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USBEKISTAN II im MAI 2016 meine zweite Reise nach USBEKISTAN innerhalb eines halben Jahres Ich bin nicht vom Bangkok- Fan zum Usbekistan -Fan mutiert. Ich war das erste Mal im September 2015 in Usbekistan und daher ist es etwas außergewöhnlich, dass ich nach einem halben Jahr wieder die selbe Reise antrete. Der Grund war: ich wollte unbedingt meiner Schwester dieses kulturelle Zentrum der Seidenstraße zeigen. Von der Herbstreise wußte ich, dass diese Reise sehr „dicht“ sein wird, da die Entfernungen groß sind und wir uns auf ein Minimum an Schlaf einstellen müssen. Der Flug ging über Istanbul, ein Chaoten-Flughafen wie ich aus Erfahrung wußte auf den ICH mich mittlerweile zurecht finde. ( turkisch airlines ) Als wir nach einer durchwachten Nacht im Flugzeug endlich die Einreise- Zettelwirtschaft in Taschkent hinter uns hatten , suchte ich verzweifelt unseren „Reiseanbieter“ TAI PAN. Ich staunte nicht schlecht, als ich nach Verlassen des Flughafengebäudes einen jungen Mann vorfand, der unsere beider Namen brav ausgedruckt und daher gut leserlich in die Höhe hielt. AKBAR stellte sich als unser Reiseleiter in perfektem Deutsch vor. Meine erste Frage: „ wo sind die anderen Mitreisenden??“ ..... hatten wir doch eine GRUPPEN-Reise gebucht. Meine Freude war groß, als uns Akbar erklärte, dass nur wir zwei seine „Reisegruppe“ sind. Mein erster Gedanke: „ Hurrahhh jetzt kann ICH bestimmen wo`s langgeht“. Akbar erklärte mir, dass in Usbekistan JEDE Gruppe.... auch wenn sie „nur“ aus 2 Damen besteht, herzlich willkommen ist. So steuerten wir als erstes das Hauptmuseum in Taschkent an, weil sich dort eine Sammlung von IKAT Stoffen befindet, für die sich Hanni besonders interessierte. 1

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USBEKISTAN II im MAI 2016 meine zweite Reise nach USBEKISTAN innerhalb eines halben Jahres

Ich bin nicht vom Bangkok- Fan zum Usbekistan -Fan mutiert.Ich war das erste Mal im September 2015 in Usbekistan und daher ist es etwas außergewöhnlich, dass ich nach einem halben Jahr wieder die selbe Reise antrete.Der Grund war: ich wollte unbedingt meiner Schwester dieses kulturelle Zentrum der Seidenstraße zeigen. Von der Herbstreise wußte ich, dass diese Reise sehr „dicht“ sein wird, da die Entfernungen groß sind und wir uns auf ein Minimum an Schlaf einstellen müssen.Der Flug ging über Istanbul, ein Chaoten-Flughafen wie ich aus Erfahrung wußte auf den ICH mich mittlerweile zurecht finde.( turkisch airlines )Als wir nach einer durchwachten Nacht im Flugzeug endlich die Einreise- Zettelwirtschaft in Taschkent hinter uns hatten , suchte ich verzweifelt unseren „Reiseanbieter“ TAI PAN.Ich staunte nicht schlecht, als ich nach Verlassen des Flughafengebäudes einen jungen Mann vorfand, der unsere beider Namen brav ausgedruckt und daher gut leserlich in die Höhe hielt.AKBAR stellte sich als unser Reiseleiter in perfektem Deutsch vor. Meine erste Frage: „ wo sind die anderen Mitreisenden??“ ..... hatten wir doch eine GRUPPEN-Reise gebucht.Meine Freude war groß, als uns Akbar erklärte, dass nur wir zwei seine „Reisegruppe“ sind.Mein erster Gedanke: „ Hurrahhh jetzt kann ICH bestimmen wo`s langgeht“.Akbar erklärte mir, dass in Usbekistan JEDE Gruppe.... auch wenn sie „nur“ aus 2 Damen besteht, herzlich willkommen ist. So steuerten wir als erstes das Hauptmuseum in Taschkent an, weil sich dort eine Sammlung von IKAT Stoffen befindet, für die sich Hanni besonders interessierte.

