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Afrika zum Zweiten In diesen Bericht sind keine Fotos aber die sind bei Picasa zu sehen. Namibia Südafrika Krüger Swasiland Simbabwe Botswana 20. und 21.10.2014 Kirchberg – Frankfurt – Windhoek Nach vier Monaten Schweiz und einem verregneten Sommer, war es wieder Zeit den Zugvögeln nachzueifern. Am Montag den 20. Oktober war es dann so weit. Dieses Datum hatten wir beim Buchen des Flugs ziemlich zufällig gewählt, aber es stellte sich als Glücksfall heraus. Die Deutsche Bahn streikte die beiden Tage vorher, so dass wir da vermutlich nicht ohne weiteres nach Frankfurt gekommen wären. Am Flughafen fanden wir uns nun (endlich) bei unserem dritten Abflug recht gut zurecht. Beim Einchecken wurde aber dann unser fehlendes Rückflugticket ein Thema. Nachdem drei Personen des Schalterpersonals sich damit befasst hatten und wir unser Argument (Langzeitreisende, eigenes Fahrzeug in Namibia, 4 jähriges Visa für Südafrika) angebracht hatten, wurde uns doch noch erlaubt mitzufliegen. Der Flug selber war wie immer lang und fast schlaflos, so dass wir ziemlich genudelt in der Warteschlange der Einwanderungsbehörde standen. Langsam rückten wir immer weiter. Aber plötzlich ging nichts mehr. Ein älteres Paar stand an zwei Schaltern, sie wurden etwas gefragt, verstanden aber nicht genug englisch. Die Beamtin rief in die Warteschlange, ob jemand italienisch spreche. Emanuel konnte da aushelfen. Die Italiener hatten keine Adresse in Namibia angegeben, weil sie bei ihrem Sohn wohnen würden, und seine Adresse wussten sie nicht. Der wartete aber in der Ankunftshalle um sie abzuholen. Der Vater durfte dann rausgehen und den Filius holen. So waren wieder zwei Schalter frei und wir rückten dem namibischen Visa wieder näher. Als wir dann an der Reihe waren wollte die Dame unser Rückflugticket sehen. Mit denselben Argumenten wie in Frankfurt mussten wir sie davon überzeugen uns doch noch Einlass zu gewähren. Allerdings mit einer Einschränkung: da wir in diesem Jahr schon einen Monat im Land verbracht hatten, bekamen wir nur noch zwei Monate Aufenthaltsgenehmigung. Emanuel versuchte noch mit ihr darüber zu diskutieren, aber sie gab uns den Ratschlag , bei Home Affairs eine Verlängerung zu beantragen. Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen und machten dass wir weg kamen. Bei Budget holten wir dann den Mietwagen ab. Das zog sich etwas in die Länge, weil der einzige Angestellte sich die Mühe machte jeden einzelnen Punkt des Formulars zu erklären. Zum Glück waren wir die Zweiten in der Warteschlange. Hinter uns kamen noch etliche. Endlich konnten wir den kleinen VW Polo entgegen nehmen und so knapp unser Gepäck verstauen. Die beiden Koffer füllten schon den Kofferraum und die Rucksäcke mussten wir auf die Rücksitze legen. Die Fahrt nach Windhoek war ereignislos und als wir um acht Uhr in unserer Unterkunft für eine Nacht, der Pension Christoph ankamen, war unser Zimmer noch nicht bereit. Wir konnten aber wenigstens unser Gepäck da lassen. Mit den Rucksäcken auf der Rückbank im Innenraum des Polos wollten wir nicht ins Shopping Center. Dort in der Merua Mall waren wir auch zu früh. Die Geschäfte öffnen erst um neun. Eine Tapas Bar war schon offen, wo wir wenigste Wasser und Kaffee bekamen. Croissants gab‘s leider noch nicht, was uns irgendwie an das Mug & Beans im Krügerpark erinnerte. Aber das haben wir ja schon im Blog geschrieben.

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Afrika zum ZweitenIn diesen Bericht sind keine Fotos aber die sind bei Picasa zu sehen.

Namibia Südafrika Krüger Swasiland Simbabwe Botswana

20. und 21.10.2014 Kirchberg – Frankfurt – Windhoek

Nach vier Monaten Schweiz und einem verregneten Sommer, war es wieder Zeit den Zugvögeln nachzueifern.

Am Montag den 20. Oktober war es dann so weit. Dieses Datum hatten wir beim Buchen des Flugs ziemlich zufällig gewählt, aber es stellte sich als Glücksfall heraus. Die Deutsche Bahn streikte die beiden Tage vorher, so dass wir da vermutlich nicht ohne weiteres nach Frankfurt gekommen wären. Am Flughafen fanden wir uns nun (endlich) bei unserem dritten Abflug recht gut zurecht.

Beim Einchecken wurde aber dann unser fehlendes Rückflugticket ein Thema. Nachdem drei Personen des Schalterpersonals sich damit befasst hatten und wir unser Argument (Langzeitreisende, eigenes Fahrzeug in Namibia, 4 jähriges Visa für Südafrika) angebracht hatten, wurde uns doch noch erlaubt mitzufliegen.

Der Flug selber war wie immer lang und fast schlaflos, so dass wir ziemlich genudelt in der Warteschlange der Einwanderungsbehörde standen. Langsam rückten wir immer weiter. Aber plötzlich ging nichts mehr. Ein älteres Paar stand an zwei Schaltern, sie wurden etwas gefragt, verstanden aber nicht genug englisch. Die Beamtin rief in die Warteschlange, ob jemand italienisch spreche. Emanuel konnte da aushelfen. Die Italiener hatten keine Adresse in Namibia angegeben, weil sie bei ihrem Sohn wohnen würden, und seine Adresse wussten sie nicht. Der wartete aber in der Ankunftshalle um sie abzuholen. Der Vater durfte dann rausgehen und den Filius holen. So waren wieder zwei Schalter frei und wir rückten dem namibischen Visa wieder näher. Als wir dann an der Reihe waren wollte die Dame unser Rückflugticket sehen. Mit denselben Argumenten wie in Frankfurt mussten wir sie davon überzeugen uns doch noch Einlass zu gewähren. Allerdings mit einer Einschränkung: da wir in diesem Jahr schon einen Monat im Land verbracht hatten, bekamen wir nur noch zwei Monate Aufenthaltsgenehmigung. Emanuel versuchte noch mit ihr darüber zu diskutieren, aber sie gab uns den Ratschlag , bei Home Affairs eine Verlängerung zu beantragen. Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen und machten dass wir weg kamen.

Bei Budget holten wir dann den Mietwagen ab. Das zog sich etwas in die Länge, weil der einzige Angestellte sich die Mühe machte jeden einzelnen Punkt des Formulars zu erklären. Zum Glück waren wir die Zweiten in der Warteschlange. Hinter uns kamen noch etliche. Endlich konnten wir den kleinen VW Polo entgegen nehmen und so knapp unser Gepäck verstauen. Die beiden Koffer füllten schon den Kofferraum und die Rucksäcke mussten wir auf die Rücksitze legen.

Die Fahrt nach Windhoek war ereignislos und als wir um acht Uhr in unserer Unterkunft für eine Nacht, der Pension Christoph ankamen, war unser Zimmer noch nicht bereit. Wir konnten aber wenigstens unser Gepäck da lassen. Mit den Rucksäcken auf der Rückbank im Innenraum des Polos wollten wir nicht ins Shopping Center.

Dort in der Merua Mall waren wir auch zu früh. Die Geschäfte öffnen erst um neun. Eine Tapas Bar war schon offen, wo wir wenigste Wasser und Kaffee bekamen. Croissants gab‘s leider noch nicht, was uns irgendwie an das Mug & Beans im Krügerpark erinnerte. Aber das haben wir ja schon im Blog geschrieben.

Lange haben wir es im Shopping Center nicht ausgehalten, und so waren wir schon bald wieder in der Pension. Das Zimmer war zwar noch nicht fertig, aber wir konnten uns wenigstens solange im Garten auf einer Liege am Pool ausstrecken.

Später als wir das Gepäck im Zimmer hatten und ein bisschen ausgeruht waren, bekamen wir Lust auf Kaffee. Also fuhren wir in die Stadt zum Craft Center. Wer uns kennt, weiss was jetzt kommt. Christine ass ein Stück Cheese Cake und Emanuel einen warmen Appel Crumble mit Eis, mmmmh.

Etwa um halb acht waren wir schon im Bett und kurz darauf eingeschlafen.

22. bis 24.10.2014 Windhoek – Swakopmund

Die Strecke von ungefähr 380km von der Hauptstadt nach Swakopmund schafften wir mit dem gemieteten Polo mit Links denn auf Überlandstrassen sind 120km/h erlaubt.

Zuerst fuhren wir zum Gut Richthofen wo wir das Gepäck deponieren konnten und dann zu RW-Motors wo Nelson letzte Woche repariert wurde. Der Motor machte in den letzten Tagen unserer Reise ein ungewöhnliches Geräusch. Wie sich herausstellte, mussten die obere Kurbelwelle, die Kipphebel, die hydraulischen Stössel und die Kette ausgewechselt werden. Zum Teil wurden

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dazu gebrauchte Ersatzteile verwendet, weil sie im Land nicht erhältlich waren. Wir holten ihn also ab und da wir den Polo noch bis Samstagmorgen gemietet hatten, fuhr Christine damit und Emanuel mit Nelson raus nach Gut Richthofen. Die nächsten Tage benutzten wir meist den Mietwagen weil dieser im Stadtverkehr und beim Parken etwas handlicher ist. Nur nach Walfish Bay fuhren wir mit Nelson um das alte Carnet de Passage beim Hafenzoll aus- und das Neue ein stempeln zu lassen. Dieses Dokument ist nur für ein Jahr gültig, weshalb wir vom TCS ein neues bestellt hatten. Ein Angestellter der Speditionsfirma die Nelson letztes Jahr verzollt hatte begleitete uns und so ging das ganze relativ schnell über die Bühne. Zurück in unserer Unterkunft stellte Emanuel aber fest, dass im alten Carnet der Austrittsstempel fehlte. Bei einem Anruf beim TCS in Genf erhielt er aber den Bescheid, dass es auch so gehe. Er musste nur ein Foto vom Eintrittstempel im neuen Carnet per Mail und das alte Dokument per Post schicken.

Eigentlich wollten wir am Freitag Richtung Südafrika fahren, aber Christine brauchte noch einen Tag, um ihrer Seele Zeit zu geben sie auf dem afrikanischen Kontinent einzuholen. Also blieben wir noch eine weitere Nacht auf Gut Richthofen.

25.10.2014 Swakopmund

Am Samstagmorgen fuhren wir mit beiden Wagen nach Swakopmund um den Polo bei Budget abzugeben. Kurz vor Swakopmund stellte Emanuel fest, dass Nelsons Motor ein ähnliches aber lauteres Geräusch von sich gab wie vor der Reparatur. So ein Mist heute wollten wir doch losfahren. Nach dem wir den Mietwagen abgegeben hatten, fuhren wir zu RW Motors.

Zum Glück war Jim Ross, der Chef heute zufällig in seiner Garage und wir konnten ihm die schlechte Nachricht mitteilen. Er versprach so schnell als möglich nachzuschauen was es ist, konnte aber nicht versprechen, dass er sich heute noch darum kümmern könne. Er versprach sein möglichstes zu tun und einen Ersatzwagen im Verlauf des Vormittags. Wir schlenderten eine Weile durch das Städtchen bis wir den fahrbaren Untersatz abholen konnten. Mit diesem alten Mercedes 230 kehrten wir zur Unterkunft zurück.* Susanne, die Vermieterin, hatten wir bereits informiert dass wir noch länger bleiben müssten. Etwa um ein Uhr erhielten wir einen Anruf von Jim, dass einer der eingebauten hydraulischen Stössel defekt war und er diesen ersetzt habe. Wir konnten Nelson als schon wieder abholen.

*Zwei Schlüsselerlebnisse.

Als wir mit dem Ersatzwagen auf Gut Richthofen ankamen, fiel Christine ein, dass sie den Schlüssel unserer Mietwohnung im Polo gelassen hat. Emanuel guckte auf die Uhr, Sch… es ist 11:44 um zwölf macht der Autovermieter am Samstag zu. Zurück nach Swakop sind es ca. 20 Kilometer davon 8 unbefestigte Strasse. Im Tempo des Gehetzten fuhr er die Strecke in rekordverdächtigen 12 Minuten. Das, mit andauernder Tempoüberschreitung und unerlaubtem Überholmanöver. Alles umsonst, das Eingangstor war zu und verriegelt. Zum Glück war eine Notfallnummer angegeben über die wir die verantwortliche Dame erreichen konnten. Sie hatte den Schlüssel gefunden und schickte uns in das Gebäude nebenan, wo ihr Mann einen Gebrauchtwagenhandel betreibt. Dieser hatte Zugang zum Budget-Büro und holte den vergessenen Schlüssel.

Inzwischen hatte Jim Ross angerufen und gefragt ob Emanuel den Zündschlüssel mitgenommen habe? Er hatte ihn tatsächlich in der Tasche und war froh dass er vorher mit Christine nicht geschimpft hatte. So hatte jeder sein Schlüsselerlebnis und genug Aufregung für diesen Tag.

Den Abend liessen wir bei einem gemütlichen Nachtessen ausklingen. Dazu haben uns Claudia und Thomas verholfen die wir bei der Passkontrolle am Flughafen in Windhoek kennen gelernt hatten. Wir wussten aus dem Namibia-Forum dass sie im gleichen Flieger waren. Als wir in das Jetty-Restaurant eintraten, begrüssten sie uns und als wir keinen Tisch bekamen luden sie uns ein, bei ihnen Platz zu nehmen. Das taten wir dann auch gerne und verbrachten so einen gemütlichen Abend.

26.10.2014 Swakopmund - Solitaire

Wir nahmen Abschied von Susanne und Michael Florin, die Besitzer von Gut Richthofen und von unseren Nachbaren Doris und Urs, die hier schon zwei Monate auf Ihren Toyota warten. Sie haben ihn von Benin nach Walfish Bay verschifft. Leider machte er aber einen Umweg über Europa und Südafrika!

Die Fahrt zum 280km entfernten Solitaire war ziemlich ereignislos, etwas Teerstrasse und viel Piste. Die 80km vor unserm Ziel schienen uns diesmal in einem deutlich besseren Zustand als letztes Jahr. Auf der Gästefarm Solitaire bekamen wir noch den letzten der drei Campingplätze. Beim Aufstellen von Tisch, Stühlen, Markise, Aufstelldach und so weiter, merkten wir dass unsere Routine etwas eingerostet ist. Es war sehr heiss und das Wasser im Pool seeehr erfrischend.

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Die Nacht war angenehm kühl und wir brauchten unsere Flauschdecke nicht, die wir vorsichtshalber noch nicht weggeräumt hatten.

27.10.2014 Solitaire – Duwisib Castle

Schon kurz nach dem Start von der Solitaire Guest Farm hielten wir in Solitaire an um zu tanken und den obligaten Apfelkuchen zu kaufen. Dieser Kuchen ist bei den meisten Namibia-Reisenden bekannt. Ein Schotte hatte sich hier im Nirgendwo vor vielen Jahren niedergelassen und eine Bäckerei eröffnet. Durch seinen guten Apfelkuchen erlangte er Berühmtheit. Leider ist er letztes Jahr gestorben. Bei unserem letzten Besuch sass er noch dort an der Kasse. Die Nachricht von seinem Tod schaffte es sogar bis in eine Zeitung bei uns zu Hause. Den Kuchen haben wir uns für den Nachmittag aufgehoben und „in Memoriam“ gegessen. Die 250 km zum Duwisib Castle sind nur Piste, aber mehrheitlich in einem guten Zustand. Ein wenig Wellblech und Sand gab es schon und vor allem viiiel Staub! Aber um halb zwei waren wir schon da. 63km/h inkl. Stopps, für Nelson eine gute Leistung.

Nach der Ankunft auf dem Camping der Duwisib- Farm hatten wir noch genug Zeit zum Staub abwaschen- wie Christine das zu Hause vermisst hat!- sowie für einige Aufräum- und Reparaturarbeiten. Dem Blog widmeten wir auch noch etwas Zeit.

Wir hätten gerne wie letztes Jahr, als wir hier einen Bungalow gemietet hatten, in dem kleinen Restaurant gegessen. Damals leistete uns Herr Frank-Schulz, der Farmer Gesellschaft. Und wie immer bei solchen Gelegenheiten kann man viel über Land und Leute erfahren. Aber leider erwarteten sie heute eine grössere Gruppe zum Essen und Herr Frank-Schulz ist auch nicht da.

28.10.2014 Duwisib Castle - Canyon Roadhouse

An diesem Tag hatten wir eine relativ lange Strecke vor uns. Den ersten Teil bis Helmeringhausen fuhren wir durch eine mit Hügel und Felsen durchzogene Steppenlandschaft. Hier mussten wir tanken denn der Haupttank war nahezu leer. Aber keine Sorge, wir hätten ja noch etwa 70 Liter im Zusatztank. Durch Bethanie mit etwa 30 Häusern und einer von weitem sichtbaren Kirche, der grösste Ort seit Walfish Bay, fuhren wir ohne Halt durch. Ausser einem Laden, einer Tankstelle und einer geschlossenen Bank gab es hier nicht viel zu sehen. Von hier aus war die Strasse auf etwa 70 Kilometern geteert. Dann bogen wir auf die C37 und fuhren auf dieser Piste Richtung Süden.

Kurz nach der Kreuzung vor Seeheim standen zu unserem Erstaunen zwei Rucksacktouristen. „Wo wollen denn die hin?“ fragten wir uns und fuhren weiter. Grundsätzlich nehmen wir keine Autostopper mit, denn Nelson ist nur als Zweiplätzer eingerichtet. Irgendwie hat uns aber das Bild der zwei Einsamen in der prallen Sonne, am staubigen Strassenrand nicht mehr losgelassen. Nach gut 12 Kilometern merkten wir dass wir beide ein schlechtes Gewissen hatten, weil wir die Beiden nicht mitgenommen haben. Wir fuhren noch einige Minuten weiter, dann beschlossen wir zurück zufahren.Bei jedem Fahrzeug das uns entgegen kam versuchten wir zu erkennen ob sie schon eine Mitfahrgelegenheit gefunden hatten. Bei der Kreuzung dann standen nur noch die Rucksäcke am Strassenrand. Aber im Schatten einer Mauer auf der anderen Strassenseite sahen wir eine junge Frau sitzen. Als wir bei anhielten, stand sie auf und fragte uns ob wir Hilfe brauchen! Wir erklärten ihr dass wir zurück gekommen sind um Sie und ihren abwesenden Begleiter mit zu nehmen. Da kam dieser schon daher gerannt. Er war zur Seeheim Lodge gelaufen um Wasser zu holen. Wir machten so gut es ging in Nelson Platz für Paula und ihren Mann Scott . Sie waren auf dem Weg zur Canyon Lodge wo sie schon die gestrige Buchung verpasst hatten und so nahmen wir sie mit bis zum Canyon Roadhouse, unserem Etappenziel. Dort angekommen, versuchten sie vom Manager eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Ob es ihnen gelungen ist wissen wir nicht, denn hier trennten sich unsere Wege.

Sie erzählten uns noch, dass sie übermorgen in Keetmannshoop den Bus nach Kapstadt erwischen müssen. Wir waren uns jedenfalls einig, dass Namibia wohl nicht das ideale Land für Backpackers ist. Denn auf den kleinen Nebenstrassen ist es wahrscheinlich sehr schwierig mitgenommen zu werden. Öffentliche Verkehrsmittel beschränken sich auf wenige Bahnlinien, daneben gib es noch private Busse und die Sammeltaxis. Diese bedienen aber vor allem die Hauptverkehrsachsen.

29.10.2014 Canyon Roadhouse – Ai-Ais

Da unsere Strecke an diesem Tag nur etwa 80 Kilometer war, beschlossen wir einen kleinen Abstecher zum Fisch River Canyon zu machen. Kurz vor dem Hauptaussichtspunkt hatte Emanuel das Gefühl dass Nelson etwas „schwimmt“. Er war nicht sicher, ob das von einem platten Reifen kommt oder von den Spurrillen in der Piste. Beim Canyon angekommen, mussten wir aber

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feststellen, dass hinten links kaum mehr Luft im Rad war. Also war Reifenwechseln angesagt. Einige Touristen, die mit einem Bus unterwegs waren, fragten uns ob wir Hilfe brauchten. Was wir gern annahmen. Zwei Männer halfen das 40 Kilo schwere Ersatzrad unten in Empfang zu nehmen, das Emanuel an einem Seil vom Dach herunter lies. Dann konnten wir uns an den Radwechsel machen. Ein Witzbold wollte auch noch wissen ob wir das überhaupt schon einmal gemacht haben. Sehen wir denn so unbeholfen aus? Nach dieser schweisstreibenden Arbeit in der brennenden Sonne mussten wir zuerst Wasser nachschütten und dann konnten wir die Aussicht auf den zweitgrössten Canyon der Welt geniessen.

Als wir dann in Ai-Ais angekommen sind und den Bus eingerichtet hatten, liefen, nein gingen, zum Laufen war es viel zu heiss! wir zum Pool der mit 36 Grad warmen aus der Heisswasserquelle gespeist wird. Nicht gerade erfrischend aber schön entspannend. Bei der Tankstelle wurde sofort auch noch der Reifen repariert.

Südafrika30.10.2014 Ai-Ais – Springbok

Weil nach der Reifenreparatur am Vortag Nelsons Aluminiumdach noch viel zu heiss war hatte Emanuel einen Camping-Nachbar gefragt ob er ihm helfen würde den Reifen auf das Dach zu heben. Das machte er noch kurz vor der Abfahrt.

Am Morgen war es ziemlich stark bewölkt und deutlich kühler als gestern, als sich die Wolken auflösten brannte die Sonnen in gewohnter Kraft auf uns herab. Unterwegs wurde es dann aber wieder kühl. Das Thermometer zeigte bloss 21 Grad, so dass wir eine Zeitlang sogar mit geschlossenen Fenstern fuhren.

An der Grenze angekommen wurden wir als erstes von der namibischen Polizei angehalten. Diese wollten als erstes wissen ob das ein Camper sei, und ob sie reinschauen dürfen. Dann kam die Frage nach Jagdtrophäen und schliesslich auch nach Steinen. Beides verneinten wir. Jedoch hing direkt neben dem Einstieg in den Bus ein Plastiksäckchen mit Steinen. Was das denn sei, wollen die zwei Herren wissen. Emanuel erklärte dass das normale Kieselsteine sind, die er zum Affen vertreiben braucht. Die Polizisten hegten aber den Verdacht dass wir Diamanten besitzen und schauten sich die Steine etwas genauer an. Dummerweise hing am selben Haken ein Stoffsäckchen mit Halbedelsteinen, welche wir zu Hause zum Abschied geschenkt bekommen haben. Der Polizist möchte aber die Quittung sehen, dass diese wirklich aus der Schweiz sind. Emanuel lachte nur und da wars dann auch gut und wir durften weiter. Auf das Ausstempeln des Bus-Zolldokuments haben wir verzichtet, weil uns niemand sagen konnte wo das gemacht wird und weil Namibia und Südafrika zu einer Zollunion gehören. Der Rest der Zollformalitäten auf der namibischen Seite verlief problemlos.

Nun waren wir gespannt was uns bei den Südafrikanern erwartete. Nach unserer letzten Ausreise wurden wir ja für fünf Jahre gesperrt. Zwar wurde diese Sperre dann wieder aufgehoben, aber ob das im System bereits erfasst wurde? Doch zu unserer Erleichterung konnten wir wieder ohne irgendwelche Beanstandungen nach Südafrika einreisen.

In der Nähe von Springbok übernachteten wir Goegap Park als einzige Gäste für nur 90 Rand (ca. 9 Franken).

31.10.2014 Springbok – Rondeberg

Bis zu unserem Tagesziel, 20 Kilometer nördlich von Clanwilliam, mussten wir noch einige einspurige Baustellen passieren. Das bedeutete oft bis zu 15 Minuten Wartezeit.

Auf dem Rondeberg Camping hat seit unserem letzten Besuch im Januar das Management gewechselt und nun gibt es dort auch

einen geheizten Pool. Da der See nur 19 Grad hatte benutzen wir lieber den Pool um uns etwas abzukühlen. Hier stand auch

eine grosse Tafel mit den üblichen Verhaltensregeln, nur ein Punkt war etwas ungewohnt. „Kinder“ unter 18 Jahren durften nur

unter Aufsicht eines Erwachsenen den Pool benutzen.

01.11.2014 Rondeberg - Mountain Breeze

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An diesem Tag mussten wir unsere Lebensmittelreserven wieder etwas auffüllen. SIM-Karten für Telefon und Internet wollten wir uns auch besorgen. Etwas Cash brauchten wir ebenso und fuhren deshalb nach Clanwilliam. Aber wir hatten nicht bedacht, dass heute der erste des Monats und dazu noch Samstag ist. Das bedeutete Zahltag und lange Schlangen vor den Bankomaten und Kassen. Den Telefonladen bei dem wir das letztemal SIM-Karten kauften gibt’s auch nicht mehr. So fuhren wir unverrichteter Ding weiter Richtung Süden.

Auch auf dieser Strecke trafen wir noch auf einige Baustellen. Trotz diesen und einem steilen Pass, waren wir relativ früh in Stellenbosch, wo wir in einem sehr schönen Einkaufscenter an Bargeld und Lebensmittel kamen. Nur die Sim-Karten gab es hier auch nicht. Aber wir kannten auf dem Weg zum Mountain Breeze Camping noch eine Einkaufsmöglichkeit und da klappte es dann auch.

02.11.2014 Mountain Breeze – Onrus

Um nach Hermanus zu kommen, wählten wir die schöne Küstenstrasse via Kleinmond. Wir hofften hier schon Wale zu sehen aber die Aussicht war auch ohne diese sehr schön.

Übernachten wollten wir kurz vor Hermanus auf dem Onrus Camping. Hier war vielleicht was los. An diesem Wochenende hatte hier ein Mountain Bike Rennen stattgefunden und die Radfahrer haben auf dem Camping übernachtet. Einchecken konnten wir wegen eines Stromausfalls auch nicht. Wir zogen also weiter nach Hermanus um in der Walker Bay Wale zusehen. Wir sahen sie auch, aber sie waren alle etwas weit von den Steilklippen entfernt.

Später zurück in Onrus fanden wir einen schönen Platz mit netten Nachbarn. Das ältere Paar hatte sich kürzlich ihren ersten Camper gekauft auf den sie sehr stolz waren. Wir durften ihn dann auch besichtigen. Toll eingerichtet, mit Dusche und WC, zwei Flatscreen-TV’s und einer GPS gesteuerten Satellitenschüssel. Aber kein Allrad und für uns zu wenig Bodenfreiheit.Eine Besichtigung unseres Busses begeisterte sie beide ebenfalls.

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03. und 04.11.2014 Onrus - Hermanus

Für die beiden nächsten Nächte hatten wir uns bei Petra in ihrer Von Abercron Residence angemeldet. Vorher fuhren wir aber von Onrus über Hermanus nach De Kelders auf die andere Seite der Walker Bay. Leider war der Himmel schon am frühen Morgen bedeckt und später fing es dann an zu regnen. Wir konnten zwar einige Wale beobchten, aber für Fotos war das Wetter nicht gerade ideal.

Am darauf folgenden Tag war das Wetter dann wieder besser und für Fotos günstiger.

05.11.2014 Hermanus - Heidehof Gansbaai

Wie schon bei den letzten Reisen gingen wir auch diesmal unsere Freunde mit der Blumenfarm, einige Kilometer ausserhalb von Gansbaai.

Vorher fuhren wir aber noch nach Hermanus hinein, wo wir an diesem Tag etliche Wale direkt vor den Klippen beobachten konnten. Stundenlang sassen wir da und schauten und fotografierten. Wir waren froh, haben wir uns beeilt von Swakopmund hier her zu kommen. In zwei bis drei Wochen sind die Mütter mit ihren Kälbern nicht mehr hier, die „Walväter“ sind schon fort.

Am Nachmittag fuhren wir dann zum Heidehof wo uns Matia herzlich begrüsste. Walter hatten wir auf der Fahrt gekreuzt, er kam dann etwas später mit Pitta, dem Riesenschnauzer und super Wachhund (er bellte uns sogar am dritten Tag noch an, wenn wir ins Haus kamen) aus Gansbaai zurück.

Wir verbrachten einen schönen Abend zusammen.

06.11.2014 Heidehof Gansbaai

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Am Vormittag begleiteten wir Matia und Walter zu ihrer Quelle. Diese hatte sie all die Jahre mit genügend Wasser versorgt. Einen grossen Teil brauchen sie für die Bewässerung der Blumen. Aber auch für das Trinkwasser sorgt sie.

Vom Heidehof aus machten wir zwei dann einen Ausflug nach Pearly Beach. Dort blies der Wind so stark, dass wir in Strandnähe im Windschatten des Busses einen Kaffee tranken. Auch unser Bus brauchte etwas flüssiges und so fuhren wir noch nach Gansbaai um zu tanken.

Zurück auf Heidehof wurden wir natürlich vom Hofhund Pitta mit lautem Gebell empfangen.

Die Nacht wurde sehr unruhig. Den Bus hatten wir so in den Wind gestellt, dass er möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Trotzdem wurden wir immer wieder von Windböen geweckt und durchgeschüttelt.

07.11.2014 Heidehof Gansbaai – Bonte Bok Park Swellendam

Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns von Schweglers und machten uns auf die Piste ins De Hoop Nature Reserve. In Bredasdorp wurde noch eingekauft und getankt. Und dann ging es weiter durch die staubigen Wege des Overbergs. Im Park angekommen, erfuhren wir, dass das ganze Camp wegen einer Hochzeit das ganze Wochenende ausgebucht war.

Nach kurzer Beratung entschieden wir, unser Glück im Bontebok Park zu versuchen. Bis dorthin waren das noch einmal 70 Kilometer Piste. Beim Empfang funktionierte der Computer nicht also mussten wir noch durch den ganzen Park zu den Büros fahren um uns anzumelden. Aber hier hatte es noch genügend Platz. Mit der Informatik stand es auch hier nicht zum Besten, der Drucker lärmte wie ein Steinschredder. Aber er druckte trotzdem noch.

Der Camping Platz war sehr schön und die WC-Anlage tip top sauber. Wasser, Strom, Braai und Abfallkübel direkt am Platz, was will man noch mehr. Später kam sogar noch eine Parkangestellte vorbei und fragte ob alles in Ordnung ist. Das haben wir noch nie erlebt.

Diese Nacht war sehr ruhig und wir konnten wunderbar schlafen.

08.11.2014 Bonte Bok Park Swellendam

Heute hatten wir einen Ruhetag. Das heisst aber nicht, dass wir faulenzten.

Als erstes besprachen wir unsere Reisepläne, denn bisher hatten wir nur das Ziel in Hermanus die Wale zu sehen.Wir einigten uns zuerst einmal in nordöstlicher Richtung, etwas weiter ins Landesinnere zu reisen um später an der Küste entlang zurück nach Kapstadt zu fahren.

Vom Campingplatz aus waren drei Hiking Trails ausgeschildert. Wir versuchten es mit dem Aloe Trail. Der führte uns zum Breederiver hinunter. Artete dann aber zu einer kleineren Kletterpartie aus, für die unsere Sandalen und Flipflops nicht geeignet waren, so dass wir auf halbem Weg umkehrten. Am Nachmittag versuchten wir es dann mit anständigem Schuhwerk auf dem Acatsia Trail. Hier war aber der Weg nicht durchgängig offen, so dass wir wieder ebenfalls umkehren mussten. Insgesamt waren wir aber doch etwa zweineinhalb Stunden unterwegs.

Den Rest des Tages haben wir mit Blog schreiben und Lesen verbracht.

09.11.2014 Bonte Bok Park Swellendam – Warmwaterberg SPA

Vom Park fuhren wir in das nahe gelegene Swellendam um zu tanken und das Drosdty Freilichtmuseum zu besuchen. Hier stehen noch Häuser aus der Niederländischen und der englischen Kolonialzeit. In den schön restaurierten Gebäuden werden Werkzeuge und Möbel aus diesen Zeiten ausgestellt. Auf Postern wird die Kultur der San, die in diesem Gebiet heimisch waren, erklärt.

Danach überquerten wir den Tradouw Pass, der mit seinen 400 Metern über Meer für Nelson keine Herausforderung war. Die Schlucht durch die wir fuhren war aber imposant.

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In Barrydale, beim „Clarke of the Caroo“ machten wir einen kurzen Halt um zu Cappuccino auch ein Stück super feine Karottentorte zu essen.

So gestärkt waren wir bereit für einen Besuch in Ronnies Sex Shop. Nein, das ist nicht was ihr denkt. Es handelt sich dabei um eine Bar mitten in der Karoo, in der einige Damen Andenken in Form von BH`s und sonstiger Unterwäsche hinterlassen haben. Witzbolde haben dann die Schrift „Ronnies Shop“ mit „Sex“ ergänzt. Nun sind der Laden und sein Besitzer eine Sehenswürdigkeit der an der Route 62 geworden.

Danach hatten wir nur noch etwa 4 Kilometer zu fahren bis wir das Warmwaterberg SPA erreichten. Hier gibt es Warmwasserpools, aber wir blieben trotzdem nur eine Nacht, die gesamte Anlage ist nicht sehr ansprechend.

10.11.2014 Warmwaterberg SPA – Stompdrift Dam

Wir zogen nach einer Nacht also weiter bis wir wieder einmal in Oudsthorn ankamen. Tanken und einkaufen konnten wir hier und dann ging es weiter bis De Rust. Hier sollte es laut Campingführer einen Campingplatz geben, den wir aber nicht gleich auf Anhieb fanden. Dann aber war er menschenleer und dazu noch direkt an der Hauptstrasse, die von vielen Lastwagen benutzt wird. Aber auch den zweiten Platz in der Nähe fanden wir erst nach einer kleinen Irrfahrt. Er ist nicht ausgeschildert und liegt direkt am Stausee. Auch hier finden wir keine anderen Camper, aber wenigstens gab es hier keinen Durchgangsverkehr. Hausgänse und Enten spazierten bei uns vorbei und schnattern uns giftig an wenn wir ihnen zu nahe kamen. Auch hier war es wieder ziemlich stürmisch und wir stellten Nelson mit dem Hintern gegen den Wind damit er weniger Angriffsfläche bietet. Mit einem Sonnensegel versuchten wir etwas Windschatten zum draussen sitzen herzustellen. Das brachte aber nicht viel, weil der Wind immer wieder drehte. Auch diese Nacht wurden wir ziemlich durch geschüttelt.

11. bis 13.11.2014 Stompdrift Dam – Karoo National Park

Die N12 führte uns durch die immer wieder beindruckende Meringspoort-Schlucht. Sie schlängelt sich an so hohen Felswände vorbei, dass man den Eindruck hat auf 2‘000 Meter hoch zu sein.

Danach ging es über mehr oder weniger hügeliges Gelände, von leichten Kurven unterbrochen, und langen geraden Strecken durch die steppenartige Karoo. Immer wieder sah man Leute in orangen Overalls, die den Müll am Strassenrand einsammelten. Viele von ihn freuten sich an Nelsons erscheinen und winkten uns lachend zu.

Kurz vor Baufort West kommt die Einfahrt zum Karoo National Park. Zuerst aber fuhren wir in den Ort. Hier ist der bekannte Herzchirurg, Professor Barnard, aufgewachsen. Sein Elternhaus, in dem auch ein kleines Museum ist, ist noch genau so erhalten wie zu seiner Kinderzeit. Ihm ist die erste Herztransplantation am Menschen gelungen. Nach kleineren Einkäufen kehrten wir zurück zum Park, um uns dort für zwei Nächte auf dem Campingplatz ein zu buchen.

Da es noch früh am Tag war, beschlossen wir nach einen kurzen Pause eine Runde durch den Park zu fahren. Wir sahen einige Tiere, wie Red Hartebeast, Bergzebras, Strausse, und Springböcke. Einen steilen Pass musste Nelson dabei auch noch erklimmen. Ziemlich gegen Schluss der Rundfahrt begegneten wir noch einem Spitzmaulnashorn. Es schien ein noch ziemlich junges Tier zu sein und war sehr scheu. Anscheinend wollte es an einem kleinen Wasserloch saufen, aber traute sich nicht so richtig hin. Als dann noch ein weiteres Auto dazu kam, dessen Fahrer den Motor nicht abstellte, trabte es dann schliesslich unverrichteter Dinge davon. Kaum waren wir auf dem Zeltplatz zurück, überzog sich der Himmel mit dicken Wolken und der erste Regenschauer prasselte nieder. Es sollte nicht der letzte sein denn in der Nacht zog ein heftiges Gewitter über uns durch. Zum Glück hatten wir vor kurzem, den Zeltstoff imprägniert. Ja, mit dem Wetter haben wir nicht so Glück, es ist ziemlich nass, wenn auch nicht sehr kalt.

Nach dem Frühstück war der Himmel nur noch leicht bewölkt und wir wollten den Park noch weiter erkunden. Nach wenigen Kilometern sahen wir aber, dass eine Regenfront mit Blitzen in unsere Richtung zog. Tiere sahen wir dann immer weniger und eine 4x4 Strecke die wir befahren wollten war gesperrt, also fuhren wir weiter auf der Rundstrecke, die wir gestern bereits in der anderen Richtung machten.

14. – 15.11.2014 Karoo National Park – Graaf-Reinet

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Ausser, dass wir in Beaufort-West die Abzweigung zum direkten Weg nach Graaf-Reinet verpassten geschah auf dem Weg dorthin nichts Besonderes. Es bescherte uns aber einen Umweg von etwa 80 Kilometern. Bis wir den Irrtum bemerkten waren wir schon durch zwei lange und einspurige Baustellen gefahren. Umkehren hätte mit Sicherheit wieder lange Wartezeiten bedeutet. Also nahmen wir die längere Strecke in Kauf. Am Ziel angekommen parkierten wir Nelson und wanderten durch den schmucken Ort. Hier sind noch sehr viele alte Einfamilienhäuser im Kolonialstil erhalten geblieben und mit den blühenden Jacaranda- Bäumen gibt das ein schönes Bild ab. Wir fanden auch ein nettes Restaurant wo wir im Innenhof, einmal dürft ihr Raten, genau Kaffee und Kuchen bestellten. Anschliessend fuhren wir zu dem am Ortsrand liegenden Campingplatz. Hier war leider alles etwas verkommen. Wir waren mal wieder die einzigen Gäste fühlten uns nicht so richtig wohl.

Am nächsten Morgen führen wir zum Valley of Desolation, wo wir dieses Mal mehr Glück hatten als vor einigen Jahren. Damals war der Berg im Nebel verhüllt und die Sicht war wirklich desolat. Nun bekamen wir einen Überblick von Graaf-Reinet und die bizarren Felsformationen konnten wir von verschiedenen Aussichtpunkten auch sehen. Diese Nacht schliefen wir ruhig auf dem schönen Campingplatz innerhalb des Camdeboo- Parks. Hier gab es saubere Toiletten und Duschen und einige Nachbarn.

15. – 16.11.2014 Graaf-Reinet - Mountain Zebra Park

Um zum nächsten Park zu kommen machten wir einen kleinen Umweg über Nieu-Bethesda. Dieser kleine Ort wurde durch die einheimische Künstlerin Helene Martin bekannt. Nach Ihrem Tod wurde ihr Wohnhaus und Garten zum Museum umfunktioniert und man kann eine Menge aus Ton gefertigter Figuren bestaunen, die den ganzen Garten “bevölkern“. In den Zimmern ihres Hauses kann man sich an viel Kitsch und Krempel erfreuen. Da sind Heiligenbildchen neben Aktbildern und alte Marmeladegläser mit Inhalt, in den Schlafzimmern hängen Kleider, die dem Aussehen nach durchaus aus der Zeit vor 1950 stammen können.

Durch das hier bergige Karoo führte unser Weg bis zum Mountain Zebra Park. Nach dem einchecken, wir hatten im voraus gebucht, machten wir noch einen Gamedrive über zum Teil sehr steile Strassen, diese waren aber auch geteert. Sonst gab es recht gute Pisten. Manchmal waren die Wege so schmal dass man nicht kreuzen konnte.

Gesehen haben wir viele Weissschwanz- Gnus, Red Hartebeest, Blessböcke, Elande, Strausse, aber nur wenige Bergzebras, welche dem Park den Namen gaben.

Da es am Abend sehr stürmisch war, gingen wir ins Parkrestaurant zum Abendessen. Das Essen war gut und der Service sehr freundlich und kompetent. In dieser Nacht haben wir einmal wieder gefroren, die warme Decke war schon zum „Übersommern“ verräumt und wir dachten auch nicht dass es so kalt ist in der als heiss und trocken bekannten Gegend.

Am zweiten Tag im Park, wagten wir uns auf eine 4x4 Strecke. Der Anfang war nicht schwierig und auf diesem Teilstück entdeckte Christine wieder einmal einen Gepard unter einem Busch.

Später ging es steil den Berg hinauf auf einer Piste, die mehr einer Geröllhalde glich. Einmal dachten wir schon, wir kommen nicht hinauf aber dann überwand Nelson nach gutem Zureden die Steigung doch noch.

Die Tierarten die wir am Vortag sahen, konnten wir auch an diesem wieder beobachten.

17. bis 19.11.2014 Mountain Zebra Park – Addo Elephant Park

Uns begleitet schon von Anfang an ein Zebra, welches die Reise vom Armaturenbrett aus miterlebt. Nun wissen wir dass es ein Bergzebra ist, denn ihm fehlen die für normale Zebras typischen braunen Streifen. Beim Abschied aus dem Bergzebra National Park haben wir ihm noch seine Artgenossen gezeigt, was ihn nicht weiter beeindruckt hat.

In Cradock wurden die Tanks wieder gefüllt und Esswaren und Getränk mussten auch wieder ergänzt werden. Gleich neben dem Einkaufszentrum ist die New Dutch Christian Church, die der Kirche von St. Martin in the Fields in London nachgebaut ist. An der Ortsgrenze soll ein bekannter Felsen- der 10m hohe Egg- Rock ein beliebtes Fotomotiv sein, leider haben wir ihn nicht gefunden!

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Den Addo park erreichten wir durch das Main- Gate. Hier ist auch der Campingplatz. Nachdem wir zwei Tage vorher versucht hatten, telefonisch vorzubuchen, haben wir befürchtet dass alle Plätze belegt sind. Es war ziemlich voll und wir bekamen einen grösseren Platz, der eigentlich für ein Zelt vorgesehen war.

Mit unser Nachbaren Jo und Dave kamen wir schnell ins Gespräch, bei den andern dauerte es fast drei Tage bis wir über die Begrüssung hinaus kamen.

Aber wir waren ja nicht nur da um Leute kennen zu lernen, sondern hauptsächlich um Tiere zu sehen. Natürlich auch die Elefanten, welche dem Park den Namen gegeben haben. Wir sahen auch eine ganze Menge, einige allein, aber die meisten in grösseren Herden. Elefantenmütter mit ihren Kindern haben uns unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass für uns jetzt still stehen angesagt ist, bis sie mit den Kleinen genug gefressen hatten und weiterzogen. Komischer weise sahen wir keinen einzigen beim Hapoor Wasserloch. Bei unseren früheren Besuchen waren hier immer welche anzutreffen. Im Minimum zwei, aber auch schon zweihundert. Manchmal wurden kleine Gruppen von grösseren vertrieben, wenn diese fanden dass sie nun an der Reihe sind.

Bei einer dieser Herden, die immer viele Jungtiere dabei hatten, fiel uns ein kleiner Kerl auf der immer wieder die Strasse überqueren wollte. Zwei etwas ältere Elefantenmädchen versuchten ihn jeweils ohne grossen Erfolg daran zu hindern, und schickten sich darin ihn in der Gefahrenzone zu begleiten. Plötzlich schaffte er es aber sich ihrer Aufmerksamkeit zu entziehen und rannte trompetend und mit aufgestellten Ohren schnurstracks auf uns los. Es war alles dabei was zu einer Bullenattacke gehört nur die imponierende Masse fehlte halt. Wir mussten laut lachen. Eine Meter vor Nelson bremste er dann sicherheitshalber ab und verzog sich wieder an den Strassenrand. Da bemerkten die beiden Aufpasserinnen sein Ausreissen und rannten zu ihm. Er wurde richtig in die Zange genommen und wir bekamen den Eindruck, dass ihm richtig die Leviten gelesen wurden.

Ausser Rüsseltiere sahen wir natürlich auch Zebras, Kuhantilopen, meist scheue Warzenschweine, Elands und sogar noch drei Löwen. Diese waren aber sehr weit entfernt und lagen nur herum. Stunden später waren sahen wir sie immer noch an der gleichen Stelle liegen.

20.11.2014 Addo Elephant Park – Port Elizabeth (PE)

Wir verabschiedeten uns von den Nachbaren und machten uns auf den Weg durch den südlichen Teil des Parks in Richtung PE. Dabei waren mehrere steile Hügel zu überwinden. Mit der Untersetzung schaffte Nelson diese aber spielend. Der Himmel war schon beim aufstehen stark bewölkt und nun fing es auch noch an zu regnen. Trotzdem sahen wir noch einige Tiere, besonders Wasserbüffel, denen das schlechte Wetter offensichtlich nichts ausmachte.

Beim Verlassen des Parks in der Nähe von Colchester regnete es nicht mehr und im nahen PE schien die Sonne. Aber der Wind blies wie meistens in den letzten Tagen kalt übers Land. Seit wir in Südafrika sind ist es eher kühl und wir mussten sogar noch unsere Kuscheldecke benutzen. Die Nächte brachten Temperaturen unter 10 Grad.

In PE mussten die Tanks mit 90 Liter Benzin gefüllt werden, denn der Zusatztank war beinahe leer und der Haupttank nur noch halbvoll. Unser Proviant musste auch wieder ergänzt werden und dann fuhren wir zur etwas ausserhalb von PE liegenden Pine Lodge. Diesen Campingplatz hatten wir schon auf der letzten Reise zweimal besucht. Da werden Erinnerungen an unsere Reisebekanntschaften, Uli und Günther, sowie Andrea und Thomas wach, die wir hier und auf The Willows wieder getroffen hatten. Bis jetzt haben wir ausser Jeanette und Martin leider noch keine Langzeit- Reisenden getroffen

21.11.2014 Port Elizabeth

Eigentlich hatten wir an diesem Tag nichts besonders vor, aber da packte es Christine und sie wollte den Dreck der letzten sechs Wochen etwas gründlicher beseitigen. Das hiess alles was im hinteren Teil des Busse lag musste raus und entstaubt werden. Dann ging es mit dem Innern weiter und sogar das Armaturenbrett wurde auf Hochglanz poliert. Dann nahm sie sich der schmutzigen Wäsche an. Emanuel verstärkte unser Bett mit einem kleinen Balken, und schraubte einige Latten an, die an den Halterungen abgebrochen waren. Danach hatten wir uns eine Pause bei Kaffee und ….. verdient. An der Beachfront waren alle Parkplätze und auch alle Kaffees besetzt. So gingen wir zum Boardwalk. Es gab Schoggikuchen und Carrotcake- da können sich die Aargauer mit ihrer Rüeblitorte verstecken! Und natürlich musste Christine noch ein bisschen ans Meer.

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22.und 23.11.2014 Port Elizabeth

Zuerst gönnten wir uns einen ruhigen Samstag, genossen das schöne Wetter. Ganz untätig waren wir nicht, denn wir schrieben weiter am Blog, sortierten Fotos und luden auch einige in das Picasa Album.

Der Sonntag fing mit Nebel an und ging von Bewölkung in einen leichten Regen über. Da wir noch einige Kleinigkeiten wie Brot, Obst und Gemüse einzukaufen hatten, fuhren wir in das Greenacres Einkaufszentrum das auch am Sonntag offen hat. Wir waren nicht die einzigen die das schlechte Wetter zu einem Besuch des Konsumpalastes nutzten. In einem Kleidergeschäft warteten trotz den 7 Kassiererinnen etwa 25 Kunden. In einem anderen Laden wurde Christine gleich bedient, und die nette Kassiererin hatte sogar Zeit für einen kleinen Schwatz. Unter anderem wollte sie auch wissen wie viele Kinder wir hätten!

Zurück auf dem Camping wechselte das Wetter von Nebelrieseln, auf Regen und zwischen durch grollte auch noch der Donner.

Am Abend hatten wir keine Lust aufs Kochen, deshalb fuhren wir an die Strandpromenade um im Ocean Basket etwas fischiges zu essen.

24. und 25.11.2014 Port Elizabeth – Plettenberg

Die Nacht war mit Donner und Blitz erfüllt und am Morgen regnete es immer noch leicht. So beschlossen wir, nachdem wir unsere nassen Sachen im Auto verstaut hatten, in Sommerstrand bei Wimpy zu frühstücken.

Später, auf der Fahrt nach Plettenberg war der Himmel immer bedeckt aber es regnete nur noch selten. Kurz vor dem Ziel hatten wir wieder blauen Himmel. Trotzdem beschlossen wir, bei Lutz Pinkepank zu fragen ob er für uns eine Unterkunft hat. Lutz kennen wir schon einige Jahre. Wir wurden herzlich empfangen und es war auch noch ein Zimmer für uns frei. Wie schön wieder einmal ein Zimmer mit Balkon und Bad und ein breites Bett zur Verfügung zu haben.Am nächsten Tag wollten wir nach dem Frühstück nach Keurboomstrand fahren. Dort konnten wir bei Ebbe ein schönes Stück am Strand entlang und zwischen Felsen laufen. Bei Flut steht hier alles unter Wasser.

Als wir danach zurück nach Plettenberg fuhren, wurden wir von einem überholenden Auto angehupt. In Südafrika kann man Nummernschilder fürs Auto mit einem Wunschname darauf bekommen. An diesem Fahrzeug stand „Lengnau“ darauf und wir vermuteten, dass es sich um einen Schweizer Besitzer handelt. Der Wagen hielt ein Stück weiter am Strassenrad an und wir stoppten hinter ihm. Ein älterer Mann stieg aus und sprach uns mit Seeländer Berndeutsch an. Er wollte wissen was wir für Pläne hätten, er macht eine Pizza und wenn wir Lust haben, sind wir herzlich eingeladen. Wir folgten ihm etwa 10 Kilometer auf der N2 bis er in eine unbefestigte Strasse abbog und dann in einen noch kleinen Weg bis zu seiner Farm. Hier stand ein grosses Haus das nicht nach einem normalen Farmhaus aussah. Nun fanden wir auch Zeit uns vorzustellen. Sein Name ist Konrad und er stammt aus Lengnau zwischen Solothurn und Biel. Er hat früher im Kongo, Zaire und der Elfenbeinküste für CIBA als Finanzchef gearbeitet. Er hat uns viel aus seinem interessanten Leben erzählt und neben der Pizza und frischem Nüsslersalat (Feldsalat) direkt aus seinem Garten kamen wir so auch in den Genuss spannender Geschichten. Wir verbrachten eine interessante Zeit mit Konrad und beim Abschied zeigte er uns noch einen Teil seines Hauses und auch den grossen Topf mit Sauerkraut, das er selber einmacht.

Zum Nachtessen fuhren wir am Abend zum Restaurant Nguni, wo wir wie immer vorzüglich speisten.

25.11.2014 Plettenberg

Da es noch immer sehr windig war, machte ein Strandlauf nicht so viel Spass. Also fuhren wir die knappe 40 Kilometer auf der N2 nach Knysna. Wir bummelten durch die Knysna- Mall und an die Waterfront, wo es Austern gab. Dann wollten wir nicht den gleichen Weg zurück fahren und folgten einer Empfehlung von Lutz, beim Knysna-Township auf die R339 abzubiegen. Diese wurde bald eine unbefestigte und ziemlich holperige Piste. Die Strasse führt durch den Wald, wo uns immer wieder schwere Holztransporter kreuzten. Die herrliche, dschungelartige Landschaft durch den Diepwalle Park entschädigte uns für die Schütteltour. Wir erreichten sogar den Spitskop, den Lutz unserem Nelson nicht zutraute.

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Das letzte Abendessen in Plett bekamen wir im Lemon Gras, das auch sehr empfehlenswert ist.

26.11.2014 Plettenberg – Hartenbos

Wieder heisst es Abschied nehmen, aber wir werden Lutz sicher wieder sehen.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag auf den Forever Resort Camping wechseln, der etwas nördlich von Plett liegt. Leider ist er aber über dieses und alle kommende Wochenenden bis Ende Dezember ausgebucht. Also fuhren wir weiter Richtung Süden zum Hartenbos Camping in der Nähe von Mosselbay.

Kurz hinter Plettenberg hat es auf der N2 eine lange Baustelle. Am Vortag auf dem Weg nach Knysna, konnten wir zum Glück direkt durchfahren, heute mussten wir lange warten. Danach waren es etwa zwei Stunden bis zu unserem nächsten Ziel. Ein kurzer Abstecher in Knysna zur Waterfront musste auch noch sein. Christine konnte sich gestern nicht entscheiden einen Rock zu kaufen. Aber einmal drüber geschlafen fiel die Entscheidung leichter. Danach ging es so zügig weiter wie es die hügelige Landschaft und Nelsons Pferdestärken zuliessen. Je näher wir Hartenbos kamen desto bewölkter war der Himmel. Wir sahen auch eine Wolke die sich über dem Meer ausregnete. Das versprach ja nichts Gutes.

Wir hatten vor der Abfahrt noch einen Platz auf dem Camping gebucht, so gab es hier keine Überraschung und wir konnten auch wie gewünscht, die nächsten Tage direkt am Meer verbringen.

Das Wetter beruhigte sich und zwischendurch schien auch die Sonne. Aber auch hier blies der Wind, diesmal aus südöstlicher Richtung.

27.11.2014 Hartenbos

Nach einer Nacht mit Meerrauschen, einem langen Spaziergang am Strand und sonst nicht viel arbeiten genossen wir einfach die Zeit hier. Am Morgen war kaum Wind aber der Himmel etwas überzogen. Am Nachmittag drehte er, blies nun von Westen und vertrieb die Wolken, wärmer wurde es aber deshalb nicht.

28.11. bis 02.12.2014 Hartenbos

Wir wurden in diesen Tagen auf dem Camping mehrmals von Leuten angesprochen welche uns schon hier oder auf einem anderen Platz gesehen hatten. Ein Paar war sogar der Meinung unserem Auto in Botswana begegnet zu sein. Das war nicht das erste Mal und irgendwo muss ein ähnliches Fahrzeug unterwegs sein. Wer stiehlt uns hier die Show? Als wir am Sonntag auf der Rückfahrt vom Einkaufszenter waren, überholte uns ein knatterndes Motorrad. Der Fahrer macht Handzeichen und beim näheren hinschauen erkannten wir Wouter Brand, ein guter Bekannter von Tracks4Afrika.

