Wie wohnen? Wo leben? - BUND Naturschutz · Am Ak tionstisch gibt es neue r spek en. Hier wohnen...

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Eine Ausstellung im Rahmen des Bündnisses zum Flächensparen »Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; mit schöner Aussicht, ländlich-mondän, vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn – aber abends zum Kino hast dus nicht weit.« Kurt Tucholsky Wie wohnen? Wo leben? Flächen sparen Qualität gewinnen Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsminsterium des Innern Fotos: Tourismusverband Starnberg Fünf-Seen-Land (Zugspitze / Dießen), Christine Dierenbach (Nürnberg), Archiv Tourist-Information Bad Tölz (Bad Tölz), Barbara Frey (Dachterrasse)

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Eine Ausstellung im Rahmen des Bündnisses zum Flächensparen

»Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; mit schöner Aussicht, ländlich-mondän, vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn – aber abends zum Kino

hast dus nicht weit.« Kurt Tucholsky

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Flächen sparenQualität gewinnen

Bayerisches Staatsministerium fürUmwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

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Wo wohnen Sie? Im Kern ist Leben

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Flächensparen erhält die fruchtbaren Böden Bayerns

Wo wir leben, trägt in erheb-lichem Ausmaß zu unserer persönlichen Identität bei.

Werden wir nach unserem Wohnort gefragt, erzählen wir nicht von der Neubau-siedlung, in der wir wohnen. Wir erzählen vom Kern: von seiner Geschichte, von sehenswürdigen Gebäuden und von besonderen Veran-staltungen. Über Nachbars Thujenhecke in der Neubau-siedlung gibt es nicht viel zu berichten.

Warum aber wohnen wir nur noch selten an den Orten, die unsere Identität prägen?

Ich wohne in Landshut. Die Stadt hat echt Flair.

Im Nebenhaus von uns hat sogar Ludwig Feuerbach gewohnt. Und das

kleine Theater ist auch gleich ums Eck. Da gehe ich heute Abend

ins Konzert.

ORTE PRÄGEN IDENTITÄTEN

DORT LEBEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN !

SCHON EINMAL EINEM TOURISTEN IN DER NEUBAUSIEDLUNG BEGEGNET ?

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Ich wohne in Landshut. Am liebsten mag

ich die Altstadt, die Straßencafés und die Burg. Naja, genau genommen

wohne ich in einer Neubausiedlung am Rand und komme gar nicht

so oft in die Stadt.

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Wie wohnen Sie? Nachbarschaft erleben

Flächensparen erhält die blühenden Streuobstwiesen

Viele Leute um einen herum und kein vertrautes Gesicht? Manche stellen sich das Leben im Ortskern anonym vor. Dabei gibt es ge rade dort zahl-reiche Möglichkeiten, sich zu begegnen. Und wer sich zurück-ziehen will, fi ndet auch hier seine Nischen.

Ein Gästezimmer für den Besuch, der viermal im Jahr kommt, ein Partykeller für die drei Geburtstage im Jahr, ein großer Garten für fünf Grill abende.Das geht auch anders: In den Häusern der Wogeno teilen sich die Bewohner gemeinsam genutzte Räume. Das spart Geld und fördert Kontakte untereinander.

Die Rentner spielen mit den kleinen Kindern , der Vater nimmt der Nachbarin den Kasten Mineralwasser mit, und eine Mutter bringt fünf Kinder gemeinsam in die Schule. Im Wohn-projekt »Neue Wege« in Augsburg wohnen alle Generationen in einem Haus. Davon profi tiert jeder – wenn gewünscht.

DISTANZ UND NÄHE

BEISPIEL 1: EINS FÜR ALLE

WOHNEN IM ODER HINTERM GRÜNEN?

