AKTUELLES · welche als Biofilm auf einer aus Graphitfasern bestehenden Anode wachsen, abgebaut....
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AKTUELLES
VOM LEHRSTUHL FÜR
SIEDLUNGSWASSERWIRTSCHAFT UND UMWELTTECHNIK
AUSGABE SEPTEMBER 2015
VORWORTLIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE,
nach einer verhältnismäßig langen Pause melden wir uns
2015 mit einem relativ umfangreichen Newsletter, der die
Aktivitäten der vergangenen Zeit zusammenfasst. Zwei
wichtige Punkte möchte ich in dieser Einleitung
hervorheben: zum einen die weitgehend abgeschlossene
Sanierung bzw. Erweiterung unseres Labors. Erstmals
haben wir die Möglichkeit, mit einer UHPLC (Ultra High
Performance Liquid Chromatography, Ultrahoch-
leistungsflüssigkeits-chromatographie) auch Mikro-
schadstoffe in einem gewissen Umfang zu messen. Hier
planen wir zukünftig die Anschaffung eines GC-MS
(Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-
Kopplung), um hinsichtlich der Nachverfolgung von
Stoffen während des biologischen Umwandlungs-
prozesses noch flexibler Antworten auf neue Forschungs-
fragen geben zu können. Zum anderen haben wir das
mikrobiologische Labor nach Anschaffung des
konfokalem Laserscanning-Mikroskops mit Hilfe der
Fördermittelgeber noch erheblich erweitern können.
Genauere Information zu Möglichkeiten und Mess-
verfahren finden Sie auf den folgenden Seiten dieses
Newsletters.
Wie Sie zudem sehen, sind wir auch hinsichtlich unserer
Forschungs- und Publikationstätigkeit nicht untätig
gewesen. Dem an Universitäten immer stärker werdenden
Wunsch nach nationaler und internationaler Sichtbarkeit
konnten wir, wie ich meine, sehr erfolgreich gerecht
werden. Ich hoffe, Sie werden an einigen Inhalten
Interesse finden.
Für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre möchte
ich mich bei Ihnen, unseren Förderern und Unterstützern,
und den Mitarbeitern des Lehrstuhls sehr bedanken. Ich
würde mich freuen, Sie bei einer der kommenden
Veranstaltungen auch persönlich einmal wieder zu sehen.
Mit besten Wünschen
Ihr Marc Wichern
Im alltäglichen Gebrauch werden zahlreiche Produkte
verwendet, die chemische und synthetische Stoffe
beinhalten. Besonders relevant sind organische
Verbindungen, die sich zum Beispiel in Kosmetik-
produkten, Arzneimitteln oder hormonaktiven Präparaten
befinden und die beim Gebrauch oder durch
unsachgemäße Entsorgung in das Abwasser gelangen.
Wenn das Abwasser die kommunalen Kläranlagen
erreicht, liegen diese Stoffe nur noch in sehr geringen
Konzentrationen von einigen μg/L oder weniger vor.
Daher spricht man auch von organischen Spurenstoffen
oder Mikroverunreinigungen. Die kommunalen
Kläranlagen, welche in Deutschland hauptsächlich nach
dem Belebtschlammverfahren arbeiten, sind auf die
Elimination von Nährstoffen ausgelegt, jedoch nicht auf
die Entfernung der Spurenstoffe. Im Durchschnitt werden
etwa 50% dieser Verbindungen in den Kläranlagen
entfernt. Die übrigen Stoffe, welche persistenter oder
schlechter adsorbierbar sind, gelangen in die
Oberflächengewässer. Obwohl man die Auswirkungen auf
die aquatischen Systeme und den Menschen noch nicht
abschätzen kann, wird derzeit intensiv an technischen
Verfahren geforscht, um Spurenstoffe zu einem größeren
Anteil auf den Kläranlagen zu eliminieren.
Eine Möglichkeit die Spurenstoffe aus dem Abwasser zu
entfernen, ist die Verwendung von Pulveraktivkohle
(PAK). Pulveraktivkohle weist eine sehr hohe spezifische
PROJEKTEMKULNV-PROJEKT: VERGLEICHENDE UNTER-
SUCHUNGEN ZUM EINSATZ VON AKTIVKOHLE IM
HALBTECHNISCHEN MAßSTAB AM TECHNIKUM AUF DEM
KLEM UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER
WIRKUNG AUF WESENTLICHE PROZESSSTUFEN
(AKTITECHPRO)
Oberfläche von über zu 1000 m²/g auf. An der porösen Oberfläche der
Kohle adsorbieren die Stoffe und werden anschließend mit der Kohle
aus dem Abwasser entfernt. Hier setzt das vom Ministerium für Klima,
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen (MKULNV) geförderte Projekt an. In Zusam-
menarbeit mit der Emschergenossenschaft wird über einen Zeitraum
von zwei Jahren auf einer Versuchskläranlage in Dinslaken das
Verfahren der Pulveraktivkohle-Adsorption weiter erforscht. Die
halbtechnische Versuchsanlage ist 2-straßig gebaut. Die biologische
Stufe ist nach A131 und auf eine Reinigungsleistung von 4,4 L/s
ausgelegt.
In einem vom MKULNV finanzierten Vorgängerprojekt mit der
Stadtentwässerung Düsseldorf wurde am Lehrstuhl für Siedlungswas-
serwirtschaft und Umwelttechnik anhand einiger ausgewählter
Spurenstoffe nachgewiesen, dass durch die Zudosierung von
10 mg /L auf in die Belebung bereits eine signifikant bessere PAK Zulauf
Elimination der Spurenstoffe erzielt werden kann. So wurde beispiels-
weise das Antiepilektikum Carbamazepin mit Hilfe von PAK zu
59±9 % entfernt. In der Referenzstraße, die konventionell betrieben
wurde, konnte eine Elimination von 19±10 % festgestellt werden.
In dem aktuellen Projekt liegt das Augenmerk auf der Untersuchung
der Auswirkungen von PAK auf die weiteren Prozessstufen einer
Kläranlage. Ziel ist es zu untersuchen, ob die PAK beispielsweise die
Biozönose in der biologischen Stufe beeinflusst und sich die Schlamm-
eigenschaften verändern. Es werden zwei unterschiedliche PAK-
Verfahren, die PAK-Dosierung in die Belebung und in eine nachge-
schaltete Adsorptions-Flockungs Filtration (AFF), miteinander
verglichen (Abbildungen 1 und 2). In beiden Fällen verbleibt die PAK
im Schlammpfad. Es ist bisher nicht geklärt, ob es bei der anaeroben
Behandlung des Schlamms möglicherweise zu Desorptionsvorgängen
kommt. Eine Rücklösung der Spurenstoffe in der Schlammfaulung
hätte eine Rückbelastung der Belebung über das Schlammwasser zur
Folge.
Abbildung 1 Verfahrensschemata für die PAK-Dosierung in die Belebung
(oben) und die nachgeschaltete AFF-Stufe (unten).
Abbildung 2 Nachgeschaltete PAK-Dosierungseinrichtung (AFF) auf dem
Technikum in Dinslaken.
Die Eliminationsleistung der rein adsorptiven Verfahren wird
zusätzlich mit einem oxidativen Prozess verglichen. Es steht eine
Ozonanlage zur Entfernung von organischen Spurenstoffen zur
Verfügung, die auf den Ablauf der Nachklärung ausgelegt ist.
Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass in Abhängigkeit von der
Abwassermatrix und dem angestrebten Wirkungsgrad 0,7-0,9 g /g O3 DOC
eingebracht werden müssen. Da bei der Ozonung toxische Transfor-
mationsprodukte entstehen, wird ein mit granulierter Aktivkohle
gefüllter Filter nachgeschaltet.
Parallel wird die Bilanzierung der Spurenstoffe und der PAK über die
gesamte Kläranlage angestrebt. Somit wird der Verbleib der Stoffe in
den jeweiligen Prozessstufen nachvollziehbar gemacht. Mit den
Ergebnissen wird die Elimination der Spurenstoffe in einem vom LSU
entwickelten mathematischen Modell simuliert.