Unsere Nachbarn waren auf dem Zeltplatz sehr unterschiedlich. Es gab junge Männer, Familien mit Kindern und auch ältere Semester wie wir. Von den Jungen suchten sich drei nach zwei Tagen einen schattigen Platz weil sie bereits einen heftigen Sonnenbrand hatten. Sie kamen aber nächsten Tag wieder zurück weil die Nachbarn zu laut waren! Die älteren Semester sind hier etwas komisch. Die einen grüssten nur ganz knapp und die andern brauchten wieder vier Tage bis wir mit ihnen ein wenig ins Gespräch kamen. Vieleicht sind sie schüchtern oder trauen uns Zigeunern nicht so richtig. Da wir wieder direkt an der Strandpromenade standen wurden wir aber von vielen Passanten gegrüsst und auch ausgefragt.

Die meiste Zeit hatten wir hier ziemlich schönes Wetter. Aber am vorletzten war der Himmel schon am Morgen ziemlich bewölkt und kaum hatten wir gefrühstückt zogen dunkle Wolken von Südwesten über die Bucht und es fiel ein feiner Regen. Der dauerte zwar nicht lange aber der Wind blies wieder stärker und der Himmel blieb verhangen. Später kam es dann zu Dauerregen und der Wind entwickelte sich zu einem Sturm. Schliesslich beschlossen wir das Vordach wegräumen, aber es war schon zu spät die Plane ist etwas eingerissen. Den grössten Teil des Tages verbrachten wir im Auto mit schreiben lesen und spielen. Christines Tablet eignet sich bestens dazu.

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03.12.2014 Hartenbos – Bontebok Park Swellendam

Nach einer stürmischen Nacht, packten wir alles zusammen. Was über Nacht draussen geblieben war war alles nass. Im Langenberg Einkaufszenter wurden noch Lebensmittel aufgestockt und dann fahren wir los. Der Himmel ist bleibt total bedeckt und hie und da fallen einige Tropfen.

Im Bontebok Park angekommen beschliessen wir nur eine Nacht zu bleiben obwohl wir für eine weiter Nacht gebucht haben, aber die Wetterprognosen versprechen für die weiteren Tage keine Besserung. Wir dachten wir sind die einzigen Gäste hier, aber nach einem Erkundungsgang durch das Gelände stellten wir fest, dass vor einigen Chalets Autos standen.

04.12.2014 Bontebok Park Swellendam - Mountain Breeze Stellenbosch

Am Morgen sah es kaum besser als am Abend aus und wir verliessen den Park um weiter südlich schöneres Wetter zu suchen.In Riversonderend hielten wir kurz an um zu tanken und hier regnete es auch schon wieder.Auf der weiteren Strecke überholten wir (ja das kommt auch vor) einen alten Landrover. Als wir dann beim Hoe Hoeck Farmstall anhielten kam der Oldtimer auch um eine Pause zu machen. Emanuel unterhielt sich mit dem Besitzer und dieser erzählte ihm, dass sein Fahrzeug aus den 60er Jahren stammt und immer noch den ursprünglichen Motor eingebaut hat. Zwar könne er maximal 40 Meilen/h fahren, aber heute Morgen hätte er damit auf der Farm einen steckengebliebenen Lastwagen samt Anhänger aus dem Dreck gezogen. Worauf er sehr stolz war!

Als wir die Sir Lowry‘s Passhöhe erreichten wurde uns ein wunderbarer Anblick geboten. Über der Falsbay waren nur ganz wenige Wolken zu sehen, sonst nur blauer Himmel.

Am Campingplatz Mountain Breeze hatten wir uns dann schnell eingerichtet.

Am Abend viel dann für einige Stunden der Strom aus, was aber keine Ausnahme bleib.

05. und 06.12.2104 Mountain Breeze Stellenbosch

Wir machten einen kurzen Besuch bei Tracks4Africa, die Firma welche GPS-Karten für den Kontinent erstellt. Hier konnten wir eine neue Halterung für unser Garmin Nüvi abholen. Die Elektronik in der alten Halterung hatte vor einigen Wochen den Geist aufgegeben. Man war so nett für uns einen Ersatz zu bestellen.

Danach fuhren wir in den berühmten Weinort Stellenbosch. Nach dem wir endlich einen geeigneten Parkplatz gefunden hatten schlenderten wir durch das Zentrum, mit seinen Kleider- Souvenirgeschäfte und alte Häuser. Aber auch viele Restaurants gibt es hier. Wir entschieden uns für das Genki welches Sushi im Angebot hat. Der Wirt hatte ein Problem weil ihm der Lachs ausgegangen war und der Lieferant sich verspätete. Uns war das egal unsere Bestellung beinhaltete kein Lachs, was den Wirt sehr erleichterte. Wir mussten aber relativ lange warten bis das Essen kam. Das war aber halb so schlimm war weil wir uns in einer Passage befanden und es da viel zu beobachten gab. Wir sind ja nicht Neugierig, aber wenn es etwas zu sehen gibt schauen wir nicht weg .

Uns kennt man auch hier noch von unserem früheren Besuch. Jedenfalls hat uns der Chef des Campingplatzes gefragt, ob wir nicht schon da waren und ein Problem mit dem Zündschlüssel hatten. Pleiten, Pech und Pannen sind auch hier beliebt. Das merkten wir als einer unsere Nachbaren im Vorzelt seines Wohnwagens sass und von Zeit zu Zeit laut lachte. Wir merkten dann, dass er sich solche Filme auf einem grossen Flatscreen anschaute. Andere Nachbarn blieben auf dem Weg von oder zu den Toiletten stehen und guckten auch.

Am Tag darauf blieben wir auf dem Campingplatz und kühlten uns zwischen durch ihm Pool etwas ab.

Wir versuchen seit unserer Ankunft einen Campingplatz für die Tage über Weihnachten und Neujahr zu finden. Dass es an der Küste ziemlich aussichtslos ist wussten wir schon aber auch im Landesinneren hatten wir bisher keinen Erfolg. Auf unsere Anfragen kam bis jetzt nur Absagen. Hier auf Mountain Breeze könnten wir zwar blieben, aber einen Monat am selben Ort wäre für uns doch sehr ungewohnt.

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07. bis 12.12.2014 Mountain Breeze

Am Sonntagabend haben wir es uns bei Dornier bei Tapas und Weisswein gut gehen lassen.

Bei Guano Cave Camping in Monatgu haben wir doch noch für einige Tage um Weihnachten einen Platz gefunden. Vom 19. Bis 27. können wir dort stehen.

Nelson bockte schon seit einigen Tagen, der Motor lief öfter nicht rund wie wenn die Zündung auf einem Zylinder aussetzen würde. Vor allem bei kaltem Motor und feuchter Luft. Deshalb suchten wir eine Garage , die sich dieses Problems annehmen könnte. Über Jaques in Bellville kamen wir zu Tomson Motors in Stellenbosch. Hier wurde uns angeboten, am nächsten Tag die Zündkabel und den Zündverteilerdeckel plus Kerzen auszutauschen. Jetzt läuft er wieder rund! Eine Mitarbeiterin des Büros brachte uns in die Stadt, wo wir Gelegenheit hatten, Stellenbosch ausgiebig zu besichtigen. Es war gerade Universitätsabschluss und überall sehr viele junge Leute in festlichen Kleidern. Vor der Town Hall trafen wir einen jungen Mann, der auf seine Frau wartete und uns stolz berichtete, dass sie heute hier ihren Abschluss in Betriebswirtschaft gemacht hat. Auf unserem Rundgang kamen wir auch zu Ohm Sami se Winkel, einer der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das ist ein richtiger „Uraltladen“. Hier gibt es von ledernen Fliegenklatschen , alten Büchern, Süssigkeiten und Wein bis zu alten Klamotten alles was das vintage begeisterte Herz begehrt. Leider darf man drinnen nicht fotografieren- aber Christine ist dennoch ein Bild gelungen.

Unser südafrikanischer Freund Douw Krüger war uns behilflich eine Firma zu finden die uns Ersatz für unsere Organizer nach Mass herstellen könnte. Diese besuchten wir auch noch wegen unserem Vordachproblem. Am letzten Tag in Hartenbos, bei Sturm, haben wir die Markise zu spät eingepackt. Da hatte es die Plane auf etwa 10 Zentimeter eingerissen. Das müsste repariert werden. Ausserdem ist das Vordach zu kurz und zu weit hinten montiert. Der Chef meinte das sei kein Problem, aber in zwei Tagen beginnen die Betriebsferien und offiziell beginnen sie erst wieder am 19. Januar zu arbeiten. Aber aus Erfahrung weiss er, dass Arbeitnehmer oft vorher die Arbeit wieder aufnehmen, weil ihnen das Geld ausgegangen ist. Na gut, dann kommen wir halt noch einmal in diese Gegend.

Der Mittwoch wurde mit Einkaufen, Wäsche waschen und Schwimmbadbesuch verplempert. Zum Nachtessen sind wir wieder zu Dornier gefahren. Am Sonntag hatte uns die Bedienung gesagt, dass am Mittwoch der Shellfish Special nur die Hälfte kostet. Also bestellten wir den Seafood Royal Platter und konnten uns an Meeresfrüchten sattessen. Auf der grossen Platte waren etwa 20 Langustinen, dazu Miesmuscheln, Calamari und noch Fisch. Ach ja etwas Reis und ein grüner Salat war auch dabei. Dazu eine Flasche ausgezeichneten Weisswein. Zur Abrundung noch eine Nachspeise für jeden und das Ganze hat nur etwa Fr. 80 gekostet. Einschliesslich eines herzlichen Empfangs und eines sehr freundlichen Service.

Am Donnerstag gab es am frühen Morgen etwas Regen aber schon bald schien wieder die Sonne. Da die Wetterprognose für diesen Tag etwas kühlere Temperaturen ankündigte, beschlossen wir nach Kapstadt zufahren. Als erstes fuhren wir zur Waterfront, wo wir den Bus wieder bei Pieter, unserem Lieblingsautowächter abstellten. Er erkannte uns, respektive Nelson, sofort und wir wurden ganz herzlich begrüsst. Pieter organisierte auch sofort einen Parkplatz für uns und wir konnten sorglos über die Waterfront spazieren, danach fanden wir einen Fussweg der am Meer entlang führte. Von hier konnte man gut das für die WM 2010 erstellte Fussballstadion sehen.

Von hier nahmen wir die Abkürzung durch die Lobby eines Fünfsternehotels um wieder an die Waterfront und ihre Strassenmusikanten und Shops zu gelangen.

Danach fuhren wir noch nach Bloubergstrand um ein wenig am Strand zu laufen und den Kitesurfern zuzuschauen. Auf der Fahrt zurück zum Camping kamen wir natürlich wieder einmal in den Feierabendverkehr. Bei einer Erdbeerfarm kauften wir uns ein Kilo pflückfrische Erdbeeren. Natürlich war das für uns viel zu viel und so teilten wir sie mit unseren netten Nachbarn. Von diesen mussten wir uns leider verabschieden, sie sind bereits am sehr frühen Morgen aufgebrochen um 1200 km nach Hause zu fahren.

Wir benutzen hier im Weinland übrigens Rebenholz für den Braai.

13..12.2014 Mountain Breeze

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Am Samstag machten wir einen Besuch auf dem Weingut Oude Libertas. Hier gibt es auch einen Markt. Einige Stände haben wir schon auf Blauklippen gesehen, so auch der mit dem gutem Käse, von dem wir natürlich wieder welchen kauften. Zudem erstanden wir noch wunderschön weihnachtlich verzierte Lebkuchen- und anderen Kuchen welche übrigens beide (natürlich) von Deutschen gebacken waren.

Die Wetterprognosen für Stellenbosch versprachen für Sonntag eine Temperatur von 26 Grad, so beschlossen wir im nahe gelegenen Jonkershoek Park zu wandern. Im Park, der in einem Tal liegt, nahmen wir mal erst die drei Kilometer bis zum ersten Wasserfall unter die Füsse. In dieser buschigen, schattenlosen und windstillen Landschaft waren die Temperaturen deutlich höher als erwartet. Wie wir zurück beim Bus feststellten, waren es mehr als 30 Grad. Den ersten Wasserfall haben wir gar nicht bemerkt. Erst später auf der Karte sahen wir, dass er auch nicht direkt am Weg liegt. Dafür sind wir fast bis zum zweiten Wasserfall gelaufen. Als es uns zu heiss wurde, es war ja auch um die Mittagszeit, machten wir uns auf den Rückweg.

Auf dem Rückweg hielten wir noch mal auf dem Weingut Blauklippen wo wir den roten Zinfandel probieren wollten. Wir hatten diesen in einem Laden gesehen und waren erstaunt. Diese Rebsorte kennen wir eigentlich nur von kalifornischen Weinen. Im Weingut gibt es einen grossen Raum mit Tischen wo man die Produkte degustieren kann. Als wir da etwas ratlos herumstanden wurden wir von einer jungen Angestellten mit strohblonder Kurzhaarfrisur angesprochen. Sie wollte gleich wissen von wo wir herkommen und wechselte dann ins Hochdeutsch. Zu unserem erstaunen erfuhren wir, dass es sogar weissen Zinfandel gibt und beschlossen gleich beide zu probieren. Diese Rebe wird in Südafrika bis jetzt nur wenig angebaut und 70% davon auf Blauklippen . Die beiden Weine schmeckten uns gut und so nahmen wir uns welchen mit. Auf unsere Frage wie lange die junge Frau schon in Südafrika sei, erfuhren wir, dass sie Südafrikanerin sein und Deutsch bei einem Jahresaufenthalt in Hamburg gelernt hat. Da konnten wir nur staunen denn sie beherrscht die Sprache einwandfrei und ohne Akzent.

14.12.2014 Mountain Breeze und Franschhoek Vor einigen Tagen hatte Christine bei Tsonga in Franschhoek eine Handtasche und Emanuel Ledersandalen gesehen. Damals konnten wir uns nicht zum kaufen entscheiden. Also fuhren wir noch einmal hin. Tsonga ist eine kleinere Factory in Limpopo, wo von Frauen Taschen und Schuhe von Hand gefertigt werden. Als Markenzeichen haben sie einen Elefanten, die man auch als Schlüsselanhänger kaufen kann. In einem anderen Lederwarenladen, den wir auch immer wieder besuchen, weil uns Carol die Besitzerin so sympathisch ist. Und wo man nicht unbedingt etwas kaufen muss, sondern auch für einen Schwatz hereinschauen darf. Sie ist beklagte sich, dass das Geschäft nicht so richtig läuft. Wir hatten schon in Namibia gehört dass 30 bis 40% der Buchungen wegen Ebola storniert wurden. Wir fanden das seltsam, denn die Gefahrenzone ist näher an Europa als am südlichen Afrika.

Von Carol hatten wir den Tip, doch mal das Restaurant La Petite Ferme aufzusuchen, um in gediegener Atmosphäre einen Lunch zu nehmen.

15. bis 22.12.2014 Mountain Breeze

Für Dienstag nachmittag hatten sich Nelleke und Douw Kruger für einen Besuch angekündigt. Mit ihnen verbrachten wir einige sehr nette Stunden. Sie brachten zwei Sorten Bier aus einer lokalen, kleinen Brauerei mit. Mmmmh! Auch hier kann man gutes Bier brauen! Leider konnten sie nicht zum Braai da bleiben weil sie noch eine Einladung zu einem Geburtstag hatten.

Wir hatten uns für ein Konzert im Oude Libertas Amphitheater Tickets gekauft. Der Anlass war mit „Frank Sinatra and Friends“ angekündigt. Das Cape Town Chamber Orchestra spielte Lieder von Frank Sinatra und solche aus seiner Zeit. Der Dirigent kommentierte jedes Stück mit witzigen und interessanten Details. Ein Teil der Lieder wurden von Solisten gesungen. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend in diesem Open Air Theater bei angenehmer Temperatur.

In diesen Tagen fand bei der Blauklippen Weinfarm jeden Abend ein Weihnachtsmarkt statt. Am Samstag besuchten wir ihn weil da Carols by candlelight, also Weihnachtslieder auf dem Programm standen. Eine Fünf- Mann- Band mit Sängerin und eine Schülerin mit einer super Stimme trugen bekannte Weihnachtslieder vor. Dem Publikum wurden Textzettel verteilt und es wurde aufgefordert kräftig mit zu singen.Nach dem Konzert sassen wir noch an einem langen Tisch zusammen mit einer Gruppe Südafrikanern. Diese bestellten sich Grappa in kleinen Schokoladebechern. Zu unserer Überraschung bestellten sie für uns zwei gleich welche mit. Wir waren sehr überrascht denn wir hatten aus der Frage ob die Plätze noch frei sind, nicht mit ihnen gesprochen. Leider sind sie dann auch gleich mal gegangen. Sie hatten ein kleines Kind mit, das bei dem Opa auf dem Arm schlief. Sie hatten zwar auch einen Kinderwagen, aber der war voll mit Flaschenkisten.

Kurz bevor wir gingen sahen wir an der Bar ein Mädchen das sich vor Müdigkeit ganz eng an seine Mutter kuschelte. Emanuel machte ein Bild von den Beiden und zeigte ihnen beim vorbei laufen das Foto. Die Kleine rief ihm zu , dass sie Mila heisst. Er versprach ihr das Bild ins Internet zu stellen.

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Weil es auf dem Camping Platz ziemlich schattig war verbrachten wir mehrere Nachmittage am Strand von Strand. Ja so heisst ein Ort in der Nähe von Sommerset West. Das Meer war seeehr erfrischend, um nicht kühl zu sagen. Man konnte es aber einen Moment darin aushalten.

An einem anderen Tag unternahmen wir einen Ausflug zum Cape Point NP. Das ist dort wo das Kap der guten Hoffnung liegt. Auf das Erinnerungsfoto verzichteten wir, 1. musste man anstehen um sich dort abzuknipsen und 2. haben wir am ersten Januar bereits eines gemacht.

Auch im Botanischen Garten von Kapstadt- Kirstenbosch- haben wir ein paar Stunden verbracht.

23.12.2014 Mountain Breeze - EikendalVor einigen Tagen hatten wir für die Tage nach Weihnachten und bis ins neue Jahr auf dem Rondeberg Camping gebucht. Für Weihnachten hat sich Christine etwas Besonderes einfallen lassen. Im Internet hatte sie gesehen dass man beim Weingut Dornier auch Zimmer buchen kann und das tat sei dann auch. Wir haben erst am Nachmittag eingecheckt weil wir die Stunden vorher in Strand am Strand verbracht haben. Das Wasser des Atlantiks wurde von Tag zu Tag angenehmer, so dass man es gut auch etwas länger darin aushalten konnte.

Am Nachmittag kamen wir dann beim so genannten Homestead von Dornier an. Die Türe stand zwar halb offen, aber es war kein Mensch da um uns zu empfangen. Wir schauten uns ein wenig im Erdgeschoss um und waren nicht gerade überwältigt. In der Eingangshalle stand ein Rennfahrrad, sowie eine Golfertasche und der Aufenthaltsraum sah auch nicht gerade einladend aus. Nach diesem ersten Eindruck liefen wir zum Dornier Restaurant wo eine Angestellte nach Ashley suchte, die uns dann begrüsste und uns zurück zum Haus schickte. Dort mussten wir dann einen Moment warten bis sie auch kam und uns ins obere Stockwerk führte um das Zimmer zu zeigen. Schon auf dem Weg dorthin erklärte sie uns, dass unser Zimmer das einzige von vier sei mit Badezimmer ausserhalb des Zimmers (haben wir auf dem Zeltplatz auch- fuer weniger Geld!) auf der Etage. Das erstaunte uns doch sehr, für den verlangten Preis wäre es eigentlich zu erwarten dass das Bad vom Zimmer zugänglich ist. Das Zimmer selber war geräumig, aber sonst kann man nicht viel Positives darüber sagen. Es war ziemlich lieblos eingerichtet und sah im Internet (natürlich) besser aus. Was in der Homepage als Pool angegeben wurde war ein grosser Naturteich mit grünlichem Wasser. Frühstück war auch nicht im nicht gerade bescheidenen Preis inbegriffen aber das wussten wir schon im Voraus. Alles in allem überhaupt nicht das was wir erwartet hatten und dem entsprechend war Christine sehr enttäuscht, was wir auch äusserten. Ashley reagierte ziemlich schnell mit dem Angebot die Firma über welche die Buchung abgewickelt worden ist, telefonisch um eine Rückerstattung zu bitten. Wir hatten das Gefühl nicht die ersten Unzufriedenen zu sein. Es stellt sich heraus, dass bei der Buchung keine Vorauszahlung verlangt wurde und somit sollte die Angelegenheit erledigt sein sollte. Ashley war so nett uns anzubieten, bei anderen Unterkünften anzurufen um einen Ersatz zu finden. Wir beschlossen aber auf eigene Faust bei dem in der Nähe liegenden Eikendal Weingut und Lodge nachzufragen.

Hier wurden wir ganz herzlich von Wendy empfangen. Sie konnte uns je einen Superior Room oder eine Junior Suite anbieten, aber leider nur für eine Nacht. Nachdem wir uns die hübschen Zimmer anschauen konnten, beschlossen wir wenigstens für eine Nacht dem Luxus zu frönen. Wir verbrachten dann eine Weile am Pool und badeten im 24 Grad warmen Wasser, nachdem Emanuel eine tote Schwalbe mit dem Casher raus gefischt hatte. Man konnte sich auf der Veranda ein Glas vom eigenen Wein zum Aperitif einschenken und dazu ein paar Chips knabbern. Es stand Weisser. Roter, oder Rosé zur Auswahl. Wendy hatte uns auch einen Tisch im zum Weingut gehörenden Restaurant reserviert und wir bekamen ausgezeichnete Pasta serviert und dazu einen feinen Weisswein. Wir schreiben das damit ihr wisst dass wir uns nicht nur von Kaffee und Kuchen ernähren!!

24. bis 27.12.2014 Eikendal – Rondeberg

Nach einer guten Nacht in einem schönen Zimmer konnten wir noch ein ausgezeichnetes Frühstück geniessen. Die Auswahl an Brot, Käse, Früchten und noch vieles mehr war gross, und die Bedienung sehr nett. Eigentlich war im Preis der Übernachtung eine Weinprobe inbegriffen aber wir hatten noch eine mehrstündige Fahrt vor uns. Zudem war es noch etwas früh am Tag um Bacchus zu frönen. Emanuel hatte am Vortag noch beim Rondeberg Resort angerufen und angefragt ob wir auch zwei Tage früher kommen könnten. Der Bescheid war positiv und so machten wir uns auf den Weg der uns über 200 Kilometer in den Norden führte.Mit einem kurzen Stopp zum einkaufen in Stellenbosch und einem weiteren um zu tanken und uns ein Eis zu gönnen brachten wir die Strecke in einem Rutsch hinter uns. Von den vielen Baustellen auf N7, war nur eine im Einbahnverkehr und so kam es auch zu keinen grossen Verzögerungen.

Auf Rondeberg waren wir ja schon öfter wie zum Beispiel letztes Jahr an Weihnachten. Der Platz liegt am Bulshoek Stausee, an einem Hang und ist in Terrassen angelegt. Einen geheizten Pool gibt es seit diesem Jahr auch. Man steht auf Rasen was natürlich angenehmer ist als ein sandiger Platz. Unser Nachbar Peter fragt uns auch gleich ob wir nicht schon letztes Jahr hier waren und es gibt hier noch einige Camper welche immer wieder hier her kommen.

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Im Zuge der „Aufbauarbeiten“ unseres Platzes hängten wir eine Girlande, Samichläuse, Rentier und Sterne an unserem Vordach auf. Ein kleiner LED beleuchteter Schneemann und die Laterne von Ruth, sowie Kerzen hatten wir auch noch. Und das sah dann im Dunkeln doch sehr weihnachtlich aus. Es war zwar immer noch ziemlich bescheiden, verglichen mit dem Aufwand welchen die Südafrikaner betrieben. Aber der gute Wille zählt bekanntlich.Als es dämmerig wurde, verlief sich auch ein „echter“ Santa Claus mit einem riesigen Sack auf dem Rücken auf den Platz. Leider hat er nur einen kleinen Jungen gesucht, alle anderen gingen leer aus. Im Radio suchten wir nach Weihnachtsliedern, fanden aber nur einen Sender der Ansprachen von Politikern übertrug. Also war selber singen angesagt- allerdings nur ganz leise und nur gesummt.

Wie wir in Mails und Internet lesen hat es in der Schweiz wenig bis keinen Schnee gegeben. Tröstet Euch auch hier hatten wir keine weisse Weihnachten. Bei Tagestemperaturen um 30 Grad auch kein Wunder. Nach Sonnenuntergang mussten wir jeweils etwas Wärmeres anziehen wenn das Thermometer nur noch 25 Grad anzeigte. Nachts war es angenehm kühl.

28.12.2014 bis 31.12.2015 RondebergWir faulenzen hier herum, aber bei 30 bis 35 Grad im Schatten fehlt uns ein wenig die Motivation. Bis zum 50 Schritte entfernten See schaffen wir es gerade noch.Einmal konnte Emanuel sich dazu überwinden unters Auto zu liegen um die diversen Nippel der Antriebswellen und den Hecktüren abzuschmieren. Immerhin hatte er da noch ein wenig Schatten.

Unsere Nachbarn sind als Grossfamilie hier, insgesamt ein gutes Dutzend. Von Opas bis zu Enkel ist alles dabei. Am Abend vor ihrer Abreise luden sie uns zum Nachtessen ein. Es wurde ein schöner Abend, mit vielen Leckereien zum Essen und Trinken. Wir unterhielten uns so gut, dass wir uns erst um halb zwölf verabschiedeten.

Am Tag darauf mussten wir wieder einmal einkaufen gehen denn unsere Vorräte wurden knapp. Im 25 km entfernten Clanwilliam ist die nächste Einkaufsmöglichkeit. Also machten wir uns auf die Strecke.Am Vorabend kamen wir durch die Einladung nicht dazu Brötchen zu backen, deshalb beschlossen wir im Yellow Aloe Caffee zu frühstücken. Da gab’s dann auch einen Internetzugang. Auf dem Camping funktioniert unsere SIM-Karte nicht wirklich. Wir müssen immer zur Rezeption hinauf laufen und das ist bei den herrschenden Temperaturen nicht wirklich angenehm. Nachdem wir die Einkauferei hinter uns gebracht hatten, beschlossen wir noch einen Ausflug nach Wupperthal zu machen. Nein, nein, wir sind nicht schnell nach Deutschland gefahren, einen solchen Ort gibt es auch in Südafrika. Er wurde im vorletzten Jahrhundert von einem Herrn Leipold als Missionsstation gegründet. Das Dorf liegt am Ende eines Tales, welches wir nach 70 Kilometern über einen Pass (910m ü M) und etliche Anhöhen erreichten. Viel zu sehen gab es hier nicht. Ausser den Wohnhäusern gibt es Kirche, Gasthaus, Laden, Post, Touristeninfo, eine Schuhfabrik und 2 Friedhöfe.Die Schuhfabrik besuchten wir, aber da war nicht viel los. Von den 25 Arbeitern war wegen der Feiertage nur einer da. In der grossen Fabrikhalle standen etliche sehr alt aussehende Nähmaschinen und wie der Angestellte versicherte werden auf diesen alle Schuhe in Handarbeit gefertigt. Leider sei zur Zeit die Auftragslage sehr schlecht. Beim Eingang lag ein riesiger Haufen Lederreste und im Show Room waren die verschiedenen Modelle ausgestellt, die auf Bestellung angefertigt wurden.

Nachdem wir einmal um die Kirche gelaufen und durchs Dorf gefahren waren, machten wir uns auf dem gleichen Weg zurück nach Clanwilliam. Die einzige Alternative wäre eine schmale Off Road-Strecke gewesen. Wir hatten zwar auch etwa 20km zum Teil ziemlich holperige Piste vor uns, aber wenigstens konnte man überall kreuzen. Die Steigungen schaffte Nelson auch alle, aber einige nur mit Hilfe der Untersetzung. Inzwischen war es schon Nachmittag und sehr heiss. Das Thermometer zeigte 41,5 Grad an. Aber wir haben ja zum Glück eine mexikanische Klimaanlage (offene Fenster). Man nennt das hier auch eine 4x100 Aircon (vier Fenster offen bei 100km/h). Unsere leistet aber nur 2x70! Zurück am Rondeberg, haben wir uns wieder eingerichtet und sind dann gleich ins Wasser zum abkühlen.

Auch die beiden letzten Tagen des Jahres haben wir ohne grosse Aktivitäten verbracht. Schwimmen im kühlen Stausee am Blog schreiben und einige Fotos fürs Album knipsen waren die Highlights.

Nachdem wir an Silvester mit unseren Lieben zu Hause geskypt hatten, schauten wir uns nach dem Abendessen „Dinner For One“ an. Das haben wir extra zu diesem Zweck von daheim mitgenommen. Gewisse Gewohnheiten kann man nicht so leicht abschütteln.

Wir wollten eigentlich um Mitternacht mit Sparkling Wine anstossen aber es kam wieder einmal anders. Weil es ziemlich windig und kühl war, verzogen wir uns ins Bett wo wir uns auf dem PC einen Film anschauten. Als es dann 12:00 Uhr war, waren wir zu faul, nochmal die Leiter abzusteigen und unseren Wein zu holen.

01. bis 04.01.2015 RondebergHier hatten liebe Campingbewohner ihre private Disco veranstaltet und das bis um etwa 4 Uhr morgens. Wobei es nicht nur laute Musik gab, sondern je weiter der Morgen fortschritt, Geschrei und Gegröle.

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Sonst haben wir die Tage zwischen unserem Standplatz und dem Stausee verbracht. Einmal waren wir noch in Clanwilliam einkaufen.

Vom zweiten Januar an leerte sich der Campingplatz nach und nach.

05.01.2015 Rondeberg – Quaggaskloof Camping BrandvleidamWir waren nun lange genug am Rondeberg und wollten eine andere Gegend erkunden. Unser Ziel für heute war das Goudini SPA bei Worcester. Den Umweg nach Clanwilliam um zu tanken wollten wir uns sparen und deshalb pumpten wir einige Liter aus dem Zusatztank in den Haupttank. Als wir die erste Tankstelle erreichten hatte diese aber kein LRP. LRP ist ein Ersatz für verbleites Benzin, welches unserem katalysatorlosen Nelson gut tut. Also fuhren wir guten Mutes weiter, denn LRP findet man hier relativ häufig. Unser Mut wurde aber nicht belohnt, an den nächsten beiden Servicestationen hatten sie auch kein LRP. Danach kam dann lange nichts nur riesige, abgeerntet Getreidefelder. Bei der nächsten Gelegenheit wollten wir zur Not bleifreies Benzin tanken. Aber da war nur noch Diesel erhältlich. Nun mussten wir noch die letzten Liter aus dem Zusatztank umpumpen um endlich kurz vor Worcester an LRP zu kommen. Beide Tankuhren zeigten „leer“. Das war ziemlich knapp.Nach dem tanken und einkaufen fuhren wir zu Goudini. Da unser letzter Platz, der Rondeberg Camping, beinahe völlig leer war, waren wir ziemlich zuversichtlich hier auch ohne Buchung einen Platz zu bekommen. Am Eingang hiess es dann, ohne Vorausbuchung kein Eintritt! Aber es sei eh ausgebucht. Schliesslich wollten sie uns doch noch für eine Nacht aufnehmen. Als wir jedoch hörten dass die Übernachtung auf dem Camping 585 Rand koste, wollten wir das erst nicht so recht glauben. Aber es ist Hochsaison und momentan wurde ein Zuschlag für das Entertainment verlangt. Das konnte uns auch nicht überzeugen, Unterhaltung wollten wir keine und auf den bisherigen Plätzen bezahlten wir um diese Jahreszeit im Durschnitt die Hälfte. Also fuhren wir zum nahe liegenden Slanghoek Camping, der aber leider auch ausgebucht war. Der nächste Platz war etwas weiter entfernt und so riefen wir mal lieber dort an. Quaggaskloof wurde uns von einem Camper am Rondeberg empfohlen. Und hier gab es für uns einen freien Platz. Laut GPS sollten wir um etwa 17 Uhr dort ankommen.An einer Kreuzung sagte Frau GPS wir sollten nach rechts abbiegen was Emanuel auch schön brav tat. Christine machte ihn darauf aufmerksam, dass laut einer Hinweistafel die Strasse zu einem Gefängnis führt. Emanuel witzelte, dass er sie dort abliefern würde um dann alleine weiter zu fahren. Nach einigen Kilometern empfahl uns das GPS links die Strasse zu verlassen. Strasse verlassen bedeutet bei unserem GPS Off Road fahren, links war aber nur Wasser. Unser Bus hatte ja schon einiges geschafft, aber schwimmen kann er immer noch nicht. Also fuhren wir weiter auf der Teerstrasse. Nach wenigen hundert Metern kam ein Haus mit zwei Schranken. Aber das war nicht der Campingplatz sondern das Brandvlei Gefängnis. Drei Uniformierte mit schusssicheren Westen kamen aus dem Gebäude um zu sehen was wir hier wollten. Nachdem wir Ihnen erklärt hatten wieso wir hier sind mussten sie lachen. Dann öffneten sie die Schranke damit wir drinnen wenden konnten. Sie liessen uns auch wieder raus so waren wir nur eine knappe Minuten im Gefängnis. Für uns beide übrigens das erste Mal. Das Ganze war so lustig dass es kein traumatisierendes Erlebnis wurde und wir kein Care Team brauchten.Die Wachleute erklärten uns, dass der gesuchte Camping auf der anderen Seite des Stausees liegt. Erst viel später stellten wir fest, dass dieses Gewässer fast so verästelt ist wie der Vierwaldstättersee. Deshalb war der Platz nicht am anderen Ufer sondern hinter der Hügelkette und dann noch ein schönes Stück weiter südlich. Wir erkundigten uns unterwegs noch einmal, wobei Emanuel dieser Zungenbrecher Quaggaskloof nicht so leicht über die Lippen ging. Nach einigen Kilometern waren wir dann aber offensichtlich schon zu weit gefahren. Wir fuhren ein Stück zurück und Bogen dann auf die nächste Piste ein und das auf gut Glück, denn es gab kein Hinweisschild. Ungefähr nach einem Kilometer kamen wir wieder zu einem Schlagbaum und hofften dass es diesmal nicht wieder ein Gefängnis war. Zu unserer Erleichterung waren wir nun doch noch an unserm Ziel angekommen. Wie wir später feststellten, handelte es sich hier um einen Wasserski Club und wir hatten diesen Ort als Insidertipp erhalten.An diesem Ereignisreichen Tag hatten wir statt den ursprünglichen 220, 350 Kilometer zurück gelegt.An unserem Standplatz wurden wir sofort von unseren Nachbar herzlich begrüsst. Die Familie hatte ihren Schwiegersohn in spe dabei welcher aus der dem schweizerischen Freiburg stammt dabei.

06. und 07.01.2015 Silverstrand RobertsonWir hatten im Quaggaskloof Camping nur eine Nacht gebucht und fuhren deshalb am nächsten Tag weiter nach Robertson, wo wir am Silverstrand Camping vorsorglich einen Platz gebucht haben. Diesmal fuhren ohne Umweg über das Gefängnis direkt nach Robertson. Auch hier hatten wir nette Nachbarn die uns zum Benützen ihres Braais einluden und uns auch noch mit gegrillten Sandwiches und auf der Glut gegarten Süsskartoffeln versorgen. Der Platz liegt direkt am Breederivier, was ein Glück war, denn der Pool war sehr klein. Auf dem Fluss waren auch Motorboote mit Wasserskifahrern unterwegs. Das bedeutete dass man nicht zu weit vom Ufer weg schwimmen durfte. Wenn man sieht wie viele Biere die Schiffsführer intus haben wird man vorsichtig.Trotzdem war es sehr schön im Fluss zu schwimmen.Am zweiten Tag pendelten wir nur noch zwischen dem Schatten vor unserem Auto und dem Fluss. Unser Aussenthermometer zeigte 40 Grad an. Sogar die Einheimischen fanden es heiss.

Am Abend führte Christine Emanuel zum Geburtstagsnachtessen ins Bourbon- Street aus. Leider war es dort sehr voll, sehr laut und die Küche etwas überfordert. Wir haben etwa ein Stunde auf unser Essen gewartet, als es kam war es fast kalt. Geschmeckt

hat es trotzdem.

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08.01.2015 Robertson – MonatguAm Morgen war der Himmel bewölkt und am Mittag fielen wenige grosse Tropfen. Da standen wir gerade auf dem Parking vom Superspar und konnten nicht weg fahren. Nicht wegen dem Regen, sondern einem Geldtransporte der sich hinter uns gestellt hatte. Zuerst warteten wir geduldig, da wir dachten das dauert sicher nicht lange. Nach einer Viertelstunde stieg Emanuel mal aus um zusehen ob da jemand im Transporter sitzt. Als er den schlafenden Fahrer im Fahrzeug gefunden und geweckt hatte, bat er ihn sein Vehikel zu verschieben. Was er dann auch tat.Danach fuhren wir nach Ashton wo wir die Plattform 62 besuchten. Diese besteht aus zwei grossen Hallen, in der einen ist ein Flohmarkt eingerichtet und in der anderen wird hauptsächlich Wein verkauft. Man kann sie hier alle probieren. Wir beschränkten uns auf drei Portweine. Dann ging’s weiter auf der Route 62 nach Montagu. Zu erst suchten wir die Tourist Information auf, um die Adresse eines Zahnarztes zu bekommen. Emanuel hatte schon einige Tag leichte Schmerzen die langsam unangenehm wurden. Doktor Nolan schaute sich das Problemgebiss trotz Mittagspause an und meinte dann man sollte es zuerst mit Antibiotika versuchen. Kontrolle und Tabletten kosteten insgesamt ca. 28 Franken. Für dieses Geld darf man in der Schweiz gerade noch die Schwelle der Praxis übertreten.In diesem Ort gehört für uns ein Besuch bei Montagu Dried Fruit & Nuts dazu. Hier gab es mehrere Sorten Nüsse, und besonders gute, mit Yoghurt überzogene Trockenfrüchte. Im dazu gehörenden Restaurant genehmigten wir uns ein Coffee Milkshake und Karottenkuchen. Als wir weiterfahren wollten, kam eine Frau auf uns zu mit einer grossen Melone in den Händen. Sie erzählte uns freudenstrahlend, dass ihre Mutter aus Zürich stammte und Hochstrasser hiess. Sie hatte hier Melonen von ihrer Farm geliefert und möchte uns uns aus lauter Freude eine schenken.Unser Tagesziel war das Doringlaagte Camping. Hier gibt es einen kleinen künstlichen See, auf dem Tret- und Ruderboote, sowie Kanus zur freien Verfügung stehen. Ein Paradies für Kinder. Auf dem Spielplatz stehen auch noch zwei grosse Trampoline. Zum Baden gibt es zwei Pools, einen Schwimmteich und den See. Die Toiletten sind richtig nett eingerichtet mit Spiegel in Rahmen und Seifenspender an jedem Waschplatz und alles ist sehr sauber. Alles in allem ein schöner Platz.

09. und 10.01.2015 Doringlaagte MontaguMit unseren Nachbarn, Eltern mit zwei Kindern, kamen wir schnell ins Gespräch. Das heisst vor allem mit Niel, seine Frau Petro, wie die meisten Südafrikanerinnen, war eher zurück haltend mit Leuten die nicht afrikaans sprechen. Er bot uns dann eine Mitfahrgelegenheit an um im nahen Ort einzukaufen. So mussten wir nicht alles zusammen packen. Wir fanden das sehr nett von ihm und nahmen sein Angebot also gerne an.Die Tage waren heiss aber gegen Abend zogen Wolken auf, doch der Regen blieb zum Glück aus. In der Nacht kühlte es dann ab und so konnten wir gut schlafen.

11.01.2015 Montagu – StellenboschZum Frühstück assen wir die Hälfte der geschenkten Melone, die so süss und saftig war. Die andere Hälfte bekamen unsere Nachbarn, von denen wir danach Abschied nahmen. Sie fuhren nach Hause und wir wollten auf den Camping bei Villiersdorp am Theewaterdam. Dieser wurde uns von einer Ladenbesitzerin in Franschhoek empfohlen. Wir buchten uns dort für zwei Nächte ein und durften dann frei auswählen. Aber was wir da sahen gefiel uns überhaupt nicht. Es war am Dam entlang eine grosse Fläche mit wenig Gras. Dass es keinen Stromanschluss gab war nicht so schlimm aber Wasser gab es nur bei den Toiletten und die waren ziemlich weit entfernt und überhaupt nicht einladend. Der Preis von Rand 220/Nacht war auch nicht wenig. Wir waren uns einig, dass wir hier nicht bleiben und fuhren zum Empfang um das Geld zurück zu verlangen und wo wir dann erfuhren dass es auch bessere Plätze gab, die aber alle besetzt waren. Das Geld bekamen wir auch anstandslos und so machten wir uns auf die Suche nach der nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Aus dem Campingführer hatten wir die Koordinaten des Bergplas Campings bei Stellenbosch. Diesen fanden wir leider nicht. Schlussendlich gaben wir es auf und fuhren zum Mountain Breeze wo wir wie alte Bekannte empfangen wurden. Es scheint, dass wir schon zu lange in der Gegend sind. Auf jedem zweiten Camping sagt uns jemand, dass sie uns irgendwo gesehen haben und in unserer Nähe standen.

12.01.2015 StellenboschHier lernten wir Andrea kennen. Sie und ein ihrer Familie und Hund standen hier auf dem Camping mit ihrem Landrover. Sie und ihr Mann verbringen den europäischen Winter im südlichen Afrika und den Sommer in Deutschland. In Hermanus besitzen sie ein Haus und sie lud uns ein bei ihnen zu übernachten wenn wir wieder einmal dort vorbei kommen.Es war wieder einmal Waschtag und dabei wechselten wir auch noch das Moskitonetz aus. Eine schweisstreibende Arbeit, wenn die Sonne scheint. Das Netz ist am Dach an Klettstreifen befestigt und reist mit der Zeit an einigen Stellen. Ein neuer Campingstuhl für musste her. Emanuel hat schon zwei geschlissen, frei nach der Fisherman’s Friend Werbung entweder sind sie zu schwach oder er zu schwer. Wir machten uns also auf zum 4x4 Megaworld Outdoor Shop. Kaum waren wir beim probesitzen der angebotenen Modelle kam ein Verkäufer um uns zu beraten. Zum Beispiel muss man unbedingt darauf achten dass der Stuhl gerade steht, weil sie sonst durch ungleiche Verteilung des Gewichtes Schaden nehmen. He? Emanuel fragte ihn ob er einen Witz mache. Er musste zu geben dass das beim Camping nicht immer einfach ist. Kaum war dieser Berater weg erzählte uns ein anderer das gleiche. Da wollte Emanuel von ihm wissen ob e auch schon campen war. Wir haben uns dann für das Oztent Modell Kokoda Chair entschieden, aber wir wissen jetzt, dass wir unsere Stühle am besten in der Wohnung oder wenigstens auf der Terrasse oder dem Balkon aufstellen sollten, so richtig Outdoor tauglich sind sie ja nicht.

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13. bis 15.01.2015 Mountain Breeze – Eikendal StellenboschFür diese Tage hatte Christine drei Nächte in der Lodge Eikendal gebucht. Hier verbrachten wir schon eine Nacht als uns das Dornier Homestead nicht gefallen hatte.Wir wurden wie alte Bekannte begrüsst. Mit Umarmung und Küsschen gab es auch. Sowas hatten wir noch nie erlebt. Wir bekamen wieder ein superschönes Zimmer. Wendy reservierte uns für den ersten Abend einen Tisch im Restaurant der Weinfarm und für den dritten Abend auf unseren Wunsch bei Longridge. Am zweiten assen wir wieder Meeresfrüchte bei Dornier. Hier wurden wir auch gleich wieder erkannt, und die junge Dame, die uns bediente erzählte uns von ihrer Tochter, die bald in die Schule kommt und dass es 2000 Rand Schulgeld kostet, neben der Uniform und dem Unterrichtsmaterial. Sie und ihr Mann arbeiten beide bei Dornier und verdienen sicher nicht soo schlecht, aber sie hoffen, dass sie ein Stipendium für die Tochter erhalten. Zum Frühstück wurde alles angeboten, was es so braucht und die Bedienung war sehr aufmerksam.Die Tage verbrachten wir zum grössten Teil am Strand von Strand, klingt blöd aber der Ort heisst halt so. Aber nur an einem Tag konnten wir den Beach richtig geniessen. Sonst wehte der Wind so heftig dass ein gemütliches Sitzen am Strand nicht möglich war. Da das Wasser im Atlantik aber trotz Wind zum Baden einlud- es war sicher 22 Grad warm- verstauten wir unseren Plunder im Auto und gaben den Schlüssel beim Parkplatzwächter ab. Denn einen im Meer versenkten, weil in der Tasche der Badehose mitgeführten Autoschlüssel hatten wir schon mal. Wir machten einen langen Spaziergang am Strand und badeten zwischendurch. Und der Watchman hat sich über sein zusätzliches Trinkgeld gefreut. Der nächste Tag war zum Baden nicht geeignet, der Wind blies uns den Sand nur so um die Ohren, man konnte nicht mal geradeaus schauen. Also tranken wir nach einem Strandlauf auf der Terrasse eines Bistros einen Mango-Cocktail. Danach fuhren wir über die Küstenstrasse bis nach Rooi Els und wieder zurück. Ja, unsere Zeit gestaltet sich im Moment nicht gerade aufregend, dafür friedlich.Im Longridge war ja für den letzen Abend ein Tisch bestellt. Uns wurde dieses Restaurant von Gästen bei unserem ersten Besuch im Eikendal empfohlen. Vielleicht waren unsere Erwartung anders und die eher elegante und etwas reservierte Atmosphäre ein ziemlicher Kontrast zu den beiden gemütlichen Abenden vorher. Das Essen war zwar gut, aber nicht überwältigend.

17. und 18.01.2015 Eikendal Stellenbosch – MelkbosstrandIn der Nacht hatten wir Regen und auch als wir unser Gepäck in den Bus brachten gab es einen kurzen Schauer. Seit dem 4. Dezember war das der erste Regen.Nun hiess es Abschied nehmen von den lieben „Eikendalern“. Ein kleines Missgeschick gab es aber noch: Vor der Abreise bekamen wir noch unsere saubere Wäsche zurück. Nur fehlten zwei Paar von Emanuels Unterhosen, dafür waren zwei Damenunterhosen dabei. Emanuel weigerte sich diese als Ersatz mit zu nehmen vor allem die geblümten. Seine waren leider nicht auffindbar, so mussten wir mit zwei Stück Unterhosen minus weiter. Trotzdem bleibt Eikendal in guter Erinnerung. Und wir haben einen Vorwand wieder hinzufahren…Genug Mountain Breeze, wir fuhren wieder näher ans Meer zum Ou Skip Camping bei Melkbosstrand.Hier hatten wir uns vor etwa einem Jahr einen Bungalow angeschaut, der uns aber nicht gefallen hat. Der Camping stellte sich nun auch nicht gerade als erste Wahl heraus, aber ausschlaggebend war das grosse Schwimmbad. Dieser war zwar etwas arg mit Algen bewachsen aber dafür bot er trotz spielender Kinder genügend Platz zum schwimmen.Hier standen neben unserm Nelson, drei ausländische Fahrzeuge, alles zu Camper umgebaute Lastwagen. Ein DAF aus den Niederlande, dessen Bewohner wir aber nicht kennen lernten, weil sie tagsüber immer weg waren. Ein MAN aus München, welcher etwa ein Dutzend Motorräder begleitete und deren Besitzer nicht viel Interesse an einem Gespräch mit uns Kleinfahrzeugfahrern zeigten. Der dritte war ein Mercedes aus Tansania der auch ein ehemaliges Feuerwehrfahrzeug war. Ein riesiges Teil mit „Dachterrasse“ und einem Schlafplatz auf dem Dach. Er ist im Besitz von einem deutschen Paar, das schon lange in Tansania lebt. Sie wurden begleitet von der Schwester des Besitzers und ihrem Mann. Mit diesen vier hatten wir deutlich mehr Kontakt, aber leider blieben sie nur für eine Nacht.

Die Toiletten in diesem Camp waren auch nicht gerade auf dem neusten Stand. Papier gab es selten und zudem fiel das Wasser, wegen eines Leitungsbruchs für mehrere Stunden aus.

19. bis 24.01.2015 Melkbosstrand –Avatara BrakenfellAls nächsten Platz hatten wir Avatara ausgewählt, weil sich dieser nur wenige Kilometer von Swannies Caravan and Tent Werkstatt befindet. Für diesen Tag hatte uns nämlich Henri der Besitzer dieses Ladens bis Mittag einen Kostenvoranschlag für beiden Ersatz-Organizer, die Reparatur der Markise, und eine Erweiterung derselben versprochen. Wir verbrachten noch einige Zeit im Einkaufszentrum Canal Walk und fuhren dann etwa um drei Uhr zur Werkstatt, da wir bis dahin immer noch nichts von Henri gehört hatten. Einer seiner Mitarbeiter teilte uns mit, dass der Chef gerade unterwegs sei und auch telefonisch nicht zu erreichen. Nun musste Emanuel etwas Klartext reden, denn wir wurden nun seit mehr als einem Monat hingehalten. Zuerst hatte Henri keine Zeit, dann waren Betriebsferien und nun war die Werkstatt schon wieder oder immer noch vollgestopft mit Camper und Wohnwagen. Diese hatten vermutlich eh Vorrang vor unserem Kleinauftrag. Der Mitarbeiter versprach Henri auszurichten, dass er uns am nächsten Vormittag einen Preisvorschlag machen müsse. Wie wir eigentlich schon erwarteten, kam natürlich kein Anruf. Telefonisch war er am Nachmittag auch nicht erreichbar, so blieb Emanuel nichts anders übrig als den Aufrag per Mailbox zu canceln. Er rief natürlich auch nicht mehr zurück. Hier ist halt Afrika.

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Auf Avatara hatten wir zuerst für zwei Nächte gebucht, weil es uns aber gut gefiel haben wir um einen Tag verlängert. Und weil es uns immer noch gefiel noch einmal zwei Nächte dran gehängt.Ja, was gefällt uns denn so gut hier? Schöner Platz mit gepflegtem Rasen, eine schöner sauberer Pool und sehr saubere Toiletten und Duschen. Nicht zuletzt nette Nachbarn die auch mal ein Schwätzchen mögen. Es schienen alles auch Pensionierte zu sein und mit unserer Anwesenheit ist das Durchschnittsalter um mindestens drei bis vier Jahre gesunken…An Christines Geburtstag sind wir nach Kapstadt gefahren wo Emanuel einen Tisch im „The Afrika Cafe“ gebucht hatte. Kurz vor der Stadt war ein Grasbrand und der heftige Wind blies eine dicke Rauchwolke über die Autobahn. Es wurde richtig finster als wir durch diese fuhren. Zum Glück dauerte der Spuck nur wenige hundert Meter und dann war die Luft wieder klarer. Im Afrika Cafe gibt es nur ein Menu und es werden Speisen aus verschiedenen Ländern des Kontinents serviert. Die Portionen sind eher klein, aber es gibt deren viele und man kann auch nachbekommen. Von jeder Speise wird erklärt wo sie herkommt und was drin ist. Wir haben von den letzten fünf nicht mehr alles geschafft und so erübrigte sich eigentlich die Frage nach einer weiteren Portion.Wenn alle Gäste zu essen haben, geht das ganze Bedienungspersonal mit Musik und Tanz durch alle Räume. Es waren nicht alle Gäste Touristen, aber alle haben diese Darbietung genossen. Die Frauen hatten ins Gesicht Ornamente gemalt und eine von ihnen bot das auch den weiblichen Gästen an. Christine bekam ein schönes Blumenmuster in weiss und orange über Stirn und Nase. Auf dem Rückweg war der Wind noch heftiger und kam stossweise. Emanuel musste die ganze Zeit korrigieren, damit Nelson einigermassen in der Spur blieb.Wir kommen von Avatara einfach nicht weg, wir haben noch einmal um zwei Tage verlängert. Zum einen ist der Wetterbericht für nächste Woche an der Ostküste nicht so gut und zum anderen die Campingnachbarn so nett. Wir wurden auch hier schon gefragt ob wir mit wollten zum einkaufen. Eine Einladung zu einem Glas Wein mussten wir auf den nächsten Abend verschieben, denn wir wollten noch einmal zu Dornier Tapas essen. Hier wurden wir wieder wie alte Bekannte begrüsst, was wir ja inzwischen auch sind! Dessert bekamen wir aber trotzdem nicht mehr, die Küche schliesst um 19:00 Uhr. Da die Lust auf Süsses aber leider stark war, fuhren wir halt nach Stellenbosch um in einer Gelateria ein feines Eis zu essen.

25.01.2015 Avatara – OnrusWir verabschieden uns von einigen Nachbarn und alle bekunden die Hoffnung uns irgendwo in Südafrika wieder zu sehen. Unser Ziel ist Hermanus wo wir Andrea und Bernd besuchen wollen. Wir haben Andrea ja vor kurzem auf dem Mountain Breeze Camping kennengelernt wo sie uns in ihr Haus eingeladen hat. Zum ersten Mal haben wir eine solche Einladung angenommen. Zuerst steuerten wir aber mal Stellenbosch an wo wir einkauften und dann den Golfplatz von Kleine Zalze. Nein, wir spielen diesen Sport (noch) nicht. Aber Bernd hat dort nach einem Spiel seine Sonnenbrille vergessen. Die reguläre Einfahrt zum Platz wurde uns verwehrt. Nicht weil unser Nelson zu wenig schick und ein wenig dreckig war, das Rieddach war zu tief. So mussten wir den Lieferanteneingang nehmen, wo wir einchecken mussten und wo von einem Sicherheitsmensch noch mit einem Spiegel die Unterseite des Busses abgesucht wurde. Auf dem Parkplatz stand dann unter anderem ein Rolls Royce mit dem Nummernschild „Cloud 1“. Leider hatte niemand Bernds Brille gefunden. In Südafrika ist Golf übrigens nicht so elitär wie in der Schweiz. Man kann sogar ohne Ausbildung, sprich Platzreife, spielen. Ist etwa so wie mit dem Tauchen da fragt hier niemand nach einem Brevet und Logbuch.Weil wir schon ganz in der Nähe der Eikendal Lodge waren wollten wir mal nach Emanuels verschwundenen Unterhosen fragen. Leonie empfing uns ganz herzlich aber die vermisste Unterwäsche bleibt ein für alle mal verschwunden. Weiter ging es aber immer noch nicht auf schnellstem Weg. Annemarie und Ken hatten uns einen Fabrikladen kurz vor Franschhoek empfohlen wo man Lebensmittel günstig einkaufen kann. Da fanden wir dann auf Gestellen leicht eingedrückte Konservendosen, Reis aus Thailand, Kaffee von Eduscho und vieles mehr zu extrem tiefen Preise. Der Besitzer erzählte uns dass er die Ware von Importeuren und lokalen Herstellern bekommt. Wenn zum Beispiel die Verpackung nicht in Ordnung ist müssen diese für die Entsorgung bezahlen. Deshalb bringen sie die Ware zu ihm und er kann sie günstig an den Mann oder die Frau bringen. Als wir das Gelände verlassen wollten, lud ein Mann Pflaumen aus einer Rahmenpalette in seinen Pickup. Wir wollten ihm welche abkaufen, was er aber nicht wollte. Da kam ein anderer Mann und bot uns von seinen Pflaumen an. Emanuel wählte etwa ein halbes Dutzend aus und wollte bezahlen. Es kam aber zum Tauschhandel. Wir sollten von ihm und seiner Familie Fotos machen und ihm dann schicken, dafür durften wir die Pflaumen umsonst haben. Da waren wir uns schnell einig. Er gab uns seine Adresse und wir machten einige Bilder. Nun stand uns noch der Franschhoekpass bevor und dann ging es flott weiter bis nach Hermanus. Dort angekommen genehmigten wir uns ein Kaffee und riefen Andrea an um ihr mitzuteilen dass wir im Ort sind. Da erfuhren wir dass es ihrem Mann nicht gut ging und sie auf den Krankenwagen wartete. Wir wollten auf unseren Besuch verzichten aber sie sagte wir sollten nur schnell kommen bevor die Ambulanz da sei. Wir mussten bis ans Ende des Ortes fahren und fanden das Haus nicht und als wir dann da waren war der Patient schon auf dem Weg ins Spital. Wir warteten ein Stündchen und fuhren dann nach Onrus auf den Campingplatz.Dieser Campingplatz gefällt uns zwar nicht besonders aber es war schon Abend, Pera war ausgebucht und es gibt in der Nähe von Hermanus keine andere Wahl. Dieses Mal war es besonders unangenehm weil hier ein Baum blühte der sehr penetrant nach angefaulten Bananen roch, um nicht stank zu sagen.

