Probe des Orchesters und des Chores zuhören. Es wurden kurze Abschnitte aus Beethovens 9. Symphonie geprobt. Hinter uns hatten es sich einige Gruppen auf Decken gemütlich gemacht und Picknickten fröhlich und manchmal auch etwas laut. Das störte den Dirigenten, aber sein Aufruf zur Ruhe kam bei den Lärmenden nicht an.

Im ersten Teil des Konzerts spielte das Kapstadt Symphonieorchester die Unvollendete von Schubert. Nach der Pause wurde Beethovens Ode an die Freude aufgeführt. Es war fantastisch, wir hatten schöne Plätze, mit Blick auf Orchester und Chor, gute Akustik und es war einfach nur schön.

Am Montag machten wir bei den GPS-Karten Machern Tracks4afrika einen Besuch, um die neuste Version zu besorgen. Wir mussten dann mit Bessie noch für ein Fotoshooting herhalten.

In Franschhoek waren wir auch, sogar zweimal. Im Leder Geschäft von Carol wurden herzlich begrüsst. Trotz der vielen Menschen die durch ihren Laden laufen erkennt sie uns immer gleich wieder und sie nimmt sich immer Zeit für einen ausgedehnten Schwatz.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag zur Babylonstoren Farm, sind aber einmal falsch abgebogen. Nach dem wir uns in Franschhoek erkundigt hatten, mussten wir feststellen dass wir völlig falsch waren. Wir machten uns also auf den (richtigen) Weg. Babylonstoren ist eine Weinfarm und es gibt einen sehr grossen, schönen Garten mit allerlei Zier- und Nutzpflanzen, sowie ein Restaurant und einen Farmstall, wo man die dortigen Produkten essen, bezw. kaufen kann.

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Drei Tage später fuhren wir noch einmal zu Carols Lederladen, weil das gekaufte Portemonnaie nicht so richtig brauchbar war. Die Fächer für Karten waren zu eng. Carol zeigte uns, dass man die Karten beim ersten mal nur etwas rein murksen muss, und dann weitete sich das Leder aus. Zurück zum Camping fuhren wir über den Franschhoek Pass und am Theewaterkloof Dam vorbei, den wir noch nie mit so wenig Wasser gesehen haben. Wir hatten zwar diese Wochen ganz wenig Regen, aber das war gar nichts, die Region leidet unter Wasserknappheit. Hier war es ziemlich bewölkt und als wir in Grabow tankten waren wir mit Shorts und T-Shirt etwas underdressed.

Da im Februar Verwandte aus Deutschland kommen, waren wir auch mit dem Buchen von Unterkünften und Campingplätzen beschäftigt. Das ist zum Teil nicht ganz einfach wenn man für fünf Leute Platz finden muss.

Sonst gab es noch Waschtage, einkaufen, lesen und für diesen Blog schreiben.

Wir haben nun schon dreimal unseren Aufenthalt hier verlängert aber bald soll es dann doch weiter gehen.

25. bis 27.11.2016 Stellenbosch

Da wir am Freitag Lust hatten auf einen Strandlauf fuhren wir nach Strand. Es war wie immer in den letzten Tagen Windig und das Wasser kalt. Bei N’Ice gönnten wir uns jeder eine Kugel Don Petro Eis. Das ist die kleinste Portion die man dort bekommt entspricht aber etwa drei Kugeln bei uns und kostet für beide ungefähr drei Franken.

Den ganzen Samstag verbrachten wir auf dem Campingplatz zum Teil am Pool. Der war aber am Wochenende wieder sehr beliebt weil auch der Camping fast voll war. Zwei Caravan Clubs hatten ihr Jahresendtreffen. Wieder mit Weihnachtsliedern und Nikolaus.

Am Sonntagabend wollten wir in ein Restaurant essen gehen. Unsere Bemühungen bei Giovanni’s und im Espana einen Tisch zu reservieren scheiterten aber denn am Sonntagabend haben beide zu. Schliesslich gingen wir wieder zu Dornier. Wir hatten einen sehr aufmerksamen, freundlichen und lustigen, Rastalocken tragenden Kellner, der uns sein halbes, nicht gerade leichtes Leben zwischen Botswana und Simbabwe erzählte. Er führte aber seine Freundlichkeit und Beflissenheit auf seine Jugendzeit bei vielen Verwandten zurück. Diese schwierigen Zeiten haben ihn aber scheinbar positiv beeinflusst.

28.11.2016 Stellenbosch – Yzerfontein

Nun haben doch noch das Mountain Breeze verlassen und sind nach Yzerfontein gefahren. In Stellenbosch wollten wir bei Checkers noch Ticktes für eine Show des südafrikanischen Komödiant und Satiriker Pieter-Dirk Uys in Kapstadt besorgen. Was da abging war auch schon fast eine Komödie. Vor Emanuel waren noch fünf Leute an der Reihe und hinter ihm eine lange Schlange. Zwei Polizisten waren so vertieft in ihr Gespräch, dass sie nicht einmal merkten, als sie an der Reihe waren. Das fanden die meisten Anstehenden lustig. Als Emanuel seine Bestellung aufgeben konnte, wurde fleissig nach der Show, dem Datum und der Zeit gefragt, Name und Vorname mussten auch noch in den Computer eingetippt werden. Dann ging plötzlich nichts mehr. Auf seine Nachfrage was los ist, zeigte ihm die junge Dame dass der Bildschirm blockiert ist. Er machte den Vorschlag sie soll doch bei dem leeren Feld „Phonenumber“ seine Handy-Nummer eingeben. Komischerweise ging es dann wieder weiter. Leider liessen sich dann aber die Tickets nicht ausdrucken. Sie bat ihre Nachbarin um Hilfe, die kam aber auch nicht weiter. Ein Vorgesetzte wurde gerufen, diese tippte kurz etwas ein und lief wieder davon. Inzwischen war die Verbindung zu Computicket unterbrochen, so dass die andern Kunden vertröstet wurden sie sollten doch später wiederkommen. Unsere Buchung war scheinbar noch durch gekommen und das Ausdrucken der Tickets war wohl ein lokales Problem. Aber die zwei Damen schafften es immer noch nicht. Eine zweite Vorgesetzte kam noch und dann konnten uns die gewünschten Tickets tatsächlich ausgehändigt werden. Aber niemand war genervt, und unter allgemeinem Lachen und Witze machen konnte das Problem gelöst werden.

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Dann ging es in nordöstlicher Richtung nach Darling wo der bereits erwähnte Peter-Dirk Uys ein Theater besitzt. In Anspielung einer seiner Figuren und weil das Gebäude der alte Bahnhof ist, heisst es „Evita se Perron“. Leider konnten wir den Komplex nur von aussen besichtigen, denn ausgerechnet am Montag ist alles geschlossen.

Als wir uns noch ein bisschen im Ort umschauten kamen wir am Restaurant Fondue Pot mit seiner mit Bauernmalerei verzierten Eingangstüre vorbei. Auch hier war zu aber, aber uns war eh nicht nach warmem Schmelzkäse.

Auf dem Yzerfontein Camping suchten wir uns einen sonnigen aber ein wenig windigen Platz aus. Hier wurde es am Abend ziemlich kalt, so dass wir nicht sehr lange aufblieben. Um halb zehn waren wir schon im Bett.

29.11.2017 Yzerfontein

Ein Ausflug in den West Coast Park war unser erstes Ziel an diesem Tag. Eine schöne türkiesblaue Lagune mit weissen Strand. Wir waren schon mal hier, staunten aber wieder über den karibisch anmutenden Anblick. Das wurde auch von einer grossen Mannschaft für ein Modefotoshooting genutzt ein männliches und ein weibliches Modell wurden hier intensiv abgelichtet. In der Nähe hatten sich eine Gruppe Südafrikaner mit Kindern am Strand eingerichtet. Emanuel kam mit einem der Männer ins Gespräch und es stellte sich heraus dass er vor zwei Tagen noch in Genf war um ein Anliegen einer Gruppe südafrikanischer Weisser bei der UNO vorzutragen. Es geht darum dass die Mitglieder ein Stück autonomes Land für sich beanspruchen. Sie haben mehr als 30‘000 Mitglieder und stützen ihren Anspruch auf historische Gegebenheiten aus früheren Jahrhunderten. Sie wollen aber nichts mit dem von Carel Boshoff 1991 gegründeten Orania zu tun haben. Dieses würde wie im mittelalterlichen Europa durch die Familie Boshoff regiert. Mehr dazu HIER und HIER. Uns kommt das vor wie die zur Zeit der Apartheid geründeten Homelands, nur diese für die Schwarzen waren und sie nicht freiwillig dort angesiedelt wurden.

Zum Mittagessen fuhren wir dann noch zum Geelbek Restaurant das ebenfalls im Park liegt. Hier bekommt man gutes Essen mit netter Bedienung in einem hübsch eingerichteten Garten.

Im nahen Langebaan wollten wir den Municipality Camping aufsuchen, der uns von anderen Campern empfohlen worden war weil er nicht direkt am Meer liegt und damit auch nicht so windig ist. Die Einfahrt war schon mal gesperrt, so dass wir dachten, er ist geschlossen. War er aber nicht, hier wurde gearbeitet und es war nicht so gemütlich. Also fuhren wir wieder zurück nach Yzerfontein, was für Nelson nicht ganz einfach war. Der Südwest Wind bremste ihn manchmal so stark aus, dass wir auf flacher Teerstrasse im dritten Gang nur 60 erreichten, was das arme Auto enorm durstig machte.

Auf dem Zeltplatz montierten wir dann am Vordach nach Sonnenuntergang beide Seitenwände an. So war es trotz kühlem Wind mit entsprechender Bekleidung gut auszuhalten.

30.11.2016 Yzerfontein - Citrusdal

Nun hatten wir genug vom Wind und beschlossen in das Landesinnere zu fahren. De Wetterprognose versprach für Critrusdal Temperaturen zwischen 28 und 38 Grad. Da wollten wir hin. Da das GPS auf kürzesten Weg eingestellt ist führte es uns wieder über Darling, wo wir vor zwei Tagen eine grosse Metzgerei gesehen gesehen hatten. Hier kauften wir Fleisch und Wurst ein. Dann fuhren wir dem GPS gehorchend und mussten dann feststellen, dass der kürzeste Weg von hier auf den nächsten 35 Kilometern Piste war. Trotzdem gehorchten wir dem Navi und fuhren weiter. Als dann endlich die geteerte R45 unsere R307 kreuzte beschlossen wir rechts abzubiegen um die N7 zu erreichen. Später stellten wir dann fest dass wir gescheiter zweimal rechts abgebogen wären, denn dann hätten wir statt 60km nur 30km zurück gelegt. Emanuel sagt ja immer „Ein GPS hilft nicht gegen geistige Windstille!“.

Der Camping in Citrusdal mitten im Ort gefiel uns nicht so, es hatte eine Menge Gänse, Hühner und ein paar Pferde dort herumlaufen. Also fuhren wir nach „The Bath“. Davon hatten wir schon verschiedentlich gehört aber waren noch nie da. Es liegt in einem Bergkessel und die Campingplätze sind in Terrassen angelegt. Das Resort verfügt über einen

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Warm- und Kaltwasserpool. Am Nachmittag waren wir nur im kalten Wasser, was aber bei der Temperatur auch sehr angenehm war.

01.12.2016 Citrusdal/The Bath

Direkt neben unserem Platz fliesst ein Bach laut rauschend ins Tal. Das hat uns beide in der letzten Nacht einige Male geweckt. Mit dem Rauschen der Bäume klang es als wenn es heftig regnet. An das Meeresrauschen haben wir uns längst gewöhnt, vermissen es manchmal sogar. Aber dieses Geräusch ist für uns ungewohnt. Schon vor sechs Uhr durchkämmte eine Horde Paviane den Camping und schmiss bei der Suche nach Nahrung die Abfallkübel um.

Den angenehm kühlen Pool genossen wir auch an diesem Tag. Emanuel ist einmal ins warme Wasser gegangen aber die geschätzten 36 Grad hat er nicht lange ausgehalten.

Und das erste Türchen vom Adventskalender hat Christine aufgemacht.

02. bis 04.12.2016 Citrusdal – Koningskop

Wir hatten uns nur für zwei Nächte in The Bath angemeldet, und der Campingplatz soll über das Wochenende eh ausgebucht sein. Also ziehen wir weiter. In der letzten Zeit waren wir immer wieder auf Plätzen die wir schon früher besucht haben, nun endschieden wir uns für einen uns unbekannten. Der Koningskop ist nur etwa 50 Kilometer entfernt und liegt etwas abseits der normalen Routen umgeben von Zitrusbäumen und Rooibossträuchern und hohen Felsen rundherum. In Citrusdal tätigten wir noch die Einkäufe für die nächsten Tage. Der Spar ist erstaunlich gross, für den nicht sehr grossen Ort. Dann musste Nelson noch rauf bis Piekenierskloof, die steile Strecke hat er nicht sehr schnell, aber wie schon oft gut geschafft. Dann bogen wir von der N7 Richtung Norden ab um an unser Ziel zu gelangen. Wir durften zwischen Platz 19 und 20 wählen, und dachten -Schwein gehabt- dass noch etwas frei ist. Eigentlich waren auch alle andern Plätze noch frei und wir dachten dass die andern Gäste noch kommen werden. Platz 19 gefiel uns am besten, also stellten wir uns da auf den Rasen. Die Toiletten sind ziemlich neu und sauber, aber leider ist es so wie häufig hier, wenn etwas kaputt geht wird es nicht mehr geflickt. Da wir kurz nach zwölf ankamen und kaum Wind blies, war es ganz schön heiss um uns hier einzurichten. Inzwischen waren auch einige weitere Plätze belegt, ein 4x4- Fahrer Club hatte hier ein Treffen. Wir hatten es nicht weit zu einem kleinen Pool der aus einem Bergbach gespeist wird und im Schatten liegt. Dem entsprechend war er ziemlich kalt, aber sehr erfrischend. Beim Pool kam Emanuel mit Carel ins Gespräch. Er hat an seinem koreanischen Sengiang einiges modifiziert. Grösserer Motor, 4x4 Fahrwek vom G Wagon, Freilaufnabe von elektrisch auf manuell gewechselt und noch einiges mehr. In Südafrika kann man das, denn die Fahrzeuge müssen nur bei Halterwechsel geprüft werden.

Da wir im Pool mittlerweile Eisbeine bekommen hatten, haben wir uns beim Platz 21, am Wasserhahn mit unserer Gardena Brause eine Dusche eingerichtet. Die 4x4 Fahrer waren auf einem separaten Stück des Platzes und von Platz 10 bis 23 blieb alles frei.

Am Sonntag holten wir uns zu Fuss beim kleinen Campingladen einen grossen Sack Holz. Zum Glück durften wir einen Sackwagen benützen, das wäre sonst eine elende Schlepperei geworden. Telefon- oder gar WIFI-Empfang gibt es auf dem Campingplatz nirgends nur vor dem Empfang gibt es an einer Stelle ein schwaches Handysignal. Da stellten wir uns mit unserem Hotspot-Kästchen hin. Die Verbindung war aber seeehr langsam und es reichte gerade um die Mails und Whatsapp-Nachrichten herunter zuladen. Deshalb dauerte es etwas länger bis dieser Blogbeitrag erschien.

Am Sonntagnachmittag leerte sich der Campingplatz wie üblich, hier sind wir nun sogar die einzigen Gäste. Nächstes Wochenende wird das bis etwa Mitte Januar anders sein, denn dann sind hier Sommerferien. Dieses Jahr starten die Schulferien einen Woche früher als sonst, das wussten wir nicht und haben Buchungen vom 15. Dez. bis 15. Jan. gemacht. Wir sind nun gespannt wo wir die nächsten Tage unterkommen.

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Auch Carel mit Familie verlässt den Campingplatz. Er hält noch kurz neben unserm Platz an und fragt wo wir morgen hin hingehen. Das wissen wir nicht. Gute Fahrt wünschen wir uns gegenseitig. Und er fährt los, da sieht Emanuel an der Stelle wo der Sengiang stand einen dunklen Fleck. Das sieht ganz nach Motorenöl aus. Er pfeift laut durch die Finger und gibt so und durch winken Carel zu verstehen dass er anhalten soll. Der reagiert prompt und Emanuel läuft zum l Wagen. Carel öffnet die Motorhaube und bald steht fest dass eine metallene Ölleitung einen Riss hat. Zum dritten Mal öffnen wir auf dieser Runde unser „Ersatzteillager“. Eine solche Leitung haben wir zwar nicht dabei, aber flüssiges Metall, für den Riss am Wassertank gekauft, und Rescue Tape, eine Art Isolierband das sich selber verschweisst. Das flüssige Metall braucht 2 bis 3 Stunden um zu verhärten, so lange will die Familie nicht warten also versucht es Carel mit dem Band. Das gelingt ihm aber nicht, weil er zu wenig Platz hat um das Tape um das Röhrchen zu wickeln. Also doch das flüssige Metall. Nach zwei Stunden gelingt es Carel dann doch noch etwas Band um die geflickte Stelle zu wickeln und danach startet er den Motor und siehe da es hält, kein Tropfen kommt mehr aus der lecken Stelle. Alle sind froh, die Familie, dass sie endlich nach Hause fahren können, und wir, dass wir mit Material aus unserem Fundus wieder jemandem helfen konnten.

Hier auf Koningskop gibt es zwei Camping-Katzen, ein graugetigertes Weibchen dessen sechs Junge wir einmal sehen konnten und ein rotgetigerter Kater. Beide kommen uns besuchen aber nie zusammen. Am Sonntagabend waren wir ja die einzigen weit und breit und so war der Rote den ganzen Abend bei uns. Er begleitete Christine zur Toilette, und kaum dass sie vom Stuhl aufgestanden war, machte er es sich auf ihrem Stuhl bequem. Als wir ins Bett gingen durfte er auf Emanuels Camping Stuhl schlafen. Zu fressen bekommen beide nichts von uns, aber wenn sie Gesellschaft suchen haben wir nichts dagegen. Als wir am Morgen unsere Sachen zusammenpackten, kam sie noch mit einer lebenden Maus zu uns.

10. bis 14.12.2016 Rondeberg

Faulenz, schwimmen, schreiben, lesen, schwitzen und zwischendurch mal einkaufen.

Beim Einkaufen erleben wir jedes Mal einen Schock, das heisst eigentlich zweimal. Zuerst beim Betreten des SPAR in Clanwilliam einen Kälteschock und beim Verlassen einen Hitzeschock. Dazwischen liegt ein Temperaturunterschied von fast 20 Grad. Am Morgen um 8 Uhr haben wir bereits 28 Grad und am Nachmittag zwischen 36 und 40 Grad. Die Wetterprognose verspricht für Donnerstag, wenn wir nach Kapstadt fahren etwas Abkühlung. Da soll es „nur“ 34 Grad werden.

Unsere digitale Temperaturanzeige hat am letzten Tag im Auto nur noch HI gemeldet. Scheinbar ist es nicht für mehr als 50 Grad vorgesehen. Nachdem Emanuel es von seinem Platz weg genommen hatte, zeigte es „nur“ noch 48.6 an.

15.12.2017 Rondeberg – Kuilsrivier

Das Zusammenpacken dauerte an diesem Tag ein wenig länger, denn wir hatten einiges in das Häuschen ausgelagert dass uns hier zur Verfügung stand. Dafür gönnten wir uns in Clanwilliam im Yellow Aloe ein „Full englisch breakfast“. Da gab es für jeden zwei Eier, eine grosszügige Portion gebratenen Schinken, Champignons und eine dicke Scheibe Tomate. Dazu noch Toastbrot, Butter und Marmelade.

Wir hatten es nicht eilig und nahmen uns noch Zeit einen Zeltplatz anzuschauen der auf dem Weg lag. Der Marcuskraal Camping liegt zwischen Clanwilliam und Citrusdal, etwa 1.5 Kilometer westlich der N7. Er ist klein aber sehr schön. Die meisten der 13 Grasplätze sind schattig. Die Toiletten sauber und neu. Der Pool ist gross und einladend.

Wir machten noch einen kleinen Umweg um in Stellenbosch einzukaufen. Schon hier und auch auf dem Avatara Camping war es deutlich kühler als wir es von den letzten Tagen in den Cedarbergen gewöhnt waren. Der Wind war

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kühl und ziemlich heftig. Wir sind hier ja schon fast wie zuhause. Ein paar Gäste kennen wir von unseren früheren Besuchen. John, der Besitzer, hat es gut mit uns gemeint und einen Platz mit einem Baum zugeteilt. Deshalb haben wir den Bus längs statt quer auf den Platz gestellt. Das hat den Nachteil dass wir trotz montierter Seitenwand dem Wind stark ausgesetzt sind. Um das Auto gerade zu stellen, bot uns John an einen Ast des Baumes abzusägen, dass es zum Aufstellen unseres „Pennhauses“ langt. Am Abend war es wieder so kühl dass wir Pullover und lange Hosen anziehen mussten. Auch die Südafrikaner finden es zu kalt für die Jahreszeit. Ja, wir wissen schon, im Dezember 20 Grad scheint nicht so schlimm zu sein, aber wir hatten die letzten Tage fast 40 Grad. Und eigentlich beginnt jetzt der Sommer.

16. bis 20.12.2016 Kuilsrivier

Die meisten Gäste hier sind schon pensioniert und es geht gemütlich zu. Man kennt sich weil die meisten ein bis drei Monate hier bleiben. Sie bekommen besonders günstige Preise und wollen auch nicht alle paar Tage die Vorzelte an ihren Wohnwagen auf und abbauen. Ausser unserem Camper steht nur noch ein Iveco auf dem Platz, die andern haben alle einen Caravan. Maggie ist hier die Putzfee und hält die Toiletten und Duschen sauber, hilft wo es nötig ist und unterhält die Gäste.

Schon am ersten Abend kam ein Campinggast zu uns, stellte sich als Lukas vor und bot uns an, falls wir es wünschten würden er und seine Frau uns gerne in der Gegend herum fahren. Zu Weinproben, Einkaufen oder was immer wir Lust hätten. Wir kannten den netten Herrn noch nicht, aber so spontan können die Südafrikaner sein.

Samstagabend war es dann soweit wir fuhren zum Baxter Theater zur Show von Pieter-Dirk Uys.

Man erinnert sich vielleicht, das waren die Tickets die wir mit einiger Mühe bekamen. Pieter erzählte in 90 Minuten ohne Unterbrechung seine Lebensgeschichte. Es war meist zum Tränen lachen, aber es gab auch Erlebnisse die einem zu denken gaben. Er hat sich unter anderem an einem Theater sehr stark gegen die Apartheid engagiert. Das war damals nicht ungefährlich denn die Zensur war streng. Aber er und die anderen Mitglieder der Truppe wussten die Zensur zu umgehen, oder gar auszuhebeln. Die Zeit verging wie im Flug und wir hatten einen sehr schönen Abend.

Am Sonntagabend besuchten wir noch ein Konzert im Oude Libertas in Stellenbosch. Es wurden mit einem kleinen Orchester und einem grossen Chor plus einem Solisten Weihnachtslieder vorgetragen. Der Dirigent war gleichzeitig Moderator, erzählte zwischen den Stücken immer wieder kleine Geschichten und Gedichte oder machte sonst humorvolle Kommentare. Natürlich hat er auch das Publikum wieder mit einbezogen (wir haben den Herrn schon mal erlebt). Wir sassen wieder oben auf dem Rasen, da wir auch dieses Mal keine Tickets für einen Sitzplatz hatten. In der Pause verteilten die „Rentiere“ Kerzen und für „Stille Nacht, heilige Nacht.“ wurden alle Kinder zur Bühne gerufen um sich mit den Kerzen in der Hand davor aufzustellen. Eine tolle Stimmung.

Wir hatten uns schon bald entschieden, um ein bisschen mobiler zu sein, wieder einen kleinen Wagen zu mieten. Das kostet hier nicht viel und mit der Benzinersparnis wenn wir nicht den Bus benützen, macht sich das bezahlt. Vor allem aber müssen wir nicht jedes Mal packen um wegzufahren.

