WIR in der Region - johanniter.de · Notfall an. Ihr Konzept reicht weiter: Die Aktiven Seni-oren...

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Die vorliegende Ausgabe ist die 40. Mitgliederbeilage, die die Johanni- ter in der Region ihren Förderern und Mitgliedern frei Haus liefern. In Ergänzung zur Bundeszeitschrift berichten die Johanniter seit 1990 regelmäßig über ihre Initiativen, Leistungen und das Netzwerk im Regionalverband und darüber hin- aus. Doch was macht eigentlich dieses Netzwerk aus? Welche Leit- idee treibt die Menschen bei den Johannitern an? Das Motto ist allseits bekannt: Aus Liebe zum Leben! Im Leitbild heißt es: „Wir Johanniter sind dem christ- lichen Gebot der Nächstenliebe ver- pflichtet und verstehen uns als Teil der evangelischen Christenheit. In der Tradition des über 900 Jahre alten Johanniterordens helfen wir weltweit.“ Und weiter unten im Text steht: „Wir leben eine Gemeinschaft von ehrenamtlichen und hauptbe- ruflichen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, die vertrauensvoll zusam- menarbeiten.“ Und wie wird das umgesetzt? Was ist vor Ort davon zu spüren? Die Antwort ist vielfältig – eben genauso wie das Netzwerk der Johanniter selbst. Da ist die häusli- che Pflege, die in Bad Honnef, Sankt Ein beständiges Netz der Hilfe Die Johanniter bieten vielfältige Hilfe an. Haupt- oder ehrenamtlich, ambulant oder stationär – die Angebote bilden ein tragfähiges Netzwerk für den Dienst am Nächsten. Zeitschrift für fördernde Mitglieder des Regionalverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen November 2011 / Nr. 40 | WIR in der Region | Weitere Themen Hausnotruf Neue Leiterin will Service ausbauen | Seite 7 Ortsverband Much 35 Jahre in der Region | Seite 10 Rettungshunde Neues Team für die Hundestaffel | Seite 12

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Die vorliegende Ausgabe ist die 40. Mitgliederbeilage, die die Johanni-ter in der Region ihren Förderern und Mitgliedern frei Haus liefern. In Ergänzung zur Bundeszeitschrift berichten die Johanniter seit 1990 regelmäßig über ihre Initiativen, Leistungen und das Netzwerk im Regionalverband und darüber hin-aus. Doch was macht eigentlich dieses Netzwerk aus? Welche Leit-idee treibt die Menschen bei den Johannitern an?

Das Motto ist allseits bekannt: Aus Liebe zum Leben! Im Leitbild heißt es: „Wir Johanniter sind dem christ-

lichen Gebot der Nächstenliebe ver-pflichtet und verstehen uns als Teil der evangelischen Christenheit. In der Tradition des über 900 Jahre alten Johanniterordens helfen wir weltweit.“ Und weiter unten im Text steht: „Wir leben eine Gemeinschaft von ehrenamtlichen und hauptbe-ruflichen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern, die vertrauensvoll zusam-menarbeiten.“

Und wie wird das umgesetzt? Was ist vor Ort davon zu spüren? Die Antwort ist vielfältig – eben genauso wie das Netzwerk der Johanniter selbst. Da ist die häusli-che Pflege, die in Bad Honnef, Sankt

Ein beständiges Netz der Hilfe Die Johanniter bieten vielfältige Hilfe an. Haupt- oder ehrenamtlich, ambulant oder stationär – die Angebote bilden ein tragfähiges Netzwerk für den Dienst am Nächsten.

Zeitschrift für fördernde Mitglieder des Regionalverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen November 2011 / Nr. 40

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Rettungshunde

Neues Team für dieHundestaffel | Seite 12

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Aktive Senioren

Besuchs- u. Therapie-hundteams

BetreutesWohnen

Partnerschaftenmit Ärzten

BeratungsangebotVorsorge- und Nachlass

Johanniter-Altenpflegeschule

HäuslichePflege

MenüserviceHausnotrufPartnerschaften mitKirchengemeinden

Johanneshaus

Johanniter-Krankenhaus

Hospizdienst

Johanniter-Alten-u. Pflegeheim

Johanniter-Hilfsgemeinschaft

Die Johanniter

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Stabiles Netzwerk

Augustin, Siegburg, Troisdorf und Bonn für viele Kunden ein Segen ist und ihnen eine qualifizierte Versorgung bietet. Da sind der Hausnotruf und der Menüservice. Auch hier sind Kunden und Angehörige dankbar für ein gutes Stück zusätzlicher Sicherheit zuhause. Und mehr noch: über die eigentliche Dienstleistung hinaus gibt es einzelne Aktivitäten, die dazu beitragen, alleinstehen-den Menschen eine wertvolle Abwechslung zu bieten. In der letzten Ausgabe haben wir beispielsweise über eine Ostermalaktion berichtet, die der Menüservice Jahr für Jahr durchführt.

Ein weiteres Beispiel für die weitreichende Hilfe ist die Arbeit der Besuchs- und Theraphiehund-Teams. Mit ihren Hunden besuchen sie einsame Menschen in Alters-heimen und bewirken erstaunliche Reaktionen. Men-schen, die teilweise nur noch wenig Kontakt zu ihrer Umgebung haben, leben auf und genießen den Umgang mit den geschulten Vierbeinern. In nur wenigen Hilfsor-ganisationen gibt es vergleichbare Initiativen, die in ein solches Netzwerk eingebettet sind.

Ganz besonders wichtig für die Johanniter sind die Aktiven Senioren in Siegburg und Bad Honnef/Königs-winter. Sie stellen im Netzwerk eine wichtige Stütze dar, da sie sich als Ehrenamtler vielfältig in den Dienst der guten Sache stellen. Sie springen beispielsweise dort ein, wo die Arbeit der Pflegekräfte endet. So bieten die

| Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

ein wichtiger Lehrsatz aus dem Bereich der Öffentlich-keitsarbeit besagt: „Tue Gutes und rede darüber“. Getreu diesem Motto legen wir Ihnen die 40. Ausgabe unserer Mitgliederbeilage vor. Seit mehr als 20 Jahren informieren wir Sie detailliert über all das, was in unserer Region unter unserem achtspitzigen Kreuz passiert.