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26. bis 29.01.2015 Onrus – HermanusWir packten alles zusammen und fuhren wieder ins nahe Hermanus. Dort druckten wir die die Fotos für den Pflaumenhändler und brachten sie zur Post. Dann vertrieben wir uns die Zeit mit „lädelen“ . Es gibt hier ja viele schöne Geschäfte. Bernd konnte schon am Vorabend wieder entlassen werden und so konnte unser Besuch doch noch stattfinden. Wir machten einen schönen langen Spaziergang mit Dragon dem Langhaardackel am Strand von Hermanus, wo wir noch nie waren. Die Lifeguards waren noch im Dienst und fragten ob wir schwimmen wollten- das Wasser war 14 Grad!! Im Erdgeschoss hatten wir ein Zimmer und zwei Badezimmer zu unserer Verfügung und zum Nachtessen fuhren zum wir zwei zum Paradiso am alten Hafen.

30.01 bis 02.02.2015 Hermanus - GansbaaiVon Hermanus zum Heidehof bei Gansbaai sind es nur etwa 50 Kilometer und da wir uns erst für den späteren Nachmittag angemeldet hatten blieb noch Zeit in Hermanus zum Friseur zu gehen. Andrea hatte uns noch zu einem Fisch-Mittagessen eingeladen. Nach dem Essen sassen wir noch lange gemütlich schwatzend zusammen.

Auf dem Heidehof wurden wir von Mathia, Walter und Pita dem Hund empfangen, zweimal freundlich und einmal mi Gebell.Hier waren wir ja schon öfter, November 2000 auf unserer ersten Südafrika-Rundreise und zuletzt im November 2014.Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen.

31.02.2015 GansbaaiWir machten einen Ausflug nach Gansbaai und nochmal nach Hermanus um Alu-Schienen zu kaufen. Der Bodenbelag im Bus war mit Teppichklebeband befestigt, was sich aber bei den afrikanischen Temperaturen nicht bewährt hat. Mit den geschraubten Alu-Leisten sollte es nun besser klappen. Da wir schon in Hermanus waren, kehrten wir auch noch ein. Nein keine Kaffee und Kuchen, aber leckere Sachen. Zurück auf dem Heidehof, räumte Emanuel Walters Computer etwas auf und Christine widmete sich der schmutzigen Wäsche.Die Farm ist ja nicht am Stromnetz angeschlossen, es gibt aber Solarpanels, ein Windrad und einen Generator. Das macht sie unabhängig von Escom, welche ja ein ziemliches Problem haben. Um den Stromhaushalt zu regulieren werden mehr oder weniger geplant ganze Regionen von Zeit zu Zeit vom Netz abgehängt. Offizielle gibt es wohl, die aber von den Leuten hier zu recht hinterfragt werden. Man ist der Meinung, dass es an der Logistik, Planung, Wartung und dem Finanzhaushalt liegt.

02.02.2015 GansbaaiDer Heidehof ist eine Fynbos-Farm. Es werden hier einheimische Blumen wie Proteas, und auch australische Pflanzen kultiviert. Abnehmer ist hauptsächlich der europäische Markt. Eine der Mitarbeiterinnen wohnt mit Mann und zwei Töchtern auf dem Gelände der Farm. Walter fährt jeden WochentagLorain die ältere, und 7 andere Kinder nach Gansbaai zur Schule. Das Mädchen ist Walter besonders ans Herz gewachsen und sie besucht ihn und Mathia oft am Samstag. Für den heutigen Samstag hatte er ihr ein Picknick am Strand von Pearly Beach versprochen. An dieser Strandpartie durften wir auch teilnehmen. Auf der Rückfahrt zur Farm zeigte Nelson 600005km auf dem Tacho an. Nun sind wir also drei 60+er unterwegs in Afrika. Vieleicht wäre das ein eine guter Name für den Blog: 3 x 60+

01.02.2015 Gansbaai – De HoopDa wir Mathia und Walter nicht so schnell wieder sehen werden, war der Abschied etwas trauriger als beim letzten Mal. Da wussten wir, dass unsere Route schon bald wieder über Gansbaai und den Heidehof gehen würde.

Wir fuhren über Bredasdorp zum De Hoop Park. Wir mussten einen Umweg über einige Kilometer Piste machen, da die kürzeste Strecke zur Zeit eine einzige Baustelle ist. Entsprechen hatten wir wieder viel Staub im Inneren des Busses. Im Park bekamen wir diesmal einen Platz. Im Gegensatz zum Besuch im November war er nicht ausgebucht, sondern es waren nur drei Plätze belegt. Die Frankolins (Sandhühner) waren auch wieder da, aber diesmal hat keiner versucht auf dem heissen Rost stehend eine Wurst zu klauen.

02.02.2015 De Hoop - HartenbosWir beschlossen am Morgen, dass wir nach Hartenbos bei Mosselbay weiter fahren. Auch an diesem Tag machten wir einen Umweg, denn Malgas ist für Christine ein Tabu mit dem Bus. Dort wird die Fähre über den Breederiver mit manpower betrieben. Zwei Männer ziehen die Fähre am Stahlseil über den Fluss. Mit diesen hat Christine bedauern weil unser Vehikel viel zu schwer sei. Also mussten wir zuerst über Swellendam fahren. Unterwegs machten wir in Albertina einen kurzen Zwischenhalt bei Alcare. Als wir wieder losfahren wollten, stand da eine Familie mit Drillingen, und Emanuel musste schnell ein Foto machen. Bevor wir zum Campingplatz fuhren, fragten wir bei Campworld, ob es eine Möglichkeit gib unsere Markise zu reparieren. Der Verkäufer gab uns die Adresse einer Frau ganz in der Nähe die eine Nähwerkstatt für Zelte und ähnliches betreibt. Er telefonierte auch gleich, um sich zu erkundigen ob Nadia im Geschäft sei. Sie war es und deshalb fuhren wir gleich dorthin. Sie nahm gleich die Masse und zeigte uns die passenden Canvas-Muster und so konnten wir auch gerade noch die Farbe auswählen. Der Preis war in Ordnung und wir machten eine Anzahlung in der Höhe des Materials. Sie versprach uns den Stoff am nächsten

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Tag zu bestellen und den Auftrag noch diese Woche zu erledigen. Das ist doch etwas anderes als bei dem letzten Laden wo wir mehr als einen Monat umsonst gewartet hatten. Danach ging‘s zum ATKV Hartenbos Camping, wo wir wieder im Block E einen Platz mit Meersicht bekamen. Leider aber nur bis Samstag, weil auch hier nun nicht nur die Wochenend-Camper, sondern auch die Pensionäre wie die Heuschrecken einfallen.

03. bis 09.02.2015 HartenbosWir verbrachten die Tage mit lesen, schreiben, baden und mindesten zwei Strandläufen pro Tag. Am Mittwoch zog ein heftiges Gewitter über den Zeltplatz. In unserer Nähe standen zwei Wohnwagen in etwa 10cm hohem Wasser, bei unserem unmittelbaren Nachbarn brachen mehrere Zeltstangen weil sich viel Wasser auf dem Vorzelt gesammelt hatte. Der Besitzer des Wohnwagens holte neue Aluminiumrohre und eine anderer Nachbar und Emanuel halfen ihm in der Badehose diese wieder einzusetzen. Am Donnerstag hatte Nadia angerufen, dass der Stoff angekommen ist. Sie wollten am nächsten Tag nähen und wir sollten den Bus am Vormittag bringen. Das machten wir dann auch. Wir mussten die Markise auseinander nehmen um die kaputte Plane zu entfernen. Nadia brauchte diese als Muster um die Neue zu nähen. Nach etwa zwei Stunden rief sie an, wir könnten wieder kommen, die Plane sei genäht. Wir nix wie hin und die Markise wieder zusammen gebaut. Der einzige Nachteil des neuen Teils ist, dass Nadia zwei Stoffbahnen zusammen nähen musste. Damit ist die Mitte aufgerollt dicker und der Staukasten etwas zu klein und geht nur auf einer Seite zu. Emanuel muss sich da etwas einfallen lassen. Am gleichen Tag sind wir auf dem Camping umgezogen. Wir wussten schon bei der Ankunft unser Platz war ab Samstag bereits gebucht war. So fragten wir am Freitag ob doch noch einer mit Meersicht frei sei. Es gab einen und wir konnten umziehen. Die nette Dame am Empfang hat ihn um einen Tag zurück gebucht und so kam uns eine Wochen fast halb so teuer wie die vorherigen sechs Tage. Als wir auf unserem bisherigen Platz zurück fuhren um Tisch, Stühle und noch so einiges was wir am Morgen stehenliessen zu holen, stand da ein Schild: „zu verkaufen 250‘000 Rand“. Zuerst fragten wir was das soll, merkten aber bald, dass unsere Nachbarn sich einen Scherz mit uns geleistet hatten. Die Tafel stammte von einem Immobilienmakler und sie hatten ein A4 Blatt mit der Verkaufssumme darüber geklebt. Am Freitag war noch einmal arbeiten angesagt. Christine musste Wäsche waschen. Emanuel montierte neue Organizer, optimierte die Aufhängung des Moskitonetzes und reparierte die Teleskopleiter. Der unterste Tritt hielt nicht mehr weil an einem Plastikteil kleine Noppen abgenützt waren. Mit einer Schraube konnte das Problem soweit behoben werden. Aber es fragt sich wie lange das hält. Solche Leitern haben wir im Südafrika nur einmal gesehen, wissen aber nicht ob es in Namibia oder Südafrika war. Sonst müssen wir halt wirklich ins „ Obergeschoss“ jumpen, wie Emanuel manchmal neugierigen Fragern weismachen will! Zu diesem Thema passt auch noch unser Grill. Hier machte sich ein Nachbar über unsern kleinen Grill von „Son of Hibachi“ lustig. Die nutzbare Fläche ist nur etwa zweimal 15x20 Zentimeter. Zum anfeuern klappt man ihn zusammen und stellt in auf. Der Nachbar wollte wissen zu was man denn dieses kleine Ding brauchen kann. Emanuel meinte, um Elefanten Steaks zu braaien. Als er einen skeptischen Blick erntete, setzte er mit der Behauptung nach, dass man den Braai sehr weit aus einander falten kann. Am nächsten Tag kam er wieder vorbei und erzählte, er habe ein 1,5m hohes Potjie. Auf Emanuels Frage was man denn damit machen kann antwortete er: Straussenhälse kochen!Auf einem unserer Spaziergänge sahen wir einen Toyota Land Cruiser mit einem speziellen Aufbau der uns schon vor einigen Tagen aufgefallen war. Er gehört Michel und sein Frau Rose aus Belgien. Sie sind schon länger in Afrika unterwegs. Sie sind auch Opfer der neuen Visa Regelung welche die 3 Monate bei einem Abstecher in ein Nachbarland verfallen lässt. Zwar haben sie in Durban eine Verlängerung verlangt, aber ob sie diese rechtzeitig bekommen steht in den Sternen. Sie planen, ihren Wagen nach Südamerika zu verschiffen, deshalb ist es ihnen eine Einreissperre eigentlich egal.

10. bis 12.02.2015 HartenbosLesen, baden, laufen, essen, trinken und schlafen. Das sind unsere Hauptbeschäftigungen in diesen Tagen gewesen.Wir versuchten noch einmal unseren Aufenthalt um drei Tage zu verlängern aber unser Platz war am Wochenende bereits wieder vergeben, also konnten wir nur noch bis Freitag bleiben. Christie und Jan die ihren Wohnwagen nahe von unserem Platz aufgestellt hatten, waren auch im letzten November, zur gleichen Zeit wie wir in Hartenbos. Nun wollten sie unbedingt ein Foto von uns machen um es ihrer schwedischen Nachbarin zu zeigen. Wir wussten nicht ob sie Schweden mit der Schweiz verwechselte aber wir liessen Sie uns abknipsen. Von ihnen machten wir dann an einem Abend auch noch ein Bild.Der Nachbar dem das Vorzelt eingestürzt war, wollte uns eines Tages 24 Eier schenken, wir haben dann 6 genommen denn für mehr hatten wir keinen Platz. Die Eier waren frisch von der eigenen Farm und super fein. Zwei Tage später wollte er uns schon wieder Eier schenken, da musste Emanuel ihm erklären, dass wir nicht wie Südafrikaner jeden Morgen jeder 4 Eier verdrücken würden. An einem andern Tag brachte uns Rudolf Trauben mit. Nachbarn hatten uns gefragt wie lange wir bleiben würden ab, inzwischen wusste es der halbe Campingplatz, denn am Mittwoch fragten uns auch Leute die wir gar nicht kannten ob wir morgen weiterfahren würden. Wir waren etwas irritiert. Wollten die uns loswerden? Am letzten Abend luden wir Rudolf, den Eiermann und seine Frau zu einem Abschieds- Aperitif ein. Und erhielten Biltong (Trockenfleisch) und eine Flasche südafrikanischen Schaumwein als Abschiedsgeschenk!

13.02.2015 Hartenbos - Plettenberg

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Nun war es Freitag und wir verabschiedeten wir uns von den Nachbarn.Die Autobahn kannten wir schon und deshalb versuchten wir die Küstenstrasse zu fahren. Das erwies sich als nicht ganz einfach. Wir machten aber noch einen Abstecher nach Glentana, wo es einen sehr schönen Strand gibt. Der Campingplatz liegt ziemlich nahe beim Strand, jedoch sich in einer Senke, ohne Sicht aufs Meer. Dafür ist er wohl vor Wind geschützt.Weiter ging es dann von da auf die Autobahn bis Wilderness. Ab hier ist die Strasse zwei- und manchmal dreispurig. Zwischen Knysna und Plettenberg, mussten wir an zwei Baustellen je 20 Minuten warten weil hier nur noch eine Spur für den Verkehr freigegeben war.Da der Wetterbericht für die nächsten Tage kein gutes Wetter versprach, hatten wir bei Lutz Pinkepank ein Zimmer für drei Nächte gebucht. Dort angekommen wurden wir wieder mit grossem hallo empfangen.

14.02.2015 PlettenbergNach dem Frühstück war ein Strandlauf angesagt. Wir marschierten die halbe Strecke vom Beacon Island Hotel zum Robberg und wieder zurück. Am Nachmittag bewältigten wir noch die zweite Hälfte. Das ergibt über acht Kilometer in zum Teil weichem Sand und zur Hälfte mit starkem Gegenwind. Zwischendurch waren wir nochmal in Knysna und um die Baustellen zu umgehen, durfte Nelson wieder einmal Off Road fahren. Da es aber zuvor geregnet hatte, entfiel wenigstens die Staub Putzerei, die nach solchen Strecken immer anfällt.

15.02.2015 PlettenbergDer Himmel war auch an diesem Tag ziemlich bewölkt, aber wir beschlossen trotzdem in das Nature Valley zu fahren. Auf dem Weg dorthin regnete es ziemlich stark. Aber das passte irgendwie, da wir durch eine Dschungellandschaft fuhren. Ab und zu ragten riesige Bäume mit Bartflechten aus dem Dickicht.Am Strand angekommen hatte der Regen wieder aufgehört und wir konnten einen Spaziergang machen. Viele schöne Muschelschalen und Schneckenhäuser wurden auf den Sand gespült. Am Ende der Bucht angekommen fing es an leicht zu nieseln und dann wurde es immer stärker. Als wir endlich wieder beim Bus ankamen, konnten wir zum Glück trockene Kleider anziehen.

Am Nachmittag liefen wir dann in Plettenberg noch einmal die halbe Strecke am Strand zum Robberg und zurück. Auch diesmal wurden wir vom Regen eingeholt und wurden nass bis auf die Knochen. Aber da wir dabei viele Delphine und eine Robbe beobachten konnten machte es uns nicht viel aus.

16.02.2015 PlettenbergDer Wetterbericht kündigte wieder etwas besseres Wetter an und so zogen wir von Lutz`s B&B auf den Campingplatz um.Vorher versuchten wir noch bei einer Zahnärztin einen Termin zu bekommen, denn Emanuels Zahnschmerzen machen sich von Zeit zu Zeit immer noch bemerkbar und Christine hat einen wackeligen Zahn. Leider ist die Praxis gut besucht und wir wurden auf die Warteliste genommen. Falls jemand absagt werden wir aufgeboten.

Auf dem Zeltplatz mussten wir aber feststellen, dass wir ganz schlechten Handyempfang hatten. Ausgerechnet jetzt muss das sein!

17. und 18.02.2015 PlettenbergEmanuel hatte in Hartenbos den dicken Schlafsack mit dem dünnen getauscht, weil dort die Nächte recht warm war. Hier war es aber sehr kühl und so musste er wieder den wärmeren aus der Dachbox holen.Uns gegenüber standen Jossy und Audrey, ein pensioniertes Südafrikanisches Paar aus dem Karoo. Er war mit dem Anschliessen eines Solarpanels an die Batterie ihres Wohnwagens beschäftig. Das interessierte natürlich Emanuel und als er feststellte, dass dem Nachbarn, das entsprechende Material fehlte holte er aus seinem Fundus Kabel, Lüsterklemmen und das richtige Werkzeug. Als der Regler zwischen Batterie und Solarpanel installiert war, merkten aber die beiden Bastler, dass eines der alten Kabel der bisherigen Installation noch einen Unterbruch hatte. Mit Emanuels Messgeräten war der Fehler bald gefunden und alles funktionierte. Zum Dank hatte uns Jossy für das Nachtessen Snoek (Fisch) versprochen. Er ist aber leider etwas vergesslich und dann haben wir halt unser Lammfleisch gebraten. Am letzten Abend waren wir noch im Nguni Nachtessen, was wie immer ein besonders Erlebnis war.

19.02.2015 Plettenberg - OysterbayAls wir erwachten regnete es leicht. Das hatte zwar der Wetterbericht gemeldet aber erst für später im Verlauf des Vormittags. Es hörte auch bald auf und wir konnten draussen Frühstücken, zusammenpacken und uns von den Nachbarn verabschieden. Als wir zum Einkaufen nach Plett fuhren fing es dann an richtig zu regnen. Auch auf der Fahr nach Oysterbay hatten wir die meiste Zeit Regen. Die letzten, knapp 30 Kilometer waren dann Piste. Ein Teil davon wurde gerade instand gestellt. Dazu wird der Grader, eine Art Strassenhobel, eingesetzt um die Unebenheiten auszugleichen. Danach wird die Piste gewässert und gewalzt. Wir wissen nicht ob die Strasse vom Regen noch zusätzlich Wasser bekam. Auf jeden Fall war es rutschig wie auf Glatteis. Nelson war kaum mehr zu lenken auch nachdem Emanuel 4x4 und Untersetzung eingeschaltet hatte. Ganz langsam brachten wir das Teilstück hinter uns.

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Eigentlich wollten wir bis Montag hier bleiben und da nur ein Platz von etwa 45 belegt war, schien das auch machbar. Aber leider hatte ein Club den ganzen Platz ab morgen Freitag für das Wochenende gebucht. So bezahlten wir halt für die eine Nacht. Nach dem wir uns mit möglichst viel Windschatten eingerichtet hatten machten wir einen Spaziergang zum Strand mit seinem weissen Sand und grossen Dünen.Audrey unsere Nachbarin in Plett hatte uns die Telefonnummer ihres Zahnarztes in Port Elizabeth gegeben. Als wir dort anriefen hiess es, es sei die nächsten drei Wochen ausgebucht aber man würde uns auf die Warteliste nehmen. Da es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt, sind unsere Chancen etwas besser. Kurz darauf erhielten wir einen Anruf von der Zahnärztin in Plettenberg, dass am nächsten Tag ein Termin frei geworden sei. So ein Mist.

20.02.2015 Oysterbay – Port ElizabethDa man uns hier nicht länger wollte machten wir uns auf die Suche nach einem anderen Campingplatz. Wir sahen uns zwei bei Jeffries Bay und einen weiter nördlich bei Beachview an. Keiner gefiel uns so richtig, also versuchten wir auf dem uns bestens bekannten Pinelodge Camping bei Port Elisabeth unter zu kommen. Leider war man ausgerechnet an diesem Tag ausgebucht. Aber ab Morgen gibt es wieder Platz. Auf dem fünften Campingplatz, The Willows, konnten wir noch für eine Nacht einen Platz ergattern. Und wir dachten schon, jetzt beginnt wieder die einsame Campingplatz- Zeit!Auch heute machten wir einen Spaziergang am Meer entlang. Leider gibt es hier kaum Sandstrand, sondern fast nur Felsen und einen Tidalpool.

21.02.2015 Port Elizabeth (PE)Das war vielleicht eine Nacht. Zuerst hatte Christine Mühe einzuschlafen und als sie endlich so weit war, wurde Emanuel vom heftigen Wind geweckt. Er fürchtete, die neue Markisenplane würde Schaden nehmen, denn bei der Ankunft blies nur ein kleines Lüftchen und die Sonne schien. So haben wir darauf verzichtet das Netz darüber zu spannen. Deshalb stand er auf um die Markise etwas tiefer zustellen. Damit war auch Christine wieder hellwach. Da Nelson weiter geschüttelt und gerüttelt wurde konnte Emanuel aber nicht wieder einschlafen. Einen erneuten Schaden an der Markise wollte er unbedingt vermeiden. Um vier Uhr morgens stand er dann noch einmal auf, rollte die Markise zusammen und entfernte auch gleich das Sonnensegel, das wir als Windschutz angebracht hatten und das jetzt vom Wind heftig gebeutelt wurde. Danach konnten wir beide doch noch ein paar Stunden schlafen.Haben wir schon berichtet, dass Emanuels neuer Campingstuhl auch schon in die Brüche geht? Etwa einen Monat nach dem wir ihn beschafft haben, war in einem Plastikteil ein Riss festzustellen. Da es auf diesen Stuhl eine fünf jährige Garantie gibt, schrieb Emanuel an den Hauptsitz von 4x4 Megastore und erhielt prompt Antwort des Managers der Filiale in PE. So wollten wir heute die Sitzgelegenheit bei ihm austauschen gegen eine neue. Das war jedenfalls unser Plan, aber umsetzten konnten wir ihn doch nicht.

1. Gestern hatten wir zufällig gesehen wo der Laden war. Dort angekommen stellten wir fest, dass man mit dem Umzug beschäftigt war.

2. Ein Mitarbeiter erklärt Emanuel, wo sich der neue Landen befand. Wir irrten ziemlich durch die Gegend und fanden ihn trotzdem nicht.

3. Bei einem anderen Outdoor-Laden erhielten wir einen neuen Hinweis, aber der stellte sich als falsch heraus.4. Hier wurde uns noch einmal gesagt, dass wir zum Einkaufzentrum Moffet on Main fahren müssten und dort neben dem Baby-

Laden sei 4x4 Megastore neu zu Hause. 5. Als wir dort zum dritten Mal vorbei fuhren konnten wir zwar noch immer keinen Hinweis auf den Laden finden aber ein leeres

Schaufenster gab es dort.6. Inzwischen waren an allen Kreuzungen die Ampeln ausgefallen und damit gab es auch entsprechend Stau. Wir stellten den Bus

auf der gegenüber liegenden Seite der Strasse ab und suchten einen Weg zwischen den Autos.7. Endlich angekommen stellten wir fest, dass der der Einzug noch in vollem Gange und man hier noch nicht auf Kundschaft

eingestellt war. Ein netter Angestellter, dessen Grossvater aus der Schweiz! kam und der Brunner heisst, schlug vor, doch am Montag noch einmal vorbei zu kommen. Unterwegs sprach uns ein Autofahrer auf der Nebenspur auf unsere Schweizer Autonummer an, und ein Stück weiter hielt er an, um uns – wir glauben zum ersten Mal- n i c h t zu fragen ob wir den ganzen Weg gefahren sind, sondern um uns eine rührselige Geschichte von seinem Onkel aus der Nachkriegszeit zu erzählen. Dieser ist kurz nach dem Krieg als ehemaliger südafrikanischer Soldat in der Schweiz gelandet und er hat einmal die Leute besucht bei denen der Onkel gearbeitet hat. Sie hatten sogar noch den alten Saurer Lastwagen, den sein Onkel gefahren ist- und für ihn ist die Schweiz einfach „unbelivable beautiful“!! Nach der Irrfahrt durch PE fanden wir uns beim Campingplatz Pine Lodge ein. Bis wir uns eingerichtet hatten, fing es an zu regnen und hörte auch bis am Abend mit kleinen Unterbrechungen nicht mehr auf. Kalt wurde es auch noch, so dass wir unsere Aktivitäten ins Innere des Autos verlegten.Auf dem nahen Universitätsgelände fand seit dem frühen Nachmittag ein Konzert statt, welches wir trotz Wind aus der Gegenrichtung mehr oder weniger gut mitbekamen. 22.02.2015 Port ElizabethDer Wind liess langsam nach, aber das Konzert in der Nachbarschaft dauerte aber noch bis zwei Uhr, was Christine wieder mal nicht schlafen liess. Aber nicht wegen der „schönen“ Musik, mehr wegen den Nebengeräuschen.

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Gestern hatten die Vervet Monkeys bei unserem Nachbarn durch ein offenes Fenster Rusk, eine Art Zwieback, geklaut und heute Morgen Kartoffeln. Dazu haben sie noch aufs Bett gepinkelt und im Vorzelt einen Haufen hinterlassen. Vorsichtshalber haben wir auch dem entsprechend bewaffnet gefrühstückt. Wie man auf dem Foto sieht hat auch noch gegen Fliegen.

23. bis 28.02.2015 Port ElizabethWie um diese Jahreszeit üblich hat sich der Campingplatz am Sonntagnachmittag ziemlich entleert. Auch in den folgenden Tagen sind mehr Leute weg gegangen als dazu gekommen. Eine junge amerikanische Familie, die jedes Jahr dem New Yorker Winter für vier Wochen entflieht, stand für einen Tag neben uns. Der kleine Mo war offenbar Wolkenkratzer gewöhnt, er sass quietsch fidel auf dem Dachzelt und plapperte munter drauflos. Am Abend tauschten wir selbstgefüllte Pepardews gegen Feueranzünder fürs Braaifeuer. Da wir am Montag noch nicht einkaufen mussten sind wir erst am Dienstag zum 4x4 Megastore gefahren um den Stuhl auszutauschen. Dort sah es schon deutlich aufgeräumter aus, als bei unserem letzten Besuch. Der Manger hat uns anstandslos den defekten Stuhl gegen einen neuen Campingstuhl ersetzt.Die meiste Zeit verbringen wir auf unserem Platz, im und am Pool. Einmal kam einer der Manager zu uns und sagte die Küche hätte etwas Neues für Conference Teilnehmer gebacken und ob wir bereit wären dies zu testen. Natürlich waren wir gerne bereit. Er brachte uns dann vier kleine Stücke Pizza zur Degustation. Der Pizzaboden war in amerikanischer Art ziemlich dick, aber als Fingerfood bestens geeignet. Belegt war die Pizza mit Ananas, Käse, Speck und Peperoni. Am Geschmack war nichts zu beanstanden. Wir konnten ein positives Feedback geben.An einem Nachmittag besuchten wir das Pinguin- Recreation- Center Samrec im Naturschutzgebiet des Cape Recife. Man kann vom Zeltplatz gemütlich dorthin laufen. Zur Zeit waren etwa 12 Pinguine dort, die wieder aufgepäppelt werden müssen.

Das Wetter ist wechselhaft aber geregnet hat es nur zweimal und das in der Nacht. Dadurch war es an zwei Tagen, bei etwas höheren Temperaturen sehr schwül. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug zwischen 93 und 99%. Dafür konnten wir am Abend auch lange draussen sitzen. Für nächste Woche, von Sonntag bis Mittwoch, haben wir im Addo Elephant Park einen Platz gebucht. Am Freitag hatten wir vom Medicross-Zahnarztzentrum immer noch nichts gehört. Deshalb beschlossen wir bei einer Praxis im nahen, kleinen Einkaufszentrum um Termine nachzufragen. Das ging erstaunlicherweise für Donnerstag problemlos. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen. Also werden wir am Mittwoch nochmal hierher zurückkommen.Wir benutzten die Einkaufsfahrt in die Stadt auch, um in Sommerstrand beim Beachhotel auf der Terrasse den Cheese Cake zu testen. Unser Urteil: Schöner Blick aufs Meer, gediegene Atmosphäre, freundlicher Service, feiner Kuchen. Der Preis war auch in Ordnung. Ungefähr Sfr. 10.- für 2x Kuchen, 1x Cappuccino und 1x Steel Works (alkoholfreier Cocktail). Am Kings Beach gibt es eine Park ähnliche Anlage mit Swimmingpools direkt am Meer. Dort wollten wir ein bisschen laufen. Aber das dortige „Publikum“ behagte uns gar nicht, es gab ein paar Souvenirverkäufer ausserhalb der Anlage und drinnen einige wenig Vertrauen erweckende Personen, so dass wir den Park ziemlich schnell wieder verliessen.Wir sind auch noch zum Ende des Shark Rock Pier rausgelaufen um die Skyline zu sehen und die Wellen zu beobachten.

01. bis 03.03.2015 Port Elizabeth – Addo Elephant ParkFür die nächsten Tage hatten wir einen Caravanplatz im Main Restcamp des Addo gebucht. Beim letzten Besuch hatten wir noch mit Glück einen für ein Zelt erwischt der auch für uns gross genug war. Diesmal wollten wir sicher gehen einen grossen zu bekommen. Da wir nur etwa ein Stunde zu fahren hatten waren wir früh am Ziel und konnten uns einen schönen Platz aussuchen. Danach hatten wir noch einige Stunden Zeit um auf die Pirsch zu gehen.An diesem und den folgenden Tage sahen wir einige Elefanten, Zebras, Leierantilopen, Kudus, Elande, Warzenschweine, Schildkröten, eine faustgrosse Schnecke und noch vieles mehr. Aber am besten seht ihr das auf den folgenden Fotos.

04.03.2015 Addo Elephant Park - Port ElizabethAm letzten Tag im Addo machten wir noch eine Runde durch den nördlichen Teil und verliessen den Park bei 42 Grad. Wir fuhren bis Colchester wo wir unsere Benzintanks wieder auffüllen mussten. Hier waren es nur noch 26 Grad und wieder zurück in der Pine Lodge zeigte das Thermometer nur noch 22 Grad an. Dazu blies der Wind in Sturmstärke, was es auch nicht wärmer machte. In der Nacht wurden wir im Bus ziemlich durchgeschüttelt.

05.03.2015 Port ElizabethKurz nach dem Frühstück wurden wir telefonisch an den Termin beim Zahnarzt erinnert und so waren wir auch pünktlich um zehn dort. Die Einrichtung der Praxis stammt noch deutlich aus dem letzten Jahrhundert, aber der Arzt war sehr nett und gab sich viel Mühe uns alles zu erklären. Bei Emanuel war der Befund unklar. Die Ursache der sporadischen Zahnschmerzen konnte der Doktor nicht feststellen aber auch er bekam Antibiotika-Rezept für den Fall, dass sie wieder auftreten. Am Schluss mussten wir für zwei Untersuchungen, zwei Röntgenaufnahmen und das Ausstellen von zwei Rezepten nicht einmal Sfr. 50.- bezahlen. Dafür „dürfen“ wir am Freitag, den 13. wiederkommen. Wenn das mal gut geht!!!

06. 03.2015 Port Elizabeth

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Bei wechselhaftem Wetter aber ohne Regen verbrachten wir den Tag auf dem Zeltplatz. Dieser füllte sich wie üblich auch an diesem Freitag wieder ein wenig. Aber man merkt dass die Camping-Saison langsam zu Ende geht.

07.03.2015 Port Elizabeth – Cannon RocksWir haben keine Lust bis zum nächsten Zahnarzttermin, hier in der Pinelodge zu bleiben. Deshalb haben wir beschlossen ein Stück die Küste hinauf nach Cannon Rocks zu fahren. In Alexandria verliessen wir die Teerstrasse und fuhren auf einer Piste weiter. Diese war mit grossen Löchern bestückt, aber wir sind auch schon üblere „Strassen“ gefahren.

Beim Camping angekommen wussten wir zuerst nicht ob wir überhaupt rein können, denn der Eingang war mit einem Rieddach versehen. Ein Angestellter der uns in Empfang nahm, war sich auch nicht so sicher, lotste uns dann aber durch, es ging ganz knapp. Wir fanden einen schönen sonnigen Platz für uns und mit unseren Nachbarn Leonie und Anton kamen wir gleich ins Gespräch. Weil es noch schön warm war als wir ankamen, testeten wir auch noch grade das erfrischende Schwimmbad.

08.03.2015 Cannon Rocks und UmgebungDer Himmel war an diesem Morgen ziemlich bewölkt und die Wetterprognose versprach auch keine Besserung also machten wir eine Rundfahrt nach Bathurst. Da wir für die Hin- und Rückfahrt nicht die gleiche Strecke machen wollten bogen wir kurz nach Kenton-on-sea auf eine Piste ab. Das waren dann gut 35km mit vielen kleinen und noch mehr grossen Löchern versehene unbefestigte Strasse. Wir mussten auch noch in ein Tal hinunter und auf der andern Seite wieder hinauf. Dabei begegnete uns eine Frau mit Gepäck auf dem Kopf, eine einzelne Kuh und eine von einem Jungen gehütet Herde Kühe. Bathurst ist Ort der Ananas und hier auf der Sommerhill Farm hat man ein Riesenexemplar aus Plastik auf gestellt.Es dient als Verkaufsladen, zur Info und als Aussichtspunkt. Einen Aussichtspunkt gibt es auch oberhalb des Ortes und er nennt sich Toposcope. Als wir den Wegweiser sahen wurden wir neugierig und fuhren dorthin. Auf einer geteerten Strasse welche nur zu dieser „Sehenswürdigkeit“ führt, kamen wir bald auf einem Hügel mit einer Art Monument an. Um dieses war ein Mäuerchen aufgebaut und darauf ist eine Tafel mit Namen und Orten angebracht. Das Ganze ist zum Gedenken der ersten Siedler errichtet worden.In Port Alfred, ein grösser Ort, in welchem wir vor einigen Jahren übernachteten, versuchten wir das B&B wieder zu finden, gaben aber dann bald auf.Auf dem Weg zurück zum Camping erkundeten wir noch kurz Kenton-on-Sea und Bonkes. Beides sind Ferienorte und haben zu dieser Jahreszeit und bei schlechtem Wetter nicht viel zu bieten. Nur ein kleines Bürogebäude, das zum Verkauf angeboten wurde, fiel uns auf. Eigentlich mehr das kleine Schild auf dem 10km/h steht. Das wurde wohl angebracht damit Besucher den kleinen Parkplatz nicht übersehen.

09. bis 11.03.201 Cannon RocksWir machten lange Spaziergänge am Meer. Zufälligerweise unternahmen wir diese Wanderungen immer bei Ebbe was das Laufen auf festerem Untergrund angenehmer macht. Einmal trafen wir auf einen älteren Herrn mit seinem Hund, der uns viel aus seinem und des Hundes Leben erzählte. Zum Schluss lud er uns noch zum Kaffe ein, da es aber inzwischen angefangen hatte zu regnen, wollten wir erst mal zurück zum Bus, um unsere Stühle vor dem durchnässen zu retten. Einen Tag besuchten wir Grahamstown. Dieses kleine Städtchen hat uns schon beim letzten Besuch gutgefallen. Im Zentrum gibt es viele alte, schön erhaltene Häuser. Auch Kirchen gibt es hier an jeder Ecke, darum nennt unser Nachbar Anton dieses den Ort der Heiligen. Im Zentrum steht sogar eine Kathedrale welche zwei Heiligen gewidmet ist. Wir liefen hoch bis zur Rhodes University und spazierten auch noch durch die einladenden Innenhöfe.

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass seit dem Vorabend der Strom wegen Wartungsarbeiten ausgefallen ist. Uns machte das nichts aus denn auch bei bedecktem Himmel liefert das Solarpanel genug Strom für den Kühlschrank. Nur unser Brot haben wir halt mal ungetoasted gegessen. Zwei Gruppen mit Wohnwagen hatten da mehr Probleme. Sie hatten keine Batterien zusätzlich eingebaut und waren ganz auf den 220 V Anschluss angewiesen. Sie haben deshalb den Campingplatz vorzeitig verlassen.

12.03.2015 Cannon Rocks – Port ElizabethLeonie und Anton verabschiedeten sich ganz herzlich von uns und luden uns zu einem Besuch bei ihnen in PE ein. Falls wir wegen dem Zahnarzt noch länger dort bleiben müssen, werden wir die Einladung gerne annehmen. Statt direkt nach PE zurück zu fahren, wünschte sich Christine einen Abstecher durch den Addo zu machen. Da wir die Wildcard für die Sanparks haben kostet uns das ja nichts und Zeit haben wir ja genug. Emanuel versuchte heraus zu finden ob man über eine Transitstrasse in den Park einfahren kann. Das wäre ideal um nur den südlichen Teil zu besuchen. Da wir aber im Internet keine Antwort darauf fanden, benutzten wir den südlichen Eingang bei Colchester. Dort erfuhren wir dann, dass man nur hier und beim Hauptcamp herein fahren kann.

Viel sahen wir zwar nicht, aber einige Elefanten, drei Büffel, Strausse und viele Zebras sowie Warzenschweine. Löwen? Immer noch keine.

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Im Addo waren es etwa 38 Grad, aber an der Küste wurde es wieder deutlich kühler und der Wind blies wieder heftig. Auf dem Pinelodge Camping mussten wir dann wieder das Sturmnetz über die Markise spannen.

13.03.2015 Port ElizabethAm Mittag hatte Christine wieder einen Termin beim Zahnarzt. Wir haben nicht schlecht gestaunt als er ein kleines Stück Draht zurechtbog und dieses dann hinter drei Zähne mit Zahnfüllmaterial anklebte. Dabei hat er uns noch alles genauestens erklärt. Nun ist der Wackelzahn fixiert. Das hätten wir also hinter uns gebracht und konnten damit weiterreisen.

14.03.2015 Port Elizabeth - GreenfountainEndlich waren wir wieder unterwegs. Unser Ziel an diesem Tag ein Campingplatz auf einer working Farm kurz hinter Port Alfred. Da waren wir schon letztes Jahr. Jeder Platz hat sein privates Badezimmer und wir standen neben einem Feld, auf dem vier Strausse, ein Herde Kühe und zwei Zebras weideten. Von dort aus hatte man auch freie Sicht auf einen Hügel der zu einem Privat Game Park gehört. Wir sahen dort schon Giraffen, Gnus, Buntebocks, und Zebras. Dazu mussten wir aber den Feldstecher benutzen. Es hat sich nicht viel verändert. Wir bekamen fast denselben Platz und die Kühe, Zebras und Strausse sind auch noch da. Auch Isabella, das grosse schwarze Schwein, das „Fussball spielt“ und sich im „Whirlpool“ suhlt ist noch da.

15. und 16.03.2015 Greenfountain – Mountain Zebra National Park

Das Greenfountain besteht nicht nur aus einem Campingplatz es gibt hier auch etliche „Chalets“. Bei uns würde man einem solchen Gebäude schon Haus sagen. Als wir durch die Anlage spazierten wurden wir von einer Frau angesprochen. Sie hörte dass wir Deutsch sprachen. Sie kommt aus Bremen und verbringt mit ihrem Mann den europäischen Winter hier. Wir staunten, als sie uns sagte dass man diese Häuser kaufen kann. Während der Abwesenheit der Besitzer, werden sie wann immer möglich vermietet, was in etwa die laufenden Kosten deckt. Zur Zeit könne man ein Haus für umgerechnet ca.Sfr. 50‘000 kaufen. Sie haben 2 Schlafzimmer, 2 Badezimmer, Wohnzimmer, Küche und einen grossen Carport. Wir verabschiedeten uns von Straussen und Zebras, denn wir wollten weiter zu ihren Artgenossen. Allerdings nicht direkt, denn es sind fast 300km und wir befürchteten, dass die Nebenstrassen nicht im bestem Zustand sind. Darum hatten wir etwa auf halber Strecke eine Übernachtung eingeplant.

Vorher mussten wir aber noch in Grahamstown einkaufen, denn danach kamen wir nur noch durch wenige, kleine Orte. In der ansonsten gut erhaltenen Universitätsstadt fiel uns aber neben dem Rathaus ein Gebäude auf in dem die Direktion für Technik und Infrastruktur ihre Büros hat. Hoffentlich haben sie einmal Zeit ihre eigene Infrastruktur etwas aufzubessern.

Der Himmel war schon die ganze Zeit ziemlich bewölkt, aber als wir Bedford ankamen ist es so düster, dass es uns nicht anmachte, hier zu bleiben. Da es erst ein Uhr ist beschlossen wir doch noch weiter zu fahren. Um drei Uhr kamen wir bereits im Rest Camp des Mountain Zebra Park an.

Hier hatten wir bereits via Sanparks.org Homepage für drei Nächte gebucht aber erst ab dem folgenden Tag. Als wir dies der Empfangsdame erklärten, war sie froh dass es sich um einen Campingplatz handelt, denn die Chalets waren ausgebucht. Die drei Nächte umzubuchen war überhaupt kein Problem und bei dieser Gelegenheit müssen wir der Verwaltung der Nationalparks ein Kränzchen winden. Sie ist bei solchen Anliegen unkompliziert, effizient und speditiv. Auch im Mail-Verkehr erhält man immer innert nützlicher Frist eine Antwort.

17. und 18.03.2015 Mountain Zebra National ParkVor vier Monaten waren wir ja schon einmal in diesem Park und deshalb ersparen wir uns grosse Beschreibungen der Game Drives. Nur ein paar Worte zur Topographie. Vom Eingang bis zum Rest Camp führt eine zum Teil geteerte und etwa 12 Kilometer lange Strasse durch ein relativ flaches Gelände. Der Rest ist wie es der Name schon verrät ziemlich bergig. An steilen Stellen sind die normalen Wege geteert aber es gibt auch noch drei 4x4 Trails. Beim letzten Besuch haben wir uns nur am Umgeni Trail versucht, ohne zu wissen dass dies der schwierigste ist. Nun wissen wir es denn wir haben sie diesmal alle gemacht.

Von der Fahrt auf dem Umgeni im letzten Jahr gibt es auch einen Film bei Youtube.

19. und 21.03.2015 Mountain Zebra National Park – Gariep DamStatt direkt zum Gariep Dam zu fahren machten wir noch einen Abstecher nach Cradock. Hier wollte Christine schon beim letzten Besuch das Haus von Olive Schreiner ansehen. Falls ihr diese Dame nicht kennt, wundert euch nicht, wir kannten sie auch nicht. Sie war eine Schriftstellerin welche ein ziemlich bewegtes Leben hatte und in Südafrika und international im englischen Sprachraum sehr erfolgreich war. Wegen ihrer politischen Einstellung hat sie sich weder bei den Buren noch bei den

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Engländern sehr beliebt gemacht. Ihr ehemaliges Haus wurde zum Museum um umfunktioniert und ist eines der ältesten Gebäude des Ortes. Mehr über sie HIER.

Von Cradock aus führte uns das GPS über die Nebenstrasse R390 statt der N10 und N1. Unsere Bedenken bezüglich des Zustands diese Nebenstrassen waren unbegründet. Da aber das Verkehrsaufkommen gering war konnten wir den Belagsschäden fast immer ausweichen. Die Strecke war auch etwa 40 Kilometer kürzer. Und wie wir später erfuhren, hatte es auf der Hauptstrasse auch mehrere Stop and Go’s wegen Baustellen. Im Forever Resort am Gariep Dam belegten wir einen Platz mit privatem Badezimmer und Abwaschmöglichkeit. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir einen Spaziergang durch das Gelände. Beim grossen Pool war die Kiosk Türe offen und wir nutzten die Gelegenheit uns eine Ice Cream zu kaufen. Da der Laden eigentlich nicht geöffnet war, hatte die Verkäuferin kein Wechselgeld in der Kasse. Uns fehlten aber 4 Rand, aber sie meinte wir könnten das ein andermal begleichen. Am darauf folgenden Tag genossen wir den Pool mit seinen 10 Bahnen im Olympiamass, (leider nur 1m - 1.30m tief). Ausser uns waren noch zwei Familien mit fünf Kindern da, aber nur die drei grösseren Kids benutzen auch das grosse Becken. Das Wasser war kühl und erfrischend. Am Samstag war der Himmel schon am frühen Morgen bewölkt, und die Temperatur lud nicht zum Schwimmen ein. Der Gariep Dam (Gariep = goldbraun in der San- Sprache, und so sieht das Wasser aus) ist mit 375 qkm der grösste Stausee in Südafrika. Hier werden der Oranje Fluss und den Caledon gestaut. Der See stellt die Bewässerung für die Landwirtschaft sicher und versorgt Port Elizabeth und Bloemfontein mit Trinkwasser. Das Kraftwerk versorgt den südlichen Teil des Free State mit Strom.

22.03.2015 Gariep Dam - Aldam EstateAm Vorabend hatten wir noch etwas Regen aber nur wenige Tropfen, obschon es in der Ferne blitze und donnerte. Das nennt man in Afrika politische Wolken, sie versprechen etwas …….Wir standen für unsere Verhältnisse ziemlich früh auf (kurz vor sieben), denn wir hatten heute mit 350 Kilometern eine längere Strecke vor uns.Beim Frühstück war es immer noch bewölkt aber zwischendurch schien auch mal die Sonne. Kurz vor neun sind wir schon los gefahren, das ist ein bis anderthalb Stunde früher als üblich.Die Fahrt durch den Karroo war ziemlich langweilig, mehrheitlich dürre Graslandschaft. Tiersichtung bestand gelegentlich aus Kühen, Schafen und Ziegen. Wir wollten tanken, denn als wir abfuhren, zeigte die Nadel des Haupttankes noch auf 1/4. Wir versuchten an verschiedenen Tankstellen LRP (Lead Replacement Petrol) zu bekommen. Dieses Benzin ist für Nelsons alten Motor besser denn es schont die Ventile. Es ist ein Ersatz für das alte verbleite Benzin. Schliesslich haben wir nur 30 Liter getankt und mit Sprit aus dem Zusatztank vermischt.Wir befanden uns schon seit einigen Tage auf 1‘100 bis 1400 Meter über Meereshöhe und trotzdem hatten wir in dieser Zeit ziemlich warme Temperaturen und viel Regen. Und der Wind blies auch nicht mehr so heftig und kalt wie an der Küste. Bei der Ankunft im Aldam Estate war der Himmel völlig bedeckt und das Thermometer zeigte nur noch 20 Grad.Der Zeltplatz liegt auch hier an einem Stausee und einen grosser Pool steht auch zur Verfügung, aber wir verzichteten aufs Baden. Wir machten dafür einen Rundgang durch die Anlage um nach dem langen Sitzen etwas für die Fitness zu tun. Auf dem grossen Zeltplatz standen nur noch ein weiteres Wohnmobil und vier Wohnwagen. Auch die Chalets schienen kaum besetzt zu sein.

23.03.2015 Aldam Estate – Golden Gate Highland ParkRegen, wie wir ihn in den 15 Reisemonaten noch nicht hatten! Schon beim Frühstück kündigte er sich mit einem entfernten aber langen Donnergrollen an. Kurz darauf tröpfelte es aber und wurde immer stärker.Wir schafften es nicht mehr, unsere Sachen trocken zusammen zu packen. Der Platz stand im Nu fast knöcheltief unter Wasser. Alles wurde nass und ganz besonders wir zwei.Unterwegs mussten wir seit langem wieder einmal die Heizung benutzen, um die angelaufenen Scheiben und unsere Kleider zu trocknen. Auf den ganzen 230 Kilometer hat es nur etwa 15 Minuten nicht geregnet. Zum Teil hat es richtig gehend geschüttet. Zweimal sind wir durch so grosse und tiefe Wasserlöcher gefahren, dass uns für einige Sekunden die Sicht total genommen wurde. In Senekal fanden wir dann doch noch eine Tankstelle mit LRP. Hier füllten wir den Haupttank auf, der Zusatztank bekam auch noch 60 Liter. Demnächst müssen wir diese dann noch einmal füllen, denn eine Erhöhung der Preise um 2 Rand (15 Rappen) pro Liter wurde bereits angekündigt. „Zufälligerweise“ kurz vor Ostern, wie Daheim.Im Reiseführer wurde Ort Clarens als sehenswürdiger Künstlerdort angepriesen und da wir Zeit hatten und auch ein wenig Hunger entschlossen wir uns zu einem stop. Allerdings regnete es hier ebenfalls in Strömen. Deshalb suchten wir uns eine Gaststätte mit einem Parkplatz wenige Meter vom Eingang. Da sassen wir dann in einer Art geschlossenen Veranda mit einem undichten Dach. Unter die Stellen wo am meisten Wasser hereinlief hatte der Wirt Weinkühler gestellt. Das Essen war gut und als wir fertig waren und bezahlt hatten, warteten wir einen Moment ab in dem der Regen etwas nachliess um zum Auto zurück zu spurten.Bis zum Goldengate Hotel war es nun nicht mehr weit. Dort hatten wir für zwei Nächte ein Zimmer gebucht. Schön dass wir da im trockenen waren.

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Auf der Strecke hier her haben wir übrigens die halbe Welt gesehen. Angefangen mit dem Oberammergau Campingplatz, dem Ort Betlehem, die Farmen Waterloo, Madrid, Berlin und zum Schluss noch Golden Gate. Ok nicht Bridge sondern Highland Park.

24.03.2015 Golden Gate Highland ParkDas Wetter war auch an diesem Tag nicht ideal aber wir machte trotzdem eine Fahrt durch den Park. Die Sandsteinformationen waren beeindruckend. Aber Nelson musste ganz schön schuften um uns überall hin zu bringen. Immerhin waren wir zeitweise auf bis zu 2150 und nie unter 1720 Meter über Meer. Eine Wasserdurchquerung hatten wir auch, aber diesmal ohne Beeinträchtigung der Sicht. Aber der Wasserstand war doch so hoch, dass ein uns entgegen kommender PW-Fahrer es sich dann anders überlegte als er uns durchfahren sah.Tiere gibt es in diesem Park auch zu sehen, aber Gnus, Kuhantilopen und Blässböcke haben wir schon viele gesehen.Wir fuhren bis zum östlichen Ende des Park wo wir das Basotho Cultural Village besuchten. Hier wurden Häuser nachgebaut wie sie seitdem 16. Jahrhundert bis heute von den Basothos genutzt wurden, respektive genutzt werden. Wir wurden auf dem Rundgang begleitet und in den Hütten sind Leute welche das Dorfleben darstellen. Da waren zuerst einmal der Häuptling und sein Berater, dann die erste Frau des Häuptlings welche früher von der Dorfgemeinschaft gewählt wurde, und die dritte Frau. Die Frauen hatten besondere Aufgaben. So war die dritte Frau verantwortlich, die jungen, heiratsfähigen Frauen einzukleiden. Wir trafen auch zwei Musiker mit Akkordeon und Schlagzeug. Die gesamte Anlage ist gut unterhalten und die Führung sehr interessant. Das Sorghum Bier und der Porridge die wir probieren durften waren Geschmackssache. Unsere Führerin hinkte stark und mit der Zeit sogar sehr stark. Auf unsere Frage erzählte sie uns, dass ihr Knie geschwollen sei und sehr schmerzt. Wir boten ihr unsere seit Langem unbenutzten Krücken an. Da sie nur lachte und ging nicht weiter darauf ein. Beim Abschied erinnerte sie uns dann aber doch an die Stöcke und wir durften sie ihr übergeben.

Wer die Vorgeschichte der Krücken nicht kennt kann dies HIER nachlesen.

Da es nach dem Dorfbesuch nicht mehr regnete beschlossen wir noch einmal nach Clarens zu fahren. Dort machten wir einen Rundgang durch den Ort entdeckten dabei das niedliche Liliput Bed & Breakfast.

25.03.2015 Golden Gate Highland Park – Nottingham RoadAusgerechnet an dem Tag an dem wir weiter wollten, klart der Himmel etwas auf. Darum beschlossen wir den einen Loop noch einmal zufahren um doch noch ein paar Bilder ohne Regen zu schiessen.

