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Welt der Milch Die Molkereizeitung FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE EUROPÄISCHE MILCH- UND NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE H 4941 2020 Ausgabe 33/34 Jahrgang 74 August Neues Beutelentleerungssystem HYGiTip von GEA sorgt für höhere Produktsicherheit und Effizienz Abb.: HYGiTip – das neue vollautomatische, hygienische Entleerungssystem von GEA für 25-kg-Beutel (Bild: GEA)

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Welt der MilchDie Molkereizeitung

FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE EUROPÄISCHE MILCH- UND NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE

H 49412020Ausgabe

33/34

Jahrgang 74

August

Neues Beutelentleerungssystem HYGiTip vonGEA sorgt für höhere Produktsicherheit

und Effizienz

Abb.: HYGiTip – das neue vollautomatische, hygienischeEntleerungssystem von GEA für 25-kg-Beutel (Bild: GEA)

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Erstes Halbjahr 2020:

EU weltweit größterExporteur von Käseund Magermilchpulver Der EU-Außenhandel mit Molke-reiprodukten ist im ersten Halb-jahr 2020 sehr unterschiedlich

verlaufen. Während bei den Exportenvon Butter starke Steigerungen erzieltwerden konnten, wurde bei Mager-milchpulver ein deutliches Minus ver-zeichnet. Auch die Ausfuhren vonVollmilchpulver konnten zulegen,während es beim Käsehandel kaum zuVeränderungen gegenüber dem Vor-jahreszeitraum kam. Dies geht aus ak-tuellen Daten der Milchmarkt-Beob-achtungsstelle der EU-Kommissionhervor. Die Zahlen spiegeln zum Teildie Einflüsse der Corona-Pandemie,aber auch die Folgen des Brexit.

Bei Butter legten die Drittlandexporteder EU im ersten Halbjahr 2020 um37 Prozent auf rund 141.400 Tonnenzu. Der größte Abnehmer war mit

24.600 Tonnen das Vereinigte König-reich, das aufgrund des Brexits in die-ser Statistik nicht mehr als Mitglieds-land, sondern als Drittland-Abnehmerangeführt wird. Die USA kauften mit22.200 t um 31 Prozent mehr Ware inEuropa. Drittgrößter Kunde war mit11.100 t Saudi-Arabien, das seine Be-züge aus der EU mehr als verdoppelte(plus168 Prozent).

Die EU-Exporte von Magermilchpul-ver schrumpften im ersten Halbjahr2020 gegenüber dem Vorjahreszeit-rum um 15 Prozent auf 432.200 t.Wichtigster Abnehmer war Algerien,das seine Importe aus der Union um53 Prozent auf 75.600 t erhöhte undsich damit den Spitzenplatz sicherte.Dahinter rangierte China, das seineBezüge um 14 Prozent auf 56.000 treduzierte. Deutlich geringer fielen

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Welt der Milch, 74. Jahrgang

2 — Welt der Milch Abb: LVBM

Welt der MilchWelt der Milch

InhaltInhalt

Seite 4Warum Butterimporte die ...Seite 8 zum TitelElopak veröffentlicht Fortschritte ...

Seite 10Marktberichte / Notierungen

WdM,wie immer aktueller

auch die Lieferungen nach Ägyptenmit 25.900 t (minus 18 Prozent) aus.

Bei Magermilchpulver hatte sich dieCorona-Pandemie im März spürbarausgewirkt. Die Exportkurve weist indiesem Monat einen Knick nach un-ten auf. Wie berichtet, wurde der Au-ßenhandel der EU mit Milchproduk-ten im März durch die Zurückhaltungder asiatischen Käufer, durch Logistik-probleme und verschärfte Konkurrenzam Weltmarkt beeinträchtigt. Im Aprilbegann sich allerdings der EU-Außen-handel mit Magermilchpulver zu er-holen, und in den folgenden Mona-ten bewegte sich die Exportkurve wie-der knapp unter dem Vorjahresni-veau.

Die EU-Exporte von Vollmilchpulverwaren in den Jahren 2018 und 2019stark rückläufig. Diese negative Ent-wicklung konnte im ersten Halbjahr2020 gestoppt werden. Die Ausfuh-ren legten in Summe um 11 Prozentauf 169.300 t zu. An erster Stelle imExportranking lag der Oman, der abermit rund 25.000 t um 2 Prozent we-niger Ware abnahm. Ein enormer Zu-wachs zeigte sich bei den Lieferungennach Algerien, die gegenüber demVorjahreszeitraum von 3.700 auf

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Die EU-Notierungen für Stan-dard-Milchprodukte haben sichnach dem deutlichen Rückgangim Zuge der COVID-19-Pande-

mie wieder gefestigt. Bei Butter istseit Mai ein kontinuierlicher Aufwärts-trend spürbar. Die Kurse für Milchpul-ver bewegen sich seit Wochen in ei-nem geringen Schwankungsbereich,während Cheddar-Käse nach einerlangen stabilen Phase seit Anfang Au-gust erstmals schwächer tendiert. DasVorjahresniveau wird in einigen Pro-duktkategorien noch verfehlt. Diesgeht aus den jüngsten Zahlen derMilchmarkt-Beobachtungsstelle derEU-Kommission hervor.