BEISPIEL 2: GEMEINSAM STATT EINSAM

� Das Wohnprojekt

»Neue Wege« in Augsburg

� Die Wogeno

Wohnbaugenossen-

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Wo investieren Sie? Drinnen oder Draußen

Flächensparen erhält die Moore des Voralpenlandes

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Die größte Investition im Leben will gut überlegt sein. Oft sind Eltern enttäuscht, weil ihre Kinder das zu vererbende Haus weit draußen nicht bewohnen wollen.

Stadtplaner und Architekt Prof. Albert Speer

Dieses Haus wurde saniert – Gesamt-kosten 48.000 €. Darin sind ent halten: Neue Fenster, Wärme dämmung, Holz verkleidung und Balkon.

IHR HAUS – EINE INVESTITION FÜR DIE ZUKUNFT?

EINE SANIERUNG ALS ALTERNATIVE ZUM NEUBAU

Bestand oder Neubau?

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Preise pro m2 Wohnfläche

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Aschaffenburg

Forchheim

Schwabach

Neumarkt/Opf.

Sonthofen

Passau

München

Durchschnitt Bayern

Neubau

Bestand

BESTAND IST KOSTEN-GÜNSTIGER ALS NEUBAU

Bei einem Bevölkerungsrückgang

und einhergehender Überalterung dürften wir eigentlich überhaupt nicht

mehr auf der Grünen Wiese bauen. Wir haben genügend Fläche in den Städten.

Die Immobilienpreise von Objekten ganz weit draußen fallen und werden

weiter fallen. Doch wir machen weiter. Wir kreieren unsere

Probleme selber.

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So sparen Sie Geld! Kompakt statt locker

Flächensparen erhält die saftigen Weiden um die Dörfer

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KOMPAKT WOHNEN SPART ERSCHLIESSUNGSKOSTEN

Im Kaufpreis eines Hauses oder einer Woh-nung sind die Erschlie-ßungskosten für Straße, Strom, Gas, Wasser, Kanalisation etc. inbe-griffen: Hier steckt großes Einsparpotenzial.

Durchschnittliche Erschließungskosten je Wohneinheit

KOMPAKT WOHNEN SPART GELD UND ENERGIE

Einfamilienhaus

100 %

20 000 €– 50 %

10 000 €

Heizkosten pro Jahr

Einfamilienhaus

100 %

1800 €

Reihenhaus

– 25 %

1350 €– 50 %

900 €Mehrfamilienhaus

Quelle: Holst 1999

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Je höher der Außenwand-anteil im Verhältnis zum umbauten Raum ist, umso schneller verfl üch-tigt sich die Wärme. Beim Neubau eines Ein familienhauses muss dieser Nachteil ausge-glichen werden – z. B. durch bessere Wär-medämmung (= geltende Energieeinsparverord-nung). Und die Energie-preise steigen weiter!

Zusammenkuscheln

wärmt!

Umgerechnet auf eine 140-m²-Wohnung bei durchschnittlichem Energiebedarf und Ölpreisen aus dem Jahr 2004. Quelle: Bund Naturschutz/BUND

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In 10 Jahren sparen Sie

4500 €

In 10 Jahren sparen Sie

9000 €

Sie sparen einmalig

10000 €Mehrfamilienhaus

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Näher dran am Leben Mehr Zeit durch kurze Wege

Flächensparen erhält dieNaherholungsgebiete um die Städte

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Jeden Morgen dasselbe: Ins Auto steigen, sich durch den Stau quälen, einen Parkplatz suchen. Und am Abend wieder zurück. Das kann’s nicht sein!

Der Wohnort entscheidet über die Wege: Das Leben im Kern ist günstiger und spart Zeit.

FREIZEIT IM AUTO ?

EINE LUXUS-VILLA ZUM AUSPUFF RAUS GEBLASEN ?

LEBEN AUF DER STRASSE: WOLLEN SIE WIRKLICH 7 JAHRE UNTERWEGS VERBRINGEN?

