Wertorientierung
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Wertschöpfung durch Medien im Wandel Jahrestagung der DGPuK-‐Fachgruppe Medienökonomie
Wertorien>erung in der mediengestützten Unternehmenskommunika>on Glaubwürdigkeit, Reputa>on, Vertrauen als Herausforderung für ein neues KPI-‐System
Annika Ehlers Harald Rau OsNalia – Hochschule für angewandte WissenschaPen, Studiengebiet Medienmanagement
Früher: Evalua>on einer bes>mmten Kommunika>ons-‐Maßnahme Heute: Grundlage für Unternehmenserfolg
(vgl. Zerfass/Piwinger 2007) à Für ein systema>sches und nachhal>ges
Kommunika>onscontrolling wird ein funk>onierendes KPI-‐System benö>gt
Kommunika>onscontrolling
o Klassische betriebswirtschaPliche Systeme § z.B. RL-‐ /ZVEI-‐/ DuPont-‐System
o Neuere ganzheitlich-‐orien>erte Systeme § z.B. Balanced Scorecard, Strategy Map (aber auch Konzepte wie Shareholder-‐Value)
(bekannte) KPI-‐Systeme
RL-‐Kennzahlensystem
Bildquelle: h]p://www.muszalik.com/Kennzahlensysteme/RL.html
DuPont-‐Kennzahlensystem
Bildquelle: h]p://www.betriebswirtschaP.info/1760.html
ZVEI-‐Kennzahlensystem
Bildquelle: h]p://www.muszalik.com/Kennzahlensysteme/ZVEI.html
Balanced Scorecard
Bildquelle: h]p://wirtschaPslexikon.gabler.de/media/114/36282.png
Shareholder Value
Bildquelle: h]p://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/archive/8/88/20060313130830!Shareholder_Value.png
à Geringe Relevanz von Kommunika>onskennzahlen
vorhandene KPI-‐Systeme
o Communica>on Scorecard o Stakeholder Kompass o Einordnung von Kennzahlen nach dem DPRG /
ICV – Bezugsrahmen
à Kein festes KPI-‐Set à Komplexe Aggregate à Opera>onalisierung höchst problema>sch
Ideen für kommunika>onsbezogene KPI-‐ Systeme
Communica>on Scorecard
Finanzperspek,ve
Welche Kommunika>onsziele
müssen wir aus Kapitalgebersicht erfüllen?
Kundenperspek,ve
Wie kann die Kommunika>onsstrategie zur Kundenzufriedenheit
beitragen?
Prozessperspek,ve
Welche Kommunika>onsprozesse müssen wir hervorragend
beherrschen?
Kommu-‐nika>ons-‐strategie
Potenzialperspek,ve
Welche Poten>ale müssen wir entwickeln, um die
Kommunika>onsstrategie umzusetzen und zu
verbessern?
Bildquelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Rausch, Alexandra: Controlling von innerbetrieblichen Kommunika>onsprozessen. Wiesbaden 2008 S. 183
DPRG /ICV – Bezugsrahmen
Bildquelle: Jossé, Harald/Stobbe, Reimer/Kuhn, Peter (2011): Controlling der Marke>ngkommunika>on (communica>oncontrolling.de Dossier Nr. 4). Berlin/Leipzig: DPRG/Universität Leipzig, 2011.
Bildquelle: Jossé, Harald/Stobbe, Reimer/Kuhn, Peter (2011): Controlling der Marke>ngkommunika>on (communica>oncontrolling.de Dossier Nr. 4). Berlin/Leipzig: DPRG/Universität Leipzig, 2011.
o Fazit: opera>onalisierbare Größen exis>eren i.d.R. nur für Daten mit monetärem Bezug, das gilt im Übrigen auch für eine „wertorien>erte“ BetriebswirtschaPslehre.
o Aber: Gewinnmaximierung ist bei nachhal,ger Wertorien>erung – zumindest für die Bewertung von Kommunika>onserfolg – keine adäquate Zielgröße
o Mi]elfris>g benö>gt die Medienökonomie einen konsensfähigen Wertbegriff.