Ob Ehrenamt oder Hauptamt, ob ambulant oder stationär, ob Johanniter-Unfall-Hilfe oder andere Johanniter-Organisationen, wir versuchen alle Leis-tungsbereiche, Initiativen und Angebote zu berück-sichtigen. Denn als Johanniter sind wir stolz, dass unter unserem Namen so viel Gutes geschieht.

So ist auch unser Bemühen um Transparenz zu verstehen: Sie als Leserinnen und Leser stehen im Mittelpunkt und erfahren, wie die Johanniter mit den ihnen anvertrauten Spenden und Fördergeldern umge-hen. Und wenn man dann anlässlich des kleinen Jubi-läums Rückschau hält und die alten Ausgaben bis heute durchblättert, dann wird einem bewusst, welch ein leistungsfähiges Netzwerk entstanden ist. Das haben wir in der Titelgeschichte deshalb noch einmal zusammengetragen. Lesen Sie selbst, es lohnt sich!

Es grüßen Sie ganz herzlich

Der Regionalvorstand (v.l.n.r).: J. Vogel, A. v. Blomberg, G. Krupp

Jürgen Vogel Axel von Blomberg Günther Krupp

Fortsetzung von Seite 1 Aktiven Senioren an, im Haushalt von nicht mehr ganz so rüstigen Altersgenossen leichte Reparaturarbeiten zu übernehmen oder sie begleiten sie bei Ämtergängen. Die Aktiven Senioren setzen da an, wo die Arbeit des Pfle-gedienstes aufhört. Doch bieten sie nicht nur Hilfe im Notfall an. Ihr Konzept reicht weiter: Die Aktiven Seni-oren tun auch etwas gegen die Einsamkeit von älteren Menschen und für deren Gesundheit. So unterhalten sie das sogenannte Café-Contact, ein Internet-Café und bieten Nordic-Walking-Kurse an: eine beispielhafte Initiative! Sehr stark gefragt sind bei den Johannitern auch Dienstleistungen, die hilfebedürftigen Menschen erlauben, in ihrer Wohnumgebung zu bleiben. „Betreu-tes Wohnen“ gibt es in Siegburg, Sankt Augustin, Bad Honnef, Meckenheim, Bonn und in Bad Godesberg. Nicht zu überschätzen sind auch die Leistungen, die die Johanniter im Rahmen ihrer Hospizdienste erbringen. Eine Anlaufstelle ist hier das Waldkrankenhaus in Bonn. Aber auch die Sozialstationen leisten in der Begleitung von schwerkranken Menschen eine sehr wertvolle Arbeit, die nicht selten über die eigentliche häusliche Pflege hinausgeht.

Stationäre Einrichtungen

Doch auch damit ist das Netzwerk der Johanniter noch nicht erschöpfend dargestellt. Es fehlen noch zahlreiche stationäre Einrichtungen, wie das Johanniter-Kranken-haus in Bonn, das Altenheim in Bonn-Bad Godesberg und

die Johanneshäuser, in denen Lebensgemeinschaften von behinderten Menschen psychosozial betreut werden und ihnen so ein möglichst eigenständiges Leben ermöglicht werden soll. Eine Altenpflegeschule der Johanniter ist bei der Sozialstation in Troisdorf angesiedelt. Da es immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden, kümmern sich die Johanniter selbst darum, geeigneten Nachwuchs zu qua-lifizieren.

Zum Netzwerk zählen auch die Johanniter-Hilfsge-meinschaften, von denen es außer der in Bonn noch 63 weitere in Deutschland gibt. Auf lokaler und regionaler Ebene wird das Netzwerk ausgebaut, indem enge Kon-takte zu Ärzten und Kirchengemeinden geknüpft wer-den. So wissen viele Ärzte, dass die Johanniter mit ihren Angeboten für die Patienten da sind, und auch mit ein-zelnen Kirchengemeinden wurden schon gemeinsame Aktionen durchgeführt.

Sicher im Netzwerk aufgehoben

Das große Netzwerk macht deutlich, dass die Johanniter für Menschen da sind, die Hilfe benötigen. Behinderte Menschen, Patienten, Senioren, Jugendliche, Familien – die Johanniter bieten ein differenziertes ambulantes und stationäres Hilfsangebot. Es wird getragen von haupt- und ehrenamtlichen Johannitern, und es wird ergänzt durch vielfältige Begleit- und Beratungsange-bote, die es den Menschen erlauben, sich gut aufgeho-ben zu fühlen.

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Kirchengemeinden in unserer Region

Die Kirche für Menschen und mit Menschen

Mit dieser Reihe stellen wir Ihnen evangelische Kir-chengemeinden in unserem Verbandsgebiet vor. In dieser Ausgabe haben wir die Kreuzkirche in Sieglar für Sie besucht.

Wenn sie über ihre neue Gemeinde berichtet, leuchten ihre Augen. Pfarrerin Dr. Birgit Ventur ist erst seit kurzem im Amt, hat aber schon einen sehr guten ersten Eindruck gewon-nen: „Meine Gemeinde ist bodenständig und treu. Ich habe herzliche und offene Menschen jeglicher Altersstruktur ken-nengelernt“, beschreibt die 45-Jährige.

Anfang in den 70er Jahren1977, ganz im Stil der 70er Jahre gebaut, hat sich das Gesicht der Kreuzkirche seit den Anfängen gewandelt. Aus dem mit dunkelbraunen Decken und grünbespannten Wänden gestalteten „Zentralraum“ an der Grabenstraße in Sieglar ist heute ein heller und einladender weißer Kirchraum geworden. Dort versam-melt sich die Gemeinde gerne unter dem von Künstler Andreas Felger gestalteten blauen Kreuz zum Gottes-dienst.

Unterschiedlichste Angebote in einem HausMenschen aller Generationen finden sich zusammen: neben Hausaufgabenbetreuung gibt es Gesprächskreise für Erwachsene, zahlreiche musikalische Angebote und

kulturelle Veranstaltungen. „Mein Traum wäre es, eine Gemeinde für alle Generationen zu schaffen,“ so Pfarre-rin Dr. Ventur über ihre Ziele. Darüber hinaus wird das Gemeindezentrum auch als Treffpunkt genutzt: so bei-

spielsweise sind Schüler des nahe gelegenen Schul-zentrums zu Projekttagen im Haus, der Kreis der Anonymen Alkoholiker trifft sich regelmäßig oder

eine Gruppe des „Karrens“ – eine gemeindenahe Einrichtung für Men-schen mit Behinderungen – feiert hier ihr Sommerfest.

