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Jahresbericht 2015

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Jahresbericht 2015

Universität Regensburg Universitätsstraße 31 93053 Regensburg www.uni-regensburg.de

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Universität RegensburgJahresbericht 2015

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Impressum

Corporate DesignDas Erscheinungsbild der Universität Regensburg zeichnet sich durch eine eigene Farbwelt aus, die auf einen spezifischen Wiedererkennungswert abzielt. Als visuelles Merkmal zur sichtbaren Unterscheidung ist den einzelnen Fakultäten und Einrichtungen jeweils eine Farbe zugeordnet.Im vorliegenden Jahresbericht finden Sie die entsprechenden Farben der Fakultäten bzw. Einrichtungen als Farbmarkierung neben den Kapitelüberschriften.Die Übersicht der Farbzuordnung befindet sich im Gestaltungshandbuch (http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/Intern/Pressestelle/ ur_cd_gestaltungsrichtlinien.pdf) auf den Seiten 22/23.

HerausgeberUniversität Regensburg

Redaktion und LektoratReferat II/2 – Kommunikation

Textbeiträge und AbbildungenAus den Instituten, Lehrstühlen, Einrichtungen und der Verwaltung der Universität Regensburg sowie aus dem Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz, aus dem Universitätsklinikum und aus dem Staatlichen Bauamt Regensburg.

Gestaltung Erhardi Druck GmbH, Regensburg

DruckErhardi Druck GmbH, Regensburg

© Universität Regensburg 2016

ISSN 1439-6068

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Inhalt

Vorwort 5

I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Universitätsleitung 9Hochschulrat 19Senat 21Studierendenvertretung 24Konvent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 26Zentrale Veranstaltungen 28Bildergalerie – Perspektiven 32

II Forschung

Drittmittel und Forschungsförderung 49Wissens- und Technologietransfer 52DFG-Förderung 59Sprecherrollen in der Verbundforschung 79Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 106Perspektiven der außeruniversitären Forschung 123Überregional sichtbare Arbeitskreise 130Interfakultäre Profilbereiche 135

III Studium und Lehre

Zentrale Studienberatung und Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung 147Senatsbeauftragter für Studierende mit chronischer Erkrankung oder Behinderung 152Qualitätsmanagement – Projekt Q 154

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Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik (ZHW) 157Zentrum für Sprache und Kommunikation (ZSK) 159Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) 165KOLEG 168Sportzentrum 171Ost-West-Zentrum (Europaeum) 174Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) 179International Office (IO) 184Elitenetzwerk Bayern 192

IV. Institutionen und Einrichtungen

Universitätsbibliothek (UB) 195Rechenzentrum (RZ) 205Koordinationsstelle Chancengleichheit & Familie 219Alumni-Aktivitäten 224kultUR – campus creativ 225Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz 231Technische Zentrale (TZ) 239Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau 244

V. Zahlen, Daten und Fakten

Berufungsbilanz 251Auszeichnungen 254In Zusammenarbeit mit der UR verliehene Preise 257Forschungsstipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung 258Studierendenstatistik 260Stellenbestand 280Ausgaben nach Ausgabenart und Mittelherkunft 281Statistiken der Universitätsbibliothek 284Bilanz der Förderer 286In memoriam 288

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Vorwort

Mit diesem Jahresbericht legt die Universität Regensburg ihre Leistungsbilanz für das Jahr 2015 vor. Entsprechend bietet der Bericht Übersichten mit Kerndaten, Informationen zu Projekten und Initiativen in Forschung und Lehre, zu Aktivitäten der Zentralen Einrich-tungen und der Verwaltung. Doch der Bericht ist nicht nur ein Rückblick auf die vergan-genen zwölf Monate, er verweist ebenso auf die zentralen Aufgaben der Zukunft. So war 2015 ein Jahr, das von richtungsweisenden Weichenstellungen im politischen Um-feld geprägt war. Die geplante Fortsetzung der Exzellenzinitiative, die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes oder die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes waren Themen, die im vergangenen Jahr auch auf dem Regensburger Campus diskutiert wurden und die auch Einfluss auf die weitere Entwicklung der Universität Regensburg haben werden.

Im Bereich Forschung wird es in den kommenden Jahren darum gehen, vorhandene Stärken weiterzuentwickeln, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu in-tensivieren und die Etablierung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen am Stand-ort Regensburg voranzutreiben. In dem im September 2015 veröffentlichten Förder-atlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) liegt die Universität Regensburg

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bundesweit auf Platz 32 der erfolgreichsten Universitäten bei der Einwerbung von Drittmitteln der DFG in den Jahren 2011 bis 2013. In den Naturwissenschaften konnte im Verhältnis zur Zahl der Professorenstellen sogar das deutschlandweit drittbeste Er-gebnis erzielt werden. Die Verlängerung von zwei Sonderforschungsbereichen in der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin oder die Einrichtung einer DFG-For-schergruppe in der Fakultät für Medizin unterstreichen die Leistungsstärke der Univer-sität Regensburg. Mit dem Aufbau eines fakultätsübergreifenden Graduiertenzentrums wurde 2015 ein wichtiger Schritt zu einer verstärkten Förderung des wissenschaft-lichen Nachwuchses gemacht. Das Institut für Ost- und Südosteuropastudien (IOS) befindet sich im Begutachtungsverfahren zur Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft, und auch das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) ist auf einem guten Weg dahin. Die Fraunhofer-Projektgruppe „Personalisierte Tumorthera-pie“ überzeugt mit einer äußerst positiven Zwischenbilanz.

In der Lehre ist es von zentraler Bedeutung, auch in Zukunft ein attraktives Studienan-gebot bieten zu können. Zwar wurde 2015 an der Universität Regensburg mit insge-samt 21 558 Studierenden der bislang höchste Wert erreicht. Doch auch in Regensburg wird sich der demografische Wandel bemerkbar machen; bundesweit ist mit einem allmählichen Rückgang der Studierendenzahlen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund ist für die Universität Regensburg die erfolgreiche Systemakkreditierung besonders er-freulich. Nach einem mehrstufigen Prozess erhielt das Qualitätsmanagementsystem der Universität im Mai vergangenen Jahres das offizielle Gütesiegel des deutschen Akkredi-tierungsrats. Die Universität Regensburg hat damit als zweite Universität in Bayern den Prozess der Systemakkreditierung erfolgreich abgeschlossen und kann künftig Studien-gänge selbständig einrichten und akkreditieren. Die hohe Qualität des Lehramtsstudi-ums an der Universität Regensburg kann durch neu bewilligte Projekte wie „KOLEG – Kooperative Lehrerbildung Gestalten“ im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beibehalten und dank der begleitenden systematischen Wirkungsforschung gezielt weiterentwickelt werden.

All diese Projekte und Maßnahmen tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Regensburg zu stärken und ihren Charakter als Forschungs- und Bildungs-einrichtung zwischen regionaler Verantwortung und internationaler Ausstrahlung zu festigen. So steigert der im Herbst 2015 veröffentlichte Forschungsbericht der Univer-sität Regensburg die Sichtbarkeit der Forschung an den elf Fakultäten und macht sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Unterstützt wird diese Zielsetzung durch eine auf eine internationale Zielgruppe ausgerichtete, zeitgemäße Außendarstellung, wie beispielsweise die 360-Grad-Panoramen auf der Internet-Startseite der Universität, die Optimierung des Web-Auftritts für mobile Endgeräte und die umfassende Internatio-nalisierung der Websites.

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Der Universität Regensburg als größter und leistungsstärkster Hochschule Ostbayerns wird es gelingen, die vielfältigen Herausforderungen in Forschung und Lehre auch in Zukunft erfolgreich zu meistern und sich daraus ergebende Chancen zu nutzen. Der Dank hierfür gilt den Mitgliedern der Universität Regensburg und all jenen, die sich ihr verbunden fühlen und sie unterstützen. Denn sie alle – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Karrierestufen, Studierende, Mitarbeitende, Alumni, Freunde und Förderer – tragen zum Erfolg der Universität Regensburg bei.

Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, wünsche ich eine interessante Lektüre im vorliegenden Jahresbericht 2015 der Universität Regensburg.

Regensburg im März 2016

Prof. Dr. Udo Hebel Präsident der Universität Regensburg

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Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Universitätsleitung · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 9

Hochschulrat · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 19

Senat · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 21

Studierendenvertretung · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 24

Konvent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter · · · · · 26

Zentrale Veranstaltungen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 28

Bildergalerie – Perspektiven · · · · · · · · · · · · · · · · · · 32

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Universitätsleitung

Die Weiterentwicklung bereits vorhandener Stärken in der Forschung, die Etablierung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (AuFs) am Wissenschaftsstandort Regens-burg und die intensive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zählen zu den strategisch wichtigen Aufgaben in Gegenwart und Zukunft. Mit dem 2015 begon-nenen Aufbau eines Zentrums zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurde ein wesentlicher Meilenstein gesetzt.

Insgesamt ist die Universität Regensburg gut auf kommende Herausforderungen vorbereitet. Über die letzten Jahre konnte die Universität stetige Zuwächse bei den verausgabten Drittmitteln verzeichnen, so auch wieder 2015. Das Gesamtvolumen der eingeworbenen Drittmittel betrug inklusive der Medizin 61,57 Mio. Euro. In dem im September veröffentlichten Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für den Berichtszeitraum 2011 bis 2013 hat die Universität Regensburg trotz zuneh-menden Wettbewerbs um Forschungsmittel ihre Platzierung unter den 40 erfolgreichs-ten Universitäten bei der Einwerbung von Drittmitteln der DFG behauptet.

v.l.n.r.: Vizepräsident Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepräsident Prof. Dr. Bernhard Weber, Präsident Prof. Dr. Udo Hebel, Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Wagner, Kanzler Dr. Christian Blomeyer.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Auch die Etablierung von AuFs in Regensburg nahm 2015 eine positive Entwick-lung. Das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) sind auf gutem Weg, mittelfristig in die Wissensgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) aufgenommen zu werden. Das IOS wurde im März 2015 formal von der GWK in die Begutachtung aufgenommen. Am 29. Mai fand ein Informationsbesuch der WGL am IOS statt, und die Begutachtung am 27. Oktober durch den Wissenschaftsrat (WR) verlief positiv. Im Nachgang wurde ein unbefristeter Kooperationsvertrag der UR mit dem IOS unterzeichnet. Aller Voraussicht nach wird die Entscheidung über die Aufnahme des IOS im Zuge der WGL-Sitzung im Frühjahr 2016 gefällt. Das RCI kann durch die Besetzung des neu geschaffenen Lehr-stuhls für Interventionelle Immunologie zum 1. März 2015 durch Prof. Dr. Beckhove, der zudem zum Direktor des RCI bestellt wurde, die erfolgreiche Aufbauarbeit fortsetzen.

Das IOS und das RCI erhalten beide bis 2018 zusätzlich zur Grundfinanzierung durch den Freistaat weitere finanzielle Unterstützung im Rahmen der Nordbayern-Ini-tiative, wie Finanzstaatssekretär Albert Füracker bei seinen Besuchen in den beiden Einrichtungen im Februar und März letzten Jahres ankündigte. Das IOS wird mit rund 14,4 Mio. Euro gefördert und kann dadurch sein disziplinäres Spektrum und seine Po-litikberatungskompetenz ausbauen. Die immunologische Forschung in Regensburg er-hält insgesamt rund 17 Mio. Euro. Zusätzlich fördert der Freistaat Bayern das RCI seit 2011 unter anderem mit dem Neubau eines Forschungsgebäudes sowie der Einrich-tung von zusätzlichen Forschergruppen und Lehrstühlen.

Auf regionaler Ebene galt es im vergangenen Jahr, die Positionierung und Vernet-zung der Universität Regensburg im Kontext des „wissenschaftsgestützten Struktur- und Regionalisierungskonzepts“ der Bayerischen Staatsregierung zu gestalten und zu fördern. Der geplante Ausbau des Wissenschaftszentrums Straubing, an dem die Uni-versität Regensburg als Trägereinrichtung beteiligt ist, erforderte eine intensive Abstim-mung zwischen allen Beteiligten. Insbesondere galt es Fragen zur Erschließung neuer Studienfelder durch grundständige Bachelorstudiengänge, zu Kapazitätsberechnun-gen und zur Einbindung der Fakultät für Chemie und Pharmazie zu klären.

Das 2014 gestartete „Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern“ (INDIGO) der ostbayerischen Hochschulstandorte Regensburg, Passau, Deggendorf, Landshut und Amberg-Weiden wurde im Juli durch eine Konferenz überregional sichtbar ge-macht und durch die Unterzeichnung eines Abkommens (Memorandum of Understan-ding) durch die Präsidenten gefestigt. Das Netzwerk plant eine enge Zusammenarbeit mit dem durch die Staatsregierung geplanten „Zentrum Digitalisierung Bayern“ (ZD.B). Das Projekt „Mobile Business und Social Media“ des Instituts für Wirtschaftsinformatik durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Tech-nologie wird als Teil des „Internetkompetenzzentrums Ostbayern“ bis Ende 2019 mit über 3 Mio. Euro gefördert. Der Regensburger Anteil an dem Zentrum liegt damit bei über 50 %.

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Universitätsleitung

Diese und weitere Themen – wie beispielsweise die Diskussion um die Exzellenzini-tiative, der Ausbau der Medizin in Bayern oder auch die Flüchtlingsthematik – wurden 2015 kontinuierlich in zahlreichen Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Regierung verhandelt. Dank der Bereitschaft von Staatsminister Spaenle, an der Sitzung der Er-weiterten Universitätsleitung am 19. November teilzunehmen, konnten die Gespräche auch unter Beteiligung der Dekane intensiviert werden.

Der Hochschulrat der Universität Regensburg hat in seiner Sitzung am 17. Juli 2015 Prof. Dr. Christoph Wagner (Netzwerke, Transfer und Öffentlichkeit) und Prof. Dr. Bern-hard Weber (Forschung und Nachwuchsförderung) für weitere zwei Jahre zu Vizeprä-sidenten der Universität gewählt. Das Ressort Studium, Lehre und Weiterbildung wird weiterhin durch Vizepräsident Prof. Dr. Nikolaus Korber (in seiner zweiten Amtsperi-ode) verantwortet.

Forschung und Nachwuchsförderung

Der 2015 veröffentlichte Forschungsbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) belegt eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der Regensburger Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler. Im bundesweiten Gesamtranking (absolute Zahlen) liegt die Universität auf dem 32. Platz von insgesamt 210 Hochschulen und Universitäten; in der Zeit von 2011 bis 2013 wurden insgesamt 85,1 Mio. Euro an DFG-Mitteln ein-geworben, was einer Steigerung von 17,5 % gegenüber dem vorangegangenen Be-richtszeitraum entspricht.

Der im Herbst 2015 veröffentlichte Forschungsbericht 2006–2014 der Universität Regensburg bestätigt diesen positiven Mehrjahrestrend und belegt die Leistungsstärke und große Bandbreite der Forschung an den elf Fakultäten. Der Forschungsbericht wurde im November einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und deckt einen 9-Jahres Zeitraum von 2006 bis 2014 ab. Die neuartige Konzeption des Berichts erfolgte in An-lehnung an den Kerndatensatz Forschung des Wissenschaftsrates, ermöglichte den Fakultäten jedoch Freiräume, um ihre Forschungsprojekte und Erfolge fachspezifisch adäquat darzustellen.

Diese positive Entwicklung wurde auch 2015 durch eindrucksvolle Einzelerfolge be-legt. So wurde im Juni die Verlängerung von zwei Sonderforschungsbereichen (SFB) um jeweils eine weitere Förderperiode bewilligt. Beide sind an der Fakultät für Biolo-gie und Vorklinische Medizin mit Sprecher- bzw. stellvertretender Sprecherfunktion verortet: SFB 960 „Die Bildung von Ribosomen: Grundlagen der RNP-Biogenese und Kontrolle ihrer Funktion“ (Sprecher: Prof. Dr. Herbert Tschochner, Lehrstuhl für Bio-chemie III), der in den nächsten vier Jahren mit rund 10,5 Mio. Euro gefördert wird (s. S. 64) und SFB 924 „Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssiche-rung bei Pflanzen“ (Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Thomas Dresselhaus, Lehrstuhl

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für Zellbiologie und Pflanzenbiochemie), der mit insgesamt rund 10,8 Mio. Euro wei-ter gefördert wird und an dem Regensburg mit drei Teilprojekten beteiligt ist (s. S. 69).

Ende 2015 bewilligte die DFG eine neue Forschergruppe „Exploring Articular Car-tilage and Subchondral Bone Degeneration and Regeneration in Osteoarthritis (Ex-CarBon)” (Sprecherin: Prof. Dr. Susanne Grässel, Lehrstuhl für Orthopädie, Fakultät für Medizin) an der Universität Regensburg, die bis Anfang 2019 mit ca. 2,5 Millionen Euro gefördert wird. Die forschungsnahe Lehre wird ab dem Wintersemester 2016/17 durch den neu bewilligten internationalen Master-Elitestudiengang „Advanced Syn-thesis and Catalysis“ (SynCat) (Sprecher: Prof. Dr. Burkhardt König) an der Fakultät für Chemie und Pharmazie gestärkt.

Im Bereich der Nachwuchsförderung wurde 2015 der Grundstein für eine institu-tionalisierte, nachhaltige Struktur gelegt: Die Satzung des „Zentrums zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ trat in Kraft. In der Folge wurde die Stelle der Geschäftsführung ausgeschrieben, die zum 1. Februar 2016 besetzt werden konnte.

Durch die Überarbeitung des Anreizsystems zur Drittmitteleinwerbung wurden im Forschungsrat in Kooperation mit Referat IV/5 der Verwaltung die universitätsinternen Fördermaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung des wissenschaftlichen Nach-wuchses optimiert. Darüber hinaus setzte die Universität Regensburg bereits etablierte und erfolgreiche Programme fort, darunter die Vortragsreihe „Forschungsprojekte und Stipendien – Fördermöglichkeiten“, die gemeinsam mit der Frauenbeauftragten und der Koordinationsstelle für Chancengleichheit & Familie organisiert wird, sowie insbe-sondere auch das „Academic Research Sabbatical Program“ (ARSP).

In Vorbereitung auf die Fortführung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Län-der wurde eine Task Force 2018 eingerichtet Ein erstes Treffen fand am 31. Juli statt, denen bis Redaktionsschluss drei weitere gefolgt sind, in denen Optionen und Felder für eine Beteiligung der Universität Regensburg ausgelotet wurden.

Für die zukünftige Leistungsstärke und Wettbewerbsfähigkeit ist eine leistungsfä-hige IT-Struktur sowie eine effiziente Governance von großer Wichtigkeit. Die Univer-sitätsleitung rief daher im Herbst 2014 eine IT Präsidialkommission ins Leben, die sich aus dem Vizepräsidenten für Forschung und Nachwuchsförderung, dem Kanzler, dem Leiter der IuK-Kommission sowie dem Leiter des Rechenzentrums zusammensetzt. Die Kommission hat mittlerweile eine externe Evaluierung des gesamten IT-Bereichs der Universität Regensburg für 2016 vorbereitet.

Studium, Lehre und Weiterbildung

Die Systemakkreditierung erreichte im Mai vergangenen Jahres das entscheidende Etap-penziel: nach einem mehrjährigen, mehrstufigen Prozess (der Antrag auf Zulassung zum Verfahren war 2012 bei der Akkreditierungsagentur ACQUIN eingereicht worden) er-

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Universitätsleitung

hielt das Qualitätsmanagementsystem das offizielle Gütesiegel des deutschen Akkredi-tierungsrats. Die Universität Regensburg hat damit als erst zweite Universität in Bayern den Prozess der Systemakkreditierung erfolgreich abgeschlossen und kann künftig Stu-diengänge selbständig einrichten und akkreditieren. Die Systemakkreditierung gilt für einen Zeitraum von sechs Jahren. Das Gütesiegel ist nicht nur der Lohn für die erfolgrei-che Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten, dem zentralen Qualitätsmanagement-Team, der Universitätsleitung und der Verwaltung, sondern auch ein Ansporn, die Wei-terentwicklung und Optimierung der Studiengänge kontinuierlich voranzutreiben.

Im März konnte die Universität Regensburg einen weiteren großen Erfolg verbu-chen: das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligte den Antrag „KOLEG – Kooperative Lehrerbildung Gestalten“ im Rahmen der Qualitätsoffensive Leh-rerbildung. Insgesamt hatten bundesweit 80 Universitäten Projekte beantragt, davon wurden 19 positiv beschieden (s. S. 168). Mit Hilfe der Fördermittel kann die Universität Regensburg ihre zukunftsweisende Lehrerbildung weiter entwickeln und künftige Lehr-kräfte noch gezielter auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Die Antrag-stellung wurde durch das Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) koordiniert und erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den an der Lehrerbildung be-teiligten Fakultäten und zentralen Einrichtungen. Neben fächerspezifisch angepassten Maßnahmen ist eine intensive Vernetzung über Fächer- und Fakultätsgrenzen geplant. Als Plattform für die verschiedenen Teilprojekte dient das Forschungskolleg des RUL.

Bei der Ausschreibung des Wissenschaftsministeriums zu Sondermaßnahmen zur Weiterqualifikation von Absolventinnen und Absolventen der ersten Lehramtsprüfung war die Universität Regensburg ebenfalls erfolgreich. Unter Beteiligung der Institute für Germanistik, Anglistik und Amerikanistik sowie Romanistik können zielgruppen-spezifische Maßnahmen umgesetzt werden, die es Lehramtsabsolventen ermöglichen, alternative berufliche Perspektiven zu entwickeln. Das Konzept „KiPKo – Kommunizie-ren und Instruieren im professionellen Kontext“ wird mit Mitteln aus der Ausbaupla-nung in Höhe von 175.000 Euro gefördert. Den Schulkontext betrifft auch die durch das Wissenschaftsministerium im Rahmen des Programms „Digitaler Campus Bayern“ geförderte Maßnahme „Onlineseminar Informationstechnische Kenntnisse für Lehrer“ der Universität Regensburg.

Ebenfalls im Bereich Weiterbildung angesiedelt ist das Projekt „Zentrum für Le-benslanges Lernen und Kompetenzerwerb“ (ZeLLKUR). Der Freistaat Bayern fördert die neue Einrichtung im Rahmen der strukturellen Entwicklung der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens an den bayerischen Hochschulen zunächst bis Ende 2017 mit rund 430.000 Euro. Ziel von ZeLLKUR ist es, die Einführung von Weiterbildungsange-boten zu standardisieren und eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen.

Der im Mai gestellte Antrag für das Folgeprojekt der Universität Regensburg zu „QuiRL – Qualität in der Regensburger Lehre“ für die zweite Förderphase des Qualitäts-pakts Lehre (QuiRL II) wurde hingegen nicht positiv beschieden. In enger Abstimmung

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

mit den betroffenen Fakultäten musste daher die weitere Vorgehensweise für die über das Projekt finanzierten Personalstellen geklärt werden. Positiv anzumerken ist, dass eine große Zahl der über QuiRL befristet beschäftigten Professorinnen und Professo-ren mittlerweile wegberufen wurde und die Universität Regensburg offensichtlich gute Karriereperspektiven bieten konnte.

Im Mai beschloss die Universitätsleitung die Einführung eines Feedback- bzw. Ide-enmanagementsystems für den Bereich Studium und Lehre an der Universität Regens-burg. Damit wird insbesondere auch den Studierenden die Möglichkeit gegeben, sich aktiv an der Weiterentwicklung von Studium und Lehre zu beteiligen. Über ein Online-Formular können Ideen und Anregungen zum Studien- und Lehrangebot sowie zu Ver-waltungsabläufen und Serviceangeboten eingebracht werden.

Ein attraktives Studienangebot ist angesichts des zu erwartenden Rückgangs der Studierendenzahlen umso wichtiger. Die Gesamtstudierendenzahl erreichte im Winter-semester 2015/16 mit 21 558 zwar den bisher höchsten Wert, für die Zukunft ist je-doch mit rückgängigen Studierendenzahlen zu rechnen.

Ein weiteres Handlungsfeld betraf die Satzung zur Verwendung und Verteilung der Studienzuschüsse gemäß Art. 5a des Bayerischen Hochschulgesetzes, deren bisherige Fassung zum 30 Juni auslief. Im Frühjahr wurde in intensiven Gesprächen mit Vertre-tern der Fakultäten und der Studierenden eine neue Satzung erarbeitet, die zum 29. Juni in Kraft trat. Es wurde insbesondere ein neues Verteilungsmodell beschlossen.

Netzwerke, Transfer, Öffentlichkeit

Die Umsetzung des neuen kommunikativen Gesamtkonzepts wurde 2015 systema-tisch fortgeführt. Im März wurden die 360-Grad-Panoramen über die Website der Uni-versität Regensburg freigeschaltet. Die insgesamt zwölf digitalen, interaktiven Panora-men ermöglichen es, den gesamten Campus über einen virtuellen Rundgang auf neu-artige Weise zu erkunden. Über Infobuttons, Audiokommentare und die Verlinkung mit dem Campusplan ist auf anschauliche und benutzerfreundliche Weise eine Vielzahl an Informationen zum Campus der Universität Regensburg und dem Universitätsklini-kum abrufbar.

Im April erfolgte die finale Optimierung des Web-Auftritts für mobile Endgeräte. Die Präsentation der Webinhalte für Tablets und Smartphones wurde auf Grundlage des Designs der neuen Startseite der Universität (www.ur.de) entwickelt. Das Ergeb-nis ist eine zeitgemäße Bildschirmoberfläche, die sich auf mobilen Endgeräten intuitiv nutzen lässt. Die Anzeige wird automatisch für Tablets und Smartphones optimiert; so werden beispielsweise die Informations- und Navigationsblöcke für kleinere Displays passend umsortiert. Für Smartphones wurde das Navigationsprinzip an gewohnte Be-dienmuster angepasst, auch Handynutzer können so schnell und komfortabel auf die

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Universitätsleitung

gesuchten Informationen zugreifen. Die Umsetzung erfolgte mit Unterstützung des Rechenzentrums.

Ein weiterer entscheidender Baustein ist die umfassende Internationalisierung der Außendarstellung. Die 360-Grad-Panoramen sind seit Juni mit englischsprachigen Au-dio-Texten hinterlegt. Im Sommer wurde dann das Grundgerüst für den englischspra-chigen Auftritt der Website entwickelt. Die Umsetzung dieses Projekts erfolgt seit Ende des Jahres und wird einige Monate in Anspruch nehmen.

Im Bereich der Alumni steht seit Juni ein neues Service-Angebot zur Verfügung, mit dem die Verbundenheit der ehemaligen Studierenden mit ihrer „Alma Mater“ geför-dert werden kann. Durch den Aufbau einer zentralen Mailinglist können Alumni nun regelmäßig über Konzerte, Tagungen und andere Veranstaltungen auf dem Campus informiert werden. Die Resonanz so war groß, dass innerhalb von zwei Wochen bereits zwei Alumni-Newsletter verschickt werden konnten. Die neue Alumni-Mailinglist ist Teil einer groß angelegten Initiative zum Ausbau des Alumni-Betreuungswesens, das einen Mehrwert für beide Seiten schaffen soll: die Universität erhält durch ihre Alumni wertvolle Impulse für eine weitere Verbesserung ihres Angebots; die Ehemaligen pro-fitieren von einem wachsenden Alumni-Netzwerk und dem Kontakt zu ihrer Alma Mater. Der Bekanntheitsgrad der Almuni-Plattform kann zudem durch eine Alumni-App gesteigert werden, die speziell für die Universität Regensburg entwickelt wor-den ist. Mit der Mittelbayerischen Zeitung konnte hierfür ein Partner für den Alumni-Bereich gewonnen werden. Die App wurde am 13. Oktober auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt.

Die regulär wiederkehrenden Festivitäten wurden kontinuierlich weiterentwickelt, zudem wurden neue Formate eingeführt. Das Konzept für das Sommerfest am 16. Juli wurde umgestaltet, einzelne Schwerpunkte, wie beispielsweise die Sport-Gala, wur-den neu konzipiert. Auch die offizielle Erstsemesterbegrüßung im Audimax am 3. No-vember erhielt ein neues Rahmenprogramm. Über eine Bühnen-Show wurde die wis-senschaftliche Vielfalt und das reiche Kulturangebot der Universität präsentiert. Ge-sprächsrunden zu den Aufgaben der Universitätsleitung, den Forschungsaktivitäten auf dem Campus, den Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts oder den Formen stu-dentischer Mitbestimmung rundeten das Programm ab. Die Universität Regensburg beteiligte sich zudem wieder an der NACHT.SCHAFFT.WISSEN. des Stadtmarketing Re-gensburg e. V., die am 24. April stattfand.

Am 25./26. Juni fand der „Tag der Universität“ in Amberg mit Vorträgen von Re-gensburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Die Veranstaltung soll den Dialog mit den Menschen in der Region fördern, indem aktuelle wissenschaftliche Ent-wicklungen aus dem gesamten Spektrum einer Volluniversität vorgestellt werden. Am 12. Juni schließlich war die Bayerische Akademie der Wissenschaften zu Gast an der Universität. Die Veranstaltung der Reihe „Die Akademie zu Gast in…“ widmete sich der modernen Pflanzenforschung im Spannungsfeld von Ertragssicherung und Naturschutz.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Die Universität Regensburg ist durch dieses Maßnahmenbündel bereits gut vorbe-reitet auf das Jubiläum ihres fünfzigjährigen Bestehens im Wintersemester 2017/18. Die Planungen hierfür laufen bereits auf hohen Touren. So wurden eine interne Len-kungsgruppe gebildet und bereits erste Gespräche mit der Stadt Regensburg geführt, die über eine eigene Steuerungsgruppe an den Planungen beteiligt ist.

Internationalisierung, Diversität, Chancengleichheit

Die kontinuierliche Pflege und der beständige Ausbau der internationalen Kooperati-onen bildeten auch in 2015 ein Kernanliegen des Präsidiums der Universität Regens-burg. Ein Fokus lag auf dem Nachbarland Tschechien: Im Februar besuchte eine Re-gensburger Delegation die Masaryk Universität in Brünn, mit der eine jahrzehntelange Partnerschaft besteht. In einem Treffen mit dem stellvertretenden tschechischen Premi-erminister, dessen Stellvertreter und Staatsministerin Müller sowie dem Präsidenten der OTH Regensburg wurden im Juli Möglichkeiten der Zusammenarbeit beispielsweise im Bereich Internet und Digitalisierung sondiert. Beim Besuch einer Delegation der West-böhmischen Universität Pilsen an der Universität Regensburg im Dezember wurden grenzübergreifende Kooperationen besprochen. Im Rahmen des kompetitiven ERAS-MUS+ Programms der EU Kommission reichte die Universität zudem erfolgreich An-träge für Mobilitätsmaßnahmen von Einzelpersonen mit drei russischen Partneruniver-sitäten (Föderale Universität Kazan, Moskauer Staatliche Lomonosov Universität und Peter der Große St. Petersburger Polytechnische Universität) ein.

2015 konnten auch die Kontakte zu amerikanischen Universitäten intensiviert wer-den. Im Januar war zum zweiten Mal eine Gruppe Studierender des „Global Teaching Lab“ des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu Gast und festigte die 2014 begonnene Zusammenarbeit. Im Oktober wurde die erfolgreiche langjährige Partner-schaft mit der Murray State University (MSU) um eine zusätzliche Programmlinie für die Studierenden aus den USA erweitert. Mit den beiden privaten Hochschulen Belmont University in Nashville, Tennessee, und High Point University in High Point, North Ca-rolina, konnten Verträge über den Austausch von Studierenden verhandelt werden.

Die Beziehungen zu wissenschaftlichen Einrichtungen in Asien wurden im Novem-ber durch eine Kooperationsvereinbarung der Fakultät für Medizin mit der Kathmandu University School of Medical Science in Nepal gestärkt. Auf einer Delegationsreise nach China mit Vertretern des Wissenschaftsministeriums und anderen bayerischen Univer-sitäten sondierten die Präsidenten neue Kontakte zu chinesischen Forschungs- und Bil-dungseinrichtungen.

Im akademischen Jahr 2015/16 konnte mit 369 Studierenden ein neuer Höchst-stand bei der Studierendenmobilität innerhalb Europas erreicht werden. Die Mobili-tät der Regensburger Lehramtsstudierenden wird künftig auch durch das Teilprojekt –

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Universitätsleitung

„EXITE – Experiencing International Teacher Education“ des im Frühjahr 2015 bewil-ligten Antrags „KOLEG – Kooperative Lehrerbildung Gestalten“ gefördert. Mithilfe der Mittel aus dem Professorinnenprogramm II konnten zudem in 2015 neun Mobilitäts-stipendien für Nachwuchswissenschaftlerinnen bewilligt werden. Die Attraktivität der Fakultäten für Chemie und Pharmazie sowie Biologie und Vorklinische Medizin für in-ternationale Promovierende wird durch das 2015 mit finanzieller Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ins Leben gerufene internatio-nale Promotionsprogramm iPUR weiter gestärkt.

Die Universität Regensburg ist in besonderer Weise einer Kultur der Vielfalt und Weltoffenheit verpflichtet. Insofern war es im letzten Jahr nur konsequent, der ge-sellschaftlichen und politischen Herausforderung der Flüchtlingsthematik aktiv zu be-gegnen: Flüchtlingen Bildungschancen zu eröffnen. Ziel war und ist es, studieninter-essierten Flüchtlingen den Einstieg in ein Studium zu erleichtern. Das Präsidium der Universität Regensburg hat hierfür im Oktober einen erweiterten Maßnahmenkatalog beschlossen, der auch die Bereitstellung von zusätzlichen finanziellen Ressourcen be-inhaltet. Das International Office (IO) der Universität fungiert dabei als zentrale Anlauf-stelle zur Erstorientierung für alle Flüchtlinge, die ein Studium an der Universität Re-gensburg planen (s. S. 188). Studieninteressierte Flüchtlinge können im Rahmen eines Orientierungsstudiums den Zugang zu einzelnen Fachveranstaltungen erhalten, sofern die dafür nötigen Sprachkenntnisse vorliegen. Zu diesem Zweck werden zusätzliche Sprachkurse angeboten und bestehende Mentoring-Programme wurden zielgereichtet erweitert. Darüber hinaus unterstützt die Universität Regensburg studieninteressierte Flüchtlinge dabei, E-Learning-Sprachkurse der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) zu nutzen. Das IO arbeitet mit Initiativen zusammen, die sich im vergangenen Jahr an der Universität Regensburg formiert haben, darunter z. B. die Initiative „CAMPUSAsyl“ oder die „Refugee Law Clinic“.

Die Förderung der Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-lern profitierte 2015 weiter von der erfolgreichen Bewerbung um die Teilnahme am Professorinnenprogramm II des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstel-lung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hoch-schulen. Ein Teil der bis 2018 verfügbaren zusätzlichen finanziellen Mittel wird für uni-versitätsweite Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung, wie die bereits erwähn-ten Mobilitätsstipendien, genutzt. Die ebenfalls aus dem Professorinnenprogramm finanzierte Mutterschutzüberbrückungspauschale wurde im vergangenen Jahr zuneh-mend nachgefragt.

2015 wurde die Universität Regensburg Projektpartner des regionalen Netzwerks „ff – frauen führen 2.0“. Das Bündnis ist aus dem seit 2012 bestehenden, vom Bundes-familienministerium geförderten Projekt „Mehr Frauen in Führungspositionen – Regio-nale Bündnisse für Chancengleichheit“ hervorgegangen, in dem Regensburger Firmen und die Stadt Regensburg zusammenarbeiten. Ziel des Bündnisses ist es, die Chancen

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

für Frauen in Führungspositionen zu verbessern und Chancengleichheit stärker im Be-wusstsein von Gesellschaft und Unternehmen zu verankern. Die Universität Regens-burg hat zudem die Finanzierung der Teilnahme am Dual Career Netzwerk Nordbayern (DCNN) um weitere drei Jahre verlängert.

Infrastruktur, Personalentwicklung, Verwaltung

Im Bereich Personal galt es insbesondere den sich wandelnden externen Rahmenbe-dingungen Rechnung zu tragen. Seit Ende 2014 entwickelte eine vom Wissenschafts-ministerium einberufene Arbeitsgruppe „Befristete Beschäftigungsverhältnisse“, der unter anderem der Kanzler der Universität Regensburg angehörte, einen Verhaltens-kodex zu Personalentwicklung und Karriereberatung. Der Entwurf wurde anschließend zur Diskussion in den Universität Bayern e. V. eingebracht. Im Frühjahr 2015 folgte die Vereinbarung der Universitäten und Hochschulen mit dem Staatsministerium über die Grundsätze der staatlichen bayerischen Hochschulen zum Umgang mit Befristungen nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) und zur Förderung von Kar-riereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Vorgriff auf das 2016 in Kraft tretende Neufassung des WissZeitVG.

Durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns musste ein weiterer nicht un-erheblicher Mehraufwand gestemmt werden, da für die neu hinzugekommenen Do-kumentationspflichten keine zusätzlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.

Wie in den Vorjahren lag ein Schwerpunkt auf der Sanierung der Universitätsge-bäude. Als einzige bayerische Universität setzt die Universität Regensburg seit mehr als zehn Jahren ein Generalsanierungsprogramm um. Die Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen durch den Freistaat Bayern ermöglicht es, das Sanierungsprogramm plan-mäßig und kontinuierlich fortzuführen.

2015 konnte der Neubau des Fachbereichsgebäudes Biologie bezogen werden. Nach Bewilligung des Antrags auf ein neues Parkhaus mit einem Gesamtvolumen von 14 Mio. Euro kann dieses in Verlängerung der BioPark-Achse in Richtung Stadion er-richtet werden. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant. Ende des Jahres wurde die Er-stellung des Raumprogramms im PT-Gebäude abgeschlossen. Wesentliche Inhalte sind die Entflechtung der bisherigen multifunktionalen Nutzung, die Bewältigung des Zu-wachses an Personal in Folge der Ausbauplanung sowie die Beibehaltung der Campus-struktur der Universität.

2015 erfolgte im Zuge der für 2016 geplanten Sanierung eine Neuausschreibung der Gaststätte am Campus in Zusammenarbeit mit der „Immobilien Freistaat Bayern“. Nach der Sanierung der Räumlichkeiten ist die Neuaufnahme des Betriebs für Januar 2017 geplant. Der bisherige Pächter hat sich erfolgreich um die Pacht des Lokals im Gästehaus der Universität, Hinter der Grieb, beworben.

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Hochschulrat

Zur Förderung der Inklusion wurde im Gebäude Philosophie  / Theologie (PT-Ge-bäude) ein neuer Ruheraum eingerichtet, der seit dem Wintersemester 2015/16 zur Verfügung steht. Der Ruheraum dient als Rückzugsraum für alle Studierenden mit chronischer Erkrankung oder Behinderung.

Ausblick und Perspektiven

Viele der hier nur kurz skizzierten Themen werden die Universität Regensburg im nächsten Jahr und darüber hinaus begleiten. Das Spektrum reicht dabei vom Inkraft-treten des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes im März 2016 über das 50-jährige Jubi-läum der Universität Regensburg bis zu einer weiteren Ausschreibungsrunde der Exzel-lenzinitiative des Bundes und der Länder. Wichtige Weichen für eine erfolgreiche Ge-staltung dieser vielfältigen Aufgabenfelder wurden 2015 gestellt.

http://www.uni-regensburg.de/universitaet/gremien/universitaetsleitung

Hochschulrat

Dem Hochschulrat der Universität Regensburg gehören neun nicht hochschulangehö-rige Mitglieder sowie ebenso viele Vertreter des Senats der Universität Regensburg an. Die externen Mitglieder sind Dipl.-Ing. Ernst Baumann (Vorsitzender), Maximilian Bin-der, Prof. Dr. Petr Fiala, Prof. Dr. Friedhelm Hufen, Prof. Dr. Claudia Märtl, Prof. Dr. Heini Murer, Prof. Dr. Dolores Schendel, Thierry Tricot und Theo Zellner. Bis zum 30. Septem-ber 2015 waren als Senatsvertreter im Hochschulrat Prof. Dr. Uwe Jannsen (stellvertre-tender Vorsitzender), Prof. Dr. Regina Mulder, Prof. Dr. Rolf Tschernig, Prof. Dr. Ralph Witzgall, Prof. Dr. Christian Wolff, Ina Schneider, Ines Bauer, Christiane Fuchs und To-bias Hartl im Hochschulrat tätig. Nach den Hochschulwahlen 2015 wurden für die Amtszeit ab dem 1. Oktober 2015 Prof. Dr. Uwe Jannsen (stellvertretender Vorsitzen-der), Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Prof. Dr. Jochen Mecke, Prof. Dr. Ralph Witzgall, Tristan Haselhuhn, Ines Bauer, Christiane Fuchs und Simon Staimer als Senatsvertreter in den Hochschulrat gewählt.

Der Hochschulrat hat im Jahr 2015 vier Sitzungen abgehalten: Im März nahm Staatssekretär Bernd Sibler teil. Ein zentrales Thema war die Organi-

sation und Leistungsstruktur des Graduiertenzentrums.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Im Mai wurde u. a. über die Teilzeitstudiengänge und Möglichkeiten der Weiterbil-dung an der Universität Regensburg diskutiert.

Im Juli bildete die Standortbestimmung Forschung an der Universität Regensburg im Kontext des Hochschulentwicklungsplans den Schwerpunkt. Vor diesem Hin-tergrund fand die Auseinandersetzung mit der Umsetzung des Hochschulentwick-lungsplans der Universität Regensburg statt, der die Weiterentwicklung der Univer-sität bis zum Jahr 2020 steuern soll. Zudem wurden in der Sitzung die Vizepräsi-denten für Forschung und Nachwuchsförderung sowie für Netzwerke, Transfer und Öffentlichkeit gewählt.

Im November wurde die Einrichtung des Tumorzentrums als zentrale Einrichtung der Universität Regensburg behandelt.

In den Sitzungen wurden weiterhin die Fakultäten der Universität Regensburg vorge-stellt und deren Struktur dargelegt. Die anstehenden Entscheidungen zur Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen, Haushaltsthemen und Schlüsselthemen wie Qualitätsmanagement mit Systemakkreditierung wurden diskutiert und getroffen.

Der Hochschulrat hat sich in diesem intensiven Jahr immer konstruktiv mit den The-men der Universität im Rahmen seines Mandats beschäftigt. Er wird weiterhin seinen Beitrag zur positiven Entwicklung der Universität Regensburg leisten.

Homepage: http://www.uni-regensburg.de/universitaet/gremien/hochschulrat

v.l.n.r.: Theo Zellner, Ines Bauer, Thierry Tricot, Prof. Dr. Heini Murer, Ernst Baumann, Prof. Dr. Uwe Jannsen, Prof. Dr. Claudia Märtl, Dr. Stefan Scherg, Prof. Dr. Ralph Witzgall, Prof. Dr. Susanne Modrow,

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Senat

Senat

Der Senat ist das einzige der vier Kollegialorgane, das in einer direkten Wahl von allen Gruppen der Universität gewählt wird. Nach dem Bayerischen Hochschulgesetz und der darauf aufbauenden Grundordnung der UR liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Senats im akademischen Bereich. So bestimmt der Senat Forschungsschwerpunkte, beschließt Anträge auf Einrichtung von Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkol-legs oder entsprechenden Einrichtungen, sowie über Förderung des wissenschaftli-chen und künstlerischen Nachwuchses und die Erfüllung des Gleichstellungsauftrags. Darüber hinaus beschließt der Senat Vorschläge für die Einrichtung, Änderung oder Aufhebung von Studiengängen und nimmt zu Berufungsvorschlägen aus den Fakul-täten Stellung. Der Senat beschließt auch über die Studienbeitragssatzung und über Rechtsvorschriften.

Der Senat wählt aus seinen Reihen die universitätsinternen Mitglieder des Hoch-schulrats und beschließt über die Vorschläge für die Bestellung der universitätsexter-nen Mitglieder des Hochschulrats. Außerdem bestimmt er die Mitglieder des Kurato-riums. Der Senat tritt regelmäßig im Semester und in der vorlesungsfreien Zeit zusam-men, um zeitnah entscheiden zu können.

Prof. Dr. Christian Wolff, Ina Schneider, Prof. Dr. Rolf Tschernig, Christiane Fuchs, Maximilian Binder, Prof. Dr. Regina Mulder, Prof. Dr. Friedhelm Hufen. Nicht im Bild: Prof. Dr. Petr Fiala, Prof. Dr. Dolores Schendel.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Der Senat beschließt auch über Mitglieder in weiteren Gremien, z. B. die des Sti-pendienauswahlausschusses der UR, der Bibliothekskommission, der Kommission für die Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Kommission), des Beirats des Zen-trums für Sprache und Kommunikation (ZSK), oder der Kommission zur Untersuchung von wissenschaftlichem Fehlverhalten.

2015 setzte der Senat eine Reihe fort, in der sich externe Forschungsinitiativen vorstellen, die durch externe Drittmittel gefördert werden und mit der UR zusam-menarbeiten wollen. Hierzu gehört z. B. die Projektgruppe „Sensormaterialien“, die in die Fraunhofer-Einrichtung für molekulare Festkörpertechnologien (EMFT) einge-bettet ist und mit der Analytischen Chemie in Regensburg zusammenarbeiten will. Darüber hinaus wurden auch mehrere neue Drittmittelinitiativen aus der UR im Senat vorgestellt und befürwortet, z. B. DFG-Forschergruppen oder DFG-Transregios. Im Rahmen eines Fortsetzungsantrags für die Initiative QUIRL (Qualität in der Regens-burger Lehre), in dem die Perspektive einer möglichen bildungswissenschaftlichen Fa-kultät erwähnt wurde, ergab sich im Senat eine Diskussion, ob dies eine Verbind-lichkeit für die UR ergeben würde. Die Diskussion ergab, dass dies nicht der Fall ist, und dass etwaige Initiativen zunächst mit allen Fakultäten diskutiert werden müssten. Im Sommer beschäftigten sich mehrere Gremien der UR mit einer Neuord-

v.l.n.r.: Prof. Dr. Ralph Witzgall, Prof. Dr. Uwe Jannsen, Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Prof. Dr. Bernhard Laux, Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Maria-Anna Sedlmeier, Simon Staimer, Prof. Dr. Jochen Mecke, Alina Prechtl,

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Senat

nung der Ordnung für die Verteilung der vom Ministerium zugewiesenen Studien-zuschüsse. Auf der Grundlage dieser Diskussion beschloss der Senat dann eine neue Ordnung, die zunächst für drei Jahre gelten und dann evaluiert werden soll. Ein weiteres Thema war der Ausbau des Standorts Straubing zum Hoch-schulstandort und die Auswirkungen auf die UR, die u.  a. bereits seit eini-ger Zeit mit einer Professur für nachwachsende Rohstoffe dort beteiligt ist. Weiter diskutierte der Senat über die Vergütung der Lehraufträge und über eine Richt-linie zum Ausschluss von (befangenen) Personen in Berufungskommissionen. Es wurde festgestellt, dass neben offensichtlichen Regeln (Ausschluss des vorigen Inhabers der Professur, unmittelbare Abhängigkeit) mögliche Befangenheiten in jedem Fall disku-tiert und bewertet werden sollen und das Ergebnis der Diskussion festgehalten werden soll. Eine Fachnähe ist kein automatischer Befangenheitsgrund, sondern kann auch zur Expertise der Kommission beitragen.

Ende 2015 bestellte der Senat die von der Universitätsleitung vorgeschlagenen neuen externen Mitglieder im Hochschulrat sowie die internen Mitglieder des Hoch-schulrats aus den Gruppen im Senat.

http://www.uni-regensburg.de/universitaet/gremien/senat

Prof. Dr. Klaus Röder, Prof. Dr. Dieter Weiss, Christiane Fuchs, Prof. Dr. Michael Nerlich, Tristan Haselhuhn, Prof. Dr. Susanne Modrow, PD Dr. Axel Dürkop, Prof. Dr. Berrnhard Dick, Yasmin Hopp, Prof. Dr. Karl-Heinz Bäuml, Prof. Dr. Oliver Kölbl. Nicht im Bild: Ines Bauer.

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Studierendenvertretung

Der studentische Sprecher*innenrat ist das Exekutivorgan der Studierendenvertre-tung der Universität Regensburg. Er ist damit das ausführende Organ des studenti-schen Konvents und für die Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse verantwort-lich. Er vertritt die Interessen der Studierenden innerhalb wie außerhalb der Universität mit dem Ziel, die Studienbedingungen allgemein zu verbessern und den Studieren-den bei allen (hochschul-)politischen Themen eine starke Stimme zu geben. Die Mit-glieder des bei den Hochschulwahlen zum Wintersemester 2015/16 neu gewählten Sprecher*innenrates sind: Julia Greim (Sprecherin) und Michael Achmann (Sprecher), Leon Struve (Referent für Hochschulpolitik), Dominik Graf (Referent für Ökologie), Ma-rius Cramer (Referent für Öffentlichkeitsarbeit), Nadine Randak (Referentin für Antidis-kriminierung) und Lea Karamizadeh (Referentin für Soziales und Finanzen). Darüber hi-naus arbeiten unter dem Dach des studentischen Sprecher*innenrates eine Reihe von Arbeitskreisen Studierender zu vielfältigen Themen. Exemplarisch seien hier genannt der „AK Queer“, der sich gegen alltägliche und institutionalisierte Diskriminierung von LGBTIQ-Personen in der Gesellschaft wendet und der „AK Gewerkschaften“, der sich dem Organisieren der Studentischen Hilfskräfte und der Vernetzung von Studierenden mit Gewerkschaften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UR widmet. Durch das Engagement sowohl gewählter Mitglieder, als auch Studierender, die nicht Teil des Sprecher*innenrates sind, gelang es, einen neuen Arbeitskreis Freiheit im Studium (AK FriSt) zu gründen sowie den „AK Ökologie“ und den „AK Werbung“ wiederzubeleben und damit die Basis des politischen Wirkens der Arbeitskreise zu stärken.

Zu Beginn der Amtszeit sah sich der neue Sprecher*innenrat mit Herausforderun-gen konfrontiert. Aufgrund der angespannten Wohnraum-Situation für Studierende in Regensburg organisierte die Studierendenvertretung in der Vergangenheit jeweils zu Beginn des Wintersemesters eine Übergangsunterkunft. Die als „Matratzenlager“ be-kannte Übergangslösung im Wohnheim des Studentenwerks Niederbayern / Oberpfalz in der Dr.-Gessler-Straße konnte 2015 dort nicht wie gewohnt stattfinden, da das Heim zu diesem Zeitpunkt renoviert wurde. Es gelang jedoch mit der Alternativlösung des studentischen Sprecher*innenrats, einer Bettenplatzbörse, mit Erfolg Studierende ohne Wohnung kurzfristig unterzubringen.

Ebenfalls in die Wochen zu Beginn der Amtszeit fiel das Verteilen des vom Sprecher*innenrat erstellten und herausgegeben Unikalenders, der mit Informationen und sozialkritischen Texten ausgestattet, in dreistelliger Zahl an die Studierenden ver-teilt wurde, und dort auf positive Resonanz stieß.

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Studierendenvertretung

Auch in der Pressearbeit erzielte der Sprecher*innenrat Erfolge. So wurden der Stand-punkt der Studierendenvertretung mit Statements gegen die vom Sprecher*innenrat als zynisch angesehene Asyl- und Integrationspolitik der CSU-Staatsregierung, die nach Ansicht des Sprecher*innenrats falsche Prioritätensetzung des RVV sowie das Wissen-schaftszeitvertragsgesetz nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in der eta-blierten bayerischen Presselandschaft deutlich gemacht. Ein weiteres Herzensanlie-gen war es, wiederholt auf die Situation junger Eltern auf dem Campus und deren Probleme beim Studium mit Kind aufmerksam zu machen. Zudem konnte der vom Sprecher*innenrat finanzierten und herausgegebenen Studierendenzeitung „Laut-schrift“ das erneute Erscheinen ermöglicht werden.

Ein weiterer zentraler Erfolg war die Einigung in den Verhandlungen mit RVV und Studentenwerk über die Fortschreibung des Semestertickets für die nächsten drei Jahre. Das ursprüngliche Angebot des RVV konnte um einen mittleren fünfstelligen Betrag herunter gehandelt werden. Angesichts des zu spät erfolgten Miteinbeziehens der Studierendenvertretung in die Verhandlungen wurde dieses Ergebnis als Erfolg ge-wertet.

Im weiteren Verlauf des Wintersemesters unterstützte und organisierte der Sprecher*innenrat eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen. So unter-stützte er z. B. die „Gesellschaft macht Geschlecht“-Tage des „AK Queer“. Auch eine von engagierten Studierenden organisierte Campusversammlung, in der im Plenum politische Themen besprochen wurden, wurde von der Studierendenvertretung un-terstützt. Des Weiteren widmete sich der Sprecher*innenrat dem Kampf gegen die als „Auslagenersatz“ getarnten Sprachkursgebühren (25 € pro Semester) für freiwillig belegte Sprachkurse der studienbegleitenden Fremdsprachenausbildung (SFA). Dabei wurde von den Studierendenvertreter*innen versucht, ein progressives Gegengewicht zu den Vorstellungen der Universitätsleitung darzustellen und mit den aktiven studen-tischen Gruppierungen für kostenfreie Bildung zu kämpfen.

Auch außerhalb der Universität Regensburg war die Studierendenvertretung aktiv. So nahmen Vertreter*innen des Sprecher*innenrates an allen im Zeitraum der Amtszeit stattfindenden LAKs (Landesastenkonferenzen) teil und bewarben sich mit Erfolg um die Ausrichtung einer LAK im Frühjahr 2016. Darüber hinaus besuchten Mitglieder des Sprecher*innenrates Vernetzungstreffen und politischen Weiterbildungsmöglichkeiten unterschiedlichster Art. Auch bei einem Treffen mit der SPD-Landtagsabgeordneten Isabel Zacharias im Bayerischen Landtag war die Studierendenvertretung zugegen.

http://www.uni-regensburg.de/universitaet/gremien/studierendenvertretung

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Konvent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Auch 2015 nahmen Vertreter der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Universität Regensburg regelmäßig an Sitzungen des „Landesverbands Wissenschaftler Bayern“ (LWB) teil. Hier tauschten sich die Reprä-sentanten des Mittelbaus aller bayerischen Universitäten intensiv über die Inhalte des dann im März veröffentlichten und mit den Hochschulleitungen vereinbarten Papiers „Grundsätze der staatlichen bayerischen Hochschulen zum Umgang mit Befristungen nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) und zur Förderung von Karri-ereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ aus. Diese Grundsätze wer-den zusammen mit dem Ende 2015 im Bundestag in der Neufassung verabschiede-ten WissZeitVG ab 2016 umgesetzt. Durch den tatkräftigen Beitrag des LWB bei den Verhandlungen konnten im Rahmen o. g. Grundsätze erstmals langjährige Forderun-gen zugunsten der wissenschaftlichen Mitarbeiter durchgesetzt werden. Darunter fal-len z. B. Mindestvertragslaufzeiten für Promovierende von einem Jahr und die Einfüh-rung von Betreuungsvereinbarungen zwischen Promovierenden und den betreuenden Hochschullehrern. Die Betreuungsvereinbarungen müssen außerdem einen angemes-senen Anteil an der Arbeitszeit für die Qualifikation der Promovierenden vorsehen. Für befristet beschäftigte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Qualifizierungsphase muss im Regelfall mindestens eine halbe Stelle zur Verfügung gestellt werden. Lehr-kräfte für besondere Aufgaben, die keine nennenswerte eigene Forschungstätigkeit ausüben, werden in Zukunft nicht mehr nach WissZeitVG beschäftigt. Die Befristungs-dauer von Beschäftigungsverhältnissen im Rahmen von Drittmittelprojekten soll, nach einer möglichen Erstbeschäftigung von mindestens einem Jahr, im Regelfall der Lauf-zeit des Drittmittelprojekts entsprechen, soweit die Gesamtdauer der Beschäftigung drei Jahre jeweils nicht übersteigt. Auf Wunsch von werdenden Müttern und Vätern wird rechtzeitig in einem Gespräch geklärt, wie sich Familie und Qualifikation (Promo-tion / Habilitation) vereinbaren lassen. Zu diesem Gespräch kann neben der zuständi-gen Frauenbeauftragten eine Vertrauensperson des / der Beschäftigten und / oder der Betreuerin oder des Betreuers insbesondere aus dem akademischen Mittelbau hinzu-gezogen werden. Eine unabhängige Evaluierung der Umsetzung dieser Grundsätze an den bayerischen Universitäten soll Ende 2016 erfolgen. Der Konvent der wissenschaft-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strebt daher 2016 eine konstruktive Mitarbeit

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Konvent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

mit der Personalabteilung an, um die Umstellung auf die neuen Rahmenbedingungen und deren Ausführung für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst transparent zu gestalten. Die o. g. Grundsätze sind auch auf den Webseiten des Konvents veröffentlicht.

Der Austausch der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird weiterhin durch regelmäßige Berichte der Mitglieder in universitä-ren Ausschüssen im Konvent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter gefördert. Dazu ist in Zukunft auch die Einrichtung von Fakultätskonventen ge-plant. Weiterhin wurde eine eigene Website eingerichtet, die eine Weitergabe von umfangreichen Informationen ermöglicht. Dort finden sich alle Gremienvertreter der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die neue uni-versitäre Fördermöglichkeit des Research Sabbaticals für Habilitierende wird auf den Webseiten ebenso vorgestellt, wie das Drittmittelanreizsystem, das jungen wissen-schaftlichen und künstlerischen Mitarbeitern z. T. erhebliche Zusatzeinnahmen für die eigene Forschung ermöglicht. Die Webseiten sind auch mit denen der Frauenbeauf-tragten und der Familienförderung verlinkt.

Ein auch im Konvent immer wieder angesprochenes Diskussionsfeld stellte 2015 die Vergabe von Leistungsprämien für wissenschaftliche Beamte dar. Dieses Thema wird in Zukunft noch weitere Gespräche mit der Universitätsleitung erfordern. Die schon län-ger angemahnte Aufnahme eines Vertreters der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter in den Bibliotheksausschuss soll 2016 erfolgen. Die neuen Befangenheits-richtlinien für Mitglieder von Berufungsausschüssen wurden ebenso im Konvent vorge-stellt, wie die Richtlinien für den Umgang mit Facebook an der UR. Die Eröffnung des Graduiertenzentrums als zusätzliche Möglichkeit zur Förderung und Fortbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der UR wird begrüßt.

Der Konvent der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und MIt-arbeiter hat 2015 PD Dr. Axel Dürkop als Sprecher wieder gewählt sowie Tristan Ha-selhuhn und Dr. Stefan Solbrig als stellvertretende Sprecher des Konvents gewählt. Der neue Konvent bedankt sich bei PD Dr. Kai Nonnenmacher (Stellvertreter des Kon-ventssprechers) und Ina Schneider (Senatsvertreterin) für die wertvolle Arbeit, die sie in den vergangenen Jahren für die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Universität Regensburg geleistet haben. In der AG Studium und Lehre ist der verdiente langjährige Vertreter Dr. Friedrich Wünsch von Tristan Ha-selhuhn abgelöst worden.

http://www.uni-regensburg.de/universitaet/gremien/konvent-der-wissenschaftlichen-und-kuenstlerischen-mitarbeiter

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Zentrale Veranstaltungen

Neujahrsempfang des Präsidenten

Am 15. Januar 2015 begrüßte der Präsident Professorinnen, Professoren, Emeriti sowie Mitglieder der Verwaltung im Lichthof des Neubaus Biologie, dem jüngsten Neubau auf dem Campus, zu einem Neujahrsempfang und gab einen Ausblick auf das kom-mende Jahr. Beim anschließenden Empfang fanden die Anwesenden zu Gesprächen zusammen. Für den musikalischen Rahmen sorgte die UR Jazz-Combo (Foto S. 33).

Winterball

Am 23. Januar 2015 öffnete die Mensa der Universität ihre Säle für den Winterball, veranstaltet von Universität und OTH Regensburg, den Freunden der Universität Re-gensburg e. V. und dem Studenten-werk Niederbayern  / Oberpfalz. Für Stimmung bei dem ausverkauften Ball sorgten das Uni Jazz Orches-ter unter der Leitung von Christian Sommerer, DJ M.I.C, das Klaviertrio Hien–Moser–Wackerbauer sowie eine Percussion-Show von „Scala Tympani“. Beim Impro-Theater DINGS ersetzten Spontaneität, Kreativität und Schlagfertigkeit geschrie-bene Texte und Requisiten.

Regensburger Hochschultag

Am 13. Februar 2015 luden Universität und OTH Regensburg sowie die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg zum gemeinsamen In-formationstag für Schulen ein. Bereits zum siebten Mal konnten sich hier Studieninte-ressierte, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer über die Angebote am Studienstandort

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Zentrale Veranstaltungen

Regensburg informieren. Das Angebot in Form von Informationsständen und einem vielfältigen Vortragsprogramm erfreute sich wie in den Vorjahren gro-ßen Zuspruchs, rund 4 000 Schülerin-nen und Schüler waren auf dem Re-gensburger Campus unterwegs, um sich über ein Studium in Regensburg zu informieren.

Nacht schafft Wissen

Am 24. April 2015 beteiligte sich die Universität Regensburg an der vom Stadtmarketing Regensburg veranstal-teten „NACHT.SCHAFFT.WISSEN.“ mit mehreren Formaten. Die Auftaktver-anstaltung fand im Vielberth-Gebäude der Universität statt. Das Programm auf dem Campus reichte von „Che-mie.Schafft.Zukunft. Wer macht mit?“ über „Tomaten-DNA isolieren mit Alex und Johannes“ bis zum Workshop „Wie funktioniert eigentlich ein PC?“. Die Universitätsbibliothek zeigte historische Wer-bespots und –plakate „Von Alete bis Zentis – Schätze aus dem Regensburger Archiv für Werbeforschung“. Der Themenverbund „Sehen und Verstehen“ lockte mit Beiträgen und Eyetrackingexperimenten aus Kunstgeschichte, Psychologie, Humananatomie, In-formationswissenschaften und Medieninformatik.

Tag der Universität Regensburg

Am 25. und 26. Juni 2015 präsentierte sich die Universität mit einem neuen Konzept in Amberg: Kurzvorträge aus den verschiedenen Forschungsbereichen an zwei Aben-den (Foto S. 38).

Der erste Veranstaltungstag im großen Rathaussaal in Amberg stand im Zeichen der Gesundheit. Prof. Dr. Christoph Klein (Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapie-verfahren) referierte über das Thema „Was ist Krebs? Neue Wege in der Krebsforschung“ und Prof. Dr. Petra Jansen (Lehrstuhl für Sportwissenschaft) sprach über „Sport und Ko-

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

gnition: Beweg Dich mit Schwung – halt dein Gedächtnis jung“. Für eine schwungvolle Umrahmung sorgte die UR Jazz-Combo unter der Leitung von Martin Schnabl.

Der zweite Tag im Luftmuseum Amberg war dem Thema „Luft“ gewidmet. Prof. Dr. Ursula Regener (Lehrstuhl für Deutsche Philologie – Neuere Deutsche Literaturwissen-schaft) nahm „Literarische Ballonfahrten“ in den Blick. Prof. Dr. Franz J. Gießibl (Lehr-stuhl für Experimentalphysik) erklärte, warum man einzelne Atome am besten im Ul-trahochvakuum untersucht. Prof. Dr. Birgit Eiglsperger (Lehrstuhl für Kunsterziehung) beleuchtete die künstlerische Veränderung von Formen durch Widerstände oder Be-wegungen und deren Wirkung auf Räume. Prof. Dr. Nikolaus Korber (Professur für An-organische Chemie) referierte über den „Griff in die Luft“. Musikalisch umrahmt wurde der zweite Veranstaltungsabend vom UR Jazz-Duo Julius Ruffing und Kari-Linn Seim.

Universität für Kinder

Die Universität für Kinder erfreute sich auch im Sommer 2015, in der zwölf-ten Runde, regen Interesses seitens der Jungstudierenden. Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen acht und 13 Jahren waren bei den kindgerecht ge-haltenen Vorlesungen wieder mit viel In-teresse dabei. Professorinnen und Pro-fessoren von Universität und OTH Re-gensburg stellten spannende Bereiche vor. Warum ist unser Blut rot? Wie baut man Häuser, Straßen oder Brücken? Schlafen alle Indianer in Tipis? Diese und andere Fragen standen im Zentrum der Veranstaltungsreihe. Vor der letzten Sitzung fand zum sechsten Mal der „Science Day“ statt, ein Aktionstag, an dem Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen eigene Erfindungen und Experi-mente aus den Bereichen Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vorstellen. Dank der finanziellen Unterstützung der Firma Infineon konnte wieder ein anschaulicher Band mit allen Beiträgen zum Nachlesen herausgegeben werden, den die Kinder nach dem Besuch aller Vorlesungen erhielten.

Sommerfest

Bei hochsommerlichen Temperaturen und entspannter Atmosphäre klang das Som-mersemester am 16. Juli 2015 mit dem Sommerfest aus (Foto S. 40). Das sinfonische Blasorchester „Campus-Blosn“ gab den musikalischen Auftakt, das Uni Jazz Orchester

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Zentrale Veranstaltungen

und die Brass Band Regensburg spielten weiter auf und DJ M.I.C. sorgte bis 1 Uhr für gute Stimmung. Im Foyer der Zentralbibliothek traten verschiedene universitäre Kul-turensembles auf: der Universitätschor, das Improvisationstheater DINGS, das Vokal-Ensemble Jazznuts u. v. a. Auf dem Forum luden Alumnivereine zum Wiedersehen. Im Audimax präsentierte das Sportzentrum eine Sportgala und auch die physikalische La-sershow fehlte nicht. Musik, verschiedene Führungen, ein großes Kinder- und Sport-programm, eine Experimentalvorlesung und viele weitere Programmpunkte luden zum Mitmachen oder Verweilen ein.

Erstsemesterbegrüßung

„Herzlich willkommen an der Universität Regensburg!“ – hieß es am 3. November 2015 im Auditorium maximum (Foto S. 43). Begrüßt wurden die Studienanfängerin-nen und -anfänger der Universität Regensburg. Die „Landung“ an der Universität Re-gensburg wurde zu Beginn der Veranstaltung durch das Vertikalstangenakrobatikduo „Living Flags“ in deren Mondlandungsnummer symbolisch dargestellt. In einer ab-wechslungsreichen und kurzweiligen Veranstaltung stellten die Mitglieder der Univer-sitätsleitung gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden die wissenschaftliche Viel-falt und das reiche Kultur- und Freizeitangebot am Campus vor, musikalisch umrahmt vom Uni Jazz Orchester Regensburg.

Dies academicus

Am 26. November 2015 erinnerte die Universität beim Dies academicus an die Auf-nahme des Lehrbetriebs im November 1967 (Foto S. 45). Präsident Hebel hielt Rück-schau auf das vergangene Jahr und stellte aktuelle Entwicklungen an der Universität vor. Für den Festvortrag konnte Prof. Dr. Philipp Beckhove, seit März 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Immunologie und Direktor des Regensburger Centrums für Interventio-nelle Immunologie (RCI), als Redner gewonnen werden. Der Titel des Festvortrags lau-tete „Durchbruch in der Krebsmedizin: Erfolge und Perspektiven der Immuntherapie“.

Eingebettet in ein abwechslungsreiches musikalisches Programm wurden Studien- und Forschungspreise verliehen. Ministerialdirektor a.D. Dr. Adalbert Weiß und Ulrike Meier-Quéruel wurde die Universitätsmedaille „Bene Merenti“ überreicht, in Anerken-nung ihrer Verdienste um die Universität Regensburg. Für die musikalische Gestaltung des Festakts sorgte das Symphonieorchester der Universität Regensburg unter der Lei-tung von Universitätsmusikdirektor Graham Buckland.

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Studierende des MIT besuchen die UR am 15. Januar 2015 für das Global Teaching Lab.

Präsident Hebel und Ober-bürgermeister Wolbergs beim Neujahrsempfang der Stadt Regensburg am 9. Januar 2015 (Foto: Stadt Regensburg, Peter Ferstl).

Bildergalerie – Perspektiven

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Bildergalerie – Perspektiven

Eröffnung des Neujahrsempfangs durch Präsident Hebel am 15. Januar 2015.

Besuch der Masaryk-Universität Brno (rechts im Bild Rektor Bek) am 5. und 6. Februar 2015.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Staatssekretär Füracker (Dritter von links) zu Besuch am Institut für Ost- und Südosteuropa-For-schung (IOS) am 2. März 2015.

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit der OTH Regensburg zur Medizininformatik (BA Medizinische Informatik, MA Informatik) am 20. Februar 2015.

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Bildergalerie – Perspektiven

Präsident Hebel bestellt Prof. Dr. Philipp Beckhove zum RCI-Direktor am 10. März 2015.

Präsident Hebel und Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Gotzel laden am 18. März 2015 zum Landeswettbewerb „Jugend forscht“ nach Regensburg ein.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Präsident Prof. Hebel, Kanzler Dr. Blomeyer und Vizepräsident Prof. Korber mit der Urkunde zur Systemakkreditierung am 6. Mai 2015.

Präsident Hebels Kanzelrede „Erinnerung und Verantwortung“ im Universitätsgottesdienst der Evangelischen Studentengemeinde in der Neupfarrkirche am 3. Mai 2015.

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Bildergalerie – Perspektiven

Vergabefeier des Deutschlandstipendiums am 21. Mai 2015 im Vielberth-Gebäude: Stipendia-ten und Förderer mit Präsident Prof. Hebel und Vizepräsident Prof. Wagner (2. Reihe, Mitte).

Präsident Hebel begrüßt „Die Akademie zu Gast in ….“ der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften im Herzogssaal in Regensburg am 12. Juni 2015.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Oberbürgermeister Michael Cerny (links im Bild) und Präsident Udo Hebel beim „Tag der Univer-sität Regensburg“ in Amberg am 25. Juni 2015 auf dem Balkon des Rathauses.

Das universitäre Onkologische Zentrum Regensburg (UCC-R) erhält am 13. Juni 2015 das Zertifi-kat der Deutschen Krebsgesellschaft (Foto: UKR).

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Staatsministerin Aigner übergibt am 3. Juli 2015 IT-Förderbescheide an Präsident Hebel und an Präsident Freitag (Universität Passau).

Gespräch des Bayerischen Ministerpräsidenten mit den Präsidenten der bayerischen Universitä-ten am 6. Juli 2015 (Foto: Bayerische Staatskanzlei).

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Präsident Udo Hebel beim Treffen mit Pavel Bělobrádek, stellv. tschechischer Premierminister (Bildmitte) am 18. Juli 2015 in Barbing (Foto: CSU Bezirksverband Oberpfalz).

Präsident Hebel eröffnet am 16. Juli 2015 das Sommerfest der Universität Regensburg.

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Pressekonferenz zur Alumni-Nachrichten-App der MZ im Verlagsgebäude der MZ mit Präsident Hebel und MZ-Chefredakteur Manfred Sauerer (links im Bild).

Präsident Prof. Dr. Udo Hebel und President Dr. Robert O. Davies (rechts im Bild) bei der Unter-zeichnung des neuen Partnerschaftsvertrags mit der Murray State University, Kentucky, USA, am 18. Oktober 2015.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Besuch der Präsidenten der Bayerischen Universitäten mit Staatssekretär Sibler an der Zhejiang-Universität in Hangzhou (China) am 23. Oktober 2015 (Foto: StMBW).

Gründung des Bayerischen WissenschaftsFORUMS: Unterzeichnung der Kooperationsvereinba-rung im Beisein von Wissenschaftsminister Spaenle und Staatssekretär Sibler am 19. Oktober 2015 (Foto: Steffen Leiprecht).

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Bildergalerie – Perspektiven

Präsident Hebel heißt die Studierenden bei der Erstsemesterbegrüßung am 3. November 2015 an der UR willkommen.

Kooperation der Fakultät für Medizin der UR und der Kathmandu Univer-sity School of Medical Sciences, Nepal: Präsident Hebel und Vizekanzler Shrestha unterzeichnen am 6. November 2015 den Kooperationsvertrag.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

„Welcome Reception“ im Haus der Begegnung: Präsident Hebel heißt am 18. November 2015 die internationalen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler willkommen.

Präsident Hebel, Vizepräsident Weber (links im Bild) und Vizepräsident Wagner stellen am 18. November 2015 den Forschungsbericht der Universität Regensburg 2006-2014 vor.

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Bildergalerie – Perspektiven

Klausurtagung der Erweiterten Universitätsleitung der UR in Beilngries mit Staatsminister Dr. Spaenle am 19. November 2015.

Dies academicus 2015: Präsident Hebel heißt die Gäste im Auditorium maximum am 26. November 2015 willkommen.

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I Universität – Leitung, Gremien, Zentrale Veranstaltungen

Eintrag in das Gästebuch der Universität Regensburg am 8. Dezember 2015: Bundesfinanzmi-nister a.D. Prof. Peer Steinbrück, MdB, Präsident Prof. Hebel und Prof. Bierling.

Besuch einer Delegation aus Pilsen an der Universität Regensburg am 2. Dezember 2015: Präsi-dent Hebel mit Václav Šlajs, Regionspräsident der Region Pilsen.

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Bildergalerie – Perspektiven

4th „roots lecture in economics” am 10. Dezember 2015 an der UR: Präsident Hebel mit Gerda Hasselfeldt, MdB, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag.

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II

Forschung

Drittmittel und Forschungsförderung · · · · · · · · · · · · · 49

Wissens- und Technologietransfer · · · · · · · · · · · · · · · 52

DFG-Förderung · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 59

Sprecherrollen in der Verbundforschung · · · · · · · · · · · 79

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses · · · · · · 106

Perspektiven der außeruniversitären Forschung · · · · · · · · 123

Überregional sichtbare Arbeitskreise · · · · · · · · · · · · · 130

Interfakultäre Profilbereiche · · · · · · · · · · · · · · · · · · 135

Die in diesem Kapitel aufgeführten Projekte spiegeln eine Auswahl der im Jahr 2015 geförderten Großprojekte an der Universität Regensburg wider und vermitteln einen Ein- blick in die Nachwuchsförderung, in fakultätsübergreifende Forschungsverbünde sowie in außeruniversitäre Forschungsinitiativen.

Der 11. Forschungsbericht der Universität Regensburg (Zeitraum 2006 bis 2014) ist 2015 erschienen und auf der Homepage www.uni-regensburg.de unter der Rubrik „Forschung“ zugänglich.

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Drittmittel und Forschungsförderung

Drittmittel werden immer bedeutsamer für die Finanzierung der Hochschulen in Deutschland. Sie bilden neben der Grundfinanzierung die zweite wichtige Säule der Hochschulfinanzierung. Zu den Drittmitteln – Gelder, die zur Förderung der Forschung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Lehre zusätzlich zum regulären Haushalt von öffentlichen oder privaten Stellen (Dritten) eingeworben werden – zäh-len insbesondere Projektmittel der Forschungsförderung des Bundes, der Länder, der EU und anderer öffentlicher Stellen sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Neben der finanziellen Bedeutung ist die Einwerbung von Drittmitteln auch mit einer hohen Reputation verbunden und gilt als Aushängeschild der Leistungsfähigkeit einer Hochschule. Drittmittel öffentlicher Förderer werden im Wettbewerb eingeworben, die Mittelvergabe stützt sich auf das Urteil von Peers, die als Expertinnen und Experten des jeweiligen Forschungsfelds anerkannt sind. Die Einwerbung von Drittmitteln wird von staatlicher Seite ausdrücklich gewünscht. Dies spiegelt sich u. a. in der zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der UR am 19.03.2014 unterzeichneten Zielvereinbarung wider.

Die UR unterstützt ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Einwer-bung von Drittmitteln. Zentrale Anlaufstelle und Serviceeinrichtung rund um die Pla-nung, Einwerbung und Durchführung von drittmittelfinanzierten Forschungsvorhaben ist das Präsidialreferat IV/5 – Drittmittel-Forschungsförderung. Das Referat unterstützt Drittmittelprojekte von der Idee bis zum erfolgreichen Projektabschluss. Es berät zu nationalen, europäischen und internationalen Förderprogrammen, unterstützt bei der Antragstellung und Budgetplanung sowie der Gestaltung von Drittmittelverträgen, übernimmt die Klärung aller rechtlichen Aspekte und betreuen die finanzielle Abwick-lung der Projekte. Auf der Homepage des Referats sind Informationen zu Fördermög-lichkeiten, aktuellen Veranstaltungen, Projektverwaltung und rechtlichen Fragestellun-gen einsehbar: ausführliches FAQ zur Projektverwaltung, Formulare zur Projekteinrich-tung, Tool zur Budgetkalkulation für einen ERC-Antrag.

Informationsveranstaltungen

Das Referat Drittmittel-Forschungsförderung organisiert regelmäßig Informationsveran-staltungen zu Fördermöglichkeiten – in Kooperation mit anderen Serviceeinrichtungen der UR, erfolgreichen Antragstellenden, Gutachtenrinnen und Gutachtern aus Regens-

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II Forschung

burg sowie externen Partnern. Im Juni informierten z. B. Prof. Dr. Gunter Meister (Biolo-gie) und Stefanie Schelhowe (EU-Büro des BMBF) über den Europäischen Forschungs-rat (ERC), der herausragende Einzelprojekte in der Grundlagenforschung mit bis zu 2,5 Mio. € fördert. Rund 30 Teilnehmende informierten sich über Fördermöglichkeiten, Antragsverfahren und Beratungsmöglichkeiten. Einige von ihnen reichten gleich in der laufenden Förderrunde einen Antrag ein oder bereiteten einen Antrag für 2016 vor. Eine zweite Veranstaltung befasste sich mit dem EU-Austauschprogramm RISE.

2015 wurde auf Initiative des Vizepräsidenten für Forschung und Nachwuchsför-derung, Prof. Dr. Bernhard Weber, eine Planungsgruppe zu zukünftigen Informations-veranstaltungen im Drittmittelbereich gegründet. Die Beratungsstellen von UR und UKR werden ab Sommersemester 2016 eine gemeinsame Veranstaltungsreihe zu For-schungsfördermöglichkeiten anbieten. Beteiligt sind neben Referat IV/5 auch der DFG-Vertrauensdozent, die Forschungskoordination der Fakultät für Medizin, das Gradu-iertenzentrum sowie die Koordinationsstelle Chancengleichheit und Familie sowie die Universitätsfrauenbeauftragte.

Finanzielles Anreizsystem zur Drittmitteleinwerbung

Zum dritten Quartal 2015 hat die Universitätsleitung das finanzielle Anreizsystem für Drittmitteleinwerbung überarbeitet. Das Anreizsystem belohnt Drittmittelanträge bei anerkannten Förderinstitutionen, hilft bei der Anschubfinanzierung von Forschungs-projekten und unterstützt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beim Aufbau eigener Forschungsgruppen. Die Universität fördert vielversprechende For-schungsideen mit bis zu 30.000 € und zahlt pauschale Aufwandsentschädigungen für eingereichte Drittmittelanträge. Antragsberechtigt sind grundsätzlich alle Mitglieder der UR. Nachwuchsforschende, die an die UR wechseln, können sich vorab bewerben. Jährlich stehen 300.000 € Fördermittel zur Verfügung.

Drittmittelentwicklung

Die UR konnte auch 2015 eine weitere Steigerung ihrer Drittmittelausgaben verzeich-nen und damit den konstant positiven Trend der letzten zehn Jahre fortsetzen. Insge-samt wurden 44,83 Mio. € verausgabt (Gesamtausgaben im Vorjahr: 44,22 Mio. €). Forschungsschwerpunkte und Drittmitteldaten UR im langfristigen Trend zeigt der 2015 erschienene Forschungsbericht für die Jahre 2006–2014.

Die größte Steigerung bei den Ausgaben 2015 war bei der Bundesförderung zu verzeichnen, wo die Ausgaben von 7,55 auf 8,93 Mio. € stiegen. Größere neue Pro-jekte in diesem Bereich sind eMed (s. S. 97), Eva-Prim (s. S. 99), Funktion reziproker

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Drittmittel und Forschungsförderung

Synapsen (s. S. 101), KOLEG (Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Karsten Rincke, s. S. 168) und OptiMD (s. S. 100).

Von den sechs bestehenden Sonderforschungsbereichen wurden die zwei zur Ver-längerung anstehenden erfolgreich verlängert. Der SFB 960 (s. S. 64) untersucht „Die Bildung von Ribosomen: Grundlagen der RNP-Biogenese und Kontrolle ihrer Funk-tion“. Der SFB 924 (s. S. 69) erforscht „Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Pflanzen“.

