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Seite 1 Werden was ich bin. Spiritualität kehrt wieder Spiritualität kehrt wieder. Solothurn, 2.9.2008 Paul M. Zulehner Leben als letzte Gelegenheit Wir leben länger, aber insgesamt kürzer. (Philippe Ariès) Wir wollen optimal leidfreies Glück: in neunzig Jahren. Solches Leben ist… * hastig * überfordernd * angstbesetzt (zu kurz kommen) Gronemeyer, Marianne: Leben als letzte Gelegenheit, 1993. Spiritualität 2 angstbesetzt (zu kurz kommen) * entsolidarisierend Nicht wenige: * „irgend etwas stimmt nicht“ * „es ist zum davonlaufen“ Die einen suchen das Weite, andere die Weite.

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Werden was ich bin.Spiritualität kehrt wiederSpiritualität kehrt wieder.

Solothurn, 2.9.2008Paul  M. Zulehner

Leben als letzte Gelegenheit

Wir leben länger,aber insgesamt kürzer.(Philippe Ariès)

Wir wollen optimal leidfreiesGlück: in neunzig Jahren.

Solches Leben ist…* hastig* überfordernd* angstbesetzt (zu kurz kommen)

Gronemeyer, Marianne: Leben als letzte Gelegenheit, 1993.

Spiritualität 2

 angstbesetzt (zu kurz kommen)* entsolidarisierend

Nicht wenige:* „irgend etwas stimmt nicht“* „es ist zum davonlaufen“

Die einen suchen dasWeite, andere dieWeite.

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einige suchen dasWeite

Escapismus

• schönes gespieltes Leben viermal pro Woche virtuelles Glück als reale Alternative

Spiritualität 3

einige suchen dasWeite

• abdunkeln D Alk h l

Escapismus

• schönes gespieltes Lebenviermal pro Woche virtuelle Glück als reale Alternative

Drogen, Alkohol• zusammenschlagen

Reimer Oltmanns (Reinbeck 1980): „Du hast keine Chance, also nütze sie.“

• krankwerdenpsychosomatisch

• religiöse Sonderweltenohne lästige Last der Freiheit

• Selbstmordpräsuizidales Syndrom (Erwin Ringel): Engwerden der Welt

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Engwerden der Weltangustia (Enge) - Angst

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andere suchen die Weite

„Megatrend der Respiritualisierung“

Horx, Matthias: Megatrends der späten neunziger Jahre, 1996. 

Spiritualität 5

Frankfurter Buchmesse

Spiritualität 6

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Spiritualität 7

Felder

Traditions‐Christen10%

aus spirituellerschöpften Ki h

BRD 2006: Identity Foundation

glau‐bens‐

10%

religiös Kreative30%

spirituelle Sinnsucher

15%unbekümmerte 

Alltags‐pragmatiker

Kirchen

aus spirituell erschöpfter Moderne:

„Leben als letzte

feste Mus‐lime5%

Spiritualität 8

mus‐limi‐sches Feld

spirituellesFeld

atheisierendes Feld

christliches Feld

p g40%

„Leben als letzte Gelegenheit“

Buddhisten, Juden, Hinduisten, Taoisten, …

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die vielen Gewänder

MarktGewaltWellness

Verwandlung

Spiritualität 9

spirituellesFeld

mus‐limi‐schesFeld

atheisierendesFeld

christliches Feld

Markt

Spiritualität 10

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Gewalt

� Hanadi Tsiri Dscharadat

Am Samstag, den 04.Okt. 2003 i h i lä i i hsprengte sich eine palästinensische 

Frau im Maxim‐Restaurant in Haifa in die Luft und riss 19 unschuldige Zivilisten mit in den Tod. Die Welt verurteilte zu Recht diesen gewaltsamen Akt. Doch „der heimtückische Massenmord“ hat ebenfalls wie eine Medaille eine andere Seite.