Weiter ging es Richtung Harrismith aber kurz vorher bogen wir auf die R74. Das war laut GPS der kürzeste Weg um an unser Tagesziel zu gelangen, aber bei weitem nicht der schnellste und beste. Gleich an der Abzweigung war die erste von drei Baustellen. Wir mussten jedes mal 20 bis 30 Minuten warten. Zudem war die „Strasse“ in diesem Teil meist in einem saumässigen Zustand. Landschaftlich ist die Gegend entlang den Drackensberge aber sehr abwechslungsreich.Bis Mooi River fuhren wir noch auf ein Stück auf der N2. Als wir sie verliessen kamen wir an eine Mautstation. Da wollte die Dame am Schalter unbedingt Nelson als Lastwagen taxieren. Wir waren damit nicht einverstanden, denn bis jetzt sind wir immer mit dem PW-Preis durchgekommen. Wir hätten viel grössere Räder als das Fahrzeug hinter uns. Das überzeugt uns nicht. Unser Bus hat 16 Zoll Felgen, da gibt es Autos mit grösseren. Nach einer kurzen Diskussion telefoniert sie dann mit jemanden und dann bezahlten wir doch den Preis wie für ein Auto. Na also geht doch! In der Nähe von Nottingham Road fanden wir den Glensheiling Campingplatz wo wir zwei Nächte blieben

26.03.2015 Nottingham Road -Midland MeandersHeute ist eine Rundreise durch die Midland Meanders angesagt. Da gibt es viele kleinere und grössere Unternehmen welche alles mögliche herstellen und verkaufen. Von Schuhe über Käse bis zu Hängematten findet man hier in einer schönen grünen Landschaft ziemlich alles. Immer auf der Suche nach gutem Käse wollten wir wieder die Swissland Cheesery aufsuchen aber die haben donnerstags geschlossen. Wir fanden dann ausser Käse noch andere feine Sachen beim Deli-Laden Piggly Wiggly. Die Tsonga Lederwaren werden auch in dieser Region hergestellt und dort machten wir auch einen Halt. Sie sind bekannt für handgearbeitete Schuhe und Taschen. Hier lernten wir den neuen italienischen Designer für Taschen und Schuhe kennen. Er verriet uns, dass er zur Zeit am Entwerfen einer Kollektion Hüte sei. Er hat in Deutschland in Offenbach (d e r Lederstadt!) Design studiert und es entwickelte sich ein lustiger Austausch. Shopping macht bekanntlich hungrig, deshalb wollten wir noch zum Blueberryhill Restaurant, nur wussten wir nicht mehr wo es ist. Da fuhren wir zu Graham, dem Mann mit den tollen Hängematten. Er hatte uns letztes Mal den Tipp gegeben. Der freute sich uns wieder zusehen, obschon wir wieder keinen Heavenly Hammok bei ihm kauften. Wir unterhielten uns eine Weile mit ihm und machen uns dann auf den Weg zu Chris seinem Freund, dem Bueberry- Farmer und Restaurantbesitzer.Das Blueberryhill liegt, wie der Name schon sagt, auf einem Hügel und da gibt es nicht den weltbesten Heidelbeeren-Cheescake sondern auch eine tolle Aussicht. Und das sogar auf der Toilette wie die Fotos zeigen.Eine Tischnachbarin wollte wissen woher wir kommen und wie es uns in Südafrika gefällt. Als Chris draussen unseren Bus entdeckte, setzte er sich zu uns und wollte er mehr über das Fahrzeug und unsere Reise wissen. Es erstaunt uns immer wieder wie leicht man hier mit Leuten ins Gespräch kommt.

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27.03.2015 Nottingham Road – BallitoBis Pietermaritzburg benutzten wir die Autobahn. Dort machten wieder einmal unsere Einkäufe. Von hier fuhren wir Richtung Wartburg, wo angeblich noch viele Leute Hochdeutsch sprechen. Deshalb hofften wir, da eine Bäckerei mit feinem dunklem Brot zu finden. Aber das war dann leider nicht so. War ja eigentlich auch eine blöde Idee.So fuhren wir halt weiter durch das Zululand mit seinen vielen kleinen Siedlungen und riesigen Zuckerrohrplantagen. In Ballito hatten wir im Dolphine Resort einen Platz reserviert weil wir dachten, dass es wegen den Schulferien knapp werden könnte. Das hat sich aber nicht Bewahrheitet, was vielleicht am etwas übertriebenen Hochsaisontarif von 570 Rand/Tag liegt. Das ist mehr als das doppelte von dem was wir so im Durchschnitt bezahlen.

03. bis 01.04.2015 BallitoWegen der Schulferien und den langen Wochenenden sahen wir uns gezwungen die nächsten 4 Wochen zu verplanen, und Plätze zu buchen. Das ist für uns eher ungewohnt und artet in Arbeit aus. Wir haben uns deshalb auch entschieden länger in Ballito zu bleiben, trotz des hohen Preises.Hier war es warm, auch in der Nacht sank die Temperatur nicht unter 20 Grad, so dass wir uns am Abend lange draussen aufhalten konnten. Allerdings hatten wir auch Regen und konnten unsere lange Plane über die Markise spannen. Das erlaubte es uns auch bei leichtem Regen draussen zu sitzen.Beim Frühstück wurden wir manchmal von Affen belagert, aber Emanuel hält sie mit der Steinschleuder in Schach. So wurden wir diesmal nicht beklaut.Fast jeden Tag konnten wir ein paar Stunden am Strand verbringen. Einmal blieben wir auch noch eine Zeitlang bei Nieselregen unter dem Sonnenschirm sitzen.Erst am letzten Tag unsers Aufenthalts hatten wir den ganzen Tag Sonne, sonst war es ziemlich durchzogen.

O2.04.2015 Ballito – Richards BayAuch an diesem Morgen schien die Sonne und später bildeten sich vereinzelt Wolken, aber es blieb mit bis zu 30 Grad schön warm.Der Osterverkehr machte sich schon an diese Donnerstag bemerkbar, aber wir hatten es ja nicht sehr weit. Die meiste Zeit war die N2 vierspurig und sonst drei spurig. So waren wir nur selten ein Hindernis und konnten sogar einige Fahrzeuge überholen. An einer der drei Mautstellen wollte die Angestellte unsern Bus wieder als Lastwagen taxieren, lenkte aber schnell ein.Im Richards Bay Caravan Park angekommen, begannen wir uns einzurichten, den Teppich auslegen, Stühle, Tisch und Markise aufstellen. Kaum waren wir fertig, kam ein Windstoss und hob das noch nicht mit Heringen befestigte Vordach hoch und schleuderte es über das Autodach. Was war nun wieder alles kaputt? Also auf die Leiter und die ganze Konstruktion wieder zusammen klappen und auf richtige Seite zu bringen. Wir hatten noch Glück. Der Stoff hielt, aber zwei kleine Plastikteile in welche die seitlichen Ausleger eingehängt werden waren weg und einer der Ausleger leicht verbogen. Mit einem dünnen, aber Stahl verstärktem Seil improvisierten wir einen Ersatz für die Plastikteile. Eines der kleinen Teile fanden wir dann im Gras. Da haben wir dann wenigste das wieder montiert. Der verbogene Ausleger klemmt jetzt zwar ein wenig aber man kann damit leben. Nun wurde aber fix die Markise verankert und gleich noch das Netz darüber gezogen.Hier sind die Affen noch eine grössere Plage als in Ballito. Dort kamen sie am Vormittag einmal vorbei und dann waren sie weg. Hier schleichen sie den ganzen Tag durchs Gelände. Bei unserer Ankunft waren sie dabei das Vorzelt unsere Nachbarn zu plündern Wir sahen sie mit Lollipops und Früchten heraus kommen. Bereits leere Chips-Tüten wurden schon vom Wind fortgeweht. Wir staunen immer wieder, dass die Leute hier Esswaren im Vorzelt aufbewahren. Überall sind Warnschilder aufgestellt und das Problem ist den Einheimischen schon lange bekannt.

03.04.2015 Richards Bay Wir leisten uns eine Abwaschhilfe. Gestern kam eine Angestellte des Campingplatzes und fragte Christine ob sie unser Geschirr abwaschen dürfe. Klar darf sie das. Das ist ein willkommener Nebenverdienst für die Frauen. Nur ist es an vielen Orten nicht erlaubt. Emanuel hatte sowieso genug Arbeit. (So konnte er wenigstens den Abwasch abgeben, ha,ha!) Er wollte die Kardanwellen abschmieren. Der Bus hat ja relativ viel Bodenfreiheit aber wenn man darunter liegt und mit der Fettpresse hantieren muss, ist da nicht zu viel Platz. Die Schmiernippel sind auch nicht immer gut erreichbar. Auf jeden Fall war er froh als es erledigt war.Die Affen waren wieder allgegenwärtig und wir versuchten sie in Schach zu halten. Eine Südafrikanerin meint wir sollten die Viecher doch mit Wasser verscheuchen. Mit der Steinschleuder sei das unfair, weil man ihnen wehtut. Man kann es ja versuchen, so eine Pflanzensprühflasche haben wir ja dabei. Die Affen wissen aber ganz genau dass deren Reichweit weit unter der einer Steinschleuder liegt und entfernen sich bei deren Einsatz entsprechend weniger weit. Emanuel bleibt bei der unfairen Variante, denn erstens trifft er die Affen sowieso nicht, zweitens genügt denen meist der Anblick der Waffe und drittens wenn sie uns das Essen vom Tisch wegklauen ist das auch unfair. Wir klettern schliesslich nicht in ihren Bäumen herum und klauen ihre Früchte, Blätter das Ungeziefer welches sie normalerweise fressen Mit der gleichen Dame hatten wir auch eine längere Diskussion, über die Politik des Landes. Viele Südafrikaner lassen sich auf diese Thema gar nicht ein, aber sie fing bald einmal damit an. Sie ist nicht gerade begeistert von den jetzigen Zeiten auch wenn sie zugibt dass die Apartheid nicht das Gelbe vom Ei war. Wir können aber verstehen, dass diese Generation Weisse (sie ist in etwa in unserem Alter) sich nach den alten Zeiten zurück sehnt. Die Jungen kennen es nur wie es jetzt ist und haben bei einer

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guten Ausbildung die Chance ihr Glück im Ausland zu finden. Zum Teil müssen sie das sogar, weil Weisse heute bei der Job-Vergabe per Gesetz benachteiligt sind.

04.04.2015 Richards Bay – Bushbaby LodgeWir bewegten uns ja schon seit Ballito auf bekanntem Gelände, alle drei Campingplätze haben wir schon letztes Jahr besucht. So ist uns auch die Bushbaby Lodge schon bekannt. Wir hatten ja vor dem letzten Besuch noch zwei weitere Optionen ausgelotet. Aber diese waren uns nicht sehr sympathisch. Beide etwas herunter gekommen und wenig einladend.Die gut hundert Kilometer des Tages hatten wir relativ schnell hinter uns. Aber bevor wir losfahren konnten mussten wir noch die Markise reparieren. Wir hatten Vorgestern nicht bemerkt das beim Deckel etwas nicht mehr stimmt. Aber als wir ihn nun nach dem Verstauen der Plane, schliessen wollten klemmte und quietschte es ganz fürchterlich. Das Scharnier war zur Hälfte aus der Verankerung gerissen worden. Mit dem Gummihammer, viel Geduld und noch mehr Schweiss konnte das Problem dann doch noch behoben werden.So wurde es nicht wie üblich halb zehn, sondern halb elf bis wir endlich losfuhren. Zum Glück hatten wir auch heute unsere Abwaschhilfe sonst wäre es noch später geworden.Die Bushbaby Lodge hat ihren Namen nicht von ungefähr, hier turnen die kleinen gleichnamigen Affen in den Bäumen herum. Allerdings sind sie nachtaktiv und ziemlich scheu. Dafür klauen sie einem weder das Frühstück noch das Nachtessen vom Tisch. Eines konnten wir kurz mit der Taschenlampe anleuchten, aber es verschwand sofort im Baumwipfel.Wir waren noch nicht ganz fertig mit einrichten als uns Markus vom Platz neben unserem ansprach. Er kam aus dem Rheintal und war mit Mietwagen und Dachzelt alleine in Südafrika unterwegs. Er ist auch schon viel herumgekommen und wir hatten am Abend einen gemütlichen Schwatz.

05. bis 06.04.2015 Bushbaby LodgeWir besuchten am einem Tag den Hluhluwe und am andern Tag den Imfolozi Park. In beiden haben wir vor allem Nashörner gesehen aber im Ersteren auch viele Elefanten. Wasserbüffeln begegneten wir in grösseren Herden. Erstaunlich unbekümmert war auch eine Pavian Gruppe, die sich auf und neben der Strasse niedergelassen hatte. Landschaftlich sind die beiden Parks sehr schön. Es gibt sanfte Hügel und weite Ebenen und zwischen durch fliesst der Umfolozi.Auf der Bushbaby Lodge haben uns zwei junge Frauen, Elena und Melanie, angesprochen. Die zwei arbeiten in Potchefstroom in einem Kinderheim als Volontärinnen und benutzten die Osterfeiertage um an die Küste zu fahren. Von Ballito sind sie mit dem Sammeltaxi, nach Hluhluwe gefahren. Für die etwa 240 Kilometer brauchten sie acht Stunden- ein grosser Teil war Warten, das Sammeltaxi fährt erst los wenn es voll ist. Nun wollten sie gern eine Safari in den Park machen, hatten aber nur ein Angebot für etwa 110 Franken/Person. Was für sie viel zu viel war, schliesslich verdienen sie keinen Rappen für ihre Arbeit. Sie fragten uns ob sie eventuell mit uns in den Park könnten. Nelson ist aber dafür ungeeignet, da wir hinten keine Fenster haben und vorn nur zwei Sitze. Wir versuchten sie noch bei unseren Zeltnachbarn unterzubringen, leider ging das bei beiden Familien nicht. Schliesslich fanden sie aber mit Hilfe der Lodgemanagerin noch einen Anbieter der etwa viermal günstiger war. Wir luden die beiden zum Nachtessen am nächsten Abend ein und verbrachten mit ihnen einen sehr schönen Abend. Für uns war es so richtig schön mit jungen Leuten zusammen zu sein. Meistens haben wir ja „nur“ Pensionäre um uns. Und sie haben sich gefreut dass sie ein bisschen verwöhnt wurden und wir haben uns gefreut, dass wir so nette Gäste hatten. Wir sind gespannt, ob wir von ihnen nochmal etwas hören. Es würde uns schon interessieren wie es ihnen geht.

07.04.2015 Bushbaby Lodge – Ndumo ParkWir verliessen die Lodge, die seit unserem Besuch im letzten Jahr etwas gelitten hat. Einiges funktioniert nicht mehr so richtig. Wir haben den holländischen Besitzer diesmal nie gesehen und fragen uns ob er überhaupt noch da ist.Wir machten uns über die N2 Richtung Pongola auf den Weg. Etwa 50 Kilometer vor dem Grenzort verliessen wir aber die Hauptstrasse und fuhren am Pongola-Stausee entlang, den Berg hoch. In Jozini mussten wir uns dann durch Autos und Fussgänger schlängeln. Es war Markt auf der Hauptstrasse und alles verstopft! Dann ging es auf unterschiedlich guten Teerstrassen weiter. Einen ordentlichen Schrecken bekamen wir als uns ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf unserer Seite entgegen kam. Emanuel bremste ab und kurz vor uns schwenkte der „Geisterfahrer“ wieder auf seine Seite. Wie wir dann feststellten ist er den Löchern auf seiner Strassenhälfte ausgewichen. Damit hat er uns einen schönen Schrecken eingejagt. Das letzte Stück der Tagesstrecke war dann noch eine staubige und holprige Baustelle. Schliesslich kamen wir dann im Ndumo Park an. Der Campingplatz ist an einem Hang angelegt. Auch mit Keilen konnten wir Nelson nicht optimal in die Waagrechte bringen. Da bedeutete dass wir in der Nacht ein paar Mal vom Fussende zum Kopfende „klettern“ mussten.

08.04.2015 Ndumo und Tembe ParkWir besuchten den etwa 30 Kilometer entfernten Tembe Park. Dieser ist nur mit 4x4 Fahrzeugen befahrbar und für seine Elefanten bekannt. Einigen begegneten wir auch und noch vielen Nyalas, einigen Impalas, Wasserböcken und Gnus. Einen Nyala-Bock konnten wir beobachten wie er eine grosse Nuss knacken wollte. Er schaffte es aber nicht und spuckte sie wieder aus. Wir kurvten einige Stunden durch den Park. Meist auf sehr sandigen Pisten. Kurz vor Schluss unserer Tour sahen wir über eine lange Strecke grosse Elefantenspuren und frischen Dung auf dem Weg. Wir rechneten bei jeder Kurve damit, sie oder ihn vor uns zu haben. Zweimal musste Emanuel aussteigen um grosse Äste aus dem Weg zu räumen, die von Elefanten abgerissen worden waren. Aber begegnet ist uns keiner.Im Tembe Park gibt es keinen Campingplatz. Deshalb haben wir für drei Nächte im Ndumo gebucht. Aber die Tembe Lodge gibt es hier und da haben wir zum Schluss unserer Safari noch feinen Cappuccino bekommen.

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Zurück im Ndumo sahen wir kurz vor dem Campingplatz noch eine Gruppe von sechs Giraffen. Dann waren wir froh nach diesem anstrengenden Tag Nelson wieder etwas Ruhe zu gönnen.

09.04.2015 Ndumo ParkIn diesem Park soll es drei der Big Five geben, aber wir haben weder Büffel, Nashorn noch den Leopard gesehen. Von einem Hide aus haben wir wenigstens Hippos und Krokodile gesehen. Auch Vögel wie Pelikane, Seeschreiadler und Kormorane. Sonst hat der Park nicht viel geboten ausser Nyalas und Impalas. Nelson hat bei diesen Fahrten, wie schon gestern, einige Gebrauchsspuren abbekommen. Die Bäume und Büsche ragten oft weit in den Weg hinein und hingen tief herunter. Die meisten haben auch noch lange und sehr harte Dornen. Irgendeinmal müssen wir ihn wohl neu spritzen lassen. Etwas Rost hat er von der Seeluft auch angesetzt.

10.04.2015 Ndumo Park – Hlane Park SwazilandSchon am ersten Tag ist uns eine deutsche Familie mit vier Kindern aufgefallen. Da sie weit weg von uns standen und uns kaum grüssten, hatten wir keinen Kontakt zu ihnen. Als wir am Zusammenpacken waren, kam dann die Mutter vorbei und machte erst ein wenig Smalltalk. Schliesslich fragte sie ob wir zufällig Antibiotika dabei hätten. Der Sohn hatte schon länger Ohrenschmerzen und sie trauten den lokalen Spitälern nicht so. Der Augenschein, den sie in zwei von ihnen nahm, hat sie nicht überzeugt. Emanuel hatte ja für seine Zahnschmerzen in Port Elizabeth Antibiotika bekommen, welche wir nun der Frau gaben, nicht ohne ihr zu sagen, dass sie auf dem Beipackzettel die Dosierung für Kinder nachschauen soll.Wir hatten heute wieder einmal eine etwas länger Strecke und einen Grenzübertritt vor. Zudem sollten wir noch einkaufen, aber es lag keine grössere Ortschaft auf der Strecke. Wir überlegten uns einen Umweg über Pongola zu machen. Was aber noch 60 zusätzliche Kilometer bedeutete. Kurz vor der Abzweigung an der wir uns entscheiden mussten, sahen wir eine Metzgerei welche Wildfleisch verkaufte. Hier deckten wir uns mit Impala- und Kudu-Fleisch ein. Dann beschlossen wir direkt zur Grenze zu fahren, einzig Brot hätten wir am meisten gebraucht aber wenn nötig backen wir uns halt wieder einmal Brötchen.Als wir fast beim Grenzübergang waren, kam uns in den Sinn ob man überhaupt Fleisch nach Swaziland mit nehmen darf. Wir wussten es einfach nicht. Die Ausreise aus Südafrika ging problemlos. Ganz zum Schluss wollte sich eine junge Polizistin wohl auch ein bisschen wichtigmachen und fragte nach dem Disk. Südafrikanische Fahrzeuge müssen jedes Jahr registriert werden und man bekommt eine Vignette die an der Windschutzscheibe anzubringen ist. Dafür muss man hier nur bei Wechsel des Fahrzeughalters zur Fahrzeugkontrolle (TÜV). Emanuel erklärte ihr, dass unser Bus in der Schweiz registriert wurde und als linksgesteuertes Fahrzeug in Südafrika gar nicht zugelassen würde. Dann sollten wir die Registrierung der Schweiz zeigen. Das war ihr neu und das hatte sie noch nie gehört und wollte dann die Disk aus der Schweiz sehen. Dass es dies in der Schweiz nicht gebe erstaunte sie doch sehr. Dass wir schon zweimal ohne Disk in ihr Land eingereist waren, überzeugte sie auch nicht. Freundlicherweise liess sie uns dann aber trotzdem das Land verlassen, aber nicht ohne uns zu warnen, dass wir bei der Swaziland Polizei ohne Disk Probleme zu erwarten hätten.Der Einwanderungsbeamte von Swaziland war so gut drauf und machte allerhand Spässchen mit uns, dass wir uns fragten was er zum Frühstück bekommen hatte. Dann noch 50 Rand Strassengebühr bezahlen und wir durften weiter. Zum guten Schluss kamen wir noch zu einem Polizist in Uniform und einem Zöllner in Zivil. Prompt wollte der Polizist die Disk sehen. Gleiche Argumentation wie kurz vorher, aber er gab dann ziemlich schnell und etwas perplex nach. Nun wollten er und der Zöllner noch in das Fahrzeug schauen. Sie fragten nach dem Kühlschrank. Mist, zuoberst lag das Fleisch. Zum Glück ist unser Kühlschrank in einem Möbel eingebaut, so behauptete Emanuel wir hätten nur eine Kühlbox. Diese zeigte er ihm gerne, denn da waren nur Früchte, Gemüse und Getränkedosen drin. Alles Ok und wir konnten in das Königreich Swaziland einreisen.Später kamen wir dann auch noch zum einkaufen. In einem kleinen Kaff steht angeblich der grösste Super Spar Laden des Landes. Er ist neu und sehr gut sortiert, sauber und aufgeräumt. Im Laden wurden wir zweimal vom Personal angesprochen. Der eine war mit einräumen von Milchprodukten beschäftigt und machte uns auf Aktionen aufmerksam. Der andere, vermutlich der Manager, fragte uns ob wir alles finden was wir brauchen. Auch auf der Strasse winken uns öfter Leute zu. Aber die kleineren Kinder betteln um Essbares in dem sie mit beiden Händen auf den Bauch zeigen. Wie wir gelesen haben, ist die Bevölkerung arm während der König wohl einen ziemlich aufwändigen Lebensstil hat. Er hat, unter anderem, mehr als 10 Frauen.Im Park angekommen checkten wir ein und konnten dann auf dem grossen Zeltplatz einen Platz auswählen. Da nicht einmal ein halbes Dutzend belegt und ziemlich eben waren, hatten wir uns bald entschieden.Schon am Nachmittag hörten wir Löwen brüllen, was sich in der Nacht fort setzte. Da freuten wir uns auf deren Sichtung am nächsten Tag.

Swasiland 11.und 12.04.2015 Hlane Park Wir wurden bald etwas enttäuscht als wir erfuhren, dass die Löwen in einem getrennten Gebiet sind was man nicht selber befahren darf. Der Park ist in verschiedene Gebiete eingeteilt die mit Zäunen und Toren voneinander getrennt sind. Um zu einem Wasserloch mit Hide zu kommen muss man zwei Gebiete durchfahren. Die Tore müssen selbst geöffnet und geschlossen werden, obwohl überall steht dass man das Fahrzeug nicht verlassen soll! Nur der Zaun zu den Löwen ist mit einem Schloss versehen das nur der Ranger öffnen kann. Am Wasserloch sahen wir Zebras, Gnus, Kudus, Nyala und Impalas. Darüber kreisten noch acht Geier hoch in der Luft. Auf der Weiterfahrt durch den Park sahen wir dann nur noch Nyalas und Impalas. Auch hier standen die Dornenbäume und Büsche sehr nahe am Strassenrand. Da bekam Nelson noch etliche Längsstreifen auf den Seiten und dem Dach. So verbrachten wir den Vormittag, bis wir dann für eine Pause ins Camp zurückkehrten. Wir beschlossen im Restaurant eine Kleinigkeit zu essen und da stauten wir nicht schlecht, am dortigen Wasserloch machten sechs Nashörner und

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drei Hippos Mittagsschlaf. Die einen im Schlamm und die anderen im Wasser. Erst jetzt ging uns ein Licht auf. Die grossen Tiere befanden sich zwischen den beiden Toren welche wir heute durchfuhren.Wir beschlossen nach dem Mittagessen für heute Abend eine geführte Tour zu buchen und hofften so zu erfahren wir die besten Sichtungen machen könnten. Löwen wollten wir dann natürlich auch sehen. Vorher erkundeten wir aber auf eigene Faust das Gebiet der grossen Tiere. Und wir hatten Glück in weniger als zwei Stunden begegneten uns Elefanten, noch mehr Nashörner und Giraffen. Danach machten wir noch einmal eine Pause.Um vier ging unsere Safari los. Wir waren zu acht auf dem Gefährt, unser Ranger hiess Maxwell. Er bemühte sich uns viel sehen zu lassen, aber die Ausbeute war magerer als das was wir am Nachmittag gesehen haben. Einzig die Marabus am Wasserloch hatten wir bis jetzt noch nicht gesehen. Ihr ahnt es vielleicht schon, Löwen bekamen wir auch nicht vor die Kameras. Maxwell mühte sich ab und kurvte im Löwengebiet herum bis es dunkel wurde, aber die Löwen hatten anderes vor. Wie ein Gast sagte: “The Lion sleeps tonight!“

13. und 14.04.2015 Hlane Park – Mlilwane Animal SanctuaryWir machten uns auf zum nächsten Park. Mlilwane kann man auch mit der südafrikanischen Wild Card kostenlos besuchen und jeder Campingplatz hat einen Stromanschluss. Auf Hlane hatten wir das nicht, was wir auf der Tour 2013/14 auf Wüstenquell zum letzten Mal hatten. Beide Camps kosten nur 95 Rand/Person und Nacht. Mlilwane hat an Tieren nicht sehr viel zu bieten, vor allem Antilopen, Warzenschweine, Zebras und Gnus. Dafür sind die meisten Tiere sind sehr zutraulich und rennen nicht gleich davon wenn sie unseren Bus sehen. Im Camp kann man 2 Meter an ihn vorbei laufen ohne dass sie sich beim grasen stören lassen. Die Schweine besuchten uns beim frühstücken und waren so lästig dass wir sie verscheuchen mussten. Das eine wollte unbedingt die Stecker am Verlängerungskabel des Toasters anknabbern. Emanuel war dagegen denn es sind solche aus der Schweiz und die kriegt man hier so schlecht.Wir machten am ersten Tag eine Runde durch den Park aber das war so langweilig, dass wir ihn verliessen und einen Abstecher zur Hauptstadt Mbabane machten. Das war aber auch nicht so furchtbar spannend, ist halt eine Stadt in Afrika. Einige wenige Prunkbauten, dafür umso mehr ältere Gebäude die eine Renovation nötig haben und einigen Unrat.Bevor wir zurück zum Camp fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Malandelas Complex. Das ist ein ziemlich schräge Einrichtung für Partys und Openair Konzerte. Daneben gibt es noch kleine Geschäfte mit kunsthandwerklichen Produkten aus der Gegend. Zudem noch ein Restaurant in dem wir einen feinen Salat mit Speck, Feta und Mango assen. Da gibt es auch einen Mango Cheescake aber den haben wir nicht bestellt.Auf dem Zeltplatz gab es zwar Strom, aber keine Beleuchtung, was zwar nicht schlimm ist, denn wir haben eine Aussenleuchte an einer Markisenstütze befestigt. Wir bekamen einen schönen Schrecken als wir plötzlich Schritte hörten, aber nicht sehen konnten wer oder was sich da nähert. Als die Schritte schon fast vorbei waren, trat ein Mann mit einem Rucksack in den Lichtkreis und stellte sich als Ranger des Parks vor. Er erzählte uns, dass er vom Spital komme wo sein Sohn liegt und auf die Blinddarmoperation wartet. Ca 100 m vom Zeltplatz entfernt standen einige traditionelle Swasihütten, die der Park offenbar Mitarbeitern zur Verfügung stellt und dort wohnte er. Aber die totale Dunkelheit hatte auch eine schöne Seite- wir sahen wieder mal einen wunderschönen Sternenhimmel!Übrigens können wir beide Swazi- Camps empfehlen. Sie liegen schön und sind gepflegt. Nur sind im Mlilwane die Toiletten und Duschen sehr weit weg von den Zeltplätzen. Aber man ist gerade dabei einen neuen Block zu bauen.

15. und 16.04.2015 Mlilwane –BadplaasWir verliessen das kleine Königreich wieder und der Grenzübergang war eine einzige Enttäuschung. Niemand fragte nach dem Disk oder dem Kühlschrank und kein singender und scherzender Beamter. Alles sauber und korrekt. Es dauerte auch keine 20 Minuten und wir waren wieder in Südafrika.Bis zur Grenze waren wir schon mehrere hundert Meter aufgestiegen, aber den höchsten Punkt auf knapp 1700 Meter erreichten wir dann etwas später. Nelson schlug sich tapfer und als dann eine lange downhill Strecke kam, erreichte er im Leerlauf Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110km/h!!Badplaas ist wie der Afrikaans Name verrät ein Ort zum baden und zwar mit Warmwasserquelle. Hier waren wir letztes Jahr auch schon. Bei unserer Ankunft wurden wir gleich von Johann begrüsst. Er und seine Frau waren im Bushbaby Lodge Camping auch schon unsere Nachbarn.Nachdem wir uns auf dem Platz eingerichtet hatten, liefen wir zu den Pools um zuerst ins kalte und dann in das deutlich wärmere Wasser zu steigen. Der Pool mit lauwarmem Wasser wurde gerade revidiert.

Südafrika16. und 17.04.2015 BadplaasEigentlich wollten wir hier etwas ausspannen, aber zuerst musste mal die Wäsche gewaschen werden. Das war dank der zur Verfügung stehenden Waschmaschinen recht einfach. In unserem „Pen(n)t House“ musste auch die Matratze gewendet werden und ein neues und imprägniertes Moskitonetz anzubringen. Letzteres als Vorsichtsmassnahme weil wir uns nun in die Malariagebiete begeben. Also, erst mal nix mit ausruhen, bis alles wieder komplett war. Es war in Badplaas nicht so warm und auf ca. 1‘200müM am Abend sogar recht frisch. Etwas aufwärmen konnten wir uns im heissen Pool. Allerding war es am letzten

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Tag die ganze Zeit so kühl, dass wir keine Lust hatten aufs baden, weil man ja aus dem warmem Wasser wieder an die kalte Luft muss.

18.04.2015 Badplaas – Bela-BelaEigentlich war unser nächstes Ziel der Krügerpark, da aber übernächste Woche die Camps alle ausgebucht waren und die Wetterprognose für die Region auch nicht besonders vielversprechend waren, beschlossen wir kurzerhand nach Bela-Bela zu fahren. Auch dort gibt es eine Warmwasserquelle und die Wettervorhersage versprach wärmere Temperaturen und ab Montag besseres Wetter. Als machten wir uns auf die bislang wohl längste Strecke von fast 390km.Nach wenigen Kilometern kamen wir in dicken Nebel und weil wir den Berg hoch krochen schalteten wir zur Sicherheit noch den Warnblinker ein. Als wir dann auf 1‘800müM waren lichtet sich den Nebel etwas aber dann ging es wieder Talwärts und in den Nebel. Aber nur noch kurz und dann war die Sicht wiederklarer. In Carolina wurde der Tank gefüllt und die Einkäufe erledigten wir in Middelburg. Im Geschäft fiel dann für kurze Zeit der Strom aus. Die Leute hier sind Stromausfälle ja gewöhnt und so blieben alle ganz ruhig. Wer ein Handy mit Taschenlampe hatte, konnte doch noch die gewünschten Artikel finden. Bis wir zur Kasse kamen gab es zum Glück wieder Strom. Wir befürchteten schon, dass dann auch die Kassen und Kartengeräte nicht mehr funktionierten. Von hier fuhren wir weiter Richtung Pretoria und dann in nördlicher Richtung nach Bela-Bela. Auf dieser Strecke wurden wir wie letztes Jahr von einem Polizisten angehalten. Er wollte wissen wo wir hinfahren und wo wir herkamen. Bei der Frage des Woher gab es aber ein Verständnisproblem. Die Antwort Badplaas erstaunte ihn, und er wollte wissen woher dann die Autonummer stammt. Switzerland brachte ihn noch mehr zum Staunen, und er meinte: das ist aber weit weg und lies uns weiterfahren.Unterwegs hatten wir etwas Regen, aber bei unserer Ankunft am Ziel stellten wir fest, dass es hier vorher sehr heftig geregnet haben musste. Es gab riesige Pfützen auf den Wegen und den Plätzen. Wir räumten mal gleich den Plunder unter unserem Tisch im Auto nach vorne damit wir beim nächsten Guss gleich nach drinnen flüchten konnten.

19. bis 26. 04.2015 Bela-BelaHier konnten wir ausspannen, das warme Wasser geniessen, ein wenig mit den Nachbarn quatschen.Einmal hatten wir Besuch von einem Insekt welches wir zuerst für eine Drohne hielten. Deshalb liessen wir sie auch ein wenig von unserer Konfitüre naschen. Später kam dann noch eine dazu, und noch eine, und immer mehr bis etwa zwanzig Stück sich auf unseren Tisch breit machten. Da waren wir uns nicht mehr so sicher ob es nicht doch Bienen waren. Ganz vorsichtig mussten wir den Tisch abräumen. Mit wilden Tieren ist in Afrika nicht zu spassen.Sonst war es hier wie überall auf den Campingplätzen um diese Jahreszeit. Am Sonntagnachmittag leerte er sich und es waren fast nur Pensionierte hier.Einen Tag vor unserer geplanten Abreise, beschlossen wir noch etwa 6 Tage zu bleiben weil wir ja erst nach dem langen ersten Mai Wochenende in den Krüger Park wollten. Allerdings hatte uns einer unserer Nachbarn den Tipp gegeben, dass 15 Tage billiger sind als 6. Beim der Anmeldung im Resorts liessen wir uns das ausrechnen und tatsächlich war das ca. Sfr. 30 billiger. Das liessen wir uns nicht entgehen und haben dann auch so verlängert, nun haben wir sogar ein flexibleres Abreisedatum.Am Donnerstag waren viele Kinder im Bad. Solche aus Kinderkrippen bis etwa 16 jährige. Die Kleinen durften nur in die Planschbecken aber die Grossen waren auch im grossen Warmwasserpool. Darunter waren auch solche die sich nicht so richtig benehmen konnten. Ein paar Jungs belästigten ein kleines Mädchen was sich ihre Mutter aber nicht gefallen lies und einen Wachmann holte. Dieser hat dann scheinbar den übermütigen Kerlen die Leviten gelesen und dann waren sie deutlich ruhiger.Es gibt hier auch mehrere Bademeister. Wobei der eine aber hauptsächlich mit Anbaggern der weiblichen Gäste und mit seinem Handy beschäftigt ist. Seine Aufsichtspflicht nimmt er nur am Rande war. Aber er ist hier nicht der einzige der seine Arbeit nicht so ernst nimmt.Am Freitag mussten wir wieder einmal einkaufen. Wir hatten bei der Herfahrt einen Farmstall gesehen. Deshalb fuhren wir in der Hoffnung dort hin, wieder einmal ein anders Brot als das übliche „Gummibrot“ zu bekommen. Tatsächlich fanden wir ein ganz frisches, noch warmes Brot, was aber sofort hätte gegessen werden müssen. Am nächsten Tag wars halt leider auch gummig. Da wir schon mal unterwegs waren machten wir noch einen Abstecher nach Modimolle. Hier suchten wir in zwei Baumärkten nach einer Schraube und einen Aluminiumblechstreifen. Das Aluteil bekamen wir aber eine M5 Schraube 35mm haben wir immer noch nicht. Freitags kamen immer mehr Gäste auf den Campingplatz. Leider auch einige Zeitgenossen, die meinten, jeder freue sich nun endlich mal auf Aktion. Die einen machten schon am Nachmittag laute Musik und die anderen redeten, lachten und sangen bis um drei am Morgen. Da hatte Emanuel genug und bat eine gerade vorbei kommende Wachmännerpatrouille für Ordnung zu sorgen. Irgendeinmal konnte man dann auch wieder schlafen. Die Kids der selben Nachbarn waren bereits vor 7 wieder sehr aktiv. Also nix mit länger schlafen!Beim Pool war dann am Samstag auch sehr viel Publikum, denn neben den Camping-, Chalets- und Hotelgästen kommen sehr viele Tagesbesucher aus der Umgebung. Im Badeareal gibt es viele Vorschriften. Es sind zum Beispiel Feuerwaffen verboten und auch Wasserpfeifen. Auch müssten alle Badekleider anziehen, aber einige gehen in ihren Strassenkleidern ins Wasser, inklusive Unterwäsche... Bis jetzt hat nur einmal ein Bademeister eine Dame in seidenem Sari aus dem Wasser verbannt. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war sehr ruhig, und auch am Tag verzichtete man meist auf laute Musik.

27. bis 29.04.2015 Bela-Bela

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Wir wunderten uns am Vortag, dass sich der Zeltplatz nicht wie an Sonntagen üblich, leerte. Dann erfuhren wir von unserem Nachbarn Andries, dass am Montag ein Feiertag sei, Freedom Day.Bis Montagmittag waren dann meisten Plätze schon wieder leer und nach und nach sah es wieder aus wie am letzten Freitagmorgen.Leider haben auch unsere Nachbarn aus Pretoria zusammen gepackt. Wir haben noch E-Mail-Adressen aus getauscht und wir sind gespannt ob wir noch etwas von ihnen hören. Bis jetzt sind die meisten Kontakte eingeschlafen. Am Abend hatten wir keine Lust zu kochen, bezw. Feuer zu machen und so gingen wir in das im Resort ansässige Spur Restaurant. Dieses ist vom Indianer Logo bis zur Einrichtung und Dekoration amerikanisch ausgelegt. Dabei wurde diese Kette 1967 in Kapstadt gegründet und hat inzwischen Filialen in jeder grösseren Stadt Südafrikas. Auch im Ausland gibt es 28 Niederlassungen. In Bela-Bela werden gerade viele Lehrlinge ausgebildet und unsere Bedienung war eine davon. Das merkte man nicht nur am T-Shirt mit dem Trainee Aufdruck. Sie war ziemlich schüchtern und sprach sehr leise und unsicher. Als wir bestellten wollten wir wissen ob das Bier in der Büchse oder im Glas serviert wird. Draught heisst ja eigentlich gezapft, nur gaben die Namibier dem Bier den Namen auch wenn es in Büchse oder Flasche abgefüllt war. Wir erhielten die Auskunft, dass es im Stompie kommt. Wir dachten, dass das so etwas wie eine Mass oder Stange ist und bestellten zwei. Dann ging es um die Pizzas. Christine wollte eine mit Avocado, Feta and Ham, Emanuel die mit Rips and Chicken. Sie fragte dann mit einem leicht erstaunten Gesichtsausdruck noch ob das alles wäre. Wir bejahten, denn die südafrikanischen Portionen sind uns meist mehr als gross genug. Nach kurzer Zeit kam sie noch einmal und teilte uns schüchtern und leise mit, dass die Küche sehr beschäftigt sei und es 15 Minuten dauern würde. Die Musik aus dem Lautsprecher direkt über unseren Köpfen machte die Verständigung auch nicht einfacher, so fragte Christine erstaunt nach: „50 Minuten?“. Das Missverständnis klärt sich dann bald auf und wir drei lachten darüber. Das Bier kommt dann wirklich im Stompie, was sich als ein Afrikaans Wort für kleine Flasche herausstellt. Also gerade klein ist sie ja nicht mit einem Inhalt von 440ml, das ist bei uns in Bern fast ein „Halbeli“. Nach einiger Zeit kam eine Pizza, und sie stellte den Teller mitten zwischen uns wie es üblich ist wenn man sich hier etwas teilt. Ein Blick darauf und uns war alles klar. Wir hatten EINE Pizza mit Avocado, Feta, Ham, Rips and Chicken bestellt. Da hatten wir wieder etwas zu lachen und teilten uns halt die Pizza, welche übrigens gut geschmeckt hat mit dünnem Boden, den wir bevorzugen. Die Portion ist anständig, lässt aber noch etwas Platz für ein Dessert. Als wir dieses dann bestellten, bemerkten wir dass unsere AZUBI den Name der Desserts von der Karte Buchstaben für Buchstaben abschreiben muss. Das ist ja nicht erstaunlich, denn vermutlich hat sie selber noch nie eine „Lemon Meringue“ oder ein „Berry Cheescake“ bestellt. Wir denken manchmal dass es für die Schwarzen zwei Welten geben muss. Ihr tägliches Leben unterscheidet sich vermutlich sehr von dem was sie an der Arbeit erleben. Hier müssen sie auch lernen mit einem Computer umzugehen, denn die Bestellungen müssen alle dort eingegeben werden. Handy hat hier ja fast jeder, oft noch die Tasten-Modelle, Smartphones können sich lange nicht alle leisten.

30.01.2015 Bela-BelaEs war wieder einmal Zeit zum Einkaufen. Nach dem Frühstück machten wir den Bus fahrbereit. Tische und Stühle liessen auf dem Platz um ihn besetzt zu halten. Auf dem Weg zum Einkaufszenter sah Christine einen Wegweiser auf dem Pretoria 80km stand. Das ist ja nicht so weit und wenn wir schon mal unterwegs sind können wir doch da mal hinfahren. Vor 15 Jahren, auf unserer ersten Südafrikareise waren wir das erste und einzige Mal dort. Emanuel war zuerst nicht so begeistert aber da wir nichts Besonderes zu tun hatten, war er schliesslich damit einverstanden. Für die Fahrt in die Hauptstadt benutzen wir die R101 und brauchten eine gute Stunde für eine Strecke, die schlussendlich etwa 95 Kilometer lang war. Bei unserem Besuch 2000 hatten wir es nicht geschafft das Parlamentsgebäude zu finden. Diesmal gelang es uns auch nicht auf Anhieb. Zuerst versuchten wir zum Church Square zu gelangen. Der direkte Weg dorthin wurde aber über eine Umleitung geführt und eigentlich war es auch nicht die richtige Richtung zum Union Building. Das GPS war auch keine Hilfe denn es kannte dieses Gebäude gar nicht. Mit etwas Glück entdeckten wir hier und da einen entsprechenden Wegweiser. Manchmal in einem Busch versteckt, oder hinter einer andern Hinweistafel usw.. Schlussendlich kamen wir dann doch noch zum Ziel. Das Union Building ist das Regierungsgebäude. Es liegt auf einem Hügel in einem grossen Park mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt. Im Park steht eine ca 10 m hohe Mandela- Figur und in einem Amphitheater gibt es eine Gedenkstätte für Polizisten, die in Ausübung ihrer Dienstpflicht ums Leben gekommen sind. Es sind viele Namen, die da verewigt sind. Die Gedenkstätte wurde 1984 errichtet…Wir wollten das Gebäude noch gern von innen besichtigen- aber das wurde uns leider nicht erlaubt. Naiv wie wir sind, beschlossen wir anschliessend doch noch zum Church Square zu fahren, wo das alte Rathaus steht. Das liegt im Stadtzentrum und dort herrschte das absolute Chaos auf der fünfspurigen Strasse ging auf drei Spuren überhaupt nichts mehr. Nach einer gefühlten Stunde beendeten wir den Versuch, zum „old Raadsaal“ zu kommen. Knapp 650 Meter vor dem Ziel gaben wir auf und mussten uns über drei Spuren nach rechts durchmurksen um 130 Meter weiter vorne abzubiegen. Wie wir feststellen mussten sind einige Pretorianer nicht sehr tolerant und reagieren weder auf Blinker oder Handzeichen um Ortsfremden eine Lücke zu lassen. Im Gegenteil, wie daheim schliesst man möglichst auf den Vordermann auf damit ja keiner dazwischen kommt. Nach einiger Zeit schafften wir es bis zur Kreuzung. Aber die Freude hielt nicht lange an und wir waren im nächsten Stau. Überall lag Müll auf der Strasse und es stank ziemlich. Irgendwie kamen wir aber dann noch zu einem Einkaufszentrum. Hier genehmigten wir uns zuerst Kaffee und Kuchen dann ging‘s an die Einkäufe. Zurück fuhren wir wieder auf der R101, wo das Verkehrsaufkommen deutlich höher war als am Vormittag bei der Hinfahrt. Aber für unser übliches Tempo durch aus schnell genug. Auf den letzten Kilometern konnten wir noch den Sonnenuntergang beobachten.

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01. bis 06.05.2015 Bela BelaSeit dem Vorabend bis lange nach Sonnenuntergang und auch am Tag der Arbeit kamen sie in Scharen auf den Campingplatz. Wie immer gab es solche die uns ungefragt mit ihrer Musik beglückten und am Samstagnachmittag konnten wir die Rugbyspiel-Kommentatoren aus diversen Fernsehern laut und deutlich hören. Da wir aber die Regeln nicht kennen ist das ohne Bild auch nicht so interessant. Sonst war es an diesem Wochenende nachts nicht sehr laut.Im Badeareal war so voll, dass wir die Tage auf den Warmwasserpool verzichteten und ins Kaltwasser-Wellenbad gingen. Auf die Wellen hätten wir eigentlich gern verzichtet weil man darin nicht so richtig schwimmen kann. Aber es war wie verhext, jedes Mal wenn wir uns zum Wasser aufmachten, ging der Bademeister die Wellenmaschine starten. Vielleicht wollte er uns eine Freude machen.Am Sonntagnachmittag leerte sich der Platz wie üblich wieder.Schon bei unsrer letzten Reise wurde unser Laptop an der Westküste von einem Windstoss vom Tisch gefegt. Nur die Hintergrundbeleuchtung des LCD Display wurde auf der linken Hälfte etwas schwächer aber mit der Einstellung von Kontrast und Helligkeit konnte man das fast wieder ausgleichen. Nun ist aber die Beleuchtung auf dieser Seite komplett ausgefallen und es ist nun ziemlich störend. Deshalb hat Emanuel versucht übers Internet eine Vertretung für Panasonic Toughbooks finden. Dabei war er nicht sehr erfolgreich und hat sich an das südafrikanische Overland Forum gewendet. Dort hat er bald den Tipp bekommen dass Pansolutions dafür zuständig sei. Diese Firma hat drei Händler auf der Strecke von Bela-Bela zum Krüger Park und bei denen und am Hauptsitz hat er dann versucht Hilfe zu bekommen.Aber Pansolutions hatte keine Lösung für sein Problem.Die Telefonnummer in Modimolle war nicht mehr gültig und E-Mail anfragen wurden nicht beantwortet.In Polokwane war die Nummer aus der Homepage dauernd besetzt und ein Mail wurde zum Bumerang, es kam als unzustellbar zurück. Über eine zweite Nummer erfuhr er, dass sie mit Laptops nichts am Hut hätten.In Tzaneen reparierte man nur bei ihnen gekaufte Laptops. Nachdem er sich über dieses Geschäftsgebaren erstaunt äusserte, versprach man, dass ein Techniker zurückrufen werde. Wir haben aber den ganzen Tag nichts gehört, was uns aber nicht wirklich erstaunte.Beim Head Office in Johannesburg bat man ihn in einer Stunde anzurufen da sei Chris der Repairs Manager im Büro. Nach dem zweiten Anruf zwei Stunden später war er dann endlich da. Er konnte den LCD Display bestellen aber es wird 6 Wochen dauern! Das war’s! Wir gaben auf und werden halt bis auf weiteres mit einem nur zur Hälfte beleuchteten Bildschirm arbeiten müssen.Kurz vor dem Ende unseres Aufenthalts im Warmbath Resort fanden wir noch eine Halbtagsbeschäftigung. Nicht dass wir auf Arbeitssuche waren, aber der Bus hatte eine Innenreinigung nötig. Sechs Monate reisen mit vielen Pistenkilometern hinterlassen ihre Spuren. Die offenen Flächen wurden schon regelmässig gereinigt, aber es gibt genügend Zwischenräume in denen der feine Staub ablagert. Zwei Vormittage beschäftigten wir uns mit ausräumen des Busses, reinigen und wieder einräumen. Dazu gab es noch kleinere Reparaturen und Verbesserungen zu machen. Waren wir froh wenn wir dann am Nachmittag frei hatten und ins Schwimmbad gehen konnten! Da merkte man erst wie anstrengend Arbeiten doch sein kann.Am letzten Tag lernten wir noch Monika und Gerd kennen. Beide pensionierte Lehrer die an verschiedenen Orten in Namibia, Südafrika und in Äthiopien unterrichteten. Sie wohnen in Sedgfield an der Garden Route und geniessen nun das Reisen und Campen. Wir verbrachten noch ein paar nette Stunden zusammen und hoffen sie wieder einmal zu treffen.

07. und 08.05.2015 Bela-Bela – Eiland ResortNun verliessen wir Warmbath nach dem längsten Aufenthalt, den wir bisher auf einem Campingplatz verbracht haben.Unser Tagesziel war Tzaneen, aber zuerst fuhren wir nach Modimolle um in der dortigen Apotheke einen U-Test Malaria Kit zu kaufen. Wir befinden uns die nächsten Monate in Malariagebieten und wollen nicht die ganze Zeit Medikamente als Prophylaxe zu uns nehmen. Wir haben Tabletten dabei die man auch bei einer Erkrankung einnehmen kann wenn man nicht gleich zu einem Arzt kommt. Mit dem Test ist es möglich festzustellen ob die Symptome wirklich von dem Malariaerreger verursacht werden.Weiter ging es dann zur N1. Aber noch bevor wir diese erreichten, hat uns ein junger Polizist angehalten. Nachdem er sich den Fahrausweis aushändigen lies, fragte er nach dem Disk. NICHT SCHON WIEDER. Ihm leuchtete die Erklärung der Schweizer Registrierung dann aber gleich ein und er wollte nur noch wissen wo wir hinfuhren. Tzaneen war ihm bekannt, da er unweit davon Gyiani aufgewachsen war.Bis Polokwane kamen wir auf der Autobahn recht flott voran. Hier wollten wir in der „Mall of the North“ einkaufen, aber die Wege des GPS waren wieder mal unergründlich. Schliesslich fanden wir aber einen Super Spar und ergänzten unsere Vorräte wieder für die nächsten Tage.Auf der R71 ging es von hier weiter über einige Höhen und Tiefen bis auf 1550 M.ü.M um schliesslich etwa tausend Meter tiefer kurz vor Tzaneen beim Satvik Camping anzukommen. Dieser Platz gefiel uns aber nicht besonders und wir zogen weiter. Wir wussten in der Nähe keine Alternative, nur das Eiland Resort wurden uns vor einigen Tagen empfohlen und das lag aber noch gut 70 Kilometer weit entfernt. Das GPS zeigte als Ankunftszeit 17:01 an und wir vermuteten, dass der Empfang bis 17:00 offen war. Na gut dann musste Nelson sich ein wenig sputen, er gab sein Bestes und wir kamen um 16:57 an und hatten wirklich Glück denn wir hatten richtig vermutet. Der Campinglatz ist gut belegt aber noch lange nicht voll. Allerdings stand auf dem uns zugewiesenen Stellplatz bereits ein Wohnwagen, so dass wir uns halt auf den freien Platz daneben stellten. Da die heutige Fahrstrecke mit 350 Kilometer doch deutlich länger war als geplant, beschlossen wir zwei Nächte hier zu bleiben.Zum Glück hatte es auch einige wenige junge Leute und Kinder in diesem Resort. Sonst bekam man den Eindruck von einem Alterscamp für Nomaden. Von den Krücken über den Rollator bis zum Rollstuhl war alles unterwegs. Wir waren wahrscheinlich

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ziemlich unter dem Durchschnittsalter der Gäste. Aber die meisten grüssten uns und einige blieben für einen Schwatz stehen. Ein Herr kam auf uns zu und sagte: „Euch kenne ich, ihr wart auf dem „van Zyls Rust“ bei Kapstadt. Das war der alte Name des Avatara Campings, auf dem wir im letzten Januar standen.Eiland ist ein ATKV Resort. Hier gehört auch ein Pool mit warmem Wasser aber nicht so warm wie in Bela-Bela. Dafür konnte man auch gut darin schwimmen. Ein Hallenbad gibt es da auch, aber das haben wir nicht aufgesucht. Am Abend gingen wirins Restaurant Pizza essen. Wir waren fast ein wenig enttäuscht als der Kellner uns dann wirklich zwei brachte. Unser Platz war gegenüber den Toiletten, Wasch- und Abwascheinrichtungen. Das ist einerseits praktisch aber hat auch Nachteile. Zum Beispiel wenn Leute um fünf Uhr morgens ihren Abwasch erledigen und um sechs die nächsten kommen. Wie war das mit der senilen Bettflucht…? Christine liess sich davon nicht stören, aber Emanuel hat um diese Zeit einen sehr leichten Schlaf.

09.05.2015 Eiland Resort -PhalaborwaDas Eiland war bisher unser gefährlichster Campingplatz. Diesmal waren es nicht aber nicht Affen vor denen wir gewarnt wurden.

Riesenechsen haben wir hier aber keine gesehen. Wir zogen weiter Richtung Krüger Park. Zuerst durch viele Zitrusplantagen auf den gerade die Grapefruit-Ernte in vollem Gang war. Dann nahmen wir eine Abkürzung auf 15 Kilometern Piste. Wir fuhren auf dieser Strecke lange an dem hohen Wildzaun eines privaten Game- Reserves entlang. Einmal konnten wir nahe an der Strasse 3 Giraffen beobachten.Bei einem Zwischenhalt zum Tanken wurden wir von einem Herrn in rosa-weiss gestreiften Hemd und weisser Krawatte zu unserem Fahrzeug befragt. Jetzt wissen wir woher die Bezeichnung Streifenwagen kommt. Der Mann war scheinbar Polizist. denn er setzte sich in einen der typischen Kombis welche hier die Kriminalpolizei als Dienstfahrzeug verwendet. In Phalaborwa fuhren wir als erstes zum Resort um einzuchecken, denn wir hatten es wieder einmal nicht geschafft beim Forever Resort Central Booking eine Antwort auf unsere Anfragen zu bekommen. Als das erledigt war und wir uns einen Platz ausgesucht hatten und mit Teppich, Tisch und Stühlen besetzt hatten fuhren wir in den Ort zurück um einzukaufen. Auch hier kam es wieder zum Stromausfall. Diesmal standen wir aber bereits bei der Kasse und mussten nur kurz warten bis der Generator den Strom lieferte. Die Supermärkte sind hier für diese häufig vorkommende Situation in der Regel gerüstet. Die kleineren Geschäfte in der Mall mussten aber alle schliessen.Nachher machten wir noch einen Abstecher zum Home of Amarula. Dank Power Sheding konnten wir auf die DVD-Vorführung diesmal verzichten. Aber einen Amarula-Kaffee gab es halt auch nicht. Dafür aber Amarula-Kuchen und ein Glas Amarula gratis dazu. Mit Amarula-Cream, Amarula-Gold und Amarula-Schokolade zogen wir wieder von dannen.Zurück auf dem Camping kühlten wir uns dann in einem kleinen, etwas trüben Pool ein wenig ab.

