Wie Nicola (50) sich ein faires Trennkost · Wie Nicola (50) sich ein faires Gehalt erkämpfte S....

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B € 1,60; DK 17,00 DKK; F € 1,80; E € 1,80; I.C. € 2,40; GR € 2,45; I € 1,80; KRO 14 KN; L € 1,60; NL € 1,80; A € 1,45; PL 9,90 PLN; P (cont.) € 2,30; CH 2,30 CHF; SK € 1,80; SLO € 2,10; TR 10,00 TL; H 690 FT • OHNE SCHWEISS • OHNE STRESS Von US-Ärzten entwickelt S. 42 Trendfarbe 2018 LILA im Styling-Check Endlich Mama! „Doch noch ein Adoptiv-Baby“ Wie der Verein „Findefux“ Sandra (40) geholfen hat S. 54 „Hilfe, ich versteh meinen Toaster nicht“ Hightech-Wahnsinn im Haushalt S. 30 Nicht nur zu Ostern Überraschungs- Rezepte mit Ei Gugelhupf Aktuell mit „Jim Knopf“ im Kino Henning Baum Kinder brauchen Abenteuer S. 23 4 190615 201308 4 1 Trennkost mit Minze-Basen-Drink Lohn-Skandal Schnell gemacht & genial gefüllt 60-Sekunden-Workout macht die Knochen stark „Mein Kollege bekam 1000 Euro mehr“ Wie Nicola (50) sich ein faires Gehalt erkämpfte S. 50 Jetzt Glück pflanzen Mein Kräuter-Balkon Mit vielen duftenden Deko-Ideen S. 70 6 Pfund weg Mehr Energie Leckere Frühlingsrezepte S. 38 Nr. 14 Donnerstag, 29. März 2018 1,30 € Die Nr. 1 bei Frauen Neu auf dem „Traumschiff“ Barbara Wussow Ohne meinen Talisman verreise ich nie S. 22 S. 56 S. 60 S. 12 Super-Kombi gegen Winterpfunde Hach, ist das romantisch! BILD der FRAU beim Brautkleider-Ball NEU! S. 28

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B € 1,60; DK 17,00 DKK; F € 1,80; E € 1,80; I.C. € 2,40; GR € 2,45; I € 1,80; KRO 14 KN; L € 1,60; NL € 1,80; A € 1,45; PL 9,90 PLN; P (cont.) € 2,30; CH 2,30 CHF; SK € 1,80; SLO € 2,10; TR 10,00 TL; H 690 FT

• OHNE SCHWEISS

• OHNE STRESS Von US-Ärzten entwickelt S. 42

Trendfarbe 2018

LILA im Styling-Check

Endlich Mama! „Doch noch ein Adoptiv-Baby“

Wie der Verein „Findefux“ Sandra (40) geholfen hat S. 54

„Hilfe, ich versteh meinen Toaster nicht“ Hightech-Wahnsinn im Haushalt S. 30

Nicht nur zu Ostern Überraschungs-Rezepte mit Ei

Gugelhupf Aktuell mit „Jim Knopf“ im Kino Henning BaumKinder brauchen Abenteuer S. 23 4

190615201308

41

Trennkost mit Minze-Basen-Drink

Lohn-Skandal

Schnell gemacht & genial gefüllt

60-Sekunden-Workout macht die Knochen stark

„Mein Kollege bekam 1000 Euro mehr“Wie Nicola (50) sich ein faires Gehalt erkämpfte S. 50

Jetzt Glück pflanzen

Mein Kräuter-Balkon Mit vielen duftenden

Deko-IdeenS. 70

• 6 Pfund weg • Mehr Energie • Leckere Frühlingsrezepte S. 38

Nr. 14 • Donnerstag, 29. März 2018 • 1,30 €

Die Nr. 1 bei Frauen

Neu auf dem „Traumschiff“Barbara Wussow Ohne meinen Talisman verreise ich nie S. 22

S. 56

S. 60

S. 12

Super-Kombi gegen Winterpfunde

Hach, ist das romantisch!

BILD der FRAU beim Brautkleider-Ball

NEU!S. 28

AKTUELL

Endlich Mama! Unser langer Weg zum WunschkindNEUEXKLUSIV-SERIE

„Ungewollt kinderlos“ – sind in Deutschland fast eineinhalb Millionen Frauen. Nur sie und ihr Partner wissen, was das bedeutet:

Wie der Anblick einer leeren Schaukel das Herz zerreißen kann. Wie sich die ganzen vergeblichen Versuche, schwanger zu werden,

in die Seele brennen. In den nächs-ten Wochen erzählen wir Ihnen hier die Geschichte von Paaren, die für ihr Happy End alles wagten.