Am Samstag versuchte Emanuel im Internet bei verschieden AVIS-Standorten einen Wagen zu buchen. Aber überall, sogar am Flughafen, war alles ausgebucht. Das wurde ihm bei einem Anruf bestätigt. Auch über den Vermittler Rentalcars war nichts zu bekommen. Bei billiger-mietwagen.de bekamen wir dann eine provisorische Bestätigung. Darin stand aber, dass die definitive Zusage von Tempest (Europcar-Tochter) noch ausstehe. Als wir am Sonntag noch keine Antwort in der Mailbox fanden, hatten wir die Hoffnung schon aufgegeben. Am Montagmorgen war aber der Voucher von Tempest da. Emanuel konnte es fast nicht glauben und war immer noch skeptisch ob am Nachmittag wirklich ein Kleinwagen bereit stehen würde.

Lukas, der uns am ersten Tag das nette Angebot gemacht hatte, war sofort ein verstanden Emanuel zum Flughafen zu chauffieren. Er wartete auch noch dort bis Emanuel die Schlüssel bekommen hatte. Der kleine Hyundai I10 war brandneu, mit 90 Kilometern auf dem Tacho. Dementsprechend schnell war die Übergabe erledigt. Da „Mann“ die

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Gegend gut genug zu kennen glaubte, nahm „Mann“ kein GPS mit. „Mann“ erwischte aber bei Brackenfell die falsche Ausfahrt, und geriet zudem noch in einen Stau. Dann wusste er nicht mehr weiter weil alle Tankstellen und Einkaufszentren ähnlich aussehen. Zum Glück hat aber sein Smartphone ein GPS und mit der installierten App von Sygic konnte er sehen, dass immerhin die Richtung zum Camp stimmte. Nur einmal noch bog er ganz in der Nähe des Ziels falsch ab. Aber dann kam ihm die Gegend bekannt vor und er wendete. So kam er dann doch noch zurück.

Am Dienstagnachmittag besuchte uns Douw, ein Bekannter aus dem südafrikanischen Overland-Forum. Er erzählte uns von seiner Reise nach Deutschland wo er immer für einen Holländer gehalten wurde. Er spricht sehr gut Deutsch, aber halt mit einem Akzent der niederländisch klingt. Auch seine Erlebnisse auf der Reise mit den ÖV nach Malawi waren sehr interessant.

21. bis 24.12.2016 Kuilsrivier

Wir geniessen es mit unserem kleinen Flitzer die Gegend und die Weinfarmen zu erkunden. Nein wir haben keinen Wein getrunken, wir testen die die Kuchen und Nachspeisen, den Kaffee natürlich auch, aber auch hin und wieder ein Glas Wein.

Auf dem Weingut Jordan hatte Christine eine Galette du Roi, ein Gebäck das einen nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreisst, weil etwas sehr trocken. Im Internet nachgeschaut, fanden wir dann heraus, dass dies eigentlich der traditionelle französische Königskuchen ist der am 6. Januar gegessen wird. Emanuels Apple Crumble war sehr gut.

In der Nacht und am nächsten Nachmittag hatten wir wieder einmal etwas Regen. Der Wind war moderat so genügten die bereits montierten Seitenwände am Vorzelt. Wir waren ja froh, dass es nicht zu heftig regnete, aber Südafrika braucht unbedingt mehr Regen. Viele Stauseen sind nur halb voll, einzelne haben noch weniger Wasser gespeichert. Hier erzählt man sich, die ANC (herrschende Partei) habe das Problem besprochen und die Ursache gefunden: Schuld sind die Weissen, zur Apartheid-Zeit hätten sie die Dämme zu gross gebaut, wären sie kleiner wären sie jetzt voll.

Hier im südlichen Afrika gibt es eine spezielle Art von Wolken, man nennt sie politische Wolken. Sie versprechen Regen aber…..

Am Samstag haben wir den Markt in der Oude Libertas besucht. Hier gibt es viele schöne und feine Sachen. Ein schönes Weihnachtsbäumchen aus Draht und Glasperlen. Deutsche hat es hier in Stellenbosch viele und es gibt sogar eine deutsche Backstube welche ihre Leckereien anbietet. Wir konnten natürlich nicht wiederstehen.

Zum Ausgleich fuhren wir dann noch zum Mooiberg Farmstall, wo wir uns ein Kilo frische Erdbeeren kauften. Man kann sie auch selber pflücken, den beiden kleinen Kindern, vor uns an der Kasse, sah man an, dass sie auf dem Erdbeerfeld waren.

Unser Weihnachtsmenü: Sushi zur Vorspeise, flambierte Straussenfilets und zum Dessert ein paar Lindor*-Kugeln gegönnt. Ein internationales Menu, Asien, Afrika, Europa.

Es war den ganzen Tag leicht bewölkt, sehr windig und mit maximal 23 Grad kühl.

*Die meiste Schokolade der Firma Lindt, welche man hier bekommt, wird in Deutschland oder Italien hergestellt.

25. bis 27.01.2017 Kuilsrivier.

Einige Wohnwagen sind in diesen Tage leer, viele haben Verwandte hier in der Nähe wo sie die Festtage verbringen. Wer da ist begrüsst uns mit „Merry Christmas“. Morgens ist kaum ein Lüftchen zu spüren und so klettert das

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Thermometer bald schon auf über 30 Grad. Am Nachmittag kommt dann wieder Wind auf, aber nicht so heftig wie gestern.

Der Campingplatz ist heute der reinste Tierpark. Neben den beiden Schäferhunden die den Platz bewachen, durchpflügt ein Ibis den Rasen nach Regenwürmern und im Pool schwimmen zwei Frösche, abgesehen von den allgegenwärtigen Tauben.

Da unser kleiner Flitzer mit einer Ausnahme jeden Tag zum Einsatz kam, versuchten wir via Internet bei Europcar die Miete um zwei Tage zu verlängern. Da wir keine Antwort erhalten haben sind wir zum Flughafen gefahren. Die Warteschlange war sehr lang, aber Emanuel ging einfach zum Ready Service und da musste er keine 10 Minuten warten und in zwei Minuten war alles zu unserer Zufriedenheit geregelt.

Ende Februar kommt Familie nach Südafrika und reist mit uns von Kapstadt nach Port Elizabeth. Zuerst werden wir aber in und um Kapstadt einiges besuchen. Dazu gehört natürlich auch die ehemalige Gefängnisinsel Roben Island. Da wir früher einmal keine Tickets bekommen haben, als wir sie unmittelbar vor der Fahrt kaufen wollten, beschlossen wir, diese heute zu holen. Momentan sind die Bootsfahrten bis zum 3. Januar ausgebucht. Aber für Februar war es nun kein Problem 5 Stück zu bekommen.

In der Nähe des Campingplatzes brach heute ein Feuer aus. Wir hatten Glück, dass der Wind von Südosten blies, so zog der dicke schwarze Rauch ein paar hundert Meter neben uns vorbei zog. Schon bald hörten wir mehrere Feuerwehrsirenen. Unsere Nachbarn nahmen das Feuer ziemlich locker zu Kenntnis, die Gegend ist halt ziemlich trocken. Für uns ist das nicht so alltäglich. Zwar sehen wir unterwegs immer Rauchsäulen und grosse abgebrannte Flächen, aber wenn es so nahe ist, wird es einem schon mulmig.

28. bis 30.12.2016 Kuilsrivier

Ein weiterer, schöner, heisser und doch windiger Tag. So beschlossen wir Hout Bay zu besuchen welches südlich von Kapstadt liegt. Die schöne und laut GPS schnellste Strecke nehmen wir nicht, denn aus Erfahrung wissen wir, dass sich um diese Jahreszeit der Verkehr durch Camps Bay im besten Fall im Schritttempo bewegt. Wir nahmen die Strasse über den Constantia Nek Pass. Bis in den Ort Hout Bay kamen wir gut vorwärts, aber die letzten Kilometer standen wir mehr als dass wir fuhren. Der Wind war auch hier sehr heftig und von einer Düne die bis zur Strasse gewandert ist blies es uns Sand ins Auto. Da mussten wir die Fenster schliessen und zum ersten Mal die Klimaanlage unseres Miet-Flitzers einschalten. Im Bus hätten wir uns mit dem Ventilator begnügen müssen.

Beim Hafen hatten wir Glück dass ein Parkplatz direkt vor uns frei wurde. Der Bus hätte nicht in die Lücke gepasst. Beim Marne Warf roch es fein nach frittiertem Fisch and Chips, aber beim Anblick der 30 Meter langen Warteschlange verging uns der Appetit. Wir liefen auf der Hafenmauer den Fischerbooten entlang. Da waren mehr oder weniger seetüchtige zu sehen aber auch einzelne Modelle die zu nichts mehr taugen.

Wir gönnten aus ein Eis und machten uns auf den Weg zurück zum Auto. Da sahen wir die Warteschlange für den Sightseeing Doppeldeckerbus und waren froh dass wir da nicht mit mussten. Auf dem Foto sieht man nur etwa die halbe Kolonne.

Am Freitag haben wir eine weitere Weinfarm besucht. Delheim ist etwa 10 Kilometer vom Campingplatz und liegt halbwegs in einem Dschungel. Wie zu erwarten war um diese Jahreszeit das Restaurant gut besetzt aber ein Zweiertisch war gerade noch frei. Die Menukarte hatte eine Besonderheit, zu jeder Speise wurde ein passender Wein empfohlen. Christine wählte ein Stück Cheesecake mit einem Glas des passenden Weins, Emanuel hielt sich an Kaffee. Hier ist auch ein gemütlicher Piknikplatz an einem Bächlein. Um dorthin zu kommen muss man durch den imposanten Weinkeller laufen.

31.12.2017 Kuilsrivier

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Unsere Nachbarn Esna und Lukas haben uns zum Nachtessen eingeladen. Es Spargel, die kleinen dünnen und schmackhaften wie wir sie in Swakobmund auch schon hatten. Danach etwas was Esna Burekos nannte. Ein Eintopf mit Bohnen Kartoffeln und Lammfleisch, als Beilage Reise und Butternutkürbis. Zur Dessert Appel Crumble. Es war ein sehr gutes Nachtessen und ein wunderschöner Abenden mit interessanten Gesprächspartnern. In solchen Gesprächen lernen wir viel über das Land und ihre Leute. Es war ein gegenseitiges Austauschen von Erfahrungen und Erlebnissen. Später fuhren wir zwei zur Kapstädter Waterfront wo wir das Neujahrs-Feuerwerk sehen wollten. Kurz bevor wir dort ankamen leuchtete die Benzinanzeige auf. Auf dem kurzen Stück bis zum Ziel gab es aber keine Tankstelle, also beschlossen wir auf der Heimfahrt zu tanken.

Einen Parkplatz fanden wir relativ leicht, obschon die Anzeigetafel nur noch 36 freie Plätze anzeigte. Wir hatten noch Zeit, also schlenderten wir durch die Mall und dann durch den alten Hafen. Es hatten noch ein paar andere Leute die Idee hier her zu kommen. An einer Stelle war das Gedränge sehr gross und ein Taschendieb versuchte Emanuel das Handy aus der linken Seitentasche der Cargo-Hose zu ziehen. Er konnte es noch dem Dieb aus der Hand reissen. Als er ihn beschimpfte behauptet, er noch er sei es nicht gewesen und machte sich davon.

In der Nähe des Clock Towers angekommen, fragten wir einen Security Mann wo und wann das Feuerwerk abgefeuert wurde. Er zeigte in Richtung Meer und die Zeitangabe war „As usual!“ Emanuel fragte lachend nach „Same time as last year?“. Wie bei Dinner for one. Die Antwort wurde dann etwas präziser und er meinte so um Mitternacht rum. Es war erst 11 Uhr und wir liefen zurück, auf die andere Seite des Hafens um näher beim Parkhaus zu sein. Nach dem Spektakel war an der Waterfront ein noch grösseres Gedränge zu erwarten.

Um Mitternacht ging das Feuerwerk los. Es funkelte, strahlte, leuchtete und knallte in hoher Kadenz. Das Publikum tat laut seine Begeisterung kund. Es war einfach grandios. Da fehlen uns die Worte um es besser zu beschreiben.

HIER ein kann man einen kleinen Ausschnitt des Feuerwerks sehen.

Wie erwartet bewegten sie meisten Zuschauer am Ende von der Waterfront weg. Beim Parkhaus waren drei Kassenautomaten an den schon bei jeder mindestens 30 Leute anstanden, aber das war nur der Anfang unserer langen Heimkehr zum Campingplatz.

Von unserm Parkplatz bis zum Ausgang waren es nur etwa 30 Meter, aber dafür haben wir eine halbe Stunde gebraucht. Im Parkhaus herrschte das Chaos. Von allen Seiten drängelten sich die Fahrzeuge. Man musste Stossstange an Stosstang mit dem Vorderwagen bleiben, sonst war man chancenlos. Einmal hatten sich zwei Fahrzeuge so verkeilt, dass keiner mehr vorwärts kam. Nach langem Schimpfen und einem heftigen Hupkonzert setzten einige Fahrer ihr Auto doch noch ein Stück zurück. Noch schlimmer war aber, dass fast alle den Motor laufen liessen. Wir nicht, denn unser fast leerer Tank machte uns Sorgen. Beim Ausgang gab es noch ein weiteres Problem, die erlaubte Frist zwischen Bezahlen und Ausfahrt betrug 15 Minuten, aber wir waren ja alle viel später beim Schlagbaum. Dieser liess sich deshalb nicht öffnen. Man musste also auch hier Stosstange an Stossstange fahren damit er nicht wieder zu ging.

Einmal auf der Strasse, war aber noch keine freie Fahrt angesagt. Hier ging es zweispurig Meter für Meter etwa einen Kilometer weiter im Stau. Auf dem GPS sahen wir, dass in Seapoint die nächste Tankstelle war. Das war nicht auf unserm direkten Weg, aber wir wollten kein Risiko eingehen. Dorthin schafften wir es dann auch. Wir wissen nicht wie viele Liter Benzin dieser Kleinewagen aufnehmen kann, wir schätzen etwa 40 Liter. Der Tankwart bekam 39.2 Liter rein. Viel Reserve hatten wir also nicht mehr. Wir irrten dann noch ein wenig durch Kapstadt bis wir die Autobahn erreichten. Kurz nach drei Uhr erreichten wir unseren Campingplatz. Für eine Strecke die wir mit dem kleinen Flitzer normalerweis in einer guten halben Stunde schaffen, waren wir etwa drei Stunden unterwegs.

01.01.2017 Kuilsrivier

Da die Sonne seitlich an unser Aufstelldach schien war es um acht Uhr schon so heiss, dass wir nicht mehr schlafen konnten. Wir waren also beim Aufstehen alles andere als ausgeschlafen.

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Nachdem Frühstück wollte Christine an den Strand. Emanuel war nicht begeistert von der Idee, weil er müde war und aus früheren Erfahrungen an diesem Tag einen grossen Volksaufmarsch an der Beach erwartete. Schliesslich lenkte er ein und wir fuhren wir nach Strand. Lange vor der Beach waren wir dann auch im Stau. Am Golfplatz entlang hatten es sich schon Leute zwischen dem Zaun und der Strasse mit Stühlen, Decken und einem Picknick gemütlich gemacht. An der Strandpromenade sassen Familien auf dem Gehsteig und der Strand selber war wegen den vielen Sonnenschirmen nicht zu sehen. Parkplatz war natürlich auch weit und breit keiner in Sicht. Da blieb uns nichts anderes übrig als zurück zukehren und uns im Campingplatz-Pool abzukühlen.

An diesem Abend waren wir ausnahmsweise schon vor 10 im Bett.

02.01.2017 Kuilsrivier

Wir konnten ausschlafen, weil der Himmel bewölkt war und sich damit unser „Pennhaus“ nicht so erhitzt hat wie am Vortag.

Unternommen haben wir nichts mehr, ausser dass Christine gewaschen hat und Emanuel den kleinen Flitzer zu Europcar an den Flughafen gebracht hatte. Lukas ist mit seinem Wagen voraus gefahren und hat ihn (Emanuel, nicht den kleinen Flitzer) dann wieder zurückgebracht. Einfach toll diese Hilfsbereitschaft.

03. und 04.01.2017 Kuilsrivier - Gansbay

Auf dem Weg nach Hartenbos haben wir, wie schon oft, bei Matia und Walter einen Zwischenhalt auf ihrer Farm gemacht. Da blieben wir zwei Nächte. Am zweiten Tag besuchten wir mit Matia Hermanus. Die Damen machten einige Besuche in Kleidergeschäften ohne etwas Passendes zu finden.

Einen Abstecher zur Kleinriver Käserei machten wir auf dem Rückweg auch noch auf. Hier bekommt man gut gelagerten Käse, was in Südafrika noch relativ selten ist.

Auf dem Heidehof war Laureen zu Besuch. Sie ist die Tochter einer Farmangestellten und verbrachte einen Teil ihrer Schulferien hier. Am Anfang war sie etwas schüchtern und traute sich nicht mit uns Englisch zu sprechen. Aber nach und nach taute sie auf und machte sogar Spässe mit uns. Am zweiten Abend kochte Christine für alle das kapmalaische Bobotie. Komischerweise kannten nur wir das Südafrikanische Gericht.

05.01.2017 Gansbay – Hartenbos

Wir verabschiedeten uns von Matia, Walter und Laureen. Die Kleine war richtig traurig. Unsere Freunde wollten auch dass wir unbedingt wieder kommen.

Die gut 300 zu fahrenden Kilometer führten uns über Elim, wo wir sahen, dass eines der alten Häuser traditionell neu mit Reed gedeckt wurde. Allerdings gibt es auch Hausbesitzer die ihr Domizil mit Wellblech decken, was vermutlich billiger ist.

In Bredasdorp besuchten wir den Kapula Candels Laden, wo man nicht nur Kerzen verkauft, sondern auch schönes Geschirr. In Swellendam füllten wir noch den Benzintank. Wir kamen gut vorwärts weil der Rückenwind Nelson über die vielen Steigungen unterstützte.

In Hartenbos angekommen, checkten wir zuerst im Büro vom ATKV ein und gingen dann Einkaufen. Auf dem Campingplatz war viel los und nur vereinzelte Plätze waren noch frei. Wir hatten schon vor etwa zwei Monaten gebucht und leider keinen Platz mit direkter Meersicht bekommen. Bis etwa Mitte Januar ist schliesslich Hochsaison. Es war bedeckt und nieselte ein wenig, deshalb montierten wir die beiden Seitenwände unserer Markise auch noch.

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06. bis 09.01.2017 Hartenbos

Gegen Morgen ist das Nieseln für kurze Momente in Regen übergegangen und der Wind wurde immer stärker, also montierten wir auch noch die Front unseres Vorzeltes. Der Wind zerrte heftig an unserm Vorbau, zweimal fiel die Mittelstange herunter. Zum Glück sass gerade keiner drunter. Emanuel bastelte mit Rohrschellen, Klettbändern und einer Wäscheleine eine Vorrichtung, damit sie hielt. Der Regen liess im Lauf des Tages nach aber der Wind blies bis in die Nacht ziemlich heftig. An diesem Tag verliessen einige Gäste den Campingplatz. Aber am nächsten Tag kamen schon wieder ein paar. Allerdings blieben doch mehr Plätze leer als bei unserer Ankunft frei waren.

Wir machten einen Spaziergang zum neuen Ladencenter des Resorts. Es war kaum wieder zu erkennen. Seit unserem letzen Besuch vor etwa 10 Monaten, wurde sehr viel Altes abgerissen und Neues gebaut.

Der Wind blies bis spät in die Nacht.

Am Tag darauf war es wieder schön und fast kein Wind, so dass wir die Frontwand wieder entfernen konnten. Später frischte der Wind wieder auf aber nicht gar so heftig wie am Vortag.

Da die Sommerferien langsam zu Ende gehen, verliessen viele Gäste mit Kindern das Resort. Deshalb liefen wir am Montag zum Campingplatzbüro und fragten ob wir auf einen der leeren Plätze mit Meersicht wechseln könnten. Das wäre nur bis zum 15. möglich gewesen. Wir wollten aber nicht zweimal umziehen, darum blieben wir auf Platz 69.

Jeden Morgen haben wir die Front entfernt und am Abend wieder angemacht.

10. bis 14.01.2017 Hartenbos

Schon in der Nacht hörte man das Meer tosen und am Morgen war der Wind wieder stark und wurde immer stärker. Emanuel half Neuankömmlingen beim Aufstellen des Vorzeltes. Zu Viert mussten sie die Zeltstangen halten, um zu verhindern, dass das Zelt einen Abflug machte. Hinter unserem Bus war es windstill dafür ohne Schatten sehr warm.

Im Resort-Zentrum gibt es neu eine Filiale des Fischrestaurants Ocean Basket

, dorthin liefen wir für unser Nachtessen. Der Laden war voll besetzt und vor uns warteten schon ein paar Leute auf einen freien Tisch. Es dauerte aber nicht lange und wir wurden „geseated“. In Südafrika ist es meist üblich zu warten, bis man zu einem Tisch geführt wird. Der Fisch mit Krevetten, respektive mit Kalamari hat gut geschmeckt.

Zurück beim Bus mussten wir feststellen, dass der Wind einen Reissverschluss, der die Sonnenstore mit einer Seitenwand verbindet, auf etwa 30 Zentimeter abgerissen hat. Mit starken Allzweckklemmen konnten wir die zwei Teile provisorisch zusammen bringen. Zur Sicherheit befestigten wir noch ein Netz über das ganze Vorzelt. Da wir es schon lange nicht mehr gebraucht haben und es dazu noch dunkel war dauerte es etwas länger bis wir den Dreh raus hatten.

Am nächsten Morgen war es fast windstill, ein krasser Unterschied zum letzten Tag. Vor zwei Jahren hatte uns der Wind in Hartenbos schon unsere Fiamma Sonnenstoren beschädigt und beim lokalen Caravan-Händler von Campworld hatte man uns damals die Adressen von Nadia gegeben. Dorthin fuhren wir, in der Hoffnung dass sie unseren Reissverschluss wieder einnähen kann. Aber in dem Gebäude war nun jemand anderes. Wir bekamen die Auskunft dass sie nun Zuhause arbeitet und auch den Weg dahin erklärt. Ausser den Hunden war niemand zu Hause. Ein Nachbar erklärte uns auf Afrikaans, dass sie gerade mit dem „Karetie“ weggefahren sei. Er wusste aber leider nicht wann sie wieder kommt. Also fuhren wir mal zum Einkaufen nach Mosselbay und dann zu Campworld. Wir hofften dass sie uns sagen konnten ob es noch jemand gab, der eine solche Reparatur machen könnte. Wir bekamen drei Telefonnummern. Bei der ersten waren de Näherinnen noch im Urlaub, aber bei der zweiten war man bereit sich gleich der Sache anzunehmen. Wir fuhren also zum etwa 10 Kilometer entfernten Ort Klein Brakrivier. Wir bekamen

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gleich beidseits die ganze Länge der Reissverschlüsse neu genäht. Eigentlich sollte das 75 Rand kosten, aber weil es ja nicht so viel Arbeit war, fand die Näherin dass 50 wären auch genug wären. Die 75 wären uns auch nicht zu viel gewesen.

Der Tag war schön warm, das Meer eher erfrischend. Am späten Nachmittag zogen Wolken auf aber nach Sonnenuntergang war der Himmel wieder klar. Seit langem konnten wir wieder einmal bis spät in kurzen Hosen und T-Shirt draussen sitzen.

Beim Erwachen mussten wir feststellen das der Wetterbericht doch recht hatte, ein grauer Himmel erwartete uns. Begünstigt durch das warme Wetter vom Vortag, waren in der Nacht mückenähnliche Insekten geschlüpft. An unserem Vorzeltstoff hatten sich auch innen hunderte von den Viechern niedergelassen. Die Schwalben flogen tief über den Platz und hielten ein Festmahl. Bis in unser Vorzelt kamen sie aber nicht, also mussten wir mit Insektenspray die ungebetenen Gäste „entfernen“.

Am Nachmittag gab es einige Aufhellungen, aber der Wind blies wieder so stark wie auch schon.

In der nächsten Nacht hatte es sogar etwas geregnet und der Tag blieb mit knapp 20 Grad recht kühl.

