Werkbuch Jungschararbeit 2008 · 2014. 4. 24. · „Es scheint so, als wolle mich dieses Schaf...

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9 Andachten (in diesem Quartal) und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr Teil II u April - Mail - Juni Werkbuch Jungschararbeit 2008 Herausgegeben vom CVJM-Westbund im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

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9 Andachten (in diesem Quartal)und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr

Teil II u April - Mail - Juni

WerkbuchJungschararbeit

2008

Herausgegeben vom CVJM-Westbundim Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

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Inhaltsverzeichnis – 2. Quartal 2008

April 1Jungscharandacht zu 1. Samuel 15,10-19Sauls Ungehorsam

April 2Jungscharandacht zu 1. Samuel 16,1-13Das „Königscasting“

April 3Jungschar-Andacht zu 1. Samuel 16,14-23Gott mit uns

Mai 1 Jungscharandacht zu 1. Samuel 18,1-16Echte Freundschaft

Mai 2

Mai 3Jungscharandacht zu 1. Samuel 31,1-13Eine Sackgasse

Mai 4Jungscharandacht zu Apostelgesch. 1,6-14Die Himmelfahrt Jesu

Mai 5Jungschar-Andacht zu Apostelgesch. 2,1-13Gottes Geist lässt uns verstehen

Juni 1Jungschar-Andacht zu Apostelgesch. 6,8-15Stefanus – Ein Mann stirbt für Jesus

Juni 2Jungschar-Andachtzu Apostelgesch. 9,10-19Da staunste!

Anmerkung:Leider fehlen zwischendrin einige Andachten und Stundenentwürfe. Für diese Termine haben wir leider keine Autoren, bzw. geeigneten Beiträge gefunden.

Werkbuch Jungschararbeit Erscheint jährlich. Aufnahme nach: 1989Copyright 2007 by CVJM-Westbund, WuppertalRedaktion: Albrecht Kaul, Friedemann SchmaleHerausgegeben im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes, Kassel, Im Druseltal 8, 34131 Kassel, [email protected] durch Matthias Ruf, Geschäftsführung, Karl-Heinz Stengel, 1. Vorsitzender

Redaktion, Textsatz und Layout: CVJM-Westbund, Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal, [email protected]

Bibelleseplan – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen, Reichensteiner Weg 24, 14195 Berlin,Internet: www.oeab.de

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Sauls Ungehorsam1. Samuel 15,10-19

Theologische WerkstattImmer wieder begegnen uns dunkle Ka­pitel in der Bibel, die nicht gerade leicht zu verstehen sind, und die sich uns

auch trotz mehrmaligem Lesen nicht vollkommen erschließen. Das 15. Kapitel des 1.Samuel gehört zweifellos dazu. Um jedoch die wesentlichen Grund­züge des Kapitels zu verstehen, ist es notwendig, das gesamte Kapitel zu lesen. Hier wird deutlich:Samuel überbringt den Auftrag an Saul, die Amale-kiter restlos auszurotten. Der Auftrag erinnert an die Bibelstelle aus 2. Mose 17, als sich das Volk der Amalekiter gegen Israel und damit gegen Gott stellte. In Saul ist nun der Zeitpunkt da, dass das Versprechen Gottes – nämlich das Volk der Amale­kiter auszulöschen – eingelöst wird. Als Vollstrecker soll Saul den Auftrag ausführen. Aber er gehorcht nicht dem Willen Gottes. Er verschont Tiere und auch den Amelekiterkönig – wahrscheinlich aus Eigennutz. Vor Gott fällt Saul in Ungnade. Als Samuel ihm begegnet, tut Saul so, als hätte er Gottes Auftrag ausgeführt. Auf Nachfrage verstrickt sich Saul noch tiefer in der Sünde, er gibt vor, die Soldaten hätten mit der Verschonung der Tiere letzt­lich Gott noch dienen wollen.„Hör auf damit! Du kannst Gott nichts vormachen. Er weiß um deine Schuld, er weiß, dass du seinen Auf­trag nicht ausgeführt hast!“ so drückt es Samuel Saul gegenüber aus. Und die Strafe, die er dem König auferlegt, ist der Verlust seines Königsamtes und die Verwerfung durch Gott. Im weiteren Verlauf der Geschichte erkennt Saul seine Schuld und möchte rückgängig machen, was nicht mehr rück­gängig zu machen ist. Gott hat sein Urteil über Saul gefällt.Insbesondere der Auftrag zur Ausrottung eines ganzen Volkes inklusive der Kinder, Frauen und Tie­re bleibt düster und scheint unserer Auffassung eines gütigen Gottes zu widersprechen. Eine weite­re Schwierigkeit liegt darin, dass Gott die Reue des Sauls nicht akzeptiert. Letzteres liegt wohl daran, dass Saul lediglich auf seinen eigenen Vorteil be­dacht ist, und somit die Reue nicht aus tiefstem Herzen kommt, ja, wir müssen annehmen, dass das Schuldeingeständnis im Grunde genommen nur eine Good-will-Aktion ist.

Der Schwerpunkt bei der Verkündigung muss meines Erachtens darauf gelegt werden, dass wir als Menschen Gott gehorchen sollen und dürfen. Weil es Gott gut mit uns meint. Dabei muss im Besonderen darauf geachtet werden, dass die Ge­schichte nicht ausschmückend erzählt wird, nach Möglichkeit sollte der biblische Text nur am Rande vorkommen bzw. angedeutet werden.

Fragen an die Mitarbeiter Warum dürfen und sollen wir Gottes Aufträgen gehorchen? Welche Folgen hat unser Ungehorsam gegenüber Gott?

EinstiegSpielt zum Einstieg das Spiel „Lehmann sagt...“: „Lehmann“ ist der absolute Chef im Ring. Was er sagt, dass tun sein Leu­

te. Sagt „Lehmann“: „Legt euch auf den Bauch!,“ dann legen sich alle auf den Bauch. Doch Vorsicht! Manchmal werden einfach nur Befehle gesagt, ohne dass sie von „Lehmann“ stammen. Dann darf man gerade nicht tun, was im Befehl gefordert wurde.Der Spielleiter ruft: „Lehmann sagt ... “ (z.B. springen). Alle müssen es nach machen bis eine neue Anweisung kommt: z.B. „Lehmann sagt tanzen“. Wenn es nur heißt: „tanzen“, darf man es nicht befolgen, nur mit „Lehmann sagt“. Wer einen Fehler macht scheidet aus oder darf der neue „Leh­mann“ sein. Ziele dieses Spiels sind zum einen das genaue Hinhören auf das, was gesagt wird und zum anderen, dass ausgeführt wird, was „Lehmann“ sagt

(Gehorsam).

Auslegung Auf wen müssen wir hören? Wem

müssen wir gehorchen? Vermutete Antworten: Eltern, Lehrer, Gott. Aber was ist eigentlich, wenn wir nicht gehorchen? Vermutete Antwort: „Dann gibt’s Ärger.“ Oder: „Besser, dass es diejenige Person nicht mitbe­kommt.“ – Mit anderen Worten: Entweder vertusche ich die Angelegenheit und stelle mich besser dar, oder ich habe zu befürchten, dass ich in irgendeiner Form bestraft werde.

April 1 – 14. W

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Sauls Ungehorsam1. Samuel 15,10-19

Erzählen„Warum hast du nicht auf Gott gehört? Warum hast du etwas getan, was Gott nicht will?“ – Rumms, das saß. König