Die Gemeinde und die JohanniterAls „Kirche für Menschen und mit Menschen“ versteht sich die Evangelische Friedenskirchenge-meinde in Troisdorf. Die erst 1964 entstandene und damit recht junge Gemeinde umfasst heute

drei Bezirke mit fast 8.500 Gemeindegliedern. „Die Menschen sind sich hier noch nahe und sind bodenstän-dig.“ Und wie nimmt die Pfarrerin die Johanniter wahr? „Ich schätze bei den Johannitern die christliche Grund-haltung in ihrem Handeln. Da kommen Menschen zusammen, die ein evangelisches Profil leben, das finde ich toll und wichtig. Wenn sich die Mitarbeiter in der Pflege etwa ein bisschen mehr Zeit als üblich nehmen für den Menschen, oder sich eine Krankenschwester im Johanniter-Krankenhaus mit ein wenig mehr Aufmerk-samkeit den Patienten zuwendet als vorgesehen, sehe ich darin eine wichtige Wertschätzung.“

Von Dr. Birgit VenturPfarrerin der Kreuzkirche in Sieglar

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Gerade komme ich aus dem Gottesdienst. Die Kirche war voll – Kinder und Erwachsene, Alteingesessene und Besucher von außerhalb sind zum Taufgottes-dient gekommen. Nach dem gemeinsamen Anfang gehen die Kinder hinüber zur „Kinderkirche“. Da geht die Tür auf und ein junges Ehepaar mit drei kleinen Kindern schaut ein wenig unsicher herein: „Ist heute Kinderkirche?“ „Ja, herzlich willkommen,“ bitte ich die Familie herein, „kommen Sie nur, die Kinder sind gerade hinüber gegangen und freuen sich, wenn Sie noch dazu kommen.“ Die Fünf strah-len und gehen grüßend durch den Kirchsaal. Die an-deren lächeln und nickten der Familie freundlich zu. Nach dem Gottesdienst: ein Besuch bei einem alten Ehepaar. Sie können nicht mehr zur Kirche kommen und freuen sich über den Besuch und die Neuig-keiten aus der Gemeinde, spüren, dass sie nicht ver-gessen sind.

So einladend und nachgehend erlebe ich unse-re Gemeinde – und freue mich darüber. Denn genau so stelle ich mir Gemeinde vor: offen und zuge-wandt. Als einen Ort, an dem sich Menschen begeg-nen, wo niemand vor der Tür bleiben muss, sondern alle willkommen sind. Wo sich Lebensgeschichten berühren, wo Raum ist für Freude und Traurigkeit und wo Gemeinschaft erlebbar wird – bunt, leben-dig und vielfältig wie das Leben selbst. Eine Ge-meinschaft, die auch die nicht vergisst, die sich selbst nicht mehr auf den Weg machen können, und zu denen geht, die Hilfe und Zuwendung brauchen.

Manchmal bleibt die Realität sicherlich auch hinter diesem Wunsch zurück – es „menschelt“ eben auch „bei Kirchens“. Doch wo ich Gemeinde wie an diesem Morgen erlebe, da wird für mich ein „Stück vom Himmel“ spürbar.

„Ein Stück vom Himmel“

Alfred Hahne ist ein ganz besonderer Kunde für den Menüservice. Seit zwei Jahren beliefern die Jo-hanniter den fast 90-Jäh-rigen täglich mit einer war-men Mahlzeit. Der Witwer schätzt das abwechslungsreiche Essensangebot und bezeichnet sich selbst „als sehr zufrie-denen Kunden.“

Doch seine enge Verbindung zu den Johannitern geht weit darüber hinaus. Nach einer Zeit auf der Diakonenschule in Bethel, konnte er 1951 im Bonner Johanniterkrankenhaus als Krankenpfleger beginnen. 1953 legte er als Jahrgangs-bester sein Staatsexamen als Krankenpfleger ab.

Unvergesslicher Höhepunkt dieser Zeit war für Al-fred Hahne, dass er 1956 Prinz Oskar von Preußen pfle-gen konnte. Der jüngste Sohn von Kaiser Wilhelm II., der seit 1927 Herrenmeister des Johanniterordens war, war Patient des Johanniterkrankenhauses. Mit Ehrfurcht er-innert sich Hahne noch heute an Prinz Oskar: „Er war ein dankbarer Patient!“ Besondere Freude bereitete ihm, dass der Prinz ihm ein Foto mit persönlicher Widmung überlassen hatte.

Die Verbindung zu den Johannitern war seither noch enger als zuvor. Ob das dann auch dazu beigetra-gen hat, dass sein Schwager eine Johanniterschwester geheiratet hat, ist allerdings nicht überliefert. Als Kunde des Menüservice hat Alfred Hahne nun täglich Kontakt zu den Johannitern. So ist die Verbindung zum achtspit-zigen Kreuz für den rüstigen Senior lebendiger denn je.

| Menüservice

Überzeugter Johanniter-Kunde

Kontakt zum Menüservice

Haben Sie Fragen oder Bestellwünsche? Gerne beraten wir Sie unter Telefon: 0228 962 86 28 oder 02241 234 23-0 E-Mail: [email protected]

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Geht nicht, gibt’s nicht! Der Beleg: Auch dort, wo kein Festnetz-Telefonanschluss vorhanden ist, bieten die Johanniter jetzt den Hausnotruf an. Ganz beson-ders freut sich darüber Melanie Möchel, die neue Leiterin dieses Bereichs. Sie ist Feuer und Flamme, den wichtigen Service der Johanniter immer weiter zu verbessern.

