Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung –...

50
careum long version careum working paper 8 careum Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung der Berufe im Gesundheitswesen? für die Careum Stiftung: Priv.-Doz. Dr. med. Sebastian Kuhn, MME unter der Mitarbeit von Daniel Ammann, Irina Cichon, Prof. Dr. Jan Ehlers, Prof. Dr. Sissel Guttormsen, Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Dr. Sylvia Kaap-Fröhlich, Prof. Dr. Ilona Kickbusch, Prof. Dr. Jürgen Pelikan, Prof. Dr. Karin Reiber, Dr. Helmut Ritschl, Dr. Ingrid Wilbacher

Transcript of Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung –...

Page 1: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

careum

longversion

careum working paper 8

careum

Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung der Berufe im Gesundheitswesen?für die Careum Stiftung: Priv.-Doz. Dr. med. Sebastian Kuhn, MME

unter der Mitarbeit von Daniel Ammann, Irina Cichon, Prof. Dr. Jan Ehlers, Prof. Dr. Sissel Guttormsen, Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Dr. Sylvia Kaap-Fröhlich, Prof. Dr. Ilona Kickbusch, Prof. Dr. Jürgen Pelikan, Prof. Dr. Karin Reiber, Dr. Helmut Ritschl, Dr. Ingrid Wilbacher

Page 2: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

Die Gesundheitswelt der Zukunft denken

Das Gesundheitswesen befindet sich in einer historischen Umbruchsituation und

steht vor grossen Herausforderungen. Die Gesundheitsgesellschaft ist zunehmend

global vernetzt, was dazu führt, dass die traditionellen Grenzen zwischen Disziplinen

und Berufen, Institutionen und Ländern verschoben werden. Ebenso wird das Verhält-

nis zwischen Leistungsangebot und Bürger, Markt und Regulierung, Arzt und Patient,

Dienstleister und Konsument neu definiert. Neue Ansätze und Modelle für Strategien

im Gesundheitswesen und in der Ausbildung der Health Professionals müssen all die-

sen Herausforderungen Rechnung tragen, um einen relevanten Beitrag für die Zukunft

leisten zu können. Im Dialog mit den Partnern im Bildungs- und Gesundheitssektor

will Careum aufzeigen, wie sich die Trends in konkrete bildungspolitische Vorhaben

umsetzen lassen.

Mit der Veröffentlichungsreihe der Careum Working Papers sollen Entwicklungen in

der Gesundheitsgesellschaft aufgegriffen und relevante Impulse gegeben werden, um

innovative Prozesse im Gesundheitswesen zu stimulieren und aktiv mitzugestalten.

Careum

Pestalozzistrasse 3

CH-8032 Zürich

Telefon +41 (0)43 222 50 00

Telefax +41 (0)43 222 50 05

[email protected]

www.careum.ch

Page 3: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

Inhaltsverzeichnis

Präambel 2

1. Die digitale Transformation des Gesundheitssystems 4

1.1 Innovationen 4

1.2 Akteure 8

1.3 Strategie 13

2. Die Gesundheitsberufe im digitalen Zeitalter 15

2.1 Arbeit 15

2.2 Rollen 16

2.3 Kompetenzen 16

3. Der digitale Wandel in Aus-, Weiter- und Fortbildung 20

3.1 Curricula 20

3.2 Didaktik 22

3.3 Kooperationen 27

Postulate und Handlungsempfehlungen 29

Teilnehmende Careum Dialog 2019 34

Appendix 35

Über die Autoren 36

Literaturverzeichnis 38

Page 4: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

2

Präambel

Die digitale Transformation des Gesundheitssystems stellt einen fundamenta-

len Veränderungs- und Innovationsprozess dar, der die Rollen, Kompetenzen

und Kooperationen von allen Gesundheitsberufen massiv verändert. Durch den

sinnvollen Einsatz neuer Technologien werden Gesundheitsversorgung und

Pflege unterstützt, entlastet und vernetzt. Als grundlegender Zukunftstrend

kann festgestellt werden, dass die Arbeit im Gesundheitssystem zunehmend

teilautomatisiert und dezentral erbracht wird und eine intensive Zusammen-

arbeit von «Mensch und Maschine» beinhaltet.

In einem sich schnell wandelnden Gesundheitssystem ist es eine essenzielle

Aufgabe, sicherzustellen, dass die verschiedenen Gesundheitsberufe (Definition

siehe Appendix) über das Wissen, die Fertigkeiten und die Haltung verfügen,

die Bedürfnisse der Patienten von heute zu erfüllen und gleichzeitig für die Zu-

kunft gewappnet zu sein. Die hierfür notwendigen Fachkräfte müssen zuneh-

mend diverser qualifiziert sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt muss jedoch festgestellt werden, dass weder die be-

reits praktizierenden Gesundheitsfachkräfte noch die sich derzeit in Studium

und Ausbildung befindende Generation auf den digitalen Wandel des Gesund-

heitssystems adäquat vorbereitet sind. Darüber hinaus findet diese Qualifizie-

rungslücke bisher wenig Beachtung in den Diskussionen zur Digitalisierung

des Gesundheitssystems. Provokant lässt sich die Frage stellen: «Wir investieren

aktuell Milliarden in Technologien. Müssen wir nicht parallel in die Qualifikation

der Mitarbeiter im Gesundheitssystem investieren?»

Die Entwicklung adäquater Aus-, Weiter- und Fortbildungskonzepte und deren

didaktische Vermittlung ist ein relevanter und derzeit nicht ausreichend adres-

sierter Teil der Digitalisierungsstrategie. Das Working Paper nimmt dieses Thema

in den Fokus unter besonderer Beachtung des DACH-Raums und interprofessio-

neller Kooperationen. Es befindet sich in der Schnittmenge «Gesundheit – Digi-

talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier

Expertenkommissionen.

• Im 1. Abschnitt «Die digitale Transformation des Gesundheitssystems»

werden die aktuellen Veränderungen in Bezug auf die disruptiven Innovatio-

nen, die beteiligten Akteure und die Strategie analysiert.

• Im 2. Abschnitt «Die Gesundheitsberufe im digitalen Zeitalter» werden die

zukünftige Arbeit, die Rollen sowie die dafür notwendigen Kompetenzen be-

leuchtet.

• Der 3. Abschnitt «Der digitale Wandel in Aus-, Weiter- und Fortbildung»

adressiert, welche Implikationen sich für die Entwicklung von Curricula,

Didaktik und den hierfür sinnvollen Kooperationen ergeben.

• Die abschliessenden «Postulate und Handlungsempfehlungen» formulie-

ren die aktuellen Herausforderungen und zeigen mögliche Lösungswege auf.

Im Interesse der besseren

Lesbarkeit werden die

weibliche und männliche Form

synonym verwendet.

Page 5: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

3Beim Careum Dialog 2019 wurde dieses Arbeitspapier mit rund 70 Entschei-

dungsträgern der Gesundheitsberufe, Patienten und deren Vertretern sowie

Kostenträgern, Wirtschaft, Politik, Studierenden und Gesellschaft diskutiert. Die

Handlungsempfehlungen wurden bezüglich Zustimmung und Relevanz einge-

ordnet und in einem abschliessenden kollaborativen Schreibprozess geschärft.

Die Sichtweisen der Zielgruppen des Gesundheits- und Bildungssystems – Pati-

enten und Studierende – wurden in zwei separaten Beiträgen aufgenommen.

Eindrücke, Meinungen und Stimmungsbilder der Dialog-Teilnehmenden sind in

das Working Paper eingebettet und über QR-Codes abrufbar.

Das Working Paper hat zum Ziel, die weitere Diskussion zu diesem hochrelevan-

ten Thema anzuregen und strategische Prozesse auf Institutions- und Akteurs-

ebene zu fördern.

Working Paper in der

Schnittmenge «Gesundheit –

Bildung – Digitalisierung»

Abbildung 1

Gesundheit Bildung

Working Paper

Gesundheits- berufe im

digitalen Zeitalter

Digitale Transformation

des Gesundheits- systems

Digitaler Wandel in Aus-,

Weiter- und Fortbildung

Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung der Berufe im Gesundheitswesen?Digitalisierung

Page 6: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

4

1. Die digitale Transformation des Gesundheitssystems

Worin bestehen die aktuellen Veränderungen und Trends in Bezug auf

disruptive Innovationen, Akteure und Strategie?

Mit der Digitalisierung kommen Gesundheitsberufe bereits seit mehr als 30 Jah-

ren in Berührung. Der Wandel von analogen Akten hin zu elektronischen Syste-

men in Praxen und Kliniken ist ein allen bekanntes Beispiel. Die digitale Trans-

formation geht jedoch weit über die bisherigen, überwiegend administrativen

Digitalisierungsprojekte hinaus. Sie bezeichnet einen fortlaufenden, in digita-

len Technologien begründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesell-

schaft, das Gesundheitssystem, die beteiligten Unternehmen, Kliniken und Pra-

xen sowie die Gesundheitsfachberufe umfasst. Eric Topol beschreibt eine

zunehmende «Superkonvergenz» dieser Informationstechnologien mit Bio-

technologie, die das bisherige Gesundheitssystem in ein neues, digitales Ge-

sundheitssystem verwandelt. Die zentralen Eigenschaften dieses neuen Sys-

tems sind Individualisierung, Präzision und Prävention [1]. Es wird erwartet,

dass hierdurch ein datenbasiertes Gesundheitssystem entsteht, welches durch

eine ausgeprägte Verdichtung der interdisziplinären Zusammenarbeit gekenn-

zeichnet sein wird und eine starke Integration des Patienten beinhaltet. Die bis-

herigen Grenzen zwischen Gesundheitssystem und Lifestyle sowie Arbeit

und Privatleben lösen sich zunehmend auf. Bei dieser hochdynamischen Ent-

wicklung ist aktuell der freie Markt die bestimmende Kraft und die politischen

Institutionen, die Selbstverwaltung und die Akteure des Gesundheitssystems

nehmen überwiegend eine reaktive oder abwartende Haltung ein. Es ist von

entscheidender Bedeutung, jetzt aktiv zu werden, um Selbstbestimmung und

Persönlichkeitsentfaltung zu fördern, Privatheit durch effektive regulative Prin-

zipien zu schützen und soziale Gerechtigkeit und Solidarität zu stärken. Dieser

Veränderungsprozess soll vonseiten der Innovationen, der Akteure und der

Strategie näher beleuchtet werden.

1.1 Innovationen

Dieses Working Paper versteht unter Innovationen alle disruptiven digitalen

Anwendungen, Technologien und Produkte, die die Diagnose, Überwachung,

Therapie oder Prävention einer Krankheit oder eines Gesundheitszustandes be-

einflussen.

Aktuell existieren weltweit über 380 000 Apps, die einen Gesundheitsbezug an-

geben. App-basierte Behandlungskonzepte könnten dazu dienen, Patienten

intensiver in die Behandlung ihrer Erkrankungen einzubinden, indem sie täglich

Messwerte generieren, die die Patienten sowohl selbst angezeigt bekommen als

auch mit ihrem Arzt oder Therapeuten teilen. Vor allem bei der Behandlung chro-

nischer Erkrankungen – wie Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus und chronische

Lungen erkrankungen – zeichnen sich in einigen aktuell laufenden Studien sinn-

volle App-unterstützte Behandlungskonzepte ab. Der Weg in die Routineversor-

gung wird in den kommenden Jahren die logische Konsequenz sein [2]. Bei dieser

zunehmenden Flut an Applikationen erweist es sich als Herausforderung, sich

einen Überblick zu verschaffen und festzulegen, nach welchen Kriterien (Nutzen,

Gesundheits-Apps

#Innovation – Susanne Michl

Page 7: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

5

Wearables und

Insideables

Active / Ambient

Assisted Living

Daten schutz, Anwendbarkeit etc.) die Qualität der Apps zu beurteilen ist [3, 4].

In Grossbritannien wird bereits heute die kognitive Verhaltenstherapie bei mil-

den Depressionen und Schlafstörungen überwiegend digital durchgeführt [5].

Erste App-basierte Behandlungsformen sind seit Kurzem auch im deutschspra-

chigen Raum rezeptierbar und von einzelnen Kostenträgern erstattungsfähig

[6, 7]. Somit werden künftig nicht nur Medikamente und Hilfsmittel, sondern

auch Apps verordnet.

Smart Devices in Form von Wearables befinden sich an der Schnittstelle Fitness /

Gesundheit / Krankheit. Sie zeichnen sich durch eine zunehmende Nutzung von

sowohl gesunden als auch chronisch kranken Menschen aus. Die Kombination

aus Smartwatches, Fitnesstrackern, Smartphones und dazugehörigen Apps er-

laubt es, personalisierte Daten kontinuierlich aufzuzeichnen. In Form von Inside-

ables wandern die Sensoren zunehmend von der Körperoberfläche in den Körper

hinein [8]. Bei allen Apps stellen Frameworks einzelner Hersteller (z. B. HealthKit®,

CareKit®, ResearchKit®) den technischen Hintergrund der Datenaufzeichnung

dar. Die Integration von Daten mehrerer Millionen Menschen eröffnet einen im-

mensen Horizont für die klinische und epidemiologische Forschung. Darauf

aufbauend erlaubt die Kombination aus Apps und Wearables neue Behand-

lungskonzepte in der Prävention und bei der Behandlung von Erkrankungen.

So haben im vergangenen Jahr bei der Apple Heart Study zur Detektion von

Vorhofflimmern mehr als 400 000 Probanden teilgenommen und die Erkennt-

nisse kommen per Software-Update auf rund 30 Millionen Endgeräte [9]. Die

Grenzen zwischen Konsumentenprodukt / Medizinprodukt und Kunde / Patient

verschwimmen zunehmend. Bei über einer Million verkauften Geräten jeden

Monat, entstehen neue und potentielle Möglichkeiten, die medizinische und pfle-

gerische Versorgung durch Innovation zu verbessern. Gleichzeitig entsteht eine

fragwürdige Rolle des Herstellers, der eine umfassende Kontrolle über diese

Daten erhält. Somit sind Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Monopolisie-

rung von Daten zentrale Aspekte, die die aktuelle Diskussion in diesem Kontext

bestimmen sollten – insbesondere da viele Aspekte derzeit noch unzureichend

reguliert sind und weil dem Endverbraucher, der die Daten generiert, oft nicht

bewusst ist, dass Bewegungsprofile, Körperfunktionen und Verhalten über-

wacht und von Dritten ausgewertet werden. Beispielsweise wurden in den ver-

gangenen Jahren sowohl von Versicherungsgesellschaften und Krankenkassen

als auch von Arbeitgebern kostenlos oder kostengünstig Wearables an Ver-

sicherte /Angestellte verteilt, zum Teil mit fragwürdigen Intentionen und um-

fassenden Auswertungen [10].

Die Alterung der europäischen Bevölkerung stellt alle Beteiligten vor diverse

neue Herausforderungen. Dabei verändert sich auch der Kontext des Alters ra-

sant. Sei es beispielsweise die Lebensspanne an sich, die sich verändernde

Grenze zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit oder auch die Aufwei-

chung des festen Rentenalters. Zudem lebt ein zunehmender Teil der älteren

Menschen allein, weit weg von der Familienhilfe, und ist anfällig für Isolation

und Einsamkeit [11]. An diesem Punkt leisten bereits heute altersgerechte

Page 8: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

6 Assistenten in Form von digitalen und vernetzten Systemen, welche in die Um-

gebung der Benutzer integriert sind, für ein weitgehend selbstbestimmtes

Leben. Man spricht dabei von Active oder Ambient Assisted Living (AAL). Auto-

nomie in allen Lebensphasen wird heutzutage als eine wichtige und zu bewah-

rende Errungenschaft angesehen. Neben Haus- und Wohnungsautomation,

Einkauf und Telemedizin, stehen automatische Sturzerkennung, Unterstützung

bei demenziellen Erkrankungen sowie bei diversen chronischen Erkrankungen

im Zentrum. Self-Tracking-Systeme und entsprechende Apps werden in Zukunft

vermehrt im Wohnbereich, vor allem auch bei der älteren Bevölkerung, Einzug

halten [12]. Für die Entwicklung und Gestaltung von AAL-Programmen ist Auto-

nomie ein zentraler Aspekt. Technik und digitale Medien sollen diese unter-

stützen und ermöglichen. Das gesamte Spektrum der Technologie kann hier

einen Beitrag leisten und fehlende kognitive und/oder physische Funktionen

kompensieren, anregen und fördern [13].