In vielen westafrikanischen Städten stellt die urbane und peri-urbane
Landwirtschaft nicht nur einen Zuverdienst für die Landwirte dar,
sondern versorgt auch einen großen Teil der städtischen Bevölkerung
mit Lebensmitteln. In Zeiten fortschreitender Urbanisierung gewinnt
diese Art der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung und rückt
verstärkt in das Bewusstsein der Entwicklungszusammenarbeit.
Die Region zwischen Sahara und Äquator ist durch lange Trockenzei-
ten geprägt. Dies und die hohe Verdunstungsrate führen zu einem
hohen Bedarf an Bewässerungswasser während der niederschlagslo-
sen Zeit. Da eine flächendeckende Abwasserreinigung in vielen
Ländern in Westafrika nicht existiert, wird ein Großteil des häuslichen
und industriellen Abwassers unbehandelt in die Vorfluter eingeleitet
und sorgt so für eine starke Kontamination der potentiellen Bewässe-
rungsquellen. Vor allem während der Trockenzeit besteht das
Bewässerungswasser häufig fast ausschließlich aus ungeklärtem
Abwasser. Alternativen, wie Grund- oder Leitungswasser sind häufig
nicht verfügbaroder zu teuer.
Da ein Großteil der urbanen landwirtschaftlichen Produkte roh
gegessen wird, stellt die Bewässerung mit Abwasser nicht nur ein
großes Gesundheitsrisiko für die Bauern dar, sondern auch für die
Konsumenten. Um dieses Risiko zu minimieren ist eine Aufbereitung
des Bewässerungswassers zwingend erforderlich. Da die Umsetzung
einer flächendeckenden Abwasserreinigung nicht möglich ist, muss
die Behandlung vor Ort auf den Feldern erfolgen. Zusätzlich sollte die
eingesetzte Technik möglichst kostengünstig und einfach sein, um die
Investitionskosten für die Bauern gering zu halten.
Ziel des vom BMBF geförderten Projekts ist die Entwicklung und
Umsetzung einer effizienten und kostengünstigen Wasseraufberei-
tung für die Bewässerung urbaner landwirtschaftlicher Flächen in
westafrikanischen Städten. Hierfür soll insbesondere auf lokal
verfügbare Ressourcen und Technologien zurückgegriffen und bereits
vorhandene Infrastrukturen verbessert und benutzt werden. Neben
bekannten und erprobten Verfahren wie der Langsamsandfiltration
oder Sedimentation sollen auch alternative Behandlungsmethoden,
wie der Einsatz von (aktivierter) Biokohle oder natürlichen Fällungs-
und Flockungsmitteln untersucht werden. Desinfektion des Wassers
durch Sonnenlicht stellt hierbei ein weiteres potentielles Verfahren
dar.
Das Bestreben ist, durch Kombination geeigneter Techniken die
WHO-Anforderungen an Bewässerungswasser zur Verwendung für
uneingeschränkte Bewässerung zu erfüllen. Hierfür wurden auf dem
Mareike Evers
GlobE - VERBUNDPROJEKT URBANFOODPLUS: AUFBEREITUNG VON
STARK BELASTETEN OBERFLÄCHENGE-WÄSSERN UND ABWASSER
ZUR BEWÄSSERUNG VON URBANEN LANDWIRTSCHAFTLICHEN
FLÄCHEN IN WESTAFRIKANISCHEN STÄDTEN.
BMBF-VERBUNDFORSCHUNGSVORHABEN „EXPORTORIENTIERTE
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IM BEREICH ABWASSER -
VALIDIERUNG AN TECHNISCHEN ANLAGEN“ (EXPOVAL)
I m R a h m e n d e s v o m B M B F g e f ö r d e r t e n V e r b u n d -
forschungsvorhabens EXPOVAL sollen die Bemessungsregeln für
bewährte Technologien der Abwasserreinigung an extreme
klimatische Verhältnisse (5-30°C) sowie erhöhte Salzgehalte (bis
10 g/L) angepasst und validiert werden. Die einzelnen Schwerpunkte
werden von sieben Unterverbünden untersucht, welche sich aus
Universitäten und Industriepartnern zusammensetzen. Das
Gesamtprojekt wird durch die Emscher Wassertechnik GmbH
koordiniert. Insgesamt sind sechs deutsche Universitäten und elf
Industriepartner eingebunden. Die Projektlaufzeit geht von Anfang
2012 bis September 2016. Neben dem fachlichen Schlussbericht wird
außerdem ein DWA-Themenband erscheinen, welcher die Ergebnisse
jeweils in Form eines validierten Bemessungsalgorithmus
zusammenfasst.
Der Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik
bearbeitet zusammen mit der Emscher Wassertechnik, sowie der
Firma HACH den Unterverbund 1, Belebungsanlagen (Uv1). Hier soll
das ATV-DVWK A 131 (2015), welches in diesem Jahr im Gelbdruck
erschienen ist, auf extreme Abwassertemperaturen und erhöhte
Salzgehalte erweitert und im großtechnischen Maßstab validiert
werden.
In das Projekt fließen Ergebnisse des Vorgängerverbundes
„Exportorientierte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der
Wasserver- und –entsorgung“ mit ein, welches durch den LSU
koordiniert wurde.
Die Neuauflage des ATV-DVWK A 131, welches ab dieser Auflage mit
dem CSB als Leitparameter arbeitet, ist im Frühjahr 2015 im Gelbdruck
erschienen und stellt die Grundlage für den zu erweiternden
Algorithmus dar. Bei der Planung von Abwasserreinigungsanlagen
muss neben der Sicherheit bzw. Stabilität des Anlagenbetriebes auch
die Wirtschaftlichkeit der angebotenen Variante sichergestellt werden,
um im Rahmen internationaler Ausschreibungsverfahren bestehen zu
können, so dass der Untersuchungsschwerpunkt neben der
Gewährleistung der geforderten Betriebsstabilität auf der Optimierung
der kostenrelevanten Ergebnisgrößen (Beckenvolumen,
Schlammproduktion und Sauerstoffverbrauch) liegt.
Zur Validierung der Ansätze wurden seitens des UV 1 Daten von
verschiedenen internationalen großtechnischen Anlagen (Mexiko,
Spanien, Norwegen, Türkei, China, Iran, Vereinigte Arabische
Emirate) angefordert und ausgewertet. Die Kläranlage Syana FZC
(Fujairah, VAE) wurde als Untersuchungsstandort für ein
Messprogramm ausgewählt. Diese Anlage wurde seitens eines
deutschen Baukonsortiums basierend auf dem aktuellen A 131 für
91.500 Einwohnerwerte auf Denitrifikation ausgelegt und wird seit ca.
7 Jahren bei Abwassertemperaturen zwischen 27-37°C betrieben.
Basierend auf den umfangreichen Daten der Eigenüberwachung der
Anlage wurde ein erweitertes Messprogramm im Projektteam
abgestimmt und durchgeführt. Im Zuge mehrerer Besuche durch den
LSU wurden automatische Probenehmer und Onlinemessequipment
der Fa. HACH exportiert, installiert und betrieben. Die Messungen
laufen bis zum jetzigen Zeitpunkt und werden voraussichtlich bis in
das Jahr 2016 fortgeführt.
Parallel wurde eine SBR-Versuchsanlage bestehend aus 4 Reaktoren
(26L) auf dem Versuchsgelände des LSU errichtet, um den Einfluss
von hohen und niedrigen Abwassertemperaturen sowie erhöhten
Salzgehalten im Labormaßstab untersuchen zu können. Dazu wurden
die Reaktoren isoliert und an einen Heiz-Kühlkreislauf angeschlossen
um eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Die Unter-
Versuchsgelände des LSU zuerst Versuche im Labormaßstab
durchgeführt und die gewonnen Erkenntnisse anschließend in den
westafrikanischen Städten Ouagadougou (Burkina Faso) und Tamale
(Ghana) umgesetzt und erprobt. Insbesondere die Eignung von
Biokohle zur Abwasseraufbereitung mittels Langsamsandfiltration
steht dabei im Vordergrund (vgl. Abb. 3). Im Sommer 2015 wurde dazu
eine Pilotanlage in Ghana aufgebaut und erfolgreich getestet (vgl.