MEHR ZEIT …

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… für Kinder

… für Hobbys

… zum Lesen

… für Freunde

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Wie viel Garten braucht der Mensch? Freifl ächen nach Maß

Flächensparen erhält die Hecken zwischen den Feldern

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Wofür brauchen wir einen Garten?� Für unsere Kinder! Zugegeben: Für kleine Kinder ist ein eigener Garten praktisch– als Übergangsbereich

zwischen dem behüteten Aufenthalt im Haus und der Selbständigkeit auf der Straße

– als Platz zum Toben und um Natur zu erleben.

Andererseits: Am Spielplatz kann man viele andere Kinder treffen. Und bald sind die »Kleinen« zu groß für den Garten und wollen Bolzplatz und Treffpunkte in der Nähe.� Zum Sonnenbaden!Geht das nicht auch auf dem abgeschirmten Balkon oder im Park am Fluss?� Zum draußen Essen!Die meisten Wohnungen haben inzwischen Balkon oder Terrasse und der Biergarten ist auch nicht weit.

Es muss nicht immer der 800-m2-Garten sein, denn grüne Oasen gibt es auch in der Stadt.

DER TRAUM

DIE REALITÄTZe

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DIE ALTERNATIVE

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Hier lässt sich’s leben Privatheit statt Einblick

Flächensparen erhält die Bachtäler der Mittelgebirge

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Hier können Sie alles machen:Sonnenbaden, Essen unter freiem Himmel, Grillen …

Viele wollen in ihrem Garten nicht ge sehen werden. Aber Uneinsehbarkeit hat nichts mit der Größe des Grundstückes zu tun.Ein Atrium- oder Garten-hofhaus bietet optimalen privaten Freiraum. Die alten Römer wussten genau , warum sie so bauten .

DER GARTENHOF IST DAS GRÜNE ZIMMER DER HÄUSER!

� Die Häuser am

Ochsenanger in Bamberg:

Kompakte Bauformen und

uneinsehbare Privatgärten!

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WOHNEN WIE IN EINER RÖMISCHEN VILLA

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Hier lässt sich’s leben Mittendrin und trotzdem grün

Flächensparen erhält die unverbauten Flusslandschaften

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Hier wohnen ca. 120 Menschen

auf einem Hektar.

Jeder hat ein bisschen Grün!

NEUES WOHNEN IM ORTSKERN

Wer ins Grüne will, muss nicht aufs Land ziehen, sondern nur genau hinschauen. In der Stadt verstecken sich neben den großen Park anlagen auch viele wohnungs-nahe Grünfl ächen: die Innen höfe. Städte und Gemeinden schaffen zunehmend grüne Oasen.

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Einfamilienhaus?

Am Aktionstisch

gibt es neue

Perspektiven.

Hier wohnen ca. 360 Menschen auf einem

Hektar, und sie haben mehr zusammen-

hängendes Grün im ruhigen Innenhof!

� Neues Ortszentrum

von Furth bei Landshut

(3000 Einwohner):

Hier wohnen Familien,

Senioren und junge Singles.

Sie schätzen die kurzen Wege

zu Geschäften, Arztpraxen

und Kindergarten.

INNENHÖFE IN DER STADT

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Neues im Alten In gewachsener Umgebung leben

Flächensparen erhält die historisch gewachsenen Ortsbilder

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Jährlich geben etwa 5000 bayerische Landwirte ihre Betriebe auf. Werden ehemalige landwirtschaftliche Gebäude umgebaut, entstehen meist Wohnfl ächen mit besonderem Flair.

Alte Scheune �

� Nach der SanierungLeer stehende

Bausubstanz �

Auch in den Städten gibt es viele aus ihrer ursprünglichen Nutzung herausgefallene Gebäude. Saniert und um genutzt verwandeln sie sich in attraktive Wohnhäuser.

Umbau zu

Reihenhäusern �

Direkt im Zentrum von Martinszell klaffte eine Lücke. Die dort entstan-denen Wohnungen bieten optimale Wohnqualität: In einer Minute im Laden, in der Kirche, im Wirtshaus und im Grünen.