Krüger10.05.2015 Phalaborwa Forever Resort sowie Krüger ParkDas Forever Resort in Phalaborwa entspricht nicht gerade dem was wir bis dahin von den Campings dieser Gruppe erfahren haben. Platz und Toiletten sind nicht sauber und die WC-Spülungen funktionieren auch nicht wirklich. Das Problem scheint an einem verstopften Abwasserrohr zu liegen, was durch den Regen in der Nacht noch verstärkt wurde. Am zweiten Morgen kam dann der Sanitärinstallateur und da wurde dann auch noch das Wasser abgestellt. Zum Glück konnten wir heute den Platz verlassen.Wir haben nach der ersten Nacht von hier aus eine Runde in den Krüger Park gemacht und haben nicht viele Tiere gesehen. Aber vieleicht sind wir inzwischen etwas verwöhnt. Das Highlight des Tages war eindeutig ein Gepard, der ziemlich nahe an der Strasse im Gras lag.Eine kleine Auswahl Fotos ist hier zu sehen, aber noch viel mehr gibt es bei PICASA.

11.05.2015 Phalaborwa – Satara CampMit Glück konnten wir drei Nächte auf dem Satara Campingplatz buchen. Sonst sind die Campingplätze im südlichen Teil des Krüger um diese Jahreszeit chronisch ausgebucht.Wir fuhren nicht auf direktem Weg dorthin, und machten am frühen Nachmittag einen Zwischenhalt im Olifants Camp. Hier gibt es eine Filiale von Mug & Beans. Die Kuchen-Auslage zog uns magisch an und wir konnten natürlich nicht wiederstehen. Die Kuchenstücke waren so dekadent gross, dass nicht einmal Emanuel seins aufessen konnte. Zum Glück bekommt man auch hier die Reste auf Wunsch im Dogy Bag verpackt zum mitnehmen. Wir hatten noch genug Kuchen für eine Kaffeepause am nächsten Tag.Ach so, Tiere haben wir natürlich auch gesehen wie die folgenden Bilder zeigen.

14.05.2015 Satara CampAn diesem Tag konnten wir an einem Fluss mehrere Elefantenherden und Einzelgänger, beim Saufen, Baden und sich mit Dreck „pudern“, beobachten. Einer duldete während er sein Bad nahm, kein anderes Tier in der Nähe des Wassers. Der krönende Abschluss war dann als eine Gruppe von 10 Elefanten vor uns durch das Wasser watete. Die Krokodile die sich hier im Wasser befanden, verzogen sich schleunigst.

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13.05.2015 Satara CampMit wenig Erwartung starteten wir unsere Safari, aber schon nach wenigen Kilometern sahen wir zwei unruhige Elefanten. Bald wussten wir warum sie so aufgeregt waren. Ein paar Meter weiter liefen zwei Löwen durch den Busch und suchten einen schattigen Platz zum ausruhen. So hatten wir Zeit einige Fotos zu knipsen und gefilmt haben wir sie auch. Kaum hatten wir sie gesichtet kamen andere Autos und das Gerangel um die beste Sicht ging los. Wir machten dann Platz und fuhren weiter. Die Piste führte an einem Fluss vorbei, aber da es schon länger keine grösseren Mengen geregt hatte waren nur noch vereinzelt mehr oder weniger grosse Tümpel übrig geblieben.

14.05.2015 Satara Camp - Krüger Gate HotelUnd schon wieder sahen wir Löwen. Zuerst konnten wir die drei Raubkatzen gar nicht richtig erkennen, denn sie waren völlig mit Schlamm verschmiert. Etwas oberhalb eines Dammes, in einem Schlammloch, hatten sie ein Impala erwischt. Wir hatten kaum angehalten und den Fotoappara gezückt, packte eine Löwin das tote Tier und schleppte es rennend weg. Die zweite verfolgte sie und die dritte guckte ihnen nur nach. Dann legte sie sich in die Sonne und liess den Schlamm trocknen. Die anderen zwei verschwanden in den Büschen und wurden nicht mehr gesehen.Sonst haben wir nur die üblichen Tiere gesehen bis wir an eine steile Trockenflussdurchquerung kamen. Hier stand direkt neben der Piste ein jüngerer Elefant, der aus einem Sandloch Wasser soff. Auf der anderen Seite standen bereits zwei Fahrzeuge und warteten, dass der junge Bulle seinen Durst gelöscht habe. Nach einer kleinen Ewigkeit wurde er von einem älteren Bulle vertreiben, der auch durstig war. Das dauerte nochmal eine kleine Ewigkeit bis dieser dann fertig war und sich den Hang hinauf in den Busch verzog. Da kam der junge noch einmal zurück und trank weiter. Wer schon mal bei 37 Grad in einem Fahrzeug ohne Klimaanlage eineinhalb Ewigkeiten in der prallen Sonne stand kann verstehen, dass wir langsam ungeduldig wurden. 4x4 und Untersetzung wurden vorsorglich zugeschaltet und wir rollten langsam zum hinunter und fuhren dann zügig am Elefanten vorbei. Dieser zeigt kaum eine Reaktion auf unsere Nähe und wir konnten problemlos auf der anderen Seite das steile Stück Piste bewältigen. Dann trauten sich auch die anderen Fahrzeuge vorbei.

15.05.2017 Krüger Gate HotelEndlich sahen wir auch im Krüger Nashörner. Bei unserem letzten Besuch vor einem Jahr sahen wir in sechs Tagen kein einziges und auch die letzten Tage war weit und breit kein Rhino zu sehen. Dafür waren es heute insgesamt sieben. Die ersten Beiden, eine Mutter mit einem noch ganz kleinen „Babyrhino“ erblickten wir von einem Aussichtspunkt aus, aber zu weit weg um ein gutes Bild zu machen. Eins lief uns aus dem Busch heraus über die Piste, um dann gleich wieder im Busch zu verschwinden. So schnell, dass es auch davon kein gutes Foto gibt. Aber eins schlief nicht allzu weit von der Strasse entfernt, so dass wir es hier zeigen können. Sonst war nichts besonders zu sehen, dafür durchfuhren wir aber einige interessante Landschaften. Wir besuchten an einem grossen Felsen die Gedenktafel, die für den ersten Ranger des Parks Stevenson- Hamilton angebracht worden war. Hier wurde seine und die Asche seiner Frau verstreut. Er starb mit 90 Jahren und war mehr als 50 Jahre Ranger.

16. bis 23.05.2015 Krüger Gate Hotel – Pretoriuskop – Malelane CampWir hatten es geschafft Campingplätze für je drei Nächte im Pretoriuskop- und Malelane-Camp zu buchen. Die Plätze sind sonst offiziell immer ausgebucht, aber wir stellen fest dass es immer frei Plätze hat. Bei Nachfrage erhielten wir die Auskunft, dass man die Infrastruktur berücksichtigen würde. Das leuchtet ein wenn, wie in Malelane, in der Damentoilette nur eine Dusche und eine Badewanne zur Verfügung stehen.Bei den Tiersichtungen war ein Leopard, der sich auf einem Felsen räkelte, das Highlight. Auch wenn man ihn nicht sehr gut sehen konnte. Aber nun haben wir die Big Five komplett. Die getupfte Raubkatze hatten wir bis jetzt nur auf einer Farm bei der Fütterung gesehen.Im Pretoriuskop Camp verbachten wir drei Nächte. Am zweiten Tag wollte Emanuel am Bus Wasser und Öl kontrollieren, da fiel ihm der Dorn der Verriegelung der Motorhaube vor die Füsse. Der Bügel war nur viermal punktgeschweisst und das war für die Wellblechstrecken nicht genug. Da wir für diesen Tag schon eine Einkaufsfahrt nach Hazyview geplant hatten, machten wir noch einen Besuch beim Panelbeater. Koos schweisst das Teil gleich wieder an und verlangt dafür umgerechnet knapp Sfr. 24. Von Malelane aus machten wir eine Fahrt zur Crocodile Bridge. Auf dem Weg dorthin sahen wir so das übliche Getier. Beim Hippo Pool konnte man aussteigen und unter Aufsicht eines, mit einem alten Karabiner bewaffneten Rangers auf einen Felsen steigen. Hier war eine schlecht erhaltene San Zeichnung eines Elands zu sehen. Von hier sah man von oben auf Hippos und Krokodile im und am gleichnamigen Fluss.Auf dem Rückweg zur Piste lief uns ein Nilpferd über den Weg. Es stand leider im Gegenlicht, so dass aus den Fotos nichts wurde. Bald verschwand es im Busch in Richtung Fluss. Als wir wegfahren wollten kam ein junges Paar und stellte den Wagen hinter uns ab. Sie stiegen aus, was ja eigentlich nur an bestimmten Orten erlaubt ist, um bessere Fotos von Elefanten im Fluss zu machen. Emanuel rief ihnen zu dass ein Hippo in der Nähe sei. Da waren sie aber schnell wieder im Auto.Im Crocodile Bridge Camp angekommen füllten wir den Benzintank wieder auf und genehmigten uns ein Eis. Danach stellten wir fest dass es schon zwei Uhr war und wir bis hierher vier Stunden gebraucht haben. Um 17:30 muss man um diese Jahreszeit wieder aus dem Park raus, oder im Camp sein. Wir beschlossen darum den schnelleren Weg ausserhalb des Parks zu nehmen. So waren wir um 15:30 schon wieder zurück. Beim Eingang konnten wir noch unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern. In der südlichen Hälfte des Krügerparks sind die Camps chronisch ausgebucht . Wir erfuhren von einem Südafrikaner dass er bereits schon ein Jahr im voraus gebucht hatte. Wir hatten jedenfalls für Samstagabend noch nichts gefunden, als ein

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Zeltnachbar uns mitteilte, dass der Golfplatz nahe am Malelane Gate einen kleinen Zeltplatz hat. Am Samstagmorgen führen wir dort hin und konnten für schlappe 120 Rand einen Platz buchen. Es hat Strom, Licht, Wasser und für Toilette sowie Duschen steht einem die Infrastruktur im Clubhaus zur Verfügung. Eine kleine Einschränkung gibt es, für diesen Betrag dürfen „nur“ sechs Personen auf einem Stellplatz übernachten. Von den 12 Plätzen sind nur drei besetzt. Auf einem stehen vier Südafrikaner mit drei Campern. Und ein Schwede steht auch noch da mit seinem VW Transporter. David Krug heisst er und bezeichnet auf einer seiner Homepages, selber als Träumer. Die Ladefläche seines Fahrzeugs dient nicht etwa zum Wohnen, nein er hat eine mobile Skateboard-Rampe darauf gebaut. Schlafen und hausen tut er in der Fahrerkabine.

24.05.2015 Malelane Golf Club – Pretoriuskop CampNach einer ruhigen Nacht auf dem Golfplatz und einem gemütlichen Frühstück, packten wir unsere Siebensachen zusammen und machten uns auf zum Malelane Gate.Für die Fahrt zu unserem nächsten Übernachtungsort benutzten wir ausser einem kleinen Schwenker über die S11-Piste fast nur geteerte Strassen. Da wir nicht viele spannende Tier gesehen hatten, ok drei Rhinos, ein paar Giraffen und Cap Büffel, fuhren wir noch zum Shithlave Stausee. Da erwartete uns eine Überraschung. Eine Löwin lag gut sichtbar am Dam und etwa 30 Meter von ihr entfernt standen ein halbes Dutzend Wasserböcke. Diese wollten zum Wasser aber dazu mussten sie an der Löwin vorbei. Es dauerte einige Zeit und sie kamen wohl zur Einsicht, dass es zu riskant ist und drehten um. Danach verzog sich die Raubkatze hinter den Dam in Büsche.

Von hier war es nicht mehr weit bis zum Camp wo wir uns bald wieder eingerichtet hatten.

25.05.2015 Pretoriuskop CampHeute war Kleider waschen angesagt. In den grösseren Camps hat es Waschmaschinen und Tumbler welche man für wenig Geld benutzen kann. Wäscheleinen stehen auch zur Verfügung und bei dem aktuellen Wetter sind die Sachen nach wenigen Stunden schon trocken. Am Auto gab es auch noch einiges zu schmieren, schrauben und zu reinigen , so dass wir uns erst am Nachmittag auf die Piste begaben.Kaum hatten wir das Camp verlassen kamen wir in eine Polizeikontrolle. Ja das gibt es im Krüger auch aber sie haben nur geprüft ob wir für Eintritt und Unterkunft eine Quittung haben. Geschwindigkeitsmessungen werden im Park auch gemacht. Mit Radarpistolen und meist bei Talfahrten. Das ist ja schon fies aber einmal haben sie sogar nach etwa 2 Kilometern noch eine zweite mobile Radarfalle aufgestellt. Auf Teerstrassen sind maximal 50km/h und auf unbefestigten Wegen 40km/h erlaubt.Nach dem Checkpoint bogen wir auf eine ziemlich schlechte Piste ab, auf der es während fast einer Stunde nichts Interessantes zu sehen gab. Kurz bevor wir umdrehen wollten, hielt uns ein Auto mit zwei Frauen an, dass nach der Abzweigung auf die Teerstrasse unter einer Brücke ein Löwe liegt. Da sind wir natürlich hin und tatsächlich lag da ein grosses Männchen etwa 15 Meter neben der Strasse.Wir beschlossen nun, nicht die Holperpiste zurück zu fahren. Laut GPS sollten wir es über die Teerstrasse schaffen knapp vor Torschluss im Camp anzukommen. Als wir aber merkten, dass uns die vorgeschlagene Route ausserhalb des Park geführt hätte, war es schon zu spät zum Umkehren. Nicht nur dass die Zeit knapp wurde, es zeigte sich nun noch allerhand interessantes Getier. Als erstes ein Rudel Wildhunde mitten auf der Strasse. Die mussten wir fast wegjagen damit wir durch konnten.Dann kam noch einmal ein Löwe. Aber da standen schon so viele Autos, so dass wir keine gute Sicht auf ihn hatten. Also weiter mit Tempo, was bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50km/h nicht ganz einfach ist.Dann musste sich natürlich noch ein schöner Leopard auf einem Felsen liegend zur Schau stellen. Vor einigen Tagen hatten wir ja schon so eine getupfte Miezekatze getroffen, die aber kaum zu sehen war.Zu guter Letzt hielten wir noch kurz bei einer Hyänenfamilie an. Das Foto musste auf die schnelle und im Gegenlicht gemacht werden. Aber sonst glaubt uns das ja keiner. Fast zehn Minuten früher als das GPS ursprünglich berechnet hatte kamen wir dann doch noch pünktlich im Camp an.

26.05.2015 Pretoriuskop – Swadini Forever ResortDa die Camp-Buchungen im südlichen Krüger weiterhin sehr schwierig bis unmöglich waren, beschlossen wir den Park zu verlassen und ausserhalb Richtung Norden zu fahren. Das Sawadini Resort wurde uns von verschieden Leute empfohlen und lag etwa auf halbem Weg zum Phalaborwa-Gate. Dort wollten wir dann noch einmal übernachten um wieder in den Krüger zurück zu kehren.Zuerst mussten wir aber in Hazyview einkaufen. Dann wollten wir noch eine Seidenfabrik besuchen in deren Laden wir vor Jahren schon einmal waren. Das GPS kannte AfriSilk und führte uns auch dorthin. Die ziemlich ausgewaschene und teilweise steile Piste kam uns überhaupt nicht bekannt vor. Beim Shop angekommen war klar, dass wir hier noch nie waren. Die gewünschten Kopfkissenüberzüge bekam Christine hier aber auch.Weiter ging‘s, zuerst die 3 Kilometer schlechte Piste zurück und dann auf passabler Teerstrasse zum Swadini. Da hatten wir nicht gebucht aber der Campingplatz war nur spärlich belegt und so fanden wir problemlos für zwei Nächte Platz.Nachdem wir uns eingerichtet hatten, liefen wir noch zu den Pools und schwammen ein bisschen im angenehm temperierten Wasser.

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Südafrika27.05.2015 Swadini

Das Resort ist sehr schön und sauber. Es liegt am Blyderiver umgeben von imposanten Bergen. Das aber hatte den Nachteil dass die Sonne um diese Jahreszeit etwa zwei Stunden weniger schien als woanders. Auch am Abend war es kühler als im Krüger, da es etwa 400 Meter höher liegt. Es gefiel uns aber trotzdem so gut dass wir noch um zwei Nächte verlängerten. Die Tage verbrachten wir hauptsächlich mit schwimmen und faulenzen.

28.05.2015 SwadiniBei der Fahrt zum Swadini hatten wir einen Wegweiser gesehen auf dem Silk Factory stand. Das war, was wir vor kurzem gesucht hatten. Natürlich war es viel grösser als früher und es gab noch ein paar zusätzliche Läden, die sehr spezielle Dinge verkaufen. Unter anderem auch Kosmetikprodukte auf Seidenbasis. Für Emanuel ab es ein kleines aber feines Auto- und Motorradmuseum. Auch ein Restaurant mit feinem Kuchen und Kaffee ist dort. Für die verschiedenen Kleider- und Souvenirshops bleib uns keine Zeit, weil diese nach und nach schlossen. Aber beim Lederladen, wo Andy wunderschöne Taschen herstellt, hatte man noch Zeit für uns. Hier kauften wir zwar nichts aber Andy und Mel wollten alles über unsere Reise wissen. Es war eines dieser sehr offenen Gespräche, die wir früher in Südafrika sehr oft hatten, die aber immer seltener werden.

29.05.2015 Swadini Für diesen Tag hatten wir eine Bootsfahrt auf dem nahen Blyderiverspoortdam gebucht. Unser Begleiter Begneck wusste vieles über den Dam, Pflanzen und Tiere der Gegend zu erzählen. Ausserdem hatte er wohl das Guiness Buch der Rekorde auswendig gelernt. Er "testete" seine Kunden, indem er den grössten Canyon, den höchsten Wasserfall und sonst noch grösste Sachen fragte. Hier im See gibt es nur noch sieben Krokodile, weil sie keine Sandbänke zum Eierlegen haben. Von 38 Nilpferden haben wir auch keins gesehen, dafür eine etwa drei Meter lange Python, nicht im See, aber am Ufer gut sichtbar. Spannend war es auch die sogenannten drei felsigen Rondavels (Rundhütten) einmal von unten anstatt von der anderen Seite des Canyons zu sehen.Nach der Bootstour fuhren wir noch nach Hoedspruit um einzukaufen. Hier waren viele Leute unterwegs weil es Monatsende war. Der Tankwart legte uns das Abschliessen des Fahrzeugs extra ans Herz, am Monatsende sei es besonders einbruchsgefährdet. Zurück im Swadini fuhren wir erst gar nicht zu unserem Platz, sondern gingen gleich ins Schwimmbad. Hier wurden wir von Katharina und Fritz aus Ortschwaben angesprochen. Als wir am Abend ins Restaurant gingen, trafen wir sie wieder und wir verbrachten einen angeregten Abend zusammen. Sie sind beide Weitgereist und hatten interessantes zu erzählen.

30.05.2015 Swadini - Phalaborwa Es ging wieder weiter, aber zuerst machten wir noch einem ein Halt beim der Silk Factory, und im Lederladen wo eine Handtasche den Besitzer wechselte und wir noch einmal Mel und Andy besuchten. In die Kleider- und Souvenir-Shops schauten wir auch noch. Und Emanuel fotografierte noch einige Old Timer.Die gut 100 Kilometer lange Fahrt nach Phalaborwa verlief ohne besondere Vorkommisse. Im Ort wollten wir noch nach einer neuen Bodenmatte ausschauhalten. Unsere ist ja schon etwa 35 Jahre alt und fällt schon langsam auseinander. Obschon Emanuel behauptet, das sei wie bei den Perserteppichen, je älter desto Wertvoller. In Phalaborwa gibt es aber scheinbar keinen Laden der so etwas führt. So müssen wir halt das alte (wertvolle) Teil weiter benutzen bis es ganz auseinander fällt.

Krüger 31.05. bis 07.06.2015 Krüger Park

Nachdem wir es geschafft haben in Letaba und Tsendze insgesamt drei Nächte zu buchen, sind wir in den Krüger zurück gekehrt.Die Tiersichtungen waren erwartungsgemäss nicht mehr so sensationell, aber wir genossen es immer noch. Wir filmten und fotografierten nicht mehr so viel, beobachteten umso mehr mit den Feldstechern. Zwei besondere Beobachtungen konnten wir mit jungen Elefanten machen.Die erste war mit einem nur wenige Monate altem Elefantenkind. Es war sehr ängstlich und blieb meist unter dem Bauch der Mutter versteckt. Erst nach einer Weile sahen wir, dass von seinem Schwanz nur noch ein Stummel vorhanden war und dieser auch eine tiefe Narbe aufwies, die vielleicht von einer Bissverletzung stammte. Wir vermuteten dass seine extrem auffällige Ängstlichkeit durch ein Trauma verursacht wurde. Um das Junge nicht noch mehr zu verschrecken blieben wir auf Distanz, so dass die Mutter sehr entspannt wirkte und uns duldete.Die zweite Beobachtung war mit zwei etwas älteren Jungtieren mit drei erwachsenen „Verwandten“. Diese bildeten einen Halbkreis um die zwei Kleinen, die am Boden lagen und schliefen. Sie liessen sich durch unsere Ankunft und Anwesenheit überhaupt nicht stören. Auch ihre Mütter verfielen stehend bald wieder in den Mittagsschlaf. Erst als sich eine weiteres Fahrzeug näherte stand eins der beiden Kleinen auf, und eine der Grossen fing an Blätter von einem Mopanebaum zu fressen. Der zweite Kleine stand auf als wir den Motor anliessen. Es war ein sehr ruhiges, friedliches Erlebnis, dass uns sehr beeindruckte.

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Tsendze ist ein kleineres Camp und als Buschcamping eingestuft. Es gibt hier allerdings Wasser, Toiletten, Duschen, auch Outdoor- Duschen, und eine Abwaschküche, alles picobello sauber. Aber keinen elektrischen Strom. Das Licht in den Toiletten kommt von einer Solaranlage und warmes Wasser über einen Gas- Durchlauferhitzer. Alles in Allem also ein sehr komfortables Buschcamp. Es war auch bisher der einzige Campingplatz, wo uns beim Einchecken im nahe gelegenen Mopani eine Stellplatznummer zu geordnet wurde. Als wir ankamen war unser Platz leider schon besetzt. Die Besetzer behaupteten sie hätten keinen Platz zugeteilt bekommen und ihnen wurde gesagt sie könnten jeden freien Platz benutzen. Es waren noch einige Plätze frei, aber wir wussten ja nicht,ob die nicht bereits vergeben waren. Emanuel machte sich auf die Suche nach einem der Angestellten die hier beschäftigt sind, konnte aber niemand finden. Der Versuch bei der Rezeption im Mopani Camp anzurufen scheiterte daran, dass wir mit Vodacom keinen Handyempfang hatten. Nach einigem herumfragen fanden wir Eilena die Platzaufsicht, welche sich der Angelegenheit annahm. Sie stellte bald fest, dass den lieben Leuten die Nummer 7 für die nächsten 6 Tage zugeteilt wurde, was sie angeblich nicht mitbekommen haben. Nach langem hin und her beschlossen wir, für die eine Nacht diesen Platz zu benutzen. Wir hatten keine Lust noch lange zu diskutieren und zu warten bis sie alles geräumt hatten. Als wir dann den Platz Nummer 7 gefunden haben wussten wir wieso 26 vorgezogen wurde, der lag deutlich schöner. Aber egal, für eine Nacht spielte es uns keine Rolle. Uns gefiel der das Tsendze Camp so gut, dass wir am nächsten Morgen gleich um einen Tag verlängerten. Danach fuhren wir auf Piste wieder südlich und dann wieder in nördlicher Richtung. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist es hier sehr trocken und die Landschaft wird von herbstlich bunten Mopanebäumen geprägt. Die Wasserlöcher sind meistens trocken, auch die, die eigentlich von Windmühlen mit Grundwasser versorgt werden. Entsprechend sind hier kaum Tiere zusehen. Aber einige Elefanten, Zebras, Strausse und Riesentrappen begegneten uns unterwegs doch. Bei der Mittagspause im Mopani Camp, konnten wir eine Gruppe Elefanten beobachten. Während die meisten sich am Schilf gütlich taten, kämpften ein grosser und ein kleiner Bulle spielerisch im Wasser. Mindestens ein halbe Stunde tobten sich die beiden aus.Wir haben auch Freude an kleineren Tieren, wie die grüne Mamba die sich vor uns im Eiltempo über die Strasse schlängelte. Und am Chamäleon, welches wir mit viel Glück nicht überfahren haben.Auch gefiederte Tiere bekommen wir zu sehen wie die Riesentrappe, der Zimtroller oder der Rot- oder Gelbschnabeltoko, Hammerkopf, Sattelstorch und noch viele mehr, deren Namen wir nicht kennen.Auf unserer Rundfahrt vom Shingwedzi- Camp sahen wir einen Löwen und später eine Zehnergruppe Giraffen.Unser letztes Camp im Park war Punda Maria. Auf der Fahrt dorthin sahen wir nicht viel Besonderes. Am folgenden Tag machten wir einen Ausflug bis nach Pafuri und zurück. Am eindrücklichsten dabei waren die vielen Krokodile im und am Luvuvhu. Im Fevertree Forrest sahen wir auf einem knappen Kilometer mindestens 50 Panzerechsen in allen Grössen.Neben dem Fieberbaum wachsen hier auch viele Baobabs. Für die Rückfahrt zurück zum Camp benutzten wir nur die Teerstrasse, denn wir hatten für den Tag genug gesehen. Einen komischen Vogel hatten wir auf dieser Strecke aber dennoch. Er fuhr einen Toyota Pickup und kurz nach dem er uns überholt hatte blieb er stehen weil mindestens 200 Meter weiter vorne ein paar Elefanten die Strasse überquerten. Danach fuhr er die ganze Zeit Schlangenlinien, so dass wir nicht wussten ob er betrunken, müde oder mit dem Handy beschäftigt war. Hoffentlich kam er gut nach Hause.

Zahlen zum Krüger ParkLänge 340kmBreiteste Stelle 110kmFahrstrecke von Crocodile Bridge bis Pafuri 394km, theoretische Fahrzeit fast 8 Stunden.In und um den Krüger sind wir fast 4‘000km gefahren.Insgesamt waren wir hier 6 Tage und 15 Stunden unterwegs bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23.4km/h

08.06.2015 Krüger Park - Makhado (Louis Trichardt)Nun ist für einige Zeit genug Krüger Park. Eigentlich wollten wir den Park über das Pafuri Gate verlassen, aber Nelson brauchte etwas fachmännische Pflege. Ein Ölwechsel war fällig und die Radlager und Lenkung vorne musste gefettet werden. Das meiste konnte Emanuel mit unserer Fettpresse selber machen aber bei den Vorderrädern ist kein Nippel und wir haben keinen passenden Anschluss. Beim Punda Maria Gate kam der Ranger wie fast immer zur linken Seite des Wagens um unser Park-Permit zu kontrollieren. Da machte er ein erstauntes Gesicht und schüttelt zuerst den Kopf und dann sich selber vor lachen, als er feststellte dass Nelson linksgesteurt ist. Er hätte doch sehr gestaunt dass eine Frau ein so grosses Fahrzeug steuern würde. Thohoyandu war der erste grössere Ort durch den wir kamen und hier wollten wir die Reifen wieder auf normalen Druck pumpen lassen und tanken. Bei Total hatten sie nur 93 Oktan Sprit, das war nicht so schlimm weil der Tank noch dreiviertel voll war, aber der Kreditkartenleser funktionierte auch nicht. Na gut dann pumpen wir halt wenigstens die Reifen. Ging leider nicht, funktioniert auch nicht mehr. Emanuel fragte die Angestellte ob die Tankstelle „Total kaputt“ heisse. Was sie sehr lustig fand. Ein paar Kilometer weiter bei Sasol funktionierte alles und es gab auch 95 Oktan Sprit. In Makhado angekommen, steuerten wir als erstes ein Einkaufszentrum an um unsere Vorräte aufzustocken. Im Park gab es in den grösseren Camps immer einen Laden. Hier bekam man das notwendige aber die Auswahl war nicht sehr üppig. Zudem sind die Preise auch etwas höher als im Supermarkt. In einem Laden erkundigten wir uns auch noch nach einer Werkstatt welche sich unseres Busses annehmen könnte. „Brake and Clutch“ wurde uns empfohlen und da fuhren wir dann auch gleich hin. Der Werkstattchef war einverstanden uns am nächsten Morgen einzuplanen, unter der Bedingung dass wir möglichst früh kommen.

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Das bedeutete, dass wir nicht allzu weit übernachten sollten. Also machten wir uns auf die Suche einer geeigneten Unterkunft. Wir irrten in der Gegend herum und konnten uns für keine begeistern. Zu guter Letzt beschlossen wir zum Camp Africa im Hangklip Forrest, oberhalb des Ortes zu fahren. Das war zwar nur etwa 7 Kilometer von der Werkstatt entfernt aber davon gehen gut 5 Kilometer über ein ziemlich raue und teilweise steile Strasse den Berg rauf. Auf 1‘300 M.ü.M war es dann am späten Nachmittag ziemlich kalt und wir waren in T-Shirt und Shorts „slightly underdressed“. Der Camping ist mit etwa drei Stellplätze sehr klein, aber wir waren die einzigen Gäste. Dafür konnten wir wieder einmal auf Grass stehen und die Toiletten des Pubs standen uns auch zur Verfügung.

09. und 10.06.2015 Makhado – TshipiseUm 6 Uhr aufstehen sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Um diese Jahreszeit warten wir meist bis die Sonne auf unseren Stellplatz scheint denn sonst sind die Temperaturen noch weit unter 20 Grad. Und zu Hause gehen wir ja auchnicht bei 14 grqd am Balkon frühstücken! Aber heute musste das sein. Mit der Standheizung konnten wir wenigstens drinnen im Warmen frühstücken. Dann schnell zusammenpacken und so schnell wie die kurvige, steile und holprige Piste es erlaubte den Berg runter. Um halb acht standen wir auf dem Hof und konnten den Bus zur Wartung übergeben. Der Auftrag lautete Öl wechseln, Öl kontrollieren und abschmieren.Danach zogen wir etwas ziellos durch den Ort an den meist noch geschlossenen Geschäften vorbei. Nachdem wir so ziemlich alles gesehen hatten kehrten wir bei Wimpy ein wo wir uns grosse Cappuccinos genehmigten. (Nein Kuchen essen wir um diese Zeit noch nicht). Als dann alle Geschäfte geöffnet hatten machten wir noch zwei, drei Einkäufe und um etwa zehn Uhr rief uns der Werkstattchef an, dass der Wagen fertig sei. Beim bezahlen fragte Emanuel nach ob sie am hintern Differenzial auch geprüft hätten. Da konnte er selber nämlich die Inbusschraube nicht lösen. Der Mechaniker hatte natürlich nicht und holte das nach. Der halbe Liter Öl war dafür nicht auf der Rechnung, aber nach dieser wurde neben dem Ölwechsel und dem Schmieren der Radlager auch nichts gemacht. Egal das wichtigste war getan und wir wollten weiter. Als nächstes Ziel wollten wir den Mapungubwe Park, entschieden aber unterwegs, in das Tshipise Forever Resort zu fahren. Also anhalten, neues Ziel in das GPS eingeben und los geht es zum nächsten Warmwasser Pool.Das Camping in Tshipise ist gut belegt und zwar zu 99% von pensionierten Südafrikanern. Wir hatten nette Nachbarn und viele kamen und wollten wissen, woher, wohin, wie lange usw.Der Pool ist nicht nur warm sonder heiss, aber man kann es darin aushalten.Schon bei unserer Ankunft wurden wir von einer Einheimischen gefragt, ob sie für uns waschen oder abwaschen könne. Wir zögerten zuerst auch die Wäsche zu geben weil es ziemlich viel war. Aber die Frauen hier haben sonst keine Einkommen, deshalb erkundigten wir uns über die ortsüblichen Preise. Wir gaben ihr dann 50 Rand, was nicht einmal fünf Franken sind und sie war happy damit.

11.06.2015 Tshipise - Mapungubwe ParkFür die nächsten zwei Nächte konnten wir einen Platz auf dem Mazhou Camping buchen, danach ist er für eine Woche ausgebucht. Es stehen ein langes Wochenende und Schulferien bevor. Bis Mussina kamen wir, trotz einiger Löcher in der Strasse (Potholes), recht gut voran, aber in der kleinen Stadt nahe an der Grenze zu Simbabwe war ziemlich viel los. Es kommt uns vor wie die deutsche Grenzstadt Lörrach wo die Schweizer einkaufen. Hier sind es die Simbabwer.Ein Paket hatten wir dabei mit Souvenirs die wir nach Hause schicken wollten. Eine der beiden ziemlich mürrischen Schalterdamen nahm es entgegen, wog es und sagte uns den Preis. Den Absender mussten wir auch noch einmal schreiben weil der nicht auf der gleichen Seite wie der Empfänger stehen darf. Nachdem wir bezahlt hatten, fragten wir noch nach den Zollformularen, welche wir sonst immer ausfüllen mussten. Wir bekamen knapp zur Antwort: wir haben keine. Nun sind wir gespannt ob das Paket in der Schweiz ankommt. Etwa in 10 Wochen wissen wir Bescheid.Von Mussina bis zum Mapungubwe Hauptgate war die Strasse streckenweise mit sehr vielen Potholes übersät. Mit Slalom fahren dank mässigem Gegenverkehr konnte man den meisten ausweichen. Wenn es dann zu viele waren, musste man „das kleinere Übel“ wählen.Einchecken mussten wir am Hauptgate, aber von da sind es noch fast 40 Kilometer aussen herum zu fahren bis wir im kleinen Zeltplatz ankommen. Hier gibt es grosse Bäume welche im Sommer sicher angenehm Schatten spenden, uns wäre jetzt etwas mehr Sonne lieber. An jedem Platz ist ein Wasserhahn und Strom. Letzteres gibt es aber nur, wenn nicht gerade, Load Sheddig praktiziert wird und genau das geschah an unserem ersten Abend auf diesem Platz. Uns stört das ja nicht heftig, für den Kühlschrank und unsere Beleuchtung haben wir ja eine zweite Batterie und zum Kochen den Gasherd. Da sind Südafrikaner zum Teil viel schlechter dran. Wasserkocher, Mikrowelle und elektrische Kochplatten gehören oft zur Standardausrüstung. Wir brauchen nur für den Haartrockener und den Toaster 220 Volt, aber ohne das können wir auch leben.

12.05.2015 Mapungubwe ParkDie Nacht war sehr ruhig, nicht einmal die Tiere haben sich bemerkbar gemacht. Erst in der Früh hörte man die Vögel zwitschern, und die Paviane schreien. Aber da waren unsere Nachbarn auch schon mit packen des Offroad-Anhängers am Werk.Der Park ist geteilt in einen West- und einen Ost-Teil, welche nicht zusammen hängend sind. Der Campingplatz liegt im Westen, und wir beschlossen an diesem Tag den östlichen zu erkunden, weil wir heute mehr Zeit haben und dieser Teil grösser ist. Zuerst mussten wir die die 40 Kilometer zum Haupttor zurück fahren. Dort gibt es ein Museum in dem viele Gegenstände aus früheren Kulturen ausgestellt werden. Das bekannteste Objekt ist ein Nashorn aus Gold, das in einem der drei „Goldgräber“ als

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Beigabe gefunden wurde. Man nimmt an, dass dort wichtige Persönlichkeiten eines hochentwickelten Volkes begraben worden sind. Die Bedeutung der Funde der 1933 entdeckten Kultur und Ritualstätte wird den Funden der ägyptischen Grabkammern gleichgesetzt. Leider haben wir kein Foto davon weil im ganzen Gebäude fotografieren verboten ist. Der Park wurde 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Zu den Ausgrabungsstätten hätte man eine geführte Tour machen können. Wir machten eine ungeführte Rundfahrt durch den Park. Die Nördliche Grenze des Parks bildet der Limpopofluss. An der Stelle wo der Shashe einmündet ist auch das Länderdreieck Südafrika, Botswana und Simbabwe. An dieser Stelle hat man einen Rundweg mit vier Terrassen gebaut mit einem schönen Ausblick zu den beiden Flüssen. Allerdings führte der der Limpopo recht wenig und Shashe überhaupt kein Wasser. Wenn man aber die Flussbette, sieht kann man sich vorstellen was da in der Regenzeit abgehen kann. Es gibt hier auch 4x4 Strecken, von denen wir zwei abfuhren. Die erste war etwas holprig und sandig aber für Nelson kein Problem. Er bewältigte alles ohne Allrad und Untersetzung. Bei der zweiten musste er wieder einmal leiden, denn die Akazien standen öfter nahe an der schmalen Piste. Aber auf ein paar Kratzer mehr kommt es auch nicht mehr an. Die Strecke hat Emanuel auch einiges abverlangt, denn es gab tiefe Furchen und einige Male kamen wir in ziemliche Schräglage. Unser Bus hat durch den Dachaufbau und die Ersatzreifen einen hohen Schwerpunkt und da sind solche Situationen etwas heikel.Die Tierwelt zeigte sich eher spärlich, aber Zebras, Impalas, Warzenschweine, Giraffen und sogar drei Elefanten sind uns begegnet. Besonders schön waren die drei Klippspringer auf einem Felsen. Diese kleinen Antilopen sieht man nicht so oft und meist lassen sie einem keine Zeit ein Foto zu schiessen. Ach ja, Mickey Mouse haben wir auch noch gesehen. Zum Schluss mussten wir wieder die 40 Kilometer zum Camp zurück fahren. Das waren an diesem Tag dann insgesamt 120 Kilometer.

13.06.2015 Mapungubwe – TshipiseAm Morgen waren auch in diesem Camp die Meerkatzen ziemlich aktiv. Während dem wir den jüngeren Affen beim herumtoben zuschauen konnten, hat eine älteres Tier bei den Nachbarn ein ganzes Brot geklaut. Emanuel hatte ihnen vorsorglich mit der Steinschleuder gedroht, dass sie sich besser von uns fern halten.Wir machten noch eine Runde durch den Westteil des Mapungubwe bevor wir uns auf den Weg zurück nach Tshipise machten. Konnten aber nicht viel besonders entdecken.In Mussina kauften wir noch einiges ein und fuhren dann auf der R508 Richtung Tshipise. Nach wenigen Kilometern sahen wir auf einer grossen Tafel wie viele Kilometer einige Ortschaften noch entfernt sind. Seltsam war die Angabe Mussina 103, denn wir entfernten uns ja gerade von dieser Stadt. Bei der nächsten Tafel waren es dann nur noch 99 Kilometer und bei der nächsten Tafel war –Mussina- mit Klebband abgedeckt. Vermutlich war das die Distanz nach Mussina via N1, aber der Umweg lohnt sich wirklich nicht. Im Tshipise Forever Resort angekommen stellten wir fest, dass es inzwischen viele neue Gäste gegeben hat. Wir konnten uns zwar noch einen Platz ergattern aber viel Auswahl hatten wir nicht.

14. und 15.06.2015 Tshipise Forever ResortKaum dass wir auf den Zeltplatz kommen, winkt uns Salome, unsere Abwasch- und Waschfrau zu. Sie meldet sich dann auch am nächsten Tag wieder bei uns auf dem Platz. Wir überlassen ihr gerne uns schmutziges Geschirr zu Bearbeitung und sie ist froh um den Verdienst. In der ersten Nacht hatten wir wieder einmal eine Gruppe welche mitten in der Nacht besoffen grölte und laute Musik machte. Sie gehörten zu einer Gruppe welche sich in einer Fernsehe-Show mit dem Namen „Ultimat Braai Master“ produzierten.Zum Glück zogen sie am nächsten Tag weiter und wurden durch eine andere ersetzt. Diese waren aber sehr ruhig. Wir genossen zwei Tage den Warmwasserpool, aber zu guter Letzt hatten wir beinahe noch etwas Stress. Wir wollten nämlich unsere Bettwäsche und Badetücher waschen. Salome wollten wir das nicht aufbürden denn sie wäscht alles von Hand und das deutlich sauberer als die hiesige Waschmaschine. Die Laundry war in der Nähe der Rezeption und des Shops, also fast beim Eingang zum Resort. Da stehen drei Waschmaschinen und drei Tumbler. Aber alle waren besetzt und noch viele Säcke mit Wäsche lagen davor. Eine Dame erklärte uns sie würde die Wäsche der Teilnehmer und die der Crew der Fernseh-Show waschen und etwa um vier fertig sein. Da liessen wir halt unseren Korb in der Warteschlange stehen und gingen zum Pool. Gegen vier Uhr trafen wir dann wieder bei der Laundry ein und da waren aber immer noch alle Maschinen besetzt. Es sass dort auch eine Angestellte des Resorts und fragte uns warum wir denn nicht das Geld hiergelassen hätten, sie hätte sich dann schon um die Wäsche gekümmert. Das holten wir nun nach und gingen Kaffee trinken und Waffeln essen. Als wir zurück kamen wurde bald auch noch ein Tumbler frei und die nette Frau kümmerte sich auch darum diesen zu beladen. Während dessen sassen wir draussen und lasen noch einen ein wenig in der Sonne. Leider hatte der Trockner nicht ganze Arbeit geleistet, so dass wir die meisten Wäschestücke noch über Nacht an die Leine hängen mussten.

Simbabwe16.06.2015 Thispise – Bubi (Zimbabwe)

Dies war der Tag an dem wir nun Südafrika verliessen um ins Nachbarland Simbabwe zu fahren. Da wir nicht genau wussten wie die Versorgung inzwischen in diesem Land ist, kauften wir noch in Mussina ein und füllten beide Benzintanks.

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An der Südafrikanischen Seite der Grenze wurden wir gleich von einem Mann abgefangen, der behauptete vom Zimbabwe-Tourist-Office zu sein und uns helfen würde die Grenzformalitäten zu erledigen. Das nahmen wir ihm nicht ab, schon gar nicht dass er dafür nichts verlangen würde. Er liess sich aber nicht abhängen. Beim Zoll mussten wir nicht anstehen und das Dokument für den Bus war schnell abgestempelt. Der Typ schleuste uns auch noch an der Warteschlange bei der Passkontrolle vorbei. Seine Begründung, Pensionäre müssten nicht anstehen. Das war uns zwar peinlich aber als uns eine Frau zeigte, dass sie uns den Vortritt lasse, nahmen wir das dankend an. Der „Runner“ wie man diese Dienstleister hier nennt, wollte dann zum Simbabwe-Zoll mitfahren, was wir aber ablehnten und hofften ihn so abhängen zu können. Auf der Simbabwe Seite wurden wir aber schon wieder von zwei Männern abgefangen und kurz darauf erschien auch der angebliche Tourist-Office-Angestellte. Es war ein Chaos, und es wurde auf uns eingeredet, dass wir gar nicht mehr wussten was Sache ist. An diesem Punkt hätten wir alle zum Teufel jagen sollen. Aber es kam dann so wie man es eigentlich nicht machen sollte. Sie nahmen uns aus wie die Weihnachtsgänse und am Schluss standen wir sogar ohne die notwendigen Dokumente da. Nur die Visa für 30 Tage hatten wir in unseren Pässen. Emanuel fand dann aber doch noch einen der Gauner und konnte ihm die diversen abgestempelten Zettel abnehmen.Nun sollten wir uns mit dem Bus hinten in eine lange Autoschlange anstellen. Unsere Nerven lagen blank und so drängten wir uns zwischen das erste und zweite Fahrzeug. Schliesslich hatten wir nach mehr als drei Stunden und viel Geld die Schnauze mehr als voll. Die Fahrzeugkontrolle ging dann recht flott. Der Zöllner wollte nur die diversen Zettel. Danach verlangte er noch einen Blick in den Bus zuwerfen. Die Kühlbox wurde noch nach Fleisch inspiziert. Dieses war aber ganz unten im Kühlschrank, den er aber nicht entdeckt hat.Dann konnten wir uns endlich auf die Strecke machen. Aber es dauerte nicht lange da kamen wir an den ersten von etwa fünf Polizeikontrollpunkten. Die Polizistinnen und Polizisten die uns stoppten waren korrekt aber sehr mürrisch. Zum Teil wurden wir aber auch durch gewunken.Kurz vor Sonnenuntergang schafften wir es unser Tagesziel, das „Lion and Elephant Resort“ zu erreichen. Der Campingplatz liegt sehr nahe an der Hauptstrasse und die ganze Nacht donnerten die Lastwagen vorbei. Die Toiletten waren sehr alt und teilweise unbrauchbar. Der Platz hatte an einigen Stellen Tiefsand und war leer. Es gab keine andern Camper hier. Für den stolzen Preis von US$20 hatten wir schon viele bessere Plätze. Nach dem ganzen „Grenzgestürm“ hatten wir keine Lust mehr zu kochen und da es in der Lodge ein Restaurant gab, gingen wir dorthin zum Essen. Bei der Anmeldung zeigte uns der Kellner die Menükarte und empfahl uns das Chickenschnitzel. Wie wir dann später feststellten, assen alle Gäste Chickenschnitzel. Das war wohl seine Art zu verhindern dass jemand etwas möchte was zwar auf der Karte steht, was es aber nicht hat.

17.06.2015 Bubi - Norma Jean's Lakeview ResortNach einer ziemlich unruhigen Nacht, brachen wir auf nach Masvingo, dem nächsten grösseren Ort. Auch auf dieser Strecke kamen wir an Police Check Points. Auch hier waren die Polizisten meist mürrisch wenn sie uns überhaupt anhielten. Nur einen brachten wir zum Lachen und erst noch über sich selber. Der junge Mann stand auf dem Mittelstreifen und somit auf unserer Beifahrerseite. Prompt wollte er den Führerschein sehen. Inzwischen haben wir eine Kopie von Emanuels Ausweis griffbereit im Wagen liegen. Er nahm ihn aus Christines Hand und studierte die Vorderseite und auch noch die Rückseite. Dann fragte er ob das die Drivers License sei. Emanuel bejahte und zeigte ihm dass das oben geschrieben steht. Er schaute noch einmal auf den Ausweis und dann auf Christine. Da stutzte er und stellte erst zu diesem Zeitpunkt fest, dass Christine kein Lenkrad hat. Seine Kolleginnen hatten das schon früher erkannt und schüttelten sich vor Lachen und da musste er auch mitlachen. In Masvingo kauften wir uns zwei SIM-Karten für das Handy und das Internet und dazu noch etwas Air Time. Als wir in der Nähe des Telefonanbieters parkierten riefen viele junge Männer „Welcome Nelson“ und johlten und lachten.Man hatte uns einen Camping beim Mutirikwi-See empfohlen und das zu recht. Toiletten sauber und ziemlich neu. Die Plätze als Terrassen am Hang. Warmes Wasser und sehr freundliches Personal. Wie Tag und Nacht zum letzten Ort und viel besser als wir in diesem Land erwarteten. Aber das scheint hier auch eine Ausnahme zu sein, wie uns unser australischer Nachbar sagte. Er ist schon viel und oft in Simbabwe gereist.Hier war es so still dass es schon fast unheimlich war und die Nacht mit 16 Grad eher warm.Die Frau des Besitzers heisst übrigens Norma Jean, es hat also nichts mit Marilyn Monroe zu tun.

18.06.2015 Norma Jean's Lakeview ResortVom Campingplatz zu den Great Zimbabwe Ruins sind es nur 8 Kilometer. Der Eintritt von $15 ist verglichen mit dem was man in Südafrika bezahlt eher teuer.Die Great Zimbabwe Ruins kann man kaum beschreiben, man muss es gesehen haben. Alles ist mit aufgeschichteten Steinen gebaut. Die Anlage ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden und erstreckt sich über ein ziemliches grosses und hügeliges Gelände. Vermutlich war die Anlage einst Königssitz und geistiges Zentrum und wurde ab 1150 n.Chr. bewohnt. Man sieht noch gut erhaltene Befestigungsmauern die bis 10 Meter in die Höhe ragen und im 14. Jh. erbaut wurden. Wahrscheinlich war dieser Bereich Wohnstätte der vielen königlichen Frauen. Great Zimbabwe war eine reiche blühende Stadt und hatte das Monopol über den gesamten Handel. Man fand bei Ausgrabungen hier mehr Luxus- und Handelswaren als in jeder anderen Ausgrabungsstätte des Landes. Neben den Ruinen wurde hier ein traditionelles Shona Dorf aufgestellt. Da werden auch von den Einheimischen gemachte Souvenirs verkauft. Für die daheim gebliebenen gibt es hier Fotos.Lustig war oben auf dem Hügel die Begegnung mit einer Schulklasse. Die wollten alle mit uns fotografiert werden. Wir haben dabei viel gelacht.

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Nach den Ruinen fuhren wir zum angrenzenden, gleichnamigen Hotel. Da es zur südafrikanischen SUN-Hotelkette gehört und die englische Königin auch schon hier war, hofften wir in diesem Etablissement Kaffee und Kuchen zu bekommen. Am Empfang wurde uns dieses auch bestätigt und man bat uns auf der Terrasse Platz zu nehmen. Kurz darauf erschien auch ein Kellner und hiess uns zum „Lunchy“ willkommen. Auf der Karte war „Apple Crumble“ aufgeführt und das bestellten wir mit Vanillesauce und zwei Cappuccinos. Er hatte uns bestätigt dass es Cappuccino gibt. Bald kam er wieder und meldete uns, dass „Apple Crumble“ ausgegangen sei. „Appel Pie“ ebenfalls, aber „Chocolate Cake“ sei noch zu haben. OK, dann halt Schokoladekuchen. Während wir auf unsere Bestellung warteten beobachteten wir zwei Hotelangestellte, welche der Reihe nach die Autos der Gäste wuschen. Wir hofften dass sie sich auch Nelsons annehmen würden, aber den liessen sie aus. Dabei hatte der es viel nötiger als die anderen Fahrzeuge, der war schon monatelang schmutzig. Emanuel fragte die beiden Männer ob sie den roten Bus auch waschen würden. Sie waren gleich einverstanden, und die Höhe der Bezahlung konnte er selber bestimmen. Sie holten sich noch eine kleine Leiter und befreiten Nelson mit viel Wasser von seinem Schmutz. Wir spekulierten in Südafrika immer was zuerst gebracht werde, denn Kaffee und Kuchen gleichzeitig wird dort nur selten serviert. Unser sympathischer Kellner kam aber mit einem grossen Tablett mit einem roten Deckchen auf dem zwei Tassen, ein Kännchen und die Vanillesauce standen. Zwei schlichte Kuchenstücke wie man es bei uns als Basis für eine Schwarzwäldertorte benutzt hatte er auch noch dabei und wünschte uns „Enoy your lunchy“. Cappuccino im Kännchen- da waren wir gespannt was da rauskommt. Das war dann Milchkaffe und der schmeckte sogar richtig gut. Zum Glück konnten wir den Kuchen mit der Sauce etwas befeuchten und alles war in Ordnung. Wir besichtigten noch den Hotelgarten und genossen die Sonne auf der Terrasse bis unser Bus fertig war.Auf dem Campingplatz nutzen wir die Gelegenheit, dass Nelson aussen wieder einmal sauber war um die Kleber der von uns bereisten Länder anzubringen.

19.06.2015 Norma Jean's Lakeview ResortRundfahrt um den Mutirikwi-See stand auf dem Programm. Die Staumauer ist nicht weit vom Camping entfernt. Aber bevor wir diese befuhren besuchten wir noch das St. Andrews Kirchlein. Die Tochter der Familie van Graan wünschte sich für ihre Hochzeit eine Kapelle. Ihr Vater begann nach ihren Skizzen das 3 x 5,5 Meter kleine Gebäude zu bauen. 3 Monate vor der Hochzeit starb die junge Frau bei einem tödlichen Autounfall. Zur Erinnerung an seine Tochter stellte Mister van Graan die Kapelle noch fertig.Weiter ging es durch eine abwechslungsreiche Landschaft von der wir leider kein einziges Foto haben. Schwarze Felsen wechselten sich mit dürrer Graslandschaft und vereinzelten Bäumen ab. Hier waren auch viele Streusiedlungen zu sehen, mit Häusern in traditioneller runder Bauart mit Strohdächern. Aber auch eckige Häuser mit Wellblechdächern gab es zu sehen. Viele Kinder winkten uns zu, vereinzelt streckten sie auch die Hand für Süssigkeiten aus. Auch Erwachsene winkten und lachten uns zu und schienen sich an unserer Durchfahrt zu erfreuen. Die meiste Zeit fuhren wir auf einer schmalen Teerstrasse durch die hügelige Gegend und konnten immer wieder einen Blick auf den See werfen. Dann hatten wir aber noch etwa 10 Kilometer sehr grobe Piste, bis wir dann auf die A9 Richtung Masvingo einbogen. Auch hier wieder eine Polizeikontrolle, aber wir wurden durch gewunken. Kurz vor Masvingo besuchten wir noch die St. Francis Kirche neben eine militärischen Anlage. Die Kirche wurde in den 40er von italienischen Kriegsgefangenen gebaut. Die Deckenmalereien hat ein Ingenieur in Tupfen gemalt, was einen tollen Mosaikeffekt erzeugt. Im Ort machten wir bei Spar einige Einkäufe und besorgten uns noch etwas mehr Gesprächsminuten. Tanken mussten wir auch wieder und dann fuhren wir zurück zum Campingplatz. Die kleine Rundreise summierte sich dann auf mehr als 100 Kilometer.

20.06.2015 Norma Jean's Lakeview ResortWir staunten am Morgen nicht schlecht als wir feststellen mussten, dass der Himmel grau war. Das hatten wir schon so lange nicht mehr, dass wir uns nicht erinnern konnte wann zuletzt. Es blieb auch so, mit Ausnahme von wenigen Minuten, in denen die Sonne kurz schien.Für heute war ein bisschen Handwäsche geplant, da es keine Waschmaschine gab. Leider auch keinen Tumbler und so wurde es etwas schwierig bei einer Lufttemperatur unter 16 Grad Wäsche zu trocknen. Für das Nachtessen im Resort Restaurant hatten wir uns für diesen Abend angemeldet.

21.06.2015 Norma Jean's Lakeview Resort – Leopard Rock Hotel bei Mutare

Das Abendessen gestern war sehr fein, liebevoll zubereitet und freundlich und aufmerksam serviert. Auch gut gefrühstückt haben wir im Restaurant damit wir etwas Zeit gewinnen, denn wir hatten an diesem Tag eine Strecke von fast 400 Kilometern vor uns. Das sind fast 6 Fahrstunden, ohne grosse Pausen zu machen.Kaum hatten wir Masvingo hinter uns gelassen, überholte uns ein weisser PW und blieb auf unserer Höhe und der Fahrer in Uniform? machte Zeichen anzuhalten. Als wir auf dem Randstreifen standen, rief er uns zu dass er sich hinter uns stellen würde und den Fahrausweis sehen wollte. Wir warteten, aber er stieg nicht aus seinem Fahrzeug aus, sondern gab durch hupen zu verstehen, dass Emanuel zu ihm kommen soll. Er hielt ihm einen unlesbaren angeblichen Polizeiausweis unter die Nase. Die angebliche Verkehrsübertretung bestand darin, im Ort an der Ampel eine Doppellinie überfahren zu haben. Emanuel konnte sich das nicht erklären, da wir durch den Ort alles geradeaus gefahren sind und er nirgends eine Doppelline gesehen hatte. Der „Polizist“ meinte wir können mit ihm zurückfahren um die Doppellinie zu sehen und dann zum Polizeiposten fahren. Dort würde er dann gebüsst. In den Ort zurückfahren wollte Emanuel nicht, aber er erklärte sich bereit zum Polizeiposten zu fahren. Als er zum Bus zurückkehren wollte, rief ihn der Polizist zurück und meinte die Busse von $20 könne gleich bei ihm beglichen werden. Emanuel aber wollte zum Polizeiposten. Plötzlich fand der „Polizist“ es sei in Ordnung wir könnten weiter fahren.