… Hanadi Tisri Dscharadat studierte in 

� Ursachen 

erlittenes Unrecht (Brüder ermordet, keine Chance als Anwältin, no future)

dazu Verheißung: Koran, Sure 41, 30…. «Unser Herr ist Allah», und dann standhaft bleiben ‐ zu ihnen steigen die Engel nieder (und sprechen): «Fürchtet euch nicht und seid nicht betrübt

Spiritualität 11

Jordanien Jura und hatte eigentlich nur noch wenige Tage bis zum Erhalt ihrer Zulassung als Anwältin. Doch daraus wurde nichts. Die 29jährige angehende Anwältin zog es vor, sich vom Diesseits zu verabschieden und dabei so viel Israelis wie möglich mitzunehmen. (Behrouz Khosrozadeh)

euch nicht und seid nicht betrübt, sondern freuet euch des Paradieses, das euch verheißen ward. 31. Wir sind eure Freunde in diesem Leben und im Jenseits. In ihm werdet ihr alles haben, was eure Seelen begehren, und in ihm werdet ihr alles haben, wonach ihr verlangt ‐ 32. Eine Gabe von einem Vergebungsreichen, Barmherzigen.»

Wellness

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Verwandlung

Reise zu i h lb tW lt

Spiritualität

sich selbst

Verzau‐berung

Heilung

Welt‐verhältnis

Reisein die Weite

Spiritualität 13

Martin, Ariane: Sehnsucht – der Anfang von allem. Dimensionen 

zeitgenössischer Spiritualität, 2005.

Gemein‐schaft

Festig‐keit

U d di h i tli h Ki h ?

Spiritualität 14

Und die christlichen Kirchen?

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Empathische Spiritualitätskritik

SchritteWas suchst du? Was ist deine Sehnsucht?Welchen Weg schlägst du dazu ein? Welche Gruppe spricht dich g g pp pan?Führt dich dieser Weg / diese Gruppe auf dem Weg deiner Sehnsucht weiter?

GegenfrageWelchen Weg gehst du? Mit wem gehst du?Hast du eine Gemeinschaft, wo ich ein Stück (probeweise) mitpilgern kann?

Spiritualität 15

p g

Für spirituelle Stärke braucht es…

Personen (Meisterinnen und Meister, Gurus)

Orte und Wege (Weg‐; Pilger‐Gemeinschaften)

Spirituelle Vorgänge

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Personenchristliche Gurus

„Wo gibt es denn noch die „geistlichen Väter“, die christlichen „Gurus“, die das Charisma einer Einweisung in die Meditation, ja in eine Mystik haben, in der das Letzte des Menschen, seine Vereinigung mit Gott, in einem heiligen Mut angenommen wird?“ 

Mut, Schüler zu werden„Wo sind die Menschen, die den Mut haben, Schüler solcher geistlichen Väter zu sein? Ist es denn eigentlich selbstverständlich, dass es ein solches Meister‐Schüler‐Verhältnis nur noch säkularisiert in der Tiefenpsychologie gibt?“ (Karl Rahner: Strukturwandel 1972)

Gottesfrauen/ Gottesmänner

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Gottesfrauen/ Gottesmännersie sind Ersthand‐Erfahrene; keine geliehene GotteserfahrungMystikerInnen: Ge‐HEIM‐nisbewohnerInnen

Orte, Wege 

spirituelles Zentrenin jedem pastoralen Großraum

spirituelle PilgerschaftenDanièle Hervieu‐Lege:„pilgrim“ ist moderne Form der Religion (Wanderer)z.B. Jakobsweg

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Was ist der M h?

leerwerdenStille

sich lassenversenkenergeben

erfüllt werden

werden, was wir sind:Liebende

Facettendes Liebens

Gottes‐geburt

dankbarstaunen

LärmFrequenzengotttaub

Mensch?

Spiritualität 19

mit dem Herzensehen und hören 

Urpersönliche spirituelle Reise

Gotttaub„Es gibt eine Schwerhörigkeit Gott gegenüber, an der wir gerade in dieser Zeit leiden. Wir können ihn einfach nicht

mehr hören - zu viele andere Frequenzen haben wir im Ohr. Was über ihn gesagt wird, erscheint vorwissenschaftlich,

nicht mehr in unsere Zeit passend. Mit der Schwerhörigkeit oder gar Taubheit Gott gegenüber verliert sich natürlich auch

unsere Fähigkeit, mit ihm und zu ihm zu sprechen. So aber u se e ä g e t, t u d u u sp ec e So abefehlt uns eine entscheidende Wahrnehmung.