Hausnotruf ohne Telefonanschluss – wie soll das gehen? Die moderne Technik macht’s mit Hilfe des GSM-Moduls möglich. GSM steht für „Globales System für mobile Kommunikation“, und das ist auch schon des Rätsels Lö-sung. Denn dank der Mobilfunktechnik kann der Haus-notruf an jeder Steckdose betrieben werden. Diese tech-nische Neuerung ist interessant für entlegene Häuser ohne oder Mehrfamilienhäuser mit sehr alten Telefon-anlagen. Auch in sogenannten Mehrgenerationshäusern mit getrennten Wohnbereichen aber nur einem Telefon-anschluss ist es jetzt möglich, einen Hausnotrufan-

schluss mit gutem Sprechkontakt zu installieren. „Früher war es schwierig, wenn die räumliche Distanz zwischen Hausnotrufgerät und Telefonanschluss zu groß war. In solchen Situationen war ein Sprachkontakt nicht mög-lich. Das ist jetzt kein Problem mehr“, erläutert die neue Leiterin des Hausnotrufs die moderne Technik. Man merkt ihr die Freude über diesen Fortschritt an. Denn der Hausnotruf ist für sie ein ganz wesentlicher Service. „Mit dieser Dienstleistung bieten wir den Teilnehmern ein maximales Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in ihrer häuslichen Umgebung. Das ist in vielen Einzelfällen unglaublich wichtig“, unterstreicht sie die Bedeutung. Melanie Möchel ist „Überzeugungstäterin“, denn mit dem Hausnotruf der Johanniter ist sie persönlich schon viele Jahre eng verbunden. Zunächst war sie ehrenamt-lich als Fahrerin und Disponentin in der Rufbereitschaft tätig, seit dem Jahr 2000 dann hauptamtlich als Sach-

bearbeiterin in der Abteilung. Als neue Leiterin will sie nun das Angebot ausbau-

en und die Aufklärungsarbeit verstärken: „Viele Men-schen wissen bisher nicht, dass Kassen schon ab Pflege-stufe I die Kosten übernehmen, dass wir beispielsweise ein Urlaubspaket zur Entlastung von Angehörigen an-bieten oder der Hausnotruf auch bei Familien mit behin-derten oder schwer erkrankten Kindern und Risiko-Schwangeren eingesetzt werden kann“, erläutert sie. „Da können wir noch viel Positives bewirken“, beschreibt sie mit großem Elan ihre nächsten Ziele.

Kontakt zum Hausnotruf

Melanie Möchel Telefon: 0228 962 86 28 oder 02241 234 23-31 E-Mail: [email protected]

| Sozialstation Bonn

Neue Pflegedienstleitung für die Häusliche Pflege

Seit Juli 2011 ist Anneliese Müller neue Pflegedienstlei-terin in Bonn. Mit ihrem Pflegeteam stellt sich die examinierte Altenpflegerin den vielfältigen Herausfor-derungen in der häuslichen Versorgung. „Die Pflege und Betreuung älterer Menschen machen mir Freude und ge-ben mir die innere Zufrie-

denheit, die ich brauche, um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht zu werden“. Wenn es dann doch ein-mal an die persönliche Grenze geht, unternimmt die be-geisterte Hundebesitzerin ausgiebige Waldspaziergänge , liest mit Vorliebe historische Romane oder findet in der Kirche von Maria Laach die innere Einkehr, um der Hek-tik des Arbeitsalltages zu entfliehen.

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| Hausnotruf unter neuer Leitung

Melanie Möchel will Service ausweiten

| Hausnotruf im Warentest

Die Johanniter sind„superschnell“Jetzt ist es amtlich: Der Hausnotruf der Johanniter ist „su-perschnell“.Im Rahmen ihrer Tests hat die Stif-tung Warentest von Dezember 2010 bis März 2011 den Haus-notruf von insgesamt zwölf Anbietern auf Herz und Nieren geprüft. Eines der wichtigsten Kriterien war dabei die Reaktionszeit zwischen Notrufeingang und Einleitung der Hilfsmaßnahmen. Das Johanniter-An-gebot war hier das einzige, das mit „superschnell“ klassifiziert wurde. Die Johanniter gehörten zu den drei Hilfsorganisationen, die mit „gut“ die besten Be-wertungen erhielten. Die Ergebnisse wurden in Heft 9 /2011 veröffentlicht.

| Rettungsdienst

30 Jahre Wache Pohlhausen1981 wurde sie eingeweiht, jetzt feiern die Johan-niter den 30. Ge-burtstag ihrer Wache. Die Vor-geschichte war schwierig: Die Johanniter mus-sten ihre alte Unterkunft in Neunkirchen verlassen, suchten einen anderen Standort. Einen Tag vor dem Weihnachtsfest 1981 wurde mit dem Einzug in die Rettungswache Pohlhausen endlich ein Neuanfang gemacht. Dort wurde ein funktioneller Neubau bezo-gen, in dem Rettungsdienst und ehrenamtliche Helfer Platz fanden. Das war der Grundstein für die langjäh-rige und überaus erfolgreiche Arbeit der Johanniter in diesem Teil des Rhein-Sieg-Kreises.

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Der Hausnotruf bietet für jeden Kunden die passende technische Lösung an.

| Nachruf

Raimund Wengel

* 23. Januar 1931 † 9. August 2011

Am 9. August 2011 verstarb Raimund Wengel, ehe-maliger Vorstand des Regionlverbandes. Die Johanniter trauern um einen außergewöhnlichen Menschen, der den Verband lange Jahre mitgeprägt und getragen hat.

Der RegionalvorstandAxel von Blomberg, Günther Krupp, Jürgen Vogel.

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Die Zeichen stehen auf Grün! So lautete kürzlich die Überschrift eines Seniorenmagazins zur Zukunft des Betreuten Wohnens. Denn im Alter ein selbstbe-stimmtes und eigenverantwortliches Leben in der vertrauten Umgebung der eigenen Wohnung zu füh-ren, ist der Herzenswunsch vieler älterer Mitbürger.

Das Betreute Wohnen oder das „Servicewohnen“ ge-währt Eigenständigkeit, ermöglicht bei Bedarf aber auch Betreuung und Versorgung. Aktivitäten und Veranstal-tungen innerhalb der Wohnanlagen bieten den Senioren die Chance neue Bekanntschaften zu finden und Kon-takte zu schließen.

Nach Bad Honnef und Siegburg haben die Johanniter - beauftragt von den jeweiligen Eigentümern - auch in Sankt Augustin und Bonn ihr Service-angebot gestartet. Wie im Titelthema dieser Ausgabe schon beschrieben, spielte bei der Vergabe an die Johanni-ter deren umfassendes Netzwerk eine entscheidende Rolle. Schnell und unbü-rokratisch können die Bewohner mit Unterstützung der jeweiligen Johanni-ter-Mitarbeiterinnen vor Ort auf Ange-bote zurückgreifen. Und da Carola Theuner (Bild o.) in Sankt Augustin und Angelika Gerhardt (Bild u.) in Bonn über langjährige Erfahrungen im Senioren-bereich verfügen, zudem examinierte Pflegefachkräfte sind, sind die Bewohner also in kompetenten Händen. Gerne informieren die beiden Johanniterinnen zum Be-treuten Wohnen und stellen den Kontakt zur Vermitt-lung der Wohnungen her.

