Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann...

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Wege zu den Gesundheitsberufen www.gesundheitsberufe-bern.ch gesundheits berufe Infos Berufstätigkeit 15/16 Jahre 18/19 Jahre 19/20 Jahre 24 Jahre + Sekundarstufe I Sekundarstufe II Höhere Fachschule Aktivierungsfachfrau/-mann Biomedizinische/r Analytiker/in Dentalhygieniker/in Fachfrau/-mann für Med.-Tech. Radiologie Pflegefachfrau/-mann Rettungssanitäter/in Fachfrau/-mann Operationstechnik Fachhochschule Ergotherapeut/in Ernährungsberater/in Hebamme Pflegefachfrau/-mann Physiotherapeut/in Universität Angebote in Pflege- wissenschaft in Basel und in Lausanne FMS-Ausweis Fachmittelschule Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) andere Berufslehre Eidg. Berufsattest EBA Assistent/in Gesundheit und Soziales (AGS) Primar-/Sekundar-/Realschule Tertiärstufe Fachmatur Gymnasiale Matur Gymnasium Berufsmatur

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Wege zu den Gesundheitsberufen

www.gesundheitsberufe-bern.ch

gesundheitsberufe Infos

Berufstätigkeit

15/16 Jahre

18/19 Jahre

19/20 Jahre

24 Jahre +

Seku

ndar

stuf

e I

Seku

ndar

stuf

e II

Höhere Fachschule

Aktivierungsfachfrau/-mann

Biomedizinische/r Analytiker/in

Dentalhygieniker/in

Fachfrau/-mann für Med.-Tech. Radiologie

Pflegefachfrau/-mann

Rettungssanitäter/in

Fachfrau/-mann Operationstechnik

Fachhochschule

Ergotherapeut/in

Ernährungsberater/in

Hebamme

Pflegefachfrau/-mann

Physiotherapeut/in

Universität

Angebote in Pflege-

wissenschaft in

Basel und

in Lausanne

FMS-Ausweis

Fachmittelschule

Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ

Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe)

andere Berufslehre

Eidg. Berufsattest EBA

Assistent/in Gesundheit

und Soziales (AGS)

Primar-/Sekundar-/Realschule

Tert

iärs

tufe

Fachmatur

Gymnasiale Matur

Gymnasium

Berufsmatur

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Die Gesundheitsberufe im Kanton Bern: Überblick und wichtige Links

gesundheitsberufe

Berufliche Grundbildung/Vorbildung

Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA

Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ

Fachmittelschulen

www.gesundheitsberufe-bern.ch

Ausbildungen an der Höheren Fachschule

medi, Zentrum für medizinische Bildung, Bern Dipl. Aktivierungsfachfrau/fachmann HF

Dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF

Dipl. Dentalhygieniker/in HF

Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische

Radiologie HF

Dipl. Fachfrau/Fachmann Operationstechnik HF

Dipl. Rettungssanitäter/in HF

www.medi.ch

Studiengänge an der Fachhochschule

Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, Bern

Ernährungsberater/in BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Ernährung und Diätetik)

Hebamme BSc BFH (Bachelor of Science BFH Hebamme)

Pflegefachfrau/Pflegefachmann BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Pflege; auch Master of Science BFH möglich)

Physiotherapeut/in BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Physiotherapie; auch Master of Science BFH in

Physiotherapie möglich)

www.gesundheit.bfh.ch

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur Ergotherapeut/in BSc ZFH (Bachelor of Science ZFH in Ergotherapie)

www.gesundheit.zhaw.ch

Infos

Berner Bildungszentrum Pflege, Bern und Thun Dipl. Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF

www.bzpflege.ch

Die beruflichen Grundbildungen Assistent/in Gesundheit und Soziales (AGS) und Fach-

frau/Fachmann Gesundheit (FaGe) ermöglichen den Einstieg ins Gesundheitswesen

bereits nach der obligatorischen Schulzeit. AGS können nach erfolgreichem Abschluss

ihrer Grundbildung eine FaGe-Ausbildung absolvieren. Die FaGe-Ausbildung öffnet den

Zugang zu den Ausbildungen auf Stufe Höhere Fachschule respektive Fachhochschule

(nur mit Berufsmatur).

Die HF-Ausbildungen werden im Kanton Bern von zwei Kompetenzzentren angeboten,

die FH-Studiengänge von der Berner Fachhochschule.

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10 Gründe für einen Gesundheitsberuf

gesundheitsberufe Infos

1. Hervorragende Verbindung von Theorie und PraxisOb Berufslehre, HF-Ausbildung oder FH-Studiengang: Die Ausbildungsinhalte ver-

binden die aktuellen Erkenntnisse von Wissenschaft und Praxis. Sie lernen nach

modernen Methoden und können Ihr im theoretischen Unterricht gewonnenes, neues

Wissen im Berufsalltag praktisch umsetzen.

2. Arbeit für und mit MenschenSie leisten sinnvolle Arbeit für und mit Menschen. Das macht Freude, bereichert

und motiviert Sie jeden Tag.

3. Einzigartige KombinationDie meisten Gesundheitsberufe bieten Ihnen eine einzigartige Kombination von

Arbeit für Menschen, manueller Tätigkeit, Umgang mit Technik und Anwendung von

grossem Fachwissen.

4. TeamarbeitSie arbeiten oft im Team, was ebenso herausfordert wie bereichert. Sie verbessern

Ihre Fähigkeit, mit Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Aus-

bildungen über längere Zeit gemeinsame Ziele anzustreben.

5. Berufliche PerspektivenDer Bedarf an Fachleuten im Gesundheitswesen wird in den kommenden Jahren

weiter steigen. Ihre beruflichen Perspektiven sind hervorragend, in der Schweiz und

im Ausland. Und falls Sie eine Pause einschalten möchten, können Sie danach

wieder einsteigen.

6. Vielfältige Weiterbildung möglich Das Gesundheitswesen bietet Ihnen ausgezeichnete und vielfältige Möglichkeiten,

sich weiterzubilden. Ihr Arbeitgeber wird Sie dabei unterstützen, denn er ist darauf

angewiesen, dass Ihr Wissen und Können auf dem neusten Stand bleiben.

7. Freiräume in der FreizeitJe nach Beruf und Arbeitsort haben Sie unregelmässige Arbeitszeiten. Dies hat

durchaus Vorteile, schafft es doch Freiräume in der Freizeit: Sie können Ihre Hobbys

ausüben und sonstigen Verpflichtungen nachgehen, wenn andere arbeiten.

8. Gute EntlöhnungSie erhalten einen guten Lohn, welcher der anspruchsvollen Arbeit und der Verant-

wortung angemessen ist.

9. Persönliche EntwicklungSie lernen, sich und andere Menschen besser wahrzunehmen und zu verstehen. Ein

Gesundheitsberuf trägt wesentlich zu einer positiven persönlichen Entwicklung bei.

10. Lernen für das LebenSie eignen sich Wissen und Können an, das Ihnen im Alltag nützt. Zum Beispiel

wissen Sie Bescheid über Funktionen des Körpers, betreuen Menschen auf professio-

nelle Weise oder erwerben Fähigkeiten im Umgang mit hochspezialisierten Geräten.

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Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales (AGS) betreuen in ambu-lanten und stationären Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens Menschen aller Altersstufen. Sie unterstützen Klientinnen und Klienten bei der Alltagsgestal-tung, im Haushalt und bei der Körperpflege. Nach Abschluss der Grundbildung können sie auf dem Beruf arbeiten oder das eidg. Fähigkeitszeugnis als Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) oder Fachfrau/Fachmann Betreuung (FaBe) erlangen. Bei genügender Eignung kann die Ausbildung um ein Jahr verkürzt werden.

Assistentin Gesundheit und Soziales EBAAssistent Gesundheit und Soziales EBA

Die Ausbildung...

ist eine zweijährige Berufslehre und schliesst mit einem eidgenössischen Berufs-attest als «Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales EBA» ab. Sie findet in einem anerkannten Lehrbetrieb (Spital, Alters-, Pflege- und Behindertenheim, Spitex, psychiatrische Klinik oder Rehabilitationszentrum), in der Berufsfachschuleund in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) statt. AGS erlernen Kompetenzen in den sechs Bereichen Mitwirken und Unterstützen bei Gesundheits- und Körperpflege, Begleiten und Unterstützen von Klienten im Alltag, Unterstützen im Haushalt, Ein-halten und Umsetzen von Hygiene und Sicherheit, Mitwirken bei Administration, Logistik und Arbeitsorganisation und Entwickeln und Beachten der Berufsrolle und der Zusammenarbeit.

Kontakt und weitere Informationen

OdA Gesundheit BernSägemattstrasse 13098 KönizTel. 031 970 40 [email protected]

Offene Lehrstellen:

Kantonaler Lehrstellennachweis (LeNa):

www.erz.be.ch/lena

Berufliche Grundbildung gesundheitsberufe

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«Nach Arbeitsbeginn im Alters- und Pflegeheim lese ich mich zunächst in die Pflegedokumentation ein. Dabei unterstützt mich normalerweise eine Fachperson Gesundheit. Dann gehe ich zu den Bewohnerinnen und Bewohnern aufs Zimmer und helfe ihnen beim Aufstehen und bei der Körperpflege. Wie viel Unterstützung sie benötigen, hängt von der körperlichen und geistigen Verfassung ab. Eine Bewohne-rin zum Beispiel braucht meist nur Hilfe bei der Intimpflege. Den Oberkörper wäscht sie selber am Lavabo. Während dieser Zeit räume ich das Zimmer auf, mache das Bett zurecht und beziehe es falls nötig neu. Beim Anziehen braucht diese Bewohne-rin normalerweise nur bei den Unterhosen, Strümpfen, Hosen und Schuhen Unter-stützung. Heute morgen habe ich jedoch bemerkt, dass sie mit den Knöpfen ihrer Bluse nicht zurechtkam. Da habe ich ihr natürlich geholfen. Sie war dankbar für die Hilfe und ich zufrieden, dass ich sie unterstützen konnte. Nachdem sie sich gekämmt und den Schal zurechtgezupft hatte, war sie bereit für das Zmorge im Aufenthaltsraum. Auf einer Liste ist vermerkt, was sie gerne isst. Ich habe ihr das Frühstück zusammengestellt, und sie ass dann selbständig.

Muss bei den Bewohnerinnen und Bewohnern Blutzucker gemessen und Insulin gespritzt werden, übernimmt das eine Fachperson Gesundheit (FaGe) oder eine diplomierte Pflegefachperson. Solche medizinaltechnischen Verrichtungen gehörennicht zu den Aufgaben von uns Assistentinnen Gesundheit und Soziales. Ich er-halte viel Unterstützung von den FaGe und den Pflegefachpersonen, besonders in anspruchsvollen Situationen, die es bei unseren dementen Bewohnern geben kann. Die Krankheit ist oft Thema bei uns im Wohnbereich und auch in der Schule. Das so gewonnene Wissen hilft mir, mit anspruchsvollen Situationen umzugehen. Heute morgen beispielsweise habe ich einen Bewohner bei der Körperpflege unterstützt, der an Demenz erkrankt ist. Er war schlechter Laune und abweisend, was die Pflege erschwerte. Ich erinnerte mich, dass er früher gerne Wandern ging. Da es ein schöner Tag war, habe ich ihn gefragt, ob heute nicht ein wunderbarer Wandertag wäre. Sofort hat er mich angeschaut, seine Miene hellte sich auf, und während des Gesprächs konnte ich die Körperpflege beenden.