Neulich war wieder so ein Moment. Der Kleine schlief mit den Armen über den Kopf gestreckt im Bett –

daneben Thomas in exakt der gleichen Position. Sandra hätte die Welt umarmen können, als sie ihre „Männer“ so sah.

Solche Momente der Liebe gibt es viele, seit Keanu (2) da ist. Sandra kann ihr Glück immer noch kaum fassen. Die kaufmännische Angestellte aus Siegen ist 44 – und endlich Mutter. Es war nicht ihr Lebensplan, so spät eine Fa ­milie zu gründen. „Aber ich hab den Mann, mit dem ich mir das vorstellen konnte, erst getroffen, als ich schon 38 war. Und wir fühlten uns ja nicht alt, wollten es versuchen.“

Doch mit fast 40 klappt das Schwangerwerden nicht wie mit 20 – erst recht nicht, wenn man Endometriose hat, eine Wucherung der Gebärmutter­schleimhaut. Die Kranken­kasse bezuschusst Kinder­wunschbehandlungen nur, wenn ein Paar verheiratet und die Frau nicht älter als 40 ist. Als Sandra und Thomas heira­ten, ist sie 39, die erste IVF­ Behandlung kostet 4000 Euro – und scheitert. „Mein Körper produzierte nur zwei Eizellen,

keine nistete sich ein.“ Sandra beginnt über Adoption nach­zudenken, ruft beim Jugend­amt an: „Dort hörte ich nur, dass wir zwei Jahre verheiratet sein müssen und ich zu alt für ein Baby bin.“ Wieder ein Tief­

schlag. Sandra gibt nicht auf. Im Internet findet sie Finde­fux, Deutschlands erste nicht staatliche Adoptionsvermitt­lungsstelle in Bochum. „Nach der ersten Beratung war ich sehr aufgeregt. Alles klang so unkompliziert.“ Das mehrstu­

fige Eignungsverfahren soll 12 500 Euro kosten – ohne Vermittlungsgarantie. Klingt irrsinnig teuer, ist aber ein üblicher Preis auch bei Aus­landsadoptionen. Sandra sieht es pragmatisch: „Das Geld hätten wir für fünf künstliche

Als Medizin und Jugendamt nicht helfen, finden Sandra (44) und Thomas (49) aus Siegen „Findefux“ – Deutschlands einzige private Adoptions-vermittlung. Und werden Eltern des kleinen Keanu

„Ich bekam ihn in den Arm gelegt – und es hat Wummmm gemacht“

Küsschen für Mama: Keanu hat zu Sandra und Thomas eine enge Bindung aufgebaut

54 BILD der FRAU 14/2018

Die Adoption DER EXPERTENCHECK

Familienanwalt Rolf Behrentin (52), Anwalt für Adop­tionsrecht aus Köln: „Bei einer Volladop­

tion nach deutschem Recht wird das Kind ganz aus der Ursprungs­familie gelöst und in die Adoptiv­familie eingegliedert. Es erhält die gleichen Rechte wie ein leibliches Kind – beim Erbrecht, Unterhalts­recht und Geschwisterrecht sowie den Nachnamen der Adoptiv­eltern. Die leiblichen Eltern kön­nen nach einer Adoption keine Rechte mehr anmelden, haben anders als bei Pflegekindern auch keinen Anspruch auf Umgang.“

Entwicklungs­psychologe Martin Pinquart von der Universität Mar­burg: „Am besten

ist es, wenn das Kind vor dem 9. Lebensmonat adoptiert wird – danach bilden sich Bindungs­muster an die Haupbetreuungs­personen heraus und die Herausnahme aus der Herkunfts­familie wird schwieriger.“

Familientherapeu­tin, Fachfrau für Adoptivkinder und Autorin Irmela Wie­mann („Herzwur­

zeln“, Mabuse, 22,95 €): „Ein Adoptivkind kann die Trauer über das fehlende eigene Kind zwar nicht vollständig heilen. Aber die Eltern lieben ihr angenommenes Kind, und das Kind überträgt durch angeborenes Bindungsver­halten seine Liebe auf die Adop­tiveltern. Adoptivfamilien sind so glücklich wie andere Familien auch. Die Eltern sollten aber früh den Verlust der leiblichen Eltern besprechen, das hilft dem Kind.“

Befruchtungen auch bezahlt.“ Das Paar reicht ein Exposé ein – samt Fotoalbum. „Wir wären deine Eltern“, „Hier würdest du wohnen“ oder „Das sind unsere Tiere“ steht unter den Bildern. Worte voller Liebe, Bilder eines gepflegten Zuhau-ses. Es folgen Gespräche, eine Hausbesichtigung, ein Seminar. Das Paar wird in den Bewerberpool aufgenommen. Das Hof-fen beginnt.