Haben wir eigentlich schon geschrieben, dass wir im Februar Besuch aus Deutschland bekommen? Christines Schwester Jutta und die Nichte Julia und deren Freund Jan (die drei J’s) kommen um mit uns die Garden Route zu erkunden. Sie fliegen nach Kapstadt und von Port Elizabeth dann wieder nach Hause. Sie haben einen PKW mit zwei Dachzelten gemietet, aber wir werden zwischen durch auch in Unterkünften übernachten. Wir haben die Route, entgegen unseren Gewohnheiten durchgeplant, da ja nur ein beschränktes Zeitbudget zur Verfügung steht. Die Unterkünfte sind bereits vorgebucht, da wir ja zu fünft nicht einfach so spontan bei einem B&B anfragen können, ob sie drei freie Zimmer haben. Eigentlich kann man schon, aber ob man so etwas findet? Wir freuen uns auf den Besuch. Eine Übernachtung in einem privaten Game Park ist für uns auch etwas Neues.

Auf dem Rückweg vom Einkaufen konnten wir am Samstag eine Robbe beim Wellensurfen beobachten. Dafür haben wir dieses mal hier noch keine Delfine gesehen.

Beim Abendspaziergang am Strand trafen wir eine kleine Gruppe Leute an, die gespannt aufs Meer schauten. Wir hofften schon auf eine Delfinsichtung. Aber es war ganz anders: ein Fischer hatte einen grossen Fisch an der Angel und zwei Männer standen in den Fluten und wollten ihm helfen ihn raus zu holen. Wir konnten ihn nicht richtig sehen, nur von Zeit zu Zeit wie er auf die Wasseroberfläche schlug. Plötzlich riss die Anglerleine und das Spektakel war vorbei. Pech für den Fisch, denn wie uns einer der Helfer sagte, handelte es sich um einen Rochen und diesen hätten sie vom Haken befreit und freigelassen.

15.01.2016 Hartenbos

Dass es Freitag ist merkt man jetzt da die Schulferien vorbei sind daran, dass am Abend die Kinder zu Fuss oder mit dem Fahrrad fangen spielen. Sie rasen durch die Gegend, dass es ein Wunder ist das keines stürzt. Die Südafrikaner kommen ja gerne übers Wochenende auf den Campingplatz. Am Sonntagnachmittag packen alle wieder zusammen und bis am Abend ist der Platz wieder ziemlich leer.

Am Morgen war wieder Sonnenschein und wenig Wind, aber am Nachmittag frischte er auf und Emanuel konnte seinen Drachen fliegen lassen. Mit der Zeit wurde der Südwestwind immer stärker, laut Wetterbericht 45km/h. Wolken zog dann auch noch auf im schon bald sassen wir im windgeschützten Vorzelt.

16. bis 19.01.2016 Hartenbos

Mit nur 20 Grad und immer noch Wind ein ziemlich kühler Tag. Auch Einheimische fanden, dass das Wetter an der Küste diesen Sommer eher kühler sei als andere Jahre. Am Abend sassen wir mit langen Hosen und Faserpelzjacke im Vorzelt. Gut, dass wir das letztes Jahr machen liessen, sonst müssten wir die meiste Zeit im Auto drinnen sitzen. So

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ging es unseren Nachbarn Kiri und Stella. Sie sind mit einem VW-Bus unterwegs und haben einen Pavillon aufgestellt. Da kann man zwar im Schatten sitzen aber bei dem Wind war es ihnen meist zu zugig.

Wie immer boten hier Rastafaris ihre Dienste beim Zelt aufbauen an. Bei dem vorherrschenden Wind und besonders bei älteren Gästen ist dieses Angebot beliebt. Zuerst wurde lange über das Vorgehen mit den Besitzern diskutiert aber dann ging es recht zügig vorwärts. Es wurde bei der Arbeit viel gelacht, aber man sah auch dass sie ihren Job beherrschten.

Beim Strandlaufen kamen wir morgens bei Ebbe oft an Austernfischern vorbei. Sie brechen die Muscheln an den Felsen ab, die nur bei tiefstem Wasserstand zu sehen sind. Die Bekleidung der Fischer geht von Short mit Badehose, bis Neoprenanzug, Taucherbrille mit Schnorchel und Bleigürtel. Am letzten Wochenende waren etwa ein dutzend Leute beschäftigt und trugen oder fuhren nach getaner Arbeit grosse Säcke voll der beliebten Delikatessen weg. Wir beobachteten zwei Männer, die ein mit ca. 10 grossen Säcken beladenes Fahrrad durch den Sand zu schieben versuchten, wobei ihnen die Fracht alle paar Meter vom Velo zu fallen drohte. Es war ein echter Krampf!

Nachdem sich der Block E im ATKV Zeltplatz am Sonntag ziemlich geleert hatte, kamen immer mehr Rentner. Für diese ist es nun nach der Hochsaison wieder besonders günstig ein, oder mehrere Monate am selben Platz zu stehen.

Aber auch unter diesen hat es nette Nachbarn zum Schwatzen, oder wie die Frau die uns kurz nach deren Ankunft zwei grosse Stücke Wassermelone von ihrer eigenen Farm brachte. Als wir am zusammen packen waren, brachte sie uns noch eine Schachtel Trauben für Unterwegs.

Bei dieser Gelegenheit fragte eine andere Frau und ob wir letztes Jahr im Krüger National Park waren. Wir verneinten aber sie war fest überzeugt, dass sie unser Fahrzeug dort gesehen hatte. Wir vermuteten, dass es vorletztes Jahr war. Typisch war aber dass sie uns erst kurz vor der Abfahrt fragte. Wir haben das schon oft erlebt. Viele Afrikaans Sprechende haben Hemmung englisch zu reden, aber im letzten Moment überwiegt die Neugier und sie stellen uns allerhand Fragen nach dem woher, wohin, wie lange und wo es uns am besten gefallen hat.

20.01.2016 Hartenbos – Kuilsrivier

Wir hatten unser Tagesziel offen gelassen, denn die Strecke bis in die Gegend von Stellenbosch ist etwa 370 Kilometer lang und wir hatten uns die Option überlegt anstatt alles auf der N2 zu fahren, bei Swellendam im Buntebok Park zu übernachten und am nächsten Tag zur Küste zu fahren und so die schönere Route zu machen. Bis Swellendam haben wir nur dreimal angehalten. Zum tanken, in Albertinia bei Alcare und um eine Pie auf einem Rastplatz zu essen. Kurz vor Swellendam beschlossen wir doch auf der N2 weiter zu fahren.

Auf der Strecke sahen wir verschiedene Stellen wo es in den letzten zwei Wochen gebrannt hat. Bei unserer Hinfahrt waren die Büsche und Bäume noch intakt. Nun war vieles verkohlt und an einem Ort rauchte es auch noch.

Wir kamen recht gut voran, erst kurz vor dem Sir Lowry’s Pass entstand ein Stau weil ein Lastwagen noch mehr Mühe hatte als Nelson der Berg zu überwinden.

In Stellenbosch kauften wir noch das notwendigste ein und kamen dann um etwa halb sechs auf dem Mountain Breeze Camping an. Das Managerehepaar begrüsste uns freudig und wir konnten uns einen Platz aussuchen. Da es Freitag war hatten wir nicht viel Auswahl, aber unsere Wahl war Nummer 53 welches sich am nächsten Tag als schön sonnig heraus stellte. Das ist hier nicht die Regel weil die hohen Pinien viel Schatten machen. Der Abend war aber recht kühl und windig was uns etwas enttäuschte, dachten wir doch diesem Wetter entkommen zu sein.

21. und 22.01.2017 Mountain Breeze

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Am Samstag vormittag besuchten wir den Markt bei Oude Libertas und kauften dort bei Arnold’s Backstube feinen Kuchen. Die Bäcker sind Deutsche und der extrem gute Kuchen findet reissenden Absatz, nicht nur bei den Landsleuten die in Stellenbosch ja reichlich vorhanden sind. Mhmmmm…. lecker. Auf der Kaapzicht Weinfarm füllten wir unseren „Weinkeller“ auf. Unsere Rundfahrt führte uns auch zur Anura Farm wo es guten Käse gibt. Und dann war unsere Delikatessen-Einkaufstour zu ende. In Franschhoek besichtigten wir den Campingplatz „Hollansche Molen“, wo uns vor Allem das grosse Schwimmbad gefallen hat. Ansonsten ist es eine sehr grosse Anlage und laut und „busy“. Vielleicht ist es ausserhalb der Hauptsaison besser.

Für den Sonntag Abend hatten wir uns schon vor der Fahrt nach Hartenbos Tickets für „Nelson Mandela, The Song Lives On“ besorgt.

Das war eine erstaunliche Veranstaltung. Vier Musiker und eine Sprecherin, haben sich mit Aussagen und Ansprachen Nelson Mandelas auseinandergesetzt und diese mit Unterstützung von Monitoren musikalisch umgesetzt. Auf den Bildschirmen wurden Texte des ersten, schwarzen Präsidenten Südafrikas und Bilder von Land und Leuten gezeigt.

Der Initiant des Projekts, Condcord Nkabinde, hat viel erklärt und auch ziemlich klar gesagt, dass er von den südafrikanischen Wählern erwartet dass sie ihre Stimme bei der nächsten Wahlgelegenheit besser einsetzen sollen.Es war eine eindrückliche, nonstop, zweistündige Darbietung, welche uns auch einige neue Facetten Mandelas zeigte.

Südafrika braucht mehr solche Leader, was es zur Zeit hat ist das pure Gegenteil. Scha(n)de.

Bei Youtube gibt es einen Film darüber HIER ANKLICKEN.

23. und 24.01.2016 Mountain Breeze – Kuilsrivier

In Hartenbos hatte Emanuel einen Blick unter den Bus geworfen und dabei festgestellt, dass beim Motor der Unterfahrschutz fehlt. Das ist vermutlich die Folge des Schadens der in der Swakopmunder Werkstatt an Nelson gemacht wurde. Entweder dort oder in Windhoek beim austauschen des defekten Kühlers wurde dieser Schutz nicht mehr montiert. Mails an beide Firmen haben leider keine Antworten ausgelöst.

Über Mitglieder des südafrikanischen Overland-Forum haben wir die Adresse der Firma Brunco bei Bellville erhalten, welche uns einen Ersatz machen könnte. Dorthin sind wir an diesem Tag gefahren und haben dem Chef das Problem gezeigt. Er war recht zuversichtlich, dass sich da etwas machen lässt, aber die nächsten zwei Tage sei er total ausgebucht. Er erklärte, dass er den Wagen brauchen würde. Aber da wir ja darin wohnen, machte er uns einen andern Vorschlag. Am Mittwoch würde er aus Pappe ein Muster machen und dann ein Blech biegen und schweissen, welches wir dann voraussichtlich am Donnerstag abholen könnten. Das war uns dann schon lieber und so vereinbarten wir am Mittwochmorgen wieder zu kommen. Da der Avatara Camping sich nur etwa 10 Minuten von der Werkstatt entfernt befindet, beschlossen wir, dort um einen Platz anzufragen. Das klappte auch und wir konnten bis nächsten Sonntag buchen.

Am Folgetag war der Himmel am Morgen schon bewölkt und ausser ein paar Aufhellungen blieb es auch so. Am Nachmittag gab es auch noch ganz wenig Niederschlag.

25.01.2017 Kuilisrivier

Wie vereinbart fuhren wir am Mittwochmorgen zu Brunco, wo sie sich auch gleich an das Anfertigen eines Kartonmusters machten. Der Chef Hein Brunett erklärte ihnen was wir am Montag besprochen hatten und nach einiger Zeit war die Vorlage fertig. Wir sollten am Nachmittag wieder kommen um die Befestigungspunkte direkt am Wagen anzupassen. Bis dann würde man das Frontblech schon mal vorbereiten.

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Wir hatten uns für diesen Tag einiges vorgenommen, und dabei hatte sich Christine eine fiebrige Erkältung eingefangen. Ihr ging es gar nicht gut.

Als Nächstes fuhren wir nach Deeprivier zu Cristys Sport wo man uns letztes Jahr das Vorzelt gemacht hatte. Die Nähte mussten an der Sonnenstore gedichtet und ein kleines Loch „gepatcht“ werden. Wir kamen erst kurz vor Mittag dort an und eigentlich hätten sie an dem Tag auch keine Zeit. Für die nächsten Tage war aber Regen und Gewitter gemeldet, so dass wir die Plane nicht länger dort lassen wollten. Wir konnten uns dann doch noch einigen, dass die Arbeiten bis 15:00 Uhr erledigt würden. Wir mussten ja dann wieder zurück nach Belleville. In der Zwischenzeit fuhren wir nach Muizenberg wo wir uns mit einem kleinen Snack an die Strandpromenade setzten. Hier konnten wir den Surf-Schülern bei ihren Wellenreitversuchen zuschauen. Der Wind blies hier aber so heftig und kalt, dass wir es nicht so lange aushielten. Wir fuhren ein Stück weiter der False Bay entlang, wo wir mit dem Bus direkt am Meer stehen konnten. Da sahen wir den Wellen und den Möwen zu. Und Christine konnte ein bisschen schlafen.

Etwa ein halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit waren wir wieder bei Cristys. Die Plane sei bereit, wir könnten sie mitnehmen. Zu Sicherheit prüfte Emanuel die Arbeit. Die Nähte waren gedichtet, aber das Loch nicht mit einem Flick übernäht. Da musste das Ding halt noch mal in die Näherei. Und dann mussten auch diese Nähte noch abgedichtet werden. Bis alles trocken war dauerte es auch noch eine Weile. Zum Glück waren wir eine halbe Stunde früher da.

Dann so schnell wie Nelson konnte und die Polizei erlaubt ab nach Belleville. Bei Brunco machten sich die beiden Mitarbeiter gleich daran die vorbereitete Frontplatte anzuschrauben und die Verbindungen zu den hinteren Befestigungspunkten abzumessen, zu biegen und zu schweissen. Der Chef kam immer wieder vorbei und kontrollierte die Arbeiten. Das Ganze wurde noch grundiert und mit schwarzer Farbe gesprayt. Nun konnte das Fronschutzblech montiert werden. Zwei Mann hatten insgesamt mindestens drei Stunden daran gearbeitet und es hat etwa Sfr. 227 gekostet. Wir sind auf jeden Fall froh dass unser Motor wieder einen Schutz hat.

Die Plätze auf Avatara sind seit neustem mit Zementsteinen ausgelegt, deshalb fragte Emanuel nach der Bohrmaschine. Ohne diese kann man Heringe nicht gut einschlagen. Erstaunt wollte man von ihm wissen warum er die brauche, wir waren ja schon ein paar Tage da. Unsere Wetter-Apps hatten für die Nacht Gewitter gemeldet, was im Moment mit dem wolkenlosen Himmel sehr unwahrscheinlich schien. Trotzdem wollten wir unser Vorzelt komplett schliessen.

26.01.2017 Kuilsrivier

Der Abend hatte noch keinen Regen gebracht. Später in der Nacht konnte man fernes Donnergrollen hören was aber nicht merklich näher kam. Ganz plötzlich setzte der Regen ein und kurz darauf war der Abstand zwischen Blitz und Donner nur noch wenige Sekunden. Dann blitze und knallte es gleichzeitig, vermutlich war der Blitz in den etwa 50 Meter von uns stehenden Starkstrommast eingeschlagen. Anschliessend schüttete und schüttete es sintflutartig. Da wir wussten wie prekär zur Zeit die Situation um die Wasserstände in den Stauseen ist, wollten wir uns nicht beklagen.

Als es dann einmal aufhörte war es schon Tag. Der Boden im Vorzelt war ziemlich feucht, weil das Wasser zwischen den Zementsteinen nicht gut abfliessen konnte. Wir entfernten die Front des Vorzelts wieder damit das Groundsheet besser trocknen konnte. Mit der Zeit lockerten sich die schnell vorbei ziehenden Wolken auch noch etwas auf. Mit der Compact Camera machte Emanuel Intervall-Fotos, jetzt kann man bei Youtube sehen wie diese im Zeitraffermodus vorbei huschen.

27. und 28.01.2017 Kuilsrivier

Der Campingplatz wird von zwei Schäferhunden bewacht. Die Hündin ist noch ziemlich jung und verspielt. Sie klaut gerne Flipflops und Crocs. Da sie ein „Schlappohr“ hat nennen wir sie „Lampiohr“. Eigentlich heisst sie Sascha. Nachts sind die zwei manchmal etwas lästig weil sie jeden, der in der Nähe vorbei läuft, anbellen. In einer Nacht hat aber einer der Beiden laut gejault. Wir dachten, jemand hat ihnen vielleicht einen Schuh nachgeworfen. Am nächsten Tag

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erfuhren wir, dass „Lampiohr“ an einem Verlängerungskabel herum gekaut hat und einen Stromschlag erhielt. Sie hat es aber überlebt und da sie nicht gestorben ist klaut sie immer noch Schuhe.

29.01.2017 Kuilsrivier – Swellendam

Wir zogen wieder weiter, bezw. zurück ans Meer. Und da für uns Hartenbos der schönste Campingplatz in der „Nähe“ ist (ca. 360km) fuhren wir wieder dorthin. Weil die Strecke an der Küste entlang die schönere ist fahren wir über Gordons Bay nach Hermanus. Bei Swellendam auf dem Camping des Bontebok Parks übernachteten wir, wir haben ja Zeit. Da wir SAN-Park Wild Card haben, müssen wir keinen Eintritt bezahlen.

Auf dem Campingplatz grasten gemütlich vier der namensgebenden Antilopen. Von den 25 Plätzen mit Stromanschluss waren nur etwa sechs besetzt, wir hatten also die Qual der Wahl. Als wir uns für Nummer 8 entschieden hatten, stellten unsere Nachbarn zwei Plätze weiter einen Sichtschutz auf. Vielleicht sollte es ja auch ein Windschutz sein. Da sie uns aber nicht grüssten nahmen wir an, dass es eher als Sichtschutz diente. Andere Nachbarn waren freundlicher und machten auch einen Witz als sie zu einer Rundfahrt durch den Park aufbrachen. Sie informierten uns, dass sich am Wasserloch Nummer zwei die Löwen aufhalten. Da es in diesem Pak keine gefährlichen Tiere gibt, wussten wir Bescheid und brachen nicht gleich zu den Löwen auf. Als sie später zurück kamen fragte Emanuel ob die Löwen sich immer noch paaren würden, meinte der Nachbar: „Pausenlos“. So lieben wir die Südafrikaner, meistens zu einem Spass aufgelegt.

Dafür bekamen wir Besuch von einer ziemlich grossen Schildkröte, sie war aber alleine also gibt es auch keine Aufnahmen einer Paarung.

30.01.2017 Swellendam – Hartenbos

Wir sind schon zum drittenmal in diesem Park, haben ihn aber noch nie richtig erkundet. Da wir an diesem Tag aber keine allzu lange Strecke fahren mussten, nahmen wir uns die Zeit für eine grössere Runde. Wir sahen einige Bunteböcke, Rote Gnus, Vögel und eine weitere, aber kleine Schildkröte. Also klein war sie nicht gerade, halt nur etwas grösser als die griechischen.

Auf dem ATKV Camping angekommen, erwartete uns eine böse Überraschung. Wir bekamen keinen Platz für sieben Nächte. Wir hatten geplant fürs erste eine Woche zu buchen und dann je nach Wetter zu verlängern. Mit Müh und Not bekamen einen für 6 Nächte. Aber immerhin einen mit Meersicht.

Kaum haben wir unser Auto abgestellt, kamen unsere Nachbarn vorbei und es stellt sich heraus, dass es Jorina und Rudolf sind. Ihnen war vor zwei Jahren auf diesem Platz bei einem Sturm das halbe Wohnwagenzelt zusammen gebrochen. Mit anderen Nachbarn zusammen hatten wir geholfen es wieder aufzubauen. Da Rudolf gross im Eier-Business ist, haben wir immer vom Eggman gesprochen. Unser Nachbar betreibt mit seinen Söhnen mehrere Legehennenfarmen und beschenkte uns mit einem Dutzend Eier. Diese sind gross und enthielten zwei Dotter. Das sei bei Eiern von jungen Hennen oft der Fall.

Im Laufe der Woche wurden wir noch oft mit „Welcome back“ begrüsst, hatten aber keine Ahnung wer diese Leute waren. Aber natürlich freuten wir uns.

31.01. und 02.02.2017 Hartenbos

Wir verbrachten die Tage mit lesen, schreiben und Strand laufen. Als unsere Wetter-App‘s für die Nacht Regen meldeten montierten wir alle drei Wände am Vorzelt. Es regnete dann auch, aber nicht so heftig wie kürzlich in Stellenbosch. Aber der Wind rüttelte an unserem Bus, so dass wir eine Weile wach lagen.

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03. bis 06.02.2017 Hartenbos

Da wir nur bis am Sonntag auf dem Platz 73 bleiben konnten, erkundigten wir uns am Freitag ob ein anderer Platz noch zu haben war. Wir konnten Nummer 23 reservieren lassen, weil wir erst mal den Camping Dibiki, ganz in der Nähe anschauen wollten. Dort trafen wir auch noch Bekannte an. Es ist ein schöner Campingplatz mit gepflegten Rasenplätzen und super sanitären Anlagen. Aber das Meer ist uns zu weit weg und man kann halt nicht alles haben. Also beschossen wir auf dem ATKV zu bleiben, auch wenn unser neuer Platz nicht mehr so schön war wie der alte.

Da wir unser Auto schon mal abgebaut hatten, fuhren wir noch ins Einkaufszentrum. Emanuel brauchte eine Information zu unsere neuen DATA Sim Karte von CELL-C. Wir hatten von Esna und Lukas erfahren, dass es da einen viel günstigeren Tarif anbietet und das Guthaben zudem erst nach 365 statt schon nach 30 Tage verfällt. Wir hatten aber mit der Karte keine Telefonnummer bekommen und Emanuel wollte sich auf der CELL-C Seite registrieren. Das wiederum ging aber nicht ohne Nummer. Da auf dieser Karte auch keine Air Time war konnten wir sie auch nicht mit einem Anruf oder SMS heraus finden. In der CELL-C Homepage hat Emanuel dann versucht beim Support eine Auskunft zu erhalten. Um ein Anfrage zu machen musste man aber eine Telefonnummer angeben. Er setzte da einfach die Zahlen 081111111 rein. Auch nach der E-Mailadresse wurde gefragt und natürlich auch der Grund der Kontaktaufnahme. Da nach zwei Tagen noch keine Antwort kam und wir eh zur Mall fuhren, erkundigten wir uns im Cell C Shop. Da war das, das anstehen nicht mitgerechnet, in zwei Minuten erledigt. Nach vier Tagen kam dann endlich ein SMS, mit der Meldung dass man uns auf der Nummer 081111111 nicht erreichen könne?! Gleichzeitig kam noch ein Mail mit der Frage zur Kundenzufriedenheit. Die Antwort ist etwas negativ ausgefallen.

06. bis 11.02.2017 Hartenbos

Die letzten Tage war es nicht mehr ganz so windig. Am Abend zog sich der Himmel wieder zu und am Morgen war es bis etwa 10 Uhr bewölkt. Dann kam die Sonne und es wurde heiss, was gut war für einen Waschtag.

Wir verbrachten die Tage mit lesen, essen, am Strand laufen oder liegen, schwimmen, einkaufen und so weiter. Also nichts Besonderes. Hier kann man auch zu Fuss in den Ort laufen oder an der neu gemachten Waterfront einen Kaffee trinken. Das Wetter war weiterhin wechselhaft.

12.02.2017 Hartenbos - Montagu

Das Packen dauerte heute etwas länger, denn wir hatten unser komplettes Vorzelt, inklusive der selbst gebastelten „Windschutzschürze“ montiert. Wir mussten uns beeilen, da es schon wieder leicht zu regnen begann.

Wir verabschiedeten uns noch von Jorina und Rudolf und fuhren zum Car Wash an der Waterfront, wo wir Nelson eine Verschönerungskur verpassten. Er wurde wieder einmal gewaschen. Das Cas Wash ist mit Hochdruckreiniger eingerichtet und da wurde er vom Salz und Schmutz von Profis befreit. Das hat etwa die Hälfte eines Besuchs in einer Schweizer Waschstrasse gekostet. Wash and Go für Rand 60 ohne trockenen. Trocken wäre eh sinnlos gewesen kurz hinter Mosselbay fing es an zu nieseln und das tat es mehr oder weniger stark bis wir in Montagu ankamen.