Saul traute seinen Ohren nicht. Auf den Kopf hatte ihm der Prophet Samuel zugesagt, dass er einen nicht wieder gutzumachenden Fehler begangen hatte. Saul kam ins Schwitzen. Jetzt musste er sich erklären. „Ja ähm, also… nun ähm… die Soldaten waren es. Die haben einfach das gemacht, was sie wollten. Im Prinzip habe ich mit der ganzen Sache nichts zu tun.“ Klang doch gut. Saul war erst einmal mit sich zufrieden. Diesen kleinen Trick würde Sa­muel bestimmt nicht durchschauen. „Blöööök!“ In diesem Moment machte sich ein Schaf bemerkbar. „Blödes Schaf! Warum ausgerechnet jetzt?“ dachte Saul. „Es scheint so, als wolle mich dieses Schaf überführen.“ Samuel schaute Saul genau in die Augen. Als seine Blicke Saul trafen, fuhr es dem König wie ein Blitz durch Mark und Bein. „Saul, es fällt mir nicht gerade leicht, dies zu sagen, aber: Du lügst. Du bist der König, und es war dein Wille, die Schafe und Rinder zu verschonen!“ „Aber nein, die Soldaten..“ Saul versuchte zu beschwichtigen, doch Samuel fuhr ihm ins Wort: „Schweig! Gott hatte dir gesagt, die Schafe und Rinder der Amalekiter müssen fort, und was erlebe ich nun: Es geht hier zu wie auf einem Bauernmarkt. Schafe und Rinder brül­len durcheinander, sie sind bei dir. Und du willst mir weiß machen, dies sei die Idee deiner Soldaten?“ „Nun ja, sie haben ja auch eine gute Absicht mit den Tieren gehabt. Wir wollten, ich meine: Sie wollten die Tiere für den Gottesdienst, damit wir Gott eine Opfergabe darbringen…“ „Oh Saul, jetzt reiß dich doch nicht noch tiefer hinein! Ich will dir sagen was hier vorgefallen ist: Du wolltest dich persönlich be­reichern, und wolltest die Tiere für dich behalten. Dabei hatte Gott dir gesagt: Schaff mir die Tiere vom Hals, ich will sie nicht mehr sehen. War das wirklich zu viel verlangt? Gott hat in deinem Leben wirklich soviel für dich getan, er hat dich zum König ausgewählt, er hat dir immer gezeigt: Ich bin an deiner Seite, du kannst dich auf mich verlassen. Und was machst du? Du tust einfach nicht das, was Gott von dir möchte. Dabei weißt du doch selbst, wie gut das ist, wenn man auf Gott hört. Du hast es doch erlebt, dass wenn du auf Gott hörst, dass du

nicht enttäuscht wirst. Saul, es tut mir in meinem Herzen weh, aber ich muss dir mitteilen, was Gott mir aufgetragen hat. Gott spricht: „Weil du nicht auf mich hören wolltest, weil du meinem Auftrag nicht gehorcht hast, deshalb kannst du, Saul, nicht länger König über Israel sein. Und nun schaff mir die Tiere aus dem Weg.“Samuel ließ den König einfach stehen. Er sagte kein Wort mehr zu Saul. Hätte Saul doch nur Gottes Willen befolgt, hätte er doch gehorcht! Saul wurde es immer bewusster: Ja, Gott meinte es immer gut mit mir. Doch ich wollte auf meine eigene Stärken bauen, wollte meinen eigenen Willen durchsetzen.

Ja, so ist es: Gott meint es wirklich gut mit uns und auf das, was wir – durch die Bibel, in der Andacht – von ihm erfahren, sollen und dürfen wir hören. Und das dürfen wir auch tun.

Gebet„Lieber Gott, du meinst es wirklich gut mit uns! Hilf uns dabei auf dich zu hören und das zu tun, was du von uns willst. Amen.“

Lieder JSL 73 Gott kennt keine Lügen JSL 85 Immer auf Gott zu vertrauen JSL 86.1 Wie kann man jung sein…

Von Martin Ditthardt

April 1 – 14. W

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Das „Königscasting“1. Samuel 16,1-13

Theologische WerkstattIst das nicht eine komische Situation? Saul ist König von Israel und Gott beruft einfach einen anderen.

Ob diese Anfrage stimmig ist oder nicht, hängt von der Ebene ab, auf der ich diesen Text anschaue und bewerte. Menschlich gesehen ist die Anfrage berechtigt. Saul führt die Staatsgeschäfte, er ist als König anerkannt, er wohnt im Palast – er ist der König Israels. Da ist es doch unmöglich, dass Samuel auf Gottes Geheiß hin einfach jemand anderen beruft (noch dazu einen Hirtenjungen, einen Teenager)!Von Gottes Punkt aus betrachtet, stellt sich das Ganze anders dar: Gott hatte Saul auf Drängen des Volkes zum König berufen und ihn durch Samuel salben lassen. Durch die Berufung und Salbung hat Gott sozusagen eine Abmachung mit Saul getroffen: Du lässt dich als König von mir leiten, weil ich allein weiß, was gut für mein Volk ist. Dafür werde ich mit dir sein, dir Gelingen schenken und deine Königs­herrschaft segnen. Kurz gefasst: Saul hat sich nicht an diese Abmachung gehalten. Gott hat ihn des­wegen verworfen, d.h. als König abgesetzt. Des­wegen ist es nur logisch, dass Gott einen neuen König beruft. Eine verzwickte Situation für Samuel, David und na­türlich auch Saul. Ganz deutlich wird dadurch aber, dass es keinen König in Israel geben kann, ohne dass Gott mit ihm ist. Ganz deutlich wird, dass Gott absolut souverän ist und den König für sein Volk aussucht, wie es ihm gefällt. Ganz deutlich wird der Unterschied zwischen Menschen und Gott. Men­schen sehen das, was vor Augen ist und halten Saul für den König und/ oder den ältesten Sohn Isais für den besten Königsanwärter. Gott sieht das Herz an (siehe 1. Samuel 16). Deswegen ist Saul nicht Is­raels König und David der neue gesalbte Königs­kandidat Gottes für Israel.

Fragen an die Mitarbeiter 1. Wie viel Recht gestehe ich Gott zu in meinem Leben souverän zu entscheiden und die Richtung vorzugeben?

2. Wo setzte ich z.B. in meiner Mitarbeit mehr auf Äußeres, als auf ein Herz, das ganz Gott gehört?Wo bewerte ich den äußeren Anschein im Blick auf meine Jungscharler als zu wichtig?3. Wo sollte ich Gott verstärkt darum bitten, dass er mir seine Sicht meiner Jungscharler zeigt?

EinstiegSucht zwei, drei freiwillige Jungscharler aus, die zum Einstieg einen Königs-

Contest bestehen müssen. Sie sind zum „Königs­casting“ eingeladen und sollen in einer Zwei-Minu­ten-Rede möglichst werbewirksam allen anderen Jungscharlern verkaufen, warum sie sofort Jung­scharkönig werden sollten (vielleicht bekommt jeder dazu probeweise schon einmal eine (Papp-)Krone auf?). Die meisten werden wohl ihre Stärken, Vortei­le und Fähigkeiten – eben das, was man sehen kann – darstellen, um sich als Jungscharkönig anzu­preisen.

Aktion Die Geschichte ist spannend von Anfang bis Ende und kann hervorragend erzählt werden. Der Mitarbeiter schlüpft in die

Rolle Samuels und erzählt, wie Samuel den Auftrag Gottes erlebt und ausgeführt hat. Samuels Angst vor Saul sollte deutlich werden. Die Gedanken Samuels bei der Aufstellung der Isai-Söhne sollen deutlich herauskommen. Auch Samuel sieht nur, was vor Augen ist. Bei einigen Isai-Söhnen flechtet Dinge, die die Jungscharler bei ihrer Bewerbung zum Jung­scharkönig genannt haben, als Stärke der Söhne ein. So werden die Jungscharler als Person mit ein­bezogen und die Textaussage wird direkt deutlich.

GesprächDiskutiert mit den Kindern warum Gott David als König haben wollte und keinen

der anderen Söhne Isais. Wenn ihr herausgearbeitet habt, dass es auf das Herz ankommt, malt ein großes Herz an die Tafel oder auf ein Plakat und lasst die Kinder überlegen, wie ein Herz aussieht,

April 2 – 15. W

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Das „Königscasting“1. Samuel 16,1-13

dessen „Besitzer“ Gott zum König machen wird. Hier hilft sicher ein Vergleich mit Saul (vgl. die vorherge­henden Andachten).Übertragt das Ganze nun im Gespräch auf die Jung­schar. Warum sind in der Jungschar Äußerlichkeiten nicht so wichtig? Was für ein Herz wünscht Gott sich in einem Jungscharler? Wie kann mein Jungschar­lerherz Gott ganz gehören und ihm gefallen? Sucht hier praktische Beispiele, die auf eure Kinder und ihre Erlebniswelt passen.

SpielHier eignen sich besonders Spiele bei denen die Kleinen gewinnen (wie David).

