Wir Brauchen Schutz Vom Burnout

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„Wir brauchen Schutz vor Burnout“ (Workshop vom 14.10.2008) Burnout Definition nach Brockhaus 1978: „Kernenergietechnik: Durchbrennen von Reaktorbrennstäben oder Komponenten infolge zu geringer Kühlung (Kühlmittelausfall) oder zu hoher Wärmeerzeugung (unkontrollierte Kernspaltung).“ nach H .J. Freudenberger, amerikanischer Psychoanalytiker:“ Begriff für eine Krankheit, bei der Idealismus, Arbeitseifer und Begeisterung schwinden und zeitgleich körperliche Beschwerden auftreten (Dauermüdigkeit, Magenschmerzen, Schlafstörungen). Burnout trifft vor allem Menschen in helfenden Berufen, die mit besonders hohem Anspruch ins Berufsleben gestartet sind, aber auch Menschen, denen die berufliche Anerkennung versagt bleibt oder die ihren Karrierehöhepunkt überschritten haben.“ nach elektronischem Lexikon Encarta:“ Zustand der chronischen Erschöpfung, der durch Antriebs- und Leistungsschwäche, Gedächtnisstörungen, Niedergeschlagenheit und Müdigkeit gekennzeichnet ist, häufig begleitet von einer allgemein erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Besonders häufig betroffen sind Menschen in Berufen des sozialen und medizinischen Bereichs, etwa Lehrer, Sozialarbeiter, Ärzte und Krankenschwestern, sowie Personen, die an sich besonders hohe Anforderungen stellen und über einen langen Zeitraum viel Engagement in ihre Tätigkeit investieren.“ nach Ch. Wolfrum: “Die Betroffenen fühlen sich erschöpft und leer. Sie sehen den Sinn ihrer Arbeit nicht mehr und haben den Glauben an sich selbst verloren. Je nach Veranlagung kommt es zu Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schwindelsymptomen oder Muskel- und Rückenschmerzen (und jetzt ein wichtiger Nachsatz!) meist ohne körperlichen Befund.“ nach V. Frankl: Vortrag im Wiener Sender- Rot- Weiss- Rot (um 1950) über:„Die Managerkrankheit“ „…frühzeitigen leiblichen und seelischen Zusammenbruch jener Menschen, auf deren Schultern eine unverhältnismäßig schwere Verantwortung lastet; ihr frühzeitiger Zusammenbruch aber bedeutet praktisch auch soviel wie vorzeitigen Tod. Der ständige Druck, unter dem diese Menschen stehen, ihre seelische Dauerspannung, wirkt sich nämlich auch im Spannungszustand der Blutgefäße aus, und anfangs vorübergehende Funktionsstörungen addieren sich mit der Zeit zu organischen Veränderungen im Gefäßsystem.“ Anmerkungen: Es dauert im Durchschnitt 5- 8 Jahre bis an dem “Syndrom: Burnout“ von Ärzten, Heilpraktikern und Betroffenen nicht mehr nur „herumgedoktert“ wird, sondern mögliche Ursachen im „Lebenskonzept“ erkannt, benannt und dann auch angegangen werden. „Syndrom: Burnout“: dahinter verbergen sich auch: depressive Störungen, Angststörungen, Tinnitus, Suchtkrankheiten, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Panikattacken. Etwa. 75 % der Lehrer scheiden vorzeitig aus ihrem Beruf aus. „…10% unserer Lehrer hätten diesen Beruf nie ergreifen dürfen.“ (Aussage von P. Meidinger, Vorsitzender des deutschen Philologenverbandes. 1

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„Wir brauchen Schutz vor Burnout“ (Workshop vom 14.10.2008)

BurnoutDefinition nach Brockhaus 1978: „Kernenergietechnik: Durchbrennen von Reaktorbrennstäben oder

Komponenten infolge zu geringer Kühlung (Kühlmittelausfall) oder zu hoher Wärmeerzeugung (unkontrollierte Kernspaltung).“

nach H .J. Freudenberger, amerikanischer Psychoanalytiker:“ Begriff für eine Krankheit, bei der Idealismus, Arbeitseifer und Begeisterung schwinden und zeitgleich körperliche Beschwerden auftreten (Dauermüdigkeit, Magenschmerzen, Schlafstörungen). Burnout trifft vor allem Menschen in helfenden Berufen, die mit besonders hohem Anspruch ins Berufsleben gestartet sind, aber auch Menschen, denen die berufliche Anerkennung versagt bleibt oder die ihren Karrierehöhepunkt überschritten haben.“

nach elektronischem Lexikon Encarta:“ Zustand der chronischen Erschöpfung, der durch Antriebs- und Leistungsschwäche, Gedächtnisstörungen, Niedergeschlagenheit und Müdigkeit gekennzeichnet ist, häufig begleitet von einer allgemein erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Besonders häufig betroffen sind Menschen in Berufen des sozialen und medizinischen Bereichs, etwa Lehrer, Sozialarbeiter, Ärzte und Krankenschwestern, sowie Personen, die an sich besonders hohe Anforderungen stellen und über einen langen Zeitraum viel Engagement in ihre Tätigkeit investieren.“

