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Wem dürfen wir trauen? DIE ZEITUNGEN UND DIE MEDIENKRISE KB RUDOLF GRUPP: MUSLIME IN DEUTSCHLAND Das Interview S. 201 VERLEIHUNG DES CARL- SONNENSCHEIN-PREISES Aus dem KV S. 212 160 JAHRE ASKANIA- BURGUNDIA-BERLIN Aus dem KV S. 215 125. Jahrgang Nr. 7 AKADEMISCHE MONATSBLÄTTER Zeitschrift des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine KV SEPTEMBER 2013

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Wem dürfen wir trauen? DIE ZEITUNGEN UND

DIE MEDIENKRISE

KB RUDOLF GRUPP:MUSLIME INDEUTSCHLANDDas Interview S. 201

VERLEIHUNG DES CARL-SONNENSCHEIN-PREISES

Aus dem KV S. 212

160 JAHRE ASKANIA-BURGUNDIA-BERLIN

Aus dem KV S. 215

125. Jahrgang Nr. 7AKADEMISCHE MONATSBLÄTTER

Zeitschrift des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine KV

SEPTEM

BER 2

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eDItorIAl

Liebe Kartellbrüder, liebe Leserinnen und Leser!

Die vorliegende Ausgabe der AMbefasst sich mit einem Thema, dasgerade wieder einmal in allerMunde ist: die Zukunft des deut-schen Zeitungswesens. Da hat ge-rade der Berliner Springer-Verlagdas „Hamburger Abendblatt” unddie „Hörzu” „verramscht“, also„einen Teil seines Tafelsilbers, weiler den Glauben verloren hat, jewieder Geld mit Journalismus ver-dienen zu können“, so die bittereBilanz Raoul Löbberts in „Christ

und Welt”, jenem bescheidenen Rest des „Rheinischen Merkurs”, der mitsechs Seiten der „Zeit” beigegeben wird. Wie schon einige Bischöfe beim„Rheinischen Merkur” scheint jetzt auch Springer den Glauben an die Print-medien verloren zu haben. Kb Stefan Hans Klaesener (Arm) zeigt, welchegroße Bedeutung in der Medienkrise den Regionalzeitungen zukommt. Erweiß wovon er redet, ist er doch Chefredakteur der in Hagen erscheinenden„Westfalenpost” (WP), die sich als Heimatzeitung für Südwestfalen verstehtund zur Funke-Mediengruppe gehört, die auch die „Westdeutsche Allge-meine Zeitung” (WAZ) besitzt. Er gehört zu jenen Journalisten, die mit „ungezügelter Leidenschaft“ Zeitung machen „trotz allem“ (R. Löbbert).

Ein besonderes Kapitel in der Geschichte unser Verbandszeitschrift ist dieZeit des Ersten Weltkriegs, als sie den Glauben an den deutschen Sieg bis zu-letzt aufrecht erhalten hat und sich viele Autoren sicher waren, dass Gott aufdeutscher Seite stand und den Kriegern beistehen würde. Ein Kartellbruderweist zwar auf den Bruderkrieg unter Christen hin, zieht aber nicht die Kon-sequenzen und mahnt nicht zum Frieden wie es der damalige Papst BenediktXV. tat, der 1915 in seiner Exhortatio gegen den Krieg von einer „grauenhaf-ten Schlächterei“ (horrenda carneficina) gesprochen hat. Papst BenediktXVI., unser Kartellbruder, wollte mit seiner Namenswahl übrigens nicht nuran Benedikt von Nursia, den Vater Europas, erinnern, sondern auch an die-sen Friedenspapst.

Ferner wird in dieser Nummer der AM über die Stiftungsfeste zweier unsererStudentenvereine berichtet, die den KV seit langem mitgeprägt haben, au-ßerdem wird die Dankrede eines Carl-Sonneschein-Preisträgers wiedergege-ben. Nebenbei: Auch Carl Sonneschein, nach dem Krieg Ehrenmitglied in dreiKV-Vereinen, hat während des Weltkriegs in den AM veröffentlicht und sichu.a. für die Sache der Flamen eingesetzt. Als Redner in Belgien soll er nichtfrei von annexionistischen Anwandlungen gewesen sein. Das kann aberseine Bedeutung als Vater der Studentenseelsorge und späterer BerlinerGroßstadtapostel nicht schmälern.

In der Hoffnung, wieder interessanten Lesestoff geliefert zu haben, bleibeich

Euer

IMPRESSUM

Akademische MonatsblätterHerausgeber: Kartellverband katholischerdeutscher Studentenvereine (KV). V.i.S.d.P.: Dr. Wolfgang Löhr, c/o KV-Sekretariat.Kommissionsverlag: Verband alter KVer e.V.,KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757Marl, Hülsstr. 23, 45772 Marl, Telefon(02365) 5729020, Telefax (02365) 5729051, [email protected]: KV-Sekretariat, Anschrift wie oben. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 21.Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag,Paderborn.Die AM werden im Rahmen der Verbandszuge-hörigkeit allen Kartellangehörigen ohne be-sondere Bezugsgebühr geliefert.Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P.), Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse,August-Peter Gräff, Hans-Joachim Leciejewski,Reinhard Nixdorf, Gregor Selbach. Koordination/Satz: Nicole Eichendorf.Die Akademischen Monatsblätter erscheinenzehnmal im Jahr. Es wird gebeten, Manus-kripte an die oben genannte E-Mail-Adressezu senden.Die Redaktion setzt das Einverständnis zu et-waigen Kürzungen und redaktionellen Ände-rungen voraus. Die mit Namen versehenenBeiträge geben die Meinung des Verfassersund nicht unbedingt die der Redaktion wie-der. Die Beiträge sind grundsätzlich in ehren-amtlicher Mitarbeit geschrieben.Der Abdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet. Hinweis nach § 4 Abs.3 PD-SVD. ISSN 0002-3000;Internet-Adresse:www.kartellverband.de [email protected] Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet. Auflage: 15.000.Titelbild: © XtravaganT; fotolia.comAusgabe: 8/2013 Auslieferung: 16. Oktober 2013

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INhAlt

196 Stefan Hans Kläsener:Die Zeitungen und die Medienkrise

201 Rudolf Grupp: Muslime in Deutschland

204 Wolfgang Löhr: Die AM und der Erste Weltkrieg

203 Albert Lex: Ortszirkel Femlinde-Dortmund

210 Jörg Löbker: 150. Stiftungsfest Arminia-Bonn

Titelthema

Das Interview

125 Jahre AM

212 Tobias Utikal: Carl-Sonnenschein-Preis 2012

215 Christian Papsthart: 160. Stiftungsfest Askania-Burgundia-Berlin

217 Deniz-Philipp Kruse: Erneut zwei KVer in den Bundes-vorstand des BDSU gewählt

220 Bernhard Gondro: Zum Tod von Dr. Peter Strieder

Aus dem KV

Heiner Geißlerbeim

Pfälzer KV

212168

Ein Armine erhält den

Carl-Sonnen-schein-Preis

217

Zur Person

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Die Zeiten sind vorbei, als zum „gepfle-gen Herren” die Zeitung dazugehörte.

© INFINITY; fotolia.com

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Im Wahlkampf reiben sich die Leserinnen und Leser von Regionalzeitungenimmer wieder die Augen. Plötzlich tauchen die Kanzlerin, der Herausforderer,der prominente Bundesminister oder Fachpolitiker in ihrer Regionalzeitung auf.Ist die so bedeutend? Oder haben die einen Coup gelandet? Sonst liest man dieMerkelsteinbrückvonderleyenschäublesteinmeiers doch eher in Spiegel, Fokus,Stern, FAZ oder Süddeutscher. Oder, wenn es in eher privatem Rahmen und mitbemüht intellektuellem Anstrich einhergeht, in FAS, Zeit, Welt am Sonntag oder- horribile dictu - in der BamS.

Die Kampagnenstrategen,die auf den letzten me-tern des Wahlkampfesnoch ein paar Punktemachen wollen, müs-sen vor allem eines:

möglichst viele menschen erreichen.Und dabei möglichst glaubwürdig wir-ken. Das geht nur mit den regionalentageszeitungen. Sie haben mit weitemAbstand die höchste Glaubwürdigkeit,und sie erreichen mit weitem Abstanddie meisten menschen. Nur eben terri-torial begrenzt.

Kein mensch mit Ausnahme der Pro-fis im Werbe- und Politgeschäft weißbeispielsweise, dass das ehrenwerteStraubinger tagblatt eine deutlich hö-here Auflage hat als das handelsblatt.Niemand ahnt, dass die Verbreitung derFAZ im rhein- und ruhrgebiet ver-

schwindend gering ist, von der Süd-deutschen ganz zu schweigen. Selbst ein medienriese wie die Bild-Zeitungkommt nirgendwo in Deutschland aufmehr als zehn Prozent marktanteil. Inländlichen räumen schafft eine guteregionalzeitung dagegen locker 40 bis50 Prozent.

offenkundig ist: Die vermutetenleitmedien sind am ende publizistischeZwerge. Was die menschen wirklich er-reicht, steht dagegen in Blättern wie derSüdwestpresse in Ulm (größte ZeitungBaden-Württembergs), der hannover-schen Allgemeinen (größte ZeitungNiedersachsens, mit der SPD-medien-holding als Gesellschafter) oder derSaarbrücker Zeitung (monopolist fürein gesamtes Bundesland).Die so genannte politische Agenda be-stimmen natürlich oft andere.

WEM DÜRFEN WIR TRAUEN?

Die Zeitungen und die Medienkrise

Stefan Hans Kläsener (Arm)

VV

Stefan Hans KläsenerJahrgang 1964 und seit1984 Armine, hat amHumanistischen Burg-gymasium in Essen dasAbitur abgelegt. Der Diplom-Theologestudierte in Bonn, Jerusalem und Mün-

chen Katholische Theologie, Philosophie und Germanistik. Seine journalistische Ausbildung absolvierteer an der Journalistenschule der KatholischenKirche, dem IFP in München. Nach Volontariatund Redakteurstätigkeit in Mecklenburg fürdie Lübecker Nachrichten war er Hausmann,danach Redakteur und Redaktionsleiter beider Fuldaer Zeitung. Bei der BraunschweigerZeitung arbeite er als stellvertretender Chef-redakteur und Chefredakteur. Seit 2011 ist er Chefredakteur der in Hagen erscheinendenWestfalenpost, die zur Funke-Mediengruppein Essen gehört.

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Da spielen Berliner Blätter eine rolle,die es bundesweit in den Auflagensta-tistiken nicht einmal unter die top 50schaffen. Die viel beachtete linksalter-native taz beispielsweise liegt in derharten Auflage irgendwo zwischen Ful-daer Zeitung und Die Glocke aus demwestfälischen oelde. Selbstverständlichwird sie von Politikern und Journalis-ten ungleich mehr wahrgenommen.Dabei spielt sie in weiten teilenDeutschlands so gut wie keine rolle.

Die bodenständigen Regionalzeitungen

Die tatsächliche mediale Wirksamkeitund das selbstreferentielle Geschäftzwischen Journalisten und Politikernklaffen folglich weit auseinander. Zweiharte Währungen im Zeitungsgeschäftzeigen dies: Die Auflagen der überre-gionalen tageszeitungen sind, ziehtman Bordexemplare, Studentenabosund ähnliche Stützungsmaßnahmenab, deutlich stärker unter Druck als dieeiner bodenständigen, gut geführtenregionalzeitung, die es möglicherweiseauch noch mit einem demografisch be-sonders schwierigen Gebiet zu tun hat.Zugleich sinken die Anzeigenerlöse aufnationaler ebene ungleich dramatischerals im regionalen Geschäft. mediaagen-turen und marketingexperten schauenhalt kühl und unbestechlich darauf, wassie ein Kundenkontakt kostet. Und dasind regionalzeitungen bislang un-schlagbar, wäre es nicht so wahnsinnigmühsam, flächendeckend in regionalentiteln Anzeigen zu schalten.

Wie steht es mit der journalistischenVielfalt? Nach einem Konzentrations-prozess in den 70er und 80er Jahrenhaben in den vergangenen monatenZeitungskäufe erneut Schlagzeilen ge-macht. Auch entlassungen sind keineSeltenheit mehr, weil Quersubventio-nierungen im großen Stil selbst bei pro-

fitablen Konzernen nicht mehr möglichsind. entweder spielen die Aktionärenicht mehr mit, oder die anstehendenInvestitionen in digitale Verbreitungs-wege fordern einsparungen an andererStelle.

Die zunehmende digitale Nutzungjournalistischer Inhalte ist die große -und ab und an bereits enttäuschte -hoffnung der Verlage. Denn wer vonZeitungskrise spricht, muss differenzie-ren: In der Krise ist das erlösmodell derZeitungen, weil immer weniger men-schen da sind, die Zeitungen abonnie-ren könnten, und es zugleich immerweniger tun. Die Nachfrage nach denjournalistischen Inhalten ist aber unge-

brochen. ein Artikel aus dem Sauer-land, der in Print, im Internet sowie inder App für den tablet-Computer er-scheint und dazu noch in den sozialenNetzwerken gepostet wird, findet mehrleser als je zuvor in der Zeitungsge-schichte. Bislang bezahlt aber allein derZeitungsabonnent dafür.

Wie steht es nun mit der journalisti-schen Qualität? hier hilft heilsam dieerinnerung. Noch in den 70er und80er Jahren gab es zwei, drei Großme-dien, die die politische Agenda für diegesamte Woche festlegten. Das warender Spiegel, ab und an der Stern unddas eine oder andere Polit-magazin imFernsehen. Damit ist unwiderruflich

VV

Die Statistik zeigt eineZeitreihe zur Entwick-

lung der verkauftenAuflage der Tageszei-

tungen in Deutsch-land. Im Jahr 1991

hatten die Tageszei-tungen eine tägliche

Auflage von rund27,3 Millionen Exem-plaren. 20 Jahre spä-ter lag die verkaufteAuflage bei weniger

als 19 MillionenExemplaren.

Immer noch sind Zeitungslektüre und einTässchen Kaffee ein besonderer Genuss,

nicht nur für die ältere Generation.

© Statista / Quelle: BDZV

© Marco2811; fotolia.com

Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2012 (in Millionen Exemplaren)

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Schluss. Wenn sich Kollegen überregio-naler Blätter als Großjournalisten auf-spielen, weil es beispielsweise dochnicht sein könne, dass die FAZ keinengarantierten Sitzplatz für den NSU-Prozess im münchner landgericht be-kommt, dann ernten sie heute mildeslächeln. Die oberhessische Presse inmarburg war so nett, der FAZ den Sitz-platz zu überlassen, der dann übrigenshäufig leer blieb.

Die Zeitungskrise ist nicht zu leugnen

Das soll heißen: Die politische Bericht-erstattung ist heute vielfältiger und weniger anfällig für ideologische Beein-flussung. Sie ist vor allem viel besser

kontrollierbar. Wenn ein Korrespon-dent einen Sachverhalt falsch oder ten-denziös schildert, dann bekommt erbinnen weniger Stunden aus den sozia-len Netzwerken, aber auch von Journa-listenkollegen so viel Gegenwind, dasssich die Dinge von alleine wieder ge-rade rücken. Das führt übrigens zu demeindruck, die medien insgesamt seienmainstreamiger geworden. Der ein-druck ist nicht falsch, hat aber damit zutun, dass es keine leitmedien mehrgibt, die einfach irgendetwas in dieWelt setzen können.