Den Angaben der Kommission zufol-ge, lag die Notierung für Butter am 2.August 2020 im EU-Mittel bei 342Euro/100 kg. Gegenüber dem Schnittder letzten vier Wochen ergibt sichein Plus von 2,5 Prozent, die Vorjah-reslinie wird aber immer noch um 5Prozent unterschritten. Bei Butter ha-ben die Preise Mitte Mai mit 281 Euroden tiefsten Wert des Jahres verzeich-net, seither tendierten sie wiedernach oben. �

Magermilchpulver notierte am 2. Au-gust 2020 bei 213 Euro/100 kg. Ge-genüber dem Schnitt der letzten vier

Wochen ergab sich ein Zuwachs von0,6 Prozent, das Vorjahresniveau wirdmittlerweile um 2 Prozent übertrof-fen. Die Magermilchpulver-Kurse wa-ren im Zuge der Corona-Krise regel-recht abgestürzt. Anfang März 2020lag die Notierung noch bei 254Euro/100 kg, dann sackte sie bis Mit-te April auf 191 Euro ab und erreich-te damit den bisherigen Tiefstwertdes Jahres. Seit Anfang Juni bewegensich die Preise zwischen 209 und 217Euro. �

Die EU-Notierung für Vollmilchpulverlag Anfang August im Mittel bei 277Euro/100 kg und damit um 0,8 Pro-zent über dem Vierwochen-Schnitt.Die Vorjahreslinie wird derzeit nochum 5 Prozent unterschritten. Bei Voll-milchpulver hatte die negative Preis-tendenz bereits Anfang Februar ein-gesetzt und bis Ende April angehal-ten, der Rückgang fiel aber nicht soheftig aus wie bei Magermilchpulver.Seit Anfang Mai tendieren die Kursemit Unterbrechungen wieder leichtnach oben. �

Die Notierungen für Cheddar-Käsehatten sich in der EU seit Jahresbe-ginn äußerst stabil präsentiert undsind meist über 300 Euro/100kg gelegen. Anfang August

EU-Milchmarkt:

Notierungen für Standardprodukte stabilisieren sich�

13.500 t erhöht werden konnten.Ähnliche Steigerungsraten wiesen dieAusfuhren nach Nigeria auf, sie legtenum 131 Prozent auf 13.400 t zu.Großbritannien scheint in dieser Stati-stik erstmals als Drittland auf und ran-giert mit Bezügen von 12.600 t anvierter Stelle. Auch nach China, Sau-di-Arabien und Kuwait wurden nen-nenswerte Mengen (zwischen 5.000und 7.000 t) geliefert.

Nur geringe Veränderungen wurdenbeim EU-Export von Käse verzeichnet.Die Ausfuhren wiesen von Januar bisJuni leichte Schwankungen auf, lagenin Summe aber mit rund 650.700 texakt auf dem Vorjahresniveau.

Mit Einfuhren von 203.800 t warGroßbritannien der Hauptabnehmerder EU, die Lieferungen Richtung Lon-don schrumpften allerdings gegen-über dem Vorjahreszeitraum um 17Prozent. An zweiter Stelle folgte Japanmit 63.800 t (plus 12 Prozent), dritt-größter Abnehmer waren die USA mit52.300 t (minus 12Prozent).

Die EU war auch im ersten Halbjahr2020 der weltweit größte Exporteurvon Käse. Mit Drittlandausfuhren von650.700 t lag die Union klar vor dengroßen Mitbewerbern Neuseeland(165.000 t) und USA (194.000 t).Auch bei Magermilchpulver konntendie EU-Anbieter - trotz der rückläufi-gen Exporte - die Spitzenposition mitAusfuhren von 432.200 t verteidigen.Knapp dahinter rangierten die USAmit 411.000 t, während NeuseelandExporte von 198.000 t verbuchte.

Der mit Abstand größte Exporteurvon Vollmilchpulver war auch in derersten Jahreshälfte 2020 Neuseeland,das insgesamt 768.000 t ausführte,wovon wiederum ein großer Teil nachChina geliefert wurde. Mit den obengenannten 169.300 t lag die EU anzweiter Stelle. Auch bei Butter (inkl.Butteröl) war Neuseeland mit Dritt-landlieferungen von 229.000 t derweltweit größte Anbieter.

China spielte auch im ersten Halbjahr2020 eine Schlüsselrolle am globalen

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Milchmarkt. So war die Volksrepublikmit 416.000 t (plus 2 Prozent) derweitaus größte Importeur von Voll-milchpulver. Auch bei Magermilch-pulver ging mit 157.000 t (minus 12Prozent) der höchste Anteil der globa-len Ausfuhren nach China. Bei Butterund Butteröl war die Volksrepublikmit Einfuhren von 66.000 t ebenfallsder größte Einkäufer am Weltmarkt.Großbritannien war nach dem Brexitmit 204.000 t der bedeutendste Im-porteur von Käse und überholte da-mit Japan, das 143.000 t einführte.

MBI

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Der Lebensmitteleinzelhandel(LEH) kann bei Molkereiproduk-ten nicht einfach die Preise „dik-tieren“, sondern muss hier wieandere Marktteilnehmer auchden Vorgaben des Weltmarktesfolgen. So lautet eine zentrale

Aussage von Prof. Jens-Peter Loy undDr. Thomas Bittmann von der Univer-sität Kiel, die mit Unterstützung derEdmund-Rehwinkel-Stiftung derLandwirtschaftlichen Rentenbank diePreis- und Kostentransmission beiButter und Milch entlang der Wert-schöpfungskette untersucht haben.Die beiden Autoren stellen fest, dassdie Preissetzung des LEH von Teilender Gesellschaft und der Landwirt-schaft durchaus kritisch gesehen wird.Nach ihrer Einschätzung greift diepauschale Einstufung des Handels als„Preisdrücker“ jedoch zu kurz. Wie dieKieler Agrarwissenschaftler anhand ei-ner empirischen Analyse der Kosten-weitergabe in der Wertschöpfungs-kette für Milch und Butter deutlichmachen, hängt die Preissetzung desLEH maßgeblich von der Entwicklungder Weltmärkte für Standardmilcher-zeugnisse ab. Diese Impulse würdeneinerseits durch die Molkereien an dieLandwirte weitergegeben; anderer-seits stellten sie die Grundlage für dieVerhandlungen der Molkereien mitdem LEH dar. Das zeige sich insbeson-dere bei den Preisverläufen der Han-delsmarken, erläutern die Autoren.