Abb. 4).
Abbildung 3: Vergleichende Versuche mit Sand und Biokohle als Filtermate-
rial in Langsamsfilter.
Abbildung 4: Pilotanlage zur Aufbereitung von Bewässerungswasser in
Tamale, Ghana.
An dem afrikanisch-deutschen Partnerprojekt mit dem Titel "GlobE -
UrbanFoodPlus: Strukturierte afrikanisch-deutsche Forschungspart-
nerschaft zur Steigerung der Ressourceneffizienz urbaner und peri-
urbaner Landwirtschaft mit dem Ziel der Verbesserung der Ernäh-
rungs- und Einkommenssicherung in westafrikanischen Städten",
sind neben den deutschen Partneruniversitäten Bochum, Freiburg,
Göttingen und Kassel auch zahlreiche afrikanische und internationale
Partner beteiligt. Das Gesamtprojekt ist dabei in acht Teilprojekte
untergliedert, von denen drei an der Ruhr-Universität Bochum
angesiedelt sind.
Insbesondere mit den Teilprojekten von Prof. Marschner (Fachgebiet
Bodenkunde und Bodenökologie) und Prof. Löwenstein (Institut für
Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik) an der RUB besteht
eine enge und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Korbinian Kätzl
welche als Biofilm auf einer aus Graphitfasern bestehenden Anode +wachsen, abgebaut. Die bei dieser Oxidation zu CO und Protonen (H ) 2
-frei werdenden Elektronen (e ) werden von den Bakterien nun an die
Anode abgegeben, von der aus sie über einen externen Stromleiter
durch einen äußeren Widerstand hin zu einer aus Kohlenstoffgewebe
bestehenden Kathode geleitet werden. An der Kathode werden diese
Elektronen nun auf der dem Medium zugewandten Seite auf
Luftsauerstoff, welcher durch die Kathode ins Innere der MBZ
diffundiert, übertragen und zusammen mit den Protonen entsteht als
Abfallprodukt Wasser.
Das über drei Jahre geförderte Projekt ist in zwei Phasen unterteilt. Die
Aufgabe der ersten Phase bestand in der labormäßigen Optimierung
der Elektrodenmaterialien und der Auswahl einer MBZ-Konfiguration
im Hinblick auf ein späteres „up-scaling“. Ziel von Phase 2 ist es nun,
die Technik der mikrobiellen Brennstoffzellen für eine praxisnahe
Anwendung auf kommunalen Kläranlagen in NRW zu etablieren.
Aufbauend auf den Ergebnissen aus Phase 1 wurden weitere Optimie-
rungen bezüglich der Elektrodenmaterialien im Labormaßstab
durchgeführt. Hierzu wurden die MBZ zum einen mit zwei anstatt mit
nur einer Kathode ausgestattet, es wurde zum anderen eine Graphitfa-
serbürste als alternatives Anodenmaterial getestet und anstelle des
teuren Platin-Katalysators wurden günstigeres Mangandioxid sowie
Aktivkohle auf leistungssteigernde Wirkung überprüft.
Abbildung 6: Foto einer fertig installierten 11L-MBZ mit pH-, Leitfähigkeits-
und Sauerstoff-Online-Messsonden.
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden anschließend beim Prozess
des sogenannten „up-scalings“ auf einen 10L MBZ-Prototypen
übertragen, der für den dauerhaften Betrieb auf einer kommunalen
Kläranlage auf der Versuchsanlage Ölbachtal weiter angepasst und
optimiert wurde. Seit November 2014 werden vier 11L MBZ auf der KA
Bottrop unter Mitwirkung der Emschergenossenschaft/Lippeverband
kontinuierlich betrieben und untersucht. Aus den Beobachtungen
sollen Erkenntnisse gewonnen werden, inwiefern Faktoren wie z.B.
schwankende Abwasserzusammensetzungen und Temperaturen die
Leistung, die Wartung und den Betrieb der MBZ unter realen
Bedingungen beeinflussen. Letztendlich sollen die aufgenommenen
Daten dabei helfen, eine Kläranlage mit integrierten MBZ zu
suchungen werden mit kommunalen Abwasser der KA Bochum-
Ölbachtal des Ruhrverbandes durchgeführt, welches in einem SBR
zusätzlich mit NaCl-Lösung versetzt wird, um je nach Bedarf einen
erhöhten Salzgehalt einstellen zu können.
Daniel Herzer
In Deutschland werden jährlich rund 10 Milliarden m³ Abwasser in
insgesamt 9632 Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt (Stand
2010). Mehr als ein Fünftel dieser Abwassermenge (ca. 2,6 Mrd. m³)
fällt alleine in NRW an und wird hier in 634 kommunalen Kläranlagen
aufbereitet. Die Reinigung dieser Abwassermengen gehört mit zu den
größten „Energieverbrauchern“ der Kommunen und benötigt
deutschlandweit etwa 4.400 Gigawattstunden (GWh) und in NRW
etwa 1200 GWh elektrische Energie im Jahr. Alleine der Energiebedarf
für die Kläranlagen in NRW würde ausreichen, um alle Haushalte
einer Großstadt mit 600.000 Einwohnern, wie etwa Düsseldorf, ein
Jahr lang mit Strom zu versorgen. Angesichts des immer weiter
steigenden Bedarfs an Energie und der damit verbundenen Emission
von klimaschädlichen Treibhausgasen ist es essentiell, neue und
innovative Verfahren in der Abwasserreinigung zu entwickeln und zu
implementieren, welche in der Lage sind, den Energieverbrauch einer
Kläranlage weiter zu reduzieren. Mit den bisherigen Methoden der
anaeroben Schlammbehandlung und der Verbrennung des hierbei
entstehenden Methans kann bereits etwa eine Kilowattstunde (kWh)
elektrische Energie pro kg abgebauten organischem Substrat (kg CSB)
erzeugt werden, allerdings liegt das chemische energetische Potential
der im Abwasser enthaltenen Stoffe etwa bei 4 kWh /kgCSB . el abgebaut
Genau an diesem Punkt setzt das vom MKULNV finanzierte Projekt an
– mit Hilfe der mikrobiellen Brennstoffzellen (MBZ) lässt sich die
chemische Energie aus den Abwasserinhaltsstoffen direkt und ohne
Umwege über Blockheizkraftwerke in elektrische Energie umwandeln,
was theoretisch bedeutet, dass mit dieser Technologie weitaus höhere
Energieausbeuten als mit der konventionellen Schlammfaulung
möglich sind. Weiterhin könnten die MBZ in den vorhandenen
Abwasserreinigungsprozess integriert und somit zusätzlich zur
Schlammfaulung an einer zweiten Stelle Energie aus dem Abwasser
gewonnen werden.
Die Funktionsweise und der schematische Aufbau der in diesem
Projekt verwendeten membranlosen Einkammer-MBZ mit Luftkatho-
de ist in Abb. 5 dargestellt.
Abbildung 5: Funktionsweise und schematischer Aufbau einer membran-
losen Einkammer-MBZ mit Luftkathode.
In einer mikrobiellen Brennstoffzelle werden die organischen
Abwasserinhaltsstoffe von sogenannten exoelektrogenen Bakterien,
MKULNV-PROJEKT: OPTIMIERUNG DER MIKROBIELLEN BRENN-
STOFFZELLEN-TECHNIK FÜR DEN KLÄRANLAGENBETRIEB –PHASE 2
bilanzieren, um erste Aussagen treffen zu können, inwiefern man mit
dieser Technologie bei heutigem Stand der Technik Energie einsparen
kann.