Gegen Ende des Vormittags mache ich jeweils Einträge in den Pflegebericht. Ich notiere, was mir bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, die ich gepflegt und betreut habe, aufgefallen ist.

Am Nachmittag verteile ich die Wäsche, die von der Wäscherei geliefert wurde, helfe bei Küchenarbeiten, koche frischen Tee und kontrolliere die Temperatur des Kühl-schranks. Auch die Blumenpflege gehört zu meinen Aufgaben.

Manchmal unterstütze ich die FaGe bei der Alltagsgestaltung, helfe bei der Planung und der Organisation von Gruppenaktivitäten. Arbeite ich am Abend, unterstütze ich die Bewohnerinnen und Bewohner wieder individuell beim Essen und betreue sie beim Zubettgehen.

Bei meiner Arbeit komme ich den Bewohnerinnen und Bewohnern nahe und erlebe sie auch in intimen Momenten. Dabei gilt es einfühlsam zu sein, aber dennoch eine professionelle Distanz zu wahren. Die verschiedenen Hintergründe, Kulturen und Gewohnheiten, die sie mitbringen, interessieren mich sehr, strengen mich aber auch an. Jedes zufriedene Lächeln und jeder dankbare Blick ist die Anstrengung aber wert.»

Mein Alltag als Assistentin Gesundheit und Soziales

Die Voraussetzungen

Um AGS zu werden, solltest du...

obligatorische Schulzeit abge-

schlossen haben. Flair für praktische Arbeit haben. sorgfältig arbeiten. Du arbeitest in

einem Umfeld, in dem Hygiene und Sicherheit oberste Priorität haben.

Freude am Umgang mit Menschen haben. Du bist eine wichtige An- sprechperson für die Klientinnen und Klienten und hast immer ein offenes Ohr für deren Bedürfnisse.

körperlich gesund und belastbar sein. Als AGS bist du mit Situationen konfrontiert, die belastend sein können.

flexibel und teamfähig sein. Jeder Arbeitstag hält neue Aufgaben und Herausforderungen bereit, die du oft in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen löst.

verständlich mündlich und

schriftlich in deutscher Sprache ausdrücken können. Das Gespräch mit den Klientinnen und Klienten und mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen ist zentral im Arbeitsalltag.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) arbeiten in Spitälern, Alters-, Pflege- und Behindertenheimen, bei der Spitex, in psychiatrischen Kliniken und Rehabilitationszentren. Sie pflegen, betreuen und begleiten Personen jeden Alters und führen anhand ihres Kompetenzbereiches medizinaltechnische Verrichtungen aus. Sie gestalten mit ihnen ihren Alltag und erbringen administrative und logis-tische Dienstleistungen. Nach Abschluss der Ausbildung können FaGe auf dem Be-ruf arbeiten oder eine weiterführende Ausbildung im Gesundheitswesen absolvieren.

Fachfrau Gesundheit EFZFachmann Gesundheit EFZ

Die Ausbildung...

ist eine dreijährige Berufslehre und schliesst mit einem eidgenössischen Fähig-keitszeugnis als «Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ» ab. Sie findet in einem anerkannten Lehrbetrieb (Spital, Alters-, Pflege- und Behindertenheim, Spitex, psychiatrische Klinik oder Rehabilitationszentrum), in der Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) statt. FaGe erlernen Kompetenzen in 14 Be-reichen, beispielsweise in Pflege und Betreuung, Alltagsgestaltung, Hygiene, Kleidung und Wäsche, Medizinaltechnik oder Arbeitsorganisation, und können entweder während (BMS 1) oder nach (BMS 2) der Grundbildung die Berufsmatur erlangen. Wenn Sie über 22 Jahre alt sind und mindestens zwei Jahre Berufs-erfahrung im Gesundheits- oder Sozialwesen haben, können Sie die FaGe-Ausbil-dung in einer verkürzten Zeit absolvieren.

Kontakt und weitere Informationen

OdA Gesundheit BernSägemattstrasse 13098 KönizTel. 031 970 40 [email protected]

Offene Lehrstellen:

Kantonaler Lehrstellennachweis (LeNa):

www.erz.be.ch/lena

Berufliche Grundbildung gesundheitsberufe

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«Der Alltag als Fachmann Gesundheit in einem Alters- und Pflegeheim ist äusserst vielseitig. Nach Arbeitsbeginn lese ich mich zunächst in die Pflegedokumentation ein. Dann unterstütze ich die Heimbewohnenden beim Aufstehen und der Kurz-toilette und messe Blutzucker. Pflegerische und medizinaltechnische Arbeiten wie das Wechseln bestimmter Verbände und das Spritzen von Insulin führe ich im Auf-trag einer diplomierten Pflegefachfrau aus. Danach unterstütze ich die Bewoh-nenden beim Morgenessen, streiche Brote, gebe wenn nötig das Essen ein. Dabei erfasse ich die verschiedenen Essgewohnheiten und achte auf die zeitgerechte Medikamentenverabreichung. Nach dem Morgenessen räume ich das Geschirr weg.

Im weiteren Verlauf des Morgens helfe ich beim Duschen oder Baden und wähle gemeinsam mit den Bewohnenden die Kleidung für den Tag aus. Dabei nutze ich vorhandene Ressourcen der Bewohner und versuche, diese auch zu fördern. Ich kontrolliere, ob noch genügend Pflegematerial und Medikamente vorhanden sind und gebe Bestellungen für die Abteilung auf. Beim Mittagessen unterstütze ich die Bewohnenden wieder; wenn ich abends Dienst habe auch beim Abendessen und bei den Vorbereitungen auf die Nacht.

Die Schwerpunkte der Tätigkeit von Fachfrauen und Fachmännern Gesundheit un-terscheiden sich je nach Arbeitsort. Bei uns im Alters- und Pflegeheim nimmt die Freizeitgestaltung mehr Raum ein als im Spital oder in der Spitex. Vor allem am Nachmittag spiele, singe, bastle ich mit Bewohnenden oder führe ein Gespräch mit ihnen, lese vor, gehe mit ihnen spazieren, räume mit ihnen das Zimmer auf.

Die Unterstützung und Betreuung, welche die Bewohnenden benötigen, ist ganz unterschiedlich. Einer Bewohnerin wasche ich jeweils den Intimbereich, weil sie es selber nicht mehr kann. Die Socken und Hosen zieht sie selber an. Dann rutscht sie zum Bettrand und stützt sich auf eine Gehhilfe. Ich fahre das Bett etwas weg, stelle den Rollstuhl parat, sie setzt sich hinein und fährt selber zum Lavabo, wo ich ihr Waschtücher und ein Becken mit Wasser parat gestellt habe. Den Oberkörper wäscht sie sich weitgehend selbständig, den Rücken übernehme ich. Dann zieht sie sich fertig an, kämmt sich das Haar, cremt sich das Gesicht ein und ordnet ihre Toilettenutensilien im Necessaire. Jetzt ist sie bereit für den Tag. Ich mache das Bett und räume die Wäsche und den Abfall weg. Dann sprechen wir über das Wetter, das Heimfest oder die Nachrichten in Fernsehen und Radio. Je nachdem wie es ihr gerade geht, ist sie gesprächig oder eher ruhig den Tag über und ich passe mich dieser Situation an.

Durch die körperliche und emotionale Nähe zu den Menschen entwickelt sich eine besondere Beziehung. Es ist schön, jemandem die letzte Phase des Lebens so ange-nehm wie möglich zu gestalten, die traurigen wie fröhlichen Zeiten mit ihnen zu erleben und wo nötig zu unterstützen. Bei aller Vertrautheit bleibt die Verbindung aber eine rein berufliche.

Die Ausbildung und Arbeit als Fachmann Gesundheit hat mich verändert. Ich bin spontaner und offener. Viel besser nehme ich heute betagte Menschen als Persön-lichkeiten mit einer Fülle von Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken wahr. Dieser neue Blick bereichert meinen Alltag.»

Mein Alltag als Fachmann Gesundheit

Die Voraussetzungen

Um FaGe zu werden, solltest du...

obligatorische Schulzeit abge-

schlossen haben. Einfühlungsvermögen und eine

wertschätzende Grundhaltung haben sowie gerne kommunizieren. Du bist eine wichtig Ansprechperson für die Klientinnen und Klienten und hast immer ein offenes Ohr für deren Bedürfnisse.

aufmerksam sein und sorgfältig arbeiten. Du arbeitest in einem Um- feld, in dem Hygiene und Sicherheit oberste Priorität haben.

flexibel sein und gut organisieren können. Jeder Arbeitstag als FaGe hält neue Aufgaben und Herausforde- rung bereit.

Deutschkenntnisse haben verantwortungsbewusst sein. gerne im Team arbeiten. körperlich und psychisch belastbar

sein. Als FaGe bist du mit Situa- tionen konfrontiert, die belastend sein können.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Diplomierte Pflegefachleute HF übernehmen die Fach- und Führungsverantwortung

einer individuellen Pflege und Betreuung in Spitälern, Kinderkliniken, psychiat-

rischen Institutionen Pflegeheimen oder in der Spitex. Sie versorgen heikle Wund-

situationen, pflegen in komplexen Situationen, führen anspruchsvolle Gespräche mit

Patienten und Angehörigen und koordinieren den Einsatz von Pflege und Therapien

in einem multiprofessionellen Team. Sie überprüfen die Wirkung der pflegerischen

Massnahmen und initiieren Anpassungen für einen optimalen Heilungsverlauf.

Dipl. Pflegefachfrau HFDipl. Pflegefachmann HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre (Vollzeit), findet an der Höheren Fachschule Berner Bildungszen-

trum Pflege statt und beginnt in Bern oder Thun jeweils im Frühling und im Herbst.

Sie absolvieren die Ausbildung zu gleichen Teilen in der Schule und in der Praxis.

Die Praxisorte sind auf den ganzen Kanton Bern verteilt. Möglich ist auch ein

Teilzeit-Bildungsgang in vier Jahren. Haben Sie bereits ein EFZ als FaGe, können

Sie die Ausbildung in zwei Jahren Vollzeit absolvieren oder zu 50% berufsbegleitend

über vier Jahre. Sie erhalten einen Ausbildungslohn und schliessen mit dem Titel

«Dipl. Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

Berner Bildungszentrum Pflege

Freiburgstrasse 133, 3008 Bern

Tel. 031 630 14 14

[email protected]

www.bzpflege.ch

Das BZ Pflege hat auch einen Schulort

in Thun.

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

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«Wenn ich Tagdienst habe, fange ich um 7 Uhr im Spital an. Als erstes lese ich die

neusten Einträge in der Pflegedokumentation, dann gehe ich zu den mir zugeteilten

Patienten: Wie fühlen sie sich? Wie haben sie geschlafen? Verspüren sie Schmer-

zen? Was brauchen sie? Ich messe Blutdruck, Puls und Temperatur, helfe beim Auf-

stehen und bei der Körperpflege.