� Vom Mehrfamilienhaus zum Mehrgenerationenhaus.

Haus in den Garten hinein erweitert und das Dach gedreht.

Wer mehr Platz braucht, muss nicht gleich umziehen. Ein An- oder Aufbau schafft Raum für ein Arbeitszimmer, die Großeltern oder die Kinder.

SANIERUNG UND UMNUTZUNG Foto

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LÜCKENSCHLUSS

NACHVERDICHTUNG

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Ein Haus für alle Lebenslagen Wohnbedürfnisse ändern sich

Flächensparen erhält das unverwechselbare Landschaftsbild

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Separate Treppen häuser am Haus eingang oder Freitreppen von außen ermöglichen einen getrennten Eingang in verschiedene Wohn-einheiten des Hauses.

Flexible Grundrisse ermöglichen die passende Wohnungsgröße für jede Lebenslage. Aktuell nicht genutzter Wohnraum wird vermietet statt aufwändig gepfl egt und beheizt.

Familienwohnung

Zwei Wohneinheiten

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10Alter

Alleinstehende

Senioren

Paar

(Kinder

ausgezogen)

Familie

mit Kindern

Paar

Single

Kind

in Familie

Familienwohnung, kleines Haus, Reihenhaus

Zimmer in Wohngemeinschaft, Appartement

2- bis 3-Zimmer-Wohnung

Familienwohnung, kleines Haus, Reihenhaus

2- bis 3-Zimmer-Wohnung

1- bis 2-Zimmer-Wohnung

Die meiste Zeit ihres Leben sind Sie auf die Nähe von Einrichtungen angewiesen. Ein Wohnort mit vielen Angeboten in der Wohnumgebung macht das Leben leichter.

Alleinstehende

Senioren

Gut erreichbare

Infrastruktur

Erwachsene

Auswahl an

und Nähe zu

Arbeitsplätzen,

Kultur-

einrichtungen

Jugendliche

Vielfalt an Freizeit-

möglichkeiten

und Nähe zu

Ausbildungsorten

Kinder

Gefahrlose Räume

zum Spielen

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Clever bauen!

DURCHSCHNITTLICHE ANSPRÜCHE AN DIE WOHNUNGSGRÖSSE

DURCHSCHNITTLICHE ANSPRÜCHE AN DAS WOHNUMFELD

Zwei Wohneinheiten

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Warum Flächensparen? Es lohnt sich für alle!

Flächenverbrauch zerstört unsere wertvollen Böden

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In den vergangenen 50 Jahren haben wir so viel Boden überbaut und versiegelt wie alle Genera tionen der Mensch-heit zuvor. In Bayern liegt der Flächenverbrauch aktuell bei 15 Hektar pro Tag, das entspricht etwa zwei Quadrat-metern in jeder Sekunde. Die Hälfte davon wird versiegelt, der Rest verschwindet unter Böschungen, Rasen und Garten.

Täglich verlieren wir dadurch wertvolle Freifl ächen.

… als Landschaft.

Die bayerische Identität beruht auf der

Unberührtheit ihrer Landschaft.

… als Erholungsraum.

Freie Landschaft ist der beliebteste

Erholungsraum der Deutschen.

… als Lebensraum für Tiere und Pfl anzen.

Unsere heimischen Tiere und Pfl anzen sind auf

möglichst ungestörte Freiräume angewiesen.

Die Bebauung und Zer schneidung ihrer Lebens-

räume nimmt ihnen die Lebensgrundlage.

… als Anbaufl äche für

Nahrungsmittel und Energiepfl anzen.

Auf jeden Erdenbürger entfallen weltweit

nur 0,5 ha produktiver Boden. Täglich

gehen bei uns ertragreiche Böden für

Siedlungs- und Verkehrsfl äche verloren.

… als Ressource für zukünftige Generationen.