Dann gibt es also gar keine Zeitungs-krise? Das ist leider nicht der Fall. Dieeigentliche Bedrohung für die Demo-

kratie, die ohne unabhängige, sich wirt-schaftlich selbst ernährende mediennicht leben kann, kommt aus der Flä-che. es gibt heute landstriche, die sodünn besiedelt und wirtschaftlich soschwach sind, dass sie eine unabhängigelokalzeitung kaum noch finanzieren.Die journalistischen Kosten machendabei nur ein Viertel bis ein Drittel aus:Ungleich höher liegt der Aufwand fürDruck und Vertrieb. ohne lohndru-ckereien und Vertriebskooperationenmit regionalen Zeitungen wären über-regionale Zeitungen im übrigens längstunbezahlbar.

Viele Journalisten und Verlagsmana-ger setzen daher alles auf die Karte VV

Immer noch sind Zeitungslektüre und einTässchen Kaffee ein besonderer Genuss,

nicht nur für die ältere Generation.

Der Rückgang der Tageszeitungen in Deutschland ist noch nicht beendet.

© Statista / Quelle: IBD

ZV, KEK

© Robert Kreschke; fotolia.com

Anzahl der Tageszeitungen in Deutschland

Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland von 1991 bis 2012 (in Millionen Exemplaren)

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Crossmedia. In der tat sind digitale Ver-triebskanäle unschlagbar, was die Kostender Weiterverbreitung angeht. Sie sindauch hochattraktiv für eine Ausweitungdes Kundenstammes. Inhalte der West-falenpost werden beispielsweise mit gro-ßem Fleiß von Sauerländern gelesen, diees irgendwohin in die Welt verschlagenhat. Die Frage für die Zukunft eines un-bestechlichen, weil wirtschaftlich unab-ängigen Journalismus wird aber sein, obdie leser auch für digital verbreiteteNachrichten, Kommentare, reportagenund Interviews zu zahlen bereit sind.erste Versuche von so genannten Be-zahlschranken im Internet, die mehroder minder komfortable Zahlungswei-sen anbieten, stimmen bedingt hoff-nungsfroh. ob sie aber jemals die Vertriebserlöse erreichen, die die treueStammklientel der tageszeitungen überihr Abonnement den Verlagen einspielt,darf man bezweifeln.

Der Kunde entscheidetAm ende entscheidet also wie in jedemmarkt der Kunde. er muss selbst wäh-len, wem er traut. Wer glaubt, dass ersich mit dem Zusammengoogeln vonkostenlosen Informationen ausreichendinformiert, um ein mündiger und ent-scheidungsfähiger Staatsbürger undWähler zu sein, der gleicht einem ein-käufer im Supermarkt, der wahllos zurbilligsten Ware greift. Und sich nachhervon Unappetitlichem undefinierbaren

Inhalts ernährt. Satt mag er ja werden,aber zu welchem Preis?

Die Politik zeigt bereits waches Inte-resse, die wirtschaftliche Not mancherjournalistischer Produkte für sich zu nut-zen. Der Sirenengesang der wohlmei-nenden Staatssekretäre lautet: steuerfi-nanzierte Unterstützung. Das ist in vie-len europäischen ländern wie Frankreichund Österreich längst Usus. es ist für dasSelbstverständnis von Journalisten mitherzblut aber verheerend. Gute Gründeführten dazu, in Deutschland ein gebüh-renfinanziertes System von rundfunkund Fernsehanstalten aufzubauen. Dasgleiche nun für tageszeitungsmarkenvorzusehen, wäre aber das ende des un-abhängigen Journalismus. Jedwede staat-liche Subvention von geistigen Inhaltenführt zur staatlichen Beeinflussung die-ser Inhalte. Wer anderes erwartet, kenntdie mechanismen nicht, mit denen Poli-tiker in die Öffentlichkeit drängen. Soschön es ist, wenn Spitzenpolitiker ihrerregionalzeitung einen Besuch abstatten:es sollte nicht der heimliche Arbeitgeberam tisch sitzen, um sich interviewen zulassen. VV

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Kaum Veränderung beim Leseverhalten: Im Jahr 2009 stimmten zwei Prozent weniger Be-fragte der Aussage: „Ich verstehe und behalte Dinge besser, die ich gelesen und nicht nur imFernsehen gesehen habe” zu als im Jahr 2005.

In der Zeitung wird aus dem Buchstabensalat der geordnete Satz.

© Statista / Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach

© Jörg Lantelme; fotolia.com

Ich verstehe und behalte Dinge besser, die ich gelesen und nicht nur im Fernsehen gesehen habe

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DAS INterVIeW

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EINE KONTROVERSE DISKUSSION

Muslime in DeutschlandDer Islam ist mit 1,3 Milliarden eine Weltreligion. Zwischen vier und fünf Prozent der deutschen Bevölkerung bekennen sich inzwischen zu dieser Konfession.

Vor einigen Monaten gab es in den Aka-demischen Monatsblättern eine kontro-verse Diskussion über die Muslime inunserem Land; ich komme darauf zurück.Doch zunächst die nicht mehr unbekannteFrage: Gehören Muslime zu Deutschland?Grupp Sie leben hier und gehören des-halb zu Deutschland. Für den Zustandder muslimischen Gemeinden inDeutschland wird man das aber nochnicht sagen können. Sie sind gespaltenund werden vielfach von ihren jeweili-gen Nationen theologisch gesteuert. Inden moscheen unterrichten oft impor-tierte Imame, die nach Weisung ihrerheimatländer lehren. Das ist kein be-friedigendes Bild. Die muslime gehö-ren mit ihrer religion erst dann ganzzu Deutschland, wenn wir hier ausge-bildete Imame haben und es einenstaatlich organisierten religionsunter-richt gibt.

Du engagierst Dich in dem Christlich-Muslimischen Dialog. Warum geradedort?Grupp Weil ich denke, dass der Islameine Weltreligion mit 1,3 milliardenGläubigen ist, von denen vier millio-nen bei uns in Deutschland leben.Damit müssen wir uns auch als Chris-ten beschäftigen.

Was haben wir uns unter diesem Dialogvorzustellen und wer gehört im Wesent-lichen noch dazu?Grupp Ich bin in Bonn und in Kö-nigswinter an drei Dialogkreisen betei-ligt. hier treffen sich Christen undmuslime zu Gesprächen über die reli-

gion, aber auch zu Gesprächen überunsere Gesellschaft und zu gemeinsa-men Festen. Wir erwarten auch vonden muslimen Interesse an unsererchristlichen religion und an guterNachbarschaft.

Du sprichst Dich dafür aus, die Entwick-lung einer transparenten muslimischenTheologie positiv zu begleiten. Was istdarunter zu verstehen?Grupp Wir können uns auch als KV-Verband dafür einsetzen, dass die mus-limischen eologen und religions-lehrer hier in Deutschland ausgebildetwerden. Ich engagiere mich dafür imrahmen meiner möglichkeiten. Ichbin z.B. an ringvorlesungen der Uni-versität osnabrück beteiligt und werbein Diskussionen und Veröffentlichun-gen.

Viele werden das Wort von Prof. Korchideaus Münster, den Du zitierst, als Provoka-tion empfinden, der Islam sei Barmherzig-keit.Grupp Wir dürfen den Islam nichtgleichsetzen mit den Fundamentalis-ten, die ihre religion politisch instru-mentalisieren wollen. Sie orientierensich an einem muslimisch organisier-ten religiösen Gemeinwesen, wie esnach der Vertreibung der muslime ausmekka im 7. Jahrhundert im Zu-fluchtsort medina entstanden ist. Ko-rantexte über damalige kriegerischeAuseinandersetzungen, die öffentlicheordnung in medina oder das damaligeFrauenbild müssen heute historischeingeordnet werden. Korchide, der in

münster eologen ausbildet, tut dies.In seinem Buch „Islam ist Barmherzig-keit“ beleuchtet er den Koran als reli-giöse Botschaft für die heutige Zeit.Vieles klingt für Christen sehr ver-traut. Vieles stammt aus den in mekkaverkündeten Suren.

Es gibt eine Gewaltbereitschaft von Mus-limen in Deutschland. Hast Du Verständ-nis, wenn viele unserer Bürger Angsthaben?Grupp Ich verstehe diese Ängste, mussaber von einem akademischen Verbanderwarten, dass er differenziert. er musszur Kenntnis nehmen, dass etwa einProzent der in Deutschland lebendenmuslime fundamentalistisch denkt.Nur ein kleiner teil davon ist gewalt-bereit. Das ist immer noch viel zu viel.Aber alle anderen muslime in diesentopf zu werfen, wäre schlicht falsch.

Du lehnst sehr deutlich die Auslegung desKorans durch die Fundamentalisten ab. Gibt es denn eine zeitbetonte Auslegungdes Korans?Grupp Nochmals. Die (wenigen) Ge-walttexte sind im historischen Kontextzu sehen. Diese zeitbezogene Ausle-gung gibt es in vielen theologischenSchriften und auch an den Universitä-ten. mein eindruck ist allerdings, dassdas historische Denken für die christli-che eologie noch selbstverständli-cher ist. Kein Vernünftiger würde wohlPassagen aus den Paulusbriefen, dieFrauen zur Unterordnung und zumGehorsam gegenüber ihren männernaufrufen, unbesehen in die Jetztzeit

Kb Rudolf Grupp (Rbg)

VV

INTERVIEW MIT Kb RUDOLF GRUPP (Rbg)

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DAS INterVIeW / AUS Dem KV

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übertragen.

In vielen islamistischen Ländern gibt es Gewalt und rückständige Strukturen. Wäre es nicht Aufgabe der liberalen Mus-lime, diese Verhältnisse deutlich zu kriti-sieren?Grupp es gibt regelmäßige Presseerklä-rungen, in denen sich die muslime inihrer Überzahl von Gewalt distanzieren.Viele medien nehmen das aber nichtausreichend zur Kenntnis. Du hast abermit Deiner Frage recht. Wir solltenimmer wieder an die muslimischen or-ganisationen appellieren: Schafft Klar-heit. Distanziert euch. Sagt, dass jedeGewalt ein Anschlag nicht nur auf un-

sere Gesellschaft ist, sondern auch aufdie religion des Islam. Auch wir selbstsollten dies immer wieder in aller Deut-lichkeit sagen.

Du bist nach einem Vortrag und einer Dis-kussion über den Islam aus Deinem Ortszir-kel „Drachenloch“ in Bad Honnefausgetreten. Was ist dort passiert?Grupp Für uns KVer sollte das II. Vati-kanische Konzil die Basis unseres han-delns und Denkens sein. Das Vatica-num fordert uns auf, in der Diskussionmit und über andere religionen die Ge-meinsamkeiten zu suchen, nicht dastrennende. Dafür gab es in meinemKV-Umfeld zu wenig Verständnis.

Wir KVer sollten friedensstiftende Ak-tionen unterstützen und den respektvor friedlichen Gläubigen einer anderenreligion. Dafür werbe ich. es gibt dazuauch im Koran einen text, den wir an-nehmen könnten. er lautet in etwa:Wenn Gott gewollt hätte, hätte er unsalle zu einer einzigen religiösen Ge-meinschaft gemacht. er hat es abernicht getan. Deshalb wetteifert mitein-ander um die guten Dinge. Am endeder tage wird Gott uns über alles auf-klären, worüber wir auf der erde uneinswaren. ‹‹

Das Interview führte Kb Michael Kotulla.

65 JAHRE KV-ORTSZIRKEL „ÄÖLSKE-POTT”

Vorbildliche Pressearbeit

Quelle: Ahlener Tageblatt

Quelle: Ahlener Volkszeitung

© Voss Loermann

v.l.: KbKb Hans Schoppmeyer, Adolf Brast, Weihbischof em. Friedrich Oster-mann sowie Ulrich Loermann und Alfred Thiemann

VV

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AUS Dem KV

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65 JAHRE KV-ORTSZIRKEL „ÄÖLSKE-POTT”

Vorbildliche Pressearbeit

Unser erstes Ziel war die Bischofs-stadt Speyer, wo wir zunächst die

zweistündige „Jubiläumsstadtführung2000 Jahre Speyer“ hatten. Wir erlebteneine sehr lebendige Bischofsstadt, einstherrschaftliches Zentrum des heiligenrömischen reiches Deutscher Nation,mit prachtvollen Bauwerken unter-schiedlicher epochen, romantischen Gas-sen und belebten Plätzen. Der drei-schiffige Kaiserdom, ein hauptwerk ro-manischer Baukunst, ist mit seiner un-verändert erhalten gebliebenen großarti-gen Krypta Grabstätte salischer, staufi-scher und habsburgischer herrscher. erverdankt seine entstehung dem salischenKaiser Konrad II. Der bedeutendste Kir-chenbau der romanischen epoche wurde1981 in die liste der UNeSCo-Welter-bestätten aufgenommen. Im mittelalter-lichen Judenhof haben sich die ruine derSynagoge und das ritualbad mit einge-bautem Badeschacht in etwa zehn metertiefe erhalten. Gute Übernachtung fan-den wir in dem in der Nähe des Domesgelegenen hotel Domhof, wo von 1529bis 1688 das reichskammergericht, dasoberste Gericht des heiligen römischenreiches Deutscher Nation, seinen Sitzhatte.

Nibelungenstadt WormsAm nächsten tag führte uns die reisezur Nibelungenstadt Worms. Dank derguten Führung „Zu Fuß durch zweiJahrtausende“ hatten wir ausreichendGelegenheit, uns die vielen großartigenmonumente näher anzuschauen. DerKaiserdom St. Peter, erbaut 1130 bis1181, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser romanik und heute eine ka-tholische Pfarrkirche, die 1925 durch

den Papst zur „Basilica mi-nor“ erhoben wurde. lutherzu ehren wurde in Wormsmit dem lutherdenkmal dasgrößte reformations-Denk-mal der Welt erbaut. In einem Zentrum jüdischerKultur findet sich heutenoch die romanische Syna-goge. Die letzte Station un-seres rundganges war derälteste jüdische Friedhof eu-ropas mit circa 2.000 Grä-bern. Nach der rückkehr inSpeyer hatten wir noch Ge-legenheit, uns u.a. das um-fangreiche technische mu-seum oder das historische museum an-zuschauen. Am Abend trafen wir uns imInnenhof des ratskellers zum gemeinsa-men Abendessen

Am letzten tag erlebten wir ein Fest-hochamt im Bischofsdom, in dem vier

Prieser gleichzeitig ihr silbernes Priester-jubiläum feierten. Am Nachmittag tra-ten wir die rückreise an und manchfröhliches Studentenlied begleitete unsauf dem heimweg.

Albert Lex (Car, Sbg)

Die Teilnehmer vor dem Kaiserdom zu Worms

VV

ORTSZIRKEL „FEMLINDE” ZU DORTMUND

Im Ortszirkel wird ein DIN A5 Blatt sorgfältig aufbe-wahrt. Sein Inhalt lautet: Am vorigen Donnerstag hat sich hierselbst ein Philis-terzirkel der katholischen Studentenvereine unterdem Namen Vehmlinde konstituiert. Der Philister-abend ist jeden zweiten Donnerstag im Monat bis aufweiteres bei Berghoff (Rheinische Straße). DiejenigenHerren, die teilzunehmen gedenken, werden gebe-ten, ihre werten Namen hier folgen zu lassen: Eingetragen finden sich folgende Namen: D. Bickhoff; Rud. Weber; Steimann; Dr Bick; Werth;Jos. Kattol; Dm Kemper; Ellerbeck; Spanke. Ein kleinerer Zettel trägt den Text: Gründung des Philisterzirkels Femlinde am 2. September 1893. Steimann Seit 1914 treffen sich KVer an jedem Donnerstag zumStammtisch, der seit einigen Jahren - Berghoff fielden Bomben des Krieges zum Opfer - im Hotel Drees(Hohe Straße) stattfindet.

