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Sachbericht über die Tätigkeiten/Aktivitäten der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V. für das Jahr 2018 Im vergangenen Jahr 2018 lag das zentrale Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V. (BAG Ausstieg) im Ausbau des Dachverbandes und der Professionalisierung zivilgesellschaftlicher Ausstiegsarbeit. Entsprechende Leitlinien dafür waren Qualifizierung und Qualitätssicherung, Anregung und Transfer sowie politische und fachpolitische Interessenvermittlung. Durch die so ermöglichte Unterstützung unserer Mitglieder, welche allesamt anerkannte, freie Träger der Jugendhilfe sind, war auch die Arbeit der BAG Ausstieg mittelbar auf die Ziele des SGB VIII ausgerichtet. Einrichtung einer Geschäftsstelle Insbesondere durch die Einrichtung der Geschäftsstelle im vergangenen Jahr konnten durch die zentrale Koordination Arbeitsprozesse optimiert, eine höhere Sichtbarkeit der BAG etabliert und eine Vielzahl von Aufgaben die bundesweite Dachverbandsarbeit durch die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und den Vorstand übernommen werden. Dies beinhaltete den Besuch und die Initiierung von Fachveranstaltungen, die Durchführung von Workshops und ganz besonders die stetige Unterstützung bei der Professionalisierung der Ausstiegsarbeit. Hierfür wurden konkrete Maßnahmen geplant und durchgeführt wie die vierteljährlich stattfindenden Netzwerktreffen zum fachlichen Austausch auf Arbeitsebene und die redaktionelle Bearbeitung einer Broschüre für Qualitätsstandards in der Ausstiegsarbeit. Die überarbeitete Webseite verringert Hürden zur Kontaktaufnahme und bietet übersichtliche Informationen zur Ausstiegsarbeit. Broschüren machen die Ausstiegsarbeit sichtbarer.

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Sachbericht über die Tätigkeiten/Aktivitäten der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg

zum Einstieg“ e.V.für das Jahr 2018

Im vergangenen Jahr 2018 lag das zentrale Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V. (BAG Ausstieg) im Ausbau des Dachverbandes und der Professionalisierung zivilgesellschaftlicher Ausstiegsarbeit. Entsprechende Leitlinien dafür waren Qualifizierung und Qualitätssicherung, Anregung und Transfer sowie politische und fachpolitische Interessenvermittlung. Durch die so ermöglichte Unterstützung unserer Mitglieder, welche allesamt anerkannte, freie Träger der Jugendhilfe sind, war auch die Arbeit der BAG Ausstieg mittelbar auf die Ziele des SGB VIII ausgerichtet.

Einrichtung einer GeschäftsstelleInsbesondere durch die Einrichtung der Geschäftsstelle im vergangenen Jahr konnten durch die zentrale Koordination Arbeitsprozesse optimiert, eine höhere Sichtbarkeit der BAG etabliert und eine Vielzahl von Aufgaben die bundesweite Dachverbandsarbeit durch die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und den Vorstand übernommen werden. Dies beinhaltete den Besuch und die Initiierung von Fachveranstaltungen, die Durchführung von Workshops und ganz besonders die stetige Unterstützung bei der Professionalisierung der Ausstiegsarbeit. Hierfür wurden konkrete Maßnahmen geplant und durchgeführt wie die vierteljährlich stattfindenden Netzwerktreffen zum fachlichen Austausch auf Arbeitsebene und die redaktionelle Bearbeitung einer Broschüre für Qualitätsstandards in der Ausstiegsarbeit.

Die überarbeitete Webseite verringert Hürden zurKontaktaufnahme und bietet übersichtliche Informationen zur Ausstiegsarbeit. Broschüren machen die Ausstiegsarbeit sichtbarer.2. Stärkung der Träger und der Wahrnehmung der Arbeit in der Öffentlichkeit: Siehe 1. Darüber hinaus entwickelt sich durchVernetzung und Zusammenarbeit die Ausstiegsarbeit qualitativ weiter, was sich an den überarbeiteten Qualitätsstandards und demKonsensfindungsprozess zur Fort- und Weiterbildung zeigt. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Friedrich-Ebert-Stiftungwurde mit Journalist*innen diskutiert, woraus Interview-Artikel in Spiegel Online und den Ruhr Nachrichten entstanden.

3. Unterstützung der Träger in der Weiterentwicklung ihrer Arbeitsansätze und Praxis durch fachlichen Diskurs: Siehe 1. + 2.

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NetzwerktreffenVier Netzwerktreffen und ein Fachtag der BAG informierten und vernetzten neben den Mitgliedern der BAG auch andere Akteur*innen des Arbeitsfeldes (Ausstiegs- und Distanzierungshilfen, primäre und sekundäre Rechtsextremismusprävention, Wissenschaft) und darüber hinaus (Medien, Politik). Insgesamt fanden vier Netzwerktreffen statt. Dadurch wurde den Trägern und Organisationen des BAG-Netzwerks ein fachlicher Austausch gewährleistet. In AGs wurden multiperspektivisch die Aspekte der Ausstiegsarbeit beleuchtet.