Unterwegs kauften wir uns im Rolandale Farmstall Muffins, die sich als Skones herausstellten. Die waren auch fein, denn es gab Butter- und Konfitüren-Portionen dazu. In Montagu hielten wir bei einer Bäckerei an wo auf einem Schild versprochen wurde, dass man auch am Sonntag backen würde. Da kauften wir ein verdächtig hartes Roggenbrot, welches sich am nächsten Morgen als aufgetaut und gar nicht frisch entpuppte. Im Spar kauften wir noch für die nächsten zwei Tage ein, weil wir zwei Tage auf dem nahen Doringlaagte Camping zu verbringen geplant hatten.

Dort angekommen, staunten wir wie leer der kleine Stausee war. Wir erfuhren, dass es seit Dezember 2015 keinen Wasserzufluss mehr gab weil die Regenwolken immer an den Bergen hängen blieben. Auf dem Campingplatz waren

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nur zwei Plätze besetzt, wovon die einen gerade an Packen waren. Da am Abend der Wind ziemlich kühl wurde schlossen wir das Vorzelt. Viiiele Mücken fanden aber den Weg trotzdem zu uns. Die Nacht war ruhig, fast zu ruhig, denn das Meerrauschen vermissten wir auch ein wenig.

In Doringlaagte bekommen Rentner übrigens keinen Rabatt und auch keine Langzeitvergünstigung. Letzeres würde die Unterhaltsarbeiten beinträchtigen und den Rasen überstrapazieren, wurde uns am Empfang erklärt.

13. und 14.02.2017 Robertson

Da unsere einzigen Nachbarn heute Morgen auch noch zusammen packten und das Wetter mit dem vielen Wolken und starkem, kühlem Wind auch nichts Gutes versprach, beschlossen wir ebenfalls weiter zu ziehen. Unser nächstes Ziel war der nicht weit entfernte Silverstrand in Robertson. Es gibt hier eine Kaffeerösterei wo wir früher schon feinen Kaffee gekauft hatten. Im Space, einer alten Fabrikhalle, wo eine Menge Krimskrams verkauft wird und auch ein gutes Bistro ist, waren die Kaffeeröster aber nicht mehr zu finden. Man erklärte uns aber wo der neue Laden ist. Dort kauften wir zwei halbe Pfund guten Kaffee und tranken ein feines Cappuccino. Nein, Kuchen hatten wir keinen, erstens weil es noch Vormittag war und zweitens weil es da sowieso keinen gab. Sonst wären wir vielleicht doch noch schwach geworden

Am Silverstrand Camping konnten wir uns einen Platz am Ufer des Breede River aussuchen. Die Gäste sind ausserhalb der Saison mehrheitlich Rentner weil man hier die entsprechenden Vergünstigungen gewährt. Der Platz war nicht voll, aber für die Jahreszeit ziemlich gut belegt. Robertson ist ja ein „Weinort“ und unter anderem hat die Cooperative KWV hier eine grosse Weinkellerei. Im Moment ist die Traubenernte bereits in vollem Gange und es sind viele mit Trauben beladene Traktoren unterwegs. Von der Weinherstellung kam auch die starke Geruchsbelästigung am Abend. Der Wind brachte einen penetranten Essiggeruch mit.

15.02.2017 Robertson – Stellenbosch

Es wird ausnahmsweise ein heisser Tag. Da unser nächstes Ziel auf direktem Weg nur etwa 140km entfernt wäre, machten wir einen Umweg über den Bain‘s Kloof. Die Strecke sind wir noch nie gefahren und wir lernten eine interessante Route kennen. Sie führt über ein schmales, kurviges Strässchen durch eine Schlucht zum Bain‘s Kloof Pass hinauf. Unser Bus hat in der Regel auf der halben Fahrbahn gerade so Platz aber einige uns entgegen kommende Fahrer kennen die Breite ihres Fahrzeugs nicht so gut. Man sieht auch an der verkrampften Haltung und der gefahrenen Geschwindigkeit welches die Touristen sind. Auf der anderen Seite des Passes ist die Strasse etwas breiter. Der Hang ins Tal hinunter ist ziemlich abgebrannt. Es riecht immer noch entsprechend. Man kann sich nur vorstellen welche Hitze hier geherrscht haben muss. An den Bäumen, die nicht abgebrannt sind, hängen nur noch dürre Blätter. Wie später erfahren war der Brand erst vor 3 Wochen.

Bei Wellington besuchten wir die Olyvenbusch Farm wo es Olivenöl im Karton, respektive Plastikbeutel gibt. Bis jetzt haben wir das sonst noch nirgends gefunden deshalb füllten wir hier unsere Reserven wieder auf und fahren dann zum Mountain Breeze Camping. Da werden wir gleich mit der Information begrüsst, man sei am Wochenende ausgebucht. Unsere Antwort, dass wir nur zwei Nächte also bis am Freitag bleiben würden, würdigt die Empfangsdame nur mit einem skeptischen Blick. Sie kennt uns und weiss dass wir hier schon so oft verlängert haben. Sie meinte dann auch, sie könne uns wahrscheinlich trotzdem übers Wochenende irgendwo rein quetschen. Mal sehen ob es notwendig sein wird. Als Stammgäste müssen wir auch kein Depot für die Fernbedienung des Eingangstors hinterlegen. Wieder einmal trafen wir Leute an die wir schon kennen. Hier sind überall hohe Pinienbäume und darin tummeln sich Eichhörnchen. Eines von den possierlichen Tierchen liess dann auch einen grünen Pinienzapfen aus etwa 20 Meter fallen und der knallt knapp neben Christine auf den Boden. Glück gehabt, kann man da nur sagen, das hätte ein Loch im Kopf gegeben.

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Der Tag war richtig heiss mit Temperaturen knapp unter 40 Grad. Dafür konnten wir seit längerem wieder einmal den Abend ohne lange Hose und Jacke geniessen.

16. bis 20.02.2017 Stellenbosch + Kuilsrivier

Das war ein Wasch- und Servicetag. Wäschewaschen, Antriebswellen schmieren und Emanuels Bart und Haare mussten auch wieder einmal gekürzt werden. Sonst war nicht viel los, auf schwimmen im Pool hatten wir keine Lust, heute blies der Wind wieder kühl über den Platz und Wolken zogen vorbei. Für das Wochenende haben wir wieder einen Platz auf Avatara bei Kuilsriver wo wir dann auf die drei J’s aus Deutschland warten werden. Da wir in den ersten Tagen die Erkundung Kapstadts geplant hatten, entschlossen wir uns einen Nissan Almera zu mieten, damit wir nicht jeden Tag zusammen packen mussten.

21.02. bis 09.03.2017 Kuilsrivier bis Port Elizabeth

Da wir während den 16 Tage sehr viel unternommen haben, blieb uns keine Zeit am Blog zu schreiben. Auch Notizen wurden keine gemacht, deshalb wird dieser Teil der Reise als Zusammenfassung erscheinen.

Als Überblick hier die Tabelle der Reiseplanung.

WT Aktivitäten Übernachtung21.02.2017 DI Ankunft CPT Kuilsrivier AVATARA 22.02.2017 MI CPT besuchen Kuilsrivier AVATARA 23.02.2017 Do CPT besuchen Kuilsrivier AVATARA 24.02.2017 FR Picknick und Weinprobe Dellheim Kuilsrivier AVATARA25.02.2017 SA via St. James und Kalk bay Kommetjie Imhoff26.02.2017 SO Cape Point – Boulders - Simonstown A Boat House B&B27.02.2017 MO Gansbay Withe Shark Guest House28.02.2017 DI Hartenbos ATKV Hartenbos01.03.2017 MI Hartenbos ATKV Hartenbos02.03.2017 Do Klein Brack Rivier Botlierskop03.03.2017 FR Plettenberg Pinkepank B&B04.03.2017 SA Plettenberg Pinkepank B&B05.03.2017 SO Addo Park Homestead06.03.2017 MO Addo Park Addo Park07.03.2017 DI Addo Park Addo Park08.03.2017 MI Bluewater Nautilus Guesthouse09.03.2017 Do PE Flughafen

Die drei J’s sind pünktlich für uns sogar etwas zu früh angekommen. Christine wollte die Drei unbedingt am Flughafen empfangen, also sind wir schon zeitig aufgestanden und losgefahren. Aber schon bei der Ausfahrt des Campingplatzes erwartete uns ein Stau, in dem wir die halbe Strecke bis Belleville steckten. Danach ging es zum Glück aber zügig vorwärts. Am Flughafen angekommen eilten wir zum Ankunftsgate, aber auf dem Weg dorthin kamen uns Jutta, Julia und Jan bereits entgegen. Die Abfertigung am Zoll ging viel schneller als wir erwartet hatten. Die Wiedersehensfreude war gross.

Danach wurde der Totyota Hilux bei Britz übernommen, was auch einige Zeit in Anspruch nahm da die Instruktionen ziemlich umfangreich waren. Die drei wurden von uns mit GPS, Funkgerät und Handy mit lokaler SIM-Karte ausgerüstet. Trotzdem verloren wir sie bereits auf dem ersten Kilometer. Weisse Fahrzeuge wie unseren Mietwagen gibt es hier wie Sand am Meer und sie fuhren einem anderen weissen Wagen hinterher, der zu einer Tankstelle abbog. Wir sahen das und Emanuel lief zu ihnen um sie wieder zum richtigen „Leitfahrzeug“ zu führen. Von da weg funktionierte das aber gut und wir erreichten Avatara ohne besondere Vorkommnisse.

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Für diesen Tag war ausser Einkaufen nichts geplant, aber schon bald wurde der Wunsch geäussert das Meer zu sehen. Als fuhren wir nach Strand und machten da einen Spaziergang zum Strand. Dann noch in Stellenbosch einkaufen, gemütlich zusammen sitzen und Nachtessen. Bei den J‘s machte sich dann der Schlafmangel bald einmal bemerkbar.

22.02.2017

Nun konnte es los gehen, Kapstadt rief. Bookap das malaische Quartier mit seinen bunten Häusern, die Longstreet, und das District Six- Museum wurden besucht.

Im Mount Nelson Hotel kamen wir gerade richtig zum High Tea. Es war sehr heiss an diesem Tag, darum waren wir nicht allzu traurig dass wir „nur“ einen Tisch drinnen bekamen. Da gab es Unmengen verschiedene Tees zur Auswahl, eine Etagere mit vielen kleinen Sandwiches und ein Dessertbuffet.

23.02.2017

Den Donnerstag verbrachten wir an der Waterfront, von wo aus wir am Nachmittag einen Ausflug zur ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island machten. Nach der Überfahrt bestiegen wir einen Bus, aus welchem uns ein Teil der Insel gezeigt wurde. Hier erfuhren wir einiges über die früheren Zeiten, denn auf der Insel wurden auch schon früher Leute interniert, wie z.B. Leprakranke. Zum Schluss wurden noch die politischen Häftlinge hier her gebracht. Der bekannteste war Nelson Mandela. Wir hatten die Tour schon vor mehr als zehn Jahren gemacht, da hat uns einiges mehr Eindruck gemacht. Zum Teil weil es das erste Mal war, aber auch weil, wie uns schien, einiges in sehr gekürzter Form vermittelt wurde. Der Besuch des Gefängnistraktes war aber eindrücklich, weil die die Führung von einem ehemaligen Gefangenen durchgeführt wurde.

Zum Abendessen waren wir im Containerhafen bei Panama Jack’s. Das Lokal war ausgebucht, so dass wir eine kleine Weile an der Bar warteten bis ein Tisch frei wurde. Die Seafood Platte war für vier Personen „füllig“ ausreichend.

24.02.2017

Für Freitag hatten wir ein Picknick für fünf und eine Weinprobe für vier auf der Weinfarm Delheim gebucht. Wir erhielten drei reichhaltig ausgestatte Picknickkörbe, aus denen etwa 10 Personen hätten satt werden können und zu jedem Korb eine Flasche Wein. Essen konnten wir im schönen Park unter einem schattigen Baum. Was übrig blieb und nicht allzu verderblich war nahmen wir dann mit. Ein Teil davon schenkten wir dem Parkplatzwächter. Anschliessend konnten wir drei verschiedene Weine mit passender Schokolade degustieren.

25.02.2017

Wir verliessen nun Avatara, wo wir von unseren Naqchbarn und Maggie sehr herzlich verabschiedet wurden, um zur Kaphalbinsel zu fahren. Das Zusammenklappen des Dachzeltes brauchte das erste Mal ein wenig Zeit, aber von mal zu mal ging das schneller. Wir fuhren über Saint James wo die aus vielen Reiseführern bekannten bunten Umkleidehäuschen stehen. Ins Wasser gingen wir nicht, aber hier konnten Muscheln gesammelt werden. Den geplanten Besuch in Kalk Bay mussten wir wegen Mangel an Parkplätzen auslassen. Dafür beschlossen wir den Chapmans Peak Drive zu fahren. Wir fuhren von der Seite heran, wo es eine Beschränkung für Fahrzeuge mit einer Höhe von 3 Meter gibt. Obschon Nelson nur 2.95 Meter hoch ist ,hat man uns 2014 die Weiterfahrt verweigert. Laut unseren Begleitern hat der Wächter auch diesmal abgewunken, aber wir hatten nur Augen für den Balken der maximale Höhe anzeigt. Also sind wir langsam aber ohne anzuhalten durchgefahren. Es war wieder Eindrücklich diese

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tolle Strecke zu fahren. Auf einem Rastplatz kurz vor der Ausfahrt machten wir eine Pause und fuhren dann wieder zurück.

Auf der Imhoff- Farm gab‘s Kaffee und übernachtet haben wir auf dem Imhoff Camping in Kometjie.

26.02.2017

Unser Hauptziel des Tages war die Kaphalbinsel, die wir über die Küstenstrasse erreichten. Im Park fuhren wir bis zum grossen Parkplatz um mit der Standseilbahn zum alten Leuchtturm zu fahren. Das heisst, die letzten hundert Meter mussten wir natürlich laufen. Julia und Jan wanderten dann noch bis zur Kapspitze wo der neue Leuchtturm steht. Zurück zum Parkplatz sind wir gelaufen. Julia und Jan holten sich zwei Sandwiches am Takeaway. Da beobachteten wir, dass Paviane auf einem Dach sitzend, auskundschafteten wer dort etwas Essbares erwarb um sie dann zu bedrängen, bis die begehrte Ware unfreiwillig ausgehändigt wurde. Deshalb warnten wir sie, hier zu essen und liefen zu unseren Fahrzeugen zurück. Aber auf dem Weg dorthin kam ein Pavian aus den Büschen und lief zu Julia, die erschrocken die Tüten mit den Sandwiches fest an sich drückte. Emanuel rannte auf den Pavian zu, bückte sich und tat so als ob er einen Stein aufhob. Der Affe rückte vorübergehend von seinem Vorhaben ab lief aber immer noch parallel mit uns weiter. Da lief Emanuel noch einmal auf ihn zu, hob diesmal wirklich einen Stein auf und warf ihn in Richtung Pavian. Da gab der Möchtegerndieb schliesslich auf und rannte weiter. Julia hat danach ihre Meinung über die ach so niedlichen Affen radikal geändert.

Danach war eine Fotosession am Kap der Gutenhoffnung fällig, wo wie immer viel los war. Dann fuhren wir noch zu einem affenfreien Parkplatz wo wir wie eine Pause machten und zum weissen Strand hinunter liefen.

In Simonstown übernachteten wir im Guesthouse A Boathouse. Wir hatten nebeneinander liegende, sehr schöne Zimmer mit einem gemeinsamen Balkon, von wo aus man auf das Meer und den Hafen sehen konnte.

27.02.2017

Nach dem tollen Frühstück ging es als erstes zu den Boulders Pinguinen. In wenigen Minuten waren wir auf dem Parkplatz und kurz darauf beim ersten Eingang. Hier läuft man auf Holzstegen und sieht die Brillenpinguine von oben. Man kann sie beobachten wie sie schlafen, sich und den Partner putzen, Nest bauen, zum Meer watscheln und ihr Ei gegen die Möwen verteidigen. Dabei sind sie leider nicht immer erfolgreich.

Beim zweiten Weg kommt man bis zum Strand hinunter und kann sie hier aus der Nähe anschauen. Julia und Jan sind dann noch unter und über die Felsen gekraxelt um noch weitere Pinguine zu sehen.

Als wir wieder zum Parkplatz zurück liefen kamen uns ganze Besucherscharen entgegen, zum Glück waren wir relativ früh da.

In Kalk Bay fanden wir wieder keine Parkplätze für unsere beiden Fahrzeuge, so fiel die Besichtigung aus. Schade, denn der Ort hat einige interessante Geschäfte und Lokale zu bieten.

Nach Muizenberg fuhren wir eine Zeit lang am Meer entlang, vorbei an den riesigen Townships Mitchels Plain und Khayelitsha. Ab Gordons Bay nahmen wir wieder die Küstenstrasse. In Hermanus machten wir eine Pause, schauten uns den Alten Hafen und die Skulpturen an der Uferpromenade an.

Wale sahen wir um diese Jahreszeit natürlich keine, und die Dassies waren auch nicht am gewohnten Platz.

Die letzten 40 Kilometer bis Gansbay hatten wir dann auch bald geschafft. Die etwas hyperaktive Besitzerin des Guesthouse White Shark in Kleinbay zeigte uns die Zimmer, welche gut eingerichtet waren, und empfahl uns das auf

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der anderen Strassenseite liegende Great White Restaurant. Dort kann man ein an der Decke hängendes Wal-Skelett bestaunen. Der Kellner war routiniert aber wohl neu in diesem Lokal und er kannte offensichtlich die Speisekarte noch nicht auswendig. Das Essen war ausgezeichnet.

28.02.2017

An diesem Tag war Hartenbos unser Ziel und somit die längste Etappe zu fahren. Unser erster Halt war Elim, der ehemaligen Herrnhuter Mission welche für Coloureds (Mischlinge) gegründet wurde. Hier wurde in den letzten Jahren sehr viel renoviert und restauriert, Strassen neu gepflastert und Bäume gepflanzt. Bekannt ist der Ort für die Reetdächer, die hier noch zu sehen sind. Die Dachdecker des Ortes sind überall sehr gefragt, da das Handwerk nicht mehr viele ausüben. Wir warfen auch noch einen Blick in die Kirche, die Wassermühle sahen wir nur von aussen. Zwei Tanksäulen aus früherer Zeit fanden wir auch noch.

Weiter ging‘s nach Bredasdorp wo wir den Kerzen- und Keramik-Laden Kapula besuchten. In Swellendam machten wir in einem gemütlichen Gartenrestaurant gegenüber der Kirche eine Mittagsrast. Danach ging es weiter Richtung Hartenbos, wo wir dann schliesslich nach fünf Uhr ankamen. Im Block E hatten wir beim letzten Besuch bereits einen grossen Platz gebucht, auf dem wir beide Fahrzeuge locker aufstellen konnten. Nachdem wir unsere „Wagenburg“ aufgestellt, einen Strandspaziergang gemacht und ein wenig ausgeruht hatten, gingen wir für das Nachtessen ins nahe Ocean Basket. Das Essen war gut nur dass die Belegschaft vor neun Uhr bereits anfing die Stühle zu stapeln und den Boden zu kehren, verbreitete nicht gerade eine gemütliche und gastliche Atmosphäre.

01.03.2017

Das Tagesmoto lautete: „Tag zur freien Verfügung“. Es wurde am Strand gelaufen, relaxt, geschwommen, dies und das erledigt. Ein bisschen Arbeit war auch noch dabei.

02.03.2017

An diesem Tag legten wir mit nur 20km die kürzeste Strecke zurück. Deshalb liessen wir uns Zeit mit dem zusammenpacken. Als nächstes war in dem Privat Game Reserve Botlierskop Gamedrive und Übernachtung vorgesehen. Einchecken ist normal ja erst um zwei und die Sundowner Game Drives starten in der Regel erst um fünf. Nicht aber in Botlierskop. Als wir kurz vor 3 ankamen wurde uns mitgeteilt, dass die geführte Tour in 15 Minuten anfängt. Noch schnell die Foto- und die Filmausrüstung schnappen, einchecken und schon ging es los.

Ein Besuch des Addo Elephant Park am Schluss der Reise war von Anfang an geplant. Da wir aber aus Erfahrung wissen, dass dort vor allem Elefanten zu sehen sind, wollten wir den drei J’s während ihrer ersten Afrikareise etwas mehr bieten. Im Botlierskop Privat Park konnten sie einiges von dem sehen, was Afrika an Tierleben zu bieten hat. Auf einer geführten Fahrt machten wir viele Fotos. Hier eine kleine Auswahl.

Übernachtet haben wir im Tented Camp, mitten in der Natur, Luxus pur!

03.03.2017

In Wilderness bogen wir von der N2 ab und fuhren hinauf zu der 4 Passes Road. Darunter darf man sich nicht eine Alpenpassstrasse vorstellen, denn sie führt umgekehrt hinunter zu kleinen Flussläufen.

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Eine nur teilweise geteerte Strasse führte durch eine oft dicht bewachsene Landschaft. An den Naturstrassen hatten unsere jungen Begleiter Freude. So ging es uns früher auch, aber nach ein paar Tausend staubigen Kilometern können wir uns nicht mehr so stark begeistern.

In Knysna machten wir noch einen Lunchstopp und erreichten dann bald einmal Plettenberg wo wir bei Lutz Pinkepank im gleichnamigen Gästehaus wohnten.

Sundowner auf der Terrasse des Beacon Island Hotels. Leider kamen heute keine Delfine vorbei.

Nachtessen in unserem Lieblingsrestaurant in Plett, dem Nguni.

Ende des zweiten Teils.

Fortsetzung folgt.

04.03.2017

Da wir zwei Nächte im Gästehaus Pinkepank verbrachten, hatten wir Zeit um etwas in der Umgebung zu unternehmen. Als erstes wollten die drei J’s mit Dickhäutern in Tuchfühlung kommen. Das kann man in The Crags im Elephant Sanctuary machen. Weil aber gerade vor unserer Ankunft eine Führung begonnen hatte, sollten wir mehr als eine Stunde warten. Wir buchten 5 Plätze für die nächste Führung und besuchten in der Zwischenzeit das nahe Birds of Eden, wo man in einer riesigen Voliere Vögel aus der ganzen Welt sehr nahe beobachten konnte.

Dann war es soweit und wir konnten zu den Elefanten. Abwechslungsweise kann jeder hier ein kurzes Stück mit einem der vier Tiere zu einem Platz im Busch laufen, Rüssel in Hand.

Im Busch angekommen zeigen die Pfleger was sie den Tieren beigebracht haben. Zum Teil ist das Show aber einige der „Kunststückchen“ werden auch gebraucht um die Tiere bei Krankheiten zu untersuchen. Man wurde auch aufgefordert nahe zu den Elefanten zu treten und sie zu berühren. Die meisten näherten den Riesen mit viel Respekt. Wir hatten die Tour bereits zweimal gemacht und deshalb wollte Emanuel diesmal passen, ging dann aber doch mit. Mit Erstaunen stellte er später fest dass er auf jedem Foto ein seliges Lächeln auf den Lippen hatte, also hat es ihm doch sehr gefallen.

Einen Strandlauf machten wir auch noch, und genehmigten uns anschliessend noch einmal auf der Terrasse des Beacon Island einen Sundowner.

Zum Nachtessen bei Mobi Dick bekamen wir feinen Fisch serviert von einer äusserst kommunikativen Bedienung.

05.03.2017

Bevor wir Plettenberg verliessen mussten wir noch für die nächsten Tage die Vorräte wieder aufstocken. Das erledigten wir im Superspar und im Farmstall Thyme and Again.

Unser Ziel war der Addo Elefant Park. Unterwegs machten wir eine Pause und schauten bei der Bloukrans Brücke Bungee Jumpern zu, die sich 216 Meter in die Tiefe stürzten. Keiner von uns verspürte den Drang da mitzumachen, gucken reichte uns schon.

Mit etwas mehr Zeit hätten wir noch im Tsitsikamma National Park übernachtet aber dafür reichte es leider nicht. Dafür wollten wir etwa zweieinhalb Tage im Addo National Park verbringen. Das GPS brachte uns auf dem kürzesten Weg dorthin, was dann aber auch einige Kilometer schlechte Piste bedeutete. Auf diesem Teilstück stellte uns Jan per Funkgerät eine Frage die wir wegen der schlechten Verbindung nur „Was sind das für …. Berge?“ verstanden. Wir konnten aber keine Berge entdecken und rätselten was er meinte. Plötzlich fielen uns kleine halbkugelförmige Hügel

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im Feld auf. Da ging uns ein Licht auf, er meinte die Termitenhügel! Unsere Begleiter hatten bisher nur Bilder von der länglichen Sorte gesehen.