Die Erfolge der UR bei der Drittmitteleinwerbung zeigt auch der 2015 aktualisierte DFG-Förderatlas. Bei der personalrelativierten DFG-Bewilligungssumme liegt die UR im Bereich Lebenswissenschaften auf Platz 23 und im Bereich Naturwissenschaften auf Platz 3 aller deutschen Hochschulen.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Referats IV/5 liegt in der Information von Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu Europäischen Förderprogrammen und der Betreuung von Projektanträgen in EU-Programmen wie „Horizon 2020“. Die UR hat sich in der Zielvereinbarung mit dem Staatsministerium das Ziel gesetzt, die Einwer-bung von europäischen Fördermitteln weiter zu steigern. Kurz vor Jahresende erhiel-ten zwei Wissenschaftler der UR die Mitteilung, dass ihre Anträge auf einen prestige-trächtigen ERC-Grant positiv begutachtet wurden und zur Förderung vorgesehen sind.

http://www.uni-regensburg.de/forschung/forschungsfoerderung http://www.uni-regensburg.de/verwaltung/organigramm/abteilung-4/ foerderangelegenheiten

Drittmittelausgaben 2015 nach Mittelgeber in Mio. € und prozentuale Verteilung

Industrie u. Sonstige, 9,91 ,

22%

DFG, 12,84 , 29%

DFG-SFB, 8,59 , 19%

EU, 4,25 , 9%

Bund, 8,93 , 20%

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Wissens- und Technologietransfer

FUTUR (Forschungs- und Technologietransfer Universität Regensburg) ist eine fach-übergreifende Einrichtung der UR zur Organisation und Förderung des Wissenstransfers. Sie ist Vermittler, Dolmetscher und Katalysator zwischen der UR und der Wirtschaft. We-sentliches Ziel des universitären Forschungs- und Technologietransfers ist es einerseits das Wissens- und Innovationspotential der UR der Wirtschaft zugänglich zu machen, andererseits Praxisimpulse in den Universitätsbereich zu bringen und Drittmittel einzu-werben. Dieses Dienstleistungsangebot gibt es seit 27 Jahren. Leitgedanke ist die per-sönliche, vertrauliche Beratung und Unterstützung.

Transferangebot und Öffentlichkeitsarbeit

2015 wurden Angebot, Zielsetzung, Veranstaltungen und Aktivitäten der Einrichtung FUTUR in vielfältiger Weise bekannt gemacht: Veröffentlichungen in Presseorganen, Beteiligung bzw. Durchführung einschlägiger

Veranstaltungen sowie Versand- und Mailingaktionen Versand der Informationsschrift „Anwendungsorientierte Forschung 2015/16 an

der UR“, in der 240 Forschende ihr Forschungsprofil darstellen, an 1 546 Unterneh-mungen, insbesondere in der Region

„Treffpunkt Hochschule“: Hochschulen öffnen ihre Türen für Unternehmen (UR, OTH Amberg-Weiden, OTH Regensburg in Kooperation mit der IHK Regensburg)

Präsentation der Informationsbanner „Wissenstransfer Universität Regensburg“ sowie „Universität Regensburg – mehr als nur studieren“ auf Veranstaltungen und Messen

Präsentation von Rollups über erfolgreiche Ausgründungen auf Veranstaltungen Teilnahme an Sitzungen des Netzwerks „Wirtschafts- und Wissensraum Ostbayern“

(gegründet durch die Regierung der Oberpfalz, die hiesigen Kammern, das Ostbay-erische Technologietransfer-Institut sowie die regionalen Hochschulen, mit dem Ziel regionale Unternehmen in ihren Innovationsbemühungen zu unterstützen)

Vorträge über schutzrechtsrelevante Themen sowie über die Bayerische Hochschul-patentinitiative BayernPatent

Präsentation der Gründerberatung im Rahmen mehrerer Veranstaltungen; Rund-schreiben, Flyer, Plakate, Pressemitteilungen, persönliche Gespräche etc. machten auf das Angebot des Gründerbüros, das FLÜGGE-Programm, die EXIST-Programme

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Wissens- und Technologietransfer

sowie das Projekt „Pro Gründergeist“ aufmerksam; Beispiele: Veranstaltungen im Rahmen des „5-Euro-Business-Wettbewerbs“, Clusterveranstaltungen

Information der 2015 im Kammerbezirk der IHK Regensburg gegründeten Unter-nehmen über das Transferangebot der UR

Veranstaltungs- und Seminar-Hinweise an 909 Unternehmungen, Städte, Behör-den und Verbände

Information der neu berufenen Professorinnen und Professoren über FUTUR und das Transfer-Portal BayDat-Online

BayDat-Online Das Transfer-Portal der Bayerischen Universitäten und Hochschulen ermöglicht eine kostenlose, schnelle und umfassende Information über die bayerischen Universitäten und Hochschulen. Dies unterstützt bei der Akquisition von Drittmittelprojekten mit Unternehmungen und fördert so den Wissenstransfer. Neu an BayDat-Online sind die einheitliche Darstellung und die hochschulübergreifende Recherchemöglichkeit in For-schungsprofilen. Kein anderes Bundesland verfügt derzeit über eine ähnliche Plattform, auf der sich Universitäten und Hochschulen sowie die Cluster eines Landes gemeinsam präsentieren. BayDat-Online ist ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Transferstellen Bayerischer Universitäten (TBU) und des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in Kooperation mit den Bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Projektkoordinator ist FUTUR. 2015 wurde BayDat-Online weiterentwickelt und aktualisiert sowie die Administratoren der Hochschulen betreut. Ende 2015 enthielt das Portal insgesamt 1 488 Forschungsprofile, davon 251 aus der UR.

Ausstellung zu Spinn-Offs der UR.

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II Forschung

2015 haben die Transferstellen der Bayerischen Universitäten (TBU) und der Bay-erischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (TBHAW) die Arbeitsgemein-schaft der „Transferstellen der Bayerischer Hochschulen (TBH)“ gegründet. Das Trans-ferzentrum der Universität Passau und FUTUR haben den Internetauftritt (www.TBH.Bayern) erstellt.

Fördermaßnahmen

Aus der Sicht eines Transfermaklers sind Fördermaßnahmen ein Marketinginstrument, um die Dienstleistungen des Wissenstransfers attraktiver zu gestalten. Die Beratungen bzw. Kooperationen gestalten sich insbesondere im Hinblick auf eine erfolgreiche Be-antragung von Fördermitteln. Angehörige der UR sowie die regionale Wirtschaft wur-den über Fördermaßnahmen informiert und bei der Antragstellung unterstützt.

Projektträgerschaft „Bonusprogramm“Im Juli 1995 wurde FUTUR die Projektträgerschaft der Fördermaßnahme „Förderung der Auftragsforschung an bayerischen Hochschulen – Bonusprogramm“ des Bayeri-schen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst übertragen, mit dem Ziel, die an den bayerischen Universitäten Forschenden zu motivieren, in ver-stärktem Maße mit bayerischen Unternehmungen zusammenzuarbeiten. Auf Antrag wird ein Bonus auf die von bayerischen Unternehmungen eingeworbenen Mittel in Höhe von bis zu 20 % gewährt. Diese Maßnahme zeichnet sich v. a. durch unbürokra-tische Abwicklung und geringen Antragsaufwand aus. Hochschulangehörige aller Lan-desuniversitäten sowie Unternehmungen in Bayern wurden beraten. 2015 wurden 89 Anträge bearbeitet und den Universitäten Fördermittel in Höhe von etwa 337.100 € bewilligt. Die überwiegende Anzahl der Anträge wurde aus den Universitäten Erlan-gen-Nürnberg, Passau und Regensburg sowie der TU München eingereicht.

Weiterbildung

Eine effiziente Möglichkeit, das an der UR vorhandene Wissen externen Interessenten zugänglich zu machen und Praxisimpulse in den Universitätsbereich zu bringen, sind Seminare und Fortbildungsveranstaltungen. Am 3./4. März widmete sich eine Veran-staltung dem Themenkomplex „Erstellung qualifizierter Mietspiegel“ unter besonde-rer Beachtung der energetischen Komponenten – die 25. Veranstaltung dieser Art. Vermittelt wurden die gesetzlichen und statistischen Grundlagen einer Mietspiegeler-stellung und -anwendung, alle Schritte einer Mietspiegelerstellung wurden gezeigt, Bedeutung und Wirkungsweisen eines Mietspiegels erörtert sowie Detailprobleme

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Wissens- und Technologietransfer

diskutiert. Eine wichtige Rolle spielte der gegenseitige Informations- und Erfahrungs-austausch der Teilnehmenden aus der gesamten Bundesrepublik.

Beratungen, Kooperationen und Projektbetreuung

2015 wurden 181 Vertreter der gewerblichen Wirtschaft sowie 11 Vertreter von Be-hörden, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen beraten. Verzeichnet wurden 450 Beratungsfälle mit Mitgliedern der UR und 164 Beratungsfälle mit Mitgliedern ande-rer Hochschulen. 140 Transferprojekte wurden betreut. Die Verhandlung und Ausferti-gung von Verträgen sowie die Mittelanforderung beim Kooperationspartner bzw. die Rechnungsstellung erfolgte in 120 Fällen.

Beratung zu Schutz- und Verwertungsrechten / Intellectual Property Management

Schutzrechte, insbesondere Patente, sind ein wesentliches Element des Transfers von Forschungsergebnissen aus der Universität in die industrielle Anwendung. Durch Be-ratung sollen die Grundzüge des Patentwesens nahegebracht werden und der Nut-zen von Schutzrechten gezeigt werden, um eine forschungsfördernde Patentkultur zu erreichen. Seit Ende 2000 steht im Rahmen der Bayerischen Hochschulpatentin-itiative ein Erfinderberater zur Verfügung. An der UR betreut dieser auch das UKR sowie die Hochschulen in Amberg-Weiden, Deggendorf, Landshut und Regensburg. Er wird durch die Bayerische Patentallianz GmbH als zentrale Patent- und Verwer-tungsagentur der Bayerischen Hochschulen unterstützt. Der wesentliche Benefit der Bayerischen Hochschulpatentinitiative ist, dass sowohl alle Dienstleistungen als auch alle Aufwendungen, die zur Erlangung und Aufrechterhaltung eines Patentes notwen-dig sind, für die Erfinder kostenfrei sind und durch die Bayerische Hochschulpatent-initiative getragen werden. Zudem partizipiert der „Hochschulerfinder“ an den Er-lösen. 2015 wurden 184 Angehörige der fünf betreuten Hochschulen beraten. Da-raus ergaben sich 3 Erfindermeldungen, 31 davon wurden in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Patentallianz GmbH betreut: UR 21, OTH Regensburg 10, OTH De-ggendorf  1, OTH Amberg-Weiden  3. Ausgesprochen wurden 12 Inanspruchnah-men bzw. Übertragungen, der Rest wurde freigegeben oder ist noch in Bearbeitung. Seit 2001 erfolgten 167 Patentanmeldungen, 33 Patente wurden erteilt: UR  13, UKR 9, OTH Regensburg 10, TH Deggendorf 1. In allen angemeldeten Fällen wurde mit der Suche nach Lizenznehmern begonnen, in einigen Fällen wurden Lizenzver-handlungen geführt. Abgeschlossen wurde ein Optionsvertrag Ferring Pharmaceu-tical sowie ein Übertragungsvertrag mit der siTools Biotech GmbH. Aus den o.  g.

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II Forschung

sowie aus bestehenden Verträgen wurden Lizenzeinnahmen (brutto) in Höhe von rund 160.700 € (Stammgelände: 159.800 €, UKR 900 €) erzielt. Die Lizenzeinnah-men (netto) des Stammgeländes betragen rund 95.300 €. In 53 Fällen wurden mit Unternehmungen der gewerblichen Wirtschaft, Partnerinstitutionen, Patentanwalts-kanzleien sowie mit anderen externen Interessenten Informationen hinsichtlich von Schutzrechten ausgetauscht sowie Schutzrechtsfragen in Kooperationsprojekten ge-klärt.

Beratung, Betreuung und Förderung von Existenzgründern

Ziel der Aktivitäten ist es, den „Gründergeist“ an der UR zu stärken sowie Qualität und Quantität von hochschulnahen Gründungen zu steigern. Aufgezeigt wurden die Chan-cen einer Unternehmensgründung und Schritte in die Selbständigkeit wurden unter-stützt. Folgende Maßnahmen wurden 2015 durchgeführt: Persönliche Beratung und Orientierungshilfen für Existenzgründer: Beraten wurden

63 Gründerteams bzw. 124 Einzelpersonen Nutzung von Geräten und Laborräumen der UR: einer Neugründung wurde die Be-

nutzung von Laborräumen der UR ermöglicht Beteiligung an Messeexponaten der UR: Bevorzugt wurden Messeexponate bei in-

ternationalen Messen angemeldet, an denen Existenzgründer mitwirken Betreuung und Abwicklung des Förderprogramms FLÜGGE (Bayerisches Staats-

ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst), das die befristete Anstellung von Existenzgründern in der Startphase der Unternehmensgründung vorsieht. 2015 wurde ein Team sowie Flügge-Alumni betreut. Insgesamt flossen 57.000 € Fördermittel an die UR.

Betreuung und Abwicklung der EXIST-Förderprogramme (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zur Unterstützung von Gründungen aus Hochschulen). Mit einer Fördersumme von 90.000 € für einen Zeitraum von einem Jahr konnte ab November 2015 ein Gründungsvorhaben aufgenommen werden. EXIST-Alumni wurden weiterhin betreut.

Bewerbung des bayerischen Vorgründungs-Förderprogramms „m4 Award  – Pre-Seed-Wettbewerb für Personalisierte Medizin“ geworben, das sich an Forschende im Bereich der modernen Biomedizin richtet. Ein Team wurde bei der Antragstel-lung unterstützt.

Bewerbung des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern, der die Gründung von neuen, wachstumsstarken Unternehmungen initiieren und nachhaltig fördern soll. Wettbewerbsteilnehmer wurden beraten und betreut. 2015 wurde eine aus dem „5-Euro-Business“ hervorgegangene Gründung mit dem Hochschulgründerpreis ausgezeichnet.

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Wissens- und Technologietransfer

In der 11.  Runde des 5-Euro-Business Wettbewerbs (studentischer Wettbe-werb im Bereich Entrepreneurship Edu-cation), durchgeführt von der Projektträ-ger bbw–Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.  V. und HOCHSPRUNG, nahmen im Sommersemester 39 Studie-rende der Regensburger Hochschulen teil. Siegerprämierung war am 8. Juli im Vielberth-Gebäude.

Für das im Juli 2014 beendete EFRE-Pro-jekt „Pro Gründergeist“ wickelte FUTUR, das die Projektleitung hatte, 2015 die Abrechnung ab. Die Maßnahmen in den Bereichen „Sensibilisierung, Ausbildung und Information“, „Scouting“ sowie „Be-ratung, Unterstützung und Mentoring“ wurden in eingeschränkteren Umfang im Rahmen der Zielvereinbarungen der UR mit dem Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst weitergeführt.

Beteiligung an Messen

Die Organisation der Messebeteiligung im Rahmen des bayerischen Gemeinschafts-standes erfolgte in Zusammenarbeit mit Charles Kern von der TU München, der die Messebeteiligung der bayerischen Hochschulen koordiniert. Die UR beteiligte sich an folgenden Fachmessen: CeBIT, 1.-20. März in Hannover: Prof. Dr. Bernd Ludwig mit „Mobile Fußgängerna-

vigation mit Indoor-Lokalisierung“ (Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwis-senschaften)

Intersolar, 10.-12. Juni in München: Prof. Dr. Ingo Morgenstern (Fakultät für Physik) „Alternative dezentrale Stromspeicher für sofortigen Einbau“

EXPO Real, 5.-7. Oktober in München: Prof. Dr. Steffen Sebastian (Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften) „Präsentation des Instituts für Immobilienwirtschaft IREBS“

Arbeitskreise

Eine Vielzahl von Gesprächen mit Vertretern von Institutionen, die in den Bereichen Wissenstransfer, Weiterbildung, Gründer- und Erfinderberatung, Wirtschafts- und Forschungsförderung tätig sind, fand statt. Im Arbeitskreis der Messe- und Trans-ferbeauftragten der bayerischen Hochschulen wurden die im Rahmen des bayeri-

2015 betreute FUTUR 63 Gründerteams und 124 Gründungsinteressierte.

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II Forschung

schen Gemeinschaftsstandes zu beschickenden Messen festgelegt, die Exponatvor-schläge gesichtet und die Organisation des Messegeschehens durchgeführt. Des Weiteren wurden transferrelevante Themen behandelt. Die Transferstellen der Bay-erischen Universitäten haben sich in der Arbeitsgemeinschaft TBU zusammenge-schlossen mit dem Ziel, Unternehmen beim ersten Kontakt den Zugriff auf das Trans-ferpotenzial der bayerischen Universitäten zu ermöglichen und damit Synergien zu nutzen. Trotz unterschiedlicher Organisationsformen und individuell-vielfältiger Ak-tivitäten der einzelnen Transferstellen realisiert die TBU im Auftrag des Staatsminis-teriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auch hochschulübergrei-fende Projekte und Maßnahmen wie z. B. die Bayerische Hochschulpatentinitiative, verschiedene Existenzgründerprogramme und das Transfer-Portal der bayerischen Hochschulen BayDat-Online. Im Gesprächskreis Technologietransfer Oberpfalz haben sich alle im Wissens- und Technologietransfer tätigen Einrichtungen der Region zu-sammengefunden, um ihre Aktivitäten zu koordinieren. Ein Arbeitstreffen der Er-finderberater sowie zwei Arbeitstagungen der Gründerberater sowie der Entrepre-neurship-Lehrenden der bayerischen Hochschulen fanden statt, ebenso fünf Treffen des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung des „5-Euro-Business“ und zur Durchfüh-rung bayernweiter Veranstaltungen wie der „5-Euro-Business“-Gründerwerkstatt und dem „5-Euro-Business“-Bayern Cup. Kontakte zu Industrie- und Handelskammern, zu Handwerkskammern, zum Ostbayerischen Technologie-Transfer-Institut, zu Hoch-schultransfereinrichtungen, zu Verbänden, weiteren Netzwerk-partnern sowie zu Clustern wurden ausgebaut.

Finanzierung und Einnahmen

Seit Einrichtung der Transferstelle 1989 werden durch Dienstleistungen und Maßnah-men Einnahmen erzielt. Die Vereinbarung aus dem Jahr 1995 zwischen dem Bayeri-schen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der UR sieht vor, dass diese Einnahmen zur Finanzierung der Transferstelle verwendet wer-den, um möglichst ein Drittel des Finanzierungsbedarfs zu decken. Diese Vorgabe wird seit vielen Jahren deutlich übertroffen. 2015 wurden Erlöse in Höhe von 208.512 € (305.372 € mit Overhead) erwirtschaftet.

http://www.uni-regensburg.de/verwaltung/organigramm/abteilung-4/ wissens-technologietransferhttp://www.uni-regensburg.de/Einrichtungen/FUTUR

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DFG Förderung

Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GSC 1046)

Die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien ist eine gemeinsame Einrich-tung der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Ihr Hauptziel ist, exzellente Be-dingungen für Promotionen im Bereich der Ost- und Südosteuropaforschung zu schaf-fen. Mit ihrer innovativen Forschungsagenda leistet die Graduiertenschule einen Bei-trag zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Area Studies.

Sprecher: Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (UR, Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas), Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (LMU München, Historisches Seminar – Geschichte Osteuropas) Beteiligte außeruniversitäre Einrichtungen: Bayerische Staatsbibliothek mit dem Son-dersammelgebiet Osteuropa (München), Collegium Carolinum (München), Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (München), Institut für Ostrecht (Re-gensburg), Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (Regensburg), Zentralinstitut für Kunstgeschichte mit Sammelschwerpunkt Ost- und Südosteuropa (München) An der UR maßgeblich beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (principal investigators): Prof. Dr. Rainer Arnold, Prof. Dr. Martin Aust, Prof. Dr. Klaus Buchenau, Prof. Dr. Volker Depkat, Prof. Dr. Ger Duijzings, Prof. Dr. Dorothee Gelhard, Prof. Dr. Alexander Graser, Prof. Dr. Björn Hansen, Prof. Dr. Walter Koschmal, Prof. Dr. Rainer Liedtke, Prof. Dr. Marek Nekula, Prof. Dr. Mark Spoerer. An der LMU München sind 17 principal investigators beteiligt.Laufzeit: 01.11.2012 – 31.10.2017Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (im Rahmen der Exzellenzinitiative) Fördervolumen: ca. 7,38 Mio. €Homepage: www.gs-oses.de

Die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien wurde 2012 als gemeinsame Einrichtung von UR und LMU gegründet. Sie ist das einzige von der Exzellenzinitiative geförderte Vorhaben an der UR. Ihr Hauptziel ist die Schaffung optimaler Rahmen-bedingungen für exzellente Promotionsprojekte im Bereich der geistes-, kultur-, so-zial- und rechtswissenschaftlichen Forschung über das östliche und südöstliche Eu-

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II Forschung

ropa. Das Qualifikationspro-gramm schafft eine Balance zwischen Freiraum für die ei-gene Forschung und Vertie-fung theoretischer wie auch methodischer Kenntnisse. Die Forschungsagenda zeich-net sich durch Interdisziplina-rität und Theoriegebunden-heit aus. Die drei Forschungs-felder sind: Grundlagen und Formen des sozialen und po-litischen Wandels, kulturelle und sprachliche Ordnungen sowie Infrastrukturen, Migra-tionen und Wissenstransfers.

Betont werden dabei auch die transnationalen Verflechtungen der Region mit ande-ren Teilen der Welt.

Zur Halbzeit der ersten Förderphase hat die Zahl der Promovierenden 43 erreicht. Elf Postdocs sind mit dem Ziel der Habilitation tätig. Neben (und in Verbindung mit) der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses versteht sich die Graduiertenschule als ein Knotenpunkt für die internationale Ost- und Südosteuropaforschung, wo über relevante Fragen reflektiert wird. So widmete sich die Jahrestagung im Mai in Regens-burg dem Thema „Cultural Hegemonies in Spaces of Diversity“.

Hervorstechendes Merkmal der Graduiertenschule ist ihre Internationalität, die nicht nur im Forschungsgegenstand begründet ist. Viele der Mitglieder sind internati-onaler Herkunft, zahlreiche internationale Partnerschaften mehren die Reichweite der Graduiertenschule. 2015 führte die Sommerschule nach Bischkek in Kirgisistan, eine Region, die von geopolitischer Konkurrenz sowie imperialen Erbschaften geprägt ist. Am 47. Jahreskongress der Association for Slavic, East European and Euroasian Studies in Philadelphia im November wurde die Regensburger Postdoktorandin Dr. Friederike Kind-Kovács mit dem „University of Southern California Book Prize in Literary and Cul-tural Studies“ ausgezeichnet, der Monografien zur Literatur und Kultur Russlands, Ost-europas oder Eurasiens würdigt.

Wie relevant die Beschäftigung mit Ost- und Südosteuropa gesellschaftlich ist, ver-deutlichten die Krisen in der Region. Zum nicht befriedeten Konflikt in der Ostukra-ine sowie der Aggression Russlands gegen die Ukraine kamen mit der Flüchtlingskrise sowie Russlands militärischem Engagement in Syrien weitere Herausforderungen für Europa. Wesentliches Ziel der Graduiertenschule ist es in diesem Zusammenhang, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. 2015 war es erneut die politische Situation in

Gruppenfoto der Graduiertenschule.

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DFG Förderung

der Ukraine. Zudem erinnerte eine Veranstaltungsreihe an das Massaker von Srebre-nica, das sich 2015 zum 20. Mal jährte.

Spinphänomene in reduzierten Dimensionen (SFB 689)

Übergeordnetes Thema des Sonderforschungsbereiches ist die Charakterisierung, Kon-trolle und Manipulation des Spinfreiheitsgrades in Elektronensystemen mit reduzier-ter Dimension. Unter Systemen reduzierter Dimension versteht man Halbleiter-Hetero-strukturen, die niederdimensionale Ladungsträgersysteme enthalten, Tunnelsysteme, dünne Schichten ferromagnetischer Halbleiter, z. T. nanostrukturiert oder in Halbleiter-Heterostrukturen eingebettet, Graphen und Kohlenstoff-Nanoröhren, Punktkontakte und molekulare Systeme. Langfristiges Forschungsziel ist die Realisierung einer effizi-enten Injektion, Manipulation und Detektion von Spins in dimensionsreduzierten Sys-temen, das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen sowie die Bereitstellung der Schlüsselelemente einer zukünftigen Raumtemperatur-Spintronik.

Sprecher: Prof. Dr. Dieter Weiss (Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik)Partner: Prof. Dr. Christian Back, Prof. Dr. Dominique Bougeard, Dr. Mariusz Ciorga, Dr. Andrea Donarini, Prof. Dr. Hubert Ebert, Dr. Jonathan Eroms, Prof. Dr. Jaroslav Fa-bian, Prof. Dr. Sergey Ganichev, Prof. Dr. Franz Gießibl, Prof. Dr. Milena Grifoni, Dr. An-dreas Hüttel, Prof. Dr. Rupert Huber, Dr. Tobias Korn, Prof. Dr. John Lupton, Prof. Dr. Jascha Repp, Prof. Dr. Klaus Richter, Prof. Dr. John Schliemann, Dr. Dieter Schuh, Prof. Dr. Christian Schüller, Prof. Dr. Christoph Strunk, Prof. Dr. Dieter Weiss, Prof. Dr. Paul Wenk, Prof. Dr. Josef ZweckLaufzeit: 01.01.2014 – 31.12.2017Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 9,82 Mio. € (2. Förderperiode)Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/sfb689

Computer, Mobiltelefone und MP3-Player enthalten eine Vielzahl elektronischer Bau-teile, in denen Elektronen, winzige Elementarteilchen, ihrer Arbeit nachgehen. In die-sen Bauelementen, wie Prozessoren oder Speicherchips, wird nahezu ausschließlich die elektrische Ladung der Elektronen genutzt, die über elektrische Felder gesteuert wer-den kann. Das Elektron besitzt aber nicht nur eine Elementarladung, sondern ist auch magnetisch und verhält sich wie ein winziger Stabmagnet mit Nord- und Südpol. Dies ist eine Folge des so genannten Elektronenspins: Das Elektron verhält sich wie ein Krei-sel, der sich um die eigene Achse dreht. Der Spin ist allerdings eine rein quantenme-chanische Größe und hat die seltsame Eigenschaft nur zwei Einstellmöglichkeiten für seine Kreiselachse zu haben: parallel oder anti-parallel zu einem Magnetfeld. Der Spin

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II Forschung

ist für die magnetischen Eigenschaften von Eisen und anderen Ferromagneten verant-wortlich. Ferromagnetische Materialien werden u. a. zur Datenspeicherung eingesetzt, z. B. in Festplatten von Computern. Ein magnetisches Muster wird auf die Festplatte geschrieben und über elektrische Induktion oder – neuerdings – spintronische Bauele-mente ausgelesen. Letztere erlauben das Auslesen viel höherer Speicherdichten, z. B. in einem iPod.

Das Forschungsgebiet des SFB liegt auf dem Gebiet der Spintronik – eine Kombi-nation aus den Begriffen Spin und Elektronik. Ziel ist es hierbei, elektronische und ma-gnetische Eigenschaften in einem Material bzw. in zusammengesetzten Materialien (Heterostrukturen) zu kombinieren. Hierfür wird mit Halbleiter-Heterostrukturen, ferro-magnetischen Halbleitermaterialien, nanostrukturierten Systemen aber auch mit Mo-lekülen, atomar dünnen Lagen aus Kohlenstoff (Graphen) und Kohlenstoffnanoröhren gearbeitet. Derzeit arbeiten 23 Projektleiter in 18 geförderten Projekten. Über 30 Pro-movierende und Postdocs können im Rahmen des SFB zusätzlich beschäftigt werden und haben so die Möglichkeit modernste Technologien in den Bereichen Halbleiter-physik, Magnetismus, Supraleitung und molekularer (Spin)Elektronik kennen zu lernen. In der Theorie besteht die Möglichkeit, sich mit modernen analytischen und numeri-schen Methoden der Theorie der Kondensierten Materie zu befassen.

Ein Teil der Mitglieder beim internen Workshop im Oktober 2015 in Frauenwörth / Chiemsee.

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DFG Förderung

Strukturelle, physiologische und molekulare Grundlagen der Nierenfunktion (SFB 699)

Der SFB befasst sich mit der interdisziplinären Erforschung der Nieren-funktion als Grundlage zum Verständnis der Entstehung und Behan-delbarkeit von Nierenerkrankungen.

Sprecher: Prof. Dr. Armin Kurtz (Lehrstuhl für Physiologie), Prof. Dr. Ralph Witzgall (Lehrstuhl für Molekulare und Zelluläre Anatomie)Partner: Lehrstühle für Humananatomie und Embryologie, Biochemie, Biophysik, Pharmakologie, Funktionelle Genomik, Innere Medizin IILaufzeit: 01.01.2006 – 31.12.2017Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: ca. 24 Mio. €Homepage: www-sfb699.uni-regensburg.de

Primäre Nierenerkrankungen und systemische Erkrankungen, welche ihren Ursprung in Nierenfehlfunktionen nehmen, sind weltweit im Zunehmen. Derzeit sind etwa 10 % der Bevölkerung von Nierenerkrankungen betroffen. Für Nierenerkrankungen steht eine Reihe von effektiven Behandlungsverfahren bis hin zur Nierentransplantation zur Verfü-gung. Allerdings ist die Behandlung in den meisten Fällen nur symptomatisch möglich, eine Behandlung im Sinne einer restitutio ad integrum ist nur in seltenen Fällen erfolg-reich. Der wesentliche Grund hierfür liegt in der lückenhaften Kenntnis über die Kausal-mechanismen auf Organ- und Zellebene, die zunächst zur Fehlfunktion einzelner Nie-renleistungen führen und sich dann zu Nieren- bzw. systemischen Erkrankungen weiter-entwickeln. Ziel des SFB ist es, durch Bündelung verschiedener Fachkompetenzen das Verständnis der Nierenfunktion auf molekularer, zellulärer und organintegrativer Ebene voranzutreiben, um damit eine verbreiterte Basis für das kausale Verständnis der Patho-physiologie der Niere und für Nierenfehlfunktionen und -erkrankungen zu schaffen.

Eingesetzt werden alle modernen Methoden der Bildgebung, Zellbiologie, Zellphy-siologie und Molekularbiologie, bis hin zur Funktionsanalyse der Niere im Versuchstier und wenn möglich im Menschen. Dazu arbeiten Spezialisten aus den einzelnen Berei-chen eng und synergistisch zusammen. Aufbauend auf der Normalfunktion der Niere werden zum einen die Grundlagen genetischer Nierenerkrankungen (z. B. Zystennie-ren, Mutationen von Kaliumkanälen, Connexinen etc.) untersucht und zum anderen die Grundlagen von Fehlfunktionen, wie sie prinzipiell bei jedem Menschen auftreten könnten (z. B. Entwicklung einer Nierenfibrose, Bluthochdruck etc.), analysiert. Seit Be-ginn seiner Förderung vor neun Jahren hat der SFB in über 330 wissenschaftlichen Pu-blikationen die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit präsentiert.

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II Forschung

Die Bildung von Ribosomen: Grundlagen der RNP-Biogenese und Kontrolle ihrer Funktion (SFB 960)

Proteine und Ribonukleinsäuren bilden in lebenden Zellen zusammen eine große An-zahl makromolekularer Komplexe, die Ribonukleoproteinkomplexe (RNPs). Viele von ihnen wirken zusammen als wichtige Faktoren in einer Vielzahl biologischer Netz-werke. Fehlerhafter Zusammenbau oder Fehlfunktionen von RNPs haben oft drastische Störungen von zellulären Funktionen oder Krankheiten zur Folge. Deshalb entwickelt sich die Forschung zur Assemblierung und Regulation von RNP-Funktion zu einer zen-tralen Thematik der modernen Lebenswissenschaften. Der SFB untersucht prinzipielle Mechanismen, wie solch komplizierte molekulare Maschinen entstehen und wie sie in ihrer Funktion reguliert werden können.

Sprecher: Prof. Dr. Herbert Tschochner (Lehrstuhl Biochemie III, Biochemie-Zentrum Regensburg)Partner: Dr. Astrid Bruckmann, Prof. Dr. Thomas Dresselhaus, Dr. Julia Engelmann, Prof. Dr. Klaus Grasser, Prof. Dr. Dina Grohmann, PD Dr. Joachim Griesenbeck, Dr. Markus Kretz, Prof. Dr. Gernot Längst, Dr. Jan Medenbach, Prof. Dr. Gunter Meister, Prof. Dr. Rainer Merkl, Dr. Philipp Milkereit, Prof. Dr. Wolfgang Seufert, PD Dr. Stefanie SprunckLaufzeit: 01.07.2011 – 30.06.2019Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: ca. 8,9 Mio. € (1. Förderperiode), ca. 10,6 Mio. (2. Förderperiode)Homepage: http://www.uni-regensburg.de/biologie-vorklinische-medizin/sfb960/ bzw. http://graduate-academy.sfb960.de

Im SFB werden ineinandergreifende Prozesse, die für die Entstehung reifer Riboso-men notwendig sind, analysiert und mit entsprechenden Vorgängen, die zur Entste-hung anderer RNPs wichtig sind, verglichen. Dabei stehen Interaktionen mit RNAs oder mit anderen RNPs, die zur Entstehung von RNPs oder zur Kontrolle der RNP/Riboso-men-Aktivität bedeutend sind, im Vordergrund. Dadurch wird es möglich, sowohl ge-meinsame Prinzipien, als auch spezifische Eigenschaften bei der RNP-Bildung besser zu verstehen und Einblicke in das komplexe Zusammenspiel verschiedener RNPs, die wichtige zelluläre Prozesse kontrollieren, zu bekommen. Die Methoden, die in Einsatz kommen, decken ein breites Spektrum der molekularen Biologie ab. Neben ausgefeil-ten biochemischen zellbiologischen und genetischen Anwendungen stehen moderne Methoden der Proteinanalytik (Massenspektrometrie), der RNA-Biologie, der Fluores-zenzmikroskopie sowie von genomweiten DNA- und RNA Hochdurchsatz-Analysen im Mittelpunkt. Experten aus unterschiedlichen Richtungen des RNP-Feldes können sich so optimal ergänzen.

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DFG Förderung

Der SFB wurde im März durch eine 14-köpfige internationale Expertenkommis-sion erneut positiv begutachtet. Zusätzliche Teilprojekte aus der Genetik, Mikrobiolo-gie und Bioinformatik konnten aufgenommen werden. Als positiv bei der Begutach-tung wurde die Integration zweier Nachwuchsgruppen und die Methodenerweiterung durch die Möglichkeit der Anwendung von Einzelmolekülanalysen angesehen. Auch das GRK „RNA Biology“ wurde von den Gutachtern gewürdigt.

Higher Invariants – Interactions between Arithmetic Geometry and Global Analysis (SFB 1085)

Das Ziel des SFB ist es, durch eine Verbindung von Forschenden aus der Arithmetischen Geometrie und der Globalen Analysis eine gemeinsame systematische Untersuchung höherer Invarianten zu initiieren und die gemeinsamen Konstruktions- und Berech-nungsprinzipien derselben besser zu verstehen.

Sprecher: Prof. Dr. Guido Kings (Lehrstuhl für Mathematik IV), Prof. Dr. Uwe Jannsen (Lehrstuhl für Mathematik V)

Überblick, wie die RNPs, die in den verschiedenen Teilprojekten A1-B7 untersucht werden, auf zellulärer Ebene zusammenwirken.

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II Forschung

Partner: Prof. Dr. Bernd Ammann, Prof. Dr. Ulrich Bunke, Prof. Dr. Stefan Friedl, Prof. Dr. Walter Gubler, Prof. Dr. Moritz Kerz, Prof. Dr. Klaus Künnemann, Prof. Dr. Clara Löh, Prof. Dr. Niko Naumann, Dr. Thomas Nikolaus, Prof. Dr. Günter TammeLaufzeit: 01.04.2014 – 31.12.2017Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: 4,6 Mio. € Homepage: http://www-app.uni-regensburg.de/Fakultaeten/MAT/sfb-higher- invariants/index.php/Main_Page

In der Mathematik spielen geometrische Invarianten eine wichtige Rolle. Diese ordnen komplizierten geometrischen Objekten einfachere algebraische Strukturen zu, mit dem Ziel die Objekte zu beschreiben und zu klassifizieren. Viele tiefliegende Erkenntnisse in der Mathematik beruhen auf der erfolgreichen Anwendung dieses Prinzips. Neue Ideen haben das Verständnis klassischer geometrischer Invarianten in den letzten Jah-ren verändert und gezeigt, wie man diese mit technisch anspruchsvollen Methoden systematisch zu höheren Invarianten verfeinern kann. Diese Entwicklung wird v. a. von der Arithmetischen Geometrie und der Globalen Analysis vorangetrieben. Trotz unter-schiedlicher Stoßrichtung beider Gebiete beeinflussen sich die dabei benutzten Tech-niken und Konzepte zunehmend. Viele der manchmal überraschenden Beziehungen zwischen den höheren Invarianten in beiden Gebieten sind bisher nicht geklärt oder systematisch untersucht.

Hadron Physics from Lattice QCD (SFB / TR-55)

Entwicklung neuartiger Höchstleistungsrechner und ihr Einsatz im Bereich der theo-retischen Teilchenphysik, insbesondere zu Rechnungen im Rahmen der Quantenchro-modynamik.

Sprecher: Prof. Dr. Andreas Frommer (Fachbereich Mathematik, Bergische Universität Wuppertal). In der zur Förderung empfohlenen dritten Förderperiode wird wieder Prof. Dr. Andreas Schäfer (Lehrstuhl für Theoretische Physik, UR) Sprecher sein. Partner: Prof. Dr. Vladimir Braun, Prof. Dr. Tilo Wettig, Prof. Dr. Andreas Schäfer, Prof. Dr. Gunnar Bali, Prof. Dr. D. Pleiter, Bergische Universität Wuppertal, Forschungszent-rum Jülich, Cray, IBM, Intel, Eurotech, Broadcom u. a. Laufzeit: 01.07.2008 – 30.06.2020 (vermutlich) Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: 8,9 Mio. € (1. Phase), 7,4 Mio. € (2. Phase), 7,11 Mio. € (3. Phase ver-mutlich), Großgeräte der Länder (Bayern) 387.000 €, Forschungsgroßgeräte (1. Phase) ca. 1,5 Mio. € (mit RZ), Forschungsgroßgeräte (2. Phase) 1,5 Mio. € (DFG, Bayern, NRW)

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DFG Förderung

Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/sfbtr55

Aus der Synthese von Quantentheorie und Relativitätstheorie hat sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts die Quantenfeldtheorie (QFT) entwickelt. Mit Ausnahme der Gravita-tion scheint die Quantenfeldtheorie alle bekannten Wechselwirkungen und Effekte mit teilweise extrem großer Genauigkeit zu beschreiben und ist somit die Basis aller Natur-wissenschaften. Die dazu benötigten Teilchen sowie ihre Eigenschaften und Wechselwir-kungen bezeichnet man zusammengenommen als Standardmodell. Der komplizierteste Teil des Standardmodells beschreibt die Wechselwirkung der Quarks und Gluonen und wird als Quantenchromodynamik (QCD) bezeichnet. Quarks und Gluonen können nie als isolierte Teilchen auftreten, sondern immer nur in Bindungszuständen, den Hadronen. Die bekanntesten Hadronen sind das Proton und das Neutron. Ziel ist es, diese Bindungs-zustände, von denen es Hunderte gibt, besser zu verstehen. Hierfür gibt es viele Motive: Die mangelnde Kenntnis der Hadronen stellt das größte Hindernis bei der Suche

nach ‚Neuer Physik‘ dar, was die zentrale Aufgabe aller Teilchen-Beschleuniger wie dem Large Hadron Colliders (LHC) des CERN in Genf ist.

Der Übergang zwischen der Quark-Gluon-Beschreibung und einer Beschreibung auf der Basis der hadronischen Bindungszustände ist das Musterbeispiel schlecht-hin für den Übergang zwischen verschiedenen Beschreibungsebenen, die sich mit mathematischer Präzision ineinander übersetzen lassen.

Hadronen zeigen eine Vielzahl faszinierender Eigenschaften, die aus der Kombina-tion von Relativitätstheorie, Quantentheorie und nichtlinearer Dynamik resultieren. Diese will man verstehen.

Das frühe Universum befand sich in der Hochtemperaturphase der QCD. Deren de-tailliertes Verständnis ist daher auch für die Kosmologie essentiell.

Viele der wichtigsten Größen in der Hadronenphysik kann man nicht mathematisch exakt, ausrechnen. Durch eine Reihe nicht-trivialer Umformungen kann man ihre Bestim-mung aber in ein rein statistisches Problem übersetzen, das man mit numerischen Me-thoden (näherungsweise) lösen kann. Hierbei muss die kontinuierliche Raum-Zeit durch ein vierdimensionales Punktgitter approximiert werden (man spricht von Gitter-QCD, englisch: Lattice QCD). Derartige Rechnungen erfordern die weltweit leistungsstärksten Großrechner. Tatsächlich hat die Gitter-QCD deren Entwicklung maßgeblich vorangetrie-ben. So werden im SFB besonders energie-effiziente Höchstleistungsrechner entwickelt und gebaut. In dem gegenwärtigen Hardware Projekt (QPACE I 2 und 3) wird in Kolla-boration mit Intel deren neue MIC (Many Integrated Cores) –Technologie verwendet.

Ein anderes Merkmal des SFB ist die enge Zusammenarbeit zwischen Physikern und Mathematikern bei der Entwicklung verbesserter numerischer Methoden zur Bewäl-tigung der gestellten Aufgaben. Da sich Fortschritte auf diesem Gebiet unmittelbar in eingesparte Computer-Kosten in Millionenhöhe umrechnen lassen, ist ein derart

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II Forschung

ausgewogenes Forschungsprogramm im Hardware- und mathematisch-methodischen Bereich sinnvoll, aber nur an sehr wenigen Orten realisiert.

Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung – Physikalische Konzepte und Materialaspekte (SFB 631, UR-Beteiligung)

Der SFB ist eine Institution der Universitäten in München, Regensburg und Augsburg. Er studiert die physikalischen Konzepte, Materialaspekte und technologischen Grund-lagen der Quanteninformationsverarbeitung auf der Basis von Festkörpern. Dieses in-terdisziplinäre Forschungsfeld hat das Potenzial, viele Gebiete der Wissenschaft und Technologie zu revolutionieren. Es behandelt die Dynamik von Quantenbits, d. h. von Quantensystemen im Festkörper. Bits in konventionellen Computern haben zwei logi-sche Zustände, 0 und 1. Im Gegensatz dazu kann ein Quantenbit auch alle Überlage-rungen der Zustände 0 und 1 einnehmen, und diese über quantenkohärente Register mit anderen Quantenbits verknüpfen. Der SFB hat die Vision Information auf der Basis von quantenphysikalischen Prinzipien zu verarbeiten und zu übertragen. In der insge-samt zwölfjährigen Laufzeit wurden bezüglich der in diesem Bereich grundlegenden physikalischen Fragen und technologischen Probleme wesentliche Fortschritte erzielt.

Beteiligte an der UR: Prof. Dr. Dominique Bougeard, Prof. Dr. Milena Grifoni, Dr. Andreas Hüttel, Prof. Dr. John Schliemann, Prof. Dr. Christoph StrunkLaufzeit: 01.07.2011 – 30.06.2015Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 7,54 Mio. € (gesamt), 752.450 € (UR)Homepage: www.wmi.badw-muenchen.de/SFB631

Die wesentlichen Fragen sind: Wie können funktionsfähige Quantenbits realisiert, ef-fektiv gesteuert und ausgelesen werden? Wie können mehrere Quantenbits gekoppelt und komplexere Systeme realisiert werden? Wie kann Quanteninformation über große Abstände übertragen werden? Der SFB kombiniert Quanteninformationstheorie, expe-rimentelle und theoretische Festkörperphysik, Quantenoptik, Materialwissenschaft, Na-notechnologie und Elektrotechnik. Bisher ist unklar, welche der verschiedenen Formen von Quantenbits sich in der Praxis durchsetzen wird. Daher werden unterschiedliche Funktionsprinzipien verfolgt. Die Verwendung von Überlagerungs-Zuständen macht bei bestimmten, für klassische Computer unlösbaren Problemen ein stark paralleles Rechnen möglich, welches über eine bloße Erhöhung der Rechengeschwindigkeit weit hinaus-geht. Während der Bau echter Computer wegen der großen technischen Probleme nur auf lange Sicht realisierbar scheint, ist es möglich, dass Nischenanwendungen im Bereich der abhörsicheren Kommunikationsmethoden etwas früher Realität werden.

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DFG Förderung

Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Pflanzen (SFB 924, UR-Beteiligung)

Der Klimawandel und eine rasant wachsende Weltbevölkerung stellen die Landwirt-schaft und die Pflanzenzüchtung vor große Herausforderungen. Um die Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln gewährleisten zu können, werden immer leistungs-stärkere und gleichzeitig widerstandsfähigere Pflanzen benötigt. Seit 2011 untersu-chen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Regensburg und München unter Federführung der TU München die molekularen Mechanismen, die bei Pflanzen für er-tragsrelevante Eigenschaften, wie Befruchtungserfolg oder Schädlings- und Trockenre-sistenzen, verantwortlich sind. Langfristig soll Wissen zur Züchtung neuer Kulturpflan-zen-Sorten mit modernsten Methoden der Pflanzenbiotechnologie genutzt werden.

Sprecher: Prof. Dr. Claus Schwechheimer (Lehrstuhl für Systembiologie der Pflanzen, TU München), stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Thomas Dresselhaus (Lehrstuhl für Zell-biologie und Pflanzenbiochemie, UR)Partner: TU München (Wissenschaftszentrum Weihenstephan), LMU München, Hel-moltz Zentrum MünchenLaufzeit: 01.07.2015 – 30.06.2019 (2. Förderperiode)Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: ca. 10,8 Mio. €Homepage: http://sfb924.wzw.tum.de

In 20 Teilprojekten forscht der SFB an der Modellpflanze Ackerschmalwand (Arabido-psis thaliana) und an agrarischen Nutzpflanzen (Mais, Gerste, Tomate). Die gewon-nenen Erkenntnisse sollen später auf andere Nutzpflanzen übertragen werden. Dabei kommt es zunächst darauf an, die molekularen Mechanismen zu verstehen, anhand derer sich entscheidet, ob die Pflanzen groß oder klein werden, ob sie viele oder we-nige Samen bilden können, ob sie Trockenzeiten gut überstehen oder wie erfolgreich sie sich gegen Schädlinge zur Wehr setzen. Sind die molekularen Mechanismen ver-standen, können die Schlüssel-Gene genutzt werden, um verbesserte Pflanzensorten herzustellen.

Die drei Regensburger Teilprojekte befassen sich insbesondere mit molekularen Me-chanismen, die Ertragsbildung regulieren: In der AG Dresselhaus wird an der Modell- und Nutzpflanze Mais untersucht, wie

Pollenschläuche, die Spermazellen zum Eiapparat transportieren, mit dem umlie-genden mütterlichen Gewebe kommunizieren und wie fremde Pollenschläuche ab-gewehrt werden. Bei Mais benutzen einige krankheitserregende Pilze ähnliche In-

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II Forschung

fektionswege wie Pollenschläuche und verhindern so eine erfolgreiche Abwehr, indem sie Pollenschläuche imitieren. Durch vergleichende Ana-lysen wurden Signalwege identifi-ziert und sollen weiter charakterisiert werden, die es langfristig ermögli-chen, nicht nur Kreuzungsbarrieren zwischen Gräsern zu überwinden um

den Genpool von Nutzpflanzen zu erhöhen, sondern auch helfen, molekulare Bar-rieren gegen eindringende Pilze aufzubauen, um pilzresistente Nutzpflanzen zu er-zeugen.

Die AG Sprunck untersucht molekulare Mechanismen der Gameteninteraktionen (zwischen Spermazellen und Eizellen sowie den so genannten Zentralzellen) wäh-rend der doppelten Befruchtung. Erkennungsproteine an der Zelloberfläche spie-len hierbei vermutlich die Hauptrolle und wurden bei der Modellpflanze Arabidop-sis identifiziert. Diese sollen jetzt funktionell untersucht werden, da der Fortpflan-zungserfolg und somit der Pflanzenertrag unmittelbar mit erfolgreicher Befruchtung korrelieren.

In der AG Hammes werden die Aminosäureversorgung zwischen natürlichen und Fadenwürmer-induzierten so genannten Verbrauchs-Geweben bei Arabidopsis und jetzt auch in Nutzpflanzen wie Mais und Lotus untersucht. Aminosäuren sind die Hauptbestandteile von Proteinen, unserem wichtigsten Nahrungsmittel. Insbeson-dere die essentiellen Aminosäuren Lysin und verzweigtkettige Aminosäuren sind häufig nur unzureichend in Pflanzensamen enthalten. Es sollen daher Aminosäu-retransporter identifiziert und gemeinsam mit verwandten Auxin-Hormon-Trans-portern charakterisiert werden, die Verbrauchs-Gewebe (insbesondere Samen und durch Fadenwürmer induzierte Riesenzellen) mit diesen Aminosäuren versorgen. Das erzeugte Wissen kann anschließend nicht nur genutzt werden, um den Ge-halt an essentiellen Aminosäuren in Samen zu erhöhen, sondern zusätzlich um den Befall von Pflanzen durch Fadenwürmer und damit verbundene Ertragsausfälle zu vermindern.

Leitungsbahnen versorgen sich entwi-ckelnde Samen. In der Entladungszone (rot) werden Aminosäuren freigesetzt aus denen anschließend u. a. Speicherprote-ine aufgebaut werden.

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DFG Förderung

Regulation und Pathologie von molekularen Prozessen der visuellen Funktion (FOR 1075)

Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Sehbehinderung und Erblin-dung sind daher schicksalhafte Erkrankungen, die für den Betroffenen zu einer mas-siven Einschränkung der Selbständigkeit und zu einem hochgradigen Verlust an Le-bensqualität führen. In Deutschland gelten, nach der Definition der Weltgesundheits-organisation, 164  000 Menschen als blind und über eine Million als sehbehindert. Die häufigsten Krankheitsbilder sind die altersabhängige Makuladegeneration, das Glaukom (grüner Star), die durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus hervorgeru-fene Erkrankung der Netzhaut (diabetische Retinopathie) sowie die Gruppe der vererb-ten Netzhautdegenerationen. Da die drei erstgenannten Erkrankungen mit zunehmen-dem Alter gehäuft auftreten, ist auf Grund der steigenden Lebenserwartung davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren die Zahl der Sehbehinderten und Blinden in Deutschland dramatisch zunehmen wird. Eine grundlagenbetonte Erforschung der molekularen Ursachen, die zum Verlust der Sehfunktion führen, ist daher dringend er-forderlich, um mittel- bis langfristig geeignete kausale Therapieansätze zu erarbeiten.

Sprecher: Prof. Dr. Ernst Tamm (Lehrstuhl für Humananatomie und Embryologie)Partner: Prof. Dr. Bernhard Weber, PD Dr. Rudolf Fuchshofer, Prof. Dr. Mark Greenlee, Prof. Dr. Herbert Jägle, Prof. Dr. Thomas Langmann (Universitätsaugenklinik Köln), Dr. Andreas Ohlmann, Dr. Tina Plank, PD Dr. Heidi Stöhr, Prof. Dr. Olaf Strauß (Klinik für Augenheilkunde, Charité Berlin)Laufzeit: 01.09.2011 – 31.03.2015 (2. Förderperiode)Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 2,9 Mio. €Homepage: www.uni-regensburg.de/FOR1075

Ansatzpunkt der Forschungstätigkeit ist die Beobachtung, dass es bei den am häu-figsten zur Erblindung führenden Krankheiten zum Untergang von Nervenzellen in der Netzhaut des Auges kommt. Dieser Zelltod wird nun primär ausgelöst durch das zu-nehmende Versagen von Hilfssystemen, wie der Durchblutung, dem Augeninnendruck und dem Immunsystem, die alle notwendig sind, um den komplexen Stoffwechsel von Nervenzellen der Netzhaut aufrechtzuerhalten und den Zelluntergang zu verhindern. In der Forschergruppe werden in einem fachübergreifenden, multidisziplinären Ansatz diese Systeme erforscht, um die Ursachen für eine fehlerhafte Funktion bei zur Erblin-dung führenden Netzhauterkrankungen aufzudecken und neue Therapiekonzepte zu erarbeiten. Herausragender Erfolg war 2015 die Entdeckung, dass das Signalmolekül „transforming growth factor β“ eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gefäßver-

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II Forschung

änderungen bei der diabetischen Retinopathie spielt. PD Dr. Dr. Barbara Braunger (Ins-titut für Anatomie), Nachwuchswissenschaftlerin der Forschergruppe, wurde dafür mit dem Retina-Förderpreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sowie mit dem Nachwuchspreis der Anatomischen Gesellschaft ausgezeichnet. Innerhalb der beteiligten Fakultäten ist die Augenforschung fest verankert. So ist das Thema „Neu-rowissenschaften mit Augenforschung“ ein Schwerpunkt im Strukturplan der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin. Die Forschergruppe ist auch Teil des Themenver-bundes „Sehen und Verstehen“ (s. S. 142).

Selektion und Adaption während der metastatischen Krebsprogression (FOR 2127)

Ziel der Forschergruppe ist die systematische Analyse der metastatischen Krankheits-progression. Im Zentrum steht die Erforschung der evolutionären Prozesse, die zur frühen Koloniebildung und zum Auswachsen einer Metastase, aber auch zur Resis-tenzbildung gegen selektive Therapien führen. Untersucht wird, wie die Tumorzel-len sowohl intrinsischen (cellular failsafe) wie auch extrinsischen, d. h. durch die Mi-kroumgebung ausgeübte Kontrollmechanismen bei der Metastasierung entgehen. Hierfür stellen die Projektpartner zahlreiche Technologien bereit, die eine umfas-sende Analyse lege artis erlauben. Genomische, epigenomische und transkriptomi-sche Veränderungen werden erfassen und in einen Zusammenhang mit dem zellulä-ren Stammbaum der Krebsausbreitung gesetzt. Ebenso werden die zellulären Interak-tionen zwischen Immunzellen und Zellen der metastatischen Nischen untersucht. Für die erste Antragsperiode steht die Ermittlung fundamentaler Prinzipien in zwei trans-genen Mausmodellen für das Mammakarzinom und das Melanom im Zentrum, um anschließend gezielte Hypothesen und Erkenntnisse an Patientenproben zu überprü-fen.

Sprecher: Prof. Dr. Christoph Klein (Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapie-verfahren)Partner: Prof. Ehud Shapiro (Weizmann Institut Rehovot, Israel), Prof. Dr. Rainer Spang, Prof. Dr. Michael Rehli, Prof. Dr. Anja Bosserhoff und Dr. Silke Kuphal (Universität Erlan-gen), Prof. Dr. Claus Hellerbrand, Dr. Sven A. Lang, Dr. Alexander Krömer, Prof. Dr. Ed-ward Geissler, Dr. Philipp Renner, Dr. Christiana Hackl, Prof. Dr. Gunter MeisterLaufzeit: 01.06.2014 – 31.05.2017 (1. Förderperiode)Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 3,8 Mio. €Homepage: www.for2127.de

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DFG Förderung

Die Forschergruppe ist in zwei thematische Schwerpunkte unterteilt. Der erste umfasst fünf Projekte und untersucht die zellulären Veränderungen der Tumorzellen. Hier wird verglichen, welche Veränderungen wesentlich sind für die Entstehung von Metasta-sen. Untersucht werden verschiedene zelluläre Regulationssysteme, vergleichend zwi-schen Primärtumor und Metastasen und durch die gemeinsame Analyse an denselben Proben wird gehofft, besser verstehen zu lernen, wie die verschiedenen Regulations-mechanismen ineinander greifen. Allein drei Projekte dienen dem Zweck, durch ma-thematische Modellierung und Bioinformatik die Evolution der systemischen Krebser-krankung besser verstehen zu lernen und die entscheidenden molekularen Schritte zu identifizieren. Der zweite Schwerpunkt umfasst drei Projekte, die der Tatsache Rech-nung tragen, dass der Krebs von einem Patienten umgeben ist. Einmal wird gezielt die metastatische Nische in der Leber untersucht, dann der Effekt, den natürliche Killer-zellen in verschiedenen Organen auf das Anwachsen der Krebszellen haben könnten. Schließlich untersucht ein Projekt noch die Effekte, die bestimmte Therapien auf spezi-fische Regulationsmechanismen haben.

Vom 1.–3. Juni 2016 wird die FOR 2127 ihr erstes Internationales Symposium in Regensburg abhalten und dort die ersten wichtigen Ergebnisse mit internationalen Koryphäen auf dem Gebiet der Metastasierungsforschung diskutieren.

Teilnehmer des Retreats am 5./6. März 2015 in Neunburg vorm Wald.

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II Forschung

Topological Electronics (FOR 1483, Teilprojekt UR)

In der Forschergruppe arbeiten acht Arbeitsgruppen aus vier Universitäten, zwei in Japan und zwei in Deutschland, auf dem Gebiet der Topologischen Elektronik zusam-men. Unter dem Begriff Topologische Elektronik sind im Rahmen dieses Projektes Un-tersuchungen an Topologischen Isolatoren, zu nichtlokaler Kohärenz und Verschrän-kung und der Rolle von geometrischen Phasen im elektrischen Transport zusammen-gefasst. Langfristiges Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Konzepten für eine dissipationslose Elektronik und neuen Ansätzen für eine festkörperbasierte Quanten-informationstechnologie.

Sprecher: Prof. Dr. Laurens Molenkamp (Physikalisches Institut, Julius-Maximilians-Uni-versität Würzburg)Partner: Prof. Dr. Sergey Ganichev, Prof. Dr. Klaus Richter, Prof. Dr. Naoto Nagaosa (Uni-versity of Tokyo), Prof. Dr. Junsaku Nitta (Tohoku University, Sendai, Japan), Prof. Dr. Yuzo Ohno (Tohoku University, Sendai, Japan), Prof. Dr. Seigo Tarucha (University of Tokyo, Tokyo, Japan), Prof. Dr. Björn Trauzettel (Universität Würzburg), Prof. Dr. Dieter WeissLaufzeit: 2010 – 2015Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft und JST (Japan Science and Technology Agency) im Rahmen des strategischen Deutsch-Japanischen Kooperationsprogram-mes „Nanotechnology contributing Electronics, Information and Communication“ Fördervolumen: 271.700 € Homepage: http://ep3.physik.uni-wuerzburg.de/wikis/Topotronics/#workareas

Im Mittelpunkt der Forschergruppe stehen topologische Effekte, bei denen physikali-sche Messgrößen durch das Zusammenspiel der Geometrie des Leiters und der Phase der Elektronenwellenfunktion bestimmt werden. Insbesondere werden Quantenef-fekte in niederdimensionalen Elektronen-und Lochsystemen untersucht, die durch die Geometrie des Leiters/der elektronischen Struktur geschützt werden. Die Quantenphä-nomene, die untersucht werden, beinhalten (A) Spin-Bahn Wechselwirkung, (B) To-pologische Isolatoren, und (C) die Nichtlokale Erzeugung von (quantenmechanischer) Verschränkung. Bei all diesen Konzepten spielt die Geometrieabhängigkeit der quan-tenmechanischen Zustände und ihrer Wechselwirkungen eine wesentliche Rolle. (A) ist eine Manifestation sowohl relativistischer als auch quantenmechanischer Effekte auf die Bewegung von Elektronen und (B)  ist ein neuer quantenmechanischer Zustand, der auftritt, wenn das Innere eines Leiters isolierend ist (Existenz einer Energielücke), wohingegen am Rand ausgedehnte Zustände vorhanden sind, die elektrische Leitung ermöglichen. (C) ist ein Konzept um unabhängige Quantenoperationen räumlich ge-trennter, verschränkter Elektronenpaare zu ermöglichen. Dies ist für die Realisierung einer festkörperbasierten Quanteninformationstechnologie von großer Bedeutung.

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DFG Förderung

Der Tumormetabolismus als Modulator der Immunantwort und Tumorprogression (KFO 262)

Veränderungen im Stoffwechsel von Krebs-zellen bilden nicht nur eine notwendige Vo-raussetzung für deren Vermehrung son-dern unterstützen auch deren Infiltration in angrenzendes Gewebe und letztendliche Streuung in andere Körperregionen über die Hemmung der natürlichen Immunabwehr des Körpers gegen Tumore. Die Aufklärung der Mechanismen, die zu spezifischen Veränderungen im Stoffwechsel von Krebszel-len führen und wie Tumorstoffwechselprodukte Immunzellen beeinflussen, bildet die Grundlage für die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze in der Krebsmedizin.

Sprecher: Prof. Dr. Peter Oefner (Lehrstuhl für Funktionelle Genomik)Partner: Prof. Dr. Wolfgang Herr, Prof. Dr. Marina Kreutz, Dr. Simone Thomas, Dr. Kathrin Renner-Sattler, Dr. Gudrun Köhl, Dr. Katja Dettmer-Wilde, PD Dr. Jörg Reinders, Prof. Dr. Wolfram Gronwald, Prof. Dr. Rainer Spang, Prof. Dr. Claus Hellerbrand, Prof.

Mitglieder beim Kick-Off Meeting in Würzburg.

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II Forschung

Dr. Mark Berneburg, Dr. Elisabeth Kohl, Dr. York Kamenisch, Dr. Corinna Seliger, Prof. Dr. Dr. Michael Leitzmann; Prof. Dr. Andreas Mackensen und Dr. Michael Aigner (Uni-versität Erlangen)Laufzeit: 01.09.2014 – 31.08.2017 (2. Förderperiode)Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 2,5 Mio. €Homepage: www.tumormetabolism.com

Der deutsche Biochemiker Otto Warburg hatte bereits vor 90 Jahren erhöhte Konzen-trationen von Milchsäure, einem Produkt des Abbaus von Traubenzucker, in Tumo-ren beobachtet und daraus die Hypothese abgeleitet, dass eine Störung der Funktion der Mitochondrien, die normalerweise als Energielieferanten der Zelle fungieren, ein Hauptgrund für das Wachstum von Krebs ist. Heute nimmt man an, dass die mito-chondriale Atmungskette in den meisten Tumoren intakt ist und die gesteigerte Auf-nahme und Verstoffwechselung von Glucose und der Aminosäure Glutamin der Be-reitstellung von Ausgangsstoffen für die Synthese von Nukleinsäuren, Aminosäuren und Lipiden als Voraussetzung für Wachstum und Vermehrung der Tumorzellen dient. Weitere charakteristische Veränderungen des Tumorstoffwechsels sind eine erhöhte Fettsäuresynthese sowie die vermehrte Bildung von Kynureninen, Arginin und Stick-stoffoxid, denen neben der Milchsäure wichtige immunmodulatorische Effekte zuge-schrieben werden.

Im Rahmen der Forschergruppe werden unter Anwendung moderner bioanalyti-scher Verfahren zur Bestimmung von Proteinen und Metaboliten, molekularbiologi-schen Techniken zur Beeinflussung von Gen- und Proteinexpression in Zell- und Tierver-such, und zellbiologischen Methoden zur Analyse von Struktur, Funktion und Beweg-lichkeit von Zellen, die molekularen Ursachen und Auswirkungen eines veränderten Tumorstoffwechsels auf Tumor-, Bindegewebs- und Immunzellen untersucht. Diese Un-tersuchungen bilden die Basis für die Identifizierung von potentiell klinisch-relevanten Zielstrukturen für die Krebstherapie und die Erprobung von Wirkstoffen zur Modulie-rung des Tumorstoffwechsels. Eine derartige Zielstruktur ist das c-Myc Protein, das die Expression vieler für den Tumorstoffwechsel relevanter Gene reguliert. Seit langem wird nach Hemmstoffen der Expression bzw. Wirkung von c-Myc gesucht. Erstmals konnte im Tierversuch gezeigt werden, dass einige nichtsteroidale Entzündungshemmer die Ex-pression von c-Myc in Krebszellen hemmen und über eine Reduktion des Energiestoff-wechsels, die mit einer verminderten Ausschüttung von Milchsäure einhergeht, eine deutliche Hemmung des Tumorwachstums und eine Reaktivierung der zellulären Immu-nantwort bewirken. Dies wirft die Frage auf, inwieweit sich Entzündungshemmer und andere den Stoffwechsel beeinflussende Medikamente, wie das Antidiabetikum Met-formin, nicht nur zur unterstützenden Krebstherapie, sondern auch zur Krebsprävention eignen. Dies ist der Schwerpunkt eines neuen Projekts, das bereits zu drei Publikatio-

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DFG Förderung

nen führte. Um mögliche negative Auswirkungen von anti-metabolischen Substanzen auf die körpereigene Tumorabwehr auszuschließen, wird der Zusammenhang zwischen Stoffwechsel und Immunzellfunktion in einem weiteren neuen Projekt untersucht, das ebenfalls bereits zu einer Publikation führte. Ein weiterer Metabolit, der es Krebszel-len ermöglicht der Erkennung durch zytotoxische T-Lymphozyten zu entgehen, ist Me-thylthioadenosin (MTA), das in vielen Tumoren, wie dem malignen Melanom, Nieren- und Leberzellkarzinom, auf Grund einer verminderten Expression der für den Abbau von MTA verantwortlichen MTA-Phosphorylase akkumuliert. Erstmalig konnte gezeigt werden, dass MTA seine immunsuppressive Wirkung maßgeblich über eine reduzierte Methylierung von Proteinen entfaltet. Zwei Kolleginnen aus der 1.  Förderphase, Dr. Kohl und Dr. Seliger, gelang es, eigene Projekte in der 2. Förderphase einzuwerben.

Spin Caloric Transport – SpinCaT (SPP 1538)

Ziel des Schwerpunktprogramms ist es, grundlegendes Verständnis über den Zusam-menhang zwischen Spin-Transport und thermodynamischen Eigenschaften zu erlan-gen. Unterschiedliche experimentelle und theoretische Projekte werden bearbeitet, um eine Grundlage für mögliche Anwendungen in der Nanoelektronik bzw. in der Spinelektronik zu schaffen. Das Thema wird an 20 Standorten bearbeitet, drei Arbeits-gruppen der UR sind beteiligt.

Sprecher: Prof. Dr. Christian Back (Lehrstuhl für Magnetismus und Magnoelektronik)Partner: Prof. Dr. Christoph Strunk, Prof. Dr. Jaroslav Fabian; Prof. Dr. Kornelius Nielsch, Dr. Stefan Krause (Universität Hamburg); Prof. Dr. Günter Reiss, PD Dr. Andy Thomas, Dr. Jan Michael Schmalhorst, Dr. Timo Kuschel (Universität Bielefeld); Prof. Dr. Gerrit Bauer (Universität Delft); Dr. Arthur Ernst, Prof. Dr. Ingrid Mertig, Prof. Dr. Georg Wol-tersdorf, Prof. Dr. Georg Schmidt (Universität Halle); Prof. Dr. Christian Heiliger (Uni-versität Gießen); Prof. Dr. Mathias Kläui, Prof. Dr. Jairo Sinova (Universität Mainz); Prof. Dr. Sergej Demokritov (Universität Münster); Prof. Dr. Ulrich Nowak, Prof. Dr. Wolf-gang Belzig (Universität Konstanz); Prof. Dr. Peter Kratzer, Prof. Dr. Peter Entel (Univer-sität Duisburg); Prof. Dr. Markus Münzenberg (Universität Greifswald); Prof. Jean-Phi-lippe Ansermet EPF Lausanne); Prof. Dr. Tamara Nummer, Prof. Dr. Felix von Oppen (FU Berlin); Dr. Phivos Mavropoulos, Prof. Dr. Stefan Blügel, Dr. Daniel Wortmann, Dr. Yuriy Mokrousov (FZ Jülich); Dr. Alina Deac, Dr. Jürgen Lindner (FZ Rossendorf); Prof. Dr. Hubert Ebert, Dr. Diemo Ködderitzsch (LMU München); PD Dr. Hans-Werner Schumacher (PTB Braunschweig); Dr. Oleksandr Serha, Dr. Vitaliy Vasyuchka, Prof. Dr. Burkard Hillebrands (TU Kaiserslautern); Dr. Sebastian Gönnenwein, Prof. Dr. Rudolf Gross (WMI Garching; Prof. Dr. Dirk Grundler (TU München)

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II Forschung

Laufzeit: 01.07.2014 – 30.06.2017Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: 6,9 Mio. €Homepage: www.spincat.info

Das neue Forschungsgebiet Spinkalorik soll in Deutschland etabliert und bekannte Konzepte aus der Spintronik mit Konzepten der Thermoelektrik vereint werden. Es geht insbesondere um die Untersuchung der Möglichkeit Spininformation mit Hilfe von Wärmeströmen zu transportieren, oder, im umgekehrten Prozess, mit Hilfe von Spinströmen ferromagnetische Nanoobjekte heizen oder kühlen zu können. Das Er-arbeiten spinkalorischer Konzepte ist z. B. interessant, um in spintronischen Bautei-len gezielt magnetische Nanostrukuren wie Hochfrequenzoszillatoren kühlen zu kön-nen. Ausgangspunkt der Untersuchungen sind bekannte thermoelektrische Effekte, wie z. B. der Peltier-Effekt oder der Seebeck-Effekt. Diese Effekte werden verwendet, um Objekte thermoelektrisch zu kühlen oder zu heizen (Peltier-Effekt), beziehungs-weise um Temperaturen mit Hilfe einfacher Thermokoppeln zu bestimmen (Seebeck-Effekt). Diese thermoelektrischen Effekte können erweitert werden durch den Spinfrei-heitsgrad. Man kann also erwarten, dass ein reiner Spinstrom zum Heizen bzw. Kühlen eingesetzt werden kann oder im Fall des Spin-Seebeck-Effekts ein Temperaturgradi-ent eine rein spinabhängige Potentialdifferenz hervorrufen kann. Zur Untersuchung der diskutierten Effekte wird ein breites Spektrum von experimentellen und theore-tischen Methoden eingesetzt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf nationalen und internationalen Workshops diskutiert und abgeglichen. Sie dienen zunächst dem grundsätzlichen Verständnis dieser bisher unerforschten Thematik. Es ist aber voraus-zusehen, dass Anwendungen in der Nanoelektronik folgen werden. Ein Beispiel wäre hier z. B. die effiziente und punktgenaue Kühlung von kleinsten magnetischen Bau-elementen.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Bayerischer Forschungsverbund FORSEC – Sicherheit hochgradig vernetzter IT‐Systeme

Galten noch vor wenigen Jahren Antivirensoftware und Firewalls sowohl im privaten als auch im ge-schäftlichen Bereich als ausreichender Schutz vor Angriffen auf IT‐Systeme, so wird in letzter Zeit deutlich, dass diese Maßnahmen als überholt an-zusehen sind. Komplexe und angepasste Angriffe auf IT‐Systeme (z. B. Stuxnet, Duqu oder Flame) haben die Möglichkeiten für Missbrauch und Industriespionage deutlich aufgezeigt und die derzeitigen Abwehrmaßnahmen bloßgestellt. Anhand der aktuel-len Bedrohungslage zeigt sich insbesondere auch, dass die bisherige strikte Trennung eines IT‐Sicherheitsprozesses in die drei Phasen „Vorbereitende Abwehrmaßnahmen“, „Abwehr von Angriffen“ und „Beweissicherung und Nachbearbeitung“ nicht zielfüh-rend war, da viele mögliche Synergien ungenutzt blieben.

Sprecher: Prof. Dr. Günther Pernul (Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik I – Informationssys-teme), Prof. Dr. Guido Schryen (Wirtschaftsinformatik)Partner: Prof. Dr. Claudia Eckert (TU München und Fraunhofer‐Einrichtung für Ange-wandte und Integrierte Sicherheit AISEC), Prof. Dr. Felix Freiling (FAU Erlangen‐Nürn-berg), Prof. Dr. Hermann de Meer (Universität Passau), Prof. Dr. Dogan Kesdogan (UR), Prof. Dr. Joachim Posegga (Universität Passau), Prof. Dr. Hans Peter Reiser (Universität Passau)Laufzeit: 01.09.2013 – 31.08.2017Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Fördervolumen: 3,4 Mio. €Homepage: –

Der Forschungsverbund hat als übergeordnetes Ziel die vorwettbewerbliche und grundlagen-orientierte Erforschung eines integrierten IT-Sicherheitsprozesses in hoch-gradig vernetzten IT-Systemen. Dabei umfasst der Integrationsaspekt sowohl die un-

Logoentwicklung | „FORSEC“ design und programmierung

Schrift: ALEO light/regular

FORSECSicherheit hochgradigvernetzter IT-Systeme

C: C=0 M=0 Y=100 K=35 1

80% Schwarz

U: C=10 M=10 Y=100 K=20

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II Forschung

terschiedlichen Phasen des IT-Sicherheitsmanagements als auch eine interdisziplinäre Betrachtung. Durch diese Herangehensweise werden isolierte Themenbereiche ver-knüpft und Synergien können entwickelt, ausgebaut und optimiert werden.

Die eigentliche Forschungsleistung wird in den drei Forschungsclustern PreSTA, CLOUD und STARS erbracht, in denen die elf konstituierenden Teilprojekte organisiert sind. Die Cluster orientieren sich an den Schnittstellen zwischen den oben genannten drei Phasen des IT-Sicherheitsprozesses. So verbindet der Cluster PreSTA die Phase „vor-bereitende Abwehrmaßnahmen“ mit der „Beweissicherung und Nachbearbeitung“ von IT Sicherheitsvorfällen. Schutzziele, Schutzobjekte und Risiken werden in der Regel be-reits in der Phase der „vorbereitenden Abwehrmaßnahmen“ identifiziert. Dieser Cluster erforscht daher, wie man das in der Phase der „Beweissicherung und Nachbearbeitung“ gewonnene Wissen über praktische Schwachstellen, Sicherheitsvorfälle und Schäden einsetzt, um eben diese Identifikation und Bewertung zu verbessern. Die Schutzziele, Schutzobjekte und Risiken bleiben trotz verbesserter Identifikation und Bewertung durch die Ergebnisse aus PreSTA sehr dynamische Objekte, die in der Phase der aktiven „Abwehr von Angriffen“ adäquat abgedeckt sein müssen. In hochgradig vernetzten IT-Systemen ist die Anzahl und Diversität der auftretenden Angriffe recht groß, daher kann es sehr schnell vorkommen, dass sich einzelne Schutzziele, Schutzobjekte oder Risiken als unvollständig, widersprüchlich oder schwer operationalisierbar erweisen. Diese In-formation darf in keinem Fall in der Phase der „aktiven Abwehr“ verbleiben, sondern muss der ersten Phase zur kontinuierlichen Neubewertung der betrachteten Objekte zur Verfügung gestellt werden. Die dadurch entstehenden Interdependenzen verlan-gen eine Neubetrachtung der Schnittstelle zwischen vorbereitenden und implemen-tierenden Abwehrmaßnahmen und werden im Cluster CLOUD bearbeitet. Um IT-Si-cherheitsvorfälle und deren Schäden erfassen und die technische Wirksamkeit und den ökonomischen Nutzen von Schutzmaßnahmen analysieren zu können, bedarf es der Beweissicherung, der forensischen Sicherheitsanalyse, des Auditing und des Control-ling. Damit diese Aktivitäten effektiv durchgeführt werden können, müssen im Rahmen der „Abwehr von Angriffen“ Daten akquiriert und Prozesse protokolliert werden. Da es weitestgehend unerforscht ist, welche derartigen konkreten Maßnahmen in hochgra-dig vernetzten IT-Systemen erforderlich sind und wie eine Rückkopplung von der „Be-weissicherung und Nachbearbeitung“ zur Phase der „Abwehr von Angriffen“ erfolgen sollte, widmet sich der Forschungsverbund dieser Problematik im Cluster STARS.

An der UR sind vier FORSEC Teilprojekte angesiedelt: „Identity 3.0“ beschäftigt sich mit neuen Ansätzen im Identitätsmanagement, um das zurzeit herrschende digitale Identitätschaos in hochgradig vernetzten IT-Systemen besser beherrschbar zu machen. „Next Generation Online Trust“ befasst sich mit der Vertrauenswürdigkeit von Sicher-heitsmaßnahmen in hochgradig vernetzten IT-Systemen und mit der Erhöhung ihrer Akzeptanz in der Gesellschaft. „Ökonomische Planung und Bewertung von IT-Sicher-heit“ behandelt die ökonomische Betrachtung von Sicherheitsmaßnahmen in hochgra-

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

dig vernetzen IT-Systemen, welche im Vergleich zur technologischen Sichtweise auf Si-cherheitsmaßnahmen eine relativ junge Historie aufweist. „Sicherheit und Datenschutz im Smart Grid“ beschäftigt sich mit dem Schutz sowohl von Unternehmen, als auch von Prosumern (Produzent und Konsument) in hochgradig vernetzten Smart Grids.

Forschungsverbund Biomarker in der Infektionsmedizin (ForBIMed)

Im Zentrum des ForBIMed-Verbundes steht die Identifikation und Bewertung von Er-reger- und Wirtsspezifischen Biomarkern als Grundlage für die Entwicklung neuer Pro-dukte zur Diagnose, Behandlung und Prävention von Infektionserkrankungen.

Sprecher: Prof. Dr. Ralf Wagner (Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene – Molekulare Mikrobiologie und Gentherapie) Partner: Prof. Dr. Dr. André Gessner (UR), Prof. Dr. Rainer Haas, PD Dr. Wolfgang Fischer, Prof. Dr. Frank Ebel, Prof. Dr. Sören Schubert, Dr. Zsolt Ruzsics (LMU Mün-chen); Prof. Dr. Ulrike Protzer, Dr. Tanja Bauer, Prof. Dr. Dirk Busch, Dr. Magdalena Nau-erth, Prof. Dr. Markus Gerhard (TU München); Prof. Dr. Manfred Marschall, Dr. Corina Hutterer, Prof. Dr. Alexander Steinkasserer (Universitätsklinikum Erlangen); Dr. Wolf-gang Mutter (Hyglos GmbH); Dr. Helmut Duchmann (NovaTec Immundiagnostica GmbH, Dietzenbach); Dr. Erwin Soutschek (Mikrogen GmbH, Neuried); Dr. Markus Kostrzewa (Bruker Daltonik GmbH); Dr. Ludwig Deml (Lophius Biosciences GmbH); Dr. Lothar Germeroth (Juno Therapeutics GmbH); Dr. Stefan Strobl (4SC Discovery GmbH); Dr. Marian Wiegand (AmVac Research GmbH); Dr. Christian Thirion (SIRION Biotech GmbH)Laufzeit: 01.10.2013 – 30.09.2016 Förderung: Bayerische ForschungsstiftungFördervolumen: 3,5 Mio. €Homepage: www.bayfor.org/forbimed

Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen sind laut WHO in Mitteleuropa die dritthäu-figste Todesursache, in ärmeren Regionen die häufigste. Sie sind an der Entstehung von Tumoren wie auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. Die Behandlung der Infektionen ist oft schwierig. Viele Erreger sind wandlungsfähig, entwickeln multiple Resistenzen gegen Antibiotika oder entziehen sich dem Zugriff von konventionell kon-zipierten Medikamenten und Impfstoffen. Die Biotechnologie muss permanent auf diese dynamischen Herausforderungen reagieren.

Der Forschungsverbund ForBIMed hat das Ziel, neue, erreger- und wirtsspezifi-sche Biomarker zu finden, die als Basis für neue Diagnostika, Therapeutika und Impf-stoffe dienen können. Biomarker sind Eigenschaften von Organismen oder nach-

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weisbare Reaktionen des Patienten, die Rückschlüsse auf Erkrankungen zulassen. Mit Hilfe geeigneter Biomarker soll es später möglich sein, schneller zwischen bak-teriellen und viralen Infektionen sowie den jeweiligen Resistenzprofilen innerhalb der Erregerklassen sowie zwischen verwandten Erregern unterscheiden zu können. Weiter stellt die Charakterisierung von wirtsspezifischen Immunparametern anhand derer das Risiko einer Transplantatabstoßung oder Virus-Reaktivierung unter Immun-supression prognostiziert werden kann sowie die Analyse, gegen welche Stoffe Bak-terien, Viren und Pilze bereits resistent sind, einen wichtigen Schwerpunkt des Ver-bundvorhabens dar.