Phantasievolle „blockprint“ Muster

Da ich von der üppigen Kultur von Usbekistan nicht mehr soooo überwältigt war wie bei meiner ersten Reise konnte ich mich mehr auf die Menschen konzentrieren.So begegnete ich ein Mädchen im Museum, welches mir im perfekten Englisch erklärte, dass ihre Familie noch zu Sowjetzeiten die Möglichkeit hatte von Nord Korea nach Usbekistan zu kommen.

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In Taschkent konnte ich beobachten, unter welchen „ einfachen“ Bedingungen die Kuppeln neu gefliest wurden. Die Arbeiter saßen völlig ungesichert auf einem Holzbankerl, welches mit Schnüren an der Kuppelspitze gefestigt war.... und das in sengender Sonne. Es hatte täglich 37 Grad trockene Hitze.

Da ich von der Herbstreise wußte, dass das Essen in Usbekistan für mich schlecht verträglich sein wird ( das liegt am Fett) , habe ich aus Wien viel Essen mitgenommen: meine legendären Schinkenspeckbrote, Müsli Riegel, Porridge und Teebeutel mit Jasmintee. Dazu kam mein kleiner Wasserkocher, Besteck und die IKEA Becher .Ich wollte unabhängig sein, was das Essen betrifft.

So eine Reise zu zweit hat große Vorteile : wir wollten nie im Hotel essen und nach getanener „Arbeit“ so schnell wie möglich ins Bett kommen.... das waren leicht zu erfüllende Wünsche.Da es schon recht heiß war : 37 Grad hatte es jeden Tag, ließ Akbar für uns immerzu Zimmer im Parterre reservieren, einfach damit wir ohne Klimaanlage auskommen und somit nicht gleich in einen Halsweh/ Schnupfen „ Zustand“ fielen.

Einen Tag später flogen wir nach CHIVA : die Stadt die dereinst wegen einer Pestseuche aufgegeben wurde und dann langsam vom Wüstensand zugeschüttet wurde. Chiva wurde von den Russen während der Besatzungszeit wieder ausgegraben und langsam renoviert.

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Kacheln waren so kostbar, dass auch die mit Brandschäden verwendet wurden. Das größte Problem beim Brennen der Kacheln ist die Beschaffung vom Brennmaterial. Um Fliessen zu brennen bedarf es großer gleichmäßiger Hitze.Bäume mußten über weite Entfernungen herangeschleppt werden, ein Unterfangen, welches nur im Winter möglich war. Die Kalifen ließen „Zisternen“ ausmauern um darin das kostbare Regenwasser zu sammeln. In den strengen Wintern wurde das Wasser aus den Brunnen geholt und aufgeschüttet und die Stämme am Eis weitergeschoben bezw von den Kamelen weitergezogen. Was für ein mühsames Unterfangen zur „Untermauerung“ seiner Macht.

Für mich war CHIVA diesmal ein „ Volksfest“ : Es war der letzte Schultag mit Zeugnisverteilung und die Schüler und Schülerinnen tanzten ( im wahrsten Sinne des Wortes) in der ganzen Stadt. Wenn man einen „ eigene Führer“ hat, kann man ja stehen bleiben wo es gerade interessant ist und das war ein echter Genuss für mich .

Die jungen Mädchen peppten ihre schwarz- weiß Schuluniformen mit kunstvollen Frisuren auf . Hierfür wurden künstliche Haarteile verwendet die in sicherlich amüsanten Arbeitsstunden unter viel Gelächter „ eingeflochten“ wurden.

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Das Fest spielte sich vor dem berühmten Stadt Panorama ab und die Schülerinnen Models waren ein dankbarer gern photographierter Vordergrund.

Bei sinkender Sonne am Nachmittag wurde auch das Sight-seeing zum Vergnügen .