Hoffen auf ein Kind – das Gefühl kennt Finde-fux-Gründerin Christine Bredendiek (57) gut. Auch den Schmerz nach missglückten Kinder-wunschbehandlungen oder gescheiterten Adoptionsversuchen. Sie kennt diese uner-füllte Sehnsucht – ihre eigene Kinderwunsch- Geschichte ist lang. Die Lehrerin und ihr Mann Rüdiger (59) fanden ihr Familienglück schließ-lich mit Dustin (heute 17), der ihnen vor 13 Jahren vom Jugendamt vermittelt wurde. Ein Wunsch blieb: Der, anderen Paaren zu helfen, leichter zu adoptieren, als es damals über Jugendämter und Kirche möglich war.

2002 gründen sie Findefux, beginnen ihre ehrenamtliche Arbeit, die heute von zwei

angestellten Fachkräften und Ex-Bundestagspräsidenten Norbert Lammert als Schirm-herr unterstützt wird. 35 Babys hat Findefux an kinderlose Paare vermittelt, mehr als doppelt so viele Frauen bera-ten, die ungewollt schwanger wurden, sich überfordert fühlten. Viele konnten sie mit Hilfsangeboten so stärken, dass sie ihr Kind behielten. Anderen halfen sie, Adoptiv-eltern zu finden, ihrem Kind eine Zukunft in Liebe und Sicherheit zu schenken.

Keanus Mutter schlug sich als Alleinerziehende durch, als sie erneut ungeplant schwan-ger wurde. Christine Breden-

diek: „Als sie weinend anrief, hatte sie Angst, nicht für sich und zwei Kinder sorgen zu können.“ Sie wünschte ihrem Baby ein schönes Haus, liebe Eltern … Eine Fachkraft der Adoptionsvermittlung zeigt ihr Exposés von Bewerbern. Keanus Mutter tippt auf das Album von Sandra und Tho-

mas. „Das sollen die Eltern werden.“

Zwei Jahre nach der Bewerbung klingelt Sandras Telefon. Findefux ist dran: „Ihr seid ausgewählt. Die Geburt ist in vier Wochen.“ Da ist Sandra 42 und sprachlos vor Glück. Sie geht mit Thomas Strampler besorgen, auch eine Wickelkom-mode. Und streicht das kleine Zimmer himmelblau …

März 2016: Keanu wird geboren. Das Paar wartet im Familienzimmer vom Krankenhaus, als Chris-tine Bredendiek mit dem Baby aus dem Kreißsaal zu ihnen kommt. „Als sie ihn mir in den Arm legte, hat es Wumm gemacht.“ Bei Sandra laufen Tränen, wenn sie erzählt – und bei Christine Bredendiek gleich mit. Keanu legt seine kleine Hand auf Sandras Wange, dreht ihr Gesicht zum Fenster. „Vogel, Mama“, ruft er. Sandra lacht, küsst ihn. „Ja, mein Schatz, ein Vögelchen …“

Über Nacht Mutter! Im Kran-kenhaus lernt Sandra in drei Tagen von der Kinderkranken-schwester, wie sie wickelt, die Flasche gibt. Scherzt mit dem Babyfotografen, warum sie „schon wieder so schlank ist“: „Die Rückbildungsgymnastik hier ist top!“ Dann fährt sie mit Thomas und Keanu heim. Ein sagenhaftes Gefühl von Wärme, von Glück. Heute sind die drei eine ganz normale Familie, die Adoptionspapiere unterschrieben, Keanu sagt „Mama“ und „Papa“ zu Sandra und Thomas, er trägt ihren Nachnamen – und isst genau- so gern Pommes wie sie. Aber was, wenn er eines Tages fragt,

ob er in Sandras Bauch war? Sandra wiegt den Jungen im Arm. „Dann werde ich ihm das Schatzkistchen zeigen, das ihm seine leibliche Mutter mitgegeben hat – mit dem Brief und dem Kuscheltier. Ich werde ihm sagen, dass sie uns ausgesucht hat, damit es ihm bei uns gut geht. Und dass wir ihn sooo lieb haben.“ JANA HENSCHEL

Dieser Verein hilft

„Ich bekam ihn in den Arm gelegt – und es hat Wummmm gemacht“

Nach all dem Spielen und Schaukeln wird ausgiebig auf dem Sofa gekuschelt. Keanu ist glück­lich bei seinen Adoptiveltern

• Christine (57) und Rüdiger Bredendiek (59) von Findefux sind für abgebende Mütter und Adoptiveltern 24 Stunden am Tag erreich­bar: 0800­34 63 33 89. Nähere Infos unter www.finde­fux.org

Nächste Woche: Larissa und Volker (beide 46) versuchten fünf Jahre lang, eine Familie zu gründen. Am Ende half eine Eizellspende in Spanien

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