Zeichnung von Frau GertiWiethaup für das Stamm-

tischbuch

Die zehnte mehrtägige Reise des DortmunderKV-Ortszirkels „Femlinde” führte mit 16 Teilneh-mern vom 21. bis 23. Juni 2013 nach Speyer undWorms.

KV-ORTSZIKEL „FEMLINDE” ZU DORTMUND UNTERWEGS

Romanische Baukunst im Blick

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Burschen heraus!einen monat nach Aus-bruch des ersten Welt-kriegs verfasst der Chef-redakteur der Am Karlhoeber (Frk, Bsg, Pal, e d

Sv, Nss, mv-rd, Wf, Arm) einen leitar-tikel, der die Überschrift „Gott mit uns“trägt. Darin wird der Krieg als „ein

furchtbares, eisernes Wort“ charakteri-siert, das „die Welt erschüttert“ habe.Auch wird die „bange Angst“ erwähnt,„was werden solle, wenn einmal dieKriegsfackel Städte und länder entzün-det, wenn der eherne Schritt der feld-marschmäßigen regimenter durch dieStraßen dröhnt und wenn in der hitzigenFeldschlacht die Schlünde der mörser

und Kanonen Untergang und Verderbenspeien.“ hier schreibt offensichtlich einPoet, so muss man denken, der dieSchrecken des Krieges kennt und davorwarnen wird. Doch weit gefehlt. hoeberzeigt sich von der „Notwendigkeit“ desKrieges überzeugt, ohne das jedoch ge-nauer zu begründen. Schließlich erinnerter an die dritte Strophe des Studenten-

Wolfgang Löhr (Arm, Car-F, Ru-Ke, E d Un, Gro-Lu, Car)

IM MAINSTREAM DER ZEIT

Von Kriegsbegeisterung,den Schrecken desKrieges und toten Kriegern

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Bereits in der Aprilausgabe der AM 2013 wurde auf die Änderung des Konzepts unse-res Verbandsorgans nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs hingewiesen. War es bisdahin weitgehend unpolitisch geblieben, so änderte sich das schlagartig mit dem Heft11/12 des Jahrgangs 26, das am 25. September 1914 mit der Post ausgeliefert wurde.Auf dem Titelblatt erschienen die Namen der ersten 15 „im Kampfe für das Vater-land“ gefallenen Kartellbrüder. Zu Ende des Kriegs war ihre Zahl auf 860 (bei etwa9.300 Mitgliedern) angewachsen, überwiegend Aktive.

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lieds „Burschen heraus“ mit der Auffor-derung „Wenn es gilt fürs Vaterland,treu die Klingen dann zur hand!“ Dasist für ihn das Gebot der Stunde: KVereilt zu den Waffen. mit dem hinweisauf dieses lied steht er in einer längerzurückliegenden tradition, denn schonbeim deutsch-französischen Krieg 1870/1871 hatte es herhalten müssen. Dass esseit 1930 vom NS-Studentenbund, dersein Publikationsorgan so nannte, miss-braucht wurde, konnte er damals nichtahnen. Wir KVer singen die letzte Stro-phe schon lange nicht mehr.

Gott mit unsBei der mobilmachung war es hoeber,so schreibt er, „als wenn das ganze Volkim gleichen Schritt und tritt der ein-tracht und der Vaterlandsliebe an denGrenzwall zöge.“ Die „ruhmreichen Sie-

ge“ der „braven Soldaten“ erfüllten ihnmit Stolz, und er sinnt „dem edlen,schreckenden Gedanken nach, Deinernicht wert zu sein, mein Vaterland!“Damit zitiert er unerwähnt aus FriedrichWilhelm Klopstocks Gedicht „mein Vaterland“, ohne aber seinen wirklichenSinn zu erfassen. Den Krieg nennt erjetzt wieder nachdenklich „männermor-dend“ und gesteht ein, dass dieser denKV „schon schwer heimgesucht“ habe.„einundzwanzig seiner mitglieder“ sei-en bereits getreu den Prinzipien „aufdem Felde der ehre gefallen.“ Das ent-spräche jedoch dem Willen Gottes, der„kein Warum“ kenne. Womit dieseFrage als unzulässig deklariert wird. Ab-schließend bescheinigt der Autor den„deutschen heeren“ einen „gewaltigen,heldenhaften Willen zu siegen und nurzu siegen.“ Sie vertrauten Gott, „dem

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1914Die erste Ausgabe der AM zu Be-ginn des Krieges nennt die 15 be-reits gefallenen Kartellbrüder. Schließlich waren es 860.

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lenker der Schlachten und dem hortdes rechts.“ Nach hoeber sind die deut-schen Soldaten mit dem ruf „Gott mituns“ hinausgezogen. er weiß, dass diesder Wahlspruch des preußischen Kö-nigshauses ist, der auch auf den Koppel-schlössern der Soldaten steht. Dieserruf, so schließt er, bleibe „auch ferner“das Gebet der KVer.

Gott als SchlachtenlenkerDamit wird Gott als Schlachtenlenker„nationalisiert“ und für die deutscheKriegsseite vereinnahmt, wie es StephanFuchs in seiner Arbeit „Vom Segen desKrieges“ (2004) zutreffend formulierthat. Der Krieg erhält eine sakrale Weiheund mutiert zum „heiligen Krieg“. Aus-geklammert bleibt, dass die andere Seite

sich ebenso auf Gott berufen konnteund dies auch tat. Französische katholi-sche Intellektuelle etwa sahen im Kriegeinen Kreuzzug gegen die Feinde Gottes,und der Pariser Generalvikar und spätereKardinal (ab 1935) Alfred Baudrillartsah in dem Krieg in seinem 1915 publi-zierten Buch „la Guerre Allemande et le Catholicisme“, das zugleich auch in deutscher Sprache erschien, einenKampf des protestantischen Deutsch-lands gegen das katholische Frankreich.mit dieser Anklage gegen die Deutschensetzte sich der halberstädter KaplanWilhelm hunstiger (Frk) in seinem Auf-satz „Der Weltkrieg und die Weltkirche“in den Am 1915 auseinander. NachBaudrillart, so schrieb hunstiger, führe

Deutschland den Krieg, „um in Frank-reich, der treuesten tochter der katholi-schen Kirche, dieser selbst den todesstoßzu geben. Der protestantische deutscheKaiser (habe es) auf die Vernichtung derkatholischen Dome und der katholi-schen Völker, ja der Kirche selbst abge-sehen.“ Diese these weist hunstiger mitentschiedenheit zurück. richtig be-merkt er, dass es sich nicht um einen religions- sondern um einen Wirt-schaftskrieg handle.

ein Jahr später griff hoeber erneut indie Debatte um Baudrillart ein und be-zeichnete die Schrift als „fälschlich undfrivol.“ Noch am rande: Der germano-phobe Baudrillart bekannte sich nachder deutschen Besetzung Frankreichs imZweiten Weltkrieg auf Grund seines de-zidierten Antibolschewismus zur Kolla-boration.

Im Mainstream der Zeithoeber stand mit seiner eingangs er-wähnten Kriegsbegeisterung ganz immainstream seiner Zeit und schloss sichmit seiner Berufung auf Gott den Wor-ten Wilhelms II. an, der am 6. August1914 in seiner rede an das deutscheVolk ausgerufen hatte: „Vorwärts mitGott, der mit uns sein wird, wie er es mit den Vätern war.“

Schon am 31. Juli hatte der Kaiser ineiner Ansprache an das Volk, die Deut-schen Gott empfohlen und sie aufgefor-dert: „Geht in die Kirchen, kniet niedervor Gott und bittet ihn um hilfe fürunser braves heer.“ Wilhelm II., der imlaufe seiner regierungszeit einiges anSympathie eingebüßt hatte, war es beiAusbruch des Krieges plötzlich gelun-gen, „gegenüber seinem Volk ideal dieVorstellung von dem herrscher“ zu ver-körpern, dem man einen Verteidigungs-krieg aufgezwungen hatte“ (John C. G.röhl). So sah ihn auch hoeber.

Römer 8, 31: „Wenn Gott mit uns, wer ist wider uns?“

ein weiterer leitartikel zum Krieg er-schien in den Am 1915. Dabei handeltes sich um die Wiedergabe einer am 9. August 1915, also acht tage nachKriegsausbruch gehaltenen Predigt deshöchster Pfarrers ludwig hensler(Gm). Sie wurde nicht nur in unsererVerbandszeitschrift abgedruckt, sondernals Sonderdruck in einer Auflage von44.000 exemplaren verbreitet, wodurchsie einer offiziellen Stellungnahme des

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1915Die hohen Verluste unter dendeutschen Soldaten spiegelt sich auch in den AM wieder.

Alfred Henri Marie Kardinal Baudrillart (* 6.1.1859, † 19.5.1942) war Weihbischof im Erzbis-tum Paris und schrieb zu Beginn 1915 ein viel beach-

tetes Buch über die deutschen Kriegsabsichten.

Kaiser Wilhelm II. war es zu Beginn des Krieges gelungen, über den Parteien zu stehen.

Quelle: w

ikipedia Quelle: w

ikipedia

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Verbandes gleichkam. Als Überschriftwählt der Verfasser den Satz des hl. Pau-lus „Wenn Gott mit uns, wer ist wideruns?“ und greift damit einen Gedankenhoebers im ersten leitartikel wieder auf.

Nach hensler ist Deutschland amKrieg unschuldig. Der Feind hat „dieBrandfackel ins deutsche haus“ ge-schleudert. Damit ist „ein furchtbaresUnglück“ über Deutschland hereinge-brochen.

Der Prediger geht mit seinem Vater-land zunächst hart ins Gericht. Deutsch-land habe mit Gottes „ehebrecherischertochter Frankreich“ gebuhlt, den „Gal-liern alles nachgemacht“, was Gott „einGreuel“ sein müsse. „Wäre es nicht rich-tiger gewesen, die deutschen männerhätten ihren ausgeschämten (!) Frauenund töchtern die schamlosen französi-schen moden vom leibe gerissen, die Pa-riser lappen, womit sie ihren leib undihre lüsternheit zur Schau“ trügen. „Daswäre eine patriotische tat gewesen.“ Dasmuss man nicht weiter kommentieren.

Für hensler besteht also ein Kausalne-xus zwischen den Sünden der Deutschenund dem Krieg, der eine verdiente StrafeGottes darstellt. Doch die „heilige Vater-landsliebe“ zeige, dass „wir nicht schlechtsind.“ Am 5. August habe das ganzedeutsche Volk „auf Wunsch des Kai-sers… auf den Knien gelegen.“ Als Fein-de werden das Serbentum, russland,Frankreich und england genannt, die esnicht gewagt hätten, „uns allein anzu-greifen“. Sie seien „wie eine meute wilderhunde über uns“ hergefallen. henslersetzt seine hoffnung auf das deutscheheer und spricht von einem Kampf „füreine gerechte und heilige Sache.“ Dannfährt er fort: „Was unsere Feinde zusam-menführt, das ist der haß wider uns, wasuns das Schwert in die Faust gedrückthat, das ist die liebe für Kaiser undreich. Und deshalb muss auch der liebeGott… auf unserer Seite sein.“ Und alswenn dies noch nicht genug wäre,spricht er von einem „Dreibund“, der ausdem deutschen Volk, „unseren wackerenösterreichischen Waffenbrüdern und un-serem lieben herrgott im himmel“ be-stehe. Das ist erstaunlich: Der Dreibundaus Deutschland, Österreich-Ungarnund Italien existierte ja noch, war aberfreilich de facto bereits obsolet. So er-setzte der Prediger Italien durch Gott,ein wahrhaft mächtigerer Verbündeter.Sieht man einmal von der allzu einfachen

Begründung des Krieges (Strafe für Sün-den) ab, so wird er wie bei hoeber sa-kralisiert. er ist eine „heilige Sache“. Aufdas christliche Friedensgebot wird nichteingegangen.

Benedikt XV.Das versucht Wilhelm hunstiger in demoben erwähnten Beitrag und stellt Bene-dikt XV. vor, der am 3. September 1914zum neuen Pontifex gewählt worden war

und schon während des Konklaves zumFrieden aufgerufen hatte. radio Vatikannannte ihn neulich trefflich einen „Frie-densmahner unter Kanonendonner“,und Papst Benedikt XVI., unser Kartell-bruder, hat sich bei seiner Namenswahlnicht nur auf den hl. Benedikt von Nur-sia, sondern auch auf ihn bezogen, „derden ersten Weltkrieg als ein ‚unnötigesBlutbad’… verurteilte und sich dafüreinsetzte, dass die übergeordneten Grün-de für den Frieden von allen erkanntwürden“, so die Friedensbotschaft Bene-dikts XVI. von 2006.

hunstiger betont in seinem Beitragunmissverständlich, die Kirche wolle„der Welt den Frieden bringen, nicht dasSchwert, sie (predige) liebe, aber keinenhaß“. Deshalb sei der Papst „aufs tiefsteergriffen von dem grausamen Bruder-mord unter den christlichen Völkern.“Als „Vater der Christenheit“ habe er sich„als der wahrhaft Neutrale, als der bestehort und Vermittler des Friedens“ er-wiesen. Aber statt nun wie der Papst zum

Frieden aufzurufen, ist hunstiger davonüberzeugt, dass es zu einem militärischenSieg Deutschlands und Österreichs dankGottes hilfe kommen werde. Das be-gründet er so: Beide ständen als Boll-werke gegen die Gefahr, dass die russen„Konstantinopel zu einem zweiten rom“machten und die „atheistische“ französi-sche regierung im katholischen elsassund im „blühenden rheinland“ ihre„kirchenfeindlichen Gesetze“ zur Gel-tung brächten. Das ist die Argumenta-tion Baudrillarts mit umgekehrten Vor-zeichen. Übrigens interessant, dass huns-tiger von einer Annektion des rhein-lands durch Frankreich nach gewonne-nem Krieg ausging.

hunstigers Aufsatz hebt sich dennochwohltuend von dem Weihnachtsgruß anPapst Benedikt XV. ab, den der Gymna-sialdirektor Felix Brüll (Gm) 1914 zu Pa-pier gebracht hatte. Darin stellt er dasfriedliebende Deutschland den barbari-schen Feinden entgegen. Ihren „wildenAngriffskrieg“ habe man aufhalten kön-nen.

Hindenburgverehrung, Distanz zu Bismarck

Der heros des Krieges ist für viele Auto-ren, die sich in den Am zu Wort melden,der General Paul von hindenburg.„hindenburg ist uns Deutschen zu ei-nem Nationalhelden geworden, dessenName in der ganzen Welt mit Staunenund ehrfurcht genannt wird, und vordessen Schwert unsere Feinde erzittern“,schreibt etwa Franz Josef Kleinsorg (Blt,rh-F) 1916. Auch ein Nicht-KVer, derleipziger literaturwissenschaftler ottolerche, darf 1916 schreiben, hinden-burg verbinde „mit höchster Genialitätein festes Gottvertrauen.“ er habe „dieScharen des nordischen Pharaos (= rus-sischer Zar) „in die masurischen Sümpfe,gleichsam, in ein rotes meer, versenkt.“In der „morgenrot“ genannten Feldgabe,welche die unter Waffen stehenden KVererhielten, wird ferner hindenburgs „hel-dentugend“ herausgestellt, und der eh-rendomherr der Diözese ermland Jo-hannes tietz (Wm) veröffentlicht 1915in den Am in lateinischer Sprache einsechsstrophiges lied mit der Überschrift„hindenburg, liberator Borussiae“ (hin-denburg, der Befreier Preußens). esschließt mit der Bitte an Gott, dies hin-denburg, „unserem Beschützer“, im him-mel zu entgelten („Praemia coeli“).