Online-Konsultationen und Videoanrufe werden nach und nach vermehrt in

der Primär- und Sekundärversorgung eingesetzt [14]. Es ist zu erwarten, dass

die Anzahl der Online-Konsultationen und Video-Sprechstunden in den kom-

menden Jahren deutlich ansteigen wird. Als Vorteil wird häufig eine gestei-

gerte Produktivität angeführt, sowohl für Patienten, die sich keine Zeit für die

Klinikbesuche nehmen müssen, als auch für Gesundheitsfachkräfte und Ärzte,

da ihnen mehr Zeit zur Verfügung steht, um komplexere, schwerwiegende Fälle

durch persönliche Termine zu behandeln. In der Schweiz sind arztbasierte Call-

center (z. B. Medgate, Medi24, Sante24) seit rund zehn Jahren Bestandteil der

medizinischen Versorgungsrealität. Die Zuweisungsqualität konnte bei zeitglei-

cher Kostensenkung verbessert werden [15]. Telenursing wird als der Einsatz

von «Technologie zur Durchführung von Pflege» verstanden [16]. Obwohl der

Einsatz von Technologie die Pflege als solche verändert und weiterführende

Kompetenzen im Zusammenhang mit der Nutzung zur Erbringung von Pflege-

leistungen erfordern kann, unterscheiden sich der Pflegeprozess und die Pfle-

gepraxis nicht von der traditionellen Form. In der Telenursing-Praxis tätige Pfle-

gende planen die Pflege, intervenieren und bewerten weiterhin die Ergebnisse

im Rahmen des Pflegeprozesses. Sie nutzen dabei aber digitale Technologien

wie das Internet, digitale Bewertungswerkzeuge und Telemonitoring-Geräte. In

den USA zeigt sich bereits ein deutlicher Ausbau von «Hospital at Home»-Pro-

grammen, die es Patienten ermöglichen, in ihrer vertrauten Umgebung zu blei-

ben, während sie vom multidisziplinären Krankenhausteam betreut werden

[17]. Neben einer hohen Akzeptanz bei den Patienten und Angehörigen wird

bei diesem digital unterstützten Pflegemodell sowohl eine reduzierte Kompli-

kationsrate, wie eine Reduktion des Delirs, als auch eine Kostenreduktion um

ca. ein Drittel aufgeführt [18, 19].

Virtual Reality und Augmented Reality (VR / AR) haben in den letzten Jahren

durch die Weiterentwicklung der Informationstechnologien rasante Fortschritte

erzielt. Der Nutzen von VR lässt sich auch im Gesundheitssektor anwenden.

Er beruht hauptsächlich auf den visuellen Möglichkeiten und dem Eintauchen

Telemedizin / Telenursing

Immersive Technologien

Page 9: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

7in eine virtuelle Welt. Die Anwendungsgebiete sind divers und kontinuierlich

zunehmend. VR / AR bieten neuartige Möglichkeiten der psychologischen Be-

handlung von Phobien und posttraumatischen Belastungsstörungen, in der Re-

habilitation von Patienten mit Lähmungen, in der operativen Medizin und bei

der Therapie chronischer Schmerzzustände [20–24]. Hierbei sind gleichermas-

sen Pflegekräfte, Physio-/Ergotherapeuten und Ärzte verschiedener Fachrich-

tungen beteiligt.

Der Einsatz von Robotik im Gesundheitssystem ist sehr heterogen. Robotische

Operationen werden bereits heute routinemässig in der Urologie, der Gynäkolo-

gie und der Viszeralchirurgie durchgeführt. Die Vorteile erhöhter Freiheitsgrade

der Instrumente in Kombination mit dreidimensionaler Optik optimieren, insbe-

sondere bei onkologischen und nerven- und gefässnahen Eingriffen, die Bedin-

gungen für das Operationsteam [25]. Derzeit bestehen multiple Initiativen,

Robotik als einen relevanten Lösungsansatz bei der Versorgung und Pflege einer

zunehmend alternden Bevölkerung einzusetzen [26]. Die Hauptprobleme, mit

denen ältere Menschen konfrontiert sind, sind insbesondere körperliche und

kognitive Defizite und psychosoziale Probleme. Derzeitige Lösungsansätze

adressieren diese zumeist solitär – physisch, kognitiv, medizinisch oder psycho-

sozial. Trends bestehen bei der Entwicklung präventiver Interventionen, multi-

funktionaler Roboter und motivierender Aspekte der Interaktion [27].

Elektronische Patientendossiers sind Sammlungen von persönlichen Dokumen-

ten mit Informationen rund um die Gesundheit von Patienten. Die Daten werden

dabei unter anderem in Praxis- oder Klinikinformationssystemen erfasst und

verarbeitet. Durch die mittlerweile mehr oder weniger flächendeckende Ver-

fügbarkeit von elektronisch basierten Klinik- oder Praxis informationssystemen,

ist deren Nutzung zur Normalität geworden. In verschiedenen Ländern wurden

betreffend elektronisches Patientendossier gesetzliche Grundlagen zu Strate-

gie, einheitlicher Architektur und Einführung erlassen (z. B. in der Schweiz) [28].

Grundsätze der Datensicherheit und Datenhoheit werden durch diverse techni-

sche und gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt. Aufgrund der Vielschich-

tigkeit und Unterschiedlichkeit der Gesundheitssysteme sind in diesem Zusam-

menhang grundlegende Kenntnisse der kontextspezifischen Gegebenheiten

von besonderer Bedeutung. Elementares Wissen der beteiligten Akteure über

die Prozesse und Funktionsweisen dieser Systeme ist für das Verständnis und

die Entwicklung einer professionellen Haltung sowie weiterer notwendiger

Kompetenzen auf allen Bildungsstufen anzustreben.

Zwischen 2010 und 2015 stieg die Menge der gespeicherten Patientendaten um

ca. 700 %, wovon rund 90 % weiterhin unstrukturiert vorliegen. Neben den Daten

des primären Gesundheitssystems entstehen, insbesondere durch die rasant

wachsende Anzahl von Smartphone-basierten Apps und Smart Devices,

gigantische Mengen an patientengenerierten gesundheitsbezogenen Daten,

die gespeichert, abgerufen, ausgewertet und geteilt werden. Hierbei entstehen

Graubereiche, bei denen die Grundrechte auf Privatsphäre und Datenschutz

Robotik

Elektronische

Patientendossiers

Big Data

Page 10: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

8 häufig nicht adäquat berücksichtigt werden. Es ist essenziell, belastbare und

rechtlich durchsetzbare Datenschutzprinzipien vorzugeben, die in Einklang mit

den Datenschutzgrundverordnungen stehen sowie von der Öffentlichkeit als

ethisch und vertrauenswürdig angesehen werden, um eine Akzeptanz für diese

technologischen Innovationen im Gesundheitswesen zu erzielen.

KI-Algorithmen werden zunehmend wichtiger, um klinisch nützliche Informatio-

nen aus grossen Datenmengen und Informationsquellen zu extrahieren. Tech-

nologisch basieren viele Anwendungen auf Machine Learning und Deep Lear-

ning. Beispiele aus dem persönlichen Alltag sind Spracherkennung (z. B. Amazon

Alexa), Bildanalyse (z. B. Facebook-Personenerkennung) und das Übersetzen

von Texten (z. B. Google Translate). Im Gesundheitssektor haben Deep-Lear-

ning-Technologien bereits bei einer Reihe von medizinischen Bildanalysen, wie

das Screening auf Brustkrebs, Hautkrebs oder Augenkrankheiten, Experten-

niveau gezeigt [29]. KI-Chatbots, die als Smartphone-Apps verfügbar sind, zeigen

derzeit sowohl bei Patienten als auch bei Gesundheitsberufen eine rapide Zu-

nahme an Nutzerzahlen [30]. KI-basierte virtuelle «Gesundheitshelfer» können

Patienten unterstützen, indem sie gesundheitsrelevante Informationen bereit-

stellen oder Patienten bei der Adhärenz zur Medikation zu Hilfe kommen. Hand-

lungsfähige Intelligenzen werden zukünftig in der Lage sein, Krankheiten bes-

ser vorherzusagen, zu diagnostizieren und ggf. zu verhindern. Eine individuelle

Prognose des Krankheitsverlaufs und eine daran angepasste intelligentere Pla-

nung von Kontrollterminen sind absehbar und durchlaufen aktuell erste klini-

sche Studien. KI-Algorithmen werden zu Modifikationen von klinischen Be-

handlungsabläufen führen und neue Anwendungen für die öffentliche

Gesundheitsvorsorge aufzeigen. Maschinengestützte Warnsysteme werden im

ambulanten wie auch stationären Sektor medizinische Fachkräfte bei der Über-

wachung von kritischen Patienten unterstützen, wie dies bereits für das Sepsis-

Management exemplarisch gezeigt werden konnte [31].

1.2 Akteure

Den Veränderungsprozessen im Rahmen der digitalen Transformation ist ge-

mein, dass verschiedene Akteure intensiv mit digitalen Anwendungen inter-

agieren, neuartige Informationen allen Beteiligten zur Verfügung stehen und

Daten im Behandlungsablauf immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Einsatz

von digitalen Technologien im Gesundheitssystem zielt auf ganz unterschiedli-

che Ziele und Ebenen der Akteure ab:

• Mikroebene: Patienten, pflegende Angehörige, Selbsthilfegruppen, Profes-

sionsmitglieder im Gesundheits- und Pflegewesen sowie alle potenziell be-

troffenen Menschen in der Gesellschaft.

• Mesoebene: Institutionen im Gesundheits- und Pflegewesen wie Kranken-

häuser, Pflegeheime, Ambulante Dienste, Kranken- und Pflegekassen u. a.

• Makroebene: Gesamtgesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung, Forschung.

Künstliche Intelligenz (KI)

Page 11: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

9Auf der Mikroebene der Versorgung zielt die Nutzung primär auf eine Entlas-

tung der professionellen Akteure von psychischen und physischen Beanspru-

chungen sowie auf Aspekte der Qualitätsentwicklung in der Versorgung. Die

für die Mikroebene der Versorgung am «point of care» erhobenen gesundheits-

und pflegerelevanten Daten und Informationen können gleichzeitig und ohne

wesentlichen Mehraufwand der administrativen Ebene (Mesoebene) einer

Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung zugeführt werden. Je nach Interesse lässt

sich auf diese Weise zum Beispiel das Leistungsgeschehen einzelfallbezogen,

nach Patienten- bzw. Bewohnerkollektiven oder einrichtungsbezogen in ver-

schiedensten Konstellationen (z. B. Abrechnungsfragen, Qualitätskennzahlen)

systematisch abbilden, analysieren und schliesslich bei Bedarf auch an weitere

Akteure im Dienstleistungsbereich weiterleiten. Auf der abstraktesten Ebene

(Makro ebene) können gesundheits- und pflegerelevante Daten dann mit dem

Ziel zusammengeführt werden, entsprechende Datenpools für die gesund-

heitspolitische Entscheidungsfindung für Forschung oder Bildung zu nutzen.

Diese digitale Vernetzung hat einen starken Einfluss auf die Zusammenarbeit

der Akteure. Zum aktuellen Zeitpunkt existieren bei einer relevanten Anzahl

dieser Akteure Vorbehalte gegenüber den Veränderungen, welche die digitale

Transformation mit sich bringt. Bei zu vielen Akteuren im Gesundheitssystem

besteht kein ausreichendes Systemverständnis für die Veränderungsprozesse

im Zeichen der digitalen Transformation. Gesundheitsberufe und deren Stan-

desvertreter sind selten Treiber der Entwicklung, sondern nehmen häufig eine

ablehnende oder abwartende Haltung ein. Die Bewahrung des Status quo und

der Fokus auf Partikularinteressen haben hierbei häufig Priorität.

Im Folgenden werden die Veränderungen und Trends für Patienten und Ge-

sundheitsberufe näher analysiert.

Die digitale Transformation des Gesundheitssystems befähigt Patienten zuneh-

mend, ihre eigene Gesundheit und ihre Erkrankungen zu managen, und verän-

dert die traditionelle Beziehung zwischen Patienten, Pflegenden, Therapeuten

und Ärzten. Die Art und Weise, wie sich Patienten zu gesundheitsbezogenen

Themen informieren, hat sich bereits in den vergangenen 15 Jahren fundamen-

tal verändert und wird sich in Zukunft voraussichtlich weiterentwickeln. Ob-

wohl mittlerweile rund 60 % der Patienten nach symptom- und krankheits-

bezogenen Informationen vor oder nach einem Praxis- oder Klinikbesuch im

Internet recherchieren, existiert auch weiterhin eine grosse Ungleichheit bei der

Nutzung des verfügbaren medizinischen Wissens innerhalb der Bevölkerung

[32]. Problematisch sind aktuell insbesondere die häufig nicht nachvollziehbare

Informationsqualität sowie die Fehlinformation und Cyberchondrie [33].

Mit dem Begriff «Patient Empowerment» beschreibt man eine zunehmende Er-

mächtigung von Patienten, die mit einer Übertragung von Verantwortung im

Rahmen der Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation verbunden ist

[34]. Ziel hierbei ist es, die Stellung des Patienten durch Information, Mitwirkung

Patienten

#Zusammenarbeit – Tobias Behlendorf

Page 12: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

Urlaub von der eigenen Erkrankung dank Künstlicher Intelligenz

Herr Behlendorf erzählt, wie er über viele Jahre gelernt

hat, mit Diabetes und dessen Therapie umzugehen. Er

konnte dadurch eine hohe Gesundheitskompetenz

entwickeln, die ihm ermöglicht, seine anspruchsvollen

Hobbies auszuüben. Er meisterte verschiedene Hürden

und lernte, sich bewusst auf unterschiedliche Verfah-

renstechniken einzulassen, die nicht zuletzt auch mit

seinem Beruf im Maschinenbau in Einklang stehen.

Heute genügt ihm die Insulinpumpe in Kombination

mit der selbst eingerichteten und gewarteten App, um

seine Lebensqualität wesentlich zu verbessern. Seit er

damit arbeitet, sind seine Messwerte stabil und zufrie-

denstellend.

Der wesentliche Mehrwert besteht jedoch nicht nur in

den stabilen Glukosewerten an sich, sondern in der

verbesserten Lebensqualität. Herr Behlendorf kann

heute dank Einsatz von Künstlicher Intelligenz unbe-

schwert an Anlässen teilnehmen, ohne ständig auf

seine Glukosewerte achten zu müssen.

Herr Behlendorf erzählt von seiner Krankengeschichte

«Ich bin 40 Jahre alt, habe seit 33 Jahren Diabetes, trage

länger als 20 Jahre eine Insulinpumpe, habe 2 Hobbies,

die sich mit Diabetes nicht 100 % vertragen: Langdistanz-

triathlon und Mountainbikemarathon. Beides lässt sich

nun dank Künstlicher Intelligenz problemlos bewerk-

stelligen.»

Klassische Therapie mit Spritzen von langzeitwirken-

dem Insulin

«Vor 33 Jahren – 1986 – wurde ich in der Klinik auf die

klassische Therapie eingestellt. Da wurde morgens

und abends ein langzeitwirkendes Insulin gespritzt.

Dreimal am Tag gab es ein Alt-Insulin zu festgegebe-

nen Zeiten, mit festgegebenen Mengen. Der Arzt gab

vor, der Patient hatte dort null Eigenverantwortung.»

IC-Therapie mit Berechnung von Mahlzeiten und

bedarfsgerechtem Spritzen von Insulin

«Die IC-Therapie (ICT) ist ähnlich. Der einzige Unter-

schied ist, dass die Mahlzeiten berechnet werden. Der

Patient gibt die Menge an Insulin eigenständig mittels

Spritze ab. Er deckt damit seinen Insulinhaushalt be-

darfsgerecht ab. Die Eigenverantwortung liegt hier bei

30 %, weil man alles berechnen muss. Beim Sport ist

das eine Herausforderung, weil man 12 Stunden vor-

aus kalkulieren muss.»

Insulinpumpentherapie mit dreiminütiger Abgabe

von Insulin zur Grundversorgung

«Danach folgte der Wechsel zur Insulinpumpenthera-

pie. Alle drei Minuten gibt die Insulinpumpe nach ei-

nem fest einprogrammierten Bild Insulin in den Körper

ab, um die Grundversorgung abzudecken. Alles, was

zusätzlich gegessen wird, muss berechnet werden. Der

Patient muss mehr über seine Behandlung wissen. Für

den Sport oder auch für die Erkrankung ist diese The-

rapie besser und einfacher anzupassen.»

Insulinpumpentherapie mit Ergänzung durch App

mit Künstlicher Intelligenz

«Die Insulinpumpe trage ich bis heute. Ergänzend dazu

arbeitet die Künstliche Intelligenz über eine App mit.

Das ist kein medizinisch freigegebenes Produkt. Der

Patient muss sich den Quellcode herunterladen, die

App applizieren, auf sein Handy aufbringen und dann

mit den nötigen Programmierschritten und den nöti-

gen Daten versorgen, damit die App überhaupt arbei-

ten kann.

Hier liegt die Eigenverantwortung bei 90 %: Der Arzt

gibt die Basalrate, das ist das Grundsetup der Insulin-

pumpe, vor, und der Patient muss sich um die restli-

chen Dinge komplett selbst kümmern. Die Freiheit, die

mir die App gibt, kann ich in Zahlen nicht ausdrücken:

Endlich kann ich mir mal 'Urlaub' von meiner Erkran-

kung leisten, auch wenn es nur wenige Stunden sind.

Das war vor 20, 30 Jahren nicht möglich. Die App küm-

mert sich alle 5 Minuten um meine Therapie und regelt

selbstständig nach.»

Diabetiker können sich ihren Alltag dank einer Kombination ihrer Insulinpumpe in Verbindung zu einer App –

unterstützt durch Künstliche Intelligenz – entscheidend erleichtern. Alle fünf Minuten wird der Grundbedarf

an Insulin automatisch sichergestellt, ohne zusätzliche Berechnungen und Unterbrechungen im Alltag.

Allerdings gilt dies im Moment nur für Patienten, die ihre volle Eigenverantwortung übernehmen, ein

gewisses Verständnis für PC-Programme mitbringen und auf eine lange Geschichte mit ihrer Erkrankung

zurückblicken können.