Auch LEH beim Milchpreis dem „Diktat des Weltmarkts“ unterworfen

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sank der Kurs auf 294 Euro/100 kg und verfehlte damit

die Vorjahreslinie um 2 Prozent. DerDurchschnitt der letzten vier Wochenwurde um 3,7 Prozent unterschritten. �

Aktuell können die EU-ProduzentenVollmilchpulver sowie Cheddar-Käseam Weltmarkt günstiger als die Mit-bewerber USA und Ozeanien anbie-ten. Umgekehrt ist die Situation beiButter, hier werden die Europäer der-zeit von Ozeanien und den USA deut-lich unterboten. MBI

>>

Mit Herstellermarken können nach ih-rer Analyse hingegen oft größerepreispolitische Spielräume eröffnetwerden. Wenn Landwirte davon profi-tieren wollten, müssten sie im Besitzder Marken sein oder zumindest Ein-fluss auf diese haben, indem ihre Roh-produkte spezifische, nicht austausch-bare Eigenschaften aufwiesen, ratenLoy und Bittmann. Eigenschaften wie„Weidemilch“ oder „gentechnikfrei“sind nach ihrer Einschätzung aber in-zwischen weitgehend austauschbarund deshalb für eine solche Strategieungeeignet.

Produktnischen finden

Einen Ausweg aus dem „Preisdiktat“des Weltmarktes biete lediglich dieEntwicklung darüber hinausgehender

Produktnischen und neuer Vermark-tungsformen, stellen die Kieler Agrar-ökonomen in ihrer Studie fest. Sieweisen aber gleichzeitig darauf hin,dass die Einführung von Marken miterheblichen Kosten und „Know-how“verbunden sei. Auch zeige die bislangin Deutschland geringe Verbreitungder Marke „Die faire Milch“, dass dieEtablierung einer erfolgreichen Erzeu-ger-Marke schwierig sei. Zudem stelleeine solche Strategie keine Alternativefür die breite Masse der Milchbauerndar, weil der überwiegende Teil derMilchprodukte über Handelsmarkenabgesetzt werde. Unabhängig davonbieten nach Darstellung von Loy undBittmann die digitalen Plattformengünstige Gelegenheiten für die Um-setzung von neuen Vermarktungsfor-men, insbesondere für kleine Start-Up-Unternehmen. Damit könntenselbst einzelne Landwirte eigene Pro-dukte und Marken designen und eta-blieren. AgE

Österreich:

IG Milch stellt ihr Projekt „A faire Milch“ ein�

Die österreichische Interessengemeinschaft Milch (IG Milch) hat ihr Projekt „Afaire Milch“ nach 14 Jahren eingestellt. Die Initiative war im Juli 2006 mit vielHoffnung ins Leben gerufen worden, wie die IG Milch weiter mitteilte. Nachder Ausbreitung in Österreich sei es in der Folge gelungen, das Projekt in sechsweiteren EU-Ländern zu starten. Ziele der Milchmarke waren demnach eine fai-re Produktion, eine Milch mit fairen Preisen und mehr Wertschöpfung für denländlichen Raum – „statt Überschüssen und Preistreiberei“.�

Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch, kritisierte laut Mitteilung die Mol-kereien in Österreich: „Es wurden Absprachen unter den Molkereien getä-tigt, keine wechselwilligen Betriebe aufzunehmen. Das war für Bauern, dieihren Abnehmer wechseln wollten, praktisch eine gezielte Existenzvernich-tung, denn jeder Bauer ist von der Milchabholung abhängig. Kritikern wur-de der Ausschluss aus der Genossenschaft angedroht. Gleichzeitig wurdenSchütt- und Strafgebühren eingeführt und die Direktvermarktung systema-tisch verhindert. Dazu kamen Vertragsänderungen in den Milchlieferverträ-gen, die jedem modernen Rechtssystem widersprechen. Zum Beispiel ist esvertraglich verboten, öffentlich über die Vertragsbedingungen zu reden. Da-her haben wir uns entschlossen, das Projekt ‚A faire Milch‘ einzustellen. Wirwollen die Öffentlichkeit über die wirklichen Zustände in der österreichi-schen Milchwirtschaft nicht länger täuschen.“ MBI

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So lange Technik funktioniert, wirdvielfach nicht nach deren Effizienz ge-fragt – das gilt auch für Pumpen. ImErgebnis ist das für den Betreiber wieein Fass ohne Boden; nur weiß dasohne Überprüfung niemand.

Rational betrachtet ist das schwer ver-ständlich. Alt-Pumpen gegen moder-ne Hocheffizienzpumpen auszutau-schen bietet neben zumeist deutli-chen Energieeinsparungen in aller Re-gel weiteren technischen Nutzen fürden Betreiber.

Was der gezielte Einsatz hocheffizien-ter Pumpen konkret bewirken kann,zeigt ein ‚Energy Check‘ durchGrundfos gemäß ISO 14414 zur ener-getischen Bewertung von Pumpensy-stemen (das Ergebnis besitzt eine kal-kulatorische Genauigkeit von +/- 10%).

Damit erfährt der Betriebsleiter einerindustriellen Produktionsanlage bzw.der Facility Manager eines kommer-ziellen Gebäudes auf eine überra-schend einfache Art und Weise (Ab-gleich der Leistungsdaten der Be-standspumpen mit modernen Hoch-effizienzpumpen), wie er Kosten fürden Betrieb (Energie, Wasser) einspa-ren und zugleich die Emission vonCO2 reduzieren kann. Die Ergebnisseverblüffen immer wieder – im Einzel-fall waren 80 % Einsparungen mög-lich.

Dahinter steckt im Übrigen kein ho-her Zeitaufwand: Der Check erfolgtanhand der auf dem Typenschild er-sichtlichen Daten sowie Alter und Be-triebsstunden der Pumpen – d.h. an-hand bekannter Daten (das kannauch der Kunde selbst erledigen). Essind keine weiteren technischen Hilfs-mittel erforderlich.