An der UR befasst sich Prof. Dr. Ralf Wagner in Kooperation mit der Lophius Bios-ciences GmbH (eine Ausgründung des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene) mit dem Teilprojekt D5, „Rekombinante Polypeptide mit optimierten T-Zell-aktivierenden Eigenschaften“. Solche rekombinant hergestellten Proteine werden z. B. als Nachweisreagenz für Antigen-spezifische T-Zellen in diagnostischen Anwendun-gen oder zur Induktion von T-Zellantworten in Impfstoffen verwendet. Im Teilprojekt D1 befasst sich Prof. Dr. André Gessner mit den Einsatzmöglichkeiten des „bactericial permeability increasing protein (BPI) als Biomarker“. BPI ist ein körpereigenes Protein, das v. a. im Rahmen der Infektabwehr von bakteriellen Infektionen von Granulozyten produziert wird.

Die einzelnen Teilprojekte wie auch der gesamte Verbund entwickelten sich plange-mäß sowohl die Interaktion der universitären Partner mit den Industriepartnern betref-fend, als auch hinsichtlich der Vernetzung innerhalb des Verbundes. Die wesentlichen Etappenziele auf Teilprojektebene wurden erreicht, Synergien durch Zusammenarbeit über die Teilprojekte zeichnen sich ab. Dies spiegelt sich wider in den erfolgten Patent-anmeldungen und Veröffentlichungen aus dem Verbundnetzwerk. Der Verbund aus Hochschule und Industrie wird zudem als Kristallisationskeim genutzt, um den wissen-schaftlichen Nachwuchs der beteiligten Institutionen im Hinblick auf die von der In-

Die Erfolgsraten von Trans-plantationen durch eine ge-zielte Prophylaxe, die Quan-tifizierung von geeigneten Biomarkern und personalisier-ter Therapie zu verbessern ist eines der Ziele von ForBIMed.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

dustrie gewünschten Anforderungsprofile weiterzubilden. Im Rahmen des diesjährigen Verbundtreffens im Juli in Regensburg gab es Einblicke ins Projektmanagement und in „English Publication Matters“. Der Verbund präsentierte sich von 11. bis 12. März auf der „Forum Life Science“ in Garching und auf der „5. Biomarker Konferenz“, vom 1. bis 2. Dezember in München. Zur „NACHT.SCHAFFT.WISSEN. 2015“ am 24. April prä-sentierte sich der Verbund an der UR.

SECBIT – Security, Education and Competence for Bavarian IT

Das Kooperationsprojekt SECBIT wurde Ende Mai 2015 erfolgreich abgeschlossen. Ziele waren der Ausbau der akademischen Kompetenzpartnerschaft zum Themenschwerpunkt IT-Sicherheit an den Standorten Regensburg und Passau sowie den betei-ligten Hochschulen und die Vertiefung der strategischen Partnerschaft mit dem Baye-rischen IT-Sicherheitscluster.

Sprecher für die UR: Prof. Dr. Günther Pernul (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik  I – Informationssysteme) Partner: Prof. Dr. Guido Schryen (Institut für Wirtschaftsinformatik), Universität Passau, OTH Regensburg Laufzeit: 2009 –2015 Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)Fördervolumen: 2,3 Mio. € Homepage: www.secbit.de

SECBIT widmete sich in der Forschung kerninformatischen Aspekten der IT-Sicherheit sowie organisatorischen und wirtschaftsinformatischen Aspekten. Dabei deckten die Projektpartner Forschungsthemen in der „IT-Sicherheit“ ab, z. B. Sicherheit und Zuver-lässigkeit zukünftiger intelligenter Energieinformationsnetze, Identitäts- und Zugriffs-management, sichere Mehrparteienberechnungen, Sicherheitsmanagement bei Cloud Computing, IT-Grundschutz „light“, Sensornetzwerke, Wahrung von Sicherheit und Privatsphäre bei der Nutzung sozialer Netzwerke und weitere.

In der Anwendung und Beratung lag der Fokus auf der Umsetzung produktnaher Ergebnisse, insbesondere Technologie- und Wissenstransfer und Umsetzung der For-schungsergebnisse in die Praxis. Durch SECBIT konnte die UR in Kooperation mit re-gionalen Partnern das Informationssicherheitsmanagementsystem ISIS12 entwickeln, das auf die Bedürfnisse von KMU und Behörden ausgerichtet ist. Um Unternehmen

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konkrete Handlungsanweisungen an die Hand zu geben, wurden ein Vorgehensmo-dell und ein Katalog mit konkreten Sicherheitsmaßnahmen entwickelt. Zudem unter-stützt ISIS12 einen Zertifizierungsprozess, ein Open-Source-Softwaretool zur Umset-zung sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. ISIS12 wird von den Kommunalen Spitzenverbänden, vom Fraunhofer Institut AISEC sowie vom IT-Planungsrat, dem zen-tralen IT-Gremium des Bundes und der Länder für den Einsatz in der kommunalen Si-cherheit empfohlen.

Die Aus- und Weiterbildung diente dem Wissenstransfer zwischen den Bildungsein-richtungen. So wurde ein System zur Durchführung von Online-Kursen aufgebaut. Aus dem zunächst für akademische Zwecke konzipierten Kursangebot entwickelten die SECBIT-Partner speziell auf die Anforderungen von Firmenvertretern zugeschnittene E-Learning-Kurse. Zudem beteiligten sie sich mit Beiträgen aus der Forschung in regiona-len Netzwerken und Veranstaltungen.

Graphene Flagship

Ziel des „Flagships“ ist es, Forscher aus dem akademischen und industriellen Bereich zu-sammenzubringen, um zehn Jahre lang das technologische Potential von Graphen zu untersuchen und den Wissenstransfer von Universitätsforschung hinein in den Lebens-alltag zu unterstützen. Erhofft werden die Entwicklung von Konzepten und die Demons-tration von Bauelementen für die Elektronik, Optik, Energie, Gesundheit und Sicherheit, sowie für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie. Das „Core“ Konsortium besteht aus 142 akademischen und industriellen Forschungsgruppen aus 23 Ländern. Des Wei-teren gibt es assoziierte Mitglieder, die in die wissenschaftlichen und technologischen Arbeitspakete der „Horizon 2020“ Phase (April 2016 – März 2018) einbezogen werden. Die Gruppe ist Teil des Arbeitspakets „Graphene spintronics“, welches zum Ziel hat, das Forschungspotential und mögliche industrielle Anwendungen Graphens und anderer zwei-dimensionaler Materialien für einen Einsatz in der Spintronik auszuwerten, z. B. als Spin-Transistor für multifunktionale logische Operationen.

Sprecher: Prof. Dr. Jaroslav Fabian (Institut für Theoretische Physik) Partner: Graphene Flagship Consortium (75 akademische und industrielle Forschungs-gruppen in 17 europäischen Ländern) Laufzeit: 2013 – 2023 Förderung: Europäische Union Fördervolumen: 10 Mrd. € (auf zehn Jahre), 195.000 € (Anteil UR in Core I, April 2016 – März 2018) Homepage: http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/fabian/ und http://graphene-flagship.eu

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Die nun abschließende erste Phase war stark geprägt von Koordination und Inte-gration unter Austausch von Ideen, Me-thoden und Technologien. Internationale Kontakte wurden geknüpft, Synergien für die Bewältigung der ersten Aufgaben, z. B. die Erklärung der ultrafasten Spin-Re-laxation in Graphen und die Entwicklung neuartiger Beschreibungen für funktio-nalisiertes Graphen, aufgebaut. In der ab April 2016 startenden zweiten Phase wird erwartet, dass sich der Fokus mehr auf Anwendungen für das wirkliche Leben zubewegt. Es zeichnet sich ab, dass insbe-sondere für digitale Anwendungen hybride Heterostrukturen aus Graphen und neue zwei-dimensionale Halbleiter, wie MoS2 hergestellt werden müssen. Die Gruppe ist führend in diesen Aktivitäten, nachdem bereits basierend auf diesem Konzept Opto-spintronik-Bauelemente vorgeschlagen und neuartige Transportmoden aufgrund der Nahwirkung von Graphen zu ähnlichen dünnen Halbleitern gefunden wurden. Die Gruppe ist optimistisch, dass sie in der nächsten Phase dem finalen Ziel näher kommt, innerhalb von zehn Jahren einen Graphen-basierten Spin-Transistor zu verwirklichen.

Synpeptide – Synthetische Biologie zur Entwicklung neuer Antibiotika

Multiresistente Keime, Unverträglichkeiten von Antibiotika, neue Erreger, gegen die es noch keine Medikamente gibt – die Herausforderungen an die medizinische Wis-senschaft im Bereich der Mikrobiologie sind groß. Im Rahmen des Projekts Synpeptide werden am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des UKR neue Anti-biotika entwickelt und getestet.

Sprecher: Prof. Dr. Sven Panke (ETH Zürich)Partner: Prof. Dr. Ralf Wagner (UR), Prof. Oskar Kuipers (Universität Groningen), Prof. Dr. Nediljko Budisa (TU Berlin), Prof. Dr. Joern Piel (ETH Zürich), FGen GmbH (Zürich), Biofaction KG (Wien), LanthioPep B.V. (Gronningen)Laufzeit: September 2013 – August 2017Förderung: 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen UnionFördervolumen: 7,17 Mio. € (gesamt), 518.000 € (Anteil UR)Homepage: http://www.synpeptide.eu

Neuartiges optospintronisches Bauelement, eine Heterostruktur von Graphen und MoS2 auf einem Substrat.

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Ansätze der synthetischen Biologie bedienen sich biologischer Prinzipien in Design und kontrollierter chemischer Synthese komplexer Substanzen. So auch der Ansatz des Syn-peptide Projekts – das Akronym Synpeptide steht für „Synthetic Biology for the produc-tion of functional peptides“. Bei den zu synthetisierenden Substanzen handelt es sich um kleine, aus Aminosäuren-Ketten aufgebaute Eiweiße, so genannte Oligopeptide. Die Peptide die im Synpeptide-Projekt erforscht werden, gehören zur Klasse der Lanti-biotika, einer speziellen Art von Peptiden, die zusätzliche Strukturmerkmale wie Quer-vernetzungen aufweisen. Struktur und physikochemische Eigenschaften der Peptide bedingen die antibiotische Wirksamkeit dieser komplexen Substanzen.

Viele natürlich vorkommende Lantibiotika sind gut erforscht und finden z. B. An-wendung in der Lebensmittelherstellung (E234). Eine Weiterentwicklung dieser Subs-tanzen im SynPeptide-Konsortium erfolgt nun durch ihre modulweise Kombination. In einem Ansatz der einem evolutionären Prozess gleicht, werden parallel tausende ver-schiedene Kombinationen von Modulen synthetisiert und auf antibakterielle Wirksam-keit getestet. Außerdem wird das Repertoire der synthetisierten Wirkstoffe durch den Einbau nicht-kanonischer Aminosäuren stark erweitert. Schließlich werden die synthe-tisierten Lantibiotika-Varianten zusätzlich mit modifizierenden Enzymen behandelt, die weitere strukturelle Variationen erzeugen.

Vielversprechende Ergebnisse aus vorangegangenen Projekten und neuartige konzeptionelle Weiterentwicklungen waren ausschlaggebend für eine Förderung des Kooperationsprojekts durch die EU. Die beteiligten Arbeitsgruppen haben in den ver-gangenen Jahren seit Projektstart etablierte Technologien so weiterentwickelt und kombiniert, dass damit neue Antibiotika mit neuen Wirkspektren generiert werden können. Das UKR hat sich mit einer selbst entwickelten Plattform beteiligt, die es er-möglicht, die biologischen Blaupausen (DNA-Moleküle) der Wirkstoffe neu zu kom-binieren, zu variieren und um synthetische Bausteine derart zu ergänzen, dass damit

Schematische Darstellung des Lantibiotikums Nisin, dessen Module im Synpeptide-Ansatz Ver-wendung finden.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

neue antibiotische Substanzen geschaffen werden können. Die bislang identifizierten Substanzen unterscheiden sich in ihrem Wirkprofil deutlich von bekannten Substan-zen und weisen z. T. ein breites Wirkspektrum u. a. auch gegen schwierig zu behan-delnde Hospitalkeime auf. Das Regensburger Team wird in der verbleibenden Pro-jektlaufzeit zum einen weitere Lantibiotika-Bibliotheken zur Identifikation weiterer interessanter Verbindungen mit antibiotischer Wirkung herstellen, zum anderen ein Kleintiermodell etablieren, in dem die Wirksamkeit der neuen Substanzen in vivo be-legt werden kann.

CUT’HIVAC – Cutaneous and Mucosal HIV Vaccination

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden neue Konzepte für Impfstoffe gegen das humane Immundefizienzvirus entwickelt sowie insbesondere neue Verfahren für deren Verabreichung über die Haut.

Sprecher: Dr. Béhazine Combadière (Université Pierre et Marie Curie)Project Management Board: Prof. Dr. Ralf Wagner (UR), Prof. Christian Brander (IRSI-CAIXA Foundation), Prof. Dr. Robin Shattock (Saint George’s University of London), Prof. Dr. Ulrike Blume-Peytavi (Charité), Dr. Béhazine CombadièrePartner: Brigitte Autran, PhD, MD; Bertrand Bellier, PhD; Dr. Arnaud Moris (Univer-sité Pierre et Marie Curie); Prof. Mart Ustav (FIT Biotech Oy Ltd); Jorge Sánchez, MD, MPH (Investigaciones Medicas En Salud); Dr. Bernard Verrier (Centre National de la Re-cherche Scientifique); Dr. Sheena McCormack (Medical Research Council); Dominique Costagliola, MD; Christine Katlama; Vincent Calvez, MD, PhD (Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale; Dr. Ilesh Jani, MD, PhD (Instituto Nacional de Saúde); Dr. Marie-Laure Muiras (NOVAMEN S.A.S); Dr. Frank Notka (GENEART AG); Jorge Sánchez, MD, MPH (IMPACTA); François Le Cardonnel, MSc (Objectif Recherche Vaccin Sida) Laufzeit: Januar 2010 – Dezember 2015 Förderung: 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union Fördervolumen: 11,9 Mio. € (gesamt), 1,04 Mio. € (Anteil UR) Homepage: http://www.wagner-lab.de/research-projects/running-projects/cuthivac.html; http://www.cuthivac.eu

Ende 2014 waren ca. 37  Mio. Menschen mit dem Humanen Immundefizienzvirus (HIV) infiziert. Pro Jahr kommt es zu etwa 2 Mo. Neuinfektionen und 1,2 Mio. Todes-fällen in Folge der AIDS-Erkrankung. Aufgrund großer Anstrengungen in den letzten Jahren werden inzwischen ca. 16 Mio. Menschen mit antiretroviralen Medikamen-ten behandelt. Diese Therapie führt nicht zu einer Heilung, sondern unterdrückt die

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II Forschung

Vermehrung des Virus, weshalb sie lebenslang fortgeführt wer-den muss. Zur erfolgreichen und effizienten Bekämpfung der HIV-Pandemie ist es notwendig, einen wirksamen Impfstoff zu entwi-ckeln. Klassische Impfstoffe wer-den typischerweise in Muskeln injiziert. Krankheitserreger gelan-gen jedoch meistens über die äu-ßeren Körperbarrieren – die Haut oder die Schleimhäute – in unse-ren Körper, die somit den Haupt-beitrag im Schutz vor Infektionen leisten müssen. Dementsprechend finden sich dort viele Zellen des Immunsystems, insbesondere die

so genannten Antigen-präsentierenden Zellen (APCs), welche einen Erreger aufneh-men können und körperfremde Bestandteile (Antigene) den Immunzellen, die für die Abwehr verantwortlich sind (v. a. cytotoxische T-Zellen und Antikörper-produzierende B-Zellen), zuführen.

Die Aufgabe der Regensburger Arbeitsgruppe bestand darin, verbesserte Antigene zu entwickeln, die nach der Verabreichung eine breitere und stärkere Immunantwort auslösen, als herkömmliche HIV-Impfstoff-Kandidaten. Ein Schwerpunkt war dabei die Entwicklung von Varianten des viralen Gruppen-spezifischen Antigens (Gag), das für die Bildung der Virus-Partikel verantwortlich ist und das wichtigste Ziel der T-Zell-Ant-wort gegen HIV darstellt. Um die Breite dieser Antwort zu erhöhen, also die Anzahl verschiedener T-Zellen, die das Protein erkennen, wurden mit Hilfe eines bioinformati-schen Algorithmus Gag-Varianten entworfen, die mit Zielsequenzen für diese T-Zellen angereichert sind, ohne dass dabei die Funktion, also die Fähigkeit Partikel zu bilden, verloren geht. Mithilfe bioinformatischer und biochemischer Methoden konnte bestä-tigt werden, dass die neuen, optimierten Gag-Proteine die gewünschten Eigenschaf-ten aufweisen. Der zweite Schwerpunkt des Projekts war es, das Hüllprotein Env (en-velope), das für die Infektion der Wirtszellen verantwortlich ist und das wichtigste Ziel von Antikörpern gegen HIV darstellt so zu modifizieren, dass es stabiler ist und bes-ser an so genannte breit-neutralisierende Antikörper bindet. Diese Antikörper werden natürlicherweise bei einigen HIV-Patienten spät während der Infektion gebildet und sind in der Lage, das Virus in biochemischen Tests zu neutralisieren. Durch Herstel-lung von Bibliotheken mit mehreren hundert Env-Varianten und deren biochemischer und biophysikalischer Analyse konnten dabei einige den Kriterien entsprechende neue

HIV Hüllprotein (Aufsicht in molekularer Auflösung).

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Env-Proteine identifiziert werden, die – auch in Kombination mit den neuen Gag-Va-rianten – vielversprechende HIV-Impfstoff-Kandidaten für die weitergehende Testung darstellen. Im Rahmen der europäischen HIV-Vakzine-Allianz (EHVA) die Anfang 2016 gestartet wurde, werden diese und andere Kandidaten nun eingehender charakteri-siert und in prä-klinischen sowie gegebenenfalls klinischen Studien bewertet.

VEKMAG

Das Verbundprojekt hat zum Ziel, eine Messkammer mit einem 4p-Vektormagneten aufzubauen, die eine Vielzahl von Experimenten an Synchrotronstrahlungsquellen in hohen magnetischen Feldern und über einen weiten Temperaturbereich erlaubt. Der Vektormagnet wird bis zu 9T in Strahlrichtung erzeugen und 1T in der Ebene senkrecht zum einfallenden Strahl. Die Messkammer umfasst weiterhin ein einfach zu bedienen-des Schleusen-System für den Probenwechsel sowie eine in situ Probenpräparations-kammer. Diese innovative Messkammer wird vielen Nutzern zur Verfügung stehen, die entweder spektroskopische Untersuchungen oder magnetische Streuexperimente an magnetischen Schichtstrukturen bis zu magnetischen Clustern und Molekülen in hohen magnetischen Feldern durchführen wollen. Das Instrument wird zunächst am BESSY II Speicherring am HZB Berlin aufgebaut.

Sprecher: Prof. Dr. Christian Back (Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik)Partner: Prof. Dr. Wolfgang Kuch (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Hartmut Zabel (Ruhr Universität Bochum), Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB)Laufzeit: 01.07.2013 – 30.06.2016Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 398.439 € (Anteil UR)Homepage: www.helmholtz-berlin.de/forschung/magma/magnetismus/ instrumentierung/synchrotron/vekmag_de.html

Das Gebiet der Spintronik ist gekennzeichnet durch ein breites Spektrum von Ma-terialien, Methoden und wissenschaftlichen Fragestellungen. Es umfasst materialwis-senschaftliche Problemstellungen ebenso wie Fragen der Spin-Injektion bzw. Spin-Ge-neration in unterschiedlichen metallischen, halbleitenden und molekularen Systemen. Eine wichtige Rolle bei möglichen Anwendungen spinabhängiger Phänomene spie-len folgende Themen: a) Kontrolle und Verständnis von Effekten, die sich an Grenz-flächen und in Schichtstapeln abspielen (prominentestes Beispiel ist der Riesenmag-netowiderstand), b) Verständnis dynamischer Prozesse auf Zeitskalen im Bereich von Nanosekunden und darunter und c) Grenzen der Miniaturisierung. Im VEKMAG-Pro-

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jekt soll ein Instrument entwickelt werden, das wesentliche Beiträge zum Verständnis dieser Themengebiete liefern kann. Die Kombination von Röntgenstreuexperimenten, hoher Zeitauflösung und großen Magnetfeldern erlaubt die Untersuchung spintroni-scher Materialien von Schichtstapeln über Einzelfilme und Nanostrukturen bis hin zu Molekülen. Die geplante innovative Messkammer wird vielen Nutzern zur Verfügung stehen, die entweder spektroskopische Untersuchungen oder magnetische Streuexpe-rimente an magnetischen Schichtstrukturen bis hin zu magnetischen Clustern und Mo-lekülen in hohen magnetischen Feldern durchführen wollen. Das Instrument ist kom-pakt und transportabel und kann sowohl am BESSY II wie auch am FLASH und zukünf-tig am XFEL oder ERL genutzt werden.

Die drei Verbundpartner zeichnen verantwortlich für den Aufbau der beantragten Messkammer und für das wissenschaftliche Programm. Das HZB mit Campus Con-rad-Wilhelm-Röntgen (BESSY  II) wird für dieses Vorhaben das Strahlrohr PM-2 ent-wickeln und zur Verfügung stellen. Das HZB wird außerdem bei allen konstruktions-technischen und wissenschaftlichen Belangen beraten und seine Expertise einbringen. Neben dem Aufbau der Vektormagnet-Messkammer werden folgende methodische Weiterentwicklungen vorangetrieben, die die Verfügbarkeit von hohen Magnetfeldern voraussetzen: Ferromagnetische Resonanz an magnetischen Nanostrukturen, detektiert mit mag-

netischem Röntgen-Zirkulardichroismus Elementaufgelöste Elektronen-Paramagnetische Resonanz an Monolagen adsor-

bierter paramagnetischer Moleküle, detektiert mit dem magnetischen Röntgen-Zir-kulardichroismus

Resonante und zeitaufgelöste magnetische Röntgenstreuung an spintronischen Materialien und Nanopartikeln

NAKO Gesundheitsstudie

Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft, das ist der Leitge-danke der größten Bevölkerungsstudie in Deutschland. Bundesweit werden in den kommenden Jahren 200 000 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 69 Jahren teilnehmen und in 18 Studienzen-tren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen be-fragt werden. Eines dieser Studienzentren ist in Regensburg m Ins-titut für Epidemiologie und Präventivmedizin. Angesiedelt am UKR werden hier 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt und des Landkreises Regensburg in die Studie eingeschlossen. Bis zum Jahresende 2015 wurden hier fast 2 000 Teilnehmende untersucht.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Sprecher: Prof. Dr. Michael Leitzmann (Lehrstuhl für Epidemiologie und Präventiv- medizin) Partner: Prof. Dr. Iris Heid, Dr. Beate Fischer. Externe Partner: s. Website Laufzeit: 01.05.2013 – 30.04.2018 Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung, beteiligte Bundesländer und Helmholtz-Gemeinschaft Fördervolumen: ca. 4,48 Mio. € Homepage: www.nationale-kohorte.de

Gesundheit erhalten – Krankheit vermeiden. Mithilfe der gesammelten medizinischen Daten, Bioproben und Aussagen der Teilnehmenden sollen typische Volkskrankheiten wie z.  B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Demenz oder Depressionen genauer erforscht werden. Langfristig verspricht sich die Wissenschaft Antworten auf folgende Fragen: Wie entstehen diese Krankheiten? Gibt es Faktoren, die ihre Entstehung begünstigen? Welche Rolle spielen z. B. Gene,

Umwelteinflüsse oder Lebensstil? Welche Bedeutung haben soziale Faktoren? Kann man sich vor diesen Krankheiten schützen? Wie können diese Krankheiten frühzeitig erkannt werden?

Das Untersuchungsprogramm für alle Teilnehmenden dauert 2,5 Stunden und setzt sich aus folgenden Teiluntersuchungen zusammen: Befragung zu Familie und Ausbildung, zur medizinischen Vorgeschichte, zur Ein-

nahme von Medikamenten und zum Lebensstil, wie z. B. Ernährung und körperli-che Aktivität

Messung von Taillenumfang, Körpergröße und -gewicht sowie der Körperzusam-mensetzung

Messung von Blutdruck und Herzfrequenz sowie von Funktionsparametern zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Gewinnung von Blut, Urin, Speichel, Stuhl; Durchführung eines Nasenabstriches Messung der Handgriffstärke (maximale Kraft der rechten und linken Hand) Messung der körperlichen Aktivität Elektrokardiogramm (EKG) Lungenfunktionstest (Spirometrie) Erfassung des Zahnstatus (Zählen der Zähne) Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Gedächtnistests

Eine Gruppe erhält zusätzlich ein erweitertes Untersuchungsprogramm: Die gewon-nenen Bioproben werden für spätere Forschungsprojekte in einer zentralen Biopro-benbank gelagert. Nach fünf Jahren werden alle Teilnehmenden erneut zu einer Un-

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tersuchung und zweiten Befragung in das Studienzentrum eingeladen. Im Laufe der Nachbeobachtung über 10 bis 20 Jahre werden bei einigen naturgemäß bestimmte Erkrankungen auftreten, die dann mit den zuvor erhobenen Daten in Verbindung ge-bracht werden können.

GENIESSER Oberpfalz: Gesunde Ernährung nachhaltig implementieren

Ein zentrales Problem im Ernährungssektor ist, dass Informationen darüber, wie sich gesunde Er-nährung zusammensetzt, vorliegen und verfüg-bar sind  – aber sich nicht ohne weiteres in das Verhalten der Bevölkerung umsetzen. Das Projekt soll diese Kluft zwischen theoretischem Wissen und praktischem Verhalten überbrücken. Es eva-luiert, wie Menschen sich motivieren lassen, sich gesund zu ernähren und sich für gesunde Ernäh-rungsmöglichkeiten in ihrem Gemeinde-Umfeld einsetzen.

Sprecher: Prof. Dr. med. Julika Loss (Medizinische Soziologie am Institut für Epidemio-logie und Präventivmedizin)Partner: aus den Fachbereichen Psychologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaf-ten, Ernährungswissenschaften, Medienproduktion und MedizinLaufzeit: Mai 2011 – Mai 2015Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 809.490 €Homepage: www.uni-regensburg.de/geniesser

Ziel des Projekts GENIESSER Oberpfalz war es, gesunde Ernährung nachhaltig in fünf Gemeinden der Oberpfalz umzusetzen. Das Projekt basiert auf dem Empowerment-Ansatz (Befähigung, Handlungskompetenz). Empowerment soll Individuen befähigen, ihr gesundheitsbezogenes Verhalten und Lebensumfeld aktiv zu verändern. Der An-satz ist in der Gesundheitsförderung bewährt, zum Thema Ernährung liegen kaum Erfahrungen vor. Im Rahmen von GENIESSER Oberpfalz wurden in fünf Gemeinden Senioren- und Elterngruppen gegründet und von den beteiligten Forschenden mode-riert. Untersucht wurde, inwieweit Empowerment bei Seniorinnen und Senioren bzw. Eltern umgesetzt werden kann und inwieweit der Ansatz das Ernährungsverhaltens und / oder die gemeindebezogenen Ernährungssituation verbessern kann. Dazu wur-

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

den auf mehreren Ebenen Daten erhoben (in Gruppendiskussionen, Interviews, Be-obachtungen, Dokumentenanalysen). Arbeitsschwerpunkt 2015 war die Analyse des Datenmaterials. In den meisten Gemeinden ist es gelungen, dass die Gruppen ernäh-rungsbezogene Probleme in der Gemeinde identifizieren und Lösungsansätze entwi-ckeln. Das Spektrum der von den Gruppen angeregten und umgesetzten Maßnahmen reichte von der Organisation eines regelmäßigen Senioren-Kochtreffs bis zu Aktivitäten für einen Gemeindegarten und für die seniorengerechte Gestaltung eines Supermark-tes. Eine Elterngruppe erreichte die Verbesserung der Mittagsverpflegung in mehreren Schulen der Region. Als Motivation für die Teilnahme war oftmals eher Verbraucher-schutz relevant, weniger gesunde Ernährung im physiologischen Sinne. Zusammenfas-send scheint Empowerment vielversprechend zu sein, um in der Gemeinde Aktivitäten zu unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen anzustoßen.

Genetische Epidemiologie der altersbedingten Makuladegeneration

Identifizierung und Charakterisierung der geneti-schen Basis von altersbedingter Makuladegene-ration unter spezieller Berücksichtigung von ge-schlechtsspezifischen Effekten: Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung des Auges, welche im Alter über 70 Jahren häu-fig (zehn Personen aus 100) auftritt. Diese Erkran-kung kann zu einer starken Schwächung des Sehens oder zur Erblindung führen. Das Ziel des Projekts ist es, ein genaueres Verständnis der Ursachen und des Verlaufs von AMD zu entwickeln. Dabei sollen v. a. neue genetische und nicht-genetische Risikofak-toren identifiziert werden, um innovative Möglichkeiten in den Bereichen Diagnostik, Prävention und Therapie der AMD zu eröffnen. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, diese Erkrankung besser zu verstehen und neue Therapiemöglichkeiten auf-zuzeigen.

Sprecherin: Prof. Dr. Iris M. Heid (Lehrstuhl für Genetische Epidemiologie) Partner: Prof. Dr. Bernhard Weber, Prof. Dr. Horst Helbig, Prof. Dr. Dr. Michael Leitz-mann, Prof. Dr. Julika Loss, PD Dr. Carsten Böger, Prof. Dr. Andreas Luchner, Prof. Dr. Michael Koller, Prof. Dr. Florian Kronenberg (Universität Innsbruck, Österreich)Laufzeit: 01.12.2012 – 30.11.2015Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 943.598 €Homepage: www.genepi-regensburg.de/augur

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II Forschung

Durch die zunehmende Lebenserwartung steigt die Prävalenz der altersbedingten Ma-kuladegeneration (AMD) an. Bei über 70-Jährigen liegt sie bei 10 %. Diese Erkrankung der Netzhaut (Retina) beeinflusst das zentrale Sehen und stellt eine massive Einschrän-kung der Lebensqualität dar. In den Industrieländern ist die AMD die häufigste Ursache für Erblindung. Als Risikofaktoren für eine AMD sind neben dem Alter vor allem Rau-chen, Lichtexposition und die erbliche Veranlagung anzusehen. Der Zusammenhang der genetischen Komponente mit dem Krankheitsverlauf (Progression) der AMD ist bis dato nicht ausreichend untersucht. Vor allem der Zusammenhang Gene-Umweltfak-toren-Progression ist wichtig, um die Erkrankung besser zu verstehen und neue The-rapien zu entwickeln.

Um diese Fragestellung anzugehen, wird das interdisziplinäre Team Personen über 70 Jahre aus der Allgemeinbevölkerung detailliert untersuchen. Ergänzend werden ge-zielt Patienten mit AMD aus der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des UKR rek-rutiert. Neben einem augenspezifischen Programm werden Daten über Lebensstil, Vor-erkrankungen und Medikamenteneinnahme erhoben sowie Untersuchungen u. a. des Herz-Kreislaufsystems durchgeführt. Die Studie trägt den Titel „Augenstudie der Uni-versität Regensburg (AugUR)“. Besonderes Augenmerk bei der Auswertung wird auf geschlechtsspezifische Unterschiede gelegt: Sind Männer oder Frauen häufiger betrof-fen? Ist der Krankheitsverlauf zwischen den Geschlechtern unterschiedlich? Sind spezi-ell angepasste Therapieverfahren für Männer und Frauen sinnvoll?

Moderne Methoden der Genomforschung werden kombiniert mit statistischen Verfahren zur Assoziation des Erkrankungsrisikos mit genetischen Faktoren. Die so genannten genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) ermöglichen es, das gesamte menschliche Genom auf Varianten zu untersuchen, die unterschiedlich häufig in Fäl-len und Kontrollen vorkommen und so auf einen kausalen Zusammenhang mit der Er-krankung hindeuten. Dieses Verfahren lässt sich auch anwenden, um ein unterschied-liches Therapieansprechen und die Progression der AMD zu untersuchen. Da für die kleineren genetischen Effekte die meisten GWAS zu wenige Patienten und Kontrollen einschließen, werden diese Daten in großen Analysen zusammengefasst. Die in Na-ture Genetics 2016 veröffentlichte Arbeit (Fritsche et al.) schloss 16 144 AMD-Patien-ten und 17 832 Kontrollpersonen ein. Im Fokus standen hier die seltenen genetischen Varianten, die erst in großen Studien untersucht werden können. Insgesamt wurden bis dato 52 unabhängige Signale in 34 genomischen Loci identifiziert, die gemeinsam knapp 47 % des genetischen Risikos für die Spätformen der AMD erklären. Zusammen mit den lokal erhobenen Daten werden damit am Standort Regensburg statistische und bioinformatorische Verfahren entwickelt, um diese großen Datensätze auswerten zu können. Diese Daten und Verfahren werden maßgeblich zur Vervollständigung der Kenntnis der AMD-Genetik beitragen.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Photokatalytisch aktiviertes Reduktionsmodul für enzymatische Prozesse (PHAROS)

Der sichtbare Teil des Sonnenlichtspektrums liefert nachhaltig große Energiemengen, wird aber bislang für biotechnologische Prozesse nur wenig genutzt. Im Projekt PHA-ROS werden chemische Photokatalysatoren zur Wasseroxidation mit sichtbarem Licht und Biokatalysatoren zur selektiven chemischen Reduktion verknüpft. Durch die Ver-längerung des Projektes für die nächsten drei Jahre kann weiterhin intensiv an dieser neuartigen Kombination von Reaktionsketten geforscht werden.

Sprecher: Prof. Dr. Burkhard König (Institut für Organische Chemie)Partner: Prof. Dr. Volker Sieber (Wissenschaftszentrum Straubing, TU München)Laufzeit: 2013 – 2016 (weiter bis 2019)Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 174.000 € (weiter 152.154 €)Homepage: www-oc.chemie.uni-regensburg.de/koenig/research.php

Zellfreie biotechnologische Verfah-ren haben dank ihrer geringen Kom-plexität und damit hohen Flexibilität ein großes Potenzial, die nächste Generation biotechnologischer Ver-fahren darzustellen. Allerdings wer-den bei dem heutigen Stand der Technik in feinchemischen Produk-tionen Opfersubstrate als Redukti-onsmittel eingebracht und die Pro-duktion von z. B. längerkettigen or-ganischen Molekülen für chemische oder energetische Verwertung beschränkt sich auf die Verwendung von fermentativen Verfahren. Die Bereitstellung von günstiger Energie in Form von Reduktionsäquivalen-ten in biotechnologischen Reaktionskaskaden ist daher eine zentrale Aufgabe bei der Etablierung zellfreier Produktionsprozesse. Die Kopplung von solarer Technologie mit Biokatalyse zur Bereitstellung von Prozessenergie, insbesondere Reduktionsäquivalen-ten, wurde als ein Meilenstein der biotechnologischen Zukunft angesehen.

Durch die bisherigen Arbeiten in PHAROS wurden verfügbare Photokatalysatoren auf ihre Verwendung mit Biokatalysatoren getestet. Die entscheidende Weiterentwick-lung gelang mit der Verwendung neuer heterogener Photokatalysatoren, die mit sicht-barem Licht angeregt werden können. Die Kombination aus heterogenen Halbleiter-

Reaktionsgefäß mit gelöstem Photokatalysator.

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II Forschung

photokatalysatoren und Oxidoreduktasen als ein funktionierendes Modell zu Cofaktor-regenerierung durch photokatalytische Wasseroxidation wird im anschlussgeförderten Projekt PHAROS II in den nächsten drei Jahren weiterentwickelt und etabliert. Die Er-gebnisse dieses Tandemvorhabens können für die Zukunft der Biotechnologie einen wertvollen Beitrag leisten.

Metall-organische Emitter und Singulett-Harvesting für OLED-Anwendungen

Für die Erzeugung von Licht mit OLEDs zeichnet sich ein Massenmarkt ab. Das gilt sowohl für OLED-Displays, als auch für OLED-Beleuchtungen. Bereits jetzt werden OLED-Handy-Displays (Samsung) in Stückzahlen von ca. 30 Mio. pro Monat gefertigt, und erste Hersteller (LG) beginnen mit der Massenproduktion von Fernsehgeräten mit hochauflösenden Bildschirmen. Im Beleuchtungssektor wird dagegen erst im Lauf der kommenden Jahre mit einem Durchbruch der OLED-Technologie gerechnet. Eines der ersten kommerziell relevanten Produkte könnten OLED-Rückleuchten für den Automo-tive-Bereich sein (OSRAM OLED GmbH), deren Markteinführung 2015 erwartet wird. Allerdings zeigt sich trotz des fortgeschrittenen Entwicklungsstandes im Bereich der OLED-Emitter-Materialien noch erhebliches Verbesserungspotential.

Sprecher: Prof. Dr. Hartmut Yersin (Institut für Physikalische und Theoretische Chemie)Laufzeit: 01.06.2013 – 31.05.2016Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 766.920 €Homepage: www.ur.de/~hartmut.yersin

Für die Erzeugung von Licht mit OLEDs zeichnet sich ein Massenmarkt ab. Das gilt sowohl für OLED-Displays, als auch für OLED-Beleuchtungen. Bereits jetzt werden OLED-Handy-Displays (Samsung) in Stückzahlen von ca. 30  Mio. pro Monat gefer-tigt, und erste Hersteller (LG) beginnen mit der Massenproduktion von Fernsehgeräten mit hochauflösenden Bildschirmen. Im Beleuchtungssektor wird in Kürze mit einem Durchbruch bei LG und Osram gerechnet. Eines der ersten kommerziell relevanten Pro-dukte könnte eine OLED-Rückleuchte für den Automotive-Bereich sein (OSRAM OLED GmbH). Allerdings zeigt sich trotz des fortgeschrittenen Entwicklungsstandes im Be-reich der OLED-Emitter-Materialien noch erhebliches Verbesserungspotential.

Ein aussichtsreicher Ansatz besteht in der Anwendung des vom Projektleiter ent-deckten Singulett-Harvesting-Verfahrens, und zwar unter Verwendung z. B. von preis-werten Kupfer-Komplexen. Ähnlich wie bei bereits etablierten Verfahren, kann durch die neue Entwicklung eine hocheffiziente Umwandlung der elektrischen Energie in

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Licht erfolgen. So zeigen die neuen Materialien attraktive Eigenschaften für die An-wendung in OLEDs, wie hohe Emissions-Quantenausbeuten, kurze Abklingzeiten und die Realisierbarkeit guter Blaulicht-Emitter. Außerdem stellen kupfer-basierte Sub- stanzen eine preisgünstige Alternative zu den aktuell eingesetzten Materialien dar, die teure Edelmetalle wie Platin oder Iridium enthalten.

Während der Projektlaufzeit wird angestrebt, auf Basis chemischer und photophy-sikalischer Grundlagenforschung neue Emitter-Materialien zu entwickeln, die eine aus-geprägte „Thermisch Aktivierte Verzögerte Fluoreszenz“ (thermally activated delayed fluorescence, TADF) zeigen und für Singulett-Harvesting-Anwendungen in OLEDs ge-eignet sind. Erfolgreiche Entdeckungen bzw. Entwicklungen sollen in OLEDs getestet werden, patentrechtlich geschützt und anschließend in wissenschaftlichen Fachzeit-schriften publiziert werden.

e:Med – Modul II – Verbundprojekt: Molekulare Mechanismen in Malignen Lymphomen – Demonstrator der Personalisierten Medizin

Forschergruppen aus ganz Deutschland, die Lymphknotenkrebs untersuchen, haben sich zu einem dreijährigen Verbund-Projekt „MMML-Demonstratoren“ zusammen-gefunden. Seit mehr als zehn Jahren forscht die Wissenschaft an den molekularen und systembiologischen Grundlagen dieser Krebsart. Der neue Verbund geht nun die nächsten Schritte an, um diese Erkenntnisse in klinischen Prozessen umzusetzen. Neue Einsichten in inneren Mechanismen eines Tumors sollen nun genutzt werden, um Pati-enten mit Lymphknotenkrebs medizinisch besser zu versorgen.

Sprecher: Prof. Dr. Rainer Spang (Lehrstuhl für Statistische Bioinformatik)Partner: Institut für Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Göttingen, In-stitut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE), Interdisziplinä-res Zentrum für Bioinformatik (IZBI), Universität Leipzig, Institut für Pathologie, Cam-

Neue Emitter-Materialien mit hoher Lumineszenz-Quanten-ausbeute für OLED-Anwen-dungen (hier in gelöster Form zur Flüssig-Prozessierung).

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II Forschung

pus Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Humangenetik, Universi-tät Ulm, Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung mbH Stuttgart, Charité Berlin, Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Helmholtz Zentrum München, Institut für Funktionelle Genomik, Universität RegensburgLaufzeit: 1.3.2015 – 28.2.2018Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: ca. 2,5 Mio. €Homepage: www.mmml-demo.ur.de, www.sys-med.de

Diffuse großzellige B-Zell-Lymphome (DLBCL) zählen zu den häufigsten Formen des Lymphknotenkrebses. DLBCL ist eine heterogene Erkrankung mit unterschiedlichen kli-nischen Verläufen und uneinheitlichen molekularbiologischen Eigenschaften der Tu-more. Trotz hinreichender Hinweise darauf, dass gerade die Erfassung von transkriptio-nellen Faktoren, Patienten mit unterschiedlichem Risikoprofil und damit auch verschie-dener Behandlungsbedürftigkeit identifizieren können, wird dies in der täglichen Praxis und in Therapiestudien noch wenig umgesetzt. Die Analysen sind heute mit Routinebi-opsiematerial noch nicht durchführbar. Hierzu entwickelt der Verbund eine neue, tech-nisch vereinfachte und kostengünstige Analyseplattform. Den Einfluss des tumorum-gebenden Gewebes (Stroma) auf die Bildung und Weiterentwicklung eines Lymphoms besser zu verstehen hilft bei der Entwicklung innovativer Therapien. Signalwege im und am Tumor sind potentielle Angriffspunkte für neue Wirkstoffe. Mit systemmedi-zinischen Methoden kann man Kommunikation zwischen einem Tumor und seinem Stroma modellieren. Eine große Anzahl an Studienmaterialien in den Tumorzentren des Verbundes ermöglicht neue Ansätze an Patientenmaterial zu validieren. Innerhalb der drei Jahre Förderdauer wird der Verbund die Identifizierung von Risikopatienten, wie auch deren personalisierte Behandlung, ein sehr großes Stück voran bringen.

Teilnehmer des ersten Verbund-Arbeitstreffens im Oktober 2015 in Göttingen.

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Eva-Prim – Evaluation im Primarbereich – Sprachförderung in alltäglichen und fachlichen Kontexten im Rahmen der Bund-Länder-Initiative BiSS

„Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) ist ein Forschungs- und Entwicklungspro-gramm, beruhend auf einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Ju-gend sowie der Kultusministerkonferenz und der Konferenz der Jugend- und Familien-minister der Länder. Ziel ist die Verbesserung der Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung.

Sprecherin: Prof. Dr. Astrid Rank, Lehrstuhl für Pädagogik (Grundschulpädagogik)Partner: Prof. Dr. Anita Schilcher, Prof. Dr. Stefan Krauss, Prof. Dr. Anja Wildemann und Dr. Gerlinde Lenske (Universität Landau)Laufzeit: 01.07.2015 – 30.06.2018Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 949.865,68 € (Anteil UR 608.014,25 €) Homepage: -

Das Evaluationsvorhaben „Eva-Prim“ untersucht die alltagsintegrierte Sprachförde-rung des BISS-Moduls P1 (Sprachförderung in alltäglichen und fachlichen Kontexten im Primarbereich). Hierbei liegt der besondere Fokus des Projekts auf der Sprachför-derung im Mathematikunterricht der Klassen 3 und 4. Erhoben werden die Umset-zung (alle Konzepte), unmittelbare Auswirkungen auf die pädagogischen Fachkräfte und mittelbare Auswirkungen auf die Kinder (v.  a. der Klassen 3/4). Die Evaluation erfolgt in insgesamt drei Modulen. Da die Verbünde sehr heterogen arbeiten und in der Implementierung noch nicht weit fortgeschritten sind, ist die formative Evaluation ein wesentlicher Bestandteil. Jedes Evaluationsmodul schließt mit einer Rückmeldung sowie einem Besuch und einer Gesprächsrunde mit den Verbünden ab. Neben einer Bestandsaufnahme steht der Kompetenzzuwachs der pädagogischen Fachkräfte im Fokus: Fachliches und fachdidaktisches Wissen im Sprachförderbereich, aber auch in den verschiedenen fokussierten Domänen (z. B. Mathematik) sowie Einstellungen zur Sprachförderung in alltäglichen und fachlichen, z. B. mathematischen Kontexten wer-den zu allen Messzeitpunkten gemessen. Die Ergebnisse werden den Verbünden als Feedback mitgeteilt und Entwicklungspotenziale im fachlichen und fachdidaktischen Bereich verdeutlicht, so dass die verschiedenen Verbünde passgenaue Weiterbildungs-angebote organisieren können. Zusätzlich werden in einer qualitativen Teilstichprobe Unterrichtseinheiten gefilmt. Die so gewonnenen Unterrichtsvideos werden in der For-schergruppe auf die sprachliche Anregungsqualität in der Interaktionssituation (Ma-

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II Forschung

thematikunterricht) analysiert. Auf Kindebene interessieren die Veränderungen in der bildungssprachlichen Kompetenz. Die Daten werden mit einer Kontrollgruppe vergli-chen. Neben einer Beschreibung der Entwicklung ist die Identifikation von Gelingens-bedingungen und Best-Practice-Beispielen wesentliches Ziel.

Beteiligt sind vier Verbünde aus vier Bundesländern (Bayern, Baden-Württem-berg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen) mit insgesamt ca. 200 Lehrkräften und 2 000 Kindern. Die große Datenmenge sowie die große Stichprobe ermöglichen und erfordern zugleich komplexe statistische Verfahren, welche die Mehrebenenstruk-tur der Daten entsprechend berücksichtigen. Deshalb werden die quantitativen Daten unter Verwendung von Mehrebenen-Strukturgleichungsmodellen ausgewertet. Es wer-den die wechselseitigen Bedingungsgefüge für die verschiedenen Ebenen (Verbund- ebene, Klassenebene, Schülerebene) untersucht. So können bildungspolitisch rele-vante Fragestellungen beantwortet werden, etwa inwieweit die professionellen Kom-petenzen der Lehrenden Einfluss auf die Zielvariablen der Kinder nehmen.

Novel strategies for the optimized treatment of depression – OptiMD

Depressive Erkrankungen stellen aufgrund ihres langwierigen Verlaufs eine unver-gleichliche Belastung für die betroffenen Patienten, deren Familien und die Gesell-schaft dar. Das Projekt hat das Ziel, optimierte Behandlungsstrategien für Patienten, die an Depression leiden, zu entwickeln, neurobiologisch zu validieren und in Pilotstu-dien am Patienten zu testen.

Sprecherin (Teilprojekt SP1): Prof. Dr. rer. nat. Inga D. Neumann (Lehrstuhl für Neuro-biologie und Tierphysiologie)Partner: PD Dr. David Slattery, Anna Schmidtner, Dr. Barbara di Benedetto, Prof. Rai-ner Rupprecht, Institut für Molekulare Pharmakologie, Prof. Dr. André Gessner, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Dr. Mathias Schmidt (Max Planck Institut für Psychia- trie, München), Prof. Isabella Heuser (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin)Laufzeit: 01.07.2015 – 30.06.2018Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 670.150 € (Teilprojekt SP1)Homepage: http://www.optimd.de

Im Teilprojekt SP1, dem einzigen tierexperimentellen Projekt des Konsortiums, werden genetisch identifizierte innovative Targets, die als potentiell relevant für die Behand-lung von Depression gelten, hinsichtlich ihrer Bedeutung für Prozesse auf Ebene der Neuronen, Gliazellen und deren Interaktionen sowie des sozio-emotionalen Verhaltens

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

(Angst- und Depressions-ähnliches Verhalten, soziale Angst) untersucht. Zur Validierung neuer Behandlungs-strategien kommen klinisch bedeut-same Tiermodelle für erhöhtes Angst- und Depressionsverhalten (z. B. auf hohe bzw. geringes Angstverhalten gezüchtete Laborratten) sowie für chronischen psychosozialen Stress, einem Risikofaktor für die Entstehung der Depression ( z. B. chronic subordinate colony housing), zum Einsatz. Neben der Untersuchung der neuronal-glialen Plastizität werden auch langfristige Wir-kungen neuer Therapie-Ansätze auf das Darm-Mikrobiom untersucht, da dieses funk-tionell in engem Zusammenhang mit zentral-nervalen Prozessen, insbesondere mit Emotionalität im Zusammenhang steht. Das Teilprojekt des BMBF-Konsortiums wird federführend an der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Regensburg sowie dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und der Charité Berlin durchgeführt.

Funktion reziproker Synapsen

Dornfortsätze von Nervenzellen können lokale Reize autonom verarbeiten.

Sprecher: Prof. Dr. Veronica Egger (Institut für Zoologie)Laufzeit: Mai 2011 – April 2018Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung Fördervolumen: 1,6 Mio. €Homepage: www.bio-vkl.ur.de/neurophysiologie/index.html

Neurone bestehen üblicherweise aus einem Dendritenbaum, der Signale anderer Ner-venzellen empfängt und verarbeitet, einem Zellkörper, der daraus ein Ausgangssig-nal erzeugt, und einem Axon, das dieses impulsartige „Aktionspotential“ an nachge-schaltete Nerven- oder Muskelzellen weiterleitet. Die meisten Neurone des Säuger-gehirns tragen auf ihren Dendriten sogenannte Dornfortsätze (auch Spines genannt), kleine Ausstülpungen, auf denen die synaptischen Kontakte zu den vorgeschalteten Neuronen hauptsächlich lokalisiert sind. Die konkrete Funktion dieser Spines war bis-lang nur teilweise verstanden, wobei einzelne Theoretiker bereits in den 1960er Jahren

Doktorandin Anna-Kristina Schmidtner, Prof. Inga Neumann und PD Dr. David Slattery (v.l.n.r.).

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II Forschung

vorgeschlagen haben, dass sie eine lokal be-grenzte elektrische Verstärkung der eintref-fenden synaptischen Signale ermöglichen könnten.

Das Forscherteam hat am Beispiel der Spines in einem besonderen Typus von Ner-venzellen – Körnerzellen des Bulbus olfacto-rius (Riechkolben)  – erstmals experimentell nachgewiesen, dass eine solche lokale Sig-nalverstärkung tatsächlich möglich ist. Die-ser lokalen Verstärkung liegt ein auf einen einzigen Spine beschränktes Aktionspoten-

tial zugrunde. Unabhängig vom Erregungszustand der restlichen Zelle können die Spi-nes somit als „Mini-Neuronen“ operieren. Somit verfügen Nervenzellen (Neuronen) über ein viel größeres Repertoire zur Informationsverarbeitung als bisher angenom-men. Diese Studie wurde 2015 in der Fachzeitschrift „NEURON“ veröffentlicht.

Im Fall der Körnerzellen hat die lokale Signalverstärkung eine besondere Bedeu-tung: Diese Neuronen besitzen kein Axon, sondern können vielmehr über ihre dendri-tischen Spines synaptische Botenstoffe sowohl empfangen als auch freisetzen. Ähnli-che reziproke Synapsen zwischen Nervenzellen finden sich allerdings auch in anderen Hirnarealen, beispielsweise in der Netzhaut und im Thalamus. Zur Zeit werden im For-schungsprojekt die dendritische Integration simultaner Signale in mehreren Spines in Körnerzellen untersucht, sowie die Auswirkung der reziproken Freisetzung auf neuro-nale Verarbeitung im Netzwerk des Bulbus.

Wildpflanzenschutz Deutschland – WIPs-De

Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biolo-gischen Vielfalt wurden 15 Pflanzenarten ausge-wiesen, für die Deutschland eine besondere Ver-antwortung trägt. Das Netzwerk WIPs-De betei-ligt sich durch eine Kombination aus Saatgut- und Sporenlagerung, Erhaltungskultivierung und Wie-deraussiedlung bundesweit an Schutz und Stär-kung dieser Arten.

Schematische Darstellung des Netzwerks des Bulbus olfactorius (Riechkolben) mit einzelnen lokal aktiven Körnerzell-Spines (rote Sterne).

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

Sprecher: Prof. Dr. Peter Poschlod (Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie), Dr. Christoph ReischPartner: Prof. Dr. Sabine Zachgo (Botanischer Garten Osnabrück), Prof. Dr. Albert- Dieter Stevens (BGBM Berlin), Prof. Dr. Andreas Martens (PH Karlsruhe), Prof. Dr. Peter Nick (KIT Karlsruhe), Dr. Michael Burkhart (Bot. Garten Potsdam) Laufzeit: 15.06.2013 – 14.06.2018Förderung: Bundesamt für Naturschutz, DLR Fördervolumen: ca. 2,4 Mio. € (Anteil UR: 381.000 €)Homepage: www.wildpflanzenschutz.deFörderung: Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundes-ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und ReaktorsicherheitFördervolumen: ca. 2,4 Mio. € (Anteil UR: 409.000 €)Homepage: wildpflanzenschutz.de

Der Verlust von Biodiversität stellt eines der grundlegendsten Probleme unserer Zeit dar. Mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt 1993 stellten sich 168 Staa-ten sowie die EU der Herausforderung aktiv Biodiversität zu schützen. In Deutschland setzt das Bundesprogramm Biologische Vielfalt seit 2011 das Ziel um, Ökosystem-, Ar-tenvielfalt und genetische Vielfalt zu schützen, sowie das gesellschaftliche Bewusst-sein zu stärken. Folgende Bärlapp-, Farn und Samenpflanzenarten aus verschiedensten Ökosystemen wurden als Verantwortungsarten Deutschlands ausgewiesen und wer-den exemplarisch bearbeitet: Arnika (Arnica montana), Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium), Stängello-ser Tragant (Astragalus exscapus), Reichenbachs Zittergras-Segge (Carex pseudobri-zoides), Bayerisches Löffelkraut (Cochlearia bavarica), Weichhaariger Pippau (Crepis mollis), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Pfingst-Nelke (Dianthus gra-tianopolitanus), Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea), Sumpf-Enzian (Gentianella uli-ginosa), Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata), Tide-Wasserfenchel (Oenanthe conio-ides), Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), Graue Skabiose (Scabiosa canescens), Gelbes Galmei-Stiefmütterchen (Viola calaminaria).

Das Netzwerk erstellt Schutzprogramme für die Verantwortungsarten im gesamten Bundesgebiet. Vorkommen werden zunächst erfasst, Samen und Sporen gesammelt und in Genbanken unter Tiefkühlbedingungen eingelagert. Nach Bedarf werden Erhal-tungs- und Vermehrungskulturen in Botanischen Gärten angelegt. Jeder der Schritte wird wissenschaftlich begleitet und soll am Ende des Projektes Aussagen über den Ge-fährdungsstatus und die Möglichkeiten zum Schutz der Arten geben. Neben der Er-fassung der Vorkommen und Sammlung in Bayern, Thüringen und Ost-Hessen, hat die UR einen Schwerpunkt bei Untersuchungen zur Langlebigkeit der Samen und der Keimungsbiologie der Arten. Von allen Samen- und Sporensammlungen werden Rönt-genanalysen und Keimtests durchgeführt.

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II Forschung

Zusammen mit der PH Karlsruhe erstellt die UR Standards, wie eine Wiederaussied-lung erfolgreich durchgeführt wird. Bestimmte Vorgaben und Formblätter sollen hel-fen, die Datenaufnahme in den Folgejahren zu erleichtern, um so das Überleben und die Etablierung bei Wiederaussiedlungen besser vergleichen zu können.

Identifikation und Erhaltung historisch alten Grünlands (BLE)

Unterschiede in Grünlandbeständen aufgrund ihrer Nutzungsdauer als Wiese oder Weide werden modellhaft in den Regionen Schwäbische Alb und württembergisches Allgäu untersucht. Für die Identifikation und Auswahl der Grünlandflächen sind die Aufklärung der Nutzungsgeschichte sowie die floristische, genetische und edaphische Charakterisierung maßgeblich. Daraus wird ein Leitfaden zur Identifikation historisch alter Wiesen und Weiden entwickelt, der auch auf andere Gebiete angewendet wer-den kann.

Sprecher: Prof. Dr. Peter Poschlod (Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutzbiologie), Dr. Christoph ReischPartner: Referat 56 für Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungsbezirkes TübingenLaufzeit: 01.12.2014 – 31.12.2018Förderung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Fördervolumen: ca. 620.000 €Homepage: -

Artenreiches Grünland hatte seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert im Zuge des Wie-senbaus. Durch den vermehrten Einsatz von Mineraldünger seit den 1950er Jahren, die Umstellung von der Freiland- zur Stallhaltung, Umwandlung von Flächen in Ackerland oder Forst, zahlreiche agrarpolitische Reformen und aufgrund des Erneuerbare-Ener-gien-Gesetzes hat das Grünland stark an Fläche verloren. Außerdem hat die Nutzungs-intensivierung (Entwässerung, Düngung, Umbruch und Neueinsaat, extrem hohe Schnittzahl) oder -aufgabe (in Grenzertragslagen) die Qualität der Wirtschaftswiesen verändert, was mit einer drastischen Abnahme der Artenvielfalt einherging. Dies hat sowohl für die Pflanzenzucht als auch für den Naturschutz zur Folge, dass die verblie-benen artenreichen Restflächen erhalten werden müssen. Um historisch altes Grün-land als genetische Ressource für die Zukunft zu erhalten, wird das Projekt deshalb im Rahmen der „Richtlinie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Förderung von Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich der Erhal-tung und innovativen nachhaltigen Nutzung der Biologischen Vielfalt“ gefördert. Pi-lotstudien, die am Regensburger Lehrstuhl für Ökologie und Naturschutz durchgeführt

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Sprecherrollen in der Verbundforschung

wurden, haben gezeigt, dass sich je nach Alter des Grünlandes die Artenzusammen-setzung wesentlich unterscheiden kann. Ziel des neuen Forschungsprojekts ist vor die-sem Hintergrund die Identifikation und Charakterisierung (Artenvielfalt und genetische Vielfalt) historisch alten Grünlands.

Im Rahmen des Projekts werden in einem ersten Schritt archäobotanische, histo-risch-ökologische (bspw. natürliche Archive wie die Bodensamenbank, oder auch his-torische Aufzeichnungen und Karten) sowie bodenkundliche Untersuchungen genutzt, um historisch altes Grünland zu identifizieren. Mit vegetationskundlichen Methoden wird die Artenzusammensetzung analysiert und ein Set von Indikatorarten erarbeitet. In einem zweiten Schritt folgt die populationsgenetische Charakterisierung gängiger Grünlandarten. In Zusammenarbeit mit dem Referat für Naturschutz und Landschafts-pflege des Regierungsbezirks Tübingen werden die Ergebnisse in die Ausweisung von Grünland-Erhaltungszentren münden, die aufgrund ihrer Diversität besonderes als ge-netische Reservoirs und Spenderflächen geeignet sind. In einem Leitfaden wird die Vorgehensweise zur Identifikation historisch alten Grünlands dokumentiert und die Übertragbarkeit auf andere Pflanzengesellschaften und Regionen erläutert werden.

Internetkompetenzzentrum Ostbayern – Mobile Business und Social Media

Im Mittelpunkt des Internetkompetenz-zentrums Ostbayern stehen die Analyse und Erklärung relevanter Faktoren und Mechanismen zur Gestaltung und Nut-zung innovativer mobiler Technologien und neuer digitaler, sozialer Technologien.

Sprecher: Prof. Dr. Bernd Heinrich (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik II)Partner: Prof. Dr. Mathias Klier, Prof. Dr. Susanne Leist, Prof. Dr. Kai Fischbach (Univer-sität Bamberg), Prof. Dr. Michael Scholz (Universität Passau), Prof. Dr. Christian Seel (Hochschule Landshut)Laufzeit: Mai 2015 – Dezember 2019 Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und TechnologieFördervolumen: ca. 3 Mio. € (Anteil UR: 2.132.350 €) Homepage: http://www-mbsm.uni-regensburg.de

Am Institut für Wirtschaftsinformatik werden die Themenfelder Internet und Digita-lisierung seit Jahren unter verschiedensten Gesichtspunkten und in Kooperation mit

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II Forschung

nationalen und internationalen Partnern erforscht. Im Rahmen des neuen Internet-kompetenzzentrums Ostbayern mit den beiden Trägeruniversitäten Regensburg und Passau sollen diese bisherigen Forschungsarbeiten zielgerichtet weitergeführt und in-tensiviert werden. Ziel ist die Erforschung der technischen und ökonomischen Chan-cen und Risiken von Internettechnologien und deren Nutzung sowie die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Ansätze und Technologien in diesem Bereich. Zudem soll das Projekt auch die bayerische Wirtschaft auf dem Weg zu einer Führungsrolle in der Nut-zung des Internets und Entwicklung innovativer Dienstleistungen und Produkte unter-stützen. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen Fragestellungen der Wissensgenerierung durch Analyse sozialer Medien, der Nutzung sozialer Medien und mobiler Techno-logien zur Verbesserung der Wertschöpfung sowie intelligente mobile Applikationen (bspw. mit Anwendungen im Automobilbereich). Zudem werden Geschäftsmodelle im Mobile Business und für mobile Services untersucht, quantitative Verfahren zur Integ-ration mobiler Prozesse und Services mit Social Media-Inhalten unter Berücksichtigung von Nutzerprivatheit und -vertrauen entwickelt sowie Modelle und Algorithmen zur Kontext-bezogenen Planung und Selektion mobiler Prozesse und Services erforscht.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Kohlenstoff-Nanoröhrchen als elektronische und nanoelektromechanische Hybridsysteme im Quantenlimes

Nachwuchsgruppenleiter: Dr. Andreas K. Hüttel (am Lehrstuhl für Physik der Mikro- und Nanostrukturen) Laufzeit: Oktober 2010 – September 2016 Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Emmy Noether Programm)Fördervolumen: ca. 860.000 € Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/forschung/huettel

Einzelne einwändige Kohlenstoff-Nanoröhrchen besitzen nicht nur herausragende elektronische Eigenschaften, sondern stellen aufgrund ihrer extrem hohen Zugfestig-keit auch exzellente hochfrequente mechanische Resonatoren dar. Damit bieten sie

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Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

eine Möglichkeit, um den Übergang vom klassischen mechanischen Saitenresonator – entsprechend einer Klavier- oder Gitarrensaite – zum quantenmechanischen System zu untersuchen.

Eine wesentliche Herausforderung bei der Messung der Nanoröhrchen-Resonatoren ist die Detektion von Gigahertz-Signalen einer hochohmigen Quelle bei Temperaturen im Millikelvin-Bereich. Hier war es uns möglich, Hochfrequenz-Chipstrukturen mittels einer Molybden-Rhenium-Legierung herzustellen, die den chemisch agressiven Hoch-temperaturprozess des Nanoröhrchen-Wachstums überleben und trotzdem bei experi-mentell erreichbaren Temperaturen Supraleitung zeigen. Das vielversprechende Hoch-frequenz-Verhalten der hergestellten sogenannten koplanaren Mikrowellen-Resonato-ren im Bereich 10mK < T < 4.2K konnte analysiert und theoretisch beschrieben werden.

Zugleich wird versucht in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Prof. Dr. C. Strunk in einem parallelen Ansatz, Nanoröhrchen auf einem ersten Chip zu wachsen und da-nach auf einen zweiten in einem „Stempelprozeß“ zu transferieren – um so das Pro-blem der Auswirkungen des Nanoröhrchen-Wachstums auf die Chipstrukturen zu mi-nimieren. Hier haben wir bereits erste Tieftemperaturmessungen transferierter Nano-röhren vorzuweisen.

Parallel hierzu wird in enger Zusammenarbeit mit der theoretischen Arbeitsgruppe Prof. Dr. M. Grifoni an der Auswertung des elektronischen Transportspektrums gear-beitet. Eine Arbeit zu offenen Systemen, in denen die defektfreien Nanoröhrchen quasi als „Elektronen-Wellenleiter“ dienen, ist inzwischen zur Veröffentlichung eingereicht und zeigt das sehr bemerkenswerte Resultat, dass aus experimentell zugänglichen In-terferenzmustern auf die genaue molekulare Struktur der Nanoröhrchen Rückschlüsse getroffen werden können. Weitere Auswertung in dieser Kooperation strebt die Ana-lyse des Nanoröhrchen-Quantenspektrums in hohen Magnetfeldern an, was ebenfalls detaillierte Einblicke in die elektronische Bandstruktur ermöglicht.

Anionische Übergangsmetallverbindungen mit Metallen in niedrigen Oxidationsstufen

Sprecher: Prof. Dr. Robert Wolf (Institut für Anorganische Chemie)Laufzeit: Juni 2010 – Mai 2015Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Emmy Noether Programm)Fördervolumen: 992.400 €Homepage: http://www.uni-regensburg.de/chemie-pharmazie/anorganische-chemie-wolf

Übergangsmetallanionen finden in der Synthese bisher kaum Anwendung, da geeig-nete Syntheseäquivalente nur in sehr begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Dieses Projekt untersucht neue „anorganische Grignardverbindungen“ (AGRs) und „Polyaren-

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metallate“. Diese bisher wenig beachteten Verbindungsklassen sollen als Quellen für „Mx-“- und „CpMx-“-Synthone (M=Übergangsmetall, Cp=Cyclopentadienylligand) zur Synthese ungewöhnlicher neuer Verbindungen und in der Katalyse eingesetzt werden. Neue Metallcluster, funktionalisierte Übergangsmetallanionen mit einer interessanten Folgechemie und neuartige multimetallische Komplexe mit potentieller Anwendung als Ferromageten sollen synthetisiert werden. Die katalytischen Eigenschaften der in diesem Projekt untersuchten Anionen werden bei Kreuzkupplungen, Zyklisierungen und Hydrierungen untersucht, wobei der Fokus aufgrund der hohen Anwendungsrele-vanz besonders auf das Element Eisen gelegt wird.

In diesem Projekt werden anionische Polyarenkomplexe und anorganische Grig-nardverbindungen als isolierbare und lagerfähige Syntheseäquivalente für Übergangs-metallanionen untersucht, die zur Darstellung ungewöhnlicher metallorganischer Verbindungen, zur Aktivierung kleiner Moleküle und in der Katalyse eingesetzt wer-den. Die Chemie dieser Polyarenmetallate ist erst in Ansätzen erforscht. Die Unter-suchungen werden auf weitere elektronenreiche und elektronenarme Übergangs-metalle ausgedehnt. Anorganische Grignardreagenzien (AGRs) vom Typ LnM-MgX (LnM=anorganisches Komplexfragment, X=Halogen) sind eine weitere interessante Verbindungsklasse. Die Synthese neuer AGRs ist eine spannende präparative Heraus-forderung. Mit diesem Projekt werden verschiedene neue AGRs und deren Struktu-ren dargestellt, spektroskopische Eigenschaften und Bindungsverhältnisse studiert. Im nächsten Schritt werden die neu synthetisierten AGRs für die Synthese bisher un-zugänglicher Verbindungsklassen genutzt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersu-chung der katalytischen Eigenschaften eisenhaltiger AGRs. Eisen ist als billiges, gut verfügbares und nicht-toxisches Element für katalytische Anwendungen prädestiniert. Dennoch werden viele Bereiche der homogenen Katalyse durch teure und toxische Edelmetalle wie Rhodium, Palladium und Platin dominiert. Eisenkatalysierte Reaktio-nen erfahren zunehmend Interesse. Organoeisenkomplexe, in denen das Eisenatom in einer niedrigen Oxidationsstufe vorliegt, spielen in vielen Katalysemechanismen eine Schlüsselrolle. Niedervalente Eisenkomplexe besitzen u. a. großes Potential als Kata-lysatoren für Kreuzkupplungen, Zyklisierungen, Hydrierungen und Hydrosilylierungen. Die Reaktionsmechanismen sind bisher in vielen Fällen jedoch ungeklärt. Ziele sind: a) die Entwicklung neuer effizienter Katalysatoren auf der Basis der im Projekt 1 un-tersuchten niedervalenten Eisenverbindungen, und b) ein tieferes Verständnis der Ka-talysemechanismen, insbesondere von eisenkatalysierten Kreuzkupplungen und Zyk-lisierungen. Die Mechanismen dieser katalytischen Reaktionen sollen durch stöchio-metrische Modellreaktionen und mit Hilfe quantenchemischer Rechnungen modelliert werden.

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Numerische Untersuchungen der Eigenschaften hadronischer Materie unter extremen Bedingungen mittels neuer Simulationsalgorithmen

Sprecher: Dr. Pavel Buividovich (Institut für Theoretische Physik) Partner: Institute für Theoretische und Experimentelle Physik Lomonosov-Universität Moskau Laufzeit: 01.08.2012 – 31.07.2017Förderung: Alexander von Humboldt Stiftung – Sofia Kovalevskaja PreisFördervolumen: 1,2 Mio. €Homepage: -

Ziel des Projektes ist eine umfassende numerische Untersuchung der Transporteigen-schaften von Quark-Gluon Plasma und hadronischer Materie in sehr starken Magnet-feldern, chiralem Ungleichgewicht und  / oder endlicher Baryondichte. Die Hauptre-sultate des Projektes 2015 sind die numerische Untersuchung von Instabilitäten von chiralen Plasmen in reeller Zeit, die explizite Demonstration der Rolle komplexer Sat-telpunkt-Feldkonfigurationen in stark wechselwirkenden zweidimensionalen Eichtheo-rien und die numerische Entdeckung der anomal kleinen Renormalisierung der elektri-schen Leitfähigkeit in frei hängendem Graphen.

Chirale Plasmainstabilität: Der Einfluss von Quanten-Anomalien auf die Transportei-genschaften von Quark-Gluon Plasmen und elektronischen Plasmen in Festkörpern ist zur Zeit das Objekt von intensiver theoretischer und experimenteller Forschung. Eine der charakteristischen Eigenschaften von Transport-Phänomenen, die durch die Adler-Bell-Jackiw Anomalie induziert werden, ist eine neue Art von Plasmainstabilität, die so-genannte chirale Plasmainstabilität. 2015 wurde das Auftreten der chiralen Plasmain-stabilität in einem Plasma mit ultra-relativistischen Dirac-Fermionen die an ein Magnet-feld koppeln numerisch untersucht. Dabei wurde die Dynamik der Fermionen exakt berücksichtigt. Es wurde ein direkter Hinweis für den dynamischen Zerfall der axialen Ladung in helikale Konfigurationen des elektromagnetischen Feldes gefunden und die vorhergesagte starke Abhängigkeit der Zerfallsrate von der Fermi-Geschwindigkeit, die für einen experimentellen Nachweis der chiralen Plasmainstabilität in Dirac- und Weyl-Semimetallen von Bedeutung ist, wurde beobachtet.

Komplexe Instantonen in Eichtheorien: Das Verständnis der Rolle komplexer Sattel-punkt-Feldkonfigurationen (Instantonen) für die Dynamik von Quantensystemen die durch augenscheinlich reelle Pfadintegrale beschrieben werden, ist eines der wich-tigsten Resultate der Anwendung der mathematischen Theorie der „resurgent Trans-series“ auf Quantenfeldtheorien. Dennoch waren bis jetzt alle expliziten Beispiele von „resurgent structure“ von Störungsreihen in nicht-Abelschen Eichtheorien auf das schwach-wechselwirkende Regime beschränkt. Ende 2015 wurde eine neue Arbeit

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publiziert, in der explizit gezeigt wurde welche entscheidende Rolle komplexe Sattelpunkt-Feldkonfigurationen für den Gross-Witten Phasenübergang zwi-schen den schwach- und stark-wech-selwirkenden Regimes in einer nicht-Abelschen zweidimensional Eichtheorie mit einer unendlichen Anzahl an Farben spielen.

Elektrische Leitfähigkeit von Gra-phen: Eine der grundlegenden Obser-vablen für die Eigenschaften von Ein-zelschicht Graphen ist die Gleichstrom-

leitfähigkeit, von der bekannt ist, dass sie nicht von einer ausreichend schwachen „on-site“-Wechselwirkung zwischen den Elektronen beeinflusst wird. In der Realität sind nicht-lokale, abgeschirmte Coulomb Wechselwirkungen sehr wichtig. Kürzlich wurde eine numerische „first-principle“ Studie der elektrischen Leitfähigkeit durchge-führt, in der sich gezeigt hat, dass auch nicht-lokale Wechselwirkungen praktisch kei-nen Einfluss auf die Leitfähigkeit haben.

QUANTUMsubCYCLE. Ultraschnelle Quantenphysik auf der Sub-Zyklen-Zeitskala

Sprecher: Prof. Dr. Rupert Huber (Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik)Laufzeit: 01.04.2013 – 31.12.2017Förderung: European Research Council (starting grant)Fördervolumen: ca. 1,5 Mio.€Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/forschung/huber

Ziel des Projektes ist es, zu verstehen, wie Licht mit Materie auf der Zeitskala einer ein-zelnen Lichtschwingung wechselwirkt. Hierzu werden die elektrischen und magneti-schen Feldkomponenten von ultrakurzen Lichtimpulsen maßgeschneidert, um damit Ladungen, Spins und Photonen in Rekordgeschwindigkeit zu kontrollieren. Unser An-satz verspricht Einblicke in eine bislang nur theoretisch diskutierte Quantenwelt und eröffnet spannende Perspektiven für superschnelle Datenspeicher und Quanteninfor-mationsverarbeitung der Zukunft.

Nachwuchsforschungsgruppe (v.l.n.r: S. Val-gushev, M. Puhr, P. Buividovich, A. Davody).

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Neuartige Quanteninterferen-zen von Elektronen in Fest-körpern: Getrieben durch das extrem starke elektrische Feld eines kurzen und höchs-tintensiven Terahertz-Impul-ses vollführen die Elektronen als Materiewellen in einem kristallinen Festkörper ult-raschnelle Oszillationen und interferieren ähnlich Wellen auf einer Wasseroberfläche. Dabei emittieren sie Licht mit bisher unerreichter spektraler Bandbreite. Auf diese Weise werden einzelne Lichtblitze generiert, die das elektroma-gnetische Spektrum vom Mi-krowellenbereich über den sichtbaren Spektralbereich bis hin zum Ultravioletten voll-ständig abdecken.

Um die Physik der uns umgebenden Festkörper zu verstehen, muss man das Wech-selspiel zwischen den mikroskopischen Bausteinen – den Atomen, Elektronen und Ele-mentarmagneten – kennen. Die relevanten Vorgänge laufen dabei auf Zeitskalen von wenigen Millionstel einer Milliardstel Sekunde, so genannten Femtosekunden, ab. Zudem gehorchen sie nicht den uns vertrauten Gesetzen der klassischen Physik, son-dern werden durch die Quantenphysik bestimmt. Verfolgt werden sollen diese Quan-tenprozesse in extremer Zeitlupe, verstanden und schließlich kontrolliert. So gelang es unlängst, mit den weltweit intensivsten Lichtimpulsen im Terahertzbereich, dem weit-gehend unerforschten Spektralbereich zwischen Mikrowellen- und Infrarotstrahlung, eine neuartige Quantenoszillation, so genannte Blochoszillationen, schneller Elekt-ronen in Volumenhalbleitern zu beobachten. Diese Ergebnisse sind für die Hochge-schwindigkeitselektronik der Zukunft wichtig. Außerdem soll mit der magnetischen Feldkomponente ähnlicher Lichtimpulse der Eigendrehimpuls von Elektronen  – der Spin – innerhalb einer einzigen Lichtschwingung geschaltet werden. Auf diesem Prin-zip könnten im Erfolgsfall die schnellsten Datenspeicher der Zukunft basieren. Schließ-lich soll das bislang unerforschte Verhalten des Quantenvakuums auf der Zeitskala kürzer als eine Lichtschwingung untersucht und die Möglichkeit neuartiger Quanten-phänomene ähnlich der Hawking-Strahlung schwarzer Löcher überprüft werden. Ne-benbei könnten dabei superschnelle optische Schaltelemente entstehen.

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Molekulare Mesoskopik für die organische Nano-Optoelektronik (MolMesON)

Sprecher: Prof. Dr. John Lupton (Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik)Laufzeit: 01.12.2012 – 30.11.2017Förderung: European Research Council (starting grant)Fördervolumen: 1,49 Mio. €Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/forschung/lupton

In dem Projekt geht es darum, das physikalische Grenzgebiet zwischen der Molekül- und der Festkörperphysik zu beleuchten. Wie groß muss ein Molekül werden, damit es sich, physikalisch gesehen, wie ein Festkörper verhält? Wie groß kann ein moleku-lares Objekt sein, und sich immer noch wie eine diskrete molekulare Einheit verhalten? Die Ergebnisse des Projektes sind zentral für die Weiterentwicklung des Gebiets der or-ganischen Elektronik, mit Anwendungen in der Beleuchtungstechnik (OLEDs) und der Energiekonversion (Solarzellen).

Die organische Elektronik verspricht vielseitige neue Anwendung in der Beleuch-tung, Sensorik, Informationstechnologie und der Energiekonversion. Ein bekanntes Bei-spiel sind die Bildschirme der Samsung Galaxy Smartphone Serie, die aus organischen Halbleitern mit der sogenannten OLED (organic light-emitting diode) Technologie her-gestellt werden, und etliche Vorzüge im Vergleich zur konventionellen Technologie der Flüssigkristalle zeigen. Die Quantenmechanik hat sich als äußerst leistungsfähiges Mo-dell der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts etabliert, und führt zu einem hervorragen-den Verständnis sowohl isolierter einzelner Partikel und kleinerer Ansammlungen von Atomen in Molekülen, wie auch von quasi-unendlichen Festkörpern. Eine bislang wenig erforschte Größenskala besteht jedoch an der Grenze zwischen Molekülen und Festkör-pern, genau dort, wo sich der Anwendungsbereich der organischen Elektronik befin-det. Wie groß kann ein Molekül werden, damit es sich, physikalisch betrachtet, noch wie ein Molekül und nicht wie ein Festkörper verhält? Wie klein muss man einen Fest-körper dimensionieren, damit molekülähnliche Eigenschaften sichtbar werden? Um die Erforschung dieser Grenzregion zwischen Molekül und Festkörper geht es im Projekt.

2015 gelang es erstmals, kontrollierte mesoskopische Objekte – kleine Aggregate – aus einzelnen Polymermolekülen zu wachsen, und die Eigenschaften dieser Objekte zu untersuchen. Eine interessante Materialklasse für die organische Elektronik stellen Po-lymere dar. Diese Moleküle können sehr groß sein und ein vielfältiges Spektrum von Konformationen, also mikroskopischen Formen annehmen. Bekannt aus dem Alltag sind Protein-Polymere: das Eiweiß eines Hühnereis ändert schlagartig seine Konsistenz wenn es erhitzt wird. Auch bei elektronisch aktiven Polymeren können ganz erhebliche Änderungen der Form des einzelnen Polymermoleküls erfolgen. Zudem können meh-

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rere Moleküle zu einem größeren Objekt zusammenwachsen. Die Abbildung fasst die wesentlichen Beobachtungen zusammen. Durch eine Behandlung mit Lösungsmittel-dampf lässt sich sowohl die Morphologie als auch der Aggregatzustand der Polymer-moleküle beeinflussen. Die durch die Behandlung entstehenden Objekte können mit unterschiedlichen spektroskopischen Methoden untersucht werden. Besonders inte-ressant ist, dass sich selbst große, aus dutzenden Polymerketten zusammengesetzte Aggregate quantenoptisch wie Lichtquellen einzelner Photonen verhalten. Die Poly-merketten koppeln derart stark aneinander, dass das gesamte mesoskopische Objekt sich wie ein effektives Supramolekül verhält. Somit ist erstmals die Erforschung des Grenzbereichs zwischen einzelnen chemisch wohldefinierten Molekülelementen und dem makroskopischen Kontinuum geglückt. Die Ergebnisse in „Proceedings of the Na-tional Academy of Sciences“ veröffentlicht.

Das fünfjährige Projekt ist fest im Bereich der Grundlagenforschung verankert und im wesentlichen ergebnisoffen. So kann die Arbeitsgruppe mit der nötigen Flexibilität auf neue Forschungsergebnisse reagieren und möglichst unvoreingenommen in die neue Welt der „molekularen Mesoskopik“ eintauchen.