Aufgrund der Messwerte, der Auskünfte der Patienten und meiner Einschätzung

beurteile ich ihren Zustand. Alle wichtigen Informationen notiere ich in der Pflege-

dokumentation. Wenn der Arzt kommt, gebe ich ihm die nötigen Informationen und

bespreche mit ihm den Zustand der Patienten; danach folgt die Arztvisite. Oft haben

die Visiten gerade in komplexen Situationen zusätzliche Untersuchungen, die Verab-

reichung anderer Medikamente und ein Gespräch mit den Patienten zur Folge. Ich

erledige die nötigen medizinaltechnischen Verrichtungen, beispielsweise das Einle-

gen einer Ernährungssonde, und organisiere notwendige Termine.

Während des Tages schaue ich regelmässig nach den Patienten, lege Venenkathe-

ter ein und wechsle Medikamenten-Infusionen. Ich helfe dem Assistenzpersonal die

Mahlzeiten zu verteilen und rede mit Angehörigen. Das klingt zwar nach Routine,

aber keine Patienten-Situation ist gleich wie die andere. Kürzlich begann beispiels-

weise eine Patientin nach einer Operation stark zu bluten, was lebensbedrohlich

sein kann. In solchen Situationen alarmiere ich sofort meine Kolleginnen und unter-

nehme was möglich ist, um die Blutung zu stoppen. Ich beobachte die Patientin

genau, spreche mit ihr, frage nach Symptomen, messe Blutdruck und Puls, stelle

zur Stabilisierung des Blutdrucks das Bettende hoch und rufe den Arzt.

Verlässt ein Patient das Spital, plane ich den Austritt im Vorfeld, kläre den Unter-

stützungsbedarf zu Hause und organisiere die Spitex. Ich sorge dafür, dass der

Arzt das Rezept für die Medikamente ausstellt, schule und berate den Patienten

zum Beispiel in der Verabreichung von Injektionen und gebe Tipps zur schmerz-

schonenden Bewegung.

Jede Arbeit, die ich ausführe, halte ich in einem elektronischen Leistungserfas-

sungs-System fest. Mit diesem planen wir die Arbeiten des nächsten Tages.

Das Spital verwendet die Daten für die Berechnung der Stellenpläne und für die

Leistungserfassung pro Patient. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Begleitung

von Lernenden und Studierenden, die ihr Praktikum absolvieren und von meinem

Wissen profitieren und lernen können. Ich überprüfe ihre Tagesplanung, leite sie in

Pflegeverrichtungen an, überwache ihre Arbeit und nehme die Auswertung mit

ihnen vor.

Als Pflegefachfrau komme ich den Menschen nahe. Beispielsweise dem Mann, der

sich nach einer Herztransplantation drei Monate lang in einem sehr schlechten

Zustand befand. Ich habe ihm die Zähne geputzt, Medikamente gegeben, Mut zuge-

sprochen, seine Operations-Wunde behandelt, ihn nach Durchfällen gewaschen und

frisch angezogen. Ich habe bei der körperlichen Mobilisierung mitgearbeitet, Unter-

suchungs- und Behandlungstermine organisiert, mit den Angehörigen geredet und

regelmässig mit dem Arzt besprochen, wie es weitergehen soll. Diese Nähe erfordert

professionelle Haltung. Der Patient soll fühlen, dass ich ihn ernst nehme. Meine

Arbeit gilt ihm als ganzem Menschen, nicht nur seiner Krankheit.»

Mein Alltag als Pflegefach-frau HF

Die Voraussetzungen

Um Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF

zu werden, sollten Sie…

abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine

gymnasiale Matur mitbringen.

Eignungsabklärung erfolgreich

bestanden haben.

körperlich und psychisch belastbar

sein. Als Pflegefachperson HF sind

Sie mit Situationen konfrontiert, die

belastend sein können.

geschickte Hände haben. Sie führen

Arbeiten aus, die manuelles Geschick

erfordern – beispielsweise das

Stecken einer Infusion.

einfühlsam, kommunikations- und

teamfähig sein. Sie arbeiten oft im

Team. Gute Zusammenarbeit und

offene, angepasste Kommunikation

sind dabei zentral.

selbständig, verantwortungsbe-

wusst und zuverlässig sein. Als

Pflegefachperson HF treffen Sie

selbständig Entscheide.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,

Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Die Aktivierungsfachfrau und der Aktivierungsfachmann arbeiten mit betagten,

chronisch kranken oder behinderten Erwachsenen. Sie fördern und erhalten durch

ausgewählte Mittel und Methoden die körperlichen, geistigen, sozialen und emo-

tionalen Fähigkeiten der Klientinnen und Klienten. Sie unterstützen sie, ihre

Ressourcen und Interessen aktiv zu nutzen, damit sie so viel wie möglich selbst-

ständig tun und entscheiden können. Arbeitsorte sind Alters-und Pflegeheime,

Tagesstätten, psychiatrische Kliniken und Behindertenwohnheime.

Dipl. Aktivierungsfachfrau HFDipl. Aktivierungsfachmann HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische

Bildung statt und beginnt jeweils im August. Die Ausbildung setzt sich aus Schul-

unterricht (zwei Tage pro Woche plus Blockwochen), Selbststudium und praktischer

Arbeit in zwei unterschiedlichen Arbeitsbereichen zusammen. Sie bezahlen Semes-

tergebühren, erhalten während der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und

schliessen mit dem Titel «Dipl. Aktivierungsfachfrau/Aktivierungsfachmann HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische Bildung

Aktivierung

Max-Daetwyler-Platz 2

3014 Bern

Tel. 031 537 31 10

E-Mail: [email protected]

www.medi.ch/aktivierung

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

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«Als Aktivierungsfachmann im Alters- und Pflegeheim arbeite ich mit verschiedenen

Gruppen von Klientinnen und Klienten. Da ist zum Beispiel der Männerstammtisch,

der sich an einem Abend pro Woche trifft. Wir sprechen über den Armeedienst, über

die ehemaligen Berufe oder über Autos. Ich nehme Militärschuhe und einen Militär-

rucksack mit, Bücher und Bilder, Autozeitschriften und Modellautos. Kürzlich hat ein

Bewohner von seiner früheren Arbeit als Automechaniker erzählt, worauf die Runde

lange gefachsimpelt hat.

Jede Woche arbeite ich auch mit fünf Klientinnen und Klienten, die einen Schlagan-

fall erlitten haben und halbseitig gelähmt sind. Wir sitzen im Kreis, die Bewohner im

Rollstuhl, und stupsen einander einen Ballon zu. Oder sie tanzen mit den Rollstüh-

len, üben mit Bällen Zielwurf, schlagen mit Rhythmus-Instrumenten. Wir lachen

viel. Am Schluss sind sie wacher, entspannter, voll Freude.

Die Kochgruppe bereitet einmal in der Woche ein Abendessen zu, meist Apfelkuchen

oder Gemüsesuppe mit Würstli. Die Mitglieder der Gruppe rüsten, schneiden, rühren,

kneten und wallen. Ich koche und backe an der fahrbaren Kochstation. Während der

Arbeit sprechen wir über Gemüse, Kräuter, Rezepte und wie die Frauen Früchte ein-

gemacht haben. Nach dem Essen singen wir oft.

Beliebt ist auch die Vorlese-Gruppe. Am Anfang und Schluss können die Teilneh-

menden Musik wünschen, die ich ab CD vorspiele. Dazwischen lese ich Geschichten

aus dem Alltag vor, Humorvolles und Besinnliches, über die wir dann sprechen.

Treten Klientinnen und Klienten neu ins Heim ein, führe ich während den ersten drei

Monaten eine Einzeltherapie durch. Ich erfasse die Lebensgeschichte, die Bedürf-

nisse und die Vorlieben. Für jede Person stelle ich Ziele auf. Zum Beispiel betreue

ich eine Frau, die gerne gebacken hat. Ich backe mit ihr Kuchen, und sie bekommt

Komplimente für das Zvieri. Das stärkt ihr Selbstvertrauen. Nach den drei Monaten

soll sie Mitglied der Kochgruppe werden.

Ich arbeite gerne mit diesen Menschen, gebe gerne Anstösse, wie sie ihre Lebens-

qualität halten oder sogar wieder steigern können. Eine wertschätzende Haltung ist

dabei grundlegend. Oft lerne ich von ihnen. Zum Beispiel von der Frau, die viel Sport

getrieben und ein Verkaufsgeschäft geleitet hat. Jetzt ist sie an Demenz erkrankt,

kann weder gehen noch reden. Ich staune über ihre innere Freude und wie sie fähig

ist, sich trotz ihrer Krankheit wohl zu fühlen. Ich erfahre, dass selbst in einer sol-

chen Situation das Leben lebenswert ist. Meist kommunizieren wir ohne Worte. Wenn

sie mich anlacht und wir uns die Hände drücken, spüre ich Verbundenheit.

Die meisten unserer Bewohnerinnen und Bewohner sterben im Heim. Mit meiner

Arbeit trage ich dazu bei, dass sie möglichst erfüllte letzte Jahre verleben und

schliesslich auf eine gute Art gehen können.»

Mein Alltag als Aktivierungs-fachmann

Die Voraussetzungen

Um Aktivierungsfachfrau/fachmann zu

werden, sollten Sie…

abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine

gymnasiale Matur mitbringen.

Freude am Umgang mit hochbe-

tagten Menschen und Menschen mit

Einschränkungen oder Behinde-

rungen haben.

einfühlsam und geduldig sein. Als

Aktivierungsfachfrau/fachmann

arbeiten Sie täglich mit Menschen,

die körperliche und/oder geistige Ein-

schränkungen mitbringen.

kommunikativ und teamfähig sein.

Sie arbeiten mit Angehörigen und im

Team. Gute Zusammenarbeit und

offene, adäquate Kommunikation

sind dabei zentral.

gestalterisches und musisches

Interesse sowie organisatorisches

Geschick mitbringen.

körperlich und psychisch belastbar

sein. Sie sind mit Situationen kon-

frontiert, die belastend sein können.

verantwortungsbewusst, reflexions-

und konfliktfähig sein.

Aufnahmeverfahren erfolgreich

absolvieren.

rung im Geriatriebereich verfügen.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,

Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Biomedizinische Analytikerinnen und Analytiker untersuchen mit modernen Analyse-geräten Körperflüssigkeiten, Zellen und Gewebe. Eigenverantwortlich bestimmen sie Blutgruppen, beurteilen Blut- und Knochenmarkzellen, analysieren Urin und Körper-flüssigkeiten, suchen und identifizieren Mikroorganismen oder untersuchen krebs-verdächtige Gewebeproben. Damit leisten sie wichtige Beiträge zur Diagnose von Krankheiten und zur Überwachung von Therapien sowie zur Prävention. Sie arbeiten in Spitälern, Privatlabors, Instituten von Universitäten und in der Industrie.

Dipl. Biomedizinische Analytikerin HFDipl. Biomedizinischer Analytiker HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische Bildung statt und beginnt jeweils im September. Drei Schul- und drei Praktikums-phasen wechseln sich jeweils ab. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel «Dipl. Biomedizinische Analytikerin/Biomedizinischer Analytiker HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische BildungBiomedizinische AnalytikMax-Daetwyler-Platz 23014 BernTel. 031 537 32 00E-Mail: [email protected]/biomedizinische-analytik

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

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«Ich arbeite in einem Allgemeinlabor eines Regionalspitals. Wir führen Analysen in den Fachbereichen Hämatologie, klinische Chemie, Blutgruppenserologie und Bakteriologie durch. Neben der täglichen Routinearbeit absolviere ich auch regel-mässig Nacht- und Wochenenddienste.