Im Addo angekommen, konnte man uns, wie schon vermutet, keinen Caravan-Platz anbieten. Schon vor einigen Wochen konnten wir nur für die weiteren zwei Nächte eine Buchung tätigen. Wir beschlossen zum Ardvark Resort zufahren, das wir noch nicht kannten, aber einen Wegweiser dorthin gesehen hatten. Bei diesem bogen wir ab und gelangten auf eine elende Löcherpiste. Wir kamen an einem Resort vorbei das mit Home of Africa angeschrieben war. Also liessen wir uns weiter durchschütteln bis wir an ein Township kamen. Da beschlossen wir umzudrehen. Vor uns hüpfte nun ein VW Golf durch die Löcher. Er war so langsam dass wir ihn überholten. Irgendwo mussten wir ja übernachten und so fuhren wir zum Homestead Camping. Nicht gerade das Beste vom Besten aber der einzige der nicht sehr weit vom Addo-Eingang ist und für eine Nacht OK wenn man sich nicht an den „Badezimmerteppichen“ im WC und der mangelnden Beleuchtung der Dusche stört.

06.03.2017

Wir machten uns zeitig und ohne Frühstück auf den Weg zum Addo, wo wir eincheckten, und fuhren anschliessend durch den Park. Hier sahen wir einiges.

Für das Frühstück fuhren wir dann zu Jack’s Picknick Site. Da lauerte schon eine bettelnde Schildkröte im Gebüsch.

Bei Temperaturen knapp unter 40 Grad sind Mittags nicht mehr viele Tiere zu sehen und so beschlossen wir, ins Camp zurück zukehren, unsren Campingplatz mit Tisch und Stühlen als besetzt zu markieren und uns im Pool etwas Erfrischung zu gönnen.

Hier erwartete uns aber eine Bande der kleinen Meerkatzen-Affen, welche durch die Gegend jagten und den Kehrichtkübel leerten. Als dann ein Angestellter des Addo erschien waren sie alle verschwunden.

Am späteren Nachmittag machten wir bis kurz vor Torschluss noch eine Runde durch den Park.

07.03.2017

Wir standen heute früher auf und fuhren ohne Frühstück gleich in den Park.

Eine Gruppe Strausse mit einem Hahn und drei Hühnern lief auf eine vierte Henne zu. Plötzlich rannte eine Henne der Vierergruppe auf das einzelne Tier los und jagte sie über das Feld.

Später dann auf dem Picknickplatz gefrühstückt. Dieses Mal aber ohne Schildkröte.

Wieder machten wir eine Mittagspause am Pool um anschliessend noch den Park bis kurz vor dem Torschluss zu durchstreifen.

Zum Kochen und Braaien hatten wir nicht so Lust, darum gingen wir im Camp- Restaurant essen.

08.03.2017

Wir fuhren nach dem Frühstück wieder durch den nördlichen Teil und machten nur eine kurze Pause auf dem Picknickplatz. Danach ging‘s in den südlichen Teil wo es aber wie meistens deutlich weniger Tiersichtungen gab.

Den Park verliessen wir über das Süd Gate bei Colchester. In dem kleinen Coffeeshop bei der Tankstelle stillten wir Hunger und Durst.

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Beim Pearson Caravan Park bezahlten wir den Eintrittspreis um zur Sunday River Mündung zu gelangen. Der Ort ist bekannt für seine weissen Sanddünen und gehört teilweise zum Greater Addo.

Für die letzte Nacht mit den drei J’s hatten wir Zimmer im Nautilus Guesthouse in Bluewater gebucht. Ein sehr hübsch eingerichtetes Haus, mit super nettem Personal und Besitzerin, wir fühlten uns hier sehr schnell wohl. Unsere Zimmer waren nebeneinander im Erdgeschoss und wir konnten auf einer Terrasse gemütlich zusammen sitzen, was wir auch nach unserer Rückkehr aus der Stadt ausgiebig taten. Schliesslich war es unser letzter Abend und der Abschiedsschmerz machte sich breit.

Für das Nachtessen hatte man uns das „Coachman“ in Port Elizabeth empfohlen. Wir waren noch nie in einem Restaurant wo die Bedienungen in Abendkleid ähnlichen Roben ihrer Arbeit nachgehen. Alles wirkte sehr Besonders. Das Essen war gut und so reichlich, dass sogar der Watchman am Parkplatz noch ein Abendessen hatte.

09.03.2017

Nun war er da, der letzte Tag unserer gemeinsamen Fahrt von Kapstadt nach Port Elizabeth. Ein letztes Mal zusammen Frühstücken. Was im Nautilus besonders üppig war, mit Eiern auf alle möglichen Arten zubereitet, vielen und schön zubereiteten Früchten, Käse, Wurst. Dazu Kaffe aus der Nespresso-Maschine „What else?“.

Die drei J’s haben ihre Taschen gepackt, der Toyota Hilux ist bereit zur Rückgabe. Wir sitzen noch eine Weile auf der Terrasse und lassen die vergangenen Tage Revue passieren. Viele Eindrücke haben sie gesammelt, einiges muss wohl noch aufgearbeitet werden, denn es waren zwei intensive Wochen Südafrika, die sie erlebt haben.

Wir begleiten sie noch zum Flughafen, nach der Gepäckaufgabe noch ein letztes Kaffee und dann kommt der Moment zum Abschied nehmen.

Nun sind wir zwei wieder alleine, es kommt uns komisch vor. Aber wir sind froh dass wir die Gelegenheit hatten ihnen einige Eindrücke vom Land am Kap zu vermitteln, das uns fast zur zweiten Heimat geworden ist.

Wir bleiben noch eine Nacht im Nautilus Guesthouse und essen an diesem Abend auch hier. Am Nebentisch ist ein israelisches Paar mit dem wir ins Gespräch kommen. Schön dass wir nicht ganz alleine sind.

Ende des dritten Teils.

10. bis 13. Bluewater - Port Elizabeth

Da wir bereits wussten, dass der Pine Lodge Camping ausgebucht war fuhren wir zu The Willows wo sogar mehrer Plätze zur Auswahl standen. Obschon Büsche etwas Windschutz boten war es ziemlich zugig. Den Braai anzumachen war sogar etwas fahrlässig, die Funken flogen bis auf den nächsten Platz, wo zum Glück niemand stand.

Die nächsten zwei Tage war es dann wieder windstill. Wir nutzen die Zeit für einen Spaziergang am Ufer entlang. Da es hier nur einen felsigen Strand gibt mussten wir das auf dem Weg machen. Es gibt auch zwei Tidalpools, aber so richtig heiss, dass man im Wasser Abkühlung suchen musste, war es nicht. Als Nachbarn hatten wir ein älteres Ehepaar, das wie einige andere Rentner ihr Haus verkauft hatte. Sie lebten schon einige Zeit in zwei Zelten weil der gekaufte Wohnwagen noch nicht geliefert wurde.

14.03.2017 Port Elizabeth - Addo

Auf Gut Glück fuhren wir noch einmal in den Addo und fragten am Empfang ob ein Campingplatz frei sei. Für diese Nacht nicht wurde uns beschieden, aber für den nächsten Tag sollte es noch einen geben. Diesen buchten wir und

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fuhren als Tagesbesucher in den Park. Für diesen Abend konnten wir ein Zimmer im Hopefield Country House bekommen.

Schon beim ersten Wasserloch stand ein Elefantenbulle, aber schon bald sahen wir eine grosse Herde Kap Büffel auf ihn zulaufen. Als sie dann näher kamen hat sich der Elefant für einen schnellen Rückzug entschieden.

Als wir weiter fuhren sahen wir eine Ansammlung von Leuten in Uniform und in Zivilkleidung am Weg stehen. Ein kleiner Lastwagen mit Kran, zwei Bakkies und ein Helikopter waren auch da. Auf unsere Frage was sie da machten, antwortete einer der Ranger dass sie Kapbüffel einfangen würden. Wir konnten zuschauen wie sie drei Tiere aus dem Heli heraus betäubten und dann auf die Fahrzeuge luden. Die Tiere bekamen eine Augenbinde und wurden abtransportiert bevor sie wieder richtig wach wurden. Etwas später sahen wir die Gruppe wieder und konnten Dank der besseren Position einige Bilder von der Aktion machen. Ein Mitglied der Helicopter Crew kam auf uns zu und lud und uns ein mit ihm zu den Transportfahrzeugen zu kommen. Ein Bulle ist etwa 800 Kilo schwer, und dieses Monster wurde zuerst auf eine Art Bahre „gerollt“ und dann von ca. 20 Leuten auf den Pickup geladen. Der Kran wurde gebraucht um die Tiere in einen grossen Lastwagen zu verladen. Während der Verlade-Aktion scheuchte der Helikopter im Tiefflug die grosse Herde weg.

Im Hopefield Country House hatten wir schon einmal vor mehr als 10 Jahren übernachtet. Der Zahn der Zeit hat auch hier inzwischen genagt. Aber die Atmosphäre ist immer noch sympathisch. Zur Abkühlung gingen wir in den Pool, um anschliessend auf den bereitgestellten Liegen zu relaxen. Als es dann anfing zu regnen schauten wir vom Balkon unseres Zimmers einem Gewitter zu. Es schüttete wie aus Kübeln.

15.03.2017 Addo

Für diese Nacht hatten wir ja am Vortag einen Platz auf dem Camping ergattert. Wir kennzeichneten ihn als belegt und fuhren in den Park um dort unsere Runden zu drehen.

Den Skarabäus sieht man hier oft, und manchmal krabbeln so viele auf der Strasse herum, dass man gut zielen muss um keinen zu überfahren. Sie sind ein Teil des Ökosystems des Parks und geschützt. Auf Englisch heisst er Dung Beetle und auf Deutsch Mist- oder Pillendreher-Käfer. Das kommt nicht von ungefähr, denn aus Elefantendung dreht er eine mehr oder weniger runde Kugel, die er dann zu einem Loch rollt. Von daher kommt der Ausdruck „Eine ruhige Kugel schieben.“ ganz sicher nicht, denn das ist Schwerstarbeit. In den Mist werden dann die Eier gelegt, welche dank der Fermentierung ausgebrütet werden.

Auch an diesem Tag sahen wir einiges an Tieren, aber so spektakuläres wie am Vortag wurde uns nicht geboten. Von Weitem konnten wir aber sehen, dass die Ranger mit Heli, Kran und Lastwagen noch unterwegs waren.

Am Nachmittag haben wir den Addo über den Ost-Ausgang verlassen um nach Cannon Rocks zu fahren. Wo wir uns für zwei Nächte anmeldeten. Mit unserem, waren nur etwa ein halbes Dutzend Plätze besetzt.

16. bis 20.03.2017 Addo – Cannon Rocks

Am Morgen verliessen noch mehr Gäste den Platz und dann waren nur noch zwei besetzt. Da wir erfuhren, dass auf das bevorstehende Wochenende zwei Feiertage folgten, beschlossen wir bis am Dienstag zu bleiben. Unserer Erfahrung nach füllten sich die Campingplätze an solchen verlängerten Wochenenden und wir wollten auf der sicheren Seite sein.

Die Tage verbrachten wir mit Strandläufen, Kleider und Auto waschen, aber auch faulenzen, essen und lesen.

Einmal mussten wir auch einkaufen und hatten geplant nach Kenton on Sea zu fahren. Die Camping- Chefin bat uns vom dortigen Baumarkt 4 Dutzend Eier abzuholen. Unterwegs beschlossen wir zuerst nach Port Alfred zu fahren und dort die alte Weft zu besichtigen. Viel gab es dort nicht zu sehen aber ein Restaurant betreibt eine Brauerei. Als wir

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durch die offene Tür die Chromstahltanks bestaunten, sprach uns der Brauer an und erklärte uns einiges über den Ablauf seiner Arbeit. Wir erstanden dann auch noch eine Literflasche Pilsner.

21.und 22.03.2017 Cannon Rocks – Cintsa

Das lange Wochenende war bald vorbei, alle waren am packen, wir auch.

Wir fuhren nach East London wo wir auf dem Rendevous Caravan Park für zwei Nächte einen Platz bezogen. Ralf der Besitzer ist 96 Jahre aber noch sehr fit, nur seine Stimme ist nicht mehr so kräftig, was die Verständigung etwas schwierig machte.

Um den Strand zu erreichen, musste man ein Stück auf einem Dschungelpfad laufen und dann noch eine steile Treppe herunter steigen. Am Anfang war der Strand sehr felsig, bei der Flussmündung wurde er aber dann sandig und sehr schön.

Auf dem Zeltplatz lernten wir Gabi und Rudi aus dem bayrischen Kempten kennen. Die zwei haben ihr Ural Motorrad mit Seitenwagen nach Kapstadt verschifft und sind nun damit in Afrika unterwegs. Wir verbrachten zwei schöne Abende mit ihnen zusammen.

23.03.2017 Cintsa – Port St. Johns

Gabi und Rudi sind schon kurz vor uns reisefertig und wir verabschieden uns von ihnen und danach auch von Ralf der uns verkündet, dass das Wetter für die nächsten Tag bis rauf nach Durban kühler werden soll. Wir hatten hier keinen Internet Empfang und konnten somit auch keine Wetterprognosen lesen.

Bald waren wir wieder auf der N2 und nach einigen Kilometer erreichten wir eine einspurige Baustelle. Hier sahen wir ein Motorrad mit Seitenwagen ganz vorn in der Warteschlange stehen. Das konnten nur die zwei Bayern sein, denn ein solches Gespann sieht man hier nur ganz selten. Vor Butterworth sahen wir sie wieder, wo sie gerade von einer Polizeikontrolle gestoppt wurden. Später überholten sie uns als wir tankten und danach fuhren sie meistens vor uns. Kurz vor Mthata, an der Abzweigung nach Coffee Bay trennten sich unsere Wege und wir winkten uns nochmal zu. Im Hauptort der Region verliessen wir die N2 um auf die R61 abzubiegen. Die Strecke nach Port St. Johns entpuppte sich als eine lange Baustelle mit kurzen Unterbrechungen. Das Schlimme waren aber die vielen Bumps in und ausserhalb der Erneuerungsarbeiten. Diese Hindernisse waren nicht immer gut sichtbar aber zum Teil sehr hoch, so dass man sie im Schleichtempo nehmen musste. Manchmal waren die Abstände dazwischen so kurz, dass es sich gar nicht lohnte zu beschleunigen. Dazu kamen noch die zum Teil tiefen Löcher im Belag, denen man nach Möglichkeit ausweichen sollte. Wir waren nach knapp 300 Kilometern froh, als wir auf dem Cremorne Camping in Port St John endlich ankamen. Hier war es sehr schwül und warm. Wir verzichteten darauf die Marquise aufzustellen, Schatten hatten wir vom Bus und Essen wollten wir im Restaurant des Resorts.

Bald fing es an zu blitzen und als wir auf unser Essen warteten, frischte der Wind auf. Emanuel lief zum Bus zurück um die Stühle in den Bus zu räumen. Es dauerte nicht lange und es regnete. Als wir gegessen hatten, hörte der Niederschlag auf, so dass wir trocken zum Bus zurück kehrten. Trotz Blitzen, Donner und Regen schliefen wir dann schliesslich doch noch ein. Es schüttete dermassen, dass Christine in der Nacht mehrmals erwachte und das nahe Flussufer beobachtete.

24.03.2016 Port St. Johns – Ifafa Beach

Der Himmel am Morgen war bedeckt und alles war nass. So beschlossen wir, auch im Restaurant zu frühstücken. Zudem kamen wir so schneller weg, denn auch an diesem Tag waren fast 300km zu fahren. Davon führte die R61 200km wieder durch die „Bump Coast“ wie wir die Wild Coast umgetauft hatten. Löcher und Baustellen gab es auch hier wieder genug.

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Richtig blöd wurde es als wir an einer Polizeikontrolle angehalten wurden. Der Polizist merkte gleich, dass der ihm ausgehändigte Fahrausweis eine laminierte Kopie war. Von den vielen Polizisten die den Führerschein schon in der Hand hielten war dies der erste der das bemerkte, oder der das reklamierte. Emanuel gab ihm dann das Original und soweit wäre alles in Ordnung gewesen. Nun wollte auch er mal wieder wissen wo der Disk sei. In Südafrika zugelassene Fahrzeuge müssen einen runden Registrierungskleber an der Windschutzscheibe haben. Nach diesem hat man uns in Südafrika ja schon früher mal gefragt. Dass Nelson in der Schweiz registriert sei und es dort keinen Disk gebe quittierte er mit der Frage: „Why not!“ Auch das hatten wir schon. Dass es bei uns über die Autonummer laufe konnte er nicht verstehen. Er beharrte darauf, dass alle eine Disk haben müssten. Unserem Argument dass ausländische Fahrzeuge keine solche Registrierungsmethode hätten, wiedersprach er ganz vehement und zählte alle Nachbarländer Südafrikas auf die einen Disk hätten und er hätte noch keins ohne gesehen. Der Versuch ausländisch durch -aus Übersee- zu korrigieren überzeugte ihn aber immer noch nicht. Schliesslich liess er uns dann doch weiter fahren, aber nicht ohne uns anzukündigen, dass er in der Stadt, welche sagte er nicht, anrufen werde. Dort würden uns dann seine Kollegen erwarten und zur Polizeistation bringen wo der Bus genauestens untersucht würde. Soll er tun was er nicht lassen kann, dachten wir. Aber ein ungutes Gefühl blieb trotzdem. Allerdings blieben wir bis zu unserm Ziel in Ifafaf Beach von jeglichen weiteren Polizeiaktionen verschont. Nun wissen wir nicht ob es nur eine leere Drohung war, oder ob sein Kollege in der Stadt es besser wusste, dass es wirklich ausländische Fahrzeuge (aus Übersee) ohne Disk gibt. Den ganzen Tag war es bewölkt und öfter hatten wir leichten Regen.

Bei unsrer Ankunft am Ifafa Camping ging dann sogar ein heftiger Regenschauer nieder. Wir haben schnell das komplette Vorzelt aufgestellt und so konnten wir trotz Nieselregen im Trockenen sitzen.

25. bis 30.03.2017 Ifafa Beach

Am ersten Tag sassen wir fast die ganze Zeit in unserem Vorzelt, es hat immer wieder geregnet, mal mehr mal weniger.

Zum Glück haben wir das letztes Jahr machen lassen. Im Verlauf der Nacht hörte es dann auf.

Der nächste Tag war zuerst bewölkt aber ohne Regen und dann kam die Sonne auch noch zum Vorschein. Wir machten einen Strandlauf. Der Sandstreifen war aber ziemlich schräg und zum Teil tiefsandig, was uns an laufen in Tiefschnee erinnerte.

Der Ifafa Caravan Park liegt nahe am Meer hinter der Bahnlinie, was eher selten ist an der Südküste. Schwimmen im Meer ist hier aber nicht möglich da es überall Felsen hat. Dafür gibt es einen grossen Tidal Pool, den wir fleissig benutzt haben. Dieser bekommt bei Flut frisches Meerwasser und ist dann bei Ebbe und Sonnenschein auch ein wenig wärmer.

Auf dem Camping gibt es eine „Boiler Time“. Nur von 7:30 – 09:00 und 16:00 – 20:00 gibt es heisses Wasser. Diese Art von Warmwasser Rationierung hatten wir bis jetzt noch nie. Dass es manchmal kein, oder zu wenig Wasser hat kam auch schon vor, aber dieses System ist uns neu. Es klappte dann auch nicht immer, manchmal mussten wir eine Angestellte bitten den Boiler einzuschalten. Dafür hatten wir den ganzen Campingplatz und dessen Infrastruktur bis auf zwei Tage für uns alleine.

Aber auch die Affen, die kleineren Meerkatzen, hatten wir für uns ganz alleine. Lange gelang es Emanuel sie mit der Steinschleuder auf Distanz zu halten. Eines Tages schlichen zwei hinter Christines Rücken in den Bus und haben alle Früchte aufgefressen oder angebissen. Na dann Mahlzeit.

An den meisten Tagen zogen Wolken vorbei, aber die Sonne schien auch immer wieder und es war sehr warm.

Die zwei letzten Tage waren wir nicht mehr alleine, es kamen nach und nach 8 Erwachsene und vier Kinder. Es war eine Gruppe von Freunden oder Familienangehörigen und sie waren eher unfreundlich. Bis auf einen etwa zehn

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jährigen Jungen sprach keiner mit uns, gegrüsst wurden wir von den meisten auch nicht. Als dann die Affen bei ihnen Brot und Äpfel klauten, waren wir fast ein wenig schadenfreudig. Nur ein kleines bisschen.

Am letzten Tag genossen wir bei wolkenlosem Himmel nochmal ausgiebig den Tidal Pool.

Vor dem Campingplatz gab es einen kleinen Laden mit dem notwendigsten und eine Metzgerei und ein Restaurant. Schliesslich war unser Kühlschrank aber ziemlich leer und deshalb entschieden wir uns am letzten Abend im Restaurant zu essen. Es gab Fisch an einer „tangy sauce“ und ein Calamari mit der selben Sosse. Ein kulinarischer Höhenflug war es nicht gerade, dafür war die Bedienung nett.

31.03.2017 Ifafa Beach – Ballito

Ohne dass es unseren nicht gerade überfreundlichen Nachbarn auffiel verliessen wir unseren Platz. Eine der Receptionsdamen kam aber aus dem Büro und verabschiedete uns umso freundlicher. Ein netter Platz trotz der komischen Warmwasserzeiten, und wir könnten uns vorstellen wieder hierher zu kommen.

Den ganzen Weg fuhren wir auf der N2 ohne Halt bis Ballito. Die Strasse führt weiträumig um Durban herum, wo ein grosses Verkehrsaufkommen herrschte. Da die Autobahn teilweise vierspurig ist kamen wir aber gut voran. Als dann ein Stück der N2 mautpflichtig wurde, nahm der Verkehr aber deutlich ab.

Gleich nach der Autobahnausfahrt kommen zwei grosse Einkaufzentren. Wir füllten unsere Vorräte auf und ein bisschen „lädelen“ musste natürlich auch sein.

Auf dem Dolphine Holiday Resort hatten wir schon per E-Mail einen Platz für die nächsten 10 Tage reserviert. Da an diesem Tag die Osterferien begannen wollten wir auf Nummer sicher gehen. Allerdings ist der Preis in dieser Zeit so hoch, dass der Platz schon letztes Jahr nicht ausgebucht war. Mit ZAR 690/Tag ist es der Höchste den wir je in Südafrika bezahlt haben. Nur im namibischen Erindi kostete es mit N$ 890 noch mehr. Wir konnten von 108 Plätzen aus 13 einen auswählen.

Wir wurden gleich von einem Gärtner freundlich begrüsst, der uns, respektive unseren Bus, gleich erkannt hat. Schliesslich sind wir zum schon zum vierten Mal hier. Das letzte Mal hat er uns geholfen die Marquise aufzustellen, weil Christine mit dem gegipsten Arm etwas behindert war. Diesmal wollte er auch wieder helfen und als Christine Anstalten machte ihren Beitrag zu leisten, meinte er „No Madam you must rest!“ Sein Name ist Siyabonga und das heisst Danke.

01. und 02.04.2017 Ballito

Der Himmel war an diesem Tag etwas bewölkt aber es war warm und die Luft sehr feucht. Als wir einen Spaziergang zum Meer machten und dort auf der Uferpromenade Richtung Süden liefen kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Wir stellten fest dass der Strand ganz anders aussah als in den letzen Jahren. Stürme hatten seit unserem letzten Besuch viel Sand weggespült, es waren viel mehr Felsen zu sehen, und Zugänge wie Holztreppen waren weggerissen.

Im Pool des Campingplatzes konnten wir uns dann abkühlen.

Am Sonntag gingen wir zum Strand, aber da der Sand fehlte musste man zwischen Felsen ins Wasser laufen. Wenn Wellen kamen musste man warten bis man sie wieder sah. Danach kam ein Stück ohne Steine unter der Wasseroberfläche, aber weiter draussen hatte es dann wieder ziemliche Brocken. Irgendwie nicht so richtiger Badespass. über Lautsprecher wurde vor Blue Bottles im Wasser gewarnt und man konnte schreiende Kinder hören

die bei den Rettungsschwimmern verarztet wurden.