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Benedikt Benedikt XV. (als Giacomo della Chiesa; * 21.11.1854,

† 22.01.1922) war Papst von 1914 bis 1922 und mahnte vergeblich, den Krieg einzustellen.

Quelle: w

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Unübersehbar ist hingegen die Zu-rückhaltung der KVer bei der sonst üb-lichen lobpreisung Bismarcks als demreichsgründer. hier sind die Am „sach-licher und differenzierter“ (S. Fuchs) alsetwa die „Academia“ des CV. Beim KVwirken noch die erinnerungen an denKulturkampf nach.

RechtfertigungenGelegentlich suchen Autoren in denAm nach rechtfertigungen etwa für denAngriffskrieg und den U-Boot-Krieg.Aber das sind einzelstimmen. etwas an-ders liegt der Fall bei der erörterung derVerletzung der belgischen Neutralität.Dazu schreibt 1916 der Nicht-KVerhans Stüwer aus mönchengladbacheinen längeren Artikel. er behauptet,„Brüsseler Archivfunde“ hätten gezeigt,„daß die rücksicht auf seine völker-rechtliche Ausnahmestellung“ den bel-gischen Staat nicht gehindert habe, „mitFrankreich und england einen gegendas deutsche reich gerichteten, demWesen der Neutralität hohnsprechendenhandel einzugehen.“ Belgien habe „sichzu einem Überfall verschworen.“Deutschland sei dem zuvorgekommen.Wie der Autor lebte zu diesem Zeit-punkt auch Carl Sonnschein in mön-chengladbach. ob er ebenso dachte, seidahingestellt. er betätigte sich jedenfallsals Aktivist in der flämischen Bewegungund kam auch in den Am schon 1915zu Wort. Darin schildert er wie die flä-mischen Provinzen vom „französischenWesen und der französischen Sprache“beherrscht würden. „mit der französi-schen Sprache“ seien „französischesempfinden und französische Gesinnungins flämische Volk“ gedrungen. „Aufdiesem Boden“, so meint er, habe „eineSchmarotzerpflanze“ gedeihen können,die sich „in dem zerrissenen Gemäuerder flämischen Burg“ eingenistet habe.„Diese Schmarotzerpflanze“ sei „die flä-misch-französische Zwitterkultur“. Da-gegen setze sich die von Sonnenscheinunterstützte flämische Bewegung ein.

Auf die Verletzung der belgischenNeutralität geht Sonnenschein ebensowenig eindeutig ein, wie auf die Zu-kunft des belgischen Staates. „Die ger-manische Seele dieses landes mußeinmal nach langen Kämpfen den Wegzu ihrer heimat finden“, schließt er viel-sagend. Sonnenschein soll aber auf sei-nen Vortragsreisen durch das besetzte

Belgien „seine patriotische Unterstüt-zung der deutschen Annexions- bzw. Assoziationsbestrebungen deutlich zuerkennen“ gegeben haben (FriedelDoért).

Hoffnung auf den Endsieg?Wie weit Absicht dahinter steckte, dassdie Am noch im September 1917 eineWerbung für die Kriegsanleihen ab-druckten und ob sich dahinter einehoffnung auf den endsieg verbirgt,muss offen bleiben. es ist auf jeden Fallauffällig, denn mitte des Jahres übtenbereits „wichtige mitglieder der Zen-trumspartei immer deutlicher Kritik ander deutschen Kriegspolitik“ (S. Fuchs).Am 6. Juli hatte der reichstag fernereiner resolution für einen Verständi-gungsfrieden zugestimmt und der Zen-trumsabgeordnete matthias erzbergerdie einstellung des unbeschränkten U-Boot-Kriegs gefordert.

GedichteWie schon immer veröffentlichten dieAm auch während der Kriegszeit mehroder minder gekonnte Gedichte. Dieseenthalten oft genug den Aufruf, sichmutig und heldenhaft im Kampf zuschlagen. Schon auf den leitartikelhoebers von 1914 folgte ein holprigesGedicht eines ungenannten Alten herrnder Germania mit dem titel „ZurFahne!“ es beginnt mit dem Satz „DerGott, der uns das eisen gab, hat wie-derum gerufen.“ Für die damaligenleser war klar, dass er damit auf das Vaterlandslied, das ernst moritz Arndt1812 anlässlich Napoleons russland-feldzug geschrieben hatte, anspielte. esbeginnt mit der Zeile: „Der Gott, dereisen wachsen ließ, der wollte keineKnechte“. eine solche Berufung auf diesogenannten Befreiungskriege wieder-holte sich leitmotivisch in den Am inden folgenden Jahren bis 1916, ebensowie der Abdruck patriotischer Gedichtebis zum ende des Krieges. 1917 etwahieß es in einem Poem mit dem titel„Sieg“, das ewald reinhard (Sx), Studi-enrat in münster, verfasst hatte:

1917Die Werbung für die Kriegsan-leihen blieben in den AM bis zuletzt.

1918Diese Werbung erschien, als das Ende des Krieges schon absehbar war.

VV

Und stolz erhebt sich die Brust in Siegeswonnen, ein Zukunftsahnen fliegt durch meine SeeleVon licht und Glanz und neuerglühten Sonnen.Als ein neues deutsches reich ohn’ Fleck und Fehle,Wirst du entstehen aus der Zukunft Bronnen:mein Deutschland du, du schönster der Juwele.

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Nicht nur den reimeschmieden ausden eigenen reihen wurde raum gebo-ten. 1915 erschien eine längere Abhand-lung aus der Feder von Karl menne (Sx,Ask), Studienrat in Köln, über „Kriegs-dichtung“, darin der Abdruck ganzer Ge-dichte. eins, das als „frischflotter Sang“bezeichnet wird, sei herausgegriffen, weiles besonders die für uns heute nichtmehr verständliche „opferbereitschaft“hervorhebt. Geschrieben hat es henrietteBeys und mit „Der Primus“ überschrie-ben:

Das ist keine Persiflage, sondern imwahrsten Sinne blutiger ernst. Das Ge-dicht des entschiedenen Pazifisten ernstthrasolt „Gebet in Wunden“ wird beimenne jedoch nur erwähnt, aber nichtabgedruckt.

Bei einem anderen Gelegenheitsge-dicht, das in einer Geburtsanzeige imSchwarzen Brett, der Am-Beilage, 1916erscheint, ist man zunächst an eine Bier-mimik erinnert:

es ist nicht auszuschließen, dass dertext ernst gemeint war und er als Aus-druck nationaler Begeisterung zu deutenist.

Aber auch das sei nicht verschwiegen:Immerhin wird 1915 in den Am Kritikan der deutschen Kriegsliteratur geübtund der „phrasenhafte Nationalismus“gebrandmarkt. Der Frankfurter ortszir-kel wollte 1917 sogar in den Am einmaletwas anderes lesen „als Verbandsangele-genheiten und Kriegsthemata.“ Gegendie „Übertreibungen“ im „Deutschtum“in der Kunst allgemein wandte sich bereits im oktober 1914 der damaligeBonner Privatdozent der Kunstgeschich-te heribert reiners, der aber kein KVerwar. Auch menne hielt die ernst moritzArndt „nachgeplapperte Phrase“ vom

„deutschen Gott“ und „deutschen herr-gott“ für „unsinnig und ungezogen.“ Siehabe „kulturkämpferische tendenz“.

Tote KriegerAb der ersten Kriegsnummer der Am imSeptember 1914 bis zur letzen im Sep-tember 1918 sind die Seiten gefüllt mitNachrufen und listen der „im Kampfefür das Vaterland“ Gefallenen, und dasSchwarze Brett, dessen letzte Nummerim November 1918 erscheint, ist vollvon todesanzeigen. Die in Folge desKriegs gestorbenen Kartellbrüder werdenals helden verstanden, die ihr leben fürdas Vaterland opferten. heinrich hatte-mer (Nss, e d th, Pal, moe, Win), ober-studienrat in Worms, nennt sie in derFeldgabe „morgenrot“ sogar „SoldatenChristi“. Der gefallene Soldat ist nichtnur ein held, „den die Gloriole der hin-gabe fürs Vaterland schmückt“, sondern„auch ein mann, der sein erdenwallenbei Gott fortsetzt, der verdient nebendem irdischen Preis des Kriegslorbeersauch die Palme des ewigen Sieges, denner ist wahrer Soldat Christi gewesen.“

Damit erhält er die Qualität eines mär-tyrers und der tod auf dem Schlachtfeldeine religiöse Überhöhung. Dazu passtauch das Bild vom Kreuzzugskrieg, vomheiligen Krieg, von dem zum Beispiel inden Am von 1917 die rede ist.

Ein Gedenkstein in Bingen?Um das Andenken an die gefallenenKVer auf Dauer wach zu halten, wurde1915 in den Am vorgeschlagen, in Bin-gen auf dem rochusberg, wo an der ro-chuskapelle bereits eine Gedenktafel desKV für die Verunglückten der BingenerBootskatastrophe angebracht wordenwar, eine dem erzengel michael geweihteWaldkapelle zu errichten. Der Schutzpa-tron des deutschen Volkes wird dabei als„das Sinnbild echtdeutschen (!) undchristlichen heldentums“ bezeichnet. Da-zu kam es nicht. Dafür stellte der KV wiealle deutschen korporativen Verbändeauf dem Soldatenfriedhof in langemarkin Belgien 1932 einen Gedenkstein auf,den es heute noch gibt.

In diesem Zusammenhang sei noch er-wähnt, dass schon 1916 der münchnerArchitekt und spätere bekannte Kir-chenbaumeister richard Steidle (erw) inden Am Vorschläge für Gedenkzeichenfür die „gefallenen Krieger“ gemachthatte, darunter auch Gedenkkreuze, die auf den Friedhöfen an die toten des

Krieges erinnern sollten (s. Abb.).

FazitNicht alle Veröffentlichungen in denAm des ersten Weltkriegs müssen dieVerbandsmeinung wiedergeben. Aberwie KVer mit dem Krieg umgingen, istdeutlich zu erkennen:

Die Begeisterung für den Krieg ist all-gegenwärtig.

Außerdem konnten die Katholikenjetzt zudem beweisen, dass sie treueSöhne Deutschlands und keine Ultra-montanen waren, die ihre Direktivenvon jenseits der Berge (ultra montes) inrom erhielten. Die Schrecken des Kriegswerden gesehen, ohne daraus Schlüsse zuziehen.

Der Soldatentod wird religiös über-höht. Deutschland ist das opfer einesKrieges, den es gewinnen wird. eine Nie-derlage wird erst gar nicht erwartet, dennGott ist an seiner Seite.

Dadurch führt Deutschland einen ge-rechten Krieg. Kritik an der Kriegsfüh-rung findet nicht statt, der Kaiser istsakrosankt und hindenburg ein Natio-nalheld.

Wir geben den „Alten herren“ kundein Junge kam bei uns anAm heutigen tage in früher Stund’.Soll werden jenen helden gleich,Die streiten fürs Vaterland. Die schützen das starke Deutsche reich! -Drum roland sei er benannt.

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Zwölf unserer Klasse zogen ins Feld, wollte jeder werden ein deutscher held- mich hat zuerst eine Granate zerfetzt:Bin Primus der ganzen Klasse jetzt!Sonst hatte den siebten Platz ich nur.

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AUS Dem KV

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Sicher ist: Das 150. Stiftungsfestder Arminia hätte den Grün-dungsburschen ebenso gut gefal-len wie den zeitweise 600 teil-

nehmern an diesem Frühsommer-Wo-chenende. ebenfalls sicher ist: Sie hätten,genau wie die heutige Generation der Ar-minen, voller Stolz auf eine 150 Jahredauernde Geschichte „ihrer“ Arminia zu-rück geblickt.

Dass sich ein solches Jubelfest nichtmal eben zwischen tür und Angel pla-nen lässt, war den Verantwortlichen imKStV Arminia bereits frühzeitig bewusst.eigens für das 150. Stiftungsfest wurdeschon im märz 2008 eine Planungs-gruppe unter Vorsitz von Bb JohannesBaßler ins leben gerufen. Und die hatwahrlich ganze Arbeit geleistet.

Dem Anlass zur Würdigung wich dieArminia vom „Normalfahrplan“ ab undbegann das Fest bereits am Donnerstag,den 30. mai. Da auf diesen tag das Fron-leichnams-Fest fiel, nutzten viele Bun-desbrüder die Gelegenheit, um schonfrühzeitig nach Bonn zu reisen und ge-meinsam mit den Aktiven und den inBonn wohnhaften Alten herren an derFronleichnamsprozession durch die Bon-ner Innenstadt teilzunehmen. Das ei-gentliche Stiftungsfest begann aberoffiziell erst am Abend mit einem sonstnicht üblichen Begrüßungsabend aufdem Arminenhaus. Natürlich fandenweit mehr als die 180 angemeldeten teil-nehmer den Weg auf die hermannsburgin der Bonner Kaiserstraße, um den Auf-takt der viertägigen Festfolge gemeinsamzu begehen.

Bundestagspräsident Lammert sprach

Nachdem am tag darauf zu mittäglicherStunde im rahmen des Cummulativ-Conventes die Weichen für die nahe Zu-

kunft des Vereins gestellt wurden, hattedas organisations-Komitee für die Stif-tungsfest-Besucher eine Podiumsdiskus-sion im Bonner Uni-Club auf die Beinegestellt. Unter der leitung von Bb Ste-fan hans Kläsener, Chefredakteuer der„Westfalenpost“ in hagen (s. seinen Bei-trag in dieser Ausgabe S. 197-200), dis-kutierten die nordrhein-westfälischenlandtagsabgeordneten renate hen-dricks (Grüne) und Christian haardt(CDU) gemeinsam mit dem Staatsrecht-ler Professor Josef Isensee und Bb mar-tin rademacher (ehem. NrW-Vorsitzen-der des rCDS) gut eineinhalb Stundenüber Vergangenheit, Gegenwart und Zu-kunft der rheinischen Friedrich-Wil-helms Universität in Bonn.

Am Abend stand dann der höhepunktdes Jubelwochenendes an: der Festkom-mers. Da der Kommerssaal des Armi-nenhauses für die zu erwartende Gäste-schar deutlich zu klein gewesen wäre,wurde die Stadthalle Bad Godesberg fürden Kommers angemietet. Dort, wo dieSozialdemokraten 1959 das Godesber-ger Programm verabschiedeten, erwiesennicht weniger als 42 Chargenabordnun-gen von Bünden aus dem gesamtendeutschsprachigen raum der Arminiadie ehre. höhepunkt des Kommerseswar die Festrede von Bundestagspräsi-dent Dr. Norbert lammert. Die knapp600 Zuhörer in der Godesberger Stadt-halle hörten dem für seine launigenreden bekannten Politiker 50 minutenlang zu. Bis mitternacht erlebten die Ar-minen und ihre Gäste einen perfekt or-ganisierten und durchgeführten Kom-mers unter der leitung des Aktivense-niors Felix Bläsius. Der einladung zumAusklang auf dem Arminenhaus folgteein Großteil der anwesenden Kommers-besucher. erst in den frühen morgen-stunden fanden die letzten den Weg

nach hause.Der Samstag begann dann, für viele

sehr früh, um 11 Uhr mit dem totenge-denken auf dem alten Bonner Friedhof.Am Grab von Bb Johannes henry (1876bis 1956), dem Gründer der BonnerCDU (1945) und ehemaligen Ge-schäftsführer des KV (1919 bis 1932)legte die Arminia einen Kranz nieder. ImAnschluss waren die Bundesbrüder ein-geladen, auf dem Arminenhaus ein ganzbesonderes ereignis zu feiern. UnseremBundesbruder Dr. tobias Utikal wurdedort der Carl-Sonnenschein-Preis desKV verliehen. Der Physiker überzeugtedie Jury mit seiner Dissertation „Ultra-fast Nonlinear Spectroscopy of hybridPlasmonic Systems“.