Erste Ergebnisse zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen
Leitfähigkeit, Temperatur und der Leistung und dass es möglich ist, die
MBZ unter extrem nährstoffarmen Bedingungen bei, im internationa-
len Vergleich, hohen Energierückgewinnungswerten, stabil zu
betreiben.
Heinz Hiegemann
Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
(MIWF) des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt im
Förderprogramm „Fortschrittskolleg NRW“ für einen Zeitraum von
insgesamt viereinhalb Jahren und mit einer Fördersumme von
insgesamt 15,6 Millionen Euro sechs interdisziplinäre Graduierten-
kollegs. Das interdisziplinär ausgerichtete Fortschrittskolleg „Future
Water – Globale Wasserforschung in der Metropole Ruhr“ hat sich
zum Ziel gesetzt, Lösungsstrategien für den urbanen Wasserkreislauf
zu erarbeiten zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft
in der Metropole Ruhr. Das Projekt wird in der ersten Phase mit
insgesamt 2,6 Millionen Euro gefördert. Konsortialführer ist die
Universität Duisburg-Essen. Die Koordination obliegt dem Zentrum
für Wasser- und Umweltforschung (ZWU). Das Koordinationsteam
besteht aus Prof. Dr. Torsten Schmidt (Sprecher), Simon Kresmann
(Koordinator) sowie dem Geschäftsführer des ZWU Dr. Michael
Eisinger. Das Verbundvorhaben Future Water umfasst insgesamt 14
interdisziplinäre Promotionsprojekte, die eingebettet sind in eine
begleitende Struktur aus Sommerschulen, Kolloquien, Vorlesungen,
Seminaren sowie einem Mentoring-Programm.
Als Projektpartner im Fortschrittskolleg Future Water hat es sich unser
Lehrstuhl zur Aufgabe gesetzt, Energiebilanzen und Treibhaus-
gasemissionen urbaner Abwasserreinigungssysteme zu untersuchen.
Eine erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre
führt zur Erwärmung der Erde und damit zu einem Wandel ihres
Klimas. Der durch den Menschen verursachte Klimawandel ist eine der
größten derzeitigen Herausforderungen. Ein weltweites,
gemeinschaftliches und transdisziplinäres Handeln in vielen
Bereichen ist erforderlich, um diesen durch konsequente Minderung
von Treibhausgasen auf ein erträgliches Maß zu beschränken.
Kläranlagen können einen nicht unbedeutenden Beitrag zur
Minderung von Treibhausgasemissionen leisten, da sie
Emissionsquellen für die klimarelevanten Gase Kohlenstoffdioxid
(Co ), Methan (CH ) und Distickstoffmonoxid (N O) sind. Während 2 4 2
Distickstoffmonoxid fast ausschließlich während der biologischen
Reinigung entsteht und in turbulenten Bereichen der Kläranlage
ausgestrippt wird, entsteht Methan bereits in signifikanten Mengen im
Kanalsystem und erreicht die Kläranlage in gelöster Form. Wie auch
beim Distickstoffmonoxid können Turbulenzen zur Freisetzung des
gelösten Methans führen. Über gasförmige Stoffausträge aus
kommunalen Kläranlagen liegen bisher nur wenige messtechnisch
begründete Daten vor. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die
Treibhausgase im Wesentlichen diffus emittiert werden und mit
modernen Fernmesssystemverfahren wie beispielsweise Fourier-
Transform-Infrarotspektrometrie (FTIR) nur schwer zu ermitteln
sind. In diesen Zusammenhängen ist die Siedlungswasserwirtschaft
gefordert, Möglichkeiten der Reduzierung von Treibhausgasen zu
erforschen und die Energieoptimierung ihrer Abwasser-
reinigungssysteme voranzutreiben.
MIWF NRW FORTSCHRITTSKOLLEG - FUTURE WATER:
ENERGIEBILANZ UND TREIBHAUSGASEMISSIONEN URBANER
ABWASSERREINIGUNGSSYSTEME
Die erste Projektphase wird sich mit der Entwicklung einer Methode
zur Quantifizierung der relevanten Treibhausgase (CO , CH und N O) 2 4 2
befassen. Die Methodik beruht hierbei auf der Anwendung von Salzen,
die chemisch die Löslichkeit der Treibhausgase in der wässrigen Phase
herabsetzten und so ein „ausstrippen“ in die Gasphase bewirken. Über
Gaschromatographie (GC-MS) lässt sich anschließend die
Konzentration der Treibhausgase ermitteln.
In der zweiten Projektphase wird auf Basis von FTIR-Daten ein Modell
entwickelt und validiert, das in der Lage sein wird, Treib-
hausgasemissionen für eine Kläranlage abzubilden. Die
Modellentwicklung erfolgt mittels der Simulationssoftware
SIMBA#water auf Basis von Modelansätzen aus der ASM-Reihe
(Activated Sludge Modelle). Die FTIR-Daten, die zur Entwicklung
benötigt werden, werden uns hierbei u.a. durch unsere finnischen
Partner der Aalto Universität Helsinki, Finnland bereitgestellt. Am
26.08.15 fand unter dem Titel „Treibhausgase aus Abwasseranlagen“
ein erstes Treffen statt, bei dem die Ziele für die zukünftige
Zusammenarbeit abgestimmt wurden. Die FTIR-Daten stammen
hierbei von der Kläranlage Viikinmäki in Helsinki, welche durch eine
unterirdische Bauweise für FTIR-Messungen hervorragend geeignet
ist.
Abbildung 7: Die Future Water Kollegiatinnen und Kollegiaten auf der
YWP Conference in Taipei (Dezember 2014).
Pascal Kosse
Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Reduktion von
Kohlenwasserstoffen und anderen organischen Spurenstoffen durch
ein dezentrales Behandlungssystem für Verkehrsflächenabflüsse“,
welches vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,
Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
gefördert wird, soll im Labor ein mehrschichtiger Filter zur Reduktion
von Kohlenwasserstoffen und anderen organischen Spurenstoffen
sowie Schwermetallen aus Verkehrsflächenabflüssen entwickelt bzw.
optimiert werden. Die großtechnische Praxiserprobung des
entwickelten Filteraufbaus erfolgt aktuell in zwei großtechnischen
Anlagen an Standorten in Wuppertal und Mönchengladbach. Ziel der
Untersuchungen ist es, Erkenntnisse zum Kurz- sowie zum
Langzeitverhalten der dezentralen Behandlungsanlage (Betriebs-
stabilität, Kontroll- und Wartungsintervalle sowie Schadstoffrückhalt
und Remobilisierung) zu gewinnen.
Um den Rückhalt des System während des Betriebs zu beurteilen, wird
MKUNLV-PROJEKT: REDUKTION VON KOHLENWASSERSTOFFEN
UND ANDEREN ORGANISCHEN SPURENSTOFFEN DURCH EIN
DEZENTRALES BEHANDLUNGSSYSTEM FÜR VERKEHRS-
FLÄCHENABFLÜSSE
das dezentrale System an beiden Standorten mittels automatischer
Probenehmer durchflussgesteuert im Zu- und Ablauf des Filters
beprobt. Die Proben werden auf AFS, MKW, PAK und MTBE/ETBE
sowie Kupfer und Zink untersucht. Die Daten der Durchflussmessung
sowie der Wasserstandssonden auf der Zu- und Ablaufseite werden
online übertragen und ermöglichen somit jederzeit die Kontrolle der
Filterdurchlässigkeit. Ein in der Nähe aufgestellter Regenschreiber,
der ebenfalls an die Datenfernübertragung angeschlossen ist, liefert
Informationen zu Regendauer und Regenintensität.