EXK

UR

S

Page 13: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

11und Mitentscheidung zu verbessern. Dies wird die Position der Patienten ge-

genüber Kliniken, Ärzten, Pflege- und Therapieberufen und Kostenträgern er-

heblich verändern und stärken [34]. Bei Patienten kann eine zunehmende Ak-

zeptanz zur Verwendung von Smartphones, Apps und Wearables verzeichnet

werden, um den Gesundheits- oder Erkrankungsverlauf zu dokumentieren und

Vitalparameter wie Herzfrequenz/-rhythmus, Blutzucker und Blutdruck zu mes-

sen [35]. Des Weiteren besteht ein starker Trend im Rahmen der Informationsre-

cherche, Künstliche Intelligenzen in Form von Chatbots zu nutzen [30].

Um Patienten zur Nutzung digitaler Gesundheitstechnologien zu befähigen,

bestehende Ängste zu adressieren und somit die Akzeptanz zu erhöhen, sind

Patientenschulungen sowohl im Bereich der allgemeinen gesundheitlichen

Aufklärung als auch spezifische Schulungen im Rahmen der Behandlung not-

wendig. Um eine «Digitale Gesundheitskompetenz» zu erreichen, besteht im

Sinne eines lebenslangen Lernens ein klarer Bedarf, sowohl Kinder und Jugend-

liche als auch Erwachsene und Menschen im höheren Alter digital zu alphabeti-

sieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Aspekte nicht ausreichend adressiert

und es besteht die Gefahr, dass bestimmte Patientengruppen ausgegrenzt wer-

den. Für Menschen mit Behinderungen ist die digitale Barrierefreiheit eine

essenzielle Voraussetzung, die häufig nicht ausreichend umgesetzt wird [36].

Gleichzeitig muss für Patienten, die digitale Technologien ablehnen, weiterhin

ein nicht digitaler Zugang möglich sein. Die digitale Transformation darf nicht

dazu führen, dass gesundheitliche Ungleichheiten zunehmen oder für bestimmte

Patientengruppen die Qualität der Versorgung abnimmt.

Mit der Digitalisierung kommen Gesundheitsberufe bereits seit über 30 Jahren

in Berührung. Der Wandel von analogen Akten hin zu elektronischen Systemen

in Pflegediensten, Praxen und Kliniken ist ein allen bekanntes Beispiel. Ange-

hörige der Gesundheitsberufe verbringen aktuell zwischen 15 und 70 % ihrer

Arbeits zeit damit, administrative Aufgaben zu erledigen.

Im Kontext der aktuell stattfindenden digitalen Transformation werden jedoch

sowohl die bereits praktizierenden Gesundheitsfachkräfte als auch die sich der-

zeit im Studium und Ausbildung befindende Generation überwiegend im

privaten Bereich «digital sozialisiert». Dies bedingt jedoch keine berufsspezifi-

sche digitale Handlungskompetenz, sondern führt häufig zu einer unkritischen

Nutzung digitaler Angebote und Übernahme von Verhaltensmustern aus dem

privaten Alltag [37, 38]. Ein bekanntes Beispiel einer digitalen Fehlentwicklung

ist die unkritische Nutzung von WhatsApp im Gesundheitssystem [39]. Eine

Chat- basierte Kommunikation von Text, Bild und Video in Echtzeit ist an sich

sinnvoll und kann die kollegiale Beratung im Vergleich zu einem Telefon-

gespräch verbessern. Jedoch ist der konkrete Einsatz von WhatsApp im Behand-

lungskontext aus rechtlicher und ethischer Sicht vollkommen inadäquat und

führt zu einem Bruch der Schweigepflicht. Die professionelle digitale Kommuni-

kation ist bereits aktuell erforderlich und häufig nicht adäquat.

Gesundheitsberufe

Page 14: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

12 Die Patientenversorgung durch Gesundheitsberufe konzentriert sich bisher in

erster Linie auf Behandlung in Präsenz, sowohl im ambulanten als auch im statio-

nären Sektor. Der aktuelle Wandel führt jedoch dazu, dass die Fernversorgung

durch Telemedizin/-pflege verstärkt genutzt wird. Die Gesundheitsberufe müs-

sen zunehmend in der Lage sein, Patienten auch aus der Ferne zu diagnostizie-

ren, zu überwachen, aufzuklären und zu behandeln. Gesundheitsfachberufe

müssen Patienten in absehbarer Zeit auch zu digitalen Behandlungsformen

und Gesundheits-Apps beraten können. Dies setzt eine Beurteilung von und

einen kompetenten Umgang mit diesen digitalen Behandlungsformen voraus.

Die vermutlich drastischste Änderung stellt die zunehmende Bedeutung von

Daten im Behandlungsablauf dar. Neben traditionellen Gesundheitsdaten müs-

sen patientengenerierte Daten interpretiert und in den Behandlungsablauf in-

tegriert werden. Sie müssen in der Gänze begriffen werden, um nicht nur als

statistisch valide, sondern auch als ethisch gute und rechtlich sichere Entschei-

dungs- und Handlungsgrundlagen zu dienen. Nicht zuletzt bedeutet ein kriti-

scher Umgang auch, die Grenzen der Aussagekraft von datenbasierten Ent-

scheidungen zu kennen [40]. Die neuen Technologien konfrontieren die

Gesundheitsfachkräfte somit mit neuen Herausforderungen im Bereich Daten-

management, Datenschutz, Datenqualität, Ethik und Regulierung.

Es gibt bekannte Hindernisse aufseiten der Gesundheitsfachkräfte, die einer er-

folgreichen Übernahme technologischer Veränderungen im Gesundheitssys-

tem im Wege stehen. Dazu gehören mangelndes Vertrauen in neue Technolo-

gien, der Präzedenzfall schlechter früherer Erfahrungen mit Technikeinsatz, die

Angst vor der hohen Geschwindigkeit des Wandels und das Gefühl, auf neue

Systeme und Arbeitsabläufe nicht adäquat vorbereitet zu sein. In Anbetracht

der Geschichte des Scheiterns früherer Digitalisierungsprojekte ist es von Be-

deutung, diese Aspekte zu adressieren [41]. Die erfolgreiche Implementierung

von digitalen Anwendungen in der Praxis kann durch die konsequente Einbe-

ziehung der Endnutzer (Co-Design) deutlich verbessert werden [42–44]. Beim

Careum Dialog 2018 wurden bereits die Auswirkungen der digitalen Transfor-

mation in Bezug auf die ambulante und häusliche Pflege aus verschiedenen

Perspektiven erörtert und hieraus Implikationen abgeleitet [45]. Das aktuelle

Working Paper und der Careum Dialog 2019 verstehen sich als Anschluss hierzu.

Ein aktuell nicht ausreichend adressiertes Problem betrifft den Aspekt Gender

Diversity. Die geringe Anzahl an Frauen, die an Problemen der Digitalisierung

im Gesundheitssystem arbeiten, ist eklatant. Die Forschung hat gezeigt, dass

diverse Teams bessere Ergebnisse erzielen als homogene [46, 47]. Die Ge-

schlechtervielfalt ist hierbei nicht die einzige Dimension, die erforderlich ist,

um ein effektives Team zusammenzustellen. Gruppen, die aus Menschen ver-

schiedener Nationalitäten, Ethnien, Religionen, Alters- und Berufsgruppen so-

wie verschiedener gesellschaftlicher und politischer Ansichten bestehen, erhö-

hen mit grosser Wahrscheinlichkeit die kognitive Vielfalt. Studien zur kognitiven

Diversität konnten zeigen, dass Menschen mit ähnlicher soziokultureller und

#Co-Design – Sebastian Kuhn,

Tobias Behlendorf, Susanne Michl,

Michael Heusel-Weiss,

Ilka Reinhard, Kim Deutsch

Page 15: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

13geschlechtlicher Identität an ähnlichen Problemen versagen [48]. Intelligenz ist

nicht ausreichend und unterliegt hierbei der Kombination mehrerer unter-

schiedlicher Sichtweisen, um neue und optimierte Lösungen zu finden und um

menschliche Fehler zu identifizieren. In Bezug auf KI konnte festgestellt werden,

dass diverse Teams benötigt werden, um optimierte Modelle zu erstellen und

Probleme, die aus fehlerhaft ausgewählten Trainingsdaten («biased data») ent-

stehen, zu vermeiden [49].

1.3 Strategie

Die Potenziale der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung werden im

DACH-Raum derzeit sehr unterschiedlich genutzt [43].

Österreich hat bereits früh mit der ELGA eine elektronische Patientenakte ein-

geführt, jedoch ist die Implementierung derzeit auf Krankenhäuser und Pflege-

einrichtungen begrenzt. Des Weiteren verfügt Österreich als bisher einziges

deutschsprachiges Land über ein öffentliches Gesundheitsinformationsportal.

Ein zentrales Koordinationsorgan und gesetzlich festgelegte Zeitpläne für den

stufenweisen Ausbau (z. B. E-Rezept) sind Merkmale einer fortgeschrittenen

Digitalisierungsstrategie.

In der Schweiz wurde bereits 2007 erstmals eine nationale E-Health-Strategie

erlassen, die 2018 als «Strategie eHealth Schweiz 2.0» grundlegend aktualisiert

wurde. Darin sind zentrale Digitalisierungsprojekte, wie die landesweite Einfüh-

rung des elektronischen Patientendossiers (EPD), mit einem klaren Zeitplan

hinterlegt. Als Koordinationsorgan fungiert die vom Bund geschaffene Kompe-

tenz- und Koordinationsstelle eHealth Suisse. Die Implementierung weiterer

digitaler Gesundheitsdienste wie E-Rezepte oder das elektronische Impfdossier

befinden sich noch in der Einführungsphase.

Deutschland hinkt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens im interna-

tionalen Vergleich hinterher. Vielversprechende Projekte kommen häufig nicht

über den «Leuchtturmstatus» hinaus. Bisher konnte keine der zentralen digita-

len Anwendungen auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Das 2016 verabschie-

dete E-Health-Gesetz fokussiert sich vor allem auf die Einführung der Telematik-

Infrastruktur. Eine umfassende nationale Digitalisierungsstrategie fehlt zum jetzi -

gen Zeitpunkt, ebenso eine nationale Institution zur Koordination der Prozesse.

Die derzeit international führenden Nationen (Estland, Kanada, Dänemark) wei-

sen demgegenüber drei Merkmale auf: eine effektive Digitalisierungsstrategie,

eine klare politische Führung und eine (oder mehrere) politisch verankerte Ins-

titution zur Koordination des Prozesses [43]. Des Weiteren stellt die Förderung

der Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen eine zentrale strategische

Aufgabe der Gesundheitspolitik dar. Hierbei ist ein gezieltes Vorgehen sowohl

auf Ebene der Bürger als auch bei den Fachkräften des Gesundheitssystems

notwendig.

#Gestalten – Helmut Hildebrandt

Page 16: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

14 Die digitale Transformation bezeichnet einen in digitalen Technologien be-

gründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft, das Gesund-

heitssystem, die beteiligten Unternehmen, Kliniken und Praxen sowie die Ge-

sundheitsberufe umfasst.

Sie ist geprägt durch eine zunehmende «Superkonvergenz» von Technologien,

die das bisherige Gesundheitssystem in ein neues, digitales Gesundheitssystem

verwandelt. Dieses Gesundheitssystem wird von der zunehmenden Bedeutung

von Daten und einer ausgeprägten Verdichtung der interdisziplinären Zusam-

menarbeit gekennzeichnet sein. Es beinhaltet auch eine starke Integration des

Patienten und deren Angehörigen beinhaltet. Patienten erhalten die Möglich-

keit, selbstbestimmter und kompetenter mit Gesundheit und Krankheit umzu-

gehen. Gleichzeitig liegt hier die Gefahr der Ausgrenzung oder Benachteiligung

von Patientengruppen, die nicht in der Lage sind, digitale Anwendungen zu

nutzen oder diese abzulehnen. Die Mitglieder der Gesundheitsberufe werden

zukünftig von administrativen Tätigkeiten entlastet, dafür werden Interaktio-

nen mit Patienten vermehrt virtuell stattfinden und patientengenerierte Daten

in den Versorgungsprozessen eine neue Bedeutung erlangen. Die erfolgreiche

Implementierung von digitalen Anwendungen in der Praxis kann durch die Ein-

beziehung der Endnutzer (Co-Design) deutlich verbessert werden. Jedoch wer-

den die Potenziale der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung im

DACH-Raum derzeit sehr unterschiedlich genutzt und weisen einen Rückstand

auf die im internationalen Vergleich führenden Nationen auf. Deren Fortschritt

basiert auf drei Säulen: auf einer effektiven Digitalisierungsstrategie, auf klarer

politischer Führung und auf politisch verankerten Institutionen zur Koordination

der Prozesse.

Zwischenfazit

Page 17: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

15

2. Die Gesundheitsberufe im digitalen Zeitalter

Wie gestalten wir zukünftig die Arbeit und Rollen der Gesundheitsberufe

und welche Kompetenzen sind hierfür notwendig?

In fast jeder Wirtschaftsbranche werden durch die digitale Transformation die

Arbeitsabläufe verändert. Sie sind gekennzeichnet durch eine verstärkte Auto-

matisierung sowie eine Veränderung der räumlichen Nähe zum Arbeitsplatz und

erfordern von den Fachkräften sowohl neue Kompetenzen als auch neue Formen

der Zusammenarbeit. Technologien wie Künstliche Intelligenz und Robotik wer-

den so stark in die Arbeitsabläufe integriert, dass hierbei einzelne Schritte, die

derzeit von Menschen geleistet werden, durch Maschinen ausgeführt werden.

Dieses hybride Arbeitsmodell beschreibt eine durch Technologie augmentierte

menschliche Leistung. Mit dem Begriff «No-collar workforce» wird die intensive

Zusammenarbeit von «Mensch und Maschine» beschrieben, bei der die jeweiligen

Stärken genutzt werden [50]. Kritisch diskutiert wird in diesem Kontext, ob und in

welchem Ausmass eine Teilautomatisierung oder zunehmend auch eine Voll-

automatisierung stattfinden kann und soll. Des Weiteren zeichnet sich eine stär-

kere Integration der Patienten in den Behandlungsablauf ab, bei der sie mehr

Eigen verantwortung übernehmen [34]. Bezogen auf das Gesundheits system ist

hierbei das erklärte Ziel, eine bessere, demokratischere und kosteneffektivere

Versorgung zu ermöglichen [1, 34, 42].

2.1 Arbeit

Digitale Technologien sollen, insbesondere durch die Automatisierung von

Routinearbeiten und assistive Prozessunterstützung, die klinische Versorgung

verbessern. Da das Ausmass der eingesetzten Technologien und die Komplexi-

tät dieser zunehmen, verändern sich sowohl die Arbeit als auch der Arbeitsort.

Dies stellt eine neue Herausforderung für die Arbeitskräfte dar. Gleichzeitig er-

öffnen die durch die Automatisierung eingesparten Ressourcen neue Möglich-

keiten für die Patientenversorgung. Es zeichnet sich aktuell ein Trend sowohl

zur Prävention als auch zur Individualisierung ab und zu einer zunehmenden

Versorgung im Heim des Patienten.

Zentrale Fragen, die hierbei zu stellen sind, beziehen sich auf die zu verrichtende

Arbeit, den Arbeitsplatz und die Arbeitskräfte [51]:

Arbeit

• Wie sieht eine sinnvolle Arbeitsteilung aus?

• Welche Anteile können durch Robotik und Künstliche Intelligenz erbracht

werden?

• Welche Aufgaben müssen in menschlicher Hand bleiben?

Arbeitsort

• Wo ist die Arbeit zu verrichten?

• Muss die Arbeit in Präsenz durchgeführt werden?

• Wie werden Patienten Partner der Behandlung?

Page 18: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

16 Arbeitskräfte

• Wer kann die Arbeit leisten?

• Welche Kompetenzen sind hierfür notwendig?

• Welche Kollaborationen sind hierfür sinnvoll?

Als Zukunftstrend der Arbeit der Gesundheitsberufe muss festgestellt werden:

• Die Arbeit wird zunehmend automatisiert.

• Der Arbeitsplatz wird zunehmend dezentral sein.

• Die Arbeitskräfte benötigen zunehmend diversere Qualifikationen.

2.2 Rollen

Mit Blick auf die Rollen von Gesundheitsberufen sind derzeit drei zentrale Stra-

tegien einer «nachholenden Modernisierung» zu erkennen:

• Über eine Professionalisierung und Ausdifferenzierung der Gesundheits-

fachberufe sollen diese Berufe insgesamt attraktiver gemacht werden, um

Fachkräfte für diesen gesellschaftlichen Teilbereich zu gewinnen und nach-

haltig binden zu können [52, 53].

• Über die Einbindung zivilgesellschaftlich getragener Versorgung sollen Teil-

bereiche aus dem professionellen Profil der Gesundheitsberufe ausgeglie-

dert und an engagierte Menschen im Quartier delegiert werden. Die Idee

von «Sorgenden Gemeinschaften» als Ergänzung zur familiär und professio-

nell getragenen Versorgung gewinnt in der Sozialpolitik zunehmend an

Popularität und wird offensichtlich als tragfähige Strategie für die Bewälti-

gung kommender Herausforderungen erachtet [54, 55].