Da wir ja eine „ Reisegruppe“ mit nur 2 Personen waren, konnten wir uns Restaurants auswählen. Wir wollten nur in lokalen Restaurants essen mit kleinem Speiseangebot, weil meiner Erfahrung nur die Tagesgerichte frisch sein konnten.Wir bestellten fast immer Grillspießchen, von denen ich wußte daß das Fett herausgebraten wurde. Dazu gab es wunderbares frisches Mischbrot , welches herrlich duftete und frisch geschnittene aromatische Tomaten und Gurken. Als Nachspeise wurden saftige Wassermelonen serviert. Einmal wurde mir eine Süßspeise von einem redegewandten Bäcker aufgeschwatzt, die mir leider nicht bekommen ist.In Flaschen abgefülltes Trinkwasser bekommt man überall ( Firma Nestlee sei Dank)

Weiter ging die Reise nach BUKHARA:Hierfür wurde ein „Bummelzug“ gebucht . Die Reise in diesem alten russischen Zug auch für Nicht-Eisenbahnfans ein Erlebnis. Vorne schnaufte eine Diesel -Lockomotiv .Usbekistan hat ein gutes Eisenbahnnetz, welches von den russischen Besatzern gebaut wurde.Dieses Bahnnetz war für die Russen deshalb notwendig, weil es für den Baumwolltransport wichtig war. Die Russen brauchten die reine Baumwolle für ihre Munitionsfabriken. Baumwolle muß schnell transportiert werden. Wird sie naß oder feucht wird sie unbrauchbar. Die Russen haben ja bekanntlich 2/3 Wassers des Aral-Sees für die Baumwollbewässerung abgeschöpft , den Baumwolle muß fest bewässert werden. Heute möchte man die Baumwolle reduzieren und Gemüse anbauen. Das gelingt nur klein- schrittweise, weil Gemüse und Obst kaum transportfähig sind und nicht so viel Gewinn einbringen. Die EU will Z.B. die Melonen nicht importieren, weil der Zuckergehalt zu groß ist!!!Seit dem Obst und Gemüseembargo der EU nach Russland ist der Früchte Export von Usbekistan nach Russland deutlich gestiegen.

Nun aber zurück zu unserer Zugsfahrt: Die Bahnhöfe sind durchwegs im Zuckerbäckerstil erbaut mit Seidenstraßenflair. Nett anzusehen und sehr funktionstüchtig. Wir saßen in einem ehemaligen „ ERSTE Klasse Abteil“. ( zweite Klasse Abteile = Holzklasse wurden aus dem Verkehr gezogen ) Woran man das merkte: die Sitze waren (schlecht) gepolstert , in der Mitte des Waggons lag ein Teppichläufer .... schon in die Tage gekommen, aber die roten Blumen erkannte man trotzdem noch UND es gab zwischen den Abteilen einen großen Samowar, der mit Kohlenbröckerl beheizt wurde, im Falle jemand wollte sich einen Tee aufgießen.

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Den Geldumwechsel besorgte unser Guide ... wir gaben ihm Euros und er brachte Berge von landesüblichen Scheinen zurück.Geldbörse ist nicht vonnöten weil man sooo viele Scheine nur in einer Seitentasche seiner Tasche unterbringen kann. Ich sah in einem Restaurant einen „Kassierer“ der hatte unter seinem Tisch einen großen Karton und in den warf er die Geldscheine hinein, nachdem er sie vorher abgezählt und gebündelt hatte. Währung ist ein Problem in Usbekistan . Ich zahlte so oft es mir möglich war mit kleinen Euroscheinen von denen ich genügend mitgenommen hatte.Meine Euroscheine kamen natürlich NICHT in ein Außenfach meiner Umhängetasche, sondern in einen Spezialtasche die ich Tag und Nacht um meinen Bauch getragen hatte. SOOOO dicke wir das Usbekistan-Bündel war mein „ Safe“ am Bauch leider nicht .

Viel Geld konnten wir sehr gut gebrauchen, denn in Bukhara wartete die nächste Überraschung auf uns : das SILK und SPICES Festival. Ich vergaß alle Sehenswürdigkeiten und tauchte in die Festivalmenge.Unser umsichtiger Guide lenkte uns dennoch so durch das Festival Gelände, dass wir gerade zur Abendsonne die wichtigste Medrese ( Koranschule) ereichten um Photos zu machen

Ich ließ die Sonne und die Pfauen beinahe unbeobachtet zurück und war hingerissen von den bunten Kleidern, der Straßenmusikern und der Festivalstimmung.

