Werkstatt Unterneustadt - Die Ergebnisse
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WerkstattUnterneustadt
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Inhalt
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Die Ergebnisse
Analyse
Vorhandene Ideen auf Nextkassel.de
Mental Maps
Gespräche
Mängel- und Potentialkarte
Die Ideen
Change Map
Herleitung
Ideen und Vorschläge
Lupenräume
Entwurf im Detail
Herleitung
Luepnraum Unterneustädter Kirchplatz
Lupenraum Holzmarkt
Das Projekt
Entstehung aus dem Nextkassel-Prozess
Wie wir zur Unterneustadt kamen
Die Methodik Cokreativität
Die Werkstatt und Methoden
Mental Map
Luftbild
Modelle
Collagen
Spiel
Gespräche
Das Wintergrillen
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Ausblick
Die Fulda als Herz der Stadt
Partizipatives Entwerfen
Ausblick
Quellen
Das Projekt „Werkstatt Unterneustadt“ wurde im Wintersemester 2014/-15 im Fachbereich 6 Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung (Fachgebiet Städtebau) der Universität Kassel angeboten. Teilnehmer des Projektes sind Maik Bock, Raphael Schneider, Thi Hong Cam Vo, Sun Yutong und Maria Zorn. Begleitender Professor ist G.-Prof Dipl.-Ing. Julian Petrin.
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DasProjekt
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Für die Beantwortung dieser Fragen hat Next-kassel sich seit Herbst 2013 zur Aufgabe ge-macht, die Meinungen der Anwohner und direkt Betroffenen einzuholen. Sie sind für Planungen wichtige Experten, da sie dem Pro-blem oder dem Untersuchungsgebiet täglich in ihrem Wohn-, Arbeit oder Freizeitumfeld begegnen und auf Besonderheiten und Details hinweisen können, die den Planern bei ihren Ortsbegehungen selten auffallen. Sie wissen, welche verborgenen Ecken geschützt oder ver-bessert werden sollen und sie kennen den Cha-rakter ihres Viertels.
Aus dem Nextkassel-Prozess heraus hat sich ein studentisches Team mit dem Zukunftss-zenario “Kassels Plätze schöner machen” aus-einandergesetzt und die Unterneustadt als Untersuchungsraum gewählt. Hier sollte für einen oder mehrere Plätze ein städtebaulicher Entwurf in cokreativer Form (also in enger Zu-sammenarbeit mit den Bürgern) entwickelt und erprobt werden. Dabei wurden weiterhin die ty-pischen Schritte eines städtebaulichen Entwur-fes berücksichtigt: Analyse der Mängel und Po-tentiale, Ziele und Leitbilder, Entwurf im Detail. In jedem Schritt kamen die Ideen, Vorschläge, Anmerkungen und Darstellungen von den Bür-gern selbst, das Projektteam stand ihnen für Fragen und Anregungen zur Seite.
Entstehung aus dem Nextkassel-Prozess
Seit Herbst 2013 sammelt das studentische Projekt Nextkassel Ideen für die Zukunft der Stadt von Bürgern und Besuchern und fördert somit eine direkte Bürgerbeteiligung in stadt-planerischen Angelegenheiten. Als partizipati-ves Bürgerstadtlabor wendet es nicht nur die
typischen Beteiligungsmethoden an, sondern erprobt immer wieder neue Möglichkeiten, um ein Engagement der Bürger zu fördern.
Semesterweise wurde die Arbeit des Projektes in drei Phasen eingeteilt: In der ersten Phase wurden Ideen für die gesamte Stadt zu allen möglichen Themen gesammelt. Innerhalb von einem Semester kamen auf der Internetseite, auf Veranstaltungen und per Post über 400 Ideen zusammen. In der zweiten Phase wurde diese Ideensammlung auf Zusammenhänge, Gruppierungen und Unterschiede untersucht und den Bürgern zur Kategorisierung und Fa-vorisierung weitergegeben. So entstanden neun thematische Obergruppen mit 22 Stadt-szenarien. In der dritten Phase wurde auf die Szenarien eingegangen, um konkrete Projekte entwickeln oder umsetzen zu können. Die Pro-
jekte des dritten Semesters beschäftigten sich mit den Szenarien, die die meisten Stimmen er-hielten. Neben “Mit dem Fahrrad schnell durch die Stadt” wurden “Kassels Plätze schöner ma-chen” und “Die Fulda als Herz der Stadt” unter die Top-3-Szenarien gewählt. Während das Topszenario von dem Projekt “Masterplan Fahr-rad” und das dritte Szenario in einer Masterar-beit bearbeitet wird, widmete sich das Projekt-team einer Vertiefung der Bürgerbeteiligung zur Platzgestaltung
Wie wir zur Unterneustadt kamen
Während der ersten beiden Phasen wurde fest-gestellt, dass unsere Ideensammlung für die Stadt jenseits der Fulda noch nicht umfangreich und ausgereift war. Somit war es unter ande-rem ein Ziel, für den Kasseler Osten weitere Ideen zu sammeln und Beteiligungsmöglichkei-ten anzubieten.
Doch auch unter den wenigen Ideen für die Un-terneustadt ließen sich bereits Ideen beispiels-weise für den Platz der Deutschen Einheit und den Unterneustädter Kirchplatz finden. Diese Ideen waren noch nicht ganz konkret, wiesen jedoch immer auf eine geringe Aufenthaltsqua-lität hin. Auf diese Anzeichen konnte zurückge-griffen, um erste Analysen zu beginnen.
Durch die Nähe der Unterneustadt zur Fulda, konnte eine Zusammenarbeit mit der Master-arbeit „Die Fulda als Herz der Stadt“ stattfinden und gemeinsam ein gläsernes Studio als Anlauf-punkt im Quartier eröffnet werden.
Wie soll die Unterneustadt in 20 Jahren aussehen? Welche Orte müssen weg, welche sollen bleiben? Wo sollen neue Plätze, wo neue Wohnungen entstehen? Soll es mehr Fußgängerzonen, Fahrrad- oder Schnellstraßen geben?
IDEEN1
BÜRGERVISION2
PROJEKTE3
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Mental Map
Das erste Instrument, das angewendet wurde, ist die Mental Map (kognitive Karte). Bei der Be-gehung des Stadtteils wurden Passanten ange-sprochen und gebeten, ihre Wahrnehmung vom Stadtteil zeichnerisch festzuhalten. Die Mental Map zeigt somit die subjektive Wahrnehmung eines Raumausschnittes und bringt mit Stift auf Papier, wie der Stadtteilbewohner seine Umge-bung wahrnimmt. Dabei werden häufig Kurven begradigt und prägnante Orientierungselemen-te überdimensioniert dargestellt.1
Luftbild
Eine sehr gute Gesprächsgrundlage bot das auf Sty-ropor befestigte Luftbild im Maßstab 1:1.000. Dort konnten Anwohner zum Beispiel auf Gefahrenstellen an der Leipziger Straße aufmerksam machen, die Verkehrsführung fußgängerfreundlicher planen oder den Unterneustädter Kirchplatz sowie den Platz der deutschen Einheit nach ihren Wünschen grob umge-stalten. Die Gefahrenstellen wurden hierbei mit Hin-weisschildern verdeutlicht, die in das Luftbild gesteckt wurden, während neue Wegeverbindungen bspw. mit einer Brücke aus Legosteinen umgesetzt wurden.
