Wieviel Ablenkung vertragen einfache operative Fahraufgaben? · TeaP 2006 4 Theoretischer...

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Wieviel Ablenkung vertragen einfache operative Fahraufgaben? Sandra Trösterer Juergen Kiefer Dirk Schulze-Kissing Leon Urbas [email protected]

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Wieviel Ablenkung vertragen einfache operative Fahraufgaben?

Sandra TröstererJuergen Kiefer

Dirk Schulze-KissingLeon Urbas

[email protected]

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Überblick

• Theoretischer Hintergrund

• Untersuchungsdesign

• Hypothesen

• Ergebnisse

• Diskussion

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Theoretischer Hintergrund

• Benutzung eines In-Vehicle-Information-System (IVIS) beim Fahren

Doppelaufgabensituation

• Erhöhte Anforderungen an kognitive Ressourcen

• Verschlechterung der Performanz?

• Fagot und Pashler (1992)

Die Leistung für die jeweils priorisierte Aufgabe ist unter Doppelaufgabenbedingungen oft nur unwesentlich schlechter als unter Einzelaufgabenbedingungen

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Theoretischer Hintergrund

• Verwendung einer gut unterbrechbaren Nebenaufgabe (discrete tasks, Kieras et al. 2000)

Zweifache Kategorisierung eines Reizes hinsichtlich unterschiedlicher Merkmale

• Interaktion mit IVIS nur schlecht unterbrechbar(continuous tasks, Kieras et al. 2000)

Ausführung Handlungssequenz notwendig

Lassen sich die Befunde von Fagot und Pashlerauf die Interaktion mit einem IVIS während der Fahrt übertragen?

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Untersuchungsdesign

• Primäraufgabe: operative FAHRAUFGABE

Fahrsimulatorstudie

• Sekundäraufgabe: D2-Drive

Version A Version B Version C

< <

• Primäraufgabe: operative FAHRAUFGABE

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1. FAHREN (Training)

2. D2-Drive (Pretest)

3. FAHREN und D2-Drive (2 Runden, 8 Tests)

4. D2-Drive (Posttest)

5. Strukturiertes Interview

Untersuchungsdesign: Ablauf

Fahrtrichtung

START1. D2-Test

60 Sekunden pro D2-Test

Gerade

Kurve

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Untersuchungsdesign: UVs & AVs• Unabhängige Variablen

Version des D2-Drive: < < = Schwierigkeit der Nebenaufgabe(between subject factor)

Bedingung: Einfach- vs. Doppelaufgabe (within subject factor)

Schwierigkeit der Fahrsituation: Gerade < Kurve

A B C

• Abhängige Variablen

Leistung im D2-Drive

Fahrleistung

Blickzuwendungszeiten

Empfundene Beanspruchung (NASA-tlx)

• Stichprobe: n=36

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Hypothesen

1. Die Fahrleistung verschlechtert sich nicht unter der Doppelaufgabenbedingung

2. Die Schwierigkeit der Nebenaufgabe hat keinen Einfluss auf die Fahrleistung

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Ergebnisse

• Im Schnitt werden während des D2-Tests47% (gemessen am Median, im Mittel 35%) Aufmerksamkeit von der Fahraufgabe abgezogen

Version a Version b Version c

• Während der Kurvenfahrt kann weniger Aufmerksamkeit abgezogen werden

Blick auf die Fahrbahn (Median) in %

Zeitpunkt

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Ergebnisse

• Die Fahrleistung verschlechtert sich signifikant (p<.05) unter der Doppelaufgabenbedingung

Zeit

Dual-Task

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Kurve Gerade

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

30

Ergebnisse

• Während des Dual-Tasks ist die Fahrleistung in der Kurve signifikant schlechter als in der Gerade (p<.01)

Mittler

e Abw

eich

ungss

treu

ung

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Ergebnisse

• Welchen Einfluss hat die Schwierigkeit der Sekundäraufgabe?

kein signifikanter Einfluss auf die Fahrleistung!

• Die Leistung in der Sekundäraufgabe nimmt während der Doppelaufgabe sogar zu

• Zudem gibt es einen deutlichen Lerneffekt (p<.01)

• Die Leistung im D2-Drive ist in der Kurve um 14% schlechter als in der Gerade

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Diskussion

1. Die Fahrleistung verschlechtert sich unter der Doppelaufgabenbedingung (insbesondere in der schwierigeren Fahrsituation) Widerspruch

Bestätigung

• Kontinuierliche Aufgaben sind schlechter unterbrechbar – visuelle Aufmerksamkeit bleibt länger auf der Nebenaufgabe

• Priorisierung tatsächlich geglückt?(Fahrfehler im Simulator bleiben ohne Konsequenz)

2. Die Schwierigkeit der Nebenaufgabe hat keinen Einfluss auf die Fahrleistung

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Diskussion

• Wieviel Ablenkung vertragen einfache operative Fahraufgaben?

Offenbar nicht viel, denn schon einfache Nebenaufgaben führen zu einer Verschlechterung der Fahrleistung!!

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!