In unserem Spital finden jährlich ca. 500 Geburten statt. In meinem heutigen Nachtdienst hat sich morgens um 01:00 Uhr eine Notfallsituation im Gebärsaal ein-gestellt. Kurz nach der Geburt kam es bei der Patientin zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust. Der Arzt verordnete eine Blutentnahme zur Bestimmung von Hämoglobin und Hämatokrit. Diese Werte bestätigten den massiven Blutverlust, worauf der Arzt bei mir mehrere Erythrozytenkonzentrate zur Bluttransfusion anforderte. Der Zustand der Patientin verbesserte sich trotzdem nicht. Weitere notfallmässige Abklärungen im Bereich der Hämostase (Blutgerinnung) wurden in Auftrag gegeben. Die massive Blutung führte zu einem Verbrauch der Gerinnungsfaktoren, den ich mit meinen Laborergebnissen bestätigen konnte. Da die Blutung nicht gestoppt werden konnte, erhielt ich den Auftrag, weitere zehn Erythrozytenkonzentrate bereitzustellen. Zur Behebung der Blutgerinnungsstörung wurden Gerinnungskomponenten transfun-diert. Nach rund drei Stunden kam Entwarnung aus dem Gebärsaal. Die Patientin konnte erfolgreich stabilisiert werden und die erneut durchgeführten Kontrollanaly-sen normalisierten sich.

Die Proben erhalten wir jeweils mit den dazugehörenden Auftragsformularen. Ich erfasse sie bei Eingang im Labor im Computersystem und versehe sie mit einer Identifikationsnummer. Ein grosser Teil der Analysen werden mit Hilfe von compu-tergesteuerten Analysengeräten durchgeführt, andere fordern manuelle Testansätze. Ich überprüfe die Resultate auf Plausibilität und Richtigkeit und übermittle sie an den Einsender.

Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Erkenntnisse aus menschlichem Probe-material gewonnen werden können. Im Spital und im Privatlabor gehören Blut-entnahmen am Patienten zum Laboralltag. Meist wirken wir Biomedizinische Analy-tiker im Hintergrund und unterstützen den Arzt durch unsere Analysen bei der Dia-gnosefindung und der Therapieüberwachung. Das gibt mir Befriedigung.»

Mein Alltag als Biomedizinischer Analytiker

Die Voraussetzungen

Um Biomedizinische/r Analytiker/in zu

werden, sollten Sie….

abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine

gymnasiale Matur mitbringen. genau, konzentriert, ordentlich und

sauber arbeiten können. Als Biomedizinische/r Analytiker/in müssen Sie äusserst sorgfältig mit den zu untersuchenden Proben umgehen.

technisches Geschick mitbringen. Hightech-Geräte zu programmieren, zu bedienen und zu überwachen gehört zu Ihrem Arbeitsalltag.

analytisch denken, selbständig und

verantwortungsbewusst sein. Für die erarbeiteten Resultate übernehmen Sie die Verantwortung.

sehr gut in Biologie, Chemie,

Physik und Mathematik auskennen. gute Deutsch- und Englischkennt-

nisse mitbringen. Aufnahmeverfahren erfolgreich

absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Dentalhygienikerinnen und -hygieniker arbeiten im zahnmedizinischen Team als Fachpersonen für die Prophylaxe und in der nicht-chirurgischen und erhaltenden Parodontaltherapie. Sie untersuchen ihre Patienten klinisch und radiologisch, um frühzeitig Erkrankungen und Veränderungen an Zähnen, Zahnfleisch, Schleim-häuten und dem Zahnhalteapparat erkennen und behandeln zu können. Dental-hygienikerinnen arbeiten als selbständig Erwerbende oder als Angestellte in zahn-medizinischen Praxen, Heimen, Spitälern, Universitäten, in der Industrie oder bei Bildungsanbietern.

Dipl. Dentalhygienikerin HF Dipl. Dentalhygieniker HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische Bildung statt und beginnt jeweils im September. Die Ausbildung setzt sich aus Schulunterricht und Praxiserfahrung zusammen. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel «Dipl. Dentalhygienikerin/Dentalhygieniker HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische BildungDentalhygieneMax-Daetwyler-Platz 23014 BernTel. 031 537 31 40E-Mail: [email protected]/dentalhygiene

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

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«Bei meiner Arbeit geht es in erster Linie darum, frühzeitig zu erkennen, ob Schäden oder Erkrankungen im Mundbereich vorhanden sind. Entdecke ich Entzündungen, die durch bakteriellen Zahnbelag verursacht sind, behandle ich diese mit einer indi-viduell dem Patienten angepassten Therapie. Dazu stehen mir spezielle Handinstru-mente sowie maschinelle Geräte wie beispielsweise ein Ultraschall zur Entfernung von weichen und harten Zahnbelägen oberhalb wie unterhalb des Zahnfleisches zur Verfügung.

Ein sehr wichtiger Aufgabenbereich sind die Anamnese und Befundaufnahme, also das Zusammenstellen bisheriger Krankheitsbilder und das Erfassen des aktuellen Gesundheitszustandes. Der Gesundheitszustand der zu behandelnden Person hat grossen Einfluss auf den Therapieplan und den Erfolg einer Behandlung. Ich betreue viele unterschiedliche Patienten, von Kindern bis zu älteren Personen. Auch Personen aus verschiedenen Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten gehören zu meinen Patienten. Eine spezielle Herausforderung stellt die Gruppe der Risiko-patienten dar. Dazu gehören z.B. Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen, Dia-betes, Epileptiker, aber auch Schwangere und Raucher.

Die verschiedenen Hintergründe, Krankheitsgeschichten und Behandlungen der Pa-tienten erfordern von mir im Praxisalltag sehr viel Verständnis, Geduld, Empathie und gute psychische wie physische Belastbarkeit. Sollte eine Behandlung schmerz-haft sein, kann ich dank meiner Nachdiplomausbildung in Absprache mit dem Zahnarzt selber Lokalanästhesien setzen.

Immer wichtiger für unsere Patienten ist heute auch der Faktor Ästhetik. Durch ein-fache Politur der Zahnoberfläche kann ich Verfärbungen, die durch Nahrungsmittel, Kaffee, Tee oder Rauchen entstehen, entfernen. Auf Wunsch der Patienten ist auch ein Bleaching der Zähne möglich, also ein Bleichen.

Die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Patienten fordern mich in meinem Arbeitsalltag immer wieder aufs Neue. Ich erstelle das passende persön-liche Mundhygieneprogramm für jeden einzelnen Patienten, sei dies mit Hand- oder Schallzahnbürsten, Zwischenraumbürstchen, Sticks oder Zahnseide, liefere Ernährungsinformationen und gebe Fluoridempfehlungen zur Kariesprophylaxe ab. Dabei steht der Patient immer im Vordergrund. Mein Fachwissen erlaubt es mir, für jeden Einzelnen eine optimale Lösung zu finden. Mit dem Erhalt einer guten Mundgesundheit trägt meine Arbeit als Dentalhygienikerin sehr viel zum Wohlbe-finden und zu einer guten Allgemeingesundheit bei.»

Mein Alltag als Dental-hygienikerin

Die Voraussetzungen

Um Dentalhygieniker/in zu werden,

sollten Sie…

abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

kontaktfreudig und kommunikativ sein. Als Dentalhygieniker/in haben Sie jeden Tag mit vielen unterschied- lichen Menschen zu tun.

verantwortungsbewusst, konzen-

triert, genau und beharrlich sein. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Verhütung und Behandlung von Zahn- und Zahnbetterkrankungen.

einfühlsam, sorgfältig und ge-

schickt mit den Händen arbeiten. Sie arbeiten in einem intimen Bereich des Menschen, dem Mund.

körperlich und psychisch belastbar

sein. Situationen, mit denen Sie kon- frontiert sind, können belastend sein.

Grundkenntnisse in Physik, Chemie

und Biologie mitbringen. gute Deutschkenntnisse

verfügen. Aufnahmeverfahren erfolgreich

absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Ernährungsberaterinnen und -berater arbeiten in Spitälern, Heimen, Ärztenetzwer-ken, der eigenen Praxis oder öffentlichen Beratungsstellen sowie in der Gemein-schaftsverpflegung und der Lebensmittelindustrie. Sie beraten Menschen zu Ernäh-rungsfragen – vom Kind bis zur Betagten, vom Sportler bis zum Schwerkranken. Zudem beteiligen sie sich an Projekten zur Gesundheitsförderung und leisten Öffentlichkeitsarbeit.

Ernährungsberaterin BSc BFHErnährungsberater BSc BFH

Das Bachelorstudium...

dauert drei Jahre, findet an der Berner Fachhochschule statt und beginnt jeweils im September. Die Anzahl der Studienplätze ist limitiert. Sie müssen deshalb eine Eignungsabklärung durchlaufen. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als Praktika in verschiedenen Arbeitsfeldern. Im Anschluss an das Vollzeitstudium absolvieren Sie einen 10-monatigen Arbeitsein-satz in der Praxis. Sie bezahlen Studiengebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH in Ernährung und Diätetik» ab. Das Bachelordiplom ist geschützt, eidg. anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hoch-schulabschluss.

Kontakt und weitere Informationen

Berner FachhochschuleFachbereich GesundheitBachelorstudiengang Ernährung und DiätetikMurtenstrasse 103008 BernTel. 031 848 35 60E-Mail: [email protected]/ernaehrung

gesundheitsberufe Fachhochschule

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«Die Frau in meiner Praxis ist 40 Jahre alt. Sie hat jahrelang an Durchfall gelit-ten und ist abgemagert. Der Arzt hat Zöliakie festgestellt, eine Unverträglichkeit von Gluten (Klebereiweiss). Sie muss von nun an eine strikte glutenfreie Ernährung einhalten und auf Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern und Emmer ver-zichten. Ich erkläre ihr, wie das Gluten ihre Dünndarmschleimhaut schädigt und warum diese so schlecht Nährstoffe aufnehmen kann. Ich bespreche mit ihr, welche Kohlenhydratlieferanten kein Gluten enthalten: beispielsweise Kartoffeln, Reis, Mais und Hirse.

Zusammen passen wir ihren Speiseplan an. Ich gebe ihr Rezepte und Hinweise, wie sie kochen kann. Ich ermuntere sie, trotz Zöliakie ihr Essen zu geniessen. Die Um-stellung fällt ihr schwer. Jeden Tag hat sie mit Brot, Butter und Konfitüre begonnen. Und für ihre Familie muss sie weiterhin kochen. Nach sechs Sitzungen und vier Monaten isst sie glutenfrei – und hat Freude daran. Ihr Dünndarm hat sich erholt, und es geht ihr wieder gut.

Übergewichtige kommen meist dann zu mir, wenn sie jede Diät ausprobiert haben. Ich kläre zuerst, was möglich ist und was nicht. Sie dürfen nicht schnell abnehmen, da sie die Kilos ebenso rasch wieder zulegen würden. Zudem zeige ich auf, dass nebst der Ernährungsumstellung auch regelmässige körperliche Betätigung nötig ist, um zuerst erfolgreich abnehmen zu können und danach das erreichte Zielge-wicht stabilisieren zu können. Dann lege ich mit ihnen eine auf sie zugeschnittene Ernährung fest, abgestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse und meine Berufs-erfahrungen.