Die Bedeutung des Begriffes kann jedoch aus den Teilwörtern Co und Kreativität hergeleitet werden. Unter Kreativität wird allgemein die schöpferische Kraft verstanden und „Co“ als lateinische Vorsilbe bedeutet „zusammen (mit anderen)“. Unter „gemeinsam“ ist hier die Zu-sammenarbeit von Bürgern und Planern ge-meint. Die Kreativität ist besonders im städte-baulichen Entwurf gefragt und obliegt derzeit dem Planer. Bürgerbeteiligung ist bis dato nur als Einsammeln von Ideen und Kritik zu verste-hen und schöpft das Potenzial der Beteiligung nicht voll aus. Ganz im Gegensatz zu bewährten
Methoden besteht der Ansatz darin, Planung nicht aufzudrängen und eine kritische und ak-tive Bürgerschaft zu stärken. Im Projekt wurde demnach darauf Wert gelegt, einen Schritt über die gängige Bürgerbeteiligung hinaus zu gehen und mit Bürgern gemeinsam Ideen zu entwi-ckeln sowie in einem Entwurf zu verwirklichen.
Der Projektgruppe wurde dabei ersichtlich, dass vor allem Zeit und Empathie sowie ein ge-wisser planerischer Erfahrungsschatz dazu ge-hören. Eine besonders interessante Erfahrung war es, auf einer starken persönlichen Ebene zu arbeiten. So wurde nicht nur Stadtplanung betrieben, sondern auch zusammen gelacht und gegessen. Auf dieser Ebene, in der Distanz abgebaut wurde, konnte deutlich einfacher zusammengearbeitet werden. Als Planer war es dabei kein leichtes Unterfangen, da man schnell in die Rolle des Zuhörers verfiel. Nichts-
destotrotz war es sehr grundlegend eine gute Kenntnis des Stadtteils zu besitzen und so mit den Anwohnern - den Experten für ihren Stadt-teil - eine qualitätsvolle Unterhaltung führen zu können.
Im Prozess wurden verschiedene Instrumente erprobt, die im Folgenden vorgestellt werden. Dabei konnte beobachtet werden, dass die Instrumente, um schöpferisch tätig zu wer-den, einfach und verständlich aufgebaut sein müssen. Denn die meisten Besucher kamen in ihrer freien Zeit vorbei und wollten nicht lang-wierige und komplizierte Instrumente benutzen müssen, um sich zu beteiligen. Eine weitere Voraussetzung, um den cokreativen Ansatz zu vertiefen, besteht darin, für längere Zeit einen Anlaufpunkt im Stadtteil zu bieten.
Die Methodik: CokreativitätEin Hauptanliegen des Projektes war es, unter dem Gesichtspunkt der Cokreativität
zu arbeiten. Eine allgemeingültige Definition existiert für diese Methode nicht. Dies ist
wohl mit der Neuartigkeit des Begriffes im Bereich der Stadtplanung zu begründen.
Die Werkstatt und MethodenIm nächsten Abschnitt werden die verschiedenen Instrumente vorgestellt, die im
Projektprozess angewendet wurden. Die Auflistung zeigt zugleich die zeitliche Rei-
henfolge auf. Die Anwendung und die daraus entstandenen Ergebnisse werden im
Kapitel 2 beleuchtet.
Das Luftbild als Bodengrundlage
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Modelle
In der zweiten Phase des Aufenthalts in der Unterneustadt wurde die Werkstatt über Nacht zu einem übergroßen begehbaren Modell um-gebaut. Der gesamte Raum wurde mit einem Schwarz-Weiß-Luftbild von dem Stadtteil aus-gelegt und die zwei Lupenräume Unterneu-städter Kirchplatz und das Fuldaufer wurden als Modell auf Paletten dargestellt, damit die Besucher im Maßstab 1:150 ihre Visionen ver-wirklichen konnten. Den Besuchern wurde als kleine Orientierungshilfe eine „Einkaufsliste“ ausgehändigt, die eine knappe Anleitung der Herangehensweise vorgab. Zunächst sollten die Gäste eine Wunschaufgabe wählen. Diese ergaben sich aus den bisher gesammelten Ide-en, die thematisch sortiert in den Fenstern aus-hingen. So bestand die Möglichkeit, entweder die Wunschaufgabe als Leitthema zu wählen oder eine konkrete Idee auszusuchen.
Die Wunschaufgaben lauteten: 1. Belebe das Fuldaufer 2. Bringe Nutzungen an das Wasser 3. Baue neue Wege an die Fulda 4. Gestalte den Unterneustädter Kirchplatz als grüne Oase 5. Baue mindestens ein Haus und bringe neue Nutzungen unter 6. Verbinde die beiden Seiten des Unterneu-städter Kirchplatzes
Hatten die Besucher sich für eine Idee ent-schieden bzw. sich eine eigene überlegt, bat die reichlich ausgestattete Material-Bar von Styrodur bis zu Cocktailschirmchen vieles, um seine Idee umzusetzen. Dabei wurde darauf geachtet, die Besucher selbstständig agieren zu lassen und wenn nötig nur kurz Hilfestellung zu geben, um sie beim Modellbauen nicht zu beeinflussen. Dennoch gab es immer wieder großen Bedarf, die Idee verbal zu äußern oder schriftlich auf den Ideenzetteln festzuhalten. Die Scheu im Modell zu arbeiten legte sich je-doch nach anfänglichem Zögern schnell und Besucher, die nur kurz vorbeischauen wollten, vergaßen die Zeit beim Bauen und blieben bis zu zwei oder drei Stunden. Auch dieses Mal wurde der Ansatz verfolgt, verschiedene Me-thoden zu erproben. Die Plangrundlagen der zwei Lupenräume unterschieden sich in ihrem Erscheinungsbild, um zu beobachten, welche den besseren Anreiz zum Entwerfen gibt. Für das Fuldaufer wurde ebenso wie bei dem Ge-samtplan der Unterneustadt ein Luftbild als Plangrundlage genutzt, das zur Hervorhebung des Lupenraums farbig dargestellt wurde.
Die Plangrundlage des Unterneustädter Kirch-platzes wurde abstrahiert. Sie wurde digitali-siert und vereinfacht: Nur die Gebäudeumrisse und Grundstücksschollen wurden dargestellt.
Zum Einen hatte der vereinfachte Plan den Vorteil, einen neuen Blick unabhängig von be-stehenden Wegen und Bäumen zu bieten. Zum Anderen den Nachteil, den Bestand teilweise außer Acht zu lassen und Ideen nicht direkt auf bestehende kleinräumige Strukturen aufzu-bauen. Der Vorteil beim Luftbild bestand darin, dass den Besuchern die Orientierung auf der Plangrundlage leichter fiel, allerdings wurden weniger neue Visionen entwickelt.
Bei beiden Modellen konnte zusätzlich die Gebäudestruktur verändert werden. Die be-stehenden Gebäude wurden in das Modell ge-steckt und konnten „abgerissen“ werden.
Collagen
An einer weiteren Station in der Werkstatt Unterneustadt konnten an der sogenannten „Bastelecke“ ausgewählte Szenerien in der Unterneustadt aus Fußgängerperspektive mit Hilfe von Collagen nach den eigenen Vorlieben umgestaltet werden. Dabei wurden Fotografien der Unterneustadt und Staffagen unterschied-lichster Art bereitgestellt.
Spiel
Auch ein selbst entwickeltes Spiel stand in der Werkstatt bereit. Dieses bot auf lockere Art und Weise die Möglichkeit, seinen Lieblingswohn-ort nach und nach zusammenzustellen. Jeder Spieler hat ein Deck vor sich, auf dem sechs Karten Platz haben. Jede Karte hat dabei eine bestimmte Bedeutung und gehört einer Kate-gorie an. So kann festgelegt werden, welcher Gebäudetyp vorherrscht, ob Einfamilienhaus oder Geschosswohnungsbau, ob die Tram durch den Lieblingswohnort fährt oder die An-wohner doch auf das Auto angewiesen sind, ob die Freifläche als Stellplatz genutzt wird oder ob es doch einen großen Park gibt. Dabei spie-len auch die finanziellen Mittel eine Rolle, mit denen überlegt umgegangen werden muss und manchmal auch Kompromisse eingegan-gen werden müssen. So werden sechs Karten gesammelt, um seinen persönlichen Lieblings-wohnort zu gestalten. Dabei werden Wohnprä-ferenzen auf spielerische Art erkundet und von dem Projekt-Team ausgewertet.