Der darauf folgende ‚Energy Check‘selbst basiert auf einer ständig aktua-lisierten, zentralen Datenbank mitkonkreten Erfahrungswerten aus

Zehntausenden von Pumpenausle-gungen. An Hand dieser enormen Da-tenbasis lässt sich für nahezu alle hier-zulande üblichen Heizungsumwälz-pumpen das realistische Einsparpo-tenzial ermitteln. Nach Aufnahme derDaten des Typenschilds sind die hin-terlegten Parameter für Energiepreis,

jährliche Energiepreiserhöhung undkalkulierte Laufzeit individuell anzu-passen.

Auf dieser Basis ermitteln qualifizierteMitarbeiter von Grundfos anhandstandardisierter Belastungsprofile diepassenden Austauschpumpen; sie do-kumentieren darüber hinaus für diekomplette Anlage Energieverbrauchund Energiekosten der Bestandspum-pen sowie Einsparpotenzial undAmortisationszeit eines Austausches.Hinzu kommt eine Berechnung desreduzierten CO2-Ausstoßes. Die CO2-Faktoren für die unterschiedlichen Pri-märenergieformen sind standardmä-

ßig hinterlegt, können aber auch indi-viduell angepasst werden. Das Ge-samtergebnis der Anlage bzw. Liegen-schaft wird für den Kunden in unter-schiedlichen Berichten wahlweise mitDiagrammen, Lebenszykluskosten-Analyse und Pumpenliste ausgege-ben.

Der ‚Energy Check‘ liefert dem Betrei-ber schnell und ohne großen Auf-wand eine konkrete Entscheidungs-

grundlage für einen Pumpen-tausch. Für komplexe Anlagenund Fälle mit besonders signifi-kantem Einsparpotenzial emp-fiehlt Grundfos eine detaillierteBestandsaufnahme in Form ei-nes ‚Pump Audits‘, bei dem dastatsächliche Belastungsprofilder Pumpen über ein speziellentwickeltes Verfahren mess-technisch ermittelt wird. Dasermöglicht eine exakte, be-darfsgerechte Pumpenausle-gung und kann zusätzlichesEinsparpotenzial erschließen.

Fazit: Nicht benötigte Energieist die ökologisch wie ökono-misch beste Lösung, um unsereKlimaziele zu realisieren. MitHocheffizienzpumpen steht ei-ne der effektivsten Energieeffi-zienz-Technologien zur Verfü-gung – ohne Zeitverzug, be-reits heute, sofort einsetzbar. Esgilt, diese ‚Energiequelle‘ zu er-schließen.

Grundfos Energy Check— älteren Pumpen den Rentenbescheid ausstellen

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Hersteller von Lebensmitteln und Ge-tränken müssen in ihren Fertigungs-prozessen Gesundheitsgefahrendurch infektiöse Mikroorganismen ri-goros vermeiden. Lüftungssysteme,die gut gewartet, hygienisch ein-wandfrei und mit hochwirksamenLuftfiltern ausgestattet sind, leistendazu einen wertvollen Beitrag. DennLuft ist eine potenzielle Kontaminati-onsquelle. Aus aktuellem Anlass hatFreudenberg Filtration Technologiessein Viledon filterCair Luftqualitätsma-nagement um zwei brandneue Hygie-ne-Module erweitert. Beide beinhal-ten einen Lüftungsanlagencheck undden Kampf gegen das SARS-CoV-2-Vi-rus: zum Schutz der Mitarbeiter vorInfektionen; zum Schutz der Lebens-mittel vor Kontaminationen; zumSchutz der Betriebe vor den wirt-schaftlichen Folgen einer vorüberge-henden Betriebsschließung.

In der Lebensmittel- und Getränkein-dustrie stellen infektiöse Mikroorga-nismen eine latent lauernde Bedro-hung dar. Mal sind es Bakterien wieListerien, Salmonellen oder Clostri-dien, die Menschenleben beim Ver-zehr kontaminierter Lebensmittel ge-fährden und zu Produktrückrufen füh-ren. Ein anderes Mal bedrohen Viren –wie SARS-CoV-2 in der aktuellen Co-vid-19-Pandemie – die Gesundheitvon Mitarbeitern und Verbrauchern.Unsichtbar fürs Auge verbreiten siesich über die Luft, zum Beispiel durcheine sogenannte Tröpfcheninfektionbeim Niesen. Werden virenbeladeneAerosole durch Lüftungsanlagen inGebäuden verteilt, ist eine große An-zahl an Personen potenziell gefähr-det.

Luftqualitätsmanagement: leistungsstarke Filter und Services

Generell lautet die Kernaufgabe desViledon filterCair Luftqualitätsmana-

Welt der MilchWelt der Milch

6 — Welt der Milch

gements, für hygienisch reine Luft ingeschlossenen Räumen zu sorgen, umMenschen zu schützen und industriel-le Prozesse zu verbessern. Das gilt inder Lebensmittel- und Getränkeindu-strie, aber auch in vielen anderenBranchen, die sensible Produkte her-stellen und bearbeiten. Das Leistungs-portfolio erstreckt sich von leistungs-starken Filtern bis hin zu umfassendenServices wie Hygieneinspektionen.Kunden können Viledon filterCair ent-weder als komplettes, individuell zuschnürendes Servicepaket buchen.Oder sie wählen einzelne Module ausund stellen sie in einer Art Baukasten-system flexibel zusammen.