Häufig kommen Menschen mit Diabetes in die Beratung. Bei ihnen ist eine gute Blutzuckereinstellung sehr wichtig für den weiteren Krankheitsverlauf und eine gute Lebensqualität. An diesem Ziel arbeiten wir zusammen. Menschen bringen ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Erfahrungen mit und das berücksichtige ich in der Beratung.

Mit Krebspatienten entwickelt sich oft eine enge Beziehung, da ich sie über längere Zeit betreue. Bei ihnen besteht die Gefahr einer schweren Mangelernährung, weil sie an Appetitlosigkeit leiden oder starke Schluckbeschwerden haben. Die Betreuung soll dazu führen, dass sie genügend Nahrung zu sich nehmen und dass ihr körper-licher Zustand so lang wie möglich stabil bleibt. Als Ernährungsberater bin ich mir bewusst: Ein Mensch muss sein Ernährungsverhalten selber ändern. Ich gebe Anstösse, berate und unterstütze.»

Mein Alltag als Ernährungs-berater

Die Voraussetzungen

Um Ernährungsberater/in zu werden,

sollten Sie…

Berufs- oder Fachmatur oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

gerne mit Menschen arbeiten und bereit sein, sich auf Personen in un-

terschiedlichen Lebenssituationen

und aus verschiedenen Kulturen

einzulassen. Ernährungsberater/ innen haben mit Menschen aller Al- tersstufen und Bevölkerungsgruppen mit den unterschiedlichsten Bedürf- nissen zu tun.

Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen übernehmen.

grosses Interesse an Le-

bensmitteln sowie deren Herkunft, Produktion und Verarbeitung ver- fügen sowie Freude am Essen haben und kochen können.

gutes Vorwissen in naturwissen-

schaftlichen Fächern mitbringen. rasche Auffassungs- und Beob-

achtungsgabe zeigen und fähig sein, komplexe Zusammenhänge zu analysieren, zu verstehen und kreativ weitervermitteln. Sie beziehen Ziele, Befürchtungen, Erwartungen, Erfah- rungen und die persönliche Situation der Betroffenen in die Beratungen mit ein, um Veränderungen erfolg- reich zu unterstützen.

gute Englischkenntnisse verfü- gen oder bereit sein, sich diese neben dem Studium anzueignen.

im Team zu-

sammenarbeiten können. Eignungsabklärung erfolgreich absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Fachleute für Medizinisch-Technische Radiologie erstellen Bilddokumente wie Rönt-

genaufnahmen, Magnetresonanz- und Computer-Tomogramme (diagnostische Ra-

diologie), führen nach ärztlichen Vorgaben Bestrahlungen durch (Radio-Onkologie)

und untersuchen mit radioaktiven Substanzen Körperorgane (Nuklearmedizin). Sie

bereiten die Patientinnen und Patienten vor und betreuen sie während der Untersu-

chung oder Behandlung. Arbeitsorte sind vor allem Spitäler und Institute für medizi-

nische Radiologie.

Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische Radiologie HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische

Bildung statt und beginnt jeweils Mitte September. Die Ausbildung setzt sich aus

theoretischem und praktischem Schulunterricht sowie Praktika in Spitälern und Ra-

diologischen Instituten zusammen. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten wäh-

rend der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel

«Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische Radiologie HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische Bildung

Medizinisch-Technische Radiologie

Max-Daetwyler-Platz 2

3014 Bern

Tel. 031 537 32 20

E-Mail: [email protected]

www.medi.ch/medizinisch-technische-

radiologie

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

Page 19: Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ Fachmittelschulen Ausbildungen an der Höheren Fachschule medi, Zentrum

«Am Morgen nehme ich am Rapport der diagnostischen Radiologie teil, dann

schaue ich die Unterlagen der mir zugeteilten Patienten an. Bei vielen besteht Ver-

dacht auf Krebs oder auf eine andere Krankheit. Oder ein bekannter Tumor könnte

gewachsen sein. Verständlich, dass sie verunsichert, sogar verängstigt sind, wenn

sie zu uns kommen. Ausserdem kennen sie in der Regel weder mich noch den

Radiologie-Arzt. Auch Hightech-Geräte können einschüchternd wirken. Schnell ent-

steht so der Eindruck, einer unpersönlichen Maschinerie ausgeliefert zu sein. Vom

ersten Moment an versuche ich deshalb, ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Ich hole

den Patienten jeweils im Wartezimmer ab und führe ihn in den Raum mit dem Gerät,

zum Beispiel mit dem Computertomographen. Ich frage ihn, ob er schon Erfahrung

mit Röntgen habe, und beginne, den Ablauf der Untersuchung zu erklären. Ich

zeige ihm den Tomographen, den Ring, durch den er gefahren wird.

Wenn der Patient auf dem Tisch liegt, stecke ich ähnlich wie bei einer Infusion

einen dünnen Plastikschlauch in eine Vene am Arm. Den Schlauch schliesse ich an

eine Druckspritze an, die ein Kontrastmittel enthält. Dann positioniere ich ihn mit

Hilfe des Lasers genau so, wie es für die Tomographie, beispielsweise der Lunge,

erforderlich ist.

Während der Untersuchung befinde ich mich mit dem Radiologen in einem Neben-

raum. Löse ich eine Aufnahme aus, fährt der Tisch mit dem Patienten durch den

Ring, der Röntgenstrahlen sendet und empfängt. Je nach Fragestellung wiederholen

wir die Aufnahme bis zu drei Mal. Wenn nötig, wird das Kontrastmittel gespritzt,

das Blutgefässe und Organe deutlicher hervortreten lässt. Dies geschieht auf An-

ordnung des Radiologen.

Ein Durchgang dauert 7 bis 20 Sekunden. Sobald die letzte Aufnahme beendet

ist, gehe ich in den Raum und frage den Patienten, wie er sich fühlt. In seltenen

Fällen kann das Kontrastmittel allergische Reaktionen auslösen. Der Computer

erstellt aus den Aufnahmedaten zweidimensionale Bilder, die ich am Bildschirm be-

arbeite. Zum Beispiel verändere ich den Blickwinkel oder rekonstruiere dreidimen-

sionale Ansichten. Der Radiologe beurteilt die Bilder und verfasst den Befund, der

an den Stationsarzt oder Hausarzt geschickt wird. Mehrmals täglich, und natürlich

in der Nacht und am Wochenende, röntge ich Notfallpatienten: Opfer von Verkehrs-

unfällen, Sportler mit Knieverletzungen, Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten

haben. Dafür setze ich entweder das konventionelle Röntgengerät, den Computer-

tomographen oder den Magnetresonanztomographen ein.

Mein Beruf ist eine ideale Kombination: Ich arbeite mit modernster Technik und

Computersoftware und habe zugleich mit Menschen zu tun.»

Mein Alltag als Fachfrau für Me-dizinisch-Technische Radiologie

Die Voraussetzungen

Um Fachfrau/Fachmann für Medizi-

nisch-Technische Radiologie zu wer-

den, sollten Sie…

eine abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine

gymnasiale Matur mitbringen.

gute Grundlagen in Physik,

Chemie, Biologie, Mathematik und

Informatik verfügen.

sehr gute Deutsch- und gute

Englischkenntnisse mitbringen.

genau und geschickt mit den Hän-

den arbeiten können. Als Fachfrau/

Fachmann für Medizinisch-Tech-

nische Radiologie arbeiten Sie mit

hochkomplexer Spitzentechnologie.

Sie stellen die Geräte präzise ein und

halten Vorschriften ein.

gutes räumliches Vorstellungs-

vermögen mitbringen.

einfühlsam sein. Sie begleiten und

betreuen Patientinnen und Patienten

in oft schwierigen Situationen.

selbstständig, verantwortungsbe-

wusst und zuverlässig arbeiten

können. Ihre Arbeit ist zentral für

Diagnosen und die Durchführung

von Therapien.

teamfähig sein. Gute Zusammen-

arbeit mit anderen Gesundheitsfach-

leuten und offene, adäquate Kom-

munikation sind zentral in Ihrem

Arbeitsalltag.

Aufnahmeverfahren erfolgreich

absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,

Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Fachpersonen Operationstechnik stehen vor, während und nach Operationen im Einsatz. Sie bereiten die Eingriffe vor, stellen Material, Instrumente und Geräte bereit. Sie sind für die Betreuung und Sicherheit der Patientinnen und Patienten mitverantwortlich. Sie reichen den Chirurginnen und Chirurgen die Instrumente und bedienen die technischen Geräte. Ein herausfordernder und spannender Beruf für Frauen und Männer, die den Umgang mit Technik und Menschen schätzen.

Dipl. Fachfrau Operationstechnik HFDipl. Fachmann Operationstechnik HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische Bildung statt und beginnt jeweils am 1. Oktober. Die Ausbildung setzt sich aus Schulunterricht und Praktika zusammen. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während der ganzen Ausbildung einen Lohn und schliessen mit dem Titel «Dipl. Fachfrau/Fachmann Operationstechnik HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische BildungOperationstechnikMax-Daetwyler-Platz 23014 BernTel. 031 537 32 40E-Mail: [email protected]/operationstechnik

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

Page 21: Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ Fachmittelschulen Ausbildungen an der Höheren Fachschule medi, Zentrum

«Vor Arbeitsbeginn heisst es für mich erst einmal umziehen. Die Strassenkleider und -schuhe tausche ich gegen grüne oder blaue Hosen, Oberteil, Papierhaube und spezielle OP-Schuhe. Nun bin ich bereit für den Operationssaal. Als Erstes studiere ich das Tagesprogramm mit der Zuteilung der Fachpersonen auf die verschiedenen Operationssäle.

Meine Hauptaufgaben bestehen im Instrumentieren oder Zudienen während der Operation. Fachpersonen Operationstechnik arbeiten mehrheitlich im Zweierteam. Eine Person instrumentiert, d.h. sie reicht dem operierenden Arzt die Instrumente. Die andere dient ihr zu, überwacht Geräte und holt beispielsweise fehlendes Material aus dem Lager ausserhalb des Operationssaals.

Ebenso wichtig wie die Arbeit während des Eingriffs ist die Vorbereitung. Das für den Eingriff benötigte Material wie Abdecksets und die Container mit den Instru-menten werden im Operationssaal bereitgestellt. Instrumentiere ich, muss ich die Instrumente kurz vor der Operation auf verschiedenen steril abgedeckten Tischen ausdecken. Während der Operation bin ich dicht beim mit sterilen Tüchern abge-deckten Patienten und muss deshalb auch immer steril bleiben. Ich darf den Opera-tionssaal nicht verlassen. Diene ich zu, bin ich nicht steril. Ich muss die Geräte im Saal bedienen und diesen zwischendurch verlassen können.

Während der Operation herrscht höchste Konzentration. In häufig schnell wechseln-den Situationen ist das Zusammenspiel von uns Fachpersonen Operationstechnik mit den Chirurginnen und Chirurgen von grösster Bedeutung. Jeder Griff und der präzise Einsatz des richtigen Instruments sind entscheidend. Diene ich zu, muss ich immer den Überblick haben und schnell reagieren, wenn etwas fehlt oder nicht rund läuft. Instrumentiere ich, muss ich vorausschauen können. Ich muss immer wissen,was als Nächstes kommt. Routine ist das A und O. Ein gut eingespieltes Team braucht keine Worte während der Operation.