• Über die Entwicklung und den Einsatz von neuen, digitalen Technologien

soll die Versorgung und Pflege durch professionelle und informelle Helfer

schliesslich unterstützt, entlastet und vernetzt werden [56–58].

Die neuen Rollen sind durch eine starke Interprofessionalität geprägt, die die

Patienten miteinschliesst und einen starken Bezug zu technischen, rechtlichen

und ethischen Aspekten beinhaltet. Dies kann als Konsequenz die Schaffung

neuer beruflicher Rollen einzelner Gesundheitsfachberufe oder eine Weiter-

qualifikation von erfahrenen Mitarbeitenden im Gesundheitssystem, wie Pflege-

kräften, medizinischen Physiotherapeuten und Ärzten oder auch ganz neue

Berufsbilder notwendig machen.

2.3 Kompetenzen

In Bezug auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen lohnt sich ein Blick in die aktuel-

len Curricula der Gesundheitsberufe. Digitale Kompetenzen sind zum jetzigen

Zeitpunkt annähernd flächendeckend nicht abgebildet. Zeitgleich werden die Ge-

neration Y und Z häufig vorschnell als «Digital Natives» bezeichnet. Obschon sie

intensiv mit digitalen Medien auf der «Consumer-Ebene» inter agieren, erfolgt dar-

aus nicht zwingend eine berufsspezifische digitale Handlungskompetenz [37, 38].

#Modernisierung – Heidi Höppner

#Selbstbild – Jana Aulenkamp

Page 19: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

17Um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen sie den

Veränderungsprozess verstehen und neue Kompetenzen erwerben. Sie müssen

neue digitale Behandlungskonzepte einordnen können, praktische Fertigkeiten

erlernen und ihre Haltung zur digitalen Medizin reflektieren. Es gilt, die für die

Patienten sinnvollen Entwicklungen in der Praxis anzuwenden, Fehlentwicklun-

gen zu erkennen und diese zu meiden. Der notwendige Kompetenzerwerb um-

fasst somit eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Themen der digita-

len Transformation. In diesem Kontext ist die kompetenzbasierte Weiter-

entwicklung der eigenen Rolle von entscheidender Bedeutung. Wissen, Fertig-

keiten, Haltung – nur die Integration dieser drei Komponenten führt zur Kom-

petenz [39].

Unabhängig vom Gesundheitssektor stellt der europäische Referenzrahmen

«DigComp» ein generisches Instrument zur Einschätzung und Verbesserung

der digitalen Kompetenzen für Lernende, Bildungseinrichtungen und die Bil-

dungspolitik dar [59]. In der aktuellen Fassung «DigComp 2.1» werden fünf

Kompetenzbereiche (Informations- und Datenkompetenz, Kommunikation und

Kooperation, Erstellung digitaler Inhalte, Sicherheit und Problemlösung) unter-

schieden. Hierdurch ergibt sich, analog zum Referenzrahmen für Sprachen, ein

Raster, das als Verständigungsgrundlage über Kenntnisse und Fähigkeiten die-

nen kann.

Im Bereich des Gesundheitssystems sind erste monoprofessionelle Kompetenz-

rahmen und Positionspapiere publiziert worden, jedoch fehlt aktuell ein

Konsens, welche zentralen Kompetenzen im Bereich der digitalen Medizin und

Pflege von Gesundheitsfachberufen erwartet werden [60–64]. Des Weiteren

existieren von der «International Medical Informatics Association – Health and

Medical Informatics Education Working Group» Empfehlungen für biomedizini-

sche Informatik und Gesundheitsinformatik [65]. Auf nationaler Ebene beste-

hen bereits einige Initiativen, die Bildung im Kontext der digitalen Transforma-

tion des Gesundheitssystems strukturieren. Diese unterscheiden sich jedoch in

Art, Umfang, Zielsetzung und -gruppe deutlich:

• United Kingdom: National Health Service, Embedding Informatics in

Clinical Education [66]

• Canada: Canada’s Health Informatics Association, Clinician Forum [67]

• USA: Office of the National Coordinator for Health Information Technology,

Workforce Development Program [68]

• DACH-Raum: Empfehlungspapier Kernkompetenzen in Pflegeinformatik

der GMDS, der ÖGPI und der IGPI [69, 70]

• Schweiz: Leitfaden für Bildungsverantwortliche – eHealth-Themen für

Gesundheitsfachpersonen [71]

Page 20: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

18 Hübner et al. beschreiben in diesem Zusammenhang für Pflegende und Lehrende

insbesondere die Ausbildung von Kernkompetenzen in den Bereichen Pflege-

dokumentation, Datenschutz und Datensicherheit, Informations- und Wissens-

management in der Patientenversorgung, Ethik und IT sowie Qualitäts-

sicherung und Qualitätsmanagement [69].

Nationale wie internationale Initiativen zur Verbesserung der digitalen Kompe-

tenzen werden derzeit allerdings vorzugsweise in einer IT-orientierten Perspek-

tive der Gesundheits- und Pflegeinformatik realisiert. Der Fokus ist damit eher

technikorientiert und richtet sich vornehmlich auf Kompetenzen, die den stan-

dardisierbaren Anteilen der Pflegearbeit entsprechen, weniger auf jene Aspek-

te, die Pflege als körpernahe Interaktionsarbeit begründen. Vernachlässigt wer-

den überdies bislang Kompetenzen im Zusammenhang mit jüngsten, aber

heute bereits erkennbaren, digitalen Innovationen für die Pflege und die Pflege-

bildung. Weiterhin werden digitale Kompetenzen bislang kaum mit Blick auf

die spezifischen Handlungsfelder der Pflege – akutstationär, langzeitstationär,

ambulant – ausdifferenziert. Der Fokus der aktuellen Debatte liegt eindeutig

auf Aspekten digitaler Anwendungen im Krankenhaus. Kompetenzbedarfe im

Kontext der Nutzung von digitalen Systemen in komplexeren Pflegearrange-

ments (z. B. Beratung von Angehörigen, digital gestützte Kommunikation mit

Laien, Sicherheit in der häuslichen Umgebung etc.) werden in diesen Zusam-

menhängen kaum thematisiert. Überdies ist das Kompetenzverständnis im An-

schluss an die internationale Entwicklung primär auf Verantwortlichkeiten und

Rollen ausgerichtet, folgt also nicht dem im deutschsprachigen Raum vertretenen

dispositionalen Kompetenzverständnis in der Pflege(bildung), das auf Aspekte

der Handlungsbefähigung zur Bewältigung komplexer beruflicher Situations-

anforderungen fokussiert [72, 73].

Gray et al. haben bedeutende Arbeit geleistet, um die Bildungsbedürfnisse von

verschiedenen Gesundheitsfachkräften zu ermitteln [74]. In strukturierten

Gruppeninterviews wurden sechs gemeinsame E-Health-Kompetenzen für Ge-

sundheitsberufe identifiziert. Hierbei wurden ethische Aspekte, die Sicherheit

von Patientendaten und die Verantwortlichkeit / Rollen von Gesundheitsfach-

berufen am häufigsten genannt. Ebenfalls wurde den Kompetenzen zur elek-

tronischen Kommunikation, des elektronischen Datenaustauschs sowie des

effizienten und verantwortungsvollen Umgangs mit Instrumenten zur Unterstüt-

zung der Entscheidungsfindung eine hohe Priorität zugeschrieben. Darauf auf-

bauend entwickelten Brunner et al. ein «eHealth Capability Framework» [75].

Es besteht aus vier übergreifenden Domänen und 40 Leistungsmerkmalen und

beschreibt, welche Kompetenzen ein Absolvent der Gesundheitsfachberufe er-

langen sollte.

Insbesondere die massiv zunehmende Bedeutung von Daten erfordert neue

Kompetenzen. In der derzeitigen Ausbildung von Gesundheitsfachberufen und

Medizinstudierenden wird der Umgang mit Daten höchstens im Kontext der sta-

tistischen Grundausbildung gelehrt. Ein Lehrkonzept, welches «Data Literacy» als

Kernkompetenz ernst nimmt, muss sich demgegenüber jedoch zusätzlich auf die

Page 21: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

19Vermittlung von digitalen Fertigkeiten bezüglich eines kritischen, planvollen und

kontextspezifischen Umgangs mit Daten fokussieren [76]. Dies erfordert neue

Kompetenzen in Bezug auf Datenmanagement, Datenschutz, Ethik und Regulie-

rung. Absolventen müssen in die Lage versetzt werden, Daten als fachlich rich-

tige, rechtlich sichere und ethisch gute Handlungsgrundlage einzusetzen [40].

Die Verfolgung einer interprofessionellen Strategie im Kontext der Förderung

digitaler Kompetenzen scheint zielführend zu sein, da zum einen digitale Tech-

nologien die Kommunikation und den Austausch von relevanten Patientenin-

formationen über die bisherigen monoprofessionellen Grenzen erleichtern [77,

78]. Zum anderen erfordert diese Zusammenarbeit interprofessionelle Koope-

rationskompetenzen, die in vielen Bereichen etabliert oder zumindest gestärkt

werden müssen. Bisher wurde jedoch dieser interprofessionelle Ansatz von kei-

ner Arbeitsgruppe verfolgt.

Die digitale Transformation wird die Rollen, Kompetenzen und Kooperationen

von allen Gesundheitsberufen massiv verändern. Als grundlegender Zukunfts-

trend der Arbeit kann festgestellt werden, dass diese zunehmend automatisiert

und dezentral erbracht wird. Mit dem Begriff «No-collar workforce» wird die

intensive Zusammenarbeit von «Mensch und Maschine» beschrieben, bei der

die jeweiligen Stärken genutzt werden. Durch den sinnvollen Einsatz neuer

Technologien soll die Krankenversorgung und Pflege durch professionelle infor-

melle Helfer unterstützt, entlastet und vernetzt werden. Die Fachkräfte werden

zunehmend diverser qualifiziert sein müssen, um den Anforderungen gerecht

zu werden. Erste Qualifizierungsprofile sind in monoprofessionellen Kompe-

tenzrahmen publiziert worden. Jedoch folgen diese vorzugsweise einer IT-orien-

tierten Perspektive der Gesundheits- und Pflegeinformatik und adressieren

nicht in ausreichendem Masse die interprofessionellen Aspekte der digitalen

Transformation des Gesundheitssystems. Als zentrale Zukunftskompetenzen

lassen sich Informations- und Datenkompetenzen, digitale Kommunikation

und Kooperation sowie ethische Kompetenzen festhalten.

Zwischenfazit

Page 22: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

20

3. Der digitale Wandel in Aus-, Weiter- und Fortbildung

Welche Implikationen ergeben sich für die Entwicklung von Curricula, deren

didaktische Umsetzung und die hierfür notwendigen Kooperationen?

Die erfolgreiche Integration neuer Technologien und/oder Arbeitsabläufe er-

fordert eine hoch engagierte und entsprechend ausgebildete Belegschaft. Die

Ausbildung von talentierten zukünftigen Mitarbeitenden und die Fort- und

Weiterbildung der bestehenden Arbeitskräfte wird für den Erfolg dieses grund-

legenden Veränderungsprozesses von entscheidender Bedeutung sein und ist

somit eine der derzeit bedeutendsten Herausforderungen des Gesundheitssys-

tems [39]. Darüber hinaus wird es wichtig sein, die spezifischen Bedürfnisse von

beruflichen Wiedereinsteigern zu berücksichtigen.

Es ist essenziell, die bekannten Hindernisse, die einer erfolgreichen Übernahme

technologischer Veränderungen im Gesundheitssystem im Wege stehen, im

Rahmen der Aus-, Weiter- und Fortbildung anzugehen. In Anbetracht der

Geschichte des Scheiterns früherer Digitalisierungsprojekte ist es von Bedeu-

tung, nicht nur Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln, sondern insbesondere

die Haltung der Mitarbeitenden zu berücksichtigen [41, 44]. Li et al. identifi-

zierten anhand von Experteninterviews Massnahmen, welche die Verbesserung

der digitalen Fähigkeiten der Mitarbeitenden und die erfolgreiche Implemen-

tierung von digitalen Anwendungen in der Praxis fördern. Als prioritäre eduka-

tive Massnahmen wurden die Verbesserung des Bewusstseins für digitale

Medizin, die Schaffung geeigneter Bildungskonzepte und deren curriculare

Inte gration erkannt [42].

3.1 Curricula

Der Bildungsbedarf muss koordiniert und strukturiert werden, um in Aus-, Wei-

ter- und Fortbildungscurricula digitale Kompetenzen zu integrieren [9]. Der

Wandel von wissens- zu prozessbezogenem Denken muss berücksichtigt wer-

den. Der notwendige Kompetenzerwerb verlangt eine grundlegende und

aktive Auseinandersetzung mit den Kernthemen der digitalen Transformation

und den übergeordneten Fertigkeiten. Die verschiedenen Gesundheitsfach-

berufe müssen Kompetenzen besitzen, um den Veränderungs prozess zu verste-

hen und die neuen digitalen Behandlungskonzepte einordnen zu können. Sie

müssen praktische Fähigkeiten erlernen und ihre Haltung zur digitalen Medizin

sowie zu ihrer veränderten Rolle reflektieren. Es gilt, die in Bezug auf unsere Pa-

tienten sinnvollen Entwicklungen in der Praxis anzuwenden, Fehlentwicklun-

gen zu erkennen und diese zu vermeiden [39].

Es besteht ein Bedarf, existierende Kompetenzen zu stärken, Kompetenzen an-

zupassen und sie auf neuartige Kontexte im Zeichen der digitalen Transformation

übertragbar zu machen. Es müssen neue Lernmöglichkeiten innerhalb der

theoretischen und praktischen Ausbildung eingeführt werden, die eine Inter-

aktion mit neuen Technologien ermöglichen. Die Lerninhalte und Kompeten-

zen, die Gesundheitsfachberufe zukünftig benötigen, sollten in Bezug auf das

jeweilige Gesamtcurriculum unter den folgenden Fragestellungen betrachtet

#Curricula – Irina Cichon

Page 23: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

21und näher diskutiert werden und lassen sich in eine zweidimensionale Matrix

einordnen (Abb. 2):

• Welche Inhalte und Kompetenzen sollten beibehalten werden?

• Welche Inhalte und Kompetenzen sollten modifiziert werden?

• Welche neuen Inhalte und Kompetenzen sollten eingeführt werden?

Eine heuristische Orientierung für diese Arbeiten liefert ein Ansatz von Mayring

und Hurst, der vor dem Hintergrund medienpädagogischer Debatten um

E-Learning entstanden ist und die Grundlage für eine Ausdifferenzierung von

digitalen Kompetenzen u. a. auch mit Blick auf verschiedene Qualifikations-

niveaus der Aus-, Weiter- und Fortbildung in Gesundheit und Pflege liefern

könnte [79, 80]. Die Anwender digitaler Technologien sind demnach mit fach-

lich mehrdimensional ausgerichteten Kompetenzen auszustatten, die sich in

folgende Ebenen ausdifferenzieren lassen. Auf der Ebene instrumentell-techni-

scher Kompetenzen geht es demnach um einen sicheren und fachgerechten

Einsatz von digitalen Anwendungen (z. B. Funktionalität, Bedienung). Auf der

Ebene kognitiv-inhaltlicher Kompetenzen geht es um die Befähigung, komplexe

Funktionszusammenhänge vernetzter Systeme durchschauen zu können (z. B.

Datenfluss, Datenschutz, Datensicherheit, Datenhoheit). Auf der Ebene sozial-

kommunikativer Kompetenzen geht es etwa um digital gestützte, interprofes-

sionelle Zusammenarbeit oder Kommunikationen im Hilfe-Mix (z. B. mit Laien,

Verwaltung), aber auch darum, eine angemessene Balance im Hilfe-Mix aus in-

formellen Helfern, professionellen Helfern und digitalen Unterstützungssyste-

men herstellen zu können. Auf einer Ebene der emotionalen Kompetenzen

geht es um Fragen der Emotionsregulierung im Umgang mit den Systemen,

etwa um ein angemessenes Verhältnis zu Anwendungen aus dem Bereich der

Emotionsrobotik oder zukünftig ggf. zu humanoiden robotischen Systemen

herzustellen. Schliesslich geht es auf der Ebene der reflexiven Kompetenzen um

die Befähigung, den Einsatz von digitalen Medien und Systemen kontextspezi-

fisch und einzelfallorientiert sowie unter Berücksichtigung ethischer und öko-

nomischer Aspekte auch mit Blick auf mittel- bis langfristige Wirkungen und

Nebenwirkungen abzuwägen und zu einer begründeten Entscheidungsfin-

dung und Bewertung zu gelangen.

Zweidimensionale Matrix

der Kompetenzen

Abbildung 2

Kompetenz Wissen Fertigkeiten Haltung

instrumentell-technisch

kognitiv-inhaltlich

sozial-kommunikativ

emotional

reflexiv

#Kompetenzen – Daniel Ammann

Page 24: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

22 3.2 Didaktik

Die digitale Transformation erreicht zunehmend curriculare Inhalte, gleichzei-

tig sind digitale Lehr- und Lernformate nützlich, um Bildung in moderner Form

didaktisch umzusetzen. Ziel neuer innovativer Lösungen für das Lernen, Lehren

und Prüfen muss es sein, sowohl die Leistungsstärke als auch die Chancen-

gerechtigkeit weiter zu verbessern. Gleichzeitig muss dies vom didaktisch Sinn-

vollen und nicht vom technisch Machbaren bestimmt werden.