Gespräche
Darüber hinaus bestand stets die Möglichkeit, Ideen und Probleme im Gespräch zu äußern. Sämtliche Ideen sowie Probleme, die aus den verschiedenen Stationen oder aus Gesprä-chen hervorgegangen sind, wurden zeitnah verschriftlicht und im Schaufenster nach außen und innen präsentiert. Dies diente einerseits der Kommunikation nach „außen“ und ande-rerseits konnten die Besucher von innen mit Klebepunkten für ihre favorisierten Ideen ab-stimmen und somit über die Gewichtung ent-scheiden. Zudem konnten auch Kommentare vermerkt und an die Ideen geklebt werden, um diese zu ergänzen.
Die Wunschaufgaben für die Plätze Eine Collage für die Promenade
Die Materialbar
Ein Modell für die Fulda
Die Lupenräume als Modelle in der Werkstatt
Gespräche zu den Modellen und Ideen
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Die Idee für das Wintergrillen ist in der Schlussphase der Werkstatt bei einem Besuch im benachbarten Wohnhaus in der Bädergas-se 8 und Sternstraße 4 entstanden. Sie hat sich im eigentlichen Sinne des Projektes - in einem cokreativen Prozess entwickelt. Bei einer Unter-haltung im Gemeinschaftsraum des Hauses mit Blick auf die noch nicht umgestaltete Seite des Holzmarktes wurde darüber gesprochen, wel-ches Potential die derzeit lediglich als Hunde-wiese genutzte Fläche besitze und so die Aktion des Wintergrillens auf dem Holzmarkt angesto-ßen. Die Idee für die Aktion wurde innerhalb des Hauses bekannt gemacht und es fand ein Vortreffen mit interessierten Hausbewohnern statt, bei dem gemeinsam der Ablauf des Akti-onstages ausgearbeitet wurde.
Eine gemeinschaftliche Aufräumaktion zu Be-ginn des Tages stellte die Grundlage für das anschließende Umgestalten dar. Zudem war sie Anliegen der Anwohner und Anreiz sich zu-nächst niedrigschwellig zu beteiligen.
Die methodische Herangehensweise war grundsätzlich zweigeteilt angelegt: Auf der ei-nen Seite ging es darum den Platz nach dem „Planning for Real“-Ansatz temporär für einen Nachmittag umzugestalten. Dafür wurden die Bewohner sowie die Besucher im Vorfeld auf-gefordert Gegenstände mitzubringen, die dem
Platz eine andere Atmosphäre verleihen, ihn verschönern. Hier ging es insbesondere darum, das Potential des Raumes aufzuzeigen, auf ihn aufmerksam zu machen und ihn mehr in die Wahrnehmung der Bewohner und Bürger zu rücken.
Auf der anderen Seite wurde die Möglichkeit geboten an Modellen des Holzmarktes und des Unterneustädter Kirchplatzes konkrete Vi-sionen für eine langfristige Umgestaltung der Räume zu entwickeln. Um den Besuchern den Einstieg in die abstrakte Planung zu erleich-tern, konnten sie die von ihnen angestrebte Atmosphäre des Raumes durch Ankreuzen von Begriffen aus der Tag-Wolke eingrenzen. Dies ergab zudem die Chance, durch Rückfragen überprüfen zu können, ob die Besucher bspw. mit ihrer Planung auf ihre angestrebte Atmo-sphäre hinarbeiten und ihnen gegebenenfalls Ratschläge zur Erreichung ihres Zieles geben zu können. Die Materialien zur Umsetzung der Ge-staltungsideen waren sogenannte „Pixel“, qua-dratische Elemente verschiedener Farben und Muster, mit denen der gewünschte Bodenbelag verdeutlicht werden konnte und vereinfach-te weiße Styrodurelemente, die verschiedene dreidimensionale Objekte wie Bäume oder Sitz-gelegenheiten repräsentieren konnten.
Das WintergrillenFür einen Tag haben die Bewohner des Stadtteils den
Holzmarkt in einen Quartiersplatz verwandelt
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Ergeb-nisse
11
Zu Beginn des Semesters war es notwendig, eine gewisse Vorbereitung
für die Analyse zu leisten: Welche Nutzungen sind an welchen Standorten
vorzufinden? Wie groß ist das Interesse der Bürger, an der (Weiter-)Ent-
wicklung ihres Stadtteils mitzugestalten? Wie kann Bürgerbeteiligung im
cokreativen Kontext für einen städtebaulichen Entwurf funktionieren? Mit
diesen Fragestellungen soll das Verständnis für das Stadtgefüge der Unter-
neustadt entwickelt sowie erste Tendenzen und Auffälligkeiten herausge-
filtert werden.
In der Werkstatt Unterneustadt wurden die Phasen mit unterschiedlichen
Herangehensweisen mit Bürgern des Stadtteils erprobt. Wie diese ange-
nommen wurden, welche Aussagen getroffen wurden und welche Erkennt-
nisse infolge dessen für den weiteren Arbeitsprozess hilfreich waren, sind
in den folgenden Kapiteln “Analyse”, “Ziele und Leitbilder” sowie “Entwurf
im Detail” zu finden. Ihre Ideen und Vorstellungen für die Unterneustadt
konnten in verschiedenen Darstellungsarten festgehalten und dokumen-
tiert werden, sodass die Inhalte schlussendlich in die “Mängel- und Potenti-
alkarte”, “Change Map” und im “Entwurf im Detail” übersetzt wurden.
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Analyse
13
Vorhandene Ideen auf www.nextkassel.de
Bevor die Werkstatt Unterneustadt ihre Arbeit aufnahm, wurden durch den Nextkassel-Pro-zess insgesamt 26 Ideen gesammelt, die in der Unterneustadt zu verorten sind bzw. auf den Stadtteil zutreffen. Die Mehrheit davon - das sind 19 Ideen - ist allgemein gehalten. Das be-deutet, sie sind in der Regel nicht klar auf ei-nen Ort festzulegen, betreffen den Stadtteil im Ganzen oder sie sind relativ vage gehalten und daher unterschiedlich interpretierbar. Die meisten Ideen (9), die die Unterneustadt betref-fen, sind dem Szenario „die Fulda als Herz der
Stadt“ zugeordnet, gefolgt von „Kassels Plätze schöner machen“ (5) und „Aufenthaltsqualität in der Stadt stärken“ (4). Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass zwei Ideen des Szenarios „die Ful-da als Herz der Stadt“ konkret zu verorten sind, was bei den anderen beiden Szenarien nicht gelingt. Insgesamt lassen sich sieben Ideen auf bestimmte Räume in der Unterneustadt veror-ten. Diese lauten:
1. Lückenschluss zwischen Unterneustadt und Fuldaaue (106 Stimmen)2. Platz der Deutschen Einheit als Büro- und Forschungszentrum (32 Stimmen)3. Festwiese nutzen! (19 Stimmen)
4. Fußgänger + Radfahrerbrücke zwischen Katzensprung + Hafenviertel (12 Stimmen)5. Kreisel am Platz der deutschen Einheit neu gestalten (2 Stimmen)6. Nutzungsmischung in der Leipziger Str. (2 Stimmen)7. Platz der Deutschen Einheit fußgänger-freundlicher gestalten (1 Stimme)
(Anmerkung: Hier werden nur Ideen dargestellt, die bereits vor der Werkstatt eingebracht wur-den. Stand der Stimmen ist der 4.3.2015) Ihre Lage ist in der nachfolgenden Karte darge-stellt.