Unsere inneren Sinne drohen abzusterben. Mit diesem Verlust an Wahrnehmung wird aber der Radius

unserer Beziehung zur Wirklichkeit drastisch und gefährlich eingeschränkt. Der Raum unseres Lebens wird in

bedrohlicher Weise reduziert.“ (Benedikt XVI.: München 2006)

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Dieses Photo entstand in einem Raum des Allegheny General Hospital im amerikanischen Pittsburgh. Es zeigt den vier Jahre alten Brian Siclaire in

dem Augenblick, in dem er zum ersten Mal einen Ton hört.Brian ist von Geburt an taub, die feinen Sinneshärchen in seinem Innenohr

arbeiteten nicht. Nun wurde dem Jungen ein kleines elektronisches Gerät implantiert, das ihm helfen soll. Eine Art Recorder übersetzt die Schallwellen

in elektrische Signale und sendet sie an die implantierte Elektrozelle. Von der Zelle aus führen zwölf Elektroden in Brians Innenohr, wo die elektrischen Impulse direkt auf die Hörzellen treffen. Süddeutsche Zeitung MAGAZIN

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Teresa von Àvila*1515 in Àvila

Karmelitin und Mystikerin1554 Begegnung mit dem „leidenden Christus“

G ü d i i Kl ( i J h K )

Wegbegleitende

Gründung eines eigenen Klosters (zus. mit Johannes v. Kreuz)Hauptwerk: „Die innere Burg“ (1577)

+1582 in Alba de Tormes bei Salamanca

Meister Eckhart*1260 in Hochheim

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1260 in Hochheim1275 Eintritt in Erfurt in den Dominikanerorden1290 Immatrikulation an der Universität Paris

1314  Generalvikar in Straßburg („Deutsche Predigten“)1325 wegen angeblich häretischer Glaubensaussagen denunziert

1327/28 Reise zum Papst Johannes XXII.+1328 auf Heimreise

Kein Gefäß kann zweierlei Trank aufnehmen.

Soll es Wein enthalten,muss man notgedrungen das Wasser ausgießen; d G fäß l i

ausgießen

das Gefäß muss leer sein.

Willst du göttliche Freude und Gott aufnehmen, musst du notwendig die Kreaturen „ausgießen“….

Alles, was aufnehmen und empfänglich sein soll, das soll und muss leer sein. 

Meister Eckhart

leerwerdenStille

sich lassen

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� Der Mensch, der sich mit all dem Seinen ganz aufgegeben hätte, wahrlich, der wäre so völlig in Gott versetzt, dass man wo man auch den Menschen anrührte

in Gott versetzt

dass man, wo man auch den Menschen anrührte, zuerst Gott anrühren müsste; denn er ist rundum in Gott und Gott ist um ihn herum.

� Meister Eckhart

versenkenergeben

erfüllt werden

Spiritualität 23

[Seele ist wie ein Brunnen]

Die andere Quelle bekommt das Wasser 

Gott selbst ist die andere Quelle

von seinem Ursprung selbst, der Gott ist. Und so wie Seine Majestät es will, sobald es ihm gefällt, zuweilen eine übernatürliche Gnade zu erweisen, quillt es im größten Frieden und in aller Ruhe und Zärtlichkeitaus unserem eigenen tiefsten Inneren hervor, ohne dass ich weiß von wo noch wie…

Teresa von Àvila

versenkenergeben

erfüllt werden

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Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; 

i i G fü h i

Lydia von Thyatira

sie war eine Gottesfürchtige und der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.

Apg 16,14

mit dem Herzensehen und hören 

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… nicht aber so der Heilige Geist: der ist vielmehr nur ein Ausblühen aus dem Vater und aus dem Sohn und hat doch eine Natur mit ihnen beiden. 

Darum sollen wir niemals ruhen, bi i d d

gänzlich Liebe werden

bis wir das werden, was wir ewiglich in ihm gewesen sind… 

Darum sage ich, dass es des Vaters Wesen ist, den Sohn zu gebären, 

und des Sohnes Wesen, dass ich in ihm und nach ihm geboren werde; 

des Heiligen Geistes Wesen ist es, 

werden, was wir sind:Liebende

Spiritualität 26

g ,dass ich in ihm verbrannt und in ihm völlig eingeschmolzen und gänzlich Liebe werde.