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02. bis 08.04.2017 Ballito

Den bewölkten Tag nutzen wir um einzukaufen, uns Kaffee und Kuchen zu genehmigen und einen kleinen Ausflug über Salt Rock bis zur Christmas Bay zu unternehmen. Letztere hatte aber nichts Weihnachtliches an sich. Keine Tannenbäume und Weihnachtsdekorationen weit und breit. Na dann, fuhren wir halt zurück zum Zeltplatz

Für Mittwoch hatten unsere Wetterprognose-Apps ausnahmsweise das gleiche vorausgesagt, nämlich schönes Wetter. Aber als wir erwachten war der Himmel grau und nach dem Frühstück war der Himmel immer noch grau. Es war Wäsche waschen vorgesehen und so kauften wir halt auch für den Tumbler ein Jeton. Aber leider wurden die Sachen nicht trocken und da haben wir, entgegen der hier gültigen Campingplatzvorschrift, eine Wäscheleine vom Auto zu einem Baum gezogen. Es hat auch keiner reklamiert. Als dann die Sonne doch noch kam trocknete auch die Wäsche und wir machten uns auf den Weg zum Strand.

Da für Donnerstag und Freitag schlechtes Wetter vorausgesagt wurde haben wir wieder einen kleinen Flitzer aus Korea gemietet und haben damit Umshlanga Rocks und Durban besucht. Als wir das Moses Madhiba WM Stadion besichtigen wollten hat es ziemlich geregnet so dass wir es auch nur durch die Windschutzscheibe fotografiert haben.

Am Freitag war dann das Wetter viel besser, darum sind wir noch einmal nach Durban gefahren. Nach dem Strand waren wir noch einmal beim Stadion und sind auch mit dem Bähnchen auf dem Bogen nach oben gefahren. Man hat von dort eine tolle Aussicht auf Durban, das Meer und die hügelige Umgebung.

Auch am Samstag war das Wetter schön und wir gingen noch ein letztes Mal an den Strand. Als wir ankamen war die Flut gerade auf dem höchsten Stand und man musste nur wenige Meter ins Wasser laufen um von den Wellen von Kopf bis Fuss nass zu werden. Da man die Felsen auch heute nicht sehen konnte und die Wellen hoch und voller Wucht waren, trauten wir uns aber auch nicht weiter.

09. und 10.04.2017 Ballito - Thula-Thula

Wer das Buch „Der Elefantenflüsterer“ gelesen hat, weiss dass wir uns einen Luxury Game Park geleistet haben. Nach dem wir dieses Buch gelesen hatten, war es beschlossene Sache dass wir, wenn möglich, bei unserer nächsten Reise durch Kawzulu-Natal dieses Thula-Thula besuchen würden.

Aber zuerst mussten wir bei schweisstreibenden 80% Luftfeuchtigkeit wieder mal packen. Und dann gings los Richtung Norden auf der N2 bis Empangeni, wo wir auf die R34 abgiegen. Bald mussten wir aber auf die R253 wechseln die dann nicht mehr geteert war. Wir mussten mehrere provisorische Umfahrungen benutzen weil eine neue Strasse gebaut wurde. Als wir von einer dieser Umleitungen laut GPS abbiegen sollten war aber auch diese Strasse gesperrt. Über einen Umweg durch ein Dorf kamen wir dann aber doch noch zum Gate von Thula Thula. Kurz hinter dem Eingangstor mussten wir den Wagen auf einem Parkplatz abstellen Hier erwarteten uns „unsere“ Ranger Shandu und Kaya um uns und unser Gepäck zur Lodge zu bringen. Zuerst bestaunten und fotografierten sie noch unsern Bus.

In der Lodge angekommen wurde uns gleich nach dem Einchecken eine Menukarte gegeben wo wir unser Essen auswählen sollten. Wir dachten es geht um das Nachtessen, waren aber dann erstaunt dass man uns zu einem gedeckten Tisch auf der Terrasse bat. Obschon wir erst um halb zwei angekommen waren wartete noch ein 3- gängiges Menü auf uns.

Dann bezogen wir unser Häuschen das mit 35m2 etwa die fünffache Wohnfläche unseres Nelson bot.

Der Nachmittags- Drive war immer um 16 Uhr und der Morning-Drive begann um halb sieben. Auf allen Trips waren Shandu unser Fahrer und Kaya der Beifahrer. Bei der ersten Fahrt waren wir nur drei Gäste auf dem Land Rover. Bei den anderen Fahrten waren wir bis zu neunt auf dem Safari Fahrzeug. Die Hauptattraktionen sind natürlich die aus dem Buch bekannten 30 Elefanten und die beiden Nashörner. Ausserdem gibt es noch viele andere Tiere. Unsere Ranger zeigten uns auch viele verschiedene Vogelarten deren Rufe sie perfekt nachahmen konnten.

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Einen kleinen Film haben wir auch noch hochgeladen

https://youtu.be/v8sbZsWGdEo

Die Bild Qualität lässt noch zu wünschen übrig, die HD Version werden wir zu einem späteren Zeitpunkt hochladen.

Wir können das Buch vom Elefantenflüsterer vom verstorbenen Lawrence Anthony sehr empfehlen. Auch der Besuch in der Lodge, die das älteste private Gamereserve im Zululand ist, war ein besonderes Erlebnis. Aber vor Allem wegen der netten Menschen und der vielen Tiere. Der Aufenthalt dort ist ziemlich teuer und für uns hat das Preis/Leistungsverhältnis nicht gestimmt. Sogar der Drink auf den Gamedrives wurde in Rechnung gestellt, ebenso die Flasche Wasser die wir im Zimmer vorgefunden haben. In andern Lodges sind solche Getränke inbegriffen. Das Essen war gut und reichlich, aber nicht unbedingt haute cuisine, wie auf der Homepage beschrieben. Im Vorfeld hatten wir im Internet Bewertungen gelesen welche unsere Meinung bestätigen. Die Gamedrives dauerten länger als zwei Stunden und wir erfuhren viel Wissenswertes über manche Tiere. Fast alle Gäste die wir da kennenlernten, haben den Elefantenflüsterer und die anderen zwei Bücher des Gründers von Thula-Thula gelesen. Davon lebt der Park.

11. bis 15.04.2017 Thula-Thula – Richards Bay

Noch einmal früh aufstehen für den Morning Drive. Shandu fuhr mit uns gleich zu den beiden Nashörnern die noch schliefen. Leider lagen sie direkt am Zaun und damit nicht sehr fotogen.

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Hier wurde uns viel über die Wilderei erzählt, was wir zum grössten Teil bereits wussten. Allerdings war eine französische Familie dabei, für die vieles neu war. Aber es blieb dann nicht mehr viel Zeit um andere Tiere aufzuspüren.

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Elefanten sahen wir an diesem Tag nicht, Giraffen übrigens auch nicht, obschon es hier einige gibt, aber gezeigt haben sie sich immer am Abend bei der Rückkehr zur Lodge als es schon dunkel war. Deshalb haben wir keine Bilder von den Langhälsen.

Ein letztes Frühstück und wir verabschiedeten uns von dem Schweizer Paar Edith und Daniel und von Nancy, die extra wegen dem Buch aus den USA nach Südafrika gereist ist. Shandu und Kaya brachten uns und unser Gepäck zum Parkplatz und wir fuhren mit Nelson nach Richards Bay zum Caravan Park. Wir bekamen für zwei Nächte einen Platz zugeteilt, der aber wegen den tief hängenden Ästen nicht geeignet war. Wir schauten uns noch da um wo wir die letzten Male schon standen und bekamen wieder einen Platz dort. Dort angekommen wurden wir aus einem Vorzelt gefragt: „Seid ihr wieder da?“, unsere Nachbarn von 2015 sind auch hier. Wir freuten uns über die bekannten Gesichter, wussten aber die Namen nicht mehr. Macht nichts, sie offenbar unsere auch nicht.

Es war warm und feucht und wir kamen beim Aufstellen ganz schön ins Schwitzen. Zum Glück war der Pool nicht weit.

Auch hier gab es massenhaft die kleinen klauenden Meerkatzen. Vor der Steinschleuder hatten sie zwar Respekt, konnten aber auch Reichweite und Treffsicherheit gut einschätzen.

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Nach einer durchschwitzten Nacht, die Temperatur blieb über 20 Grad, beschlossen wir noch bis Ostersonntag hier zu bleiben. Unsere südafrikanischen Bekannten Sarien und Glen Roberts wollen ebenfalls nach Mosambik und haben uns vorgeschlagen mit ihnen zu reisen. Wir werden sie am nächsten Sonntag am Lake Saint Lucia treffen.

Da unser Platz für das Osterwochenende schon gebucht war mussten wir auf einen anderen umziehen. Da wir sowieso alles abbauen mussten, nutzten wir die Gelegenheit um im Ort einzukaufen.

An zwei Abenden regnete es so fest, dass wir unser Vorzelt komplett aufbauen mussten. Am Karfreitag war es den ganzen Tag bewölkt und am Nachmittag nieselte es fast ununterbrochen. Dann ist auch noch eine Niete an der Mittelstange des Vorzelts gebrochen. So hatte Emanuel wieder etwas zu tun. Winkelschleifer, Bohrmaschine, Nietenzange, Nieten, Kombizange, Schraubenzieher, Schraube, all das kam zum Einsatz. Es ist gut, dass wir eine Werkstatt mit Materiallager dabei haben. Zur Abwechslung mal für den Eigenbedarf.

Die Nacht von Freitag auf Samstag war sehr windig und kühl. Die Südafrikaner störte dieses und der leichte Nieselregen nicht, mit der Bierflasche in der Hand standen sie am Feuer, als wir uns schon um neun ins „Pennhouse“ zurückzogen.

Da der Bus quer zum nicht nachlassenden Wind stand, wurden wir in der Nacht durchgeschüttelt. Aber wenigstens hat der Regen aufgehört. Nach und nach waren dann auch die Wolken weg, nur die Windstärke lies nicht nach.

Ausser Affen gab es hier noch Frösche und zwar Winzlinge mit einer Länge von etwa 15 Millimetern.

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16.04.2017 Richards Bay – Lake St. Lucia

Wir kauften noch in Richards Bay Früchte, Gemüse, Fleisch und Wasser ein und fuhren dann zum St. Lucia See.

Mit Sarien und Glen Roberts kennen wir schon seit ein paar Jahren. Wir hatten vereinbart sie in der Sobhengu Lodge zu treffen. Von da wollten wir nach Mozambique reisen. Sie hatten in der Lodge ein Chalet gemietet und wir konnten das Loftzimmer benutzen. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend beim braaien, essen und diskutieren zusammen.

17.04.2017 Lake St. Lucia – Kosi Bay

Da die Roberts noch auschecken mussten fuhren wir zum Ausgang des Lodge Areals und wurden währenddem von einem Zebra aufmerksam beobachtet.

Wir machten noch einen Abstecher nach Sodwana Bay. Wir waren vor mindestens 10 Jahren schon einmal dort und mussten erstaunt feststellen, dass man nun Eintritt bezahlen musste um zur Bucht zu kommen. Das war es uns allen nicht wert, also drehten wir wieder um und fuhren zurück nach Mbazwana, wo wir unsere Benzintanks mit gut 110 Liter füllten. Wir wussten dass der Bedarf an Benzin relativ hoch sein würde und es lange keine Tankstelle auf unserer Strecke gab.

Im Kosi Bay Park bekamen wir einen Platz auf den wir unser Fahrzeuge abstellen konnten. Glen versuchte im Kosi See

unser Nachtessen zu fangen, aber leider bissen die Fische nicht an. Wir sind aber nicht verhungert, denn wir hatten noch genug Fleisch dabei.

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18. und 19.04.2017 Kosi Bay - Punto Malongane

Weiter ging‘s zur Grenze nach Mozambique. Dieses Land hatten wir noch nie besucht und wir wollten unteranderem dorthin, weil das Zolldokument (CDP) einen Stempel brauchte. Bis vor kurzem hätten wir offiziell ein in der Schweiz ausgestelltes Visum benötigt. Aber aber aus verschiedenen Quellen wussten wir, dass öfter auch welche an der Grenze ausgestellt wurden. Deshalb hatten wir beschlossen es auf gut Glück zu versuchen. Wenige Tage vorher hatte uns Glen einen Link zu einer Südafrikanischen Online-Zeitung geschickt, in der stand dass wir nun auch offiziell an der Grenze eines bekommen. Wir waren gespannt ob man das In Ponto d’Oro auch wusste.

An der südafrikanischen Grenze ging alles ziemlich schnell, auch das alte CDP wurde anstandslos aus gestempelt. Auf der mozambiquanischen Seite standen aber sehr viele Leute weil viel südafrikanische Feriengäste zurück in die Heimat wollten. Es waren auch Kinder dabei denen es keinen Spass machte hier herumzustehen. Als wir dann endlich an der Reihe waren, begleitete uns ein Zöllner zu einem anderen Büro, wo wir ein Formular ausfüllen mussten, dann wurde ein Foto gemacht und das Visum mit Foto ausgedruckt. Das kostet dann pro Person Us$ 66. Nun mussten wir noch das neue CDP abstempeln lassen und für den Bus eine Versicherung für US$ 20 abschliessen.

Sarien und Glen brauchen als Südafrikaner keine Visa.

Von hieran erwarteten uns sandige Pisten. Deshalb liessen wir etwas Luft aus den Reifen ab um mehr Lauffläche zu bekommen. Aus Erfahrung wussten wir dass Nelson mit Tiefsand gut zurecht kam, also wurde an jedem Reifen nur ein halbes Bar abgelassen.

Schon nach wenigen Metern sahen wir zwei Fahrzeuge die mit den Pistenverhältnisse kämpften. Ein Taxibus wurde geschoben und ein Bakkie musste aus dem Sand gebuddelt werden. Die Anzahl der möglichen Spuren waren hier recht gross und nicht alle sind auf dem GPS zu sehen. Aber unser Ziel Punto Malongane war hier noch gut ausgeschildert. Später sahen wir dann noch einen ganzen Konvoi Südafrikaner welche dabei waren einen versandeten SUV zu bergen. Zum Glück waren sie genug Leute zum helfen und wir konnten eine der freien Spuren wählen.

Mit den Sandpisten war es dann gar nicht so schlimm wie wir erwartet hatten und wir schaften es alle unser Ziel Parque Malongane Resort zu erreichen. Wir hatten diesen Platz auf Empfehlung und nach der Beschreibung in einem Caravan-Führer gewählt. Darin wurde geschrieben, dass er dem südafrikanischen Standard entspreche. Das trifft überhaupt nicht zu. Die Toiletten waren nicht sauber und anzahlmässig nicht genügend. Es lag überall Abfall herum. Wir wurden am Tag und am Abend von Mücken geplagt. Die Bienen kamen im Dutzend zum Frühstück, aber eine Flasche mit Zuckerwasser lenkte sie dann schliesslich von unserem Tisch ab. Auch dass man uns einen Platz ziemlich weit vom Meer zugeweisen hatte mit der Begründung, dort seien alle ausgebucht, ärgerte uns. Später stellten die Roberts bei einem Spaziergang durch das weitläufige Areal fest, dass es nicht stimmte.

Glen versuchte auch hier zu fischen aber wieder ohne Erfolg. Später kam er dann mit einem Fisch vom Dorf zurück und erzählte uns dass er gefroren sei weil er ihn aus eiskaltem Wasser gefischt habe. Geschmeckt hat er uns beim Nachtessen jedenfalls sehr gut.

Baden konnte man am sichersten in der am südlichen Ende liegenden Bucht, wo die Wellen kleiner und die Strömung gering war.

Glen holte auch am zweiten Tag keinen Fisch aus wärmerem Wasser.

20.04.2017 Punto Malongane - Milibangalala Campsite

Beim Verlassen des Camps wurden wir am Gate eingeladen etwas Geld in die Tippbox zu stecken, das hatten wir so auch noch nie erlebt und auch kein Gehör dafür.

Am Gate des Maputo Elephant Park checkten wir ein und bezahlten den Eintritt und eine Campingübernachtung.

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In einem Waldabschnitt sahen wir viele Elefantenspuren und Dung, aber kein Rüsseltier. Es soll hier etwa 80 davon geben aber der Park ist gross und teilweise sehr stark mit Bäumen bewachsen. Dafür sahen wir ein paar Hippos im Wasser und eine kleine Herde Antilopen. Die wir aber nicht identifizieren konnten.

Nach 60 Kilometern Sandpiste kamen wir am Camp Milibangalala an wo uns ein Bushcamp erwartete. Da gab es kein fliessendes Wasser, keinen Strom und ein Plumpsklo, aber das war alles in Ordnung, und von einem Bushcamp erwartet man ja nichts anderes.

Nach wenigen Metern kam man zum Sandstrand und auch hier war ein kleine Bucht wo es kaum Wellen und Strömung gab. Zudem war das Wasser schön warm, so dass man herrlich darin dümpeln konnte.

Unser Fisherman gab sich auch hier alle Mühe, aber die Fische hatten offensichtlich andere Pläne.

Den Vorschlag Braai und Nachtessen an den Strand zu verschieben fanden wir eine tolle Idee und wir schleppten Grill, Tisch und Stühle zum Ufer des indischen Ozeans. Glen konnte dann auch weiter seine Köder baden. Da biss dann doch noch ein Fisch an, der zwar schon ausgewachsen war, aber als Mahlzeit für vier Leute viel zu klein. So kam er wieder ins Wasser. Noch mal Schwein gehabt.

21.04.2017 Maputo Elefanten Reservat – Tan 'n Biki Camp

Die Nacht war sehr unruhig denn eine Grille machte einen unheimlichen Krach. Wir vermuteten sie irgendwo in der Nähe eines Fensters.

Auch an diesem Tag erwartete uns eine 30 Kilometer lange mit Strecke Tiefsand, sogar noch tieferer Sand als am Vortag. Zweimal, an den steilsten Passagen war Nelson kurz davor schlapp zu machen. 105PS bei diesen Pisten und dem Gewicht von nahezu vier Tonnen ist das ja kein Wunder. Viele engstehende Bäume und tief hängende Äste machten die Fahrerei auch nicht gerade einfach.

Elefanten haben wir auch an diesem Tag keine gesehen, nicht einmal Spuren von ihnen. Dafür eine Herde Zebras.

Kaum waren wir aus dem Park heraus erwartete uns eine neue Teerstrasse, aber wir freuten uns zu früh. Schon nach ein paar hundert Metern kam wieder Piste, weil man da noch mit dem Bau einer Brücke beschäftigt ist. Dann waren wir wieder auf Teer aber wieder nur kurz und dann wieder Piste. Aber es sollte noch schlimmer kommen.

Bei der ersten Tankstelle hielten wir an um an beiden Fahrzeuge den Benzintank zu füllen und die Reifen wieder etwas aufzupumpen. Noch nicht auf normal Druck, denn es lagen noch einige Kilometer unbefestigte Strasse vor uns. Hier nahmen wir Abschied von Sarien und Glen. Denn sie hatten für eine Woche ein Chalets in der Nähe von Xai-Xai (Schai-Schai gesprochen) gebucht. Uns war das aber zu weit und so konnten sie schneller fahren. Wir hatten zuerst geplant auf direktem nach Maputo zu fahren. Aber da hätten wir die Fähre über den Rio Maxa Minhama nehmen müssen und wir hatten keine Lust mehr auf das Verkehrschaos der Hauptstadt. Deshalb bogen wir Richtung Boane ab. Diese Piste war auf dem GPS als „Bad Gravel“ eingetragen und es war zum Teil wirklich sehr schlecht. Wir wissen nicht ob uns der Umweg zeitlich viel brachte, da es laut Navi die Ankunftszeit um etwa zwei Stunden nach hinten setzte.

Nach Boena wurden wir von einer Polizeikontrolle heraus gewunken. Wir hatten schon viel von der zum Teil korrupten Berufsgattung gehört und auch dass viel Geschwindigkeitskontrollen gemacht wurden. Aber offensichtlich war dieser Polizist ganz in Ordnung, denn als er in uns Touristen erkannte, zeigte er mit dem Daumen nach oben, lachte und winkte uns durch.

Kaum hatten wir die EN1 erreicht mussten wir an einer Mautstation 25 Metikal (Metikaisch gesprochen) bezahlen. Maputo haben wir nur gestreift und zum Glück nur an einer Ampel etwas länger warten müsse. Da wollte sich dann ein Taxi auf einem schmalen Pannensteifen an uns vorbei zwängen, aber Emanuel wich absichtlich nicht zur Seite. Der Beifahrer stieg dann aus und forderte ihn auf etwas weiter rechts zu fahren. Als ihm auf Berndeutsch geantwortet

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wurde nahm er scheinbar an, dass wir aus Portugal kamen. Soweit wir ihn verstanden meinte er, dass ein solches Verhalten vielleicht in Portugal in Ordnung ist, hier aber nicht. Das fanden wir lustig da man dort wie in Mozambique portugiesisch spricht, aber der schweizerdeutsche Dialekt klingt wohl ähnlich?. Leider sind uns die Fotos von dieser Gegend auf mysteriöse Weise abhanden gekommen.

Als wir dann die Vororte Maputos verlassen hatten waren es noch etwa 25km bis Maracuene wo aber dauernd 60km/h gefahren werden durfte. Dort bogen wir dann ab und bald forderte uns das GPS auf die Fähre zu fahren. Es wusste offensichtlich noch nicht dass hier inzwischen eine Brücke gebaut wurde. Um diese zu benützen mussten wir 50 Metikal bezahlen. Als ob wir an diesem Tag noch nicht genug Holperpiste gefahren waren, hatten wir noch 7 Kilometer extremer Löcherpiste vor uns.

Am Tan 'n Biki Camp bekamen wir einen Platz und genudelt wir waren, hatten wir keine Lust zu kochen. Im Restaurant bekamen wir super feine Crevetten.

Bald waren wir auch reif fürs Bett und da erwartete uns eine Überraschung. Zwischen dem Dach und dem Moskitonetz entdeckte Christine eine Grille. Kein Wunder war das Zirpen der letzten Nacht so laut. Emanuels zwei Versuche das lärmige Insekt einzufangen misslangen. Er drohte dann das Vieh beim nächsten Mal zu erschlagen, aber es war unauffindbar. Wir rechneten mit einer zweiten unruhigen Nacht.

22. bis 25.04.2017 Tan 'n Biki Camp - Chicuanga Resort

In Xai-Xai kauften wir ein. Kaum hielten wir an kamen zwei Jungs und wollten den Wagen bewachen. Auch einige Bettler sassen vor dem Eingang. Mozambique ist ein armes Land und viele Häuser aus der Kolonialzeit sind zerfallen.

Die Polizisten in Mozambique sind als korrupt verschrien, wir haben aber nur positive Erfahrungen gemacht. An den Kontrollen, davon gibt es sehr viele, wurden wir immer durch gewinkt. Als Emanuel einmal in der 60er Zone mit 65Km/h von einem Radar erfasst wurde, zeigte sich der Polizist nach ein wenig Smalltalk gnädig und liess uns ohne Busse weiter fahren.

Im Chicuanga Resort trafen wir wieder Sarien und Glen, wo sie ein Chalet gemietet hatten. Da hatte es auch ein Zimmer für uns. Von der Terrasse aus hatte man einen eine tolle Aussicht aufs Meer. Aber der indische Ozean scheint in dieser Gegend leer gefischt zu sein. Nicht nur Glen war glücklos beim Köder baden.

Der Weg zum Chalet hat viele tief hängende Äste, so dass die beiden Südafrikaner unsern Bus den Red Elefant nannten, weil wir viel abrissen. Wir hinterliessen eine Spur wie von äsenden Rüsseltieren.

Am zweiten Tag fühlte Emanuel sich nicht wohl. Er vermutete die Ursache in einer Stirnhöhlenentzündung.

Zum Strand musste man über eine sehr steile Tiefsandpiste fahren. Schon auf dem Weg nach unten hatten wir Bedenken wie wir da wieder hoch kommen. Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand mit laufen und baden. Um zum Chalet zurück zu gelangen brauchten wir die Hilfe von Glens Nissan Patrol. Am Haken der Seilwinde überwand Nelson dann zum ersten Mal mit fremder Hilfe die letzten paar Meter.