QualitätsstandardsUm die Ausstiegsarbeit qualitativ weiterzuentwickeln und zu professionalisieren, wurde auf den Netzwerktreffen in Arbeitsgruppen die bestehenden, multiperspektivischen Qualitätsstandards kontinuierlich überarbeitet (Methoden, [Fall-]Struktur, Sicherheit, arbeitsfeldübergreifende Hilfevermittlung, Umfeldarbeit etc.). Aus diesem Fachdiskurs entstand zur Steigerung der Reichweite eine Broschüre, die neben der Historie der BAG vor allem Qualitätsstandards in der Ausstiegsarbeit darstellt. Weiterhin etablierte die BAG auf ihren Vernetzungstreffen Workshops zu innovativen Arbeitsansätzen (z.B. Bindungstheorie im Kontext Ausstiegsarbeit) undunterstützte den Aushandlungsprozess über Inhalte der geplanten Fort- und Weiterbildung.Somit konnte die Arbeit kontinuierlich qualitativ weiterentwickelt werden. Die Qualitätsstandards-Broschüre ist ein sichtbarer Outcome dessen. Die Mitglieder der BAG arbeiteten sowohl während der Netzwerktreffen als auch im fachlichen Austausch außerhalb dieser an derqualitativen Verbesserung der Ausstiegsarbeit. Die BAG bündelte die Expertise der Mitglieder. In Fachforen und Arbeitsgruppenarbeitete die BAG daran, dieses Wissen in Qualitätsstandards zu transferieren. Die aktuelle Version der Qualitätsstandards ist auf derInternetseite zugänglich und in gedruckter Form veröffentlicht. 9. Veröffentlichung der Qualitätsstandards bereichert fachlichen Diskurs: Die Qualiätsstandards sind veröffentlicht und sind auf derWebseite permanent abrufbar. Außerdem werden diese auf Veranstaltungen in haptischer Form verteilt und diskutiert.

KooperationenDie BAG tauschte sich mit weiteren Akteur*innen angrenzender Themenfelder wie den Bundesverbänden der Mobilen Beratungen, den in der AG Zeugnisverweigerungsrecht organisierten Trägern, der BAG der örtlich regionalen Sozialarbeit und der BAG religiös begründeter Extremismus über Strukturen, Ziele und Methoden der Extremismusprävention auf bundesweiten Veranstaltungen und in bilateralen Treffen aus. Die BAG unterstützte dadurch den Aufbau intersidziplinärer Teams, die Präventionsarbeit über Ländergrenzen hinweg leisteten. Darüber hinaus wurde die Arbeit mit relevanten

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Akteur*innen im Themenfeld Rechtsextremismusprävention bspw. mit APRO Sachsen,dem ARGO-Team,des Miteinander e.V. Sachsen-Anhalt, mit EXIT Deutschland und mit Cobayana Dortmund im Rahmen der Netzwerktreffen intensiviert. Daneben trafenVertreter*innen der BAG sich in regelmäßigen Abständen mit anderen relevanten Bundesverbänden wie der Mobilen Beratungen undder BAG religiös begründeter Extremismus.Beim etablierten "Praxis- und Erfahrungsaustausch der behördlichen und zivilgesellschaftlichen Aussteigerprogramme fürRechtsextremisten des Bundes und der Länder" in Hannover wurden fachspezifische Themen der Ausstiegsarbeit aus denverschiedenen Perspektiven der Teilnehmer*innen diskutiert.

Länderübergreifende AusstiegsberatungDaneben trug das Netzwerk zur reibungslosen, länderübergreifenden Begleitung von Ausstiegsprozessen zwischen ihren Mitgliedern bei. Hierbei spielt die BAG als unabhäniges Organ innerhalb der Trägerlandschaft der Ausstiegs- und Distanzierungshilfen eineentscheidende Rolle, tritt sie doch nicht in Konkurrenz zu den Ausstiegs- und Distanzierungsangeboten (weder um Fördermittel noch um Adressat*innen der konkreten Arbeit).

Fachlicher Austausch durch eigenen Fachtag und andere FachverantaltungenFür die Öffentlichkeitsarbeit wurde die Webseite grundlegend und professionell begleitet überarbeitet, ein Fachtag veranstaltet und Broschüren zum Fachtag und den Qualitätsstandards herausgegeben. Darüber hinaus wurde die BAG und ihre Arbeit in bilateralen Gesprächen am Rande von Fachveranstaltungen wie dem Deutschen Präventionstag mehrfach vorgestellt. Der Fachtag der BAG konnte das Netzwerk erweitern und einzelne Aspekte der Ausstiegsarbeit für eine breitere Fachöffentlichkeit darlegen. Darüber hinaus fand bei C-Träger-Konferenzen Austausch mit relevanten Trägern des Bundesprogramms "Demokratieleben!" statt. Bundesweite Kontaktekonnten - besonders zu Multiplikator*innen - bei der Teilnahme am Dt. Präventionstag, bei der Mitarbeit in der AGZeugnisverweigerungsrecht und in der AG Rechtsextremismus der SPD-Fraktion im Bundestag geknüpft werden.

Öffentlichkeitsarbeit zur Sichtbarmachung der Arbeit und Erschließung neuer ZugangswegeDaneben wurde die Internetpräsenz komplett überarbeitet und mit aktualisierten Inhalten gefüllt,insbesondere um eine Plattform für aktuelle Publikationen der Mitglieder und Veröffentlichungen zum Thema Ausstieg zu schaffen.

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Fort- und WeiterbildungDaneben führte die BAG die Arbeitsgruppe zur Entwicklung einer Weiterbildung für die Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit weiter.Deren Ziel war und ist es, streng abgeglichen mit den Qualitätsstandards und den Interessen der Mitglieder ein Curriculum für eine Fort- und Weiterbildung zum Ausstiegsberater/ zur Ausstiegsberater*in zu entwickeln. 8. Konzeption der Weiterbildung wird fortgeführt und mündet perspektivisch in der Durchführung: Der Aushandlungsprozess über dieFort- und Weiterbildung war intensiv und mündet 2019 in der Vorstellung des Curriculums und des Modulplans.