Meister Eckhart

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Aber nein, Schwestern, nein! Werke will der Herr! Und wenn du eine Kranke siehst, der du ein wenig Linderung verschaffen kannst, dann mache es dir nichts aus

Werke will der Herr!

dann mache es dir nichts aus, diese Andacht zu verlieren, und ihr dein Mitgefühl zu zeigen; und wenn ihr etwas weh tut, dann soll es dir wehtun, und wenn nötig, sollst du fasten, damit sie zu essen hat. 

…dann mögt ihr zwar fromme Gefühle und Geschenke erhalten, doch glaubt mir dass ihr nicht zur Gotteinung gelangt seid

Facettendes Liebens

Spiritualität 27

… doch glaubt mir, dass ihr nicht zur Gotteinung gelangt seid, und bittet unseren Herrn, dass er euch diese Liebe zum Nächstenin Vollkommenheit gebe.

Teresa von Àvila

Kraft der Wandlung

Eucharistiefeier: begeben wir uns in „Gottesgefahr“?

Abendmahl und Fußwaschung sind voneinander nicht zu trennen: sonstvoneinander nicht zu trennen: sonst unchristliche Wellnessspiritualität„Wer in Gott eintaucht, taucht neben den Armen auf. Und umgekehrt (Mt 25).“

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Abendmahl und Fußwaschung: Perikopenbuch Kaiser Heinrichs II. um 1007, München Bayerische Staatsbibliothek

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Spiritualität der Solidarität

der offenen Augen: 

Spiritualitätder Solidarität

ghinschauen statt wegschauen

des wachen Verstands: analysieren

der engagierten Hände: optieren

Spiritualität 29

des mitfühlenden Herzens: compassion

Meister EckehartEs sprechen manche:sie hättens nicht!

Da erwidere ich:Das ist mir leid!

h d b h hErsehnst du es aber auch nicht,das ist mir noch leider.

Könnt ihr es denn nicht haben,so habt doch ein Sehnen danach!

Mag man auch das Sehnennicht haben,so sehne man sich dochwenigstens

Spiritualität 30

nach einer Sehnsucht!

Meister Eckhart

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Spiritualität 31!

www.zulehner.orgwww.lobbyfuerkinder.at

Spiritualität 32

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Spiritualität 33www.zulehner.org

Gotttaub„Es gibt eine Schwerhörigkeit Gott gegenüber, an der wir gerade in dieser

Zeit leiden. Wir können ihn einfach nicht mehr hören - zu viele andere Frequenzen haben wir im Ohr.

Was über ihn gesagt wird, erscheint vorwissenschaftlich, nicht mehr in unsere Zeit passend. Mit der Schwerhörigkeit oder gar Taubheit Gott

gegenüber verliert sich natürlich auch unsere Fähigkeit, mit ihm und zu ihm zu sprechen. So aber fehlt uns eine entscheidende Wahrnehmung.

Unsere inneren Sinne drohen abzusterben. Mit di V l t W h h i d b d R diMit diesem Verlust an Wahrnehmung wird aber der Radius unserer

Beziehung zur Wirklichkeit drastisch und gefährlich eingeschränkt. Der Raum unseres Lebens wird in bedrohlicher Weise reduziert.“

(Benedikt XVI.: München 2006)

Die Heilung eines TaubstummenEr hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören

und die Stummen sprechen. (Markus 7,31-37)

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Dieses Photo entstand in einem Raum des Allegheny General Hospital im amerikanischen Pittsburgh. Es zeigt den vier Jahre alten Brian Siclaire in dem

Augenblick, in dem er zum ersten Mal einen Ton hört.Brian ist von Geburt an taub, die feinen Sinneshärchen in seinem Innenohr

arbeiteten nicht. Nun wurde dem Jungen ein kleines elektronisches Gerät implantiert, das ihm helfen soll. Eine Art Recorder übersetzt die Schallwellen in

elektrische Signale und sendet sie an die implantierte Elektrozelle. Von der Zelle aus führen zwölf Elektroden in Brians Innenohr, wo die elektrischen Impulse direkt

auf die Hörzellen treffen. Süddeutsche Zeitung MAGAZIN