Wichtige Partner der Johanniter – Ärzte in unserer RegionPraxis Marc P. Halber aus Siegburg

„Seit ich im Oktober 2008 eine Praxis in Siegburg übernommen habe, arbei-te ich als hausärztlicher Internist mit der Sozial-station der Johanniter in Siegburg zusammen. Ich bin begeistert, wie gut und auf welch hohem Niveau eine umfassende ambu-lante Patientenversorgung von heute sein kann. Nicht nur die professionelle medizinische Pflege, sondern vor allem der persönliche Kontakt und die Nähe zu den Menschen haben bei den Johannitern einen sehr hohen Stellenwert“.

Marc P. Halber, der als Medizinstudent selber über eine längere Zeit in der ambulanten Pflege tätig war, kennt sich aus. „Was ich sehr schätze, ist der ‚kurze Dienstweg‘ zu einem kompetenten Ansprechpartner der Johanniter, der wirklich jederzeit erreichbar ist. Gemeinsam haben wir bislang jedem Patienten, auch kurzfristig, aus seiner Not heraushelfen können.“

Dem jungen Arzt aus Siegburg, der seine internis-tische Ausbildung in Siegburg und Königswinter absol-vierte, ist vor allem eines wichtig: Er möchte nicht „Gott in Weiß“ sein, sondern zusammen mit seinen Patienten eine individuelle Lösung für deren Krankheiten, Sorgen und Nöte finden, auch wenn die Probleme vielleicht mal über den medizinischen Bereich hinaus gehen.

Für die kalte Jahreszeit hält er folgende Tipps bereit:

Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft, vor allem wenn die Sonne scheint. So können Abwehrkräfte gestärkt und das für den Körper wichtige Vitamin D auf natürliche Weise gebildet werden.

Ich lutsche bei einem beginnenden grippalen Infekt Salbeibonbons sowie Bonbons mit Lokal-Anästhe-tika gegen Halsschmerzen. Zusätzlich sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden, sofern keine Herz- oder Nierenerkrankungen dage-gen sprechen. Eine pflanzliche Unterstützung zur

Schleimlösung kann mit Tees, Tropfen oder äthe-rischen Ölen, die Thymian, Cineol, Primel, Efeu oder Pelargonium-Wurzel enthalten, erfolgen. Handels-übliche Schmerzmittel helfen bei Kopf- und Glie-derschmerzen. Eine körperliche Schonung sollte eingehalten werden, häufiges Händewaschen hilft, Keime zu reduzieren.

Sollte sich auf den normalerweise viralen grippalen Infekt in seltenen Fällen eine bakterielle Infektion aufpfropfen, wäre die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll. Dies erkennen Sie an anhaltendem Fieber, festem, eitrigem Bronchialauswurf sowie eventuell starken Halsschmerzen. Die Vorstellung bei Ihrem Hausarzt sollte hier schnellstmöglich erfolgen.

Gegen eine andere Atemwegserkrankung, die Influ-enza (oder auch Grippe), die im Gegensatz zu vi-ralen oder bakteriellen Erkältungen deutlich schwerwiegender verläuft, kann man etwas tun: Menschen über 60 Jahre oder chronisch kranke Menschen, die über nur eingeschränkte Abwehr-kräfte verfügen, empfehle ich zur Vorsorge eine Grippe-Impfung. Diese wird von den Krankenkassen übernommen. Hier sollte man jedoch beachten, dass man trotz Grippe-Impfung eine banale Erkäl-tung jederzeit bekommen kann.

Nehmen Sie sich zwischendurch ein wenig Zeit für Ihren Körper und hören Sie auf ihn. Entspannungs-übungen, mildes Ausdauertraining, regelmäßige Saunagänge oder „einfach nur die Seele baumeln lassen“ werden Sie gut durch den Winter bringen.

Kontakt zur Praxis: Marc P. HalberSchwarzer Weg 153721 SiegburgTelefon: 02241 610 62Fax: 02241 610 63

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| Ortsverband Much

Doppeljubiläum gefeiertAm 11. September 2011 feierte der Ortsverband Much ein besonderes Jubiläum: seit 35 Jahren engagieren sich die Johanniter in ihre Region, und der Ortsbeauf-tragte Andreas Maria Weber, und sein Stellvertreter Ulrich Küpper, feiern ihr 30-jähriges Dienstjubiläum. Dazu kamen viele Gäste und Freunde zu einem Gottes-dienst in der Evangelischen Kirche in Much und an-schließendem Fest in der Orangerie zusammen.

Der Ortsverband, am 20. Februar 1976 gegründet, wird seit 1981 von Andreas Maria Weber (r.) und seinem Stell-vertreter Ulrich Küpper (l.) geleitet. Im Jahr 2009 inves-

tierte der Regionalverband 85.000 Euro in die Unterkunft im alten Schulhaus. Regionalvorstand Jürgen Vogel (m.): „Damit wurden die Räumlichkeiten saniert und notwen-dige Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Die Mucher Jo-hanniter brachten sich mit unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden aktiv mit ein.“

Aus Much sind die Johanniter nach 35 Jahren nicht mehr wegzudenken. Mit ihren 15 Helferinnen und Helfern und 15 Jugendlichen organisierten sie allein im letzten Jahr mehr als 20 Kurse für über 200 Teilnehmer und brachten sich mit 2.230 Helferstunden ehrenamtlich ein.

| Wohnen im Alter

Betreutes Wohnen in Bonn und Sankt Augustin

Ansprechpartnerin für Sankt Augustin: Carola Theuner, Telefon: 02241 301 85 11 E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin für Bonn: Angelika Gerhardt, Telefon: 0228 96 14 11 02 E-Mail: [email protected]

|WIR in der Region November |2011 |WIR in der Region November |2011

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Wenn bei einem größeren Unglück oder einer Schadenslage viele Verletz-te gleichzeitig versorgt werden müs-sen, ist der Einsatz eines ganz beson-deren Fahrzeuges gefragt: der „Ge-rätewagen Sanitätsdienst“, im Fach-jargon auch GW-San 25 genannt. Er enthält Material, um bis zu 25 Per-sonen in einer Stunde zu versorgen.