An dieser Stelle gilt es zu reflektieren, wie die aktuelle und zukünftige Lehre

von neuen technologischen Möglichkeiten profitieren kann. Die grösste Versu-

chung ist es, neue digitale Möglichkeiten rein technologiegetrieben einzuset-

zen. Das Zusammenspiel zwischen Lehre und Technologie ist multidimensional.

Empfehlungen können nicht losgelöst von zentralen Dimensionen und Relatio-

nen ausgesprochen werden. Einige zentrale Dimensionen und deren Dyaden in

diesem Zusammenhang sind in Abbildung 3 dargestellt. Eine gute Übersicht

über verschiedene zusammenspielende Faktoren geben auch Ferrell, Smith

und Knight [81]. In diesem Zusammenhang mag es kontrovers klingen, dass die

grössten Herausforderungen für nachhaltiges Lernen trotzdem nicht allein bei

der Technologie liegen, sondern in optimaler Lehr-/Lerngestaltung unter Ein-

bezug aller Dimensionen (Abb. 3). Die drei Dyaden und die Lernziele werden

nachstehend im Zusammenhang mit der digitalen Transformation behandelt.

Faktoren der digitalen

Transformation in der Bildung

Abbildung 3

Lernziel Kognitiv Praktisch

LehrkraftStudent

Lernen in Gruppe

Lerntools, Lehr-/Lernform

Ressourcen

Lernen individuell

Page 25: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

23Die Landschaft der digitalen Lehr- und Lernformate ist heterogen und lässt sich

wie folgt unterteilen [82]:

• Digitale Medien und Kommunikationstools (digitale Präsentationstools,

E-Mail, fachspezifische Datenbanken, digitale Texte)

• Soziale Kommunikationstools (Blogs, Chats, Foren, Microblogging,

Soziale Netzwerke)

• Elektronische Prüfungssysteme (E-Assessment, E-Prüfung, E-OSCE)

• Audio/Videobasierte Medien und Tutorials (Podcasts, Screencasts)

• Interaktive Tools und Formate (Educational und Serious Games), interaktive

fachspezifische Werkzeuge (z. B. virtuelle Patienten / Kliniken / Labore),

Online-Office-Tools, Simulationen, Webkonferenzen, Wikis

• Immersive Technologien (virtuelle und augmentierte Realität)

Trotz Digitalisierung folgt das Lehren und Lernen eigenen Prinzipien, die von

kognitiven, sozialen, strukturellen und inhaltlichen Voraussetzungen gesteuert

werden. Diese bleiben auch im digitalen Zusammenhang bedeutsam, werden

aber häufig wegen der von den neuen technologischen Möglichkeiten ausge-

henden Faszination verkannt [83]. Vorhandene Lösungen und Angebote ver-

ändern sich im Laufe der Zeit stark und werden vom technisch Machbaren ge-

trieben. Die Einbindung neuer Technologien in der Lehre braucht Zeit und

kritisches Mass. Beispielsweise werden Lösungen mit virtueller Realität ver-

mehrt eingesetzt, um Handlungskompetenz im klinischen Alltag unter sicheren

Bedingungen zu üben. Auch bringt die Digitalisierung und zentrale Verwaltung

von Patientendaten neue Chancen für die Lehre, weil Studierende, unter Wah-

rung des Datenschutzes, zum Beispiel zur Vorbereitung klinischer Praktika,

selektierte Patientendossiers im Rahmen einer strukturierten angeleiteten Vor-

bereitung studieren können. Bis solche Innovationen erfolgreich im Curriculum

integriert sind, müssen die technische Integration zwischen Spital-IT und

Lehrinfrastruktur ausgereift, curriculare Weichen gestellt, entsprechende Lern-

ziele formuliert und die Auswirkung auf den Lernerfolg longitudinal systema-

tisch erfasst werden.

Es kann festgestellt werden, dass neue technologische Möglichkeiten bereits

jetzt eine grundlegende Strukturänderung der Ausbildung in den Gesundheits-

berufen bewirken. Es bestehen durch Einbezug von elektronischen Lernhilfen

Möglichkeiten, das Lehren und Lernen anders zu gestalten. Trotzdem wird vie-

lerorts weiterhin nach klassischem Muster unterrichtet. Mussten früher Grund-

lagenwissen und Demonstrationen als grosse Plenarveranstaltungen organi-

siert werden, bestehen heute flexible Möglichkeiten, durch elektronische

Medien eigenständiges Lernen von Grundlagenwissen zu unterstützen (z. B. mit

Podcasts, Online-Lernmaterial, Self-Assessments). Präsenzveranstaltungen kön-

nen so didaktisch anders genutzt werden, um Vertiefung und Auseinanderset-

zung mit dem Lernstoff zu unterstützen, kritische Aspekte und offene Fragen in

der Gruppe zu diskutieren, kurz, um Studierende zu aktivieren, statt sie in einer

passiven rezeptiven Rolle zu lassen. Lernen ist immer ein aktiver Prozess. Eine

Lehren und Lernen in

verschiedenen Settings –

individuell, frontal oder

in Gruppen

Page 26: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

24 Verlagerung von Grossveranstaltungen zur Wissensvermittlung in Kleingrup-

pen oder betont interaktive Veranstaltungen, wie Team-based Learning, ist

nachweislich lernförderlich [84, 85]. Eine Reihe von wissenschaftlichen Publika-

tionen belegt, dass nicht-interaktive Grossveranstaltungen wenig lernförder-

lich sind [86]. Eine ausgewogene Umsetzung wird mit dem Blended-Learning-

Ansatz beschrieben; ein Lernmodell, in dem computergestütztes individuelles

Lernen und klassischer Unterricht kombiniert werden. Eine sinnvolle digitale

Transformation in diesem Zusammenhang zu unterstützen, ist eine andauernde

bildungspolitische curriculare Arbeit. Das individuelle Lernen in diesem Zusam-

menhang ist eine eigene mediendidaktische Disziplin, die nachfolgend be-

leuchtet wird.

Studierende sind «early adopters» und in manchen Fällen Befürworter einer ra-

schen digitalen Transformation. Dagegen sind Lehrkräfte meistens aus einer

früheren digitalen Generation, eine Situation, die sich wohl als Konstellation

halten wird. Diese Diskrepanz zwischen «digital agil» und «digital konservativ»

kann gelegentlich unkritische Digitalisierungsschritte bremsen. Bei wirklich in-

novativen Lösungen muss aber die Dozentenschaft ausreichend bei der Imple-

mentierung unterstützt werden.

Das Schlüsselkonzept für Lehr- und Lerngestaltung mit neuen Technologien

bleibt die Didaktik bzw. die Mediendidaktik. Lehrende kennen idealerweise die

Voraussetzung für nachhaltiges Lernen mit digitalen Tools. Mit neuen Medien

ist «alles» möglich, jedoch wird schnell vergessen, dass unser kognitives System

mit Begrenzungen zu kämpfen hat, um Informationen zu verarbeiten (Menge

pro Zeit) und wichtige Relationen zwischen den Informationsbausteinen zu

verarbeiten (Verknüpfungen). Die «Cognitive Load Theory», die Multimedia-

Lerntheorie und das Prinzip der Informationseinheiten beschreiben sowohl

Voraussetzungen, Herausforderungen als auch Lösungen für die digital unter-

stützte Lehre [87–89]. Beispielsweise müssen mediendidaktische Gestaltung

und Informationsmenge bei Multimedia-Präsentationen an unsere Informati-

onsverarbeitungskapazität optimal angepasst werden. Nicht alles, was schön,

aufwendig und dynamisch dargestellt werden kann, ist auch lernförderlich.

So werden Lehrkräfte idealerweise geschult, neue Lerntools kritisch zu beurtei-

len und auch zwischen guten und schlechten Tools zu unterscheiden. Die For-

schung zeigt, dass eine sorgfältige mediendidaktische Gestaltung eine Voraus-

setzung für nachhaltiges Lernen mit neuen technischen Möglichkeiten ist.

Ohne Rücksicht auf unsere Informationsverarbeitungskapazität werden techni-

sche Errungenschaften schnell zum Nachteil [90]. Eine differenzierte medien-

didaktische Umsetzung von elektronisch unterstützten Lernmedien lohnt sich.

Dies ist aber ohne Zusammenarbeit von Fach- und Medienexperten kaum um-

setzbar. Studien zeigen zum Beispiel, dass der Lernerfolg von E-Learning-Tools

für das Kommunikationstraining sehr von der mediendidaktischen Umsetzung

abhängt [91].

Studierende und

Lehrkräfte als

optimales Team

Page 27: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

Studierende der Fachgebiete Pflege, Physiotherapie,

Radiologietechnologie und Medizin

Aus der Sicht des Nachwuchses verschiedener Diszipli-

nen haben wir eindeutig Nachholbedarf. Die digitale

Transformation der Lehre zusammen mit dem Thema

«digitale Transformation der Medizin» sollte in den ver-

schiedenen Gesundheitsfachberufen zum Lehrinhalt

werden, um Studierende und Berufstätige ideal auf die

digitalisierte Versorgung der Zukunft vorzubereiten.

Hindernisse

In einer internen Umfrage der Bundesvertretung der

Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd e. V.) wur-

den rund 14 000 Studierende befragt, was aus ihrer

Perspektive die Hürden für die Integration der digita-

len Medizin in der Aus- und Weiterbildung sind. In ab-

steigender Reihenfolge waren dies die Hauptpunkte:

1. Politischer Fokus

2. Innovationsklima der Hochschulen

3. Qualifikation der Lehrenden

Als weiterer Punkt wurde die fehlende Finanzierung ge-

sehen. Das Gesetz in Deutschland schränkt die Imple-

mentierung digitaler Lehrformate und -inhalte im Medi-

zinstudium aufgrund des aktuellen Kapazitätsrechtes

und der Lehrerverordnung ein. In der Pflegeausbildung

in der Schweiz ist die Heterogenität eine Herausforde-

rung, der Rahmenlehrplan wird regional sehr verschie-

den umgesetzt und Innovationen entstehen stand-

ortspezifisch. Viele, die sich aktuell mit dem Thema

digitale Medizin beschäftigen, kommen aus anderen

Disziplinen. Dadurch kann die Idee aufkommen, wegen

fehlender Kenntnisse und Fähigkeiten das gesamte

Thema als fachfremd anzusehen. Hier gilt es anzusetzen

und dieser Annahme entgegenzuwirken. Die Digitalisie-

rung ist essenzieller Teil der Medizin der Zukunft.

Digitale Transformation der Lehre und der Lehrinhalte

Einerseits muss die Lehre digitale und neue technolo-

gische Elemente einbauen und andererseits muss das

Thema digitale Medizin mit all ihren Auswirkungen

und Konsequenzen für das Gesundheitswesen thema-

tisiert werden.

Folgende Ideen stehen hierbei für den Nachwuchs im

Vordergrund:

Digitale Transformation der Lehrinhalte und

Kompetenzen

– Digitalisierung als selbstverständlichen Bestandteil

der eigenen Profession ansehen

– (Digitale) Kommunikationskompetenzen in den

Fokus stellen

– Potenziale und Limitationen digitaler Technologien

erörtern

– Reflektion des Umgangs mit Netzwerken, Apps etc.

im Hinblick auf Potenziale und Gefahren

– Auswirkungen auf unser Selbstbild und unseren

Berufsalltag erfassen und mitgestalten können

– Fortgeschrittene Kenntnisse in Statistik

– Grundlagen der Programmierung

– Datensicherheit / Datenschutz

– Ethik und Akzeptanzforschung

Wichtig ist hierbei zu differenzieren, welche Grund-

lagenkenntnisse für alle Gesundheitsberufe relevant

sind und welche Aspekte vertieft behandelt werden

sollten, welche davon sogar in interprofessionellem

Kontext von besonderer Relevanz sind und welche

Themen sich eventuell auch auf einzelne Berufsgrup-

pen beschränken. Der Grundgedanke der Basisfertig-

keiten und des Kerncurriculums sollte hier nie aus den

Augen verloren werden.

Nachwuchs einbinden

Der Nachwuchs sollte sowohl in die Konzeption als auch

in die Ausgestaltung der Lehrkonzepte vor Ort inte-

griert werden. Für die Nachwuchsgeneration ist ein Um-

gang mit diesen Technologien viel selbstverständlicher.

Es ist dringend nötig, dass sich die Perspektive des

Nachwuchses auch in der Strategie und in politischen

Prozessen wiederfindet. Beispielhaft ist hier die Univer-

sität Witten / Herdecke zu nennen, die für die Implemen-

tierung der digitalen Medizin sowohl Tutoren auf Seiten

der Lehrenden als auch studentische Tutoren ausgebil-

det hat und so Synergieeffekte für die Lehre nutzt.

Autoren

– Jana Aulenkamp, Deutschland

– Bernhard Guggenberger, Österreich

– Matthias Kaufmann, Deutschland

– Joachim Scherrer, Schweiz

Digitale Revolution der medizinischen Bildung – jetzt spricht der NachwuchsEX

KU

RS

Page 28: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

26 Der Begriff «Constructive Alignment» («Didaktische Kohärenz») muss auch in

der digital unterstützten Lehre im Zentrum stehen. Er steht für ein ausbalan-

ciertes System, in dem die relevanten Lernaktivitäten mit den Lernzielen und

deren Prüfung korrespondieren [92]. Dies muss unbedingt auch in einer digita-

len Lernumgebung gut überlegt sein:

• Welche Lerninhalte werden am besten computerunterstützt

gelehrt / gelernt?

• Welche Lerninhalte müssen als interaktiver Präsenzunterricht

angeboten werden?

• Welche digitalen Prüfungsformen sind passend?

Kohärenz zwischen Zielkompetenz, Lernziel und Lehrform setzen inhaltliche

analytische Vorarbeit voraus. Mit neuen Lerntechnologien sowie neuen techno-

logischen Lerninhalten ist die Herausforderung für die didaktische Gestaltung

gestiegen. Die digitalen Lerntools suggerieren, dass die didaktische Kohärenz

schon mit dem Lerntool mitgeliefert wird.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Einsatz digitaler Medien im Rahmen der Aus-,

Weiter- und Fortbildung sehr heterogen. Dies hat insbesondere Ursachen bei

den Dozierenden als auch bei den jeweiligen Bildungsinstitutionen. Aufseiten

der Dozierenden bestehen häufig Defizite bei den technischen und zum Teil

didaktischen Fertigkeiten [27]. Gleichzeitig wird der für die Dozenten im ersten

Schritt hohe Mehraufwand häufig nicht anerkannt und nicht in adäquater Form

auf die Lehrleistung angerechnet. Lehrende müssen für die kompetente Umset-

zung digitaler Kompetenzen durch eigene Aus-, Weiter- und Fortbildungsmass-

nahmen qualifiziert und in neue Entwicklungen eingebunden werden. Dies

umfasst sowohl neue digitale curriculare Inhalte als auch digitale didaktische

Methoden. Die Schulung von Multiplikatoren, im Sinne eines «Train the

Trainer»-Konzepts, wird hierzu ein erster relevanter Schritt sein.

Um digitale Lehr- und Lernformate zu fördern, müssen Bildungsinstitutionen

durch konkrete Massnahmen die geeigneten Rahmenbedingungen organisato-

risch, personell und finanziell sicherstellen. Als Erfolg versprechend haben sich

hierbei Unterstützungsangebote zur medialen Ausbildung von Lehrenden,

Supportangebote im Bereich der Content-Produktion sowie der didaktischen

Umsetzung, die Nutzung entsprechender Anreizsysteme und die Vernetzung

der Lehrenden erwiesen [27].

Hierbei können digitale Lehr-/Lernapplikationen gleichermassen Lehrenden

und Lernenden behilflich sein, neuen Anforderungen zu entsprechen. So ermög-

lichen Learning-Analytics-Anwendungen eine individualisierte Betrachtung so-

wie Unterstützung von Lernprozessen und dienen der Identifizierung von Opti-

mierungspotenzialen. Der Nutzen ihres Einsatzes geht mit Risiken im Bereich

des Datenschutzes und der Standardisierung einher und erfordert eine gut ge-

plante und kommunizierte Implementierungsstrategie. Durch ein auf Beratung

Constructive Alignment

«Status quo» und «Quo vadis?»

#Kohärenz – Prof. Dr. Sissel Guttormsen

#Train the Trainer – Prof. Dr. Jan Ehlers

Page 29: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

27und Unterstützung individueller Lernprozesse ausgerichtetes Verständnis von

Lehre, verändert sich jedoch der Auftrag und die Rolle der Lehrenden – weg vom

Dozierenden, hin zum Lernbegleiter – und setzt ein entsprechendes Bewusst-

sein und eine entsprechende Qualifizierung voraus.

3.3 Kooperationen

Die Evidenzgrundlage, wie digitale Kompetenzen effektiv unterrichtet werden

können, ist zum jetzigen Zeitpunkt begrenzt und stützt sich im Wesentlichen auf

einzelne, überwiegend monoprofessionelle Kursevaluationen. Trotzdem lassen

sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt einige Feststellungen treffen, die Implikatio-

nen für die notwendigen Kooperationen haben. Ziel ist es, die Studierenden

zu einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Thematik anzuleiten, um

so eine differenzierte Haltung und Selbstverortung im entstehenden digitalen

Gesundheitssystem zu ermöglichen (Abb. 4). Um die Diversität der Thematik der

digitalen Transformation abzubilden, ist hierzu eine interdisziplinäre Kooperation

über bisherige Fächergrenzen hinweg notwendig.