AnalyseDer erste Schritt des Planungsprozesses ist die Analyse des vorhanden Gebietes. Be-
vor es in die Planung geht, werden Mängel, Potentiale und Besonderheiten des Un-
tersuchungsraumes aufgezeichnet.
1
2 753
6
4
Die bereits eingereichten Ideen
14
Kinder und Jugendliche
„Dorf-Atmosphäre“
hohe Freiraumqualität
Verknüpfung zur Aue / Buga / Innenstadt
Verkehrsknotenpunkt
hohe Freiraumqualität(Parkanlage, Spielplätze)
„Wohnen am Fluss“hohe Wohnqualität
„Wohnen am Fluss“hohe Wohnqualität
Karl-Branner-Brücke
Werkhof
Fußballplatz
Fußballplätze
Drahtbrücke
Karlsaue und Orangerie
Rondell
Platz der deutschen Einheit
Unterneustädter Kirchplatz
temporäre / multifunktionaleNutzung
temporäre / multifunktionaleNutzung
Fulda-Promenade
Durchgangsraumfehlende Aufenthaltsqualität
Nutzungsangebote primär für Zielgruppe „Autofahrer“
Durchgangsraumfehlende Aufenthaltsqualität
Leipziger Straße als Barriere
Kurbad Jungborn
Tre�punkt für Anwohner
Mental Maps
Die Wahrnehmung des Lebensumfeldes und auch der alltägliche Aktionsradius kann aus Mental Maps gut abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wurden Passanten in der Unterneustadt gebeten, eine Karte des Stadtteils aus dem Ge-dächtnis zu zeichnen. Besonders ins Auge fällt dabei die Leipziger Straße. Sie wurde nahezu in jeder Mental Map als bedeutendes Element dargestellt. Entweder in zentraler Lage oder am Rand der Zeichnung. Dies zeigt, wie stark die Leipziger Straße die Unterneustadt in zwei Tei-le trennt und darüber hinaus, welche Barriere bzw. Grenze sie für einige Bewohner darstellt.
Ein weiteres Element, das ebenso auf einem Großteil der Mental Maps vertreten war, ist die Fulda mit ihren Überwegen in die Innenstadt. Hier ist zu erkennen, dass die meisten Bewoh-ner dem Fluss eine wichtige Rolle beimessen. Es wird aber auch deutlich, dass die Fulda eine Hürde hin zur Innenstadt darstellt. Mental Maps sind in der Regel verzerrte Darstellungen der Realität. So sind Dinge oftmals größer oder nä-her dargestellt. Dies ist bei den Darstellungen der Karlsaue der Fall. Sie liegt in den meisten Zeichnungen näher an der Unterneustadt als in Realität. Hieraus kann abgeleitet werden, dass viele Bewohner die Karlsaue mit der Orangerie als wichtigen Naherholungsraum in kurzer Ent-fernung zu ihrem Wohnort wahrnehmen.
Neben den großen stadtteilprägenden Elemen-ten finden sich in den Mental Maps der unter-schiedlichen Personen auch viele auf Stadtteile-bene weniger bedeutsame Elemente, die sehr groß gezeichnet oder in den Mittelpunkt ge-rückt wurden, wie bspw. der Spielplatz um die Ecke, da die jeweiligen Orte für den Einzelnen möglicherweise eine wichtige Rolle im täglichen Leben spielen.
Gespräche
Neben den Ortsbegehungen fand die erste Annäherung an die Unterneustadt durch Ge-spräche mit Passanten auf der Straße statt. Es wurden auf der einen Seite allgemeine Fragen gestellt, wie bspw. „was ist typisch Unterneu-stadt?“ oder „wie geht es Dir in der Unterneu-stadt?“, um einen Eindruck von der generellen Zufriedenheit der Bürger mit dem Stadtteil zu bekommen. Auf der anderen Seite zielten spe-zielle Fragen darauf ab, konkrete Orte in der Unterneustadt ausfindig zu machen, die sehr wichtig für die Bewohner sind oder als beson-ders störend wahrgenommen werden. Als Fra-gestellungen hierfür dienten u.a. „welchen Lieb-lingsort hast Du?“ oder „welches/ -n Gebäude/ Platz würdest Du sprengen?“. Es fällt auf, dass die Mehrheit der befragten Personen (gut drei
Viertel) ein großes Maß an Zufriedenheit in Be-zug auf die Unterneustadt bzw. ihren persön-lichen Nahbereich im Stadtteil hat. Besonders ausgeprägt ist dies bei alteingesessenen Be-wohnern der Unterneustadt.
Positiv werden dem Stadtteil die gute Anbin-dung, Nähe zur Fulda und Innenstadt sowie die Nähe zur Karlsaue und Orangerie angerechnet.
Negative Aspekte betreffen insbesondere die Leipziger Straße und den Platz der Deutschen Einheit mit seinem Umfeld. Das sind beispiels-weise die Lärmbelastung, die von der Straße ausgeht, ihre Barrierewirkung und die verkehr-liche sowie bauliche Situation am Kreisverkehr des Platzes der Deutschen Einheit. Die ge-nannten Lieblingsorte im Stadtteil reichen vom kleinen Spielplatz an der Ecke bis hin zum ge-samten Fuldaufer. So wurde beispielsweise das Kurbad Jungborn, die Karl-Branner-Brücke, die Gärten der essbaren Stadt oder das Blücher-viertel angeführt.
Bemerkenswert ist, dass bei der Frage nach Lieblingsorten in der Unterneustadt häufig Orte genannt wurden (insbesondere die Karlsaue und Orangerie), die außerhalb des Stadtteils liegen. Dies ist wohl darin begründet, dass viele Bewohner diese Orte aufgrund der räumlichen Nähe und fußläufigen Erreichbarkeit zu ihrem Stadtteil zählen. Zu dem seit Mitte der neun-ziger Jahre gebauten Teil der Unterneustadt südlich der Leipziger Straße sind die Meinun-gen der befragten Passanten zwiegespalten. Dementsprechend wurde das Viertel sowohl als Lieblingsort genannt, als auch als „architektoni-sches Verbrechen“ bezeichnet.
