Weinberger announcement

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WERKSCHAU LOIS WEINBERGER * 1947 in Stams (Tirol), lebt in Wien und Gars am Kamp (NÖ) Lois Weinberger arbeitet an einem poetisch-politischen Netzwerk, welches den Blick auf Randzonen lenkt und Hierarchien unterschiedlicher Art in Frage stellt. Er versteht sich als Feldarbeiter und beginnt in den 1970er Jahren mit ethnopoetischen Arbeiten, welche die Basis bilden für die seit Jahrzehnten entwickelte künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur-und Zivilisationsraum. Ruderal-Pflanzen – „Unkraut“ – die alle Bereiche unseres Lebens tangieren, sind Ausgangs-und Orientierungspunkt für Notizen, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Texte, Filme und Arbeiten im öffentlichen Raum. 1991-92 entwirft Weinberger den WILD CUBE – eine Torstahl-Einfriedung, in der die Aufforstung durch Spontanvegetation erfolgt, ohne menschliches Zutun – RUDERAL SOCIETY - eine Lücke im urbanen Raum. 1993 entsteht die Arbeit „BRENNEN und GEHEN“, Weinberger reißt im Sommer während der Festspielzeit am Platz vor der Szene Salzburg, den Asphalt auf und überläßt dieses 8 x 8 Meter große, eingefriedete Gebiet sich selbst. 1997 wird diese Arbeit zur documenta X auf dem Parkplatz des Kulturbahnhofs und 1998 in Tokio erneut installiert. Ebenfalls zur documenta X bepflanzt Weinberger ein stillgelegtes Bahngleis von 100 Metern mit Neophyten aus Süd-und Südosteuropa, das zur international beachteten Metapher für die Migrationsprozesse unserer Zeit wurde und mit seinen poetisch-politischen Bezügen weit darüber hinausweist. 2009 wurde Lois Weinberger in den Österreichischen Pavillon der Biennale Venedig eingeladen. Er hat mit seiner Arbeit die neue Debatte zu Kunst und Natur von den frühen 1990er- Jahren bis heute maßgeblich mitbestimmt. Die Werkschau zeigt die fotografische Dokumentation ausgewählter Projekte. www. loisweinberger.net

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WERKSCHAU LOIS WEINBERGER

* 1947 in Stams (Tirol), lebt in Wien und Gars am Kamp (NÖ)

Lois Weinberger arbeitet an einem poetisch-politischen Netzwerk, welches den Blick auf Randzonen lenkt und Hierarchien unterschiedlicher Art in Frage stellt. Er versteht sich alsFeldarbeiter und beginnt in den 1970er Jahren mit ethnopoetischen Arbeiten, welche die Basis bilden für die seit Jahrzehnten entwickelte künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur-und Zivilisationsraum. Ruderal-Pflanzen – „Unkraut“ – die alle Bereiche unseres Lebens tangieren, sind Ausgangs-und Orientierungspunkt für Notizen, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Texte, Filme und Arbeiten im öffentlichen Raum.

• 1991-92 entwirft Weinberger den WILD CUBE – eine Torstahl-Einfriedung, in der die Aufforstung durch Spontanvegetation erfolgt, ohne menschliches Zutun – RUDERAL SOCIETY - eine Lücke im urbanen Raum.

• 1993 entsteht die Arbeit „BRENNEN und GEHEN“, Weinberger reißt im Sommer während der Festspielzeit am Platz vor der Szene Salzburg, den Asphalt auf und überläßt dieses 8 x 8 Meter große, eingefriedete Gebiet sich selbst.

• 1997 wird diese Arbeit zur documenta X auf dem Parkplatz des Kulturbahnhofs und

• 1998 in Tokio erneut installiert. Ebenfalls zur documenta X bepflanzt Weinberger ein stillgelegtes Bahngleis von 100 Metern mit Neophyten aus Süd-und Südosteuropa, das zur international beachteten Metapher für die Migrationsprozesse unserer Zeit wurde und mit seinen poetisch-politischen Bezügen weit darüber hinausweist.

• 2009 wurde Lois Weinberger in den Österreichischen Pavillon der Biennale Venedig eingeladen.

Er hat mit seiner Arbeit die neue Debatte zu Kunst und Natur von den frühen 1990er-Jahren bis heute maßgeblich mitbestimmt.Die Werkschau zeigt die fotografische Dokumentation ausgewählter Projekte.

www. loisweinberger.net

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EXHIBITION LOIS WEINBERGER

* 1947 Stams (Tyrol), lives in Vienna and Gars am Kamp (Lower Austria)

Lois Weinberger works on a poetic-political network that draws our attention to marginal zones and questions hierarchies of various types. Weinberger, who sees himself as a field worker, embarked in the 1970s on ethno-poetic works that form the basis for his ongoing artistic investigations of natural and man-made spaces. Ruderal plants – “Weeds” - involved in all areas of life, are initial and orientation point for notes, drawings, photographs, objects, texts, films as well as big projects in public space.

• In 1991-92 he designed the WILD CUBE, a rib steel enclosure for spontaneous vegetation to grow without human intervention – a RUDERAL SOCIETY that creates a gap in the urban environment. In BURNING and WALKING he opened up the asphalt on the forecourt of Szene Salzburg during the

• 1993 festival summer and left this enclosed 8 x 8 m area to itself. This work was reinstalled in

• 1997 on the Kulturbahnhof car park at documenta X and again in • 1998 in the City of Tokyo. At documenta X Weinberger also planted neophytes from

southern and south-eastern Europe on a 100 m strech of railroad track, which became an internationally acclaimed metaphor for modern-day migration processes and with its poetic and political references furthermore.

• 2009 he was invited for the Austrian Pavillon at the Venice Biennial.

With his work he contributed significantly to the recent discussion on art and nature since the early 1990’s.

The exhibition shows the photographic documentation of selected works.

www. loisweinberger.net