28. bis 30.05 2017 Chindenguele – Hlane Swaziland

Eigentlich hatten wir den Camping an der Sunset Beach für zwei Nächte gebucht, aber da die Wetteraussichten weiterhin schlecht waren und es Emanuel noch nicht wesentlich besser ging, beschlossen wir unseren Aufenthalt in Mozambique abzukürzen. Anstatt wie geplant direkt, über den Krüger Park nach Südafrika einzureisen, entschlossen wir uns für den Umweg über Swasiland. So hatten wir zwar mehr Kilometer zu fahren, aber auf besseren Strassen und konnten kürzere Etappen fahren.

Da Sarien und Glen noch den zweiten Tag hier verbringen wollten und dann einen Tag später auf dem gleichen Weg nach Swaziland fahren wollten, trennte sich unser Weg ab hier. Es war schön mit ihnen und wir waren froh sie auf einigen der schwierigen Strecken dabei zu haben. Glen blieb übrigens über die ganze Zeit beim Fischen glücklos.

An diesem Tag fuhren wir zurück bis zum Tan’n Biki Camping, mit einem kurzen Halt in Xai-Xai zum einkaufen und tanken. In der Provinzhauptstadt herrschte ein ziemliches Chaos. Samstag und Monatsende, alle strömten in den Ort. Wir benutzen eine

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Parallel- statt der Hauptstrasse so konnten wir den Stau etwas umfahren. Wir kamen an einem Park vorbei in dem mehrere Hochzeitszeremonien gleichzeitig stattfanden. Und dem entsprechend auch hupende Autos die Strasse verstopften.

Im Camping-Restaurant noch ein letztes Mal Mozambique Prawns gegessen und am nächsten Morgen ging es weiter über Maputo zur Swazi-Grenze. Da es Sonntag war und der Verkehr in der Hauptstadt nicht allzu intensiv, machten wir einen Abstecher ins Zentrum. Aber auch hier gab es neben neuen Gebäuden viele zerfallende Kolonialhäuser und viel Dreck und Wasserlachen. Es war kein schöner Anblick und wir drehten bald wieder Richtung Südosten ab.

Bis Boena wussten wir, dass wir auf Teerstrassen fahren würden, aber von dort an war auf der GPS Karte Gravel vorgesehen. Eine angenehme Überraschung dass wir einen weitgehend Löcher freien Teerbelag bis zur Grenze und auch danach bis zum Hlane Park vorfanden. Der Grenzübergang Namaacha war ziemlich einfach, auch wenn der mosambiquanische Zöllner unser Zolldokument für den Bus zuerst nicht stempeln wollte und dann offensichtlich keine Ahnung hatte was zu machen war. Emanuel zeigte ihm wo er seinen Stempel hin drücken sollte, was er dann auch gehorsamst tat. Am Parkplatz dann auch noch ein komischer Typ der Geld wollte um zu verhindern, dass der Zoll uns büsste weil wir Alkohol aus dem Land ausführten. Auf der Swasi- Seite lief alles glatt ab.

Die letzen 40 Kilometer bis zum Hlane Park waren dann auch noch geschafft. Hier regnete es aber ziemlich heftig und überall standen Wasserlachen. Wir fuhren den Platz zwei Mal ab und machten dann Witze, dass wir einen trockenen Platz mit Grass suchten.

Am Abend fragte uns der Nachbar ob wir dieses hupen in Abständen von mehreren Minuten gehört hätten. Hatten wir nicht, aber er hat das dann bei den Ranger gemeldet weil er dachte es sei jemand im Park stecken geblieben. Die Ranger rückten mit zwei 4x4 Pickups aus und später erfuhren wir, dass Besucher mit ihrem SUV seit 14 Uhr also etwa fünf Stunden im Morast steckten. Das Fahrzeug konnte man an dem Abend nicht mehr bergen, das schaffte dann erst am nächsten Morgen ein Traktor.

01.05.2017 Hlane – Milwane Park

Eigentlich hatten wir geplant noch eine kleine Runde durch den Hlane Park zu fahren, aber als wir sahen wie die Fahrzeug verdreckt zurück kamen, liessen wir es dann doch sein. Der Regen hatte im Verlauf des frühen Abends nachgelassen, aber wir mussten einiges nass einpacken. Unser nächstes Ziel war Malandelas Complex, wo Christine einige schöne Souvenirs erstand. Hier assen wir auch eine Kleinigkeit. Danach ging es auf den Camping des Mliwaneparks. Als SANParks Wild Card Besitzer ist hier und im Hlane der Eintritt gratis, aber wir stellten fest, dass unsere Karte im April abgelaufen war. Bei der Fahrt vom Eingangstor bis zum Camp sahen wir recht viel Tiere, was uns ziemlich erstaunte, denn 2015 hatten wir im ganzen Park nicht so viele gesichtet. Wie man uns später erklärte, hatte man damals eine grosse Dürre. Im letzten Jahr gab es aber ausgiebigen Regen und wieder mehr Jungtiere.Auch auf dem Campingplatz wurden wir angenehm überrascht, das Toilettenhaus das sich beim letzten Besuch noch im Rohbau befand war nun fertig. Es ist extrem grosszügig konzipiert, und blitzblank sauber.

01.und 03.05.2017 Mlilwane - Badplaas

Da wir Swaziland nur als Transitland benutzten ging es an diesem Tag zur Grenze nach Südafrika. Am Oshoek Grenzübergang ging alles glatt über die Bühne. Nicht mal unser Swiss-Disk fand Beachtung, was uns auch recht war.

Nelson hatte aber zeitweise mit der Höhenluft zu kämpfen auf bis zu 1‘700 Meter über Meer gab es Steigungen die nur im ersten Gang zu schaffen waren.

In Badplaas checkten wir uns für zwei Nächte ein, da wir von der Fahrerei etwas Erholung brauchten. Zudem gibt es hier eine Warmwasserquelle die wir wieder geniessen wollten. Emanuel ging es inzwischen um einiges besser aber 100%zig fit war er noch nicht.

Nur ein kleiner Teil des Campingplatzes war im Betrieb und hier waren auch nur sehr wenige Plätze besetzt.

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Dafür wurden in der Nähe Festzelte und eine Tribüne aufgestellt. Erst am zweiten Tag erfuhren wir, dass hier am Wochenende ein Anlass für BMW GS Motorradbesitzer stattfinden würde. Es kamen dann auch immer mehr Gäste auf den Campingplatz und in die Bungalows.

04.05.2017 Badplaas - Nelspruit

Da Nelsons Bremsen nur noch mit pumpen des Bremspedal wirklich gut funktionierten, wollten wir in Nelspruit Mercedes aufsuchen. Der Wegpunkt im GPS war aber nicht richtig gesetzt aber beim Fahren entdeckte Christine Tom Ritsos’s Kupplung und Bremsen Werkstatt. Dort fragten wir ob man sich des Problems annehmen könnte. Man war bereit und wir konnten gleich auf den Hof fahren und jemand kontrollierte die Bremsbeläge. Nachdem Emanuel die Mechaniker darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es sich um ein Zweikreise-Bremssystem handelte, wurden auch die Vorderräder abmontiert um an die äusseren Entlüftungsventile zu kommen. Die Leitungen wurden entlüftet, hinteren Bremsbacken nach- und das Handbremskabel eingestellt. Alles in allem ein gute Stunde Arbeit für zwei Mechaniker und das für umgerechnet knapp Sfr.100. Wir gaben noch ein Trinkgeld für den schnellen Service und fuhren mit tadellos funktionierenden Bremsen weiter.

Wir übernachteten auf dem Lake View Campingplatz nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Platz war hauptsächlich von pensionierten Langzeitcampern besucht, aber es gab noch viel freien Platz und die Toiletten waren ok.

05. bis 08.05.2017 Krüger Park

Über SANParks-Reservation hatten wir es geschafft zwei von unseren drei bereits gemachten Buchungen zu verschieben. Wir konnten aber nur zwei Nächte in Skukuza am 13. und 14. Mai bekommen, sonst war dort alles ausgebucht. Überhaupt waren die Camps praktisch überall in der südlichen Hälfte des Krügers vollbesetzt. Nur in Berg En Dal bekamen wir auch noch zwei Nächte aber erst für den 7. und 8. Mai. Wir planten deshalb zwei Nächte auf dem Golfplatz beim Malelane–Gate zu stehen.

Ab als erstes fuhren wir zum Gate um unsere abgelaufene Wild Card zu erneuern. Dort fragten wir, ob auf dem Malelane Basic Camp noch ein Platz zu bekommen war, und siehe da, für diese Nacht war noch etwas frei. So machten wir noch eine Runde durch den Park und begegneten dabei auch noch Nashörnern. Bei einer Pause im Berg En Dal Camp wurden wir von einem Paar angesprochen, die 2015 im Pretoriuskop Camp unsere Nachbarn waren.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Lower-Sabie wo wir eine Mittagspause machten. Beim Empfang fragten wir ob zufällig ein Platz zu bekommen wäre. Auch hier bekamen wir einen für diese Nacht. Da waren wir froh, so mussten wir nicht wieder den Weg zurück fahren um auf den Golfplatz zu gelangen.

Die nächsten Zwei Nächte hatten wir ja in Berg En Dal gebucht.

Ach ja Tiere haben wir in den Tagen auch noch gesehen, nicht sehr viele und leider keinen Raubkatzen.

09. bis 12.05.2017 Krüger Gate Hotel

Da die Bucherei im Krüger sowieso ziemlich mühsam war und wir immer noch etwas Reisemüde waren, hatten wir uns für vier Nächte im Krüger Gate Hotel einquartiert.

Da Emanuel sich immer noch nicht wohl fühlte, beschlossen wir in Hazyview einen Arzt aufzusuchen. Es wurde eine Blasenentzündung festgestellt und er bekam Antibiotika und Multivitamin Tabletten, sowie ein Brausepulver um den Säurespiegel zu senken.

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Sonst machten wir hier nicht viel relaxen, essen, schlafen.

Die Affen sind hier übrigens immer noch eine Plage. Schon am ersten Tag drang einer durch ein kleines Ausstellfenster ins Zimmer, machte eine Sauerei mit Milchportionen, klaute Zucker und Christines Blutdrucktabletten. Hoffentlich hat er die alle gefressen und ist dann tot umgefallen.

Am dritten Morgen kamen die Biester wieder auf die Terrasse um beim Frühstück ihr Unwesen zu treiben. Einer hockte auf einem Ast, zwei Meter von unserem Tisch entfernt und beobachtete uns. Als Emanuel aufstand wich er erst ein Stück zurück um dann fauchend auf ihn los zu gehen. Vor lauter Schreck machte Emanuel einen Schritt zurück und stiess dabei den fast Tisch um. Teller gingen zu Bruch und Kaffee und Saft flossen über die Kleider. Der Affe ist mindestens genau so erschrocken wie wir und machte sich schnell aus dem Staub.

13. bis 17.05.2017 Krüger Park - Phalaborwa

Emanuel geht es deutlich besser und so sind wir wieder bereit für den Krüger. Die Ersten beiden Nächte hatten wir ja schon länger in Skukuza umgebucht. Da hatten wir in der zweiten Nacht ziemlich Regen aber bis wir aufstanden war es zum Glück vorbei. Danach gingen wir einfach in die Camps und fragten nach einem Platz, was fast immer geklappt hat. In Satara liess uns aber die nicht gerade freundliche Empfangsdame auflaufen. Es sei alles fully booked, nicht einmal ein Platz ohne Strom wäre frei. Wir machten dann eine Runde durch den Campingplatz und sahen dass 5 von 6 Plätzen ohne Strom frei waren. Emanuel sprach mit ein paar Campinggästen und die einen empfahlen, uns an den Duty Manager zu wenden. Das machten wir dann auch und so bekamen wir ganz easy noch einen Platz ohne Strom. So kam es, dass wir doch noch in Satara übernachten konnten. Am nächsten Tag bekamen wir in Letaba ohne Probleme einen Platz. Es ist einfach schöner im Park zu übernachten, weil man mit etwas Glück Löwen brüllen, Elefanten trompeten, Hippos grunzen, und alle möglichen Geräusche hören kann. Den Park verliessen wir dann schliesslich in Phalaborwa, wo wir gleich hinter dem Tor auf dem Forever Resort Camping für eine Nacht standen.

Intersante Tier haben wir einige gesehen.

Zwei Tage hinter einander Löwen, dann Geparde und eine Hyäne. Dazu noch Elefanten, Giraffen, Kap Büffel, Hippos und einiges mehr.

18. bis 26.05.2017 Phalaborwa – Eiland

Noch kurz unsere Lebensmittelreserven auffüllen und dann geht’s nach Eiland. Dort waren wir schon vor zwei Jahren. Da gibt es einen geheizten Aussenpool und unsere südafrikanischen Freunde Leonie und Anton sind auch dort. Wir haben sie vor drei Jahren in Cannon Rocks kennen gelernt. Die letzten Kilometer führten uns durch riesige Obstplantagen. Zurzeit war gerade die Grapefruit-Ernte im vollen Gang. Traktoren mit bis zum Rand beladenen Anhängern waren überall zu sehen und an der Strasse wurden Kartons voller Früchte verkauft. An einem dieser Stände hielten wir an und kauften eine Kiste mit kleinen Papaya sowie etwa zwei Kilo Mandarinen. Das alles für Sfr. 3.- .

Im ATKV Resort angekommen fragten wir nach einem Platz mit wenig Bäumen. Der Angestellte suchte uns einen möglichst grossen aus. Wie sich aber herausstellte, war der Platz zwar gross aber in der Mitte stand ein grosser Baum und Nelson musste unter diesen manövriert werden, damit wir das Dach öffnen konnten. Zudem buchte uns der Herr für 15 statt für 5 Nächte, was wir aber rückgängig machen konnten.

Am ersten Morgen mussten wir feststellen, dass Platz den fast ganzen Tag im Schatten lag. Erst am späteren Nachmittag bekamen wir etwas Sonne ab. Wir frühstückten mit langer Hose und Pullover während unsere Nachbarn gegenüber bereits im T Shirt und kurzen Hosen die Sonne genossen.

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Am zweiten Tag gingen wir dann zum Empfang um unseren Aufenthalt zu verlängern und einen anderen, sonnigeren Platz zu buchen.

Immer wieder wurden wir angesprochen, dass man uns schon irgendwo in Südafrika gesehen hatte. Mit unserem roten Bus fallen wir ungewollt immer wieder auf. Vor allem in Hartenbos sind wir oft aufgefallen, aber das ist kein Wunder, wir waren in diesem Jahr dreimal dort.

Bei Leonie und Anton waren wir zum Nachtessen eingeladen. Es war ein sehr schöner Abend. Die zwei sind jetzt auch Rentner und habe ihr Haus in Port Elizabeth für zwei Jahre vermietet. Nun ziehen sie mit ihrem Wohnwagen durchs Land. Wie die Schwalben, dem schönen Wetter nach.

Unsere Nachbarn Elisa und Ralf haben uns zum einkaufen nach Letsitele mitgenommen. Das war für uns sehr praktisch, denn so mussten wir nicht zusammen packen. In dem kleinen Ort gibt es einen Spar und eine Metzgerei wo man notwendige Lebensmittel kaufen kann. Hier im Resort gibt es auch einen Laden aber da hat es nur ein sehr beschränktes Angebot.

Der Bus brauchte auch mal wieder ein bisschen Pfleg, die Antriebswellen mussten wieder einmal geschmiert werden und ein Wäschetag war auch noch geplant. Allerdings wurden zwei daraus, weil die Waschmaschine dauernd besetzt war. Für die Weiterreise haben wir unsere Winterbettwäsche „ausgegraben“, ist es doch nachts schon fast kalt.

Jeden Nachmittag laufen wir zum geheizten Pool und verbringen die Zeit im und am Wasser. Da ergeben sich auch immer wieder Gespräche mit anderen Gästen. So entspannen wir uns für die nächsten Tage in denen wir Etappen von 250 bis 440 Kilometern zurücklegen müssen. Bis Swakopmund sind es gut 2‘600 Kilometer. Den um 500 Kilometer kürzeren Weg durch Botswana wollen wir diesmal nicht nehmen. Es gibt auch dort viele Malariafälle und wir haben mit der Prophylaxe aufgehört weil es uns damit nicht gut ging. Deshalb wollen wir diese Region meiden.

Aber jetzt geniessen wir noch das warme Louwveld Klima, knapp unter 30 Grad am Tag und Nachts etwa 15 Grad.

27. und 28. Eiland

Unser Nachbar Ralf kam zu uns und erzählte, dass sich bei ihnen im Wohnwagen der Kühlschrank verschoben hätte und er mit seinem kranken Rücken schlecht dazu käme das zu beheben. Emanuel bot ihm an, sich das mal anzusehen. Zuerst wollte er aber noch den Bus waschen, denn das letzte Mal dass dies gemacht wurde ist schon etliche Wochen wenn nicht Monate her. Von jetzt an würden wir ja auch nicht mehr viele Pisten fahren und dann lohnt es sich schon. Auch die Markise wurde von Vogelkot und anderem Dreck befreit.

Der Kühlschrank war dann auch nicht nur verschoben statt mit acht war er nur noch mit zwei Schrauben befestigt. Dabei ist das Teil grösser als unserer daheim in Kirchberg. Also war unser Eisenwarenladen wieder einmal gefragt. Sechs Schrauben wurden aus unserem Fundus geholt und der Kühlschrank durch die äusseren Lüftungsklappen an geschraubt. Da war wieder einmal jemand froh über unseren „workshop“. Bei dieser Gelegenheit wurde auch noch der Akku-Schrauber aus der Sitzkiste genommen, weil Christine den in der Küche brauchte. Wir hatten unsere Freunde Leonie und Anton für den nächsten Abend zum Essen eingeladen und Christine wollte sie mit einer Mousse au chocolat überraschen. Das hat sie unterwegs noch nie gemacht aber das Rezept konnte sie sich im Internet herunterladen. Aber wo zu den Akku-Schrauber? Wir haben keinen Mixer dabei, aber die Rührwerkzeuge eines ausrangierten Teils. Die Zutaten fanden wir im Resort Laden und ein feines Mousse gelang 100%tig.

Zudem waren wir an den beiden letzten Tagen wie üblich viel im warmen Pool, aber seit einigen Tagen haben wir uns angewöhnt, danach im kalten Pool (Gletscherwasser!) ein paar Runden zu schwimmen.

Den letzten Abend verbrachten wir mit unseren südafrikanischen Freunden, bei Nudelsalat, Tomatensalat, Rumpsteak, Rindsfilet. Zum Nachtisch gab es dann noch die Mousse und den von Leonie gebackenen Pudding. Es war

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ein sehr schöner Abend, den wir alle sehr genossen haben. Auch Emanuel, obwohl er auf dem Foto nicht danach aussieht.

29. bis 30.05 2017 Eiland – Warmbath

Wieder einmal hiess es zusammenpacken, als wir die Markise abbauten kam ein kleiner schwarzer Skorpion unter dem Auto hervor gekrochen. Christine entdeckte ihn als erste und schubste ihn mit dem Handfeger von unserm Platz weg Richtung Busch.

Nach einem längeren Aufenthalt ist das Packen immer etwas aufwändiger, trotzdem waren wir schon kurz nach neun unterwegs.

In Letsitele wollten wir noch einmal beim Metzger einkaufen, aber der hatte am Sonntag zu. Dafür deckten wir uns an einem Marktstand noch mit allerlei Früchten ein.

Dann ging es rauf und runter aber ein bisschen mehr rauf als runter, von 425 bis auf 1570 um am Ziel auf 1290 M.ü.M zu stehen. Dabei führte uns das GPS statt zur R71 über die R528. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke und anspruchsvoll zum Fahren. Denn in der Strasse waren Löcher in Badewannenlänge und bis zu 30 Zentimeter tief. Dazu noch Regen und zeitweise Nebel, der die Sicht manchmal auf 200 Meter verkürzte. Aber das Tüpfelchen auf dem I war der Mercedes vor uns, an dem scheinbar der Scheibenwischer defekt war. Auf jeden Fall musste der Fahrer den Kopf zum Fenster hinaus stecken. Dabei war seine Sicht wohl auch nicht viel besser, er schlich über die Bergstrasse und brauchte öfter mal die ganze Breite der Strasse. Das machte es nicht gerade einfach zu überholen, aber laut hupend schaffte es Emanuel dann doch noch. Unterwegs auf der R71 sahen wir ein kleines Holzhäuschen mit einer Schweizerfahne und davor eine Tafel auf der „Cheese“ stand. Da stand eine ältere Dame mit roten Bäckchen, die aussah wie eine alte Heidi. Sie kam aber nicht aus der Schweiz, die Besitzer und der Käsemacher stammten von dort, erklärte sie uns. Wir probierten einen Tilsiter und einen Emmentaler und kauften auch gleich davon. Mmmh, endlich wieder einmal guten Käse aus Südafrika.

Weiter ging’s Richtung Westen und das Wetter wurde immer besser. Noch einmal tanken und in Modimole einkaufen und schon bald waren wir bei Warmbath im ATKV Resort Klein Kariba. Hier hatten wir für eine Nacht vorgebucht und wollten eigentlich gleich um eine Nacht verlängern. Der Empfang war aber schon geschlossen und der Sicherheitsdienst wickelte die Buchung ab. Zum Glück, denn der Campingplatz liegt in einer Senke und ist dicht mit Bäumen bestanden. Die Sonne ist abends schon früh weg und scheint morgens erst spät wieder über die Bäume.

Am nächsten Morgen packten wir also wieder zusammen und fuhren noch eine Runde bis zum Hallenbad und dann zum Eingangstor. Die Anlage ist schön, vor allem für Familien mit Kindern hat sie viel zu bieten. Aber es ist definitiv kein Platz zum überwintern, nicht mal für ein paar Tage.

Da wir aber noch in der Region bleiben wollten beschlossen wir in das nur 6 Kilometer entfernte Warmbath Forever Resort zu fahren. Hier waren wir schon zweimal und wir wussten dass dort die Stellplätze deutlich sonniger waren. Allerdings hat man hier inzwischen viele sogenannte „Luxury Sites“ gemacht. Das heisst, auf den normalen Rasenplätzen wurde eine Fläche mit Verbundsteinen ausgelegt und ein Satelliten-TV-Anschluss steht auch zur Verfügung. Die gepflasterten Flächen sind aber teilweise sehr schräg und TV haben wir auch nicht, also können wir uns die zusätzlichen 100 Rand/Nacht sparen.

Wir waren kaum eine Stunde auf dem Platz da kommt uns ein Mann begrüssen. Es ist Leif, der mit seiner Frau schon vor drei Jahren zur gleichen Zeit wie wir hier war.

Der Warmwasserpool hier ist deutlich wärmer als der in Eiland, dafür sind die Abende und Nächte deutlich kälter. Ist ja auch kein Wunder wir sind hier etwa 800 Meter höher. Am Tag ist es immer angenehm warm. Die Wetterprognose meldet aber für unsere nächsten Etappen in Richtung Westen noch kältere Nächte. Zwischen 3 und 5 Grad soll es da in der Nacht nur noch sein. Brrr.

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31.05.2017 Warmbath – Delareyville

Und es wurde kalt, wir schalteten am Abend zum ersten Mal auf dieser Reise unsere Standheizung ein und deckten uns zusätzlich mit unserer schönen warmen Flauschdecke zu. Vor dem Aufstehen wurde die Heizung, dank Fernbedienung, vom Bett aus eingeschaltet.

Da wir etwas früher als am Vortag aufgestanden sind haben wir drinnen gefrühstückt, denn um diese Zeit gab es noch keine Sonne auf unserem Platz.

Um neun waren wir soweit um die heutige Strecke von etwa 450km unter die Räder zu nehmen. Zuerst fuhren wir bei mässigem Verkehr auf der N1 Richtung Süden. Zwischen Pretoria und Johannesburg wurde der Verkehr dichter und diese Autobahn wurde zur N14 was für uns genau richtig war. Von da ging es dann nach Westen. Aber bald war es keine Autobahn mehr, nur hie und da wurde die Strasse noch dreispurig. Bis nach Krugersdorp, das man grossräumig umfährt war die Gegend halb Industrie- halb Agrarzone. Die Landschaft flach, bis zum Horizont trockenes Gras, wenig Büsche. Uns hat das nicht so gefallen. Danach war es nur ein wenig besser weil halt um diese Jahreszeit alles vertrocknet ist. Auf einer Seite der Strasse dürre Maisstengel und auf der anderen dürre Grashalme. Alles .graubraun. Gelegentlich brachten verblühte Sonnenblumenfelder etwas Abwechslung in die Landschaft. Also Grünbraun. Zuerst waren noch viele Lastwagen unterwegs, von denen wir einige überholten. Das ist bei einem linksgesteuerten Fahrzeug im Linksverkehr nicht ganz einfach. Der Beifahrer muss sagen ob man überholen kann oder nicht. Zudem fuhren wir die ganze Zeit auf einer Meereshöhe, bei der Nelson von seinen 105 PS noch einiges an Kraft einbüsste. Mit der Zeit wurde der Verkehr zum Glück immer weniger.