Am Abend wich das organisationsko-mitee leicht vom üblichen Programm-punkt ab. Auch zum 150. Stiftungsfestsollte am Samstagabend ein Festball ge-feiert werden. Diesmal jedoch nicht ineinem hotel oder einer Örtlichkeit anland, sondern auf einem Schiff. Ange-mietet wurde die 60 meter lange mSrheinprinzessin, deren 350 Sitzplätze be-reits Wochen vor Beginn des Stiftungs-festes restlos ausgebucht waren. Pünkt-lich um 20.00 Uhr legte das Schiff ab.Gegen 00.00 Uhr konnten die Ballgästedann ein Feuerwerk bestaunen, dasdurch eifriges Spendensammeln im Vor-feld ermöglicht wurde.

Am Sonntagmorgen stand dann dasdritte Prinzip der Arminia, die religion,im mittelpunkt. In der katholischenPfarrkirche St. elisabeth feierten die Arminen ein Pontifikalamt. Als haupt-zelebrant konnte Arminia-ehrenmitgliedDr. Franz-Peter tebartz-van elst, Bischofzu limburg, gewonnen werden. Bb mar-tin rademacher komponierte eigens zudiesem Anlass die „missa brevis Armi-niae“. Nach der heiligen messe ging es

Was sich Max Lossen und die übrigen Gründungsburschen des KStV Arminia zu Bonnim Herbst 1863 für die Zukunft des Vereins ausmalten, ist leider nicht übermittelt. An ein herrliches Wochenende Ende Mai/Anfang Juni 2013 haben sie damals aberwahrscheinlich nicht gedacht.

150. STIFTUNGSFEST DES KSTV ARMINIA-BONN

Die Gründungsväter wären stolz auf ihre Arminia

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AUS Dem KV

AM September 2013 211

dann mit einer Prozession von der Pfarr-kirche wenige hundert meter zum Armi-nenhaus, wo Bischof tebartz-van elst einFass Bier spendete.

Auch zum exbummel wich das orga-nisationskomitee vom Stiftungsfest-Stan-dardprogramm der Arminia ab. Statt ei-ner Schifffahrt auf dem rhein, die jaschon am Vorabend mit dem Festballverschmolz, stand eine Fahrt zur ruinedes ehemaligen Zisterzienserklosters heis-terbach auf dem Programm. Im Augusti-nussaal der Klosterstube bot sich bei Kaf-fee und Kuchen die Gelegenheit, denbisherigen Verlauf des Stiftungsfestesrevue passieren zu lassen. Dies wurde je-doch schnell nach draußen verlagert,weil das Wetter an diesem tag aus-nahmslos mitspielte und die Festge-meinde mit strahlend blauem himmelund Sonnenschein verwöhnte. Danach

wurde ein Gruppenfoto mit allen teil-nehmern vor der Klosterruine aufge-nommen.

Nach der rückkehr nahmen nochviele Arminen und ihre Familien undGäste einen Abendimbiss vom Grill aufdem Arminenhaus zu sich. Bei sommer-lichen temperaturen saßen viele noch bisin die späten Abendstunden draußenund ließen ein denkwürdiges Stiftungs-fest gemütlich ausklingen.

Beeindruckt waren sowohl der Alther-ren-, als auch der Aktivenvorstand, vonder überwältigend großen Anzahl der in-zwischen weit verstreuten Bundesbrüder,die den Weg anlässlich des 150. Stif-tungsfestes nach Bonn fanden. Nichtminder beeindruckend war die tolleStimmung, die von Beginn an jede Ver-anstaltung an diesem langen Wochen-ende zu einem besonderen ereignis

machte. „es war ein großes, ein rau-schendes Fest für alle Arminen und füralle, die unserem Verein verbundensind”, sagte matthias Belafi, Philister-senior der Arminia. „Aber ich bin frohund stolz, dass es uns gelungen ist, nichtnur uns selbst zu feiern und in der Selbst-schau unserer beeindruckenden Ge-schichte stehenzubleiben. mit der Wahldes Festredners, der referenten sowie derthemen haben wir vielmehr deutlich gemacht, dass die Arminia den Willenhat, auch weiterhin gesellschaftlich wirk-sam zu sein und Zukunft zu gestalten.”

max lossen und die übrigen Grün-dungsmitglieder wären sicher stolz gewe-sen auf „ihre“ Arminia.

Jörg Löbker (Arm)

150. STIFTUNGSFEST DES KSTV ARMINIA-BONN

Die Gründungsväter wären stolz auf ihre ArminiaVV

Die Chargierten auf dem Kommers anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Arminia zu Bonn ; Foto: Kb C.-H. Bellinger (Nf, Arm)

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AM September 2013212

AUS Dem KV

Es ist mir eine große ehre undFreude, heute den Carl-Sonnen-schein-Preis entgegennehmen zudürfen. Seit Albert einstein sind

für einen Physiker die Größen „raum“und „Zeit“ untrennbar miteinander ver-bunden. So freut es mich besonders, dassdie Preisverleihung an einem ganz be-stimmten ort und zu einem ganz be-stimmten Zeitpunkt stattfinden kann,nämlich auf dem Arminenhaus in Bonnbeim 150. Stiftungsfest. Ich danke daherdem Kartellverband, dem Aktivenvor-stand der Arminia sowie dem Festkomi-tee, dass sie es trotz der vielen Vorberei-tungen für so eine große Feierlichkeitmöglich gemacht haben, die Preisverlei-hung in den rahmen des Stiftungsfesteseinzuflechten.

Bonner Arminen als Sonnenschein-Preisträger

Der Carl-Sonnenschein-Preis war mirschon als junger Fuchs ein guter Begriff,da es bei Arminia zu jeder ordentlichenhausführung gehört, im Billardzimmerauf die Urkunde zu verweisen, die seiner-zeit Bundesbruder Pater robert JauchoFm als Carl-Sonnenschein-Preisträgerverliehen wurde. mit großer Bewunde-rung habe ich als junger Student davonberichtet, mir aber niemals träumen las-sen, dieses Ziel selbst einmal erreichen zukönnen. man hatte damals doch eher das Bestehen der nächsten Klausur im Kopf.Vor ein paar Jahren kam ich dann wiederin näheren Kontakt mit der Auszeich-nung des Kartellverbandes, als ich bei derSonnenschein-Preisverleihung an meinenlieben Bundesbruder Jörg treffke inWürzburg dabei sein durfte. So schickteich auch bald nach Bestehen meiner Pro-motionsprüfung drei exemplare meinerDoktorarbeit an das KV-Sekretariat,rechnete mir bei dem titel der Arbeitaber eher geringe Chancen aus: „Ultra-fast nonlinear spectroscopy of hybridplasmonic systems“ zu deutsch: „Ultra-schnelle Nichtlineare Spektroskopie anPlasmonischen hybridsystemen“ - wer

soll sich darunter schon etwas vorstellenkönnen! offensichtlich war es am endewohl eher der Inhalt als der titel, derüberzeugend gewirkt hat. Daher möchteich die Chance nutzen, in ein paar Wor-ten zu erklären, was hinter dem titelsteckt und was ich in den Jahren wäh-rend meiner Promotion an der Universi-tät Stuttgart so getan habe: Schon jedemKind ist bekannt, dass unterschiedlichematerialien ganz unterschiedliche opti-

sche eigenschaften haben. So erscheinenverschiedene materialien in ganz unter-schiedlichen Farben, wohingegen Gläserfür licht transparent sind. Insbesonderegeschliffene Gläser, wie zum BeispielPrismen, können weißes licht in die re-genbogenfarben des optischen Spek-trums zerlegen. metalle wiederum sind

für ihre reflektionseigenschaften be-kannt und werden daher gerne für Spie-gel eingesetzt. Insgesamt sind jedoch dieoptischen eigenschaften naturgegebenund man ist auf eigenschaften von ma-terialien beschränkt, die in der Natur zufinden sind.

Nanostruktureneine möglichkeit, dieses Problem zu um-gehen, besteht darin, aus metallen so ge-

nannte Nanostrukturen herzustellen, ausdenen sich wieder ein größeres materialzusammenfügen lässt. Diese Nanostruk-turen, die meist aus Silber oder Gold be-stehen, sind für gewöhnlich etwa tau-sendmal kleiner als der Durchmessereines menschlichen haares und könnenmit modernsten lithographieverfahren

Kb Tobias Utikal (Arm)

Der KV-RatsvorsitzendeKarl Kautzsch über-

reicht Kb Tobias Utikalim Kneipsaal des BonnerArminenhaus den Preis.Im Hintergrund schaut

der Armine Reichskanz-ler Wilhelm Marx zu.

EHRE UND FREUDE

Dankrede des Carl-Sonnenschein-Preisträgers 2012

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AUS Der AKtIVItAS

hergestellt werden. Betrachtet man ein-zelne Gold-Nanopartikel unter einem geeigneten mikroskop, erkennt man,dass diese Partikel je nach Form in ganzunterschiedlichen Farben erscheinenkönnen. ein material aus vielen dieserNanopartikel hätte demnach ein be-stimmtes optisches Verhalten je nach

Form der Substruktur. Diese effektewurden schon früh bei der herstellungvon Kirchenfenstern genutzt. hier wur-den dem Glas metallstäube beigesetzt,die ihm seine charakteristische Farbegaben.

Optische Tarnkappen heutzutage ist die entwicklung sogar soweit fortgeschritten, dass man einemmaterial optische eigenschaften aufprä-gen kann, die in der Natur nicht vor-kommen. mit diesen sogenannten meta-materialien ist es beispielsweise möglich,einfallendes licht in eine beliebige rich-tung abzulenken oder optische tarnkap-pen herzustellen, die einen Gegenstandunsichtbar machen können.

Um jedoch die optischen eigenschaf-ten eines bestimmten nanostrukturiertenmetalls vorhersagen zu können, ist eintieferes Verständnis der physikalischenProzesse in den einzelnen Nanostruktu-ren unerlässlich. hier spielen die freienelektronen in der metallischen Nano-struktur eine entscheidende rolle. Diesekönnen durch eine einfallende licht-welle zu periodischen Schwingungen in-nerhalb des Partikels angeregt werden.Dabei absorbieren sie licht bestimmterFarben oder Wellenlängen und bestim-men damit die optischen eigenschaftendes materials. Will man also diese

Kb Utikal, umgeben von seiner Verlobten Svenjaund seinem Doktorvater, Prof. Dr. Harald Giessen. DER CARL-SONNENSCHEIN-

GEDÄCHTNISPREIS DES KV

Seit 35 Jahren wird der Carl-Sonnenschein-Preisfür eine herausragende wissenschaftliche Arbeitan junge Kartellbrüder verliehen. Er ist mit 4.000Euro dotiert und erinnert an Carl Sonnenschein(1876-1929), den Vater der sozialstudentischenBewegung und den Berliner Großstadtseelsor-ger. Sein Wirken hat viele KVer geprägt. Er warEhrenmitglied der Winfridia-Graz, Semnonia-

Berlin und Askania-Berlin.

VV

Ein Streichquartett gab bei der Verleihung des Carl-Sonnenschein-Preises derFeier einen besonders würdevollen Rahmen.

EHRE UND FREUDE

Dankrede des Carl-Sonnenschein-Preisträgers 2012

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AUS Dem KV

optischen eigenschaften verändern,muss man die elektronenschwingunginnerhalb der Nanostruktur gezielt kon-trollieren können. Dies stellt sich jedochals recht schwierig heraus, da die Schwin-gungen extrem schnell ablaufen. manbefindet sich hier im Bereich der Fem-tosekunden - einem millionstel teil einermilliardstel Sekunde.

Im rahmen meiner Doktorarbeit istes erstmals möglich geworden, dieseelektronenschwingungen in metalli-schen Nanostrukturen genauer zu un-tersuchen und gezielt an- und auszu-schalten. Da die entsprechenden Zeit-skalen um längen kleiner sind als diereaktionszeiten gewöhnlicher Detekto-ren, bedient man sich hier einer Detek-tionsmethode mit extrem kurzen laser-pulsen, ähnlich der Stroboskoptechnik.hiermit konnten wir zeigen, dass dieelektronenschwingung in den metalli-schen Nanostrukturen noch eine Weileanhält, nachdem der anregende licht-puls ausgeschaltet wurde. Damit bleibenauch die optischen eigenschaften füreinen moment erhalten. Innerhalb die-ser zugegeben sehr kurzen Zeitspanne istes nun möglich, die elektronenschwin-gung mit einem weiteren lichtpuls, derdie passende Phase zur elektronen-schwingung hat, früher auszuschaltenoder eben erneut anzuregen. Analogkann man eine Schaukel auf einem Spiel-platz betrachten, die nach dem Anstoßennoch eine Weile weiterschwingt. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt man in diesefreie Schwingung eingreift, kann man dieSchaukel anhalten oder weiter anstoßen.

Neue Einblicke in den Nanokosmos

Die im rahmen der Doktorarbeit ge-wonnenen ergebnisse bieten völlig neueeinblicke in den Nanokosmos. So kannman sich vorstellen, in komplizierterenmetallischen Nanostrukturen ebenfallsdie elektronenschwingung und derenAuswirkungen auf die optischen mate-rialeigenschaften zu untersuchen. Im Ge-biet der metamaterialien wäre es zudem

möglich, die künstlich erzeugten opti-schen eigenschaften in kürzester Zeit zuschalten und zu verändern, also bei-spielsweise eine tarnkappe sichtbar undwieder unsichtbar zu machen. Auch aufdem Gebiet der modernen Datenverar-beitung bieten sich völlig neue möglich-keiten. hier hält in letzter Zeit dieoptik, nicht nur mit Glasfasern, immermehr einzug. mit einem schaltbaren Na-nomaterial wäre es möglich, Computermit nie dagewesenen Schaltgeschwindig-keiten zu bauen und so die rechen-geschwindigkeiten zu revolutionieren. esbleibt also spannend, welche neuen mög-lichkeiten sich dank der Nanotechnolo-gie in Zukunft ergeben werden.

Schließlich möchte ich mich nochmalssehr herzlich für diese ehrenvolle Aus-zeichnung beim Kartellverband bedan-ken. ebenso möchte ich meinem Dok-torvater Prof. Giessen für seine heutigelaudatio danken und dafür, dass er eseinrichten konnte, heute zur Preisverlei-hung nach Bonn zu kommen. Außerdem

will ich meine Familie und meine Ver-lobte Svenja erwähnen. Vielen Dank füreure fortwährende Unterstützung. Ihrward und seid immer interessiert an dem,was ich im labor erforsche. Und oftmalshilft es mir enorm weiter, wenn ich ge-zwungen bin, die thematik in einfachenWorten wiederzugeben. Allen andereneinen herzlichen Dank fürs Kommen.Ich wünsche der Arminia einen weiteren guten Verlauf des Jubelfestes und ihr unddem Kartellverband ein vivat, crescat,floreat ad multos annos.