Neue Servicepakete gegen Keime und Viren

Aktuell stehen ihnen für den Schutz vorKeimen und Viren zwei neue Hygiene-Module zur Verfügung: „AnlagencheckCovid-19 Basic“ sowie „AnlagencheckCovid-19 Hygiene-Monitoring VDI6022“. Zu beiden Modulen gehörendiverse Probeentnahmen durch fach-kundige Viledon Servicetechniker aufAnlagenoberflächen. So lassen sichSARS-CoV-2-Viren innerhalb von circa48 Stunden nachweisen. Hinzukom-men weitere mikrobiologische Untersu-chungen, außerdem eine ganzheitlicheAnlagenbeurteilung nach den aktuellenLeitlinien des Verbands Deutscher Ma-schinen- und Anlagenbau (VDMA)samt detaillierten Handlungsempfeh-lungen. Das noch umfassendere „All-in-one-Modul“ schließt eine gründlicheHygieneinspektion der gesamtenraumlufttechnischen Anlage nach dermaßgeblichen Richtlinie des VereinsDeutscher Ingenieure (VDI 6022) ein –auditkonforme Dokumentation inklusi-ve.

Ziel beider Viledon filterCair Virentest-Module ist es, durch optimale Raum-luftbedingungen ein Höchstmaß an

Sicherheit und Gesundheitsschutz beider Herstellung von Lebensmittelnund Getränken zu erreichen.

Bei Gesundheitsschutz und Lebensmittelsicherheit gut beraten:

Viledon filterCair ergänzt Luftqualitätsmanagement für

Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Viledon filterCair Service Module Anlagencheck Covid-19 und Hygiene Monitoring

Abb: Freudenberg Filtration Technologies

Oberflächen-Probenahme mittels Stäbchen zurUntersuchung auf SARS-CoV2

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Weniger Staub beim Mischen: Silikal,der Spezialist für schnellhärtende Bo-denbeschichtungen, bietet seine Füll-stoffe SL und SV jetzt in staubarmerQualität. Mit diesen verbesserten Füll-stoffen lassen sich die Silikal-Bodenbe-schichtungen jetzt in nahezu staub-freier Umgebung einbauen.

Weniger ist mehr: Die Silikal-FüllstoffeSL und SV, die jetzt beim Mischendeutlicher weniger Staub freigeben,sorgen für mehr Arbeitsschutz auf derBaustelle. Seit dem 1. April 2020 hatder Mainhausener Bodenbeschich-tungsspezialist Silikal seine Füllstoffeauf die neue Qualität umgestellt undliefert seither die Füllstoffe SL und SVals staubarme Version.

Silikal-Prokuristin Doris Keil, Verkauf,sagt: „Die neue staubarme Qualitätunserer Füllstoffe SL und SV bietetden Verlegern besseren Arbeitsschutz,

denn beim Verarbeiten auf der Bau-stelle entsteht kaum noch Staub. Dasist wichtig für die Handwerker, die di-rekt mit den Füllstoffen zu tun haben,aber auch positiv für alle, die auf derBaustelle mitarbeiten.“

Unverändert bleibt die Gebindegröße.Die Füllstoffe SL undSV sind wie üblich in25-kg-Säcken abge-packt und lassen sichgut handhaben.Konstant bleibt auchdas hohe Maß an Si-likal-Kundenservice:Mit der Umstellungder Füllstoffe auf diestaubarme Qualitätzeigt sich der Spezia-list für schnellhärten-de Bodenbeschich-tungen erneut alszuverlässiger undmitdenkender Part-ner seiner Kunden.

Für weniger Staub bei der Arbeit:

Staubarme Silikal-Füllstoffe SL und SV sorgen für Arbeitsschutz

Für mehr Arbeitsschutz:Die Silikal-Füllstoffe SLund SV gibt es jetzt instaubarmer Qualität.

Staubarmes Mischen mitden Silikal Füllstoffen SLund SV in neuer, staubar-mer Qualität.Fotos: Saliplan GmbH, Baisweil

Freihandel mit Vietnam:

Abkommen tritt am 1. August in Kraft�

Für EU-Unternehmen bieten sichneue Chancen im Handel mit Viet-nam. Mit Beginn des Augusts trittdas im Juni 2019 unterzeichnetebilaterale Freihandelsabkommenin Kraft. Ein zweites Abkommenfür Investitionsschutz muss zu-nächst von den nationalen Parla-menten der Mitgliedstaaten ratifi-ziert werden. �

Die Handelsvereinbarungen sehenaußer dem Abbau nichttarifärerHandelshürden etwa im Automo-bilsektor den Wegfall fast aller Zöl-le vor. Vietnam wird mit Inkrafttre-ten des Abkommens 65 Prozentseiner Importzölle auf EU-Erzeug-nisse wie Pharmazeutika, Chemi-kalien oder Maschinen abschaffen.Die verbleibenden Zölle werdenschrittweise über einen Zeitraumvon zehn Jahren abgebaut. FürAgrar- und Lebensmittelproduktewie Rindfleisch oder Oliven wer-den die Zölle in drei Jahren aufge-hoben, für Milchprodukte, Obstund Gemüse in spätestens fünfJahren. Die EU gewährt vom er-sten Tag an 71 Prozent der vietna-mesischen Exporte zollfreienMarktzugang und baut die ande-ren Zölle innerhalb von siebenJahren ab. Das Abkommen zumFreihandel enthält zudem Rege-lungen zum Schutz geografischerAngaben von 169 Nahrungsmit-teln und Getränken sowie zu öf-fentlichen Ausschreibungen, zumUmweltschutz, zum Klimaschutzund zu arbeitsrechtlichen Stan-dards.�

Vietnam ist nach Singapur derzweitgrößte Handelspartner derEU im Verband SüdostasiatischerNationen (ASEAN). Der Wert desWarenhandels wird für 2019 aufrund 45,5 Milliarden Euro beziffertund der für Dienstleistungen aufetwa 4 Milliarden Euro. MBI

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Das Beutelentleerungssystem HYGiTipvon GEA ist eine neue Anlage zum si-cheren und effizienten Öffnen von25-kg-Beuteln und Zuführen des Pul-verinhalts in Lebensmittelprodukti-onslinien. Durch die Automatisierungdieser Arbeitsschritte, ohne manuelleUnterstützung durch Bedienpersonal,wird das Kontaminationsrisiko mini-miert und Pulververlust vermieden.Das neue System steuert den Beutelwährend des gesamten Prozesses undgewährleistet so eine präzise Wieder-holbarkeit. Nach der Entleerung wirdder Verpackungsabfall sicher entferntund dem Recycling zugeführt. Die HY-GiTip eignet sich für eine Vielzahl vonProdukten wie z. B. Milchpulver, Nah-rungsergänzungsmittel, Milch- undLebensmittelinhaltsstoffe, Kaffee, Tee,Bäckerei- und Konditoreizutaten so-wie Tiernahrung.