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Dieser Typ ist berüchtigt und ist in diversen Foren schon aufgetaucht. Diese Masche wendet er vor allem am Wochenende an und behauptet meist noch, die Busse muss noch von einem Richter festgelegt werden und das könnte frühestens am Montag geschehen. Wenn man aber gleich bezahlen würde könnte man gehen.Uns schien sein Verhalten zu zeigen, dass er kein Polizist ist, sondern nur so auftritt. Er fährt alleine in einem zivilen, weissen und rostigen PW, stellt seinen Wagen hinter den angeblichen Delinquenten und steigt nicht aus seinem Auto aus.Sonst war die lange Fahrt ziemlich ereignislos, wenn man von den insgesamt 8 Polizeikontrollpunkten absieht. An 6 wurden wir vorbei gewunken und zweimal wollte man das TIP, Temporary Import Permit, für den Bus sehen. In Mutare bogen wir ab zu den Vumba-Bergen. Hier wollten wir ein Zimmer suchen, was aber nicht so einfach war. Das erste gefiel uns nicht besonders und die nächsten zwei waren ausgebucht. Da waren wir aber schon ziemlich lange den Berg rauf und runter gefahren und hatten dabei sogar über 1‘700 Meter über Meer erreicht. Wir kehrten darum erst mal bei dem legendären Tony Robinson ein um von seinem berühmten Kaffee und Kuchen zu probieren. Uns wurde ein Besuch bei ihm wärmstens empfohlen und diese Empfehlung können wir 100%zig weiter geben. Es gab eine etwa 1m lange handgeschriebene Menükarte, und Tony erklärte jedes Teil ausführlich. Zum Schluss waren wir so klug wie zuvor! Es gab 6 verschiedene Kuchen, alles Tony’s Eigenkreationen. Dazu kann man ganz besonders gewürzten Kaffee oder heisse Schokolade- ebenfalls mit verschiedenen Gewürzen- bestellen. Dann sind da noch etwa 30 verschiedene Tees und Limonaden. Die zwei Kuchen die wir hatten waren einfach bombastisch. Kaffee und Rahm wurden uns ohne Aufpreis zweimal nachgeschenkt. Tony bewirtet seine Gäste übrigens in einem Teil seiner Wohnung und kümmert sich um jeden einzelnen. Das macht natürlich eine ganz besondere persönliche Atmosphäre. Danach machten wir noch einen Versuch beim Leopard Rock Hotel, dem luxuriösesten Haus der Umgebung und einst eins der vornehmsten Hotels Simbabwes. Hier blieben wir zwei Nächte. Bei Tony waren Gäste, die gerade von dort kamen und uns das empfohlen haben. Wir bekamen ein schönes Zimmer mit einem kleinen Balkon und Blick in den Park. Es hatte noch recht viele Gäste da, vor allem Golfer mit ihren Familien. Nachtessen war in einem grossen Speisesaal dem ein neuer Anstrich gut getan hätte und die Spinnweben an der Decke sollten auch einmal entfernt werden. Dafür gab es life Musik. Das Essen war ein „Dreigänger“ und in Ordnung, aber nichts Ausserordentliches, obwohl das Restaurant im Reiseführer sehr gelobt wird- aber der ist auch schon 4 Jahre alt. Und hier ändern sich die Dinge sehr schnell!

22.06.2015 Leopard Rock HotelDas Luxus Hotel, in dem zu seinen Glanzzeiten Prinzessin Diana und die Queen abgestiegen sind, hat, wie so vieles in diesem Land, viel von seinem Glanz verloren. Es sind Kleinigkeiten, aber für ein Haus dieser Preisklasse doch auffällig. Der Lift funktioniert scheinbar schon länger nicht mehr. (Dabei ist es noch ausgerechnet einer von Schindler). Das Management hat auf einem Zettel an der Lifttüre darauf hingewiesen dass die lokale Niederlassung der Schweizer Firma US$ 65‘000 für die Reparatur verlangt und empfiehlt den Gästen, falls nötig, gescheiter einen Otis Aufzug zu kaufen. Der Frotteetuchwärmer in unserm Badezimmer hat auch schon längst den Geist aufgegeben. Fernseher gibt es auch keinen mehr, weil angeblich auf ein anderes System umgestellt wird. Das sind Sachen die wir nicht unbedingt brauchen, die aber eigentlich zum Standard gehören. Das Personal aber ist sehr höflich und zuvorkommend um die Gäste bemüht. Es gibt im Hotel auch einen kleinen Laden in dem es fast nichts zu kaufen gibt. Er wird von einer älteren weissen Dame geführt. Wir gingen mal kurz hinein um zu schauen und kamen über die dort stehenden Proteas ins Gespräch. Sie erzählte uns, dass sie enteignet worden sind und nur ein kleines Stück Land behalten durften. Auf diesem bauen sie jetzt Proteas und andere Blumen zum Verkaufen an. Weil vieles von dem verteilten Land jetzt brach liegt und die meisten der neuen Besitzer das know how eine Farm zu führen, nicht haben, spricht man davon einen Teil den ursprünglichen Besitzern zurück zu geben. Nur, wer will das jetzt noch? Die Alten sind zu alt und die Jungen haben sich in England oder Australien eine Existenz aufgebaut. Wir fuhren nach dem Frühstück los um den berühmten botanischen Garten der Vumba Berge zu besichtigen. Es war ziemlich enttäuschend, was es da für den stolzen Preis von $10 pro Person zu sehen gab. Das Beste waren die Kamelienbüsche mit roten und weissen Blüten. Nach einem Rundgang durch das dschungelartige Gelände, hatten wir es dann aber gesehen. Danach beschlossen wir eine Rundfahrt durch das Burma- und Essex Valley zu machen. Im Reiseführer steht, die Leute dieser Täler seien abweisend und zuweilen sogar aggressiv. Es wird sogar abgeraten dorthin zu fahren. Das ist Grund genug für uns, uns selber ein Bild zu machen. Vieleicht haben uns hier etwas weniger Leute als sonst zugewunken aber Probleme hatten wir keine. Zuerst fuhren wir an vielen Brachfeldern vorbei. Das ist eine Folge der „Landreform“ (Enteignung der weissen Farmer). Dann kamen riesige Bananenplantagen und auch Mangobäume gab es zu Hauf. In höheren Lagen wurde Kaffee geerntet. Bei einer kurzen Mittagspause sahen wir Frauen die auf dreieckigen Leitern stehend die reifen Früchte ernteten. Auf die Frage ob man sie fotografieren dürfe, willigte nur eine zögerlich ein. Als sie sich aber auf dem Display sah mussten sie doch alle lachen. Hier war die Strasse schon eine Piste, aber weiter oben in einem Eukalyptusforst war der Weg durch die schweren Holztransporter miserabel. Bei Regenwetter ist dieser lehmige Boden wie Schmierseife und wohl auch mit Allrad schwierig zu befahren. Einige Traktoren und auch Lastwagen mussten wir kreuzen. Jedes Mal hatten wir Glück, dass gerade eine Ausweichstelle zur Verfügung stand.Aber die Fahrt war interessant, wenn auch, besonders auf der Pistenstrecke, ziemlich anspruchsvoll. Die Leute waren kein bisschen aggressiv, vielleicht etwas zurückhaltender als anderswo. Aber das ist auch keine typische Touristengegend. Wenn im Emmental ein ausländisches Gefährt wie unseres, an einem einsamen Gehöft vorbei fährt guckt der Bauer auch komisch. Zurück im Hotel setzten wir uns in einen der drei Salons zum wärmenden Kaminfeuer. Das und die kleinen Elektroofen in den Zimmern sind die einzigen Wärmespender im Haus. Auf einem bequemen Sofa sitzend bestellten wir Kaffee und Brownies. Natürlich kein Vergleich mit Tony’s Kreationen, aber der hat Montag und Dienstag leider zu.

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Zum Nachtessen waren an diesem Abend nur noch sechs Gäste und es wurde in einem kleineren Speisesaal serviert. Diesmal konnte man „a la carte“ bestellen.

23.06.2015 Leopard Rock Hotel - Norma Jean’s Lakeview ResortFrühstücken, packen, auschecken und los ging‘s wieder zurück nach Masvingo. Wir sahen wieder viele Polizeikontrollen, aber nur einmal wurden wir angehalten. Vor und nach der imposanten Birchenough Brücke war die Strasse in einem miserablen Zustand. Mehr eine Piste mit ein wenig Teer, als eine Teerstrasse mit Löchern. Es ist eine Tollroad und wir mussten 2 $ zahlen. Uns nimmt Wunder was mit den Strassengebühren gemacht wird. Die decken wohl kaum den Lohn der Kassierer. Sonst war die Strecke relativ gut und wir kamen gut voran, die 362 Kilometer schafften wir in fünfeinhalb Stunden. Fast Nonstop. Im Resort wurden wie alte Bekannte empfangen und am Abend kam noch der Besitzer mit seiner Frau Norma Jean auf einen Schwatz vorbei. Den Zeltplatz hatten wir für uns ganz alleine.

24.06.2015 Norma Jean’s Lakeview ResortNach den vielen gefahrenen Kilometern der letzten Tage, schalteten wir wieder einmal einen Ruhetag ein. Allerdings war der Vormittag mit Arbeit ausgefüllt. Christine beschäftigte sich wieder mit der Wäscherei (von Hand) und Emanuel musste wieder einmal improvisieren. Beim Öffnen des Hubdachs klemmte irgendetwas. Emanuel kletterte aufs Dach und fand die abgebrochene Schraube, die das Ersatzrad auf der Dachbox festhielt. Es ist ein Wunder, dass es auf der Fahrt nicht herunter gefallen ist. Mit einem Spannset wurde es nun an der Halterung festgezurrt. Die Reparatur muss warten bis wir wieder in Namibia sind. Am Nachmittag kam eine Gruppe Südafrikaner mit Offroad-Anhängern und Caravans auf den Platz. Diese waren aber nicht an einem Kontakt mit uns interessiert.

25.06.2015 Norma Jean’s Lakeview Resort – BulawayoUns zog es nach Osten, wo wir in Bulawayo einen Zwischenhalt machten bevor wir in die Matopo’s fuhren. Einmal wurden wir von einem Polizisten angehalten. Fahrausweis und TIP gezeigt und gut war‘s. Auf dem Municipal- Camping stand ein Zelt und ein Motorrad. Diese gehören einem englischen Paar, das wir vor einigen Tagen bei Norma Jean’s kennen gelernt haben. Die zwei waren aber nicht da. Die sanitären Einrichtungen hier sind etwa so wie wir es aus Beschreibungen in diesem Land erwarten. Nicht gerade schmutzig aber ziemlich verlottert. WC- Türen, die nicht abzuschliessen gehen und abends kein Licht. Ein Wachmann patroulierte mit Pistole über den Platz, wir wussten nicht ob uns das beruhigen soll oder nicht.

26.06.2015 Bulawayo - Big Cave Camping MatoposUnser Tagesziel war nur knapp 50 Kilometer entfernt so hatten wir gut Zeit zum Einkaufen und das Zentrum von Bulawayo zu besuchen. Im Ascot Einkaufscenter fanden wir den TM Supermarkt, der viele Produkte der südafrikanischen Pick’n Pay Kette verkauft. Das Sortiment war gross, nur das Fleischangebot überzeugte uns nicht wirklich. Alles ziemlich fettig.Im Stadtzentrum fanden wir Häfeli’s Swiss Bakery. Viel Swissness war nicht mehr übrig. Ausser grosse „Züpfe“ gab es nichts was an die Schweiz erinnert. Ach ja, ein paar farbige Fotos von Interlaken und Schweizer Bauernhäusern hingen noch an den Wänden. Wir hatten gehofft hier ein feines, dunkles Brot zu bekommen, aber es gab nur das üblich weisse Toastbrot. Die Cappuccinos die wir bestellten waren fein und Emanuels Appel Crumble auch, aber Christine fand in ihrem eine dünnes Plastikschnürchen was ihr den Appetit verdarb. Häfelis sind sicher nicht mehr da…Im Craft Shop kauften wir noch Souvenirs und dann kehrten wir zu Nelson zurück.Die Teerstrasse zu den Matopos wurde immer schmaler bis nur eine Spur übrig blieb. Beim kreuzen mit anderen Fahrzeugen muss man auf den Schotterstreifen ausweichen. Als die Strasse noch zweispurig war trat plötzlich eine hellbraune Kuh aus dem gleichfarbigen, dürren Gras. Unbekümmert, dass wir uns mit etwa 70km7h näherten, überquerte sie gemütlich die Strasse. Knapp vor der Kuh brachte Emanuel den Bus zum stehen. Emanuel teilte dem Vieh seine Meinung mit, was aber wenig Eindruck machte. Sie trottete weiter ohne ihn zu beachten.Auf dem Big Cave Camping empfing uns Brown und da sonst keine Gäste da waren konnten wir unsern Platz auswählen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir eine kleine Wanderung zur Lodge. Sie steht auf den für die Region typischen Rundfelsen. Grosse Brocken sind auch in den Empfangsraum und das Restaurant integriert. Es erinnerte uns an die Cannon Lodge in Namibia. Schon auf der Fahrt hierher, war der Himmel teils bedeckt und es blies ein starker, kühler Wind. Wir verzogen uns bald mal in unser „Haus“. 27. und 28.06.2015 Big Cave Camping MatoposAm Morgen war das Wetter immer noch gleich und so mussten wir seit langem wieder einmal drinnen frühstücken. Im Verlauf des Tages verzogen sich aber die Wolken. Wir fuhren in den Matopos National Park mit seinen besonderen Felsenkonfigurationen. Die einzelnen Steinbrocken scheinen von Riesen aufeinander gestellt. Unser erstes Ziel war das „World`s View“ wo Cecil Rhodes auf seinen Wunsch beerdigt wurde. Er war, unter anderem der Begründer von Rhodesien, wie Zimbabwe früher hiess und ein gewiefter Geschäftsmann, der Bill

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Gates seiner Zeit. Von diesem Aussichtspunkt hat man eine weite Sicht, nicht gerade auf die Welt, aber auf die eindrücklichen Matopos. Für den Park muss man keinen Eintritt bezahlen aber um hier herauf zu laufen werden $10/Person verlangt. Es gibt hier noch zwei andere Gräber von ehemaligen Politikern Rhodesiens und ein grosses Soldatendenkmal.Anschliessend fuhren wir zum Matopos Game Park wo es angeblich auch Breitmaulnashörner geben soll. Für den stolzen Preis von $15 pro Person und $10 für das Fahrzeug durften wir hinein. Beim Bezahlen wollte Emanuel mit der Rezeptionistin abmachen, die 10$ fürs Fahrzeug zu sparen und zu Fuss zu gehen. Das kam aber nicht so gut an. Gesehen haben wir gerade mal fünf Hippos, zwei Krokodile, zwei Klippspringer und etliche Paviane. Um das bisschen zu sehen, mussten wir noch sehr schlechte Pisten in Kauf nehmen.Auf dem Campingplatz erzählte uns Brown, dass in der Zeit als Simbabwe noch eigenes Geld hatte, die Parkangestellten, die sehr wenig Lohn erhielten, selber gewildert haben, um zu essen zu haben. Und mit dem Verkauf von Horn und Elfenbein an etwas Geld zu kommen. Die Inflation war damals mehrere Tausend Prozent hoch und Banknoten mit immer grösseren Zahlen mussten gedruckt werden. Es gab solche für fünfzig Billionen und sie waren mit einem Verfallsdatum versehen, zu kaufen gab es dafür fast nichts. An diesem Abend waren wir nicht alleine auf dem Camping, eine Gruppe junger Overlander hatte ihre Zelte neben uns aufgestellt. Es war eine kleine und gesittete Gruppe, sie machten nicht viel Lärm und gingen früher als wir schlafen.Am nächsten Tag faulenzten wir ein bisschen und machten eine kleine Wanderung über die Felsen an der Lodge vorbei und wieder zurück zum Camp. Emanuel hatte plötzlich die Eingebung das TIP, welches die Polizei bei Kontrollen sehen oft wollten, ein wenig genauer anzusehen.Da stellte er mit Erstaunen fest, dass es nur für 14 Tage gültig war und somit in zwei Tagen ablief. Diese Gauner an der Grenze haben uns, wahrscheinlich um noch mehr Geld abzuzweigen, das billigere besorgt. Was nun? Brown brachte uns wie jeden Abend Holz und wir konnten ein schönes Feuer machen und so trotz kühler Temperaturen noch eine Weile gemütlich draussen sitzen. 29.06.2015 Matopos – Ivory LodgeEs war Zeit zum weiter ziehen. Wir verabschiedeten uns von Brown, der guten Seele des Camps. Er sagte, nun würde es auf dem Camping wieder langweilig. Wir haben viel mit ihm geredet und da er erstaunlich offen sprach, einiges über die Situation der ärmeren Bevölkerung erfahren. Auch seine Meinung zu der Regierung sprach er ziemlich unverblümt aus. Präsident Mugabe und seine Entourage gehört zu den Shona, aber hier ist Matabeleland. Wie so üblich in Afrika wird zuerst für die eigene Ethnie gesorgt und der Rest muss selber schauen. Schon zwischen dem Camp und Bulawayo waren zwei Polizeikontrollen und prompt mussten wir bei der zweiten das TIP zeigen. Da nutzen wir die Gelegenheit zu fragen, wo man die temporäre Importbewilligung für unser Fahrzeug verlängern lassen könnte. Der Polizist meinte wir sollten zum Immigration Office (Einwanderung) in Bulawayo gehen, aber wo das ist wusste er auch nicht. Da das Formular von ZIMTRA erstellt wurde und der Stempel von der Finanzbehörde war, bezweifelten wir, dass dies der richtige Ort wäre. So tankten wir im Hauptort der Region und versuchten noch etwas einzukaufen und fuhren weiter Richtung Hwange Park.So viele Check Points wie auf diesen gut 300 Kilometer hatten wir bisher noch nicht. Anhalten mussten wir nicht immer und das noch gültige TIP wollten keiner sehen.In der Ivory Lodge wurden wir bei der Ankunft etwas reserviert empfangen. Das lag aber daran, dass die Lodge von 50 Gästen besetzt war, welche an einer Bar-Mizwa teilnahmen. Viele Amerikaner waren dabei, die, wie wir später erfuhren, etwas schwierig waren. Darum verschoben wir das einchecken auf später und richteten uns auf dem kleinen aber schönen Campingplatz ein. Wo hat man sonst Sicht auf ein Wasserloch, das Abend beleuchtet ist und sich am Nachmittag schon 16 Elefanten tummelten. Die Toiletten und Duschen waren grosszügig und gut eingerichtet. Ganz sauber war es nicht, vor allem die Wasch- und Abwaschbecken wurden schon länger nicht mehr gereinigt.Feuerholz bekamen wir auch hier kostenlos geliefert und zwar für das Lagerfeuer und den Braai in rauen Mengen. So konnten wir uns am Abend zwischen beide Feuer setzen. Das Camp ist nicht eingezäunt und beim Essen konnten wir einen Elefantenbauch ganz nahe rumpeln hören. Gesehen haben wir ihn aber nicht.

30.06.2015 Ivory Lodge – Hwange ParkBevor wir abreisten mussten wir noch unsere Übernachtung bezahlen. In der Lodge lernten wir Cedric kennen, der sich als der Chef vorstellte. Wir beglichen noch unsere Schulden und machten uns anschliessend auf zum Hwange Park.Vom Reisebuch und anderen Berichten erwarteten wir hier, viele Elefanten zu sehen. Zuerst mussten wir uns aber anmelden und stolze 63 Dollar für Eintritt und Camping bezahlen. Die ersten fünf Kilometer Richtung Park waren so „wellblechig“, das wir bei der ersten Gelegenheit auf eine andere, etwas bessere Piste abbogen. In etwa drei Stunden Pirschfahrt, sahen wir ein Dutzend Impalas, zwei Kudus und auch nur zwei Elefanten. Ausserhalb des Parks, an der Zufahrtsstrasse gab es mehr zu sehen. Wir hatten schon gehört dass vor etwa 10 Jahren im Park heftig gewildert wurde. Was man ja bei der damaligen sehr schlechten Lage der Landbevölkerung und dem Mangel an Treibstoff für die Fahrzeuge der Ranger, kein Wunder war. Die einen hungerten und die anderen waren völlig demotiviert. Vermutlich hatten wir auch etwas Pech, denn Glück gehört bei einer Safari auch dazu.Im Camping wollten wir dann eine Dusche nehmen aber der Donky, eine mit Holz befeuerter Boiler, war nicht eingeheizt.

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Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass die Wasserquelle nicht genug Druck habe um sich zu füllen. Wir könnten uns aber am Empfang einen Chalet-Schlüssel holen, wo wir duschen könnten. Also lief Emanuel zur Rezeption wo er den Schlüssel auch bekam, aber das dazu passende Häuschen befand sich ganz am anderen Ende des Camps, was sehr weitläufig ist. Das war etwas zu viel und wir gaben den Schlüssel umgehend zurück. Es gab nur drei besetzte Plätze und wir hatten uns schon damit abgefunden mit kaltem Wasser und wenig Druck geduscht. Plötzlich konnte man hören, dass Wasser in den Boiler plätscherte. Schnell unter dem Donky einfeuern und eine gute Stunde später konnte man warm und mit Druck duschen. 01.07.2015 Hwange Park - Ivory Lodge bei DeteVor dem Frühstück machte Emanuel eine „Inspektionsrunde“ ums Auto und fand am linken Hinterreifen eine riesige Beule. Also war erst einmal Radwechsel angesagt. Das Paar auf dem anderen Platz war zum Glück noch da und der junge Mann half das Reserverad vom Dach zu nehmen und den kaputten Reifen wieder nach oben zu verfrachten. Der Reifen ist ein Totalschaden, aber wir werden ihn erst in Namibia oder Südafrika ersetzen, wir haben ja zwei Ersatzräder dabei.Nachher machten wir noch einen Versuch Tiere zu sehen, aber diesmal auf einer anderen Strecke. Diese sollte eigentlich ein einspuriger Teerstreifen bedecken, aber teilweise gab es mehr Löcher als Asphalt. Bei einem grossen Wasserloch mit Aussichtsplattform waren mehrere Giraffen, viele Zebras und einige Gnus zusehen. Hier standen auch mehrere Safari Fahrzeuge die mit Lodge-Gästen im Park waren. Einer der Guides fragte uns was wir bisher gesehen hatten, was wir nur mit- nicht viel- beantworten konnten. Beim Ballaballa- Loop hätte es einen toten Elefanten und einige Löwen. Er erklärte uns den Weg dorthin und wir fuhren los. Als erstes erkannten wir am Kadavergeruch dass wir in der Nähe sein mussten. Das Tier war schon mehrere Tage tot. Dann sahen wir ein Safarifahrzeug im Busch, zu dem wir aufschlossen. Eigentlich darf man ja nicht abseits der Wege fahren aber die Löwen lagen im hohen Gras. Wir sahen eine Mutter mit zwei Kleinen und dann noch zwei Löwinnen. Es waren sicher noch mehr da aber durch das Gras konnten wir den Rest des Rudels nicht sehen. Wie wir später erfuhren war der Elefant krank und starb eines natürlichen Todes. Die Löwen konnten sich also ohne grossen Aufwand bedienen. Sonst sahen wir auch an diesem Tag nicht sehr viel, aber lustig war ein doofer Strauss. Dieser stand mitten auf einer leidlich asphaltierten Strasse. Statt sich in die Büsche zu verziehen zog er es vor uns den Weg zum Camp zu zeigen. So kam es dass er gute fünf Minuten lang mit bis zu 30km/h vor uns her lief, bis er sich entschied von der Strasse zu gehen.Am Vortag hatten wir beschlossen diese Nacht wieder im Camping der Ivory Lodge zu übernachten. Dort meldeten wir uns dann auch noch zum Nachtessen an. In Cedrics Gesellschaft verbrachten wir einen sehr angenehmen Abend. Wir assen mit Blick auf das beleuchtete Wasserloch an dem sich etwa 20 Elefanten tummelten. Sie waren sehr ruhig und gaben keinen Laut von sich.

02.07.2017 Ivory Lodge – Masumu River Lodge bei BingaWir verabschiedeten uns von Cedric und fuhren, wegen unserem abgelaufenen TIP mit einem etwas mulmigen Gefühl, Richtung Binga. Bis Cross Roads benutzten wir die A8 und sahen keine Polizisten. Von da fuhren wir auf einer geteerten Nebenstrasse weiter. Am Anfang war sie noch in gutem Zustand später war dann wieder Slalomfahren angesagt. Die Landschaft war zum Teil ziemlich hügelig aber in den flacheren Gegenden sah man immer wieder kleine Ansiedlungen mit Rundhäusern. Viele noch aus Holz und Lehm andere aber schon mit Backsteinen gebaut. Alle mit Rieddächern und manchmal schön bemalt. Oft in der Mitte des Ortes das Hühnerhaus auf Stelzen.

Unser Ziel die Masumu Lodge liegt eigentlich kurz vor Binga, aber wir mussten noch in den Ort um einzukaufen. Am Ortseingang standen dann zwei Polizisten und hielten uns an. Natürlich fragte er nach dem TIP. Christine zog die Suche danach etwas in die Länge und inzwischen gab der andere Polizist seinem „Comrad“ zu verstehen, dass dies nicht nötig sei. Schnell streckte ihm Emanuel den Führerschein entgegen, damit er etwas zu kontrollieren hatte. Lachend fragte er uns ob das ein portugiesischer sein. Als er Switzerland hörte lachte er nur und wir konnten weiterfahren. Uff, noch einmal gut gegangen. Emanuel hatte von einer Gruppe Südafrikanern im Hwange Park gehört, dass es für ein abgelaufenes TIP eine Busse von $500 gibt.Laut GPS gibt es in Binga einen Spar, aber das war einmal. Zwar gibt es noch einen Laden aber das Sortiment hier ist sehr mager. Nur mit einem Brot gingen wir zur Kasse was dann einen Dollar kostete. Auf dem nahen Markt war das Angebot an Früchten und Gemüse beschränkt auf Tomaten, Bananen, Orangen, Äpfel, Eier und Blätter die ähnlich wie Mangold aussahen. Vier Tomaten, vier Orangen und vier Bananen kosteten je ein Dollar. Kleinere Mengen kann man nicht kaufen weil man hier kein Kleingeld hat. An andren Orten haben wir südafrikanische Münzen als Wechselgeld erhalten. Fast wie früher in Italien zu der Lira-Zeit, da behalf man sich mit Süssigkeiten. Beim Verlassen des Ortes, kamen wieder an den Polizisten vorbei und sie winkten uns freundlich zu. Auf dem Camping der Masumu Lodge war ausser uns nur eine südafrikanische Familie und wir konnten uns einen Platz aussuchen. Bei der Anmeldung erzählte Emanuel dem Manager „TJ“ vom TIP Problem. Er wusste auch nicht was die Konsequenzen sein könnten und telefonierte gleich mit dem Polizeichef von Binga. Dieser konnte sich mehrere Möglichkeiten vorstellen, je nachdem wie bösartig der Kontrollierende ist. Es ging von keiner Busse bis konfiszieren des Fahrzeugs. „Nun steh ich da, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!“ Wenigsten haben wir nun den Namen und die Telefonnummer des „Officer In Command“ von Binga. Vielleicht hilft uns das weiter. Holz gibt es auch hier kostenlos und wir machten uns ein schönes Lagerfeuer. Eigentlich war das gar nicht nötig, denn der Abend war so mild, dass wir bis fast halb 12 draussen sassen. So warm hatten wir es nach Sonnenuntergang seit dem Krüger Park nicht mehr. 02. und 04.07.2015 Masumu River Lodge

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Wir hatten eigentlich hier nur für eine Nacht gebucht, beschlossen aber noch zwei weitere zu bleiben. Wir blieben den ersten Tag im Camp, aber faulenzen konnten wir trotzdem nicht. Unsere kleine Waschmaschine kam wieder einmal zu Einsatz und das bedeutete viel Wasser schleppen. Als dann am Nachmittag der Strom ausfiel schlossen wir sie an unserem grossen Inverter an. Das funktioniert gut, denn die Sonne schien und so wurden die Batterien vom Solarpanel konstant wieder aufgeladen. Fotos sortieren und fürs Blog schreiben mussten wir auch wieder einmal, wir waren eine Woche im Rückstand.Telefonempfang und Internetzugang ist hier meist schwierig. Deshalb dauert es auch etwas länger bis es von uns etwas Neues zu lesen gibt. An diesem Abend war es deutlich kühler.Am zweiten Tag konnten wir einen Bootsauflug auf dem Karibasee machen. Tula unser Kapitän führte uns zu Hippos und Krokodilen, die aber leider ziemlich scheu sind weil sie hier gejagt werden. Die Fahrt zwischen den aus dem Wasser heraus ragenden Baumstümpfen war auch eindrücklich, aber nicht ganz ohne Risiko. Einmal schrammten wir an einem der nur knapp unter dem Wasser versteckten Äste, aber es ist nichts passiert. Weil die Staumauer Risse hat ist der Wasserstand in den letzten Jahren mehrere Meter gesunken.

05.07.2015 Masumu River Lodge - Victoria FallsNur einmal wollte ein Polizist das TIP sehen, aber Christine hielt ihm gleich den Führerschein hin und fragte suggestiv ob er den sehen wollte. Dann vergass er das TIP.Die gut 300 Kilometer bis Victoria Falls schafften wir in fünf Stunden. Dort steuerten wir gleich das Amadeus Gardens B&B an die aber nur diese Nacht Platz hatten, weil die Lodge danach ausgebucht war. Miriam rief dann aber Hartmut den Besitzer an und so konnten wir im Cottage neben seinem Privathaus untergebracht werden. Leider hatten wir an diesem Abend kein warmes Wasser, aber am nächsten Tag wurde der Mangel behoben.Wir schilderten Hartmut unser Problem mit dem TIP und er empfahl uns dann, mit dem abgelaufenen Dokument zum Grenzposten nahe an den Wasserfällen zu gehen. Das nahmen wir uns für den nächsten Tag vor.Das Angebot das Nachtessen im Gästehaus einzunehmen nahmen wir gerne an, hatten wir doch keine Lust mehr in den Ort zu fahren. Das Essen war einfach aber gut. Dabei verbrachten wir eine angenehme Zeit mit den tschechischen Gästen am Nachbartisch. Er war Direktor des Pilsener Zoos und ist schon viel in Afrika herum gereist und hat diesen Urlaub zum 60igsten Geburtstag seiner Frau gebucht. Sie spricht leider kein Englisch, so musste er immer übersetzen. Es waren sehr interessante Gespräche und gelacht haben wir auch viel.

06.07.2015 Victoria FallsNach dem Frühstück in der Lodge, fuhren wir gleich zum Zoll an der Grenze nach Simbabwe. Hier mussten wir zuerst warten bis sich jemand um uns kümmerte, dann wurde unser Anliegen dem Boss vorgelegt. Der Boss war dann aber gerade in einer Besprechung. Als er dann Zeit hatte wollte er weitere Papiere sehen, unter anderem die Versicherung. Die wurde uns beim Grenzübergang aber nicht ausgestellt. Dafür hatten wir aber eine Garantie für ein kommerzielles Fahrzeug, was unser Nelson gar nicht ist und somit auch nicht brauchte. Da wurde der Grenzbeamte stutzig und wollte da Fahrzeug sehen. Wir holten es und sein Kommentar: „Nice Vehicel.“ Und er stellte fest dass wir recht hatten. Wieder warteten wir, bis er dies seinem Chef erklärte hatte. Dann aber musste Emanuel beim Chef vorsprechen. Mit Erstaunen und einem schlechten Gefühl traf er auf eine Chefin. Nein, er hat nichts gegen Frauen, aber letztes Jahr beim Erhalten der Einreisesperre nach Südafrika hatte auch eine Chefin das Sagen.Die Dame war aber nett und nach dem er ihr noch das Carnet de passages gezeigt hatte, war es nicht mehr so schlimm. Aber sie bestätigte was uns schon gesagt wurde, eine 500 Dollar Busse wäre nun eigentlich fällig. Wir mussten aber nur das Carnet abstempeln lassen und für 30 Dollar eine Versicherung abschliessen. Emanuel fiel ein Stein vom Herzen und er bedankte sich bei den Zöllnern für ihr Entgegenkommen. Nun konnten wir die Victoria Fälle besuchen. Der Sambesi führte dieses mal deutlich mehr Wasser als bei unserm Besuch im Oktober 2009. Deshalb standen wir zeitweise auch in heftigem Nieselregen und waren bald einmal klitschnass.Kaffee und Kuchen leisteten wir uns anschliessend auf der Terrasse des noblen Victoria Falls Hotel und Nachtessen im Palms Restaurant der Ilala Lodge, in beiden Etablissements sehr aufmerksamer Service und gutes Essen und nicht sehr teuer.

08.07.2015 Victoria Falls – Kasane (Botswana)

Wir verabschiedeten uns von Hartmut und von den tschechischen Tischnachbarn vom ersten Abend und bekamen von ihnen ein echtes Pilsner Bier.Bis zum Grenzübergang kamen wir ohne besondere Vorkommnisse. Am Zimbabwe Zoll gab es ohne grosse Diskussion einen Stempel in das Carnet. Es wurde nicht einmal nachgefragt, weil wir laut diesem Dokument scheinbar am Vortag in das Land eingereist waren.An der Botswana Grenze lief dann aber nicht alles wie am Schnürchen. Zwar bekamen wir einen Einreisestempel, und wir könnten 90 Tage im Land bleiben, und das kostenlos. Dann wieder das Carnet abstempeln lassen und wir konnten weiter. Zurück im Wagen, erinnerten wir uns, dass wir beim letzten Besuch in diesem Land eine Taxe bezahlen mussten. Also wieder zurück zum Zollschalter. Man ist ja lernfähig. Der Beamte dachte, dass wir dieses Jahr schon mal eingereist seien, und die Taxe

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und die Versicherung sind für das ganze Kalenderjahr gültig. Als mussten wir noch 220 Pula bezahlen. Das konnten wir auch mit Rand, dann waren es aber 290. Wir freuten uns schon dass alles so glatt gelaufen ist, aber dann kam noch eine Kontrolle bei der Ausfahrt vom Zollgelände. Hier wollte tatsächlich eine Beamtin in den Kühlschrank sehen. Diesmal funktionierte der Kühlboxtrick nicht. Sie wollte wissen was in dem Schrank bei der Schiebetür ist. Emanuel musste aufmachen und da lagen zwei Tomaten und zwei Orangen obenauf. Rohes Fleisch, Milchprodukte, Brennholz, Gemüse und Früchte dürfen wegen der Maul und Klauenseuche respektive der Fruchtfliegen nicht importiert werden. Dass wir weiter unten unter dem Gemüse und Früchten auch noch Fleisch hatten hat sie nicht bemerkt. Aber das Entdeckte wurde aber konfisziert. Nicht so schlimm, in Kasane konnten wir uns wieder ordentlich mit Lebensmittel eindecken, was wir auch als erstes machten.Danach fuhren wir zum Senyati Camp das uns ein Reiseleiter empfohlen hatte. Das bedeutete wieder 10 Kilometer zurück Richtung Kazungula und dann Richtung Süden an einer etwa 3 Kilometer langen, stehenden Lastwagenkolonne vorbei, die vor dem Grenzübergang nach Sambia wartete. Zum Schluss mussten wir noch einige Kilometer Tiefsand überwinden um zu erfahren dass das Camp völlig ausgebucht sei. Da blieb uns nichts anderes übrig als wieder gegen Kasane zu fahren denn dort sind die meisten Campingplätze. Beim ersten Versuch hiess es wieder, ausgebucht. Beim zweiten sagte man zuerst auch ausgebucht aber dann gab man uns einen Reserveplatz, allerdings nur für eine Nacht. Also stellten wir uns auf den Campingplatz der Kubu Lodge. Danach telefonierte Emanuel noch mit etlichen Lodges, aber überall war Camping ausgebucht. Zur Zeit sind in Südafrika Winterschulferien und die Klimaflüchtlinge reisen in den Norden. Wir sind seit dem Krügerpark nicht mehr gewöhnt, dass Plätze ausgebucht sind und das kam hier etwas unerwartet. Aus zwei Foren bekamen wir viele Tipps wo wir es versuchen sollten. Wir vertagten die Entscheidung auf den nächsten Tag.

Botswana08.07.2015 Kasane - Mwandi View (Ngoma)

Wir haben beim Frühstück entschieden, dass wir unser Glück in der Nähe der Namibiagrenze versuchen. In Kasane konnten wir noch einige Kleinigkeiten einkaufen und dann tanken. Die einzige Tankstelle im Ort war ausverkauft, kein Diesel und kein Benzin. Wir dachten es wird schon noch eine Tankstelle kommen und fuhren los. Nach einigen Kilometern schaute Emanuel auf dem GPS nach und musste feststellen dass es in diese Richtung keine Möglichkeit gab unsere Tanks zu füllen. Da wir später in den Chobe National Park wollten mussten wir unbedingt tanken, also drehten wir um und fuhren zurück bis nach Kazungula. Hier hatten noch andere Leute die gleiche Idee und an den Tanksäulen stauten sich die Fahrzeuge. Dafür funktionierte der Kreditkartenleser hier nicht, aber wir hatten genug Bargeld dabei. Mit etwa 235 l Benzin in den Tanks und einem Kanister fuhren wir dann endlich los.Die Strasse führt hinter Kasane durch den Chobe Park und wir konnten sogar einigen Elefanten sehen, wie sie ganz gemütlich über die Strasse trotteten.Das Mwandi View Camp liegt an einer Ebene durch die sich der Linyati-Fluss schlängelt. Er bildet hier auch die Grenze zu Namibia bis er dann Chobe heisst. Die Anlage ist immer noch im Bau und der Camping besteht aus einem guten Dutzend Stellplätzen, es gibt einen Pool, und es wird mal eine grosse Sonnenterrasse geben von der aus man über die weite Ebene schauen kann. Ebenso wahrscheinlich ein kleines Restaurant, denn wir haben auf unserem Rundgang eine richtige Gastro- Küche im Bau entdeckt. Endlich konnten wir wieder auf Gras stehen und hatten Wasser und Strom. Letzteres aber nur am Abend für ca. 5 Stunden und vom Generator, denn der Anschluss ans elektrische Netz ist beantragt, aber hier dauert halt alles etwas länger. Die Toiletten und Duschen sind sauber aber viel zu wenig für die Grösse des Platzes. Auch die Solar-Warmwasseranlage reichte schon bei unserem Besuch, mit nur etwa ein Fünftel der der maximalen Belegung nicht aus. Am Abend fuhren wir mit dem Platzchef auf einen Hügel oberhalb des Camps und beobachteten einen spektakulären Sonnenuntergang. 09.07.15 Mwandi View – Chobe ParkIm Chobe sind die Camps chronisch ausgebucht, es gibt aber oft die Möglichkeit vor Ort einen Platz zu bekommen. So wollten wir es auf gut Glück versuchen. Die ersten 20 Kilometer waren noch geteert und dann fing Piste an und was für eine Piste! An diesem Tag sind wir noch weitere 140 Kilometer auf Sand gefahren. Zum Teil richtiger Tiefsand. Nelson gab alles und für einmal diente die 4x4 Untersetzung nicht nur dazu heftige Steigungen zu überwinden. Aber er machte sein Sache sehr gut und blieb nie stehen oder gar stecken. Nur der Benzinverbrauch war ungefähr ein Fünftel grösser als normal.Am Goha Gate fragten wir als erstes ob im Savuti ein Platz frei ist. Der Ranger rief dort an und bekam eine Absage. So wollten wir halt den Eintritt für den Transit durch den Park bezahlen, aber das führte zu grösseren Diskusionen. Für ausländische Fahrzeuge bis 3499,9 Kilo kostet es 50 Pula und ab 3‘500 Kilo 1000 Pula (ca. Fr. 100). Nun wollte der Herr im Gate- Büro wissen wie schwer unser Bus ist. Zugelassen ist er für 3‘500 Tonne aber Emanuel war nicht einverstanden so viel zu bezahlen, also zeigte er ihm den Fahrzeugausweis und die Zahl für das Leergewicht von 2280 Kilo. Als der Ranger wissen wollte was denn die Zahl darunter für das Gesamtgewicht bedeute, erklärte er ihm, das sei der Hinweis dass man diese Fahrzeuge mit einem Ausweis für bis 3.5 Tonnen steuern darf. Nach einigem hin und her mussten wir dann doch nur 50 Pula bezahlen. Während dieser Diskussion kam ein weiteres Fahrzeug mit drei Männern, die einen Platz im Savuti Camp für drei Tage reserviert hatten. Emanuel fragte diese, ob sie etwas dagegen hätten für eine Nacht oder zwei den Platz mit uns zu teilen. Der Ranger wollte aber davon nichts wissen, die Plätze seien für eine bestimmte Anzahl Personen gebucht und damit hat sich‘s. Alberto, so hiess der älteste der Männergruppe gab Emanuel zu verstehen, dass man das unter einander Regeln werde. Draussen sagte er uns dann, dass er Platz CV7 gebucht habe und wir uns dort treffen sollten. Also fuhren wir los und freuten uns dass wir eine

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Lösung gefunden hatten. Wie schon beschrieben, die Wege im Chobe Park sind sehr sandig und für die 30 Kilometer bis zum Savuti Camp brauchten wir gut zwei Stunden. Dort angekommen suchten wir den Platz CV7 und fanden dort vier Fahrzeuge aber nicht das von Alberto. Auch auf den anderen Stellplätzen war er nicht. Also fragten wir beim Empfang, aber da wusste niemand Bescheid und man schickte uns zum Camp Office. Dort musste man die Verantwortliche für die Platzzuteilung finden. Als diese endlich kam, stellte sich heraus, dass heute noch niemand eingecheckt hat. Als wir nach unserer Buchung gefragt wurden, behauptete Emanuel dass Alberto alle Papiere habe. Da wurde es kritisch, denn wir sollten das Camp bis zu Albertos Ankunft nicht verlassen, weil wir kein Permit vorzeigen konnten. Wir hatten ja eins aber nur für den Transit durch den Park, aber das wollten wir nicht zeigen. Wir fuhren dann trotzdem los, umfuhren das Gate und kümmerten uns nicht um die Pfiffe welche vermutlich uns galten. Nach kurzer Zeit kam uns Alberto entgegen. Wir hielten an und erzählten unsere Story. Die drei waren schon vor uns im Camp und sahen, dass Platz besetzt war. Darum haben sie noch eine Runde im Park gedreht um erst dann einzuchecken. Das nützte uns jetzt auch nicht mehr viel. Zurück wollten wir nicht mehr, dafür hatten wir schon zu viel Staub aufgewirbelt. Und so beschlossen wir den Park beim Mababe Gate zu verlassen. Das war aber noch eine lange sandige Strecke und wir wussten nicht wann das Tor geschlossen wurde. Kurz nach 17 Uhr hatten wir es geschafft und konnten am Gate auschecken. Wir sind so in Eile durch den Chobe gefahren dass wir nur einmal Zebras fotografiert haben.Der Ranger erklärte uns noch wo wir übernachten könnten, aber bis zu dem Community Camp mochten wir nicht mehr fahren. Nach wenigen Kilometern fuhren wir in den Busch hinein und versuchten uns hinter den niedrigen Mopane-Bäumen zu verstecken. Wir richteten uns für einen Abend im Inneren des Busses ein, weil wir draussen kein Licht machen wollten. Emanuel liess für einen Moment seine Flipflops vor dem Trittbrett und als er sie dann wieder anziehen wollte waren sie nicht mehr da. Als er sagte die hat sicher eine Hyäne geklaut, lachte Christine nur. Aber sie waren an diesem Abend nicht mehr auffindbar. Immer wieder hörte man Hippos rufen und bevor wir einschliefen rupfte ein Elefant ganz nahe Blätter und Äste von den Bäumen.Schakale und Hyänen waren im Verlauf der Nacht auch noch zu hören.

10.07.2015 Bush Camp bei Mababe - Xakanaxa im Moremi ParkAm Morgen standen wir etwas früher auf. Da wir drinnen essen wollten mussten wir nicht darauf warten, dass die Sonne auf den Platz schien. Emanuel machte dann eine kurze Runde um das Auto und fand beide Flipflops. Die eine unversehrt. Aber der anderen fehlte ein Stück der Sohle. Auch Spuren von grösseren Pfotenabdrücke um das Auto herum liessen auf eine Hyäne als Missetäter schliessen.

Beim Frühstücken beschlossen wir unser Glück im nahen Moremi Park zu versuchen. Auf dem Weg dorthin sahen wir Elefanten, Giraffen und sogar zwei Wildhunde. Da wir unser Film- und Fotoapparate noch nicht nach vorne genommen hatten gibt es davon aber keine Bilder.Am North Gate fragten wir ob es im Xakanaxa Camp für uns einen Platz hätte. Nach einem Anruf bekamen wir diesmal einen positiven Bescheid. Die Wege im Moremi sind etwas weniger sandig als im Chobe. Allerdings gab es zwei Strecken mit sehr tiefen Rillen und einem hohen Sandhaufen dazwischen. Beim ersten kam uns eine Frau zu Fuss entgegen und machte uns Zeichen zu stoppen. Wir parkierten den Bus auf der Seite, was bei der sandigen Böschung nicht ganz einfach war. Da lief Emanuel zum gestrandeten Wagen. Ein Pickup mit Offroad-Wohnwagen steckte fest. Mit den zusammenfaltbaren Plastik „Sandblechen“ kamen sie aber immer nur einen guten Meter weiter. Emanuel bot ihnen unser Alu-Sandblech an und das wurde gerne angenommen. Wir haben sie ja noch nie gebraucht und mussten nun feststellen, dass das Vorhängeschloss völlig eingerostet war. Als musste der Winkelschleifer an den Inverter angeschlossen werden um das Drahtseil zu durchtrennen. Dann konnte die südafrikanische Familie aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Emanuel freute sich, dass wir die Bleche endlich einsetzen konnten und dass wir den Winkelschleifer auch nicht umsonst mit genommen haben.

Beim Camp-Büro angekommen musste zuerst in mal der Platzwart gesucht werden, dann wusste er nicht genau welchen Platz er uns geben soll und was es kostet erfuhren wir auch nicht. Schliesslich schickte er uns auf einen Platz vor Nummer 4. Er versprach, später für die Registrierung und Bezahlung zu uns kommen. Das machte er dann auch, und wollte er den Namen und die Fahrzeugnummer wissen. Er werde diese Angaben an das South Gate weiterleiten und wir könnten beim Verlassen des Parks alles dort regeln. Der Platz war wohl so etwas wie ein „Notplatz“ , ohne Abfalleimer und Feuerstelle, aber besser als keiner. Nach einer Pause beschlossen wir noch eine Runde durch den Park zu machen, aber Tiere sahen wir nicht viele und die Pisten zum waren zum Teil sehr schlecht. Tiefe Gräben und Auswaschungen, so dass wir dann bald einmal genug hatten und zurück- kehrten. Emanuel war am Braai-Feuer vorbereiten als er aus den Augenwinkeln einen grossen Schatten wahrnahm. Wenige Meter neben ihm lief ein grosser Elefantenbulle vorbei. Er ging zu einem Baum etwa fünf Meter hinter unserem Bus. Ein kurzes rütteln und die Jackalbeeries fielen in den Sand, wurden aufgelesen und verspeist. Er lief dann neben uns vorbei und ein zweiter Bulle kam und frass von den kirschengrossen Beeren. Nach Sonnenuntergang kam der erste Bulle noch einmal vorbei und suchte sich noch die letzten Beeren zusammen. Alles ganz friedlich und solange man den richtigen Abstand einhielt war auch keine Reaktion zu sehen. In ganz tolles Erlebnis.

Unser Schlaf wurde begleitet von Löwengebrüll, Hippogrunzen und Hyänengeheul.

11.07.2015 Xakanaxa – Kaziikini Camp

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Eigentlich wollten wir ja nur noch via Third Bridge zum South Gate fahren und den Moremi Park verlassen. Aber plötzlich kamen uns zwei Löwen entgegen, welchen wir dann folgten bis sie von der Strasse abbogen und durchs hohe Gras liefen. Das GPS zeigte an, dass wir auch auf diesem Weg nach Third Bridge kommen. Aber dann folgten diverse Wasserdurchquerungen. Die meisten hatten zwar relativ festen, sandigen Untergrund aber es gab auch kniffligere, schlammige Passagen. Christine hatte viel Bedenken und Erinnerungen kamen auf. 2009 steckten wir in Namibia fünf Stunden fest. Aber fast alles ging gut, nur ganz zum Schluss, als Emanuel durch eine enge Passage zwischen den Bäume manövrieren musste, übersah er einen Aststummel der voll auf die Kannte der Windschutzscheib knallte. Das Resultat Spalten in im Glas, so ein Mist.Von da an war die Strecke nicht mehr sehr schlimm aber auch nicht gut. Wir waren beide froh als wir endlich den Parkausgang erreichten. Hier mussten wir noch für die letzte Übernachtung bezahlen, das ging relativ schnell, aber 520 Pula für uns beide war doch ziemlich teuer.Im Kaziikini Comunity Camp wurde Emanuel nach der Herkunft gefragt und sagte er, dass wir ein südafrikanisches Pensionierten Permit hätten und so mussten wir nur den Südafrikaner Tarif bezahlen, aber das war mit 380 Pula immer noch genug.

12.07.2015 Kaziikini Camp – MaunDie Hälfte der Strecke war Piste und diese war sehr „wellblechig“ und mit vielen Löchern. Auch einen Veterinärzaun mussten wir passieren. Da wurden die Rädermit Desinfektionsmittel abgesprüht und man muss aussteigen und in einem Becken auf einem nassen Jutesack herum trampeln. Dann wurde noch kontrolliert ob wir Fleisch und Obst dabei hätte. Erstes hatten wir keins, aber eine Mandarine durfte nicht mit. Wir sollten sie gleich essen, aber sie war faul war so schmissen wir sie weg. Nach einigen weiteren Kilometer übler Piste kam dann endlich wieder einmal Teerstrasse. Kurz vor dem Zentrum von Maun angekommen schauten wir uns als erstes den Campingplatz des Crododile Camps an. Wo wir vor Jahren einige Tage in einem schönen Bungalow verbrachten. Der Platz ist immer noch so wie wir ihn in Erinnerung hatten, nämlich staubig und sonst nichts. Die Toiletten und Duschen sind völlig verwahrlost und es war auch nur ein junges Paar dort weil es, wie sie sagten megabillig ist. So fuhren wir weiter zum Audi Camp. Der war schon deutlich besser, ist aber als laut verschrieen. Deshalb schauten wir uns noch den vom Island Safari Lodge an und entschieden uns für eine Nacht hier zu bleiben und dann zu entscheiden ob wir verlängern oder nicht. Erstaunlicherweise ist es hier in Maun nicht so schwierig einen Platz zu bekommen wie in Kasane. Wir stellten Teppich, Tisch und Stühle auf um unser Revier zu markieren und fuhren dann ins Zentrum zum Einkaufen. Als wir an einer Tankstelle vorbei fuhren piff ein Landrover-Fahrer laut durch die Finger und winkte uns. Wir wussten nicht wer es ist hielten aber an und Emanuel stieg aus um mit ihm zu reden. Es war Rene Bauer den er nicht persönlich kannte, der aber unsren Blog schon lange abonniert hatte und einige Male gemailt hatte. Er ist in umgekehrter Richtung unterwegs und will nach Malawi. Leider war es nur eine kurze Begegnung, aber wer weiss vieleicht sieht man sich irgendwo wieder. Maun ist die viertgrösste Stadt von Botswana, macht aber irgendwie einen provisorischen, zusammen gebastelten Eindruck. Zudem hat es einen ländlichen Anstrich. Esel und Kühe sieht man immer wieder auf der Strasse und man muss aufpassen, dass man nicht in einen Kuhfladen tritt. Am lustigsten fanden wir das Huhn welches direkt vor dem internationalen Flughafen eilig über die Strasse rannte. Auf dem Campingplatz standen auch zwei so genannte Overlander-Busse, die wegen dem günstigen Preis gerne von jungen Reisenden aus allen Ländern benutzt werden. Diese Gruppen sind als laut bekannt und wir mussten auch schon den Platz wechseln. Aber in letzter Zeit haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Bis auf die Frösche und eine Kuh am andern Flussufer, welche entweder nach ihrem Kalb oder einem Bullen rief war es hier sehr ruhig. Später kamen dann noch bellende und jaulende Hunde dazu. Lange vor Tagesanbruch krähten dann auch noch die Gockel. Eben Land… Aber auch ein bisschen Wildnis- Hippos waren nachts zu hören und sogar- weit entfernt- Löwengebrüll.

13.07.2015 Island Safari Lodge MaunDa unser Internetguthaben schon aufgebraucht ist mussten wir im Ort den Mascom Laden aufsuchen. Dort sitzt man in einer Bankreihe in der Warteschlange und rutscht jedes Mal wenn ein Schalter frei wird einen Sitz weiter. Schliesslich waren wir an der Reihe und unser Problem konnte rasch gelöst werden. Danach fuhren wir zum Flughafen, ja der mit dem Huhn, um uns nach dem Preis für einen Rundflug über das Okavangodelta zu erkundigen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, fragte uns eine Frau in Berndeutsch ob wir aus Bern kommen. Sie lebt schon 30 Jahre in Botswana, kennt sich hier aus, bot uns Übernachtung bei sich zu Hause an und empfahl uns die Kavango Air für den Rundflug. Für 45 Minuten kann man hier eine Cesna, die maximal drei Passagiere aufnehmen kann, für 2‘500 Pula chartern. Das war deutlich günstiger als das Angebot bei der Lodge entschieden wir uns für einen Flug am nächsten Tag.Auf dem Zeltplatz kam eine niederländische Familie an. Die zwei Töchter interessierten sich für unsren Bus und der Vater wollte Tipps für die Weiterfahrt in den Chobe Park. Die vier haben eine ziemlich anspruchsvolle Tour geplant und vorgebucht. In fünf Wochen von Johannesburg durch Botswana, dann einen Abstecher auf die sambische Seite zu den Victoria Fällen, dann wieder nach Botswana. Von da nach Namibia durch den Caprivi Zipfel und noch hinunter bis zum Fishriver Canyon. Zum Schluss Heimflug von Südafrika aus. Nach einer Woche hat der Vater bereits gemerkt, dass das wohl ein bisschen viel ist.