• Enger Kriechtunnel, in dem die Kleinen die Schnellsten sind

• Parcours, bei dem es zwischen Stühlen, unter Tischen etc. lang geht und die Kleinen im Vorteil sind

• Gruppenwettkampf: Welche Gruppe ist zu­sammengerechnet am…

• kleinsten?• jüngsten?• dünnsten?• …

Gebet„Himmlischer Vater, das ist eine ganz komische Vorstellung, dass du unser

Herz sehen kannst und nicht nur das, was außen ist. Aber es ist toll, dass du dich nicht von Dingen veräppeln lässt auf die die Menschen hereinfallen, sondern wirklich weist was in uns los ist. Es ist toll, dass dich unser Herz interessiert. Wir wollen gerne ein Herz haben, das dir gefällt. Ein Herz, das … (fügt hier Dinge aus eurem Gespräch mit den Jungscharlern ein…). Danke, dass du uns helfen willst, wo es uns schwer fällt. Danke, dass wir David und viele andere Leute in der Bibel als Beispiel haben. Amen.“

Lieder JSL 66 Es ist niemand zu großJSL 97 Mit meinem Gott kann ich Wälle zerschlagenJSL 109 Das Kindermutmachlied

Von Heiko Metz

April 2 – 15. W

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Gott mit uns1. Samuel 16,14-23

Theologische WerkstattMit 1. Samuel 16ff beginnt die Ge­schichte des Aufstiegs Davids. Über die Anfänge Davids bei Saul liegen zwei

Überlieferungen vor. 1. Samuel 16, 14 – 23 erzählt die eine, in der David als Sänger an den Hof Sauls kommt und sein Schildknappe wird.Nach der anderen ist David ein junger, Saul unbe­kannter Hirte. Er besucht seine Brüder im Heer ge­rade in dem Augenblick, als Goliat das Volk der Is­raeliten verspottet. 1. Samuel 17, 31 ist das Binde­glied zur ersten Überlieferung.1. Samuel 16, 14: Nachdem der Geist Gottes Saul verlassen hatte (15, 23) ist dieser von einem bösen Geist „besessen“. Die Überlieferung hat den Mut, die Wesensveränderung Sauls auf Gott selbst zu­rückzuführen. „Böse ist der Geist, weil seine Wirkungen auf Saul negativ sind; ein Geist Gottes ist er, weil er zusammen mit dem Geist, der auf Da­vid ruht, darauf hinarbeiten muss, dass Gottes Pläne mit David zum Ziel kommen (vgl. 1. Könige 22, 19 – 23)

Fragen an die Mitarbeiter Was bedeutet es dir, in die Jungschar­arbeit berufen zu sein? Bist du dir deiner Berufung bewusst? Was motiviert dich

und gibt dir immer wieder Kraft für die Jungschar­arbeit? Kannst du für dich sagen: „Gott ist mit mir!“?

EinstiegZeigt den Kindern die Bilder von den Koppelschlössern (Bilder runterladen von www.das-koppelschloss.de/ gottmi ­

tuns.htm), auf denen steht. „Gott mit uns“.Frage an die Kinder: Was denkt ihr, was haben sich die Leute gedacht, die das auf die Koppelschlösser schrieben?Gott ist der Stärkste. Es ist sicher gut, wenn wir ihn auf unserer Seite haben. Hatten die Leute Recht? Antwort begründen lassen.

ErzählenEs ist sicher eine tolle Sache, wenn man sagen kann: „Gott ist mit uns!“ Gott lässt

sich aber nicht vor einen Wagen spannen wie einen Esel. Gott ist der, der auf dem Thron sitzt. Gott ist der König der Welt. Die Geschichte des Saul zeigt, dass Gott nicht mit denen ist, die ihm ungehorsam sind, sich gegen ihn stellen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Gott ist bestimmt nicht mit denen, die Kriege anzetteln und viele Menschen ins Unglück stürzen.Bis heute hat sich aber auch nicht geändert, das es eine der größten Empfehlungen für jemanden ist, wenn man von ihm sagt: „Gott ist mit ihm!“ Von David wird das gesagt. Schauen wir aber noch einmal zurück. Der Hirten­junge David wird vom Propheten Samuel, im Auftrag Gottes, zum neuen König gesalbt.Was wird in David wohl vorgegangen sein? Ich soll König sein? Wie soll das gehen? Und erst einmal hat sich ja für ihn auch nichts geändert. Er hütete weiter die Schafe. Bis eines Tages Boten des Königs Saul bei seinem Vater Isai auftauchten und ihn baten, David an den Königshof zu senden. Was war geschehen?

Mit Kindern den Text 1. Samuel 16, 14 – 23 lesen (am besten nach der Übersetzung Hoffnung für Alle)

Es ist doch schon erstaunlich, wie Gott das einfädelt um mit seinem Plan für David ans Ziel zu kommen. Als Musiker und Waffenträger des Königs dient Da­vid am Königshof und lernt so den Umgang am Königshof kennen. Eine gute Lehre für einen zu­künftigen König. Gerade noch hat sich David gefragt, wie das wohl gehen soll. Er und König. Und nun erlebt er, wie Gott den Weg ebnet und ihm Tü­ren öffnet.Es ist schon eine tolle Sache, wenn man sagen kann: „Gott ist mit mir!“

April 3 16. Woche

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Gott mit uns1. Samuel 16,14-23

Gespräch Was denkt ihr? Könnten wir als Jungschar

so ein Koppelschloss tragen. Hätten wir das Recht dazu? Ich möchte mit euch noch 3 Bibelstellen lesen.

1. Johannes 1,12 Von welchem Namen ist hier die Rede? Jesus! Und was bedeutet sein Name?

2. Matthäus 1, 22+23Jesus kommt auf unsere Erde um uns zu sagen: Gott ist mit uns. Sein Name ist das Programm Gottes. Er sendet Jesus um mit uns an sein Ziel zu kommen. Und Jesus sagt es uns ganz deutlich.

3. Matthäus 28, 20b Jawohl, wir haben das Recht von uns zu sagen: „Gott ist mit uns!“ Jesus hat es uns zugesagt. Und darum können wir auch mit frohem Herzen und voller Überzeugung unseren Jungschargruß sagen. „Mit Jesus Christus mutig voran!“

Gebet„Herr Jesus, ich danke dir für deine Zusage, dass du immer bei mir bist. Schenke mir in Situationen, wo ich mir

unsicher bin und zweifle immer wieder neu die Gewissheit: „Du bist mit mir!“ Amen.“

Lieder JSL 35 Halte zu mir Guter Gott JSL 124 Ich sitze oder steheJSL 104 Gott ist immer für mich da

Von Matthias Klöber

April 3 16. Woche

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Echte Freundschaft1. Samuel 18,1-16

Theologische WerkstattIn diesem Text wird von einer beson­deren Freundschaft erzählt: Ein Prinz schließt einen Bund (festes, verbindli­

ches Versprechen – vielleicht erinnert sich jemand an Old Shatterhand und Winnetou) mit einem Hirtenjungen. So die Außenansicht. In der Luther­übersetzung ist diese Freundschaft schon beinahe romantisch beschrieben: „...verband sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie sein eigenes Herz...“ Als Zei­chen, wie sehr er seinen Freund schätzt und als gleichberechtigten Partner sieht, kleidet Jonathan David mit dem Prinzengewand und gibt ihm seine Waffen. Was für eine Auszeichnung! Die Beziehung können wir also knapp zusammen­fassen: Zwischen den beiden gibt es eine, ich will sagen „brüderliche“ Liebe, sie machen ihre Freund­schaft offiziell (Bund) und als Zeichen der gleichbe­rechtigten Partnerschaft erhält David die Waffen des Prinzen – auch nach außen ein Zeichen, dass David nicht nur zum Gefolge des Königs, sondern fast zum Familienkreis des Königs gehört. Nimm dir die Zeit und lies das Kapitel 16 ganz und weiter bis zum Ende des Kapitels 21. Diese Texte beschreiben mehr, wie tief die Freundschaft der beiden ging.

Fragen an die Mitarbeiter Überlege:1. Was ist Freundschaft für dich?2. Was ist Freundschaft für dich wert?

3. Hast du einen guten Freund/eine gute Freundin?4. Was macht eure Freundschaft aus bzw. was macht sie wertvoll für dich?5. Hält deine Freundschaft auch schwierige Zeiten durch?6. Was ist das Schönste an einer Freundschaft?Tauscht euch in der Mitarbeiter-Runde zu diesen Fragen aus!

EinstiegLies die Bibelstelle 1. Samuel 18, 1-16 durch. Mache dir noch einmal Gedanken

darüber und. lies sie ggf. ein zweites Mal durch. Er­zähle die Geschichte den Jungscharkindern mit deinen eigenen Worten. Stelle den Kindern Fragen z. B. die gleichen oder ähnliche, die du zuvor für dich beantwortest hast. Lass die Kinder ihre Erfahrungen erzählen. An­schließend kannst du nachfolgende Stichwörter sagen, zu denen einige Spiele gemacht werden. Freundschaft ist, wie ein wertvolles Geschenk.David und Jonathan hatten eine solche wertvolle Freundschaft:

Freundschaft bedeutet auch hergeben können.Jonathan gibt David sein Schwert und seinen Bogen.