Zielgrößen -‐ BetriebswirtschaPslehre
o Massenmedien: Aufmerksamkeit o Soziale Medien: Anerkennung
à KPI-‐System muss in ZukunP auch an Anerkennungsfaktoren ausgerichtet werden
Zielgrößen -‐ Medienökonomie
Faktoren für ein anerkennungsorien>ertes Kommunika>ons-‐Controlling
o „Vertrauen als Mechanismus zur Reduk>on gesellschaPlicher Komplexität“ (Luhmann)
o Relevanz von Vertrauen nimmt in postmoderner GesellschaP zu (Bentele, „Trust Guy“)
o Übertragung des Konzepts auf die Unternehmenskommunika>on
Vertrauen
Luhmann 1968 Bentele/Seidenglanz 2008 Hubig/Siemoneit 2007
o BereitschaP die Aussage einer Person als wahrhaPig anzusehen
o Spieltheorie: einhalten angekündigter Handlungen, Ordnungsethik
o Rela>onale Größe o Glaubwürdigkeit als Teilphänomen von
Vertrauen
Glaubwürdigkeit
Jost 1999 Bentele/NothhaP 2011 Homann 2006
o overall es>ma>on in which a company is held by its cons>tuents
o the “net” affec>ve or emo>onal reac>on – good or bad, weak or strong -‐ of customers, investors, employees and the general public of a company’s name
à Nur auf wirtschaPliche Unternehmen bezogen
Reputa>on -‐ Fombrun
Fombrun 1996
o Wenn Sie hierzu mehr wissen wollen – fragen Sie Ka> Förster...bei uns nur kurz:
o Reputa>on ist symbolisches Kapital bzw. soziale Ressource
o Es geht um die kollek>ve Anerkennung des ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals des Reputa>onsträgers
o Ziel: gesellschaPlicher Legi>mität und diskursive Defini>onsmacht
Reputa>on -‐ Bourdieu
Bourdieus 1987
o Konzept unabhängig vom Reputa>onsobjekt: § In Anlehnung an Habermas 3-‐Welten-‐Konzept / Popper 3-‐Welten-‐Theorie
§ Funk>onale Reputa>on § Soziale Reputa>on § Expressive Reputa>on
Reputa>on – ein neues Konzept
Eisenegger/Imhof 2009
Opera>onalisierung?!?!? Art der Reputa,on
Faktoren Opera,onalisierung (Vorschläge/Beispiele)
Ziel-‐wert
Erreich-‐ter Wert
Ge wich tung
Funk,onale Reputa,on
Kompetenz z.B. : Prozentzahl der Kommunika>onspartner die Mitarbeiter für kompetent halten
90% 80% 50%
Erfolg Je nach der eigener Erfolgsdefini>on, z.B. Anzahl der Facebookfollower
50T€ 53T€
Soziale Reputa,on
Integrität z.B. Prozentzahl der Menschen die das Unternehmen in Bezug auf Daten und Informa>onen für verlässlich halten
80% 50% 40%
Sozialverantwortlichkeit
z.B. Prozentzahl der Menschen die die Produkte für nachhal>g halten
10 8
Legalität z.B. Anzahl der bekannten Gesetzesverstöße
0 0
Legi>mität z.B. Prozentzahl der Befragten, die die Produk>onsbedingungen für zulässig halten
90% 89%
Expressive Reputa,on
A]rak>vität z.B. Prozentzahl der Befragten, die Unternehmen für a]rak>v halten
75% 77% 10% Einzigar>gkeit z.B. Anzahl der Anbieter auf dem
deutschen Markt die ähnliche Produkte haben
4 5
Authen>zität z.B. Prozentzahl der Befragten, die Unternehmen für authen>sch halten
70% 75%
o Ziel = Bereitstellung opera>onalisierter Größen o Was dafür gebraucht wird: belastbare
rezipientenorien>erte Medienforschung (vgl. Schade 2011)
Fazit
Die mediengestützte Unternehmenskommunika>on wird ihren Erfolg daran messen müssen, wie sie in der Lage ist, funk>onale, soziale und expressive Reputa>on zu adressieren.
Anforderungen an ein KPI-‐System
o Bentele, Günter; Seidenglanz, René: Vertrauen und Glaubwürdigkeit. In: Bentele, Günter; Fröhlich, Romy; Szyszka, Peter: Handbuch der Public Rela>ons. Wiesbaden 2008
o Bourdieus, Pierre: Sozialer Sinn. Kri>k der theore>schen VernunP. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1987
o Eisenegger, Mark; Imhof, Kurt: Funk>onale, soziale und expressive Reputa>on-‐ Grundzüge einer Reputa>onstheorie. In: Rö]ger, Ulrike (Hrsg.): Theorien der Public Rela>ons. Wiesbaden 2009
o Fombrun, Charles: Reputa>on: realizing value from the corporate image. Boston 1996 o Franck, Georg: Ökonomie der Aufmerksamkeit. München, Wien 1998 o Homann, Karl: WirtschaPsethik: ökonomischer Reduk>onismus? WITTENBERG-‐ZENTRUM
FÜR GLOBALE ETHIK DISKUSSIONSPAPIER NR. 2006-‐3 o Hubig, Christoph; Siemoneit, Oliver: Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der
Unternehmenskommunika>on. In: Piwinger, Manfred; Zerfass, Ansgar: Handbuch Unternehmenskommunika>on. Wiesbaden 2007
o Jossé, Harald/Stobbe, Reimer/Kuhn, Peter (2011): Controlling der Marke>ngkommunika>on (communica>oncontrolling.de Dossier Nr. 4). Berlin/Leipzig: DPRG/Universität Leipzig, 2011
o Jost, Peter-‐Jürgen.: Strategisches Konfliktmanagement in Organisa>onen: eine spieltheore>sche Einführung. Wiesbaden 1999
o Piwinger, Manfred; Zerfass, Ansgar (Hrsg.): Handbuch Unternehmenskommunika>on. Wiesbaden 2007
Quellen
Annika Ehlers [email protected] Harald Rau [email protected] www.osNalia.de/imm/Team/Rau OsNalia -‐ HaW Karl-‐Scharfenberg-‐Fakultät Studiengebiet Medienmanagement Karl-‐Scharfenberg-‐Str. 55/57 38229 Salzgi]er phone +49 (0)5341 875 52110 fax +49 (0)5341 875 52112
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