Der erste untersuchte Standort befindet sich in Wuppertal an einer
stark frequentierten vierspurigen Straße L417. Das Filtersystem wurde
dort über einen Zeitraum von etwa 6,5 Monaten (Juli 2014 bis Januar
2015) untersucht und beprobt. Der Standort ist gekennzeichnet u. a.
durch ein sehr steiles Einzugsgebiet (Straßengefälle etwa 13,6 %) sowie
durch einen sehr dichten Baumbestand im gesamten Straßenverlauf
(Abb. 8).
Abbildung 8: Standort Wuppertal (links), Entnahme der Probesäulen aus
dem Filterkörper (Mitte), weitergehende Untersuchung im Labor (rechts).
Im Rahmen der Untersuchungen wurden 15 Regenereignisse mit
einer maximalen Regenspende von 108 l/(s·ha) beprobt. Bezogen auf
die mittlere Regenspende wurden fünf Ereignisse in der Kategorie 0 < r
< 4 l/(s·ha), neun Ereignisse in der Kategorie 4 < r < 10 l/(s·ha) sowie
ein Ereignis > 10 l/(s·ha) untersucht. Insgesamt wurden 18 % des im
Beprobungszeitraum gefallenen Niederschlags (ca. 400 mm) durch
die Probenahme erfasst.
Der hohe Feststoffeintrag durch die Vegetation und von den Randstrei-
fen in Kombination mit der starken hydraulischen Belastung des
Systems infolge des hohen Filterflächenverhältnisses sowie des steilen
Gefälles führten zu einer raschen Abnahme der Filterdurchlässigkeit
von anfangs 2,0·10-3 m/s auf 3,6·10-4 m/s am Ende der Untersuchun-
gen. Die Standzeit des neu konzipierten Filters war an diesem Standort
durch dessen hydraulische Leistungsfähigkeit begrenzt. Hinsichtlich
des stofflichen Rückhalts des Filtersystems stellt sich die Auswertung
zum derzeitigen Zeitpunkt schwierig dar. Aufgrund der reduzierten
Filterdurchlässigkeit war mehrfach ein – wenn auch nur kurzzeitiges –
Anspringen des Notüberlaufes festzustellen, das eine Bilanzierung der
Regenereignisse bzw. des Gesamtrückhaltes erschwert. Des Weiteren
beinhaltet die Gesamtbilanzierung auch die Beprobung der Feststoffe
im System, welche noch nicht abgeschlossen ist.
Unter Berücksichtigung der Erfahrungen am ersten Standort wurde
als Standort 2 der Mittlere Ring (L208) in Mönchengladbach ausge-
wählt. Kriterien im Entscheidungsprozess waren u. a. stark belastete
angeschlossene Verkehrsflächen (Ampeln, Lärmschutzwände,
Leitplanke), ein geringerer Einfluss durch die Vegetation im Umfeld
der Fahrbahn sowie ein geringeres Verhältnis zwischen angeschlosse-
ner befestigter Fläche und Filterfläche. Der Standort 2 wird seit März
2015 untersucht.
Um die eingesetzten Filtermaterialien nach dem Einsatz im FiltaPex-
System weitergehend zu untersuchen, wurden bei der Ausrüstung des
Filterschachtes vier Glassäulen (Durchmesser 10 cm), die analog zum
Aufbau des Filters gefüllt sind, mit in die untersuchten Anlagen
integriert (Abbildung). Diese ermöglichen ohne Störung des eigentli-
chen Filters nicht nur einen Einblick in den Zustand des Filterkörpers
beim Ausbau, sondern auch die anschließende Untersuchung im
Labor. Neben der Bestimmung der Durchlässigkeit wird in mehreren
Versuchsreihen die noch vorhandene Kapazität des Filters bezüglich
der Schwermetalle Kupfer und Zink sowie zusätzlich bezüglich der
organischen Schadstoffe MKW, PAK und MTBE bei definierten
Regenspenden (2,5, 6 und 15 l/(s·ha)) ermittelt.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass das Filtermaterial dennoch über
eine hohe stoffliche Restkapazität verfügt. Beispielsweise konnte in
den ersten Versuchsreihen (Zulauf: ca. 750 µg/l Cu, 6.500 µg/l Zink,
pH 5) für die größte untersuchte Regenspende von 15 l/(s·ha) noch ein
Rückhalt von 80 % Kupfer bzw. 60 % Zink festgestellt werden.
Weitergehende Versuchsreihen mit organischen Spurenstoffen und
Schwermetallen (Zulauf: ca. 100 mg/l MKW, 100 µg/l PAK, 75 µg/l Cu,
650 µg/l Zink, pH 5) zeigten für Regenspenden bis 6 l/(s·ha) einen
nahezu vollständigen Rückhalt der organischen Spurenstoffe. Bei
einer Erhöhung der Regenspende auf 15 l/(s·ha) verringerte sich der
MKW-Rückhalt nur geringfügig auf 91 % sowie der PAK-Rückhalt auf
95 %. Für Kupfer und Zink war ein Rückhalt von 60 % bzw. 70 %
feststellbar.
Andreas Vesting
In Zusammenarbeit der Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für
Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik (RUB) mit dem
Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) wurde die Möglichkeit
zur Einführung einer bedarfsorientierten Kanalreinigung untersucht.
Gefördert wurde das Projekt durch das Ministerium für Klimaschutz,
Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes
NRW und betreut durch das LANUV. Ziel war es, mit einer
Kanalteststrecke die Entstehung von Ablagerungen bei
unterschiedlichen Randbedingungen zu untersuchen. Hier konnten
das Gefälle und der Durchfluss stufenlos eingestellt werden. Die
Kanalteststrecke auf der Kläranlage Bochum-Ölbachtal (Ruhrverband)
umfasste drei jeweils zehn Meter lange Testrohre (DN 300) aus
Plexiglas. Zur Untersuchung verschiedener Oberflächenstrukturen
wurden die Rohre mit Sandpapier verschiedener Körnungen (ks = 0,1 –
0,635 mm) und einer Natursteinfliese (ks = 1,25 mm) ausgekleidet.
Dabei zeigte sich, dass sich nach ein bis drei Monaten eine
Vergleichmäßigung von Ablagerungen im Kanal einstellte, weil
Erosion von Ablagerungen und Sedimentation von Partikeln sich etwa
die Waage hielten. Hervorgerufen durch Biofilmwachstum kam es bei
den Versuchen auch in glatten Kanalrohren zur Ablagerungsbildung.
Im Mittel bildeten sich etwa 2,5 Liter Ablagerungen pro Meter
Testrohr.
Abbildung 9: Überblick über die Versuchsanlage auf dem Gelände der KA
Bochum-Ölbachtal (Ruhrverband)
MKULNV-PROJEKT: UNTERSUCHUNGEN ZUR BEDARFS-
ORIENTIERTEN KANALREINIGUNG UNTER NUTZUNG BETRIEB-
LICHER SYNERGIEN
Durch Versuche mit Hindernissen konnte gezeigt werden, dass es
innerhalb von wenigen Tagen zu einer hydraulischen Einschränkung
des Rohrquerschnitts kam. Gleichzeitig war bei den Versuchen zu
beobachten, dass Niederschlagsereignisse nicht nur zu einer lokalen
Verdünnung von Partikelfrachten führen können, sondern auch
größere Frachten anzutreffen waren. Die erhöhten Ablagerungen
wurden in diesen Fällen nach einiger Zeit im Trockenwetterfall wieder
ausgespült.
Abbildung 10: Verlauf der Ablagerungsbildung über 150 Versuchstage.
Anhand der Zulaufmengen zur KA Bochum-Ölbachtal des Ruhrverbandes
kann ein Zusammenhang zwischen Ablagerungsentwicklung und
Niederschlag hergestellt werden.
Bei parallel durchgeführten Laborversuchen zeigte sich, dass eine
bedarfsorientierte Kanalreinigung die Bildung von Schwefel-
wasserstoff nicht verringern kann. Selbst nach einer gründlichen
Reinigung konnten innerhalb weniger Tage sowohl im Abwasser
(> 2 mg/L) als auch in der Abluft (> 10 ppm) relevante Mengen von
Schwefelwasserstoff nachgewiesen werden.