Im Zuge der steigenden Nachfragenach verzehrfertigen Lebensmittelnwünschen sich Lebensmittelherstellereinen höheren Grad an Automatisie-rung, um die Gesamteffizienz zu ver-bessern und die Arbeitskosten zu sen-ken. Mit GEA HYGiTip eröffnet sichenormes Potential, denn von den übersechs Millionen Tonnen Milchpulver,die verpackt in Beuteln à 25 kg über-wiegend zur Weiterverarbeitung in derNahrungsmittelindustrie bestimmt

sind, werden bislang rund 90 Prozentvon Hand geöffnet. Hier bedeutet derUmstieg auf ein automatisches Hand-ling einen großen Fortschritt.

Rundum geschlossenes, automati-sches Beutelentleerungssystem

Die HYGiTip ist ein rundum geschlos-senes System zur automatischen Ent-leerung von Beuteln. Dies ermöglichtein hohes Maß an Hygiene und Si-cherheit und damit auch Produktinte-grität bei gleichzeitiger Reduzierungder Betriebskosten. Nach der Entpa-lettierung werden die vollen Beutelder Anlage manuell über einen Vaku-umheber oder automatisch per Robo-ter zugeführt. Die Außenverpackungaus Kraftpapier wird manuell entferntund zum Recycling weitergeleitet; an-schließend wird die Kunststoff-Innen-verpackung mit UV-Licht sterilisiert.Danach wird der Beutel justiert, ge-kippt und sein Inhalt in das Aufnah-mesystem gegeben. Der leere Beutelwird zur Wiederverwertung entfernt.

Sichere Befestigung und sauberer Schnitt

Zentrale Leistungsmerkmale der neu-en HYGiTip sind der Positive-Grip-Me-chanismus, den GEA zum Patent an-gemeldet hat, und die Clean-Cut-Ro-tationsmesser. Der Positive-Grip-Me-

chanismus hält und bewegt den Beu-tel während des gesamten Vorgangs.Nach der sicheren Aufnahme bringtdie Klemmvorrichtung den Beutel ineine vertikale Position, wo er – nochvor dem Aufschneiden – perforiertwird. Dies sorgt für eine gleichmäßigeDruckverteilung innerhalb des Beu-tels, so dass das Pulver leichter austre-ten kann. Diese Handhabung gewähr-leistet nicht nur eine zuverlässige Re-produzierbarkeit, sondern verhindertauch Beutelverformungen und dasVerbleiben von Pulverrückständen.Der Beutel befindet sich stets in aus-reichender Entfernung zum Pulver-strom, um das Kontaminationsrisikozu minimieren.

Das Clean-Cut-System verfügt überzwei ungezahnte, gebogene Schneid-messer, die den Beutel per Drehbewe-gung aufschneiden. Es erfolgt alsokeine sägende Bewegung: Schließlichsollen keine Plastikpartikel in den wei-teren Produktionsfluss gelangen. DieMesser durchschneiden den Beutel andrei Seiten von innen nach außen, sodass die unteren Enden des aufge-hängten Beutels auseinander gebrei-tet und gleichzeitig aufgeschnittenwerden können. So bilden sich keineTaschen, in denen Pulver zurückblei-ben könnte – dies sichert maximaleEffizienz bei der Entleerung.

Schutz des wertvollen Inhalts

Für Kyle Hogarty, ProduktmanagerPowder Packing bei GEA, wirkt sichdas traditionelle Aufschneiden undKippen der Beutel per Hand zweifellosnachteilig auf die weitere Verarbei-tung bzw. die Trockenmischung aus.„Nach der Beutelabfüllung ist das Pul-ver wertvoll – und anfällig – wie nie“,so Hogarty. „Von da an ist besondereSorgfalt geboten, denn bei der Wei-terverarbeitung ist das Produkt demgrößten Risiko einer Verunreinigungdurch Fremdkörper und Krankheitser-reger ausgesetzt, jedenfalls wenn dasweitere Handling samt Aufschneidender Beutel manuell durch Bedienper-sonal erfolgt. Unser neues System HY-GiTip eliminiert dieses Risiko und ver-bessert die Effizienz der gesamten An-lage.“

ZUM

TI TELBILD

Neues Beutelentleerungssystem HYGiTipvon GEA sorgt für höhere

Produktsicherheit und Effizienz

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Welt der Milch — 09

Welt der MilchWelt der Milch

Weltweit steigender Stressgrad – moder-ne Wasseraufbereitung und intelligentesWassermanagement werden künftignoch wichtiger.

Nach Angaben der Vereinten Nationen(UN) steigt der Wasserverbrauch seit den1980er Jahren weltweit um etwa ein Pro-zent pro Jahr . Gründe hierfür seien unteranderem das Bevölkerungswachstum,die sozioökonomische Entwicklung undein sich ändernder Konsum. Bis 2050 solldie Wassernachfrage weltweit mit ähnli-cher Rate weiter ansteigen – dies ent-spricht insgesamt einem Anstieg von 20bis 30 Prozent im Vergleich zum aktuellenWasserverbrauch.

Schon heute aber leben über zwei Milli-arden Menschen in Ländern mit hohemTrockenstress beziehungsweise Wasser-mangel. Etwa vier Milliarden Menschenerleben schwere Wasserknappheit fürden Zeitraum von mindestens einemMonat pro Jahr. Angesichts der wachsen-den Nachfrage nach Wasser und der zu-nehmenden Auswirkungen des Klima-wandels prognostiziert die UN einen wei-ter steigenden Stressgrad. Folglich ge-winnen die Wasserversorgung und das -management in der Brau-, Getränke- undLiquid-Food-Industrie noch stärker an Be-deutung.