Die Bonner Johanniter haben ein solches Fahrzeug, es gehört zur Einsatzeinheit im Katastrophenschutz NRW. Unter den aufklappbaren Seitenflügeln ist es randvoll mit Material bestückt. „Wir haben ein aufblasbares Zelt für vier bis acht Verletzte, zehn professionelle Notfall-rucksäcke und faltbare Tragen, sowie fünf orange Spine-boards, die den schnellen Transport von Polytrauma-Patienten ermöglichen“, erklärt Thorsten Hußmann, der Leiter des Ortsverbands Bonn.

Der beige Mercedes-Sprinter hat einen besonders kräftigen 6-Zylinder-Motor und bietet mit seinen über 180 PS sechs Helfern Platz. Technisch ist das Fahrzeug

mit einem fünf Kilovolt starken Stromerzeuger und einer separaten Dieselheizung für das Zelt ausgestattet. Die zweimal 1000 Watt starken Beleuchtungs-strahler können auch unübersichtliche Un-fallstellen in der Nacht gut ausleuchten.

In diesem Jahr fuhr der GW-San 25 zum Glück nur zur Ab-sicherung großer Ver-

anstaltungen mit. So waren die Bonner Johanniter damit beim Ro-senmontagszug und Pützchen‘s Markt. „Wenn wir nicht im Einsatz sind, trainieren wir ständig mit dem Fahrzeug. Jeder Helfer muss im Not-fall wissen, wie er mit dem Material

korrekt umzugehen hat“, so Patric Posch, Leiter der Ka-tastrophenschutzeinheit Bonn. Und Thorsten Hußmann ergänzt: „Wir sind froh und stolz darauf, mit diesem Fahrzeug unterwegs sein zu können. Mit hochwertigem Material und hervorragend ausgebildeten ehrenamt-lichen Kräften fühlen wir uns gut gerüstet, um im Ernst-fall Leben zu retten.“

| Häusliche Pflege in Bad Honnef

Das Unmögliche möglich machen

Ulrike Schulz liebt die Herausforderung! Wenn es da-rum geht besonders schwierige Lebensumstände äl-terer Bürger von Bad Honnef zu verbessern, ist sie die richtige Ansprechpartnerin. Das wissen auch Ärzte, Sozialarbeiter und gesetzliche Betreuer. So wundert es kaum, dass sich die erfahrene und engagierte Lei-terin der Johanniter-Sozialstation häufig um diese Fälle kümmert.

Viele Beispiele aus der zurückliegenden Zeit ließen sich anführen. Exemplarisch herausgegriffen sei aber hier das Engagement für eine Seniorin, die ohne die Hilfe und die Unterstützung nicht nur die eigene Wohnung, son-dern auch ihren geliebten Hund hätte aufgeben müssen. Der Anruf erreichte Ulrike Schulz zwei Tage vor Weih-

nachten im letzten Jahr. Eine Sozialarbeiterin aus dem nahe gelegenen Krankenhaus hatte ihr kurzfristig die Entlassung von Inge Seipke aus Bad Honnef angekündigt. Die allein-stehende 90-Jährige war zuvor in ihrer Wohnung gestürzt und hatte dort längere Zeit hilflos gelegen.

Beim Erstbesuch des Hausarztes und der Johanni-ter-Pflegedienstleitung nach dem Krankenhausaufent-halt wurde schnell deutlich, dass hier etwas geschehen müsse: Eine eingeschlagene Scheibe, bitterkalte Räume, abgelaufene Lebensmittel, Wäscheberge, die Wohnungs-reinigung. Vieles war der liebenswürdigen alten Dame in der vergangenen Zeit über den Kopf gewachsen. Für den Hausarzt schien ein Wechsel in ein Altenheim unaus-weichlich. Doch Ulrike Schulz konnte ihn vom Gegenteil

überzeugen. Kräftig unterstützt von ihrem Pflege- und Mitarbeiterteam, nahm sie sich nun der alten Dame an. Zunächst der Glaser! Doch wie sehen die finanziellen Mittel der Seniorin aus? Keine Angehörigen! Ein gesetz-licher Betreuer wird nötig sein. Schnell schon mal den Antrag der Pflegeversicherung vorbereitet, damit die tägliche Körperpflege sichergestellt ist! Natürlich soll sich die Patientin auch wohlfühlen. Also gründliche Rei-nigung der Wohnung! Wieder täglich eine warme Mahl-zeit, selbstverständlich! Ach ja, da ist ja noch ihr Hund, derzeit in einer Hundepension! Und ihr kleiner etwas verwahrloster Garten?

Heute, ein Jahr danach. Was hat sich seither ge-tan? Das Wichtigste zuerst: Inge Seipke geht es gut. Sie lebt nach wie vor in ihrer eigenen Wohnung. Täglich wird sie von den Mitarbeiterinnen der Johanniter-Sozi-alstation bei der Körperpflege unterstützt, die Woh-nungsreinigung und Wäschepflege ist gewährleistet, Arzt- und Friseurtermine sind organisiert und nicht nur ein warmes Mittagessen steht täglich auf dem Tisch, sondern oftmals sind es auch ein paar Blumen aus ihrem kleinen Garten. Und zur ganz großen Freude ist auch Hund Yorki wieder daheim.

„Der Weg war nicht einfach“, so Ulrike Schulz, „doch durch die oftmals unkomplizierte und unbürokra-tische Hilfe und Unterstützung vieler Beteiligter, konn-ten wir viel erreichen. Besonders die sehr gute Zusam-menarbeit mit der für Frau Seipke bestellten Betreuerin hat vieles beschleunigt und erst ermöglicht.“ Die enga-gierte Pflegedienstleiterin mag es nicht hören, doch das Unmögliche möglich gemacht zu haben, ist in großem Maße sicher auch wieder ihr Verdienst.

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Kontakt zu unseren Sozialstationen:

Bad Honnef, Ulrike Schulz, Tel.: 02224 93 71-12

Bonn, Anneliese Müller, Tel.: 0228 910 66 57

Siegburg/Sankt Augustin, Martina Kastenholz, Tel.: 02241 234 23-28

Troisdorf, Judith Leiße, Tel: 02241 88 33-11

Das gesamte Johanniter-Team Bad Honnef, hier der ehe-malige Zivildienstleistende Martin Nowakowsky (l.), sorgt für Inge Seipke (r.) und Hund Yorki.

Wenn sie gerade nicht im Einsatz sind, wird für den Notfall trainiert (v.l.n.r.): Denise Luhmer, Thorsten Hußmann, Moritz Maier, Ralf Kaese, Oliver März und Sarah Bender.

| Regionalverband

Herzlichen Glückwunsch!