Im Mai 2017 fand als erstes Curriculum einer deutschen medizinischen Fakultät

«Medizin im digitalen Zeitalter» an der Universitätsmedizin Mainz statt [39, 40,

93, 94]. Der einwöchige Kurs setzte sich aus fünf Lernmodulen zusammen,

die jeweils ein Blended-Learning-Konzept mit Kombination aus E-Learning und

Präsenzunterricht verfolgen. Digitale Arzt-Patienten-Kommunikation, Smart

Devices und Apps, Telemedizin, Virtual / Augmented Reality und Big Data / KI

sind die fünf Module des Curriculums. Das lokale Dozententeam setzt sich

aus Ärzten, Psychologen, Informatikern, Ethikern und Medizin- sowie Medien-

pädagogen zusammen. Es wird durch externe Dozenten von medizinischen

Start-ups, dem Landesdatenschutz sowie Patienten, die digitale Applikationen

verwenden, ergänzt. Ziel ist es, die Interdisziplinarität der digitalen Medizin mit

Mindset im Gesundheits- und

Bildungssystem im Zeichen

der digitalen Transformation

Abbildung 4

Mindset Bildungs-

system

• Transformation durch Bildung• Interdisziplinäre Kooperation• «Community of Practice»

Mindset Gesundheits-

system

• Sorgende Gemeinschaft• Interprofessionelle Kooperation• «Co-Design»

Digitale Trans-

formation

Kompetenzen

Innovationen

Rollen

Arbeit

Akteure

Strategie

#Kooperation – Prof. Dr. Manfred

Hülsken-Giesler

Page 30: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

28 einer Perspektivenvielfalt und breiten Expertise abzubilden. Die Innovation

hierbei ist die Kombination aus drei Aspekten – die digitale Transformation als

neuer curricularer Inhalt, die konsequente Kombination aus digitalen und Prä-

senz-Lernformaten und die neuartige und sehr heterogene Zusammensetzung

der Lehrenden.

Auch die Universität Witten / Herdecke hat sich die Vermittlung von Digitalkom-

petenzen zum Ziel gesetzt und verfolgt hierbei ebenfalls einen interdisziplinä-

ren Ansatz. Seit dem Wintersemester 2016/17 findet dort im Studium funda-

mentale der fakultätsübergreifende Kurs «Digital Medicine – How will data

change the way we treat» statt [95]. Da der Kurs sowohl in Präsenz als auch live

online angeboten wird, nehmen bis zu 350 Studierende und 25 interne und ex-

terne Dozierende aus allen Bereichen des Gesundheitssystems teil. Flankiert

wird dieses Angebot durch einen öffentlichen, einmal im Semester stattfinden-

den «Digitalen Salon» sowie einer Ausrichtung der angebotenen Studiengänge

(z. B. Vertiefungsschwerpunkt «Digital Medicine» im neuen Modellstudiengang

Humanmedizin, neu akkreditierter Masterstudiengang «Digital Transformation

and Social Responsibility»).

Die Übereinstimmung zwischen Kompetenzen, Lerninhalten/-zielen und Me-

thoden, die zur Beurteilung des Lernerfolgs verwendet werden, ist in vielen

Fallberichten noch nicht ausreichend gut beschrieben. Hierzu fehlen zum jetzi-

gen Zeitpunkt validierte Messinstrumente. Eine «Community of Practice» wird

hilfreich sein, um Erfahrungen zu teilen und die Theorie und Praxis auf eine an-

spruchsvollere Ebene zu bringen. Die Bildung von Experten-Gemeinschaften

kann zusätzlich durch webbasierte Plattformen erfolgreich unterstützt werden

und erleichtert so den Austausch von Wissen und praktischer Erfahrung.

Der Bildungsbedarf an digitalen Kompetenzen muss sowohl in Aus- als auch in

Weiter- und Fortbildungscurricula adressiert werden. Der notwendige Kompe-

tenzerwerb verlangt hierbei eine grundlegende und aktive Auseinanderset-

zung mit den Kernthemen der digitalen Transformation sowie den dafür notwen-

digen Fertigkeiten und Haltungen. Innovative digitale Lern- und Prüfungsformate

können die Leistungsstärke und Chancengerechtigkeit verbessern. Deren Ein-

satz muss vom didaktisch Sinnvollen und nicht vom technisch Machbaren be-

stimmt werden. Die Evidenzgrundlage, wie digitale Kompetenzen effektiv ver-

mittelt werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch limitiert und stützt sich auf

eine nicht ausreichende Grundlage von Konzeptevaluationen. Die bisherigen

Erfahrungen zeigen jedoch bereits, dass eine breite interdisziplinäre Kooperation

über bisherige Fächergrenzen hinweg notwendig ist. Die Bildung von Exper-

ten-Communities ist eine sinnvolle Massnahme, um Erfahrungen zu teilen und

die Weiterentwicklung zu fördern. Um eine erfolgreiche Implementierung sicher-

zustellen, müssen die Bildungsinstitutionen mit organisatorischen, personellen

und finanziellen Massnahmen die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen

schaffen.

Zwischenfazit

Page 31: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

29

Postulate

• Die digitale Transformation soll von allen Akteuren als ein lang anhaltender

disruptiver Veränderungs- und Innovationsprozess verstanden werden, der

die Strukturen, Prozesse und Kulturen des Gesundheitssystems und damit

die Rollen, Kompetenzen und Kooperationen von Gesundheitsberufen mas-

siv verändern wird.

• Zum jetzigen Zeitpunkt ist der freie Markt die bestimmende Kraft. Die politi-

schen Institutionen, die Selbstverwaltung und die Akteure des Gesundheitssys-

tems befinden sich überwiegend in einer reaktiven oder abwartenden Haltung.

• Zum jetzigen Zeitpunkt sind weder die bereits praktizierenden Gesundheits-

fachkräfte noch die sich derzeit in Studium und Ausbildung befindende Gene-

ration auf den digitalen Wandel des Gesundheitssystems adäquat vorbereitet.

• Die Planung und Weiterentwicklung in der beruflichen Praxis müssen die

Veränderungen im Zeichen der digitalen Transformation (Zunahme an auto-

matisierter Arbeit, dezentraler Arbeitsplatz, divers qualifizierte Arbeitskräfte)

berücksichtigen. Hierbei müssen sowohl Patienten und Gesundheitsfach-

kräfte, aber auch Institutionen des Gesundheitssystems zur Übernahme die-

ser neuen Rollen, Aufgaben und Funktionen vorbereitet werden.

• Die digitale Transformation des Gesundheitssystems und die Implikationen, die

sich hieraus für die Aus-, Weiter- und Fortbildung ergeben, werden von einer re-

levanten Zahl an Entscheidungsträgern noch nicht verstanden. Hierdurch sind

die notwendigen Prozesse in vielen Institutionen bisher nicht initiiert worden.

• Der für die Weiterentwicklung notwendige Stakeholder-Dialog wird derzeit

nicht ausreichend geführt. In diesem Kontext versteht man unter internen

Stakeholdern Lehrende, Studierende sowie die Administration, unter exter-

nen Stakeholdern relevante Partner, die eine Anbindung an die sich wandeln-

den Bedürfnisse der Arbeitswelt sicherstellen.

• Den Erwerb digitaler Kompetenzen flächendeckend zu implementieren,

setzt Prozesse auf verschiedenen Ebenen der Bildungsinstitutionen voraus:

strategische Prozesse auf Seiten der Leitungen, fachübergreifende Prozesse

bei den Promotoren und Kompetenzzentren der Bildungsinstitutionen,

fachliche Prozesse bei den Lehrenden.

• Die Verfolgung einer interprofessionellen Strategie im Rahmen der Curricu-

lumentwicklung ist zielführend, da die digitale Transformation alle Berufs-

gruppen betrifft und die interprofessionelle Zusammenarbeit sowie die

Arbeitsteilung grundlegend beeinflussen wird.

• Die aktuellen Strukturen und die heutige Organisation (Deputate, Regularien

von Hochschulen und Bildungsinstitutionen, Zuordnung von Mitarbeitern zu

Instituten) hemmen ein proaktives und agiles Vorgehen in der Curriculum-

entwicklung.

• Die digitale Transformation und die zunehmende Bedeutung von Daten für

den gesamten Behandlungsablauf bedingen die Notwendigkeit einer inten-

siven Schulung im Bereich von «Data Literacy». Hierbei sind sowohl fachli-

che, technische, rechtliche und ethische Aspekte zu berücksichtigen.

• Die Rolle der Lehrenden wandelt sich von Dozierenden zum Lernbegleiter.

Hierbei sollte der individuelle Lernweg und -erfolg der Studierenden in den

Mittelpunkt des Studienverlaufs gestellt werden und die Lehrenden sollten

ausreichend auf diese Rolle vorbereitet werden.

Page 32: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

30

Handlungsempfehlungen

Gesundheitspolitik mit strategischen Programmen gestalten

Die Politik soll die Rahmenbedingungen schaffen, um den massiven Verände-

rungen durch die digitale Transformation mit strategischen Programmen und

Fördermassnahmen Rechnung zu tragen. Die Politik soll schneller und entschlos-

sener handeln und hierbei eine Führungsrolle einnehmen. In die strategische

Entwicklung sind die Stakeholder-Gruppen einzubeziehen. Hierfür sind neue

Kooperationsformen (z. B. Digital Innovation Hubs) zu etablieren.

Digitale Transformation durch Co-Design gestalten

Aktuelle und zukünftige Entwicklungen der digitalen Transformation sollten in

Kooperation mit den verschiedenen Gesundheitsberufen und Patienten entwi-

ckelt (Co-Design) und allen Beteiligten zugänglich gemacht werden. Sie sollten

sich an den Anforderungen und Bedürfnissen der Patienten und nicht am tech-

nisch Machbaren orientieren.

Gender- und Diversity-Aspekte berücksichtigen

Bei der Entwicklung, Implementierung und Schulung digitaler Anwendungen

sollen zukünftig sowohl fachliche, technische, ethische und rechtliche Aspekte

als auch Gender- und Diversity-Aspekte adäquat berücksichtigt werden.

Akzeptanz qualitätsgesicherter digitaler Gesundheitsanwendungen fördern

Der digitale Wandel im Gesundheitssystem setzt eine kritische Auseinanderset-

zung aller fachlich Beteiligten und der Bürger voraus. Die Förderung der Akzeptanz

qualitätsgesicherter digitaler Gesundheitsanwendungen sollte von der Politik als

eine strategische Aufgabe begriffen werden. Dies bedarf eines gezielten Vorgehens

gegenüber den Bürgern und auch den Fachkräften des Gesundheitssystems.

Aktionsplan zur Qualifizierung der Fachkräfte erstellen und finanzieren

Als Teil der Digitalisierungsstrategie soll dringend dem Qualifizierungsbedarf

der Fachkräfte entsprochen werden. Die Institutionen der Aus-, Weiter- und

Fortbildung sollen auf dieser Basis Aktionspläne entwickeln und für eine rasche

Umsetzung dieser sorgen. Die Politik und weitere Akteure haben die Finanzie-

rung dieser Aktionspläne zu gewährleisten.

Existierende Fachkräfte weiterqualifizieren und neue Berufsbilder integrieren

Neben der relevanten Weiterqualifizierung existierender Fachkräfte ist die Ent-

wicklung neuer Berufsbilder für die digitale Gesundheit und deren Integration

in das Gesundheitssystem zu prüfen.

Rahmenbedingungen in Bildungsinstitutionen schaffen

Um eine erfolgreiche Implementierung von Bildungskonzepten zu ermöglichen,

sollen Bildungsinstitutionen die organisatorischen, personellen und finanziellen

Massnahmen und die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen fordern und

schaffen. Von der Politik ist hierbei sicherzustellen, dass die finanziellen Mittel

bereitgestellt werden und flächendeckend gleichwertiger Zugang zur digitalen

Infrastruktur besteht.

Page 33: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

31Digitale Kompetenzen von Gesundheitsberufen fördern und anerkennen

Der Erwerb digitaler Kompetenzen von Gesundheitsberufen soll gezielt sicht-

bar gemacht, gefördert, standesrechtlich anerkannt und angetrieben werden.

Digitale Gesundheitskompetenz stärken

Die digitale Gesundheitskompetenz der Bürger sollte im Rahmen eines Pro-

gramms für lebenslanges Lernen adressiert werden. Dabei müssen alle Bevöl-

kerungsgruppen und Altersklassen beachtet und angesprochen werden. Es

muss gewährleistet sein, dass eine gleichwertige Qualität der medizinischen

Versorgung für vulnerable Gruppen erhalten bleibt.

Multiprofessionelles Mustercurriculum für digitale Kompetenzen erarbeiten

Ein multiprofessionell ausgerichtetes Mustercurriculum für digitale Kompeten-

zen soll unter Beteiligung aller relevanten Stakeholder erstellt werden. Das

Mustercurriculum ist im Kern multiprofessionell ausgerichtet. Dabei sollten

neue digitale Inhalte, innovative Lehr- und Lernformate und eine interdiszipli-

näre Zusammensetzung der Lehrkräfte beachtet werden.

Curriculare Implementierung digitaler Kompetenzen regulieren

Die curriculare Implementierung digitaler Kompetenzen soll konstitutiver Be-

standteil zukünftiger Akkreditierungs- und Zertifizierungsrahmen für die Aus-,

Weiter- und Fortbildung der Gesundheitsberufe sein. Die Spezifikationen für di-

gitale Kompetenzen sollen als Querschnittsthema curricular eingebunden und

auf Modulebene implementiert werden.

Curricula agil entwickeln

Im Zeitalter der digitalen Transformation sollte die hohe Geschwindigkeit des

Veränderungsprozesses bei der Curriculumentwicklung berücksichtigt werden.

Im Rahmen der curricularen Anpassung sollen Freiräume für Veränderungen

geschaffen werden. Bei der Qualitätssicherung und Akkreditierung sollen digi-

tale Kompetenzen überprüft werden.

Professuren für Digitale Transformation einrichten

Um sowohl die Lehr- als auch die Forschungsaspekte der digitalen Transforma-

tion des Gesundheitssystems zu stärken, sind Professuren mit einem entspre-

chenden Profil einzurichten.

Digitale Experimentier- und Diskursräume schaffen

Es sollen virtuelle und reale Experimentier- und Diskursräume geschaffen werden,

die den Dialog zwischen allen Beteiligten des Bildungssystems der Gesundheits-

berufe (Lernende, Studierende, Patienten, Angehörige, Lehrende, Curriculum-

entwickler, etc.) anregen.

Page 34: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

32 Multiplikatoren qualifizieren

Lehrende sollen auf ihre Rolle, digitale Kompetenzen zu vermitteln sowie digitale

Lehr-/Lernformate umzusetzen, durch eigene Aus-, Weiter- und Fortbildungs-

massnahmen qualifiziert werden. Als erster Schritt ist hierzu eine Schulung von

Multiplikatoren erforderlich.

Intrapreneurship zur aktiven Innovationsarbeit fördern

Hochschulen und Bildungsinstitutionen sollen Strukturen und Anreizsysteme

schaffen, um unternehmerisches Denken und Aktivitäten der zielgerichteten

Innovationsarbeit zu fördern. Inkubatoren und Promotoren ermöglichen im

Dialog mit den Stakeholdern, den digitalen Wandel gemeinsam voranzutreiben.

Bildung von Experten-Communitys («Community of Practice») fördern

Die Bildung von Ökosystemen ist eine notwendige Massnahme, um eine Co-

Innovation von unterschiedlichen Akteuren zu gewährleisten. Hierbei wird ex-

plizites und implizites Wissen zusammengeführt und «Out-of-the-Box»-Denken

aktiv unterstützt. Dies ermöglicht es, die Innovationsarbeit voranzutreiben und

in institutionsübergreifendes Wissen, welches reichweitenstark genutzt wer-

den kann, zu überführen. Im Kontext der Bildung soll ein offenes Netzwerk, im

Sinne einer «Community of Practice», für den DACH-Raum eingesetzt werden,

um dezentrale Initiativen und einen Austausch zu fördern.

Page 35: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

HandlungsempfehlungenEXK

UR

S

Digitale Transformation durch Co-Design gestalten

N = 48

Zustimmung 4,7 von 5

Relevanz 4,5 von 5

Digitale Experimentier- und Diskursräume schaffen

N = 48

Zustimmung 4,4 von 5

Relevanz 4,0 von 5

Gender- und Diversity-Aspekte berücksichtigen

N = 49

Zustimmung 4,3 von 5

Relevanz 4,0 von 5

Rahmenbedingungen in Bildungsinstitutionen schaffen

N = 48

Zustimmung 4,2 von 5

Relevanz 4,2 von 5

Die Top 5

Beim Careum Dialog 2019 wurden die Handlungsempfehlungen mit den

Teilnehmenden diskutiert und bezüglich Zustimmung und Relevanz über ein

Audience Response System eingeordnet.