Die Einführung der bedarfsorientierten Kanalreinigung ist nicht für
jeden Netzbetreiber sinnvoll. Durch vom IKT durchgeführte
Berechnungen konnte gezeigt werden, dass bei Netzlängen von
deutlich unter 100 km die Einführung einer bedarfsorientierten
Kanalreinigung im Einzelfall zu einer Kostensteigerung führen kann.
Allerdings sind die Entwicklungen im Bereich der Kanalinspektion
durch z.B. LED-Technik und moderne Datenverarbeitung (GIS und
Tablet-PCs) deutlich vorangeschritten, was den Verwaltungsaufwand
in den nächsten Jahren deutlich reduzieren wird.
Nach aktuellen Stand kann eine Verlängerung der Reinigungs-
intervalle ein sinnvolles Maß sein, Kosten einzusparen. In der Tendenz
konnte auch auf den vom IKT durchgeführten Expertenworkshops
bestätigt werden, dass für größere Netzlängen (> 100 km) die
Einführung der bedarfsorientierten Kanalreinigung sinnvoll sein
kann. Bei den beteiligten Netzbetreibern wurde die neue Strategie
häufig als betriebssicherer, rechtssicherer und auch wirtschaftlicher
eingeschätzt.
Stephan Berzio
PERSONELLESDISSERTATION DR. TITO GEHRING
Herr Tito Gehring hat seine Dissertation zum Thema „Determination
of methanogenic pathways through stable carbon isotope analysis in
biogas production plants: Experimental and simulation studies for the
two stage fermentation of high-solids substrates” verfasst. In einem
von der DFG gefördertem, interdisziplinär ausgerichtetem Vorhaben
konnte zum ersten Mal für die mesophile anaerobe mikrobiologische
Umsetzung der Essigsäure bei der Vergärung pflanzlicher Biomasse
der Stoffwechselweg der syntrophen Azetatoxidation in einem
kontinuierlichen Langzeitversuch quantifiziert werden. Der Prozess
der syntrophen Azetatoxidation wird oft als Nischenprozess bezeichnet
und unter ungehemmten mesophilen Prozessbedingen ohne
Bedeutung für den Kohlenstofffluss angesehen. Im Gegensatz zu der
klassischen Lehrbuchmeinung, dass die Methanbildung zu einem
Drittel aus der Wasserstoffsynthese und zu zwei Drittel aus der
Essigsäurespaltung resultiert, konnte in der Arbeit von Herrn Tito
Gehring deutlich aufgezeigt werden, dass die Stoffwechselwege unter
Berücksichtigung der syntrophen Azetatoxidation dynamisch sind und
im Wesentlichen von der organischen Raumbelastung sowie der
Substrataufenthaltszeit im Fermenter bestimmt werden. Da die
Essigsäurespaltung neben der Hydrolyse als limitierender Schritt der
Vergärung angesehen werden kann, sind die Ergebnisse von grundle-
gender Bedeutung für die Auslegung und Dimensionierung von
Biogasanlagen. Das Promotionskomitee war mit Prof. Dr. Lourdinha
Florêncio aus Brasilien und Prof. Dr. Damien Batstone aus Australien
international besetzt. Wesentliche Ergebnisse der Arbeit können in der
Zeitschrift Environmental Science & Technology, Ausgabe 49, Seiten
4705-4714, 2015 eingesehen werden. Die englischsprachige Dissertati-
on wird in einer zukünftigen Ausgabe unserer Schriftenreihe
erscheinen.
Manfred Lübken
DISSERTATION DR. RUBEN-LAURIDS LANGE
Die Kanalreinigung ist ein wichtiger Beitrag zur Funktionserhaltung
der Kanalisation. Die 396 Kommunen in NRW investieren etwa 50
Millionen € pro Jahr, um Abwasserkanäle von etwa 90.000 km Länge
zu reinigen und so hydraulisch bedingten Verstopfungen vorzubeugen
sowie die mikrobiell begründete H2S-Bildung einzuschränken oder zu
vermeiden. Ein mit der Reinigung verbundener zunehmender
Kostendruck auf Kanalnetzbetreiber ließ weitere Forschungen zu
Umfang und Notwendigkeit demzufolge sinnvoll erscheinen. Es galt
zu prüfen, in welchen Intervallen eine Reinigung sinnvollerweise
erfolgen sollte bzw. wie lange die Wirkung einer Reinigung von
Mischwasserkanälen anhält. In diesem Sinne hat sich Herr Dipl.-Ing.
R.-L. Lange auf die Analyse und Deutung von Messdaten bzw.
wissenschaftlichen Zusammenhängen bei der Ablagerung und
Erosion von Sedimenten in Mischwasserkanälen sowie der H2S-
Bildung in der Sielhaut konzentriert. Es wurden Versuche im Labor-
und Pilotmaßstab durchgeführt sowie großtechnisch Messdaten an
verschiedenen Standorten in Bochum und Marl erhoben. Die Arbeit
fand vor dem schwierigen Hintergrund statt, dass reales Abwasser in
seiner Zusammensetzung und Volumenmenge sehr starken
Schwankungen unterworfen ist und die eingesetzten Materialien im
Kanalbau erheblich hinsichtlich Rauheit, Alter und Zustand
schwanken. Herr Lange konnte zeigen, dass die Reinigung des
Kanalnetzes nur von kurzer Dauer ist und innerhalb weniger Tage oder
Stunden durch Sedimentation und Erosion infolge von
Trockenwetterabflussschwankungen oder Niederschlagsereignissen
überlagert wird. Bedingt durch diese beiden Prozesse wuchsen die
Ablagerungen jedoch nicht stetig an, sondern näherten sich langfristig
einem Gleichgewichtszustand, um den die Ablagerungshöhen
schwankten. Ferner zeigte Herr Lange auf, dass der Einfluss
niederschlagsbedingter Abflussschwankungen auf die Kanal-
ablagerungen deutlich größer ist als der Einfluss konstruktiver
Randbedingungen wie Gefälle oder Rohrmaterial. Somit lassen sich
die Reinigungsintervalle nicht anhand solcher Haltungseigenschaften
festlegen, sondern erfordern eine regelmäßige Inspektion des
Ablagerungszustandes.
Eva Heinz
Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter, Herrn Stephan Berzio, M. sc.
erhielt am 15. April 2015 während der Essener Tagung den Oswald-
Schulze-Preis für seine Masterabeit „Untersuchung der Methanbil-
dungswege in der Monofermentation von Maissilage mittels Analysen
der stabilen Kohlenstoffisotope im Biogas“ von Herrn Prof. Dr.
Pinnekamp überreicht.
Außerdem nahm Herr Berzio am 18. September 2014 den Rolf-Pecher-
Preis während unseres Workshops Siedlungswasserwirtschaft aus
den Händen von Herrn Dr. Klaus Pecher der Dr. Pecher AG entgegen.
Gisela Heinicke
Der Lehrstuhl der Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik
verfügt seit 2014 über ein mikrobiologisches Analyselabor der
gentechnischen Sicherheitsstufe 1.
VERSCHIEDENESPREISVERLEIHUNG OSWALD-SCHULZE PREIS
MIKROBIOLOGISCHES LABOR
Im Rahmen von den am Lehrstuhl durchgeführten Studienarbeiten
und Forschungsprojekten werden mikrobiologische Fragestellungen
aus verschiedenen Bereichen der Siedlungswasserwirtschaft und der
Generierung von Energie aus Abfall- und nachwachsenden Rohstoffen
bearbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Analyse anaerober
mikrobieller Biozönosen.
Das Labor verfügt neben einer molekulargenetischen Standardausstat-
tung auch über ein konfokales Laserscanningmikroskop der neusten
Generation.
Die konfokale Laserscanningmikroskopie (cLSM; Abb.11) erlaubt den
Aufbau kompakter biologischer Strukturen (z.B. Biofilme aus
Umweltproben) näher zu untersuchen.