nach Ch. Wolfrum: “Die Betroffenen fühlen sich erschöpft und leer. Sie sehen den Sinn ihrer Arbeit nicht mehr und haben den Glauben an sich selbst verloren. Je nach Veranlagung kommt es zu Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schwindelsymptomen oder Muskel- und Rückenschmerzen (und jetzt ein wichtiger Nachsatz!) meist ohne körperlichen Befund.“

nach V. Frankl: Vortrag im Wiener Sender- Rot- Weiss- Rot (um 1950) über:„Die Managerkrankheit“ „…frühzeitigen leiblichen und seelischen Zusammenbruch jener Menschen, auf deren Schultern eine unverhältnismäßig schwere Verantwortung lastet; ihr frühzeitiger Zusammenbruch aber bedeutet praktisch auch soviel wie vorzeitigen Tod. Der ständige Druck, unter dem diese Menschen stehen, ihre seelische Dauerspannung, wirkt sich nämlich auch im Spannungszustand der Blutgefäße aus, und anfangs vorübergehende Funktionsstörungen addieren sich mit der Zeit zu organischen Veränderungen im Gefäßsystem.“

Anmerkungen: Es dauert im Durchschnitt 5- 8 Jahre bis an dem “Syndrom: Burnout“ von Ärzten,

Heilpraktikern und Betroffenen nicht mehr nur „herumgedoktert“ wird, sondern mögliche Ursachen im „Lebenskonzept“ erkannt, benannt und dann auch angegangen werden.

„Syndrom: Burnout“: dahinter verbergen sich auch: depressive Störungen, Angststörungen, Tinnitus, Suchtkrankheiten, Psychosen, Persönlichkeitsstörungen, Panikattacken.

Etwa. 75 % der Lehrer scheiden vorzeitig aus ihrem Beruf aus.

„…10% unserer Lehrer hätten diesen Beruf nie ergreifen dürfen.“(Aussage von P. Meidinger, Vorsitzender des deutschen Philologenverbandes.

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Bei Berufswahl, Engagement und Ehrgeiz bestehen keine Unterschiede zwischen Lehrern, die erkranken und Lehrern, die gesund bleiben.

Bei erkrankten Lehrern wird überdurchschnittlich oft gefunden:o mangelnde Anerkennung wird als persönliche Kränkung empfundeno ein „un-konkreter Idealismus“ mit nicht lebbaren Anforderungen an sich selbst und

andere:o stets beliebt sein wolleno immer gerechto immer objektivo unerreichbares Streben nach Perfektionismuso Gefühl heilloser Überforderungo sich angegriffen fühlen durch Schüler, Eltern und Kollegeno mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte

Entscheidend ist, wie ein Lehrer mit seinen Belastungen umgeht / umgehen kann!

Weder völliges Verausgaben noch Rückzug und Resignation sind angesagt, sondern Prophylaxe: „Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

„Energie- Kuchen“: Woher kommt meine Energie, wo fließt sie hin?

„Warnsymptome“ aus dem vegetativen Nervensystem beachten (psychischer und physischer Art).

„Werte“ verteidigen (Liebe, Lebensfreude, Höflichkeit, Disziplin, Verantwortung…)

„Kompetenzen zur Burnout- Vermeidung“ entwickeln; in Schlagworten: erträgliche Arbeitsbelastung, Selbstbestimmung, Anerkennung und Belohnung, Gemeinschaftssinn, Fairness, Respekt, Gerechtigkeit, ich leiste eine sinnvolle und wertvolle Arbeit, gesunder Egoismus, Nein- Sagen und Grenzen setzen, maßvoller Ehrgeiz, Neid- und Konkurrenzgefühle kontrollieren, Supervision, Balint- Gruppen.

„Hilfe holen bedeutet Stärke“Bitte holen Sie früh ärztliche / psychotherapeutische Hilfe und nicht erst nach Jahren der Verwirrung, der Frustration und der Verzweiflung!

„Es ist menschlich und normal, nicht in allem kompetent zu sein, selbst für einen Lehrer.“Bitte ergreifen Sie Initiativen, um Rückmeldungen von Schülern und Eltern zu bekommen- Feedback sollte nicht (passiv) erduldet, sondern (aktiv) gefordert werden.

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage der ZEIT ergab: 64 % der Lehrer/innen leisten eine gute bis sehr gute Arbeit.

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Empfehlenswerte Literatur:Helmut Kolitzus: Das ANTI- BURNOUT Erfolgsprogramm(mit Test: Habe ich ein Burnout?)Victor E. Frankl:“ Psychotherapie für den Alltag“…“Ärztliche Seelsorge“…“…trotzdem Ja zum Leben sagen“Elisabeth Lukas: “Lebensstil und Wohlbefinden“

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