Unterwegs in der Unterneustadt
Verschiedene Mental Maps
Kinder und Jugendliche
„Dorf-Atmosphäre“
hohe Freiraumqualität
Verknüpfung zur Aue / Buga / Innenstadt
Verkehrsknotenpunkt
hohe Freiraumqualität(Parkanlage, Spielplätze)
„Wohnen am Fluss“hohe Wohnqualität
„Wohnen am Fluss“hohe Wohnqualität
Karl-Branner-Brücke
Werkhof
Fußballplatz
Fußballplätze
Drahtbrücke
Karlsaue und Orangerie
Rondell
Platz der deutschen Einheit
Unterneustädter Kirchplatz
temporäre / multifunktionaleNutzung
temporäre / multifunktionaleNutzung
Fulda-Promenade
Durchgangsraumfehlende Aufenthaltsqualität
Nutzungsangebote primär für Zielgruppe „Autofahrer“
Durchgangsraumfehlende Aufenthaltsqualität
Leipziger Straße als Barriere
Kurbad Jungborn
Tre�punkt für Anwohner
DieIdeenAnalyse
Aufenthaltsqualität
Bauen
Entwicklung
Mobilität
Image
Nutzung für alle
Sport & Spiel
Umnutzung
18
Gesamte Unterneustadt
Nutzung der SolarenergieFörderung der Solarnutzung (thermi-sche und PV-Solaranlagen), Erneue-
rung der Häuser, Unterstützung der Genos-senschaft in diese Richtung. 7178
Gesamtstadt - Bunte HäuserAnwohner und Eigentümer können ihre Fassade farbig gestalten. Dafür
erhalten sie ein Steuervorteil 7176
Verbesserung der RadwegeRadwege sind im bebauten Bereich der Unterneustadt recht gefährlich,
Wege fehlen bzw. die bestehenden sind zu eng. Manche Fahrradfahrer nehmen keine Rücksicht. 7484
MultifunktionsladenIch wünsche mir einen Multifunkti-onsladen, der alle Versorgungsein-
heiten abdeckt: Poststation, Kiosk, Rezeptstelle etc. in der südlichen Unterneustadt. 7157
Soziale Mischung in der Unterneu-stadt fördernLeider ist keine soziale Mischung
vorhanden, sondern nur eine Segregation im Kleinen. 7406
Bettenhäuser Straße
Fertigstellung der Bettenhäuser StraßeFertigstellung der Bettenhäuser
Straße in Richtung Seniorenwohnheim sowie im umliegenden Bereich des Seniorenwohn-heimes. 7144
Tempobegrenzungan der Bettenhäuser StraßeIn der Bettenhäuser Straße wird die
Geschwindigkeitsbegrenzung der Spielstraße regelmäßig nicht eingehalten. 7427
Verlegung des RadwegesEs besteht eine große Unfallgefahr an der Gasse Bettenhäuserstr. 1 und
1a. Man könnte den Weg über die Bädergasse umleiten. 7180
Blücherstraße
Verkehr zum Fußballplatz umlei-tenZu den Fußballplätzen gelangt man
momentan hauptsächlich über die Blücher-straße. Zu Stoßzeiten führt das zu einem ho-hen Verkehrsaufkommen. Eine Umleitung des Verkehrs zu den Sportstätten wäre für Spieler, Zuschauer und Anwohner gut. 7182
Verbesserung der FahrradstraßeDie Fahrradstraße in der Blücher-straße verunsichert die Autofahrer,
da die Verhaltensregeln nicht klar sind. Man bräuchte vielleicht deutlichere Maßnahmen (Markierungen). 7148
Bunker
Grünfläche vor dem Bunker auf-wertenEs wurden im Stadtteil schon einmal
Ideen für die Grünfläche vor dem Bunker gesammelt. Es wäre toll, wenn davon etwas umgesetzt werden würde. 7425
Café Jungborn
Café Jungborn belebenDas Café Jungborn erneuern und mit mehr Leben füllen! Kleine Quartiers-
feste und Abendprogramm beim Kulturzelt anbieten. 7557
Badeanlage am Café JungbornAm Café Jungborn soll eine Badeanla-ge an der Fulda gebaut werden. 7794
Schwimmendes SchwimmbadEs sollte ein schwimmendes Schwimmbad in der Fulda geben.
Ein guter Ort hierfür wäre das Café Jungborn - attraktive Lage und das Café könnte davon profitieren. 7613
Fahrradreparatur für Lau!Kostenfreie Fahrradreperatur Flicken, Schrauben, Pumpen, ein paar
Ersatzteile. 7174
Christophstraße
Verbesserung der ParksituationIn der Christophstraße kommt es zu „wildem Parken“. Hier soll die Parksi-
tuation geordnet werden. 7423
Elisabeth-Selbert-Promenade
Elisabeth-Selbert-Promenade hervorhebenDie Promenade soll ihren Namen
gerecht werden - ich wünsche mir, dass sie aufgewertet und mehr hervorgehoben wird. 7438
Die IdeenAlle Ideen, die in der Werkstatt genannt wurden, ergeben auf den Gesamtraum be-
trachtet ein Handlungskonzept für den Stadtteil.
Um erste Lösungsansätze sowie Ziele und Leitbilder aus den Mängel und Potentialen der Unterneustadt heraus formulieren zu können, wurden Ideen aus der Werkstatt Unterneustadt gesammelt. Während der Ideensammlung konnten verschiedene Schwerpunkte abgele-sen werden, die sich als Grundlage im weiteren
Arbeitsprozess für die potentiellen Lupenräu-me herauskristallisieren. Die Ideen werden in diesem Kapitel in räumlich-funktionale, the-matisch-inhaltliche und strategische Aussagen sortiert und miteinander gebündelt - Infolge dessen kann eine vereinfachte Übersicht aller Ideen ermöglicht werden, an welchen Standor-
ten und Platzsituationen die meisten Stimmen haben bzw. den Verbesserungsbedarf aus Sicht der Bürger am dringendsten benötigen.
Change Map
19
Beleuchtung in der MauerFlutlöcher in der Mauer für Beleuch-tungen nutzen. 7490
Skulptur wieder aufbauenSkulptur (2000-2005) ähnlich wieder aufstellen (Markus Vögtle (Steinmetz
aus Bettenhausen) + im Park der Elisabeth-Sel-bert-Promenade. 7495
Umlegung des R1Umlegung des R1, da auf den engen Straßen schon wenig Platz ist und
wenn Autos, Radfahrer und Fußgänger aufein-ander treffen wäre nicht viel Platz für Fußgän-ger vorhanden. Dies gilt insbesondere für die Elisabeth-Selbert-Promenade (viele Richtungen treffen aufeinander, schlecht einsehbar). 7507
Fulda
Fläche im Park nutzenLiegeflächen, Relaxzonen, Zugang zum Wasser, Sandstrand. 7752
Mehr Bänke am FuldauferDen Fußweg unterhalb der Karl-Bran-ner-Brücker in nördliche Richtung
schöner gestalten. Es sollte das Parken dort verboten werden und dafür ruhigere Flächen für Fußgänger und Radfahrer angelegt werden. 7671
Um und an der DrahtbrückeSitzmöglichkeiten, Weg an das Wasser, Schwimmelement / Steg auf
oder an der Fulda um dort an das Wasser zu gelangen. 7531
Hausboote erlaubenNutzung von Hausbooten entlang der Ufer ermöglichen. Weiterhin öffentli-
che Anlegestellen. Sinnvoll um das gastronomi-sche Angebot an der Fulda zu stärken. 7627
Neue Brücke für Radfahrer und FußgängerVerbindung zwischen Prinzessgarten
und Jahnstraße schaffen. Dadurch können Konflikte an den anderen Brücken vermieden werden und die Fahrradstraße Blücherstraße wird wirklich zu einer Fahrradstraße. Weiterhin würde damit eine Wiederbelebung des Boots-verleihs in Blücherstraße stattfinden. Nutzung auch als Ateliers und evtl. Gastronomie. 7607
Steg an der GenossenschaftsflächeDa eine Promenadenerweiterung aus rechtlichen Gründen möglicherweise
nicht funktioniert, wünsche ich mir eine Steg-konstruktion, um die Drahtbrücke mit der Jahn-
straße zu verbinden. Um den Schiffseinlass zu erhalten, würde ich dort eine Zugbrücke oder ähnliches installieren. 7761
Mehr Nutzungen an der Fulda ermöglichenIch wünsche mir mehr Nutzungs-
möglichkeiten an und auf der Fulda wie z.B. Tretboote, Stege und Strände. 7737
Steg und Flöße an der FuldaHütte auf Steg, angedockte Flöße mit überdachten Relaxzonen. 7735
Open-Air-Kino auf dem WasserEin schwimmendes Kino auf der Fulda, das auch für andere Veranstal-
tungen genutzt werden kann. 7667
Mehr Freizeitmöglichkeiten am FuldauferMöglichkeiten zum Grillen, Freizeit
genießen, Schwimmen am Fuldaufer ermög-lichen. Sandstrand oder eine schwimmende Insel auf der Fulda. 7665
Gondelhafen UnterneustadtZwischen Karl-Branner- und Draht-brücke einen öffentlichen „Hafen“
entwickeln. Dort könnten kleine Schiffe die Fulda queren. Auch für Spiel und Spaß. 7577
Steg und TretbootverleihIch wünsche mir einen Steg und ei-nen Tretbootverleih in der Unterneu-
stadt. 7779
Fitnesssport an der FuldaHaben sie in Australien auch, gerade für Jogger (als Zwischenübung) gut.