Freundschaft heißt, sich aufeinander verlassen können. Jonathan hilft David und warnt ihn vor Saul.

Freundschaft bedeutet sich zu helfen.Jonathan hilft David auch in schwierigen Zeiten.

SpieleWir machen Spiele, bei denen immer zwei Kinder eine Gruppe bilden.

1. Sich helfenLege ein Memory Spiel aus. Immer zwei Kinder sind eine Gruppe. Beim Spielen dürfen sich die beiden immer helfen. Welche Gruppe hat zum Schluss die meisten Bildpaare?

2. Sich unterstützen. Die Gruppen machen Schubkarrenrennen um die Wette. Während der eine auf den Händen die erste Teilstrecke bis zum Wendepunkt läuft, hält der andere ihn an den Beinen. Für den Rückweg werden die Positionen getauscht. Welche Gruppe ist als Erste am Ziel.

3. ZusammenhaltenEs müssen viele Luftballone aufgeblasen parat liegen. Diese müssen von den Gruppen von einem Startpunkt aus (immer zwei Spieler) ins Ziel be­

Mai 1 – 18. W

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Echte Freundschaft1. Samuel 18,1-16

fördert werden. Dies erfolgt so, dass der Ballon mit den Köpfen eingeklemmt transportiert wird. Welche Gruppe hat die meisten innerhalb einer vorgege­benen Zeit ins Ziel gebracht? Gruppen gleichzeitig starten lassen, dies erhöht den Spaß.

4. Sich verstehen.Zwischen den Spielern wird eine Stoffdecke an eine Schnur gehängt, so dass immer ein Spieler auf der linken und der andere auf der rechten Seite sitzt. Beide bekommen sie die gleichen Gegenstände. Z. B. Tasse, Teller, Ball Bleistift etc. Einer der Beiden darf die Gegenstände so hinlegen oder aufein­anderlegen wie er es möchte. Dann erklärt er sei­nem Mitspieler auf der anderen Seite so genau wie möglich, wie seine Gegenstände liegen. Der andere versucht nun seine Gegenstände genau so aufzu­bauen. Welche Gruppe bringt es am Besten fertig, exakt das Gleiche aufzubauen? 5. Sich kennenJeder Spieler bekommt einen Bleistift und ein Blatt Papier. Danach fragen sich die zwei Spieler nach ih­ren Namen, Alter, ihren Familien bzw. Geschwis­tern, Hobbys, Lieblingsessen und Lieblingswunsch etc.Der Fragende schreibt sich alles genau auf. Danach fragt der andere Spieler seinen Mitspieler.Wenn alle fertig sind trifft man sich im großen Kreis in der Gesamtgruppe. Jetzt dürfen sich die zwei zu­sammengehörenden Spieler gegenseitig der Ge­samtgruppe vorstellen.

Gebet„Ich danke Dir, Gott, dass ich gute Freunde habe und nicht alleine bin. Du

gibst mir Menschen zu denen ich vertrauen haben kann, die mich verstehen und die mich lieben. Danke für alle meine Freunde. Segne Du meine Freunde. Amen.“

Lieder JSL 95 Ich hab einen guten FreundschaftJSL 129 Du brauchst einen FreundschaftJSL 62.2 wo zwei oder drei...

Von Hariolf Schenk

Mai 1 – 18. W

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Eine Sackgasse1. Samuel 31,1-13

Theologische WerkstattDer angegebene Text handelt von Krieg und Niederlage. Er beschreibt das Ende des ersten Königs von Israel, der in sei­

ner letzten Schlacht Selbstmord begeht – aus Angst, Opfer der Grausamkeit seiner Feinde zu werden. Er hat allen Grund dazu: Als die Philister seine Leiche finden, erweisen sie nicht einem toten König die Ehre, sondern hauen den Kopf ab und tragen ihn durch die philistäischen Städte. Es ist eine Verhöhnung der Israeliten. Diese Geschichte ist das Ende, dass im Kapitel 28,1-25 angekündigt wird. Lies dir diesen Abschnitt durch, um ein besseres Verständnis für den Text zu bekommen.

Fragen an die Mitarbeiter Ich habe hier das Stichwort „ausweglose Situation“ zum Thema gemacht. Tragt in der Mitarbeiterrunde zusammen, was für

euch ausweglose Situationen sind. Welche Situa­tionen habt ihr erlebt? Welche Konsequenzen hatte das für euch? Welche Möglichkeiten gibt es, mit ausweglosen Situationen umzugehen?

EinstiegPaul ist ein richtiges Großstadtkind. Er und seine Eltern wohnen schon von Ge­

burt an in der Großstadt. Inzwischen ist er 11 Jahre alt und hat eine kleine Schwester. Manchmal gibt es zuhause Streit. Das ist keine angenehme Sache, aber in der Regel lässt es sich immer wieder klären.Heute war es nicht so. Paul kam viel zu spät nach Hause. Viel später, als ausgemacht war. Natürlich ahnte er, dass Vater sauer sein würde. Als er nach Hause kam war Vater nicht da. Mutter hatte Tränen in den Augen und sagte nicht viel - nur ein Satz: „Wir haben uns solche Sorgen um dich ge­macht, wo warst du? Vater ist nach dir suchen ge­gangen und ihm ist dabei etwas Schreckliches passiert.“ Noch während sie spricht, klingelt es an der Tür. Sie greift nach ihrer Jacke und sagt noch „Ich muss jetzt schnell gehen, das Taxi ist da. Wenn etwas ist ruf mich an. Auf dem Tisch steht dein Abendessen.“ Die Tür fällt ins Schloss. Paul ist allein. Es ist ganz ruhig um ihn und er fühlt sich elend. Er hat einen Fehler gemacht und konnte nicht abschätzen, was dieser kleine Fehler für Aus­wirkungen haben konnte. Und er wusste noch nicht einmal, was tatsächlich geschehen war. Was wird jetzt passieren? Was ist mit seinem Vater? War et­was Schlimmes passiert? Wird Mutter und Vater ihm verzeihen? Was soll er jetzt tun?Es gibt Situationen im Leben, da weiß man nicht mehr weiter. Man fühlt sich wie gelähmt und hat große Angst vor dem, was auf einen zukommt. In der Bibel können wir auch von solchen Situa­tionen lesen, wo Menschen nicht mehr weiter wuss­ten:

ErzählenEs war wieder einmal Krieg im Land Is­rael. Die Philister waren gekommen und kämpften gegen die Israeliten.

Saul, seine Söhne und auch andere Männer kämpf­ten verzweifelt um gegen sie anzukommen. Aber es war aussichtslos, sie hatten keine Chance gegen die Philister anzukommen. Sie waren umzingelt.Saul und seine Männer hatten Angst. Saul wusste, es ist vorbei. Drei seiner Söhne wurden bereits er­schlagen und er wusste, dass es für ihn keine Chan­ce geben wird diesen Krieg zu gewinnen bzw. hier

Mai 3 – 20. W

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Eine Sackgasse1. Samuel 31,1-13

noch lebendig herauszukommen. Was sollte er jetzt tun? An wem sollte er sich fest­halten? An Gott glaubte er schon lange nicht mehr. Von wem sollte er also noch erwarten, dass er ihn aus dieser ausweglosen Situation herausholen kann? Von wem sollte er erwarten, dass er irgend­wie helfen kann?Er fühlte sich wie in einer Sackgasse. Umkehren war nicht möglich. Weitergehen war nicht möglich. Er sah keine Lösung.Eines wollte er auf keinen Fall: sich von den Philis­tern töten lassen. Sollte ihn doch lieber jemand anderes töten, nur nicht die Philister. Also befahl er seinem Waffenträger, ihn zu töten. Aber sein Waffenträger wollte das nicht tun, das brauchte er nicht übers Herz. Saul zögerte nicht mehr länger – er tat es selbst.