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Die herrlichsten IKAT Stoffe lagen vor mir und ich konnte mich kaum satt sehen.

Auf den Strassen wurde gesungen und getanzt und so manche usbekische Schönheit präsentierte ihr schönstes Kleid

Unser AKBAR bemühte sich um Karten für ein „Folkore-Dinner“ in der berühmten Medrese mit der Sonne und den Pfauen. Massen-Touristen -shows sind nicht mein Geschmack. Der Preis für dieses Essen war im Reisepreis mitinbegriffen und Akbar hat wohlweislich sehr gute Plätze für uns reservieren lassen. Das Festessen bestand aus dem Nationalgericht: das sind Karotten und Gemüseberge und ein paar Hammelbröckerln auf Reis: Nur das Gemüse und der Reis schwimmt im Fett. Das konnten wir nicht essen. Akbar gelang es für uns das

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Menü umzubestellen: wir bekamen dasselbe wie die Chinesen: Teigtaschen und die waren lecker

Bei der Modenschau und der Tanzvorführung beeindruckten mich die schönen Kostüme

Ein junges Hochzeitspaar hatte einen eigenen Photographen mit, eine Familie vom Land ließ sich per Handy ablichten. Mein Augenmerk fiel wieder auf die einfache Landbevölkerung, die sehr geschäftig ihre IKAT Stoffe aussuchten :

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Am nächsten Tag ging es weiter nach SAMARKANT der Traumstadt der Seidenstrasse.Unser Transportmittel war ein Auto mit Klimaanlage. Das gleißende Licht der unbarmherzig herunterbrennenden Sonne macht müde. Auf einer Straße wo rechts und links nur Wüste ist wunderte es mich, dass unser Chauffeur nicht einschlief. Akbar weckte uns auf um uns auf einen träge dahinfließenden „gelben“ Fluss hinzuweisen, nämlich den OXUS. Das Oxus Bett ist riesengroß und ändert sich ständig. Es schaut aus wie ein Flußdelta, hat es ja keine natürlichen Begrenzungen wie Berge oder Felsen. ( so wie der Mekong-Fluß In Laos) Der Oxus ist gelb, weil ja Wüstensand hineinweht. Der OXUS entspringt im Himalaya Gebiet. Alexander der Große erreichte den Oxus mit seiner fast am Verdursten dahin sterbenden Armee. Dieser wichtige Fluss galt schon in der Antike als „ Fluss mit reinem Wasser“. Dieses Wasser ist nicht so salzhältig, also für die Kamelkarawanen als Trinkwasser geeignet. Man mußte nur das Wasser durch ein Stück Stoff „filtrieren“ und ein Stück Stoff hatte jeder dabei.Der Name des Flusses OXUS stammt aus vorgeschichtlicher Zeit , wurde also nicht von den Griechen gegeben.Rund um den Oxus gibt es Vegetation in Form von Gras und Büschen, als ideales Kamelfutter. Für die Menschen gab und gibt es wunderbare Süßwasserfische mit den lebensnotwendigen Elektrolyten für den dehydrierten Wüsten- Trekker. Hat man als Karawanen Begleiter den Oxus erreicht, war eine Überlebenschance gegeben.Mit den aufgefüllten Wasservorräten war es möglich die Handelsstadt Samarkant zu erreichen.

Ich staunte nicht schlecht, als ich vor einem „ windig“ aussehenden Haus viele Lastwagen stehen sah. Akbar hatte eine Überraschung für uns bereit: ein Festmahl aus herrlichen Fisch.Dieses Fischrestaurant war schon etwas Besonderes: Im Frühling ist ja Schonzeit für Fische und NUR die Besitzer dieses Gasthauses dürfen im Frühling täglich so viele Fische fangen, wie sie an einem Tag in ihrem Restaurant verkaufen. Die Fischer müssen aber die weiblichen Fische wieder in den Fluß zurückwerfen, damit die Nachzucht nicht gefährdet ist. Das Restaurant ist seit Generationen ein Familienbetrieb und dieses Privileg muß natürlich mit viel Geld den Behörden abgekauft werden.Die Fische ( vor allem Welse) werden in einem Becken „ reingewaschen“. Ich habe erfahren, dass der Oxus viel Schilf und Wasserpflanzen hat. Dort ist der Sandanteil nicht so hoch und daher ist dort das Überleben der Fische gesichert.Dieses Reinwasser-Waschbecken besteht aus 3 Schalen von denen immerfort das Wasser hinunterplätschert und daher gut mit Sauerstoff angereichert wird. Das „Abwasser“ wird wieder in den Fluss zurück geleitet. Viele Vögel tranken aus den flachen Abwasserkanälen und die Hunde kühlten sich da drinnen.Der Fisch wird quer in Stücke gehackt und fritiert und schmeckt köstlich. Dazu wurde Gemüse serviert ( Tomaten und Gurken ) und frisch gebackenes Brot.