VV

VVKB TOBIAS UTIKAL (ARM)

Dr. Tobias Utikal forscht als Postdoc am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen, wo ersich mit den optischen Eigenschaften einzelnerAtome und Moleküle beschäftigt. Sein frühes Inter-esse für die Naturwissenschaften wurde durch seinenWehrdienst bei der Deutschen Marine gestärkt, so-dass er 2001 das Physikstudium an der UniversitätBonn begann. Um die Arbeit eines Wissenschaftlersnäher kennen zu lernen, absolvierte er während die-ser Zeit einige Forschungspraktika, u.a. am MPI fürPlasmaphysik, am DESY in Hamburg und am CERN inGenf. Durch seine Begeisterung für die Optik undPhotonik zog es ihn für die Diplomarbeit an die Uni-versität Stuttgart, wo er 2011 auch promoviertwurde. Vor dem Umzug seiner jetzigen Arbeitsgruppevon Zürich nach Erlangen, war die Zürcher Eidge-nössische Technische Hochschule eine weitere Sta-tion seiner wissenschaftlichen Laufbahn. Die KV-Prin-zipien Religio und Amicitia kamen bei Kb Utikaldurch seinen Eintritt in die Bonner Arminia 2001nicht zu kurz.

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AUS Dem KV

Als erster Verein des KVtrat der KStV Askania-Bur-gundia zu Berlin in das 17.Jahrzehnt seines Bestehensein.

Dem Anlass gemäß, versammel-ten sich 29 Gast-Chargierteaus neun Studentenvereinendes KV und CV am Freitag-

abend des 14. Juni 2013 zum Jubiläums-Festkommers im festlich geschmückten„Gotischen Saal“ der Zitadelle Spandau.Zur Corona fanden sich über hundertBundes- und Kartellbrüder, andere Kor-porierte sowie Gäste aus Nah und Fernzusammen. höhepunkt des Kommerseswar die Festrede von Dr. Guido heinen,Unterabteilungsleiter der Wissenschaftli-chen Dienste des Deutschen Bundesta-ges: „Wir erleben in der katholischenKirche derzeit eine Neuevangelisierung,die dringend notwendig ist“, sagte Dr.heinen. es sei erkennbar, dass „die Zei-ten weinerlicher Selbstbefassung ebensovorbei“ seien wie die „grob geschnitzterApologetik“. Notwendig sei eine Besin-nung auf die zentralen Glaubensbotschaf-ten - das aktuelle „Jahr des Glaubens“biete dazu viele Gelegenheiten. Dazu ge-höre auch, dass Katholiken in der Ge-sellschaft wieder wahrnehmbar würdenund „mut zur Differenz“ zeigten.

In seinem Vortrag, der unter der Frage-stellung „Selbstbewusst oder selbstver-gessen?“ die Situation der Katholizität inDeutschland beleuchtete, warnte derFestredner davor, Kirche und Glaubennach den Kriterien der medien, der öf-fentlichen meinung und des säkularenDiskurses auszurichten. Dort würde Kir-che bestenfalls noch als „Sinnagentur“geduldet. Papst Franziskus habe dies er-kannt, wenn er etwa angesichts des brei-ten sozialen engagements der Kirchewörtlich davor warne, dass Katholikennur „Wohltätigkeits-Christen“ würden,indem sie den „Skandal der menschwer-dung Christi“ ausblendeten.

Kein Bruch zwischen den Pontifikatender Päpste Benedikt XVI.

und Franziskusein vermeintlicher „Bruch“ zwischenden beiden Pontifikaten Benedikts XVI.und Franziskus‘ sei eher von medien in-szeniert als tatsächlich belegbar. er werdehergeleitet aus Äußerlichkeiten wie Klei-dung und transportmittel - um die in-haltlich wichtigen, theologischen Fragenauszublenden. In der Auseinanderset-zung mit der „Welt“ stehe Franziskusbeispielsweise in klarer Kontinuität zuseinem Vorgänger Benedikt XVI. Diesergab 2011 in Freiburg der Kirche in

Deutschland mit auf den Weg: „Die vonihrer materiellen und politischen last be-freite Kirche kann sich besser und aufwahrhaft christliche Weise der ganzenWelt zuwenden, wirklich weltoffen sein.“Dies greife Franziskus auf, wenn er sage:„es gibt zwei Kirchenbilder: die verkün-dende Kirche, die aus sich selbst hinaus-geht, die das Wort Gottes ehrfürchtigvernimmt und getreu verkündet; und dieweltliche Kirche, die in sich, von sichund für sich lebt.“ Für beide Päpste be-deute offenheit gegenüber den Anliegender Welt für die entweltlichte Kirche,Zeugnis von der liebe Gottes in Wortund tat abzulegen.

Was bei Benedikt „entweltlichung“hieß, das sei bei Franziskus der Kampfgegen die „Weltlichkeit“ der Kirche, soheinen. Die Impulse zu einer armen, be-scheidenen Kirche, die Papst Franziskussetze, beträfen nicht Äußerlichkeiten,sondern die grundlegende Frage, in wel-chem Verhältnis im kirchlichen lebenmillionenschwere Unternehmen, tausen-de mitarbeiter und hunderte von Gre- mien zur Glaubensverkündigung stün-den. „Andersherum gefragt: Ist die ma-teriell arme Kirche, wie wir sie weltweitmehrheitlich antreffen, etwa eine geist-lich ärmere Kirche als die in Deutsch-land?“ Die Neubesinnung auf das

160. STIFTUNGSFEST KSTV ASKANIA-BURGUNDIA

Eine bewegte Geschichte

VV

Der Festredner Dr. Guido Heinen

Gastchargierte aus KV und CV

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AUS Dem KV

Wesentliche, etwa die eucharistie als mit-te des lebens, begründe eine andere Wahr-nehmung: „Das Beschenkt-Werden, hi-neingenommen-Werden, die hingabeGottes steht in direktem Kontrast zumAlltag der Interessen, Parteien, Unter-nehmen und Gruppen“. Auf dieses „Da-rüber hinaus“ hinzuweisen und es in seinleben nicht als randerscheinung, son-dern ernsthaft ins Zentrum einzubauen,sei auch das Verdienst katholischer Stu-dentenverbindungen, so Dr. heinen amSchluss seiner mit großem Applaus quit-tierten Festrede.

Zwei neue Füchse, zwei neue BurschenDer Kommers der Askania-Burgundiawurde souverän geleitet von Fabian Klei-ner. eine besondere Freude für ihn unddie gesamte Verbindungsfamilie war dieAufnahme von zwei Studenten alsFüchse. Darüber hinaus konnten zwei

Aktive den ersten feierlichen Burschen-trunk zu sich nehmen. Die fulminanteStimmung an diesem höchst angeneh-men Frühsommerabend beim inbrünsti-gen Singen studentischer lieder wurdeuntermalt durch die Klavierbegleitungdurch Frau maria José Arnold. Gruß-worte entboten der Altherrensenior derAskania-Burgundia, Peter Schwegler,sowie der Vorsitzende des ortszirkelsBerlin-Brandenburg und ehrenphilisterder gastgebenden Korporation Dr. mi-chael F. Feldkamp, denn auch der orts-zirkel hatte sich in die Vorbereitung und

Finanzierung dieses Großereignisses fürden gesamten Berliner KV eingebracht.

War der Auftakt des Stiftungsfestesdurch die höchste Form des studenti-schen Feierns gekennzeichnet, so wurdendie mitglieder der Askania-Burgundiabereits am Vormittag des folgendenSamstags zunächst durch den Cumula-tiv-Convent geerdet. Dieser brachte einereihe erfreulicher entwicklungen zumVorschein: Die Aktivitas wächst und ge-deiht. Das haus ist in einem guten Zu-stand wie schon lange nicht mehr undwird dank des umsichtigen manage-ments des hausbauvereins und des en-gagements der zahlreichen hausbewoh--ner noch weiter ertüchtigt und ausge-baut; es hat so das Zeug, zu einem ge-schätzten Anlaufpunkt für die weit überdas In- und Ausland verstreuten Aska-nen, aber auch für solche KVer zu wer-den, die der Weg in die Bundeshaupt-

stadt führt. Die Anstrengungen der letz-ten Jahre tragen Früchte, und der Zu-sammenhang zwischen einem voll be-wohnten und attraktiven haus, einerguten Umgebung und einem blühendenVerbindungsleben liegt auf der hand.Das lässt auf ein weiteres „leben, Wach-sen und Blühen“ hoffen.

Parallel zum Konvent wurde ein Da-men- und Gästeprogramm geboten. Nachregenwochen und Flutwellen zeigte sichder Wannsee von seiner angenehmenSeite und ließ sich zu einer fröhlichenSchifffahrt nutzen.

ein weiterer höhepunkt der „amicitia“war der Gesellschaftsabend mit Buffetauf dem Askanenhaus am Samstagabend.In stilvoller Weise war nicht nur dashaus herausgeputzt. Auch die Gästewaren in festliche robe gewandet. In lie-bevoller Arbeit hatten Bb Andreas Ca-porale und lina Szmielkin mit tat-kräftiger Unterstützung weiterer haus-bewohner, hausbewohnerinnen undFreundinnen der Aktiven zu einer ebensoansehnlichen wie delikaten tafel beige-tragen, so dass bei schmackhafter Speiseund erfrischendem trank sich die großeSchar von Korporierten und Gästen inhaus und Garten tummeln konnte. DieJazzband „Gipsy Gentlemen“ sorgte fürbeschwingte Feierlaune, und so manchesPaar ließ sich zum tanz hinreißen.

Blick in eine bewegte Korporationsgeschichte

Doch auch der Anlass des Feierns wurdeangemessen gewürdigt: In sehr lebendi-ger Weise führte Ah Dr. michael F. Feld-kamp in die Anfänge des Katholischenlesevereins vor 160 Jahren und durchdie Geschichte der Askania-Burgundia.Besonders viel mühe hatten auch AhVolker reible, Bb lukas Freise und BbJanos Scholz investiert: In einer launigenPräsentation ließ Volker reible die Aska-nia-Burgundia der 1970er und 1980erJahre in der damaligen mauerstadt Berlinaufleben. lukas Freise analysierte und illustrierte nicht weniger charmant dieGegenwart unserer Korporation. In einerDiashow mit hunderten Bildern, dieJanos Scholz digitalisiert hatte, wurde dielange und bewegte Geschichte unserestrauten Vereins sichtbar.

Am Sonntag stand abschließend die„religio“ im mittelpunkt. In der Franzis-kanerkirche St. ludwig in Berlin-Wil-mersdorf feierten die KVer im rahmendes hauptgottesdienstes ihren Festgot-tesdienst. Fünf Chargen zeigten im Altarraum Flagge. Zelebrant war PaterJosef Schulte (CV). Dieser - übrigens einstadtbekannt guter Prediger - stellte un-sere Korporation mit großer Sympathieder Gemeinde vor und bezog sie in dieliturgische Feier ein.

Christian Papsthart (Ma, Aks-Bg)

VV

VV

Fröhliche Gesichter bei der Askania-Burgundia

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AM September 2013 217

AUS DER AKTIVITAS / AUS DEM KV

Studentische Unternehmensbera-tungen sind Initiativen, in denenStudenten aller FachrichtungenBeratungstätigkeit in Unterneh-

men leisten. In ehrenamtlicher Vereins-arbeit werden Beratungsprojekte akqui-riert und in eigenen Gesellschaften Bür-gerlichen Rechts durchgeführt. Hier-durch können die Studenten Praxis-erfahrung sammeln, soziale Kompeten-zen erwerben und gleichzeitig Unter-nehmenskontakt für den endgültigen Be-rufseinstieg herstellen. Ein netter Beige-schmack sind die Honorare, die weitüber denen für die üblichen studenti-schen Tätigkeiten liegen. Das Spektrumder Beratungsprojekte reicht von Markt-analysen, Strategieberatung, Social Me-dia Consulting oder Reorganisationenbis zur Einführung von komplexen Qua-

litätsmanagementsystemen. Diestudentischen Berater werdenin einem aufwendigen Ein-stellungsprozess ein halbesJahr auf die Projektarbeit vor-bereitet. Die 29 führendenstudentischen Unterneh-mensberatungen Deutsch-lands organisieren sich mitrund 2.200 Beratern imBDSU.

Strategische Führung durch Kartellbrüder

Im letzten Jahr waren die Kartell-brüder Deniz-Philipp Kruse (Gm-Ho, Frk) und Milad Mafi (Gm-Ho)

als Bundesvorstand für strategischeFührung der Gesamtorganisation miteinem Jahresumsatz von etwa zwei Mil-

lionen Euro verantwortlich. Im Märzwurden mit Herbert Zdziarek (Ra) undFlorian Lorenzen (Nss) erneut zwei Kar-tellbrüder in den Vorstand gewählt. Siesind seit April für ein Jahr neben der Ver-bandsführung im Speziellen für das Qua-litätsmanagement beziehungsweise dasinterne Beraternetzwerk zuständig. BeideKandidaturen waren bis zum letzten Tagdes Frühjahrskongresses unsicher: „DieEntscheidung wurde in gewisser Weiseaus dem Bauch heraus getroffen. Auchwenn mir bewusst ist, dass die nächstenzwölf Monate sehr intensiv und abend-füllend werden, so bin ich doch neugie-rig auf das, was bald kommen wird. DasGefühl der Freude und der hohen Moti-vation überwiegt deutlich“ erklärte bei-spielsweise Kartellbruder Lorenzen.Wahrscheinlich haben abendliche

ERNEUT ZWEI KARTELLBRÜDER IN DEN BUNDESVORSTAND DES BDSU GEWÄHLT

Studentische UnternehmensberatungStudentische Unternehmensberatungen scheinen sich bei den Kartellbrüderneiner steigenden Beliebtheit zu erfreuen. Dies wurde im März beimFrühjahrskonferenz des Bundesverbandes Deutscher Studentischer

Unternehmensberatungen (BDSU) beeindruckend unter Beweis gestellt, als erneut zwei Kartell-

brüder in den Bundesvorstand des größten und führen-den Dachverbands studentischer Unternehmensbera-

tungen gewählt wurden.

VV

Kb Kruse (2. v.r.) mit den anderen Vorstandsmitgliedern beim Herbstkongress in München

v.l.n.r.: Kb Zdziarek, Kb Lorenzen, Kb Mafi und Kb Kruse bei der Amtsübergabe

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Gespräche zwischen Kartellbrüdern denletzten ruck zur entscheidung der Kan-didatur gegeben.

Was zwölf abendfüllende monate inder Praxis bedeuten, sind den Kartellbrü-dern Kruse und mafi bereits hinlänglichbekannt, die im vergangenen Geschäfts-jahr 2012/2013 in ihrer tätigkeit durchdie republik reisten und nicht seltenAbende mit diversen Kartellbrüdern invielen Studentenstädten unserer Bundes-republik verbrachten. Auf dem Früh-jahrskongress in hannover wurden beideentlastet und mit einem überaus positi-ven Fazit verabschiedet. „Der offene Um-gang und das Grundvertrauen unterKartellbrüdern ist oft ein ungenutztesPotenzial, ob privat oder beruflich. Ichbin froh und gleichzeitig stolz, dass zweiKartellbrüder die mitgliederversamm-lung überzeugt haben und nun in unsereFußstapfen treten,“ erklärt Kb Kruse.Gerade in diesen schwierigen Zeiten, dieder KV bestreitet, sei es erfreulich, hiermitglieder vier verschiedener Kartellver-eine, die verschiedene Ansichten ange-sichts aktueller Diskussionen vertreten,zusammengefunden haben. Unsere Prin-zipien vereinen uns und bieten einen gesunden Nährboden für gelungene undvertrauensvolle Zusammenarbeit - einleben lang.

Tradition bewegenAlso wird der Bundesverband DeutscherStudentischer Unternehmensberatungenauch 2013/2014 von zwei Kartellbrü-dern geführt. Wäre es nicht wünschens-wert diese tradition aufrecht zu erhalten?Studentische Unternehmensberatungen,die mitglied im BDSU sind, gibt es anganz unterschiedlichen hochschulstand-orten wie u.a Aachen, münchen, Göt-tingen, Dresden, Paderborn, heidelberg,hannover, Berlin, regensburg, münsteroder Frankfurt. Alles Städte, in denenauch KV-Vereine aktiv sind. Wer alsolust und Zeit hat, neben Studium undKoporation eine weitere interessante unddazu noch praxisorientierte tätigkeit zuübernehmen, sollte also nicht lange zö-gern und sich über die möglichkeiten beiden Kartellbrüdern informieren. Viel-leicht werden im Geschäftsjahr 2014/2015 erneut kompetente Kartellbrüderin den BDSU-Vorstand gewählt.