GesprächAusweglose SituationenFrage an die Kinder:

Hast du schon einmal von einem Menschen gehört, dass er sich in einer aussichtslosen Situation fand und keine Lösung mehr für seine Situation sehen konnte?Was können im Leben eines Menschen solche aus­weglose Situationen sein?Was kann man in solchen Situationen tun? Was würdest du tun?Wir wissen nicht, wie Sauls Geschichte ausge­gangen wäre, wenn er sich nicht selbst getötet hät­te. Aber Saul sah keinen Ausweg mehr. Er wusste nicht, von wem er Hilfe erwarten konnte, denn er glaubte nicht an Gott. Als Christen können wir in allen Situationen glauben, dass Jesus bei uns ist und uns helfen kann. Auch wenn wir selbst uns nicht vorstellen können, dass es noch einen Weg aus der Sackgasse gibt – so hat Gott viel mehr Möglichkeiten, als wir uns denken können

Aktion Bildet zwei gleichstarke Gruppen und mar­kiert jede Gruppe mit einem farbigen

Band: Rot und Grün. Die Roten sollen die Grünen fangen und am Arm „abschlagen“. Wird ein Grüner gefangen, so muss er an Ort und Stelle stehen bleiben und darf nicht wei­ter mitspielen. Erst wenn ein grüner Mitspieler aus seiner Gruppe kommt und ihn wieder am Arm frei schlägt darf er erneut mitspielen. Das Spiel kann nach einer gewissen Zeit enden oder es endet automatisch, wenn alle Grünen abgeschlagen sind. Im zweiten Durchgang können die Rollen der Grü­nen und Roten getauscht werden.

Brücke zum Thema:Manchmal fühlt man sich im Leben wie in diesem Spiel: „abgeschlagen“: man sieht keine Chance mehr mitzuspielen. Aus dem Spiel wissen wir, dass es möglich ist wieder zurück ins Spiel zu kommen. Mit Jesus an der Seite haben wir einen Freund auf dessen Hilfe wir vertrauen können. Er kann uns (wie es im Spiel auch möglich war) aus ausweglosen Situationen herausholen.

Gebet„Lieber Vater im Himmel, danke dass du jeden von kennst. Du weißt, dass was uns im Leben leicht fällt und auch das,

was uns im Leben schwer und aussichtslos erscheint. Bitte hilf uns gerade in uns erscheinenden ausweglosen Situationen an dir festzuhalten. Und zeig uns in diesen Situationen, dass du uns helfen kannst. Amen.“

Lieder JSL 35 Halte zu mir, guter Gottesdienst JSL 124 Ich sitze oder stehe JSK 131.3 Denen, die Gott lieben...

Von Miriam Olsson

Mai 3 – 20. W

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Die Himmelfahrt JesuApostelgeschichte 1,6-14

Theologische WerkstattLukas schließt an seinen ersten Bericht, das Lukasevangelium, an. Dort schreibt er von allem, "was Jesus angefangen

hat, zu tun und auch zu lehren" bis zu seiner Himmelfahrt. Damit drückt er indirekt aus, dass er nun in der Apostelgeschichte von dem berichtet, was Jesus weiterhin tat, und zwar durch seine Jünger. Der erste Abschnitt (1,1-14) überschneidet sich mit dem Ende des Lukasevangeliums, gibt je­doch eine detailliertere Darstellung des Geschehens bis zur Himmelfahrt. Lukas berichtet, dass die Jünger den Befehl hatten, in Jerusalem zu bleiben und auf die Verheißung des Vaters (gemeint ist die Ausgießung des Heiligen Geistes) zu warten. Währenddessen hat der Herr sich 40 Tage lang immer wieder als der Auf­erstandene gezeigt und mit ihnen über die Dinge des Reiches Gottes geredet.Es ist offensichtlich, dass der Herr Jesus seine Jünger auf seinen Weggang (Himmelfahrt) und auf die sich daran anschließende Zeit vorbereiten will. Dies tut er im auf dreierlei Weise:1. Er stellt sich in vielen sicheren Kennzeichen als lebendig dar. (Diese „vielen sicheren Kennzeichen" sollte man einmal näher untersuchen, denn durch sie wird die Auferstehung des Herrn zum bestbe­zeugten Ereignis des NT).2. Er unterweist sie im Wort (vgl. Lukas 24,45).3. Er verweist immer wieder auf die Verheißung des Vaters (Vers 4).

Personen1. Jesus (hier mit dem Auferstehungsleib und den Merkmalen der Kreuzigung)2. Zwei Männer in weißen Kleidern (Vers 10): Engel verkünden als Boten Gottes seine Wiederkehr. 3. Die elf Jünger (genannt in Vers 13)4. Maria, die Mutter Jesu (Vers 14). Sie wird hier zum letzten Mal erwähnt. Ob sie auch Zeugin der Himmelfahrt ist oder nur hinterher mit den Jungem zusammenkommt, ist nicht eindeutig zu klären. 5. die Brüder des Herrn (Matthäus 13,55). Sie werden hier zum ersten Mal zusammen mit den Jüngern erwähnt. Sie scheinen ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Herrn Jesus aufgegeben zu haben.

OrteObersaal (Vers 13):Der sogenannte „Obersaal“ (Lukas 22,12 ff) scheint seit dem Zusammenkommen vor der Kreuzigung der Ort zu sein, an dem sie sich aufhielten.Der Obersaal oder das Obergemach wurde oft auf dem Dach eines Hauses errichtet und war durch eine Außen- oder Innentreppe zu erreichen. Hier konnte man sich ungestört zur Ruhe oder zum Ge­bet zurückziehen.Es kann sich dabei durchaus um größere Räume oder ganze Stockwerke gehandelt haben.

ÖlbergEr liegt ca. 1 km von der Stadt entfernt, gegenüber dem Tempelplatz. Von Jerusalem durch das Kidron­tal getrennt, bietet er einen Überblick über die ganze Stadt. Am westlichen Fuß des Berges liegt der Garten Gethsemane (evtl. Zeichnung für die Kinder auf Papier oder Folie kopieren)

ZeitDie einzige Zeitangabe finden wir in Vers 3: 40 Tage ließ der Herr sich von den Aposteln sehen. Weil man annimmt, dass die Himmelfahrt am letzten dieser Tage stattfand, liegt der Himmelfahrtstag im christlichen Kalender am 40. Tag nach Ostern.

BegriffserklärungenVers 9: Wolke = Schon im AT ist die Wolke ein Zei­chen für die Gegenwart Gottes. Sie verbarg die Herrlichkeit Gottes (vgl. 2. Mose 40,34).Vers 10: Himmel = Himmel ist hier der für uns un­sichtbare Bereich, in dem Gott wohnt. Die englische Sprache ist da genauer. Sie hat zwei Wörter für »Himmel«: sky = Sternenhimmel u. heaven = Gottes Himmel. Die Auffahrt zum Himmel deutet auf die Erhöhung Jesu hin.

ZielgedankeAuch wenn der Herr Jesus in den Himmel zurückge­kehrt ist, und wir ihn nicht sehen können, ist er doch bei uns. Eines Tages wird er zurückkommen und uns (die Kinder Gottes) zu sich holen. Die Zwischen­zeit sollen wir nutzen, um ein Zeugnis für ihn zu sein.

Mai 4 – 21. W

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Die Himmelfahrt JesuApostelgeschichte 1,6-14

DurchführungWir gehen nicht so sehr auf das Abschied nehmen ein sondern beleuchten mehr die Zeit zwischen Himmelfahrt und Wiederkommen des Herrn Jesus.Kinder kennen Situationen, in denen die Zeit der Abwesenheit der Eltern, eines Lehrers, etc. sinnvoll genutzt werden soll. Sie bekommen Aufgaben und auch Hilfen in die Hand, um die Aufgaben zu erfül­len. Wir können also die Tatsache der Himmelfahrt nutzen, - um den Kindern die Verheißungen des Herrn Jesus groß zu machen (siehe 3 .),- um die Kinder wie die Jünger in die Verantwortung zu stellen,- um den heilsgeschichtlichen Aspekt zu beleuchten.

Hier muss jeder seiner Gruppe entsprechende Schwerpunkte sehen. (Die Himmelfahrt sollte nicht als übernatürliches Ereignis ausgeschmückt werden). Den Jungscharlern erklären wir den Begriff Himmel.

Fragen an die Mitarbeiter Bereitet diese Andacht im Kreis der Jung­scharmitarbeiter vor. Sie bietet thema­tisch viele Möglichkeiten. Um die einzel­

nen Aspekte besser zu verstehen, ist es gut, sich darüber auszutauschen.

Einstiega. Alltagssituationen eines Schülers: Der Lehrer lässt die Schüler eine Zeit allein. Er

stellt ihnen Aufgaben und gibt ihnen Hilfen und Tipps, damit sie sie lösen können. Was passiert, sobald der Lehrer raus ist? Wie sieht das aus, wenn später die Aufgaben besprochen werden?b. Brainstorming: Was passiert in der Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt. Beispiel: In 40 Tagen kann viel geschehen. Wir wollen einmal zu­sammentragen, was der Herr Jesus in den Tagen nach seiner Auferstehung tat. Idee: Erstellt ein Arbeitsblatt mit der Aufgabenstellung und einigen Bibelstellen für die Kinder. Sie notieren in Stich­worten die Ereignisse. (Zur eigenen Vorbereitung: 1. Kor. 15,5-8; Markus 16,9-14; Lukas 24,30-49; Jo­hannes 20,14-21,14; Apg. 1,1-7.)