Kontrolliertes Wachstum einzelner Aggregate (rot) aus individuellen Polymermolekülen (grün), unter einem Fluoreszenzmikroskop betrachtet. (A) In einem Film des Polymermaterials exis-tieren sowohl isolierte Polymerketten wie größere Aggregate. Diese unterscheiden sich durch die Farbe ihres Leuchtens, grün oder rot. Durch Aufquellen des Films mit einem Lösungsmittel-dampf (englisch „solvent vapour annealing“, SVA) kann die Beweglichkeit der Polymerketten eingestellt werden, sodass diese diffundieren und zu größeren Aggregaten zusammengehen. (B) Vor der Dampfbehandlung sind nur einzelne Polymermoleküle als grüne Punkte zu sehen; der Anteil der roten Emission „Fred“ ist nahe null. (C) Nach der ersten Dampfbehandlung sieht man bereits die Entstehung einzelner roter Punkte: Polymermoleküle fügen sich zu kleinen Ag-gregaten zusammen. Durch einfaches Auszählen des Verhältnisses von grünen zu roten Punk-ten lässt sich die Größe der Aggregate bestimmen. (D), (E) Nach weiterer Behandlung ver-schwinden immer mehr der isolierten Polymere (grüne Punkte), bis fast ausschließlich wenige große, sehr helle rote Punkte übrigbleiben.

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Identification and targeting of somatic changes initiating sporadic cancers – ISIS

Sprecher: Prof. Dr. Christoph Klein (Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapie-verfahren) Laufzeit: 01.04.2013 – 31.3.2018 Förderung: European Research Council (advanced grant) Fördervolumen: ca. 2,5 Mio. €Homepage: –

Die häufigsten Krebsarten, die von den großen inneren Organen (z.  B. Darmkrebs) und Drüsen (z. B. Brustkrebs) abstammenden Karzinome sowie das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs), sind durch zwei entscheidende Merkmale charakterisiert: sie streuen frühzeitig in andere Organe, um dort Metastasen zu bilden, und die Krank-heitsentwicklung wird von der Ausbildung immer neuer genetisch veränderter Zel-len vorangetrieben. Dabei ermöglichen bestimmte Genmutationen ein unkontrolliertes Wachstum und das Überleben in Nischen, die ansonsten ungeeignet für diese Krebs-zellen wären. Neue Therapiestrategien versuchen daher gezielt an mutierten Genen anzugreifen, in der Hoffnung, dass die Krebszellen abhängig von der Mutation gewor-den sind. Häufig funktioniert dieser Ansatz temporär, jedoch entwickeln sich anschlie-ßend Resistenzen und andere Klone wachsen aus. Ein Grund für das häufige Therapie-versagen dürfte in der großen Heterogenität der Tumorzellen liegen.

Krebszellen können Dutzende bis Tausende genetische Veränderungen in ihrem Genom anhäufen, die prinzipiell gute Angriffspunkte für eine Therapie sind, da sie Krebszellen von Normalzellen unterscheiden. Leider ist das Muster der Veränderun-gen eines Tumors von Krebszelle zu Krebszelle verschieden. Ziel des Projektes ist es, genetische Veränderungen zu identifizieren, die früh bei der Entartung einer gesunden Zelle zu einer Tumorzelle aufgetreten sind. Wenn solche Veränderungen vorteilhaft für Tumorzellen sind, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit an die Tochterzellen wei-tergegeben und von allen nachfolgenden Generationen geteilt. Deshalb könnten ge-rade frühe Veränderungen wichtige, mögliche Angriffspunkte für Therapien sein. In dem Projekt sollen gezielt frühe Veränderungen identifiziert und auf ihre Eignung als therapeutische Zielmoleküle untersucht werden. Die Identifizierung der Signalwege, die früh verändert sind und die Tumorigenese in dem individuellen Patienten initiiert haben, könnte sowohl das Problem der Heterogenität als auch der Therapieresistenz adressieren.

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SELFPHOS – Design and Self-Assembly of Organometallic-Based Polypnictogen Materials and Discrete Nano-sized Supramolecules

Sprecher: Prof. Dr. Manfred Scheer (Lehrstuhl für Anorganische Chemie) Partner: keine Laufzeit: Februar 2014 – Januar 2019 Förderung: European Research Council (advanced grant)Fördervolumen: ca. 2,5 Mio. € Homepage: http://www.uni-regensburg.de/chemie-pharmazie/anorganische-chemie-scheer

Das Projekt schließt die Wissenslücke in den Gebieten der porösen Materialien und molekularen nano-dimensionierten Molekülen und Aggregaten, in dem es metall-organische, polyphosphorbasierte Bausteine als Knoten- bzw. Vernetzungsmoleküle zum Aufbau solcher Strukturen verwendet. Solche metallorganischen Polyphosphor-Bausteine werden als vernetzende Monomereinheiten zum Aufbau zwei- und drei-dimensionaler Raumnetzstrukturen, sowie zur Generierung diskreter molekularer Nano-Cluster genutzt. Die Einführung diverser Funktionalitäten in den neuen nano-dimensionierten Molekülen und Materialien ermöglicht eine komplexe Nutzung dieser Verbindungen für diverse Fragestellungen.

Gegenwärtige Entwicklungen auf dem Gebiet poröser Materialien und diskreter nano-dimensionierter Moleküle und Aggregate nutzen keine metallorganischen Ver-bindungen als Knotenelemente, um gemeinsam mit funktionalisierten organischen Linkern solche System aufzubauen. Mit der Verwendung metallorganischer Polyphos-phor-Verbindungen wird es erstmals möglich, Prototypen solcher Materialien sowie molekularer nano-dimensionierten Superbälle zu synthetisieren. Diese wegweisenden Entdeckungen werden innerhalb des Projektes weiterentwickelt, um ein tieferes Ver-ständnis zur Wirkungsweise solcher Polyelement-Bausteine zu erreichen. Dabei wer-den zwei Hauptgebiete bearbeitet: die Erzeugung drei-dimensionaler metallorganisch-organischer Hybridmaterialien und die Synthese molekularer, nanodimensionierter Aggregate in Form von Bällen und Kapseln. Während es im ersten Bereich um die re-produzierbare Synthese in hohen Quantitäten von Materialien mit rigiden Netzwer-ken geht, sind im zweiten Bereich folgende Schlüsselziele im Fokus der Forschung: Die Nutzung vor allem pentagonal-strukturierter Polyphosphor-Verbindungen zum Aufbau nano-dimensionierter sphärischer Moleküle über molekularer Selbstorganisation. Letz-tere sind extrem in der Größe und weisen zudem außergewöhnliche Funktionen auf, wie multifunktionale Bindungstaschen, multi-magnetische Eigenschaften und ein re-versibles Einschließen und Freisetzen von hoch-reaktiven Intermediaten und Reakti-onskomponenten.

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IonPairs@Catalysis

Sprecherin: Prof. Dr. Ruth Gschwind (Institut für Organische Chemie)Partner: keine Laufzeit: April 2014 – März 2019 Förderung: European Research Council (consolitator grant)Fördervolumen: ca. 2 Mio. €Homepage: http://www-oc.chemie.uni-regensburg.de/gschwind

Design-Prinzipien von Ionenpaaren in organokatalytischen Reaktionen – Aufklärung von Strukturen, Intermediaten und Stereoselektionsmethoden sowie Abschätzung der individuellen Wechselwirkungsbeiträge.

Ionen sind in der Chemie und der Biochemie allgegenwärtig und spielen aufgrund ihrer starken intermolekularen Wechselwirkungen eine wichtige Rolle. Trotz des star-ken Einflusses dieser Wechselwirkungen auf die Struktur vieler Ionenpaare, ist auf-grund der schlechten experimentellen Zugänglichkeit wenig über diese Interaktionen bei kleinen Kontaktionenpaaren in Lösung bekannt. Durch Kombination von verschie-denen NMR Techniken ist eine Aufklärung der aktiven Ionenpaarspezies in der asym-metrischen Organokatalyse möglich, um so die Entwicklung neuer Katalysatoren zu vereinfachen und theoretische Rechenmodelle von Ionenpaaren zu verbessern.

Mit Hilfe von verschiedenen Techniken der Kernmagnetresonanz Spektroskopie (NMR) kann eine Identifizierung und Analyse der in der asymmetrischen Brønsted-säurekatalyse auftretenden Ionenpaare erfolgen. Dazu werden unter anderem Tief-temperaturmessungen bei bis zu 120°C durchgeführt um die Reaktivität der, bei den untersuchten chemischen Reaktionen auftretenden, ionischen Spezies herabzusetzen und die bei unterschiedlichen Systemen vorliegenden Molekülstrukturen und Wech-selwirkungen bestimmen zu können. Die dabei verwendeten Substrate müssen dazu isotopenmarkiert synthetisiert werden, um eine Untersuchung mittels NMR Spektro-skopie zu ermöglichen. Zur Untersuchung von isolierten Intermediaten müssen diese zusätzlich unter Luftausschluss synthetisiert und gelagert werden, um eine Zersetzung zu verhindern. Durch die dabei gewonnenen Informationen werden theoretische Mo-delle zur Berechnung der Interaktionen von Katalysator-Substrat-Paaren entwickelt und angepasst, um die vorliegenden Reaktionsmechanismen aufzuklären. Darüber hi-naus werden Reaktionskinetiken gemessen, um einen Zusammenhang zwischen den auftretenden Reaktionsgeschwindigkeiten und den Strukturen der zu untersuchenden Ionenpaare herzustellen.

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Magnetische Nanopartikel für Chemie und Medizin (ITN Mag(net)icFun)

Sprecher: Prof. Dr. Oliver Reiser (Lehrstuhl für Organische Chemie)Partner: ETH Zürich (Schweiz), Trinity College Dublin (Irland), ICIQ Taragona (Taragona), University of Keele (U.K.), IITG Genova (Italien), Nanotherics Limited (U.K.), Mica Bio-systems (U.K.), Turbobeeds (Schweiz), Novartis AG Basel (Schweiz)Laufzeit: 01.10.2012 – 30.09.2016Förderung: 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (Marie Curie) Fördervolumen: 4,4 Mio. €Homepage: www.magneticfun.eu

Extrem klein und vielfältig einsetzbar: Magnetische Nanopartikel (MNPs) sind in der Biomedizin, der Che-mie, der Physik ein aktuelles Forschungsthema mit An-wendungspotential auf so unterschiedlichen Gebieten wie der chemischen Synthese oder der selektiven The-rapie von Tumorerkrankungen. Ziel des internationa-len Forschungsverbundes (Marie Curie Internationale Trainingsnetzwerke ITN) ist es, weitere Einsatzfelder der Nanopartikel zu untersuchen.

Nanopartikel sind nur 5-200 Nanometer groß, also kleiner als ein tausendstel Milli-meter. Bestehen sie aus einem ferromagnetischen Material wie Magnetit, bilden sie ein magnetisches Moment, das stark und schnell auf ein angelegtes Magnetfeld reagiert. Ferromagnetpartikel, in denen solche magnetischen Zustände dauerhaft zur Daten-sicherung genutzt werden können, bilden die Grundlage moderner Speichermedien (wie z. B. Festplatten). Andere MNPs spielen eine wesentliche Rolle bei Methoden der medizinischen Bildgebung, z. B. beim „Magnetic Particle Imaging“ (MPI). Hier werden die winzigen Magnete in die Blutbahn injiziert. Ein spezielles System erkennt sie und kann ein 3-D-Bild ihrer Verteilung erstellen. Ein weiterer Ansatz ist das Magnetische „Drug Targeting“, bei dem etwa 100 Nanometer große Partikel mit einem Wirkstoff beladen werden. Mit Hilfe eines externen Magneten werden sie am Krankheitsherd gehalten bzw. dort angeregt und entfalten so ihre Wirkung.

Auch für chemische Synthesen sind Nanopartikel von vielfältigem Interesse. So kön-nen Sie selbst als Katalysatoren wirken oder man kann an ihrer Oberfläche Katalysa-toren anbinden. Chemische Synthesen lassen sich so effektiv durchführen, und v. a. lassen sich die in diesem Projekt verwendeten Nanopartikel aufgrund ihrer magne-tischen Eigenschaften durch Anlegen äußerer Magnetfelder leicht manipulieren. Auf diese Weise sind etwa die Partikel effektiv abtrennbar und wiederverwendbar. Weiter-hin eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Entwicklung von chemischen Prozessen,

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II Forschung

in denen man die Nanokatalysatoren durch ein Magnetfeld in eine Reaktionskammer „einsperrt“, während Reagenzien und Substrate in diese ungehindert ein- und wieder austreten können.

Elektronische Eigenschaften von Nanostrukturen auf Kohlenstoffbasis (GRK 1570)

Sprecherin: Prof. Dr. Milena Grifoni (Lehrstuhl für Theoretische Physik) Partner: Dr. Jonathan Eroms, Prof. Dr. Jaroslav Fabian, Prof. Dr. Sergey Ganichev, Prof. Dr. Franz J. Gießibl, Dr. Thomas Hirsch*, Prof. Dr. Rupert Huber*, Andreas K. Hüttel*, Prof. Dr. John Lupton*, Prof. Dr. Thomas Niehaus*, Prof. Dr. Jascha Repp, Prof. Dr. Klaus Richter, Prof. Dr. John Schliemann, Prof. Dr. Christian Schüller, Prof. Dr. Christoph Strunk, Prof. Dr. Dieter Weiss (* assoziierte Wissenschaftler) Laufzeit: 01.04.2014 – 30.09.2018 (2. Förderperiode)Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: 4.559.201 € (2. Förderperiode)Homepage: www.physik.uni-regensburg.de/forschung/gk_carbonano

Das Ziel des GRKs ist die experimentelle und theoretische Erforschung der elektroni-schen Eigenschaften von Kohlenstoff-basierten Nanostrukturen (CBN), insbesondere Systemen auf der Basis von Graphen, Kohlenstoffnanoröhren, aromatischen Mole-külen oder Hybriden dieser Konstituenten. Die Experimente zielen auf die Charakte-risierung, Kontrolle und Manipulation von CBN ab. Diese umfassen Nicht-Gleichge-wichtstransport-Experimente für Zwei- und Dreipunktmessungen sowie Hall-Geomet-rien, zeitaufgelöste Raman-Spektroskopie, Raster-Sonden-Spektroskopie und atomare Kraft-Mikroskopie. Auf der theoretischen Seite werden voll quantenmechanische und semiklassische Transportrechnungen durchgeführt, die auf ein qualitatives und quan-titatives Verständnis der Eigenschaften der experimentell zu untersuchenden Systeme abzielen. Daher findet eine enge Kooperation zwischen Theorie und Experiment statt. Die Untersuchungen sind ausgerichtet auf: Die elektrischen Eigenschaften von mono-atomaren Lagen, Mehrfachlagen und

Nanostrukturen des kürzlich entdeckten Graphen sowie deren Beeinflussung durch mechanische und vibronische Freiheitsgrade

Charakteristika von Quantendrahten, die auf (z. T. frei tragenden) Kohlenstoffnano-röhren beruhen

die für die Anwendung als Biosensoren funktionalisiert sind, oder als Nanozuleitun-gen für Transport durch aromatische Molekülbrücken fungieren

Vibronische Effekte und Schalt-Mechanismen in Raster-Tunnel-Spektroskopie von Molekülen und in Einzel-Molekül-Transistoren. Das GRK gründet sich auf den eta-

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blierten Forschungsschwerpunkt der Fakultät für Physik in Nanowissenschaften, der von der Spin-Elektronik über Quanteninformation bis zur Molekularen Elektronik reicht. Die GRK-Aktivitäten auf dem Gebiet der Molekularen Elektronik werden ge-stärkt durch die Kooperation mit der Fakultät für Chemie und Pharmazie, wodurch eine Kombination von top-down und bottom-up Zugängen ermöglicht wird. Der in-terdisziplinare Charakter des Forschungsprogramms, das sich auf Gruppen aus der theoretischen und experimentellen Physik sowie aus der analytischen Chemie stützt, wird auf das Vorlesungs-, Seminar- und Workshop-Programm des GRK abgebildet. Themenübergreifende Vorlesungen und Seminare, die sich an alle Promovierenden des Graduiertenkollegs wenden, schaffen eine gemeinsame Wissensbasis und eröff-nen den Promovierenden die Möglichkeit einer vielfaltigen wissenschaftlichen Ausbil-dung, die über das übliche Maß während der Promotionsphase hinausgeht.

2015 arbeiteten im GRK 16 Projektleiter und vier assoziierte Wissenschaftler aus der Fakultät für Physik sowie einer aus der Fakultät für Chemie und Pharmazie zusam-men mit ihren Arbeitsgruppen. Außerdem waren 15 Promovierende beschäftigt. Der Internationale Workshop des GRK wurde in Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt MOLESCO vom 15. bis 17. September im Vielberth-Gebäude der UR zum Thema „Sin-gle-Molecule Electronics“ veranstaltet. Der Interne Workshop zur Besprechung der Forschungsergebnisse fand von 29. bis 30. September 2015 statt.

Chemische Photokatalyse (GRK 1626)

Sprecher: Prof. Dr. Burkhard König (Lehrstuhl für Organische Chemie) Partner: Kooperationen mit den Nachbaruniversitäten Ulm, TU und LMU München und dem Karlsruhe Institute of TechnologyLaufzeit: 2014 – 2019 (2. Förderperiode)Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft Fördervolumen: 3,9 Mio. €Homepage: www.chemie.uni-regensburg.de/fakultaet/forschung/grk1626

Während die direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie (Photovol-taik) durch Solarzellen bereits weit entwickelt ist, sind effiziente chemische Verfahren, die Lichtenergie zur Reaktionsbeschleunigung nutzen oder eine direkte Umwandlung in chemisch gebundene Energie erlauben, bislang wenig untersucht.

Die chemische Photokatalyse ist ein Schwerpunkt der Forschung im Bereich der Nachhaltigen Chemie in Regensburg. Ziel der Aktivitäten, die Forschungsprojekte aus der organischen, der anorganischen, der physikalischen und der theoretischen Che-mie sowie Kooperationen mit den Nachbaruniversitäten TU und LMU München ein-

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II Forschung

schließen, ist es, katalytisch-chemische Prozesse durch Nutzung von Lichtenergie zu beschleunigen bzw. erst möglich zu machen. Der Schlüsselschritt ist dabei eine durch sichtbares Licht induzierte Elektronenübertragung. Allen untersuchten Katalysatoren gemeinsam ist ihr Aufbau aus einem redoxaktiven Farbstoff und einer Katalysator-bindungsstelle. Durch ein tieferes Verständnis der molekularen Vorgänge chemischer Photokatalysen soll es möglich werden, diese Technik rationaler und vielseitiger für chemische Reaktionen unter (Sonnen)Lichteintrag anzuwenden. Es werden aber keine Modelle der biologischen Photosynthese entwickelt, sondern viel einfachere, che-misch-katalytische Verfahren, die eine direkte Umwandlung von Lichtenergie in che-misch gebundene Energie erlauben. Aus den Forschungsarbeiten des Verbunds sind bereits mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen hervorgegangen.

Die Forschung im Graduiertenkolleg wird durch ein strukturiertes Doktoranden-ausbildungsprogramm begleitet. Neben wissenschaftlichen Symposien wurde gemein-sam mit Prof. Dr. Birgit Eiglsperger (Lehrstuhl für Kunsterziehung) das Projekt „art and science“ begonnen. Kunststudierende haben Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs bei der Arbeit im Laboratorium besucht, sich in Gesprächen aus-getauscht und die dabei gewonnenen Inspirationen in Kunstwerke umgesetzt. Die Kunstwerke wurden in einer Ausstellung an der TU München im Januar 2016 gezeigt.

In Johanna Schusters Fotografie sind interessante Oberflächen und Materialien aufgenommen, welche mit unterschiedlich farbigen Lichtquellen bestrahlt wurden. Form und Farbe verdichtet sie in einer spannungsreichen Komposition.

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Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Curvature, Cycles and Cohomology (GRK 1692)

Sprecher: Prof. Dr. Ulrich Bunke (Lehrstuhl für Mathematik III) Laufzeit: 30.03.2015 – 31.09.2019 (2. Förderperiode) Partner: Prof. Dr. Helmut Abels, Prof. Dr. Bernd Ammann, Prof. Dr. Georg Dolzmann, Prof. Dr. Felix Finster, Prof. D. Stefan Friedl, Prof. Dr. Harald Garcke, Prof. Dr. Walter Gubler, Prof. Dr. Uwe Jannsen, Prof. Dr. Clara Löh Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: 10 Doktorandenstellen und 1 Postdoktoktorandenstelle Homepage: www-cgi.uni-regensburg.de/Fakultaeten/nat_Fak_I/GK/index.php/Main_Page

Das Graduiertenkolleg hat sich zu einem grundlegenden Bestandteil der Doktoranden-ausbildung an der Fakultät für Mathematik entwickelt. Es verbindet die Forschungs-schwerpunkte der Fakultät in der angewandter Analysis, der globalen Analysis, Geo-metrie und Topologie und der arithmetischen Geometrie auf der Basis verwandter Problemstellungen, Strukturen und Methoden. Das GRK 1692 ergänzt damit die im Johannes-Kepler-Forschungszentrum für Mathematik gebündelten Forschungsaktivitä-ten der mathematischen Fakultät.

Themen, die im Graduiertenkolleg untersucht werden: Höhen und Wachstumsbedingungen in der Arithmetik und der geometrischen

Gruppentheorie globale Differentialgeometrie, Topologie und Analysis von Dirac-Operatoren geometrische Flüsse für Hyperflächen und Metriken, welche durch Krümmungs-

grössen erzeugt werden Singularitäten und Kompaktifizierungen in der Geometrie, der Arithmetik und in der

Theorie partieller Differentialgleichungen

Veranstaltungen wie: die Ringvorlesung, welche Einführungen in spezifische Forschungsthemen der be-

teiligten Wissenschaftler gibt das GRK-Kolloquium, welches regelmäßig Einblicke in die Forschung auswärtiger

Nachwuchsforscher bereitstellt GRK-Vorlesungen, die detaillierte Einführungen in Spezialgebiete geben

Die vom GRK veranstalteten Frühjahrsschulen fanden nationale und internationale Be-achtung. Das Graduiertenkolleg unterstützt weitere, mit der Ausbildung des wissen-schaftlichen Nachwuchses verbundene Aktivitäten, in erster Linie verschiedene for-schungsorientierte Seminare, Gastaufenthalte, aber auch Reisen von Kollegiaten.

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II Forschung

Medizinische Chemie selektiver GPCR-Liganden (GRK 1910)

Sprecher: Prof. Dr. Armin Buschauer (Lehrstuhl für Pharmazeutische  / Medizinische Chemie  II) und Prof. Dr. Peter Gmeiner (Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, FAU Erlangen-Nürnberg)Partner UR: Dr. Max Keller, Prof. Dr. Burkhard König, Prof. Dr. Oliver Reiser, PD Dr. Andrea Strasser, Dr. Rudolf Robelek, Prof. Dr. Joachim WegenerPartner FAU: Prof. Dr. Timothy Clark, Prof. Dr. Jutta Eichler, Prof. Dr. Peter Gmeiner, Prof. Dr. Markus Heinrich, Prof. Dr. Kristina Leuner, Prof. Dr. Monika Pischetsrieder, Prof. Dr. Olaf Prante, Dr. Nuska TschammerAssozierte: Prof. Dr. Ruth Gschwind, Prof. Dr. Torsten Kuwert (FAU), Prof. Dr. Roland Seifert (Med. Hochschule Hannover), Prof. Dr. Heinrich Sticht (FAU)Laufzeit: 01.10.2013 – 31.03.2018 Förderung: Deutsche ForschungsgemeinschaftFördervolumen: ca. 4,5 Mio. €Homepage: www.grk1910.de

G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR) sind in die Zell-membran integrierte Proteine, die extrazelluläre Reize, z. B. ausgelöst durch Wechselwirkung mit Neurotransmittern oder Hormonen (Aktivierung), in das Zellinnere weiterlei-ten. Unterschiedliche Guaninnucleotid-bindende Proteine (G-Proteine), die als typische Interaktionspartner für diese Familie der GPCR namensgebend waren, setzen die Rezep-toraktivierung in eine spezifische intrazelluläre Signaltransduktion um. Es gibt nur wenige Körperfunktionen, die nicht in irgendeiner Weise direkt oder indirekt durch GPCR regu-liert werden. Sie sind die biologischen Zielmoleküle (Targets) für etwa 30 % der derzeit zugelassenen Arzneistoffe und nach wie vor eine besonders aussichtsreiche Targetfamilie für die moderne Arzneimittelforschung und -entwicklung.

Die biologische Aktivität von Wirkstoffen, die GPCR aktivieren (Agonisten) oder blockieren (Antagonisten) wird durch deren Selektivität auf verschiedenen Ebenen be-stimmt. Dies äußert sich in erwünschten ebenso wie in unerwünschten Wirkungen von Arzneistoffen. Neben der Selektivität für GPCR-Subtypen schließt dies die Aktivie-rung unterschiedlicher Signalwege (funktionelle Selektivität), die Wechselwirkung mit verschiedenen Rezeptorzuständen (Selektivität für Wirkstoff-spezifische aktive oder in-aktive GPCR-Konformationen), die Bindung an Rezeptormonomere oder -dimere, die allosterische Modulation und die Beeinflussung von GPCR-Mutanten ein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Wirkung an den betreffenden orthologen Rezeptoren verschiedener Spezies. Dies spielt v. a. für die Aussagekraft translationaler Tiermodelle hinsichtlich der Wirkung am Menschen eine entscheidende Rolle.

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Perspektiven der außeruniversitären Forschung

Ziel der Forschungsprojekte des GRK ist es, die molekularen Ursachen der Wirkstoff-abhängigen differentiellen Steuerung der Rezeptoren aufzuklären. Über die Grundla-genforschung hinaus beinhaltet das Forschungsprogramm ein hohes Anwendungspo-tential. Im GRK wird die Ligand-induzierte Beeinflussung ausgewählter aminerger und peptiderger GPCR auf verschiedenen Selektivitätsebenen untersucht. Neben der Auf-klärung der molekularen Mechanismen werden Beiträge zur rationalen Entwicklung funktionell selektiver Wirkstoffe für eine Therapie chronisch entzündlicher, kardiovas-kulärer und ZNS-Erkrankungen bzw. für diagnostische Zwecke angestrebt. Das stark interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprogramm umfasst das Computer-gestützte Design selektiver Liganden und „molekularer Werkzeuge“ (Fluoreszenz- und Radioli-ganden) mit Hilfe von GPCR-Modellen, die Synthese der betreffenden Wirkstoffe und Diagnostika, die Entwicklung und Anwendung neuer Bioisosteriekonzepte, die Unter-suchung von Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen sowie den Nachweis funktioneller Selektivität durch Analyse Ligand-spezifischer Signalübertragung einschließlich der Ent-wicklung innovativer Testmethoden.

Über das kollegspezifische interdisziplinäre Ausbildungsprogramm hinaus erhalten alle Kollegiaten die Möglichkeit, im Rahmen ihres Projekts drei bis vier Monate im For-schungslabor eines internationalen Kooperationspartners zu arbeiten.

Perspektiven der außeruniversitären Forschung

RCI • Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie

Direktor: Prof. Dr. Philipp Beckhove (Lehrstuhl für Interventionelle Immunologie) Homepage: www.rcii

Das 2010 als zentrale Einrichtung der Universität ge-gründete RCI hat seine wissenschaftliche Arbeit zur Ent-wicklung neuer Immuntherapien intensiviert und ver-stärkt auf die klinische Translation ausgerichtet. Mittel-fristig soll sich das RCI zu einem nationalen Zentrum für Zelltherapie mit internationaler Sichtbarkeit entwickeln.

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II Forschung

Die in den vergangenen Jahren erworbene klinische und wissenschaftliche Kompetenz innerhalb des RCI soll in den nächsten Jahren ausgebaut und durch weitere Rekrutie-rungen ergänzt werden.

Struktur: Strategische Entwicklung und Kompetenzerweiterung Mit der Besetzung des Lehrstuhls für „Interventionelle Immunologie“ mit Professor Dr. Philipp Beckhove vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg ist 2015 ein wichtiger Meilenstein für die strategische Entwicklung des RCI und den Ausbau des wissenschaftlichen Themenspektrums erreicht worden. Prof. Dr. Philipp Beckhove wurde zum neuen Direktor des RCI bestellt und folgt damit Professor Dr. Reinhard An-dreesen nach, der das RCI initiierte und seit seiner Gründung 2010 erfolgreich leitete. Unter der neuen RCI-Spitze erfolgte im Jahresverlauf die strategische Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Wissenschaftszentrums. Im Fokus steht das Thema Zell-therapie mit den Anwendungsschwerpunkten Onkologie, Transplantations- und Re-generationsmedizin, Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen. Ein-hergehend mit der Strategieplanung wurden bestehende RCI-Strukturen modernisiert, inhaltliche Anpassungen mit Fokus auf die klinische Translation vorgenommen und Projektpartner zur Ergänzung des RCI-Portfolios identifiziert. Ein weiterer Baustein der RCI-Strategie ist die Stärkung der Technologie-Plattformen.

Perspektive: Außeruniversitäre Einrichtung der Leibniz-GemeinschaftDas RCI soll mittelfristig in eine außeruniversitäre Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft überführt werden, um längerfristige Planungs- und Finanzierungssicherheit für die auf-wändige Entwicklung neuer Immuntherapien zu garantieren. Mit dem Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft und dem Sprecher der Sektion C (Lebenswissenschaften) wur-den 2015 Inhalte, Chancen und Perspektiven des RCI besprochen. Seit Ende 2013 ist das RCI als assoziierter Partner mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Gesundes Altern“ vernetzt.

Vernetzung: Effizienz durch KooperationNeben dem Freistaat Bayern, der das RCI auf seinem Weg zum außeruniversitären In-stitut seit 2012 finanziell unterstützt, kooperiert das RCI mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Partner. Dank der guten Vernetzung mit der Stadt Regensburg konnten bis zur Fertigstellung des RCI-Neubaus in 2020 weitere Labor- und Büroflä-chen im BioPark  I hinzugemietet werden, die nun die Besetzung des Lehrstuhls für Gen-Immuntherapie ermöglichen. Über die Forschungsallianz Immunmedizin ist das RCI eng mit der immunmedizinischen Forschung an den Universitäten Würzburg und Erlangen-Nürnberg verbunden und verstetigt die Kooperationen, die durch das Baye-rische Immuntherapie-Netzwerk (BayImmuNet) an den Standorten seit 2008 gewach-sen sind. Gemeinsam mit diesen Partnern wurde 2015 am Projekt-Konzept „BayCell“

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Perspektiven der außeruniversitären Forschung

gearbeitet, das auf die Forschungsergebnisse des BayImmuNet aufbaut und auf die kli-nische Anwendung und Herstellung Immuntherapeutika ausgerichtet ist.

Lehre und Forschung: Ärztlicher und wissenschaftlicher NachwuchsMit dem ersten RCI-Lehrstuhl für Interventionelle Immunologie wurde 2015 eine wich-tige Grundlage für die kontinuierliche Beteiligung des RCI an der Ausbildung des ärzt-lichen und wissenschaftlichen Nachwuchses geschaffen. Der Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls liegt auf den Themen Tumorimmunologie und Krebsimmuntherapie. Mit den beiden weiteren RCI-Lehrstühlen, deren Besetzung in den kommenden zwei Jahren vorgesehen ist, wird das Spektrum von Forschung und Lehre erweitert werden. Durch moderne Verfahren können am RCI etablierte immuntherapeutische Ansätze in ihrer Wirksamkeit gesteigert werden und auf die Behandlung zusätzlicher Erkrankun-gen, wie z. B. Autoimmunerkrankungen, ausgeweitet werden. Derzeit liegt der Fokus auf der Vermeidung und Behandlung von Transplantationskomplikationen. Prof. Dr. Edward Geissler arbeitet im Rahmen eines internationalen Forschungsverbundes an der Vermeidung von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation, Prof. Dr. Mat-thias Edinger fokussiert sich auf die Stärkung von Wirksamkeit und Sicherheit der al-logenen Stammzelltransplantation. Beide setzen hierfür neu entwickelte zelluläre Im-muntherapeutika in klinischen Studien ein.

Professor Dr. Philipp Beckhove im Gespräch mit Mitarbeitenden seines Lehrstuhls.

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II Forschung

Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS)

Direktoren: Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuro-pas), Prof. Dr. Jürgen Jerger (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Internationale und Monetäre Ökonomik)Homepage: www.ios-regensburg.de

Das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die als An-Insti-tut der UR eng mit dieser kooperiert und vom Freistaat Bay-ern grundfinanziert wird. Es baut auf einer mehr als 80-jäh-rigen Geschichte der Erforschung des östlichen und süd-östlichen Europa durch seine Vorgängerinstitute auf. Es ist damit eine der größten und traditionsreichsten Forschungseinrichtungen seiner Art in Deutschland und vertritt den Anspruch, international in diesem Bereich führend zu sein. Ein Ziel des IOS ist die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft.

Das IOS wird von einem Vorstand geleitet, der aus zwei Direktoren besteht, die zusammen die Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften vertreten und damit das fachliche Spektrum des Instituts abbilden. Höchstes Entscheidungs- und Aufsichtsor-gan der Stiftung ist der Stiftungsrat unter dem Vorsitz des Präsidenten der UR. Das Institut wird von einem wissenschaftlichen Beirat beraten, dessen Mitglieder aus der Geschichtswissenschaft, der Wirtschaftswissenschaft, dem Bibliothekswesen und der Informationswissenschaft kommen. Dies gewährleistet eine adäquate Begleitung der wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts und seiner Interdisziplinarität.

ForschungsausrichtungDie interdisziplinäre Ausrichtung wird in Forschungsschwerpunkten deutlich: Governance zwischen Personalisierung und Formalisierung Dynamiken des Austausches – Migration und Handel Formen und Beziehungen von Arbeit im Wandel Frozen and Unfrozen Conflicts

Der letztgenannte Schwerpunkt wurde ab Herbst 2015 als Nachwuchsforschergruppe am IOS etabliert und ergänzt dessen fachliche Ausrichtung um politikwissenschaft-liche Expertise. Die disziplinenübergreifende Definition der Forschungsschwerpunkte trägt zur Entwicklung neuer Perspektiven für die auch vergleichende und transnati-onale Erforschung der Großregion Ost- und Südosteuropa bei. Das Institut betreibt dabei Grundlagenforschung ebenso wie angewandte Forschung mit dem Ziel, zu re-levanten Diskussionen wichtige Forschungsbeiträge zu leisten und auch neue Debat-ten anzustoßen.

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Perspektiven der außeruniversitären Forschung

Wissenstransfer und Forschungsunterstützung Ein zentrales Ziel des IOS ist es, das neu gewonnene Wissen in gesellschaftliche Dis-kurse einzuspeisen – zumal es sich bei Ost- und Südosteuropa um eine äußerst be-deutsame Großregion für die europäische und damit auch die deutsche Politik handelt. Das Institut liefert wichtige Beiträge für ein fundiertes Verständnis der Veränderungs-prozesse im östlichen und südöstlichen Europa sowohl für Wissenschaft und Politik als auch für die interessierte Öffentlichkeit. Unterstützt wird dieser Wissenstransfer durch den Servicebereich des IOS. Die Leistungen des Instituts für die Forschungscommunity umfassen die Publikation von vier in ihrem Gebiet jeweils führenden Fachzeitschriften, von Buchreihen, digitalen Publikationen sowie Grundlagenwerken, die Aufbereitung und Bereitstellung von elektronischen Forschungsdaten sowie eine der größten Fach-bibliotheken zum östlichen Europa mit mehr als 330 000 Medieneinheiten. Diese Ser-vices sind stark forschungsbasiert und leisten einen wesentlichen Beitrag für die Erfor-schung des östlichen und südöstlichen Europa insgesamt.

Herausgehobene Ereignisse in 2015Lange vor Ausbruch der aktuellen Flüchtlingskrise geplant, stand 2015 das Thema Migration im Zentrum der Tätigkeit am IOS. Auch die dritte internationale IOS-Jah-restagung zu „Migration in and out of East and Southeast Europe: Values, Networks, Well-Being“ griff dieses Thema auf. Aus der großen Zahl von über 300 Einreichungen wurden 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt, um in fünf multi-disziplinär besetzten Panels soziale, wirtschaftliche und kulturelle Auswirkungen von Emigration vor allem auf die Sendeländer in Ost- und Südosteuropa zu thematisieren. Ziel der Tagung war es, langfristige Muster und Kontinuitäten im Migrationsgeschehen ausfindig zu machen, und die Spezifität einzelner Migrationsphänomene herauszuar-beiten. Die Tagung nahm einen wichtigen Perspektivwechsel weg von den Einwan-derungsgesellschaften hin zu einer stärkeren Fokussierung auf die Auswirkungen von Migration auf die Entsendegesellschaften vor. Neben der Jahrestagung fanden 2015 sieben weitere Veranstaltungen zum Thema Migration statt. Ein Höhepunkt war 2015 die Etablierung der politikwissenschaftlich ausgerichteten Nachwuchsgruppe „Frozen and Unfrozen Conflicts“, die nicht nur das interdisziplinäre Spektrum, sondern auch die Politikberatungsexpertise des Instituts entscheidend erweitert.

PerspektivenErmöglicht wurde die Etablierung der Nachwuchsgruppe durch eine Sonderförderung des Freistaats Bayern im Rahmen seiner Nordbayern-Initiative. Diese Förderung steht exemplarisch für die weitreichende Unterstützung des Freistaats für die Arbeit des IOS im Allgemeinen und für das Erreichen des in den vergangenen Jahren anvisierten stra-tegischen Ziels im Besonderen: die Überführung des IOS in die Leibniz-Gemeinschaft. 2015 nahm dieses Ziel konkrete Konturen an, nachdem im März die Gemeinsame Wis-

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II Forschung

senschaftskonferenz (GWK) beschlossen hatte, das IOS in die wissenschaftliche Be-gutachtung zu geben. Am 29. Mai besuchte eine Kommission der Leibniz-Gemein-schaft das Institut, um seine Passgenauigkeit für die Gemeinschaft sowie die gene-relle Wünschbarkeit seiner Mitgliedschaft zu bewerten. Von 26. bis 28. Oktober war eine zwölfköpfige Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates zu Gast in Regensburg, um die wissenschaftliche Exzellenz des Instituts zu evaluieren. Eine Mitgliedschaft des IOS in der Leibniz-Gemeinschaft würde zu einer Stärkung des Wissenschaftsstandorts Re-gensburg beitragen, v.  a. des renommierten und international sichtbaren Ost- und Südosteuropaschwerpunkts, der auf der intensiven Kooperation universitärer und au-ßeruniversitärer Einrichtungen basiert. Eine Entscheidung wird Mitte 2016 erwartet.

Projektgruppe „Personalisierte Tumortherapie“ (Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM)

Leitung: Prof. Dr. Christoph Klein (Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapie-forschung)Laufzeit: Dezember 2010 – Dezember 2016 Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und TechnologieFördervolumen: 4,93 Mio. €Homepage: www.item.fraunhofer.de

Analyse einzelner gestreuter und zirkulierender TumorzellenJeder vierte Todesfall ist gegenwärtig durch Krebs und hier durch die systemische Aus-breitung und Metastasierung der Erkrankung verursacht. Schwerpunkt der Projekt-gruppe ist deshalb die Entwicklung diagnostischer Tests zur frühzeitigen Entdeckung der Krebszellstreuung und zur Vorhersage des Therapieansprechens der metastati-schen Vorläuferzellen. Durch die Entwicklung von Verfahren zur Einzelzell-Analyse ist die Forschung in der Lage, die sehr seltenen disseminierten Krebszellen umfassend zu charakterisieren. Diese Analysen sollen dazu beitragen, gezielt systemische Therapien zu entwickeln, da vorhandene Therapien gegenwärtig nur bei jedem vierten Patienten wirksam sind. Die Bedeutung des Ansatzes liegt in der Beobachtung, dass sich Primär-tumore und gestreute Tumorzellen in ihrem Genotyp und Phänotyp deutlich unter-scheiden. Man kann also nicht von den Eigenschaften des Primärtumors direkt auf die Zielzellen der Therapien schließen. Um die Entwicklungszeiten von neuen systemischen Therapien zu verkürzen, bedarf es begleitender diagnostischer Tests, die vorhersagen, ob die gestreuten Krebszellen auf die Behandlung ansprechen werden.

Die Expertise der Projektgruppe liegt in der Genom- und Transkriptom-Analyse von Einzelzellen, der bioinformatischen Analyse von hochdimensionalen Einzelzelldaten,

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Perspektiven der außeruniversitären Forschung

der Entwicklung neuer diagnostischer und prädiktiver Tests und der Entwicklung von „in vitro“ und „in vivo“ Modellen für die präklinische Testung systemischer Therapien. Die einmalige Infrastruktur mit einem akkreditierten Labor zur Diagnostik der minima-len Krebserkrankung am Lehrstuhl für Experimentelle Medizin und Therapieverfahren der UR und dem regelmäßigen Eingang von Patientenproben eröffnet hierbei neue Möglichkeiten zur translationalen Forschung.

Bisher wurden verschiedene Entwicklungsprojekte zur Anreicherung und moleku-laren Analyse von Tumorzellen aus klinischen Proben mit Partnern aus Industrie (u. a. Silicon Biosystems, Siemens, Roche, Agilent oder Angle) und Forschungsinstituten (u. a. Helmholtz Zentrum München, Translationale Onkologie Mainz) durchgeführt. In einer Kooperation mit der Firma GATC werden außerdem innovative Arbeitsabläufe für eine standardisierte Sequenzieranalytik einzelner Zellen erarbeitet. Zusätzlich konnten Projekte im Rahmen der Förderungsprogramme TRANSCAN (FP7 der EU) und MAVO (Fraunhofer-interne Forschungsförderung) akquiriert werden.

Kompetenzen Genom- und Transkriptomanalyse einzelner Zellen Molekulare Charakterisierung von seltenen Zellen (disseminierte Tumorzellen, zirku-

lierende Tumorzellen, Stammzellen) Entwicklung von Companion Diagnostics Präklinische „in vivo“ und „in vitro“ Modelle für die adjuvante Therapiesituation

Projektgruppe „Sensormaterialien“ (Fraunhofer Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien EMFT)

Leitung: Dr. Sabine Trupp (Fraunhofergruppe EMFT)Partner: Lehrstuhl für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik (Prof. Dr. Frank-Michael Matysek, Prof. Dr. Joachim Wegener)Laufzeit: seit Oktober 2009 Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und TechnologieFördervolumen: ca. 4,8 Mio. €Homepage: www.emft.fraunhofer.de

Kernthemen sind Sensormaterialien, optische und elektrische chemische Sensoren, Na-nosensoren, Biosensorik. Die Fraunhofer-Einrichtung betreibt angewandte Forschung an Sensoren und Aktoren für Mensch und Umwelt. Die Kernkompetenzen der hundert Mitarbeiter großen Forschungsabteilungen in München und Regensburg sind: Silizi-umtechnologie, flexible Elektronik, Sensormaterialien, und die Systemintegration. Im

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II Forschung

Zusammenspiel der Kompetenzen liegt die eigentliche Stärke der Fraunhofer EMFT, da Innovationen oft an den Grenzen und in der Kombination der Technologien entstehen.

Im Geschäftsfeld Sensormaterialien der Fraunhofer EMFT werden Sensormateria-lien entwickelt, welche die Anwesenheit bestimmter Substanzen oder Keime anzei-gen. Dazu rüsten die Fraunhofer EMFT-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Sensormoleküle mit entsprechenden Rezeptorgruppen aus, die selektiv und sensitiv mit definierten Analyten reagieren. Diese Reaktion verändert die Eigenschaften der Sensormoleküle, was sich sowohl in einer Farb- oder Fluoreszenz-Änderung oder einer Änderung der elektrischen Parameter äußern kann. Wie stark die Änderungen ausfal-len, hängt dabei von der Analytkonzentration ab. Je nach den konkreten Anforderun-gen der Anwendung wird die beste Nachweismethode (elektrisch oder optisch) ausge-wählt und das Sensormolekül auf den Zielanalyten angepasst. Die Integration solcher Sensormaterialien in Polymere, Folien oder Textilien eröffnet vielfältige Anwendungen. Sie können etwa als stromlose Farbwechsel-Materialien in Lebensmittelverpackungen integriert werden und dort als Indikator für den Frischegrad dienen. Als Bestandteil von Schutzkleidung können sie Labormitarbeiter bei einer Kontamination mit Gefahrstof-fen warnen. Ein weiterer Einsatzbereich der Sensormaterialien sind Systeme zur Gasde-tektion, wo die Konzentration anhand der Änderung elektrischer Parameter bestimmt wird. Fluoreszenz-basierte Sensormaterialien ermöglichen einen schnellen Nachweis von Bakterien. In Kombination mit hochempfindlichen Detektoren der Fraunhofer EMFT bilden Sensormaterialien zum Beispiel die Grundlage für Messgeräte zur online-Überwachung des CO2-Gehalts und für die Point-of-care Diagnostik. Zusammen mit dem Lehrstuhl für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik werden grundlegende opto-sensorische Verfahren erarbeitet und durch den gemeinsamen Transfer in An-wendungen für die Bereiche Health Care, Life Sciences und Umweltanalytik gebracht.

Überregional sichtbare Arbeitskreise

Forum Mittelalter

Sprecher: Prof. Dr. Jörg Oberste (Professur für Mittelalterliche Geschichte und Histori-sche Hilfswissenschaften) Partner: Archiv der Katharinenspitalstiftung, Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg, Historisches Museum Regensburg, Historisch-Kulturwissenschaftliches

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Überregional sichtbare Arbeitskreise

Forschungszentrum (HKFZ) Trier, Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) Münster, Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung (GSZ) Berlin, Deutsches Historisches Institut (DHI) Paris, École française de RomeFörderung: im Rahmen der Zielvereinbarungen zwischen Universität und Freistaat Homepage: www.forum-mittelalter.de

Das interdisziplinäre mediävistische Zentrum „Forum Mittelalter“ ist der älteste geis-teswissenschaftliche Forschungsverbund an der UR. Der Zusammenschluss von Medi-ävisten aus vier Fakultäten und über 10 Fachdisziplinen widmet sich seit 2005 der mit-telalterlichen Städteforschung in europäischer Perspektive. Seit seinem Bestehen kann das Forum auf innovative Forschungsarbeit verweisen, die in jährlichen internationa-len Jahrestagungen zur Diskussion gestellt und publiziert wird. Seit 2011 wird mit dem Themenverbund „Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne“ die Er-forschung der europäischen Stadt gewinnbringend auf die antiken und frühneuzeitli-chen Kulturen ausgeweitet. (s. S. 136 f.)

Mit dem Thema „Mittelalterliche Stadtsprachen“ griff die internationale Jahresta-gung des Forums Mittelalter vom 12. bis 14. November 2015 einen hochaktuellen und für die Mediävistik zentralen Themenbereich auf: Städte als moderne Schlüssel-orte für Mehrsprachigkeit. Neu war die Zielsetzung der Tagung, die historische Stadt-sprachenforschung sowohl grenz- als auch disziplinenübergreifend zu profilieren und dafür die romanistischen, germanistischen und slavistischen Sprachwissenschaften sowie die Stadtgeschichtsforschung ins Gespräch zu bringen. Das Kolloquium wurde vom Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft veranstaltet und von der Regens-burger Universitätsstiftung Hans Vielberth sowie der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Die Tagungsbeiträge erscheinen im November 2016 im 11.  Band der jährlich fort-gesetzten Reihe Forum Mittelalter-Studien. Der im Vorfeld der Jahrestagung stattfin-dende Doktorandenworkshop hat überregionale Bedeutung für die Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler erlangt. Als länger-fristige Perspektive bietet das Forum den Doktorandinnen und Doktoranden die Mög-lichkeit, sich in das Netzwerk „Vormoderne Städteforschung“ einzubringen, das 2010 aus einer Initiative des Forum Mittelalter und des Instituts für Vergleichende Städtege-schichte entstand.

Neben den Herbsttagungen veranstaltete das Forum Mittelalter auch 2015 ein allen Interessierten zugängliches Semesterprogramm. Einen Höhepunkt im Sommersemes-ter bildete das musikalisch umrahmte Mittelaltergespräch von Prof. Dr. David Hiley (UR) und Dr. Mechthild Pörnbacher (Bayerische Akademie der Wissenschaften) zu Fridolin von Säckingen. Im Wintersemester diskutierten Namenforscher und Historiker anläss-lich des Gastvortrags von Dr. Rosa Kohlheim und Dr. Volker Kohlheim (Bayreuth) über Personennamen und ihre Aussagekraft für sozialgeschichtliche Forschungen im spät-mittelalterlichen Regensburg. Das Mittelaltergespräch mit Klaus Endemann (ehem. Lei-

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II Forschung

ter der Restaurierungsabteilung bei der Bayerischen Schlösserverwaltung, München) stellte die Thesen der aktuellen Forschung zur karolingischen Architektur in europäi-schen Zentren auf den Prüfstand. Als mediävistisches Studienprogramm auf Mastere-bene steht den Studierenden an der UR der Master „Kulturgeschichtliche Mittelalter-Studien“ offen. Die für den Mittelalter-Master konzipierte Ringvorlesung „Macht der Rituale – Rituale der Macht. Herrschaftsinszenierungen in der Vormoderne“ fand im Sommersemester eine über den Master hinausreichende Zuhörerschaft.

Regensburg European American Forum (REAF)

Direktor: Prof. Dr. Udo Hebel (Lehrstuhl für Amerikanistik / American Studies)Partner: Prof. Dr. Stephan Bierling, Prof. Dr. Volker Depkat, Prof. Dr. Edgar Schneider, Prof. Dr. Christoph Wagner, Prof. Dr. Ingrid Neumann-Holzschuh, Deutsche Gesell-schaft für Amerikastudien (DGfA), Bayerische Amerika Akademie (München), Ameri-can Antiquarian Society (Worcester, MA, USA), American Studies (University of Kansas, Lawrence, KS, USA)Laufzeit: seit 2007/08Förderung: Universität Regensburg, Bayerische Amerika Akademie, Regensburger Universitätsstiftung Hans Vielberth, U.S. General-Konsulat München, Deutsch-ame-rikanische Fulbright-Kommission, U.S.-Botschaft Berlin, Deutsche Forschungsgemein-schaft (Projekte), Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Ostpartnerschaftsprogramm der URHomepage: www.uni-regensburg.de/language-literature-culture/regensburg-european-american-forum

Das Regensburg European American Forum (REAF) orientiert sich an der interdiszipli-nären und transnationalen Ausrichtung der Regensburger Amerikastudien, die im For-schungsrating des Wissenschaftsrats (2012) zu den forschungsstärksten Institutionen in Deutschland gezählt werden. Die Forschungsprojekte, Vorträge und Konferenzen des REAF spiegeln die Breite der Amerikastudien an der UR und umfassen neben den Kultur- und Literaturwissenschaften, der Kulturgeschichte und der Politikwissenschaft weitere Kooperationen, insbesondere mit der Kunstgeschichte im Bereich der politi-schen Ikonographie, der englischen Sprachwissenschaft im Bereich des African Ameri-can English und der Sprachpolitik und der romanischen Sprachwissenschaft im Bereich der Geschichte und Politik des Spanischen und Französischen in Nordamerika. Die Ver-anstaltungen und Projekte des REAF behandeln die Diversität nordamerikanischer Kul-turen in deren lokalen, regionalen, nationalen und insbesondere transnationalen Di-mensionen von der frühen Kolonialzeit bis in die Gegenwart.

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Überregional sichtbare Arbeitskreise

Projekte und Vorträge bedienen sich dabei der Methoden der Kultur- und Litera-turwissenschaften, der Geschichtswissenschaften, der Visual Culture Studies, der Per-formance Studies, der Internationalen Politikwissenschaft, der Sprachwissenschaft, der Kulturgeographie, der Material Culture Studies und des Ecocriticism. Im Kontext der Internationalisierung der Amerikastudien und der Bedeutung der „European American Studies“ an der UR kommt transnationalen Ansätzen und kulturell konnektiven Pers-pektiven besondere Bedeutung zu.

REAF partizipiert an den Forschungsschwerpunkten der Regensburger Amerikastu-dien im Bereich der U.S.-amerikanischen und transnationalen Erinnerungskulturen, der Performance Studies, der amerikanischen visuellen Kulturen, der Life Sciences und des Ecocriticism, der Atuobiographie- und Life Writing-Forschung, der europäisch-ameri-kanischen Beziehungen und Vernetzungen. Die Internationale Politik profiliert die im Rahmen von REAF präsentierte Forschung durch die wissenschaftliche Analyse euro-päischer und amerikanischer Außen- und Sicherheitspolitik, des transatlantischen Ver-hältnisses und der Innen- und Wirtschaftspolitik der USA.

REAF ist ein Kristallisationspunkt der transnationalen Amerikastudien in Deutsch-land. Da REAF national und international hervorragend vernetzt ist und bewusst Ver-antwortung für den Transfer von wissenschaftlichen Diskussionen in die Öffentlichkeit übernimmt, lässt REAF die Universität Regensburg zu einer Drehscheibe innovativer und aktueller Amerikastudien werden.

Prof. Dr. Werner Sollors (Harvard University) beim Eröffnungsvortrag zur REAF-Tagung „1945-2015: German-American Encounters in Bava-ria“ (11.-13.6.2015). Die internationale Konferenz fand in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg statt.

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II Forschung

Arbeitskreis Sprache und Recht

Homepage: www.uni-regensburg.de/forschung/sprache-recht/

Der fakultätsübergreifende Arbeitskreis widmet sich den Zusammen-hängen von Sprache und Recht. Neben der Vergabe eines Förderprei-ses gehört alle drei Jahre eine interdisziplinäre und internationale Ta-gung zu den zentralen Aktivitäten.

2015 stand im Zeichen der Vorbereitung und Durchführung der fünften interdisziplinären und internationalen Tagung, die am 16./17. April stattfand. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung durchgeführt und stand unter dem Generalthema „Namen und Recht in Europa“. Die Vorträge widmeten sich dem Schnittbereich zwi-schen Rechtswissenschaft und Onomastik, zu dem es bisher keine Forschung gibt. Den Festvortrag „Die Benennung der Welt“ im historischen Reichssaal im Alten Rathaus von Regensburg hielt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Michael Stolleis, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte. Er befasste sich mit dem weiten Umfang des Namensbegriffs. Im Zentrum der Tagung standen die Personennamen, die Sprach- und Rechtswissenschaftler aus unterschiedlichen Sprach- und Rechtskrei-sen näher beleuchteten. Die Vorträge werden in einem Tagungsband dokumentiert.

Beim Dies Academicus 2015 konnte erneut der Förderpreis für Sprache und Recht vergeben werden. Er ging an Emilia Lindroos aus Rovaniemi (Finnland) für ihre Disser-tation. Die ausgezeichnete Arbeit trägt den Titel „Im Namen des Gesetzes. Eine verglei-chende rechtslinguistische Untersuchung zur Formelhaftigkeit in deutschen und finni-schen Strafurteilen“ und ist 2015 erschienen. Eine kurze persönliche Vorstellung der Preisträgerin und die Laudatio wird auf der Website des Arbeitskreises veröffentlicht.

Center of Finance

Sprecher: Prof. Dr. Gregor Dorfleitner (Lehrstuhl für Finanzierung), Prof. Dr. Steffen Sebastian (Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung) Partner: Lehrstuhl für Theoretische Volkswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Financial Accounting and Auditing, Lehrstuhl für Statistik und Risikomanagement, Lehrstuhl für Internationale und Monetäre Ökonomik, Lehrstuhl für Business Engineering, Lehrstuhl für Finanzierung, Lehrstuhl für Finanzdienstleistungen, Lehrstuhl für Immobilienmana-gement, Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung, Lehrstuhl für Ökonometrie, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik II, Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung, insbeson-dere Makroökonometrie und Arbeitsmarkt, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre Homepage: www.center-of-finance.de

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Interfakultäre Profilbereiche

Das 2007 eingerichtete Center of Finance ist eine gemeinsame Initiative der Institute für Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie, der Wirtschafts-informatik sowie der Immobilienwirtschaft der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Ausrichtungen werden finanzwirt-schaftliche Problematiken mit Methoden der Betriebswirtschaft, der Volkswirtschaft und der Wirtschaftsinformatik untersucht.

Das Center of Finance konzentriert seine Forschung in vier Clustern: Der Cluster Fi-nanzdienstleistungen und IT beschäftigt sich mit der Analyse, Optimierung und dem Ma-nagement der IT in Finanzdienstleistungsunternehmen. Der Cluster Real Estate and Capi-tal Markets beschäftigt sich mit Analyse, Optimierung und Management von Investments an internationalen Immobilien- und Kapitalmärkten. Im Cluster Private Finance sammeln sich alle Aktivitäten des Centers of Finance, die sich mit den Investitions- und Finanzie-rungsproblemen von privaten Haushalten beschäftigen. Im Cluster Risikomanagement und Derivate werden alle Aktivitäten gebündelt, die mit der Modellierung, Quantifizie-rung und Steuerung von finanzwirtschaftlichen Risiken in Unternehmen zu tun haben.

Verschiedene Lehrstühle aus allen vier Instituten der Fakultät für Wirtschaftswis-senschaften arbeiten im Center of Finance in Forschung und Lehre zusammen. In der Lehre wird so für Studierende der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre und der Wirtschaftsinformatik ein breites Spektrum an finanzwirtschaftlichen Fächern angeboten, für Betriebswirtschaftslehre die Schwerpunkte Finanzierung und Quantita-tive Finanzwirtschaft, für Volkswirtschaftslehre der Schwerpunkt Finanzmärkte und für Wirtschaftsinformatik der Schwerpunkt Bankinformatik (IT-Finance). In der Forschung ist es das Ziel, in interdisziplinären Forschungsprojekten möglichst viele Drittmittel von DFG, EU, gemeinnützigen Stiftungen und der Wirtschaft einzuwerben. Das Center of Finance ist mit allen Mitgliedern im Themenverbund „Immobilien- und Kapitalmärkte“ (s. S. 143 f.) engagiert.

Interfakultäre Profilbereiche

Auf Initiative der Universitätsleitung formierten sich seit 2010 an der UR Gruppen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu sogenannten Themenverbünden. Ge-meinsam arbeiten sie an breiteren Forschungsthemen, die zum Teil auf bereits existie-renden Schwerpunkten aufbauen und in Forschung und Lehre ambitionierte Ziele ver-folgen. Nachfolgend aufgeführt sind die vom Senat genehmigten Themenverbünde.

Homepage: www.uni-regensburg.de/forschung/themenverbuende/index.html

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II Forschung

Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne

Sprecher: Prof. Dr. Jörg Oberste (Professur für Mittelalterliche Geschichte und Histori-sche Hilfswissenschaften), Prof. Dr. Maria Selig (Lehrstuhl für romanische Philologie)

Der 2012 gegründete The-menverbund bündelt For-schungs- und Lehraktivitäten von mehr als 20 Regensburger Hochschullehrenden aus fünf Fakultäten. Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen klassische und frühchristliche Archäologie, Geschichte der alten Kirche und urbaner Kulte, mittelalterliche und frühneu-zeitliche Stadtgeschichte, me-diävistische Sprach- und Litera-turgeschichte, mittelalterliche Kirchen-, Musik-, Liturgie- und Kunstgeschichte, bayerische Landesgeschichte, Literatur- und Sprachwissenschaft widmen sich der Frage nach dem Verständnis vormoderner Urbanität. Internationale und interdisziplinäre Tagungen, Gastvorträge, Doktoranden-workshops, stadtgeschichtliche Publikationen und die Unterstützung stadtgeschicht-licher Netzwerke stellen die Säulen des Themenverbunds dar. In enger Kooperation mit dem Forum Mittelalter (s. S. 130) wird die Profilierung der Regensburger Stadtge-schichtsforschung in vergleichender und gesamteuropäischer Perspektive gestützt und gewinnbringend auf die antiken und frühneuzeitlichen Kulturen erweitert.

Seit 2006 lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, in Europa bis zu zwei Drittel. Die größten Zuwächse verzeichnen so genannte Megastädte wie Mum-bai, Tokyo oder Mexiko-Stadt sowie urbane Agglomerationsräume wie das ägyptische Nil-Delta, das indische Ganges-Delta oder das deutsche Ruhr-Gebiet. Stadtplanung, Stadtentwicklung und urbane Lebensform unterliegen in diesem Prozess einem ra-santen Wandel, dessen Relevanz und Aktualität in der heutigen human- und technik-wissenschaftlichen Forschung unbestritten ist. Aus historischer und europäischer Sicht liegt die Feststellung nahe, dass bereits in früheren Epochen die großen Städte der Gesellschaft kulturelle Impulse und funktionales Potenzial zur Verfügung stellten und damit – trotz eines allgemein deutlich geringeren Urbanisierungsgrades – zu symbo-lischen ‚Landmarken‘ ihrer Epochen werden konnten: die griechische Polis, Rom, die

Hendrick III. van Cleve (ca. 1525-1589), Detail aus „Der Turmbau zu Babel“.

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Interfakultäre Profilbereiche

mittelalterliche Kommune, die frühneuzeitliche Residenzstadt. Die longue durée der europäischen Metropole seit der Antike, die Untersuchung des Wandels ihrer funktio-nalen und symbolischen Qualitäten und damit die Historisierung des für die Moderne essentiellen Prozesses der Urbanisierung, stellt bislang ein nicht gelöstes Problem der kulturwissenschaftlich orientierten Forschung dar. Der Themenverbund „Urbane Zen-tren und europäische Kultur in der Vormoderne nimmt sich dieser komplexen Fra-gestellungen in einem transdisziplinären und epochenübergreifenden Zugriff an. Der Themenverbund „Urbane Zentren“ erweitert durch die Einbindung der Antike und der frühen Neuzeit den Forschungs- und Rezeptionshintergrund der Regensburger Ver-bundforschung. Die UR konnte sich weiter als Kompetenzzentrum kulturwissenschaft-licher Stadt- und Metropolenforschung etablieren.

2015 wurde eine Reihe von Veranstaltungen organisiert: Neben kleineren Vortrags-veranstaltungen und verschiedenen Lehrveranstaltungen zur vormodernen Stadtge-schichtsforschung sind hier besonders die Mittelalter-Gespräche zu nennen. Im Som-mersemester stellten Dr. Sebastián E. Salvadó (Trondheim) und Dr. Daniel Galadza (Wien), ihre Projekte zum Kulturkontakt von christlichen Kreuzfahrern und der byzan-tinischen Kirche im hochmittelalterlichen Jerusalem zur Diskussion, mit anschließen-den Workshop „Transformation of Urban and Metropolitan Liturgy. Jerusalem in the Middle Ages“, organisiert vom Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft. Ebenfalls auf Ein-ladung des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft konnte mit Prof. Dr. Daniel DiCenso (Worcester  / Massachusetts) einer der derzeit profiliertesten Kenner gregorianischer Musik zum Mittelalter-Gespräch „Exporting Urban Liturgy: The Reception Codifica-tion of Roman Chant“ eingeladen werden. Der dritte internationale Gast konnte auf Einladung des Lehrstuhl für Rechtsgeschichte gewonnen werden: Dr. Naďa Štachová (Brno  / Tschechien) stellte in ihrem Vortrag „Exploring relations and communication between provincial and town law in the Middle Ages die rechtsgeschichtliche Entwick-lung osteuropäischer Städtelandschaften in den Mittelpunkt.

Hauptaugenmerkt des Themenverbunds bestand 2015 in der Konzeptionierung eines Antrags für ein DFG Graduiertenkolleg zum Thema „Vormoderne Metropoli-tät“. Die 2014 bei der DFG eingereichte Antragsskizze wurde 2015 zu einem Vollan-trag ausgearbeitet. Das in den Mittelpunkt gestellte Konzept vormoderner Metropoli-tät schließt zahlreiche verschiedene Forschungsfelder auf und verknüpft sie mit einem neuen theoretisch-methodischen Zugriff. Der Antrag wird im Februar 2016 bei der DFG eingereicht.

Ost-West-Transfers

Sprecher: Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas), Prof. Dr. Volker Depkat (Professur für Amerikanistik)

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II Forschung

Im Zentrum des seit 2012 laufenden Themen-verbundes stehen gegenseitige Beziehungen, Austauschprozesse und Verflechtungen zwi-schen „Ost“ und „West“ in Geschichte und Ge-genwart. Damit soll ein Beitrag zur Stärkung des Bewusstseins über den verflochtenen Charakter der modernen Welt geleistet werden, um das Denken in nationalen und regionalen Schablo-nen zu überwinden. Zugleich werden damit her-gebrachte Selbst- und Fremdbilder von „Osten“ und „Westen“ dekonstruiert, indem die Aufei-nander-Bezogenheit dieser Räume verdeutlich wird. Am Themenverbund nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ver-schiedenen Disziplinen und Fakultäten der UR sowie des Wissenschaftszentrums Ost- und Südosteuropa Regensburg teil. Sie verbindet das Interesse an transnationalen und vergleichenden Perspektiven in den Area Studies. Ziel des Themenverbundes ist es, die problemorientierte Zusammenarbeit in Forschung und Lehre um diesen profilgeben-den Schwerpunkt am Standort Regensburg zu stärken.

Aktivitäten 2015Einzelne Mitglieder fanden sich in breiter Vielfalt zu unterschiedlichen Projekten zu-sammen. Prof. Dr. Volker Depkat und Prof. Dr. Thomas Steger setzten ihre inzwischen international rezipierten Forschungen zu „Bildern von Ost- und Südosteuropa in Mana-gerdiskursen seit 1991“ fort. Prof. Dr. Klaus Buchenau, Prof. Dr. Björn Hansen und Prof. Dr. Thomas Steger erarbeiteten einen interdisziplinären DFG-Antrag zum Thema „Kor-ruption in Südost- und Osteuropa“, und in der zweiten Hälfte des Jahres konzentrier-ten sich die intellektuellen Energien einiger Mitglieder auf die Erarbeitung eines DFG-Vorantrags auf Einrichtung eines Graduiertenkollegs zum Thema „Viktimisierung. Dis-kurse, Praktiken, Kontexte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ (Sprecherin: Prof. Dr. Harriet Rudolph). Der Antrag wird 2016 beschieden. Gemeinsam mit Philipp Ther (Universität Wien) konnte Prof. Dr. Ulf Brunnbauer am IOS ein Förderung von DFG und österreichischem FWF für ein neues Forschungsprojekt einwerben, das am Beispiel der Zeitgeschichte zweier Werften in Polen und Kroatien die lokalen Folgen von Globali-sierung untersuchen wird.

Darüber hinaus veranstaltete der Themenverbund Vorträge und kleinere wissen-schaftliche Fachtagungen. Die wichtigste Veranstaltung war der Workshop Födera-lismus, der von 6. bis 7. Februar stattfand und von der Universitätsstiftung Vielberth sowie der Bayerischen Amerika Akademie gefördert wurde. Diskutiert wurde Födera-lismus als Prinzip des politischen Interessenausgleichs hinsichtlich seiner vielfältigen historischen Manifestationen, seiner verfassungsrechtlichen Verankerung und seiner

Der Themenverbund nimmt Beziehun-gen, Austauschprozesse und Verflech-tungen zwischen „Ost“ und „West“ in den Blick.

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Interfakultäre Profilbereiche

Potenz zum „Management of Diversity“. Der gemeinsame Erkenntnishorizont der be-teiligten, allesamt international ausgewiesenen Experten, lag in der Weiterentwicklung der vergleichenden Föderalismusforschung.

Wie in den Jahren zuvor beteiligte sich der Themenverbund an Aktivitäten der Gra-duiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, die gemeinsam von LMU München und ur durchgeführt wird (s. S. 59). So trat der Themenverbund am 15. Juni als Mitver-anstalter des im Rahmen des „Forums“ der Graduiertenschule organisierten Vortrags von Antje Lein-Struck (ehemalige Generalsekretärin der Münchner Sicherheitskonfe-renz) zum Thema „Politische Theorie – politische Praxis, oder: warum sich auch Bun-despräsidenten gelegentlich irren“ auf. Schließlich versteht sich der Themenverbund als Nahtstelle zwischen der Universität und dem Institut für Ost- und Südosteuropafor-schung (IOS) und unterstützte entsprechend 2015 dessen Bemühungen zur angestreb-ten Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft.

Regenerative Ressourcen

Sprecher: Professor Dr. Werner Kunz (Lehrstuhl für Physikalische Chemie)Partner: Prof. Dr. Burkhard König (Lehrstuhl für Organische Chemie), Prof. Dr. Cordt Zollfrank (Wissenschaftszentrum Straubing, TU München)

Ziel des 2012 initiierten Themenverbundes ist es, die an der UR vorhandenen Aktivitäten zur Nutzung nachwachsender Roh-stoffe zu bündeln und weiter zu vernetzen. Dabei steht deren stoffliche Nutzung in der Synthese und Materialherstellung im Vordergrund und nicht die Energiegewinnung. Ein Schwer-punkt ist die katalytische Umwandlung von Biomolekülen, auch durch Verwendung von sichtbarem Licht. Hervorzuheben ist die enge Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Strau-bing, dessen Aktivitäten auf dem Gebiet der Nutzung von Bio-masse als komplementär angesehen werden. Am Themenver-bund sind 20 Regensburger Professoren aus drei Fakultäten be-teiligt. Die aktuellen Projekte konzentrieren sich auf die Fakultät für Chemie und Pharmazie, der Themenverbund ist aber offen für Aktivitäten zur nachhaltigen Ressourcennutzung aus allen Bereichen und Fächern. Das im Dezember 2012 gegründete Carl-von-Carlowitz-Zen-trum für Nachhaltige Chemie an der Fakultät für Chemie und Pharmazie unter Betei-ligung des Wissenschaftszentrums Straubing gibt dem Themenverbund eine instituti-onelle Struktur.

Logo des Carl-von-Carlowitz-Zentrums für Nachhaltige Chemie.

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II Forschung

In der Lehre wurde 2015 bereits im zweiten Jahr ein Schwerpunkt auf dem Gebiet der nachhaltigen Chemie im Master of Science Chemie angeboten, um Studierende an das Thema heranzuführen. Das Lehrangebot fand großen Zuspruch und wird gemein-sam von Dozenten aus Regensburg und dem Wissenschaftszentrum Straubing getra-gen, ergänzt durch externe Spezialisten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit.

Exemplarisch für Forschungsaktivitäten im Themenverbund stehen zwei Projekte, die durch das Bayerische Umweltministerium im Programm ForCycle – Rohstoffwende Bayern gefördert werden. Zum einen werden unter der Leitung von Prof. Kunz (UR) und Prof. Zollfrank (WZ Straubing) neue Wege zu Faserverbundwerkstoffen auf Basis von Biopolymeren, Cellulose und Chitin erforscht. Hier wurde 2015 ein Patent zur energiesparenderen Erzeugung von Cellulosefasern eingereicht. Im zweiten Projekt, koordiniert von Prof. König (UR), werden Schmelzen aus Zucker und Harnstoff ge-nutzt, um wertvolle Metalle aus Abfallmaterialien zurück zu gewinnen. Ein weiteres, davon unabhängiges Projekt beschäftigt sich mit der schonenden Extraktion wertvol-ler Inhaltsstoffe aus heimischen Pflanzen. Prof. Jacobi von Wangelin (UR) entwickelt Mikroreaktionstechniken für milde Oxidationsreaktionen von Biomasseprodukten mit Luft unter Einwirkung von sichtbarem Licht. Ein weiterer seiner Themenschwerpunkte umfasst den Ersatz von Edelmetallen in chemischen Prozessen durch preiswerte und ungiftige Eisen-Katalysatoren.

Gegenwärtig wird das Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Chemie auch in die Curricula des Bachelor of Science Chemie und der Lehramtsstudiengänge Chemie inte-griert. Die Kooperation mit Firmen, die auf diesem Gebiet tätig sind, wird ebenfalls weiter ausgebaut.

Gewalt und Aggression in Natur und Kultur

Sprecher: Prof. Dr. Henning Ernst Müller (Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie), Prof. Dr. Inga. D. Neumann (Lehrstuhl für Tierphysiologie und Neurobiologie)

Im 2009 gegründeten Themenverbund sollen Ansätze und Methoden unterschiedli-cher Disziplinen in der Aggressions- und Gewaltforschung zusammengeführt werden, um zu einer umfassenderen natur- und gesellschafts- sowie kulturwissenschaftlichen Analyse der Phänomene Aggression und Gewalt zu gelangen. Insbesondere stellt sich die Initiative der Herausforderung, die traditionelle Dichotomie zwischen Geistes- und Naturwissenschaften durch trans- und interdisziplinäre Kooperationen zu überwinden und damit auch einen Beitrag zum aktuellen wissenschaftstheoretischen Diskurs über das Verhältnis von Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften – jeweils im weites-ten Sinne – zu leisten.

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Interfakultäre Profilbereiche

Rückblick 2015Zentrales Großprojekt war der seit dem Wintersemes-ter 2013/14 laufende interdisziplinäre MA-Studien-gang „Kriminologie und Gewaltforschung“, der in der Lehre die Forschungsgegenstände der Mitglieder des Themenverbunds zusammenführt und von acht Fakul-täten getragen wird. Es handelt sich um den einzigen kriminologischen Studiengang in Süddeutschland und den einzigen kriminologischen Studiengang Deutsch-lands mit deutlich kulturwissenschaftlichen und natur-wissenschaftlichen Komponenten. Beworben haben sich bislang mehrere hundert Studierende zu mittler-weile drei Startterminen. Derzeit sind 84 Studierende eingeschrieben. Für den im Wintersemester 2015/16 begonnenen dritten Durchgang wurden im Eignungsverfahren von 157 Bewerbern 55 zugelassen, von denen sich 35 immatrikuliert haben. 2015 konnten die ersten Studie-renden diesen Studiengang mit dem M.A. abschließen.

Ein weiteres zentrales Projekt des Themenverbunds war die Publikation eines The-menhefts des Forschungsmagazins der UR „Blick in die Wissenschaft“ mit 13 Beiträgen aus den verschiedenen Wissenschaftsbereichen der Mitglieder des Themenverbunds, unter der Federführung von Prof. Dr. Henning Müller, Prof. Dr. Inga Neumann und Prof. Dr. Isabella von Treskow.

Im Frühjahr 2015 wurde eine Publikation zum Thema „Amok–Schulmassaker– Gewaltexzess. Gesellschafts- und Medienanalysen“ von Prof. Dr. Isabella von Treskow, gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Junkerjürgen veröffentlicht. Er enthält Beiträge von Mit-gliedern des Themenverbunds sowie weiterer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-ler aus Deutschland und der Schweiz.

Mit umfangreichen Drittmittel läuft derzeit mit einer Laufzeit bis 2017 unter Betei-ligung des Themenverbundes das Projekt „Neurobiology and Treatment of Adolescent Female Conduct Disorder: The Central Role of Emotion Processing”, Teilprojekt eines EU-Projektes (FP-7 / HEALTH-2013. „Paediatric conduct disorders characterised by ag-gressive traits and/or social impairment: from preclinical research to treatment”; Fem-Nat-CD) unter der Leitung von Prof. Inga Neumann und Dr. Trynke de Jong.

Die 2014 von der Stadt Regensburg bewilligten Mittel für ein Projekt zum Gefan-genenlager Regensburg im Ersten Weltkrieg mit dem Titel „Mitten im Krieg  – Das Regensburger Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg“, speziell auch zur Aus-wertung der Gefangenenzeitschrift „Le Pour et le Contre“, werden 2016 unter Be-teiligung des Themenverbunds (Prof. Dr. Isabella von Treskow) zur Ausrichtung einer Internationalen Tagung und einer Ausstellung sowie für die wissenschaftliche For-schung genutzt.

Logo des Themenverbundes Gewalt und Aggression in Natur und Kultur.

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II Forschung

Auch 2015 präsentierte sich der Themenverbund der Stadt-Öffentlichkeit in Form einer Podiumsdiskussion zum Thema „70-Jahr-Feiern zur Befreiung – Kritische Bilanz und offene Fragen mit renommierten Gästen (Joachim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg; Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg; Jean-Claude Brunet, Generalkonsul der Französischen Republik in München; Dr. Leon Weintraub, Zeitzeuge, Schweden) organisiert von Prof. Isabella von Treskow, eröff-net vom Präsidenten der Universität Regensburg. Die Podiumsdiskussion war die Ab-schlussveranstaltung einer von Hartmut Duppel (Romanistik) und David Urschler (Psy-chologie) veranstalteten Nachwuchstagung zum Thema des Widerstands und des Bystander-Effekts in Lagern des Zweiten Weltkriegs.

Sehen und Verstehen

Sprecher: Prof. Dr. Christoph Wagner (Lehrstuhl für Kunstgeschichte), Prof. Dr. Christian Wolff (Lehrstuhl für Medieninformatik), Prof. Dr. Mark Greenlee (Lehrstuhl für Psychologie)

Der Themenverbund „Sehen und Verstehen ist mit sei-nen dezidiert transdisziplinären Brückenschlägen und dem durch ihn etablierten Dialog der Wissenskulturen zwischen Geistes-, Lebens- und Naturwissenschaftli-chen einer der innovativsten Forschungsverbünde an der UR und „in dieser Konstellation ein singuläres Inst-rument der transdisziplinären Forschung“ (Abschluss-gutachten der externen Evaluierung). Die seit Anfang 2009 ebenso erfolgreich wie nachhaltig unternom-menen wissenschaftlichen Aktivitäten  – Symposien, Workshops, Ringvorlesungen, Vortragsreihen, Publi-kationen sowie die im gleichen Zuge erfolgte Vernet-zung in der Lehre – wurden 2015 weiter entwickelt und intensiviert.

2015 fanden die thematisch zusammenhängenden Ringvorlesungen „ZOOM. Dis-positiv Film“ sowie „ZOOM: Film! Farbe + Ton“ statt, die einen transdisziplinären Über-blick über das Feld der neusten bildwissenschaftlichen Forschungen und die metho-dologischen Grundlagen zur Filmanalyse entwickelten: Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler aus Psychologie, Neurologie, Kunstgeschichte und Medienwissenschaft analysierten, wie die menschlichen Sinne in der Filmwahrnehmung über das Sehen, die Phänomene der Synästhesie, der Multisensorik oder der Multimedialität miteinander interagieren. Die Ergebnisse dieser Ringvorlesung werden publiziert.

Logo des Themenverbundes Sehen und verstehen.

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Interfakultäre Profilbereiche

Der Themenverbund trat 2015 mit mehreren, international ausgerichteten Ein-zelveranstaltungen hervor, die unter dem thematischen Dach des Themenverbunds von den Mitgliedern des Themenverbunds veranstaltet wurden, wie das Symposium „Wege zu Hans Purrmann: Expression und Farbe“, das zusammen mit der Hans Purr-mann Stiftung und dem Hans Purrmann Archiv München, im Oktober 2015 realisiert wurde. Öffentlichkeitswirksam wurden in der Hamburger Kunsthalle im Rahmen des Projekts „Spot on“ Eye-tracking-Experimente veranstaltet. Zugleich wurde ein transz-disziplinärer Forschungsantrag zu neuen Methoden der Blickbewegungsanalyse vorbe-reitet, der 2016 eingereicht wird.

Die unter dem Dach des Themenverbunds an der UR ausgebaute und von der DFG geförderte Forschergruppe „Regulation und Pathologie von molekularen Prozes-sen der visuellen Funktion“ (s. S. 71) hat sich als anerkanntes Kompetenzzentrum der Netzhautforscher etabliert, dessen Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene gesucht wird. Des weiteren laufen Vorbereitungen, aus dem Bereich der wahr-nehmungspsychologischen Schwerpunkte wie aus dem Bereich der visuellen Kultur ein übergeordnetes interdisziplinäres Graduiertenkolleg einzurichten.

Unter dem Dach des Themenverbunds hat sich auch der „Regensburger Verbund für Werbeforschung“ (RVW) 2015 weiterentwickelt: Mittlerweile können die digitali-sierten Werbespots weltweit für die Forschung genutzt werden.

Ergänzend ist die infrastrukturelle Zusammenarbeit auf der Ebene der Bilddaten-banken und der technischen Kooperation in den Bereichen der Quellendigitalisierung oder des eye-trackings vertieft worden: Gemeinsame Laborräume und Gerätschaften wurden eingerichtet, die im Bereich der eye-tracking-Versuche genutzt werden.