7729
Fuldabrücke
Unterführung Leipziger StraßeDie Unterführung unter der Leipziger Straße (an der Fuldabrücke) soll
attraktiver, freundlicher und heller gestaltet werden (Farbe, nachts Licht). 7191
Hafen
Fuß- und Radweg von der Hafen-brücke bis zum Hafen ausbauen. 7569
Jahnstraße
Bänke und Mülleimer an der Jahn-straße. 7199
Karl-Branner-Brücke
Mehr Mülleimer entlang des Fuld-auferwegesAm Fuldauferweg zwischen der
Fuldabrücke und der Karl-Branner-Brücke ist immer wieder Müll vorzufinden. Hier fehlt es an Mülleimern! 7434
Mülleimer aufstellenMülleimer an der Fuldamauer und der Karl-Branner-Brücke aufstellen.
Der Müll bleibt oft liegen. 7493
farbige Beleuchtungen an der Karl-Branner-BrückeDie weiße Beleuchtung der Karl-Bran-
ner-Brücke erzeugt eine sterile Atmosphäre. Durch einfache Maßnahmen mit einer farbigen Beleuchtung kann hier eine stimmungsvollere Atmosphäre erreicht werden. 7415
Karl-Branner-Brücke sicherer gestaltenAufgrund des Holzbelags der
Karl-Branner-Brücke wird diese bei Kälte im Winter sehr glatt und gefährlich zum Überque-ren. 7417
Karl-Branner-Brücke: Konflikt zwi-schen Radfahrern und FußgängernAn und auf der Karl-Branner-Brücke
gibt es immer wieder brenzlige Situationen zwi-schen Fahrradfahrern und Fußgängern. Hier ist über eine Flächenzuordnung für die unter-schiedlichen Nutzergruppen nachzudenken. 7413
Leipziger Straße
Sperrung der Leipziger StraßeLeipziger Straße bzw. Kurt-Schuhma-cher-Straße usw. zwischen Luther-
platz und Platz der Deutschen Einheit für den motorisierten Verkehr sperren; über bestehen-de Hauptstraßen und Hafenbrücke umleiten. Dazu soll die ehemalige Altstadt zum Stern über die Brücke wiederaufgebaut werden. 7167
Beleuchtung für die Unterführung
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mehr Verkehrssicherheit an der Leipziger StraßeIch wünsche mir mehr Verkehrssi-
cherheit an der Leipziger Straße. Gerade durch die Schüler der Grundschule und der Oberstu-fenschule wäre dies sehr wichtig. 7411
Verringerung der Straßenspuren auf der Leipziger StraßeDurch eine Verringerung der Spuren
würde die Leipziger Straße in der Unterneu-stadt ruhiger und netter für Anwohner und Fußgänger sein. Der Verkehr könnte zum Beispiel über die Hafenstraße geleitet werden. 7170
Gefahrenstelle an der Tankstelle am Platz der Deutschen EinheitBei der Ausfahrt der Tankstelle am
Platz der Deutschen Einheit besteht eine Gefahrenstelle zwischen Radfahrern und dem Autoverkehr. Diese Situation soll genau unter die Lupe genommen und so umgestaltet werden, dass es für beide Verkehrsteilnehmer sicherer wird. 7193
Messeplatz
mehr Nutzungspotential auf dem Messeplatz SchwanenwieseAuf der Schwanenwiese sollte besser
ein Spielplatz entstehen oder andere Beschäf-tigungsanlagen sollten integriert werden an-statt die Fläche für drei Wochen Messe im Jahr komplett von sonstiger Nutzung freizuhalten. 7408
Park an der Schleuse
Einen Platz am WasserWie die früher ungenutzten Uferbe-reiche sollte auch auf der Hafenstra-
ße-Seite ein grüner Platz am Wasser entste-hen. 7542
Erweiterung des SpielplatzesTrimm-Dich-Pfad bzw. Sportgeräte für Erwachsene als Erweiterung des
Spielplatzes im nördlichen Bereich (Schleuse). 7522
Querung über das Wehr ermögli-chenEine Verbindung in Richtung Fin-
kenherd sollte über das Wehr wieder möglich gemacht werden. Dann muss auch keine neue Brücke gebaut werden. 7516
Platz der Deutschen Einheit
Platz der Deutschen Einheit als „No-Go-Area“Der Platz der deutschen Einheit
strahlt eine seltsame fast unwirkliche Atmo-sphäre aus. Man traut sich kaum, den Platz neben der Haltstellenplattform zu betreten. Der Platz der Deutschen Einheit muss so auf-gewertet werden, dass die Aufenthaltsqualität verbessert wird. 7404
Urban Gardening auf dem Platz der Deutschen EinheitDie grüne Wiese auf dem Platz der
Deutschen Einheit könnte als Urban-Garde-ning-Fläche genutzt werden und damt die Aufenthaltsqualität steigern. (Referenzbeispiel: Danziger Platz in Frankfurt) 7139
QVC
Stellplätze im QVCDas Stellplatzangebot im QVC-Park-haus ist durch die Mitarbeiter kaum
ausgelastet. Daher würde es sich anbieten, die überschüssigen Parkplätze für die Allgemein-heit zu öffnen. 7384
Sommerweg
Mischgebiet anstatt Gewerbege-biet in der Unterneustadt Im Nordosten können neue
Wohnräume entstehen! Auf den Flächen der Autohäuser und der alten Lagerhäuser können Wohnungen errichtet werden. 7165
Sternstraße
Infopunkt am R1Infopunkt und Pannenwerkstatt für Radfahrer des R1 in der Bettenhäu-
ser Straße 10 (Bike Tyson) als Anlaufpunkt für Besucher Kassels mit dem Fahrrad. 7150
Asphaltbelag an der Sternstraße ersetzenAn der Sternstraße zwischen Spiel-
platz und Park soll der Asphaltbelag ersetzt werden. Dadurch soll die Fläche vereinheitlicht und die Verkehrsfläche / Straße beseitigt wer-den. 7160
Mehr Platz zum Spielen in der UnterneustadtDie Fläche könnte viel mehr Nut-
zungen zum Spielen bieten (Sand). Die Fläche sollte kinderfreundlicher gestaltet werden. Der Spielplatz sollte erweitert und verlegt werden (Gefährdung durch zu schnelle Radfahrer). 7661
Willi-Seidel-Haus
Öffentliche Schiffsanlegestelle UnterneustadtEine öffentliche Schiffsanlegestelle
für Boote und auch kleinere Boote. Eingang zur Unterneustadt über das Boot. 7580
Wollstraße
Bootshaus für Alle!Das Bootshaus an der Fulda ist bis-lang nur für einen eingeschränkten
Kreis an Personen nutzbar. Hier sollte über eine öffentliche Nutzung des Bootshauses nachgedacht werden. 7436
FußgängerbrückeBrücke zum Karlshospital von Woll-straße. 7539
Fußgängerbrücke mit angrenzender Fuldanutzung
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Lupenraum Holzmarkt
Aufenthaltsqualität an der Bäder-gasse verbessernZufahrt an der Bädergasse von der
Leipziger Straße beseitigen und die Grünfläche an der Treppe anbinden. 7172
Grünfläche am Fullepavillion bele-ben. 7770
Grünfläche auf dem Holzmarkt als kleine Oase umgestaltenDer Holzmarkt sollte als Grünfläche gestaltet und von der Straße mehr
abgeschottet werden - als kleine Oase mit Sitzgelegenheiten. 7725
Grünfläche am Holzmarkt erhaltenIch wünsche mir, dass der Holzmarkt (Fläche neben dem Fullepavillon)
nicht versiegelt wird, sondern eine Grünfläche bleibt. 7429
Fullepavillon als StadtteilzentrumDer Fullepavillon könnte als Stadt-teilzentrum für die Unterneustadt
genutzt werden. 7195
Fullepavillon als SuppenkücheGute Beispiele gibt es z.B. in Bremen. 7727
Fullepavillon als KioskIch wünsche mir, dass eine neue Nutzung in den Fullepavillon kommt.