AnwendungDie Ereignisse können aus der Sicht der Jünger in vier Bildern skizziert werden:1. Der Herr Jesus nimmt Abschied

2. Der Herr Jesus gibt eine AufgabeDer Herr Jesus gibt seinen Jüngern einen konkreten Auftrag. Sie sollen Zeugen sein. Was bedeutet das? (Zeuge kann man nur von dem sein, was man erlebt hat. Zeugnissein beschränkt sich nicht auf das Re­den, sondern meint auch das entsprechende Handeln.) Wie sieht die Situation für die Jünger aus? (Sie sollen zuerst Zeugnis in ihrer Umgebung sein, in der Stadt, wo der Herr Jesus gekreuzigt wurde. Sie müssen mit Widerstand rechnen. Trotz Schwierigkeiten erfüllen die Jünger die Aufgabe. Die Apostelgeschichte bezeugt das.) 3. Der Herr Jesus verspricht HilfeWenn der Herr Jesus eine Aufgabe gibt, schenkt er auch die nötige Kraft. Auf diese Kraft, den Heiligen Geist, sollen sie warten. Heute gilt: Jedes Kind Gottes bekommt bei der Bekehrung von Gott den Heiligen Geist geschenkt. Damit hat jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, diese Kraft in sich.4. Der Herr Jesus kommt wiederDie Zusage der Engel (Vers 11) hat die Jünger ebenfalls angespornt. Jesus Christus kommt wieder. Das ist die Zukunft der Christen. Wir zeigen den Kindern also: Verheißung und Auftrag sind mitein­ander verbunden.

Mai 4 – 21. W

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Die Himmelfahrt JesuApostelgeschichte 1,6-14

Zur WeiterarbeitEin weiterer Gedanke, der vertieft werden kann: Ab­schiednehmen ist nicht schön. Trennung bringt oft Trauer und Schmerz. Aber wie reagieren die Jünger (siehe Lukas 24,52)? Warum sind die Jünger nicht niedergeschlagen, sondern froh? Sie wissen, - dass der Herr wiederkommt (Vers 11)- dass er beim Vater ist- dass er eine Wohnung für sie bereitet (Johannes 14,1.2)- dass er sie zu sich holen wird (Johannes 14,3)dass er sie nicht alleine lässt(Johannes 14,15-18; 16,7)- dass sie durch das Gebet auch jetzt noch mit ihm in Verbindung stehen (Vers 14)- dass er von Gott belohnt wird für seinen Dienst auf der Erde (Philipper 2,9 -11) Die Antworten könnten von den Kindern nach Vorgabe der Bibelstellen herausgesucht werden.

Gebet„Lieber Herr Jesus, wir können dich nicht sehen, aber wir können mit dir reden. Du hast uns versprochen, bei uns zu sein

und uns zu helfen. Dafür danken wir dir. Durch unser Reden und Handeln wollen wir zeigen, dass wir zu dir gehören. Hilf uns dabei. Amen.“

Lieder JSL 130 Mach mich allezeit ganz für dich bereitJSL 125 Sei ein lebendger FischJSL 123 Eilend geht eine Kunde

Von Günter Reinschmidt

Mai 4 – 21. W

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Gottes Geist lässt uns verstehenApostelgeschichte 2,1-13

Theologische WerkstattDas Kommen des Heiligen Geistes wird als spektakuläres Ereignis beschrieben. Es ist jedoch nicht die plastische

Schilderung des Wunders an sich, die uns beeindru­cken soll. Vielmehr ist es die Tatsache, dass Freunde von Jesus die großen Taten Gottes ver­künden und andere Menschen aus ganz unter­schiedlichen Nationen, Kulturen und Sprachräumen dieses Evangelium verstehen.Diese Ausgießung das Heiligen Geistes geschieht während des jüdischen Schawuot-Festes (=Wo­chenfest; das heißt in diesem Zusammenhang: ca. sieben Wochen/50 Tage nach der Feier des Passahfestes). Hierbei handelt es sich um eine Art Erntedankfest zum Abschluss der Weizenernte in Is­rael. Außerdem wird der Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai gefeiert. Weil es sich um ein Wall­fahrtsfest handelt, kommen jüdische Gläubige aus weiten Teilen des Mittelmeerraumes und darüber hinaus nach Jerusalem.Blicken wir zurück: Bevor Jesus in den Himmel auf­fährt, erscheint er seinen Jüngern. In dieser Begeg­nung bereitet er sie auf die kommende Zeit vor: „ Den Menschen aller Völker muss verkündet werden, dass ihnen um seinetwillen [um Jesu willen] Umkehr zu Gott und Vergebung der Schuld angebo­ten wird. Und das muss in Jerusalem anfangen. Ihr seid Zeugen von all dem und sollt dafür einstehen! Ich aber werde den Geist, den mein Vater euch versprochen hat, zu euch senden. Wartet hier in der Stadt, bis ihr mit der Kraft von oben gestärkt werdet.“ (Lk. 24, 47-49) – Das erleben die Jünger jetzt.Insofern haben wir die Ereignisse in Jerusalem nicht als eine losgelöste Wundergeschichte, sondern als den Auftakt dessen zu verstehen, wovon die ganze Apostelgeschichte handelt: die Ausbreitung des Evangeliums zu allen Völkern.Eine weitere Geschichte rückt in unser Blickfeld, wenn wir den Bericht vom Pfingstfest in Jerusalem lesen: Der Turmbau zu Babel (1.Mose 11, 1-9). Auch hier begegnet uns ein Sprachwunder – allerdings in umgekehrter Richtung. Es wird berich­tet, wie Anmaßung gegenüber Gott zur Verwirrung der einen damals gesprochenen Sprache und zur Zerstreuung der Menschen in alle Länder führt. In

Jerusalem nun hört jeder das Evangelium von Gottes versöhnender Liebe in seiner eigenen Spra­che. Das lässt die Menschen aufhorchen und zu­sammenrücken. Das Wunder der Sprachen wird uns als Wirkung von Gottes Geist beschrieben. „Wind“ und „Feuer“ tau­chen als Bilder für den Geist Gottes auf. Andere Bilder in der Bibel sind: die „Taube“ oder das „Wasser“. Dem heiligen Geist werden vielfältige Auf­gaben zugeschrieben: Er hilft uns Gottes Wahrhei­ten zu verstehen und zu vermitteln, er tröstet Men­schen in ihrem Kummer und in ihrer Not und führt und leitet uns durch das Leben. In diesem Sinne wird uns im Neuen Testament die Gabe des Redens in fremden Sprachen (auch „Zungenrede“ oder „Glossolalie“ genannt) vorgestellt. Sie findet ihren Platz vor allem im gottesdienstlichen Leben der ersten Christen.

Fragen an die Mitarbeiter Welche Rolle spielt der Heilige Geist in meinem Leben als Christ? Kann ich mit dieser „Person“ Gottes etwas anfangen?

Wie rede ich zu anderen über „’Umkehr zu Gott’ und ’Vergebung der Schuld’ um Jesu willen“? Wie habe ich selbst davon gehört? Was habe ich davon verstanden?

EinstiegFragt die Kinder, wie sie es erleben, wenn andere sich unterhalten und sie selbst es nicht verstehen. Das kann sein,

weil die anderen in einer anderen Sprache sprechen oder flüstern oder sich in einer Spielsprache (s. Wikipedia „Spielsprache“) unterhalten.

Gespräch1. GesprächsrundeEin Ergebnis des Gesprächs könnte sein: Dort wo ich etwas nicht verstehe, wo mir

Dinge fremd sind, werde ich ganz leicht misstrauisch und/oder wende mich ab. („Reden die anderen vielleicht über mich?“ „Gibt es etwas das ich nicht wissen darf?“). Wie können wir mit solchen Situa­tionen in der Schule, zu Haus, unter Freunden um­gehen?

Mai 5 – 22. W

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Gottes Geist lässt uns verstehenApostelgeschichte 2,1-13

AktionBereitet für jedes Kind einen Zettel mit folgendem Text vor: Siehe Kopiervorlage am Ende der Andacht. Lasst die Kinder

anschließend (einen kurzen Moment) versuchen zu entschlüsseln, was da geschrieben steht (ggf. in 2er oder 3er Gruppen.Gebt ihnen anschließend die De­chiffrierhilfe und lasst die Kinder den Text damit ent­schlüsseln. Das Funktionsprinzip: z.B. B=O, O=B, U=H, H=U, usw.