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14.07.2015 Island Safari Lodge MaunAn diesem Tag machten wir den Rundflug im Okavango Delta. Als wir den Flug bezahlt hatten, mussten wir noch ziemlich lange warten. Wie sich herausstellte war unser Flieger noch mit Gästen unterwegs und daru gingen wir in die gegenüberliegende Beiz um noch was zu trinken. Als es endlich soweit war erhielten wir eine kurze Einführung durch den Piloten und schon ging es los. Der Okavango Fluss versickert hier im Sand, denn er kann wegen den Sanderhebungen nicht abfliessen. Es bilden sich hier Teiche, Kanäle und Lagunen und dazwischen Land genug für die Tiere und auch für Menschen. Wir überflogen auch vereinzelte Dörfer inmitten der Lagunen. Wir sahen Herden von mehr als hundert Kap Büffeln, bis zu zwanzig Elefanten, vereinzelt Giraffen und etliche Sitatongas. Das sind kleine, hellbraune Antilopen welche sich auch im Wasser wohlfühlen. Nach 45 Minuten landeten wir wieder sicher in Maun.Auf dem Rückweg zum Camping haben wir noch unsere Tanks gefüllt bei einem Preis von etwa 80 Rappen/Liter macht das schon fast Spass.

15.07.2015 Maun – Nguma Island LodgeDie Nacht war ruhig bis dann die Overlander-Gruppe neben uns schon um halb fünf Uhr anfing zu packen. Wir standen auch etwas früher auf als sonst, denn heute mussten wir noch einkaufen und dann eine Strecke von 310 Kilometer fahren. Das meiste zwar Teer aber nicht immer ohne Löcher. Einige Baustellen gab es auch noch. Bei Sehitwa diskutierten wir gerade ob man wegen der Maulundklauenseuche Fleisch Richtung Norden mitnehmen darf oder nicht als Emanuel in eine Radarfalle tappte. Das 80er Schild hatte er gesehen aber das 60er nicht. Ein Polizist rannte aus dem Schatten zur Strasse, (ihm war die Freude anzusehen- endlich mal einen erwischt!) und stoppte uns. Emanuel musste zu dem Lasermessgerät kommen und da wurde ihm gezeigt dass wir mit 72h/km unterwegs waren. Eine Polizistin schaute auf einer Tabelle nach und meinte da seien 340 Pula fällig. Der Polizist sagte: Make him a discount?“ und sie wollte wissen ob eine Quittung notwendig sei. Dann kostete es nur noch 300 Pula. Die Uniformierten waren zu dritt, da lässt sich der Betrag gut teilen.Als dann endlich die Abzweigung Nguma Island Lodge kam, erwartete uns noch das Sahnehäubchen des Tages, 12 Kilometer Sand mit Tiefsandpassagen und Wasserdurchquerungen. Aber alles halb so schlimme nach dem Moremi Park. Nelson schaffte das alle ohne zu mucken. Der Camping ist nicht direkt aber nahe am Wasser und unser Platz war unter grossen Bäumen, so dass man sich wie im Dschungel vorkam. Alles sauber und Holz fürs Feuer wurde uns auch noch gebracht. Am Abend riefen Hippos und man konnte sie unweit im Wasser plantschen hören. Nachgeschaut haben wir aber vorsichtshalber nicht.

16.07.2015 Nguma Island Lodge – Drotsky’s CabinsMit dem Aufstehen und Frühstücken konnten wir uns heute Zeit lassen denn die Strecke bis zum Tagesziel waren nur knappe 100 Kilometer. Die ersten 12 bis zur Hauptstrasse waren ausgeruht deutlich weniger anstrengend als gestern, nach fast fünf Stunden Fahrt. Bei Drotsky’s Cabins angekommen war beim Empfang und in der Bar kein Mensch zu sehen, es war Mittagszeit und scheinbar ist auch hier nicht mehr viel Betrieb. Die Südafrikaner sind bereits auf den Heimweg und die Überseetouristen sind noch nicht in Scharen anwesend. Wir erkunden ein wenig die Gegend und als Emanuel zur Bootsanlegestelle hinunter geht. rutscht er auf einem Metallträger aus und verstaucht sich den Knöchel. Der Schrecken ist gross aber die Schmerzen kommen dann erst viel später. Gerade als wir beschlossen hatten vorerst zum Campingplatz zu gehen, kam dann doch noch ein Angestellter und wies uns den Platz 12 an. Dieser liegt eigentlich am Wasser aber Schilf und Papyrus versperrt die freie Sicht auf den Okavango. Aber ein schmaler Kanal besteht noch und hier konnten wir drei Fischotter sehen. Auch hier gibt es grosse Schatten spendende Bäume aber auch genügend sonnige Flecken.Da wir auf unserem Platz mit unsren SIM-Karten von Mascom keinen Empfang hatten liefen wir später zur Bar, wo wir tatsächlich wieder ins Internet kamen, allerdings war es steinlangsam und nicht wirklich zu gebrauchen. Auf dem Rückweg war ein Mann gerade mit der Steinschleuder dabei, die Affen zu verscheuchen, da sahen wir, dass er an seinem Land Rover ein Schweizer Nummernschild hatte. Er stellte sich als Peter vor und seine Frau Reni lernen wir auch noch kennen. Wir tauschten uns über das Reisen aus und beschlossen zusammen zu braaien. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen. Die beiden hatten für den nächsten Tag um neun eine Bootsfahrt gebucht und luden uns ein mit zukommen. Das schaffen wir vermutlich nicht, denn wir sind ja keine Frühaufsteher.

17.07.2015< Drotsky’s CabinsDie Nacht war etwas unruhig Emanuel plagte der Fuss und wir hörten beide immer wieder weit weg ein dumpfes Knallen welches wir nicht richtig zuordnen konnten. Es könnten Sprengungen gewesen sein, aber in der Nacht? Schliesslich standen wir erst kurz vor neun auf und somit war es nichts mit der Bootsfahrt. Reni und Peter kamen noch vorbei um sich zu verabschieden, bevor sie zu den Tsodilo Hills weiterfuhren.Auch Affen besuchten uns und einer schaffte es einen Apfel zu klauen. Eichhörnchen, Eidechsen und viele verschiedene Vögel besuchten uns auf dem Platz.Wir versuchten ins WWW zu kommen. Die lahme Leitung reichte gerade um Mails auf dem Laptop herunter zu laden, Fotos hochladen ging gar nicht. Mit dem Android Tablett funktionierte gar nichts. Webseiten waren gar nicht zu öffnen.

18.07.2015 Drotsky’s CabinsSchon wieder Besuch von einem Affen und diesmal hat er uns das Brot geklaut. Zwei Scheiben steckten bereits im Toaster und die liess er uns. Emanuel sass bereits am Tisch und wartete dass Christine mit dem Filterkaffee kommt. Der Affe schlich sich von hinten an stellte sich neben dem Tisch auf die Hinterbeine, schnappte sich den Brotlaib und weg war er.

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Für diesen Tag hatten wir eine Bootsfahrt auf dem Okavango gebucht. So liefen wir kurz vor zwei Uhr zum Bootssteg. Diesmal achtete Emanuel darauf wo er mit dem Fuss hin trat. Wir waren eine Stunde auf dem Fluss unterwegs und sahen Reptilien und Vögel und viele Fischerboote und Mokoros von denen aus Einheimische fischten.Am Abend buken wir auf dem Holzfeuer Brötchen für das Frühstück.

19.07.2015 Drotsky’s CabinsBis alles für das Breakfast bereit war liessen wir heute vorsichtshalber alles essbare im Bus, aber zu unserem Erstaunen sahen wir den ganzen Vormittag keinen einzigen Affen. Auch die Eichhörnchen und Vögel besuchten uns heute morgen nicht. Wir machten uns einen ganz faulen Tag, ausser dass Emanuel sich Haare und Bart kürzte verschwendeten wir keine Zeit an Aktivitäten. Eigentlich haben wir unseren Aufenthalt nur um einen weiteren Tag verlängert weil wir nicht wussten ob in Shakawe, dem nächsten und letzten Ort vor der Namibia Grenze, die Geschäfte am Sonntagmorgen offen haben. Die Idee am nächsten Tag nach Seronga zu fahren haben wir nun verworfen die Strecke von 120 Kilometer mit 110 Kilometer Piste reizt uns zur Zeit nicht. Schlechte Strassen hatten wir in Botswana und Simbabwe schon genug. Zudem hat Seronga auch nicht viel zu bieten und die selbe Piste müssten wir dann auch wieder zurück fahren um zur namibischen Grenze zu kommen.

Länderinfo BotswanaZusammenfassung zu BotswanaWährungPula Juli 2015 1 Sfr = 10.34 PulaDie Taxe und Versicherung konnten am Grenzübergang Kazangula mit Rand oder Dollar bezahlt werden.

CampingplätzeEs gibt sie an touristischen Orten in grosser Auswahl und in meist guter Qualität.Wenn nicht gerade eine südafrikanische Invasion stattfindet bekamen wir ausserhalb der Parks fast immer einen Platz.Bushcamp haben wir nur einmal gemacht, was in weniger bevölkerten Gegenden gut geht. Man muss sich halt ein wenig umschauen und einen Weg in den Busch finden damit man nicht gerade von der Strasse aus gesehen wird. Vorsicht beim Feuer machen, es ist hier meist sehr trocken.Man muss aber berücksichtigen, dass man manchmal 300 Kilometer und mehr bis zum nächsten Platz zurück legen muss.Preislich sind sie im Schnitt etwas teurer als in Südafrika.Oft bekommt man Feuerholz kostenlos und unaufgefordert an den Platz geliefert. Manchmal mussten wir um 15 Pula für ein Bündel bezahlen.

NahrungsmittelIn jedem Grösseren Ort gibt es einen Spar oder Choppies oder ähnliches. Das Angebot ist relativ gut, kann aber sehr unterschiedlich sein je nachdem wie touristisch die Gegend ist und richtet sich nach den Bedürfnissen der einheimischen Kundschaft. In Maun gibt es zwei Spar-Filialen eine im Westen und die andere im Osten der Stadt. Den im Osten fanden wir deutlich besser aber für Fleisch würden wir die „Beef Boys Butchery“ (S19 59.746 E23 25.214 )empfehlen. Dort gibt es auch leckeren „Curry Pasta Salad“.Vorsicht rohes Fleisch darf nicht ins Land eingeführt werden. Das gilt auch für Milchprodukte, Gemüse und Früchte. Zudem gibt es auch innerhalb des Landes die sogenannten „Veterinary Fences“ , wo Kontrollen stattfinden, weil es Gebiete mit und solche ohne Maul- und Klauenseuche gibt. Da muss man wissen in welche Richtung es geht und wie nicht. Die Region Maun zum Beispiel gilt als seuchenfrei, von hier aus darf man Fleisch mit nach Westen nehmen. Einmal wurden wir auch gefragt ob wir Produkte aus Südafrika oder ein Haustier mit führen, da ging es um eine Lungenkrankheit.

BenzinSprit war hier bis jetzt mit etwa 8.2 Pula am billigsten.In Kasane und Shakawe war zur Zeit unseres Besuchs Juli 2015 Benzin und Diesel ausverkauft.

PolizeiKontrollen gab es keine aber einmal mussten alle Passagiere aussteigen und zu einem Zelt gehen. Hier wurden wir über die Wichtigkeit der Reifen belehrt und dass Geschwindigkeit tötet (Speed kills). Die Belehrung bestand darin dass uns zwei Flyer in die Hand gedrückt wurden. Radarkontrollen sahen wir eine und sind voll rein getappt.Ausserhalb von Ortschaften ist die Höchstgeschwindigkeit 120km/h. Oft wird die erlaubte Geschwindigkeit schon weit vor dem ersten Haus mit 80km/h und dann mit 60km/h beschildert. So geht es auch in umgekehrter Reinefolge nach dem „Ortszentrum“. Ortschaften bestehen oft aus einer Kreuzung und wenigen Häuser. Man sieht aber immer wieder kleinere Ansiedlungen (Kraals) oder auch nur einen „Wegweiser“. Dieser besteht aus allem möglich Gerümpel, welches an einem Pfosten aufgehängt wird. Da sieht man Kuhschädel, kaputte Töpfe oder Plastikstühle, aber auch Stosstangen oder andere Autoteile.

Strassenverkehr

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Die Hauptstrassen sind geteert aber nicht immer frei von Löchern, schmal mit unbefestigten Rändern. Manchmal fehlt auch auf 100 oder mehr Meter der Belag ganz. Vor allem die Strecke zwischen Sehitwa und Shakawe ist nicht immer im besten Zustand. Aber immer noch besser als in anderen afrikanischen Ländern. Tiere sind allgegenwärtig, vor allem Kühe und Esel können gefährliche Verkehrshindernisse darstellen. Man sie auch öfter mal ein totes Tier oder auch nur noch das Skelett.Gefahren wird in der Regel gesittet, nur in Maun erlebten wir mehrere brenzlige Situationen.

Die Camping in den Parks sind nicht eingezäunt und grosszügig bemessen. Sie zu buchen ist aber nicht einfach und wenn man wie wir nicht weit im Voraus planen will, ist es schwierig einen Platz zu bekommen. Deshalb haben wir unsere Route auf den Chobe und den Moremi beschränkt.Sonst war es mit Ausnahme von Kasane überall einfach etwas zu erhalten. Auch ausserhalb der Parks waren die Sites gross und man hatte genügend Privatsphäre. Meist wurde Feuerholz unaufgefordert und kostenlos geliefert oder auf verlangen und ein für 10 bis 15 Pula gebracht.

20.07.15 Drotsky’s Cabins - Mahangu Safari Lodge (Namibia)Nach vier Tagen zogen wir weiter. Emanuel hatte an seinem linken Fuss wieder mehr Schmerzen und hatte neben der Verstauchung nun auch noch einen Gichtschub. Das hat er wegen der Verstauchung etwas spät erkannt. Dummerweise scheinen die in Zimbabwe gekauften Tabletten den Wirkstoff Diclofenac nicht zu enthalten, jedenfalls war keine Besserung festzustellen. Er nahm dann ein Kombiprodukt eine und das zeigt dann Wirkung. Aber am Stock humpeln musste er immer noch. Gut haben wir den mal am Strand einem fliegenden Händler abgekauft. In Shakawe, einem unansehnlichen Grenzort, kauften wir noch ein Brot- mehr war hier nicht zu haben- und wollten noch günstiges Benzin einfüllen. Aber beide Tankstellen waren ausverkauft. Aber Zusatztank und Kanister wren voll und das allein sind 160 Liter. Damit kommen wir auch mit dem durstigen Nelson etwa 800 Kilometer weit.Am Mohembo Grenzübergang lief alles problemlos ab. Man musste etliche Male ein Formular ausfüllen was vermutlich sowieso nie geprüft wird. Und für die Benützung der namibischen Strassen mussten wir noch 506 N$ bezahlen.Nach der Grenze fährt man auf einer welligen Schotterpiste durch das Mahango Game Reserve. Für die Durchfahrt muss man nichts bezahlen aber wir sahen ausser vier Impalas und ganz weit weg einige Gnus keine Tiere. Bald erreichten wir die Mahangu Safari Lodge wo wir etwas kühl empfangen wurden aber immerhin zwischen dem Platz 1 und 5 wählen konnten. Dieser liegt direkt am Okavango. Hier sahen und hörten wir unzählige Hippos und auch kleinere Gruppen Elefanten waren am anderen Ufer zu beobachten.Namibia hat als einziges Land im südlichen Afrika eine Sommerzeitumstellung deshalb müssen die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden. Jetzt wo es am Abend endlich wieder etwas länger hell war. Ist es nun wieder sehr früh stockfinster. Namibia 21. und 22.07.2015 Mahangu Safari LodgeIn der Nacht hatten wir das Gefühl ein Hippo steht auf unserem Platz. Der Nachtwächter sagte zwar gestern Abend, dass sie wegen dem Feuer und dem grossen Auto nicht us dem Wsser kommen, aber das Feuer war bald einmal erloschen und in der stockfinsteren Nacht unser Bus kaum zu sehen.Langsam müssen wir uns um unsere Rückkehr in die Schweiz kümmern. Am Platz haben wir aber keine Internet-Verbindung und die Lodge ist für Emanuels lahmen Fuss ziemlich weit weg. Fahren war auch keine Option denn die Einfahrt zu unserem Platz war eng und man muss ziemlich manövrieren.Am zweiten Tag konnten wir dann doch zur Lodge laufen, aber Emanuel humpelte am Stock. Am letzten Tag auf dieser Lodge haben wir uns für eine Sundowner Bootsfahrt entschieden. Statt viel darüber zu schreiben hier einige Bilder des Ausflugs.

23.07.2015 Mahangu Safari Lodge – Riverdance LodgeAm Morgen macht Emanuel die Schiebetür auf und da beobachtet ihn eine Hippo aus etwa zehn Meter Etnfernung. Nur der Kopf schaut aus dem Wasser und er taucht immer wieder geräsuchlos ab und wieder auf. Bis lange nach dem Frühstück bleibt es an der gleichen Stelle.Wir hatten vom White Sands Camp (früher N//Goabaca Camp) bei den Popa Stromschnellen gehört und wollten uns diesen anschauen. Wir kennen den der es übernommen hatte und man war dabei, das Ganze wieder auf Vordermann zu bringen. Dort bei der Rezeption angekommen, wollten wir den Camping mal besichtigen. Aber die junge Frau wollte N$ 20 dafür. Auch der Hinweis dass wir nur den Camping sehen wollten und nicht die Stromschnellen, machte keinen Unterschied es kostete immer noch N$20. Da wünschten wir ihr einen schönen Tag und machten uns auf den Weg zurück. Unterwegs sahen wir Abzweigungen mit Nummernschildern. Beim 3 bogen wir ab und schauten uns den Platz mal an. Er war sehr grosszügig bemessen aber hier hatte man noch nicht mit den Renovationen begonnen. Uns war es hier auch ein wenig zu einsam und drum fuhren wir dann weiter. Von Glen Roberts einem der Betreiber, den wir persönlich kennen, erfuhren wir später, dass man für den Zutritt zu den Stromschnellen Eintritt verlangt weil Leute aus der Gegend dort hin fuhren, Party machten und die ganzen Abfälle zurück liessen. Aber das Personal muss wohl noch lernen zwischen dem Interesse an einem Campingplatz und Partygängern zu unterscheiden. Unser nächster Halt war die RiverDance Lodge, die recht hoch über dem Okavango liegt. Man hat von hier eine wunderbare Aussicht auf den Fluss, der wirklich in der Sonne tanzt. Wir bekamen einen sehr schönen Platz mit eigenem Badezimmer und

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Abwaschbecken. Leider konnten wir nur eine Nacht buchen, da am folgenden Tag alle vier Plätze schon vergeben waren. Wir meldeten uns gleich zum Nachtessen für das Dreigangmenu an und man nahm sogar auf unseren Wunsch für ein Fischgericht Rücksicht. Wofür wir dankbar waren weil Emanuel wegen dem Gichtschub im Moment auf rotes Fleisch verzichten sollte.Es schmeckte wunderbar und die Portionen waren gerade richtig für uns.

24.07.2015 Kaisosi River Lodge bei RunduDie eher langweilige Strecke von etwa 180 Kilometer bis Rundu führte durch eine buschige und manchmal leicht hügelige Landschaft. Es gab immer wieder kleinere Ortschaften und Kraals zu sehen und somit auch Kühe, Ziegen und Esel auf der Strasse. Hier winkten vor allem Kinder uns zu, einige strecken aber auch die Hand für Geld aus oder machen Zeichen für Essen. Es ist immer schwierig abzuschätzen, ob es wirklich aus Not oder Gewohnheit geschieht. Wir konnten aber Schüler beobachten die scheinbar auf dem Nachhauseweg einen Teller oder Plastikbehälter mit Essen trugen. Es gibt auch in Südafrika Schulen die den Kindern ein Frühstück geben weil sie daheim oft nichts bekommen. Die Gegend hier im Norden von Namibia ist sicherlich eine der weniger privilegierten. Das Land ist sehr trocken und der spärliche Regen bleibt manchmal ganz aus. Der sandige Boden gibt wohl auch nicht gerade viel her. Die Leute hier versuchen mit dem Verkauf von Holzpfählen und Feuerholz an ein wenig Geld zu kommen. Uns lässt das nicht kalt aber wir können auch nicht alle retten.(Dummer Spruch!)In Rund kauften wir als erstes ein und dann SIM-Karten um bei der Kaisosi Lodge anzurufen und einen Platz zu reservieren. Bevor wir dort hin fuhren wollten wir sehen ob man hier an eine neue Windschutzscheibe kommt.Eine Lastwagengarage die uns da weiterhelfen wollte fanden wir bei ATR bald einmal. Man telefonierte an etliche Orte aber niemand konnte mit Modell, Jahrgang und Fahrgestellnummer unseres Busses etwas anfangen. Das kennen wir schon, damit hatte man bei Mercedes auch in der Schweiz seine liebe Mühe.Schliesslich schickte man uns zu PG Glass, in der Hoffnung dass diese Firma uns weiter helfen kann. Wir folgten der erhaltenen Wegbeschreibung, aber dort angekommen fanden wir PG Glass nicht. Nach einer 2- stündigen Odyssee durch Rundu (so gross ist der Ort gar nicht!) fanden wir die Firma endlich. Wie wir nun erfuhren ist die Firma nicht nur umgezogen sondern hat auch noch den Namen gewechselt und heisst jetzt EG Glass. Der Chef war leider auch nicht da und wir sollten doch am Montag wieder kommen weil die Angestellte mit unseren Angaben nichts anfangen konnte. Als wir dann endlich auf dem Campingplatz ankamen und uns eingerichtet hatten bekamen wir ein Mail von Michael Gehrig aus dem Limpachtal. Emanuel hatte ihn in weiser Voraussicht schon am Vortag angeschrieben und um die Mercedes-Teilnummer für die Windschutzscheibe gebeten. Er hat uns schon früher beim Problem mit dem Lenkungsdämpfer geholfen. Und tatsächlich schickte er uns die notwendigen Informationen. Vielen Dank an den Helfer in der Not! Diese Angaben schickten wir per Mail an die Garage ATR. Dann bei der Kaisosi River Lodge bekamen wir wieder einen Platz mit eigener Dusche und Toilette, aber leider ohne Aussicht auf den Fluss.

25. und 26.07.2015 Kaisosi River Lodge Nach einer ziemlich kalten Nacht, jedenfalls der kältesten seit Langem suchten wir uns einen Platz an der Sonne um uns beim Frühstück etwas aufzuwärmen. Danach fuhren wir nach Rundu zu EG Glass (welche wir auf Anhieb fanden), denn inzwischen kannten wir uns hier aus. Wir gaben der Angestellten die Teilnummer für Scheibe und Dichtung weiter und warten nun bis Montag um zu erfahren ob das Material in Namibia erhältlich ist oder nicht.Wir liefen noch ein wenig durch den Ort, auch durch eine neue Shopping Mall, die aber noch nicht fertig gebaut ist und wo noch viel Ladenfläche zu vermieten wäre. Einige Einkäufe tätigten wir auch noch, nach den „Basic- Läden“ weiter im Norden ist das hier ein luxuriöses Angebot! Dann kehrten wir zum Campingplatz zurück. Am Nachmittag setzten wir uns auf die Terrasse des Restaurants der Lodge mit Ausblick auf den Fluss und gutem Internetempfang zum skypen, mailen und Zeitung lesen.

27.07.2015 Kaisosi River LodgeIn einem Mail erfuhren wir von der ATR-Garage, dass die Windschutzscheibe im südlichen Afrika nicht erhältlich ist und, wenn sie in Europa bestellt wird, erst in vier Wochen ankommen würde. Solange wollen wir nicht in der Gegend bleiben. Deshalb verzichteten wir auf das Angebot und werden morgen weiter ziehen. Wir blieben also noch hier und machten im Ort die notwendigen Einkäufe für die folgenden Tage. Am Wegrand sehen wir immer wieder die wilden Mülldeponien. Das ist in Afrika immer wieder ein wüster Anblick was hier alles einfach irgend wohin geschmissen wird. Um die Häuser sieht der Boden immer sehr sauber gewischt aus aber ausserhalb des eigenen Geländes kümmert es keinen mehr. Kinder strolchen in dem Müll herum und suchen nach Aludosen oder Glass.

In Südafrika hat man angefangen für die Plastik- Einkaufstaschen Geld zu verlangen, aber man sieht nur sehr selten jemand der eine eigene Tasche mitbringt. Wir auch nicht, wir verwenden die Plastiksäcke als Kehrichtbeutel. Aber wir wissen nicht was anschliessend mit dem Kehricht geschieht. Ab und zu gibt es auf Campingplätzen angeschriebene Tonnen zur Abfalltrennung. Aber wenn man reinschaut ist eigentlich überall alles drin. Kehrichtverbrennung findet höchstens unter freiem Himmel in den Deponien statt. An einigen Orten haben wir auch gesehen, dass der Müll nach recyclierbarem Material durch sucht wurde. Das kleine afrikanische Land Ruanda ist dazu übergegangen Plastiktüten zu verbieten und die Bewohner werden dazu angehalten am Samstag Müll einzusammeln. Vielleicht ist das ein Weg den man nachahmen sollte, nicht nur in Afrika.Am Abend füllte sich der Campingplatz mit Südafrikanern die mit drei bis fünf Wagen im Konvoi unterwegs sind. Nach unsrer Erfahrung hat man mit solchen Gruppen wenig Kontakt weil sie unter sich bleiben.

28.07.2015 Rundu – Pondoki Rest Camp Grootfontein

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Da aus dem Ersetzen der Frontscheibe hier nichts wurde, fuhren wir Richtung Süden. Etwa auf halben Weg nach Grootfontein gibt es einen sogenannten Veterinär Zaun. Dieser dient unter anderem dazu, zu verhindern, dass die Maul und Klauenseuche nicht vom Norden in den Süden Namibias vordringt. Tierische Produkte aller Art darf man nicht über diese Linien einführen. Die Auslegungen sind immer etwas unterschiedlich, aber rohes Fleisch ist ganz klar verboten. Da wir gestern welches eingekauft haben, setzte Emanuel im GPS einen Wegpunkt an dieser Stelle damit wir kurz vor dem Zaun unser Fleisch verstecken konnten. Nach wenigen Kilometern war schon mal eine Polizeikontrolle fällig. Allerdings wollte man hier nur den Führerschein sehen und prüfen ob das Fahrzeug vom Zoll im „Carnet de Passages“ registriert wurde. Da alles in Ordnung war konnten wir weiter. Etwa zehn Minuten bevor wir zur „Fleischkontrolle“ kamen, hielten wir kurz an und versteckten die „Schmuggelware“ im Dach auf unserm Bett. Am Zwischenziel angekommen wurden die Reifen mit einem Desinfektionsmittel abgesprüht und wir mussten auf einem nassen Lumpen trappeln. Dann kam die eigentliche Kontrolle. Der Beamte wollte in unseren Kühlschrank schauen. Klar, kein Problem, durfte er. Er schaute nur was oben aufliegt, rührte auch nichts an und wollte dann auch noch in die Kühlbox kontrollieren. Auch da ging er der Sache nicht auf den Grund und gab sein OK. Etwas später hielten wir dann wieder an und verstauten das Fleisch zurück in die Kühle. Uns kam das ganze wie ein Witz vor, aber es haben einige Leute eine Beschäftigung Weiter ging’s durch eine Savannenlandschaft mit wenig Abwechslung aber am GPS konnten wir sehen dass wir immer mehr in die Höhe kamen. Am höchsten Punkt waren wir auf knapp 1‘500 M.ü.M.Kurz vor Grootfontein bogen wir auf eine Piste zum Maori Camp ab. Hier schauten wir uns die Anlage vom Bus aus an, und beschlossen einstimmig dass es uns nicht gefällt. Es war nicht wirklich schlimm aber es machte einen lieblosen Eindruck, so dass wir noch einmal 3 Kilometer zurück fuhren zum Pondoki Rest Camp. Hier gefiel es uns besser. Von den vier Plätzen war keiner belegt und so konnten wir uns einen auswählen. Holz wurde hier keines verkauft, aber die Chefin versprach uns, später aus dem Ort welches mitzubringen. Leider hat sie es vergessen. Zum Glück hatten wir noch ausreichend für einen Braai, so dass wir nicht hungrig ins Bett mussten.Essen mussten wir auch an diesem Abend, wie schon an den Vorherigen, wegen der Kälte im Bus.

29.07.2015 Pondoki Rest Camp – Ghaub Guest FarmDie Nachttemperatur war wieder relativ mild, so dass wir in unseren „langärmligen Nachtgewändern“ zu warm hatten.Die Camp Besitzerin entschuldiget sich am Morgen, dass sie vergessen hatte uns Holz zu bringen. Auf der Damentoilette gab es am Morgen kein Wasser. Wir bekamen aber den Schlüssel eines Bungalows und konnten dessen Toilette benützen. Wir liessen uns an diesem Morgen viel Zeit für alles, denn wir hatten auf der nur 50 Kilometer entfernten Ghaub Guest Farm ein Zimmer gebucht. Ja es war wieder einmal Zeit für etwas Luxus.In Grootfontein mussten wir noch tanken. In Namibia scheint es inzwischen wieder schwieriger zu sein, mit der Credit Karte Benzin zu bekommen. Vieleicht ist es auch nur in dieser Gegend so.Ghaub hat sehr schöne Zimmer, eigentlich schon kleine Suiten. Dazu hat man noch von der Terrasse aus einen schöne Sicht in die Otavi Berge. Leider war es trotz der herrschenden Trockenheit etwas trüb. Nach dem Abendessen in dem kleinen Restaurant liefen wir zu unserm Zimmer. Hier liess sich die Tür nicht öffnen. Emanuel bat Mica den Manager um Hilfe und er kam mit dem Ersatzschlüssel. Aber auch er brachte die Türe nicht auf. Als Emanuel mit einer Lampe das Schloss etwas genauer beleuchtete, mussten sie feststellen, dass jemand versucht hatte die Türe aufzubrechen. Jetzt war das Schloss vermurkst und Mica sah keine andere Möglichkeit als die Tür ganz auf zu brechen. Wir hatten zum Glück ein Brecheisen im Auto. Mit diesem gelang Mica schliesslich zugang zu unserem Zimmer zu verschaffen. Er ging aber mit einem Revolver bewaffnet als erster rein um nachzuschauen dass niemand sich drinnen versteckte. Die Luft war rein und zu unserer Erleichterung fehlte nichts. In diesem Zimmer konnten wir, da nicht mehr abschliessbar, nicht übernachten und so mussten wir noch in ein anderes umziehen. So hatten abenteuerlich hatten wir uns unseren Aufenthalt in Ghaub nicht vorgestellt.

30.07.2015 Ghaub Guest Farm – Halali Camp in der EtoshaNach einer ziemlich unruhigen Nacht, immer wieder erwachten wir und lauschten nach seltsamen Geräuschen. Aber nichts passierte, ausser dass am Morgen ein Vogel ans Fenster klopfte.Mica erzählte uns dass es kürzlich bei einer andern Lodge einen ähnlichen Vorfall gab und er deshalb jeweils während des Abendessens eine Runde um das Gelände mache. Er sagte auch dass vor etwa zwei Wochen ein Angestellter wegen Diebstahl entlassen wurde. Wir waren jedenfalls froh, dass der Einbruch nicht gelungen war, denn im Zimmer befanden sich einige Sachen die wir schmerzlich vermisst hätten. Laptop, Tablett, Geldbörsen mit Kreditkarten und Ausweise hätten wir nur mit viel Aufwand ersetzen können. Wir fuhren über Tsumeb zum Namutoni Gate des Etosha Parks, wo wir erfahren mussten, dass dort das Camp ausgebucht ist. Die Parkangestellte rief dann in Halali an und von dort kam ein positiver Bescheid. Zum Namutoni Camp mussten wir aber noch um den Eintritt zu bezahlen. Als Emanuel zum Bus zurück kam ein Angestellter angelaufen , sagte etwas auf Afrikaans und zeigte unter den Bus. Auf den letzten Kilometern machte sich wieder das schlottern in der Lenkung bemerkbar. Emanuel dachte es ist nun der grosse Lenkungsdämpfer der den Geist aufgibt. Nun sah er aber, dass wieder ein Teil der Lenkungsstange gebrochen war. Das Teil welches letztes Jahr in Windhoek ersetzt wurde. Johannes holte noch einen Kollegen und zusammen bauten sie das defekte Teil aus um es in der Werkstatt zusammen zuschweissen. Beide waren mit Eifer dabei, es war für sie wohl eine Abwechslung zur täglichen Routine. Sie bekamen ein ordentliches Trinkgeld und wir konnten weiterfahren. Unterwegs sahen wir noch einige Elefanten und Giraffen, viele Zebras und Gnus. Unsere Foto und Filmausrüstung hatten wir im ganzen Trubel nicht bereitgestellt und so konnten wir nur mit den kleinen Apparaten knipsen.

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Am Abend zogen drei Honigdachse über den Campingplatz und plünderten die Mülltonnen. Die Biester waren hartnäckig und wurden ziemlich aggressiv wenn man sie vertreiben wollte.

31.07.2015 Halali Ethosha ParkIn der Nacht wurden wir mehrere Male von Löwengebrüll geweckt, aber das war nicht störend, denn das gibt das richtige Afrikagefühl.Mit Videokamera und Fotoapparaten ausgerüstet machten wir uns auf die Pirsch. Das erste was wir sahen war ein Nashorn. Es war aber so weit weg und hinter Büschen , dass es keine guten Bilder davon gab und wir auch nicht feststellen konnten welche Art Nashorn es war. Da es aber den Kopf tief hielt nahmen wir an, dass es ein Grass fressendes Breitmaulnashorn war.

Die Riesentrappe ist der grösste fliegende Vogel Afrikas und eher selten, aber hier sahen wir einige schöne Exemplare.

Zebras und Springböcke sind nicht selten und davon sahen wir wieder viele.

An einem Wasserloch sahen wir einen Land Cruiser mit Schweizer Nummernschildern stehen. Im Führerhaus war niemand also mussten die Insassen hinten im Camper-Aufbau sein. Wir standen eine Zeitlang am Wasserloch und schauten den Tieren zu, dann kam der Toyota zu uns und der Beifahrer fragte ob wir uns kennen. Tatsächlich hatten Peter Muck und Emanuel vor mehr als einem Jahr diverse Mail zur Verschiffung ausgetauscht. Mucks wollen die Nacht auch im Halali Camp verbringen und so vereinbarten wir uns später dort zu treffen. Anna-Bettina und Peter stellten ihren Wagen dann auf unseren Platz und wir konnten uns ausgiebig austauschen. Die Honigdachse kamen auch an diesem Abend vorbei und plünderten die Mülltonnen. Christine wollte einem Tier den Müllsack wegnehmen. Als der Dachs die Zähne fletschte und sie anknurrte liess sie es dann aber lieber sein.

01.08.2015 Halali – Eldorado CampDa die Mucks heute in die andere Richtung weiterfuhren verabschiedeten wir uns von ihnen und hoffen sie später wieder zu treffen.Wir waren noch nicht ganz fertig mit dem Frühstück, da kam ein Wind auf der immer stärker blies. Als dann der feine Staub aufgewirbelt wurde, war es ziemlich ungemütlich und wir machten, dass wir weg kamen. Wir fuhren am Rand der Etosha Salzpfanne entlang und auch noch ein Stück raus in die Ebene. Da hatten wir das Gefühl, dort ganz weit hinten sei das Ende der Welt.Die Strassen die wir an diesem Tag befuhren verdienten ihren Namen nicht. Sie waren zum grossen Teil in einem sehr schlechten Zustand. Wegen hohem Wellblech und tiefen Löchern konnten wir oft nur mit 20 Km/h fahren. Emanuel fuhr oft im zick zack über die Piste um die bessere Strecke zu finden. Das alles machte das Vorwärtskommen sehr mühsam.

Tiere sahen wir auch noch einige, hier ein paar Eindrücke.Am späteren Nachmittag verliessen wir den Park, um zum Eldorado Camp zu fahren. Vorher mussten wir aber noch die Prozedur des Veterinär-Kontrollpunktes über uns ergehen lassen. Ein Uniformierter wollte unsere Kühlbox sehen diese zeigten wir ihm gerne, denn das unerlaubte Fleisch war ganz unten im Kühlschrank. Danach mussten noch die Reifen und unsere Schuhe desinfiziert werden. Dann waren es nur noch knapp 10 Kilometer zu fahren bis zu unserem Übernachtungsort.

02.08.2015 und 03.08.2015 Eldorado CampAuch an diesem Morgen blies der Wind ziemlich stark, aber hier standen wir zum Glück auf Gras. Als wir dann etwa 30 Kilometer weiter nordwestlich im Park waren stürmte es richtig gehend und die Luft war vom feinen, weissen Staub so trüb, dass wir manchmal kaum 500 Meter weit sahen. Zeitweise war auch die Sonne kaum zu sehen. Viele Kilometer ohne Tiere zu sehen kamen wir dann am Ozonjutji m’Bari Wasserloch an wo sich viele Tiere versammelt hatten.

Später sahen wir am etwa 20 Kilometer weiter westlich gelegenen Sonderkop Wasserloch noch einen Elefanten und viele andere Tiere.

Inzwischen hatte der Wind nachgelassen und die Sicht wurde nach und nach wieder etwas besser.

Der zweite Tag im Eldorado nutzten wir um den Bus etwas vom Etosha-Staub, und allem was sich in den Wochen vorher so angesammelt hatte, zu befreien. Nach einem Pistentag hat Christine jedes Mal die Oberflächen gereinigt aber nun haben wir mal alles ausgeräumt und dann gründlich geputzt, das heisst: alle Schränke ausgeräumt und das Geschirr und Besteck abgewaschen und Wäsche gewaschen. Etoshastaub ist wie Mehl so fein und zieht durch alle Ritze. Dasselbe blüht uns dann noch einmal in Swakopmund, bevor wir Nelson einmotten. Einige kleine Reparaturen und Ausbesserungen waren auch fällig. Den Rest des Tages schrieben wir für diesen Blog, lasen und faulenzten ein wenig.

04.08.2015 Eldorado – Outjio – Oppi-KoppiIm Wissen dass wir in nächster Zeit keinen Zeltplatz mit Gras finden werden, fahren wir los nach Kamanjab. Aber nach 80 Kilometern müssen wir noch im einzigen grösseren Ort in dieser Gegend einkaufen, tanken und am Automaten Geld beziehen.

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Dann geht es auf der C40 in nordöstlicher Richtung, durch leicht hügeliges Gelände zu unserm Ziel, dem Oppi Koppi Camp. Wir hatten zum Glück am Vortag angerufen und gebucht, denn die fünf Plätze waren dann auch belegt. Hier können Overlander wie wir kostenlos stehen, es wird aber erwartet, dass man im Restaurant isst, was wir auch gerne machten. Es gibt hier unter anderem Wildspiesschen und Zebra Steaks. Am Nachmittag machten wir die Bekanntschaft von Barbara und Jörg aus Leipzig. Ihren Nissan hatten sie für den nächsten Tag hier im Ort bei der Falkenberg Garage angemeldet. Sie erzählten uns, dass der Chef ein Mercedes-Spezialist ist und schlugen vor, morgen mit ihnen dorthin zu fahren, um ihm unsere provisorisch geschweisste Lenkungsstange zu zeigen. Wir hofften dass man die Schweissstelle verstärken kann. Wir assen im Restaurant der Lodge ein Zebrasteak, was sehr fein schmeckte.

05.8.2015 KamanjabHeute Morgen wechselten wir den Standplatz. Dieser ist mit Schotter belegt und somit hat es keinen Staub. Er hat auch eine schöne Feuerstelle am Boden, die wir am Abend nach dem Essen im Restaurant ausprobierten. Nach dem Frühstück fuhren wir mit Jörg und Barbara in die Werkstatt. Der Chef schaute sich erst deren Auto an- sie waren ja angemeldet- und dann unsere „Bruchstange“. Das kann man schon machen, meinte er, aber erst morgen, das dauert 2-3 Stunden. Also mussten wir auch im Oppi Koppi nochmal verlängern, was nicht schlimm war, hatten wir doch jetzt einen schönen Platz. Zu unserem „Lagerfeuer“ gesellten sich nach dem Essen unsere Leipziger Nachbarn und wir hatten einen gemütlichen Abend.

06.8.2015 Oppi KoppiWir standen an diesem Tag eine halbe Stunde früher auf weil Emanuel zur Werkstatt fuhr. Da die Temperatur in den letzten Nächten nicht so tief fiel, war es auch beim Frühstück schon angenehm warm.Matheo der Mitarbeiter der Garage und der Lehrling bauten die Lenkstange aus. Die Schlacke der provisorischen Schweissstelle, Farbe und Rost wurden abgeschliffen und ein Stück Rohr wurde längs aufgeschnitten, aufgebogen und anschliessend über die Stange gebogen. Rohr und Lenkstange wurden verschweisst, und als sie abgekühlt war noch mit schwarzer Farbe gesprayt. Als die Stange wieder eingebaut war, wurde die Spur der Vorderräder mit einer Messstange noch etwas justiert. Das Ganze hat etwa Sfr. 60.- kostet. Den Rest des Tages verbrachten wir noch mit Wäsche waschen (Christine), während Emanuel noch ein bisschen unter dem Auto lag und die Antriebswellen schmierte.Sarien Roberts eine Bekannte aus Südafrika besuchte uns an diesem Nachmittag. Sie ist mit dem Wiederaufbau des Etosha Roadside Camps beschäftigt. Dieses liegt beim westlichen Gate des Etosha Parks und von dort wollen wir am übernächsten Tag, den für uns noch unbekannten Teil besuchen. Wieder Nachtessen auswärts und dann ein Lagerfeuer, aber diesmal waren unsere Leipziger Nachbarn nicht mehr da.

07.08.2015 Kamanjab – Etosha Roadside CampWir konnten uns Zeit lassen zum gemütlichen frühstücken und packen, denn unser Ziel war nur 70 Kilometer entfernt. Die Mahlzeiten und Getränke bezahlten wir beim Empfang, den Platz konnten wir ja umsonst benützen. Die drei Tag haben uns so nur etwa Sfr. 76.- gekostet. Campingplatz kostet in Namibia für zwei Erwachsene ca. Sfr. 20.-/Tag. Ein Foto von uns und unserem Bus wurde für das Album auch noch gemacht.Sarien hatte uns noch per SMS gebeten ein Kilo 100er Nägel zu besorgen. Das war gar nicht so einfach denn einen richtigen Hardware Shop fanden wir nicht und als Emanuel an der Tankstelle danach fragte, wusste man nicht was das ist. Als er erklärte dass man dort Nägel und Holz kaufen kann, sagte der Tankwart sie würden nur Braai-Holz verkaufen. Nebenan im Gemischtwarenladen, konnte man neben Esswaren, Ölfiltern und Werkzeug auch Nägel kaufen. Allerdings nur 75er, aber nach Rückfrage bei der Bestellerin nahmen wir halt diese. Für uns mussten wir auch noch einkaufen. Das war schnell erledigt, denn hier war das Angebot etwas beschränkt, aber das wichtigste haben wir bekommen.Schon seit dem früh Morgen blies der Wind, und als wir Richtung Nordwesten fuhren bremste er uns von Nordosten kommend die meiste Zeit etwas aus. Auch die ziemlich hügelige Gegend um 1‘300 M.ü.M. machte Nelson ein wenig zu schaffen.Schliesslich kamen wir aber auf dem Etosha Roadside Camp an. Sarien liess uns den Platz aussuchen, aber viele Optionen hatten wir nicht, denn die Suche nach einem einigermassen flachen, mit genügend Platz nach oben, schmälerte die Auswahl etwas. Aber wir wurden fündig und hatten nun auch noch unser eigenes Open Air Badezimmer. Stromanschluss gibt es hier nicht, da wir aber morgen im Park herum fahren werden die Batterien genügend aufgeladen, ohne dass wir unser Solarpannel auf dem Dach nach der Sonne ausrichten müssten.Wir machten einen kurzen Spaziergang über das Camp zu einem Aussichtspunkt über einem Wasserloch und konnten zwei Giraffen, ein Kudu, ein Impala, zehn Zebras, und eine Gruppe Paviane beobachten.Hier gab es kein Restaurant, so hiess es wieder selber kochen.

08.08.2015 Etosha Roadside Camp und Etosha

In der Früh fanden wir einen Zettel auf unserem Tisch, auf dem uns Sarien warnte, dass Löwen im Camp herumschleichen. Aber bis wir immer aufstehen, war schon alles vorbei, keine Löwen mehr, dafür ruhiges Frühstück.Wir machten am Vormittag eine Rundfahrt durch die Hobatere Konzession, welche zum Teil zum Camp gehört. Hier fanden wir zwar die Abzweigung nicht die uns zurück zur Teerstrasse bringen sollte aber wir genossen die Landschaft und sahen dabei einige Tiere. Als wir dann aber zu einem treppenartigen Absatz kamen kehrten wir um und fuhren dieselbe Strecke zurück.

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Anschliessend fuhren wir zum nahen Galton Gate über welches man Zugang zum westlichen Teil des Etosha Parks hat. Auf den ersten Kilometern war die Piste wieder ziemlich lausig, aber dann kamen wir ziemlich gut vorwärts. An vier Wasserlöchern sahen wir etliche Zebras, Giraffen, nur wenige Elefanten. Erstaunlich waren das Dutzend Geier welche sich versammelt hatten und wir erfreuten uns an fünf Elanden.Beim Verlassen des Parks kam es wieder zur üblichen Desinfektion der Reifen und Schuhe. Auch nach rohem Fleisch wurde wieder mal gefragt. Nachdem wir wie üblich die Kühlbox gezeigt hatten, wollte der Kontrolleur auch noch den Kühlschrank sehen. Emanuel behauptete, den hätten wir im Camp gelassen und dann damit war er dann zufrieden. Wir verstehen, dass nach einem Ausbruch der Maul und Klauenseuche Massnahmen ergriffen werden, aber wir hatten Fleisch aus einer seuchenfreien Region im Kühlschrank.

09.08.2015 Roadside CampAm Morgen fuhren wir nochmal in die Etosha. Wir fuhren die Wasserlöcher ab, wo es manchmal mehr oder manchmal weniger zu sehen gab. Wir besuchten auch das Olfantsrus- Camp, das von so vielen Touristen angefahren wird und wo man nur ganz schwer einen Platz bekommt. Uns hat es nicht so besonders gut gefallen- auch als Besucher des Kiosks muss man Nam$ 30 /Pers. Eintritt zahlen. Aber ein grosses Wasserloch gibt es mit einem schönen Aussichts-Hide.Am Abend kam noch einmal Travel mit dem Auto zum Platz um uns wieder mal vor Löwen zu warnen. Wir mussten dann tatsächlich noch um unsere T-Bone Steaks bangen. Emanuel war am Braai-Feuer vorbreiten als irgendetwas bei den Nachbarn schepperte. Als er mit der Stirnlampe in diese Richtung leuchtete, sah er einen Löwen weg schleichen. Dann noch einen und noch einen. Die drei jungen Löwen liefen hinter dem Gebüsch etwa 10 Meter entfernt an unserem Platz vorbei. Sie blieben dann stehen und beobachteten uns. Als die Glut soweit war legte er das Fleisch auf den Rost und blieb daneben sitzen. Solange wir die Löwen sehen im Blickfeld hatten war ja alles in Ordnung, aber als einer nach dem anderen verschwand wurde es ungemütlich. Deshalb entschieden wir uns fürs drinnen essen, auch wenn es draussen nicht kalt war.Wir haben aber später nichts mehr von Raubkatzen gehört oder gesehen. Nur den Ruf einer Hyäne hörten wir später, als wir schon im Bett waren und wieder gegen Morgen.

Uploadet 09.08.2015 10. und 11.08.2015 Etosha Roadside Camp - Oppi KoppiBevor wir uns von Sarien Roberts verabschiedeten machten wir noch einen Spaziergang übers Gelände zu dem Platz wo die neue Lodge entstehen soll. Die Grundmauern des Hauptgebäudes zeigen wie gross das Haus werden soll. Von hier hat man eine schöne Aussicht in das Tal und das Restaurant ist zum Sonnenuntergang hin ausgerichtet. Die Sockel für die 20 Bungalows sind auch schon bereit. Leider kommen sie nicht weiter weil sie den Bauunternehmer entlassen mussten. Scheinbar hat es da zu viele Vorkommnisse und Differenzen mit ihm gegeben. Ein toller Felsenpool soll in einen Einschnitt zwischen die Felsen kommen. Alles in allem ein schönes, aber auch grosses Projekt und wir sind gespannt, ob es bei unserem nächsten Besuch im nächsten Jahr wenn nicht vollendet, so doch ein schönes Stück voran gegangen ist. Wir würden es Roberts wünschen, denn man merkt, wieviel Energie und Herzblut da drin steckt. Es ist aber auch ein wunderschöner Platz. Für diese Reise hatten wir genug vom Etosha-Staub. Und so fahren wir wieder zurück nach Kamanjab, wo wir im Oppi Koppi wieder den Platz Nummer 5 bekamen. Kurz vor unserem Ziel war wieder eine Maul und Klauenseuchen- Kontrollstelle und die Reifen wurden desinfiziert und wir mussten auf einem nassen Lumpen herum trampeln. Ein junger Polizist wollte auch mal wieder wissen wo unser Disk sei. Das alles kannten wir ja schon und er gab sich mit der Erklärung, dass der Wagen in der Schweiz registriert sei, zufrieden. Aber er hatte noch ein zweites Anliegen. Er müsste uns eine Busse wegen der gespaltenen Windschutzscheibe geben. Die Begründung, dass es ja nur die Sicht auf der Beifahrerseite beinträchtige, liess er nicht gelten. Der horizontale Riss könnte ja weiter gehen. Emanuel wollte ihn beruhigen, dass wir diesen genau beobachten und dass er keinen Millimeter vorgerückt sei. Er war aber immer noch nicht zufrieden. Erst als er erfuhr, dass wir vier Wochen auf einen aus Deutschland importierten Ersatz warten müssten, liess er uns dann gnädigst mit der Bemerkung gehen, heute sei unser Glückstag.Im Ort wollten wir einkaufen und tanken, da man bei der Shell Tankstelle nur Bargeld nahm, wollten wir im Laden auch noch Geld am Automat beziehen. Das ging aber nur mit einer FNB Karte. Beim zweiten Geschäft war das Limit auf N$ 1‘500 gesetzt, aber wir bekamen nur 1‘150 erhältlich und dann war der Kasten leer. Als Nachbarn hatten wir im Camp ein junges Paar, die sich für einen geführten Besuch in einem Himbadorf angemeldet hatten. Der Himbastamm ist in dieser Gegend und vor allem im Kaokoland beheimatet. Im Zusammenhang mit Namibia sieht man ja oft Bilder von Himbafrauen, die sich von Kopf bis Fuss mit einer Creme aus rotem Steinpulver und Fett einschmieren. Später erzählte uns das Paar, es sei beschämend gewesen. Der Guide hat sie einfach zum Dorf gebracht und den Bewohnern gesagt sie sollten sich für das Foto aufstellen. Danach ist er einfach weggelaufen. Soviel zur geführter Tour. Wir haben bis jetzt auf einen solchen Besuch verzichtet und werden es vermutlich auch nicht so schnell machen. Die Himbas sind sehr geschäftstüchtig und man sieht sie an jedem Etosha- Gate Souveniers verkaufen. Und für ein Foto, wo auch immer, verlangen sie Geld.Die Tage hier sind schon richtig warm, im Sommer muss es unerträglich heiss sein. Die Nächte sind angenehm kühl.Am zweiten Tag war wieder waschen und ein wenig schrauben angesagt, aber sonst ruhen wir uns aus. Beim wegräumen der US$ und botswanischen Pula haben wir dann festgestellt, dass wir noch viel namibisches Geld gebunkert hatten. Wir waren froh, denn immer mehr Tankstellen akzeptieren Kreditkarten nicht mehr. In Geschäften der Region hatten wir in letzter Zeit

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auch Probleme damit zu bezahlen. Wir wissen nicht ob es an unseren ausländischen Karten oder den schlechten Verbindungen liegt.Am Nachmittag kamen Monika und Roland aus dem aargauischen Zofingen auf den Nachbarplatz. Sie sind für acht Monate im südlichen Afrika unterwegs. Wir assen mit ihnen im Restaurant und verbrachten einen schönen Abend zusammen.

12.08.2015 Kamanjab - OkakararaWieder hiess es Abschied nehmen und weiter ziehen. Am Vorabend hatten wir bei der Palmwag Lodge für einen Campingplatz nachgefragt aber die waren leider die nächsten Tage ausgebucht. Das in der der Nähe liegende Palm Water Camp hat die Besitzer gewechselt und wir hatten deren Nummer nicht. So beschlossen wir unsere Route zu ändern und zuerst nach Hamakari zu fahren. Dort wurden wir wie immer von Sabine Diekmann sehr freundlich empfangen.Den Campingplatz hatten wir für uns ganz alleine. Zum Essen gingen wir auf die Farm. Zwei der Gäste, beide Ärzte aus Deutschland kamen gerade vom Caprivi und erzählten viel von ihrem Besuch in einem katholischen Missions-Spital. Da herrschen offenbar schlimme Verhältnisse.

13.08.2015 Hamakari Guest FarmEin bisschen an der Inneneinrichtung optimieren und faulenzen so verbrachten wir den Tag. Immer mit Blick auf die nahe Weide, wo sich Weissschwanzgnus, Springböcke, Impalas und Warzenschweine tummelten. Wir geniessen hier immer wieder die paradiesische Ruhe, die Nähe der Tiere und die Möglichkeit schöne Spaziergänge über die Farm zu machen.

14.08.2015 Hamakari Guest FarmFür den Nachmittag hatten wir eine geführte Rundfahrt auf dem Waterbergplateau gebucht. Auf dem Weg dorthin stand auf Nelson Kilometer die Schnapszahl 77‘000.