Multiplikatoren qualifizieren

N = 48

Zustimmung 4,6 von 5

Relevanz 4,4 von 5

Page 36: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

34

Teilnehmende Careum Dialog 2019

Folgende Personen haben im Rahmen des kollaborativen Diskussions- und

Schreibprozess zum Careum Working Paper beigetragen:

Daniel Ammann Ilona Kickbusch

Jana Aulenkamp Thomas Koch

Claudio Badertscher Anna Kriegbaum

Ursina Baumgartner Sebastian Kuhn

Elke Bayha René Kühne

Tobias Behlendorf Sonja Ledl-Rossmann

Andréa Belliger Margrit Leuthold

Antje Beppel Judith Meier

Iren Bischofberger Susanne Michl

Christina Brunnschweiler Niklas Mitterbacher

Anita Buchli Claudia Müller

Valeska Cappel Annamaria Müller

Irina Cichon Ulrich Otto

Felix Dettwiler Jürgen Pelikan

Kim Deutsch Heidi Petry

Jan Ehlers Sigrid Pilz

Christian Eissler Karin Pollack

Fabio Feubli Patrick Rebacz

Carola Fischer Karin Reiber

Annatina Foppa Ilka Reinhard

Tobias Gantner Georg Reschauer

Waltraud Georg Andreas Riediker

Andreas Gerber-Grote Helmut Ritschl

Bernhard Guggenberger Christian Schär

Hans Gut Joachim Scherrer

Sissel Guttormsen Silke Schneider

Michael Gysi Felix Schneuwly

Elisabeth Haslinger-Baumann Hannah Schnitzler

Tobias Hastenteufel Daniel Tolks

Meinhild Hausreither Ines Trede

Michael Heusel-Weiss Yvonne Vignoli

Helmut Hildebrandt Dominique Vogt

Heidi Höppner Michael von Kutzschenbach

Manfred Hülsken-Giesler Ingrid Wilbacher

Sylvia Kaap-Fröhlich Vincent Zimmer

Marco Kachler Linda Zolliker

Matthias Kaufmann Gregor B. Zünd

Page 37: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

35

Appendix – Definition Gesundheitsberufe

In Deutschland, Österreich und der Schweiz existieren verschiedene, aber auch

teilweise in sich nicht konsistente Bezeichnungen der Berufe im Gesundheits-

wesen.

In der Schweiz grenzt man die Medizinalberufe, also die Ausbildungen mit uni-

versitären Abschlüssen (wie Humanmedizin, Pharmazie, Veterinärmedizin), von

den Gesundheitsberufen ab. Diese werden an Fachhochschulen (z. B. Pflege,

Physiotherapie, Ernährungsberatung, Ergotherapie), Höheren Fachschulen

(z. B. Pflege, biomedizinische Analytik, medizinisch-technische Radiologie) oder

an Berufsschulen (wie Fachpersonen Gesundheit) ausgebildet. Anders als in

Deutschland und Österreich zählen Logopäden zu den pädagogischen Berufen.

In Österreich werden Ärzte mit Pflegeberufen und sogenannten Berufen der ge-

hobenen medizinisch-technischen Dienste zu den staatlich geregelten Gesund-

heitsberufen gezählt [96].

In Deutschland werden akademische Berufe als Gesundheitsberufe (wie Ärzte,

Apotheker, aber auch grundständig akademisch ausgebildete Physiotherapeu-

ten und Pflegende) von bisher nicht akademisierten Berufen als Gesundheits-

fachberufe unterschieden [97].

Allen Gesundheitsberufen ist gemeinsam, dass ihr berufliches Handeln mit dem

und für den Patienten / Klienten evidenzbasiert erfolgt, d. h. sowohl unter Einbe-

ziehung von entsprechenden wissenschaftlichen Erkenntnissen (externe Evi-

denz) als auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten des einzelnen Falles

(interne Evidenz, vgl. [98]). Unter den Berufen im Gesundheitswesen kann man

im weiteren Sinne alle Akteure des Gesundheitssystems verstehen. Patienten

sowie deren Angehörige sind als «Experten» ihrer Erkrankung, bzw. der ihrer

Angehörigen, Gesundheitsfachleute im weiteren Sinn.

Herausfordernd für die Bildung ist insbesondere, dass die verschiedenen Berufs-

ausbildungen im Gesundheitswesen auf unterschiedlichen Bildungsstufen ver-

ortet sind, einerseits in allen drei Ländern gleichermassen (z. B. Humanmedizin

auf universitärer Stufe, Pflege an deutschen Berufsschulen), anderseits zwischen

den Ländern auch auf verschiedenen Stufen (z. B. Ergotherapie auf Fachhoch-

schulniveau in Österreich und der Schweiz, in Deutschland auf Sekundarstufe II).

Page 38: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

36

Über die Autoren

AMMANN, Daniel; Pflegefachmann BSc; Pflegefachmann Anästhesie NDS,

Medizininformatiker MAS FH, Dipl. Lehrer der Höheren Fachschulen EHB, Leiter

Höhere Fachschule Pflege bei Bildungszentrum Gesundheit und Soziales Chur,

Schweiz

CICHON, Irina; Kommunikationswissenschaftlerin; Senior Projektmanagerin

Themenbereich Gesundheit der Robert Bosch Stiftung Stuttgart, Deutschland

EHLERS, Jan P.; Dr. med. vet.; Tierarzt, Fachtierarzt für Informatik und Dokumen-

tation, MA in Mediendidaktik, Lehrstuhlinhaber Didaktik und Bildungsforschung

im Gesundheitswesen, Department Humanmedizin, Fakultät für Gesundheit,

Vizepräsident der Universität Witten/Herdecke, Deutschland

GUTTORMSEN, Sissel; Prof. Dr. phil.; Psychologin, Forschungsschwerpunkt in der

Medizinischen Lehre; kognitionswissenschaftliche Aspekte des Lernens und

Assessments unter Berücksichtigung neuer technologischer Möglichkeiten,

Direktorin des Instituts für Medizinische Lehre der Medizinischen Fakultät der

Universität Bern, Schweiz

HÜLSKEN-GIESLER, Manfred; Prof. Dr. phil.; Professor für Pflegewissenschaft am

Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, Fachbereich Humanwissen-

schaften, der Universität Osnabrück, Deutschland

KAAP-FRÖHLICH, Sylvia; Dr. rer. nat.; Biomedizinische Analytikerin, Diplom-Bio-

chemikerin, MBA in Bildungs- und Wissenschaftsmanagement; Leiterin Bereich

Bildungsentwicklung bei der Careum Stiftung Zürich, Schweiz

KICKBUSCH, Ilona; Prof. Dr.; Politikwissenschaftlerin, Beraterin Global Health;

langjährige Tätigkeit bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Professorin

an der Yale University, Gastprofessorin an Universitäten in Tokio, St. Gallen und

Wien, seit 2004 Direktorin von Kickbusch Health Consult, seit 2008 Direktorin

des Global Health Centre am Graduate Institute of International and Develop-

ment Studies in Genf, Mitglied des Stiftungsrates der Careum Stiftung Zürich,

Schweiz

KUHN, Sebastian; Priv.-Doz. Dr. med et MME; Oberarzt für Orthopädie und Un-

fallchirurgie, Ausbildungsforscher und Hochschuldidaktiker an der Universitäts-

medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Gründer M3D.digital GmbH

PELIKAN, Jürgen M.; Dr. phil.; em. Professor für Soziologie Universität Wien,

Direktor WHO-CC for Health Promotion in Hospitals and Health Care an der

Gesundheit Österreich GmbH Wien, Österreich

Page 39: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

37REIBER, Karin; Dr. rer. soc.; Professorin für Erziehungswissenschaft/Didaktik mit

Schwerpunkt Pflegepädagogik/-Didaktik an der Hochschule Esslingen und den

Arbeitsschwerpunkten pflegeberufliche und -pädagogische Kompetenzent-

wicklung

RITSCHL, Helmut; Dr. phil.; Radiologietechnologe, Medienpädagoge, Leitung

Institut für Radiologietechnologie und gesundheitswissenschaftliche Forschung

an der FH JOANNEUM Graz, Österreich

WILBACHER, Ingrid; Mag. rer. soc. oec.; PhD., Diplomierte Krankenpflegeperson,

Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, PhD in Public Health, Stv.

Abteilungsleiterin der Abteilung Evidenzbasierte wirtschaftliche Gesundheits-

versorgung im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

in Wien, Österreich

Page 40: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

38

Literaturverzeichnis

1. TOPOL, E. J. 2012. The creative destruction of medicine: How the digital

revolution will create better health care. Basic Books New York.

2. BORK, U., WEITZ, J. & PENTER, V. 2018. Mobile Health: Viele Potenziale sind

noch nicht ausgeschöpft. Dtsch Ärzteblatt, 115(3), A62–66.

3. ALBRECHT, U.-V. Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps. Recht & Netz,

2018. Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 417–430.

4. STOYANOV, S. R., HIDES, L., KAVANAGH, D. J., ZELENKO, O., TJONDRONEGORO,

D. & MANI, M. 2015. Mobile app rating scale: a new tool for assessing the quality

of health mobile apps. JMIR mHealth and uHealth, 3(1), e27.

5. LUIK, A. I., MACHADO, P. F. & ESPIE, C. A. 2018. Delivering digital cognitive

behavioral therapy for insomnia at scale: does using a wearable device to

estimate sleep influence therapy? npj Digital Medicine, 1(1), 3.

6. BARMER. 2018. App auf Rezept: Sehschwäche bei Kindern behandeln.

https://www.barmer.de/leistungen-beratung/leistungen/leistungen-a-z/app-auf-rezept-8606.

[Zugriff am 09.02.2019].

7. ZEIT. 2018. Digitale Medizin – nehmen Sie dieses Spiel dreimal täglich ein.

https://www.zeit.de/digital/games/2018-01/digitale-medizin-videospiele-therapie-adhs-forschung.

[Zugriff am 09.02.2019].

8. Mondritzki, T., Boehme, P., White, J., Park, J.W., Hoffmann, J., Vogel, J., et al.

Remote Left Ventricular Hemodynamic Monitoring Using a Novel Intracardiac

Sensor. Circ Cardiasc Interv, 2018;11(5):e006258.

9. STANFORD. 2018. Apple Heart Study.

https://med.stanford.edu/appleheartstudy.html. [Zugriff am 09.02.2019].

10. FAZ. 2016. Bonus für gesünderen Lebenswandel.

http://www.faz.net/aktuell/2.3080/versicherer-generali-belohnt-gesunden-lebensstil-mit-praemien-

14308703-p2.html. [Zugriff am 09.02.2019].

11. AAL, COST & JPI MYBL. 2017. Ageing and Technology.

https://www.sbfi.admin.ch/dam/sbfi/de/dokumente/2017/04/aal-mybl-cost.pdf.download.pdf/

aal-mybl-cost_joint_workshop_report.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

12. WIDMER, W., SCHAFFHUSER, K. & HOLM, J. 2018. Gesundheitswesen gestalten –

Gesellschaft und Interprofessionalität als treibende Kräfte. Careum Verlag.

13. WAHL, H.-W., TESCH-RÖMER, C. & ZIEGELMANN, J. P. 2012. Angewandte

Gerontologie: Interventionen für ein gutes Altern in 100 Schlüsselbegriffen.

Kohlhammer Verlag.

Page 41: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

3914. MARSHALL, M., SHAH, R. & STOKES-LAMPARD, H. 2018. Online consulting in

general practice: making the move from disruptive innovation to mainstream

service. BMJ: British Medical Journal (Online), 360, k1195.

15. GRANDCHAMP, C. & GARDIOL, L. 2011. Does a mandatory telemedicine call

prior to visiting a physician reduce costs or simply attract good risks?

Health economics, 20(10), 1257–1267.

16. BARTON, A. 2009. Patient safety and quality: An evidence-based handbook

for nurses. Aorn Journal, 90(4), 601–602.

17. LEFF, B. 2012. Hospital at home.

http://www.hospitalathome.org. [Zugriff am 09.02.2019].

18. LEFF, B., BURTON, L., MADER, S., NAUGHTON, B., BURL, J., CLARK, R., GREE-

NOUGH III, W. B., GUIDO, S., STEINWACHS, D. & BURTON, J. R. 2006. Satisfaction

with hospital at home care. J Am Geriatr Soc, 54(9), 1355–1363.

19. LEFF, B., BURTON, L., MADER, S. L., NAUGHTON, B., BURL, J., KOEHN, D., CLARK,

R., GREENOUGH III, W. B., GUIDO, S. & STEINWACHS, D. 2008. Comparison of stress

experienced by family members of patients treated in hospital at home with

that of those receiving traditional acute hospital care. J Am Geriatr Soc, 56(1),

117–123.

20. CHIRICO, A., YADEN, D. B., RIVA, G. & GAGGIOLI, A. 2016. The potential of

virtual reality for the investigation of awe. Front Psychol, 7, 1766.

21. CORBETTA, D., IMERI, F. & GATTI, R. 2015. Rehabilitation that incorporates

virtual reality is more effective than standard rehabilitation for improving

walking speed, balance and mobility after stroke: a systematic review.

J Physiother, 61(3), 117–124.

22. NORR, A. M., SMOLENSKI, D. J., KATZ, A. C., RIZZO, A. A., ROTHBAUM, B. O.,

DIFEDE, J., KOENEN-WOODS, P., REGER, M. A. & REGER, G. M. 2018. Virtual reality

exposure versus prolonged exposure for PTSD: Which treatment for whom?

Depress Anxiety, 35(6), 523–529.

23. HANSEN, C., ZIDOWITZ, S., PREIM, B., STAVROU, G., OLDHAFER, K. J. & HAHN,

H. K. 2014. Impact of model-based risk analysis for liver surgery planning.

Int J Comput Assist Radiol Surg, 9(3), 473–480.

24. HUBER, T., BAUMGART, J., PETERHANS, M., WEBER, S., HEINRICH, S. & LANG,

H. 2016. Die verschwundene Lebermetastase – neues Einsatzgebiet für die

computerassistierte 3D-navigierte laparoskopische Leberesektion?

Z Gastroenterol, 54(01), 40–43.

Page 42: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

40 25. PENNA, M., HOMPES, R., ARNOLD, S., WYNN, G., AUSTIN, R., WARUSAVITARNE, J.,

MORAN, B., HANNA, G. B., MORTENSEN, N. J. & TEKKIS, P. P. 2017. Transanal total

mesorectal excision: International registry results of the first 720 cases.

Ann Surg, 266(1), 111–117.

26. KEHL, C. 2018. Robotik und assistive Neurotechnologien in der Pflege – gesell-

schaftliche Herausforderungen. Büro für Technikfolgen – Abschätzung beim

Deutschen Bundestag.

https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab177.pdf.

[Zugriff am 09.02.2019].

27. HOCHSCHULFORUM DIGITALISIERUNG. 2016. The Digital Turn – Hochschul-

bildung im digitalen Zeitalter.

https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/Abschlussbericht.pdf.

[Zugriff am 09.02.2019].

28. EHEALTHSUISSE. 2018. Strategie eHealth Schweiz 2.0.

https://www.e-health-suisse.ch/politik-recht/strategische-grundlagen/strategie-ehealth-schweiz.

[Zugriff am 09.02.2019].

29. TING, D. S., LIU, Y., BURLINA, P., XU, X., BRESSLER, N. M. & WONG, T. Y. 2018.

AI for medical imaging goes deep. Nat Med, 24(5), 539–540.

30. KUHN, S., JUNGMANN, S. M. & JUNGMANN, F. 2018. Künstliche Intelligenz für

Ärzte und Patienten: «Googeln» war gestern. Dtsch Arztebl International,

115(26), 1262–1266.

31. HENRY, K. E., HAGER, D. N., PRONOVOST, P. J. & SARIA, S. 2015. A targeted

real-time early warning score (TREWScore) for septic shock. Sci Transl Med,

7(299), 299ra122.

32. BERTELSMANN STIFTUNG. 2017. Wer suchet, der findet – Patienten mit

Dr. Google zufrieden.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/VV_

SpotGes_Gesundheitsinfos_final.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

33. STARCEVIC, V. & BERLE, D. 2013. Cyberchondria: towards a better under-

standing of excessive health-related Internet use. Expert Rev Neurother, 13(2),

205–213.

34. TOPOL, E. J. 2015. The Patient will see you now – the Future of Medicine is in Your

Hands. Basic Books.

35. KIM, K.-I., NIKZAD, N., QUER, G., WINEINGER, N. E., VEGREVILLE, M., NORMAND,

A., SCHMIDT, N., TOPOL, E. J. & STEINHUBL, S. 2017. Real World Home Blood

Pressure Variability in Over 56,000 Individuals With Nearly 17 Million Measure-

ments. Am J Hypertens, 31(5), 566–573.

Page 43: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

4136. BMAS. 2016. Barrieren in der digitalen Arbeitswelt melden.

http://www.einfach-teilhaben.de/DE/StdS/Ausb_Arbeit/Berufstaetigkeit/Berufstaetigkeit/Digitale%20

Barrierefreiheit/digitaleBarrierefreiheit_node.html. [Zugriff am 09.02.2019].

37. PERSIKE, M. & FRIEDRICH, J.-D. 2016. Lernen mit digitalen Medien aus Studieren-

denperspektive.

https://hochschulforumdigitalisierung.de/sites/default/files/dateien/HFD_AP_Nr_17_Lernen_mit_

digitalen_Medien_aus_Studierendenperspektive.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

38. SCHULMEISTER, R. 2009. Gibt es eine «Net Generation»?

http://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2013/19651/pdf/schulmeister_net_generation_v3.pdf.