Randvoll mit Technik bepackt: Mit dem GW-San 25 bringen die Helfer wichtiges Equipment an den Unglücksort

| Katastrophenschutz

Moderner Gerätewagen stets einsatzbereit

Der langjährige Kreisbe-auftragte der Johanniter in Bonn, Albrecht Graf von Schlabrendorf, feierte im Sommer seinen 70. Geburtstag. Die Johanni-ter gratulierten herzlich und erinnern an das große Engagement, dass er zwischen 1981 und 2003 an den Tag gelegt hat. Noch heute beobachtet Graf Schlabrendorf das Wirken der Johanniter mit großem Interesse. Was ist ihm wichtig? „Ein gutes Verhältnis zwischen Ehrenamtlern und Hauptamt-lichen! Das“, so ergänzt er, „ist die Schnittstelle, auf die wir auch heute noch ganz besonders auf-merksam achten müssen.“

|WIR in der Region November |2011

Page 7: WIR in der Region - johanniter.de · Notfall an. Ihr Konzept reicht weiter: Die Aktiven Seni-oren tun auch etwas gegen die Einsamkeit von älteren Menschen und für deren Gesundheit.

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Aus Liebe zum Leben

Beide mögen Hunde. Das hat sie zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ge-führt. Tierärztin Christine Gebertz (57, l.) leitet seit vielen Jahren die Rettungshundestaffel und Andrea Höper (51, r.) ist Leiterin der Be-suchs- und Therapiehundteams.

1. Welchen Berufswunsch hatten Sie in Ihrer Kindheit? Andrea Höper: Zierpflanzengärtnerin, ich habe überall kleine Blumenbeete angelegt.

2. Was ist Ihre Aufgabe bei den Johannitern? Andrea Höper: Bei den Besuchs- und Therapie-hundteams bin ich für den organisatorischen Ab-lauf mit all seinen Aufgaben und Verantwortlich-keiten zuständig.

3. Wie vereinbaren Sie Arbeit und Familie miteinander? Andrea Höper: Familie, Beruf und Ehrenamt funk-tionieren nur mit der Unterstützung meiner Fami-lie. Mein Mann, mein Sohn und mein Hund bieten mir dabei ganz praktische Hilfe an.

4. Warum sollten sich junge Menschen bei den Johannitern engagieren? Andrea Höper: Soziale Tätigkeiten fördern soziale Intelligenz und persönliche Reife. Man bekommt berufliche Erfahrungen und baut soziale Kontakte aus.

5. Wo sollten sich die Johanniter noch engagieren? Andrea Höper: Aktiv im Umwelt- und Tierschutz !

6. Was möchten Sie später einmal im Ruhestand tun? Christine Gebertz: Das Landleben genießen und mit meinen Hunden arbeiten

7. Was ist Ihr Lieblingsgericht? Christine Gebertz: Steak mit Salat

8. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Christine Gebertz: Die verbringe ich ganz mit meinen Hunden

9. Drei Wünsche zum Schluss? Christine Gebertz: Gesundheit, weniger Stress, mehr friedliches Miteinander!

Aktive Johanniter

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| Rettungshunde

Neues Team für die Hundestaffel

Um ein offiziell zugelassenes Rettungshundteam zu sein, müssen Vierbeiner und Mensch erst einmal eini-ge Mühen auf sich nehmen. Das gingen Inge Seebach und ihr Hund Amy von der Rettungshundestaffel Bonn/Rhein-Sieg jetzt voller Elan an.

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen schriftlichen Test, den natürlich die Hundeführerin absolvieren muss-te, folgten für den Border Collie eine Gehorsamsprüfung und eine Flächensuche im Prüfungsgebiet. „Bereits nach 30 Sekunden hatte Amy den ersten von insgesamt zwei Vermissten gefunden“, erklärt Inge Seebach stolz. Und den musste die Hundeführerin dann laut Prüfungsauf-gabe ordnungsgemäß erstversorgen. Das hat sie hervor-ragend gemacht. Und nach weiteren 15 Minuten erklang noch einmal Amys kräftiges Bellen. Damit signalisierte sie: Ich habe auch die zweite verletzte Person gefun-den!

Ein dickes Lob und ein kräftiges Kraulen des Hundes folgten. Nun hatten Collie und Frauchen die Prüfung zum frischgebackenen Rettungshundeteam „Fläche“ er-folgreich bestanden. Ab sofort dürfen die beiden nun mit der Rettungshundestaffel unterwegs sein wenn es gilt, Leben, das in Gefahr ist, zu retten.

Was Rettungshunde alles lernen können…

FlächensucheUnwegsames Gelände oder große Waldflächen nach vermissten Personen durchsuchenDas muss der Hund können: die menschliche Witte-rung aufnehmen und nur Personen, die sitzen, kau-ern oder liegen durch Bellen anzeigen

TrümmersucheOpfer unter dicken Trümmerschichten lokalisierenDas muss der Hund können: durch meterdicke Schich-ten Gerüche herausfiltern, die auf Opfer hindeuten, und das durch Bellen oder Scharren anzeigen

MantrailingEine bestimmte Person anhand ihres Geruchs über eine lange Strecke hin ausfindig machenDas muss der Hund können: den vorgegebenen Ge-ruch von einer Vielzahl anderer Spuren unterschei-den und angeleint, über viele Kilometer, durch das Gelände die Person auffinden

WasserrettungMenschen, die in Schwimmnot sind, oder bewusstlos auf dem Wasser treiben, bergenDas muss der Hund können: aus Booten oder Helikop-tern ins Wasser springen und den Menschen oder eventuell auch kleine Boote an Land ziehen

| Erste-Hilfe-Tipps für Kinder

Achtung Vergiftungsgefahr!

Simone Baumann ist Mutter und Kinderkranken-schwester. Sie gibt bei den Johannitern Kurse, spezi-ell für die Erste Hilfe an Kindern. Hier ein paar wich-tige Hinweise von ihr, wo typische Gefahrenquellen für Kinder liegen können.

Ätherische Öle sind besonders gefährlich bis zum 12. Le-bensmonat eines Kindes.

Honig sollten Kinder bis zum Alter von einem Jahr nicht essen, da er die Infektion Botulismus auslösen und zum Tode führen kann.