Nach dem Eingriff entsorgen ich und die zweite Fachperson Operationstechnik die gebrauchten Materialien und bereiten den Operationssaal für den nächsten Eingriff vor. Die Instrumente werden in der Zentralsterilisation gereinigt, neu verpackt und sterilisiert.

Im Operationsaal zu arbeiten heisst, sich auf Schicht- und Wochenenddienst einzu-lassen. Früh-, Spät- und Nachtschicht wechseln sich ab, mit dem Vorteil, während der Woche auch einmal frei zu haben.

Das Faszinierende an meinem Beruf ist, dass ich gleichermassen mit Menschen und Technik zu tun habe. Ich muss präzise und hochkonzentriert arbeiten und brauche ein Gespür im Umgang mit anderen Menschen, mit Patienten ebenso wie mit Ärzten und den Teamkollegen. Die Arbeit im Operationssaal ist zudem sehr abwechslungs-reich und die Operationstechnik entwickelt sich immer weiter.»

Mein Alltag als Fachfrau Operationstechnik

Die Voraussetzungen

Um Fachfrau/Fachmann Operations-

technik zu werden, sollten Sie….

eine abgeschlossene Berufslehre

mit eidg. Fähigkeitszeugnis,

einen Fachmittelschulabschluss

oder eine gymnasiale Matur mitbringen. Grundkenntnisse in Physik,

Chemie und Biologie verfügen. gute Deutsch- und Englischkennt-

nisse mitbringen. Freude am Umgang mit Menschen

haben. Als Fachperson Operations- technik betreuen Sie Patientinnen und Patienten und sind Teil eines interdisziplinären Teams.

körperlich und psychisch belast- bar sein. Sie werden mit Situationen konfrontiert, die belastend sein können.

gut konzentrieren können, geistig fit und flexibel sein. Sie kön- nen sicher und präzise auf rasch wechselnde und komplexe Situationen reagieren.

technisch geschickt sein. Sie arbeiten mit modernster Technik.

Aufnahmeverfahren erfolgreich absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

Page 22: Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ Fachmittelschulen Ausbildungen an der Höheren Fachschule medi, Zentrum

Rettungssanitäterinnen und -sanitäter leisten verunfallten oder erkrankten Menschen ausserhalb des Spitals professionelle erste Hilfe. Sie untersuchen und betreuen Patienten und entscheiden mit fundiertem Fachwissen über die weiteren medizinisch-pflegerischen und bergungstechnischen Massnahmen. Wenn nötig legen sie Infusionen und verabreichen Medikamente. Sobald der Patient versorgt ist, transportieren sie ihn mit der Ambulanz ins geeignete Zielspital. Sie arbeiten in unabhängigen oder spitalgebundenen Rettungsdiensten.

Dipl. Rettungssanitäterin HFDipl. Rettungssanitäter HF

Die Ausbildung…

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische Bildung statt und beginnt jeweils im März. Pflegefachpersonen mit einem vom SRK anerkannten Diplom können das Studium in zwei Jahren absolvieren. Die Ausbildung setzt sich zusammen aus Schulunterricht, Einsatz im Ausbildungsbetrieb und Spezialpraktika. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während der ganzen Aus-bildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel «Dipl. Rettungssani-täterin/Rettungssanitäter HF» ab.

Kontakt und weitere Informationen

medi, Zentrum für medizinische BildungRettungssanitätMax-Daetwyler-Platz 23014 BernTel. 031 537 32 60E-Mail: [email protected]/rettungssanitaet

Höhere Fachschule gesundheitsberufe

Page 23: Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ Fachmittelschulen Ausbildungen an der Höheren Fachschule medi, Zentrum

«Zu Beginn der Schicht kommt die Equipe zusammen. Sie besteht aus zwei Rettungssanitätern oder einem Rettungssanitäter und einem Notarzt. Wenn Men-schenleben bedroht sind, fahren wir zu dritt aus. Als Erstes kontrollieren wir das Material: Haben die Sauerstoffflaschen genügend Druck, sind die Akkus der Über-wachungsgeräte geladen, die Medikamente aufgefüllt, die Notfallkoffer vorhanden? Dann erhalten wir die erste Meldung: ein Mann in einem Büro, mit Druck auf der Brust und Atemnot, Verdacht auf Herzinfarkt. Innert 60 Sekunden müssen wir aus-gerückt sein.

Vor Ort verschaffen wir uns den Überblick, erkundigen uns beim Patienten nach seinen Beschwerden und untersuchen ihn. Wir messen den Blutdruck, geben Sauer-stoff und überprüfen mit dem Monitor die Herzaktivität. Wir legen eine Infusion und verabreichen wenn nötig Medikamente. Dafür brauchen wir in der Regel 20-25 Minuten.

Unser Ziel ist, dem Patienten die Schmerzen zu lindern und ihn mit einem möglichst stabilen Kreislauf ins Spital zu bringen. Liegen schwere Verletzungen oder auch innere Blutungen vor, zum Beispiel bei einem schweren Verkehrsunfall, verlieren wir möglichst wenig Zeit vor Ort, da wir in diesen Situationen nur wenig helfen können und der Patient möglichst schnell operiert werden muss.

Oft arbeiten wir mit der Feuerwehr oder der Polizei zusammen. Vor kurzem ist ein Bauarbeiter fünf Meter tief in einen Schacht gestürzt. Wir haben die Wunden ver-bunden und den ganzen Patienten mit einer Vakuummatratze fixiert. Über eine Infu-sion bekam der Patient starke Schmerzmittel und wurde dann mit Hilfe der Feuer-wehr und eines Krans aus dem Schacht geborgen.

Wir werden täglich mit den verschiedensten Situationen konfrontiert. Oft müssen wir unsere eigenen Emotionen zurückstellen, wenn wir mit besonders tragischen und belastenden Situationen konfrontiert werden. Besonders traurig sind Unfälle, bei denen Kinder involviert sind. Darüber sprechen wir nach dem Einsatz im Team. Wir haben auch die Möglichkeit, bei Bedarf mit psychologisch geschulten Fachpersonen die Einsätze zu besprechen und so zu verarbeiten.

Angst davor, Fehler zu machen, habe ich nicht, aber Respekt vor der Aufgabe. Wir arbeiten immer als Team und treffen Entscheidungen gemeinsam. Mein Beruf ist wunderschön, so seltsam das tönen mag. Ich kann für Menschen arbeiten, die sich in einer Notsituation befinden.»

Mein Alltag als Rettungs-sanitäterin

Die Voraussetzungen

Um Rettungssanitäterin/Rettungs-

sanitäter zu werden, sollten Sie….

abgeschlossene Berufslehre mit

eidg. Fähigkeitszeugnis, einen

Fachmittelschulabschluss oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

Grundkenntnisse in Physik,

Chemie und Biologie verfügen. Freude am Umgang mit Menschen

haben. körperlich und psychisch belastbar

sein. Als Rettungssanitäter/in sind Sie mit Situationen konfrontiert, die belastend sein können.

gut konzentrieren können, geistig fit und flexibel sein. Sie müssen sicher und präzise auf rasch wechselnde und komplexe Situationen reagieren können.

naturwissenschaftlichen und

technischen Zusammenhängen

interessiert sein. gute Deutsch- und Englischkennt-

nisse mitbringen. Führerausweis der Kate-

gorie B verfügen. Aufnahmeverfahren erfolgreich

absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

Page 24: Wege zu den Gesundheitsberufen · Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ Fachmittelschulen Ausbildungen an der Höheren Fachschule medi, Zentrum

Pflegefachleute mit einem Bachelor of Science (BSc) in Pflege nehmen anspruchs-volle Pflegeaufgaben wahr, führen den Pflegeprozess und beraten die Patienten und deren Angehörige. Sie tragen nebst den pflegerischen Tätigkeiten die Verantwortung für die fachliche Führung auf Abteilungsebene, die Mitarbeit in der Qualitätssiche-rung und bei Projektarbeiten. Dank ihrer Ausbildung sind sie in der Lage, neuste pflegewissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Der Bachelorab-schluss berechtigt ausserdem zu einem nachfolgenden Masterstudium.

Pflegefachfrau BSc BFHPflegefachmann BSc BFH

Das Bachelorstudium...

dauert drei Jahre, findet an der Berner Fachhochschule statt und beginnt im September. Für diplomierte Pflegefachpersonen HF dauert das Studium zwei Jahre. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als studienbegleitende Praxisarbeit in verschiedenen Arbeitsfeldern. Im Anschluss an das Studium absolvieren Sie ein 10-monatiges Zusatzmodul in der Praxis. Sie bezahlen Semestergebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH in Pflege» ab. Der Bachelor ist Grundlage für den Master of Science in Pflege. Beide Abschlüsse sind eidg. anerkannt, europakompatibel und gelten international als Hochschulabschluss.

Kontakt und weitere Informationen

Berner FachhochschuleFachbereich GesundheitBachelorstudiengang PflegeMurtenstrasse 103008 BernTel. 031 848 35 [email protected]/pflege

gesundheitsberufe Fachhochschule

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«Seit drei Tagen liegt ein Mann, der vor einer Woche einen Herzinfarkt erlitten hat, auf unserer Abteilung. Um 7 Uhr, zu Beginn meines Tagesdienstes, stelle ich bei ihm fest, dass er im Unterschied zu gestern hustet und sich sehr anstrengen muss, um zu atmen. Ich höre mit dem Stethoskop die Lunge ab und höre rasselnde Atemge-räusche. Ich beschliesse, die Ärztin zu rufen. Sie diagnostiziert eine Lungenentzün-dung und verordnet ein Antibiotikum sowie häufigere Atemtherapie. Nachdem ich das Medikament verabreicht habe, nehme ich dazu Kontakt mit der Physiotherapeu-tin auf.

Diese Situation scheint mir lehrreich zu sein und ich nehme mir vor, sie an der nächsten Sitzung unseres Pflegeteams zu besprechen. Die Vorbereitung und Leitung solcher Pflegefachdiskussionen gehören zu meinen Aufgaben. Heute Morgen betreue ich auch eine Frau, deren Wunde am Bein sich seit drei Wochen kaum bessert. Die Stationsleiterin bittet mich, mit meiner Bachlorkollegin, die sich zur Wundexpertin weitergebildet hat, Kontakt aufzunehmen und die Wundsituation gemeinsam mit ihr zu besprechen, damit diese Art von Wunde nach dem aktuellsten Stand des Wissens behandelt und die Heilung beschleunigt werden kann.

Kurz nach dem Mittag ruft mich eine Kollegin zu einem Patienten. Er ist wegen der angeblich lauten Besucher seines Zimmernachbarn wütend geworden und lässt sich nicht beruhigen. Ich habe während der Ausbildung im Kommunikationstraining den Umgang mit solchen Patienten gründlich geübt. Ich analysiere, was gesche-hen ist, erfrage den Hintergrund des Konflikts und schlichte. In solchen Situationen muss ich mich einerseits gut in die Menschen einfühlen, anderseits mit einer gewis-sen Bestimmtheit und Sicherheit auftreten. Sicher aufzutreten ist auch dann wichtig, wenn ich Patienten berate und so Sicherheit im Umgang mit den Heraus-forderungen vermitteln muss.