Boden ist eine endliche Ressource. Die heutige Generation

ist verpfl ichtet, den nächsten Generationen so viel

gesunden Boden zu übergeben, dass der Mangel an Boden

deren Leben nicht einschränkt.

… für unser

Trinkwasser.

In unverbauten

Böden bildet sich

sauberes Grund-

wasser, die Basis

allen Lebens.

… zum Schutz unserer

Böden.

Gesunde Böden dienen

der Wiederaufarbeitung

und Speicherung wichtiger

Nährstoffe, dem Abbau

organischer Abfälle und als

Nährboden für Pfl anzen.

… zum Schutz vor Hochwasser.

Unversiegelte Böden wirken wie ein

Schwamm und halten das Wasser fest.

… zur Verbesserung des lokalen und globalen Klimas.

Freifl ächen dienen der Frisch luft erneuerung.

Vor allem die Waldfl ächen dienen als CO2-Speicher

und tragen damit zum Klimaschutz bei.

Wir brauchen diese Flächen …

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Wie soll es weitergehen? Es ist Ihre Entscheidung!

Flächensparen erhält dieDenkmäler in den Dörfern

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Wir tun was! Das Bündnis zum Flächensparen!

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2003 haben 28 Partner unter Feder-führung des Bayerischen Staats-ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern das »Bündnis zum Flächen-sparen« unterzeichnet. Sie haben sich verpfl ichtet,

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz | Bayerisches Staatsministerium des Innern

| ALB Bayern e.V. | Baader Konzept GmbH | Bauer+Mourik Umwelttechnik GmbH & Co. | Bauzentrum der Landeshauptstadt

München | Bayerische Akademie Ländlicher Raum e.V. | Bayerische Architektenkammer | Bayerische Ingenieurekammer-Bau

| Bayerische Verwaltungsschule | Bayerischer Bauernverband | Bayerischer Gärtnerei-Verband e.V. | Bayerischer Gemeinde-

tag | Bayerischer Landesverein für Heimatpfl ege e.V. | Bayerischer Landkreistag | Bayerischer Städtetag | Berufsverband

Deutscher Geowissenschaftler e.V. | Bodenbündnis europäischer Städte, Kreise und Gemeinden | Bund Deutscher Land-

schafts architekten – LV Bayern e.V. | Bund Naturschutz in Bayern e.V. | Bundesverband Boden | Evangelisch-Lutherische

Kirche in Bayern | FORUM BAUKULTUR | Geoteam GmbH | HPC Harress Pickel Consult AG | Ingenieurtechnischer Verband

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bau Bayern e.V. |Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung – SRL e.V.

Dr. Werner Schnappauf

Staatsminister für

Umwelt, Gesundheit und

Verbraucherschutz

»Flächensparen ist ein be-

deutender Beitrag zum Erhalt

der Ressource Boden und ein

wichtiges Element der nach-

haltigen Siedlungsentwick-

lung. Flächensparen gewähr-

leistet, dass auch den nach -

folgenden Generationen

noch Entwicklungsmöglich-

keiten erhalten bleiben. Es

trägt aber auch dazu bei,

Bayerns Schönheit und die

Einzigartigkeit seiner Natur

zu bewahren. Diese Schön-

heit und Einzigartigkeit stel-

len einen wichtigen Standort-

faktor im internationalen

Wirtschaftswettbewerb dar.«

Dr. Günther Beckstein

Staatsminister des Innern

»Berge, Seen, freie Land-

schaft sind die Merkmale, die

auch im 21.Jahrhundert das

Bild Bayerns prägen und

unsere Heimat unverkennbar

und lebens wert machen.

Und so soll es auch bleiben.

Zum Flächen sparen gibt es

deshalb keine Alternative.