[Zugriff am 09.02.2019].

39. KUHN, S. 2018. Medizin im digitalen Zeitalter: Transformation durch Bildung.

Dtsch Arztebl International, 115(14), 633–638.

40. KUHN, S., KADIOGLU, D., DEUTSCH, K. & MICHL, S. 2018. Data Literacy in der

Medizin. Onkologe, 24(5), 368–377.

41. SEIDL, T., BAUMGARTNER, P, BREI, C, GERDES, A, LOHSE, A, KUHN, S, MICHEL A,

POHLENZ, P, QUADE, S. & SPINATH, B. 2018. Diskussionspapier 3: (Wert-)Haltung als

wichtiger Bestandteil der Entwicklung von 21st Century Skills an der Hochschule.

https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/diskussionspapier-3-wert-haltung-als-wichtiger-bestand-

teil-der-entwicklung-von-21st-century-skills. [Zugriff am 09.02.2019].

42. LI, S., BAMIDIS, P. D., KONSTANTINIDIS, S. T., TRAVER, V., CAR, J. & ZARY, N. 2019.

Setting priorities for EU healthcare workforce IT skills competence improvement.

Health Informatics J, 25(1), 174–185.

43. THIEL, R., DEIMEL, L., SCHMIDTMANN, D., PIESCHE, K., HÜSING, T., RENNOCH,

J., STROETMANN, V. & STROETMANN, K. 2018. #SmartHealthSystems – Digitalisie-

rungsstrategie im internationalen Vergleich.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Der_digitale_Patient/VV_SHS-Gesamt-

studie_dt.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

44. BURKERT, A. 2017. Scheitern ist noch Teil der Digitalisierung.

https://www.springerprofessional.de/industrie-4-0/business-intelligence/scheitern-ist-noch-teil-der-

digitalisierung/15199272. [Zugriff am 09.02.2019].

45. CAREUM STIFTUNG. 2018. Gemeinsame Erklärung zur digitalen Transformation

in der Pflege.

http://www.careum.ch/documents/20181//263261//Erklaerung+Careum+Dialog+2018.

[Zugriff am 09.02.2019].

46. PADNOS, C. 2010. High performance entrepreneurs: Women in high tech.

http://www.illuminate.com/wp-content/uploads/2010/01/High-Performance-Entrepreneurs-2012.pdf.

[Zugriff am 09.02.2019].

Page 44: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

42 47. KRISTEN, J. 2018. Women drive digital transformation in healthcare.

https://www.ictandhealth.com/news/women-drive-digital-transformation-in-healthcare/.

[Zugriff am 09.02.2019].

48. DEZSÖ, C. L. & ROSS, D. G. 2012. Does female representation in top

management improve firm performance? A panel data investigation.

SMJ, 33(9), 1072–1089.

49. MCELANEY, M. 2018. Cognitive Bias in Machine Learning.

https://medium.com/ibm-watson-data-lab/cognitive-bias-in-machine-learning-d287838eeb4b.

[Zugriff am 09.02.2019].

50. DELOITTE. 2017. No-collar workforce: Humans and machines in one loop–

collaborating in roles and new talent models.

https://www2.deloitte.com/insights/us/en/focus/tech-trends/2018/no-collar-workforce.html.

[Zugriff am 09.02.2019].

51. DELOITTE. 2018. A Life Sciences and Health Care Perspective: Tech Trends 2018.

https://www2.deloitte.com/us/en/pages/life-sciences-and-health-care/articles/life-sciences-health-care-

tech-trends.html. [Zugriff am 09.02.2019].

52. BUNDESANZEIGER. 2017. Gesetz zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufe-

reformgesetz-PflBRefG).

http://dipbt.bundestag.de/dip21/brd/2017/0511-17B.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

53. HÜLSKEN-GIESLER, M. 2014. Professionalisierung der Pflege: Möglichkeiten

und Grenzen. In: BECKER, S. & BRANDENBURG, H. (Hrsg.) Lehrbuch Gerontologie,

Gerontologisches Fachwissen für Pflege-und Sozialberufe – eine interdisziplinäre

Aufgabe. Huber Verlag, 377–408.

54. HOBERG, R. & KLIE, T. 2015. Strukturreform Pflege und Teilhabe. Erster Teil:

Zwischen Cure und Care, Kommunen und Sozialversicherung.

Sozialer Fortschritt, 64(1–2), 27–33.

55. KLIE, T. 2014. Wen kümmern die Alten?: Auf dem Weg in eine sorgende Gesell-

schaft. Pattloch eBook.

56. WEIß, C., STUBBE, J., NAUJOKS, C. & WEIDE, S. 2017. Digitalisierung für mehr

Optionen und Teilhabe im Alter.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Smart_Country/DigitaleTeilhabe_2017_

final.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

57. BUNDESANSTALT FÜR ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSMEDIZIN. 2015. Intelli-

gente Technik in der beruflichen Pflege. Von den Chancen und Risiken einer Pflege 4.0.

https://www.inqa.de/SharedDocs/PDFs/DE/Publikationen/intelligente-technik-in-der-beruflichen-

pflege.pdf;jsessionid=DA9301A841224D26128A40925ED470A5?__blob=publicationFile&v=2.

[Zugriff am 09.02.2019].

Page 45: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

4358. HÜLSKEN-GIESLER, M. & KRINGS, B.-J. 2015. Technik und Pflege in einer

Gesellschaft des langen Lebens – Einführung in den Schwerpunkt.

Technikfolgenabschätzung – Theorie und Praxis, 24(2), 4–10.

59. CARRETERO, S., VUORIKARI, R. & PUNIE, Y. 2017. DigComp 2.1: The Digital

Competence Framework for Citizens with eight proficiency levels and examples of use.

http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC106281/web-digcomp2.1pdf_(online).pdf.

[Zugriff am 09.02.2019].

60. ACN, HISA & NIA. 2017. Australian Nursing Informatics Position Statement.

https://www.hisa.org.au/wp-content/uploads/2017/08/Nursing-Informatics-Position-State-

ment_06082017.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

61. CANADIAN NURSES ASSOCIATION AND THE CANADIAN NURSING INFORMA-

TICS ASSOCIATION. 2017. Nursing informatics – Canadian joint position statement.

https://www.cna-aiic.ca/~/media/cna/page-content/pdf-en/nursing-informatics-joint-position-state-

ment.pdf?la=en. [Zugriff am 09.02.2019].

62. BRENNAN, P. F. & BAKKEN, S. 2015. Nursing needs big data and big data

needs nursing. J Nurs Scholarsh, 47(5), 477–484.

63. RÖHRIG, R., STAUSBERG, J. & DUGAS, M. 2013. Development of National

Competency-based Learning Objectives «Medical Informatics» for Under-

graduate Medical Education. Methods Inf Med, 52(3), 184–188.

64. SKIBA, D. J. 2017. Nursing informatics education: from automation to

connected care. Stud Health Technol Inform, 232, 9–19.

65. MANTAS, J., AMMENWERTH, E., DEMIRIS, G., HASMAN, A., HAUX, R., HERSH, W.,

HOVENGA, E., LUN, K., MARIN, H. & MARTIN-SANCHEZ, F. 2010. Recommendations

of the International Medical Informatics Association (IMIA) on education in

biomedical and health informatics. Methods Inf Med, 49(2), 105–120.

66. NHS. 2018. Embedding Informatics in Clinical Education.

http://learning.wm.hee.nhs.uk/node/232. [Zugriff am 09.02.2019].

67. CANADA’S HEALTH INFORMATICS ASSOCIATION. 2018. COACH Clinician

Forum – digital Health Canada.

https://digitalhealthcanada.com. [Zugriff am 09.02.2019].

68. OFFICE OF THE NATIONAL COORDINATOR FOR HEALTH INFORMATION

TECHNOLOGY. 2017. Workforce Development Program

https://www.healthit.gov/topic/onc-programs/workforce-development-programs.

[Zugriff am 09.02.2019].

Page 46: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

44 69. HÜBNER, U., EGBERT, N., HACKL, W., LYSSER, M., SCHULTE, G., THYE, J. &

AMMENWERTH, E. 2017. Welche Kernkompetenzen in Pflegeinformatik benöti-

gen Angehörige von Pflegeberufen in den DACH-Ländern? Eine Empfehlung

der GMDS, der ÖGPI und der IGPI. GMS Med Inform Biom Epidemiol 2017, 13(1),

Doc02.

70. HÜBNER, U., SHAW, T., THYE, J., EGBERT, N., DE FATIMA MARIN, H., CHANG, P.,

O’CONNOR, S., DAY, K., HONEY, M. & BLAKE, R. 2018. Technology Informatics

Guiding Education Reform – TIGER. Methods Inf Med, 57(S 01), e30–e42.

71. EHEALTHSUISSE. 2017. Leitfaden für Bildungsverantwortliche – eHealth-

Themen für Gesundheitsfachpersonen.

https://www.e-health-suisse.ch/fileadmin/user_upload/Dokumente/2017/D/171213_eHealth-Leitfaden-

fuer-Bildungsverantwortliche_d.pdf. [Zugriff am 09.02.2019].

72. DÜTTHORN, N. 2014. Pflegespezifische Kompetenzen im europäischen Bildungs-

raum: eine empirische Studie in den Ländern Schottland, Schweiz und Deutschland.

V & R Unipress, Universitätsverlag Osnabrück.

73. HÜLSKEN-GIESLER, M. 2013. Fachqualifikationsrahmen Pflege für die hoch-

schulische Bildung. Purschke + Hensel.

74. GRAY, K., DATTAKUMAR, A., MAEDER, A., BUTLER-HENDERSON, K. & CHENERY,

H. 2014. Advancing Ehealth education for the clinical health professions.

https://espace.curtin.edu.au/handle/20.500.11937/37743. [Zugriff am 09.02.2019].

75. BRUNNER, M., MCGREGOR, D., KEEP, M., JANSSEN, A., SPALLEK, H., QUINN, D.,

JONES, A., TSERIS, E., YEUNG, W., TOGHER, L., SOLMAN, A. & SHAW, T. 2018.

An eHealth Capabilities Framework for Graduates and Health Professionals:

Mixed-Methods Study. J Med Internet Res, 20(5), e10229.

76. RIDSDALE, C., ROTHWELL, J., SMIT, M., ALI-HASSAN, H., BLIEMEL, M., IRVINE, D.,

KELLEY, D., MATWIN, S. & WUETHERICK, B. 2015. Strategies and best practices for

data literacy education: Knowledge synthesis report.

https://dalspace.library.dal.ca/bitstream/handle/10222/64578/Strategies%20and%20Best%20

Practices%20for%20Data%20Literacy%20Education.pdf?sequence=1&isAllowed=y.

[Zugriff am 09.02.2019].

77. CHRISTOPHERSON, T. A., TROSETH, M. R. & CLINGERMAN, E. M. 2015. Informa-

tics-enabled interprofessional education and collaborative practice: a frame-

work-driven approach. Journal of Interprofessional Education & Practice, 1(1),

10–15.

78. KUZIEMSKY, C. E. & VARPIO, L. 2011. A model of awareness to enhance our

understanding of interprofessional collaborative care delivery and health

information system design to support it. Int J Med Inform., 80(8), e150–e160.

Page 47: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

4579. MAYRING, P. & HURST, A. 2005. Zur Evaluation der akademischen Medien-

kompetenz. In: VOGEL, R. (Hrsg.) Didaktische Konzepte der netzbasierten Hoch-

schullehre – Ergebnisse des Verbundprojekts «Virtualisierung im Hochschulbereich».

Waxmann, 1. Aufl. 33–53.

80. HÜLSKEN-GIESLER, M. 2010. Technikkompetenzen in der Pflege – Anforde-

rungen im Kontext der Etablierung neuer Technologien in der Gesundheits-

versorgung. Pflege & Gesellschaft, 15(4), 330–352.

81. FERRELL, G., SMITH, R. & KNIGHT, S. 2018. Designing learning and assessment in

a digital age.

https://www.jisc.ac.uk/full-guide/designing-learning-and-assessment-in-a-digital-age.

[Zugriff am 09.02.2019].

82. KUHN, S., FRANKENHAUSER, S. & TOLKS, D. 2018. Digitale Lehr-und Lern-

angebote in der medizinischen Ausbildung. Bundesgesundheitsblatt-Gesund-

heitsforschung-Gesundheitsschutz, 61(2), 201–209.

83. KELLER, H. & BELTON, A. 2015. Avoiding Four Pitfalls in Digital Learning.

https://ssir.org/articles/entry/avoiding_four_pitfalls_in_digital_learning. [Zugriff am 09.02.2019].

84. KADMON, M., STRITTMATTER-HAUBOLD, V., GREIFENEDER, R., EHLAIL, F. &

LAMMERDING-KÖPPEL, M. 2008. Das Sandwich-Prinzip – Einführung in Lerner

zentrierte Lehr-Lernmethoden in der Medizin. ZEFQ, 102(10), 628–633.

85. MICHAELSEN, L. K. & SWEET, M. 2011. Team-based learning. New directions for

teaching and learning, 2011(128), 41–51.

86. HANDELSMAN, J., EBERT-MAY, D., BEICHNER, R., BRUNS, P., CHANG, A.,

DEHAAN, R., GENTILE, J., LAUFFER, S., STEWART, J. & TILGHMAN, S. M. 2004.

Scientific teaching. American Association for the Advancement of Science.

87. MAYER, R. E. 2009. Multimedia learning. Cambridge University Press New York.

https://doi.org/10.1017/CBO9780511811678

88. MILLER, G. A. 1956. The magical number seven, plus or minus two: Some

limits on our capacity for processing information. Psychol Rev, 63(2), 81.

89. SWELLER, J. 2011. Cognitive load theory. In: BRIAN, H. (Ed.) Psychology of

learning and motivation. Elsevier, 37–76.

90. GUTTORMSEN SCHÄR, S. 1996. The influence of the user interface on solving

well-and ill-defined problems. International Journal of Human-Computer Studies,

44(1), 1–18.

Page 48: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

46 91. SCHMITZ, F. M., SCHNABEL, K. P., BAUER, D., BACHMANN, C., WOERMANN, U. &

GUTTORMSEN, S. 2018. The learning effects of different presentations of worked

examples on medical students’ breaking-bad-news skills: A randomized and

blinded field trial. Patient Educ Couns, 101, 1439–1451.

92. BIGGS, J. B. 2011. Teaching for quality learning at university: What the student

does. McGraw-Hill Education.

93. KUHN, S. & JUNGMANN, F. 2018. Medizin im digitalen Zeitalter – Telemedizin

in der studentischen Lehre. Der Radiologe, 58(3), 236–240.

94. KUHN, S., KIRCHGÄSSNER, E. & DEUTSCH, K. L. 2017. Medizin im digitalen

Zeitalter – «Do it by the book… but be the author!».

https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/medizin-im-digitalen-zeitalter-do-books-be-author.

[Zugriff am 09.02.2019].

95. EHLERS, J. 2018. Wie die Digitalisierung die Gesundheitsbranche verändert –

Und warum sich die medizinischen Fakultäten darauf einstellen müssen.

https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/wie-die-digitalisierung-die-gesundheitsbranche-

veraendert-6734/. [Zugriff am 09.02.2019].

96. BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT SOZIALES GESUNDHEIT UND KONSU-

MENTENSCHUTZ. 2018. Gesetzlich geregelte Gesundheitsberufe.

https://www.sozialministerium.at/site/Gesundheit/Medizin_und_Berufe/Medizin/Komplementaer_

Alternativmedizin/AnbieterInnen/Gesetzlich_geregelte_Gesundheitsberufe. [Zugriff am 26.10.2018].

97. WALKENHORST, U., MAHLER, C., AISTLEITHNER, R., HAHN, E. G., KAAP-FRÖH-

LICH, S., KARSTENS, S., REIBER, K., STOCK-SCHRÖER, B. & SOTTAS, B. 2015. Position

statement GMA Committee – «Interprofessional Education for the Health Care

Professions». GMS Z Med Ausbild, 32(2), Doc22.

98. BEHRENS, J. & LANGER, G. 2016. Evidence based Nursing and Caring: Methoden

und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung – Vertrauensbildende

Entzauberung der «Wissenschaft». Hogrefe.

Page 49: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

ISBN 978-3-03787-976-4

Herausgeberin / Konzept

Careum Stiftung, 2019

Gestaltung

AGENTUR FRONTAL AG, Willisau

Druck

Somedia Production, Chur

Produktion

Careum Verlag

Titelfoto

© iconimage – Fotolia.com

Impressum

Bitte zitieren als:

Kuhn, S., Ammann, D., Cichon, I., Ehlers, J., Guttormsen, S.,

Hülsken-Giesler, M., Kaap-Fröhlich, S., Kickbusch, I.,

Pelikan, J., Reiber, K., Ritschl, H. und Wilbacher, I. (2019)

Careum working paper 8 – long version:

«Wie revolutioniert die digitale Transformation

die Bildung der Berufe im Gesundheitswesen?»

URL: www.careum.ch/workingpaper8-lang

Weitere Informationen unter www.careum.ch/dialog19

Page 50: Wie revolutioniert die digitale Transformation die Bildung ...working+p… · talisierung – Bildung» und ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses zweier Expertenkommissionen.

careum