Abbildung 11: Leica TCS Sp8
Im Unterschied zum konventionellen Lichtmikroskop werden die zu
untersuchenden Objekte mit Fluoreszenzfarbstoffen gefärbt. Diese
werden dann mit Hilfe von Laserlicht mit entsprechender Wellenlänge
angeregt. Dadurch emittieren sie energieärmeres Licht, das von
Detektoren (= Photomultipliern (PMTs)) detektiert wird. Die Probe
wird Punkt für Punkt und Zeile für Zeile gescannt und die Pixelinfor-
mation rechnerisch zu einem Bild zusammengefügt. Die punktweise
Bestrahlung hat den Vorteil, dass reflektierendes Streulicht auf ein
Minimum reduziert wird. Dadurch kann die Fokusebene des
Präparates präzise ermittelt werden.
Eine weitere Besonderheit sind die beiden eingebauten Blenden (=
Pinholes). Sie sorgen dafür, dass zum einen das Laserlicht nur die
Fokusebene bestrahlt und andererseits nur Licht, welches direkt aus
der Fokusebene stammt, vom PMT detektiert wird. Dies ermöglicht
dünne optische Schnitte – sogenannte z-stacks – in unterschiedlichen
Ebenen. Durch Zusammenfügen der Bilder der einzelnen Ebenen
können dreidimensionale Abbildungen des untersuchten Objekts
erstellt werden.
Zurzeit werden folgende Methoden zur Analyse von mikrobiellen
Biozönosen in Umweltproben angewendet:
Fluoreszenzmikroskopie:
ŸBiofilmanalytik und 3D-Visualisierung von Biofilmen sowie der
computergestützten Auswertung
ŸFluoreszenz in Situ Hybridisierung (FISH)
ŸLebend/Tod Nachweis
ŸNachweis von Stoffwechselaktivität
Lichtmikroskopie:
ŸAnalyse von Belebtschlammproben aus der Abwasserreinigung
(Saprobien)
ŸQuantifizierung von Bakterien (Neubauer-Zählkammer)
ŸDiverse Färbeverfahren zum Nachweis verschiedener Organismen in
Umweltproben
Molekulargenetische Analysen:
ŸErstellung von Genbibliotheken und taxonomische Einordung von
Bakterien und Archaea
ŸQuantitative real-time PCR (SYBR Green oder Taqman)
Allgemeine Mikrobiologie:
ŸNachweis von Keimen in Umweltproben (mittels MPN oder CFU)
ŸNachweis von Bakteriophagen in Umweltproben
ŸKultivierung aerober Bakterien
Edith Nettmann
Korbinian Kätzl
Veranstaltungsort der alle zwei Jahre von der IWA ausgetragenen
„International Conference on Water Reclamation and Reuse“ war
dieses Jahr Harbin (China). Auf der dreitägigen Fachkonferenz vom
5.-9.7.2015 wurde in ca. 90 Vorträgen das Thema Wasserwiederver-
wendung erörtert. Der LSU war auf dieser internationalen Konferenz
mit etwa 200 Teilnehmern durch einen Vortrag von Herrn Korbinian
Kätzl mit dem Titel „Biochar and woodchips as alternative filter
materials for pre-treatment of wastewater with roughing filter“
vertreten.
Korbinian Kätzl
Fettig, J., Austermann-Haun, U., Liebe, H., Meier, J., Wichern, M.
(2015) Ein Konzept zur Behandlung von Prozesswässern aus der
Hydrothermalen Carbonisierung, KA Korrespondenz Abwasser,
Abfall, (62) Nr. 6, S. 529 – 536
Gehring, T.; Klang, J.; Niedermayr, a.; Berzio, S.; Immenhauser, A.;
Klocke, M.; Wichern, M.; Lübken, M. (2015) Determination of
Methanogenic Pathways through Carbon Isotope Analysis for the Two-
Stage anaerobic Digestion of High-Solids Substrates, Environ. Sci.
Technol. 2015, 49, 4705-4714
WORKSHOP & TAGUNGEN
VERÖFFENTLICHUNGEN
5TH INTERNATIONAL SLOW SAND AND ALTERNATIVE BIOLOGICAL FILTRATION
CONFERENCE IN NAGOYA
10TH IWA INTERNATIONAL CONFERENCE ON WATER RECLAMATION
AND REUSE IN HARBIN
AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN
Nagoya (Japan) war vom 19.-21.6.2014 Austragungsort der von der
International Water Association (IWA) unterstützten “5th
International Slow Sand and Alternative Biological Filtration
Conference”. In rund 60 Vorträgen ging es um den Einsatz von
Langsamsandfiltern in der Wasseraufbereitung An der Konferenz
nahmen ca. 150 Wissenschaftler aus der ganzen Welt teil. Herr
Korbinian Kätzl repräsentierte den LSU mit einem Vortrag mit dem
Titel „Slow sand and slow biochar filtration of raw wastewater“.
Schmidtlein, F.; Lübken, M.; Grote, I.; Orth, H.; Wichern, M. (2015)
Photoreactivation of Escherichia Coli in UV-disinfected municipal
wastewater under natural conditions, Water Sci. Technol., Water Sci.
Technol., 71.2, Januar 2015, pp. 220 - 226
Rezaei, M.; Karimi, H.; Lübken, M.; Wichern, M. (2015) Recent
Advances in Bioenergy Production based on Microbial Fuel Cells
Treating Wastewater, Environmental Engineering and Management
Journal, akzeptiert, Ausgabe 2015
Lübken M.; Koch, K.; Gehring, T.; Horn, H.; Wichern, M. (2015) ADM1
parameter estimation and long-term process simulation of a biogas
reactor operated under trace elements limitation, Applied Energy,
Volume 142, März 2015, pp. 352 - 360
Lübken, M., Ogurek, M., Seick, I., Gehring, t., Kosse, P., Wichern, M.
(2015) Dynamische Modellierung der Massenbilanz in zweistufigen
Leach Bed Systemen zur Vergärung feststoffhaltiger Biomasse,
Workshop "Steuerung, Regelung und Simulation von Biogasanlagen",
06.05.2015 in Potsdam
Wichern, M.; Hiegemann, H.; Lübken, M.; Schmelz, G.; (2015)
Weiterentwicklung und Optimierung der Technik der mikrobiellen
Brennstoffzelle auf Kläranlagen, 48. Essener Tagung, 15.-17.04.15,
Aachen
Lübken, M.,; Kosse, P.; Koch, K.; Gehring, T.; Wichern, M.. (2015)
Influent fractionation for modeling continuous anaerobic digestion
processes In: Georg Gruebitz et al., Biogas Science and Technology,
Springer International Publishing AG, Cham
Grünebaum, Th., Jardin, N., Lübken, M., Wichern, M., Lyko, S., Rath,
L., Thöle, D., Türk, J. (2014) Untersuchung verschiedener Verfahren
zur weitergehenden Spurenstoffelimination auf kommunalen
Kläranlagen im großtechnischen Maßstab. KA Korrespondenz
Abwasser/Abfall (61) 10, S. 876 – 884
Clausen, K., Lübken, M., Pehl, B., Bendt, Th., Wichern, M. (2014)
Einsatz reaktivierter Aktivkohle von Wasserwerken zur Spurenstoffel-
imination in kommunalen Kläranlagen am Beispiel Düsseldorf. KA
Korrespondenz Abwasser, Abfall, (61) 11, S. 1007 – 1012
Bauer, A.; Lizasoain, J.; Nettmann, E.; Bergmann, I.; Mundt, K., Klocke,
M.; Ricón, M.; Amon, T.; Piringer, G. (2014). Effects of the Antibiotics
Chlortetracycline and Enrofloxacin on the Anaerobic Digestion in
Continuous Experiments. Bioenergy Research (DOI 10.1007/s12155-
014-9458-0)
Drechsel, V., Remmler, F., Skark, Ch., Wichern, M. (2014) Entfernung
von organischen Spurenstoffen in naturnahen Filtersystemen –
Eignung von Modellsystemen, Energie – Wasserpraxis 3/2014, S. 20 -
25
Walters, E., Kätzl, K., Schwarzwälder, K., Rutschmann, P., Müller, E.,
Horn, H., (2014) Persistence of Fecal Indicator Bacteria in Sediment of
an Oligotrophic River: Comparing Large and Lab-Scale Flume Systems,
Water Research, (doi: 10.1016/j.watres.2014.05.007)
Kätzl, K., Lübken, M., Alfes, K., Werner, S., Marschner, B., Wichern, M.