Im Rahmen des koordinierten Lehrprogramms wurde der wissenschaftliche Nach-wuchs an aktuelle Fragen des Themenverbunds in transdisziplinären Lehrveranstaltun-gen herangeführt, z. B. im internationalen Promotionskolleg „Aisthesis“ (u. a. Bern, Wien, Stuttgart, Regensburg) und im Schwerpunktstudium „Digitale Kunstgeschichte“.

Der Themenverbund Sehen und Verstehen ist nicht zuletzt ist über die internatio-nale Vernetzung seiner Sprecher und seiner Mitglieder 2015 vielfältig national und in-ternational sichtbar hervorgetreten.

Immobilien- und Kapitalmärkte

Sprecher: Prof. Dr. Steffen Sebastian (Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung), Prof. Dr. Jürgen Kühling (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Immobilienrecht, Infrastrukturrecht und Informationsrecht)

Im Themenverbund sollen die grundlegenden Wirkungszusammenhänge zwischen den Immobilien- und Kapitalmarkten und ihrer jeweiligen Ordnungsrahmen erforscht

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II Forschung

werden. Das Konzept sieht vor, einzelne Markt- und Ordnungselemente aus der Sicht des jeweiligen Fa-ches zu untersuchen, um dann die jeweiligen Teil-aspekte im Fokus einer interdisziplinären Analyse zu betrachten. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Per-spektive geht es dabei beispielsweise um die Me-chanismen der Wertschöpfung bei Immobilienin-vestitionen sowie um ihre Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Von Bedeutung sind dabei auch die Problematik der Ausgestaltung und der Funkti-onsweise von Finanzierungen und Investmentvehi-keln sowie die Prognose von Investitionsrisiken und Marktentwicklungen. Hierzu gehören auch Fra-gen der Ausgestaltung der Rechnungslegung von Banken, Versicherungen und Immobilienunterneh-men sowie der Besteuerung von Immobilien- und Finanzmarktprodukten. Von rechtswissenschaftli-chem Interesse sind dagegen die Fragen des Ord-nungsrahmens für die Finanz- und Immobilien-märkte. In einem engeren Sinne betrifft dies beispielsweise Fragen der Ausgestaltung des REIT- oder des Investmentgesetzes oder juristische Aspekte der Regulierung von Immobilien- und Finanzmärkten. In der weiteren Betrachtung werden Auswirkungen rechtlicher Regelungen auf das Investitionsverhalten sowie die Bedingungen von In-vestitionssicherheit untersucht.

Ausgewählte Projekte DFG-Forschungsprojekt zum Thema: Der Finanzsektor im Wettbewerb um die

„besten Köpfe“: Wohlfahrt-, Wachstum- und Beschäftigungseffekte (Prof. Dr. Lutz Arnold, 2015–2018)

Veröffentlichung des DVFA- Kompendiums zum Thema: Niedrigzinsumfeld und die Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft (Prof. Dr. Sven Bienert, 2015)

Von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt zum Thema: Spezielle Aspekte der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in der Anlageentscheidung (Prof. Dr. Gregor Dorfleitner, 2013–2015)

DFG-Forschungsprojekt zum Thema: Wohnimmobilienmärkte–Makroökonomie, Fi-nanzintermediation und Geldpolitik: Theorie und Empirischer Nachweis für die USA und Europa (Prof. Dr. Gabriel Lee, 2013–2016)

Forschungsprojekt zum Thema: LGD-Modellierung, Downturn-Prognose und Stresstesting mit fortgeschrittenen statistisch-ökonometrischen Methoden des Ri-sikomanagements (Prof. Dr. Daniel Rösch, 2014–2016)

Komplexe Fragestellungen stehen im Zentrum der Forschungen in der Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften.

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Interfakultäre Profilbereiche

Thema: Mietspiegel aus ökonomischer Sicht – Vorschläge für eine Neuregulierung (Prof. Dr. Steffen Sebastian, Dr. Oliver Lerbs, ZEW, 2015–2016)

Thema: Solvency II, Zinssensitivität und die Immobilienanlagen europäischer Versi-cherer eines versicherungsinternen Risikomodells (Michael Heinrich, Prof. Dr. Tobias Just, 2015– 2017).

Ausgewählte Veranstaltungen Eisenbahnrechtliche Forschungstage der Bundesnetzagentur (ERFT) am 23./24.

September zu den Themen: Die Zukunft der Eisenbahnregulierung, Lärm sowie pla-nungsrechtliche Fragestellungen

10. Regensburger Immobilienrechtstag des IRE|BS-Instituts am 9. Oktober zum Thema: Immobiliengeschäfte zu Lasten Dritter

11. Immobilien-Symposium des IRE|BS-Instituts am 3. Oktober an der UR

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III

Studium und Lehre

Zentrale Studienberatung und Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung · · · · · · 147

Senatsbeauftragter für Studierende mit chronischer Erkrankung oder Behinderung · · · · · · · · 152

Qualitätsmanagement – Projekt Q · · · · · · · · · · · · · · 154

Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik (ZHW) · · 157

Zentrum für Sprache und Kommunikation (ZSK) · · · · · · · · 159

Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) · · 165

KOLEG · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 168

Sportzentrum · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 171

Ost-West-Zentrum (Europaeum) · · · · · · · · · · · · · · · · · 174

Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) · · · · · · · · · · 179

International Office (IO) · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 184

Elitenetzwerk Bayern · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 192

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Zentrale Studienberatung und Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung

Im Vordergrund des Tätigkeitsfeldes steht die Beratung von Einzelpersonen, die mit individuell gearteten Problemstellungen Unterstützung bei der Suche nach Lösungen und Perspektiven erwarten. Die zunehmende Interkulturalität findet Eingang in die Beratung. Die Studienberatung als Studienentscheidungsberatung und die damit ver-bundene Beratung zu Studiengangs-, Studienorts- oder Hochschulwechsel sowie Qua-lifikationserwägungen erfolgt eingebunden in den Kontext von gesellschaftlichen, ar-beitsmarktlichen und persönlichen Entwicklungen. Insgesamt wurden die Beratungen zu Studienaufnahme, -verlauf oder -abschluss zeitaufwändiger. Dem Kontakt- und Be-ratungsbedürfnis der Studierenden wird durch die „Offenen Sprechstunden“ an drei Wochentagen Rechnung getragen.

Individuelle Kontakte in der Allgemeinen Studienberatung: ca. 1 460 Beratungsgespräche von längerer Dauer (inklusive Telefonberatung) ca. 12 300 elektronische (E-Mail / Fax) und 60 postalische bzw. Aktenkontakte ca. 2700 Besuche zu Informationszwecken im Sekretariat, in der studentischen Be-

ratung, in der Lernberatung, in der Frauen- und Elternspezifischen Beratung und in den offenen Sprechstunden

ca. 4 700 Telefonate

In Ergänzung zu den Einzelberatungen wurden Gruppen- und gruppengebundene In-dividualkontakte bei internen wie externen Veranstaltungen wahrgenommen: Regensburger Hochschultag, an dem UR, OTH und HfKM sich potentiellen Studie-

renden mit Studienangebot sowie flankierenden Angeboten präsentierten Berufsinformationstage, Berufsinfomessen, Bildungsmessen, Berufsforen, Berufs-

beratungsveranstaltungen, Studieninfotage bzw. Kontakttage in Altötting (2), Am-berg (2), Bogen, Bruckmühl, Deggendorf, Ensdorf, Freyung, Landshut, Mainburg, Marktredwitz, Moosburg, Mühldorf, Nabburg, Neu-Ulm, Nittenau, Oberviechtach, Passau, Pocking, Straubing, Traunstein, Tirschenreuth, Vilshofen, Weiden und Wun-siedel sowie die Messe „Academicus live“, die turnusmäßig zwischen Cham, Ober-viechtach und Kötzting wechselt

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III Studium und Lehre

S T U D I E N B E R AT U N G Z S B Zentrale Studienberatung

Universitätsstr. 3193053 Regensburg

Studentenhaus, Zimmer 2.24

Tel.: 0941/943-2219 Fax: 0941/943-2415E-Mail: [email protected] Internet: www.ur.de/studienberatung

Offene Sprechstunden ohne Termin: Di + Do 13 - 15 Uhr sowie Mi 15 - 16.30 Uhr

„Bildungsmesse Inn-Salzach“ in Mühldorf, „Bamberger Studienmesse“ sowie die zweitägige „Einstieg“ in München und Vortrag an der Messe „parentum – Eltern- und Schülertag für die Berufswahl“ am Regensburger Siemens-Gymnasium

Mitwirkung an Veranstaltungen der Arbeitsagenturen: „Regensburger Studien-messe“, Infotag im BIZ Regensburg, Berufs- und Studieninformationstag in Am-berg, „Job Aktiv“ in Augsburg, „Coburger Studienmesse“, zweitägige Hochschulin-formationstage in Würzburg

etablierte Mitwirkung im Programm für internationale Schülerinnen- und Schüler-gruppen von Gymnasien aus Argentinien (Mar del Plata) und Indien in Kooperation mit Regensburger Gymnasien bzw. dem International Office der UR

Angebot eines Schnupperstudiums in den Pfingst- und Herbstferien. Das Programm wurde 2015 von mehr als 500 Teilnehmenden aus ganz Deutschland besucht

„Roadmap ins Studium“ für Studieninteressierte an mehreren Abenden im wö-chentlichen Abstand im Bewerbungszeitraum für das jeweilige Wintersemester

Organisation der zweitägigen semestralen Einführungsveranstaltungen für die Lehr-amtsstudiengänge und die kombinatorischen Bachelor-of-Arts-Studiengänge

Organisation der Erstsemester-Messe, die die Einführungstage mit ca. 50 hausin-ternen Ausstellern flankiert. Diese ermöglicht die Vorstellung des Spektrums an stu-dienperipheren Bildungs- sowie Trainingsangeboten und studentischen und kultu-rellen Engagements und hat sich als Plattform der Nachwuchsgewinnung etabliert

Universitätstage für Oberstufenklassen von Gymnasien (im Rahmen der P- und W-Seminare) und beruflichen Oberschulen aus Altötting, Amberg, Bad Wörishofen, Beilngries, Bogen, Burghausen, Burghausen (2), Burglengenfeld, Cham (3), Kelheim, Kempten, Landshut, Nabburg, Neutraubling, Neustadt, Niederalteich, Parsberg, Pfarr-kirchen, Regensburg (2), Traunstein, Viechtach, Vilshofen und Waldkirchen.

Hintergrund für die aktuellen Belange in der Beratung sind zum einen allgemeine län-gerfristige Entwicklungen, zum anderen spiegeln sich darin aktuelle gesellschaftliche Veränderungen wider. Das Beratungsbedürfnis von Lehramtsstudierenden hinsichtlich der Einstellungssituation blieb. Existenzängste bedingten die Suche nach neuen Stra-tegien und alternativen Berufsfeldern. Doppelte Studienabschlüsse sowie weiterqua-

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Zentrale Studienberatung und Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung

lifizierende Maßnahmen oder Zusatzqualifikationen wurden als erfolgversprechende Möglichkeit nachgefragt. Bei jüngeren Studierenden zeigten sich Verunsicherungen im Entscheidungsprozess, einhergehend mit einem größeren Bedarf an Unterstützung und Führung durch das Studium. Enge Termine bei Prüfungswiederholungen in Kom-bination mit einer annualen Studienstruktur führten zu Schwierigkeiten, ebenso kom-plexer werdende Lebenssituationen und vielfältigerer biographischer Hintergrund. Das Thema „Verlängerung der Studienzeit“ nahm viel Zeit in Anspruch.

Um den aktuellen und dringlichen Problemstellungen der Studierenden zu begegnen, veranstaltete die Zentrale Studienberatung nachfolgende Gruppenangebote: zweimalige Durchführung einer mehrtägigen Gruppenveranstaltung über „Relaxa-

tion Techniques – nicht nur gegen Unistress“ dreimalige Durchführung eines Kurses „Stimmbildung für Studierende“ viermalige Durchführung eines Lernworkshops für Erstsemester Einführung des Programms „Starthilfe? – ein morgendliches Motivationsangebot

für Studierende“ Kooperation mit der vhs Regensburg für je einen Kurs „Wie man Prüfungen optimal

bewältigt“ im Frühjahr und Herbst Management des „Frühstudiums“, ein Studienprogramm für motivierte und leis-

tungsstarke Schülerinnen und Schüler Initiierung des „Runden Tisches: Studium für Flüchtlinge“ in Kooperation mit dem

International Office, CampusAsyl, den Hochschulgemeinden, der Professur Deutsch als Zweitsprache, dem ZSK

Erstellen einer fächerübergreifenden Website für Studienanfängerinnen und –an-fänger mit relevanten Informationen und Angeboten zum Studienstart

Organisation der jährlichen zweitägigen Fortbildungsveranstaltung für die bayeri-schen Studienberaterinnen und -berater im Schloss Spindlhof

Teilnahme an den semestralen Dienstbesprechungen der bayerischen Studienbera-terinnen und -berater an der TH Ingolstadt und Würzburg (Universität und Hoch-schule für Musik)

semestrale Dienstbesprechung mit den Arbeitsagenturen und anderen Beratungs-diensten im Einzugsbereich der Universität

Teilnahme an der Mitgliederversammlung der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) als Netzwerk aller in der Region beteiligter Einrichtungen, die an der Versor-gung von Menschen mit psychischen Erkrankungen mitwirken

Teilnahme an der Jahresfachtagung der Gesellschaft für Information, Beratung und Therapie an Hochschulen e. V. (GIBeT) in Hamburg

Durchführung einer hausinternen Dienstbesprechung mit den Studiengangskoordi-natorinnen und -koordinatoren und den zuständigen Verwaltungsstellen für Studi-enangelegenheiten

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III Studium und Lehre

semestrale Besprechungen zu den Lehramts- und den BA-Studiengängen mit den entsprechenden Fachstudienberaterinnen und -beratern

Kooperationen mit Studentenkanzlei, Prüfungssekretariaten, der Abteilung für stu-dienbezogene Rechtsangelegenheiten, UB, ZHW, ZSK, RUL

Frauen- und Elternspezifische Studienberatung für Studieninteressierte, Studierende und Absolventinnen

HIer spielte zum einen der gesellschaftliche Mentalitätswandel im Hinblick auf Kind und Familie eine Rolle, zum anderen trugen die Bemühungen um eine familienfreund-liche Universität Früchte. Inhaltlich ging es v. a. um Fragen zur Organisation des Stu-diums mit Kind(ern) sowie um Studienzeitverlängerung bzw. um das Teilzeitstudium während der Elternzeit. Bei den Ratsuchenden handelte es sich häufig um werdende Mütter – zunehmend auch werdende Väter. Eltern, die mit Kind(ern) studierten, such-ten häufig Informationen zur konkreten Umsetzung von bzw. zu Unterstützungsmög-lichkeiten. Eine gestiegene Nachfrage gab es bei Studieninteressierten, die nach der Familienpause das Studium (wieder) aufnehmen wollten. Bestehende Kooperation mit internen Stellen der UR sowie außeruniversitären Institutionen wurden fortge-führt: Runder Tisch „Familienfreundliche Hochschule“, Frauenkonferenz der Akademi-schen Frauenbeauftragten, „Studieren mit Kind“, „Regensburger Frauenforum“.

Lernberatung

Das Angebot für Studierende, die ihr Lernverhalten angesichts ausbleibender Erfolge oder wegen beständiger Stressgefühle im Studium hinterfragen. Angesprochen wur-den Motivationsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Zeit- und Selbstmanage-ment, Strategien zur Vorbereitung von Prüfungen, insbesondere bei Wiederholungen, und das sich zunehmend ausweitende Problem der Prokrastination. Um hier frühzei-tig entgegen wirken zu können, lag ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Unterstüt-zung von Erstsemestern im Übergang von der Schule zur Universität, z. B. mit dem Lernworkshop für Erstsemester „Organisiert lernen – sicher im Studium!“. Ein zweiter Schwerpunkt lag bei der Begleitung Studierender in (wiederholten) Prüfungssituatio-nen. Zu beobachten war eine Zunahme an Personen, die sich in der Studienabschluss-phase befanden (insbesondere Staatsexamina). Die Lernberatung hat sich hier als er-folgversprechende Maßnahme etabliert, um präventiv Studienabbrüche in der End-phase des Studiums zu verhindern. Sie pflegt hausinterne Kooperationen, wie z. B. mit der Schreibberatung oder der Sprachlernberatung.

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Zentrale Studienberatung und Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung

Psychologisch-Psychotherapeutische Beratungsstelle

Auch hier, oftmals erste Anlaufstelle für Studierende in seelischen Notlagen, setzten sich die Trends der vergangenen Jahre fort. Präventive und psychoedukative Maß-nahmen verhinderten oftmals Verschlimmerungen oder Chronifizierungen. Gleichzei-tig konnte die psychologische Beratungsstelle durch das vertrauliche Angebot zuneh-mend von Studierenden in Anspruch genommen werden, die sich keine notwendige psychologische Hilfe geholt hätten (z.  B. aus Sorge um die Folgen für eine Verbe-amtung oder aufgrund biographischer Hemmschwellen). Dies scheint den gesamtge-sellschaftlichen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wonach Diagnose und Behand-lung psychischer Störungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. 2015 wurde es zunehmend schwieriger und langwieriger, Studierende mit psychischen Er-krankungen in eine adäquate ärztliche und / oder psychotherapeutische Behandlung zu bekommen, so dass die Beratungsstelle mithelfen musste, Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu überbrücken.

Weiter kamen viele Anfragen von körperlich und seelisch erschöpften Studieren-den, die unter lern- und leistungsbezogenen Ängsten, Selbstzweifel, Schlafstörungen oder psychosomatischen Beschwerden litten, die sich mehr und mehr aus ihrem so-zialen Gefüge zurückzogen und massive Lern- und Arbeitsstörungen wie z.  B. Pro-krastinationsprobleme entwickelten, mitunter als Reaktion auf Diskrepanzerfahrungen zwischen perfektionistischen Soll-Vorstellungen im Rahmen scheinbar notwendiger permanenter karriere-orientierter Selbst-Optimierung und den als subjektiv erlebten defizitären Ist-Zuständen. Kompensatorische Lösungsideen zeigten sich zwischen den Polen einer Verausgabungsbereitschaft nach dem Motto „mehr vom selben“ auf der einen und einem Sich-Ablenken-Müssen, Vermeiden oder Verdrängen eigentlich ziel-führender Aktivitäten auf der anderen Seite. Erstere zogen Gefühle der Überforderung und der Erschöpfung im Sinne eines Nicht-Mehr-Könnens nach sich, letztere eine Art Verlust an Orientierung und Zielen im Sinne eines Nicht-Mehr-Wollens.

Die psychologische Beratung versuchte, im Anschluss an eine erste Kriseninterven-tion Strategien für eine ganzheitlichere, nicht nur leistungsbezogenen Aspekten ge-recht werdende Persönlichkeitsentwicklung zu erkunden und den Weg von der Spät-adoleszenz in ein gesundes Erwachsenenleben bahnen zu helfen. Immer mehr Studie-rende nutzten das Beratungsangebot frühzeitig. Von Vorteil ist das Eingebunden-Sein der Beratungsstelle in die Zentrale Studienberatung mit wechselseitigen Synergie-Effekten zur Allgemeinen Studienberatung und zur Lernberatung sowie die inner- und außeruniversitäre Vernetzung z. B. zu den Fachstudienberatungen und Studien-gangskoordinatoren und -koordinatorinnen, zu Prüfungsämtern und Lehrenden.

http://www.uni-regensburg.de/studium/zentrale-studienberatung http://www.uni-regensburg.de/verwaltung/organigramm/abteilung-1/studienberatung

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Senatsbeauftragter für Studierende mit chronischer Erkrankung oder Behinderung

Der Beauftragte für Studierende mit chronischer Erkrankung / Behinderung, seine Ver-treterin und die Beraterin für Studierende mit Handicap organisierten universitätsin-terne Informationsveranstaltungen für Studierende mit Beeinträchtigung. Diese Veran-staltungen dienten als Forum zur Besprechung gemeinsamer Probleme, zur Informa-tion sowie zum gegenseitigen Kennenlernen.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde die UR als behindertenfreundliche und behindertengerechte Universität dargestellt. Bestehende inner- und außeruniversi-täre Netzwerke und Kooperationen wurden gepflegt und erweitert. Netzwerktreffen, Workshops, Arbeitskreise und Fortbildungsmaßnahmen zu den Themenkreisen „Inklu-sion an Hochschulen und Universitäten“ sowie „Studium mit Handicap“ wurden be-sucht, das Beratungsangebot inneruniversitär durch Besuche zahlreicher Einführungs-veranstaltungen und Kontakte mit der Studierendenvertretung bekannt gemacht. Die Internetseite mit Informationen für Studierende mit chronischer Erkrankung / Behin-derung wurde inhaltlich weiter ausgebaut. Damit ist ein umfangreiches und aktuelles Informationsangebot zum Thema Studieren mit Behinderung oder chronischer Erkran-kung auf der UR-Homepage online verfügbar.

Am Sommerfest der UR wurde ein professioneller Rollstuhl-Parcours für Wagemu-tige und Interessierte angeboten. Am Regensburger Hochschultag war die Beratungs-stelle mit einem Informationsbereich zum Thema „Studieren mit Handicap an der UR“ vertreten, ebenso bei den semestralen Erstsemestermessen, angeboten im Rahmen der Erstsemester-Einführungsveranstaltungen der Zentralen Studienberatung.

Die Bedeutung des Themas „Studieren mit Beeinträchtigung“ zeigen die Zahlen repräsentativer Erhebungen des Deutschen Studentenwerks, wonach in Deutschland ca. 7  % aller Studierenden chronisch erkrankt sind oder eine Behinderung, Teilleis-tungs- oder Entwicklungsstörung aufweisen, die sich studienerschwerend auswirken. Der überwiegende Teil der Betroffenen hat dabei ein nach außen hin nicht-sichtba-res Handicap. Dies zeigt sich auch in den immer häufiger stattfindenden individuellen Beratungsgesprächen, insbesondere in belastenden Studienabschnitten wie Prüfungs-phasen. Intensiver Unterstützungsbedarf zeichnete sich v. a. bei der Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichsregelungen bei der Erbringung von Studien- und Prüfungsleis-tungen sowie bei der Zulassung zum Studium und beim BAföG ab. Weitere Beratungs-

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Senatsbeauftragter für Studierende mit chronischer Erkrankung oder Behinderung

inhalte betrafen u. a. die Möglichkeit der krank-heitsbedingten Beurlaubung vom Studium und die Verlängerung der Studienzeit. Weiter wur-den Anfragen von Kostenträgern beantwortet und die Zusammenarbeit mit anderen Einrich-tungen der UR koordiniert, unterstützt und er-weitert.

In Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg sowie dem ZSK gelang es 2015 wieder, Gebär-densprachkurse für Anfänger und Fortgeschrit-tene an der UR zu etablieren. Der Dozent ist selbst gehörlos und besitzt langjährige Erfah-rung im Bereich der Vermittlung der Deutschen Gebärdensprache. Die Zahl der an den Gebär-densprachkursen Interessierten übersteigt die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze.

Der Workshop „Inklusion im Sportunterricht“ wurde erstmals als zweitägiger Workshop am Sportzentrum angeboten. Er gab einen praktischen Einblick in die vielfältigen Möglich-keiten der breitensportlichen Inklusion von Menschen mit Behinderung. Ebenfalls mit dem Sportzentrum wurden Schnuppertage zum Thema „Yoga Inklusiv“ organisiert und das um die Sportart „Leichtathletik“ erweiterte inklusive Sportangebot der UR entspre-chend vorgestellt. Bestehende Kontakte mit dem Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik und dem RUL wurden vertieft und die Zusammenarbeit erweitert.

Schritt für Schritt werden an der UR bauliche und nicht-bauliche Barrieren abge-baut. Zum Zweck des Abbaus baulicher Barrieren fanden 2015 in Zusammenarbeit mit der TZ und dem Staatlichen Bauamt zahlreiche Begehungen sowie ein konstruktiver Austausch statt.

Ein erster Ruheraum wurde im Gebäude Philosophie / Theologie installiert und bar-rierefrei möbliert, ein wichtiges Angebot für das barrierefreie Studium. Ein zweiter Ru-heraum ist im Rahmen des Neubaus des Vorklinikums geplant.

Die Projekte UR-Walking und die Entwicklung einer Campus-App des Instituts für In-formation und Medien, Sprache und Kultur wurden unterstützt. Die Arbeitsplätze für seh-behinderte und blinde Studierende und Bedienstete, die im MultiMediaZentrum in der Zentralbibliothek betreut werden, wurden mit neuer Hard- und Software ausgestattet.

Die Universitätsleitung unterstützte den Beauftragten für Studierende mit chronischer Erkrankung / Behinderung in laufenden und geplanten Projekten und setzte sich zusam-men mit dem Beauftragten für die Belange der Studierenden mit Handicap an der UR ein.

http//www.uni-regensburg.de/studium/handicap

Barrierefreiheit

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Qualitätsmanagement

Ende April wurde der UR durch die gemeinnützige Agentur ACQUIN die Systemak-kreditierung mit Auflagen ausgesprochen (s. S. 36). Ende Dezember wurden die zum Nachweis der Auflagenerfüllung benötigten Unterlagen bei ACQUIN eingereicht. Nach Erfüllung der Auflagen soll die Systemakkreditierung bis 30. September 2021 verlän-gert werden. Die positive Systemakkreditierung bescheinigte der UR, dass ihr Qualitäts-sicherungssystem im Bereich Studium und Lehre geeignet ist, das Erreichen der Quali-fikationsziele und die Qualitätsstandards ihrer Studiengänge zu gewährleisten. Die UR erhielt als zweite Universität in Bayern für ihr Qualitätsmanagementsystem in der Lehre das offizielle Gütesiegel des deutschen Akkreditierungsrats.

Studiengänge, die nach der Systemakkreditierung eingerichtet werden oder bereits Gegenstand der internen Qualitätssicherung nach den Vorgaben des akkreditierten Systems waren, sind somit ohne die an anderen Hochschulen üblichen Programmak-kreditierungen einzelner Studiengänge durch externe Agenturen akkreditiert. Bis Ende 2015 wurden 75 Studiengänge entweder im Zuge der so genannten Konzeptevalua-tion (neu eingeführte Studiengänge) oder im Zuge der so genannten Studiengangseva-luation (bestehende Studiengänge) an der UR akkreditiert. Im Rahmen der Konzepte-valuation wurden 2015 folgende Studiengänge evaluiert und somit akkreditiert: B.Ed. und M.Ed. Naturwissenschaftlich-mathematische Bildung für die Fächerkom-

binationen Biologie, Chemie, Mathematik und Physik beim Lehramt Gymnasium M.Ed. Lehramt international Deutsch-Französisch M.Sc. Experimental and Clinical Neuroscience M.Sc. Advanced Synthesis and Catalysis B.A. Deutsch-Russische Studien

2015 führte die Universitätsleitung im Rahmen der Studiengangsevaluation die ab-schließenden Gespräche mit der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaf-ten, der Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft sowie der Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften, bei denen Maß-nahmen zur Weiterentwicklung der dort evaluierten Studiengänge vereinbart wurden. Für folgende Studiengänge wurden konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung ver-einbart und gelten somit als akkreditiert: Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften: B.A.

Evangelische Theologie, M.A. Evangelische Theologie und Religiöse Bildungsarbeit im europäischen Kontext

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Qualitätsmanagement

Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft: B.A und M.A. Erzie-hungswissenschaft, B.Sc. und M.Sc. Psychologie, B.A. Angewandte Bewegungs-wissenschaften

Fakultät für Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften: B.A. und M.A. Griechi-sche Philologie, M.A. Slavistik, M.A. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissen-schaft, B.A. Südslavische Philologie, B.A. Deutsch-Polnische Studien, B.A. Deutsch-Tschechische Studien

Darüber hinaus befanden sich 2015 folgende Studiengänge im laufenden Verfahren der fakultätsinternen- und externen Evaluation: Fakultät für Katholische Theologie: M.A. Menschenbild und Werte in christlicher

Perspektive Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In-

stitut für Philosophie: B.A. und M.A. Philosophie Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In-

stitut für Geschichte: B.A. und M.A. Vor- und Frühgeschichte, B.A. und M.A. Ge-schichte, B.A. Südosteuropastudien und M.A. Kulturgeschichtliche Mittelalterstudien

Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In-stitut für Kunstgeschichte: B.A. und M.A. Kunstgeschichte

Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In- stitut für Politikwissenschaft: B.A. Politikwissenschaft und M.A. Demokratiewissen-schaft

Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In- stitut für Musikwissenschaft: B.A. Musikwissenschaft und M.A. Historische Musikwis-senschaft

Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In-stitut für Kunsterziehung: B.A. und M.A. Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung

Fakultät für Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften / Institut für Romanistik: B.A. Dt.-Spanische Studien, B.A. Dt.-Ital.-Studien und M.A. Interkulturelle Europa-studien

Fakultät für Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften / Institut für Anglistik und Amerikanistik: M.A. British Studies, M.A. American Studies, M.A. English Linguis-tics, und M.A. European American Studies

Fakultät für Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften / Europaeum: M.A. Ost-West-Studien

Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin: B.Sc. Molekulare Medizin Fakultät für Chemie: B.Sc. und M.Sc. Chemie, M.Sc. Medicinal Chemistry und M.Sc.

Complex Condensed Materials and Soft Matter Fakultätsübergreifend: Modellevaluation des Kombinatorischen Bachelorstudien-

gangs der Philosophischen Fakultäten

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III Studium und Lehre

Folgende Verfahren der fakultätsinternen- und externen Evaluation wurden im Winter-semester 2015/16 neu begonnen: Fakultät für Philosophie-, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften / In-

stitut für Kunsterziehung: B.A. und M.A. Klassische Archäologie Fakultät für Rechtswissenschaft: M.A. Kriminologie und Gewaltenforschung

Neben der Durchführung der Evaluationsverfahren wurde im Zuge des erfolgreichen Verfahrens der Systemakkreditierung die bestehende Evaluationsordnung der UR über-arbeitet. Am 26. Juni 2015 wurde die Neufassung der Ordnung zur Evaluation von Studium und Lehre an der UR im Senat verabschiedet. Mit Beschluss der überarbei-teten der Evaluationsordnung konnte ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Auflagen der Systemakkreditierung abgeschlossen werden. Neben Präzisierungen im Sprach-gebrauch wurden Funktionen und Verantwortlichkeiten in den Verfahren klarer defi-niert. Darüber hinaus wurden einige grundlegende Verfahrensfragen neu geregelt. So wurde das Verfahren zur Evaluation bestehender Studiengänge (Studiengangsevalua-tion) um einen wichtigen Baustein erweitert. Im Zuge der fakultätsinternen Evaluation (Selbstbewertung im Rahmen der ersten Phase der Studiengangsevaluation) ist nun eine externe Begutachtung der Studiengänge durch einen unabhängigen Fachgutach-ter verpflichtend vorgesehen. Die genaue Ausgestaltung der Einbindung der externen Experten liegt bei den Fakultäten. Des Weiteren wurde das Verfahren der Konzepte-valuation bei der Einführung neuer Studiengänge erstmals in der Evaluationsordnung verankert. Zentraler Bestandteil dieses Verfahrens ist die Begutachtung neu einzufüh-render Studiengänge im Hinblick auf die Einhaltung und Sicherung universitätsinterner Qualitätskriterien und relevanter externer Anforderungen durch die Universitätsleitung und den Senat.

Erstmals wurde ein Qualitätsbericht über das Studienjahr 2014/15 erstellt, in dem die wesentlichen Strukturen, Verfahren und der aktuelle Stand des Qualitätsmanage-mentsystems beschrieben sind. Der aktuelle Stand der universitätsweiten Qualitäts- sicherungsverfahren auf zentraler Ebene wird im ersten Teil des Berichtes beschrieben, wesentliche Ergebnisse und Maßnahmenumsetzung auf fakultätsebene sowie fakul-tätsspezifische Verfahren werden im zweiten Teil des Berichtes dargestellt.

Aufgrund der Neufassung der Ordnung zur Evaluation von Studium und Lehre an der UR wurde im Wintersemester 2015/16 die Verfahrensbeschreibung zur „Evalua-tion von Studiengängen“ (Version 003; Stand: 3. November 2015) überarbeitet. Die Verfahrensbeschreibung wurde an die o. g. Änderungen der Neufassung der Evalua-tionsordnung angepasst. Des Weiteren wurde im Sommersemester 2015 die Verfah-rensbeschreibung zur „Anerkennung von im Ausland erbrachten Studien- und Prü-fungsleistungen“ (Version 002; Stand: 2. Juni 2015) redaktionell überarbeitet und in Zusammenarbeit mit dem International Office an die Vorgaben für ERASMUS+ ange-passt. Die überarbeitete Verfahrensbeschreibung wurde mit den Studiendekaninnen

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Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik (ZHW)

und Studiendekanen abgestimmt, bevor diese durch den Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Weiterbildung sowie dem Kanzler der UR freigegeben wurden.

Ende 2015 wurde das Ideenmanagementsystem eingerichtet, das den Universitäts-angehörigen über ein Online-Kontaktformular ermöglicht, sich an der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Studien- und Lehrangebots, der studien- und prüfungsorga-nisatorischen Verwaltungsabläufe sowie der Services in Lehre und Studium zu beteili-gen und sich so aktiv in die Weiterentwicklung von Studium und Lehre einzubringen.

Die UR hat erfolgreich an der Ausschreibung „Struktur 2015“, einer Förderung zur strukturellen Entwicklung der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens an den bayerischen Hochschulen, des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst teilgenommen. Im Zuge dessen wird an der UR ein „Zentrum für Lebenslanges Lernen und Kompetenzerwerb“ (ZeLLKUR) eingerichtet, gefördert vom Freistaat Bayern zunächst bis Ende 2017, mit dem Ziel Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein universitätsweites und einheitliches Vorgehen bei der Einführung von Weiterbildungsangeboten ermöglichen, eingebunden in die Verfahren zur Qualitätssi-cherung. Mit der ZeLLKUR-Geschäftsstelle hat die UR eine Anlaufstelle für Wirtschafts-unternehmen der Region und für externe Weiterbildungsanbieter.

http://www.uni-regensburg.de/verwaltung/qualitaetsmanagement

Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik (ZHW)

Das ZHW trägt durch hochschuldidaktische Fortbildung und Forschung zur Qualitäts-sicherung im Bereich der Hochschullehre bei. Schwerpunkte der Arbeit umfassen die hochschuldidaktische Fortbildung aller Lehrenden, didaktische Schulungen für studen-tische Tutorinnen und Tutoren sowie die Organisationsentwicklung im Bereich Studium und Lehre.

Hochschuldidaktische Fortbildung für LehrendeDas hochschuldidaktische Angebot der UR ist modular aufgebaut und bietet ein didak-tisch begründetes Zusammenspiel von offenen Seminaren, fachspezifischen Angebo-ten und individuellen Beratungsleistungen. Inhaltlich konzentriert sich die Fortbildung auf die Kompetenzbereiche, die unmittelbar das Tätigkeitsprofil von Hochschullehren-den betreffen:

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III Studium und Lehre

Lehr-Lernkonzepte Präsentation und Kommunikation Prüfen Reflexion und Evaluation Beraten und Begleiten

2015 wurden 54 hochschuldidaktische Kurse angeboten. Die Fortbildung kann nach dem Nachweis von mindestens 120 Unterrichtsstunden verteilt auf die o.  g. Berei-che mit dem Zertifikat Hochschullehre Bayern abgeschlossen werden. Dieses Zertifikat wurde 2015 an 22 Lehrende der UR verliehen. Erstmalig wurde im bayerischen Ver-bund eine Vertiefungsstufe mit 200 Unterrichtstunden angeboten, die von drei Leh-renden absolviert wurde.

Didaktische Schulungen für Tutorinnen und TutorenEin weiteres hochschuldidaktisches Angebot richtet sich an studentische Tutorinnen und Tutoren, mit dem Ziel, die notwendigen didaktischen und kommunikativen Kompeten-zen zu vermitteln, um die Aufgabe im Tutorium professionell zu meistern. Die Kompe-tenzen unterscheiden sich zwischen den Einsatzgebieten und Fachbereichen deutlich, entsprechend orientieren sich die Inhalte der Schulungen an den fachlichen und orga-nisatorischen Rahmenbedingungen und werden in Absprache mit den verantwortlichen Lehrenden festgelegt. 2015 wurden Schulungen in sechs Studiengängen durchgeführt.

Organisationsentwicklung für Fakultäten und InstituteErneut wurden die Angebote des ZHW zur Studiengangsentwicklung für Fakultäten und Institute ausgeweitet. Eine wesentliche Säule zur Fortentwicklung von Studien-gängen ist die datenbasierte Begleitung der Entwicklungsprozesse. Ein Schwerpunkt lag 2015 auf der Untersuchung der Studienabbruchsquoten in einzelnen Studiengän-gen. Hierzu wurden Berichte für 47 Studiengänge an der UR erstellt und den Verant-wortlichen detailliert rückgemeldet. Gleichzeitig unterstützte das ZHW die Fakultäten bei der Fortentwicklung von Studiengängen und der Prävention von Studienabbruch. Gerade zur Prävention von Studienabbruch wurde das Angebot für Studierende zur Verbesserung der Studienkompetenzen deutlich ausgeweitet. So wurden 2015 28 Workshops für Studierende angeboten, in denen die geeignete Lernkompetenzen für das Studium trainiert werden konnte.

http://www.uni-regensburg.de/zentrum-hochschul-wissenschaftsdidaktik

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Zentrum für Sprache und Kommunikation (ZSK)

Im ZSK ist die studienvorbereitende und studienbegleitende Ausbildung in Fremd- und Fachsprachen sowie das Veranstaltungsangebot in Rhetorik und die Ausbildung zum/ zur Sprecherzieher/in für die Studierenden der UR organisiert. 2015 wurden ungefähr 2 300 Semesterwochenstunden (SWS) Kurse angeboten, das entspricht ca. 1 150 Kur-sen mit zwei Stunden pro Woche. Insgesamt wurden rund 18 000 Teilnehmende ge-zählt (bei einer Umrechnung der Belegungen auf zweistündige Kurse).

Lehrgebiet Deutsch als Fremdsprache (DaF)

Aufgabe des Lehrgebiets ist in erster Linie, internationale Studienbewerber und Studie-rende auf das Studium in Regensburg vorzubereiten und sie während ihres Fachstudi-ums bei der Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse zu unterstützen. Außerdem führt das Lehrgebiet verschiedene Zertifikatsprüfungen durch, insbesondere Sprachprüfungen für den Hochschulzugang. Mehr als 1 200 SWS Deutschunterricht für mehr als 10 000 Teil-nehmende (bei einer Umrechnung der Belegungen auf zweistündige Kurse) wurde er-teilt. Neben speziellen „Kursprogrammen für verschiedene Partnerhochschulen, Vorbe-reitungskursen für verschiedene Sprachprüfungen“ und „Deutschkursen für Doktoran-den und Gastwissenschaftler“, in denen der Bedarf im Vergleich zum Vorjahr konstant blieb, standen stärker nachgefragte studienvorbereitende und -begleitende Kurse sowie Intensivsprachkurse im Zentrum des Angebots. In den studienvorbereitenden Kursen von aktuell ca. 200 SWS pro Semester bereiteten sich Studienbewerberinnen und -be-werber der Regensburger Hochschulen auf das Fachstudium und die „Deutsche Sprach-prüfung für den Hochschulzugang“ (DSH) vor. Angesichts der immer schwächer wer-denden Deutschkenntnisse vieler internationaler Studienbewerberinnen und -bewerber sind diese Deutschkurse unverzichtbares „Eingangstor“ und Rekrutierungsinstrument für künftige Studierende. Im Studienjahr 2014/15 nahmen 450 Studienbewerberinnen und -bewerber an diesen Kursen teil. Dies entspricht bei einer Umrechnung auf Kurse mit 2 SWS ca. 3 200 Kursteilnehmenden.

In den studienbegleitenden Deutschkursen im Umfang von durchschnittlich 190 SWS pro Semester erweiterten internationale Studierende der UR und der OTH Re-gensburg ihre Studierfähigkeit. Aufgrund der starken Zunahme internationaler Studie-render wurde das Kursangebot im Bereich der Grundstufe ausgebaut. Das vielseitige

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III Studium und Lehre

studienbegleitende Deutschkursangebot ist – neben dem englischsprachigen Lehran-gebot – ein wesentliches Instrument des Hochschulmarketings im Wettbewerb um in-ternationale Studierende. Im Studienjahr 2014/15 gab es ca. 3 800 Kursbelegungen bei einer Umrechnung auf Lehrveranstaltungen mit 2 SWS.

In den so genannten „Intensivsprachkursen“, die vom Lehrgebiet seit neun Jah-ren in enger Kooperation mit dem International Office der UR durchgeführt werden und einen Umfang von ca. 80 SWS pro Semester haben, bereiteten sich Austausch-studierende auf ihren Studienaufenthalt in Regensburg vor. Die wenigsten haben die notwendigen Deutschkenntnisse, um direkt am deutschsprachigen Lehrangebot teilzunehmen. Die Intensivsprachkurse sind eng verknüpft mit dem englischsprachi-gen Lehrangebot für Austauschstudierende. Im Studienjahr 2014/15 haben 322 Aus-tauschstudierende an den Intensivsprachkursen teilgenommen. Dies entspricht bei einer Umrechnung auf Kurse mit 2 SWS 1 449 Kursteilnehmenden.

Im vierwöchigen „Internationalen Sommerkurs“, der 2015 zum 40. Mal stattfand, konnten Deutschlernende aus der ganzen Welt nicht nur Deutsch lernen, sondern auch Regensburg, Bayern und Deutschland entdecken. Im Rahmen des Kurses, der einen Gesamtumfang von ca. 70 SWS hat, werden Deutschkurse auf allen Niveaustu-fen sowie Workshops zu unterschiedlichen Themen und Seminare zur Landeskunde angeboten. 2015 haben 150 Studierende aus insgesamt 45 Ländern teilgenommen, wieder gefördert vom Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V., vom DAAD, von BAYHOST und vom Bischöflichen Ordinariat Regensburg.

Das im Wintersemester 2015/16 neu installierte „Kursprogramm für Flüchtlinge mit akademischem Hintergrund“ trägt den aktuellen politisch-gesellschaftlichen Entwick-lungen Rechnung. Im Dezember startete am Lehrgebiet ein Deutschkursprogramm für Flüchtlinge und Asylsuchende, die über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen und an der UR studieren möchten, aber keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben. In verschiedenen Teilkursen mit einem Gesamtumfang von 30 Wochenstunden und aufgeteilt auf zwei Parallelgruppen sollen die 37 zugelassenen Teilnehmenden, die als Studierende an der UR eingeschrieben sind, bis zum Ende des Wintersemes-ters 2015/16 zum Niveau A2 geführt werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Pro-gramms können sich die Teilnehmenden für einen Platz in den studienvorbereitenden Deutschkursen der UR bewerben. Dieses Programm für Flüchtlinge mit akademischem Hintergrund ist Teil eines Maßnahmenpakets der UR zur Erleichterung des Studienein-stiegs für Flüchtlinge und Asylsuchende.

Neben den Deutschkursangeboten erweiterte das Lehrgebiet 2015 auch die Ange-bote zur individualisierten Beratung und Förderung internationaler Studierender. Seit dem Wintersemester 2015/16 wird eine „Sprachlernberatung“ angeboten, finanziert im Rahmen des Projekts „Förderung des Studienerfolgs ausländischer Vollstudierender“ des STMBW. Die Sprachlernberatung bietet einerseits Hilfestellung beim selbstständigen Deutschlernen und bei der Entwicklung geeigneter Lernstrategien und vermittelt ande-

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Zentrum für Sprache und Kommunikation (ZSK)

rerseits in Workshops Studierstrategien, also Vorgehensweisen, die die Studierenden dazu befähigen, studienrelevante Textsorten und Kommunikationssituationen erfolg-reich zu bewältigen. Gleichzeitig wurde im Wintersemester 2015/16 eine „Aussprache-beratung für internationale Studierende“ installiert, in der in Einzeltrainings gezielt an den individuellen Ausspracheschwierigkeiten der Studierenden gearbeitet wurde.

Im akademischen Jahr 2014/15 weitete das Lehrgebiet die Aktivitäten im Bereich E-Learning aus. Zum Sommersemester 2015 gingen die mit Förderung durch die Virtu-elle Hochschule Bayern (vhb) am Lehrgebiet entwickelten E-Learning-Kurse „Phonetik Deutsch als Fremdsprache“ und „German after Englisch – Deutsch als zweite Fremd-sprache“ online. Zum Wintersemester 2015/16 folgten der Studierstrategiekurs „Studie-ren und wissenschaftlich arbeiten in Deutschland“ sowie der Kurs „Schlüsselkompetenz Rechtschreibung“, der sich nicht ausschließlich an internationale Studierende richtet.

Das Lehrgebiet führte im akademischen Jahr 2014/15 als Prüfungszentrum zahl-reiche Prüfungen und Tests durch. Neben UNIcert®-Prüfungen und der „Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ (DSH) ist das Lehrgebiet als lizenziertes Prü-fungszentrum des TestDaF–Instituts berechtigt, die Prüfungen „onDaF“, „TestAS“ und „TestDaF“ abzunehmen. Außerdem ist das Lehrgebiet DaF lizenziertes telc-Prüfungs-zentrum, so dass alle relevanten Deutschprüfungen für den akademischen Bereich an-geboten werden können. Die Nachfrage nach Deutschprüfungen für den Hochschul-zugang ist weiter gestiegen. So nahmen 2015 bei vier Prüfungsterminen 600 Personen an der DSH teil. Dazu kamen sechs TestDaF–Termine mit 180 Teilnehmenden. Im Ver-gleich zum Vorjahr nahmen 2015 doppelt so viele Studieninteressierte an Sprachprü-fungen für den Hochschulzugang teil.

Babylon, die internationale Theatergruppe des Lehrgebiets, erarbeitete im Studi-enjahr 2014/15 die Komödie „Die Herren der Welt“ von Wolfgang Hildesheimer und führte im Theater an der Universität auf. Der Kurs bestand aus 25 Mitwirkenden aus 12 Ländern (Bosnien, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Polen, der Slowakei, der Tschechischen Republik, der Ukraine, den USA).

Lehrgebiet Studienbegleitende Fremdsprachenausbildung (SFA)

Am Lehrgebiet ist die Allgemein- und Fachsprachenausbildung in ca. 20 Fremdsprachen verortet. Insgesamt wurden im akademischen Jahr 2014/15 zweistündige Kurse für ins-gesamt 2 023 Teilnehmende und vierstündige Kurse für insgesamt 3 127 Teilnehmende angeboten. Ein Teil der SFA-Sprachkursausbildung ist UNIcert®-akkreditiert (insbeson-dere Englisch als Fachsprache, Französisch, Italienisch, Japanisch und Spanisch), alle wei-teren Sprachen werden auf Grundlage der SFA-Ordnung unterrichtet. Wie im Vorjahr konnte der starken Nachfrage nicht in allen Bereichen nachgekommen werden. Im Som-mersemester 2015 wurde ein neues Lektorat für Akademisches Englisch eingerichtet.

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III Studium und Lehre

Bei den Prüfungen des Lehrgebiets im Bereich E-Learning in elektronischer Test-Form in den Sprachen Italienisch, Französisch, Spanisch und Englisch allgemein konnte das Verfahren, auch dank der Fortsetzung des E-Prüfungs-Projekts am RZ, auf weitere Niveaustufen ausgedehnt werden (insgesamt 1 256 Teilnehmende). Auch der Einstu-fungstest konnte weiter in den o. g. Sprachen angeboten werden, um den Zugang zu den UNIcert®-Kursen für Quereinsteigende zu ermöglichen (1 126 Teilnehmende).

Etablieren konnte sich das in Zusammenarbeit mit dem International Office entwi-ckelte elektronische Testverfahren für Studierende, die sich für einen Auslandsaufent-halt in anglophonen Ländern bewerben möchten. Für die Studierenden ist diese Prü-fungsform von Vorteil, da sie den sprachlichen Teil des Bewerbungsverfahrens schnel-ler abschließen können (513 Teilnehmende).

Um den Anforderungen eines modernen Sprachunterrichts weiter gerecht zu wer-den, konnten auch 2015 die Materialien von vhb-Projekten genutzt werden. So konnten für Schwedisch „Klara… färdiga… gå“, für Englisch die Materialien des Projekts „Sci-entific Writing“ und für Russisch die Materialien von „Russisch Online A1 und A2“ im Rahmen von Blended-Learning-Kursen eingesetzt werden. Das Lehrgebiet war auch als Partner an verschiedenen vhb-Projekten beteiligt: für Italienisch im Projekt „ItaliaNet A1“ und „ItaliaNet A2“, für Französisch in „Hörverstehen A1“ und „Hörverstehen B1“. Diese Online-Materialien wurden erstmals im Wintersemester 2015/16 in Blended-Learning Kursen eingesetzt. Das Lehrgebiet war auch Partner bei neuen Projekten für Französisch „Hörverstehen A2“ und für Spanisch „Tres ciudades“. Neben der Entwicklung von Lern-plattformmaterialien in Chinesisch startete im Sommersemester 2015 die Konzeption für „Chinesisch für Anfänger Lesekurs Niveau A1-A2“ und Französisch „Un semestre en France un cours de langue française dans le contexte universitaire B1-B2“, bei denen die UR konsortialführende Hochschule ist. Im Bereich Italienisch wurde ein Kurskonzept zu einem interkulturellen Tandem via Skype weiterentwickelt. So können auch Studierende ohne Gelegenheit für einen Auslandsaufenthalt ihre mündliche und schriftliche Kompe-tenz steigern. Außerdem wurden von der UR als konsortialführende Hochschule neue Projekte bei der vhb beantragt: „Koreanisch für Anfänger: Lesekurs Niveau A1-A2“, „Chi-nesisch hören lernen“ Hörverstandnis A2-B1.1 GER“ und für Spanisch „Un semestre en Amerika Latina – un curso de espaňol enfocado en el contexto universitario“.

Um die Qualität der universitären Lehre zu sichern, wurden interne Dozentenfortbil-dungen zu E-Learning und Didaktik und Methodik des Sprachunterrichts angeboten. Die auch im Sommersemester 2015 wieder durchgeführte Evaluation (EvaSys) der Sprach-kurse garantierte eine stetige Anpassung und Optimierung des Sprachunterrichts.

Auch die Angebote des Lehrgebiets, die sich an Mitarbeitende der UR richten, wur-den genutzt: So der bis Dezember eingerichtete Übersetzungsservice für wissenschaft-liche Lehrmaterialien aus dem Deutschen ins Englische und die Englischkurse für Mit-arbeitende der UR. Im Laufe des Jahres wurde hier das Programm durch ein interkul-turelles Tandem abgerundet. Dieser Kurs gab den internationalen Studierenden und

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Zentrum für Sprache und Kommunikation (ZSK)

den Mitarbeitenden der UR die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und sich über interkulturelle Themen auszutauschen. Auch für Mitarbeitende der UB wurden bis Ende Oktober Kurse angeboten.

In den letzten Monaten des Jahres fanden in Zusammenarbeit mit den anderen UNIcert®-akkreditierten Einrichtungen der UR – dem Lehrgebiet Deutsch als Fremd-sprache, dem Institut für Slavistik und dem Bohemicum – intensive Vorbereitungen für die Reakkreditierung mit Begehung durch UNIcert® statt (angesetzt für Januar 2016).

Lehrgebiet Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung (MKuSe)

Das Lehrgebiet bot im Wintersemester 2014/15 und im Sommersemester 2015 jeweils 61 bzw. 63 Lehrveranstaltungen an. Insgesamt besuchten 683 (375+308) Studierende die Seminare und Übungen. Das Angebot umfasste ein weites Spektrum spezifischer In-halte der mündlichen Kommunikation, wobei Wert auf die Erhaltung des differenzierten Angebots an muttersprachlichen Rhetorikseminaren gelegt wurde. Über die Lehrveran-staltungen hinaus ist das kulturelle Engagement des Lehrgebietes hervorzuheben: der Sprecherzieherchor „Tonträger“ sowie Sprechkunstabende im Theater an der Universität.

Das Fach „Mündliche Kommunikation“ ist im Katalog der Studienangebote des frei kombinierbaren Nebenfachs verankert. Für diese Zielgruppe werden spezifische Ver-anstaltungen angeboten, die von ca. 163 Studierenden angenommen werden. Das Lehrgebiet bietet weiter einen achtsemestrigen berufsqualifizierenden Abschluss zur „Sprecherzieherin (univ.)“ / zum „Sprecherzieher (univ.)“ an. 2015 nahmen 55 Studie-rende an dieser Zusatzqualifikation teil und bereiteten sich auf die Modulprüfungen vor.

Das Interesse an der Veranstaltungsreihe „Interkulturelle rhetorische Kompetenz“ (IRK) begründet sich im Wunsch der Studierenden, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium praktische Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Die hohe Nachfrage an Stu-dienplätzen zeigt, dass die Notwendigkeit eines kompetenten kommunikativen Auftre-tens im Rahmen multikultureller Teams immer mehr als Grundlage einer erfolgreichen Tätigkeit im In- und Ausland erkannt wird. Zu Beginn des Wintersemesters 2015/16 konnten zwei parallele IRK-Reihen dem großen Bedarf Rechnung tragen.

Im Wintersemester 2014/15 startete der neunte Jahrgang des gebührenpflichti-gen „Weiterbildungsmasters in Sprechwissenschaft und Sprecherziehung / Master of Speech Communication and Rhetoric“. Zum fünften Mal wurde in zwei parallelen Se-minargruppen mit der doppelten Teilnehmerzahl von 34 begonnen. Diese Zahl wurde für den Jahrgang 2015/16 auf 36 Studierende gesteigert.

Das Angebot zu einem professionellen Stimmscreening wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur zunächst für Lehr-amtsstudierende entwickelt. Inzwischen ist diese Möglichkeit offen für Studierende anderer Fachrichtungen. Eine Erweiterung erfuhr das Projekt durch eine Kommunikati-

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III Studium und Lehre

onsberatung, bei der über die stimmlichen Belange hinaus persönliche Schwierigkeiten in den rhetorischen Teilbereichen thematisiert werden, die einen ungünstigen Einfluss auf kommunikative Gegebenheiten haben können. Dieses einmalige Angebot wendet sich an Studierende, die sich hin auf einen stimmintensiven Beruf orientieren und dafür eine eingehende Diagnostik mit anschließender Beratung wünschen. Über 380 Perso-nen haben an diesem Verfahren teilgenommen.

Als zusätzliches Angebot wurden gemeinsam mit der OTH Regensburg zwei Gebär-densprachkurse pro Semester angeboten. In einem Anfänger- und einem Fortgeschrit-tenenkurs wurden interessierte Studierende durch einen kompetenten Dozenten mit den Grundzügen der Deutschen Gebärdensprache vertraut gemacht.

Auch 2015 wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter gepflegt, z. B. mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur und der Germanis-tischen Sprachwissenschaft an der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissen-schaften, dem Institut für Politikwissenschaft sowie der Fakultät für Rechtswissen-schaft. Enge Beziehungen bestanden weiterhin zum Fachbereich Phoniatrie am UKR sowie zur Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie am UKR.

Akademische Schreibberatung

Ziele der Schreibberatung sind u. a. Studierende in jeder Phase ihres Studiums beim universitären Schreiben zu unterstützen und so einer Studienzeit-Verlängerung oder einem Studienabbruch in Folge von Schreibproblemen vorzubeugen. 2015 erreichte die Schreibberatung ca. 700 Studierende. Pro Semester fanden ca. 100 Einzelkonsul-tationen statt. Die Schreibberatung bot Workshops, Tutorien, Kurse, Schreibwochen und die Begleitung von Schreibgruppen an. Interessierte Fachbereiche bauten Tutorien der Schreibberatung als feste Bestandteile in ihre Curricula ein. Neue Modelle zur fach-spezifischen Beratung müssen entworfen werden: Gedacht ist an den Ausbau eines Modells für den Einsatz fachspezifischer Schreibtutoren, der bei interessierten Fachbe-reichen derzeit erprobt wird. Im Mittelpunkt steht die Prozess- und Kompetenzorien-tierung des akademisch-wissenschaftlichen Schreibens.

Orthografie- und Normberatungsstelle

Studierende und Mitarbeitende der UR nahmen die kostenfreien Angebote in An-spruch. In den Workshops zur Rechtschreibung konnten sich die diversen Teilnehmer-gruppen eingehend mit den entsprechenden Themenkomplexen auseinandersetzen.

http://www.uni-regensburg.de/zentrum-sprache-kommunikation/leitung

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Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL)

Mit knapp einem Viertel der Studierenden und der Beteiligung von acht Fakultäten stellt die Lehramtsausbildung einen Schwerpunkt an der UR dar, dem 2009 institu-tionell mit der Gründung des RUL Rechnung getragen wurde. Als zentrale wissen-schaftliche Einrichtung der UR, die für die Koordinierung der mit der Lehrerbildung zu-sammenhängenden Fragen zuständig ist, ist es das Ziel des RUL, eine zukunftsfähige, wissenschaftsbasierte und professionsbezogene Lehrerbildung an der UR in Zusam-menarbeit mit den in der Lehrerbildung tätigen Fakultäten zu sichern sowie weiterzu-entwickeln. Dem RUL obliegt ein breites Aufgabenspektrum zu den Themenbereichen Studium und Lehre, inneruniversitäre Koordination und Vernetzung, zweite Ausbil-dungsphase und Lehrerfort- sowie -weiterbildung, Internationalisierung und Vernet-zung. Das Jahr 2015 war durch einen personellen Wechsel geprägt. Neben der Neu-wahl der RUL-Mitglieder durch die Fakultätsräte erfolgte die turnusgemäße Neuwahl der Leitungsgremien des RUL durch die Mitgliederversammlung des RUL zum Oktober.

Arbeitsschwerpunkte

Die in den vergangenen Jahren angestoßenen Initiativen wurden 2015 fortgeführt und weiter ergänzt. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Thema „Schulpraktika im Lehr-amtsstudium“ gewidmet. Seit Wintersemester 2013/14 findet unter Federführung des RUL ein regelmäßiger Austausch zwischen Vertretern der Fachdidaktiken und der Erzie-hungswissenschaften, der Lehramtsstudierenden und der Leiter der Praktikumsämter aller Schularten statt. 2015 wurden diese Treffen zur Verstärkung des Theorie-Praxis-Bezugs in der Lehramtsausbildung thematisch ausgeweitet. Im Fokus der Diskussio-nen standen zunehmend Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Universität und Schule, die über schulische Praktika hinausgehen und eine zusätzliche Verknüpfung des Theorie-Praxis-Bezugs erlauben.

Um das Angebot für Studierende weiter auszubauen und den Start ins Lehramts-studium zu erleichtern, wurde das seit Sommersemester 2014 angebotene Mentoring-Programm fortgesetzt, mit dem Ziel erfahrene Studierende als Mentoren für Erstsemes-ter zu gewinnen. Für fortgeschrittene Studierende sowie Absolventen wurden erneut Informationsveranstaltungen zum Vorbereitungsdienst im Lehramt an Realschulen und an Gymnasien durchgeführt. Die Gestaltung dieser Veranstaltungen durch Seminar-

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III Studium und Lehre

lehrkräfte und Referendare der Partnerschulen des RUL ermöglichte einen praxisnahen Einblick in das Referendariat der beiden genannten Schularten.

In Kooperation mit der Dr. Hans Riegel-Stiftung vergab die UR 2015 zum zweiten Mal die Dr. Hans Riegel-Fachpreise für die besten W-Seminararbeiten der gymnasia-len Qualifikationsstufe und Seminararbeiten der Berufsoberschulen / Fachoberschulen. Schüler und Schülerinnen aus den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern konnten ihre Arbeiten aus den Fächern Biologie, Chemie, Mathematik und Physik ein-reichen. Nach einer Begutachtung durch eine wissenschaftlich besetzte Jury wurden die Preise im Juni 2015 an die Preisträger überreicht.

Das Jahr 2015 war auch durch einen zunehmenden Austausch der bayerischen Lehrerbildungszentren mit politischen Akteuren zur Verbesserung der Lehrerbildung gekennzeichnet: Das RUL nahm auf Einladung eines CSU-Fachausschusses an einer Podiumsdiskussion mit Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle an einem Fachgespräch zur Lehrerbildung mit Vertretern der Landtagsfraktion der Freien Wähler, an einer Arbeits-kreissitzung der CSU-Landtagsfraktion und an einem jährlich stattfindenden Treffen aller bayerischer Lehrerbildungszentren mit dem Staatssekretären Georg Eisenreich und Bernd Sibler teil. Zusätzlich erstellte das RUL auf Basis der Rückmeldungen der Fächer und der Studierenden eine Stellungnahme zur geplanten Änderung des Bay-erischen Lehrerbildungsgesetzes, die eine Beschränkung des Zugangs zum Vorberei-tungsdienst im Lehramt ermöglichen soll. Des Weiteren koordinierte das RUL gemein-same Stellungnahmen zu den neuen kompetenzorientieren Lehrplänen (LehrplanPLUS) für die Gymnasien, für die Realschulen und für die Mittelschulen in Bayern, die voraus-sichtlich zum Schuljahr 2017/2018 in Kraft treten werden.

Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Einen maßgeblichen Schwerpunkt des Jahres 2015 bildete erneut die Bund-Länder-Vereinbarung „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, deren Ziel es ist, die Qualität der Lehrerbildung weiter zu steigern, ihre Stellung an den Hochschulen zu stärken und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Bis 2023 unterstützt der Bund die Länder und Hochschu-len mit bis zu 500 Mio. € dabei, innovative Konzepte für das Lehramtsstudium zu ent-wickeln. Seit 2013 liefen unter Federführung des RUL in einem mehrstufigen, universi-tätsweit geführten Diskussionsprozess die Vorbereitungen für eine Antragstellung der UR, an der sich ein Großteil der in die Lehrerbildung involvierten Fakultäten und zent-ralen Einrichtungen mit Projektinitiativen beteiligte.

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Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL)

Schulnetzwerk des RUL „dialogUS“

Das Netzwerk mit derzeit ca. 80 interessierten Schulen nimmt seit 2010 eine heraus-gehobene Stellung im Rahmen der stärkeren Vernetzung zwischen Universität und Schule ein. Eine enge Kooperation erfolgt mit den Partnerschulen der UR (PUR-Schu-len). 2015 wurden zahlreiche gemeinsame Projekte initiiert, Schulen zum Kennenler-nen besucht, Lernlabore und Einrichtungen an der UR besichtigt sowie Angebote der UR vorgestellt. Fortgeführt wurden die regelmäßigen Koordinationstreffen zur Weiter-entwicklung der Kooperation und stärkeren Vernetzung. Es gab unterschiedliche Ak-tivitäten und zahlreiche größere sowie kleinere Projekte. Eine Besonderheit war 2015 die Halbzeitevaluation.

Forschungskolleg des RUL

Der Vorstand des Forschungskollegs zur Förderung der schulbezogenen Forschung wurde 2015 neu gewählt. Auch beim Forschungskolleg war 2015 ein Schwerpunkt die Beteiligung an der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Das Forschungskolleg nahm mit regelmäßigen Workshops, Symposien und Kongressen eine zentrale Rolle im Rah-men von KOLEG ein. Bereits im November und Dezember 2015 konnten für Dokto-randen der UR erste Methodenworkshops durchgeführt werden. Ein weiterer Schwer-punkt der Tätigkeit des Forschungskollegs war 2015 die Organisation einer durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 77.402 € geförderten Sum-mer School „Empirische Lehr-Lernforschung im interdisziplinären Dialog“ für Nach-wuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler aus ganz Deutschland nach einem abgeschlossenen Lehramtsstudium. Zu Beginn des Jahres 2015 wurde auf der RUL-Homepage eine Forschungsplattform eingerichtet, die einen Überblick über schul- und unterrichtsbezogene Forschung an der UR bietet.

http://www.uni-regensburg.de/rul

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KOLEG – KOoperative LEhrerbildung Gestalten

Die UR wurde mit ihrem Vorhaben KOLEG be-reits in der ersten Bewilligungsrunde als eine von 19 Universitäten (80 Antragstellungen ins-gesamt) zur Förderung empfohlen: Für den Zeitraum von Juni 2015 bis Ende 2018 stehen rund 5,2 Mio. € für Maßnahmen in Lehre und Forschung zur Verfügung, mit denen u. a. mehr als 20 Promotionen an sie-ben lehrerbildenden Fakultäten zu Fragen gelingender Lehrerbildung finanziert wer-den. Eine zweite Förderphase ist geplant, die – einen erfolgreichen weiteren Förderan-trag vorausgesetzt – die Aussicht auf eine Förderung bis 2023 eröffnet. KOLEG wird im Rahmen der gemeinsamen »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Die Vorbereitungen zur Antragstellung wurden seit Sommer 2012 durch eine in-terdisziplinäre Arbeitsgruppe des RUL vorangetrieben. Begleitet von einem mehrstu-figen Moderationsprozess entwickelten Initiatorinnen und Initiatoren an sieben leh-rerbildenden Fakultäten und drei zentralen Einrichtungen ihre Vorhaben passend zu vier Schwerpunkten. Für jeden Schwerpunkt waren Gestaltungsvorgaben formuliert, die einerseits für Innovativität und das notwendige Maß an innerer Kohärenz sorgten, andererseits aber Unterschiedlichkeiten der Aufgabenbereiche und Fachkulturen den nötigen Spielraum ließen. Ein wesentliches Ergebnis dieser Moderation sind zahlreiche Kooperationen, von denen viele in der Vorbereitungsphase neu entstanden.

Übersicht über Lehreinheiten und zentrale Einrichtungen, die für das Gesamtvorha-ben einen kooperativen Verbund bilden. Der Projektgruppe FALKE gehören Vertreter von elf Fachdidaktiken, der Deutschen Sprachwissenschaft und der Mündlichen Kommuni-kation und Sprecherziehung an, daher ist sie gesondert bezeichnet. Jede Fakultät bzw. zentrale Einrichtung ist durch eine oder mehrere Kooperationen mit anderen verbunden. Alle hier gezeigten Kooperationen werden wissenschaftlich im Rahmen des Forschungs-kollegs begleitet. Das RUL ist mit der Koordination des Gesamtvorhabens betraut.

In der Gruppe der Mitarbeitenden werden nicht nur die vom BMBF zur Verfügung gestellten Ressourcen geteilt, sondern in Workshops, Projekttreffen, Symposien und Tagungen Ideen ausgetauscht. Viele Projektbeteiligte sehen die eigentliche Innovation: Lehrerinnen- und Lehrerbildung realisiert sich in unterschiedlichen Fächern und in un-terschiedlichen zeitlichen Phasen (Studium, Referendariat, berufsbegleitende Fort- und Weiterbildung) und muss daher aus mehreren Perspektiven betrachtet werden.

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KOLEG –KOoperative LEhrerbildung Gestalten

Schwerpunkte

KOLEG gliedert sich in zehn Teilprojekte, die jeweils primär zu einem der folgenden vier Schwerpunkte arbeiten: Kohärenz im Studien- und Ausbildungsprogramm (Referendariat): Lehrerbildung

findet in unterschiedlichen Bereichen und unterschiedlichen Phasen statt. Die betei-ligten Akteure pflegen unterschiedliche Sichtweisen und folgen unterschiedlichen Maßstäben. Teilprojekte zu diesem Schwerpunkt thematisieren diese Multiperspek-tivität und nehmen sie als Ausgangspunkt für Lernprozesse von Studierenden und/oder Lehrenden.

Orientierung und Begleitung: Begleitung und orientierende Hilfe anzubieten be-deutet mehr, als über Angebote zu informieren. Teilprojekte zu diesem Schwer-punkt stellen die Anregung zur Reflexion in den Vordergrund, die Fragen der per-sönlichen Bereitschaft oder Eignung für den Lehrberuf einschließt.

Qualitätssicherung: Fortbildungen sind ein wichtiges Desiderat für Lehrkräfte. Teil-projekte zu diesem Schwerpunkt bemühen sich um die Nachhaltigkeit solcher Maß-nahmen.

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III Studium und Lehre

Heterogenität und Inklusion: Für die Arbeit einzelner Lehrstühle der UR sind Fragen des Umgangs mit Heterogenität und Inklusion profilbildend. Teilprojekte, die sich diesem Schwerpunkt verpflichten, unterstützen den Aufbau weiterer Expertise und die Dissemination der vorhandenen Expertise in andere Bereiche der Universität.

Maßnahmen auf inhaltlicher und infrastruktureller Ebene

Die Mehrzahl der Teilprojekte zielt auf Innovationen auf inhaltlicher Ebene: So geht es in dem besonders umfassenden Teilprojekt FALKE (FAchspezifische LehrerKompeten-zen im Erklären) um die Frage, was eine gelungene Erklärung in den unterschiedlichen Fächern ausmacht und wie man die Fähigkeit, eine solche Erklärung sach- und adres-satengerecht geben zu können, lernen kann. Zu den inhaltlich ausgerichteten Aktivitä-ten treten infrastrukturelle Maßnahmen, mit denen passende äußere Bedingungen für die unterschiedlichen Vorhaben geschaffen werden, z. B. die Einrichtung so genannter UR-Klassen: Hier werden an vier Regensburger Schulen je ein Unterrichtsraum und ein Nebenraum so ausgestattet, dass das Unterrichtsgeschehen zeitgleich oder zeitver-setzt mittels Videotechnik von Studierenden beobachtet und analysiert werden kann, ohne dass die Studierenden selbst im Klassenraum anwesend sind und damit das Ge-schehen beeinflussen. Diese Struktur hilft nicht nur, im akademischen Umfeld der Uni-versität geborene Ideen im Praxisfeld zu erproben. Sie knüpft auch ein enges und lang-fristig währendes Band zwischen den beteiligten Schulen und der Universität und wirkt damit über die Laufzeit des Projekts hinaus.

In Zusammenhang mit KOLEG liegt die Aufgabe des RUL (s. S. 165) in der zentra-len Projektkoordination und darin, Maßnahmen zum Schwerpunkt Qualitätssicherung anzuregen und zu unterstützen. Das zum RUL gehörende Forschungskolleg bildet für KOLEG eine zentrale Struktur: Hier werden wichtige, die wissenschaftlichen Arbeiten in den verschiedenen Teilprojekten übergreifende Aktivitäten initiiert. Dazu gehören der-zeit vor allem Workshops für die Doktorandinnen und Doktoranden, in denen diese in wichtige Forschungsmethoden eingeführt werden. Gemeinsam mit der Projektleitung werden Symposien und Tagungen geplant, die den Austausch innerhalb des Projekts, aber auch nach außen mit Kolleginnen und Kollegen an anderen Universitäten anre-gen. Die UR unterstützt das Vorhaben u. a. dadurch, dass sie eine Professur für Metho-den der Bildungsforschung aus Eigenmitteln zur Verfügung stellt. Diese wird die wis-senschaftlichen Arbeiten in den zehn Teilprojekten von KOLEG begleiten.

Homepage: http://www.uni-regensburg.de/koleg

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Sportzentrum

Dem Sportzentrum obliegt die Durchführung des allgemeinen Hochschulsports. 2015 studierten am Sportzentrum 390 Studierende das Fach Sport für das Lehramt, 339 Stu-dierende waren für den BA-Studiengang eingeschrieben. Dass sich die beiden Zahlen weiter annähern dürfte den schlechten Einstellungsprognosen für einige Lehramtsab-schlüsse geschuldet sein. Der BA-Studiengang angewandte Bewegungswissenschaft und die Lehramtsausbildung Sport sind mittlerweile gleichstarke Säulen der bewe-gungsbezogenen Studiengänge in Regensburg.

„Inklusion“ am Sportzentrum

Angehende (Sport-)Lehrerinnen und -lehrer sehen sich immer häufiger mit der Inklusion von Schülern und Schülerinnen mit Handicap konfrontiert. Das Sportzentrum bietet einmal pro Jahr, so auch am 14. November 2015, auf Initiative der Ansprechpartnerin für Studierende mit chronischer Erkrankung, Behinderung, Entwicklungs- oder Teilleis-tungsstörung an der UR einen Workshop an, der fundierte und praktische Einblicke für den schulischen Sportunterricht gibt. Seit drei Semestern wird zudem eines der Semi-nare zur Sportpädagogik mit dem Schwerpunkt Inklusion im Sport angeboten. Eines dieser Projekte wurde 2015 an einem vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgeschriebenen Ideenwettbewerb zum Deutschen Sportabzeichen mit einem Son-derpreis ausgezeichnet: Unter dem Motto „In unserer Gesellschaft ist nicht jeder gleich, sondern wir sind breit gefächert!“ war das Ziel der Regensburger Gruppe, innovative Kommunikationswege für das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung.

Im Sommer 2015 fand zusammen mit der Ansprechpartnerin für Studierende mit chronischer Erkrankung, Behinderung, Entwicklungs- oder Teilleistungsstörung an der UR und Vertretern der Technischen Zentrale eine Begehung am Sportzentrum statt, bei der Barrieren für Menschen mit Rollstuhl eruiert und ein Plan zur barriereärmeren Ge-staltung des Sportzentrums erstellt wurde, der 2016 umgesetzt werden soll.

Hochschulsport

Der Hochschulsport bietet für alle Studierenden und Bediensteten der UR und der OTH Regensburg Kurse mit ca. 80 Sportarten und mehr als 100 Trainerinnen und Trainern

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III Studium und Lehre

an, zur Gesundheit und Fitness sowie als Ausgleich zu den Belastungen in Studium und Beruf. 2015 wurden an Studierende mehr als 11 800 Sportausweise verkauft, an Bedienstete über 1 200. Mit Lacrosse, Badminton Wettkampf, Yoga, Salsa Lady Sty-ling, Lauf- und Fitness Mix, Mountainbike-Ausfahrten, Faszientraining und Handball-Techniktraining für Einsteiger wurde das Hochschulsportprogramm aktuellen Trends angepasst. Für den Cardio-Bereich wurden neue Geräte angeschafft, die Kletteranlage wurde mit neuen Routen versehen und das Wassersportrevier der Stadt Regensburg wurde durch ein erweitertes Angebot im Kanu und Rudersport besser genutzt.

Hinter den Kulissen wurden auch 2015 Prozesse (Vertragswerke und Nutzungsbe-dingungen) neu strukturiert. Im November wurde aus den Reihen der Trainerinnen und Trainer ein Förderverein für den Hochschulsport gegründet, der u. a. die Versicherung der selbständig tätigen Trainerinnen und Trainer übernehmen soll.

Wettkampfsport

Der Hochschulsport unterstützt Sportlerinnen und Sportler mit Wettkampf-Ambitio-nen. Regensburg war 2015 Ausrichter der Bayerischen Hochschulmeisterschaft im Bas-ketball der Männer am 19. Mai sowie der Bayerischen Hochschulmeisterschaft im Vol-leyball der Männer am 15. Dezember.

Bei der Bayerischen Hochschulmeisterschaft Volleyball (17. Mai) der Damen in Bay-reuth errang das Team der UR den 1. Platz.

Bei der deutschen Hochschulmeisterschaft Leichtathletik (13.-14. Mai) in Münster erreichte Fabian Laukamp von der UR den 8. Platz.

Bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft im Badminton (4.-7. Juni) in Aachen er-reichten Johanna Reinhardt und Tania Jötten beim Einzelwettbewerb einen 3. Platz.

Bei der deutsche Hochschulmeisterschaft im Rudern (19.–21. Juni) in München auf der Olympiaregattastrecke erreichte der Mix-Achter mit Regensburger Beteiligung den 3. Platz. Im Doppelvierer der Frauen belegten Tanja und Annkathrin in einer Renngemeinschaft mit Leipzig und München einen 4. Platz. Der Männer-Doppel-vierer mit Christoph Rieß, Dominik Rieß, Mario Hartmann und Bernhard Brummer wurde sechster.

Bei der Studenten-Europameisterschaft im Judo (7.–10. Oktober) in Reims errang David Krämer die einen 2. Platz.

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Sportzentrum

Sport für Mitarbeitende der UR

Die seit 2014 erfolgreiche 30-minütige arbeitsplatznahe Pausenfitness für Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter konnte auch 2015 weitergeführt werden: Kräftigung und Deh-nen, koordinative Übungen, mentale Ausgeglichenheit werden hier gefördert – Sport-kleidung ist nicht erforderlich.

Events & Veranstaltungen

Zum 15. Mal veranstaltete die Akrobatikgruppe des Hochschulsports – erstmals in Eigenregie – im Mai das internationale Akrobatiktreffen RatiCon in Regensburg.

Am 23. Juni lud das Sportzentrum zum UniRadTag auf das Forum, um das Thema Rad von der gesundheitlich-sportlichen Seite zu beleuchten.

Am zweiten UniYogaTag fanden sich am 4. Juli mehr als 200 Personen zu unterschied-lichen Yoga-Kursen ein. Neueinsteigern war die Möglichkeit geboten, verschiedene Yoga-Stile kennen zu lernen, auf Könner wartete eine Vielzahl hochkarätiger Sessionen.

Am Sommerfest der UR am 16. Juli war das Sportzentrum mit Angeboten vertre-ten: Selbstverteidigung, Bogenschießen, Tanz-Einlagen, Spielangebote und Sport-show im Audimax.

Am 14. November fand ein Kompaktkurs in Selbstverteidigung und Selbstbehaup-tung mit 30 überwiegend weiblichen Teilnehmenden statt.

Neben den universitätsinternen Veranstaltungen fanden am Sportzentrum auch 2015 außeruniversitäre sportliche (Groß-)Veranstaltungen wie das Salsa-Camp, die internationale Leichtathletikgala, Schulsportwettbewerbe und verschiedene Fortbil-dungen für Lehrkräfte statt.

http://www.uni-regensburg.de/sport

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Ost-West-Zentrum (Europaeum)

Zu den Aufgaben der Zentralen Einrichtung der UR gehören die fakultätsübergreifende Koordinierung der Aktivitäten zu Mittel-, Ost- und Südosteuropa in Lehre und For-schung, wie auch die Förderung des universitären Dialoges zwischen dem östlichen und westlichen Europa durch Projekte und Studienprogramme mit außeruniversitären Kooperationspartnern.

Masterstudiengang „Ost-West-Studien“

In diesem Studiengang studieren derzeit 79 Studierende. Die mittlerweile über 200 Absolventen des Studiengangs kommen aus 30 Ländern. 2015 schlossen 14 Studie-rende ihr Studium ab. Die 20 MA-Studierenden, die 2015, im fünfzehnten Jahrgang des Studiengangs, das Studium aufgenommen haben, kommen aus folgenden Län-dern: Deutschland, Kroatien, Tschechien, Ukraine, Russland, Georgien, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Aserbaidschan im Osten. Über drei Viertel der deut-schen Studierenden kommen aus Bundesländern außerhalb Bayerns. Während die Be-werberzahlen aus Russland leicht zurückgingen, dominierten 2015 die GU-Staaten, insbesondere Ukraine sowie Kasachstan und Usbekistan. Auch die Bewerberzahlen aus dem mitteleuropäischen Raum sind 2015 gestiegen.

Secondos-Programm

Seit Wintersemester 2009/10 wendet sich das Secondos-Programm an Studierende, die in Deutschland ihre Hochschulreife erworben und einen biografischen oder ander-weitig engen Bezug zu Mittel-, Ost- und Südosteuropa haben. Ihnen wird die Mög-lichkeit geboten, das Potential des zweiten sprachlichen und kulturellen Hintergrunds durch studienbegleitende Sprach- und Landeskundekurse sowie Studienaufenthalte an Partneruniversitäten im Herkunftsland der Eltern auszubauen und dies z. B. nach ihrem Studium beruflich zu nutzen. 2015 wurde das Secondos-Programm, das bislang Kroa-tien, Polen, Rumänien, Russland, Ukraine und Ungarn im Fokus hatte, auf Tschechien (Karls-Universität Prag) erweitert. 228 Studierende aus nahezu dem gesamten Fächer-spektrum der UR nahmen seit 2009 am Secondos-Programm teil. Für die Bereiche,

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Ost-West-Zentrum (Europaeum)

die sich nicht für das Programm eignen, wie z. B. Lehramt, Medizin und Naturwissen-schaften, wurden alternativ Schul-, Pflege- oder Forschungspraktika angeboten. Fünf Hochschulen haben auf der Grundlage des Regensburger Modells eigene Programme entwickelt. Auf einem Workshop von HRK und Akkreditierungsinstitut Acquin (12.-13. Oktober) in Kiew zur Unterstützung der Hochschulreformen in der Ukraine wurden das Tandem- und das Secondos-Programm vorgestellt.