Durch ein Missverständnis waren wir zu früh da und dann hatte sich die Abfahrt auch noch verspätet. Wir wussten auch nicht, dass die Fahrt vier Stunden dauert und hatten keine warmen Jacken dabei. Zum Glück standen im Safarifahrzeug genügend warme Capes zur Verfügung, von denen wir dann auf der Rückfahrt gerne Gebrauch machten. Tiere sahen wir unterwegs nur vier Impalas, sechs Giraffen, aber auch noch eine Gruppe der seltenen Sabelantilopen. Bei den beiden besuchten Wasserlöcher waren vor allem Kap-Büffel in grossen Herden zu sehen, die sind aber nicht gerade hyperaktiv und die meiste Zeit machen sie das was Kühe auch tun, wiederkäuen. Zwei Bullen machten aber dann im Hintergrund noch einen Schaukampf. Als Höhepunkt der Fahrt sahen wir noch eine Roanantilope, eine solche ist uns bisher noch nicht begegnet.Unser Guide und Fahrer war nicht gerade sehr gesprächig und seine Informationen beschränkten sich auf ein Minimum. Fragen beantwortete er aber gerne. Seine Fahrkünste hielten sich auch in Grenzen. Die Wege auf dem Plateau sind zum aller grössten Teil tiefsandig. Er müsste ja die tückischen Stellen und das Fahrzeug kennen, aber er wechselte meist etwas spät auf die Untersetzung. Als Folge blieb er einmal fast und dann noch einmal richtig im Sand hängen. Beim zweiten Mal hatte er Glück, dass da noch eine zweite Gruppe unterwegs war. Während wir zum Wasserloch liefen half ihm der andere Guide aus der Patsche, beziehungsweise aus dem Sand. Alles in allem für den Preis von N$ 450 pro Person ein eher teurer Spass.Vom Waterberg Camp fuhren wir dann noch im Dunkeln die 40 Kilometer zur Hamakari Gästefarm zurück.Hier machten wir schnell mal ein Lagerfeuer und zum braaien benutzten wir unseren kleinen Grill mit Holzkohlen-Briquettes. So kamen wir dann schnell zu unserem Nachtessen.

15.08.2015 Hamakari Guest FarmNach dem öffnen der Schiebetür, wirft Emanuel hier immer als erstes einen Blick rüber zur Weidefläche. „Und täglich grüsst das Weissschwanzgnu.“ geht ihm da durch den Kopf. Weil es hier schon seit Monaten nicht geregnet hat muss mit Heu nachgefüttert werden. Gestern haben Farmarbeiter etwa 150 Meter von unserem Standplatz entfernt einige Heuballen abgeladen und daran taten sich nun viele verschiedene Tiere gütlich.Nach dem Frühstück liefen wir rüber zu Farm um unsere schmutzige Wäsche abzugeben und das Internet zu benutzen. In Sabines Büro konnten wir auch noch die Flugtickets und ein Bestellformular für die Erneuerung des Carnet de Passages aus drucken lassen. Letzteres hat Emanuel dann unterschrieben und anschliessend wurde es eingescannt und per Mail an den TCS zurückgeschickt. Dafür hat er dann auch noch geholfen einige Kleinigkeiten am Büro-PC zu optimieren. Zurück zum Camping sind wir mit Wilhelm hinten auf dem Pickup gefahren. Für den nächsten Blogbeitrag musste auch noch geschrieben werden und die Fotos von gestern sortieren war auch noch angesagt. Danach erholten wir uns etwas von diesen Strapazen des Tages. So ein Rentnerleben auf Reisen kann nämlich ganz schön anstrengend sein.

Für das Nachtessen lassen wir uns wieder auf der Farm bekochen, man soll sich im Alter nicht überarbeiten.16. und 17.08.2015 HamakariWir machten den beiden Tage nicht viel besonders ausser, dass wir „schnell“ mal nach Otjiwarango zum Einkaufen gefahren sind. Das sind hin und zu zurück „nur“ etwa 180 Kilometer. Aber es herrschte nur wenig Verkehr, auf der ganzen Strecke haben uns weniger als 20 Fahrzeuge überholt. Erlaubt sind ja 120km/h und wir waren nie mit mehr als 80km/h unterwegs.

18.09.2015 Hamakari – Oppi KoppiNachdem wir alle unsere Wassertanks mit gutem Hamakari- Wasser aufgefüllt hatten, verabschiedeten wir uns von Sabine, wo wir uns wie immer sehr willkommen gefühlt haben. Da wir gestern unsere Vorräte aufgestockt hatten fuhren wir durch bis

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Outjo, dort wollten wir bei Shell unsere Benzintanks auffüllen, denn Shell nimmt als einzige Kreditkarte. Aber ausgerechnet heute war sie zu. Das hiess tanken bei Puma. Danach spulten wir nur noch die Kilometer bis Kamanajab ab, die Strecke bietet ja nicht gerad viel Abwechslung.

Als wir nun schon zum drittenmal im Oppi Koppi Camping erschienen wurden wir schon als alte Bekannte begrüsst. Platz Nummer fünf bekamen wir diesmal nicht. Aber neben uns standen Constanze und Thomas, die schon seit 3 Jahren mit ihrem MAN Lastwagen unterwegs sind. Sie sind auf der Westseite durch den Afrikanischen Kontinent bis nach Namibia gefahren und die Reise geht noch weiter.

19.09.2015 Oppi Koppi – Khowarib Lodge

Auf Hamakari hat uns Willy von einer Region in Kakokoland erzählt, die er gerne mal bereisen wollte. Da dies etwa in der Richtung lag, die wir uns für die nächsten Tage vorgenommen hatten, beschlossen wir dort hin zu fahren. Man muss alles mitnehmen, d.h. Benzin tanken und Wasser aufstocken. Bei der Shell in Kamanjab ging es heute afrikanisch zu. Von den fünf Tanksäulen wurde die längste Zeit nur eine bedient. Drei Angestellte quatschten im Kassenhäuschen. Wir hatten es ja nicht furchtbar eilig, aber nerven tut es trotzdem. Endlich konnten wir uns auf den Weg machen. Nach 15 Kilometern kam uns ein hupender Wagen entgegen, am Steuer sass Sarien vom Etosha Roadside Camp wo wir kürzlich die Löwen zu Besuch hatten. Wir hielten an und quatschten ein bisschen und dann ging es wieder weiter.Nach weiteren 35 Kilometern bogen wir auf die Kamdescha Road ab. Hier holperten wir auf einem besseren Feldweg zwischen einfachen Hütten, winkenden und bettelnden Kindern und Kühen durch. Als dann keine Menschen mehr in Sichtweite waren hielten wir an und Emanuel liess Luft aus den Reifen ab, was für steinige und sandige Piste besser ist. Südafrikaner sind da sehr radikal, Tiefsand mit 1 Bar oder sogar darunter. Wir fahren solche Wege mit etwa einem Bar weniger als auf Asphalt und damit bis jetzt gut gefahren.

Beim Kamdescha Gate wurden wir zwar registriert, aber es wurde keine Desinfektion und Fleischkontrolle durchgeführt, da wir von Süden nach Norden fuhren.

Unser GPS führte uns dann in das Trockenflussbett des Ombonde, wo wir auf 30 Kilometer durch mehr oder weniger tiefen Sand pflügten. Hier sahen wir Giraffen und Springböcke und vereinzelt Oryx, welche aber jeweils schon früh das Weite suchten. Bei der „Klein Seregenti“ genannten Ebene stiegen wir wieder aus dem Flussbett aus. Hier erlebten wir eine eindrückliche, weite Fläche mit vereinzelten niederen Mopanewäldchen. Dazwischen waren Zebras, Giraffen und Oryx zu sehen. Der herumliegende Elefantenmist sowie Fussspuren und Abdrücke von grossen Tatzen liessen darauf schliessen dass sich hier auch noch andere Tiere tummeln. Leider haben wir die nicht gesehen aber am späten Nachmittag hörten wir in der Nähe Löwengebrüll.Schliesslich erreichten wir die C43 auf der wir in nördlicher Richtung die Khowarib Lodge und deren Camping erreichten. Dieser liegt an einem Wasser führenden Flüsschen, aber die Standplätze sind sehr staubig. Der Boden besteht aus dem ähnlichen grauen Pulver was wir in der Etosha hatten. 300 N$ für zwei Personen pro Nacht war auch schon fast so teuer wie im National Park.

20.09.2015 Khowarib Lodge – Otjikondavirongo – Bush Camp

Da wir auf Khowarib zwischen den Bergen standen brauchte es etwas länger bis die Sonne auf den Platz schien. Bis wir das Frühstück fertig hatten war sie aber da.

Danach machten wir uns auf nach Sesfontein, wo die einzige Tankstelle im Umkreis von 60 Kilometern steht. Sonst hat der Ort nicht viel zu bieten ausser zwei kleinen Geschäften und einigen Campingplätzen. Hier wollten wir aber nicht bleiben, denn wir hatten uns vorgenommen auf Nebenstrecken zum Robbie’s Pass und von dort zum Camp „Aussicht“ zu fahren. Die ersten 20 Kilometer auf der Strasse nach Puros waren extrem wellblechig, aber zum Glück wollten wir nicht dorthin. Auf einem Strassenschild stand nämlich, dass die Piste die nächsten 100 Kilometer so schlecht ist. Wir bogen dann auf die D3705 ab die aber streckenweise nicht besser sondern vielleicht sogar schlimmer war. Aber sie war schliesslich auf dem GPS auch als 4x4 Weg angezeigt. Die felsigen Hügel links und rechts hatten interessante Musterungen und neben der Strasse war der Boden zeitweise mit weissen Quarzsteinen übersät. Hie und da fuhren wir an kleinen Siedlungen mit Lehmhütten und Zelten. Kühe, Pferde, Ziegen und Schafe werden in dieser kargen Landschaft gehalten. Vereinzelnd sahen wir auch Springböcke. Unterwegs mussten wir feststellen, dass beim durchtreten des Bremspedals das rote Warnlicht auf leuchtete. Bei einem Zwischenhalt füllte Emanuel mal Bremsflüssigkeit nach, aber das löste das Problem nicht. Vermutlich sind die Bremsbeläge langsam durch, bei so vielen Kilometern Staubpiste wäre das nicht verwunderlich. Eine gründliche Überholung des Busses wird in Swakopmund fällig sein. Als wir In Otjikondavirongo ankamen konnten wir den Weg zu Robbie’s Pass nicht finden. Schliesslich fragten wir einen jungen Mann welcher hier die Bauführung für einen grösseren Schulkomplex macht. Er erklärte uns, während er unser Auto musterte,

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dass wir mit diesem Gefährt nicht über den Pass kommen würden. Er habe es kürzlich mit seinem Toyota Land Cruiser nur knapp geschafft. Sein Angebot uns über den Berg zu schleppen oder bei ihm im Camp zu übernachten, lehnten wir dankend ab und machten uns auf den Weg zurück Richtung Sesfontein. Dass wir es aber bei Tageslicht kaum schaffen würden, wussten wir. Hatten wir doch für den Weg dorthin schon mehr als 3 Stunden gebraucht. Deshalb schauten wir uns ab etwa 16 Uhr nach einem möglichen Bushcamp um. Das war aber nicht einfach denn meist hatten wir links und rechts der Piste Steinwüste mit grossen Steinbrocken. Schliesslich fanden wir eine grössere Fläche mit kleineren Steinen, auf der wir uns einige hundert Meter vom Weg entfernt stellten. Unser Auto ist schlecht zu verstecken und von der Strasse aus waren wir immer noch gut sichtbar. Aber das einzige was wir in der Nacht hörten war ein Schakal.

21.08.2018 Bush Camp – Klein Serengeti

Am Morgen um etwa 7 Uhr fuhr ein Bakkie vorbei und als wir frühstückten sahen wir etwa 500 Meter entfernt eine Herde Kühe vorbei zotteln. Niemand kümmerte sich um die komischen Zigeuner die da mitten im Nirgends standen.Wir fuhren noch den Rest der Strecke bis Sesfontein, wo wir aber nicht tankten weil der Haupttank war noch halb, der Zusatztank und der Kanister immer noch ganz voll waren. Das sind zusammen 200 Liter und reicht noch lange.Wir wollten ursprünglich nach Palmwag fahren, Christine machte dann aber den Vorschlag noch einmal in das Gebiet Klein Serengeti zu fahren. Scheinbar hat sie Geschmack am Bush Camp gefunden. Kurz bevor wir fuhren wieder in der Nähe des trockenen Flussbett waren, hatten wir eine riesige Staubwolke in der Fahrerkabine, dann noch einmal. Wir konnten uns nicht erklären warum, darum hielten wir an und Emanuel machte eine Runde um den Bus. Die Hecktür war ein Spalt offen, die Verriegelung des linken Flügels hatte sich gelöst und der aufgewirbelte Staub wurde hinten rein gesaugt. So ein Dreck, alles war mit einer dicken Schicht feinstem Pulversand überzogen. Nach dem die Türen wieder richtig geschlossen waren, fuhren wir noch ein kurzes Stück weiter und suchten uns einen flachen Platz zwischen den Mopanebäume. Das war hier ziemlich einfach, aber anstatt gemütlich im Sessel zu sitzen und die Landschaft und eventuelle Tiere zu beobachten, kam das grosse Putzen. Alles was herum lag musste rausgeräumt und abgebürstet werden. Und da liegt einiges herum! Danach alle Flächen nass abwaschen und dann alles wieder einräumen. Das alles bei fast 40 Grad. Wir waren dann selber dreckig und verschwitzt sowieso und waren froh um unsere Outdoor-Dusche. Das Wasser aus dem Tank war lauwarm und tat richtig gut.

Wir hörten noch einen Löwen brüllen, sonst war die Nacht sehr ruhig.

22.08.2015 Klein Serengeti – Hoada Camp

Wir fuhren durch die Klein- Serengeti Ebene, ein Stück auf unseren Spuren zurück und bogen dann auf den Otjitheka Trail. Der Himmel war schon am frühen Morgen leicht bewölkt. Inzwischen war er komplett bedeckt, was uns zwar ein angenehmes Reiseklima verschaffte, aber es kam die Befürchtung auf, dass bei allfälligem Regen die die Trockenflussbetten nicht mehr ganz trocken sein könnten. Langsam kamen wir in höhere Regionen und der Pfad wurde immer steiniger. Zum Teil mussten wir sogar Felsenstufen überwinden. Oft kamen wir nur Schritttempo vorwärts und man musste die Route sehr sorgfältig wählen. Diese Strecke ist ziemlich anspruchsvoll und verlangt von Fahrzeug und Fahrer alles ab. Es erinnerte uns an den Baviaanskloof, wenn auch die Landschaft hier völlig ander s, und der Schwierigkeitsgrad auch noch etwas höher ist. Kurz bevor wir zum Vet Fence kamen erreichten wir einen Wasser führenden Bach, den wir etliche durchqueren mussten. Das Wasser war nicht tief aber die Böschungen mit grossen Steinen und Löchern machten es mühsam. Beim Gate der Maul- und Klauenseuchen Kontrolle mussten wieder Schuhwerk und Reifen desinfiziert werden. Nach Fleisch wurden wir nur gefragt, ohne dass wir den Kühlschrank öffnen mussten. Unser Fleisch, aus der seuchenfreien Zone, hatten wir vorsorglich wieder oben auf dem Bett versteckt. Von hier bis zur C40 waren es nur noch wenige Kilometer und der Pfad schon deutlich besser als die letzten 30 Kilometer. Bis zum Hoada Camp kamen wir uns fast wie auf einer Autobahn vor, wir brausten mit bis zu 60km/h über die Piste.Das Hoada Camp wird von der Grootberg- Lodge gemanagt, ist aber ein Comunity-Camp. Der junge Mann, der sich um die Gäste kümmert, erzählte uns, dass das Land seiner Familie gehörte, die es an die Gemeinde abgegeben hat. So wurde das Camp errichtet und es haben ein paar Leute aus dem Dorf einen Job. Im Camp sind die Plätze sehr gross, man sieht und hört nichts vom Nachbarn und wird nur von Dassies beobachtet. Jeder Platz ist um grosse Felsbrocken angeordnet. Abwaschbecken, Toilette und Dusche sind zwischen den Felsen integriert. Warmes Wasser gibt es vom Donky. Strom hat es keinen. Aber es gibt einen Pool der früher eine Kuhtränke war und eine Bar in den Felsen. Alles in Allem ein sehr schöner Platz. Unsere Nachbarn, lernten wir kennen, weil sie unser Auto von oben aus gesehen hatten. Der späte Nachmittag brachte tatsächlich ein paar Regentropfen, obwohl sich alle einig waren, dass es sich bei den Wolken um „political clouds“ handelt, (versprechen viel und halten nichts). Am Abend kam ein zwölfköpfiger Chor von der Kirchengemeinde zu jedem Platz zum singen und tanzen. Mitgemacht haben mit Feuereifer alle, vom Kind bis zur Grossmutter. Sie baten um eine Spende, damit sie sich Uniformen und Blasinstrumente kaufen können. Zur Zeit beherrschen zwei Kinder ein Blaseninstrument, aber nur ein Instrument steht zur

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Verfügung.

23. bis 25.08.2015 Hoada – Kamanjab

Wir hatten am Vorabend beschlossen das Bremsenproblem nicht erst in Swakopmund anzugehen, deshalb fuhren wir wieder nach Kamanjab um den Wagen Lars Falkenberg zu zeigen. Wir hofften er kann es beheben, oder wenigstens die Ursache feststellen.Es war schon fast peinlich nach so kurzer Zeit wieder zum Oppi Koppi Camp zu fahren, darum fuhren wir mal das Alpec- camp an. An der Hinweistafel an der Hauptstrasse hing eine Schweizer Fahne und im Internet stand, dass es auch Grassplätze hätte. Dort angekommen, stand der Platz voller Overlander- Zelte und unser Nelson hätte mitten hinein gemusst. Von Grass war weit und breit nichts zu sehen. Die CH- Fahne hatte auch keinerlei Bedeutung, die hing wie die Italienische, Deutsche und Spanische einfach da. Also doch Oppi Koppie, und wir wurden dort immer noch freundlich empfangen. Unsere Nachbarn waren Franziska und Martin aus Österreich. Sie sind die Westseite Afrikas heruntergefahren mit einem Unimog 1475, der früher auch bei einer Feuerwehr gedient hat. Sie wussten viel interessantes von ihren Erlebnissen von dieser und früheren Reisen zu berichten.

Übrigens haben wir von allen Reisebekanntschaften welche einen Blog haben HIER einen Link eingerichtet.

Am Montag Morgen sind wir zur Falkenberg Garage gefahren, aber leider hatte Lars gerade keine Zeit, und bat uns am nächsten Tag zu kommen.

Als es dann endlich soweit war, mussten wir lange warten weil schon zwei Fahrzeuge vor uns an der Reihe waren. Schliesslich wurde das linke Vorderrad mit viel Kraftaufwand entfernt, und da war schnell klar: die Bremsbacken der Scheibenbremse waren sehr stark abgenützt. Leider hatte man diese aber hier nicht am Lager, denn sie sind wie das ganze Fahrwerk und 4x4 Getriebe vom Mercedes G Wagon. Lars empfahl uns zu CBS in Windhoek zu gehen. Dort haben wir dann auch angerufen aber die haben erst am Montag wieder für uns Zeit. Der Vorteil ist, wir können uns viel Zeit nehmen um in fünf Tagen die knapp 500 Kilometer bis zur Hauptstadt zurück zu legen.Der letzte Tag in Kamanjab war wegen heftigem Wind recht ungemütlich. Um dem Sandsturm etwas weniger ausgesetzt zu sein, verbrachten wir den Rest des Nachmittags auf der Terrasse des Camp-Restaurants. Bei feinen Crepes Suzettes liessen wir es uns gut gehen. Aber wir haben auch gearbeitet, Fotos und der Blog-Text wurden hochgeladen. Als wir beim Abendessen sassen, verliess ein junger Mann, der bei den Besitzern am Tisch gesessen hatte, die Terrasse und ging zur Bar. Christine kam er bekannt vor und bei genauem Hinsehen erkannten wir Rob, der uns vor einigen Tagen vor dem Robbie`s Pass „gerettet“ hat. Das war ein freudiges Wiedersehn! Er hatte jetzt 5 Tage frei und lud uns ein, mit zu ihm nach Hause nach Khorixas zu kommen. Bei Jägermeister (brrr) und Wein erzählten wir einige Zeit. Dieses zeigte dann so langsam Wirkung und eine der Mitarbeiterinnen des Camps machte wohl grossen Eindruck auf den jungen Mann. Wir konnten uns dann diskret verziehen. Aber nicht ohne das Rob Christine etwas unbeholfen einen Handkuss gab, aber es ist schliesslich die Geste die zählt.

26. und 27.08.2015 Kamanjab – Weaver`s Rock Lodge

Wir zogen weiter nachdem wir uns von unseren österreichischen Nachbarn verabschiedet hatten. Wer weiss vielleicht kreuzen sich unsere Wege irgendwann wieder.

Wir hatten uns bereits gestern für das Weaver`s Rock Camping entschieden, an dessen Einfahrt wir auf dem Weg nach Hamakari schon etliche Male vorbei gefahren sind. Dort ist uns (mal wieder) eine Schweizerfahne aufgefallen und es nahm uns schon lange wunder, was es damit auf sich hatte. Wir erfuhren dann, dass einer der Besitzer Schweizer ist.Vorher mussten wir noch in Otjiwarongo einkaufen, da an diesem Tag die Helden gefeiert wurden, waren die Supermärkte nur bis 14 Uhr offen. Aber das schafften wir locker.

Am Ziel angekommen, passte unser Bus wegen den Bäumen nicht auf die regulären Plätze. Dafür konnten wir einen Platz belegen mit eigenem Toilettenhäuschen. Von diesem Punkt auf dem Hügel haben wir eine kilometerweite Sicht in die Ebene des Hererolandes. Nur zwei Chalets waren die erste Nacht belegt, auf dem Campingplatz waren wir die einzigen. In der Nacht hat es ein bisschen geregnet aber die wenigen Tropfen bringen dem trockenen Land nichts.

Am zweiten Tag haben wir ein bisschen gewaschen und die abgebrochene Stabilisatorhalterung abmontiert aber mehrheitlich am Pool im schönen Garten gefaulenzt.

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Am Abend packte Emanuel unseren Grill aus und da rannte eine winzige Maus in der Tasche herum. Morgen müssen wir beim einpacken prüfen ob nicht ein blinder Passagier mitfahren will.

28.08.2015 Weaver`s Rock - Gross Barmen

Vor zwei Tagen hatten wir versucht bei NWR einen Campingplatz in Gross Barmen zu buchen, haben aber die Antwort bekommen, dass man so kurzfristig keine Buchung für uns vornehmen könne. Wir sollten uns das nächste Mal etwas früher melden. Beim auschecken erzählten wir das Alex, einem der Besitzer des Weaver`s Rock. Der zückte gleich sein Handy und rief die General Managerin des Gross Barmen Resorts an. Diese meinte es sei überhaupt kein Problem, wir sollten nur kommen, Platz sei genügend vorhanden. Als wir drei Stunden und 190 Kilometer später am Gate des Resorts ankamen, war der Campingplatz so gut wie leer. Es stand da nur ein Wohnwagen. Später kamen aber immer mehr Leute, darunter auch eine Gruppe, die offensichtlich etwas zu feiern hatte. Was sie dann auch bis etwa Mitternacht, mit lauter Musik und Geschrei machten.Auch Jeanette und Hanspeter aus der Schweiz waren da. Sie waren am selben Tag aus Zürich angekommen und so müde, dass sie kaum etwas mitbekommen haben.

Das ganze Resort mit seiner Warmwasserquelle war einige Jahr geschlossen und die neue Anlage wurde erst im Dezember 2014 wieder eröffnet. Die Anlage um den Aussenpool ist schön begrünt und mit grossen Palmen umgeben. Die Wassertemperatur betrug so um 23 Grad, gerade gut zum erfrischen, nicht zum frieren. Der Innenpool ist ca. 34 Grad warm und die Sauberkeit lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Das Dampfbad soll nach Schimmel riechen, haben wir aber selber nicht ausprobiert. Die Architektur ist sehr nüchtern gehalten und erinnert eher an einen Bunker denn an ein Spa. Es werden nämlich auch jede Menge Wellness- Behandlungen angeboten und es gibt ein Restaurant und ein Kongresszentrum.

Am Campingplatz ist bei jedem Standplatz eine Feuerstelle mit einem Rost. Strom, Licht und Wasser stehen auch zur Verfügung. Die Sanitäranlagen ganz neu und sauber. Und es hat genug davon. Zur Zeit unseres Besuchs, fand gerade eine Frühjahrsaktion statt und wir mussten nur N$ 300 für die zwei Nächte bezahlen.

An diesem Tag benutzten wir nur den grossen Aussenpool, der nicht sehr warm war aber doch über 20 Grad.

29.08.2015 Gross Barmen

Am Morgen stand ein Glas Nightshade Konfitüre vor unserer Tür und ein Zettel mit Eric’s E-Mail Adresse. Er kam am Vorabend zu uns um mit uns zu reden. Wir sahen ihn und seine Frau Charlotte noch bevor sie wegfuhren. Diese Konfitüre eine Spezialität aus ihrer Region dem Vaal-Dam. Gleichzeitig hat er uns eingeladen bei ihnen vorbei zu kommen wenn wir nächstes Jahr wieder durch Südafrika fahren. Das machen wir gern wenn wir in dieser Gegend sind.

Am zweiten Tag verbrachten wir wieder viel Zeit im und am Aussenpool und gingen dann auch noch einen Moment in das Hallenbad. Hier war das Wasser sehr warm dass man ähnlich wie bei kaltem Wasser etwas Überwindung brauchte um einzutauchen. Im Laufe des Vormittags kam noch eine Gruppe junger Leute mit einem riesigen Zelt. Es war sehr windig und die Zeltplane fiel immer wieder in sich zusammen. Sie hatten dennoch einen Riesenspass und wir eine gute Unterhaltung. Irgendwann gaben sie auf und gingen erst mal ins Bad. Am späten Nachmittag gingen wir mit Hans- Peter und Jeanette auf die Terrasse des Restaurants für einen gemütlichen „Sundowner“.

30.08.2015 Gross Barmen – Windhoek

Wir machten uns auf den Weg in die Hauptstadt. Weil der Bus morgen zeitig bei CBS stehen sollte, hatten wir beschlossen uns ein Zimmer zu nehmen. Weil man sich ja sonst nichts gönnt entschieden wir uns für das Hilton. Da unser Bus nicht in die Tiefgarage passte konnten wir ihn direkt neben dem Eingang auf einen VIP-Parkplatz stellen. Dreckig wie er war, war er nicht gerade eine Zierde, aber gewaschen hat ihn hier auch niemand.

Am Abend wollten wir in der Stadt essen aber unsere Lieblingsrestaurants hatten am Sonntagabend geschlossen. Wir landeten schlussendlich im La Marmite Royal wie das Cafe Zoo nun heisst. Das Essen war ok aber die Einrichtung immer noch „spärlich“ wie letztes Jahr.

31.08.2015 Windhoek

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Heute war nichts mit faulenzen. Wir mussten schon relativ früh aufstehen, denn Nelson sollte schon um 07:30 bei CBS stehen um die Bremsbeläge zu ersetzten. Vom Hilton sind es nur wenige Minuten zu fahren und so war Emanuel rechtzeitig dort. Man stellte fest, dass nur vorne die Beläge der Scheibenbremsen ersetzt werden mussten. Hinten wurden die Trommelbremsbacken nur etwas nachgestellt. Das ganze dauerte knapp zwei Stunden und kostete keine 200 Franken. Danach holte Emanuel bei diversen Händlern Angebote für vier neue Reifen. Namibia Tyers war mit N$ 11‘475 inklusive auswuchten und montieren der günstigste und auch hier musste Emanuel nicht warten, sondern wurde gleich bedient. Drei Mann waren mit Reifenwechsel voll beschäftigt. Einer nahm den alten Pneu von der Felge und zog den neuen wieder drauf. Der zweite pumpte ihn auf und der dritte war mit Auswuchten beschäftigt. Dann wurden die Räder auch schon wieder am Bus montiert. Es ging fast so schnell wie bei einem Formel 1 Pit Stop.

Wegen der geschweissten Lenkstange musste auch noch die Spur neu eingestellt werden. Dafür waren aber die Leute von „Eddy's Wheel Alignment Center“ zuständig. Auch hier kaum Wartezeit und schon war Nelson dran. Um 1 Uhr war schon alles erledigt.

Jetzt müsste nur noch die Windschutzscheibe ersetzt werden und die Stabilisatorhalterung angeschweisst werden. Das hat aber noch Zeit bis wir in Swakopmund sind.

Am Abend fuhren die Independence Avenue hinunter und parkierten vor der Hauptpost. Hier fragte uns ein junger Mann ob er nach dem Auto schauen soll. Wir waren damit einverstanden. Dann fragte er aber ob wir ein Parkticket hätten. Das war uns neu, dass man hier am Abend eins braucht, und so fragten wir wo man das bekomme. Er schickte uns die Passage auf der gegenüber liegenden Strassenseite hinunter. Als wir nicht fündig wurden wollten wir ohne Ticket zum Le Gourmet gehen, aber da stand der Autowächter schon da und begleitete uns zu einem weiter entfernten Bankomat. Hier sollten wir einen Parkschein beziehen. Das schien uns schon komisch und als er sich seitlich hinter Emanuel stellte, war uns dann endlich klar, dass es sich um eine Gaunerei handelte. Wir brachen die Übung sofort ab und gingen zurück zum Restaurant und der junge Mann verzog sich dann schleunigst.

01.09.2015 Windhoek – Erindi

Wir verliessen die Nobelherberge um zu einem Nobelcampingplatz zu fahren. Das etwa 180 Kilometer entfernte Erindi Privat Game Reserve war uns nächstes Ziel.

In Okahandja wollten wir noch einmal volltanken und dabei fiel uns ein seltsames Geräusch beim Kurven fahren auf. Das Quietschen kam von hinten und als Emanuel unter den Wagen schaute sah er beim Differenzial etwas Öl am Gehäuse. Er befürchtete, dass gestern in einer der Werkstätten mit einem Wagenheber der Deckel verbogen wurde und nun die Dichtung beschädigt war. Wir fragten uns durch bis wir Bennie Motors fanden. Hier war man ziemlich beschäftigt aber der Chef nahm sich doch die Zeit um sich das Geräusch anzuhören. Es fiel auf, dass die linke Felge ziemlich warm war. Offensichtlich wurde bei CBS die eine Bremsbacke etwas zu stark nachgestellt und diese rieb die ganze Zeit an der Bremstrommel. Bennie schraubte sie zurück und zur Sicherheit wurde auch noch schnell der Ölstand im Differenzial geprüft, das war aber in Ordnung. Auf die Frage was das kostet wollte der Chef umgerechnet knapp 3 Franken wir rundeten das auf und waren glücklich dass unser Problem so schnell und einfach gelöst werden konnte.

Im Elephant Camp von Erindi wurde uns einer von 25 Plätzen zugewiesen. So viel Komfort hatten wir noch nie beim campieren. Wasser und Strom gibt es im südlichen Afrika meistens, eigene Dusche und WC hatten wir gelegentlich auch schon. Aber hier standen uns noch ein Kühlschrank mit grossem Gefrierfach, eine elektrische Kochplatte und ein Wasserkocher zur Verfügung. Den schattigen Parkplatz konnten wir wegen Nelsons Höhe nicht benutzen, aber das Sahnehäubchen war der kleine Rasenplatz mit Feuerstelle, sauberem Tisch und Bänken. Das Ganze ist mit N$ 890 pro Tag nicht gerade billig, aber schön.

02.09.2015 Erindi

Wir holten uns am Empfang für N$ 300 die Erlaubnis selber durch einen Teil des Erindi Parks zu fahren. Auch um zur Lodge zu gelangen braucht es ein Permit aber das bekamen wir kostenlos. Mit einem normalen Wagen sollte man nur die Hauptstrecken benutzen sonst braucht es mindestens genügend Bodenfreiheit. Einzelne Pisten sind nur für Allradfahrzeuge geeignet. Wir haben auf dem kurzen Stück zum Aloe Hill Aussichtspunkt unsere neuen Reifen getestet.

Tiere haben wir auch immer wieder gesehen aber Zebra, Oryx, Kudus, Gnus und sogar die Giraffen sich hier ziemlich scheu und rannten meistens davon. Dafür konnten wir zwei junge Geparde aus einer Entfernung von etwa 20 Meter lange beobachten. Zuerst lagen sie im Schatten eines Baumes, bis dann irgendetwas, was wir nicht sehen konnten, ihre Aufmerksamkeit weckte. Dann schlichen sie ganz vorsichtig bis vor unsern Bus. Hier war der Abstand noch knapp 15 Meter, aber um uns kümmerten sich

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gar nicht. Man konnte sehen wie sie einen Punkt fixierten und ihre Muskeln für einen Sprint anspannten. Und dann liefen sie los.Für einen Moment konnten wir sie wegen den Büschen nicht mehr sehen. Als dann aber eine Warzenschwein Familie davon rannte, wussten wir auf wen es die Raubkatzen abgesehen hatten. Wenige Sekunden konnten wir die Verfolgung noch beobachten und dann waren Gejagte und Jäger endgültig im Busch verschwunden. Wir fuhren dann weiter um ein grosses Wasserloch herum wo weit weg eine Gruppe Hippos an Land zu sehen war.

Etwas später konnten wir noch eine zweite Jagd, aber von ganz anderer Art, beobachten. Als erstes sahen wir etwa 100 Meter entfernt an einer Parallelstrasse eine Herde Elefanten. Dahinter fuhr ein Auto durch und eine Elefantenkuh rannte diesem nach. Das Auto fuhr und fuhr und der Elefant lief und lief bis wir sie nicht mehr sehen konnten. Emanuel fand den Anblick witzig, aber Christine hatte bedauern mit den Verfolgten. Das Tier kehrte wieder zu seiner Herde zurück, etwas später kam auch das Auto zurück. War also nicht so schlimm, dachten wir uns.

Wir machten dann noch einen Abstecher zur Lodge. Im Restaurant erkundigten wir ob wir Kaffee und Kuchen bekommen könnten. Die Dame am Empfang informierte uns etwas ungnädig über das Dessertbuffet welches N$ 150 pro Person koste. Wir liessen uns nicht abschrecken und willigten ein, trotz des überrissenen Preises und der verdrehten Augen der jungen Dame. Wir bedienten uns dann auch reichlich mit Malva Pudding, Vanillesauce, Vanilleeis und Himbeersauce. Eine grosse Tasse Kaffee wurde uns serviert. Zum Essen gingen wir auf die Terrasse, von wo aus wir am Wasserloch eine Giraffe und mehrere Marabus beobachten konnten. Als wir genug gegessen, getrunken und beobachtet hatten, gingen wir wieder zum Empfang um zu bezahlen, hier war nun eine andere Dame (mit Kochmütze), welche die Kreditkartenmaschine nicht finden konnte. Schliesslich kam ihr ein Mann zur Hilfe und der fragte ob wir zu Mittag gegessen hätten. Als er hörte, dass wir nur vom Dessertbuffet etwas hatten, winkte er ab und fand das sei schon ok.

Später im Camp wurden wir von einem südafrikanischen Paar gefragt ob wir sie bei der Flucht vor der Elefantenkuh beobachtet hätten? Sie wollten wissen ob wir Fotos oder Videoaufnahmen gemacht hätten. Beides hatten wir nicht gemacht denn 1. Ging alles ging so schnell, und 2. war die Verfolgung zu weit weg. Am nächsten Tag erfuhren wir beim auschecken, dass sie sich beklagt haben, weil beim Elefantenangriff nichts unternahmen?!?!

Am Wasserloch des Camps sahen wir einige Gnus und zwei Hippos. Eines im Wasser und das andere draussen.

Uploadet 02.09.2015

03.09.2015 Erindi – Omandumba

Wir hielten noch kurz beim Camp-Wasserloch aber da waren ausser Gnus und den beiden Hippos nichts zu sehen.Da derWeg uns über Omaruru führte, kehrten wir in der „Kaffestube“, so ist sie angeschrieben, ein. Zwei Cappuccinos und zwei Stück Mozartkuchen zum Mittagessen und schon fuhren wir weiter. Beim Metzger kauften wir je 500 Gramm, Bratwurst und Wildfilet für weniger als Fr. 10-. Bäckerei fanden wir leider keine, aber auf der Farm Zanja bekamen wir guten Käse.Weiter fuhren wir auf der D2315, durch eine schöne Landschaft des Erongo. Für die Nacht bekamen wir wieder einen Platz auf dem Gecko Camp bei der Gästefarm Omandumba. Uns wurde noch Holz für den Donky und das Lagerfeuer gebracht, so konnten wir warm duschen und unsere Wurst braten. Die Temperatur war am Abend noch angenehm und wir konnten noch ziemlich lange draussen sitzen bleiben. Und weil dort weit und breit kein Licht war gab es einen tollen Sternenhimmel bestaunen.

04.09.2015 Omandumba – Brandberg

In Uis tankten wir noch mal alles voll denn wir wussten nicht über welche Strecke wir unser übernächstes Ziel Palmwag, erreichen würden. Nach der Abzweigung zur White Lady Brandberg Lodge fuhren wir wieder auf einer elenden Schüttelpiste. Nachdem wir schon eine Zeitlang auf dem Campingplatz standen, konnten wir eine grosse Windhose beobachten die direkt auf uns zu kam. Wir hatten genügend Zeit alles in den Bus zu verstauen und von drinnen den kurzen aber heftigen Sandsturm durchfegen zu lassen.

05.09.2015 Brandberg – Mowani Camp

Da wir keine Lust auf die gestrige Schüttelpiste hatten, bevorzugten wir eine 4x4 Piste für die Weiterfahrt. Diese wurde aber irgend einmal auch ziemlich übel, so dass Emanuel beschloss eine nicht auf dem GPS zu erfasste alternative Piste zu nehmen. Die war zwar deutlich weniger befahren und somit auch in einem besseren Zustand. Dafür hatten wir aber keine Ahnung ob wir

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so wieder die C35 erreichen würden. Die Richtung stimmte aber und schliesslich landeten wir auf dieser Gravel-Piste. Wir schauten uns unterwegs einen Camping an der uns aber nicht gefiel. Man war am Empfang auch etwas zurückhaltend uns zur erlauben einen Augenschein zu nehmen. Beim Gate der Mowani Lodge hingegen liess man uns sofort eine Erkundungstour machen, und sagte uns gleich noch welche drei Plätze frei wären. Auch hier hat es durch grosse Felsblöcke abgeschirmte Stellplätze. Uns gefiel Nummer 5 am besten und wir wurden zur Lodge Rezeption geschickt um zu bezahlen. Etwas seltsam ist an der Mowani Lodge das Camper nur bis zur Reception vorgelassen werden. Unser Wunsch im Restaurant etwas zu trinken wurde abgewiesen, man war bereit uns Getränke zum mitnehmen zu verkaufen. Diese durften wir aber nicht selber an der Bar holen, das machte der Empfangschef selber. Wir wären trotzdem gerne zwei Nächte da geblieben, aber am nächsten Tag war man ausgebucht.Wir genossen die tolle Aussicht und den farbenprächtigen Sonnenuntergang.

06.09.2015 Mowani Camp – Palmwag

Eigentlich hatten wir eine Übernachtung im Aba-Huab Camp geplant und uns dort auch nach freiem Platz erkundigt. Schliesslich fuhren wir aber bis zur Palmwag Lodge weiter. Vorher schauten wir uns aber noch die San-Gravuren bei der Twyfelfontein Lodge an. Auf dem weiteren Weg fuhren wir zufällig an sogenannten Feenkreisen vorbei. Es gibt verschiedene Theorien wie diese entstanden, einfach mal „feenkreise namibia“ googlen. Da wir es noch nie geschafft habe einen Petrified Forest (versteinerter Wald resp Holz) zu besichtigen, machten wir einen Umweg um einen solchen zu sehen. Dort angekommen wollte man für eine geführte Besichtigung N$ 40/Person plus 20 für den Wagen. Das ist zwar umgerechnet keine grosse Summe, aber für namibische Verhältnisse doch etwas viel. Auch dass fürs Auto abstellen eine Gebühr verlangt wurde, war etwas seltsam, zu Fuss oder per Fahrrad kommen die wenigsten Besucher hier her. Also verzichteten wir und verschoben dieses Vorhaben auf ein anderes Mal an einem andern Ort. Denn das kann man an verschieden Orten in dieser Gegend. Hier nun beschlossen wir spontan nach Palmwag zu fahren. An diesem Tag war übrigens in Namibia Sommerzeitumstellung, was wir eher zufällig auf dem GPS feststellten.Auf dem Palmwag Camp erhielten wir einen schönen grossen Platz und am Abend hatten wir noch Besuch eines Elefanten.Unsere Nachbarn haben bis 3 Uhr morgens gequatscht. Nachdem sie an ihrem Fahrzeug noch den Diebstahlalarm ausgelöst hatten, hat Emanuel ein paar Takte mit ihnen geredet.

07.09.2015 Palmwag

Wir hatten für diesen Tag ein Permit für die Palmwag Konzession am Empfang geholt. Teile der Strecke waren ziemlich anspruchsvoll, aber Lenkstange, Bremsen und die neuen Reifen haben gute Dienste geleistet. Viele Giraffen, Unmengen Zebras, etliche Springböcke und wenige Kudus haben wir gesehen. Von Löwen und Elefanten lange nur Spuren, aber ganz zum Schluss haben wir fünf Elefanten gesehen. Die Landschaft hat uns auch fasziniert. Sehr trocken und das meiste Grüne sind giftige Wolfsmilchbüsche. Die Giraffen sehen inmitten dieser Büsche auch ganz grün aus.Die lauten Nachbarn war bei unserer Rückkehr auf den Zeltplatz nicht mehr da. Wie wir später erfuhren wurden sie auf einen Platz etwas Abseits verwiesen. Scheinbar waren wir nicht die einzigen welche sich gestört fühlten.Der Elefant kam auch am zweiten Abend vorbei. Er macht scheinbar seine tägliche Rund hier durch. Vor Jahren, bei unserm letzten Besuch gab es hier einen Elefanten, der sogar aus dem Pool seinen Durst löschte. Das sorgte für ziemlich Aufregung an der Poolbar.Wie schon am Vorabend haben wir in der Lodge einen Tisch für uns reservieren lassen. Ein feines Dreigangmenu für umgerechnet etwa Fr. 20.- lassen wir uns nicht entgehen. Heut gab es Kudu, (was vielleicht die geringe Anzahl der Tiere im Park erklärte).

09.09.2015 Palmwag – Gäste Farm Onduruquea bei Omaruru

Für diesen Morgen hatten wir uns zum Frühstück angemeldet, denn wir hatten kein Brot mehr und eine lange Streck vor uns. Die Strecke wurde dann noch länger weil wir uns in Uis für die Weiterfahrt nach Omaruru entschlossen haben. Das waren dann etwa 390 Kilometer, davon 370 Piste.Eine Veterinärzaun- Kontrollstelle gab es noch aber sonst konnten wir unbehelligt durchfahren. Auf der Gästefarm Onduruquea bekamen wir einen schönen Platz. Der Camping ist klein und von Bäumen umgeben. Ausser uns waren nur noch zwei Frauen da.

10.09.2015 Omaruru – Gut Richthofen Swakopmund

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Eigentlich hätten wir noch 2 Tage gehabt bevor wir nach Swakopmund wollten. Aber in unserem Auto hat sich der Staub so breit gemacht, dass man ihm nicht mehr beikommt! Christine fand, dass sie den Dreck keinen Tag länger mehr erträgt. Auf Gut Richthofen hatten wir uns schon länger angemeldet, jedoch ohne ein Datum zu nennen. So schrieben wir von Unterwegs ein SMS. Wir wollten für die letzten Tag eine kleine möblierte Zweizimmerwohnung benutzen. Die Fahrt dorthin war ziemlich ereignislos, schliesslich war alles geteerte Strasse und es gab keine Veterinär- oder Polizeikontrolle. Anhalten mussten wir aber vor Swakopmund aber trotzdem, denn wir mussten wärmere Kleider anziehen. Durch den kalten Atlantik ist es schon einige Kilometer vor der Küste deutlich kühler.In der Stadt angekommen, galt unser erster Besuch dem Village Cafe und wer uns kennt weiss dass wir dort Kaffee und Kuchen bestellten. Dieses Gasthaus muss man selber erleben, es ist kaum zu beschreiben. Zudem ist das Personal super nett. Hier ein Spruch, neben viele anderen, den wir dort gesehen haben. Hier wird es ja jetzt Frühling.

11. bis 13.09.2015 Swakopmund

Die Tage waren ausgefüllt mit Wageninneres putzen, schliesslich musste Staub der letzten Monate entfernt werden.Einkaufen von Esswaren und diverse Sachen welche zu ersetzten waren. Zum Beispiel unser Sitzkissen und zwei Organiser die sich langsam auflösten.Kleinere Reparaturen und Verbesserungen, es gibt immer etwas zu schrauben und zu ersetzen.Viel Wäsche waschen. Dafür durften wir am Wochenende zwei Waschmaschinen vom Gut Richthofen benutzen.Eine Gasflasche konnten wir nicht auffüllen lassen da es momentan in Swakop keines gibt. Aber das macht nichts, wir haben noch eine zweite und brauchen sie erst nächstes Jahr wieder..

Uploadet 13.09.2015

14.09.2015 Swakopmund

Beim Zoll in Walvis Bay haben wir unser altes Carnet de Passage (CDP) „aus-„ und das neue „einstempeln“ lassen. Die Zollbeamtin machte Emanuel darauf aufmerksam, dass man dieses nur einmal machen kann. Zum Glück wusste sie nicht, dass es schon das zweitemal war. In das neue CDP hat sie aber nun einen Vermerk gemacht dass es Ersatz für ein altes ist, ein drittes Mal wir es wohl nicht funktionieren. Wie der südafrikanische Boer sagt: „'n Boer maak 'n plan!“.

15. bis 17.09.2015 Swakopmund

Wir hatten in diesen Tagen noch einiges zu erledigen aber es hat leider nicht alles geklappt. So konnten wir unsere Gasflasche nicht füllen lassen, da es in Swakop schon seit mehreren Wochen keins mehr gibt. Das ist nicht schlimm, denn wir haben eine zweite Flasche und jetzt brauchen wir eh kein Gas. Für die Windschutzscheibe haben wir in dieser Woche auch kein Angebot bekommen, vielleicht erhalten wir noch eins per E-Mail.

Aber beim Nelson putzen waren wir erfolgreich. Zuerst musste der Bus ausgeräumt werden.

Innen hatten wir ja wie bereits berichtet, aussen liessen wir Nelson bei der Puma Tankstelle waschen. Mit dem Hochdruckreiniger wurde der Dreck weggespült. Waschstrassen gibt es hier kaum, alles wird von Hand gemacht.

Christine konnte die Waschmaschinen benutzen und hat etliche Ladungen Schmutzwäsche gesäubert.

Für die Fahrt nach Windhoek hatten wir einen Mietwagen gebucht und diesen dann am vorletzten Tag unseres Aufenthalts abgeholt.

An diesem Abend fuhren wir dann für das Abendessen noch zum Restaurant Jetty. Da bekamen wir zum Glück auch ohne Buchung einen Tisch, denn es war rappel voll.

18.09.2015 Swakopmund – Windhoek

Die Fahrt von 360 Kilometern schafften wir mit dem gemieteten VW Polo locker. Auf Überlandstrassen darf man hier 120Km/h fahren und der Wagen schaffte sogar die Steigungen mit diesem Tempo. Ortschaften durchfuhren wir nur drei und nur wenige Kilometer sind vierspurig. Die Strasse ist aber in sehr gutem Zustand und erst ab Okahandja war das Verkehrsaufkommen etwas grösser.

Wir übernachteten wieder im Hilton, welches aber leider seine vier Sterne aus unserer Sicht nicht verdient. Dazu kann man im Tripadvisor unsere Bewertung lesen.

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19. und 20.09.2015 Windhoek – Kirchberg

Da unser Flug erst am Abend um 9:35 startete mussten wir uns den Tag durch noch ein wenig beschäftigen. Vom Hotel aus liefen wir zuerst die Independence Avenue hinunter um einige Kleinigkeiten einzukaufen. Danach besuchten wir das neue Einkaufscenter The Grove, wo wir einige Zeit verbrachten. Dann den Polo volltanken, auf der Terrasse des Hiltons gemütlich lesen, sowie ein letztes mal Kaffee und Kuchen. Gegen 6:00 Uhr wurden die Koffer in unseren VW geladen und wir fuhren gemütlich zum Flughafen hinaus.

Die Abgabe des Wagens verlief reibungslos, aber beim Einchecken war ein Koffer 25kg und er andere 21,7kg schwer. So ging das nicht, denn pro Person waren nur 23kg Gebäck erlaubt. Also mussten wir Gegenstände von einem zum anderen verschieben. Mit 22.5 und 24 Kilo war es dann in Ordnung.

Dann ging die Warterei weiter bis wir dann endlich zum Boarding aufgerufen wurden. Der Flieger war nicht ganz voll und kurz vor dem Start kam der Steward zu den älteren Fluggästen, und bot uns an, die freien Vierer- Reihen so zu belegen, dass wir mehr Platz hätten. Eine ältere Dame meinte: „Für einmal haben wir Alten nicht die Arschkarte gezogen!“ So konnte Christine unsere beiden Plätze belegen und Emanuel hatte sogar vier Sitze für sich alleine.

Am nächsten Morgen trotz mehr Platz und einer Mütze voll Schlaf müde bei der Ankunft in Frankfurt. Hier gab‘s noch ein bisschen Stress wegen eines Missverständnisses mit den Rail Tickets. Dann Zug nach Bern wo wir von Emanuels Sohn Pascal mit Enkel Diego abgeholt und nach Kirchberg gefahren wurden. Das war‘s dann für diesen Trip. Nun sind wir für einige Monate wieder Zuhause, aber für nächstes Jahr haben wir schon einige Ideen.

Uploadet 24.09.2015

Rückblick II

Dauer: 11 Monate

Gesamtstrecke Trip II: ca. 21‘000 km

Total Trip I + Trip II: 55’000 Km

Besuchte Länder:NamibiaSüdafrikaSwasilandSimbabweBotswana

Pannen:0 x Platten aber eine grosse Beule an einer Reifenwand Schliesslich mussten wir vier Reifen nach über 50‘000km ersetzen1 x Lenkstange (wieder) gebrochen und dann verstärken lassen0 x Lenkungsdämpfer der 50mm Dämpfer hat nun schon fast 20‘000km gehalten1 x Windschutzscheibe beschädigt ist aber im südlichen Afrika nicht erhältlich1 x Stabilisatorbefestigung gebrochen man kann aber auch ohne fahren

Auch auf diesem Trip wurden wir oft gefragt welches Land am schönsten war.Alle hatten ihre schönen Seiten.

Simbabwe hat uns positiv überrascht, auch wenn der Grenzübertritt in dieses Land der schlimmste war. Nachdem was wir in Reiseführern und Internetberichten gelesen hatten und was Emanuel 2006 selber gesehen hat, haben wir fest gestellt, dass es mit dem Land wieder langsam aufwärts geht. Seit dem der SIM-Dollar abgeschafft und der US$ als Zahlungsmittel eingeführt

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wurde, ist vieles, vor allem in grösseren Orten, wieder erhältlich. Zum Beispiel war es nie ein Problem genügend Benzin zu bekommen. Die Zeltplätze waren mit einer Ausnahme gut bis sehr gut. Die Leute waren sehr freundlich und haben auch sehr offen über die Probleme die sie beschäftigen gesprochen. Die meisten sprechen ein sehr gutes Englisch.Es gab sehr viele Kontrollen aber meistens hat man uns durchgewinkt. Wenn wir gestoppt wurden, waren die Polizisten aber sehr korrekt. Nur bei Masvingo war dem nicht so, aber wir bezweifeln dass dies ein echter Polizist war.

Botswana war etwas enttäuschend, aber wir hatten das Pech das Land während der südafrikanischen Schulferien zu besuchen. Vieles war ausgebucht und die Gebühren für die Parks sind total überteuert. Das Highlight war ein Flug über das Okavango Delta.

In Namibia haben wir diesmal neben Altbekanntem auch viel Neues befahren und besucht. Es hat uns, wie immer, in diesem Land gut gefallen.

Für Südafrika haben wir seit letztem Jahr ein Permit, das uns erlaubt während vier Jahren in das Land ein und auszureisen. Dadurch konnten wir entspannt, ohne Zeitdruck, und lange durch das Land reisen. Das haben wir genutzt und sind an verschiedenen schönen Orten bis zu 3 Wochen geblieben.Das riesige Land hat viel zu bieten und ist touristisch sehr gut erschlossen. Dafür ist es halt nicht so sehr afrikanisch.Ausserhalb der Schulferien trifft man auf den Zeltplätzen sehr viele Rentner. Ab 55 bekommen diese (und auch wir) meist 10% Rabatt. Dazu kommt noch, dass bei einer längeren Buchung der Zeltplatz wesentlich günstiger ist. Deshalb bleiben viele bis zu drei Monaten, und das für weniger als Sfr. 300.-

Im kleinen Königreich Swasiland waren wir nur kurz und da haben wir vor allem zwei Parks besucht. Die Leute waren hier sehr freundlich und einkaufen und tanken ist auch hier kein Problem.

In Simbabwe mussten wir für das 30 Tage Visa US$ 30/Person bezahlen, in den anderen Ländern waren sie 3 Monate gültig und kostenlos zu bekommen. In Namibia muss man auf dem Einreiseformular angeben wie lange man bleibt, man muss aber auch kontrollieren ob dies auch im Visum so steht, sonst kann es böse Überraschungen geben.

Kriminalität und Korruption

Wir wurden nie mit wirklich gefährlichen Situationen konfrontiert. Einzig die angeblichen Helfer am Beitbridge Grenzübertritt haben uns abgezockt. Einen Versuch eines Mannes in Namibia an unseren PIN-Code zu kommen haben, wir zum Glück rechtzeitig als Gaunerei erkannt und vereitelt. Ein Einbruchversuch in unser Zimmer einer Lodge im selben Land ist missglückt.Es gab Polizisten welche uns Bussen androhten ohne direkt um Schmiergeld zu bitten. Darauf sind wir nie eingegangen und mit etwas diskutieren hat sich dies auch immer erledigt. Bei einer tatsächlichen Geschwindigkeitsüberschreitung in Botsawana, boten die Polizisten sogar einen Rabatt an. Die Frage ob eine Quittung auszustellen sein folgte auf dem Fuss.

Unser Bus hat sich wieder bewährt

Besonders im Tiefsand hat er unsere Erwartungen übertroffen. Dass die Lenkstange wieder gebrochen ist liegt daran dass diese für das Gewicht und gefahrene Gelände wohl etwas zu schwach ist. Aber wir haben Nelson diesmal auch sehr viel abverlangt.

Zum Schluss hatten wir sehr viel Staub im Innern. Wir sind extrem staubige Strecken gefahren, aber auch die alten Gummidichtungen an den Heck- und Schiebetüren dichten nicht mehr gut ab. Da müssen wir noch etwas nachbessern.

Zum Schluss noch ein Dankeschön an alle Leser welche uns durch diesen Blog auf unserer Reisen begleiten. Besonders aber an die welche hier auch ein Feedback schreiben.

Wir werden im Januar oder Februar wieder nach Namibia fliegen und unser Abenteuer fortsetzen.