Die Lösung lautet:DU BIST WERTVOLL. GOTT LIEBT DICH.

AuslegungDamit wir das Freundschaftsangebot Gottes verstehen hat er seinen Geist geschenkt. Der ist wie so eine De-

chiffrierhilfe. Der Heilige Geist hilft uns zu verstehen, wie Gott es mit uns meint (s. verschlüsselte Bot­schaft) und dass er sich für unser Leben interessiert. Das haben Christen von Anfang an erfahren: Bibeltext Apg. 2, 1-13 lesen oder die Geschichte er­zählen

Knüpft an das Gruppengespräch vom Anfang an: Gott will, dass wir sein Handeln in dieser Welt und in unsere Leben verstehen lernen. Gott redet nicht über uns, sondern mit uns. Gott will uns nicht fremd bleiben, sondern unser Freund sein. Gott spricht un­sere Sprache... Kein Weg ist für Gott unmöglich, um mit uns zu reden, um uns zu zeigen, wer und wie er ist und dass er uns lieb hat!

GesprächTauscht darüber aus, wie Gott heute zu Menschen / zu uns redet. 3. Gesprächs­

runde (Beispiele für das Reden Gottes sammeln: z.B. durch Freunde, durch Trost, durch Bewahrung in Not, durch Gebet, durch Lieder, durch Andacht/Kindergottesdienst, ...)

Gebet „Danke lieber Vater, dass du unsere Sprache sprichst. Danke dass du uns

sagst, wie wertvoll wir in deinen Augen sind und wie lieb du uns hast. Bitte lass uns immer mehr verstehen wer du bist und wie du bist. Leite uns auf deinen guten Wegen durch das Leben. Amen.“

Lieder JSL 114 Hey, das ist superstark, denn Jesus liebt michJSL 90 Dass dein Wort in meinem Herzen...

JSL 111 Du bist spitze

Von Gerd Schmellenkamp

Mai 5 – 22. W

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Gottes Geist lässt uns verstehenApostelgeschichte 2,1-13

QH OVFG JREGIBYY. TBGG YVROG QVPU.

QH OVFG JREGIBYY. TBGG YVROG QVPU.

Dechiffrierhilfe

Chiffrierter Spruch

Chiffrierter Spruch

Mai 5 – 22. W

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

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Stefanus – Ein Mann stirbt für JesusApostelgeschichte 6,8-15 [7,1-53] und 7,54-60

Theologische WerkstattAm Beispiel des Stefanus zeigt Lukas, was die Nachfolge Jesu für Konsequen­zen haben kann. Vermutlich was Stefa­

nus der erste christliche Märtyrer.Durch die „Gnade und Kraft“ Gottes kann Stefanus beeindruckende Wunder vollbringen. Er tut also nicht etwas aus sich heraus, sondern aus der Kraft Jesu.In der Diskussion mit den Diasporajuden wird die „Weisheit“ und die Geistesvollmacht des Stefanus deutlich, so dass die Juden das Nachsehen haben. Daraus folgt das, was sehr oft geschieht: Wo die Überzeugungskraft nicht ausreicht, greift man zu anderen, gewalttätigen Mitteln.Der Weg vom „Hosianna!“ zum „Kreuzige!“ ist oft sehr kurz. Das Volk, das wenige Kapitel zuvor an­scheinend noch geschlossen auf der Seite der ersten Christen gestanden hat, stellt sich jetzt gegen Stefanus. Einige falsche Zeugen hatten das bewerk­stelligt. Dabei ist eine fortschreitende Steigerung der Anklage zu erkennen (V. 11 und V.13f.).Gotteslästerung war für Juden ein todeswürdiges Vergehen (2. Mo. 22,27; Ps. 10,3; 1. Kön. 21,10). Dabei durften die Juden zwar Angeklagte verurtei­len, aber dieses Urteil musste vom römischenProkurator (siehe Anklage gegen Jesus) bestätigen und durfte nur von Römern ausgeführt werden. Dass Stefanus schließlich trotzdem von den Juden gesteinigt wurde, war ein Akt von Lynchjustiz, der dem römischen Recht widersprach. In seiner Verteidigung geht Stefanus nicht un­mittelbar auf die erhobene Anklage ein, sondern er unternimmt den Versuch die Zuhörer von der Über­einstimmung der christlichen Botschaft mit dem Al­ten Testament zu überzeugen. Stefanus hält also weniger eine Verteidigungsrede, sondern eher eine Missionsrede.Hinweis: Die Verteidigungsrede des Stefanus darf nicht weggelassen werden, weil sonst die heftigen Reaktionen der Ankläger, die schließlich in der Steinigung enden, unverständlich bleiben. Deshalb sollte die Rede des Stefanus in groben Zügen er­zählt werden, um die Brisanz der Ausein­andersetzung zwischen den Juden und Stefanus zu verdeutlichen.

Fragen an die MitarbeiterWas bin ich bereit für das Zeugnis von Jesus einzusetzen?Denke ich in meiner Fürbitte auch an die,

die auch heute noch weltweit um Jesu willen verfolgt und ermordet werden?

Einstieg„Zeuge gesucht!“Erzählt von einem Unfall oder Überfall. Oft

ruft die Polizei öffentlich auf, dass sich Menschen melden, die etwas gesehen haben und zur Aufklä­rung des Unfallhergangs oder des Überfalls bei­tragen können. Fragen an die Kinder: Was zeichnet einen Zeugen aus? Was macht ein Zeuge?Hier gebe ich einige Hinweise, die ihr während des Gespräches einfließen lassen könnt, sofern diese Aspekte nicht von den Kindern eingebracht werden.• Seine Angaben müssen sachlich den Hergang

des Unfalls bzw. der Katastrophe wiedergeben.• Er ist verpflichtet, dass er alles, was er über den

Unfallhergang weiß, sagt und nichts dazu er­findet.

• Seine Meinung ist dabei nicht gefragt, sondern nur der Tathergang.

• Mehrere Zeugen sind für die ermittelnden Behörden immer von Vorteil, da sie gemeinsam ein deutlicheres Bild vom Tathergang liefern können.

• Zeugen sind entscheidend wichtig bei Gerichts­verhandlungen oder in Versicherungsfragen.

Die oben gestellte Impulsfrage sollte mit den Jung­scharlern besprochen werden und wichtige Dinge auf einem Blatt Papier festgehalten werden.

Nun kann die Lebensgeschichte des Stefanus er­zählt werden. Dabei kann die Unterschiedlichkeit von echten Zeugen, wie die Jungscharler sie be­schrieben haben, und unechten Zeugen, wie sie gegen Stefanus auftreten, herausgearbeitet werden.

Falls die Stefanus-Geschichte den Jungscharlern schon bekannt ist, dann besteht die Möglichkeit die Lebensgeschichte auch aus dem Blickwinkel eines Jerusalemer Bürgers oder eines Zeitungs- bzw. Gerichtsreporters zu erzählen.

Juni 1 – 23. W

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Stefanus – Ein Mann stirbt für JesusApostelgeschichte 6,8-15 [7,1-53] und 7,54-60

AuslegungWozu Menschen fähig sind!Stefanus redet öffentlich von Jesus und

wird damit zum unbequemen Gesprächspartner. Dabei ist zu erkennen, dass er sich in der Bibel aus­kennt; die Sprache der Menschen auf der Straße spricht; er von seiner Jesus-Botschaft überzeugt ist. Als Überzeugter redet er überzeugend. Weil man ihn nicht „packen“ kann, greifen die Gegner zum letzten Mittel: Verleumdung – Lüge – Gewalt. Was als harmloses Gespräch begann, endet mit einer gerichtlichen Anklage – Grund: „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Hinweis: An dieser Stelle könnte auch ein Gespräch mit den Jungscharlern über die eigenen Erfahrungen folgen, wie es ihnen ergangen ist, wenn sie sich öffentlich zu Jesus be­kennen oder von Jesus reden.Es könnte aber auch darüber gesprochen werden, warum wir uns oft nicht trauen über Jesus zu reden oder uns öffentlich zu ihm zu bekennen.

Gott macht GeschichteStefanus spricht vor den Menschen, die über ihn zu Gericht sitzen. Dabei geht es ihm weniger um seine Verteidigung. Er nutzt diese Chance der breiten Öf­fentlichkeit und redet von Jesus. Gott will, dass wir gerettet werden. Deshalb erzählt Stephanus, was Gott durch die Geschichte und mit seinem Sohn Jesus für uns Menschen getan hat.Hinweis: Hier sollte in groben Zügen die Rede des Stephanus folgen. Was den Kindern bekannt ist, dass kann kurz, was den Kindern weniger bekannt ist, das sollte ausführlicher erzählt werden.