Deniz-Philipp Kruse (Gm-Ho, Frk)

Mehr Informationen unter: ww.bdsu.de

VV

VVJAHRESTREFFEN 2013 DES PFÄLZER PHILISTERVERBANDES

Festrede hielt Kb Dr. heiner Geißler

Schon traditionell ist das Treffen des

Pfälzer Philisterverbandes der katholi-

schen deutschen Studentenvereine (KV)

im ehemaligen Augustinerkloster (Pfarr-

heim Heilig Kreuz) in der südpfälzischen

Stadt Landau. Nach Kaffee und Kuchen

konnten im Konvent wichtige Entschei-

dungen getroffen werden.

So wird weiterhin der Heidelberger

Schlosskommers, der alljährlich Ende No-

vember stattfindet, finanziell unterstützt.

Ebenso kann sich der Wohnheimverein

vom KStV Eckart Mannheim und Lud-

wigshafen für seine neue Bleibe in einem

ehemaligen Ludwigshafener Pfarrhaus

über eine finanzielle Zuwendung des

Pfälzer KV freuen.

Die Vorstandschaft wurde satzungsge-

mäß durch zwei Beisitzer komplemen-

tiert.

Im Gottesdienst, der von Kb Willi Haus,

Pfarrer i.R., aus Hauenstein zelebriert

wurde, konnte der verstorbenen Kartell-

brüder gedacht werden. Nach dem Sekt-

empfang im Kreuzgang des ehemaligen

Klosters wurden beim gemeinsamen

Abendessen anregende Gepräche ge-

führt.

Im Kommers, der vom Altherren-Vorsit-

zenden des KStV Barbarossa im KV zu

Kaiserslautern, Dipl.-Ing. Richard Tebuck-

horst, geschlagen wurde, konnten meh-

rere Chargenabordnungen begrüßt wer-

den. So war der Vorort mit Markomannia

Münster „vor Ort”, außerdem drei Ver-

treter der europäischen Studentenverbin-

dung Robert-Schumann-Argentorate zu

Straßburg und die Damenverbindung Ba-

denia-Palatina aus Mannheim. Auch die

Vertreter der örtlichen CV-Verbindung

Vagovia zu Landau waren der Einladung

gefolgt.

Großen Beifall erhielt der Festredner

Kb Dr. Heiner Geißler (Al, Stfg) für seinen

Vortrag, dessen Thema lautete: „Neue In-

telligenz in Wirtschaft und Politik”. Der

Bundesminister a.D. setzte sich engagiert

und kritisch mit der aktuellen politischen

und sozialen Lage in Deutschland ausein-

ander (vgl. hierzu auch den Bericht in der

Tageszeitung „Die Rhein-

pfalz” vom 29. April 2013

von Herbert Dähling).

Nähere Informationen

und weitere Bilder zum

Jahrestreffen auf der

Homepage des Pfälzer KV:

www.pfaelzer-kv.de

Christian Paulus (Bar, Eck)

VV

AUS Der AKtIVItAS / AUS Dem KV

AM September 2013218

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... Harald Stollmeier? (Gm, Nf, Sbg, Blt)

1863 - 2013. Katholischer Studentenverein Arminia

Der KStV Arminia gehört zu den Gründungsvereinen desKV. Aber das ist lange her. Wozu also eine Festschrift lesenwie 1863 - 2013. Katholischer Studentenverein Armina, herausgegeben von Kb Andreas Grau? Ganz einfach: Weiles sich lohnt.

Mir jedenfalls war vorher nicht klar, dass Arminia, ganzim Gegensatz zur heute oft distanzierten Beziehung vielerKartellvereine zur Katholischen Studenten-Gemeinde, sogarvon dieser reaktiviert wurde: Nach dem Krieg sammeltensich die katholischen Studenten in Bonn um den Studenten-seelsorger Dr. Josef Steinberg und strukturierten sich, alsihre Zahl immer mehr wuchs, in verschiedenen Gruppen.Auf zwei davon gingen die Philister der Arminia um Dr. Jo-hannes Henry zu und „adoptierten“ sie als Aktivitas (KbAndreas Grau, „Eine Jungmannschaft ist da, bereit ArminiasFahne weiterzutragen“, S. 7-25). Dieser wenig couleurstu-dentische Neubeginn hat Spuren in Arminias Geschichtehinterlassen. Davon legen nicht zuletzt die oft hochkaräti-gen „Werktagungen der Arminia“ (Kb Johannes Wilde, S. 26-39) Zeugnis ab, die über Jahrzehnte hinweg eineernsthafte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ent-wicklungen dokumentieren, beispielsweise „Kann ein So-zialist Christ sein?” (Friedrich Adolf Jahn MdB)/„Muß einChrist Sozialist sein?” (P. Dr. Paulus Engelhardt OP, Walber-berg) im Jahr 1978 oder "Der Vertrag von Maastricht –seine Chancen und Risiken (Dr. Ludwig Trippen/Dr. HansTietmeyer) im Jahr 1994.

Jubiläums-Festschriften sind oft für Leser außerhalb desVereins nicht besonders interessant, weil sie weder die vor-gestellten Akteure kennen noch von den beschriebenenVorgängen betroffen sind. Bei der vorliegenden Publika-tion ist das erfrischend anders: Sowohl die Themen als auchdie „Helden“ sind über Arminia hinaus relevant. Dabei sind die Autoren zwar alle ebenso seriös wie gründlich, zugleichaber stilistisch so verschieden, dass dem Leser die Zeit nichtlang wird.

Meine persönlichen Favoriten sind der Aufsatz über diekunsthistorische Einordnung des Arminenhauses, 1900 ge-zielt als solches gebaut, von Kb Fabian Apel (S.51-69), dasPortrait des möglicherweise heiligen Bischofs Klaus Hem-merle von Kb P. Robert Jauch OFM (S. 113-123) und die Untersuchung des „Falls“ Franz Roman Nüsslein von Kb Michael Feldkamp (S. 74-101): Das Auswärtige Amt hattesich von seinem langjährigen Mitarbeiter Nüsslein nach-träglich öffentlich distanziert und ihn als Kriegsverbrechereingestuft. Kb Feldkamp weist nicht nur sauber nach, dassNüsslein tatsächlich unschuldig sondern auch, dass seineUnschuld bereits seit den 50er Jahren erwiesen war – eineschallende Ohrfeige für Joschka Fischer, den Verantwortli-chen der Rufmordkampagne. ‹‹ Harald Stollmeier (Gm, Nf, Sbg, Blt)

WAS lIeSt GerADe ...

AM September 2013 219

ONLINE-BEZUG DER AKADEMISCHEN MONATSBLÄTTER

Zum 150-jährigen Bestehen eines derGründungsvereine des KV, der Arminia zuBonn, erschien dieseFestschrift.

Liebe Kartellbrüder,

fast 500 Kartellbrüder beziehen

inzwischen ihre Akademischen Monatsblätter online.

Wir brauchen aber noch einige mehr, um die Vorgabe der

VV 2013 zu erreichen (mindesten 2000, besser 4000). Ich

bitte Euch zu überprüfen, ob für Euch der Online-Bezug in

Frage kommt.

Meldet Euch dann bitte mit dem Online-Formular

(http://www.kartellverband.de/index.php?id=2852)

hierzu an. Jeder Kartellbruder muss die AM bekommen,

weil hier wichtige Mitteilungen des Verbandes veröffent-

licht werden. Wer sich nicht für den Online-Bezug anmel-

det, bekommt sie in Papierform gedruckt nach Hause.

Mit dem Online-Bezug können wir Kosten für den Ver-

band einsparen.

Schaffen wir es bis zum Oktober 2013 die Anzahl 1000

zu übersteigen? Es wäre sehr hilfreich.

Liebe Kartellbrüder, ich zähle auf Euch. Helft mit Kosten

im Verband einzusparen. Herzlichen Dank.

Mit herzlichen kartellbrüderlichen Grüßen

Karl Kautzsch

Vorsitzender des KV-Rates

Page 28: Wem dürfen wir trauen? · und zur Funke-Mediengruppe gehört, die auch die „Westdeutsche Allge - meine Zeitung” (WAZ) besitzt. Er gehört zu jenen Journalisten, die mit „ungezügelter

Kb Peter Strieder wurde am 4. Juli1913 in Leipzig geboren. Seine El-tern zogen 1920 nach München.Nach dem Abitur trat er 1932 indie Alemannia ein. Er studierte ander LMU Kunstgeschichte und Ar-chäologie. Im WS 1933/1934 wurdebei Alemannia infolge des ange-ordneten Führerprinzips erstmalsdie Chargia nicht mehr gewählt,sondern vom „Korporationsfüh-rer”, Dr. Adolf Hinkel, ernannt.Dieser bestimmte u.a. Peter Strie-der zum Consenior. In dieser pre-kären Situation verstand es PeterStrieder nochmals, ein durch seinegesellschaftlichen Veranstaltungenallgemein mit Lob bedachtes Se-mester zu gestalten. Nach seinemStudium in München und Frank-furt promovierte er 1937 bei HansJantzen mit dem Thema : „DasVolk auf deutschen Tafelbilderndes ausgehenden Mittelalters.“Nach den Jahren der Mitarbeit ander berühmt gewordenen Altdor-fer-Ausstellung des Jahres 1938 inder Alten Pinakothek folgte eineStipendiatenstelle am Württember-gischen Landesamt für Denkmal-pflege. Im März 1940 musste er fürdie letzten Kriegsjahre diese Arbeiteinstellen. Das Kriegsende erlebteKb Strieder im Ruhrgebiet.

Im September 1945 zog er in dieverwüstete Heimatstadt Münchenzurück. Am Bayerischen Landesamtfür Denkmalspflege fand er einenneuen Wirkungskreis. Damals fandKb Strieder zurück zu den altenFreunden der Alemannia. Er stelltesich als Mentor zur Verfügung, als

es galt die Verbindung wieder zureaktivieren. Beim ersten Stiftungs-fest nach dem Zweiten Weltkrieg1949 hielt er auf dem Kommers dieFestrede.

1949 folgte Strieder einem Rufdes damaligen Direktors des Ger-manischen Nationalmuseums nachNürnberg, um als Hauptkonserva-tor die große Gemäldesammlungzu betreuen. Strieder war fast dreiJahrzehnte dort tätig, seit 1951 alsStellvertreter des Generaldirektorsund später als Ltd. Museumsdirek-tor. 1971 gestaltete er die großeAusstellung zum 500. Geburtstagvon Albrecht Dürer. Sie wurde eingroßer Erfolg. Der Bayerische Ver-dienstorden und das Bundesver-dienstkreuz 1. Klasse waren dieAnerkennung für Strieders Leis-tung.

In Nürnberg war Strieder zwölfJahre Vorstand des dortigen Orts-zirkels. Auch nach seiner Verset-zung in den Ruhestand 1978 warStrieder weiterhin auf seinemFachgebiet tätig. An der im Som-mer 1982 in Nürnberg veranstal-teten Caritas-Pirckheimer-Aus-stellung war er maßgeblich betei-ligt. Er gehörte zu den Ersten, diedafür mit der neu geschaffenenVerdienstmedaille der ErzdiözeseBamberg ausgezeichnet wurden.Auch an der 1983 aufgebauten Lu-ther-Ausstellung des GermanischenNationalmuseums wirkte Kb Strie-der mit. Er war seit 1951 verheira-tet und hat drei Kinder. Neben ihmwaren sein jüngerer Bruder Dr.Jakob Strieder und sein Vetter Wil-liam Strieder SJ Alemanne.

Strieder starb am 25. Juni 2013.Die Süddeutsche Zeitung vom 27.Juni 2013 schrieb in ihrem Feuille-ton: „Der Kunsthistoriker PeterStrieder ist vor allem als Direktordes Germanischen Museums inNürnberg in Erinnerung. Er gestal-tete in der Nachkriegszeit denWiederaufbau des Hauses mit.

Er formte ein zugängliches Mu-seum, hielt die Eintrittspreise ge-ring und prägte eine Ästhetik dernüchternen, wissenschaftlichen In-szenierung. Mit seiner AlbrechtDürer Ausstellung im Jahre 1971gelang ihm ein Rekord. Sie gilt mit360.000 Besuchern bis heute als die bestbesuchte Altmeisterschauüberhaupt. Auch weil Strieder einneues, von den nationalistischenund völkischen Vereinnahmungenbefreites Bild des bis heute größ-ten deutschen Künstlers entwarf.Der heutige stellvertretende Direk-tor des Museums beschreibt Strie-der als einen akribisch, streng anden Fakten orientierten, selbstkri-tischen und hartnäckigen Kunsthis-toriker.“ ‹‹

Bernhard Gondro (Moe-Stg, Ale, Nm-W, Alb)

Herausragender Museumsdirektor und KunsthistorikerZum Tod von Dr. Peter Strieder (Ale)

ZUr PerSoN

AM September 2013220

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AM September 2013 221

10. BIS 12. JANUAR 2014

44. WÜRZBURGER KV-TAGEIN MAINZ

VORLÄUFIGES PROGRAMM:FREITAG, 10. Januar 2014:bis 17:00 Uhr: Anreise in Eigenregie18:00 Uhr: Abendessen19:00 Uhr: Begrüßung und

Einführung in das Tagungsprogramm19:15 Uhr: „Das Zweite Vatikanische Konzil

und seine Folgen”

SAMSTAG, 11. Januar 2014:08:15 Uhr: Frühstück 09:30 Uhr: „Lumen Gentium

und das Geheimnis der Kirche”12:00 Uhr: Mittagessen und anschließend Mittagspause

Zeit zur freien Verfügung14:00 Uhr: „Dialog ist die neue Art, Kirche zu sein”

(Papst Paul VI.). Der Anstoß des Konzils zu einer „Ökumene” der Religionen

15:30 Uhr: Kaffeepause16:00 Uhr: „Laien und insbesondere Frauen in der

nachkonziliaren Kirche”18:00 Uhr: Festliche Abendveranstaltung:

Verleihung des Carl-Sonnenschein-Gedächt-nispreises 2013 mit anschließendem Buffet

SONNTAG, 12. Januar 201408:00 Uhr: Frühstück 09:00 Uhr Messe in der Kapelle des Erbacher Hofes10:30 Uhr: „Liturgie im Wandel”12:30 Uhr Mittagessen anschließend Tagungsende

TAGUNGSLEITER: Kb Klaus Gierse, WürzburgKb Dipl.-Theol. Hans-Joachim Leciejewski,Braunschweig Kb Werner Rellecke, Dresden

UNTERBRINGUNG:Erbacher Hof, Akademie und Tagungszentrum des Bistum MainzGrebenstr. 24-26, 55116 Mainz,Tel.: 0 61 31 / 257-3, www.ebh-mainz.de

LEISTUNGEN:- Organisation- Beiträge- Unterbringung im Erbacher Hof- Mahlzeiten (inkl. Teilnahme am Festbuffet Samstagabend)

TAGUNGSBEITRAG:Alte Herren/Damen/Gäste: 160,00 EuroStudierende: 49,00 EuroEinzelzimmerzuschlag: 30,00 EuroTagesgäste: 40,00 Euro

ANMELDESCHLUSS: 28. November 2013>>> Buchungen sind ab sofort möglich <<< Programmänderungen bleiben zum jetzigen Zeitpunkt vorbehalten!