Da ist beispielsweise eine ältere Frau, die ihre Medikamente nicht mehr einnehmen will, weil ihr davon übel wird. Ich erkläre ihr, wie die Nebenwirkungen entstehen und warum die weitere Einnahme trotzdem sinnvoll ist, und zeige ihr, mit welchen Mass-nahmen sie die Übelkeit verhindern kann.

Teil meiner Arbeit ist auch die Begleitung von Lernenden und Studierenden, die ihre Praktika auf unserer Abteilung absolvieren. Gerne vermittle ich ihnen Hinter-grundwissen zu Pflegehandlungen und erkläre ihnen, wie sich die Krankheitsbilder unserer Patienten entwickelt haben und was zu erwarten ist. Ich schätze auch den Kontakt mit den Angehörigen von Patienten. Wenn nötig instruiere ich sie, wie sie Ehepartner, Kind, Mutter oder Vater zu Hause betreuen können.

Ab nächstem Jahr arbeite ich unter der Leitung einer Pflegeexpertin in einer Arbeits-gruppe des Spitals mit. In der Gruppe sind Pflegefachpersonen und Vertreterinnen anderer Disziplinen, zum Beispiel Fachpersonen für Medizinisch-Technische Radio-logie, und Ärzte vertreten. Wir werden einen halben Tag im Monat zusammensitzen und einen neuen Standard dafür entwickeln, wie die Haut von Krebspatienten während der Bestrahlungstherapie gepflegt werden soll. Dabei ist es meine Aufgabe,die aktuelle Literatur zu suchen, zu analysieren und meine klinischen Erfahrungen einzubringen.

Mein Beruf gefällt mir sehr: Ich kann anspruchsvolles Fachwissen und wissen-schaftliche Methoden anwenden – gemeinsam mit und zugunsten von Menschen.»

Mein Alltag als Pflegefach-mann BSc BFH

Die Voraussetzungen

Um Pflegefachfrau/fachmann BSc BFH

zu werden, sollten Sie…

Berufs- oder Fachmatur oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

gute kommunikative Fähigkeiten haben und kontaktfreudig sein.

rasche Auffassungs- und Beob-

achtungsgabe zeigen und fähig sein, komplexe Zusammenhänge zu analysieren, zu verstehen und weiter- zuvermitteln.

Freude daran haben, Menschen und

deren Angehörige aus unterschied-

lichen Kulturen zu betreuen und zu begleiten.

interessiert sein an der interdiszipli-

nären und multiprofessionellen

Zusammenarbeit in Institutionen. hohes Mass an Verantwor-

tungsgefühl und Belastbarkeit ver- fügen. Sie müssen schnell selbständig Entscheide treffen, die eine grosse Tragweite haben können.

Berufskarriere mit

akademischem Hintergrund interes-

sieren.

Eignungsabklärung erfolgreich absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Krankheiten, Unfälle, Behinderungen oder erschwerende Umweltbedingungen können die Handlungsfähigkeit von Menschen einschränken. Ergotherapeutinnen und -therapeuten unterstützen Betroffene darin, für sie wichtige Tätigkeiten in Alltag, Schule, Beruf und Freizeit zu erlernen oder wieder ausführen zu können. Sie analysieren die Tätigkeiten und erarbeiten mit den Betroffenen Lösungen. Ihr Arbeitsort ist in ambulanten, teilstationären oder stationären Bereichen des Gesundheitswesens, in Institutionen des Sozial- und Erziehungswesens oder in der eigenen Praxis.

Ergotherapeutin BSc ZFHErgotherapeut BSc ZFH

Das Bachelorstudium...

dauert drei Jahre, findet an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften statt und beginnt jeweils im September. Die Ausbildung setzt sich aus ca. 40 Prozent Präsenzveranstaltungen wie Vorlesungen und praktische Übungen und 60 Prozent Selbstlernanteilen wie E-Learning oder Lerngruppen zusammen. Während des Studiums absolvieren Sie Praktika in verschiedenen ergotherapeutischen Arbeitsfeldern innerhalb der Schweiz oder auf Wunsch auch im Ausland. Sie bezahlen Semester-gebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) ZFH (Zürcher Fachhochschule) in Ergotherapie» ab. Das Bachelordiplom ist eidg. anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.

Kontakt und weitere Informationen

ZHAW Zürcher Hochschule für AngewandteWissenschaftenDepartement GesundheitInstitut für ErgotherapiePostfach8401 WinterthurTel. 058 934 63 77E-Mail: [email protected]

gesundheitsberufe Fachhochschule

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«Am Morgen aufstehen, das Pyjama ausziehen, zur Toilette gehen, sich duschen, die Haare föhnen – für die meisten Menschen einfache Handlungen. Nicht so für Men-schen, deren Fähigkeit zu handeln nach Unfall oder Krankheit eingeschränkt ist. Sie müssen neue Lösungen finden, wie sie Tätigkeiten zu Hause, im Beruf oder in der Freizeit möglichst selbständig verrichten können. Auf meiner Abteilung in der Klinik arbeite ich mit Patienten, die einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma er-litten haben. Viele sind halbseitig gelähmt und leiden unter Orientierungsschwie-rigkeiten und Gedächtnis- oder Sprachstörungen. Nach den ersten Wochen im Akut-spital kommen sie zu uns in die Frührehabilitation, die mehrere Monate dauert.

Zuerst lerne ich den Patienten kennen, erfasse seine Lebenssituation und lege zu-sammen mit ihm und den Ärzten, Neuropsychologen, Physiotherapeuten, Logopä-den und Pflegefachleuten das Ziel für die Rehabilitation fest. Mit den Angehörigen bespreche und übe ich, wie sie den Patienten im Alltag unterstützen können. Mit jedem Patienten führe ich pro Woche vier bis fünf stationäre Behandlungen durch, dazu bis zu viermal therapeutische Anleitung zur Körperpflege am Morgen: Wie gelangt er in den Rollstuhl? Wie zieht er den Pullover über den Kopf? Wie kann er essen? Ich zeige diese Handlungen nicht einfach vor. Der Patient soll mit der Ein-schränkung, die für ihn neu ist, Erfahrungen sammeln. Gemeinsam erarbeiten wir, wie er eine Handlung am besten planen und ausführen könnte. Wo nötig und mög-lich wird die Umwelt des Patienten an seine Fähigkeiten angepasst.

Während der ersten Zeit zurück im gewohnten Umfeld begleiten wir die Patienten. Wir unterstützen sie darin, mit Alltagssituationen umzugehen, zum Beispiel in der Stadt unterwegs zu sein. Wir begleiten auch den beruflichen Wiedereinstieg.

Früher habe ich als Ergotherapeut in einer orthopädischen Klinik gearbeitet, wo wir hauptsächlich Patienten nach Handoperationen betreut haben. Meine Aufgabe bestand darin, diese Patienten nach der Operation therapeutisch zu begleiten. Be-reits zwei bis drei Tage nach dem Eingriff fand meistens der erste Kontakt statt. Zusammen mit dem Patienten habe ich die Therapie geplant und die Ziele der Behandlung festgelegt. Während der Erstbehandlung habe ich jeweils den nach der Operation angelegten Verband gewechselt. Dabei fand zugleich ein Erstbefund der Hand statt: Wie sieht die Haut aus? Ist die Hand stark geschwollen? Hat der Patient Schmerzen? Wie ist die Beweglichkeit? Wozu möchte der Patient die Hand wieder einsetzen im Alltag? Danach habe ich ihm je nach Verordnung des Arztes eine Schiene angepasst. Dazu kamen Übungen, die der Patient zu Hause machen sollte, sowie eine Aufklärung zu Vorsichtsmassnahmen und die Planung der weiteren Termine. Eine ambulante Behandlung dauert in der Handrehabilitation meistens zwischen sechs Wochen und drei Monaten, je nach Einschränkungen des Patienten im Alltag und Beruf sowie Verlauf der Therapie.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen lernen können, mit Einschrän-kungen zu leben. Durch die Ergotherapie erlangen sie mehr Handlungsfähigkeit und gewinnen dadurch an Selbständigkeit. Der Beruf des Ergotherapeuten ist sehr viel-seitig. Immer wieder kommt es zu neuen Situationen und Erfahrungen.»

Mein Alltag als Ergotherapeut

Die Voraussetzungen

Um Ergotherapeut/in zu werden,

sollten Sie….

Berufs- oder Fachmatur, eine gymnasiale Matur oder einen Fach-

mittelschulausweis (spezielle Bedin- gungen) mitbringen.

interessiert sein, mit beein-

trächtigten Menschen zu arbeiten. Als Ergotherapeut/in arbeiten Sie mit Menschen aller Altersstufen, die vorübergehend oder langfristig ein- geschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.

gute Beobachtungsgabe haben. vernetzt und analytisch denken

können. Sie ziehen bei der Bestim- mung der Mittel und Methoden zahl- reiche Komponenten wie Bedürfnisse, Werte und Ziele Ihrer Klientinnen und Klienten, den kulturellen Hintergrund oder die Umweltbedingungen und Ressourcen mit ein.

sozialkompetent und teamfähig

sein. Sie arbeiten mit Klient/innen, Angehörigen, Berufskolleg/innen und Fachleuten anderer Bereiche des Ge- sundheitswesens. Gute Zusammen- arbeit ist dabei zentral.

praktische Intelligenz verfügen. reflektieren

können. Berufsbild Ergothera-

pie intensiv auseinandergesetzt und Erfahrungen im selbstorganisierten

Lernen gesammelt haben.

welterfahrung, davon 8 Monate im Gesundheits- oder Sozialwesen, oder zwei Monate Arbeitswelterfahrung im Gesundheits- oder Sozialwesen mit- bringen.

Eignungsabklärung erfolgreich absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Hebammen begleiten Frauen und ihre Familien während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett selbständig. Sie führen Kontrollen von Mutter und Kind durch, beraten, informieren oder geben auch Kurse (z.B. Geburtsvorbereitung, Babymas-sage). Sie arbeiten in Spitälern, Geburtshäusern, Hebammenpraxen, Schulen oder als freiberufliche Hebammen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen immer die Frau, ihr Kind und ihre Familie. Hebammen arbeiten im Team, mit den werdenden Eltern und mit anderen Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Physiotherapie).

Hebamme BSc BFH

Das Bachelorstudium...

dauert drei respektive für dipl. Pflegefachpersonen zwei Jahre, findet an der Berner Fachhochschule statt und beginnt jeweils im Februar und September. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als Praktika in den verschiedenen Arbeitsfeldern. Im Anschluss an das Vollzeitstudium absol-vieren Studierende ohne Vorerfahrungen als Pflegefachperson ein 10-monatigesZusatzmodul in der Praxis. Sie bezahlen Semestergebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH Hebamme» ab. Das Bachelordiplom ist eidg. anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.