Tandem-Programm

Seit mehr als zehn Jahren nehmen Studierende unterschiedlicher Fakultäten der UR an diesem Austauschprogramm teil. Es ermöglicht in relativ kurzer Zeit einen tiefen Ein-blick in eine fremde Kultur und besteht aus einem einwöchigen Besuch im Gastland und einem einwöchigen Gegenbesuch in Deutschland. Aufgabe der Studierenden ist es, mit dem Tandem-Partner zu selbst gewählten Themen zu recherchieren. Die Abschlussbe-richte der Teilnehmenden werden als „Tandem-Buch“ zweisprachig publiziert. Dank der Förderung durch „Pro Uni PR“ wurden 2015 deutsch-rumänische Tandemberichte veröffentlicht. 2015 fanden sechs Tandems mit den Partneruniversitäten in Rumänien, Ungarn, Kiew, Ukraine, Polen, Kroatien und Slowakei statt, finanziert durch das DAAD-Programm „Ostpartnerschaften“, BAYHOST und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Teilgenommen haben 50 Studierende der UR sowie 50 Studierende der Partneruniversitäten. Die Kapazität ist auf acht bis zehn Teilnehmer pro Tandem begrenzt. Die Anzahl der Anmeldungen übertraf die Anzahl der angebotenen Teilnahmeplätze 2015 um das Zwei- und Dreifache. Viele Teilnehmende entscheiden sich nach dem Tandem für einen längeren Studienaufenthalt an der Part-neruniversität, ein Auslandspraktikum oder einen Sprachkurs.

BA–Doppelabschluss–Programms „Interdisziplinäre Deutsch-Russische Studien“ (IDRS)

Seit Dezember 2013 arbeitet das Europaeum gemeinsam mit Partnern der Kasaner Fö-deralen Universität (KFU) in Russland an einem interdisziplinären Doppelabschluss-Ba-chelorprogramm in den Fächern Sprache / Literatur / Kultur, Wirtschaft und Recht. Im Herbst stimmten auf Regensburger Seite die betreffenden Fakultäten, der Senat und der Hochschulrat der Einrichtung des Studiengangs ab Wintersemester 2016/17 zu, so dass ein Antrag beim Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissen-schaft und Kunst eingereicht werden konnte.

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III Studium und Lehre

Zusatzausbildung Rumaenicum

Die seit Wintersemester 2011/12 angebotene Zusatzausbildung für Studierende aller Fakultäten ermöglicht den Erwerb anwendungsbezogener Kenntnisse der rumäni-schen Sprache und Landeskunde innerhalb eines Jahres. Am 8. Dezember fand erst-mals zum Auftakt des neuen Jahrgangs eine Einführung mit dem Titel „Rumänisch und Rumänien im Studium – Studierende berichten, Lehrende informieren“ statt.

Exkursion nach Moskau

Von 6. bis 10. Oktober 2015 fand in Kooperation mit der Europäischen Akademie Bay-ern zum zweiten Mal eine Studienfahrt nach Moskau statt, an der Studierende aus di-versen Fachrichtungen teilnahmen. Alle zehn Plätze waren belegt. Die Exkursion er-möglichte Einblicke in Politik, Bildung und Kultur. Auf dem Programm standen Besuche der geisteswissenschaftlichen Universität RGGU, der Deutschen Botschaft, der Fried-rich-Ebert Stiftung sowie Gespräche mit Journalisten. Gefördert wurde die Fahrt aus Mitteln der Mobilitätsbeihilfe von BAYHOST, aus Studienzuschüssen sowie im Rahmen des PROMOS-Programms des DAAD.

Exkursion nach Brüssel

Seit 11 Jahren bietet das Europaeum für Studierende der UR und der OTH Regensburg diese Exkursion an. Kooperationspartner der Fahrt von 10. bis 13. Mai, an der 27 Stu-dierende teilnahmen, waren die Europäische Akademie Bayern und der Jugendoffizier der Oberpfalz. Auf dem Besuchsprogramm standen das Europäische Parlament mit einem Gespräch mit der Abgeordneten Kerstin Westphal, die NATO, die Österreichi-sche Vertretung, der Ministerrat, die Heinrich-Böll-Stiftung, die Interessensvertretung von Siemens sowie das Zentrum für Verifikationsaufgaben in Geilenkirchen.

Exkursion nach Wien mit Kurztrip nach Bratislava

Nirgendwo in Europa sind zwei Hauptstädte in solch räumlicher Nähe wie im Fall von Wien und Bratislava. Zusammen mit der Europäischen Akademie Bayern und dem Ju-gendoffizier der Oberpfalz fand vom 31.10. bis 4.11. eine Studienfahrt statt, an der 20 Studierende verschiedener Fachrichtungen teilnahmen. Besucht wurden die Lan-desverteidigungsakademie, die OSZE, das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) sowie die UNO.

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Ost-West-Zentrum (Europaeum)

Europatag 2015

Traditionell unter der Federführung des Europaeum, insbesondere mit Studierenden der Ost-West-Studien, aber auch Studierenden anderer internationaler Studiengänge, wurde am 9. Mai der Europatag begangen, eröffnet von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Im Rahmen des Projektmoduls, Bestandteil im Curriculum der Ost-West-Studien, das auch von Studierenden anderer internationaler Studiengänge eingebracht werden kann, wurden Grundbegriffe des Projektmanagements vermittelt und umge-setzt. 2015 stand das Land Bosnien-Herzegowina im Mittelpunkt. Die Studierenden organisierten in der Europawoche eine Palette an Veranstaltungen. Zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Kennen Sie Bosnien und Herzegowina?“ sprach neben dem Re-gensburger Oberbürgermeister die Generalkonsulin Viktorija Ketelhut.

Filmvorführung des Europaeum im Leeren Beutel „Striving for dignity“

Seit Erscheinen der Jahresgabe 2014 beschäftigt sich das Europaeum mit der Ge-schichte der Regensburger Ganghofersiedlung, in der 1946 bis 1949 mehrere tau-send ukrainischer Flüchtlinge untergebracht waren. Prof. Dr. Walter Koschmal spürte in einem New Yorker Archiv einen Film auf, der das Leben dieser „displaced persons“ in der Ganghofersiedlung zeigt. Der Film wurde am 26. Juni und am 21. November in der Filmgalerie im Leeren Beutel gezeigt, im Juli im ukrainischen Generalkonsulat in Mün-chen und im Herbst signalisierte der Bayerische Rundfunk einen Beitrag.

Besuch der UNO.

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III Studium und Lehre

Studientag „Talent im Land“

Zum dritten Mal lud das Europaeum im Juli Schülerinnen und Schüler mit Migrations-hintergrund an die UR ein. Bei der Gruppe handelte es sich um begabte Jugendliche aus Bayern mit einem Stipendium über das Programm „Talent im Land“ der Robert Bosch Stiftung und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Ausstellung und Veranstaltungsreihe zum Thema „Erinnerung be-wahren. Sklaven und Zwangsarbeiter des Dritten Reiches aus Polen“

Die Ausstellung zu polnischen Zwangsarbeitern in den Jahren 1939 bis 1945 in Koope-ration mit der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung im unteren Foyer des Audimax (27.10.–13.11.2015) wurde von Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Wagner, dem polni-schen Minister Prof. Dr. Andrzej Kunert und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs er-öffnet. Weitere Programmpunkte waren ein Film von Michał Nekanda Trepka mit Be-richten von damals minderjährigen Häftlingen, ein Gespräch zwischen Studierenden und einem Überlebenden aus Auschwitz sowie ein Vortrag von Prof. Dr. Mark Spoe-rer über „Zwangsarbeit in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges“. Zum Ab-schluss der Reihe zeigte der BR den Film „Verbrechen Liebe. Von polnischen Zwangs-arbeitern und deutschen Frauen“.

Auszeichnung

Prof. Dr. Walter Koschmal, Sprecher des Direktoriums des Europaeum, wurde am 7. September 2015 in Kiew mit der Ehrendoktorwürde der Nationalen Taras-Ševčenko-Universität ausgezeichnet.

Publikationen

Neuauflage „Für Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt“Im Mittelpunkt der Jahresgabe 2014 stand das 1944 im KZ Theresienstadt gemachte Bilderbuch „Für Tommy zum dritten Geburtstag in Theresienstadt“ des tschechisch-jü-dischen Künstler Bedřich Fritta. Das seit 30 Jahren vergriffene Buch wurde im Juni 2015 durch das Europaeum kommentiert neu verlegt. Ebenfalls auf Anregung des Europa-eum existiert mittlerweile eine Sonderausgabe des Bilderbuches bei der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit.

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Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST)

Jahresgabe 2015Zum zehnten Mal publizierte das Europaeum eine Jahresgabe, die an Freunde und För-derer verschickt wurde. Jede Ausgabe rückt ein Kapitel einer weitgehend unbekann-ten Verbindung Regensburgs und seiner Region zum östlichen Europa ins Licht. Die Jahresgabe 2015 thematisiert den in Amberg geborenen Hans Baumann, der während des Nazi-Regimes zahlreiche bis heute bekannte Nazi-Lieder komponiert hat, die sich u. a. explizit gegen den Osten richteten. In der Nachkriegszeit trat er dann als Überset-zer und Autor russischer Kinder- und Jugendliteratur auf. Die Widersprüchlichkeiten zu Baumanns Persönlichkeit wurden in ihrer gesamten Bandbreite vorgestellt.

http://www.uni-regensburg.de/europaeum

Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST)

BAYHOST fördert den wissenschaftlichen Austausch zwischen Bayern und Mittel-, Ost- und Südosteuropa einschließlich Russland. Es unterstützt die bayerischen Universitäten und Hochschulen mit seinen spezifischen Kompetenzen bei deren Zusammenarbeit mit Wis-senschaftseinrichtungen in den Partnerländern und der Anbahnung neuer Kooperationen.

Kompetenzseminar Ukraine

Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen aus Bayern trafen sich am 11. Novem-ber an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zu einem Erfahrungsaustausch über Kooperationen mit ukrainischen Hochschulen. Maxim Gatskov (BAYHOST) refe-rierte zu interkulturellen Aspekten der deutsch-ukrainischen Hochschulzusammenar-beit und Dr. Oksana Schwajka vom Informationszentrum Kiew des DAAD berichtete über die jüngste Reform des ukrainischen Hochschulsystems. Die Ukraine bietet mit 325 Hochschulen der höchsten Akkreditierungsstufen ein hohes wissenschaftliches Potenzial, besonders in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern.

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III Studium und Lehre

Gastvorträge zum Hochschulsystem in der Ukraine

Auf Einladung von BAYHOST besuchte der Leiter des DAAD-Informationszentrums in Kiew im Juni fünf bayerische Hochschulen (Hochschule Augsburg, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Passau, Universität Regensburg und Julius-Maximilians-Universität Würzburg), um das Hochschulsystem in der Ukraine und des-sen jüngste Reform vorzustellen. Mit über 1,7 Mio. Studierenden ist die Studienquote in der Ukraine sehr hoch. Das Erlernen der deutschen Sprache ist rückläufig, wenn-gleich Deutsch zweite Fremdsprache nach dem Englischen ist und Deutschland zu den beliebtesten Destinationen für ein Auslandsstudium zählt. Im Zuge der Krise und der kriegerischen Auseinandersetzungen sind die Hochschulen mit Budgetkürzungen kon-frontiert, 16 Hochschulen mussten evakuiert werden.

Deutsch-ukrainisches Projekt „Information:Transparenz:Demokratie“

2012 bis 2014 realisierte BAYHOST eigene Projekte im Rahmen des DAAD-Programms „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine“. So ein Projekt der Hochschule Augs-burg und der Nationalen Polytechnischen Universität Odessa: „Information:Transparenz:Demokratie – IT und soziale Modernisierung“ mit den Schwerpunkten E-Govern-ment und Open-Data-Lösungen. Das Seminar, an dem 13 bayerische und 13 ukraini-sche Studierende teilnahmen, fand vom 10. bis 17. Mai in Augsburg und vom 4. bis 12. August in Odessa statt.

BAYHOST-Kompetenzatlas zu führenden Hochschulen Russlands

Seit November 2015 ist auf der Internetseite von BAYHOST ein Kompetenzatlas zu den führenden Hochschulen Russlands freigeschaltet, der einen kompakten und fundier-ten Überblick über die führenden Hochschulen Russlands bietet, um geeignete Part-nerhochschulen in Russland zu identifizieren und schnell und gezielt Informationen zur Qualität und fachlichen Spezialisierung konkreter Hochschulen sowie zum russischen Hochschulsystem aufzuzeigen.

Gastvorträge zum russischen Hochschulsystem

Auf Einladung von BAYHOST besuchte der Leiter der Außenstelle des DAAD in Moskau im Januar sieben bayerische Hochschulen (Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Fried-rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Hochschule Kempten, Ludwig-Maximi-

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Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST)

lians-Universität München, Universität Passau, Universität Regensburg und Julius-Ma-ximilians-Universität Würzburg). Er referierte über aktuelle Entwicklungen des russi-schen Hochschulsystems und Kooperationsansätze. Gegenwärtig steht die Schließung bzw. Zusammenlegung eines Teils der russischen Hochschulen bevor, dafür soll sich die Qualität der verbleibenden Hochschulen erhöhen. Damit sind Chancen für die interna-tionale Zusammenarbeit verbunden, da die führenden russischen Hochschulen mehr Autonomie erhalten und ausländische Abschlüsse anerkennen dürfen. Die verstärkte Internationalisierung ist erklärtes Ziel der aktuellen Hochschulreform.

Duales internationales Studium in der Europaregion Donau-Moldau

Am 12. Oktober 2015 trafen sich auf Einladung von BAYHOST, der Wissensplattform Hochschulkooperationen der Europaregion Donau-Moldau und der Initiative „hoch-schule dual“ 45 Vertreterinnen und Vertreter von tschechischen, österreichischen und bayerischen Hochschulen an der Hochschule Landshut, um über die Etablierung des dualen internationalen Studiums zu sprechen. Im Rahmen des Workshops wurde über Möglichkeiten diskutiert, grenzübergreifende duale Studienmodelle in der Europare-gion Donau-Moldau zu konzipieren. Ein erster Schritt im Aufbau internationaler du-aler Studienangebote könnte die Erweiterung tschechischer und österreichischer Stu-diengänge um fest definierte Praxisphasen sein. Die Beteiligung von Unternehmen ist ein wesentlicher Punkt für die Umsetzung des grenzübergreifenden dualen Studiums. Über das Unternehmensnetzwerk der Donau-Moldau-Region können auch die Ange-bote an grenzüberschreitenden Praktika erhöht werden.

Nachwuchskräfte mit Regionalkompetenz – Praktikumsbörse

BAYHOST berät Studierende bayerischer Hochschulen bei der Suche nach einem Prak-tikumsplatz in Mittel-, Ost- oder Südosteuropa bzw. nach einem Praktikum in Deutsch-land mit inhaltlichem Bezug zum östlichen Europa. Studierende aus dem östlichen Eu-ropa können sich ebenfalls an BAYHOST wenden. 66 Studierende nutzten diesen Ser-vice 2015, 20 Praktika wurden direkt durch BAYHOST vermittelt und / oder durch eine Mobilitätsbeihilfe gefördert.

Stipendien

Im Studienjahr 2015/16 vergab BAYHOST 32 Stipendien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie der Bay-

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III Studium und Lehre

erischen Staatskanzlei an Studierende aus zehn Ländern des östlichen Europas. Ge-fördert werden reguläre Master- oder Promotionsstudien an einer bayerischen Hoch-schule bzw. einjährige Forschungsaufenthalte in Bayern im Rahmen der Promotion im Heimatland. Studierende bayerischer Hochschulen erhielten Stipendien für Sommer-sprachkurse in Bulgarien, Kroatien, Polen, Serbien, in der Slowakei, Tschechien und in Ungarn. Außerdem standen Semesterstipendien für Tschechien, Polen, Kroatien und Ungarn im akademischen Jahr 2015/16 zur Verfügung, die von den jeweiligen Partner-ländern finanziert werden. Die Bayerische Staatskanzlei ermöglichte 28 Studierenden aus Ost- und Südosteuropa die Teilnahme an Sommerkursen an bayerischen Universi-täten. BAYHOST förderte zusätzlich 24 Studierende, so dass insgesamt 52 Stipendien an Studierende aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien (FYROM), Ser-bien, Slowenien und der Ukraine vergeben werden konnten.

Mobilitätsbeihilfen

BAYHOST förderte Forschungsaufenthalte von Studierenden und Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftlern (52 Förderungen incoming und outgoing), 20 Praktika im östlichen Europa und 13 internationale akademische Projekte. Der Förder-schwerpunkt lag auf Russland, Ukraine, Belarus und dem westlichen Balkan.

Tschechisch-Bayerischer Workshop zu Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbaren Energien

BAYHOST unterstützte den Workshop an der OTH Amberg-Weiden vom 23. bis 24. April. 35 Teilnehmende aus Tschechien (Ostrava, Brünn, Prag, Pilsen) und Bayern (Am-berg-Weiden, Bayreuth, Deggendorf, Landshut) und das Zentrum für Angewandte Energieforschung präsentierten ihre Forschungsaktivitäten und informierten sich über die Förderprogramme der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ).

Workshop zu Nanotechnologie und Neuen Materialien am Central European Institute of Technology in Brno / Tschechien

Der Workshop vom 22. bis 23. Juni diente zur Kooperationsanbahnung im Bereich Na-notechnologie und Neue Materialien. Die 59 Teilnehmenden kamen aus acht Ländern, darunter Vertreter von vier bayerischen Hochschulen (Technische Hochschule Deggen-dorf, Hochschule Hof, Hochschule Landshut und Universität Regensburg). Das Central

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Bayerisches Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST)

European Institute of Technology CEITEC ist ein wissenschaftliches Exzellenzzentrum mit modernster Infrastruktur auf dem Gebiet der Neuen Materialien und Technologien sowie der Lebenswissenschaften. Am CEITEC sind die bedeutendsten Universitäten und Forschungseinrichtungen in Brno beteiligt, darunter die Masaryk-Universität, die Technische Universität und die Mendel-Universität sowie das Institut für Materialphysik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.

Alumni-Akademie „Europäische Identitäten“

Im Juli 2015 veranstalteten BAYHOST und die Otto-Friedrich-Universität Bamberg eine Alumni-Akademie zum Thema „Europäische Identitäten, gefördert aus Mitteln des DAAD: regional–national–imperial“. Der interaktive und praxisbezogene Charakter der Akademie ist stark multinational: 25 Alumni aus 13 Ländern. Die Teilnehmenden refe-rierten über die Europabilder in ihren Ländern.

Teilnehmende der Alumni-Akademie 2015.

http://www.uni-regensburg.de/bayhost

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International Office (IO)

Mobilität innerhalb Europas in Zahlen

Die UR pflegt gegenwärtig weltweit mit 300 Hochschulen Kooperationen. Von den 244 europäischen Partnern befinden sich 178 in West-, 59 in Mittel- und Osteuropa und 7 in der Türkei. 2015 konnten die Austauschpartner in Europa um weitere Partner-hochschulen ergänzt werden: bei 19 Partnerinstitutionen wurden bestehende ERAS-MUS+ Abkommen, die fachbezogen geschlossen werden, auf zusätzliche Fächer er-weitert. Unter den zehn neuen Universitäten, mit denen die UR 2015 Abkommen geschlossen hat, um künftig im Rahmen von ERASMUS+ zusammenzuarbeiten, sind vier britische Partner. Die streng auf Reziprozität im Studierendenaustausch bedachten Hochschulen in Großbritannien stehen an der Spitze eines Trends, dem sich zuneh-mend auch skandinavische Hochschulen anschließen: Beim Partner (hier der UR) wird ein wiederkehrend verlässliches englischsprachiges Angebot an Kursen eingefordert.

Rekord bei Auslandsmobilität

Im akademischen Jahr 2015/16 verwirklichten 369 Studierende der UR mit Unterstüt-zung des IO einen Studienaufenthalt an europäischen Partneruniversitäten. Dies ist nicht nur ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (292), sondern die bisher höchste Zahl. Das Gros dieser Studierenden (342) wurde über ERASMUS+ gefördert, darunter 15 Studierende, die im Rahmen der Doppelabschlussstudiengänge der Ro-manistik bei Partnern studierten. Für 12 Studierende, die nach Russland aufbrachen, gelang es Go-East-Stipendien beim DAAD einzuwerben. Zusätzlich erhielten vier Stu-dierende Zuschüsse aus dem PROMOS-Programm des DAAD für ein eigenorganisiertes Auslandssemester.

Als wirkungsvolles Instrument zur Erhöhung der Auslandsmobilität hat sich die För-derung von Praktika erwiesen, als Alternative oder Ergänzung zum klassischen Stu-dienaufenthalt im Ausland. Die im ERASMUS+ Programm eingeführte Möglichkeit, für ein studienrelevantes Praktikum von nur zwei Monaten eine Förderung zu erhal-ten, nutzten 26 %. Im akademischen Jahr 2015/16 absolvierten bisher 77 Studierende ERASMUS+ geförderte Praktika. Von den 136 Medizinstudierenden, die 2015 zu einem Tertial des Praktischen Jahres oder einer Famulatur ins Ausland aufbrachen, erhielten

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International Office (IO)

20 ERASMUS+ Praktikumsförderung. Die Zahl der Studierenden, die 2015, vermittelt durch den Pädagogischen Austauschdienst, an Schulen als Fremdsprachenassistenten arbeiteten, hat sich bei 11 stabilisiert.

Auch die Mobilität zu Unterrichtszwecken erfreute sich im akademischen Jahr 2015/16 großer Beliebtheit. Innerhalb dieser Förderlinie des ERASMUS+ Programms lassen sich meist einwöchige Lehraufenthalte bei den ERASMUS Partnern bezuschus-sen, mit dem Ziel, die internationale Dimension in der Lehre zu stärken. Für 2015/16 ist eine Rekordzahl von 63 ERASMUS+ Lehraufenthalten geplant. Im Gegenzug kommen jedes Jahr Lehrende von den Partneruniversitäten an die UR.

Über die ERASMUS+ Mittel für Personalmobilität, die für eine Förderung der Inter-nationalisierung in allen Bereichen der UR, etwa im technischen Bereich und in der Verwaltung, zur Verfügung stehen, konnten 2015 drei Trainingsaufenthalte von nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitenden bei Partneruniversitäten in Budapest, Dublin und Pisa realisiert werden.

ERASMUS+ mit Partnerländern

Die EU Kommission setzte 2015 innerhalb des ERASMUS+ Programms die Erweiterung der Zusammenarbeit mit Partnerländern weltweit um. Erstmals war es im März möglich, Anträge für Mobilitätmaßnahmen von Einzelpersonen außerhalb der bisherigen Pro-grammländer (28 EU-Länder, Island, Liechtenstein, FYR Mazedonien, Norwegen, Tür-kei) zu stellen. Der Antrag des IO zur Förderung des Austauschs mit den drei russischen Partneruniversitäten der UR (Föderale Universität Kazan, Moskauer Staatliche Lomono-sov Universität und Peter der Große St. Petersburger Polytechnische Universität) war er-folgreich. Für den Zeitraum von Wintersemester 2015/16 bis einschließlich Winterse-mester 2016/17 wurden Mittel für die Förderung von 13 Studierenden sowie 13 Leh-

0  

10  

20  

30  

40  

50  

60  

70  

2009/10   2010/11   2011/12   2012/13   2013/14   2014/15   2015/16  

33  37   37   36  

42  

57  63  

Dozentenmobilität  zur  Lehre  bei  ERASMUS-­‐Partnern  

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III Studium und Lehre

renden und Mitgliedern des wissenschaftsunterstützenden Personals eingeworben. Im Unterschied zu den Mobilitätsbeihilfen innerhalb der EU-Länder sind die Stipendien für die studentische Mobilität mit Russland höher (800 € / Monat für Incomer und 650 € für Outgoer). Und anders als beim regulären ERASMUS Austausch zwischen Programm-ländern, bei dem die UR nur die entsandten Teilnehmer finanziert, liegt die Mittelver-waltung bei ERASMUS+ International für beide Mobilitätsrichtungen beim IO der UR.

EXITE – EXperiencing International Teacher Education

Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Pädagogik II ist das IO an einem der Teilprojekte von KOLEG (s. S. 168) beteiligt, welches die Steigerung der Auslandsmobilität Lehramtsstu-dierender zum Ziel hat. Hier sollen Mobilitätsformate entwickelt werden, die mit dem Lehramtsstudium kompatibel sind. Das Projekt möchte Studierenden aller Schulformen und Fächer adäquate Studien- und/oder Praktikumsoptionen außerhalb Deutschlands ermöglichen. So wurden z. B. Sprechstunden für Lehramtsstudierende und ein eigener Bereich auf der Homepage des IO eingerichtet. Sieben internationale Partnerschulen im Primar- und Sekundarbereich wurden akquiriert (in Großbritannien, Spanien, Italien, Schweden, Dänemark und Mexiko), die für eine Kooperation mit der UR offen sind. Im Schuljahr 2016/17 werden die ersten Kandidaten Ihre Praktika aufnehmen.

Ausbau der Beziehungen zu Hochschulen in Nordamerika

Die UR pflegt traditionell einen intensiven Austausch mit Universitäten in den USA. Um diesen weiter führen zu können, wurden in den letzten Jahren umfangreiche Maßnah-men zur Umstrukturierung der Programme ergriffen. Ein wesentlicher Faktor ist auch hier das englischsprachige Lehrangebot bei gleichzeitigem Ausbau des Deutschkursan-gebots. So konnte im Rahmen der Partnerschaft mit der Murray State University (MSU) das Angebot für die Studierenden aus den USA um eine zusätzliche Programmlinie er-weitert werden. Der Austausch mit der Murray State University, der seit 1992/93 be-steht, ist der zahlenmäßig erfolgreichste aller Austausche mit den USA. Seit Beginn kamen rund 380 Studierende von der MSU für ein Semester an die UR. In der Gegen-richtung konnten rund 360 Regensburger Studierende an die MSU gehen (davon ca. 2/3 aus den Wirtschaftswissenschaften mit der Option einen Masterabschluss MBA, MSEcon, MSIS zu erwerben, und 1/3 aus dem Spektrum der Geisteswissenschaften).

Dass die UR als Austauschpartner auch für private US-Hochschulen attraktiv ist, zeigt der Abschluss von zwei neuen Austauschabkommen: Mit der Belmont University in Nashville (Tennessee) und mit der High Point University in High Point (North Caro-lina), wurden Verträge über den Austausch von Studierenden ab 2016 abgeschlossen.

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International Office (IO)

Studierendenmobilität nach Übersee

Studienaufenthalte in Nord- und Südamerika, Asien und Australien verlangen den Stu-dierenden bei der Vorbereitung einen größeren Einsatz ab als Aufenthalte in Europa, sind aber stark nachgefragt. Zum akademischen Jahr 2015/16 gingen rund 47 % der im Übersee-Austausch nominierten Regensburger Studierenden nach Nordamerika, 19 % nach Asien, 17 % nach Lateinamerika und 17 % nach Australien.

Das PROMOS-Programm des DAAD fördert die außereuropäische Mobilität: Se-mesteraufenthalte an Universitäten weltweit (in Europa nur dort, wo keine ERASMUS Förderung möglich ist), Praktika in Übersee sowie Studienreisen deutscher Studieren-dengruppen. Für das Sommersemester 2015 und das Wintersemester 2015/16 gab es 65 Bewerbungen für Studienaufenthalte und 28 Bewerbungen für Auslandspraktika sowie fünf Bewerbungen für Studienreisen. Gefördert werden konnten 47 Studien-aufenthalte, überwiegend an Partneruniversitäten in Übersee (Nord- und Südamerika, Australien und Asien). 20 Bewerber erhielten Finanzierung für selbst organisierte fa-kultative Praktikumsaufenthalte in Südamerika, Asien, Australien, Afrika und den USA. Wie im Vorjahr wurden entweder Reisekosten- oder Aufenthaltspauschalen bewilligt. Im Bereich Studienreisen wurde die Teilnahme am National Model United Nations in New York sowie die Teilnahme am Washington Summer Symposion für Studierende der Internationalen Politik gefördert. Weiter wurde je eine Studienreise des Europaeum nach Zagreb und Moskau sowie eine Studienreise des Lehrstuhls für Geschichte Süd-ost- und Osteuropas nach Albanien und in den Kosovo bezuschusst.

Auslandsmobilität Regensburger Studierender nach Programmart.

302   280  321   312  

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118  88  

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2010/11   2011/12   2012/13   2013/14   2014/15   2015/16  

Auslandsmobilität  Regensburger  Studierender  nach  Programmart  

Integrierte  Studiengänge  

Prak;kum  in  Europa/  Übersee  

Päd.  Austauschdienst  (PAD)  

Studium  in  Übersee  

Studium  in  Europa  

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Gesamt545  

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Mob

ilitäten  

Akademisches  Jahr  

302   280  321   312  

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Auslandsmobilität  Regensburger  Studierender  nach  Programmart  

Integrierte  Studiengänge  

Prak;kum  in  Europa/  Übersee  

Päd.  Austauschdienst  (PAD)  

Studium  in  Übersee  

Studium  in  Europa  

Gesamt554  

Gesamt645  

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Mob

ilitäten  

Akademisches  Jahr  

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III Studium und Lehre

Erneut Anstieg bei der Zahl der internationalen Studierenden an der UR

Die Kernaufgabe des Arbeitsbereichs Ausländerstudium besteht in der Beratung und Betreuung der internationalen Studieninteressenten und der eingeschriebenen Studie-renden während des ganzen Studiums. Zum Stichtag 1.12.2015 waren 1 639 inter-nationale Studierende eingeschrieben, ein Anstieg um 102 Studierende, verglichen mit dem Vorjahr. Der Anteil der internationalen Studierenden an der Gesamtzahl der Studierenden an der UR beläuft sich auf 7,6 %. Der Anteil der Austauschstudierenden an dieser Zahl blieb konstant. Die am stärksten vertretene Ländergruppe bilden nach wie vor die Studierenden aus Mittel- und Osteuropa (34,0 %), gefolgt von Studieren-den aus Westeuropa (27,7 %), Asien (26,0 %), Amerika (8,3 %), Afrika (3,7 %) und Australien (0,2 %). Erneut führte Österreich die Liste der am stärksten vertretenen Län-der an (102 Studierende, hiervon allein 56 in den Fakultäten Medizin und Biologie / Vorklinische Medizin), gefolgt von Russland mit 96 Studierenden. Weitere besonders stark vertretene Länder waren Italien (90 Studierende), Frankreich (88 Studierende), Türkei (70 Studierende), Tschechien (64 Studierende) und China (64 Studierende). Ins-gesamt sind am Campus 102 Nationen vertreten.

Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen an der UR

Im Frühjahr 2015 und vermehrt seit September 2015 wandten sich registrierte Flücht-linge an das IO und fragten nach Möglichkeiten der Aufnahme eines Fachstudiums und den akademischen wie sprachlichen Voraussetzungen hierzu. Die Mehrzahl konnte Dokumente vorlegen, die auf eine Hochschulzugangsberechtigung schließen lassen. Das größte Hindernis für die Aufnahme in das Fachstudium ist der Nachweis der Deutschkenntnisse. Um der Situation studierwilliger Flüchtlinge an der UR ange-messen zu begegnen, wurden deshalb im Herbst 2015 im IO folgende Maßnahmen ins Leben gerufen: Enge Vernetzung mit anderen Akteuren auf dem Campus, die in den Prozess der

Studienorientierung / Bewerbung / Zulassung eingebunden sind sowie mit auße-runiversitären Einrichtungen. Zeitnah musste geklärt werden, unter welchen Rah-menbedingungen v. a. ausländerrechtlicher und finanzieller Art sich die Flüchtlinge in Deutschland bewegen und in welcher Weise diese Rahmenbedingungen auf die Anbindung an der UR einwirken.

Einrichtung einer „Flüchtlingssprechstunde“ mit Orientierungsberatung. Pro Woche wurden durchschnittlich 5-10 Flüchtlinge in extra Terminen beraten. Daneben gab es tägliche Beratungen für ehrenamtliche Helfer und Multiplikatoren.

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International Office (IO)

Einrichtung eines Deutschkurses Niveau A1/A2 ab Dezember am ZSK im Lehrgebiet „Deutsch als Fremdsprache“ für Flüchtlinge mit nachgewiesener direkter Hochschul-zugangsberechtigung. Dieser Kurs mit 30 Stunden Unterricht pro Woche bringt die Teilnehmenden innerhalb von 16 Wochen (bis März 2016) auf das Sprachniveau, das die Zugangsvoraussetzung zum regulären studienvorbereitenden Deutschkurs-angebot an der UR darstellt. Von den über 80 Bewerbungen erfüllten 35 Kandida-ten die Voraussetzung der nachgewiesenen Hochschulzugangsberechtigung und konnten aufgenommen werden.

Vernetzung mit dem Mentoring-Programm von CampusAsyl: Das im September eh-renamtlich ins Leben gerufene Programm konnte seit November (bis Februar 2016) institutionell an das IO angebunden werden. Im Mentoring-Programm werden Flüchtlinge mit Studienwunsch in Zweierteams mit Regensburger Studierenden zu-sammengebracht. Das Programm unterscheidet zwischen dem Orientierungsmen-toring und dem DaF-Mentoring am ZSK mit speziellem Fokus auf Kommunikati-onstraining. Die nächste Stufe, das Fachmentoring, kommt zum Tragen, wenn die ersten Flüchtlinge ins Fachstudium einsteigen. Bis Ende 2015 wurden 50 Paare von Mentoren und Mentees gebildet.

Erstellen einer Homepage-Sektion mit einer Übersicht über die Angebote der UR für Flüchtlinge mit Studienwunsch.

Intensivsprachkurs für ausländische Austauschstudierende – ein Erfolgskonzept

Auch im akademischen Jahr 2015/16 bleiben die Zahlen der internationalen Aus-tausch- und Programmstudierenden anhaltend hoch (562 im Vergleich zu 569 im Vor-jahr). Rund 68 % kommen aus dem europäischen Raum, 10,5 % aus Nordamerika, 5% aus Lateinamerika, 15 % aus Asien und 1 % aus Australien. Das IO bietet seit mehr als zehn Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet Deutsch als Fremdspra-che am ZSK jedes Semester einen mehrwöchigen Deutsch-Intensivsprachkurs für diese Gruppe an. Neben Sprachunterricht enthält das Kursprogramm Betreuung, Orientie-rung am Campus und in der Stadt sowie Ausflüge in die Umgebung. 2015 nahmen 63 % aller Austausch- und Programmstudierenden am vorbereitenden Sprachkurs teil. Im Sommersemester 2015 betrug der Anteil sogar über 72 %. Bei mehr als 150 Teil-nehmenden pro Semester werden mittlerweile sieben Kurse von Niveau A1 bis C1 angeboten. Der Intensivsprachkurs ist ein wichtiges Marketing-Instrument gegenüber den Partneruniversitäten. Der Erfolg des Sprachkurses stellt das IO auch vor organisa-torische Herausforderungen, da sich die Ankunftsphasen und der Betreuungsaufwand für administrative Hürden der neuen Austauschstudierenden weit in die vorlesungs-freie Zeit hinein verlagert haben.

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III Studium und Lehre

Internationale Woche

Auch 2015 konnte das IO im Mai eine Internationale Woche am Campus mit verschie-denen Veranstaltungen rund um das Thema Studium im Ausland veranstalten. Den Auftakt gestaltete die Theatergruppe DINGS mit einem deutsch-englischen Improthea-ter. Im Mittelpunkt der Internationalen Woche stand eine Informationsmesse im Foyer des Audimax mit etwa 35 Länderständen, auf der die Austauschstudierenden ihr Hei-matland und ihre Heimatkultur vorstellten. Unterstützt werden die internationalen Stu-dierenden von Regensburger Rückkehrern vom Auslandssemester. Den Abschluss bil-dete ein Internationaler Abend in der Mensa.

Im Rahmen des Internationalisierungsprogramms für die bayerischen Hochschu-len wurde 2012 vom Bayerischen Wissenschaftsministerium ein Programm zur Gewin-nung internationaler Gastprofessoren für zeitlich begrenzte Lehr- und Forschungsauf-enthalte an bayerischen Universitäten aufgelegt mit dem Ziel die Internationalität der Lehre zu fördern. Die UR bekam daraus 2015 Mittel in Höhe von 50.000 €. Auf zwei universitätsinterne Ausschreibungen gingen 18 Bewerbungen über alle Fakultäten ver-teilt ein. 13 Anträge konnten zur Bewilligung vorgeschlagen werden. Kriterien für die Auswahl waren der Beitrag zur Internationalisierung der Lehre im jeweiligen Fach-gebiet, die wissenschaftliche Reputation der eingeladenen Gastwissenschaftler und ihre Einbindung in die Forschung des gastgebenden Instituts. Auch der Mehrwert, der durch die Einladung für die Weiterentwicklung der Partnerschaft zwischen der UR und der Herkunftsuniversität der eingeladenen Gastwissenschaftler erzielt wird, spielte eine Rolle, ebenso der Faktor Kosteneffizienz durch Ko-Finanzierung aus anderen Quel-len. 2015 konnten so neben fünf Gastprofessoren aus den USA eine Gastprofessorin aus Brasilien, jeweils ein Dozierender aus Australien und China, Lehrende aus drei EU-Ländern (Belgien, Großbritannien und Italien) sowie aus Russland gewonnen werden. Von diesem erweiterten Lehrangebot mit internationaler Ausrichtung profitieren Stu-dierende der Katholischen Theologie, der Rechtswissenschaft, der Wirtschaftswissen-schaften, der Psychologie, der Politikwissenschaft, der Geschichte, der Amerikanistik und der Germanistik. Das Programm ist bestens geeignet, das englischsprachige Lehr-angebot für Austauschstudierende an der UR zu bereichern.

Willkommensdienstleistungen für internationale Gastwissenschaftler – Service des Welcome Center

2015 waren 364 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der UR zu Gast, davon 163 neu angekommen. Entsprechend der Vielfalt der inhaltlichen Aus-richtung der Aufenthalte variiert auch deren Länge von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren. Rund 26 % kamen aus Westeuropa, 10 % aus Osteuropa, weitere

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International Office (IO)

36 % aus dem asiatischen Raum (einschließlich Nahost), 7 % aus Nordamerika und weitere 10 % aus Lateinamerika. Alle Fakultäten der UR profitierten von der Präsenz der internationalen Gäste, führend sind jedoch die Fakultäten für Chemie und Pharma-zie, Physik, Biologie und Vorklinische Medizin sowie Medizin.

Das Welcome Center im IO steht seit Mitte 2013 als zentrale Serviceeinrichtung für die internationalen Gäste an der UR zur Verfügung, finanziell ermöglicht durch die Einwerbung von Mitteln zur Verbesserung der Willkommensdienstleistungen im Rah-men des Programms „Internationalisierung der Hochschulen“ des bayerischen Wissen-schaftsministeriums. Dieses Projekt konnte Ende 2015 für weitere drei Jahre verlängert werden. Somit können die internationalen Gäste in den Phasen vor der Einreise, bei der Ankunft und während des Aufenthalts sowie auch in der Ausreisephase zu The-men wie Visumserteilung, Aufenthaltstitel, Unterkunft, Krankenversicherung, Leben in Regensburg, Deutschkurse, Rente und Steuern beraten und unterstützt werden. Das Informationsangebot für Gastwissenschaftler und ihre Gastgeber liegt zweisprachig (Deutsch und Englisch) auf der Homepage des IO vor. Das Veranstaltungsprogramm zur Integration der Gäste auf dem Campus und in der Stadt mit mehreren Angeboten im Monat wird sehr gut angenommen. Jedes Semester werden die neu Angekomme-nen in einer „Welcome Reception“ im Haus der Begegnung durch den Präsidenten der Universität willkommen geheißen.

Zusätzliche Maßnahmen umfassen die zentrale Erfassung der vor Ort anwesenden Promovenden und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, damit der Kontakt mit dieser Gruppe gepflegt und die Angebote des Welcome Centers kommuniziert werden können.

Internationales Hochschulmarketing

Im Rahmen der gemeinsamen Initiative der International Offices der bayerischen Uni-versitäten und Hochschulen für das Internationale Hochschulmarketing, die vom Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst finanziell unter-stützt wird, präsentierten sich die bayerischen Hochschulen auf internationalen Netz-werkkonferenzen mit begleitenden Bildungsmessen, seit 2013 federführend vom IO koordiniert.

Im März nahm das IO an der Jahreskonferenz der „Asia-Pacific Association for Inter-national Education“ (APAIE) in Beijing teil und vertiefte die Kontakte mit den Partner-universitäten in der Region, v. a. in Peking, Shanghai und Hong Kong. Die Teilnahme an der Jahreskonferenz der „Association of International Educators“ (NAFSA) im Mai in Boston, USA, diente neben der Pflege der bestehenden Austauschbeziehungen mit sieben Partnern auch dem Aufbau von zwei neuen Partnerschaften, für die im Nach-gang zur Konferenz die Austauschabkommen geschlossen werden konnten. Im wei-

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III Studium und Lehre

teren Jahresverlauf nahm das IO an der Konferenz der „European Association of Inter-national Education“ (EAIE) im September 2015 in Glasgow teil, wo Kontakte zu drei neuen europäischen und einem kanadischen Partner geknüpft wurden.

http://www.uni-regensburg.de/international

Elitenetzwerk Bayern

Das Elitenetzwerk Bayern (ENB) ermöglicht den Universitäten, für exzellente Studie-rende und Graduierte ein, die besonderen Fähigkeiten der Teilnehmenden förderndes und forderndes Angebot einzurichten. In Elitestudiengängen werden besonders leis-tungsfähige und leistungsbereite Studierende für die Spitzenforschung oder für Füh-rungspositionen in der Berufswelt qualifiziert. Diese Studiengänge sind in der Regel als Masterstudiengänge konzipiert. In internationalen Doktorandenkollegs wird hervorra-genden Hochschulabsolventinnen und -absolventen eine anspruchsvolle, strukturierte Doktorandenausbildung geboten, die auf im internationalen Vergleich exzellenter For-schung aufbaut und mit einem internationalen PhD-Grad oder einem Äquivalent ab-schließt. Die UR ist an folgenden laufenden Projekten des ENB beteiligt:

Projekt Sprecher- Universität

beteiligte Professorinnen und Professoren der UR

Elitestudiengang / Doktorandenkolleg

Honors-Wirtschafts- wissenschaften

Regensburg Prof. Dr. Michael Dowling Prof. Dr. Lutz Arnold Prof. Dr. Günther Pernul

Elitestudiengang

Osteuropastudien LMU München Prof. Dr. Rainer Arnold Prof. Dr. Ulf Brunnbauer Prof. Dr. Klaus Buchenau Prof. Dr. Doorothee GelhardProf. Dr. Alexander GraserProf. Dr. Björn Hansen Prof. Dr. Jürgen Jerger Prof. Dr. Sabine Koller Prof. Dr. Walter Koschmal Prof. Dr. Rainer Liedtke Prof. Dr. Marek Nekula

Elitestudiengang

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Elitenetzwerk Bayern

Projekt Sprecher- Universität

beteiligte Professorinnen und Professoren der UR

Elitestudiengang / Doktorandenkolleg

Experimental and Clinical Neurosciences

Regensburg Prof. Dr. Ulrich Bogdahn Prof. Dr. Björn Brembs Prof. Dr. Veronica Egger Prof. Dr. Peter Flor Prof. Dr. Mark Greenlee Prof. Dr. Herbert Jägle Prof. Dr. Eugen Kerkhoff Prof. Dr. Brigitte Kudielka Prof. Dr. Andreas Mühlberger Prof. Dr. Inga Neumann Prof. Dr. Rainer Rupprecht Prof. Dr. Stephan Schneuwly Prof. Dr. Wilhelm Schulte-Mattler Prof. Dr. Rainer Straub Prof. Dr. Ernst Tamm Prof. Dr. Bernhard Weber Prof. Dr. Robert Weißert Prof. Dr. Christian Wetzel

Elitestudiengang

Physik mit integriertem Doktorandenkolleg

Erlangen / Nürnberg

Prof. Dr. Christoph Strunk Elitestudiengang

Aisthesis. Historische Kunst- und Literatur-diskurse

Eichstätt- Ingolstadt

Prof. Dr. Christoph Wagner Prof. Dr. Christian Kunze

Elitestudiengang

Evidence-Based Economics

LMU München Prof. Dr. Andreas Roider Doktorandenkolleg

Topologische Isolatoren

Würzburg Prof. Dr. Dieter Weiss Doktorandenkolleg

Receptor Dynamics: Emerging Paradigms for Novel Drugs

Würzburg Prof. Dr. Armin Buschauer Doktorandenkolleg

https://www.elitenetzwerk.bayern.de

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IV

Institutionen und Einrichtungen

Universitätsbibliothek (UB) · · · · · · · · · · · · · · · · · · 195

Rechenzentrum (RZ) · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 205

Koordinationsstelle Chancengleichheit & Familie · · · · · · · 219

Alumni-Aktivitäten · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 224

kultUR – campus creativ · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 225

Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz · · · · · · · · · · · · 231

Technische Zentrale (TZ) · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 239

Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau · · · 244

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Universitätsbibliothek (UB)

Die UB, Zentrale Einrichtung der UR, ist die größte wissenschaftliche Bibliothek in der Region. Ihre Aufgabe ist es, eine umfassende und hochwertige Literatur- und Informa-tionsversorgung für Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung bereitzustellen. Die UB versteht sich als Partner der Stadt Regensburg und der Region Ostbayern. Als öf-fentliche wissenschaftliche Bibliothek steht sie allen zur Verfügung, die wissenschaft-liche und fachliche Informationen suchen. Die Benutzung ist gebührenfrei. Mit knapp 4 Mio. Büchern und Zeitschriften und einem wachsenden Angebot von derzeit rund 500 000 wissenschaftlichen elektronischen Volltexten ist es zentrales Anliegen der UB, die Literatur- und Informationsversorgung zu gewährleisten.

Seit ihrer Gründung 1964 ist die UB aktiv an innovativen Entwicklungen beteiligt. Sie arbeitet intensiv mit anderen Bibliotheken auf regionaler, nationaler und interna-tionaler Ebene zusammen. Sie entwickelt und betreibt Dienstleistungen in den Berei-chen Erschließung, Veröffentlichung und Informationsversorgung. Kennzeichnend ist der serviceorientierte Einsatz der modernen Informationstechnik. Eine ihrer Aufgaben sieht die UB darin, den Wandel einer zunehmend digitalisierten Informationslandschaft aktiv zum Nutzen ihrer Nutzer mit zu gestalten. Sie entwickelt dazu neue benutzer-freundliche Dienste, die den Zugang zu elektronischen Medien erleichtern. Mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB), der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) und dem Datenbank-Infosystems (DBIS) trägt die UB zur nationalen und interna-tionalen Informationsinfrastruktur bei. Im Bereich Digitalisierung ist sie seit sieben Jah-ren an EU-Projekten beteiligt.

Beispielhaft seien folgende Ziele der UB genannt: Unterstützung für Forschung und Lehre durch ein aktuelles und umfangreiches Li-

teratur- und Informationsangebot Stärkung der Bibliothek als Lernort mit kompetenter Fachberatung Bereitstellen einer Infrastruktur für das elektronische Publizieren und Unterstützung

bei der Gründung von Open-Access-Journalen Einrichten und Betreiben virtueller Forschungsumgebungen Ausbau des elektronischen Medienangebots Mitarbeit an informationswissenschaftlichen Projekten, wie dem EU-Projekt

„eBooks on Demand“ oder dem DFG-Projekt „Open Access-Publizieren“ Unterstützung von Forschung und Lehre durch hochwertige Digitalisierungsdienst-

leistungen

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IV Institutionen und Einrichtungen

Förderung der Kooperation zwischen Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens aus Stadt und Region Regensburg zur Nutzung von Syner-gien und Abstimmung gemeinsamer Dienstleistungen

Fachreferate und Teilbibliotheken

Die Arbeit in den Fachreferaten ist geprägt einerseits von einer professionellen Infor-mationsvermittlung durch Lehre, Schulungen, Beratung und Fachrecherche und ande-rerseits durch ein bedarfsgerechtes Bestandsmanagement.

Informationskompetenz und Informationsvermittlung Im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Schulungskonzept „Erfolgsbaustein Biblio-thek“ erstmalig umgesetzt wurde, konnten die Teilnehmerzahlen des fachspezifischen Grundbausteins „Bib for Beginners“ und des aufbauenden Bausteins „Bib Advanced“ 2015 durch verstärkte Integration der Schulungen in Lehrveranstaltungen um rund 25 % gesteigert werden. Im Bereich der Medizin wurde ein Großteil der Schulungen als Pflichtveranstaltungen in das Curriculum der Medizin aufgenommen. Die Schu-lungspalette wurde auch den Studienberatungs- und Koordinierungsstellen vorgestellt. 862 Studierende in 54 fachspezifischen Einführungsschulungen nahmen das Angebot „Bib for Beginners“ wahr, 779 Studierende an 41 Terminen das Modul „Bib Advan-ced“. An weiteren fachspezifischen Schulungen, wie Datenbankschulungen, Schulun-gen für Schüler sowie sonstigen Schulungen wurden in den Fachreferaten zusätzlich 23 Veranstaltungen mit insgesamt 583 Teilnehmenden durchgeführt. Im Sommerse-mester bot die UB zum zehnten Mal in Kooperation mit dem Institut für Information

Organisatorische Form der in den Fachreferaten durchgeführten Schulungen.

71,7%  

28,3%  &Eigenständige  Bibliotheksveranstaltung  

1Integrierte  Einheit  in  universitärer  Lehrveranst.  

71,7%  

28,3%  &Eigenständige  Bibliotheksveranstaltung  

1Integrierte  Einheit  in  universitärer  Lehrveranst.  

71,7%  

28,3%  &Eigenständige  Bibliotheksveranstaltung  

1Integrierte  Einheit  in  universitärer  Lehrveranst.  

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Universitätsbibliothek (UB)

und Medien, Sprache und Kultur (I:IMSK), sowie mit dem Institut für Germanistik, die Studieneinheit Informationskompetenz als Lehrveranstaltung an.

Fachliche Ausrichtungen der in den Fachreferaten durchgeführten Schulungen.

Naturwissen-­‐scha.en/  Medizin/  

Mathema5k  19%  

Geistes-­‐wissenscha.en  

57%  

Sozial-­‐,  Wirtscha.s-­‐

wissenscha.en,  Jura  24%  

Der gemeinsam mit dem Rechenzentrum entwickelte, tutoriell begleitete GRIPS-Kurs „Fit fürs Studium“, der den Studierenden in sechs Wochen Basiskompetenzen (re-cherchieren, lernen, präsentieren, schreiben und zitieren) vermittelt, wurde zum drit-ten Mal angeboten.

BestandsmanagementDie notwendige Studienliteratur konnte mit Hilfe von Studienzuschüssen und Sonder-mitteln der Siemensstiftung in den meisten Fächern beschafft werden. Aufgrund sta-gnierender Etats der Teilbibliotheken bei steigenden Kosten wird die Ausstattung mit Forschungsliteratur zunehmend schwieriger. Auch 2015 mussten Zeitschriften und Datenbanken, v. a. im Bereich der Naturwissenschaften, abbestellt werden. Mit Son-dermitteln konnten die wichtigsten deutschsprachigen E-Book-Pakete beschafft wer-den.

Ebenfalls aus Sondermitteln konnten für einige Teilbibliotheken mobile White-boards beschafft werden. Damit stehen außer im Infozentrum der Zentralbibliothek auch in den Lesesälen Wirtschaft, Physik und Mathematik sowie im StATUR des UKR

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IV Institutionen und Einrichtungen

SMART-Boards zur Verfügung, die als Tafel, Beamer oder Touchscreen v.  a. für die Gruppenarbeit genutzt werden können.

Ende 2015 fand im Lesesaal Recht  II eine größere Renovierungsaktion statt: Die Stromversorgung wurde verbessert und ein neuer Teppichboden verlegt.

RDA – Ein neues Regelwerk für die KatalogisierungMit Beginn des vierten Quartals 2015 wurde auf nationaler Ebene ein neues Regelwerk für die Katalogisierung eingeführt: RDA (Resource Description and Access) berücksich-tigt neue Publikationsformen, Informationsumgebungen und -technologien, auch im Hinblick auf Metadaten und das Semantic Web. Damit zum Jahresbeginn 2016 die ge-samte Neukatalogisierung mit dem neuen Standard erfolgen konnte, wurden v. a. die Mitarbeiter in den Teilbibliotheken, in denen die Medien bestellt und katalogisiert wer-den, intensiv geschult.

OberpfalzbibliographieFür die Oberpfalzbibliographie stand 2015 im Zeichen der retrospektiven Titelerschlie-ßung, so dass ein enormer Zuwachs an Titelaufnahmen erzielt werden konnte. Die Zusammenarbeit mit der Staatlichen Bibliothek Regensburg wurde intensiviert. Auch wurde der Webauftritt inhaltlich überarbeitet und neu gestaltet, um Informationen zur Bibliographiearbeit sichtbarer zu machen.

Benutzungsservice

Nutzung der Lesesäle und Ausleihen2015 ist die Zahl der Lesesaalbesuche im Vergleich zum Vorjahr (3 058 960) erneut an-gestiegen, auf 3 137 391. Die starke Nutzung ist v. a. auf die umfangreichen Öffnungs-zeiten zurückzuführen. Die aus Studienzuschüssen finanzierten verlängerten Öffnungs-zeiten am Abend und am Wochenende konnten aufrechterhalten werden. Insgesamt waren die 13 Lesesäle 970,5 Stunden in der Woche geöffnet. Auch die verlängerten Öffnungszeiten in der Aus- und Fernleihe, der Lehrbuchsammlung sowie der zentra-len Information konnten, unterstützt durch Studienzuschüsse, beibehalten werden. Bei den Ausleihen aus dem Magazin und der Studentenbücherei ist ein Rückgang auf 322 241 Ausleihen festzustellen (Vorjahr: 347 120). Ähnliches gilt für die Nutzung der Bestände in der Lehrbuchsammlung mit 242 570 Ausleihen (Vorjahr: 256 927).

Der Regensburger Katalog zählt mit knapp 4,2  Mio. Rechercheanfragen zu den meistgenutzten Diensten der UB. Angestiegen ist die mobile Nutzung des Katalogs. So hat sich die Zahl der Aufrufe mit mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablets) im Ver-gleich zum Vorjahr um ca. 20 000 auf 138 589 erhöht.

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Universitätsbibliothek (UB)

Fernleihe und DokumentlieferungDie Zahl der Fernleihbestellungen von Benutzern der UB ist auf 37 813 zurückgegan-gen (Vorjahr: 40 611). Ein Grund dürfte in der mit Hilfe der Studienzuschüsse verbes-serten Literaturversorgung liegen. Die UB ist auch als Lieferbibliothek mit 26 736 ge-lieferten Monographien und 6 961 gelieferten Aufsatzkopien in der Fernleihe aktiv. Mit etwa 3 700 gelieferten Aufsätzen aus E-Zeitschriften gehört die UB zu den meist gebenden Bibliotheken im Bibliotheksverbund Bayern (BVB). 2015 hat die UB an der Konzeption der neu im BVB eingeführten Fernleihe von E-Books mitgewirkt und deren Umsetzung als Pilotbibliothek unterstützt. Ergänzend zur Fernleihe war die UB 2015 als Lieferbibliothek bei dem Dokumentlieferdienst subito aktiv.

Information und Vermittlung von InformationskompetenzIm Bereich der Kundenberatung und der Vermittlung von Informationskompetenz hat die UB ein umfangreiches Dienstleistungsangebot offeriert. So hat sie 2015 allein in der Zentralbibliothek 248 Führungen bzw. Schulungen mit 5 408 Teilnehmenden durchge-führt. Ergänzt wurde dieses zentrale Angebot durch fachspezifische Schulungsveranstal-tungen in den Teilbibliotheken (s. o. Fachreferate und Teilbibliotheken). Auf großes Inte-resse sind die 27 Schulungen zur Nutzung des mit Campuslizenz verfügbaren Literatur-verwaltungsprogramms Citavi gestoßen, die von 314 Teilnehmenden besucht wurden. Auch die Citavi-Sprechstunde stieß 2015 mit 33 Beratungen auf Interesse.

Bei den Schülerinnen und Schülern wurden zusätzlich zur „klassischen Führung“ themenbezogene Schulungen (Module „Fit for Bib“ und „eBib“) nachgefragt. Erfreu-lich ist die erfolgreiche Kooperation der UB mit anderen Regensburger Bibliotheken in der Arbeitsgemeinschaft „Regensburger Bibliotheken für Schulen“, die im Rahmen eines Modulangebots die Vermittlung von Lese-, Medien-, Bibliotheks- und Informati-onskompetenz in Schulen zum Ziel hat. Die enge Zusammenarbeit kommt in der Ko-operationsvereinbarung von UR, OTH und Beruflicher Oberschule zum Ausdruck.

Ergänzend zu den Schulungsveranstaltungen und Führungen bietet die UB mit verschiedenen E-Tutorials und einem Audio-Guide neue Wege zur Vermittlung ihres Dienstleistungsspektrums an.

Bibliothek als LernortDie in den letzten Jahren vorgenommenen Verbesserungen beim Angebot an Lernräu-men für Einzel- und Gruppenarbeit fanden bei den Studierenden Zuspruch. Sowohl in der Zentralbibliothek als auch in den Teilbibliotheken wurden die Einzelarbeitsplätze, die in zunehmendem Maße für das Arbeiten mit mobilen Endgeräten aufgerüstet wur-den, als auch die Gruppenarbeitsräume gut genutzt. Großer Andrang herrschte bei den 20 Arbeitskabinen (Carrels) in der Zentralbibliothek für die Tagesnutzung und bei den 19 Carrels, die für das Verfassen von Abschlussarbeiten für einen längeren Zeit-raum reserviert werden können.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Elektronische Angebote

Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)Seit Jahren gehört die von der UB entwickelte EZB, in der wissenschaftliche Volltext-zeitschriften schnell und einfach nutzbar sind, zum Dienstleistungsprofil. Die EZB war in 613 Partnerbibliotheken im In- und Ausland im Einsatz. Insgesamt konnte sie 2015 ca. 11,7 Mio. Nutzungen von Titellinks vorweisen. An der UR war die Nutzung der elektronischen Zeitschriften in der EZB mit 148 880 Titelnutzungen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (148 012). Parallel zur EZB wurden elektronische Zeitschriften auch intensiv über den von der UB betriebenen EZB-Linkingdienst genutzt, der es er-möglicht, auf der Grundlage der Daten aus der EZB während einer Literaturrecherche in Fachdatenbanken oder Virtuellen Fachbibliotheken Zeitschriftenaufsätze direkt auf-zurufen. 2015 bot der EZB-Linkingdienst 29,4 Mio. Verlinkungen an.

Auch der für die Onlineabfrage von Fernleihdaten geschaffene EZB-Webservice er-freut sich 2015 mit 105 219 Anfragen (Vorjahr: 92 379) großer Nachfrage. Die Zahlen belegen, dass die EZB bei der Realisierung der Fernleihe aus E-Zeitschriften bundesweit eine zentrale Rolle spielt. 2015 wurden die Exportfunktionen optimiert und um das Format KBART erweitert sowie ein Responsive Webdesign für die Nutzung auf mobi-len Endgeräten entwickelt. Am 15.4.2015 hat die UB die Arbeit in dem von der DFG geförderten Projekt „OA-EZB: Open-Access-Services der Elektronischen Zeitschriftenbi-bliothek“ aufgenommen. Zunächst soll der EZB-Linkingdienst um Open-Access-Publi-kationen, die auf institutionellen Repositorien, wie etwa auf Publikationsservern von Hochschulen veröffentlicht sind, erweitert werden.

Datenbank-Infosystem (DBIS)Durch die verstärkte Kooperation mit inzwischen 303 Bibliotheken konnte dieses von der UB entwickelte Datenbank-Infosystem, in dem etwa 11 500 frei zugängliche und lizenzpflichtige Literatur-, Fach- und Faktendatenbanken zur Nutzung bereitstehen, über 9,1 Mio. Datenbankaufrufe aufweisen. In der UR standen 472 lizenzierte und knapp 4 600 frei zugängliche Datenbanken im Datenbank-Infosystem zur Verfügung. 2015 ist die Anzahl der Datenbankaufrufe in der UR mit 102 760 höher als im Vorjahr (97 325).

Elektronisches Publizieren

PublikationsserverAls eine zentrale Publikationsplattform der UR betreibt die UB den Publikationsserver. Dort können Forschende ihre Veröffentlichungen nachweisen und mit einer frei ver-fügbaren elektronischen Kopie anreichern. Auch bisher unveröffentlichtes Material,

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Universitätsbibliothek (UB)

wie etwa Hochschulschriften, Tagungsbeiträge oder Forschungsdaten können hier ver-öffentlicht werden. 2015 wurden 1 650 neue Einträge angelegt (davon 728 mit Erst-veröffentlichungsdatum 2015). Insgesamt wurde bei 761 (46 %) der Einträge ein frei zu nutzender Volltext zur Verfügung gestellt, bei den aktuellen Publikationen sogar bei 523 (71 %). Die Sichtbarkeit des Publikationsservers zeigt sich u. a. in der Nutzung von Volltexten: 2015 gab es 817 106 Downloads. Im „Open Access Repository Ran-king“ der Humboldt-Universität zu Berlin steht der Publikationsserver der UR 2015 auf Platz 1 von insgesamt 180 Repositorien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit 89 von 100 möglichen Punkten erzielte der Publikationsserver der UR dabei den Höchstwert. Der Publikationsserver dient auch zum Nachweis von Veröffentlichungen für Forschungsförderer, wie etwa die EU oder die DFG (mit Bestätigung, dass die För-derbedingungen bezüglich der Veröffentlichung eingehalten werden).

PublikationsfondsBereits im fünften Jahr verwaltet die UB einen Publikationsfonds, zu einem Großteil von der DFG gefördert. Aus diesem zentralen Fonds werden anfallende Gebühren für Veröffentlichungen in Open Access-Zeitschriften übernommen. Insgesamt konnten dadurch für 95 Artikel finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Die geförderten Publi-kationen sind unter http://oa.uni-regensburg.de nachgewiesen und zusätzlich zur Ver-lagsveröffentlichung auf dem Publikationsserver frei zugänglich.

Weitere Open Access PublikationsplattformenBei der Herausgabe von Open Access-Zeitschriften übernimmt die UB die technische Umsetzung. So erschienen 2015 Ausgaben der Zeitschriften Kunstgeschichte – Open Peer Reviewed Journal, Current Objectives of Postgraduate American Studies (COPAS) und Bibliometrie – Praxis und Forschung. In das Portal „Regensburger Beiträge zur Hei-matforschung“ wurden 2015 neue Bände der gleichnamigen Schriftenreihe sowie Ver-öffentlichungen zu diesem Thema publiziert.

InformationstechnikIm Rahmen eines Praxisseminars des Lehrstuhls für Medieninformatik wurden 2015 folgende Projektarbeiten durchgeführt, die in die Internetpräsenz der UB eingebettet werden sollen: Multimedia-Aufbereitung Hoerburger-Reisen, Transkriptions-Werkzeug Hoerburger-Aufnahmen, Altmetrics für den Publikationsserver und Visualisierung und Reporting Bibliotheksausleihen.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Digitalisierung und MultiMediaZentrum (MMZ)

Neu im Bereich Digitalisierung ist die Beratung von Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern sowie die Erschließung und Bereitstellung für die Arbeit mit digitalisierten Texten im Rahmen der Digital Humanities. Die UB pilotiert hier mit der Universität Inns-bruck auf Basis der Plattform Transkribus.

eBooks on Demand, ein Angebot, das von einem stetig wachsenden Netzwerk von inzwischen 37 europäischen Bibliotheken getragen ist, wird fortgeführt und bietet die Digitalisierung gemeinfreier Titel in ihren Katalogen zu einem günstigen Preis.

Unter der Federführung des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) ist die UB technischer Partner in zwei Projekten, dem DFG-Projekt GeoPortOst (Digitalisie-rung, Georeferenzierung und Präsentation von ca. 900 „versteckten Karten“) und dem Projekt „Jüdische deutschsprachige Periodika aus dem östlichen Europa. Digitalisierung und Dokumentation historischer Zeitungen, Volkskalender und bildlicher Darstellun-gen osteuropäischer Juden“.

Mit Mitteln aus den Projekten und zusätzlichen zentralen Mitteln konnten zwei neue Scanner beschafft, die Workflow-Software erweitert und zwei Server für die Tex-terkennung, für Antiqua- und Frakturschriften eingerichtet werden. Das Angebot an Selbstbedienungsscannern konnte mit Studienzuschüssen um drei weitere Stationen im PT-Gebäude ergänzt werden.

Das Angebot des MMZ wurde durch die Anschaffung eines neuen Mikrofilm- und Mikrofichescanners verbessert, das auch Mikroverfilmungen von Frakturschriften und Handschriften digitalisieren kann.

Im August konnte der Werbefilmbestand des Regensburger Archivs für Werbe-forschung durch ein Geschenk der Firma Witt Weiden in Form von 136 digitalisierten Werbefilmen des Versandhauses (1957–1997) vergrößert werden. Eine Filmprodukti-onsfirma verwendete einen Pepsi Cola-Hörfunkspot von 1959 für das deutsche Film-drama „Im Labyrinth des Schweigens“.

Medienbearbeitung

Erschießung 2015 war geprägt von der im Winter erfolgten Umstellung auf das neue Katalogisie-rungsregelwerk RDA (Resource Description and Access) zur Erschließung von Ressour-cen in Bibliotheken, Archiven und Museen. RDA ist auf die digitale Welt ausgerichtet und bietet einen flexiblen Rahmen zur Beschreibung sowohl von analogen als auch von digitalen Ressourcen. Die Umstellung setzte Schulungen von ca. 85 Katalogisie-rern – an der UB wie an zugeordneten wissenschaftlichen Bibliotheken voraus.

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Universitätsbibliothek (UB)

2015 stand über den Regensburger Katalog ein Bestand von 5 289 392 Medien in konventioneller Form (Bücher, Zeitschriftenbände, audiovisuelle Medien und CD-ROMs) und 742 143 E-Books zur Verfügung. Davon sind in der UB 3 414 451 konven-tionelle Medien vorhanden. Die Aktualisierung des Bestandes wurde weiter betrieben: so wurden in Absprache mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern 26 603 veraltete oder dauerhaft in elektronischer Form vorhandene Bände ausgesondert.

50 Jahre Regensburger Verbundklassifikation (RVK) Der RVK ist heute der größte Klassifikationsverbund im deutschsprachigen Raum, von Beginn an betreut von der UB. Die RVK-Fachkoordination und das Sachgebiet IT-Dienste führen Projekte zur Weiterentwicklung. So erfolgte ein Upgrade des Portals http://rvk.uni-regensburg.de (Freischaltung im Januar 2016).

Ebenfalls abgeschlossen wurde das Projekt RVK-GND-Verknüpfung (GND  = Ge-meinsame Normdatei) sowie die Umstrukturierung der RVK-Datenbank zu einer Norm-datei, deren wichtigstes Merkmal ein persistenter Identifier darstellt, technische Vor-aussetzung für maschinell zu verarbeitende Update-Lieferungen.

Die Inhalte der Redaktionsdatenbank wurden zum 15.03.2015 in eine neue Struk-tur überführt: Texte sind durchgängig in die UTF-8 Zeichenkodierung konvertiert, Hie-rarchiebeziehungen werden über Identnummern hergestellt und Registereinträge sind mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) verknüpft. Genauere Informationen unter: http://rvk.uni-regensburg.de/api_2.0/marcxml.html

Medienbestand

Die für den Erwerb von Medien zur Verfügung stehenden Mittel wurden im Bereich Monographien wieder durch die Unterstützung der Carl Friedrich von Siemens Stif-tung erhöht. Auch die Fakultäten unterstützen die UB. So wurden im Monographien-bereich – insbesondere bei den Lehrbüchern – die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 40 % erhöht. Für eine bessere Planbarkeit und eine gesicherte Literaturversor-gung für die Forschung wäre die Zurverfügungstellung von Landesmitteln in entspre-chender Höhe Voraussetzung, die seit Jahren stagnieren. Sorge bereitete auch der tiefe Einschnitt bei den Mitteln, die das UKR zur Verfügung stellt. Hinzu kamen 2015 die ungünstigen Wechselkurse zum US-Dollar, zum Schweizer Franken und zum Briti-schen Pfund. Die Ausgaben im Zeitschriftenbereich erhöhten sich trotz massiver Ab-bestellungen um 12 %. Ähnlich verhielt es sich bei den Datenbanken. Die Ausgaben im Printbereich (Monographien, Zeitschriften, Buchbinder) hielten sich mit 47,02 % und im elektronischen Bereich (Datenbanken, E-Journals, E-Books) mit 46,66 % na-hezu die Waage. Der Anteil von Print- und elektronischen Medien bei den sonstigen

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IV Institutionen und Einrichtungen

Fortsetzungen (insgesamt 6,05 %) lässt sich kaum messen, da dort viele P+O-Bundles enthalten sind.

Ausstellungen

Einen bedeutenden Zuwachs zu ihrem Bestand feierte die UB mit der Ausstellung „Sammeln und Bewahren 1955–2015: Ein Sprachwissenschaftler gibt seine Bücher an die UB Regensburg“ (27.06.2015 – 30.09.2015). Prof. emer. Dr. Herbert Brekle (Allgemeine Sprachwissenschaft) vermachte der UR 450 Bände aus seiner Sammlung (Schwerpunkt: Grammatiken alter Sprachen), prachtvolle seltene Bücher von 1516 bis zum 18. Jahrhundert (z. B. mit Druckermarken des Aldus Manutius).

Die Ausstellung „Vom Porzellan zum Papier: Das graphische Oeuvre von Gottlieb Friedrich Riedel“ (22.10.2015–10.04.2016) konzentriert sich auf einen Querschnitt durch die graphischen Arbeiten Riedels, präsentiert aber auch einige seiner Porzellan-malereien. Gottlieb Friedrich Riedel (1724–1784) war einer der berühmtesten Porzel-liner seiner Zeit, in seinen letzten Lebensjahren entstand sein graphisches Werk, wel-ches zahlreiche Druckvorlagen und Illustrationen umfasst.

http://www.uni-regensburg.de/bibliothek

Monographien 1.121.645Datenbanken 491.625Elektronische Zeitschriften 1.399.761Printzeitschriften 1.119.773Fortsetzungen 295.089Bindekosten 45.580E-Books 382.423AV-Materialien 6.390Sonstiges 12.031

Monographien  23,01%  

Datenbanken  10,09%  

Elektronische  Zeitschri<en  28,72%  

Printzeitschri<en  22,97%  

Fortsetzungen  6,05%  

Bindekosten  0,94%  

E-­‐Books  7,85%  

AV-­‐Materialien  0,13%   SonsLges  

0,25%  

Verteilung der Ausgaben.

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Rechenzentrum (RZ)

Das RZ ist als Zentrale Einrichtung der UR für die Bereitstellung der IT-Dienste für die UR und das UKR verantwortlich. Dazu gehören u. a.: die Beschaffung von Hard- und Software sowie die Instandsetzung defekter Systeme die Konzeption eines Standardarbeitsplatzes unter MS-Windows und Linux der Betrieb der öffentlichen Computerarbeitsplätze (CIP-Pools) der Aufbau, die Pflege und die Weiterentwicklung des Datennetzes die Bereitstellung eines Zuganges zum Deutschen Forschungsnetz und zum Internet der Betrieb und die Weiterentwicklung des zentralen Identitymanagement-Systems der Betrieb der zentralen Server und Dienste wie Collaborationsystem, Fileservice,

lokaler Hochleistungsrechner, Webserverinfrastruktur, Backup- und Archivdienst der Betrieb des Druckzentrums mit Hochleistungskopierern und Plottern die Federführung bei der Studienbegleitenden IT-Ausbildung die Betreuung der Studierenden der Betrieb und die Weiterentwicklung der zentralen E-Learning bzw. E-Prüfungs-

plattformen die Erbringung von Multimediadiensten der operative Betrieb der Systeme für die Krankenversorgung am UKR

Einen der Schwerpunkte des Jahres bildete der Umzug der gesamten Server- und Spei-cherdienste auf neue Hardware, der weitgehend abgeschlossen werden konnte.

Kurz vor Jahresschluss hat das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst nach zehn Jahren den Bauantrag für die Erneuerung des Da-tennetzes genehmigt. Mit dem aktuell laufenden Austausch der aktiven Netzkompo-nenten und der erfolgreich abgeschlossenen Neugestaltung des Datennetzbackbones sind wesentliche Weichen für die Zukunft des Datennetzes an der UR gestellt.

Lehr- und Kursangebot

Neu im Fortbildungsangebot mit 79 kostenfreien IT-Schulungen für Bediensteten der UR waren „Elektronische Prüfungen entwerfen, erstellen und durchführen“, „Wie ge-stalte ich ein Projekt mit MS Project?“ sowie zwei Schulungen zur sinnvollen Nutzung von Windows 10. Für die 15 Auszubildenden der UR wurde ein einwöchiger Office-Kurs durchgeführt.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Ergänzend zum Fachstudium vermittelt die Studienbegleitende IT-Ausbildung stu-dien- und berufsorientierte Schlüsselkompetenzen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien und der Gestaltung digitaler Medien, Voraussetzung für die selbstorganisierte Gestaltung von Lernprozessen. Ein Großteil der BA- und MA-Studiengänge erkennt die Leistungen aus der Studienbegleitenden IT-Ausbildung als Wahlfach an. In einigen Studiengängen werden diese Leistungen im Rahmen der Pflichtmodule anerkannt. 2015 wurden 126 Kurse mit 2 640 Studierenden durchge-führt, viele Kurse waren überbucht. Auch 2015 wurde das Präsenzangebot durch vir-tuelle Kurse ergänzt: Onlineangebot mit 17 RZ-Kursen. 2015 wurde neben organisa-torischen Anpassungen eine Änderung der Studienordnung sowie ein neuer Modulka-talog erarbeitet und von den zuständigen Gremien beschlossen. Zum Wintersemester 2015/16 erfolgte die Umsetzung.

Seit dem Wintersemester 2014/15 wurden zur Mittagszeit Webinare organisiert, in denen Experten und Expertinnen der UR in 30-minütigen Vorträgen aktuelle IT-The-men (IT@Lunch) bzw. Forschungsthemen (Science@Lunch) populärwissenschaftlich vorstellten. Die Vorträge konnten live vom Arbeitsplatz aus mitverfolgt werden, mit der Möglichkeit, im Anschluss via Chat Fragen zu stellen. Die Aufzeichnungen der Veran-staltungen in der RZ-Mediathek wurden rund 1 500 (IT@Lunch) bzw. 1 000 mal (Sci-ence@Lunch) abgerufen.

Landesweiter Betrieb der Basiskomponente BayZeit

Beim Einsatz des landesweiten Zeiterfassung- und Zeitmanagementsystems für alle Behörden des Freistaates Bayern sind aufgrund besonderer Gegebenheiten an den bayerischen Hochschulen Anpassungen und Erweiterungen erforderlich. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (BStMBW) unterstützt das RZ zusammen mit der im Landesamt für Finanzen beheima-ten Servicestelle alle dem BStMBW nachgeordneten Einrichtungen bei der Einführung von BayZeit und betreibt die für das System notwendige zentrale IT-Infrastruktur. Zum 31.12.2015 erfolgte die Zeiterfassung an 16 Einrichtungen bzw. 21 Standorten mit BayZeit, eine Steigerung von etwa 75 % im Vergleich zum Vorjahr. 2015 kamen fol-genden Einrichtungen hinzu: Staatliche Bibliothek Neuburg an der Donau, Staatliche Bibliothek Regensburg, Sammlung Goetz München, Die Neue Sammlung München, Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns, Staatsinstitut für Schulquali-tät und Bildungsforschung, Staatsinstitut für Frühpädagogik.

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Rechenzentrum (RZ)

Berufsausbildung

Aktuell absolvieren zehn Azubis, vier Fachinformatiker Anwendungsentwicklung und sechs IT-Systemelektroniker, die Berufsausbildung am RZ. Im September wurde ein IT-Systemelektroniker-Azubi eingestellt sowie zwei Auszubildende für die Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Die Azubis werden überwiegend in den Bereichen Annahme, Werkstatt, IT-Support+, Lieferservice, Web-Applikationen und bei Umbauten sowie der routinemäßigen Betreuung von CIP-Pools eingesetzt. Zusätzlich planten die Azubis den Girls Day am RZ, im Rahmen von Rent-a-Azubi Projekten erstellten sie verschiedene Webauftritte. Im Sommer absolvierten vier Auszubildende erfolgreich die Abschlussprüfung und konnten am RZ befristet weiter-beschäftigt werden. Als Abschlussprojekte wurden von den IT-Systemelektronikern das Tool Easy-Backup und der Prototyp eines Leihgeräte-Rückgabeautomaten erstellt, von den Fachinformatikern wurden zwei Webanwendung zur Verwaltung und Administra-tion im IT-Support +, als auch im CIP-Bereich entwickelt.

Einkauf, Ausleihe und Hardwareservice

Alle Beschaffungen von Hard- und Software an der UR werden durch das RZ durch-geführt. 2015 wurden im Hardwarebereich mehr als 1 780 Einzelbeschaffungen mit einem Gesamtvolumen von 1,1  Mio.  € durchgeführt. Die Lieferzeiten konnten bei hohem Beschaffungsaufkommen auf unter sechs Tage reduziert werden. Grundlage für die Beschaffungen sind im Wesentlichen nach europaweiter Ausschreibung abge-schlossene Rahmenverträge, die die UR zusammen mit sechs weiteren Hochschulen durchführt. Im Bereich Software-Beschaffung wurden 600 Beschaffungen mit einem Gesamtvolumen von 450 000 € umgesetzt. Im Hardwareservice des RZ wurden 520 Reparaturen durchgeführt. Die kostenfreie Ausleihe hatte 1 115 Verleihvorgänge. Das System zur Laptopausleihe für Studierende verbuchte 151 Ausleihvorgänge für insge-samt acht Geräte bei einer durchschnittlichen Leihdauer von neun Tagen.

IT-Service

Für die Studierenden bietet das RZ mit dem Infostand eine zentrale Anlaufstelle. Haupt-anliegen der 18 744 Serviceanfragen 2015 (Spitzen zum Vorlesungsbeginn im April mit 2 385 Anfragen und im Oktober mit 3 347 Anfragen) waren Fragen zum RZ-Account, zur Registrierungen privater Geräte für den Zugang zum Datennetz im Wohnheim oder am Campus. Im Laufe des Jahres etablierte sich eine neue Anlaufstelle für Bedienstete in den Bereichen E-Learning, CMS und Benutzerverwaltung. Das Service-Desk Team

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IV Institutionen und Einrichtungen

organisiert zusammen mit den Auszubildenden des RZ den IT-Support+. Momentan versorgt das Team des IT-Support+ die Bibliothek, das ZHW, das Sportzentrum und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit einem „rundum-sorglos IT-Support aus einer Hand“.

Web-Applikationen und Webserver

Das RZ setzte die Umstellung der UR-Webseiten auf ein responsives Design in Koope-ration mit einem externen Dienstleister und unter Federführung der Web-AG technisch um. Mit dieser neuen Technik werden die Inhalte der Webseiten auf verschiedenen Ge-räten in einem passenden Design und mit geeigneten Interaktionskonzepten abrufbar, z. B. am Smartphone-Bildschirm mit Touch-Steuerung.

Die Migration alter Webauftritte wurde 2015 weiter fortgesetzt. Das Contentma-nagementsystem (CMS) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wurde mit dem zen-tralen CMS konsolidiert und die Webseiten migriert. Anfang 2016 waren für das CMS 1 441 (1 380) Nutzer eingetragen, die 624 (490) eigenständige Webauftritte pflegen.

Im Rahmen der Zusammenführung der vorhandenen Ablagemöglichkeiten für per-sönliche Homepages, wurden die unterschiedlichen Systeme durch einen zentralen Homepage-Server ersetzt und die Inhalte auf das neue System migriert.

In der zweiten Jahreshälfte erfolgte der Umzug auf das neue Speichersystem. Das betraf alle Systeme, die für den Betrieb der Web-Dienste an der UR erforderlich sind.