Viele Alternativen gibt es je-

doch bei der Umsetzung des

Ziels. Brachfl ächenrecycling,

Nachverdichtung, Minimie-

rung der Versiegelung – mit

Phantasie und guter Planung

lassen sich immer Wege zu

einer nachhaltigen Siedlungs-

entwicklung und zur Scho-

nung des Bodens fi nden,

die im Einklang mit dem

Wirtschaftsstandort Bayern

stehen.«

Prof. Dr. Hubert Weiger,

Vorsitzender des Bundes

Naturschutz in Bayern e.V.

»Der galoppierende Landver-

brauch ist derzeit das größte

ungelöste Umweltproblem

Bayerns. Die Landschaft wird

zersiedelt, unsere Böden

täglich mehr belastet und

verbaut. Nicht zuletzt als Fol-

ge davon sind Jahrhundert-

hochwässer mittlerweile ein

fast jährliches Ereignis.

Gleichzeitig verliert Bayern

sein Gesicht und mit der Zer-

störung landwirtschaftlicher

Flächen ein Potenzial für

nachhaltig umweltverträg-

liche Entwicklung.

Mit unserem Verbands-

schwerpunkt ›Bayerns Schön-

heit bewahren – Flächenver-

brauch stoppen‹ stärken

wir das Bewusstsein für den

Boden als unsere zentrale

Lebensgrundlage.«

Johannes Dragomir

Sprecher der Vereinigung

für Stadt-, Regional- und

Landesplanung – SRL e.V.

»Die Wohnform des ›Hauses

im Grünen‹ führt zu einer im-

mer weiteren Zersiedelung

unserer Landschaft, auch we-

gen der hierfür notwendigen

Straßen, neuen Schulen, Ein-

kaufs- und Freizeiteinrich-

tungen. Die Wege zur Arbeit

werden länger, der Verkehr

nimmt zu. Diese Zersiedelung

ist nicht mehr zukunftsge-

recht.

Auch kompakte Siedlungs-

formen bieten eine hohe

Lebensqualität. Sie leisten

zudem einen Beitrag zum

Erhalt unserer Landschaft,

zur Verbesserung unserer

Umwelt und zur nach-

haltigen Sicherung unserer

Zukunft.«

Dipl.-Ing. Lutz Heese

Präsident der Bayerischen

Architektenkammer

»Flächensparen ist sinnvoll,

um gesellschaftliche Wert-

maßstäbe dergestalt zu

verändern, dass Raum und

Fläche als Ressource, Ge-

meinsamkeit und Nähe als

Chance begriffen sowie

regionale Identitäten er-

kannt, respektiert und weiter-

entwickelt werden.

Nur wenn sich alle am Pla-

nen und Bauen Beteiligten –

die politischen wie auch pri-

vaten Entscheidungsträger,

die Architekten, Landschafts-

architekten und Städteplaner

sowie schließlich auch die

Bürgerinnen und Bürger –

dieser Verantwortung be-

wusst sind, kann Flächenspa-

ren als Planungsinstrument

die Umweltgestaltung nach-

haltig beeinfl ussen.«

– sich für eine deutliche Reduzierung des Flächenverbrauchs in Bayern einzusetzen,

– sich zu einem schonenden und fl ächen sparenden Umgang mit Böden zu bekennen,

– die Bemühungen für eine fl ächen-sparende Nutzung und möglichst gerin ge Versiegelung der Böden zu unterstützen,

– in ihrem Einfl ussbereich das Boden-bewusstsein zu fördern.

Das Bündnis hat 2005 ein Aktions-programm zur Reduzierung des Flächenverbrauchs vorgelegt, das laufend fortgeschrieben wird. Diese Ausstellung ist eine der darin ent haltenen Maßnahmen.

Impressum

Herausgeber: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Rosenkavalier-platz 2, 81925 München.

Redaktion:Bund Naturschutz in Bayern e.V., Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, Bayerische Architektenkammer

Druck:Media Light, 65191 Wiesbaden

Stand: Juli 2006

© StMUGV, alle Rechte vorbehalten.

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