Kontakt und weitere Informationen

Berner FachhochschuleFachbereich GesundheitBachelorstudiengang HebammeMurtenstrasse 103008 BernTel. 031 848 35 80E-Mail: [email protected]/hebamme

gesundheitsberufe Fachhochschule

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«Während der Geburt erlebe ich, wie die Frau tief und rhythmisch atmet, wie sie schwitzt und die Wehen verarbeitet, sich bewegt und entspannt, wie sie kraftvoll ihr Kind auf die Welt bringt. Ich begleite die Frau zusammen mit dem Partner, gebe et-was zu trinken, massiere, lege Wickel auf, bestätige und unterstütze die angehende Mutter im Stehen und Herumlaufen, die Geburtsarbeit zu leisten. Ich überprüfe die Wehen und die Herztöne des Kindes.

Dann erscheint das Köpfchen, der Körper, der erste Schrei ertönt. Ich lege das nackte Kind auf die Haut der Mutter. Die Mutter strahlt und ist konzentriert auf das Kind, der Vater findet keine Worte, die Eltern greifen sich an den Händen und halten staunend das Neugeborene in den Armen. Es schmiegt sich an die Brust der Mutter und trinkt die erste Muttermilch. Auch nach Hunderten von Geburten bin ich berührt von der Intimität dieser Situation.

In solchen Situationen bekomme ich die tiefsten Gefühle von Menschen mit und muss gleichzeitig konzentriert und professionell handeln. Ich muss geduldig sein, freundlich, aber auch bestimmt und selbstsicher. Als Hebamme trage ich grosse Verantwortung, jede Geburt wird sorgfältig vorbereitet. Ich arbeite mit meinen Hän-den zum Ertasten des Kindes im Bauch, mit einfachen Hilfsmitteln wie das Herz-tonrohr, aber auch mit moderner Technik. Ich habe gelernt, aufgrund beobachtbarer Merkmale und meiner fachlichen Kompetenz zu erkennen, wann eine Schwanger-schaft, Geburt oder das Wochenbett normal verläuft. Sobald sich Probleme abzeich-nen, unterstütze ich weiterhin den normalen Verlauf und ziehe weitere medizinische Fachpersonen bei.

Selten stirbt ein Kind während der Geburt oder muss eine Frau ein Kind gebären, das bereits vor der Geburt gestorben ist. Für Mutter und Vater ist das eine grosse Belastung und für eine Hebamme eine grosse Herausforderung. Ich unterstütze die Eltern in ihrer Trauer und dieser Situation des Verlusts. Sie sollen würdig von ihrer Tochter oder ihrem Sohn Abschied nehmen können.

Die Nähe zur Frau und zum Partner entwickelt sich schon während der Schwanger-schaft – wenn das Paar in die Kontrolle kommt und ich Gewicht, Bauchumfang, Puls, Blutdruck messe, Herztöne des Kindes abhöre, ein Ultraschallbild aufnehme, mit ihnen über ihr Befinden, ihr Ernährungsverhalten, ihre beruflichen und/oder familiären Verpflichtungen und andere Herausforderungen spreche. Nach der Geburt erlebe ich die Mutter und den Vater mit ihrem Kind zusammen, leite sie beim Stillen und in der Pflege ihres Kindes an. Ich unterstütze sie, sich in der neuen Rolle als Eltern zu finden. Die Begleitung und Unterstützung kann bis zu einem Jahr dauernund wird in Zusammenarbeit mit der Mütter- und Väterberatung sowie anderen Fachpersonen geleistet.

Hebamme bin ich immer. Ich lege meinen Beruf nicht ab, wenn ich das Spital oder das Privathaus einer Frau verlasse. Als Hebamme ist mir bewusst, dass ich in einer sehr bedeutsamen Lebensphase einen wichtigen professionellen Beitrag leiste. Die traditionellen Anteile und die neuen Erkenntnisse aus der Wissenschaft bilden die Basis für meine tägliche Arbeit.»

Mein Alltag als Hebamme

Die Voraussetzungen

Um Hebamme zu werden, sollten Sie…

Berufs- oder Fachmatur oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

frauen- und familienorientierte

Arbeit in den Mittelpunkt stellen. Wohlergehen von

Frauen, Neugeborenen und deren

Familien interessieren, unabhängig von deren Herkunft und Weltan- schauung.

ethischen Werten und

Prinzipien leiten lassen. gender- und kulturspezi-

fische Belange und gesundheits-

und frauenpolitische Fragen inte-

ressieren.

gute Kenntnisse der englischen

Sprache (First certificate oder ver- gleichbares Niveau) und Medienkom- petenz (z.B. Computer driver licence) verfügen.

sehr gute Kenntnisse in natur-

wissenschaftlichen Fächern verfü- gen (Anatomie und Physiologie, Bio- logie, Chemie und Physik auf Niveau der gymnasialen Matur).

rasche Auffassungs- und Beob-

achtungsgabe haben. Als Hebamme müssen Sie komplexe Zusammen- hänge schnell verstehen und vermit- teln können.

gerne mit anderen Menschen zu-

sammenarbeiten.

komplexen Situationen Ruhe bewah-

ren können. Als Hebamme müssen Sie in solchen Situationen effizient und effektiv handeln.

kommunikativ sein und Kon-

flikte konstruktiv bearbeiten

können. psychisch und physisch belastbar

sein. Als Hebamme sind Sie mit Situationen konfrontiert, die belas- tend sein können.

Eignungsabklärung erfolgreich absolvieren.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch

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Physiotherapeutinnen und -therapeuten unterstützen Menschen darin, beeinträch-tigte Körperfunktionen wieder herzustellen oder besser mit Einschränkungen um-gehen zu können. Sie arbeiten vermehrt auch präventiv und tragen so zur Gesund-heitsförderung in der Bevölkerung bei, zum Beispiel mit Bewegungsprogrammen für Kinder. Arbeitsorte sind Spitäler, Rehabilitationszentren, Alters- und Pflegeheime, Institutionen für Behinderte, Kurkliniken und Privatpraxen. Ein weiteres Betäti-gungsfeld bietet die Betreuung von Sportlern und Sportvereinen.

Physiotherapeutin BSc BFHPhysiotherapeut BSc BFH

Das Bachelorstudium...

dauert drei Jahre, findet an der Berner Fachhochschule statt und beginnt jeweils im September. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als Praxismodule in den Ausbildungsbetrieben wie z.B. Spitäler.Das Studium für den BSc und die Berufsbefähigung schliessen Sie mit einem obli-gatorischen 10-monatigen Zusatzmodul in der Praxis ab. Sie bezahlen Semester-gebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH in Physio-therapie» ab. Das Bachelordiplom ist Grundlage für den Master of Science in Physiotherapie. Beide Abschlüsse sind eidg. anerkannt, europakompatibel und gelten international als Hochschulabschluss.

Kontakt und weitere Informationen

Berner FachhochschuleFachbereich GesundheitBachelorstudiengang PhysiotherapieMurtenstrasse 103008 BernTel. 031 848 35 20E-Mail: [email protected]/physiotherapie

gesundheitsberufe Fachhochschule

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«Die meisten Patienten kommen auf Verordnung des Arztes in meine Praxis. Der Arzt erstellt eine Diagnose und gibt das grundsätzliche Ziel an: zum Beispiel Rückenschmerzen und als Ziel Schmerzlinderung und Kräftigung der Rückenmus-kulatur. Den Weg zum Ziel, die Massnahmen, lege ich fest. Bei der ersten Behand-lung nehme ich den Befund auf. Ich befrage den Patienten zu den Beschwerdenund untersuche den Körper. Dann formuliere ich, wenn möglich mit dem Patienten zusammen, detaillierte Ziele und erstelle einen Behandlungsplan. Ursache der Rückenschmerzen kann eine Blockierung von Gelenken der Lendenwirbelsäule sein, verbunden mit einer Verhärtung der Muskulatur. Schuld daran sind beispielsweise eine einseitige Körperhaltung bei der Bildschirmarbeit oder Bewegungsmangel.

Mit meinen Händen mobilisiere ich die Gelenke der Lendenwirbelsäule, um Blockie-rungen zu lösen. Unter Anleitung kräftigt der Patient an Trainingsgeräten die Rückenmuskulatur, und ich zeige ihm Übungen für den Rücken, die er täglich zu Hause durchführen soll. Ich gebe ihm Tipps für Entspannungsübungen während der Arbeit und instruiere ihn, wie er den Arbeitsplatz ergonomisch gestalten kann. Und wir besprechen, welcher Sport als Ausgleich für ihn geeignet wäre.

Ein anderes Beispiel: Ein Patient hat sich beim Fussballspielen das vordere Kreuz-band im rechten Knie gerissen. Ziel ist, nach einer Ruhephase die Stabilität des Knies wiederherzustellen. Die Beinmuskulatur stärkt der Patient mit gymnastischen Übungen, Gerätetraining und Velofahren. Daneben arbeite ich mit ihm an der Koor-dination der Muskeln: Die richtigen Muskeln sollen sich im richtigen Moment in der richtigen Intensität zusammenziehen. Er steht beispielsweise mit einem Bein auf einem schwankenden Brett und fängt Bälle, die ich ihm zuwerfe.

Schliesslich will ich die Beweglichkeit des Kniegelenks verbessern. Damit er das Knie besser biegen kann, entspanne ich mit den Händen die Gegenmuskulatur, die Kniestrecker, und mobilisiere das Gelenk. Während Jahren habe ich in einem Spital Patienten behandelt, in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegefachleuten und Ergotherapeutinnen. Zum Beispiel eine Frau, die nach einem Baucheingriff grosseSchmerzen verspürte und deshalb nicht mehr tief genug atmete. Teile der Lunge erhielten zu wenig Luft, weshalb die Gefahr einer Lungenentzündung bestand. Ich habe mit der Patientin eine Atemtherapie durchgeführt, so dass wieder alle Teile der Lunge belüftet wurden, und habe sie beim Abhusten von überschüssigem Lungen-sekret unterstützt.

Ich schätze es, wenn ich mit meiner Arbeit Menschen dabei unterstützen kann, ihre Bewegung im Alltag zu verbessern und aktiv etwas für ihre Gesundheit zu machen. Es freut mich zu sehen, wenn sie Bewegung als etwas Positives erleben und ihr Le-ben selbständig gestalten können. Dies bestätigt mich in meiner Berufswahl immer wieder von Neuem.»

Mein Alltag als Physio-therapeutin

Die Voraussetzungen

Um Physiotherapeut/in zu werden,

sollten Sie…

Berufs- oder Fachmatur oder eine gymnasiale Matur mitbringen.

geschickt mit den Händen arbeiten können.

vielfältige Bewegungserfah-

rung mitbringen und Interesse an

der Bewegung haben. für Ihre Mitmenschen interes-

sieren und gute kommunikative

Fähigkeiten haben. ein gutes Vorwissen in naturwissen-

schaftlichen Fächern mitbringen. gute Englischkenntnisse ver-

fügen oder bereit sein, sich diese neben dem Studium anzueignen.

rasche Auffassungs- und Beob-

achtungsgabe haben. Als Physio- therapeut/in müssen Sie auch kom- plexe Zusammenhänge analysieren und verstehen können.

verantwortungsbewusst sein. mit anderen Menschen

im Team zusammenzuarbeiten. Eignungsabklärung erfolgreich

absolvieren.

Pflegepraktikum vor Beginn des Studiums absolviert haben.

8/2013 «Gesundheitsberufe – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit Bern,Tel. 031 970 40 70, [email protected], www.gesundheitsberufe-bern.ch