In Sannieshof, dem letzten Ort vor unserem Tagesziel, sahen wir auf und neben der Strasse dass kürzlich Reifen und Kunststoffteile verbrannt worden sind. Das sind deutliche Zeichen dass eine Protestaktion stattgefunden hat. Manchmal werden dann auch gleich noch Schulhäuser und Einkaufszentren angezündet. Wie wir später erfuhren, wurde die Aktion zwei Tage vorher durchgeführt. Es wurde dagegen protestiert, dass zwei Farmer, welche beschuldigt werden, einen 12 jährigen Schwarzen ermordet zu haben gegen Kaution entlassen werden sollten.

https://www.youtube.com/watch?v=rrstcV3LA9M

http://www.timeslive.co.za/local/2017/04/28/No-bail-for-farmers-%E2%80%98race-murder-say-Coligny-residents

In Delareyville fuhren wir zur Pigmy Lodge, einem Farmcamping. Er ist nicht sehr gross, aber da wir die einzigen Gäste waren konnten wir unser Auto stellen wie es uns gefiel. Wir standen seit langem wieder einmal auf richtig schönem Gras. Die Toiletten waren auch in Ordnung und sauber. Leider war ganz in der Nähe eine Maismühle, die pausenlos Tag und Nacht einen Heidenlärm machte. Es klang wie eine Flugzeugturbine und war gar nicht schlaffördernd.

01.06.2017 Delareyville – Kuruman

Eigentlich hätten wir an diesem Tag nicht früh aufstehen müssen, die Red Sands Lodge bei Kuruman war nur etwa 260 Kilometer entfernt. Aber bei dem Lärm hatten wir trotz der vielen Unterbrüche schon früh „ausgeschlafen“.

Die Nacht war offensichtlich noch kälter als die vorherigen, auf der Mülltonne war eine dünne Schicht Eis. Wir waren froh um unsere Standheizung.

Einen Abstecher zurück zum Ort, denn wir mussten noch tanken. Der Haupttank reichte gerade so für diese Tagesetappe. Im Zusatztank sind auch noch einmal 70 Liter, das verdoppelt unsere Reichweite. Der Tankwart wollte wieder einmal wissen wo wir herkommen. Switzerland kennt er aber nicht. Dass die Schweiz in Europa liegt hilft auch nicht. Als Emanuel ihm erklärt dass Europa nördlich von Afrika liegt, sagt er, er sei halt auch noch nie ausserhalb von Südafrika gewesen. Leider hat Südafrika immer noch viele Einwohner die kaum eine Schulbildung haben. So kommt das Land nicht weiter. Aber mit einem Präsidenten der auch keinen Schulabschluss hat……

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Bis zur Red Sands Lodge kamen wir ohne besondere Vorkommnisse. Das Eingangstor hat ein tiefes Rieddach. Wir mussten telefonieren, dass der Lieferanteneingang für uns geöffnet wird. Wir leisteten uns den totalen Luxus. Als erstes mit einer privaten Toilette und einem Nachtessen im Restaurant. Denn wir wussten, dass dort ein offenes Feuer brennt und wir garantiert nicht frieren müssen. Dass Essen war sehr gut, die Bedienung nett, und wir konnten bei einem Glas Wein und ein paar Runden Backgammon den Abend im Warmen ausklingen lassen. Hierher kommen wir wieder.

Die Nacht wurde auch nicht so kalt wie erwartet. Mit unserer Flauschdecke kamen wir sogar ins Schwitzen. Die Standheizung brauchen wir an diesem Abend nicht.

02.06.2017 Kuruman – Keimoes

Wir haben schön gewartet bis die Sonne über den Hügel schien und dann sind wir aufgestanden. Richtig schön ruhig war die Nacht, nur ein paar Schakale haben gejault aber das stört uns nicht, denn das gehört zu Afrika.

Mit 300 Kilometern ist diese Etappe etwa der Durchschnitt der 8 Tage in denen wir von Eiland nach Swakopmund fahren. Diese war aber ziemlich eintönig. Es ging nur leicht rauf und runter. In der Ferne sah man hier und da Mienenhalden. Kurz vor Upington kam noch ein 60 Kilometer langes, schnurgerades Stück. Zum Glück haben wir für solche Fahrten Hörbücher dabei.

In Upington versuchten wir das relativ neue Einkaufscenter zu finden, und fuhren erfolglos kreuz und quer durch den Ort. Wir gaben auf und fuhren weiter zum Tkabies Camping, ebenfalls ein Farmcamping. Da standen wir schon im letzten Oktober eine Woche lang. Aber da war es auch deutlich wärmer als jetzt. Dorien kümmert sich hier um den Platz und erkannte uns sofort wieder. Sie überraschte uns mit selber gemachtem Chutney und Marmelade.

Wir machten ein schönes Feuer für den Braai und sassen dann noch einen Moment draussen, bis es uns dann doch zu kalt wurde.

03.06.2017 Keimoes – Grünau

Wir müssen wieder zurück nach Upington um dann auf der N10 Richtung Namibia zu fahren. Vorher fanden wir aber doch noch die Kalahari Mall wo wir einkaufen konnten. Die nächsten drei Tage kommen wir nur an kleineren Ortschaften vorbei.

Die Landschaft ist ähnlich wie am Vortag ausser, dass hier an vielen (ausgedienten) Telefonstangen Siedlerwebervögel hier riesigen Häuser bauen. Das geht nicht immer gut wie man auf dem Bild sieht neigt sich eine Stange schon ziemlich stark. Manchmal liegen auch ganze grosse Nester am Boden weil das Konstrukt zu schwer wurde.

Der südafrikanische Grenzübergang war schnell passiert. Zu Emanuels Freude nahm hier ein Polizist endlich mal seiner selber gebastelten Swiss-Disk zur Kenntnis und zwar ohne jegliche Beanstandung.

An der Namibia- Grenze mussten wir die Strassentaxe von N$ 579 für den Bus wieder bezahlen. Das ist gut zweimal so viel wie für einen normalen PW. Zudem verfällt diese Gebühr nach 3 Monaten oder wenn das Fahrzeug das Land verlässt. Gleich hinter der Grenze haben wir in Amriesvlei getankt. Hier hat der Liter Benzin nur N$ 11,38 gekostet. In Upington waren es noch ZAR 14,40. N$ und ZAR haben den selben Wechselkurs und man kann in Namibia auch mit dem ZAR bezahlen. Nicht aber umgekehrt.

Die Landschaften Namibias begeistern uns jedes mal wieder, aber natürlich gibt es auch hier eintönige Strecken. Das versuchten wir, wie schon in Südafrika, jeweils mit Hörbüchern zu überbrücken.

Hinter Grünau fahren wir zur White House Farm wo wir schon öfter waren. Auch da blieben wir nur für eine Nacht.

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04.06.2017 Grünau – Mariental

Auch diese Nacht war nicht so kalt wie wir befürchtet hatten. In Namibia werden die Uhren im Winter eine Stunde zurückgestellt. Das hatte zur Folge dass um halb acht die Sonne bereits auf den Platz schien, denn die Sonne hatte ja schon halb neun. Diese Zeitumstellung wird übrigens von keinem benachbarten Land praktiziert.

Bald sind wir wieder unterwegs um in gut fünf Stunden und 400 Kilometer nördlich, hinter Mariental auf dem Bastion Farmyard nach einem Platz auf dem Camping zu fragen. Leider waren die vier Plätze schon belegt, aber wir durften trotzdem unseren Bus mitten aufs Gelände stellen. Sogar die Toilette der Angestellten durften wir benutzen. Die nette Besitzerin wollte kein Geld dafür, aber wir gaben etwas für die Tipbox.

05.06.2017. Mariental – Windhoek

Mit 260 Kilometer war diese Tagesetappe eine der kürzesten der letzten Tage auf dem Weg nach Swakopmund.

Wir staunten nicht schlecht als ein PKW uns auf der falschen Seite entgegenkam. Zwar war er noch weit weg, aber wir fragten uns trotzdem was das soll. Als er dann näher kam sahen wir die roten und blauen Blinklichter auf dem Dach, also Polizei. Weiter hinten konnten wir die Umrisse eines grossen Gefährts erkennen, welches fast die ganze Strassenbreite brauchte. Also fuhren wir von Teerstrasse auf den Grünstreifen und harrten der Dinge welche da auf uns zukamen. Dann sahen wir, dass es ein Lastwagen war der einen der Grossmuldenkipper die in den Tagbauminen und grossen Baustellen benutzt werden, Huckepack transportierte.

Da unser Ziel Windhoek auf etwa 1700M.ü.M. liegt und damit mit einer kalten Nacht zu rechnen war, hat Christine über das Internet im Hotel Uhland ein Zimmer gebucht. Dort angekommen war sie aber sehr enttäuscht, da es überhaupt nicht dem entsprach was sie reserviert hatte. Bei Booking.com hatte das Zimmer ein extra breites Bett und einen Balkon. Unser Zimmer hatte ein schmales Bett und eins 140 x 200, genau die Masse die unseres im Bus-Pennhouse hat. Da haben wir aber links und rechts den Zeltstoff, so besteht kein Risiko heraus zu fallen. Laut Empfangsdame gibt es im Uhland nur ein Zimmer mit einem extrabreiten Bett und das sei schon eine Woche ausgebucht. Balkon hatten wir auch keinen. Die Buchungsmöglichkeiten bei Booking.com scheinen nicht mit dem realen Angebot des Hotels übereinzustimmen. Was soll‘s für eine Nacht wird es schon gehen.

Für das Nachtessen fuhren wir zum Hotel Hilton. Unser VIP-Parkplatz beim Eingang war leider besetzt, aber man wies uns einen Platz direkt daneben an. Wir schlemmten in der Sushi Bar. Mmmmh, war das wieder fein. Den „Orient Express“ können wir besonders empfehlen.

6.06.2017 Windhoek – Swakopmund

Die Nacht war dann doch nicht so gemütlich in dem nicht extrabreiten Bett. Zwar ist keiner rausgefallen, aber irgendwann zog es Emanuel vor, in das noch schmalere zu wechseln.

Nach dem Frühstück (Eier gabs keine, Brötchen waren m 8:Uhr schon alle), wollten wir zuerst einkaufen gehen, aber in Richtung Maerua Mall staute sich der Verkehr schon bei der ersten Kreuzung. Also fuhren wir auf direktem 380 Kilometer langem Weg nach Swakopmund.

Nach Usakos steuerten wir einen Farmstall an um Pies zukaufen und dann noch einmal den Tank zu füllen. Denn die 70 Liter im Haupttank reichen im besten Fall für 320 Kilometer. Im 140 Liter Zusatztank hatten wir zwar noch etwa 45 Liter aber die sind für den Notfall reserviert.

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Etwa eine Stunde vor Swakopmund machten wir am Strassenrand in der Wüste eine kurze Pause um unsere Pies zu essen. Nach dem Einkaufen fuhren wir noch kurz zum Meer um Atlantikluft zu schnuppern. Danach wieder 20 Kilometer zurück in die Wüste zum Gut Richthofen wo uns Michael herzlich empfing. Auch seine seine dreibeinige Hündin Shira erkannte uns gleich und erbettelte sich ein paar Streicheleinheiten. Und Hexe, die neue Mischlingshündin wollte auch nicht zu kurz kommen. Die Katzendame Salt strich uns auch noch um die Beine, nur Pepper sahen wir von weitem.

07. bis 17.06.2017 Swakopmund

Wir fuhren in die Stadt um in einer Werkstatt in der Nähe unserer Unterkunft einen Termin für die Wartung des Busses zu vereinbaren. RW-Motors wollten wir Nelson nicht mehr anvertrauen. Als wir das geregelt hatten suchten wir noch das „Sweisswerk“ auf weil wir die schon lange abgebrochene Stabilisatorhalterung anschweissen lassen wollten. Wir machten für den nächsten Tag ab. Bei Build it konnten wir eine der beiden Gasflaschen nachfüllen lassen und eine Aluleiste kaufen. Mehr dazu später. Und ein Spaziergang am Meer musste natürlich auch sein. Anschliessend hatten wir uns einen Besuch im Village Cafe verdient. Regelmässige Leser werden schon wissen dass wir dort Kaffee und Kuchen bestellten. Auf der Speisekarte gibt es auch noch eine Seite für Hunde. Die Bedienung war wie immer gut drauf, es wurde gescherzt, gelacht und auch gesungen.

Emanuel behauptet hier würde der Kuchen nicht dick machen, Christine ist da nicht so ganz sicher, aber schmecken tut er uns beiden.

Das Schweissen der Halterung am nächsten Tag ging recht schnell und war für N$ 250 günstig.

Für Freitag hatten wir die Innenreinigung des Busses vorgesehen. Aber ausgerechnet an dem Tag blies der Ostwind sehr heftig und sehr heiss. Die Temperatur stieg auf etwa 40 Grad und der Wüstensand flog uns um die Ohren. Wir haben zwar noch draussen gefrühstückt, aber uns dann schleunigst nach drinnen verzogen. Emanuel wurde es drinnen zu langweilig, also fuhr er den Bus ums Gebäude um etwas Windschatten zu finden. Dort wollte er mit der kürzlich gekauften Aluschiene bei der Schiebetüre den Novilon-Bodenbelag annieten. Er war schon etwas ausgefranst und man ist beim Einsteigen öfter mal gestolpert. Nun sieht das besser aus.

Der Windschatten hat aber nicht verhindert dass viel ganz feiner Sand in das Auto gelangte. Auch etwa mehrere dutzend Fliegen hatte es sich im Inneren gemütlich gemacht. Kurz mal mit Doom-Insektenspray rein gesprüht und die Türe zugemacht.

Am Samstag gab es dann keine Ausrede, nun hiess es Nelson innen putzen. Zuerst musste alles raus, dann wurde mit dem geliehenen Kompressor der Staub aus den Hohlräumen geblasen, dann kam die Feinsäuberung. Auch das entfernen von Ballast gehörte dazu. Das heisst Ausrüstung, Esswaren und Kleider welche wir nicht oder nicht mehr benützten, wurden verschenkt. Zugegeben ganz so konsequent waren wir nicht aber ein paar Kilo kamen schon zusammen. Auch lange vermisstes kam auch wieder zum Vorschein, so eine „Putzete“ hat auch sein Vorteile.

Auch in den folgenden Tagen haben wir noch am Bus verschiedene kleine Arbeiten ausgeführt. Aber zwischendurch hatten wir auch immer wieder Zeit nach Swakopmund zu fahren. Hier liefen wir eine Strecke am Meer entlang, kauften ein Stück Kuchen und kehrten nach Gut Richthofen zurück. Hier waren die Temperaturen stets ein paar Grad wärmer.

In Swakopmund waren wir zweimal für eine neue Dienstleistung gefragt. Tourist Information ist nun unsere neuste Funktion. Da wir uns in Swakopmund schon recht gut auskennen, konnten wir auch behilflich sein. An der Strandpromenade steht schon seit letztem Jahr ein alter gelber Bus mit Jahrgang 1968, welcher als Imbissbude umfunktioniert wurde. Das wollten wir uns mal genauer ansehen. Es roch sehr gut und wir konnten den Calamari und Chips nicht widerstehen. Es gab keine Styropor- oder Pappteller, alles war in „Butterbrotpapier“ eingewickelt und drum herum als Warmhalter eine dicke Lage Zeitung. Da der Wind ziemlich stark und kühl war setzten wir uns in den Bus und assen mit Blick aufs Meer, herrlich.

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Am Donnerstag brachten wir Nelson zur Wartung die schon überfällig war, aber Reparaturen waren diesmal keine zu machen. Nachdem wir im letzten Jahr bei RW-Motors schlechte Erfahrungen gemacht haben, brachten wir ihn zu Nonidas. Die Öl- und Luftfilter hatten wir dabei, weil diese manchmal im südlichen Afrika nicht ganz einfach aufzutreiben sind. Für namibische Verhältnisse war es nicht grade billig, aber für umgerechnet Sfr. 120 bekommt man das in der Schweiz nicht gemacht.

Einen Koffer hat Christine am Donnerstag schon gepackt.

Den Mietwagen haben wir am Freitag geholt, ab jetzt schonen wir Nelson und fahren den Toyota Corolla. Emanuel hat wieder seine liebe Mühe mit dem, bei rechtsgesteuerten japanischen Fahrzeugen, rechts montierten Blinkerhebel. Hie und da wurden deshalb beim Abbiegen die Scheiben gewischt.

Seit unserer Ankunft hatten wir nun schon vier mehrstündige Stromausfälle. Am Sonntag dauerte es den ganzen Tag aber das war geplant und angekündigt. Die andern kamen aus heiterem Himmel. Wie uns Michael erklärte komme dies immer häufiger vor, so dass er sich schon überlegt einen Generator anzuschaffen. Oder ganz auf Solarenergie umzustellen. Das geht aber ins Geld.

Uploadet 17.06.2017

18. bis 20.06.2107 Swakopmund –Kirchberg

Wir nutzten die Zeit noch um einen Ausflug zur Düne 7 und nach Walvisbay zu machen. Bei der Düne haben einige die Mühsal einer Besteigung durch steilen und tiefen Sand auf sich genommen. Zwei Quadbikes kurvten hier auch herum was sicherlich Spass machte, aber das laute Geknatter der Zweitackter störte. Am Fuss der Düne sahen wir Familien braaien, es duftet gut nach gebratenem Fleisch.

Wir fuhren dann weiter Richtung Pelikanbucht. Unterwegs begegneten wir diesmal nur einigen Flamingos aber ziemlich vielen Pelikanen.

Auf dieser Strecke wird in grossen Becken Salz gewonnen und zu grossen, schneeweissen Haufen aufgeschüttet.

Bis zum Meer kamen wir auch diesmal nicht denn den letzten Kilometer bis zum Strand hätte der Corolla nicht geschafft.

Zur Feier des letzten Abends hatten wir einen Tisch im „The Tug“ reserviert. Als wir kamen waren noch einige Tische frei aber nach und nach war der Laden voll. Auch hier sorgten grössere Gruppen für eine laute Geräuschkulisse. Das Essen wurde uns fast kalt serviert und als wir das bei der Nachfrage des Kellners und des Sous Chefs monierten, wusste man offensichtlich nicht wie damit umzugehen sei. Von keinem gab es eine Bemerkung oder Entschuldigung dazu. Schade, wir hatten hier bei früheren Besuchen sehr gut gegessen.

Am Montagmorgen mussten wir noch unsere Koffer fertig packen, einiges in den Bus räumen und diesen dann mit Michael in die Halle fahren wo er bis zu unserem nächsten Besuch stehen wird, und Abschied nehmen von Gut Richthofen. Dann ging es los Richtung Windhoek.

Wir mussten wir eine Zeitlang hinter einem Grossmuldenkipper, der auf einem Lastwagen transportiert wurde, schleichen. Zum Glück hielt der Konvoi dann irgendeinmal an und wir konnten wieder mit maximal 120km/h weiterfahren. Es sollte aber nicht unsere letzte Begegnung mit solchen Monstertrucks sein.

Auf den 290km bis Okahandja führt die B2 nur durch die Ortschaften Usakos und Karibib, zudem war das Verkehrsaufkommen nicht übermässig gross, wir kamen also sehr gut vorwärts. Okahandja ist dank der vierspurigen Umfahrung auch kein Problem, aber von da an waren deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs. Hier wird die A1 zur vierspurigen Autobahn ausgebaut, was natürlich mehrere Baustellenstrecken zur Folge hat. Aber die Behinderungen hielten sich in Grenzen.

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In Windhoek hatten wir noch genügend Zeit für einen Stadtbummel, besuchten das Craft Center um die letzten Geschenke zu kaufen und natürlich noch zu einmal Kaffee und Kuchen zu geniessen. Auf dem Parkplatz bekamen wir für umgerechnet Sfr. 5 unser Auto gewaschen. Wir machten dann auch Fotos des Autowäschers bei seiner Arbeit. Als wir ihm aber sagten dass wir das Bild in unserem Blog zeigen wollten, war er nicht einverstanden. Das respektieren wir natürlich, aber erstaunt hat es uns schon.

Es blieb uns noch Zeit um zur Maerua- Mall zu fahren. Da waren auch bald mal durch, und machten uns auf den Weg zum Flughafen.

Die 40km dorthin waren ja in etwa einer halben Stunde zu schaffen, aber bei der ersten Ampel standen wir schon im Stau. Der Mugabe Drive war wegen Strassenarbeiten gesperrt deshalb benutzen viele den Jonker Drive, den wir auch fahren wollten. Bei der ersten Gelegenheit benutzten wir aber eine Quartierstrasse als Stauumfahrung.

Bei der permanenten Polizeikontrolle kam uns dann wieder ein Konvoi mit Polizeieskorte entgegen. Diesmal waren es sogar zwei Monsterrucks welche die ganze Strassenbreite für sich beanspruchten. Trotz dieser Verzögerungen kamen wir noch rechtzeitig am Flughafen an.

Die üblichen Formalitäten waren schnell erledigt, denn es waren kaum Passagiere zu sehen. Der Flieger war auch nicht voll ausgebucht. Der Flug war ohne besondere Ereignisse, ausser dass wir kaum geschlafen haben. In Frankfurt mussten wir lange warten weil wir einen direkten Zug bis Basel SBB nehmen wollten. Der Zug fuhr mit 10 Minuten Verspätung an und wir befürchteten in Basel den Anschlusszug nach Bern zu verpassen. Für das Umsteigen in Basel hatten wir nicht viel Zeit. Schliesslich kamen wir aber pünktlich an. In Bern wurden wir dann von Annemarie, Emanuels Schwester, abgeholt nach Kirchberg gefahren.

Das war‘s von unserer vierten Tour durch das Südliche Afrika, aber keine Bange die fünfte ist schon in Planung.

Rückblick IV

Dauer: 9 Monate

Kilometer: etwa 21‘000km

Total der vier Trips ca. 83‘000km in 32 Monaten

Besuchte Länder: Namibia, Südafrika, Mozambique und Swasiland

Reparaturen: Neue und massgeschneidert, Kühler und Unterbotenschutz als Folge der Beschädigung bei RW-Motors.

Bremsen entlüften

Linke Stabilisator anschweissen lassen. Altlast aus der zweiten Tour

Keine Probleme mit der Lenkung

Zusammenfassung

Wir haben relativ viel Zeit in Südafrika, vor allem in der Kap-Region und auf der Garden Route verbracht. Das ist für uns dank dem Pensionierten Visa einfach und stressfrei.

Ein Highlight dieses Trips waren die Tage welche wir mit drei Familienmitgliedern verbringen konnten. Christine hatte sich schon lange gewünscht, dass ihre Schwester uns mal begleitet. Sie kam dann mit ihrer Tochter und deren Freund.

Mozambique haben wir zum ersten mal bereist und waren etwas enttäuscht. Wir waren wohl auch nicht lange genug im Land und hätten weiter in den Norden fahren müssen. Die Strände, der Schmutz in den Städten und die nicht

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gerade überfreundliche Bevölkerung haben uns etwas enttäuscht. Die vielen verfallenen Häuser haben uns auch nicht gerad positiv gestimmt. Viel besser als erwartet war dafür das Verhalten der Polizisten. Wir hatten viel gelesen und gehört über deren Korruption, wir hatten aber kein einziges negatives Erlebnis mit dieser Berufsgattung.

Weil es mit Emanuels Gesundheit in diesem Land nicht zum Besten stand, haben wir unsere Pläne kurzfristig geändert. Deshalb sind wir über Swaziland ausgereist, welches wir aber nur als Transit benutzt haben.

In Südafrika haben wir dann noch die südliche Hälfte des Krüger Parks besucht. Nach ein paare Tage in der Limpopo Provinz sind wir zügig quer durch Namibia gereist um bei Swakopmund unseren Bus Nelson wieder abzustellen.

Der Heimflug machten wir wieder von Windhoek nach Frankfurt und anschliessend fuhren mit dem Zug in die Schweiz.