Eine Idee wäre zum Beispiel, ein Teil als Kiosk zu nutzen und den Rest als Cafe. 7197
Lupenraum Unterneu-städter Kirchplatz
Schulhof am Unterneustädter KirchplatzDer Schulhof braucht mehr Spielgele-
genheiten und Bäume. 7186
Begrünung auf dem Unterneustäd-ter Kirchplatz aufwertenDa die Wiese des Unterneustädter
Kirchplatzes wegen des vielen Verkehrs nicht genutzt wird, sollte der Platz mehr begrünt werden (z.B. extensive Staudenbepflanzung oder ein Hain). 7375
Mehr Grün am Unterneustädter KirchplatzIch wünsche mir, dass der Unterneu-
städter Kirchplatz mehr Aufenthaltsqualität und Lebendigkeit bekommt ...vielleicht mehr Grün, Bäume und Sitzgelegenheiten. 7205
Waschanlage am Unterneustädter KirchplatzDie Waschanlage soll durch eine
architektonisch hochwertige Blockrandbe-bauung ersetzt werden; analog zum QVC dicht am Straßenrand; Ein Querriegel vor dem LIDL-Parkplatz schließt die entstandene Lücke. 7184
Randbebauung am Unterneustäd-ter Kirchplatz ändernDer Unterneustädter Kirchplatz soll
durch eine einheitliche Randbebauung besser gefasst werden. 7659
Unterneustädter Kirchplatz als BoulevardAm Unterneustädter Kirchplatz soll
ein Boulevard erstellen. Somit könnte er bes-ser zum Treffpunkt werden und alle anderen Besucher aus der Stadt anziehen (mit Cafes und Restaurants etc.). 7421
Unterneustädter Kirchplatz ver-bindenDurch die Gestaltung des Unterneu-
städter Kirchplatzes könnten die durch die Leipziger Straße getrennten Bereiche besser verbunden werden. Der Platz wäre zum Bei-spiel ein guter Ort für ein Stadtteilzentrum. 7203
Umgestaltung des Unterneustäd-ter KirchplatzesMan nimmt den Unterneustädter
Kirchplatz nicht als Platz wahr. Es sollte durch Bepflanzung oder Straßenbelag gestaltet wer-den. 7359
Überweg am Unterneustädter Kirchpatz verbessernDie Überquerung der Leipziger
Straße am Unterneustädter Kirchplatz stellt einen Gefahrenpunkt dar. Für mobilitätsein-geschränkte Personen ist dies besonders problematisch. Daher sollte ein barrierefreier Überweg geschaffen werden. 7382
Entschleunigung am Unterneu-städter KirchplatzDer südliche Bereich des Unterneu-
städter Kirchplatzes soll eine Entschleunigung erfahren, damit inbesondere Fußgänger sich dort sicherer fortbewegen können. 7389
Gestaltung des Unterneustädter Kirchplatzes Diese Situation sollte genau unter die
Lupe genommen und so umgestaltet werden, dass es für alle Verkehrsteilnehmer sicherer wird. 7357
Sperrung für den Autoverkehr am Unterneustädter KirchplatzDie Straße von Richtung Leipzigerstr.
Richtung Maulbeerplantage auf dem Unter-neustädter Kirchplatz sollte für den Autover-kehr gesperrt werden. 7378
Kreuzung freigebenAuf dem Unterneustädter Kirchplatz sollte man direkt in die gewünschte
Richtung fahren können. Die Rundfahrten könnten vermieden werden. 7189
Unterneustädter Kirchplatz pfle-genDie Begrünung auf dem Unterneu-
städter Krichplatz sollte durch Patenschaften gepflegt werden (Schule, Seniorenzentrum etc.). 7363
Mögliche Neubebauung am Kirchplatz
Der Holzmarkt als Nachbarschaftstreff
Der Kirchplatz als zentraler Platz
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Entwurfim Detail
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Für das Projekt sind das Einreichen der Ideen und die Möglichkeit zur Mit-
bestimmung in der Werkstatt Unterneustadt ganz im Sinne des „Cokrea-
tiven Städtebaus“ nicht ausreichend: Für den „Entwurf im Detail“ sollen
bereits genannte Bürgerideen (s. Kapitel “Die Ideen”) nach Vorbildern wie
„The Better Block“ für einen Tag im „Planning for real“-Prinzip provisorisch
umgesetzt werden. Dafür wurde mit aktiven Engagement der Bewohner
der Bädergasse 8 und Sternstraße 4 das “Wintergrillen” veranstaltet. Ihre
Visionen für den Unterneustädter Kirchplatz sowie den Holzmarkt konnten
dazu im Modell dargestellt werden. Ihre Vorstellungen wurden festgehal-
ten, mit den bereits eingegangenen Ideen aus der Werkstatt gebündelt
und schlussendlich in die Entwürfe übersetzt, die im Folgenden vorgestellt
werden.
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Entwurf allgemeine Beschreibung
Die Entwürfe der Anwohner in der Werkstatt und beim Wintergrillen sind in cokreativer Zu-sammenarbeit mit der Projektgruppe entstan-den. Im Vergleich dazu kann die Vorgehenswei-se zur Erstellung des vorliegenden Entwurfs als mittelbarer, cokreativer Ansatz bezeichnet wer-den, da er die Ideen und die Entwürfe der Bür-ger mit einbezieht und aus ihnen eine konkrete, stadträumliche Planung herleitet. Der Entwurf zum Unterneustädter Kirchplatz basiert somit auf den Vorschlägen der Anwohner. Für Sie war es besonders wichtig, einen lebendigen Platz zu schaffen, der als Treffpunkt ein Bindeglied für den durch die Leipziger Straße zerschnittenen Stadtteil herstellt.
Der Entwurf soll nicht als festgesetzte Maßnah-me und/oder Abschluss gesehen werden: Pri-mär dient er als Momentaufnahme und zeigt an, wo welcher Bedarf an Veränderungen im Stadtteil aus Perspektive der Bürger besonders erwünscht ist. Die Planung ist als fortlaufender Prozess zu verstehen. Das bedeutet, dass der Entwurf weiterhin geändert werden kann, um sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Bürger auszurichten.
Entwurf Element
Der Entwurf des Platzes ist grundsätzlich in zwei Bereiche gegliedert. Im südlichen Abschnitt des Unterneustadter Kirchplatzes werden zwei kleine Aufenthaltsbereiche mit Blumenbeeten und Sitzgelegenheiten geschaffen, die links und rechts des Weges angeordnet sind. Der Vorschlag wurde von Besuchern während des Wintergrillens geäußert und um die Idee einer Patenschaft für die Pflege der Beete ergänzt. Hier könnten Institutionen wie die benachbarte Grundschule oder das Seniorenzentrum infra-ge kommen.
Im nördlichen Bereich stellt der kreisförmige Teich das prägende Element für die Platzgestal-tung dar, welches durch zusätzliches Mobiliar zum Verweilen einlädt. Die Sitzgelegenheiten laden die Bürger, im Gegensatz zur derzeitigen Situation, ein, den Platz tatsächlich zu nutzen und tragen infolge dessen zur Belebung des Platzes bei. (Abb. 4,5)
Lupenraum Uterneustädter KirchplatzDer erste Lupenraum behandelt den zentralen Platz in der Unterneustadt, der nicht
nur als Verkehrsknotenpunkt funktioniert, sondern auch einen Treffpunkt und Auf-
enthaltsort für die Bewohner darstellen soll.