Zwischen Revolution und Reform - 50 Jahre Zweites Vaticanum

ANMELDUNG:KV-Akademie e.V., c/o KV-Sekretariat,

Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Tel.: 0 23 65 / 57 29 040, Fax: 0 23 65 / 57 29 051

E-Mail: [email protected], Internet: www.akademie-kv.de

Bilder: oben: W

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mons, Urheber Franklin McM

ahon; lizenziert unter Creative Com

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eitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported;

unten: W

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mons, Urheber Lothar Wolleh; lizenziert unter Creative Com

mons-Lizenz Nam

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eitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported;

KV-AKADemIe

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AM September 2013222

M it großem Interesse habe ich die beiden in den AM 3 und 4 erschienenen Artikel über den KV in der des Nationalsozialismus verfolgt. Dies umso

mehr, als ich im Sommer 2010 eine Reihe von Unterlagen,darunter auch die AM dieser Zeit, in Marl einsehen konnte. Das Ergebnis meiner Untersuchungen erschien in der Fest-schrift zum 100. Stiftungsfest der Rheno-Palatia.In der Beurteilung der damaligen Situation, insbesondereder Bewertung der auch in der jetzigen Veröffentlichungherausgehobenen Persönlichkeit Götz v. Pölnitz und Kon-stantin Hank, sehe ich erhebliche Differenzen. Die Gründedafür liegen meines Erachtens im Wesentlichen darin, dasssich die Autoren fast ausschließlich auf die Veröffentlichun-gen in den AM gestützt haben. Diese geben aber ebennicht „zuverlässig Zeugnis auch vom kritischen Abschnitt inder Geschichte unseres Verbandes”. Mir ist unverständlich,warum auf die anderen, mir damals zugänglich gemachtenUnterlagen, möglicherweise auch weitere, bisher nicht ver-öffentlichte Dokumente aus den Archiven des KV, zurückgegriffen wurde.Wann endlich wird es eine unabhängige, vorurteilslose undumfassende Geschichte des KV in der Zeit des Nationalso-zialismus geben? &

Rolf Müller (Rh-P)

AM 3/2013 und 4/2013Bei KV-Geschichte nicht nur auf die AM stützen

unter besonderer Berücksichtigung des KStV Alania.Als Ergänzung wäre auch ein Verweis auf das Reichskonkor-dat mit der Katholischen Kirche sinnvoll gewesen, durch dasder ursprüngliche Widerstand der Katholischen Kirche ge-gen den Nationalsozialismus weitgehend aufgegebenwurde. Im Konkordat war auch ein Schutz katholischer Ver-bände vorgesehen, der in einem Anhang festgelegt werdensollte. Zu diesem Anhang kam es leider nicht.Als Ergänzung zu dem Artikel noch eine Anmerkung, diesich aus den Unterlagen des KStV Erwinia-München ergibt:Auch die Mensur wäre kein Grund gewesen, den Kartellver-band und seine Position in irgendeiner Weise am Leben zuerhalten. „Wie Dr. Hank selbst gesteht kann eine ernsteFrage noch die Mensurfrage werden (s. Tätigkeitsbericht,S.15/16). Wohl erklärt Dr. Hank dazu: „Ist das Mensurverbotdogmatisch begründet, so gibt es über dasselbe kath. Stu-denten keine Diskussion”, jedoch fährt Hank fort: „könntedie Mensur aber bei vielleicht noch größeren Sicherungs-massnahmen und wesentlicher Einschränkung - etwa alszweimalige Tapferkeitsprobe - dogmatisch freigegeben wer-den wie sie es früher war, so müssten wir natürlich auch alsVerband zu dieser Frage Stellung nehmen.” Nimmt mannoch aus einem Bericht der „Kölnischen Volkszeitung” v.24.02.1934 über eine Kundgebung der Kölner Studenten-schaft die Äusserungen des Reichsführers Derichsweiler (CV)des Leiters des Kreises V der D.St. hinzu, so lässt sich einneuerlicher Unfall unschwer prophezeien. Nach diesem Be-richt hat D. geäussert: „Er hoffe und wünsche, dass die ka-tholische Kirche von ihrem ablehnenden Standpunktabgehen werde. Wenn wir eine einheitliche deutsche Stu-dentenschaft schafften, müsse auch im Punkte der Ehreeine einheitliche Geschlossenheit gefunden werden. (DerVerbandsführer des CV stellt hierzu ausdrücklich fest ineiner anschliessenden Verlautbarung, dass es sich um keineMeinungsäusserung etwa des CV hierbei handle.)”Leider wird auch in den Darstellungen der Geschichte dereinzelnen Verbindungen die ganze Zeit des Nationalismusnur sehr knapp behandelt, eine ausführlichere und manch-mal kritische Aufarbeitung wäre hier sicher sinnvoll. Leidersind in der Zwischenzeit oft die entsprechenden Dokumenteund auch die Zeitzeugen nicht mehr greifbar. Bei der Erwi-nia wurde aus privatem Nachlass noch das Schreiben zurAuflösung und zum Verbandsaustritt entdeckt. Leider feh-len die Zahlen des Abstimmungsergebnisses und das Proto-koll des CC, auf dem der Austritt beschlossen wurde. &

Peter Ehrensperger (Erw)

AUS DeN leSerBrIeFeN

H erzlichen Dank für den Artikel „Der KV vor dem Untergang” in den AM. Leider hat der KV seine Geschichte in den Jahren 1933/1934 bisher sehr

zurückhaltend dargestellt, so ist dieser Artikel umso erfreuli-cher. Als Ergänzung wäre auch der Lebenslauf von Dr. Kon-stantin Hank vor 1945 interessant gewesen. Von seinemPendant des CV Edmund Forschbach findet man entspre-chende Ausführungen im Internet (http://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Forschbach). Eine detaillierte Aufstellung zuden im Artikel gemachten Ausführungen findet sich auchim Internet unter http://www.gukape.de/alania-1933.htm

AM 3/2013 und 4/2013KV-Geschichte sehr zurückhaltend dargestellt

AM-Redaktion

Postfac

h 20 01 31,

45757 Marl

am@kartellv

erband

.de

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AM 5/2013Einseitig

AM September 2013 223

AUS DeN leSerBrIeFeN

A ls Arbeitspädagoge, langjährig im betrieblichen Bildungswesen tätig, war ich betroffen, um nicht zu sagen erschüttert, über die Aussagen von Kb Dieter

Schäuffler. Die Überschrift und den Rundumschlag mit den Kla-geliedern zu den verschiedenen Bildungsbereichen kann ich nichtunwidersprochen stehen lassen. Dass ein vermeintlicher Expertein Sachen Bildung die gesamte Bildungslandschaft in Deutsch-land schlecht redet, erscheint mir geradezu unverantwortlich.Deutschlands Berufsausbildung ist auch heute ein Aushänge-schild mit hohem Stellenwert. Durch Aufenthalte in Japan undChina kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass in diesen Län-dern das deutsche Bildungswesen sehr geschätzt und qualitativhoch bewertet wird. Eine vollständige Übertragung ist wegen der

sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Voraussetzun-gen (politisch, sozial, wirtschaftlich) ohnehin nicht möglich, eherdenkbar die Übernahme einzelner Komponenten.Wenn Kb Schäufler die deutsche Ausbildung diskrediert, ist diesin keiner Weise nachzuvollziehen, gilt sie doch als Vorbild fürEuropa. In südeuropäischen Ländern liegt die Jugendarbeitslosig-keit zwischen 35 und 60 Prozent. Kein Wunder, dass man inter-essiert auf Deutschland mit einer Quote von 7,5 Prozent blickt.Dieser Wert ist neben der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeitauf das bewährte Ausbildungssystem zurückzuführen. ZahlreicheStaaten wollen das Duale System als Rezept gegen Jugendar-beitslosigkeit übernehmen. Unter anderem das sollte Kb Schäuf-ler zu denken geben. & Hermann Tenhaef (Sv)

AM 4/2013Die deutsche Bildungswüste

D er kaum verhohlene Aufruf, bei der nächs-ten Wahl zum Bundestag die CDU zu wählen, damit die Rolle der „Hirtenbriefe” der

deutschen Bischöfe in den 50er und 60er Jahre über-nehmend, wäre besser unterblieben. Besonders dervereinnahmende Gestus, die selbstverständlicheGleichsetzung von CDU und KV (bzw. von CSU alsder besseren CDU und dem KV), die Abqualifizie-rung der anderen Parteien durch fahrlässiges Herum-gefuchtel mit überholten Schlagwörtern, sindschwer erträglich.Wer sich mit den Programmen anderer Parteien be-schäftigt, die das Wort „christlich” nicht vor sichhertragen, kann durchaus zu der Erkenntnis gelan-gen, dass fundamentale ethische Herausforderun-gen, z.B. die Bewahrung der Schöpfung, bei ande-ren Parteien womöglich ernster genommen werden.„Was also wählen, um eine konservative Regierungim Amt zu halten?”, fragt Kb Büttner.Was, wenn ich das nicht will?Habe ich mich damit aus der Gemeinschaft der KVerverabschiedet? &

Klaus Pille (Ur)

Mu it seiner polemischen und und sachlichen Kritik an einem Buch, das er gar nicht gelesen hatte, qualifi-zierte sich der Autor nach Ansicht der Redaktion wohl

ausreichend für „Betrachtungen zum bundespolitischen Jahr2013”. Trotz lobenswerter Bemühungen um Objektivität kann erseine Herkunft aus dem 68er APO-Laden nicht verleugnen. Mitvielen Unionspolitikern wünscht er sich eine Koalition mit denGrünen, wenn es dem Machterhalt dienlich ist. Diese Koalitionwäre jedoch ein Schritt auf dem Weg in die politische Bedeu-tungslosigkeit, auf dem sich die CDU/CSU ohnehin befindetbzw. in NRW schon geraten ist. Vom strukturkonservativem Den-ken der KVer zu Adenauers Zeiten sind die jetzigen KVer schonso weit entfernt, dass sich ihre Ansichten schon nicht mehr wi-dersprechen. &

Dr. Jakobus Luettmer

AM 5/2013Auf dem Weg in dieBedeutungslosigkeit

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Ausgewählte Termine und VeranstaltungenAushang im Korporationshaus erbeten

m20. September 2013mEin Fest der DemokratieGemeinsame Veranstaltung des Kölner Ortszirkels „Häuschen” mit den Kölner Ortszirkeln von CV und UVFestredner: Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel Kontakt: Dipl.-Kfm. Ulrich Hopmann,Tel.: 0 22 41 / 78 311,E-Mail: [email protected]

m27. - 29. September 2013m

AHV Julius Echter-WürzburgEchteraner-Treffen in NürnbergKontakt:Willibald Keßler,Westring 25, 92331 Lupburg,Tel.: 0 94 92 / 454

m19. - 20. Oktober 2013m150. Stiftungsfest Unitas-Breslau-KölnKontakt:KStV Unitas-Breslau, Leiblplatz 1, 50931 Köln, Dr. D. Speeter, Lindenthalgürtel 59, 50935 Köln, Tel.: 02 21 / 49 46 65,E-Mail: [email protected]

m24. Oktober 2013mGedenkveranstaltung aus Anlass des 50. Todestages von Robert SchumanIn Erinnerung an R. Schuman (UV), dessenTodestag sich am 4.9.2013 zum 50.Mal jährt,wird die Konrad Adenauer Stiftung am24.10. von 18 bis 20 Uhr im Haus der Ge-schichte in Bonn, Willy-Brandt-Allee 14, eineGedenkveranstaltung mit dem Thema: Robert Schuman: Staatsmann - Mensch -Christ durchführen. Es sprechen: Prof. Dr. H.-G. Pöttering, Vors. der Konrad AdenauerStiftung, MdEP, Jacques Santer, Kommissions-präsident a.D. Weitere Informationen zu Veranstaltungenhierzu unter: ww.kartellverband.de

m31. Okt. - 3. Nov. 2013m

86. Stiftungsfest Abraxas-Rheinpreußen-DresdenFestkommers am 2.11.213 20:00 hct in Rade-beul (Hotel Goldener Anker)Kontakt:KStV Abraxas-Rheinpreussen, Münchner Str. 34, 01187 Dresden,Anmeldungen: Tel.: 03 51 / 21 99 56 50,

E-Mail: [email protected]

m1. - 3. November 2013m

Fuchsentagung auf dem Haus des KStV Andechs-Merania-BayreuthKontakt und Anmeldung (bis 15.10.2013)ausschließlich unter: [email protected] komplette Programm und weitere Infossind auch unter: www.kartellverband.de abrufbar.

m6. November 2013mArminia-BonnFestkommers anläßlich des GründungstagesKontakt:KStV Arminia,Kaiserstr. 85, 53113 Bonn,Telefon: 02 28 / 22 42 80,E-Mail: [email protected],Internet: www.kstv-arminia.de

m8. - 10. November 2013m100. Stiftungsfest Winfridia-KölnFR: Begrüßungsabend; SA: Abendessen/Festkommers mit Festvor-trag von Frau Prof. Barbara Schock-Werner,Dombaumeisterin i.R. des Kölner Domes; SO: Messe im Maternushaus/AkademischeFeierstunde; Es ergeht noch eine detaillierteEinladung. Kontakt: [email protected], [email protected] [email protected] und unter www.winfridia.de

m12. November 2013m

KV-Ortszirkel „Kleeblatt” zu Hannover:Traditionelles Wurstessen im Centralhotel Kaiserhof, Ernst-August-Platz 4Kontakt und Information: [email protected]

m22. - 24. November 2013mWinterfest Rheno-Borusia-Bonn mit FestkneipeKStV Rheno-Borussia,Schumannstr. 113, 53113 Bonn,Telefon: 02 28 / 21 17 86,Internet: www.rheno-borussia.de

m30. November 2013m60. Heidelberger Schlosskommersweitere Infos unter: www.schloko.de

mVORSCHAU 2014m

m10. - 12. Januar 2014m44. Würzburger KV-Tage (nochmals in Mainz)KV-Akademie, c/o KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Tel.: 0 23 65 / 57 290-10,E-Mail: [email protected], Internet: www.akademie-kv.deJetzt anmelden!

m9. - 11. Mai 2014m

Vertreterversammlung 2014 in BochumAuf der Sitzung am 19./20. Juli 2013 hat derKV-Rat beschlossen, die Vertreterversamm-lung 2014 vom 9. - 11. Mai 2014 in Bochumdurchzuführen. Bitte diesen Termin in denKartellvereinen und Ortszirkeln entspre-chend vormerken.

m29. Mai - 1. Juni 2014m150. Stiftungsfest Germania-MünsterKontakt:KStV Germania,Gertrudenstr. 45, 48149 Münster,Tel.: 02 51 / 22 583,Internet: www.germania-muenster.de

m19. - 22. Juni 2014m150. Stiftungsfest Walhalla-WürzburgKontakt:KStV Walhalla,Mergentheimer Str. 32, 97082 Würzburg,Tel.: 09 31 / 72 138,E-Mail: [email protected],Internet: www.walhalla-wuerzburg.de

m4. Juli 2014m

110. Stiftungsfest Wiking-Aachen und Pruthenia-AachenGroßer Festkommers im Europasaal des Eurogress Aachen.Kontakt:KStV Wiking,Eckertweg 1, 52074 Aachen, Tel.: 02 41 / 84 826,E-Mail: [email protected],Internet: www.kstvwiking.de;KStV Pruthenia,Zollernstr. 25, 52070 Aachen,Tel.: 02 41 / 56 86 00,E-Mail: [email protected],Internet: www.pruthenia.de