Neue Medien in der Lehre, E-Learning

Vom Dienst „Vorlesungsaufzeichnung“ wurden neben einer Chemie-Vorlesung mit sechs SWS Veranstaltungen mit Einzel- oder Blockterminen von einem geschulten Team aus vier SHKs aufgezeichnet und in der Mediathek des RZ veröffentlicht.

Die E-Learning-Plattform G.R.I.P.S. verzeichnete im November 2015 mit 28 556 Be-nutzern so viele User im System wie nie zuvor.

Trotz steigender Nutzerzahlen konnte dem Campus ein stabiles und modernes Lear-ning Management System zur Verfügung gestellt werden. Dabei wurde das System auf die Moodle-Version 2.8 gehoben und ein Modul zur fairen Verteilung von Kursteil-nehmenden in Gruppen implementiert. Der Arbeitskreis „Initiative E-Learning“ wurde fortgesetzt. Systemneuerungen wurden diskutiert, Kurskonzepte vorgestellt und ana-lysiert sowie Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung des E-Learning-Angebotes skiz-ziert und entwickelt.

Ende 2015 befanden sich 1 560 Medien-Assets mit einer Gesamtspieldauer von über 1  170 Stunden in der vom RZ angebotenen Mediathek. Der Zuwachs betrug

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Rechenzentrum (RZ)

knapp 30 % (Vorjahr: ca. 1 200 Assets). Die Nutzungsintensität blieb nahezu unver-ändert mit einem Gesamtvolumen von 5,1 TB (Vorjahr: 5,2 TB). Die 2015 begonnene Umstellung weg vom proprietärem Flash-Player hin zu nativer HTML5-Technologie, um Sicherheit und Kompatibilität zu erhöhen, wird im ersten Quartal 2016 abgeschlossen.

Computergestützte Prüfungen

Der Regelbetrieb für E-Prüfungen wurde ab Mai bzw. Juni 2015 wieder aufgenommen, aufgestaute Arbeitspakete neu bewertet und realisiert. Parallel wurde ein Konzept für die Weiterentwicklung erarbeitet, das auf einer Evaluation der bisherigen Technik, vor-handenen Infrastruktur, eingeführten Prozessen sowie des bewährten Teams basierte, mit folgenden Zielen: sicherer, zuverlässiger und effizienter E-Prüfungsservice für die Bediensteten der UR, Konsolidierung der computergestützten Prüfungsformen (E-Prü-fungen und Scanner-Klausuren) hinsichtlich Technik und Prozesse sowie Steigerung der Nutzung des E-Prüfungsdienstes. Seit Einführung des Dienstes im Wintersemester 2010/11 wurden rund 25 000 Prüfungseinzelleistungen abgenommen, davon etwa ein Viertel im Jahr 2015. Die EDV-unterstützte Verarbeitung von Papier-Klausuren mit-tels OMR-Scandienst wertete auch 2015 weiter knapp 6 500 Prüfungseinzelleistungen durch das RZ aus. Durch den Einsatz personalisierter Antwortbögen wurde eine wei-tere Entlastung der Prüfenden geschaffen.

Anzahl der aktiven G.R.I.P.S.-Nutzer pro Monat.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Videokonferenz

Mittlerweile besteht die Nachfrage nach diesem stark genutzten Dienst am eigenen Institut. Im H 44 (Chemie / Pharmazie) wurde ein vollwertiges Videokonferenzsystem aufgebaut, das für Übertragungen in andere Hörsäle oder an andere Universitäten genutzt werden kann. Neben den Videokonferenzen werden vom RZ auch Webkon-ferenzen (Webinare) mittels Adobe Connect technisch unterstützt und bei den Ver-anstaltungen „IT@Lunch“ bzw. „Science@Lunch“ im Produktivumfeld eingesetzt. Im November 2015 war das RZ Gastgeber für die Arbeitsgruppe VIKTAS (Videokonferenz-technik in Anwenderszenarien im DINI e. V.).

CIP-Pools

2015 wurden 40 veralterte Rechner und Monitore der für Mitglieder der UR zur Ver-fügung gestellten öffentlichen Computerarbeitsplätze erneuert. Fünf Rechner und vier Monitore mussten nach Diebstählen ersetzt werden. In drei CIP-Pools wurden Me-diensteuerungen und Full HD-Projektoren installiert. Zur Unterstützung von Schulun-gen zum Projektmanagement wurde in einem Pool MS Project installiert. Im Sommer wurden die CIP-Pools unter Beibehaltung der bisherigen Anwendungssoftware als Pi-lotprojekt von Windows 7 auf Windows 8.1 umgestellt, die restliche Umstellung ist für Frühjahr 2016 geplant. Mit Hilfe einer 2015 aufgebauten Desktopvirtualisierungsin-frastruktur, kann zusätzliche, für die Lehre relevante Software einfacher bereitgestellt werden. Die CIP-Investitionen beliefen sich 2015 auf 228.089,14 €.

Datennetz der UR

Das Datennetz der UR wurde 2015 um über 100 Anschlusspunkte ergänzt. Damit sind knapp 17 500 Datenanschlusspunkte für Endgeräte im Stammgelände der UR verfüg-bar, die von 90 Datennetzverteilern versorgt werden. Da das 1990 bis 1995 aufge-baute Datennetz die aktuellen Anforderungen nicht mehr erfüllt, wurde 2005 die Pla-nung für ein leistungsfähiges Netz vorgelegt. Ende 2015 hat das Ministerium als weite-ren notwendigen Schritt die Bauverwaltung mit der Erstellung der Haushaltsunterlage Bau beauftragt, so dass die Hoffnung besteht, dass 2017 die Erneuerung weiter Teile der Verkabelung starten kann. Als erster Schritt für die Modernisierung der aktiven Netzkomponenten wurde 2015 ein neuer zentraler Router in Betrieb genommen und die Erneuerung der Netzkomponenten in den Gebäudehauptverteilern begonnen. Als Voraussetzung wurde 2015 in einer Baumaßnahme der Glasfaserbackbone komplett erneuert, um die künftig nötigen Übertragungsbandbreiten von 10 bis 100 Gbit/s zwi-

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Rechenzentrum (RZ)

schen dem RZ und allen Datennetzverteilern zu erreichen und die Redundanz durch Einbindung des zweiten Maschinensaals für das RZ zu erhöhen. Ende 2015 waren über 76 000 Endgeräte im Einsatz. Ein massiver Anstieg war in der Nutzung des Funknet-zes zu verzeichnen:

Jahr 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Nutzer 9.700 12.140 20.742 29.142 39.883 46.894 51.476

2015 wurden über 50 neue Funkzellen eingerichtet und die Accesspoints an Stellen in-tensiver Nutzung durch neue Geräte ersetzt, die den modernen 802.11n Standard un-terstützen. Insgesamt waren 510 Funkzellen auf dem Campus verfügbar. Es zeichnet

Registrierte Funknetzgeräte incl. des Anteils an Smartphones im Zeitraum 2002 bis 2015.

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IV Institutionen und Einrichtungen

sich ab, dass die Leistungsgrenzen des aktuellen Funknetzes erreicht sind. Das Daten-netz der UR ist an das Wissenschaftsnetz (X-WiN) angeschlossen, über das die Inter-netdienste bezogen werden. Betreiber dieses Netzes ist der Verein zur Förderung eines deutschen Forschungsnetzes (DFN). 2015 betrug die Anschlussbandbreite 4 Gbit/s. Pro Monat wurden im Mittel über 190 TB aus dem X-WiN geladen und über 60 TB ins X-WiN verschickt. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit wurde der X-WiN Zugang der UR 2015 redundant an die Kernnetzknoten Garching und Erlangen angeschlossen.

Anbindung der Studentenwohnheime an das Campus-Netz

Ende 2015 waren 30 Wohnheime mit 5 430 Anschlusspunkten mit dem Datennetz der UR verbunden. Die Anbindung erfolgte über Glasfaserstrecken mit einer Übertra-gungsbandbreite von 1 Gbit/s bzw. bei kleineren Heimen über Funkstrecken mit einer Bandbreite von 300 Mbit/s. Ein Sonderfall sind die Wohnheime in Königswiesen mit ca. 1 400 Wohnungen, die seit 2014 über eine 10 Gbit/s Strecke angebunden wurden.

IT Sicherheit und VPN-Zugang

Das RZ betreibt zwei Firewall-Module (unterschiedliche Bereiche des Schutzbedarfes: Verwaltungsnetz, Kliniknetz für die Krankenversorgung, Labornetz, etc.). In Vorberei-tung der 2016 anstehenden Neubeschaffung einer Firewall wurden verschiedene Kon-zepte untersucht und zur Evaluierung zwei Testgeräte von Next Generation Firewall Herstellern beschafft. Verursachen Geräte Störungen im Datennetz, weil sie z. B. von Viren und Trojanern befallen waren oder fehlerhaft konfiguriert sind, sperrt das RZ gemäß den Richtlinien zur Nutzung der EDV Einrichtungen an der UR diese Geräte zeitnah.

Das RZ betreibt seit 2010 einen Cluster aus zwei VPN Konzentratoren der Fa. Juniper. Dieser ermöglicht, von außerhalb der UR eine gesicherte Verbindung zum Campusnetz aufzubauen, um so auch auf das Campusnetz beschränkte Ressourcen, wie z. B. die elektronische Zeitschriftenbibliothek nutzen zu können.

Identity Management

Das Identity-Management (IdM) der UR basiert technisch auf den eDirectory Services der Fa. Micro Focus. Über den Micro Focus Identity Manager wird ein angebundenes Microsoft Active Directory synchronisiert. Zur Nutzung aller Dienste (Netzlaufwerke, Drucker, E-Mail, WLAN, VPN etc.) bedarf es einer gültigen Benutzerkennung (RZ-

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Rechenzentrum (RZ)

Account). Die Benutzer können über eine Web-Schnittstelle ihre Daten einsehen und im Rahmen ihrer Berechtigung auch ändern. Über Shibboleth bzw. eduroam können die RZ-Accounts weltweit für verschiedenste Authentisierungs- und Authorisierungs-systeme benutzt werden. Auf Grund der im Frühjahr 2015 abgeschlossenen Trennung der IdM-Systeme von OTH Regensburg und UR reduzierte sich die Anzahl der registrier-ten Nutzer von 52 200 auf 42 500.

Zentrale Server, Fileservice, Backup und Archiv

2015 stand im Zeichen der Hardwareerneuerung sowie der Konzeption und Umset-zung eines Zwei-Standort-Konzepts. Zur bisher verwendeten VMware Umgebung wurde parallel eine neue Infrastruktur mit neu beschafften Speichersystemen aufge-baut. Mit Hilfe des im Aufbau befindlichen zweiten Maschinensaals im Bauteil Biologie ist ein Betrieb über zwei Standorte möglich. Aktuell sind 15 ESXi-Server für die zentra-len Einrichtungen (RZ, UB, Verwaltung) installiert. Die Bereitstellung von weiteren neun ESXi-Servern steht bevor. Durch den redundanten Aufbau konnten zahlreiche Ände-rungen hinsichtlich Hard- und Software im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Lediglich die Migration der virtuellen Maschinen in die neue Infrastruktur erforderte eine kurze Unterbrechung des jeweiligen Systems.

Die 2015 beschafften neuen SAN Komponenten konnten zum Großteil in Betrieb genommen werden. Zum Jahresende waren fast alle produktiven Dienste von den alten auf die neuen Speichersysteme migriert.

Das RZ stellt allen eingetragenen Benutzern über den zentralen Cluster TITAN Spei-cherplatz für zentrale Software und für persönliche Dokumente (1 GB pro Bediens-teter; 650 MB pro Studierender) zur Verfügung. Der Projektspeicherplatz für wissen-schaftliche Projekte von Arbeitsgruppen wurde temporär auf ein neueres Speichersys-tem migriert und aus dem Cluster-Verbund auf ein Einzelserversystem verlagert. Dort stehen statt vorher 21 TB nun 57 TB zur Verfügung, die zu ca. 30 % ausgelastet und zu 70 % zugewiesen sind.

Das Backupsystem hat sich auch 2015 als stabil und leistungsfähig erwiesen. Es be-steht derzeit aus fünf Backupservern mit Diskcache, zwei Bandrobotern und der Soft-ware IBM Spectrum Protect (früher IBM Tivoli Storage Manager), aktuell in der Ver-sion 7.1. Der gesamte Datenbestand auf den zentralen Servern der UR wird auf den beiden Bandrobotern redundant vom RZ nachts über das Datennetz gesichert. Dabei wird täglich eine Datenmenge von ca. 3 TB (Vorjahr: 2,1 TB) übertragen. Der gesamte Datenbestand im Backupsystem beläuft sich derzeit auf 350 TB und 369 Mio. Dateien je Bandroboter. Der Datenbestand im Archiv ist von 9,25 TB auf 16,35 TB angewach-sen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Datenbestand um ca. 48 % angewachsen. Zum Jahresende wurde von allen gehosteten virtuellen Maschinen ca. 62 TB SAN-Speicher

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IV Institutionen und Einrichtungen

benötigt. Insgesamt sind auf den 27 ESXi Servern der VMware Infrastruktur 521 VMs in Betrieb. Dies entspricht einem Virtualisierungsgrad von über 85 %. Zu den verwen-deten Betriebssystemen zählen Windows Server 2003/2008/2012R2, SLES 10/11/12, Debian und Netware 6.5.

E-Mail und Collaboration

Zum Jahresende waren ca. 40 500 Nutzer von UR und UKR für das System Novell GroupWise eingetragen. Rund 2 700 davon nutzten die mobile Synchronisation nach dem ActiveSync Standard. Im Laufe des Jahres waren durchschnittlich ca. 1 830 Actice Sync-Geräte gleichzeitig aktiv. Das Tageshoch der gleichzeitig angemeldeten Nutzer lag regelmäßig über 6 000. Insgesamt hielt der Trend zu mehr mobilen Geräten an.

2015 hat sich die Anzahl der Werbe-E-Mails (Spam) erhöht und liegt, im Mittel, bei ca. 400 000 pro Monat. Die Anzahl der regulären E-Mails (Ham) hat ebenfalls zuge-nommen. Die Gesamtzahl der E-Mails liegt bei im Mittel über 3 Mio. pro Monat. Die Anzahl der Mailinglisten hat sich auf 563 erhöht. Ende des Jahres wurde der Mailman-Server virtualisiert und auf den neuen ESX Cluster migriert.

Inzwischen sind in der private Cloud Speicher Lösung „Myfile“, die auch vorhan-dene Netzwerk-Ressourcen verwenden kann, 37 Netzwerkserver und 4  TB zusätzli-cher Speicherplatz verfügbar. Seit Anfang 2015 ist die OTH Amberg-Weiden in dieses System integriert, das nun über 45 000 Nutzer versorgt. Der Zugriff erfolgt über eine Web-Schnittstelle, Klienten für Windows/Mac oder eine App am Smartphone.

Hochleistungsrechnen – Linux-Compute-Cluster „Athene“

Das High-Performance-Computing-System (HPC-System) Athene war 2015 zu 99,9 % des Jahres verfügbar, da sämtliche Wartungen am OS-Unterbau bzw. an einzelnen HW-Komponenten nur einzelne Knoten oder Partitionen betrafen und der Rest unab-hängig davon weiter Jobs bearbeiten konnte. Insgesamt stehen den Jobs auf Athene 3332 CPU-Kerne mit 11,5 TiB RAM zur Verfügung, wovon 1248 CPU-Kerne  / 3 TiB RAM „öffentlich“ verfügbar sind. Für Athene besitzen derzeit mehr als 230 Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler eine Zugangsberechtigung. 40 benutzen Athene regelmäßig, 20 davon täglich. Auch 2015 wurde wieder der Großteil (81 %) der ver-brauchten Rechenleistung für Probleme in der Hochenergie-/Festkörperphysik und Quantenchemie aufgewendet. Von den 3 200 CPU-Jahren, die Athene 2015 insge-samt hätte zur Verfügung stellen können, wurden 2 940 Jahre (92 %) genutzt. Da das System zwischenzeitlich seine Leistungsgrenze erreicht hat, wurde 2015 ein For-schungsgroßgeräteantrag für ein neues HPC-System gestellt.

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Rechenzentrum (RZ)

Druckzentrum und Zentrale Drucker

Das im Herbst 2014 in Betrieb genommene Druckkostenabrechnungssystem PaperCut lief 2015 zuverlässig und stabil. Mit einem Web-Zugang zur Kontoverwaltung kann jeder Benutzer auf sein elektronisches Konto einzahlen und die letzten Buchungen und Druckaufträge einsehen sowie Geldbeträge auf andere Benutzerkonten übertragen. Im ersten Halbjahr 2015 wurden auch das so genannte FindMe-Printing und das Kos-tenstellendrucken erfolgreich getestet.

Das Druckaufkommen lag bei ca. 4,8 Mio. Seiten (Vorjahr: 5,0 Mio.). Davon entfielen ca. 1,7 Mio Seiten (Vorjahr: 1,8 Mio.) auf die zentralen Drucker in der RZ Druckerei und 3,1 Mio. Seiten (Vorjahr: 3,2 Mio.) auf die CIP Pool Drucker. Auf den Plottern in der RZ Druckerei und im Photolabor des UKR wurden 5 328 Poster (Vorjahr: 6 174) gedruckt. Das RZ wird künftig für die dezentrale Kopierdienstleistung an der UR zuständig sein. Aus diesem Grund wurde das Projekt „UR-Kopierer“ initiiert, das 2016 realisiert werden soll.

Softwareversorgung der Clients, zentrale Softwareverteilung

Das RZ stellt für die Betriebssysteme Microsoft Windows und Linux eine zentral gewar-tete Installation bereit. Für die Windows-Clients wird ein zentraler Updateserver be-trieben. Dieser WSUS-Server hat sich auch 2015 bewährt. Insbesondere die Zurückhal-tung bzw. automatisierte Deinstallation fehlerhafter Updates, deren Zahl sich im Laufe des Jahres erhöhte, erwies sich als vorteilhaft. Wie im Vorjahr wurden über 10 000 Up-dates in zwei Sprachen für etwa 10 000 Clients ausgeliefert. Seit Mitte 2015 wurden auch Updates für Windows 10 bereitgestellt.

Für den Windows-Installationsdienst wird wie bisher ein PXE-Server auf Basis von Microsoft WDS unter Windows Server 2012R2 eingesetzt, der Computer mit BIOS und UEFI Architektur sowie wahlweise Unicast- oder Multicast-Deployment unterstützt.

Die Anzahl am Campus einschließlich UKR betriebener, dienstlicher Windows Cli-ents hat mit ca. 10 000 eine Sättigung erreicht. Dazu kommen über 10 000 private Ge-räte. Im Stammgelände der UR kann dank eines Campus-Vertrages für Microsoft-Soft-ware (Microsoft EES) die Verteilung aktueller Windows-Betriebssysteme und Microsoft Office ohne komplizierter Lizenzmanagement und v. a. ohne Kosten für die Lehrstühle und Institute auf einfache Weise erfolgen. 2015 wurde als Standardbetriebssystem Windows 8.1 mit Office 2013 empfohlen, seit November 2015 wurde Windows 10 als optionales Betriebssystem zur Installation angeboten.

In den CIP-Pools, in der Verwaltung und der UB werden so genannte gemanagte Clients mit zentraler Softwareverteilung eingesetzt. Für die zentrale Verwaltung und die Verteilung von Software wird an der UR das LifeCycle-Management Produkt „No-vell ZENworks“ eingesetzt. Das System wurde 2015 auf die Version 11.3.2 aktualisiert.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Derzeit werden ca. 1 200 PCs über das System mit aktueller Software versorgt, ca. 360 Softwarepakete (Vorjahr: 200) werden gepflegt.

Derzeit sind auf dem Campus ca. 500 Linux Client-Rechner in Betrieb, davon 53 in öffentlichen CIP-Pools. In allen anderen CIP-Pools kann Linux als Live-System über NFS genutzt werden. Für die Arbeitsplatzrechner wurde die neue Version Debian Jessie vorbereitet und angepasst. Die Migration auf diese Version ist nahezu abgeschlossen.

Durch die Pflege einer eigenen Distribution ist es möglich, die aktuellste Hardware unter Linux zu betreiben. Die durch das RZ betreute kommerzielle und Open-Source Software wird weiter gepflegt und integriert, und aus Sicherheitsgründen auf aktu-ellstem Stand gehalten. So wurde auf dem neuen Linux-Fileserver-Cluster die aktuelle Matlab-Version R2015b zur Verfügung gestellt. Die Konsolidierung der Homeverzeich-nisse in einem Fileservercluster mit Netzwerkprotokoll NFSv4 und Kerberos Security und Samba hat sich bewährt und wurde weiter optimiert.

Abteilung DV-med: EDV am UKR

In einem klinikumsinternen Netzwerk sind ca. 2  700 aktive Arbeitsplatzrechner mit etwa 150 zentralen Serversystemen vernetzt. Im Wissenschaftsnetz, der unmittelbaren Fortsetzung des Netzwerks an der UR, lag die Anzahl der aktiven, vernetzten Endge-räte (ohne WLAN) 2015 unverändert bei etwa 2 500.

Im Bereich der IT-Infrastruktur wurde durch Umbaumaßnahmen das aktive Netz-werk um ca. 7 % auf 13 792 gemanagte Ports erweitert. Den entscheidenden Schwer-

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Rechenzentrum (RZ)

punkt zum Ausbau der Infrastruktur stellte aber die Vernetzung der Medizingeräte dar. Nach dem Aufbau eines redundanten Netzwerks wurde eine Speicher- und Ser-verin-frastruktur errichtet. Dazu wurde zunächst ein redundantes Speichernetzwerk auf Basis von zwei HP Lefthand / StoreVirtual 4 330 Knoten mit je 7,2 TB Brutto-Spei-cherkapazität in Betrieb genommen. In der Folge wurde eine virtualisierte Serverfarm aufgebaut. Für diesen Zweck wurde ein eigenständig verwalteter VMware-Cluster aus zunächst zwei Hostsystemen verteilt auf zwei Maschinensäle eingerichtet. Über 200 Endgeräte und damit etwa ein Drittel aller beschafften PCs waren Medizinprodukte im Rahmen dieses Projekts, für die ein besonderer Aufwand bei der Inbetriebnahme notwendig war. Bedingt durch den steigenden Bedarf an hochverfügbarem Speicher wurde auch im Kliniknetz zum Jahresende ein neuer HP StoreVirtual-Cluster in Be-trieb genommen. Das Gesamtsystem bietet – verteilt auf die Maschinensäle – 110 TB Brutto-Speicherplatz, sichert den weiteren Ausbau des PDMS und ergänzt den be-reits seit fünf Jahren bestehenden LeftHand-HighAvailability-Storage-Cluster. Der zu-nehmenden Abhängigkeit der Systeme von einem klimatisch korrekten Umfeld wurde Rechnung getragen, indem für den zentralen Maschinensaal eine redundante Klima-tisierung nachgerüstet wurde, die bei geplanten Wartungen oder bei Ausfällen der primären Klimatisierung automatisiert die Raumluft des Maschinensaals ausreichend kühlen kann. Grundsätzlich erneuert wurde auch die Suchmaschine im Intranet des UKR. Mit dem Webcrawler „Nutch“ in Verbindung mit Apache Solr entstand unter Linux eine eigene leistungsstarke Suchmaschine. Dabei werden neben den Webseiten auch andere Dokumentenformate wie z. B. PDF- und Word-Dateien erfasst. Das Inter-face wurde auf Basis von Javascript unter Verwendung der JSON-Schnittstelle von Solr selbst geschrieben.

Das ERP-System am UKR wurde erfolgreich auf das SAP Enhancement-Package (EHP)  7 upgedatet. Der Sprung von EHP  0 auf das aktuelle EHP  7 spielte allein in das produktive System über 30 GB Software ein – in etwa die hundertfache Menge eines unterjährigen SAP-Patches. Alle SAP-Arbeitsplätze, Schnittstellen etc. wurden im Vorfeld getestet und angepasst, um für die Anwender einen möglichst reibungslo-sen Übergang sicherzustellen. Überdies wurde die Kommunikation zwischen dem La-borsystem und dem PDMS grundsätzlich umgestaltet und der Kommunikationsserver des UKR (Ensemble) als intelligente und standardisierte Datendrehscheibe eingefügt. Durch diese Änderung können nun auch Zwischenbefunde des Labors ins PDMS über-tragen werden und sind so ohne einen Systemwechsel für die Behandler auf Intensiv-station verfügbar. Das 1999 als zentrale Plattform für den Zugriff auf archivierte Doku-mente aus SAP eingeführte Archivsystem Easy Enterprise.i wurde auf eine neue Version umgestellt, da die technischen Einschränkungen der Datenfülle nicht mehr standhal-ten konnten. 2015 wurde mit Easy Enterprise.X zunächst eine Ergänzung produktiv gesetzt, die bis 2016 Schritt für Schritt die einzelnen Archivprozesse des Vorgängersys-tems übernehmen soll.

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IV Institutionen und Einrichtungen

Der Bereich der klinischen Applikationen war von wenigen Großprojekten und vie-len Verbesserungen im Detail geprägt. Ein zentrales Projekt war die Ablösung des an SAP angeschlossenen Systems zur medizinischen Qualitätssicherung (QSMED) durch eine in SAP integrierte Lösung (IQ-H). Als weiteres Großprojekt zählt die 2015 begon-nene Integration der langjährigen Eigenentwicklung im Bereich der Herzchirurgie in SAP. Für die Einbestellung, OP-Planung und OP-Dokumentation fanden umfangreiche Anpassungen und Programmierungen innerhalb von SAP statt, um eine schrittweise Ablösung der bisherigen Lösung zu ermöglichen. Der Wunsch, auf mitgebrachte Un-terlagen eines Patienten in SAP zuzugreifen, wurde im Rahmen der IT-Restrukturie-rung in der Herzchirurgie technisch ermöglicht, die Lösung wurde auch für andere Abteilungen verfügbar gemacht. In Zusammenarbeit mit der Medizin-Technik, der Un-ternehmensentwicklung und der Wirtschaftsabteilung wurde zur Implantate-Doku-mentation ein passendes Prozedere für den Einkauf, die Materialverwaltung und die OP-Dokumentation in SAP geschaffen. Das OP-Protokoll wurde so erweitert, dass ein Kontrollblatt als Vorlage zur Erstellung eines Implantat-Passes gedruckt wird, das alle dokumentierten und für den Ausweis nötigen Materialien enthält. Die Erhebung des Funktionsbereichs Gefäßchirurgie zu einer eigenen Abteilung am UKR zog zahlreiche SAP-Anpassungen nach sich, um den neuen Status nach Innen und Außen sichtbar zu machen. Die 2014 völlig erneuerte Arztbriefschreibung wurde 2015 in allen Kliniken eingeführt. 2015 wurde auch der Druck von Patientenarmbändern am UKR eingeführt. Von der Integration der Spezialdrucker im Thermotransferverfahren über die Möglich-keit des Drucks auf vorhandenen Laserdruckern bis zur softwareseitigen Erstellung der Armbänder direkt aus SAP wurden von DV-med für alle IT-Fragestellungen Lösungen implementiert. Bei den Videokonferenzen wurde mit 53 Sitzungen die Zahl des Vorjah-res (32) deutlich übertroffen.

Die Schulungsabteilung führte monatliche Einführungskurse zu den in SAP verwen-deten Arbeitsplätzen für neue Mitarbeiter durch und bot außerdem EDV-Standard-kurse zu verschiedenen Anwendungen wie Groupwise, Office u. a. an. Insgesamt wur-den in 151 Veranstaltungen zu 73 Themen 1 037 Kursteilnehmer geschult. Zusätzlich fanden 19 Nachschulungen, v. a. in der Pflege, für 148 Teilnehmende statt.

Seit dem Wintersemester 2015/16 bietet das UKR zusammen mit der OTH Regens-burg ein Duales Studium Medizinische Informatik an. In diesem Studiengang mit ver-tiefter Praxis soll ein Studierender während des Studiums in ständigem Kontakt mit der Abteilung DV-med speziell an die Anforderungen an einen Informatiker in einem Klini-kum herangeführt werden. Auf dieser Basis fand 2015 der Start mit dem ersten dualen Studierenden in DV-med statt.

http://www.uni-regensburg.de/rechenzentrum

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Koordinationsstelle Chancengleichheit & Familie

Aufgabe der Koordinationsstelle ist es, gemeinsam mit den Universitätsfrauenbeauf-tragten und der Universitätsleitung die Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Fami-lie, Studium und Beruf in allen universitären Bereichen zu verbessern. In diesem Zusam-menhang entwickelte sie entsprechende Konzepte zur Überwindung noch bestehen-der struktureller Barrieren. Das Team berät und unterstützt mit konkreten Maßnahmen und Service-Leistungen. Die Koordinationsstelle ist für alle Angehörigen der UR Anlauf-stelle rund um die Themen Frauenförderung, Familie und Gleichstellung.

Frauenförderung im Bereich von Forschung und Lehre

Der jährliche Datenreport der Koordinationsstelle zeigt, wie sich seit 2005 der prozen-tuale Anteil von Frauen unter den Studierenden, Promovierenden, Habilitierenden und

57,1 37,7 20,5 12,1 200356 32,5 26,5 11,9 2004

57,4 40,7 9,3 11,5 200559,8 40,3 18,8 12,6 200660,2 38,5 18,6 13,8 200761,6 41,4 18,4 12,7 200855,6 34,9 20,3 14,8 200955,8 41,3 19,4 13,4 201056,4 32,7 25 13,8 201159,5 49 26,3 14,3 201260 50,4 23,1 14,6 2013

59,9 45,3 25,6 14,9 201460 44,7 25 15,4 2015

Studierende Promotionen HabilitationenProfessuren

57,4 59,8 60,2 61,6

55,6 55,8 56,4 59,5 60 59,9 60

40,7 40,3 38,5 41,4

34,9

41,3

32,7

49 50,4

45,3 44,7

11,5

18,8 18,6 18,4 20,3 19,4

25 26,3 23,1

25,6 25

9,3 12,6 13,8 12,7 14,8 13,4 13,8 14,3 14,6 14,9 15,4

0

10

20

30

40

50

60

70

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Proz

ent

Studienjahr

Wissenschaftliche Qualifikationsstufen Frauenanteile 2005-2015

Studierende

Promotionen

Habilitationen

Professuren

Frauenanteile 2005 bis 2015 auf den unterschiedlichen wissenschaftlichen Qualifikationsstufen an der UR.

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IV Institutionen und Einrichtungen

den Professuren entwickelt hat. Während der Frauenanteil bei Studierenden seit eini-gen Jahren bei etwa 60 %, bei Promovierten zwischen 45 und 50 % liegt, waren Ende 2015 nur knapp über 15 % der Professuren mit Frauen besetzt.

Stellt man die Geschlechterrelationen in den wissenschaftlichen Qualifikationsstu-fen von Frauen und Männern gegenüber, sieht man deutlich die immer stärker wer-denden Abweichungen ab der Promotion.

Finanzielle Förderung von NachwuchswissenschaftlerinnenDie Koordinationsstelle verteilt die von der Universitätsleitung zur Verfügung gestell-ten Mittel aus dem „Finanziellen Anreizsystems zur Förderung der Gleichstellung“ (70 000 €) mit Hilfe eines leistungsbezogenen Schlüssels an die Fakultäten. Die Fakul-tätsfrauenbeauftragten können so z. B. mit Reise- und Druckkostenzuschüssen oder mit einer Promotionsanschubfinanzierung unterstützen.

Die vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst mit dem „Bayerischen Programm zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre und nationaler MINT-Pakt“ zur Verfügung gestellten Mit-tel wurden zur Finanzierung von 13 Forschungsstipendien für Nachwuchswissenschaft-lerinnen verwendet (Habilitations-, Postdoc- oder Promotionsabschlussstipendien).

Geschlecht Studierende Promotionen HabilitationenProfessurenw 60,0 44,7 25 15,4m 40,0 55,3 75 84,6

60,0  

44,7  

25  

15,4  

40,0  

55,3  

75  

84,6  

0,0  

10,0  

20,0  

30,0  

40,0  

50,0  

60,0  

70,0  

80,0  

90,0  

100,0  

Studierende   Promo8onen   Habilita8onen   Professuren  

Prozen

t  

Geschlechterrela/on  im  Studienjahr  2015  an  der  Universität  Regensburg  

w  

m  

Geschlechterrelation im Studienjahr 2015 an der UR.

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Koordinationsstelle Chancengleichheit & Familie

Erfolg beim Professorinnenprogramm II des Bundes und der LänderIm Zuge der erfolgreichen Bewerbung um die Teilnahme am Professorinnenpro-gramm II des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen stehen der UR bis 2018 finanzielle Mittel zur Förderung der Gleichstellung zur Verfügung. Über einen Teil dieser Fördermittel werden Habilitandinnen in der Rechtswissenschaft mit Stipendien gefördert. Die verbleibenden Mittel fließen in universitätsweite Strukturen zur Förde-rung der Gleichstellung. Die Koordinationsstelle konnte 2015 neun Mobilitätsstipen-dien zur internationalen Weiterqualifikation und Vernetzung für Wissenschaftlerinnen bewilligen (nach Montenegro, in die Ukraine, nach Dänemark, Kanada oder in die USA). Steigende Nachfrage besteht nach der Mutterschutzüberbrückungspauschale, die aus dem Professorinnenprogramm finanziert wird. Mehrere Wissenschaftlerinnen bzw. die Teams erhielten hier durch Hilfskraftmittel in der Zeit des Beschäftigungsver-botes während der Mutterschutzzeiten personelle Unterstützung.

Regionales Bündnis „ff–frauen führen 2.0“Aus dem vom Bundesfamilienministerium geförderten Projekt „Mehr Frauen in Füh-rungspositionen – Regionale Bündnisse für Chancengleichheit“ von acht Regensburger Firmen und der Stadt Regensburg entwickelte sich 2015 das Folgeprojekt „ff–frauen führen 2.0“, bei dem die UR Projektpartner wurde.

Mentoring.UR2015 endete die dritte Staffel des Programms Mentoring.UR. 19 Nachwuchswissen-schaftlerinnen aus verschiedenen Fakultäten konnten seit 2013 ihre beruflichen und fachlichen Kompetenzen auf dem Weg zur Führungskraft stärken. In der neuen Runde durchlaufen 14 Wissenschaftlerinnen aus sieben Fakultäten bis 2017 ein dichtes Curri-culum an Coaching- und Trainingsmaßnahmen.

Familien-Service

Der Familien-Service informierte, beriet und unterstützte Angehörige der UR und Studi-eninteressierte bezüglich der Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf. Er half z. B. bei der Suche nach individuell passenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten und -ein-richtungen, informierte über rechtliche Regelungen und finanzielle Hilfen und förderte den Austausch zwischen den Eltern.

Kinderbetreuung in den Schulferien und in Sondersituationen Die Ferienfreizeiten für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren wurden 2015 an 43 Ferientagen durchgeführt. Damit studierende Eltern mit Kleinstkindern z. B. wäh-

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IV Institutionen und Einrichtungen

rend der Beurlaubung Vorlesungen oder Seminare besuchen können, hilft der Fami-lien-Service mit einer flexiblen Kinderbetreuung am Campus in den Eltern-Kind-Bü-ros. Durchschnittlich 13 studierende Eltern benötigten diese individuelle Unterstüt-zung einer erfahrenen Betreuerin. Durch die Kooperation mit dem Familiendienstleister famPLUS gibt es in Sonderfällen flexible Kinderbetreuung: Mit einer Art „Bereitschafts-dienst“ kann bei kurzfristigem Betreuungsbedarf zeitnah eine Fachkraft (Kinderkran-kenschwester oder Hebamme) organisiert werden. Benötigen Eltern eine längerfris-tige, bedarfsorientierte Kinderbetreuung, gibt es individuelle Beratung. Entsprechend der konkreten Gegebenheiten werden Tagesmütter, Leih-Omas, Kinderfrauen oder Au-Pairs vermittelt. Der Großteil der Kosten für diesen Bereitschaftsdienst wird vom Arbeitgeber übernommen, die Eltern leisten einen kleinen finanziellen Beitrag. Viele dieser flexiblen Angebote sind nur durch die Sprecherinnen und Sprecher der DFG-ge-förderten Forschungsprojekte möglich, die durch die Ko-Finanzierung mit DFG-Gleich-stellungsmitteln diese Initiativen realisieren helfen.

Babysitter-Schulung und -VermittlungIn Kooperation mit dem privaten Babysitterdienst „Max & Moritz“, dem Familienser-vice des Landratsamtes Regensburg, dem Familienbüro des UKR und den Medizini-schen Einrichtungen der Bezirks Oberpfalz fanden zwei Babysitterinnen-Schulungen für 34 Studierende und weitere interessierte Personen statt, mit den Themen Pflege-maßnahmen, Tragetechniken, Wickelmethoden und Füttern von Babys und Kleinkin-dern, Grundlagen der Entwicklungspsychologie, altersgemäße Spiele sowie Beschäfti-gungsmöglichkeiten und Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kind. 2015 wurden 18 Familien geschulte Babysitterinnen vermittelt.

Paten-Großeltern-Projekt 2015 engagierten sich in diesem seit 2008 bestehenden Projekt, bei dem auf ehren-amtlicher Basis die Kinder von Studierenden betreut werden, 13 Paten-Großeltern.

VeranstaltungenZu den vom Familienservice organisierten Veranstaltungen gehörten Informationsver-anstaltungen (je eine pro Semester) für Studierende zum Thema „Studieren mit Kind“ sowie ein Baby- und Kleinkinderflohmarkt im Foyer des Audimax.

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Koordinationsstelle Chancengleichheit & Familie

Gleichstellung im wissenschaftsstützenden Bereich

Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten ist es, auf der Grundlage des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes für die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst, insbesondere im Bereich des wissenschaftsstützen-den Personals, Sorge zu tragen. Sie setzen sich für die Erhöhung der Anteile von Frauen in den Bereichen ein, in denen sie in erheblich geringerer Zahl beschäftigt sind als Män-ner. Des Weiteren engagieren sich die Gleichstellungsbeauftragten für die Sicherung der Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit für Frauen und Männer.

Zum Stichtag 1. Dezember 2015 lag der Frauenanteil beim wissenschaftsstützen-den Personal bei 66 % der pro Kopf-Zahlen. Die Abbildung relativiert diese Aussage jedoch anhand des sichtbaren Ungleichgewichts der Geschlechterrelation bei den Teil-zeitbeschäftigungen:

http://www.uni-regensburg.de/chancengleichheit

Geschlecht Vollzeit Teilzeit gesamt % GesamtMänner 446 48 494 34,0%Frauen 434 524 958 66,0%

880 572 1452

0  

100  

200  

300  

400  

500  

600  

Vollzeit   Teilzeit  

Männer  

Frauen  

Geschlechterrelationen bei Vollzeit- und Teilzeitstellen beim wissenschaftsstützenden Personal, Kopfzahlen.

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Alumni-Aktivitäten

Die Alumni-Koordination wurde 2015 neu struk-turiert, aufgebaut und modernisiert, um dem wachsenden Alumni-Netzwerk gerecht zu wer-den. Es erfolgte eine Neuorganisation des Zu-sammenspiels zwischen zentraler und dezent-raler Betreuung der Alumni unter Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Wagner (Netzwerke, Trans-fer und Öffentlichkeit), so dass die unterschiedlichen Aktivitäten und Bedürfnisse ein-zelner Alumnivereine in neuer Weise koordiniert und unterstützt werden. Ziele 2015 waren, Alumni in Feste und Öffentlichkeitsarbeit der UR einzubinden. Des Weite-ren sollte der Kontakt zur Alma Mater durch niederschwellige Angebote erleichtert werden. In Folge dessen wurden einige neue und zentrale Strategien in der Alumni- Koordination entwickelt, um den ehemaligen Studierenden den Kontakt zur Alma Mater zu erleichtern.

Im Zuge dieser Initiativen zur Modernisierung des Alumni-Betreuungswesens wur-den im Juli die neue zentrale E-Mail und die Alumni-Mailinglist freigeschaltet: Bei Ab-schluss des Studiums erhält jeder Studierende automatisch eine Einladung via E-Mail zur Registrierung im Alumni-Netz und zur Anmeldung für den monatlich erscheinen-den Newsletter, der fächerübergreifend über Aktuelles und Veranstaltungen aus und an der UR informiert. Für internationale Studierende wurde eine englische Anmel-dungsmöglichkeit eingerichtet. Die Alumni-Vereine können das Angebot des Newslet-ters nutzen, um Einladungen auf breiter Ebene verschicken zu lassen. Dieses Angebot nutzten z. B. roots e. V. für die roots-lectures in econonmics sowie ESdUR e. V. und die Freunde der Universität Regensburg e. V. für das 17. Benefizkonzert. Die Regist-rierung für die Mailingliste lässt sich auch einfach und schnell auf der Alumni-Home-page durchführen. Als Abonnent des Alumni-Newsletter winken den Ehemaligen wei-tere exklusive Angebote, die 2015 entwickelt wurden. Die Zahl der Abonnenten des Alumni-Newsletters steht aktuell bei knapp 3 800.

Ergänzt wurden die neuen Angebote, schnell und einfach mit der UR und der Re-gion in Verbindung zu bleiben, im Oktober durch eine Alumni-App der Mittelbayeri-schen Zeitung. Das Exklusivangebot für Ehemalige der UR umfasst neben regionalen und überregionalen Nachrichten eine eigene Alumni-Rubrik, die über Veranstaltungen auf dem Campus informiert. Die neue Nachrichten-App der Mittelbayerischen Zeitung wird den Alumni der UR zu einem reduzierten Vorzugspreis angeboten. Mit dieser App

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kultUR – campus creativ

hofft die UR auch Alumni zu erreichen, die in den letzten Jahren den direkten Kontakt zur UR verloren haben. Das Angebot der MZ-App kann nach der Registrierung beim Newsletter wahrgenommen werden und wird von der Alumni-Koordination betreut.

Beim Sommerfest am 16. Juli sollten die Alumni gezielt durch eine Einbindung in die Veranstaltung an die Alma Mater zurückgeführt werden. Vereinsmitglieder erhiel-ten exklusiv die Möglichkeit, Karten für die Sportgala des Sportzentrums zu reservie-ren. Die Brauerei Bischofshof sponserte Freigetränke für Alumni. Im Alumni-Eck konnte man sich über den neuen Alumni-Newsletter informieren und registrieren. roots e. V. versammelte seine Mitglieder an einer Cocktailbar, Juratisbona e. V. lockte mit einem Infostand und Kunstgeschichte K+ organisierte einen Kuchenverkauf und bot Führun-gen zur Kunst am Campus an. Mit über 2 500 Besucherinnen und Besuchern war das Sommerfest für viele Alumni ein gut besuchtes Event. Die Idee, das Sommerfest spezi-ell für Alumni zu gestalten wird 2016 fortgesetzt.

2015 boten über zehn Alumnivereine und Alumnigruppen den ehemaligen Studie-renden die Möglichkeit, den Kontakt mit ihrer Alma Mater zu halten und zu fördern. Die Mitgliederentwicklung 2015 war im Schnitt steigend und die Vereine lockten ihre Mitglieder mit zahlreichen Veranstaltungen zurück an die UR: Fachvorträge, die der Verein ehemaliger Zahnmedizinstudenten e. V. oder der Alumniverein der Physiker e. V. initiierten und die Doktorandenfeier von Juratisbona e. V. boten Anlass, an die Alma Mater zurückzukehren. Der mittlerweile mit 888 Mitgliedern größte Alumniverein roots e. V. konnte auch 2015 mit seinen prominent besetzten roots lectures in economics mit Dr. Thilo Bode und Gerda von Hasselfeldt aufwarten. Zum Jahresabschluss fand am 12. November das 17. Benefizkonzert, das jährlich auf Initiative der Freunde der Universi-tät Regensburg e. V. und des Alumnivereins ESdUR e. V. veranstaltet wird, statt. Das Alumni-Jahr 2015 hat einen Vorstandswechsel bei ESdUR e. V. zu verzeichnen: Im No-vember wurde Dr. Dario Vidojković als neuer Vorsitzender gewählt.

http://www.uni-regensburg.de/alumni

kultUR – campus creativ

Die UR hat sich in ihrem Leitbild die Förderung der Kreativität und der Per-sönlichkeitsentwicklung auf die Fah-nen geschrieben. Die praktische Um-setzung dieses Vorhabens zeigt sich

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IV Institutionen und Einrichtungen

v.  a. in einer florierenden Campus-Kultur mit unzähligen kulturellen Aktivitäten der Studierenden. Das künstlerische Engagement umfasst sämtliche Facetten und Berei-che: Das Angebot reicht von der musikalischen über die bildende bis hin zur darstel-lenden Kunst. Kreativität und Kultur wurden auch 2015 an der UR großgeschrieben.

Theater

19 Ensembles waren aktiv. Mit 76 Aufführungen in deutscher, englischer und russi-scher Sprache in den Sparten Schauspiel, Tanz-, Impro- und Musiktheater wurden Stei-gerungsraten verzeichnet. Die Bandbreite der gezeigten Produktionen gestaltete einen abwechslungsreichen Spielplan, der von den Theaterklassikern wie Goethes „Faust“ (xAKTER), Shakespeares „The Tempest“ in englischer Sprache (Shakespeare & Com-pany), Molières „Die Schule der Frauen“ (Projekt 4) und Büchners „Woyzeck“ (Regens-burger Studententheater) über die „modernen“ Klassiker wie Becketts „Warten auf Godot” (The & Company), Thornton Wilders „The Matchmaker” in englischer Sprache (RUPS, too) und Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft” (Die Bekanntschaften) hin zu den politisch und zeitgeschichtlich aktuellen Inszenierungen von Ödön von Hor-váths Volksstück „Italienische Nacht“ (Germanistentheater), Václav Havels „Die Versu-chung“ (Theaterforum Regensburg) und Wolfgang Hildesheimers Komödie „Die Her-

UR-Stage Club „Mord an Bord“.

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kultUR – campus creativ

ren der Welt“ (Babylon) reichte. Mit über 10  000 Besuchern und einer Zuschauer-auslastung von knapp 70 % erfreute sich das kulturelle Angebot im Theater an der Universität einer großen Nachfrage.

Aufgrund des stetigen Wachstums stößt die infrastrukturelle Ausstattung des The-aterbetriebs an ihre Kapazitätsgrenzen in der Belegung des Theatersaals und der Pro-benräume. Auch in der Region waren die Theatergruppen unterwegs: Die Improthe-atergruppe Rampenfieber trat im Rahmen des Welttags des Buches an der FOS in Regensburg auf und die Improtheatergruppe DINGs hatte mehrere Auftritte in der Stadtteilbücherei Königswiesen. Das TeamR brachte in Nabburg die Premiere eines selbstgeschriebenen Theaterstücks auf die Bühne und die russischsprachige Theater-gruppe Lunatiki führte ein Stück bei dem Neutraublinger Sommerfestival „Kultur im See 2015“ auf. Blickt man auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Debatten im Zuge der Flüchtlingsbewegung, zeigt sich ein weiteres Potential des The-aters: Integration und interkulturelle Begegnung. Dieses Vermögen zeigt sich in der internationalen Theatergruppe Babylon, die am Lehrgebiet Deutsch als Fremdsprache (am ZSK) als Sprachkurs verankert ist und Studierende aus bis zu 24 Ländern in einer Theaterproduktion vereint.

Musik

Im Januar brachte das UJO erneut sein preisgekröntes Programm „A Tribute To Ray Charles“ auf die Bühne im Velodrom mit der Tochter von Ray Charles, der Sängerin Sheila Raye Charles. Die Veranstaltung „Art in the Park“ im Juli vereinte im Park von Schloss Höfling an die 60 Künstler aus Musik, Theater, Literatur und Kunst. Als Veran-stalter präsentierte sich das UJO mit beiden Besetzungen. Seit Herbst ist Lorenz Kellhu-ber, der 2015 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet wurde, der künstlerische Leiter des UJO. Sein erster Aufritt als Leiter der UR-Big Band war im November bei dem von den beiden Vereinen ESdUR e. V. und Freunde der Universi-tät Regensburg e. V initiierten Benefizkonzert „A Tribute to Count Basie & Louis Arm-strong“, gemeinsam mit dem Symphonieorchester der UR. UJO, UJO II, die UR Jazz Combos und diverse UR Jazz-Formationen umrahmten zahlreiche Veranstaltungen der UR, wie Winterball, Neujahrsempfang des Präsidenten, Tage der Universität in Am-berg, Sommerfest, Tag der Biowissenschaften, Öffentliche Jahrestagung der Freunde und Förderer der Universität Regensburg e. V., Erstsemesterbegrüßung sowie Absol-ventenfeiern. Auch in der Region waren kleinere Formationen präsent.

Gemeinsam mit dem Universitätschor brachte das Symphonieorchester der UR im Januar die Symphonie Nr. 9 von Ludwig van Beethoven auf die Bühne. 2015 veranstal-tete das Symphonieorchester zwei Benefizkonzerte: im Mai für ein Uganda-Projekt und im November beim oben erwähnten Gemeinschaftskonzert mit dem UJO. Das Famili-

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IV Institutionen und Einrichtungen

Uni Jazz Orchester

Symphonieorchester

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kultUR – campus creativ

enkonzert im Dezember unter UMD Buckland brachte Benjamin Brittens „The Young Person’s Guide to the Orchestra“ auf die Bühne.

Das Highlight des Barockorchesters RUBIO im Juni war das Konzert mit vier Cembali von Johann Sebastian Bach, das in einer Jam Session endete. Im Juli spielte das Kam-merorchester der UR Kompositionen von Graham Buckland, u.  a. die Uraufführung der „10 Psalms of David“ mit den Gesangssolisten Christine und Achim Hoffmann. Das sinfonische Blasorchester der UR, die „Campus-Blosn“ glänzte mit zwei Konzerten und auch das Besamim Streichquartett und andere kammermusikalische Formationen boten höchsten Musikgenuss.

Bildende Kunst

Die Durchdringung von eigener künstlerischer Arbeit, Kunsttheorie und Kunstdidaktik zeichnet das Profil des Regensburger Instituts für Kunsterziehung aus. Mit diesem Ver-ständnis tritt es öffentlichkeitswirksam, v. a. in Form von Kunstprojekten und Kunst-ausstellungen, auf: Master-Abschluss-Ausstellung von Isabell Guntermann (Malerei) und Christina

Kirchinger (Radierungen und figürliche Plastik) in der Kunsthalle der UR (15.–21. Januar), zwei Absolventinnen des MA-Studiengangs „Bildende Kunst und Ästheti-sche Erziehung“.

Einzelausstellung „Wegen Inventur geöffnet“ zur Verabschiedung von Manfred Nürnberger, der das Institut für Kunsterziehung von Beginn an prägte, in der Kunst-halle der UR (24. April–7. Mai) mit ausgewählten Bilder, Skulpturen und Objekten aus 45 Jahren.

Jahresausstellung des Instituts für Kunsterziehung „kunst.schau“ in der Kunsthalle der UR (10. Juni–2. Juli) mit Werken von Studierenden und Lehrenden des Instituts für Kunsterziehung aus den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik und neue Medien.

Preisträgerausstellung der Gewinnerinnen des kunstpreis 13 (30. Oktober–20. No-vember) mit Arbeiten von Christina Kirchinger und Johanna Strobel. Der „kunst-preis“ wurde 2013 zum ersten Mal vom Institut für Kunsterziehung gemeinsam mit der Universitätsstiftung Pro Arte und der Eberhard-Dirrigl-Stiftung ausgeschrieben. Er wird alle drei Jahre vergeben.

Unter dem Titel „Kunst trifft Technik“ ging die Kooperation zwischen dem Insti-tut für Kunsterziehung und AVL Software and Functions in die nächste Runde. In einer Ausstellung in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel Regensburg (Dezem-ber 2015) waren Malereien von Studierenden zu sehen.

Das art.forum im Erdgeschoss des Studentenhauses an der UR zeigt in regelmäßi-gem Rhythmus Arbeiten von Studierenden des Instituts für Kunsterziehung in einer Art „Schaufenster“, mitten auf dem Regensburger Campus. 2015 gaben dort Willi

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IV Institutionen und Einrichtungen

Nothofer, Joseph Deml, Matthias Weich, Julius Jurkiewitsch, Tanja Riebel, Verena Stoiber und Florian Pfab Einblick in ihr Schaffen.

Im Rahmen der Kulturtage „Temporär 2015“ in Neustadt an der Donau präsentierte sich das Institut für Kunsterziehung mit Studierenden und Lehrenden (25. Juli– 9. August). In den verfügbaren Freiflächen waren v.  a. Betonplastiken von Birgit Eiglsperger und Stelen von Studierenden zu sehen. In Ausstellungsräumen der Stadt, dem Krebsturm und der Kunstgalerie, wurde eine Auswahl an Arbeiten der „kunst.schau 15“ gezeigt.

http://www.uni-regensburg.de/kultur-freizeit/campus-creativ

Das art.forum auf dem Campus.

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Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz

Die Aufgaben des Studentenwerks sind in Art. 88 des Bayerischen Hochschulgesetzes festgelegt. Das Studentenwerk ist der Partner der Studierenden und sorgt mit seinen Angeboten für die soziale Infra-struktur an den Hochschulen. Das starke Wachstum der Regensburger Hochschulen seit dem Doppelten Abiturjahrgang 2012 stellt das Studentenwerk ste-tig vor neue Herausforderungen: Benötigt werden mehr öffentlich geförderte Wohn-anlagen und leistungsstarke Verpflegungseinrichtungen, die auch Lernorte der Stu-dierenden sind. In enger Zusammenarbeit mit den Hochschulleitungen wurden Kon-zepte zur Verbesserung des Angebots der Hochschulgastronomie ausgearbeitet. 2015 wurde ein Grundstück auf dem Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne erworben, wo ca. 200 neue öffentlich geförderte Wohneinheiten in direkter Campusnähe ent-stehen. Zwei Regensburger Wohnanlagen werden gegenwärtig modernisiert. Auch ist es gelungen, die Erfolgsgeschichte des Regensburger Semestertickets fortzuschreiben: Bis zum Wintersemester 2018/19 ist der Fortbestand gesichert. Die Gültigkeit des Ver-bundraumes wurde ausgeweitet in die nördliche Oberpfalz. In den Gremien des Stu-dentenwerks – Vertreterversammlung und Verwaltungsrat – wirkten neben Vertretern der Hochschulleitung und der Professoren, der Behindertenbeauftragten und Frauen-beauftragten auch Vertreter der Studierenden mit.

Studienförderung

Den Schwerpunkt der Studienförderung durch das Amt für Ausbildungsförderung des Studentenwerks Niederbayern  / Oberpfalz bildet die Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Weniger als ein Fünftel der Studierenden der UR kann durch diese – je zur Hälfte als zinsloses Darlehen und zur anderen Hälfte rückzahlungsfrei – Leistung gefördert werden. Die Gefördertenquote (Quotient aus der Zahl der Geförderten und der Gesamtzahl der Studierenden laut Landesamt für statis-tische Datenverarbeitung) an der UR lag im Wintersemester 2014/15 bei 17,4 % und damit wieder niedriger als im Vorjahr. Sie liegt auch unter der durchschnittlichen Geför-dertenquote der durch das Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz betreuten Univer-

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IV Institutionen und Einrichtungen

sitäten und Hochschulen (18,5 %). Die Zahl der Geförderten nach dem BAföG an der UR ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr wieder gesunken. Konnten im Wintersemester 2013/14 noch 3 860 Studierende gefördert werden (Stand September 2014), waren es Im Wintersemester 2014/15 nur 3 613 Studierende (Stand September 2015) und damit 247 Studierende weniger. Auch die Antragszahlen beim Amt für Ausbildungsförderung sanken im Vergleich zum Vorjahr. Im Kalenderjahr 2015 wurden 11 292 Anträge ge-stellt, davon 4 035 von Studierenden der UR. Dies entspricht 35,7 % der Gesamtanträge.

Die Neuheiten des im Dezember 2014 verkündeten 25. BAföG-Änderungsgeset-zes traten und treten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft. Das Gesetz enthält fünf unterschiedliche Inkrafttretensregelungen. Die Änderungen zum 1.1.2015 betra-fen v. a. die BAföG-Auslandsförderung in den §§ 5, 5a, 6, 16 BAföG und die Staatsan-gehörigkeit aufgrund Freizügigkeit / EU in § 8 Abs. 1 Nr. 3 BAföG. Diese Änderungen waren notwendig, um die EuGH-Rechtsprechung von 2013 in der deutschen Gesetz-gebung umzusetzen. Weiter wurde gesetzlich verankert, dass die Ämter für Ausbil-dungsförderung bis 1.8.2016 eine Online-Antragstellung für die Antragstellenden er-möglichen müssen. Interessant ist, dass der Bund ab 2015 die BAföG-Ausgaben (So-zialleistungen) vollständig übernimmt. Davon zu unterscheiden sind die Kosten für die Verwaltung, die weiterhin die Länder tragen.

Zum 1.8.2015 trat eine weitere Änderung in Kraft: Die Abschlagzahlung – der Vor-schuss (unter Rückforderungsvorbehalt) – bei längerer Bearbeitung von Erstanträgen wird nicht mehr nur maximal 360 € monatlich betragen, sondern bis zu 80 % des je-weils voraussichtlich zustehenden Bedarfs. Der Gesetzgeber versucht außerdem, die Förderungslücken zwischen BA- und MA-Studiengängen zu schließen. So konnten ab 1.8.2015 auch Studierende, die nur vorläufig in MA-Studiengänge eingeschrieben sind, gefördert werden – unter Vorbehalt der Rückzahlung, sofern keine endgültige Einschrei-bung erfolgt. Zur besseren Planbarkeit von einem MA-Studium haben die Studierenden nun auch die Möglichkeit, einen Vorabentscheid zu beantragen darüber, ob die Förder-fähigkeit dieses MA-Studiums dem Grunde nach besteht. Die wesentlichen Änderun-gen – Erhöhungen der Freibeträge und Bedarfssätze – treten zum 1.8.2016 in Kraft.

2015 waren von den 43 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Amtes für Ausbil-dungsförderung 12 sowie zwei Gruppenleiter vor Ort an der UR tätig. Dabei hat das Amt für Ausbildungsförderung persönliche Sprechzeiten für die Antragsteller festge-legt. Eine telefonische Beratung wird innerhalb der regulären Arbeitszeit gewährleistet. Auch Anfragen via E-Mail an die zuständige Sachbearbeitung oder an eine allgemeine E-Mail-Adresse sind möglich. Die EDV-Betreuung erfolgt durch zwei Mitarbeiter von Regensburg aus. So konnten die BAföG-Anwendungsprogramme zur schnelleren Be-arbeitung und Bescheiderteilung fortentwickelt werden. Das von den bayerischen Stu-dentenwerken und dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wis-senschaft und Kunst zur Verfügung gestellte Internet-Portal zur Antragstellung online wurde erweitert um Statusabfragen zum Bearbeitungsstand des Antrages.

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Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz

Studentisches Wohnen

Zum Wintersemester 2015/16 waren 32 309 Studierende am Standort Regensburg immatrikuliert. Dies ist der historische Höchststand. Die Zahl der mit öffentlichen Mit-teln errichteten studentischen Wohnanlage blieb unverändert bei 3 679. Die Unter-bringungsquote ist demnach um 0,1 % gesunken, sie lag bei 11,4 %. Damit wird in Regensburg der Durchschnitt der Unterbringungsquote in Bayern von 10,4 % (Quelle: Deutsches Studentenwerk, September 2014) überschritten. Nach den Richtlinien des Studentenwerks für die Vergabe eines Zimmers werden Erstsemester mit geringem Ein-kommen, angelehnt an die BAföG-Voraussetzungen, und internationale Studierende bevorzugt aufgenommen. 1 818 Studierende haben sich 2015 um eines der 1 472 Zimmer des Studentenwerks beworben. Damit sind die Antragszahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. Die durchschnittliche Gesamtmiethöhe, inklusive Be-triebskostenvorauszahlungen, hat sich auf 209 € je Zimmer erhöht.

2015 standen der Privatzimmerbörse des Studentenwerks 86 Zimmerangebote zur Verfügung. Rund 20 % dieser Zimmer lagen im günstigen Preissegment bis zu einer Monatsmiete von 300 €. Ergänzt wurde das Angebot durch die Wohnungsdatenbank auf der Homepage des Studentenwerks, in der private Vermieter die Zimmer selbstän-dig und kostenlos hinterlegen können.

Der Anteil an internationalen Studierenden lag bei 7,9 %. Mit einem Anteil von rund 28,8 % sind die internationalen Studierenden in den Wohnanlagen des Studentenwerks überproportional stark vertreten. Bei den sonstigen mit öffentlichen Mitteln geförderten Wohnanlagen liegt die Ausländerquote verglichen mit den Wohnanlagen des Studen-tenwerks z. T. erheblich niedriger. Wegen der weiter zu erwartenden Zunahme der inter-nationalen Studierenden wären weitere öffentlich geförderte Zimmer wünschenswert.

Hochschulgastronomie

Die Essenszahlen in der Mensa waren 2015 erneut leicht rückläufig. Wegen der kurzen Mittagspausen in den Studiengängen wurden die Öffnungszeiten der Mensa am Mit-tag verlängert und in den großen Cafeterien am Campus auch warme Mittagsverpfle-gung angeboten, um die Mensa zu entlasten.

2013 2014 2015

Studierende 760.167 752.830 728.196

Bedienstete 140.704 134.015 133.144

Gäste 5.527 6.773 4.748

Gesamt 906.399 893.618 866.088

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IV Institutionen und Einrichtungen

Zusätzlich wurden 26 800 Essen in den Cafeterien ausgegeben:

Cafeteria Sammelgebäude 1.505

Cafeteria Chemie 11.931

Cafeteria Sport 6.326

Cafeteria Philosophie 7.038

Die Mensa Regensburg liefert Essen auch an externe Einrichtungen (diese werden wie Gästeessen kalkuliert), z. B. an die Berufsfeuerwehr 1 687 Essen und an den Caritas-Kindergarten 7 482 Essen.

Für die Cafeterien gab es 2015 als Qualitätsziele die Angebotsanalyse und -optimie-rung sowie den Erhalt der Preisstabilität. Anders als in den Mensen, wo das Studenten-werk Zuschüsse zur Kostendeckung des Studierendenessens erhält, müssen die Cafe-terien nach den Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Da kleinere Standorte in der Regel nicht kostendeckend betrieben werden können, müssen die umsatzstarken großen Cafeterien ausgleichen. Werden bei allen Cafeterien Überschüsse erzielt, wer-den diese zur Deckung des Mensadefizits eingesetzt. Dies gelang auch 2015.

Optimierung der Öffnungszeiten: Alle großen Cafeterien haben in der Vorlesungszeit von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet Cafeterien im Sammelgebäude und im PT-Gebäude haben bis 19 Uhr geöffnet Cafeteria im Sammelgebäude hat an Samstagen in der Vorlesungszeit von 10

bis15 Uhr geöffnet

Kundenbewertung und QualitätszieleDie Beauftragte für das Qualitätsmanagement führt laufend Kundenbefragungen online durch. Aus den Ergebnissen dieser Befragung und aus den Berichten der Mensabeauftragten der Studierenden sowie der Personalratsvertretung im Men-saausschuss ergaben sich die für 2015 angesetzten Qualitätsziele. 2015 stand die Verbesserung der Qualität der Lebensmittel im Vordergrund: Fisch aus nachhalti-ger Fischerei (MSC), wöchentliches Fleischgericht aus biologischer Tierhaltung, vier „Sonderaktionen“ pro Jahr (in allen Dienststellen gemeinsam), verbesserte und ver-einheitlichte Rezepturen, Einführung der Produktlinie „Mensa Vital“ für die gesunde Ernährung, BIO-Zertifizierung in allen Mensen und Erhalt der Preisstabilität in den Mensen. Die gesteckten Ziele wurden erfolgreich umgesetzt und sowohl die EU BIO Richtlinie, wie das MSC Label wurden erfolgreich rezertifiziert. Die Abteilung Hoch-schulgastronomie erhielt erneut das Zertifikat für das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001/2008.

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Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz

Mit der neuen Mensa Vital-Linie werden neue Gerichte angeboten, die den Kun-den eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung erleichtern sollen. Das Beson-dere daran ist: frische und naturbelassene Zutaten, vitaminschonende und fettarme Zubereitung, ernährungsphysiologisch ausgewogene Zusammenstellung der Gerichte, keine frittierten und panierten Speisen, keine vorgefertigten Lebensmittel, frische Kräuter und möglichst regionale Produkte. Die Portionen werden ernährungsphysiolo-gisch exakt berechnet und entsprechen genau dem Energiebedarf einer Mittagsmahl-zeit für eine erwachsene Person mit sitzender Tätigkeit (750 Kcal.).

Um den Speiseplan schnell zugänglich zu machen und aktuell zu halten, wurde das System erneuert. Jede Änderung wird sofort aktualisiert. 2015 wurde eine App für den Speiseplan eingerichtet, um noch schneller zu informieren. Das Angebot des Studen-tenwerks kann mit der Online-Kundenumfrage auf der Website täglich mit einem stan-dardisierten Fragebogen bewertet werden, ein Kundenfeedback (mit Rückmeldung) steht auf der Website zur Verfügung. Die Auswertung dieser Feedbacks fließt in den Verbesserungsprozess im Rahmen des Qualitätsmanagements ein.

Kulturförderung

2015 wurde die Abteilung Kulturförderung erneut erfolgreich in die Qualitätsmanage-ment-Zertifizierung des Studentenwerks einbezogen – die wesentlichen Organisations-prozesse wurden systemkonform dokumentiert.

Theater, TF Medien-Studio Mit einem professionell ausgestatteten Theater, dem TF Medien-Studio, Proberäumen und verschiedenen be-darfsorientierten Dienstleistungen unterstützte das Stu-dentenwerk kulturelle Aktivitäten von Studierenden. Au-ßerdem gestaltete das Studentenwerk gemeinsam mit der UR das Kooperationsprojekt „kultUR – campus creativ“ (s. S. 225 ff.). So übernahm es drei Mal pro Jahr die Redaktion für den Kultur-Leporello, der die Musik-, Theater- und Kunstveranstaltungen der UR auflistet.

Die Eigeninitiative und das kulturelle Engagement der Studierenden war 2015 wei-terhin stark ausgeprägt: wie bereits im Vorjahr waren 19 Ensembles aktiv, in denen internationale und deutsche Studierende der UR und der OTH Regensburg zusam-menwirken. Die studentischen Kulturgruppen inszenierten in deutscher und englischer Sprache 76 Theater-, Tanz-, und Musikaufführungen. Mit den zahlreichen Gastspie-len und externen Veranstaltungen fanden insgesamt 91 Aufführungen statt, z. B. das Schleudertraum-Festival der Tanzstelle R, ein Gastspiel der Gruppe Drugstop, ein inklu-sives Tanzprojekt veranstaltet von der Katholischen Jugendfürsorge sowie die Tanztage

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IV Institutionen und Einrichtungen

der Alten Mälzerei. 2015 haben über 10 000 Zuschauer die Veranstaltungen im Thea-ter besucht. Dies entspricht einer durchschnittlichen Auslastung von zwei Dritteln der im Theater zur Verfügung stehenden Plätze.

TF Medienstudio Studentische Jungfilmer erhalten im TF Medienstudio günstig Equipment und fachliche Beratung. 2015 konnten knapp 600 Studierende im TF Medienstudio gefördert wer-den. 201 Studierende nutzten an 216 Tagen die digitale Video-Kamera, den Schnitt-platz und / oder den Raum und spezielles Equipment des TF Medienstudios. Zur Vertie-fung der Themen Drehbuchschreiben, Kameraführung, Filmmontage und -vertonung wurden drei dreitägige Workshops angeboten, dazu etablierte sich im zweiwöchigen Rhythmus die Drehbuchwerkstatt. Die Projektgruppen des „Campus TV“, mit 25 ak-tiven Mitgliedern, wurden kontinuierlich betreut. Dazu diente u. a. der zweiwöchige Campus TV Workshop mit Inhalten zur Einführung in die Redaktion, Einführung in die Kameraarbeit, Beratung bei Projektplanung, Beratung zu konkreten Dreharbeiten, Ein-führung in den Videoschnitt, Einführung in die Betextung von Beiträgen und Einfüh-rung in die Audioaufnahme/den Audioschnitt. Der Betreuer des TF Medienstudios un-terstützte auch universitäre Lehrveranstaltungen z. B. im Bereich der Medienwissen-schaften, im Deutsch-Französischen Studiengang (e-Tandem), in der Psychologie, in der Wissenschaftsgeschichte und in der Sprecherziehung. Für studiengebundene The-aterprojekte wurden Ton- und Videoaufnahmen erstellt. Das Angebot der Beratung und Durchführung studentischer Tonaufnahmen wurde im Rahmen von 24 Projekten wahrgenommen. Die studentische Radiogruppe „Studentenfunk“ arbeitete regelmä-ßig im Aufnahmeraum des TF Medienstudios. Der Chorübungsraum, der Orchester-raum und der Übungsraum im TF Medienstudio waren voll ausgelastet.

Partnerschaft

Zu den vom Studentenwerk geförderten kulturellen Aktivitäten gehört die Partner-schaft mit dem C.R.O.U.S. Clermont-Ferrand, in deren Rahmen gemeinsam mit Stu-dierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Projekte mit dem Charakter der Begegnung und des Erfahrungsaustausches realisiert werden. Vom 1. bis 6. Juni 2015 fand die zweite Etappe des 2014 begonnen Austauschprogramms für Studierende zum Thema „Video“ statt: Sechs französische Studierende kamen in Begleitung eines Animateur socio-culturel des C.R.O.U.S. und des Verantwortlichen für Medien der Ar-chitekturhochschule Clermont-Ferrand nach Regensburg, um zusammen mit den am Austausch teilnehmenden Deutschen zwei Kurzfilm-Konzepte filmisch umzusetzen. Gedreht wurde auf dem Campus, in der Altstadt und am Stadtrand von Regensburg.

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Studentenwerk Niederbayern / Oberpfalz

Sozialberatung

Der Service bei Fragen und Schwierigkeiten rund ums Studium gehört zu den zentralen Aufgaben des Studentenwerks. Hauptanliegen waren Finanzierung (Stipendien und Studienkrediten) sowie staatlichen Sozialleistungen (Kindergeld, Wohngeld, Eltern-geld, Eingliederungshilfe für Studierende mit Handicap, Alg II, etc.). Von internationa-len Studierenden wurde häufig die Unterstützung beim Umgang mit Ämtern, insbe-sondere Radio- und Rundfunkgebührenbefreiung nachgefragt. 2015 gab es mehr als 1 000 Anfragen: finanzielle Fragen und existentielle Nöte sind überproportional häufig Gesprächsthema. 87 Studierende beantragten einen KfW Studienkredit, neun das Stu-dienabschlussdarlehen der Bayerischen Studentenwerke. Besonders schwierig gestal-tete sich die Situation für internationale Studierende, die oft weder BAföG berechtigt sind, noch Studienkredite erhalten können. In Einzelfällen wurden Essensbeihilfen und kurzfristig einmalige Zuschüsse aus Eigenmitteln bzw. Überbrückungsdarlehen verge-ben. Neu ins Spektrum der Sozialberatung war die Kooperation mit dem Mieterbund Regensburg.

Im semestralen Ablauf wirkte die Sozialberatung an den folgenden Gesprächsrun-den und Infoveranstaltungen mit: Vergabe für Beihilfen an internationale Studierende, internationales Hochschulmarketing, Dienstbesprechung mit den zentralen Beratungs-diensten der UR, OTH Regensburg und der Bundesanstalt für Arbeit, Studieren mit Kind, Einführungsveranstaltungen und Hochschulinformationstag der drei Regensbur-ger Hochschulen.

Sozialberatung

809

22

5358

2986 1512 14 11

Beratungsthemen und -häufigkeiten

Finanzierung

Krankenversicherung

Jobben

Wohnen

Studium & Kind

Internat. Studierende

Studium & Handicap

Studienbez. Fragen

Psychol. Schwierigkeien

Sonstiges

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IV Institutionen und Einrichtungen

Tutorenprogramme

Die elf Tutoren und Tutorinnen in den Wohnanlagen und die beiden des internationa-len Tutoriums wurden vom Fachbereich Beratung mit dem Ziel betreut, gegenseitige Begegnungen und soziale Netzwerke zu fördern und der Vereinzelung und Ghetto-isierung entgegen zu wirken. Ein besonderes Augenmerk lag auf den internationalen Studierenden. Für ein bestmögliches Miteinander wurden für die Tutoren Einführungs-veranstaltungen und ein interkultureller Workshop, der insbesondere dem kollegialen Austausch diente, angeboten.

Kinderbetreuung

Kinder, Eltern und Mitarbeiter der Krabbelstube an der UR freuten sich bei der Ein-weihungsfeier Anfang 2015 über den gelungenen Anbau an die bestehende Krabbel-stube, mit finanzieller Unterstützung der UR. In diesem wurde Platz für eine weitere Gruppe mit zwölf Vollzeitplätzen geschaffen.

Qualitätsmanagement

Seit Juni 2014 ist das Qualitätsmanagementsystem des Studentenwerks Niederbay-ern  / Oberpfalz in seinen Kernbereichen Hochschulgastronomie, Ausbildungsförde-rung (BAföG), Studentisches Wohnen, Kulturförderung und Sozialberatung an allen Dienststellen nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Nach den Anfängen im Bereich Hochschulgastronomie mit der Zertifizierung 2012 endete 2015 der dreijährige Zerti-fizierungszyklus. Das erste Rezertifizierungsaudit im Juni bestand das Studentenwerk erfolgreich und sicherte sich das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2008 erneut bis 2018. Zur Verbesserung des Qualitätsmanagements soll künftig verstärkt auf die Mei-nung der Studierenden geachtet und neue Methoden der Kundenzufriedenheitsbefra-gungen eingeführt werden. Auch das interne Auditwesen befindet sich seit 2015 im Ausbau, um interne Prozesse regelmäßig zu prüfen und kontinuierlich zu verbessern.

http://www.stwno.de

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Technische Zentrale (TZ)

Der Fokus des Dienstleisters TZ liegt auf der Gewährleistung der Betriebssicherheit. Die TZ ist u. a. zuständig für die Betreuung der technischen Infrastruktur und bietet für Forschung und Lehre einen funktionierenden Ver- und Entsorgungsbetrieb. 2015 fielen etwa 7 000 Störungen an. Gleichzeitig galt es, die Haushaltsmittel wirtschaftlich einzusetzen. Ein Großteil der Arbeiten war gefahrgeneigt, so dass die Arbeitssicherheit von größter Bedeutung ist. Darüber hinaus ist die TZ mit ihrem Knowhow um Gebäude und Anlagen bei allen Baumaßnahmen am Campus Ansprechpartner für das Staatliche Bauamt, die Nutzer und die ausführenden Firmen, um die Erfahrungen des Betriebs in die Planung und Ausführung einfließen zu lassen.

Referat Elektrotechnik

2015 standen die Inbetriebnahme und Optimierung der elektrischen Anlagen im Neu-bau der Biologie und in der Fahrzeughalle an. Am RW-Parkplatz wurde die Beleuchtung durch Umrüstung auf 75 LED-Lampen verbessert. In den Lesesälen des PT-Gebäudes wurde die Beleuchtung komplett saniert. In der Chemie wurden mehrere Einzelmaß-nahmen zur Optimierung der Lüftungsanlagen und Energieeinsparung durchgeführt.

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez2012 5.664.575 5.350.033 5.463.177 5.291.095 5.340.003 5.448.608 5.845.618 5.567.389 5.121.073 5.614.558 5.604.887 5.493.5492013 5.726.320 5.227.247 5.612.981 5.455.827 5.399.867 5.573.187 6.090.971 5.635.486 4.980.279 5.957.507 5.663.227 5.705.8212014 5.876.273 5.357.553 5.638.369 5.449.144 5.707.306 5.701.655 6.237.918 5.683.125 5.489.572 6.128.951 5.796.025 5.807.3202015 5.874.009 5.379.228 5.855.682 5.633.961 5.662.674 5.958.319 6.592.791 6.122.006 5.555.600 5.981.199 5.927.662 5.876.984

4.000.000  kWh  

4.500.000  kWh  

5.000.000  kWh  

5.500.000  kWh  

6.000.000  kWh  

6.500.000  kWh  

7.000.000  kWh  

Jan   Feb   Mär   Apr   Mai   Jun   Jul   Aug   Sep   Okt   Nov   Dez  

Stromverbrauch 2012 - 2015

2012  

2013  

2014  

2015  

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IV Institutionen und Einrichtungen

Dabei tauschte die Fachgruppe MSR verschiedene veraltete Regler, Ventile und Pneu-matikantriebe gegen moderne und Energie sparende Komponenten. Für die Druck-lufterzeugungsanlagen in der Physik und im Vorklinikum wurde eine Kompressorfol-geschaltung eingebaut. Hierdurch wird eine bessere Auslastung und wirtschaftlicher Betrieb der Drucklufterzeuger gewährleistet.

Um der Feuerwehr im Einsatzfall einen zentralen Anlaufpunkt zu bieten, wurde in der Tiefgarage Ost ein Feuerwehr Einsatz Center (FEC) geschaffen. Von hier aus kön-nen alle nötigen Informationen zentral abgerufen werden. Weiterhin wurden zwei Hörsäle mit neuer Medientechnik ausgestattet.

Die oben stehende Grafik zeigt den Jahresverlauf des Stromverbrauchs 2012 bis 2015. Trotz verschiedener Maßnahmen zur Energieeinsparung stieg der Stromver-brauch im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % an. Neben der dichteren Belegung und den verlängerten Nutzungszeiten wurde die Klimatisierung als Ursache identifiziert.

Die starke Aufwärtsentwicklung bei den Stromkosten konnte 2014 gestoppt wer-den. Trotz höheren Verbrauches sind die Gesamtkosten 2015 um ca. 5 % gefallen. Die UR bezieht Strom aus 100 % regenerativen Energien.

Referat Maschinentechnik

Im Mittelpunkt der Aktivitäten standen 2015 die Restarbeiten im neuen Ausweichge-bäude der Biologie. Hier mussten viele Anpassungen der technischen Anlagen an die Nutzerwünsche umgesetzt werden. Die routinemäßigen Dienstgeschäfte durften wäh-renddessen nicht zurückgestellt werden. Auch 2015 mussten eine Reihe sicherheitsre-levanter Teile der Heißwasserleitung erneuert werden, vielfach am Wochenende, um den Universitätsbetrieb nicht zu beeinträchtigen.

Gasverbrauch

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov2009 22831349 20034205 18293062 9149189 4585274 3480675 3555681 3561039 3930472 12715621 162599442010 24247081 20452849 18345652 11317155 7093696 3932399 3761665 3684096 5896083 13830544 162810772011 22667727 20307766 14490242 9256940 4860175 4378900 3216249 3540530 4219090 13041726 184121592012 21074072 19723236 14641801 11399651 5214439 3941119 3700020 3551211 5018043 13535906 175657852013 22764272 21125358 20678106 13365645 6578274 4615201 3537746 3596536 6056659 12569880 177404482014 21331603 18110431 15197046 9819931 5358508 3273007 3180882 3083044 5306044 10885855 138379642015 22123208 21105054 17358944 11532953 5785353 4381753 3693048 3321011 5789313 14037933 15217589

000.000  kWh  

5.000.000  kWh  

10.000.000  kWh  

15.000.000  kWh  

20.000.000  kWh  

25.000.000  kWh  

Jan   Feb   Mär   Apr   Mai   Jun   Jul   Aug   Sep   Okt   Nov   Dez  

Gasverbrauch 2010-2015

2010  

2011  

2012  

2013  

2014  

2015  

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Technische Zentrale (TZ)

Wie aus den Diagrammen ersichtlich, bewegen sich die Verbräuche von Gas und Wasser im langjährigen Mittel. Der erhöhte Wasserverbrauch im Juli und August 2010 und 2015 ist auf die heißen Sommermonate zurückzuführen. Hier wurde viel Wasser für die Kühlung benötigt.

Referat Sicherheitswesen

Im Zusammenhang mit den im Arbeitssicherheitsgesetz gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben fanden umfassende Beratungsleistungen der für die Sicherheit und den Ge-sundheitsschutz ihrer Mitarbeiter verantwortlichen Vorgesetzten statt. Ebenso war die Beratung von universitätsinternen und externen Planern bei Neu- und Umbauplanun-gen zentraler Bestandteil der Tätigkeiten der Sicherheitsingenieure. Klarer Schwer-punkt lag bei der sicheren Gestaltung von Laborarbeitsplätzen. Diverse Begehungen fanden in enger Zusammenarbeit sowohl mit den zuständigen Aufsichtsbehörden als auch universitären Fachstellen statt.