Wofür es sich zu sterben lohnt!Impuls: „Wofür würden Menschen sterben?“

+ für die Freiheit+ für ihr Vaterland+ für einen geliebten Menschen ...

Sicher, dass sind alles beachtliche Dinge. Stefanus aber setzt sein Leben um Jesu willen ein. Er stirbt nicht mit der geballten Faust, wie mancher Freiheits­kämpfer. Er stirbt nicht mit Verwünschungen auf den Lippen, wie mancher Patriot. Er stirbt mit einem Ge­bet auf den Lippen und mit der Bitte, dass Jesus sei­nen Gegnern diese Sünde – den Mord an Stepha­nus – nicht anrechnen soll.

GebetIch schlage hier eine Gebetsgemeinschaft vor. Sprecht zuvor diese Themen/Stich­

worte mit den Kindern kurz an und fragt, wer einen Aspekt als Gebet sprechen möchte:

• Danke, dass wir uns als christliche Jungschar in Deutschland ungehindert versammeln und andere dazu einladen können

• Danke, dass wir ungehindert von Jesus reden können.

• Danke für die Vorbilder, die Jesus mutig in ih­rem Leben bekannt haben.

• Danke, dass Jesus in allen Lebenssituationen bei uns ist.

• Bitte um Mut zum Bekennen zu Jesus und zum Reden von Jesus.

• Bitte für die Kinder und Erwachsenen, die welt­weit um ihres Glaubens an Jesus willen verfolgt werden. (Vielleicht kann diese Bitte 1. mit kon­kreten Namen untersetzt werden 2. eine länge­re Zeit in unseren gemeinsamen Gebeten einen festen Platz einnehmen.)

Lieder JSL 159 „Nicht durch Zufall steh’ ich hier“JSL 161 „Ich sitze oder stehe“JSL 171 „Komm, sag es allen weiter“

Von Gunder Gräbner

Juni 1 – 23. W

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Da staunste!Apostelgeschichte 9,10-19

Theologische WerkstattLukas, der Verfasser der Apostelge­schichte, erzählt die Umkehr des Saulus dreimal (Apg.9,1-19; 22,4-16 und 26,9-

18). Sie spielt in der Zeit um 34 n.Chr., wo die ersten Verfolgungen der Christen durch Juden statt­fanden. Saulus selbst kämpfte mit aller Härte gegen die Christen. Er wollte damit seinem Gott dienen. Glaube kann auch blind machen. Gott selbst stellt sich ihm in den Weg.Gott selbst ist es auch, der Hananias die Augen öff­net für sein Handeln. Wir erleben in der Bibel unter­schiedliche Möglichkeiten (Träume, andere Men­schen, Visionen, Gebet, Gottes Wort) wie Gott uns mitteilt, was er vor hat. Aus einem Christenverfolger wird ein Nachfolger, der Gottes Botschaft in alle Welt, vor Könige und sogar vor dem Kaiser in Rom bringt.

Fragen an die MitarbeiterEine Geschichte zum Staunen. Überlegt einmal, wo Gott Dich zum Staunen ge­bracht hat? Staunen geschieht dort, wo

ich meinem Gott etwas zutraue. Bin ich im Gespräch mit Ihm? Nehme ich mir Zeit für Ihn? Gott will dich Heute gebrauchen als sein Werkzeug, dass Mäd­chen und Jungen, dass Menschen in deiner Umge­bung, Jesus entdecken, umkehren oder sich zu Jesus hinwenden und selbst Boten werden. Die alte Geschichte von Saulus beginnt jeden Morgen neu, wenn wir es zulassen.

EinstiegSingt zu Beginn der Jungschar-Stunde zwei bis drei Lieder – Siehe am Ende un­ter „Lieder“

Gespräch Kleiner Rückblick zur letzten JS Stunde:Kinder erzählen lassen, was mit

Saulus passiert ist vor Damaskus. Wir wollen das Blindsein erfahren Bereitet für jedes Kind eine Augenbinde vor). Lasst sie sich im Raum irgendwo hinsetzen. Erzählt ihnen, sie seien in einer Höhle, und sie sollen den Ausgang finden. Der Aus­gang wird durch eine Bibel dargestellt, die irgendwo auf dem Boden im Raum hingelegt wird. Aber erst wenn die Augen verbunden sind. Bei dem Spiel ist Reden nicht erlaubt. Wer die Bibel – den Ausgang - gefunden hat, nimmt leise seine Augenbinde ab und geht an den Rand des Raumes. Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Kinder den „Ausgang“ gefunden haben.

Anschließend verbinden sich die Kinder noch einmal die Augen - Jetzt kann die Geschichte losgehen. Gewöhnt euch an die Dunkelheit. Um mich herum ist es dunkel. Ich sehe nichts mehr. Keine Farben, keine Menschen, keine Blumen. Nichts. Alles ist grau und dunkel. Ich bin Saulus aus Tarsus. Ich wollte die Christen gefangen nehmen hier in Damas­kus. Sie behaupten: Jesus Christus sei Gottes Sohn. Am Kreuz ist dieser Jesus gestorben. Gottes Sohn am Kreuz. Das kann nicht sein. Doch dann diese Stimme: „Saul, Saul warum verfolgst du mich?“ Hell war es. Und dann ganz, ganz dunkel. Nichts kann ich tun. Nur warten und hoffen und be­ten. Ich dachte Gott ist mit mir. Wo ist Gott. (Rufen) „Gott wo bist du? Bitte hilf mir.“

Pause lassen ca. 3 Minuten

Ein anderer Mitarbeiter ruft oder sagt: „Saul! Saul, ich habe dich gehört. Ich, dein Gott bin bei dir. Ich werde dir helfen und zeigen was du tun sollst. Vertrau mir. Saul, ich werde Hananias zu dir schi­cken. Er lebt in dieser Stadt. Er ist ein Freund von Jesus, meinem lieben Sohn. Er wird durch meine Hilfe dir helfen. Vertraue nur. Saul, ich dein Gott bin bei dir. Vertrau mir!“

Pause lassen ca. 2 Minuten

Jetzt geht jeder Mitarbeiter auf ein Kind zu, ver­

Juni 3 – 25 W

Page 23: Werkbuch Jungschararbeit 2008 · 2014. 4. 24. · „Es scheint so, als wolle mich dieses Schaf überführen.“ Samuel schaute Saul genau in die Augen. Als seine Blicke Saul trafen,

Da staunste!Apostelgeschichte 9,10-19

bindet ihm mit einem Schal/ Tuch die Augen und führt es blind in einen Raum, wo ein geschmückter Tisch mit Kerzen, Brot, Weintrauben und Saft steht. Nehmt die Augenbinde ab und lasst sie schauen. Hoffentlich staunen. Danach macht ihnen Mut, ohne zu Reden die anderen Kinder auch an den Tisch zu holen. Wenn alle da sind, singt ein Danklied, sprecht ein Gebet, esst und trinkt gemeinsam.

AuswertungWelche Gefühle und Gedanken habe ich gehabt?Wie ist es mir mit dem Blindsein so ergangen?Was empfand ich als mich jemand bei der Hand nahm und führte?

Lest nach dem Austausch die Geschichte aus Apostelgeschichte 9,10-19 mit den Kindern. Was erfahren wir über Hananias?

Die Kinder sollen es selbst herausfinden: • er redet mit Gott• er fragt nach• er geht los

Gott möchte auch heute Menschen für sich ge­winnen. Und er fängt bei dir an. Vielleicht könnt ihr gemeinsam ein kleines „Missionsfest“ planen. Wo ihr andere Kinder oder Jungschargruppen einladet. Unter www.jugendarbeit-praxis.de oder im „Jung­scharleiter“ findet ihr gute Ideen.

Gebet„Gott, wir staunen darüber, wie du in das Leben von Saulus eingegriffen hast. Du

hast erstaunliche Möglichkeiten, zu uns zu sprechen. Lass uns auf dich hören und dir gehorsam sein wie Saulus und Hananias. Amen.“

Lieder JSL 171 Komm, sag es allen weiterJSL 147 Es ist niemand zu groß,es ist niemand zu kleinJSL 145 Du brauchst einen Freund

Material Augenbinde für jedes Kind, Brot, Weint-rauben, Saft, Kerzen, Stift, Plakat

Gefahren beim Spiel:Gruppe und vor allem Einzelne an kritischen Stellen im Auge behalten und gefährliche Hin­dernissen entfernen

Von Dietmar Kollei

Juni 3 – 25 W

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