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In Usbekistan ist es selbstverständlich, dass man zu jeder Mahlzeit eine große Kanne grünen Tee serviert bekommt. ... und zwar PRO PERSON!!! Ist eine Kanne leer, wird automatisch eine neue serviert.

Durch dieses herrliche Mahl waren wir wieder „ so gut bei Kräften“ dass wir „frohen Mutes“ nach Samarkant weiterreisen konnten.

SAMARKANT:

Für mich war es ein besonderes Erlebnis binnen einem halben Jahr ein zweites Mal am REGASTAN PLATZ zu stehen.

Nachdem wir ordentlich alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert haben , fuhr unser Akbar mit uns in eine „ Biergartenstrasse“.BIER in einem moslemisch regierten Land???? „Warum nicht“ antwortete unser Führer. Das Bier ist leicht , ich würde es als Schankbier bezeichnen und die Brauerei gründeten die Sowjets , ebenso wie die WOTKA – Brennerei. Der Wotka aus Samarkant ist berühmt und begehrt. Ich nahm eine Flasche für Walter mit.

In der „ Bierstraße“ wurde für uns ein netter Tisch reserviert. Ich beobachtete Männer, die sich in 1 ½ Liter Plastikflaschen das Bier abfüllen ließen und zu ihren Autos schleppten. Das Bier ist auch für die Samarkant Bürger gut leistbar. Für die Moslem Regierung ist es

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selbstverständlich , dass pro Krügel Bier die halbe Zeche an den Staat geht.... und so verstehe ich, dass der Staat diese kleine Alkoholsünde seinen Bürgern gerne verzeiht. ( ich bin sicher Allah sieht ebenfalls darüber hinweg )

Zum Bier wurde geräucherter Fisch serviert , der zu noch mehr Biergenuß anregte. Frisches Brot und Gemüse sind bei jeder Mahlzeit selbstverständlich.

In SAMARKANT besuchten wir den alten Khan Palast, der jetzt ein etwas dürftiges Museum beherbergt. Der letzte Kalif (der von den russischen Eroberern vor dem 1. Weltkrieg abgesetzt wurde) hatte ,was ich aus der Dokumentation herauslesen konnt, ein sehr eingeengtes Leben.Ich sah sein Photo: er war sehr dick und hatte schwere gold bestickte Gewänder zu tragen.Diese Gewänder wärmten weder im Winter, noch schützten sie im heißen Sommer vor der gleißenden Sonne.

Beim ersten Sonnenstrahl wurde der Kalif von den Mullas zum Morgen- Gebet geweckt. Der Kalif sollte, vor allem was das 5 x tägliche Beten betrifft, Vorbild für seine Untertanen sein. Jedes Gebet dauerte mindestens eine halbe Stunde. Der Kalif wurde als „ ewig grantig“ beschrieben. Nach einem Frühstück mit den Konkubinen mußte mit den Geschäftsleuten in stundenlangem „ Palaver“ verhandelt werden. Um die heiße Mittagszeit wurden die Gefangenen schnell abgeurteilt..... nur ein kurzer Ausritt am Abend brachte etwas Vergnügen, welches aber immerzu von der Angst eines eventuellen Attentates überschattet wurde. Der herbeigesehnte Schlaf brachte selten gute Träume, konnte man doch nie sicher sein, am nächsten Morgen noch lebend aufzuwachen.

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In Samarkant gibt es kein Hochzeitsbild ohne Regastgan-Platz-Hintergrund.Die Brautjungfern ziehen schöne Frisuren den moslemischen Kopftüchern vor.

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