Die Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsstättenverordnung für das Gebäude Phy-sik hat durch weitgehenden Abschluss der abgeleiteten organisatorischen und baulich-technischen Maßnahmen einen stabilen Stand erreicht. Somit konnte 2015 mit der Gefährdungsbeurteilung für das Gebäude Chemie und Pharmazie begonnen werden. Die universitären Pflichten zum Vollzug der gefahrstoffrechtlichen Vorschriften wurden im vierten Jahresquartal in die Zuständigkeit des Referats Sicherheitswesen übertragen.

Das universitäre Bedrohungsmanagement wurde mit gleichzeitiger Konstituierung einer Arbeitsgruppe neu etabliert. Eine schnelle und zielgerichtete Information ge-währleistet eine eigens geschaffene interne Kommunikationsplattform. In engem Zu-sammenhang fand an der UR ein Workshop mit leitenden Beamten des Polizeipräsidi-ums Oberpfalz und der Polizeidirektion Regensburg statt.

Jan/Feb Mär/Apr Mai/Jun Jul/Aug Sep/Okt   Nov/Dez2009 43600 46244 56514 56654 39459 497852010 36392 57999 45856 64647 47718 387142011 44359 47398 50424 55211 41239 484842012 41900 45401 51090 54408 49903 420452013 45682 46836 46140 56194 44549 426692014 44819 47137 59563 49437 46882 474142015 42352 50906 50690 64027 48203 45549

30000  m³  

35000  m³  

40000  m³  

45000  m³  

50000  m³  

55000  m³  

60000  m³  

65000  m³  

70000  m³  

Jan/Feb   Mär/Apr   Mai/Jun   Jul/Aug   Sep/Okt     Nov/Dez  

Wasserverbrauch 2010-2015

2010  

2011  

2012  

2013  

2014  

2015  

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IV Institutionen und Einrichtungen

2015 wurden 148 Neuaus- und Fortbildungen für betriebliche Ersthelfer organi-siert. 88 Personen konnten von den Sicherheitsingenieuren durch Vermittlung theore-tischer Kenntnisse verbunden mit praktischen Feuerlöschübungen am Brandsimulator im Umgang mit Handfeuerlöschern als Brandschutzhelfer ausgebildet werden.

Die Homepage des Referats Sicherheitswesen wurde in das CMS der UR migriert. Mit dem Relaunch der Internetpräsenz wurden wichtige Inhalte und vorhandene Ar-beitshilfen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aktualisiert und das angebo-tene Portfolio erweitert.

Referat Facility Management

Die geplante Inbetriebnahme des Systems zur Zählerfernablesung und zur Auswertung der Medienverbräuche musste auf 2016 verschoben werden, da der Systemlieferant die zugesagten Funktionen des Systems nicht realisieren konnte.

Im Laufe des Jahres wurden technische Maßnahmen zur Energieeinsparung unter-sucht und bewertet. Umbauten wurden beauftragt, die bei einer Gesamtinvestition von 62.500 € zu einer jährlichen Einsparung in Höhe von 110.400 € führen sollen. Es handelt sich dabei um den Umbau einer Zuluftanlage im Gebäude Chemie / Phar-mazie, den Umbau von Lüfterantrieben und den Tausch von Neonbeleuchtung gegen LED-Beleuchtung in den Gebäuden RWS und Verwaltung.

Mit dem Bezug des neuen Lagerraums für Fundbüro und Schlüsselverwaltung wurde die Verwaltung der Schließzylinder neu organisiert. Der Bestand aller lagernden Profilzylinder wird nun mit Hilfe von EDV geführt und laufend aktualisiert. So ist nun bei erforderlichen Umbauten schneller ersichtlich, ob und wo der passende Zylinder vorhanden ist. In einem nächsten Schritt werden nach und nach bereits eingebaute Profilzylinder per EDV verwaltet werden. Dadurch kann die Schließanlage effektiver betrieben werden.

Die Flachdächer der Gebäude, z. T. extensiv begrünt und z. T. bekiest, müssen re-gelmäßig gewartet werden. Dabei werden z. B. die Dachabdichtungen geprüft, Ab-läufe gereinigt und Fremdbewuchs beseitigt. Im Rahmen dieser Arbeiten werden auch Absturzsicherungen und persönliche Schutzausrüstungen geprüft. Auch wird Unrat entfernt. Trotz aller Absperrmaßnahmen wurden die Dächer immer wieder von Unbe-fugten betreten und für private Zwecke benutzt, was zu erheblichen Schäden an der Dachhaut führte. 2015 wurden alle Dachflächen systematisch erfasst und pro Dach de-taillierte Leistungsbeschreibungen erstellt zur künftigen Wartung der Dächer.

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Technische Zentrale (TZ)

Referat Umweltschutz / Logistik

Entsorgungsaufgaben: Auch 2015 konnte das Restabfallaufkommen bei ca. 332 t sta-bil gehalten werden. Die zum Recycling an sieben Standorten auf dem Campus er-fasste Papiermenge entsprach mit 150  t ebenfalls in etwa dem Vorjahreswert. Die sonstigen Wertstofffraktionen bewegten sich auch im Rahmen der Vorjahre. Das Auf-kommen an chemischen Sonderabfällen stieg leicht an auf 98,6 t, was vermutlich auf Entsorgungsaktionen im Rahmen des Umzuges Biologie zurück zu führen ist.

Referat Bautechnik

Das Referat Bautechnik begleitet die zunehmende Bautätigkeit am Campus und betreibt die Schnittstellenkommunikation zwischen Nutzer, Staatlichem Bauamt und Universitäts-leitung. Die Arbeitsschwerpunkte liegen bei der fachlichen Betreuung von Baumaßnah-men, wobei ein Großteil der anstehenden Arbeitsleistung in der Planungsphase liegt. Be-reits in der Bedarfs- oder Grundlagenermittlung werden mit Unterstützung des Nutzers und unter Einbeziehung des Staatlichen Bauamtes die ersten Daten erhoben.

Für große Baumaßnahmen koordiniert das Referat im Zuge der Bauantragsstellung beim Ministerium die Datenerhebung für Stellenplan und Raumbuch. Im Weiteren wird das Staatliche Bauamt bei der Erstellung der Haushaltsunterlage Bau und Ausfüh-rungsunterlage Bau begleitet. In der Planungsphase ist das Referat Ansprechpartner für das Planungsteam und begleitet Planer und Firmen schließlich bei der Bauausfüh-rung bis zur Abnahme der Gewerke. Neben der Betreuung laufender Baumaßnahmen werden die Planungsgrundlagen für zukünftige große Baumaßnahmen geschaffen. Konkret in Vorbereitung befinden sich: Generalsanierung des Vorklinikums am Standort der ehemaligen Biologie Sanierung des Forums und der Tiefgaragen Generalsanierung der PT in Teilabschnitten Neuen Werkstattflächen für die westlichen Naturwissenschaften Erneuerung des Datennetzes der Universität, Erneuerung der Energieerzeugung am Campus Errichtung eines Parkhauses

Darüber hinaus betreut das Referat alle weiteren Baumaßnahmen von den sogenann-ten kleinen Baumaßnahmen über Maßnahmen aus Mitteln der Ausbauplanung oder Sondermitteln der Ministerien (z.  B. CO2 Einsparung), Modernisierungs- und Sanie-rungsarbeiten in kleinem Umfang (z. B. WC Sanierungen), die Verantwortung des jähr-lichen Bauunterhalts und eigenverantwortliche Abwicklung von einzelnen Renovie-

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IV Institutionen und Einrichtungen

rungsarbeiten mit Jahresvertragsfirmen des Staatlichen Bauamtes. Auch die Außerbe-triebnahme der ehemaligen Biologieflächen und die Begleitung des Gebäudeabbruchs werden von dem Referat betreut.

http://www.uni-regensburg.de/technische-zentrale

Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau

Das Staatliche Bauamt Regensburg gehört zur Bayerischen Staatsbauverwaltung und nimmt in seinen drei Bereichen damit alle Aufgaben des Staatlichen Hochbaus, des Hochschulbaus und des Staatlichen Straßenbaus in der südlichen Oberpfalz wahr.

Große Neu-, Um- und Erweiterungsbauten

Errichtung eines Ausweichgebäudes NWF West Die Errichtung des Ausweichgebäudes bildete den Auftakt für die Generalsanierung der westlichen Naturwissenschaften Biologie, Vorklinikum, Physik und Mathematik. Das Ausweichgebäude umfasst 10 938 m² Hauptnutzfläche und nimmt die gesamte Nutzung des aktuellen Biologie-Gebäudes auf. Die neue Biologie wurde im Juli 2014 an die UR übergeben. Derzeit erfolgen die Abwicklung von Restleistungen, Mängelbe-seitigungen und Anpassungen an aktuelle Nutzeranforderungen. Gesamtkosten 70.150.000 € Ausgaben 2015 3.000.000 €

Sanierung der Erschließungsanlagen auf dem Stammgelände mit 3. Nachtrag Parkhaus (7. Teilmaßnahme)Die in der 6. Teilmaßnahme (2. Nachtrag) enthaltene Sanierung der Klimakaltwasser- und Trinkwasserleitungen wurde durchgeführt und nahezu abgerechnet. Die Tren-nung der Sprinkleranlage im ehemaligen Salzlager der Gärtner im Bereich der RWL kann nach Klärung der weiteren Nutzung 2016 abgeschlossen werden. Im Rahmen der Bauausführung wurden neben der Ertüchtigung der Pumpenregelung der Fernhei-zung noch Schottungen in den Versorgungskanälen und Hausanschlussräumen durch-geführt. Weitere Voruntersuchungen hinsichtlich der Sanierung der Tiefgarage und

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Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau

des Forums, die mit dem Planungsauftrag zur HU-Bau im November 2014 in eine neue Maßnahme mündeten, wurden bezüglich der Schaffung für Ausgleichsflächen von Stellplätzen weitergeführt. Als Ergebnis wurde im Oktober 2015 ein Bauantrag zur Er-stellung eines Parkhauses mit zwei Baukörpern in offener Bauweise mit je ca. 450 Stell-plätzen im südöstlichem Universitätsgelände gestellt. Die geschätzten Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf 14 Mio. €. Auf Grund der Verzahnung mit anderen Maßnah-men soll die Baumaßnahme bis Ende 2017 fertiggestellt sein. Gesamtkosten 29.975.000 € 7. Teilbaumaßnahme Parkhaus 14.000.000 € Ausgaben 2015 1.374.000 €

Sanierung der Tiefgarage und des ForumsNach Planungsauftrag zur Erstellung der HU-Bau im November 2014 fand nach Ab-schluss der VOF Verfahren im August 2015 das Startgespräch der Maßnahme statt. Bei der ersten Abklärung der Planung mit der OBB und der Regierung im Dezember 2015 wurden die Kosten von 48 Mio. €, sowie der geplante Abgabetermin der HU-Bau Ende 2016 dargelegt und bestätigt. Der Zeitplan sieht vor, mit den Arbeiten im Früh-jahr 2017 zu beginnen. Die Ausführung der HU-Bau erfolgt in AFU-Bau Schärfe, das heißt, dass die Planung mit Abgabe der HU-Bau soweit fertiggestellt sein soll, dass das erste Ausschreibungspaket unmittelbar nach der Zuweisung der Haushaltsmittel, vor-aussichtlich Anfang 2017 veröffentlicht werden kann.Gesamtkosten 448.000.000 € (geschätzt)Ausgaben 2015 265.000 €

Sanierung des Gebäudekomplexes Chemie / PharmazieDie Maßnahme befindet sich in der Restabwicklung. Gegebenenfalls anfallende, klei-nere Bauleistungen werden wie üblich direkt mit den Nutzern abgestimmt, um sicher-zustellen, dass die betrieblichen Belange berücksichtigt und die Beeinträchtigungen minimiert werden können. Nach Ablauf von Einspruchsfristen und der Abwicklung of-fener Verträge ist der Abschluss der Maßnahme für 2017 vorgesehen.Gesamtkosten 28.200.000 € (inkl. Nachtrag)Ausgaben 2015 327.000 €

Zweite Vorabmaßnahme Philosophie /Theologie – Sanierung Tragkonstruktion LesesäleNach der statisch-konstruktiven Sanierung der V-förmigen Spannbeton-Träger über den Lesesaalbereichen der Bibliotheksräume und der energetischen Verbesserung ihrer Dachbereiche nach den neuesten Standards 2014, erfolgte 2015 neben der End-abrechnung der vorjährigen Maßnahme die Wiederherstellung der Pflasterflächen im westlichen Freibereich der Philosophie / Theologie. Bei diesen Pflasterflächen handelt es sich um ein sorgfältig rekonstruiertes Kunstwerk von Jo Lindinger aus dem Jahr

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IV Institutionen und Einrichtungen

1972, das die netzartigen, linearen Strukturen einer Platine des frühen Mikrotechnik-zeitalters zum Vorbild hat und das neben den Freiflächen und Innenhöfen auch die öffentlich zugänglichen Erdgeschossbereiche im Inneren dieses geisteswissenschaftli-chen Universitätsgebäudes umfasst. Die durch den Wechsel von hellen und dunklen Granitsteinen ausgedrückte graphische Figur möchte die Vernetzung des Geistesle-bens auf dem Campus symbolisieren.Gesamtkosten 5.700.000 €Ausgaben 2015 1.754.000 € (incl. Endabrechnung von Anteilen aus Dachsanierung)

Neubau des Vorklinikums am Standort der bestehenden BiologieDas Staatliche Bauamt erhielt im Sommer 2014 den Planungsauftrag für den Neubau des Vorklinikums am Standort der bestehenden Biologie mit der Maßgabe, ein Hoch-schulgebäude für den Fachbereich Vorklinische Medizin in der Fakultät Biologie und Vorklinische Medizin der UR zu verwirklichen. Nach dem neuen Fachbereichsgebäude Biologie stellt diese Baumaßnahme den nächsten Schritt im Erneuerungsprozess der westlichen Naturwissenschaften dar. Im Herbst 2014 wurde das Vergabeverfahren für die Architektenleistungen angestoßen, innerhalb dessen ein Architektenwettbewerb durchgeführt wurde. Die Planung des Neuen Vorklinikums begann in der zweiten Jah-reshälfte 2015. Die Vergabe der gesamten Planungsleistungen erfolgte bis zum Herbst 2015. Die Erstellung der HU-Bau ist für das 3./4. Quartal 2016 veranschlagt. Nutzflä-che: 11 070 50 m2.Gesamtkosten ca. 97.800.000 €

UKR – Sanierung der OP-Säle in der Zahn-, Mund- und Kieferklinik (ZMK)Anlässlich der großen Sanierungsmaßnahme im Bauteil ZMK wurden zwischen 2010 und 2012 die vorhandenen vier OP Säle der Augenheilkunde sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stillgelegt. Aufgrund der Beeinträchtigung durch Lärm und Vibra-tionen des Baustellbetriebes war ein OP-Betrieb während dieser Zeit nicht möglich, der betroffene OP Bereich wurde vorübergehend ausgelagert. Nach Beendigung der gro-ßen Sanierungsmaßnahme im März 2012 sollten zwei der vier OP Säle in der ZMK wie-der in Betrieb genommen werden. Voraussetzung dafür waren jedoch bauliche Anpas-sungsmaßnahmen, die sich aus den zwischenzeitlich erfolgten Änderungen im Bereich der Betriebsorganisation als auch der Hygiene begründeten. Zudem stellte die veraltete Haustechnik, welche aufgrund ihrer langen Betriebslaufzeit eine hohe Stör- und Repa-raturanfälligkeit aufwies, einen weiteren Erneuerungsgrund dar. Die Maßnahme wurde 2014 geplant, der Maßnahmenstart erfolgte im 2. Quartal 2015. Nach Fertigstellung des Ausbaus im März 2016 soll die Inbetriebnahme durchgeführt werden. Die Über-gabe an den Nutzer ist für das 3. Quartal 2016 anvisiert. Nutzfläche: 276 m². Gesamtkosten 3.300.000 €

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Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau

UKR – Neubau eines Forschungsgebäudes D4 und des Forschungsgebäudes D3 / eA2 (Abschluss der Bauausführung)Nach erfolgter Inbetriebnahme der Forschungsgebäude D3 und D4 wurde im Rahmen des Programms Kunst und Bauen des Freistaates Bayern ein Kunstwettbewerb aus-gelobt, mit dem Ziel, die Außen- und Innenraumgestaltung im Bereich des Zugangs beider Gebäude unter Berücksichtigung der Funktion künstlerisch aufzuwerten. Unter 20 eingereichten Arbeiten wurden zwei Arbeiten prämiert: die Wandgestaltung der Künstler Ines Hock und Peter Hochscheid (Ende 2014 fertiggestellt) und die Außen-plastik des Künstlers Götz Lemberg (im Herbst 2014 gefertigt und im Dezember 2015 aufgestellt).Kosten für die Kunstwerke 165.000 €

UKR – Neubau des Ausweichgebäudes B5Die bestehenden medizinischen Gebäude des 2. Bauabschnittes des UKR sind nach mehr als 25 Jahren Nutzungsdauer in einem hohen Maße stör- und reparaturanfällig. Eine Sanierung der Bauteile ist v. a. im Hinblick auf die haus- und versorgungstechni-schen Anlagen dringend erforderlich. Aufgrund der bereits gesammelten Erfahrungen ist eine Sanierung der bestehenden Gebäude bei laufendem Betrieb nicht möglich. Das Bauteil B5 dient als Entlastungsgebäude und bildet zugleich die Voraussetzung, um eine wirtschaftliche Sanierung durchführen zu können bzw. ermöglicht es, einen störungsfreien Klinikbetrieb während der Sanierung aufrecht zu halten. Der Planungs-auftrag für den Neubau wurde Ende 2014 erteilt. Ein der Planung vorgeschalteter Architektenwettbewerb wurde 2015 durchgeführt. Der Neubau beinhaltet eine Kno-chenmark-Transplantationsstation, eine Intermediate Care Station sowie eine Allge-meinpflegestation. Gleichzeitig wird im Neubau eine neue Kältezentrale errichtet, die die bestehenden Versorgungsengpässe bei den umliegenden Bauteilen kompensieren soll. Nutzfläche: 2.809 m². Gesamtkosten 35.300.000 €

UKR – Neubau eines Forschungsgebäudes D5 Am UKR wird zurzeit ein Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) aufgebaut. Vorrangiges Ziel dieses Centrums ist die Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Entwicklung und schnellstmögliche Anwendung innovativer Therapien in der Immun-medizin. Schwerpunkte der Forschung sind die Bereiche Immuntherapien, zellbasierte Therapien und Transplantationsmedizin. Das Forschungskonzept des RCI ist darauf ausgerichtet, die bestehenden Ressourcen am Standort Regensburg zu bündeln und nachhaltig in enger Partnerschaft mit UR und UKR weiterzuentwickeln. Die auf dem Campus der UR und im BioPark weit verstreuten Arbeitsgruppen und Plattformen sol-len mittelfristig in einem Gebäude zusammengefasst werden, um eine effiziente For-schung zu ermöglichen. Der Neubau ist als Aufstockung auf ein bereits bestehendes

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IV Institutionen und Einrichtungen

Forschungsgebäude am UKR geplant. Insgesamt sollen rund 950 m2 Laborfläche ein-schließlich der erforderlichen Nebenräume geschaffen werden. Für administrative Ar-beiten sind zusätzlich rund 540 m2 Bürofläche geplant. Im Dezember 2014 erhielt das Staatliche Bauamt den Planungsauftrag zur Erstellung der Haushaltsunterlage Bau. Ge-planter Baubeginn ist Anfang 2017. Nutzfläche: 1.653 m².Gesamtkosten 15.000.000 €

Kleine Neu-, Um- und Erweiterungsbauten (Auswahl)

Erweiterung der Krabbelstube Campuskinder e. V. Der Betrieb der neuen Krippengruppe wurde bereits im September 2014 aufgenom-men. 2015 erfolgte die Fertigstellung der Außenanlagen und die Restabwicklung der Maßnahme.Gesamtkosten 920.000 € Ausgaben 2015 38.000 €

Errichtung einer Freitreppe ZOH – Mensa mit AufzugDas Staatliche Bauamt erhielt im Oktober 2014 den Planungsauftrag für die Errich-tung einer Freitreppe mit Aufzug von der Zentralen Omnibus Haltestelle kommend auf das Forum. Die neue Anbindung muss eine Barrierefreiheit, insbesondere für Mo-bilitäts- und Sehbehinderte, gewährleisten. Nach Inbetriebnahme der Treppenanlage soll dann der Zebrastreifen in der Albertus-Magnus-Straße rückgebaut werden. Nach Vergabe der Planungsleistungen erfolgten 2015 die Vorentwurfsplanung und die Ab-stimmung mit der Stadt Regensburg hinsichtlich des gewünschten Rückbaus. Bis Ende 2015 konnte die Entwurfsplanung abgeschlossen werden. Die Vorlage der Bauunter-lage soll im Februar 2016 erfolgen. Nutzfläche: 500 m².Gesamtkosten 645.000 € Ausgaben 2015 49.000 €

Betriebsgebäude der Technischen Zentrale – Energetische Sanierung und Umbau der Fahrzeughalle zu BürosDie Baumaßnahme am Betriebsgebäude der TZ setzt sich aus zwei Einzelmaßnahmen zusammen. Im Rahmen einer kleinen Baumaßnahme können durch den Umbau der ehemaligen Fahrzeughalle im Betriebsgebäude der Technischen Zentrale neue Büro-räume geschaffen und der erhöhte Bedarf der Technischen Zentrale an Büroflächen gedeckt werden. Der Umnutzung der vormaligen Garagen ging die Verlagerung und Errichtung einer Fahrzeughalle für die Gärtnerei voraus. Im Bauunterhalt erfolgt zeit-gleich die energetische Sanierung aller Hüllflächen, einschließlich des Flachdachs, der

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Staatliches Bauamt Regensburg – Bereich Hochschulbau

Keller- und Außenwände, Oberlichter und des Austauschs der Fenster. Dabei erfolgt eine Teilfinanzierung der Energetischen Sanierung aus dem Sonderprogramm „Energe-tische Sanierung staatlicher Gebäude“. Der Abschluss beider Maßnahmen ist für das 1. Quartal 2016 vorgesehen. Nutzfläche: 220 m².Gesamtkosten Umbau Fahrzeughalle 635.000 € Gesamtkosten Energetische Sanierung 1.056.000 €

UKR – Austausch der Autoklaven im Bauteil D2Die seit der Inbetriebnahme des UKR bestehenden Autoklaven im Laborgebäude D2 mussten aufgrund zahlreicher Änderungen der gesetzlichen Vorschriften ersetzt wer-den. Der ursprüngliche Großautoklave wurde durch zwei kleinere mit insgesamt glei-cher Kammergröße ersetzt, der kleinere Autoklave durch ein Gerät identischer Größe. Aufgrund dieser Änderung ist für eine gleichmäßigere Auslastung und damit für einen kontinuierlichen Betrieb der Geräte gesorgt. Die erforderliche Umbaumaßnahme ein-schließlich des Einbaus der neuen Geräte wurde von Ende April bis Ende September 2014 durchgeführt. Die Einregulierung konnte Anfang 2015 erfolgreich abgeschlos-sen werden. Gesamtkosten 400.000 €

UKR – Neubau eines Betriebsgebäudes (Bauteil V5)Der Räum- und Streudienst des UKR soll einen Neubau sowohl für die Unterbringung seines Fuhrparkes als auch für die Gebrauchsgüter erhalten. Das Staatliche Bauamt wurde hierzu mit der Planung und Ausführung eines entsprechenden Gebäudes im Oktober 2014 beauftragt. Die Genehmigungs- und Ausführungsplanung erfolgte 2015. Voraussichtlicher Baustart ist im Frühjahr 2016. Nutzfläche: 320 m².Gesamtkosten 720.000 €

Bauunterhalt

Die Ausgaben für den Bauunterhalt an Gebäuden der UR betrugen 2015 rund 5.700.000 €. Davon wurden im allgemeinen Bauunterhalt rund 3.100.000 € aufge-wendet, der Rest für Sondermaßnahmen im Bauunterhalt und Bauunterhaltsmaßnah-men im Zuge der Ausbauplanung. Der tatsächliche Bedarf an Geldmitteln für die Un-terhaltung aller Universitätsgebäude war auch 2015 wieder um ein Vielfaches höher, so dass nur die notwendigsten Unterhaltungsarbeiten durchgeführt werden konnten.

http://www.stbar.bayern.de/hochschulbau

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V

Zahlen, Daten und Fakten

Berufungsbilanz · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 251

Auszeichnungen · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 254

In Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg verliehene Preise · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 257

Forschungsstipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung · · · · · · · · · · · · · 258

Studierendenstatistik · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 260

Stellenbestand · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 280

Ausgaben nach Ausgabenart und Mittelherkunft · · · · · · · 281

Statistiken zur Universitätsbibliothek · · · · · · · · · · · · · 284

Bilanz der Förderer · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 286

in memoriam · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · 288

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Berufungsbilanz

Rufe an Regensburger Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer

Prof. Dr. Anatol Dutta, Universität Regensburg, hat am 21.7.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur für Bürgerliches Recht und ein weiteres Fach an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erhalten und am 10.12.2015 abgelehnt.

Prof. Dr. Matthias Evert, Universität Regensburg, hat am 13.11.2014 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Pathologie an die Universität Regensburg erhalten und am 29.6.2015 angenommen.

PD Dr. Kerstin Galler, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitäts-klinikums Regensburg, hat am 19.5.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Endo-dontologie an die Universität Regensburg erhalten und am 1.7.2015 angenommen.

PD Oliver Jehle, Universität Regensburg, hat am 24.7.2015 einen Ruf auf die W 3-Pro-fessur für Kunstgeschichte am Karlsruher Institut für Technologie erhalten.

Prof. Dr. Ernst Michael Jung, Universität Regensburg – Klinikum, hat am 8.12.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Experimentelle Translationale Sonographie an die Universität Regensburg erhalten.

Prof. Dr. Mathias Klier, Universität Regensburg, hat am 24.4.2015 einen Ruf auf die W 3-Péter-Horváth-Stiftungsprofessur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwer-punkt „Betriebswirtschaftliches Informationsmanagement“ in der Fakultät für Ma-thematik und Wirtschaftswissenschaften an die Universität Ulm erhalten und am 10.7.2015 angenommen.

Prof. Dr. Josef Künsting, Universität Regensburg, hat am 16.7.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur für Pädagogische Psychologie mit dem Schwerpunkt Lernen und Lehren an die Pädagogische Hochschule Freiburg erhalten und am 5.11.2015 angenommen.

Prof. Dr. John Lupton, Universität Regensburg, hat am 29.5.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur für Physikalische Chemie an die Universität zu Köln erhalten und am 23.11.2015 abgelehnt.

Prof. Dr. Thomas Niehaus, Universität Regensburg, hat einen Ruf für Physik an die Université Claude Bernard Lyon 1 erhalten und angenommen und wurde dort zum 1.12.2015 ernannt.

Prof. Dr. Karsten Rincke, Universität Regensburg, hat am 19.2.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Didaktik der Physik an die Universität Regensburg erhal-ten und am 25.2.2015 angenommen.

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V Zahlen, Daten und Fakten

Prof. Dr. Tilo Wettig, Universität Regensburg, hat am 19.1.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Theoretische Physik an die Universität Regensburg er-halten und am 23.1.2015 angenommen.

Rufe an die Universität Regensburg

PD Dr. Martin Aust, Universität Basel, hat am 29.6.2015 einen Ruf auf die W 2-Pro-fessur für Geschichte Ost- und Südosteuropa an die Universität Regensburg erhalten und am 23.9.2015 abgelehnt.

Prof. Dr. Philipp Beckhove, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, hat am 10.4.2014 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Interventionelle Immuno-logie an die Universität Regensburg erhalten und am 12.1.2015 angenommen.

Prof. Dr. Christina Brandt, Ruhr-Universität Bochum, hat am 21.7.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Wissenschaftsgeschichte an die Universität Regensburg erhal-ten.

Prof. Dr. Alexander Danzer, Ludwig-Maximilians-Universität München, hat am 24.11.2014 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Arbeitsmarktforschung an die Universität Regensburg erhalten und am 19.3.2015 abgelehnt.

PD Dr. Denitsa Docheva, Ludwig-Maximilians-Universität München, hat am 8.12.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Experimentelle Unfallchirurgie an die Universität Regensburg erhalten.

PD Dr. Nicole Gürtzgen, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, hat am 4.5.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Volkswirtschaftslehre, ins-besondere Arbeitsmarktforschung an die Universität Regensburg erhalten und am 11.8.2015 angenommen.

PD Dr. Marcus Hahn, Universität Gent/Belgien, hat am 3.2.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Deutsche Philologie (Neuere Deutsche Literaturwissen-schaft) an die Universität Regensburg erhalten und am 3.6.2015 angenommen.

Prof. Dr. Guido Hausmann, Ludwig-Maximilians-Universität München, hat am 28.9.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Geschichte Ost- und Südosteuropa an die Universität Regensburg erhalten.

Prof. Dr. Michael Heese, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hat am 27.5.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Bürgerliches Recht, Insolvenzrecht und Zivilverfahrensrecht an die Universität Regensburg erhalten und am 2.7.2015 angenommen.

PD Dr. Christiane Heibach, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, hat am 3.11.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Medienästhetik an die Universität Re-gensburg erhalten.

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Berufungsbilanz

Prof. Dr. Christiane Kunst, Universität Osnabrück, hat am 15.12.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Alte Geschichte an die Universität Regensburg er-halten.

Prof. Dr. Henning Madry, Universität des Saarlandes, hat am 29.6.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Experimentelle Unfallchirurgie an die Universität Regens-burg erhalten.

Prof. Dr. Christian Mann, Universität Mannheim, hat am 2.6.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Alte Geschichte an die Universität Regensburg erhalten und am 7.10.2015 abgelehnt.

Prof. Dr. Thomas Schärtl-Trendel, Universität Augsburg, hat am 24.6.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Philosophische Grundfragen der Theologie an die Universität Regensburg erhalten und am 3.9.2015 angenommen.

Prof. Dr. Ruth Schmitz-Streit, Christian-Albert-Universität Kiel, hat am 11.11.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Mikrobiologie an die Universität Re-gensburg erhalten.

Prof. Dr. Jens Schwarzbach, Center for Mind Brain Sciences der Università degli Studi di Trento, hat am 21.1.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Biomedizinische Bildgebung an die Universität Regensburg erhalten und am 10.4.2015 angenom-men.

Dr. Remco Sprangers, Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., hat am 13.7.2015 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für biomoleku-lare NMR Spektroskopie an die Universität Regensburg erhalten.

Prof. Dr. Dr. Christian Tapp, Ruhr-Universität Bochum, hat am 22.12.2014 einen Ruf auf die W 3-Professur (Lehrstuhl) für Philosophische Grundfragen der Theologie an die Universität Regensburg erhalten und am 29.5.2015 abgelehnt.

Dr. Bernhard Unsöld, Universität Regensburg, hat am 13.2.2015 einen Ruf auf die W 2-Professur für Innere Medizin an die Universität Regensburg erhalten und am 13.3.2015 angenommen.

Emeritierungen und Pensionierungen

Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Fakultät für Medizin, ist zum 31.3.2015 in den Ruhe-stand eingetreten.

Prof. Dr. August Jilek, Praktische Theologie (Liturgiewissenschaft), ist zum 31.3.2015 in den Ruhestand eingetreten.

Prof. Dr. Daniela Männel, Fakultät für Medizin, ist zum 30.9.2015 in den Ruhestand eingetreten.

Prof. Dr. Christoph Meinel, Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesell-schaftswissenschaften, ist zum 31.3.2015 in den Ruhestand eingetreten.

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V Zahlen, Daten und Fakten

Prof. Dr. Wilhelm Minuth, Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin, ist zum 31.3.2015 in den Ruhestand eingetreten.

Prof. Dr. Herbert Schlögel, Fakultät für Katholische Theologie, ist zum 31.3.2015 in den Ruhestand eingetreten.

Auszeichnungen

Prof. Dr. Helmut Abels (Professur für Angewandte Mathematik) wurde mit dem „Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern“ ausgezeichnet.

Claudia Ascherl (IRE|BS Institut für Immobilienwirtschaft) gewann den Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Doktorandenseminars der European Real Estate Society.

PD Dr. Dr. Barbara Braunger (Institut für Anatomie) wurde mit dem Retina-Förder-preis der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Prof. Dr. Michael Dowling (Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement) wurde als Mitglied in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gewählt.

Prof. Dr. Daniel Drascek (Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft) wurde in die Bayerische Akademie der Wissenschaften als ordentliches Mitglied aufgenom-men.

Chiara Fischer und Nikolaus Schröder (Studierende der Rechtswissenschaft) erreich-ten den 1. Platz beim Bundesfinale des ELSA Deutschland Moot Courts (Gerichtssi-mulation).

Max Gmelch (Student der Physik) erreichte beim Bayern-Entscheid des FameLab den 1. Platz.

Prof. Dr. Hans Gruber (Lehrstuhl für Pädagogik III) wurde von der „Faculty of Educa-tion“ der Universität Turku (Finnland) mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Von der „European Association for Research on Learning and Instruction“ (EARLI) wurde er zum Präsidenten gewählt.

Hazar Haj (Studentin der Psychologie) wurde am Dies academicus der Universität mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet.

Prof. Dr. Udo Hebel (Präsident der Universität) belegte beim Ranking „Rektor / Präsi-dent des Jahres“ bundesweit den 9. Platz und bayernweit den 1. Platz.

Sabine Hoja (Sportzentrum) wurde deutsche Hochschulmeisterin im Dreisprung. Dr. Friederike Kind-Kovács (Institut für Geschichte) wurde mit dem „University of

Southern California Book Prize in Literary and Cultural Studies” ausgezeichnet.

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Auszeichnungen

Prof. Dr. Walter Koschmal (Lehrstuhl für Slavische Philologie, Literaturwissenschaft) wurde von der Taras-Ševčenko-Universität in Kiev der Titel eines Ehrendoktors ver-liehen.

PD Dr. Alexander Krömer (Fakultät für Medizin) wurde mit dem Habilitationspreis des Vereins der Freunde der Universität Regensburg e. V. ausgezeichnet.

Prof. Dr. Werner Kunz (Lehrstuhl für Physikalische Chemie) wurde mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet.

Prof. Dr. Armin Kurtz (Lehrstuhl für Physiologie) wurde zum Obmann der Leopoldina-Sektion 15 Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie gewählt, er ist Senator der Leopoldina.

Dr. Stephan Lang und Dr. Alexander Scholz (IRE|BS Institut für Immobilienwirtschaft) erreichten den „Best Paper Award“ der European Real Estate Society (ERES).

Emilia Lindroos (University of Lapland) wurde am Dies academicus der Universität mit dem Förderpreis des Arbeitskreises „Sprache und Recht“ ausgezeichnet.

Prof. Dr. Bernhard Löffler (Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte) wurde zum or-dentlichen Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Ulrike Meier-Quéruel (Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz) wurde am Dies aca-demicus der Universität mit der Universitätsmedaille „Bene Merenti“ geehrt.

Prof. Dr. Christoph Meinel (Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte) wurde mit dem HIST Award der American Chemical Society (ACS) geehrt.

Prof. Dr. Michael Nerlich (Lehrstuhl für Unfallchirurgie) wurde mit der Albertus Mag-nus-Medaille der Stadt Regensburg ausgezeichnet.

Christina Ohm (Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur) wurde vom Hochschulverband für Informationswissenschaft (HI) mit dem Gerhard-Lustig-Preis geehrt.

Dr. Michael Porer (Fakultät für Physik) wurde mit dem Kulturpreis Bayern der Bayern-werk AG ausgezeichnet.

Dr. Thomas Probst (Hochschulambulanz für Psychotherapie) wurde vom Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) mit dem Adolf-Ernst-Meyer-Preis für Psychotherapieforschung ausgezeichnet.

Dr. Christian Reiß (Institut für Philosophie) wurde mit der Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie e. V. (DGGTB) ausgezeichnet.

Prof. Dr. Karsten Rincke (Professur für Didaktik der Physik) wurde zum Sprecher der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP) gewählt.

Prof. Dr. Manfred Scheer (Lehrstuhl für Anorganische Chemie) wurde zum ordentli-chen Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) ernannt. Die Wöhlervereinigung für Anorganische Chemie wählte ihn zum Vorsit-zenden.

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V Zahlen, Daten und Fakten

Daniel Schill (Student der Wirtschaftswissenschaften) wurde für seine Masterarbeit mit dem Universitätspreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet.

Prof. Dr. Katelijne Schiltz (Professur für Musikwissenschaft) wurde zum Ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.

Prof. Dr. Steffen Sebastian (Lehrstuhl für Immobilienfinanzierung) wurde in seiner Tätigkeit als Forschungsprofessor (Research Associate) am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) Mannheim bis März 2017 bestätigt.

Dr. Babette Stadler-Werner (am Lehrstuhl für Psychologie – Medizinische Psycholo-gie, Psychologische Diagnostik und Methodenlehre) wurde mit dem „Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern“ ausgezeichnet.

Dr. Johannes Stökl (Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin) erhielt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Stipendium aus dem Heisenberg Pro-gramm.

Ein Team Studierender des Instituts für Sportwissenschaft errang bei der Bayerischen Hochschulmeisterschaft Volleyball der Damen den 1. Platz.

Ein Team Studierender (am Lehrstuhl für Finanzierung) erreichte den 2. Platz beim Postbank Finance Award.

Fabian Stuhlfelner (Student der Geschichtswissenschaft) wurde mit dem Straubinger Hochschulpreis ausgezeichnet.

Prof. Dr. Christoph Wagner (Lehrstuhl für Kunstgeschichte) wurde als ordentliches Mitglied in das Kuratorium des Deutschen Farbenzentrums e. V. – Zentralinstitut für Farbe in Wissenschaft und Gestaltung (DFZ) berufen.

Dr. Christian Walkshäusl (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) erreichte den 2. Platz beim ACATIS VALUE Preis.

Prof. Dr. Bernhard Weber (Lehrstuhl für Humangenetik) wurde mit dem Walter-Rauer-Preis der Fakultät für Medizin ausgezeichnet.

Ministerialdirektor a. D. Dr. Adalbert Weiß (Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst) wurde am Dies academicus der Universität mit der Universitätsmedaille „Bene Merenti“ geehrt.

Dr. Jay Weymoth (Institut für Experimentelle und Angewandte Physik) wurde mit dem Gerhard Ertl Young Investigator Award geehrt.

Dr. Matthias Widbiller (Fakultät für Medizin) wurde mit dem Forschungsförder-preis der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR2Z) und mit dem DENTSPLY Förderpreis der Bundeszahnärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde geehrt.

Prof. em. Dr. Wolf Ferdinand Wieland wurde mit der Albertus Magnus-Medaille der Stadt Regensburg ausgezeichnet.

Sarah Willkomm (Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin) wurde mit dem Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

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In Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg verliehene Preise

Preis Geehrte / Geehrter ausgezeichnete Arbeit

Habilitationspreis der Freunde der Universität Regensburg e. V.

PD Dr. Alexander Krömer Habilitation

Kulturpreis Bayern der Bayernwerk AG

Dr. Michael Porer Dissertation

Universitätspreis der Stadt Regensburg

Daniel Schill Masterarbeit

Dr. Katharina-Sailer- Stiftung

Dr. Thomas BrunnerMartin DeckerSandra Stadler

Dissertation Dissertation Dissertation

Studienabschlusspreise der Universitätsstiftung Dr. Alfons Paulus

Sergej Friesen Jutta LehnfeldJulia EbnerJulia GierlViola Kehl-WaasChristoph HölzlAndreas MeyerSabine MöhleNadja SimethDr. Sebastian HeinlDr. Katrin Ledermüller

Bachelor Bachelor Lehramt Lehramt Lehramt Master Master Master Master Promotion Promotion

Straubinger Hochschulpreis

Fabian Stuhlfelner Zulassungsarbeit

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Forschungsstipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung

Name Fachgebiet Nationalität

Prof. Dr. Tatyana Ivanovna Baturina

Experimentelle FestkörperphysikProf. Dr. Christoph Strunk

Russische Föderation

Prof. Dr. Guy Bertrand Nichtmetall- und metall- organische ChemieProf. Dr. Manfred Scheer

USA

Dr. Pavel Buividovich Theoretische PhysikProf. Dr. Andreas Schäfer

Weißrussland

Prof. Dr. Neil Burford Nichtmetall- und metall- organische ChemieProf. Dr. Manfred Scheer

Kanada

Dr. Sudeshna Chandra Makromolekulare ChemieProf. Dr. Antje Jutta Baeumner

Indien

Dr. Lin Chen Experimentelle FestkörperphysikProf. Dr. Dieter Weiss

V. R. China

Dr. Tyler Liam Cocker Laserphysik, LaserspektroskopieProf. Dr. Rupert Huber

Kanada

Dr. Tomer Joseph Czaczkes

Verhaltensphysiologie und EthologieProf. Dr. Joachim Ruther Prof. Dr. Jürgen Heinze

Großbritannien

Prof. Dr. Vladimir Fedin Anorganische ChemieProf. Dr. Manfred Scheer

Russ. Föderation

Prof. Dr. Thomas Fiore TopologieProf. Dr. Niko Naumann Prof. Dr. Ulrich Bunke

USA

Prof. Dr. Xiangdong Ji HochenergiephysikProf. Dr. Andreas Schäfer

V. R. China

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259

Forschungsstipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung

Name Fachgebiet Nationalität

Prof. Dr. Jarmo Antero Korhonen

SystemlinguistikProf. Dr. Albrecht Greule

Finnland

Dr. Christophe Lescop Molekül- und KomplexchemieProf. Dr. Manfred Scheer

Frankreich

Prof. Dr. Claudia Elisabeth Munte

BiophysikProf. Dr. Hans Kalbitzer

Brasilien

Dr. Zoltan Pataj Biochemische AnalytikProf. Dr. Gerd Schmitz

Ungarn

Dr. Shyam Singh Phartyal Botanik Prof. Dr. Peter Poschlod

Indien

Dr. Luciana Mercedes Pujol Lereis

Experimentelle OphthalmologieDr. Diana Pauly Pof. Dr. Bernhard Weber

Argentinien

Dr. Preety Vatsyayan BiotechnologieProf. Dr. Frank-Michael Matysik

Indien

Dr. Jimin Wang Experimentelle FestkörperphysikProf. Dr. Dieter Weiss

V. R. China

Prof. Dr. Rory Waterman Nichtmetall- und metall- organische ChemieProf Dr. Manfred Scheer

USA

Dr. Dahai Wei FestkörperphysikProf. Dr. Christian Back

V. R. China

Prof. Dr. John Simon Werner

NeurobiologieProf. Dr. Mark Greenlee

USA

Dr. Nongnoot Wongkaew Analytische ChemieProf. Dr. Antje Jutta Baeumner

Thailand

Dr. Liang-Zi Zhou Pflanzenzüchtung und -genetikProf. Dr. Thomas Dresselhaus

V. R. China

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260

Studierendenstatistik

Die Zahl der Studierenden ist im Vergleich zum WS 2014/15 von 21 450 auf 21 558 Per-sonen gestiegen. Der Anteil der Studentinnen ist gleich geblieben und liegt bei 60,0 %. Die Zahl der Studierenden im 1. Hochschulsemester beträgt 3 524 Personen. Die Auf-teilung der Studierenden kann den nachfolgenden Übersichten entnommen werden.

Gesamtübersicht nach Studienzielen im Wintersemester 2015/16 (Kopfzahlen)

Studierendenbestand

Studienziel GesamtzahlStuden-tinnen

ausländische Studierende

beurlaubte Studierende

Magister 25 15 5 6

Staatsexamen 5.018 3.184 280 92

Diplom 19 13 2 1

Lehramt Grundschule 1.078 956 9 18

Lehramt Haupt-/ Mittelschule

777 485 8 13

Lehramt Realschule 721 462 4 12

Lehramt Gymnasium 2.017 1.210 20 65

Bachelor 7.645 4.361 455 309

Master 3.099 1.673 274 213

Zertifikat 19 12 0 0

Magister Legum 13 9 9 1

Magister Theologiae 90 21 3 2

keine Abschlussprüfung 470 275 463 0

Lizentiatenprüfung 1 0 1 0

Promotion 565 263 106 8

strukturierte Promotion 1 0 0 0

Universität gesamt 21.558 12.939 1.639 740

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261

Studierendenstatistik

Studienanfängerinnen und –anfänger erstes Fachsemester

Studienziel GesamtzahlStuden- tinnen

ausländische Studierende

davon im 1. Hochschul-

semester

Staatsexamen 950 607 44 740

Lehramt Grundschule 279 244 4 195

Lehramt Haupt- / Mittelschule

123 78 1 57

Lehramt Realschule 94 64 0 43

Lehramt Gymnasium 289 156 6 162

Bachelor 2.642 1.463 139 1.769

Master 804 457 92 73

Zertifikat 3 2 0 0

Magister Legum 3 2 3 1

Magister Theologiae 23 6 1 14

Keine Abschlussprüfung 103 41 100 102

Promotion 101 51 18 11

Universität gesamt 5.414 3.171 408 3.167

Studierende im ersten Fachsemester nach Studienziel

2642

950 785 804

49% 18% 14% 15% 0

500

1000

1500

2000

2500

3000

Bachelor Staatsexamen Staatsexamen Lehramt Master

Studierende im ersten Fachsemester nach Studienziel

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262

V Zahlen, Daten und Fakten

Anzahl der Studierenden nach Fakultäten im Wintersemester 2015/16 (Kopfzahlen)

Fakultät Studierende

Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften 5.257

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften 2.856

Fakultät für Rechtswissenschaft 2.627

Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften

2.163

Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin 1.765

Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft 1.662

Fakultät für Medizin 1.543

Fakultät für Chemie und Pharmazie 1.449

Fakultät für Mathematik 1.112

Fakultät für Physik 760

Fakultät für Katholische Theologie 364

Internationale Studierende nach Herkunft im Wintersemester 2015/16 (Kopfzahlen)

Herkunft Studierende

Europa 1.084

Asien 356

Amerika 136

Afrika 60

Australien 3

Gesamtzahl der internationalen Studierenden 1.639

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263

Studierendenstatistik

Anteil der Studierenden in Lehramtsstudiengängen an der Gesamtstudierendenzahl

WintersemesterStudierenden-

bestand gesamtBestand

ohne LehramtBestand Lehr-amt absolut

Bestand Lehramt in %

1993/94 16.899 12.544 4.355 25,77

1994/95 16.775 12.280 4.495 26,80

1995/96 16.827 12.145 4.682 27,82

1996/97 16.682 11.861 4.821 28,90

1997/98 16.388 11.829 4.559 27,82

1998/99 15.913 11.695 4.218 26,51

1999/00 14.775 10.867 3.908 26,45

2000/01 14.909 11.093 3.816 25,60

2001/02 15.385 11.506 3.879 25,21

2002/03 16.127 12.104 4.023 24,95

2003/04 17.686 13.055 4.631 26,18

2004/05 17.614 12.899 4.715 26,77

2005/06 17.741 12.906 4.835 27,25

2006/07 18.036 12.783 5.253 29,13

2007/08 17.277 11.948 5.329 30,84

2008/09 17.320 12.012 5.308 30,65

2009/10 17.672 12.221 5.451 30,85

2010/11 18.561 13.017 5.544 29,87

2011/12 20.273 14.516 5.757 28,40

2012/13 20.397 14.841 5.556 27,24

2013/14 21.174 15.791 5.383 25,42

2014/15 21.450 16.419 5.031 23,45

2015/16 21.558 16.965 4.593 21,31

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264

V Zahlen, Daten und Fakten

Aufschlüsselung der Studierenden nach Fächern und angestrebtem Abschluss * im Lehramt nur als Erweiterungsfach möglich ** bei Medizin 2. Studienabschnitt Auswertung der Klinischen Semester

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Aisthesis 27

Allg. / Vgl. Literatur-wissenschaft

6 3

Allg. / Vgl. Sprach-wissenschaft

339 26 11

Allg. / Vgl. Medien-wissenschaft

48

Amerikanistik 166 1 9 3 3

Anglistik 182 2 6

Betriebswirtschaft 1.318 433 21 74

Bewegungs- wissenschaften

406

Bildende Kunst 52 6 2

Biochemie 72 42 13 2

Biologie 291 439 1 205 41 9

Biomedizin 4

Britische Literatur- / Kulturwissenschaft

13

Chemie 355 304 1 188 101 16

Computational Science

54 17

Controlling 28

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265

Studierendenstatistik

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Demokratie- wissenschaft

86

Deutsche Philologie 1.222 487 2 9 2 254

Deutsch als Zweitsprache

402

Deutsch-Französisch 7

Deutsch-Franzö- sische Studien

134

Deutsch-Italienische Studien

29

Deutsch-Polnische Studien

21

Deutsch-Spanische Studien

69

Deutsch-Tschechi-sche Studien

30

Englische Philologie 700 2 1

Englische Linguistik 16

Englische Sprachwissenschaft

43 1 4

Erdkunde / Geographie

1

Erziehungs- wissenschaft

409 132 5 3

Ethik * 48

Europäisch-Amerika-nische Studien

18

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266

V Zahlen, Daten und Fakten

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Evangelische Reli-gion / Theologie

81 16 9

Executive MBA Real Estate

12

Experimental and Clinical Neurosciences

25

Französische Philologie

220 121 5

Frei kombinierbares Nebenfach

327 8

Germanistik 28 1

Geschichte 979 545 7 48 14 3

Griechische Philologie

23 13 1 1

Historische Musikwissenschaft

8

Immobilien- wirtschaft

227 4

Informations- wissenschaft

548 2 26 6 1

Interkulturelle Europa-Studien

96

Internationale Volkswirtschaft

91 15 4

Italienische Philologie

39 62 1

Katholische Theologie

502 28 1 95 16 1 2

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267

Studierendenstatistik

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Klassikstudien 39

Klassische Archäologie

118 1 2 2 1

Kriminologie 85

Kunsterziehung 55 2

Kunstgeschichte 409 5 44 11 1

Lateinische Philologie

335 32 2

Materials and Soft Matter

17

Mathematik 1.071 260 95 19 3

Medicinal Chemistry 28

Medieninformatik 570 105 2 1

Medienpädagogik * 170

Medienwissenschaft 630 3

Medizin 1. Studienabschnitt

555 10

Medizin 2. Studienabschnitt **

980 36

Menschenbild und Werte

7

Mittelalter-Studien 2

Molekulare Medizin 91 36 6

Musik 160

Musikwissenschaft 140 2 1

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268

V Zahlen, Daten und Fakten

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Nanoscience 108 16

Osteuropastudien 1 13

Ost-West-Studien 79

Pädagogik 5 4 3

Pharmazie 571 23 7

Philosophie 478 5 15 3 1

Philosophie / Ethik * 114

Physik 362 303 2 200 56 5

Physik with Honors 9

Politikwissenschaft 811 4 12 15

Polnische Philologie 29

Psychologie 420 9 2 158 10 2

Rechtswissenschaft 2.475 114 15 57 28

Religiöse Bildungsarbeit

4

Romanische Philologie

2 19 5

Russische Philologie 3 121 2 1 1

Slavistik 13 3 1

Sozialkunde * 164

Spanische Philologie 171 213 2

Speech Communica-tion and Rhetoric

95

Sport 600

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269

Studierendenstatistik

Lehr

amt

Staa

tsex

amen

Bach

elor

Dip

lom

Mag

iste

r

Mas

ter

Prom

otio

n

Lize

ntia

tenp

rüfu

ng

Zert

ifika

t

kein

Abs

chlu

ss

Studienfach Abschluss

Südosteuropa- Studien

70

Südslavische Philologie

25 1

Tschechische Philologie *

6 29 1 1

Unternehmens- sanierung

17

Vgl. Kultur- wissenschaft

532 6 80 2 6

Volkswirtschaft 357 111 7 9

Vor- und Frühgeschichte

60 5

West- u. Südslavistik 1

Wirtschafts- informatik

207 117 23

Wissenschafts- geschichte

37 5 1

Zahnmedizin 464 24

Gesamt 8.073 5.045 12.517 19 169 3.144 566 1 19 498

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270

V Zahlen, Daten und Fakten

Übersicht über die in den Studienjahren 2013/14 und 2014/15 abgeschlossenen Prüfungen

Magister

Hau

ptfa

ch

Neb

enfa

ch

Sum

me

Hau

ptfa

ch

Neb

enfa

ch

Sum

me

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Allgemeine Wissenschaftsgeschichte

0 0 0 1 0 1

Deutsche Philologie 2 1 3 4 0 4

Englische Philologie 1 0 1 0 0 0

Frei kombinierbares Nebenfach

0 3 3 0 3 3

Geschichte 2 3 5 3 1 4

Informationswissenschaft 2 0 2 0 0 0

Klassische Archäologie 0 0 0 0 1 1

Kunsterziehung 1 0 1 0 0 0

Kunstgeschichte 4 0 4 4 2 6

Russische (Ostslavische) Philologie

0 0 0 1 0 1

Pädagogik 1 0 1 0 0 0

Philosophie 1 0 1 3 1 4

Physik 0 0 0 0 1 1

Politikwissenschaft 3 0 3 2 0 2

Rechtswissenschaft 0 1 1 0 0 0

Romanische Philologie 1 1 2 0 0 0

Soziologie 1 0 1 1 1 2

Südslavische Philologie 0 0 0 1 0 1

Tschechische Philologie 0 1 1 0 0 0

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271

Studierendenstatistik

Hau

ptfa

ch

Neb

enfa

ch

Sum

me

Hau

ptfa

ch

Neb

enfa

ch

Sum

me

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Vergleichende Kulturwissenschaft

3 0 3 4 0 4

Vor- und Frühgeschichte 1 0 1 1 0 1

Gesamt 23 10 33 25 10 35

Ein Studierender belegt entweder zwei Hauptfächer oder ein Haupt- und zwei Neben-fächer. Die Zahl der Prüflinge betrug 14 (2013/14) bzw. 15 (2014/15) Personen. Im Stu-dienjahr 2013/14 wurden 33 Prüfungen abgelegt.

Diplom

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Biologie 1 0

Katholische Theologie 4 10

Mathematik 6 0

Pädagogik 2 2

Physik 5 3

Psychologie 37 10

Volkswirtschaftslehre 1 0

Summe 56 25

Die Zahl der Prüfungen des Studienjahres 2013/14 hat sich im Vergleich zum Vorjah-resbericht durch Nachmeldungen von 55 auf 56 erhöht.

Staatsexamen (ohne Lehramt)

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Rechtswissenschaft 150 194

Pharmazie 66 71

Zahnmedizin 62 72

Humanmedizin 162 155

Summe 440 492

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272

V Zahlen, Daten und Fakten

Staatsexamen Lehramt

Studienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014– 30.09.2015

Studienrichtung

GS

HS

RS Gym

.

Sum

me

GS

HS

RS Gym

.

Sum

me

Fach

Biologie 16 2 5 14 37 20 1 4 30 55

Chemie 1 0 17 30 48 2 0 9 40 51

Deutsch 44 12 68 89 213 52 30 54 85 221

Deutsch als Zweitsprache

0 0 0 0 0 0 1 0 0 1

Englisch 15 8 28 94 145 19 2 31 91 143

Evangelische Religionslehre

4 1 7 0 12 3 6 5 0 14

Französisch 0 0 3 46 49 0 0 1 44 45

Geschichte 13 24 30 77 144 21 37 36 59 153

Griechisch 0 0 0 4 4 0 0 0 1 1

Italienisch 0 0 0 2 2 0 0 0 2 2

Katholische Religionslehre

14 16 32 48 110 19 15 26 37 97

Kunsterziehung 2 3 13 0 18 1 1 6 0 8

Latein 0 0 0 38 38 0 0 0 40 40

Mathematik 16 9 92 89 206 12 4 86 76 178

Medien- pädagogik

0 0 0 0 0 0 1 0 0 1

Musik 6 2 13 6 27 5 1 8 5 19

Physik 1 0 22 28 51 0 1 28 32 61

Spanisch 0 0 0 27 27 0 0 0 24 24

Sport 2 4 30 52 88 12 6 35 65 118

Summe 134 81 360 644 1.219 166 106 329 631 1.232

Die Summe gibt die Zahl der bestandenen Prüfungen in allen Fächern an. Da die Stu-dierenden für Lehramt an Realschulen und Gymnasien zwei Fächer belegen (Aus-nahme: Gymnasium Musik), betrug die Zahl der Prüflinge 717 (2013/14) bzw. 755 (2014/15) Personen.

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273

Studierendenstatistik

Mehr-Fach-Bachelor (Abschlüsse nach der Prüfungsordnung vom 5. Juli 2004)

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Allg. / Vgl. Sprachwissenschaft 1

Amerikanistik/American Studies 1

Englische Sprachwissenschaft 1

Französische Philologie 1

Philosophie 1

Politikwissenschaft 2

Summe 7

Ein Studierender belegt entweder ein Bachelorfach und ein zweites Hauptfach oder ein Bachelorfach und zwei Nebenfächer. Für Studierende, die nach der alten Bakka-laureusprüfungsordnung von 2004 studiert haben, werden nur die Prüfungen des Ba-chelorfachs gezählt. Die Zahl der Prüflinge entspricht somit der Anzahl der Prüfungen. Im Studienjahr 2014/15 gab es keine Absolventen mehr, die nach der Bakkalaureus-prüfungsordnung von 2004 studiert haben.

Mehr-Fach-Bachelor (Abschlüsse nach der Prüfungsordnung vom 21. Juli 2008)

Fach

Studienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Haupt-fach

Neben-fach

SummeHaupt-fach

Neben- fach

Summe

Allg. / Vgl. Sprachwissenschaft

30 7 37 17 9 26

Amerikanistik/ American Studies

22 2 24 23 3 26

Angewandte Bewegungswissenschaften

2 0 2 23 1 24

Anglistik/British Studies 13 8 21 16 5 21

Betriebswirtschaftslehre 21 7 28 19 10 29

Bildende Kunst 7 1 8 6 0 6

Deutsche Philologie 76 17 93 77 16 93

Englische Sprachwissenschaft

5 2 7 5 2 7

Erziehungswissenschaft 0 0 0 0 13 13

Evangelische Theologie 0 0 0 4 2 6

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274

V Zahlen, Daten und Fakten

Fach

Studienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Haupt-fach

Neben-fach

SummeHaupt-fach

Neben- fach

Summe

Französische Philologie 13 8 21 17 8 25

Frei kombinierbares Nebenfach

0 61 61 0 52 52

Geschichte 48 37 85 61 33 94

Griechische Philologie 1 2 3 1 0 1

Informationswissenschaft 47 11 58 41 10 51

Italienische Philologie 2 10 12 1 2 3

Katholische Theologie 4 0 4 10 0 10

Klassische Archäologie 4 11 15 10 7 17

Kunstgeschichte 43 22 65 30 21 51

Lateinische Philologie 4 2 6 9 1 10

Mathematik 0 2 2 0 2 2

Medieninformatik 51 5 56 39 3 42

Medienwissenschaft 82 45 127 77 34 111

Musikwissenschaft 8 4 12 4 5 9

Russische (Ostslavische) Philologie

12 4 16 9 2 11

Philosophie 26 18 44 16 15 31

Politikwissenschaft 117 23 140 94 30 124

Polnische Philologie 3 1 4 4 0 4

Psychologie 0 0 0 0 3 3

Rechtswissenschaft 14 25 39 8 11 19

Spanische Philologie 16 14 30 24 9 33

Südosteuropa-Studien 4 1 5 11 2 13

Südslavische Philologie 1 1 2 0 4 4

Vgl. Kulturwissenschaft 63 28 91 89 25 114

Volkswirtschaftslehre 11 5 16 7 7 14

Vor- und Frühgeschichte 3 1 4 6 0 6

Wissenschaftsgeschichte 0 7 7 0 1 1

Wirtschaftsinformatik 2 0 2 2 0 2

Gesamt 755 392 1.147 760 348 1.108

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275

Studierendenstatistik

Ein Studierender belegt entweder ein Bachelorfach und ein zweites Hauptfach oder ein Bachelorfach und zwei Nebenfächer. Für Studierende, die nach der neuen Prüfungs-ordnung ab 2008 studieren, werden die Prüfungen in allen Fächern (Haupt- und Ne-benfächer) erfasst. Die Zahl der Prüflinge betrug 477 (2013/14) bzw. 470 (2014/15). Die Zahl der Prüfungen des Studienjahres 2013/14 hat sich im Vergleich zum Vorjah-resbericht durch Nachmeldungen von 956 auf 1.147 erhöht.

Ein-Fach-Bachelor

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Betriebswirtschaftslehre B.Sc.

315 287

Biochemie B.Sc. 22 15

Biologie B.Sc. 82 78

Chemie B.Sc. 79 64

Computational Science B.Sc. 4 9

Deutsch-Französische Studien B.A.

47 25

Deutsch-Italienische Studien B.A.

17 9

Deutsch-Polnische Studien B.A.

0 1

Deutsch-Spanische Studien B.A.

8 1

Deutsch-Tschechische Studien B.A.

16 7

Erziehungswissenschaft B.A. 75 64

Internationale Volkswirt-schaftslehre B.Sc.

20 23

Klassikstudien B.A. 1 2

Mathematik B.Sc. 46 42

Molekulare Medizin B.Sc. 25 15

Nanoscience B.Sc. 9 7

Physik B.Sc. 79 73

Psychologie B.Sc. 86 89

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276

V Zahlen, Daten und Fakten

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Volkswirtschaftslehre B.Sc. 51 63

Wirtschaftsinformatik B.Sc. 33 33

Summe 1.015 907

Die Zahl der Prüfungen des Studienjahres 2013/14 hat sich im Vergleich zum Vorjah-resbericht durch Nachmeldungen von 963 auf 1.015 erhöht.

Master

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Allg. / Vgl. Literaturwissenschaft M.A.

0 3

Allg. / Vgl. Medienwissenschaft M.A.

6 4

Allg. / Vgl. Sprachwissenschaft M.A.

3 1

Amerikanistik / American Studies M.A.

2 1

Betriebswirtschaftslehre M.Sc.

106 84

Betriebswirtschaftslehre M.Sc. with Honors

6 13

Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung M.A.

0 4

Biochemie M.Sc. 14 9

Biologie M.Sc. 42 42

Britische Literatur- und Kulturwissenschaft M.A.

1 1

Chemie M.Sc. 50 69

Computational Science M.Sc.

0 1

Demokratiewissenschaft M.A.

17 14

Englische Linguistik M.A. 1 1

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277

Studierendenstatistik

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Erziehungswissenschaft M.A. 39 34

Europäisch-Amerikanische Studien M.A.

4 7

Exp. / Clin. Neurosciences M.Sc.

14 11

Germanistik M.A. 9 2

Geschichte M.A. 7 8

Historische Musikwissenschaft M.A.

2 1

Immobilienwirtschaft M.Sc. 72 52

Informationswissenschaft M.A.

15 7

Interkulturelle Europa-Studien M.A.

30 23

Internationale Volkswirtschaftslehre M.Sc.

4 8

Internationale Volkswirt-schaftslehre M.Sc. with Honors

1 0

Klassische Archäologie M.A. 6 2

Kriminologie und Gewaltforschung M.A.

0 1

Kunstgeschichte M.A. 8 12

Materials and Soft Matter (COSOM) M.Sc.

0 6

Mathematik M.Sc. 23 19

Medicinal Chemistry M.Sc. 1 3

Menschenbild und Werte in christlicher Perspektive M.A.

0 3

Mittelalter-Studien M.A. 2 0

Osteuropa-Studien M.A. 1 0

Ost-West-Studien M.A. 29 12

Philosophie M.A. 2 0

Physik M.Sc. 38 51

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278

V Zahlen, Daten und Fakten

FachStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Psychologie M.Sc. 17 53

Romanische Philologie M.A. 3 1

Slavistik M.A. 3 2

Vgl. Kulturwissenschaft M.A. 4 16

Volkswirtschaftslehre M.Sc. 40 21

Volkswirtschaftslehre M.Sc. with Honors

4 3

Vor- und Frühgeschichte M.A.

0 1

Wirtschaftsinformatik M.Sc. 35 34

Wirtschaftsinformatik M.Sc. with Honors

6 9

Wissenschaftsgeschichte M.A.

1 0

Summe 668 649

Die Zahl der Prüfungen des Studienjahres 2013/14 hat sich im Vergleich zum Vorjah-resbericht durch Nachmeldungen von 601 auf 668 erhöht.

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279

Studierendenstatistik

Promotionen und Habilitationen

FakultätStudienjahr 2013/14 01.10.2013 – 30.09.2014

Studienjahr 2014/15 01.10.2014 – 30.09.2015

Promo- tionen

Habilita- tionen

Promo- tionen

Habilita- tionen

Fakultät für Katholische Theologie 3 1 2 0

Fakultät für Rechtswissenschaft 35 1 45 0

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

28 2 26 0

Fakultät für Medizin 178 24 180 24

Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften

21 1 16 0

Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft

17 4 14 0

Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften

18 2 17 5

Fakultät für Mathematik 9 2 13 0

Fakultät für Physik 23 1 26 3

Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin

47 3 42 6

Fakultät für Chemie und Pharmazie

58 2 42 2

Summe 437 43 423 40

Die Zahl der Promotionen des Studienjahres 2013/14 hat sich im Vergleich zum Vorjah-resbericht durch eine Nachmeldung von 435 auf 437 erhöht.

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Stellenbestand

Stellenbestand nach Fakultäten und Zentralen Einrichtungen zum 1.12.2015

Stellen für … Professuren

sonstigen wissen-

schaftlichen Dienst

nichtwissen-schaftlichen

Dienstgesamt

Fakultät für Katholische Theologie 13,00 16,00 6,00 35,00

Fakultät für Rechtswissenschaft 20,00 49,00 16,25 85,25

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

29,00 75,25 21,92 126,17

Fakultät für Medizin 105,00 690,00 594,50 1.389,50

Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften

33,00 50,50 18,20 101,70

Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft

19,00 66,50 14,75 100,25

Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften

40,00 102,75 21,25 164,00

Fakultät für Mathematik 15,00 35,00 5,50 55,50

Fakultät für Physik 23,00 56,00 63,50 142,50

Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin

34,00 89,92 119,40 243,32

Fakultät für Chemie und Pharmazie

24,00 84,00 104,00 212,00

Zwischensumme Fakultäten 355,00 1.314,92 985,27 2.655,19

Universität mit wissenschaftlichen Zentren, Sportzentrum und Rechenzentrum

21,00 65,50 373,73 460,23

Universitätsbibliothek 173,50 173,50

Klinikum: DV Med, Apotheke 6,00 582,00 588,00

Gesamtsumme 376,00 1.386,42 2.114,50 3.876,92

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281

Ausgaben nach Ausgabenart und Mittelherkunft

(ohne Klinikum)

Landesmittel (nach dem Haushalt)

Personal- und Sachaufwendungen2014

in Mio.2015

in Mio.

Veränderung gegenüber 2014

in Mio. in %

Personalausgaben[Personalausgaben einschließlich Beihilfeleistungen und Nachversicherun-gen sowie Ausgaben aus Lehre und Forschung (TG 73, 77, 99)]

125,21 130,41 5,20 4,15

Sachausgaben[Enthalten sind neben den laufenden Sachausgaben auch die Ausgaben für den Bauunterhalt]

35,26 39,21 3,95 11,20

Gesamtaufwendungen 160,47 169,62 9,15 5,70

Investitionen2014

in Mio.2015

in Mio.

Veränderung gegenüber 2014

in Mio. in %

Ersteinrichtung 1,46 0,82 -0,64 -43,84

Bauausgaben [enthalten nicht den Bauunterhalt]

18,39 8,99 -9,40 -51,11

Gesamtaufwendungen 19,85 9,81 -10,04 -50,58

Die Bilanzsumme für den Körperschaftshaushalt betrug zum 31.12.2015 1.784.389,31 €, das Jahresergebnis beläuft sich auf 150.959,32 €.

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282

V Zahlen, Daten und Fakten

Drittmittel nach Herkunft

Ausgaben Mittelherkunft2014

in Mio. 2015

in Mio.

Veränderung gegenüber 2014

in Mio in %

Zuweisungen des Bundes (Kap. 1521 - TG 71, TG 52 Bundesministerium)

7,55 8,93 1,38 18,28

DFG-Zuweisungen· Sonderforschung (TG 91)· Zuschüsse ohne SFB (TG 92)Summe DFG-Zuweisungen

9,8212,8122,63

8,59 12,84 21,43

-1,23 0,03

-1,20

-12,53 0,23

-5,30

Sonstige Drittmittel· Stiftungen und Industrie

(Kap. 1521 – TG 72)· Europäische Union

(Kap. 1521 – TG 93)Summe Sonstige Drittmittel

9,21

4,44

13,65

9,91

4,25

14,16

0,70

-0,19

0,51

7,60

-4,28

3,74

Bayerische Forschungsvorhaben(Kap 1521 – TG 81, Bayer. Ministerium)

0,40 0,27 -0,13 -32,50

Gesamt 44,23 44,79 0,56 1,27

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Ausgaben nach Ausgabenart und Mittelherkunft

Drittmittel nach Fächergruppen

Ausgaben Fächergruppen2014

in Mio. 2015

in Mio.

Veränderung gegenüber 2014

in Mio. in %

Naturwissenschaften (inkl. Vorklinik) 24,91 25,52 0,61 2,45

Medizin (nur Stammkapitel) 8,15 7,38 -0,77 -9,45

Summe 33,06 32,90 -0,16 -0,48

Geisteswissenschaften 4,10 4,85 0,75 18,29

Rechtswissenschaft 0,17 0,20 0,03 17,65

Wirtschaftswissenschaften 1,42 1,71 0,29 20,42

Summe 5,69 6,76 1,07 18,80

Fakultätsübergreifende Zuweisungen 5,48 5,13 -0,35 -6,39

Gesamt 44,23 44,79 0,56 1,27

Studienzuschüsse

Personal- und Sachaufwendungen2014

in Mio.2015

in Mio.

Veränderung gegenüber 2014

in Mio. in %

Personalausgaben 8,31 8,53 0,22 2,65

Sachausgaben (einschließlich Investiti-onen)

2,30 2,82 0,52 22,61

Gesamtaufwendungen 10,61 11,35 0,74 6,97

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284

Statistiken zur Universitätsbibliothek

Benutzung

Nutzungsstatistik 2014 2015

Registrierte Nutzer 39.903 39.612

Nutzer in den Lesesälen 3.058.960 3.137.391

Ausleihen aus Magazin und Studentenbücherei 322.241 303.851

Ausleihen aus der Lehrbuchsammlung (inkl. Verlängerungen)

256.927 242.570

Recherchen im Regensburger Katalog 4.539.585 4.189.357

Fernleihbestellungen 40.611 37.813

Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)- an der Universität Regensburg - gesamt

148.012 11.811.866

148.880 11.744.828

EZB-Linkingdienst gesamt 30.474.592 29.324.965

EZB-Webservice für die Fernleihe 92.379 105.219

Datenbank-Infosystem- an der Universität Regensburg - gesamt

97.325 9.982.210

102.760 9.111.081

Erwerbung

Zugewiesene Mittel / Ausgaben 2014 (in €) 2015 (in €)

Übertrag Vorjahr -175.241 -12.286

Titel 523 73 2.337.920 2.337.920

Kliniketat 493.031 452.285

Landesmittel 127.498 117.270

Zuwendung der Siemensstiftung 200.000 200.000

Berufungs- und Rufabwendungsmittel 164.712 225.801

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Statistiken zur Universitätsbibliothek

Zugewiesene Mittel / Ausgaben 2014 (in €) 2015 (in €)

Ausbauplanungsmittel 252.910 195.438

Zentralmittel für Datenbanken + elektronische Medien 186.282 184.088

Kostenbeteiligung der Fakultäten 56.586 64.022

Sonstiges 9.394 9.332

Ausgaben aus der Umwidmung von Studienzuschüssen 850.077 1.280.664

Verteilung der Ausgaben 2014 (in €) 2015 (in €)

Sachausgaben 190.000 150.000

Sicherungsetiketten 15.000 15.000

Monographien 868.928 1.121.645

Elektronische Medien- Datenbanken - Elektronische Zeitschriften

1.952.000555.719

1.396.281

1.891.386491.625

1.399.761

Printzeitschriften 849.371 1.119.773

Fortsetzungen (Serien, Loseblatt etc.) 340.817 295.089

Bindekosten 52.506 45.580

E-Books 226.858 382.423

AV-Materialien 10.252 6.390

Sonstiges 9.669 12.031

Restmittel -12.286 -14.783

Gesamtsumme 4.515.455 5.079.317

Bestandsentwicklung 2014 2015

Zugang in Bänden davon Kauf Tausch Geschenk, Amtsdrucksachen

30.82925.202

1.564 4.063

36.49032.522

1.364 2.604

Laufende Zeitschriften-Abos (Titel) davon Kauf Tausch Geschenk, Amtsdruckschriften

4.7753.314

530 931

4.5593.160

518 881

Lizenzierte elektronische Zeitschriften 33.065 39.307

Lizenzierte Datenbanken 494 472

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Bilanz der Förderer

Regensburger Universitätsstiftung

Netzwerk stellt 733.899 Euro bereitWährend viele Institutionen verstärkt um private För-dergelder konkurrieren müssen, gewinnt das Engage-ment der Regensburger Universitätsstiftung mit ihren verbundenen Einrichtungen stetig an Breite: Die zwölf Stiftungen unter dem gemeinsamen organisatorischen Dach stellten im Vorjahr 407.835 Euro an ausgabefähigen Mitteln bereit. Hinzu kamen weitere 218.000 Euro von drei immobilienwirtschaftlichen Stiftungen, die gezielt die International Real Estate Business School (IR|EBS) an der Fakultät für Wirtschaftswis-senschaften bzw. von diesem Competence Center ausgehende Programme fördern. Ergänzend flossen 108.064 Euro zweckgebunden in die immobilienwirtschaftliche For-schung und Lehre. Insgesamt addierten sich damit 733.899 Euro an ausgabefähigen Mittel auf.

Beim Einsatz aller Ressourcen streben die Gremien und der Vorstand der Regens-burger Universitätsstiftung nicht zuletzt eine „Hebelwirkung“ an: In vielen Fällen er-möglichen gezielte Zuschüsse in überschaubarer Höhe wissenschaftliche Veranstaltun-gen, die mit den knappen öffentlichen Bildungsbudgets allein nicht darstellbar wären.

Zwei exemplarische Projekte: 2015 wurden von Prof. Dr. M.  Scheer (Fakultät für Chemie und Pharmazie) Zu-

schüsse für das „14th  International Symposium on Inorganic Ring Systems (IRIS-14)“ beantragt. Die IRIS sei, so die gastgebende Fakultät, eine seit 1975 etablierte Tagung zur Chemie der Hauptgruppen-Elemente. Nach langer Zeit habe sie wieder in Deutschland stattgefunden, Regensburg wurde „aufgrund seiner international beachteten Stellung als Tagungsort gewählt“. Das einwöchige Programm habe rein akademische Aspekte ebenso abgedeckt wie stark anwendungsbezogene Inhalte. Die Regensburger Universitätsstiftung Hans Vielberth, die sich auf internationale akademische Begegnungen konzentriert, kofinanzierte den Dialog der 200 Gäste aus 25 Ländern mit 4.400 Euro.

Für das differenzierte Förderspektrum stand auch der 4. Internationale EuroELSO-Kongress, getragen von der Fakultät für Medizin (UKR) mit PD Dr. Thomas Müller

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Bilanz der Förderer

als Antragsteller. Nach Rom, Stockholm und Paris war Regensburg Treffpunkt für mehr als 1 000 Gäste aus 65 Nationen. Die Forscher arbeiten an extrakorporalen Lebensunterstützungssystemen in der Intensivmedizin. Diesen Erfahrungsaustausch unterstützte das Stiftungsnetzwerk mit rund 8.000 Euro.

http://www.regensburger-universitaetsstiftung.de

Freunde der Universität Regensburg e. V.

Die „Freunde der Universität Regensburg e. V.“ wurden 1948 ge-gründet und begleiten die Universität seitdem ideell und finanzi-ell. Die Unterstützung der regionalen, nationalen und internati-onalen Vernetzung von Forschung und Lehre an der Universität ist die Kernaufgabe des Vereins. Mitgliedsbeiträge und Spenden in Höhe von fast 50.000 Euro kamen in 2015 Studierenden und Wissenschaftlern zu-gute: Der Verein war u. a. Sponsor von sechs Deutschlandstipendien und bezuschusste zahlreiche Reisen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Viele Kurse, die der Stärkung der Sprachkompetenz von in- und ausländischen Studierenden dienen, wur-den unterstützt. Mit dem jährlich gestifteten Habilitationspreis in Höhe von 5.000 Euro wurde PD Dr. Alexander Krömer für seine Arbeit „Interaktionen des nativen und adapti-ven Immunsystems und deren therapeutische Relevanz in der Organtransplantation und Onkologie“ ausgezeichnet. Der Habilitationspreis wurde im Rahmen der öffentlichen Jahrestagung am 2. Juli 2015 verliehen. Zur Jahrestagung am 2. Juli 2015 konnte Joa-chim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, als Redner zum Thema „Vom Reiz der kleinen Großstadt: Regensburg – Zukunftsmodell für eine lebenswerte Stadt“ begrüßen. Er beleuchtete in seinem Vortrag verschiedene Aspekte der Lebenswirklich-keit in Regensburg und gab interessante Ausblicke in die Zukunft der Stadt.

Die Veranstaltungsreihe „Hinter den Kulissen der Uni“ ermöglicht Außenstehen-den einen fundierten Blick hinter den Universitätsbetrieb. Am 28. September erhiel-ten die Teilnehmer mit der Besichtigung der 2010 renovierten Mensa einen Einblick in die Funktionsweise und Abläufe einer modernen Großküche. Am 12. November 2015 luden die Freunde zusammen mit dem Alumni-Verein „Ehemalige Studierende der Uni-versität Regensburg e. V.“ (ESdUR) zum traditionellen Benefizkonzert ein. Unter der Lei-tung von UMD Graham Buckland spielte das Symphonieorchester der Universität das Klavierkonzert Nr. 2, B-Dur op. 83 von Johannes Brahms (Solist: Ashley Fripp). Das Uni Jazz Orchester unter der Leitung von Lorenz Kellhuber beschloss den Abend mit „A Tri-bute to Louis Armstrong and Count Basie“.

http://www.uni-regensburg.de/freunde

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in memoriam

2015 sind verstorben:

Professoren: Prof. (Ruhestand) Dr. Dietrich Bierlein (Lehrstuhl für Mathematik, 1970–1996)Prof. (emeritiert) Dr. Richard Bonart (Institut für experimentelle und angewandte Physik, Lehrstuhl für Polymere, 1976–1993)Prof. Dr. Eberhard Dünninger (Honorarprofessor am Institut für Germanistik seit 1992)Apl. Prof. (Ruhestand) Dr. Heiner Haan (Institut für Geschichte, 1982–2000)Prof. (Ruhestand) Dr. Manfred Liefländer (Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik, 1971–1995)Prof. Dr. Günther Lottes (Institut für Geschichte, 1986-1994)

Bedienstete:Josef Gradl (Bibliotheksangestellter im Ruhestand)Oberregierungsrat Ralf Haberhausen (Leiter der Abteilung II der Universitätsverwaltung im Ruhestand)Thomas Harwardt (wissenschaftlicher Beschäftigter am Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene)Maria Helmberger (Bibliotheksangestellte im Ruhestand)Ltd. Baudirektor Dipl.-Ing. Georg Kitzmüller (Leiter der Technischen Zentrale im Ruhestand)Josefine Landrock (Bibliotheksangestellte im Ruhestand)Regierungsamtmann Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Dieter Seiler (Fakultätsverwalter der Philosophischen Fakultäten II und III im Ruhestand)Jakob Sidorenko (Bibliotheksangestellter im Ruhestand)Christine Wittmann (Sekretärin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte)Renate Zielke (Beschäftigte in Abteilung IV der Universitätsverwaltung)

Studierende: Anna Hansbauer (LA Realschule)Katrin Zehetbauer (BA Medienwissenschaft)

Die Universität wird den Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.

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Jahresbericht 2015

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