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Entwurf Kirch-platz
Ansicht der Sitzgelegenheiten im südlichen Bereich
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Material
Die Rasenflächen und die einzeln angelegten Blumenbeete verleihen dem Platz ein natura-listisches Erscheinungsbild, welches durch die Verwendung von Materialien wie beispielsweise Holz und Naturstein unterstützt wird. Sitzgele-genheiten aus Holz bieten die Möglichkeit, im
Spannungsfeld zwischen Stadt und Natur zu verweilen. Die Wege, die den Platz strukturieren und zu den Sitzgelegenheiten führen, sollen als wassergebundene Decke ausgebildet werden. (Abb.1,2,3)
das Wasserbecken vor der Elwe
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Element: Trittsteine
Die Rasenfläche des Platzes soll durch einzeln platzierte Pflastersteine durchbrochen werden und zur Nutzung einladen. Durch die einzeln verteilten Trittsteine kommt der Charakter ei-nes Vorgartens zum Vorschein.
Element: Schiebeelemente
Die Position der Sitzelemente sowie der Pflanz-kübel kann mit Hilfe eines Schienensystems verändert werden. So ergeben sich individuelle Möglichkeiten, den Platz nach eigenem Ermes-sen immer wieder neu anzupassen.
In Ausrichtung zur Straße sollen die Pflanzele-mente in ihrer Dimension höher gestaltet wer-den, um einen Sichtschutz zu ermöglichen. Der Wunsch den Platz gewissermaßen optisch von der Straße zu trennen, wurde häufig geäußert. Dennoch soll der Platz nicht völlig abgeschot-tet werden und eine Durchlässigkeit bewahren, um den Bezug zur anderen Straßenseite nicht zu verlieren.
Die Schiebeelemente könnten beispielsweise durch ein Projekt in der Unterneustadt ge-meinsam mit den Anwohnern realisiert werden. Demzufolge wird die Beziehung der Beteilig-ten zum Platz gestärkt und eine einladende Do-It-Yourself-Atmosphäre geschaffen.
Element: Beete
Auf dem Platz sind Pflanzbeete angeordnet, auf denen Anwohner und/oder soziale und kultu-relle Einrichtungen bzw. Initiativen zum Beispiel Wildblumen aussäen können. Die Beete bilden die Verlängerung der Pflasterelemente des nördlichen Bereichs des Holzmartktes und stel-len damit wieder einen Bezug zur nördlichen Straßenseite her. Dabei besteht die Möglichkeit, längliche Hochbeete im nördlichen Bereich zu installieren, welche die triste Pflasterlandschaft auflockern und ein ähnliches Erscheinungsbild der beiden Platzseiten herstellen.
Element: Treppe
Da der Platz eine kulturelle Bedeutung hat, sollte diese auch sichtbar gemacht werden: Ge-rade am Tag der Umgestaltung des Holzmark-tes war es vielen Anwohner ein Anliegen, die Beuys-Bäume in der Vordergrund zu bringen. Um an Beuys „7000 Eichen“ zu erinnern, kann zum Beispiel ein Zitat des Künstlers auf der Treppe platziert werden.
Element: Fullepavillon
Eine neue Nutzung des derzeit leer stehenden Fullepavillons bietet eine Chance, zur Belebung des Platzes beizutragen. Um einen deutlichen Abschluss zum Holzmarkt zu definieren, wird eine barrierefreie Wegeverbindung am südli-chen Rand des Platzes vorgesehen. Der Weg soll durch den Einsatz von farbigem Beton her-vorgehoben werden.
Der Platz wird durch eine einheitliche Beleuch-tung sowie ein bis zwei Mülleimer ergänzt.
Entwurf HolzmarktAus den Ergebnissen des Workshops sowie durch die Aktion auf dem Holzmarkt wur-
den zahlreiche Ideen gesammelt, die nun in einem Entwurf zum Ausdruck gebracht
werden.
Entwurf Holz-markt
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Materialien
Durch die Gespräche vor Ort und die Ideen, die bei den verschiedenen Veranstaltung dis-kutiert wurden, kam zum Vorschein, dass die Natürlichkeit des Platzes bewahrt werden soll. Ein wichtiges Anliegen vieler Anwohner war, die Grünfläche zu erhalten.
Deshalb wurde im Entwurf grundsätzlich darauf geachtet, naturnahe Materialien zu verwenden. In der Abbildung XX ist eine Auswahl dargestellt. Dabei werden Akzente durch moderne Materia-lien wie beispielsweise farbigem Beton gesetzt.
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Aus-blick
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Die Fulda als Herz der Stadt
Das Top-3-Szenario wurde von Nico Brei-tenstein behandelt. Er untersuchte bestehende und sammelte neue Ideen für die Fulda. In dem gläsernen Büro im Dezember konnten Besu-cher Modelle und Visionen bauen und bereits vorhandene Ideen vertiefen.
Die Masterarbeit stellt ein Handlungskonzept für die Fulda und ihre Randbereiche im Kasse-ler Stadtgebiet dar.
Partizipatives Entwerfen
Wie können Bürger und Planer gemeinsam entwefen? Welche Methoden sind geeignet und welche führen zu Missverständnissen? Jana Mielke begleitete das Projekt-Team und die Bürger in der Werkstatt und evaluierte die Methoden durch Umfragen und Gespräche. Ex-perteninterviews zum Thema Cokreativität und Best-Practice-Beispiele ergänzen die Arbeit.
Die Ergebnisse der Masterarbeiten sowie weite-re Publikationen sind unter www.nextkassel.de/publikationen zu finden.
MasterarbeitenDie Arbeit der Werkstatt Unterneustadt wurde während des Semesters von zwei
Masterarbeiten begleitet, die sowohl thematisch als auch methodisch die Arbeit des
Projektes ergänzt und begleitet haben.
Das Semester und die Veranstaltungen in der Unterneustadt haben uns gezeigt, dass der Stadtteil trotz seiner Probleme von einem gro-ßen Engagement in der Bevölkerung geprägt ist. Die Bewohner haben Interesse an der Ent-wicklung ihres Quartieres und setzen sich da-für ein - in Form einer eingereichten Idee oder eines mitgebrachten Grills. Auf dieses Engage-ment konnten wir dieses Semester zurückgrei-fen. Es ist nun wichtig, die Beteiligung im Stadt-teil fortzuführen
Wir konnten durch unsere Arbeit bis jetzt le-diglich einen Anstoß für weitere Entwicklungen geben - und das zu einem von vielen Aspekten. Doch bereits das Aufzeigen der Potentiale im Stadtteil kann weitere Prozesse anstoßen, wenn der Wunsch nach Veränderung nicht nachlässt. Die Bewohner der Unterneustadt können mit einfachen Mitteln Plätze wiederbeleben und sie sich aneignen. Dafür wird meist nur ein kleiner Anstoß benötigt, um die Möglichkeiten aufzu-zeigen.
Im Rahmen von Nextkassel wird die Unterneu-stadt auch weiterhin eine wichtige Rolle als zentrumsnahes Quartier an der Fulda spielen. Die gesammelten Ideen geben genug Anreiz für weitere Veranstaltungen oder Tryouts, die im Stadtteil stattfinden könnten.
Quellen
S.6) 1 DOWNS, R.M. und STEA, D. (1977): Kognitive Karten. - New York.
Kartengrundlage © OpenStreetMap-Mitwirkende; Lizenziert unter CC BY-SA 2.0. Overlay: eigene Darstellung.
Wie geht es weiter?Die Entwicklung der Unterneustadt und ihrer Plätze
hängt von dem Engagement der Bewohner ab.
PARTIZIPATIVES ENTWERFEN
die fulda als herz der stadt Ein Zukunftsbild für den Fluss in Kassel wird partizipativ entwickelt
Nico Breitenstein
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