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    Evnement & Formation Events & Bildung

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    oder Beschaffung im Ausland auf-wendig und wenig ergiebig. Deshalb sei es ein Anliegen von Maagtech-nic, fr diese Unternehmen als Mitt-ler zu dienen. Ausserdem msse dem Mythos der Hochpreisinsel Schweiz in den Kpfen der ausln-dischen Lieferanten entgegenge-wirkt werden. Es gehe nicht an, dass fr die Schweiz andere Preise glten als fr den Rest der Welt.Der Zulieferer Bruno Vogelsang von der Verwo AG betonte ebenfalls die extreme Kurzfristigkeit des Marktes. Durch den breiten Kundenstamm fe-dere sich das Risiko fr seine Firma zwar gut ab, trotzdem stelle er mit Besorgnis fest, dass viele Entscheide gefllt wrden, die nicht gut sind fr die Schweiz, wie Outsourcing oder Investitionsstopps fr Schweizer Standorte. Demgegenber stnden kluge Partnerschaften mit Kunden, welche der schwierigen Wirtschafts-situation erwachsen seien. Es braucht kluge Lsungen, und wir mssen die Chance erhalten, mehr als nur den Preis zu zeigen, sonst nimmt die Desindustrialisierung der Schweiz ihren Lauf. Wir Zulieferer brauchen etwas Zeit, um uns an die Situation anpassen zu knnen, ist er berzeugt. Denn die wesentlichen Einsparungen lgen nicht mehr pri-mr im Einkauf, sondern sehr oft bei Technik und Produktion. Und nur im gemeinsamen Gesprch liesse sich Optimierungspotenzial im gesamten Produktionsprozess eruieren.

    Fred Gaegauf von der Fritz Studer AG blickte als Maschinenbauer auf volatile Zeiten zurck. 2008 sei in der 100-jhrigen Firmengeschichte eines der besten Jahre gewesen, 2009 eines der schlechtesten. Zwar sei das Unternehmen selbst noch in der Aufstiegsphase, doch teilweise mssten massive Einbrche abge-federt werden. Generell setzt er auf pragmatische Lsungen, beispiels-weise, die Leuchtstoffrhren in der Produktionshalle um die Hlfte zu re-duzieren. Manchmal tut Kreativitt auch weh, und man muss jemanden in die Jauchegrube stossen, damit etwas Kreatives dabei rauskommt. Druck sei ntig, ist er berzeugt. Im Fall der Fritz Studer AG htten sich die Produktionszeiten nicht vern-dert, die Liefergenauigkeit sei jedoch gestiegen. Und sehr oft verlange der Kunde individuell zugeschnittene Lsungen. So bleibe zwar die Qua-litt erhalten, doch die Funktionalitt leide manchmal. Generell seien fr den Standort Schweiz gute Fach-krfte sehr wichtig und eine gute Ausbildung prioritr. Untersttzung durch den Bund in diesem Bereich lehnten jedoch alle drei Unterneh-mer ab, bedauerten jedoch, dass

    Vertreter des Bundesrates zwar eine OLMA besuchten, jedoch nicht die Swisstech, um der Industrie Respekt zu zollen.Auch die Wechselkursuntergren-ze von Franken 1.20 wurde thema-tisiert. Generell liesse sich damit leben, wenn auch 1.30 oder mehr begrssenswert wre, waren sich alle Podiumsteilnehmer einig. Uni-sono empfinden es auch alle vier als schwierig, fr 2013 fundierte Prog-nosen zu stellen. Generell rechnen sie mit einem hnlichen Verlauf wie im aktuellen Jahr. Laut Maurer gbe es durchaus denkbare Lsungen fr die Eurokrise, welche aber nicht 2013 eintreffen wrden. Doch er rechne damit, dass der PMI stabil an der Wachstumsgrenze verharren werde und schloss: Hren Sie nicht zu viel auf Prognosen, aber schauen Sie auf den PMI.Die gewonnenen Eindrcke durf-ten die Teilnehmer beim Programm des Imitators von Hakan Yakin, Kurt Aeschbacher und anderen, David Brckelmann, verdauen, bevor sie sich beim Apro riche dem leiblichen Wohl und dem persnlichen Aus-tausch zuwenden konnten. Bianca Sommer

    Rolf Jaus begrsste rund 150 Per-sonen zur Abschlussveranstaltung der diesjhrigen Ringvorlesung, an der Claude Maurer drei Prognosen stellte. Der Leiter Macroeconomic Research der Credit Suisse gewhr-te dem Publikum am 21. November einen Blick auf das kommende Wirt-schaftsjahr. So rechnet er damit, dass der Ausgang der Eurokrise un-gewiss bleibt. Entsprechend wrden sich auch die tiefen Zinsen halten, solange die Europische Zentral-bank keine Erhhung vornimmt. Und weil die Lage zwar unsicher ist, die Unternehmen sich aber nach und nach an die Situation anpassen kn-nen und konnten, rechnet Maurer mit einem langsamen Anstieg der

    Preise, zumal die Nationalbank die Wechselkursuntergrenze von Fran-ken 1.20 halten werde. Verhalten optimistisch gaben sich auch die Teilnehmer der Podiums-diskussion unter der Leitung von Chrisitan Kolbe, Leiter Wirtschaft Tagesschau und SF Brse, an der neben Claude Maurer vier CEO ber die Auswirkungen der Eurokri-se debattierten. Jol Souchon von der Maagtechnic Group als tech-nischer Hndler bemerkte, dass in einer Zeit von sinkenden Marchen und harten Preisverhandlungen wichtig sei, Nischenprodukte in ho-her Qualitt anzubieten, denn es bleibe keine Luft mehr fr unntige Umtriebe: Wenn unsere Kunden ei-nen Schnupfen bekommen, mssen auch wir niesen. Dies zeige sich in enormer Kurzfristigkeit, Lager-stopps und reduziertem Auftragsbe-stand. Deshalb brauche es Lsun-gen fr den Standort Schweiz, um wettbewerbsfhig zu bleiben. Viel zu oft werde nur ber Preise diskutiert, wo die Total Cost of Ownership als Ganzes zu bercksichtigen wren, um relevante Einsparungen machen zu knnen. Besonders fr KMU sei eine Auslagerung der Produktion

    Ende November fand an der Swisstech in Basel die dies-jhrige Ringvorlesung ihren Abschluss. CEO von drei Un-ternehmen aus der Maschinen- und Zulieferindustrie sowie der konom Claude Maurer errterten an dem Anlass von procure.ch und der ETH Zrich die Branchentrends und Auswirkungen der Eurokrise auf ihre Unternehmen.

    Wenn unsere Kunden einen Schnupfen bekommen, mssen auch wir niesen

    Claude Maurer, Bruno Vogelsang, Christian Kolbe, Fred Gaegauf und Jol Souchon im Podiumsgesprch in Basel