Wo auf der Erde Wasser im Jahr 2040 be-ziehungsweise 2050 fehlen wird, habendas World Resources Institute und die Fu-ture Directions International Pty Ltd. be-rechnet. Besonders in Asien wird Wasserin Zukunft von noch größerer Bedeutungsein: Laut der Prognose liegen 14 der 33Länder, die künftig unter Wassermangelbesonders leiden werden, im NahenOsten. Als außerordentlich gefährdet gel-ten Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinig-ten Arabischen Emirate und Israel. Weite-re betroffene Regionen sind der Nordwe-sten Chinas, der Norden und Osten In-diens sowie die Türkei, Syrien, Iran undder Irak. In Europa dürfte das Wasser vorallem in Spanien und Griechenlandknapp werden, in Afrika ist primär der

Norden des Kontinents von Wasserman-gel bedroht. In Amerika sind es vor allemChile und Peru. Auch in Nordamerikadroht die Ressource knapp zu werden.Schon jetzt zeichnet sich beispielsweiseim US-Bundesstaat Kalifornien ab, wieunsicher der Zugang zu ausreichendWasser ist. In Australien sind Waldbrändedie Folge anhaltender Trockenheit in denSommermonaten. Und auf den vielen In-seln Ozeaniens fehlt es aufgrund des Kli-mawandels an Trinkwasser. Häufige Über-schwemmungen verseuchen hier bereitsdie Süßwasservorkommen.

Die Forscher nennen aber auch Regionenim nördlichen Nordamerika, in Eurasienund Indien, die im Zuge des Klimawan-dels im Prognosezeitraum auf größereWasserreserven zugreifen können. AlsGründe werden unter anderem regionalauftretende starke Regenfälle, die ab-schmelzenden Gletscher und Polkappengenannt.

Intelligente Recyclingstrategien ge-winnen an Gewicht

Modernes Wassermanagement bedeutetaber nicht nur, genügend Frischwasseraufzubereiten. Es bedeutet genauso, dieRessource aus den anfallenden Abwasser-strömen abzutrennen und wieder in den

Kreislauf zurückzuführen. Intelligente Re-cyclingstrategien werden daher nochwichtiger.

Beim Wasserrecycling sind prinzipiell zweiWege gangbar: Beim ersten werden dieWässer pH- oder verschmutzungsabhän-gig gesammelt und in vergleichbarenEinsatzgebieten erneut genutzt. Derzweite Weg ist die sogenannte „End of pi-pe“-Lösung. Alle Abwässer werden zen-tral erfasst und anaerob aufgereinigt. Dasdabei entstehende Biogas kann etwa 20bis 30 Prozent des Energiebedarfs einerBrauerei regenerativ decken. Denkbarwäre auch eine nachgeschaltete Zero-Li-quide-Discharge-Stufe, mit der insgesamtetwa 95 Prozent des Abwassers in denBetrieb zurückgeführt werden können.

Theoretisch ließe sich selbst das in der Ze-ro-Liquide-Discharge-Stufe gewonneneletzte Volumen bis zur Prozesswasserqua-lität aufbereiten. Im gängigen Brauerei-betrieb könnte es beispielsweise auch alsgereinigtes Brauchwasser einen Teil dereingesetzten Trinkwassermenge ersetzen.Hierbei bedarf es, wie bei der Regenwas-sernutzung im Haushalt, eines eigenenBrauchwassernetzes. Bei einem Neubaubesteht sicherlich mehr Spielraum als ineinem Bestandsgebäude. Und eine gene-relle Zielproblematik bleibt bestehen: Er-höht sich die Häufigkeit der Wassernut-zung, steigt zwangsläufig auch derStromverbrauch zur Aufbereitung unddem Transport.

Ohne Wasser kein GetränkWasserangebot sinkt bei zugleich steigender Nachfrage

Aufbereitung im Fokus

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10 — Welt der Milch

Welt der MilchWelt der Milch

Marktbericht der SüddeutschenButter- und Käse-Börse

vom 19.08.2020

Die vergangenen Tage waren etwaswärmer und dadurch ist die Milchan-lieferung in Deutschland regional un-terschiedlich zurückgegangen. Auchdurch die guten Absätze in der Fri-sche wurden die Mengen für einzelneProduktionsbereiche etwas knapper.

So langsam kommen die Einkäuferwieder aus dem Urlaub zurück. Es fin-den Gespräche statt, wobei die Vor-stellungen beider Parteien auseinan-der gehen und wenig Abschlüsse zu-stande kommen. Der flüssige Bereich,Magermilchkonzentrat und Industrie-sahne, haben kontinuierlich angezo-gen.

Milchpulver

Bei Magermilchpulver laufen die Ge-schäfte und Gespräche wieder an. Be-stehende Kontrakte werden gut abge-rufen. Die Verfügbarkeit von freienMengen ist begrenzt. Unsicherheitbesteht für die Zukunft, ob genügendRohstoff vorhanden ist.

Der Verkauf von Magermilchkonzen-trat bietet momentan eine Alternativezur Produktion. Ein schwacher Dollarerschwert die Geschäfte im Drittland.Verkaufsdruck besteht aktuell nochnicht. Magermilchpulver in Futtermit-telqualität wird bei stabilem Preisni-veau wenig gehandelt.

Der Marktverlauf bei Vollmilchpulverist ruhig. Süßmolkenpulver in Lebens-mittelqualität ist in ausreichenderMenge zu uneinheitlichen Preisenverfügbar. Wenig Marktaktivitätengibt es bei Futtermittelqualität.