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Nakamoto, N., Graham, N., Collins, M. R., Gimbel, R.: Progress in Slow
Sand and Alternative Biofiltration Processes: Further Developments
and Applications. London: IWA Publishing, S. 297-305
Clausen, K.; Lübken, M.; Pehl, B., Bendt, T.; Wichern, M. (2014)
Elimination organischer Spurenstoffe aus kommunalem Abwasser
unter Einsatz reaktivierter Pulveraktivkohle aus Trinkwasserwerken,
135-154, Band 67, Ruhr-Universität Bochum, ISSN 0178-0980
Hiegemann H., Lübken M., Wichern M. (2014); Material and
configuration optimization of single chamber MFCs using air cathodes
for waste water treatment; Mikrobielle Bioelektrotechnologie: Eine
Plattforminitiative für Deutschland, 4/5.11.2014, Aachen
IMPRESSUM:
HERAUSGEBER:
Gesellschaft zur Förderung des Lehrstuhls für
Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik
an der Ruhr-Universität Bochum e.V.
44780 Bochum
Fon +49 (0)234 32-25891 | Fax +49 (0)234 32-14503
Email [email protected]
Homepage http://www.siwawi.ruhr-uni-bochum.de
VERANTWORTLICH:
Dr. Eva Heinz
Prof. Dr.-Ing. Marc Wichern
Erscheint 1 Mal jährlich in einer Auflage von 200 Exemplaren
Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers
Lübken, M.:, Ogurek, M.; Seick,I., Gehring, T.; Kosse, P.;
Wichern, M. (2014) Dynamic modeling of mass balances in two-
stage leach bed systems for digestion of high solids biomass,
Biogas Science 2014, 26.-30.10.2014, Wien
M. Wichern, M. Lübken, K. Kätzl (2014) Wastewater Reuse –
Activated Sludge Systems. UrbanFoodPlus Summer School,
Tamale, Ghana, 28.09 – 04.10. 2014
K. Kätzl, M. Lübken, K. Alfes, M. Wichern (2014). On-farm
wastewater treatment, UrbanFoodPlus Summer School, Tamale,
Ghana, 28.09. – 04.10.2014.
Kätzl, K., Lübken, M., Alfes, K., Werner, S., Marschner, B.,
Wichern, M. (2014) Slow sand and slow biochar filtration of raw
wastewater. 5th International Slow Sand and Alternative
Biological Filtration Conference, Nagoya, Japan, 19.-21.06. 2014
K. Alfes, K. Kätzl, M. Lübken, E. Nettmann, M. Wichern (2014).
Imaged-Based and Microbiological Analyzes of Sand and
Biochar as Filter Material for Wastewater Treatment. 1st YWP
Conference Germany: Advanced Wastewater Treatment and
Water Reuse – The future is now!, Essen, Deutschland, 11.06.
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Lange, R.-L., Wichern, M. Sedimentation dynamics in combined
sewer systems Water Science & Technology, 68.4/2013
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Mathematical approach for improving the reliability of parame-
ter calibration in modeling of anaerobic digestion processes,
Strojarstvo 55 (1) 7-16 (2013).
Nettmann, E.; Fröhling, A.; Heeg, K.; Klocke, M; Schlüter, O.;
Mumme, J. (2013). Development of a flow-fluorescence in situ
hybridization protocol for the analysis of microbial communities
in anaerobic fermentation liquor. BMC Microbiology. 13:278
(DOI: 10.1186/1471-2180-13-278).
A. Pahl, E. C. Heinz, H. Grüning, B. Helmreich, M. Wichern
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Spurenstoffen durch ein dezentrales Behandlungssystem für
Verkehrsflächenabflüsse. In: Aqua Urbanica 2013, Gewässer-
schutz bei Regenwetter – Gemeinschaftsaufgabe für Stadtplaner,
Ingenieure und Ökologen. 30.09.-01.10.2013 Zürich.
Pozza, C.; Kosse P.; Schmuck, S.; Mietzel, T. (2013): Microalgae
and nitrifying bacteria: a problem or a possible solution for
nutrient removal in wastewater? Presentation in the framework
the 3nd Conference on Algal Biomass, Biofuels and Bioproducts,
Toronto (CA), 16.-19.06.2013
Walters E., Kätzl K., Müller E., Horn H. (2013): Survival of Fecal
Indicator Bacteria in the Sediment of an Oligotrophic River. 6th
International Conference on Water Resources and Environment
Research, Koblenz, Deutschland, 03.-07.06.2013
Vogl, A., Bischof, F., Wichern, M. (2013): Inter anode biofilm
transfer as a strategy to shorten the start-up time of microbial fuel
cells, Poster at 4th International Microbial Fuel Cell Confer-
ence, 1st-4th September 2013, Cairns, Australien
Anke Lidtke (UTRM Master) Entfernung anthropogener
Mikroverunreinigungen auf kommunalen Kläranlagen –
Variantenuntersuchungen und Wirtschaftlichkeits-
betrachtungen am Fallbeispiel der Kläranlage Bielefeld-Brake
Menghan Wang (UTRM Master) Stickstoffelimination in
Abwasserteichen – Anwendbarkeit der A 131 zur Bestimmung
der Stickstoffreduktion in belüfteten Abwasserteichen
Sarah Becker (Bauingenieur Master) Praktische Untersuchun-
gen zur Schwefelwasserstoffbildung in der Mischkanalisation
Stephan Berzio (Bauingenieur Master) Untersuchung der
Methanbildungswege in der Monofermentation von Maissilage
mittels Analysen der stabilen Kohlenstoffisotope im Biogas
Sebastian Spielhoff (UTRM Master) Energetische und
betriebliche Betrachtung getauchter Membranmodule beim
großtechnischen Einsatz zur Belebtschlamm-Filtration
Pinar Coskun (Bauingenieur Master) Einfluss von Aktivkohle-
dosierung in die biologische Reinigungsstufe auf die Entwässe-
rungseigenschaften von Belebtschlamm
Daniela Böckmann (UTRM Master) Darstellung der Aufent-
haltszeitverteilung von Mikroverunreinigungen am Beispiel
der Kläranlage Schwerte und der Versuchskläranlage
Düsseldorf - Ableitung von Strategien zur Optimierung der
Probenahme
Nicolas Eickhoff (UTRM Master) Untersuchung von Filterma-
terialien zum Rückhalt von Kupfer aus belasteten Niederschlag-
sabflüssen
Werner Steffen (Geographie Master) Chemische und
biologische Veränderung von Biokohle beim Einsatz in der
Abwasserfiltration - Eignungsbewertung und Effekte im Boden
Monika Brand (UTRM Master) Eignung von gereinigtem
Abwasser zur Bewässerung nach der anaeroben Behandlung in
UASB-Reaktoren
Inga Hölscher (UTRM Diplom) Experimentelle Untersuchung
eines Membranbioreaktors zur Grauwasseraufbereitung im
technischen Maßstab
Zhu (UTRM Diplom) Performance of Biological Methane
Treatment in Landfill Cover Simulated in a Lysimeter
Golsara Schubert (UTRM Diplom) Status quo der Bemessung
von Belebungsanlagen auf Stickstoffelimination in Deutsch-
land und im Ausland
Gisela Heinicke
Gisela Heinicke
NEUE MASTER-ARBEITEN