Butter

Das Buttergeschäft mit abgepackterWare läuft saisonal gut. Die Melde-menge ist in etwa auf dem Vorwo-chenniveau. Nur passt die momenta-ne Verwertung nicht zu den aktuellen

Schnittkäse in Hannover

Milchdauerwaren, Preise netto/o. MwSt, ab Werk bzw ab Molkerei in Euro/t

Markenbutter, geformt, 250 g Euro/kg 3,46 — 3,67gute Nachfrage

Vorwoche 3,46 — 3,67

Markenbutter, lose, 25kg 3,40 — 3,45ruhig

Vorwoche 3,40 — 3,45

„Allgäuer Emmentaler“, aus Rohmilch,ab 2 kg Euro/kg 5,40 — 6,50

sehr gute NachfrageVorwoche 5,40 — 6,50

Emmentaler und Viereckhartkäse 45 % Fett i. Tr.,ab 2 kg Euro/kg 3,90 — 5,30

sehr gute Nachfrage Vorwoche 3,90 — 5,30

Vollmilchpulver26 % Fett, Sprühware, 25-kg-Säcke 2.780

Vorwoche 2.780MagermilchpulverLebensmittelqualität, Sprühware, 25-kg-Säcke 2.090

Vorwoche 2.090

Futtermittelqualität, Sprühware, lose 1.920Vorwoche 1.920

SüßmolkenpulverLebensmittelqualität, Sprühware, 25-kg-Säcke 815

Vorwoche 800

Futtermittelqualität, Sprühware, lose 650Vorwoche 650

© by Süddeutsche Butter und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)

Notierungskommission für Butter und Käse, Hannover

Gouda/Edamer (48 % / 45 % / 40 % Fett i. Tr.)

Blockware Tagespreis 2,90 — 3,10Vorwoche 2,90 — 3,10Tendenz gute Nachfrage, bei stabilen Preisen

Brotware Tagespreis 2,95 — 3,25Vorwoche 2,95 — 3,25Tendenz gute Nachfrage, bei stabilen Preisen

Butterlagebericht:

250 g-Butter geht saisonal gut inden Markt.

Käselagebericht:

Emmentaler geht sehr gut in denMarkt.

Amtliche Preisnotierungen vom 19.08.2020

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EZB-Referenzkurse*(18.08.2020)

Land Valuta 1 EURO

Dänemark DKK 7,4466Polen PLN 4,3870Schweden SEK 10,3200

TschechischeRepubilck CZK 26,134

Grossbritanien GBP 0,90375Australien AUD 1,6447China CHY 8,2407Hongkong HKD 9,2274Japan JPY 125,54Kanada CAD 1,5672Neuseeland NZD 1,8119Norwegen NOK 10,5010RussischeFörderation RUB 87,0531Schweiz CHF 1,0773Singapur SGD 1,6250VereinigteStaaten USD 1,1906* Die Euro-Referenzkurse werden auf Grundlage der täglichen Konzentration zwischen Zentralbanken ca. ab16:30 Uhr ermittelt, Montag — Freitag.

Sahnepreisen. Deswegen wird auchwenig Blockbutter gehandelt.

Emmentaler

Die Meldemenge für Allgäuer Em-mentaler ist wieder angestiegen. DieNotierung wurde belassen. Emmenta-ler und Viereckhartkäse werden imMoment sehr gut abgesetzt. Die Prei-se sind stabil.

Schnittkäse

Stabile Tendenzen im Absatz gibt esinsgesamt gesehen auf dem Schnitt-käsemarkt. Den Produzenten machendie sinkenden Anlieferungsmengenmit reduzierten Inhaltsstoffen etwas

Sorgen. Auch werden Milchmengenin bessere Verwertungsschienen um-geleitet. Dies führt zu keinem weite-

ren Bestandsaufbau in den Reifelä-gern. Verhandlungen wegen höherenPreisen werden geführt.

Brexit-Verhandlungen:

Europäische Milchindustrieruft zu Pragmatismus auf

Mit Blick auf die weitergehenden Ge-spräche zu den künftigen Beziehun-gen zwischen der Europäischen Unionund dem Vereinigten Königreich hatder Europäische Milchindustriever-band (EDA) Pragmatismus von allenBeteiligten gefordert. Bei den kom-menden Verhandlungen werde ein„beispielloser“ Pragmatismus ge-braucht, erklärte die EDA am Freitag.Die Zukunft der europäischen undbritischen Milchwirtschaft stehe aufdem Spiel. Erschütterungen könntendas wirtschaftliche und soziale Rück-grat des ländlichen Europa in Mitlei-denschaft ziehen.

Laut EDA muss ein ausgewogenes Ab-kommen erzielt werden, dass derWirtschaft und den Bürgern auf bei-den Seiten des Kanals zugutekommt.Der Binnenmarkt der EU müsse wiedie Wettbewerbsgleichheit geschütztund erhalten werden, während zu-gleich dem Vereinigten Königreichausreichend Spielraum eingeräumtwerden müsse. Weder das eine nochdas andere dürfe geopfert werden,betonte der Verband.

Nach seinen Angaben drohen bei ei-nem Scheitern der Verhandlungen si-gnifikante Verwerfungen im Handelmit Milch und Milchprodukten. Mehrals 1,2 Mio t Ware könnten gezwun-gen sein, neue Absatzmärkte zu fin-den, wenn die britischen Verbraucherdie zusätzlichen Abgaben nicht ak-zeptieren wollten. Für die 2019 ausder EU über den Kanal exportiertenKäselieferungen drohten Abgabenvon mehr als 800 Mio Euro.

Die EU und Großbritannien werdenihre Gespräche morgen fortführen.Den Anfang macht ein Arbeitsessender beiden Verhandlungsführer Mi-chel Barnier und David Frost; an-schließend sind zwei Verhandlungsta-ge angesetzt. Den Abschluss machterneut ein Treffen der Chefunterhänd-ler am Freitag. AgE

Die nächste Welt der Milch erscheint

am 3. September 2020

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