Stempelfarbe und Schuhcreme können bei Verzehr zu schweren Vergiftungen führen, da beide Substanzen Ani-lin enthalten. Stets außer Reichweite lagern.

Im Falle eines Notfalles: Giftinformationszentrale unter 0228 19 240 (Uniklinikum Bonn) kontaktieren. Sollten die Anzeichen bei dem Kind lebensbedrohlich sein, die At-mung aussetzen oder Bewusstlosigkeit vorliegen, muss so-fort ein Notruf über die 112 abgesetzt werden!

Wer sich für einen Kurs zur „Ersten Hilfe am Kind“ interes-siert, kann sich hier anmelden: 0228 962 86 28 oder 02241 234 23-0

|WIR in der Region November |2011 |WIR in der Region November |2011

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Nicht nur Kinderherzen schlagen höher, wenn auch in diesem Jahr einer der schönsten Weihnachtsmärkte der Region an den Adventswochenenden wieder seine Tore für die Gäste aus Nah und Fern öffnet. Die Rede ist vom Ahrweiler Weihnachtsmarkt. Vor der roman-tischen Kulisse der Altstadt bietet er mit seinen vie-len Attraktionen ein stimmungsvolles Bild. Ein be-sonderer Höhepunkt: der Mitternachtsmarkt am Vor-abend des 3. Adventssonntag.

Es gibt Stimmen, die sprechen vom schönsten und stimmungsvollsten Weihnachtsmarkt in der Region. Nur rund 45 Kilometer von Sankt Augustin ent-fernt, ist er mit dem Auto in rund 40 Minuten zu errei-chen. Die Besucher erwartet an allen Wochenenden ein wunderschön geschmücktes und gemütliches „Weih-nachtsstädtchen“, durch das der Duft von Glühwein und heißem Gebäck zieht. Der Ahrweiler Weihnachtsmarkt ist ein Erlebnis für die ganze Familie.

Geöffnet ist er an allen vier Adventswochenenden, jeweils von freitags ab 14.00 Uhr bis zum Sonntagabend.

Die offizielle Eröffnung ist für Freitag, 27. November, um 17.00 Uhr geplant. Am Samstag, 10. Dezem-ber, haben die Stände beim Mitternachtsmarkt

gar bis tief in die Nacht geöffnet. Außerdem le-gen die Verantwortlichen an allen Wochenenden

Wert auf ein kulturelles Rahmenprogramm, das jedes Jahr aufs Neue Beiträge für jeden Geschmack bietet.

Der Weihnachtsmarkt in Ahrweiler ist ein Tipp der Johanniter für alle, die in der näheren Umgebung in der Vorweihnachtszeit etwas ganz besonders Schönes erle-ben wollen.

Weitere Informationen unter: www.werbegemein-schaft-ahrweiler.de/Veranstaltungen/Weihnachtsmarkt

| Johanniter als Karnevalisten

Wenn et Trömmelsche jeht…

Johanniter lustig unterwegs: Andreas Maria Weber (1. Reihe ganz r.) mit dem Mucher Dreigestirn.

| Gratulation

Stolze 100 Jahre

Am 17. August 2011 feierte ein Geburtstagskind seinen ganz besonderen Ehrentag: Inge Streil, Hausnotrufkundin der Johanniter, wurde 100 Jahre alt. Lebhaft und gut ge-launt feierte die 1911 Geborene diesen Tag im Kreis ihrer Familie. Und zu diesem wahrhaft historischen Anlass gra-tulierten ihr die Johanniter natürlich auch persönlich. Hausnotrufmitarbeiterin Sina Doepner (m.) und Regional-vorstand Günther Krupp (r.) überraschten die Jubilarin mit einem dicken Blumenstrauß und wünschten ihr von Her-zen Gesundheit, und noch viele gute Lebensjahre.

| Ortsverband Euskirchen

10 Jahre aktivWas 2001 als zartes Pflänzchen begann, ist mittlerweile zu einem stattlichen und aktiven Ortsverband herange-wachsen. Darin waren sich Redner und Gäste auf der Fei-er zum 10-jährigen Bestehen des Ortsverbands Euskir-chen, die am 3. Juli 2011 stattfand, einig. Das Jubiläum begingen die Johanniter mit einem Gottesdienst und ei-ner kleinen Feier im Gemein-dezentrum Flamersheim. Zu den Gratulanten zählten neben den Johanniter-Vorständen Jürgen Vogel und Axel von Blomberg auch der ehemalige ehrenamtliche Vorstand Alb-recht Graf von Schlabrendorf und die stellvertretende Bür-germeisterin von Euskirchen, Christiane Loeb (r.). Der Orts-beauftragter Heinz Wolke (l.) blickte in seiner Rede noch einmal auf die Anfänge der Johanniter in Euskirchen zu-rück und gab einen erfreulichen Überblick über die aktu-elle Entwicklung: 27 Helferinnen und Helfer sorgten allein im letzten Jahr mit 5.817 Helferstunden für ehrenamt-liche Johanniter-Unterstützung in und um Euskirchen.

Neulich musste ich mich in Geduld üben. Die lange Schlange auf der Ab-biegespur löste sich nur langsam auf. Kurz vor dem Ziel sprang die Ampel er-neut auf Rot und ich kam neben einer breiten Verkehrsinsel zum Stehen.

Mein Blick fiel auf die Grünfläche der Insel und was aus der Ferne nicht er-kennbar war, versetzte mich nun in ungläubiges Staunen. Dicht an dicht la-gen dort Hunderte von Zigarettenkippen. Offensichtlich hatten viele War-tende vor mir den Stopp vor der Ampel genutzt, um ihre Kippe aus dem Autofenster zu werfen. Nur eine kleine Kippe, was macht das schon!? Doch, so dachte ich in diesem Moment, erliegen wir nicht allzu oft dem Irrglauben, dass eine vermeintliche Kleinigkeit in unserem Tun oder aber auch in unserem Unterlassen keine Auswirkungen hat und somit bedeutungslos sei? Dabei er-fordert es doch für den Einzelnen oftmals gar nicht so viel: Ein Lächeln im Vorübergehen, ein fair gehandeltes Lebensmittel im Einkaufskorb, der Ver-zicht auf das Auto für den Einkauf um die Ecke, die Zigarettenkippe in den Aschenbecher. Alles keine großen Dinge, doch wenn viele so denken und han-deln, eben doch keine Kleinigkeit.

| Zum Nachdenken

Keine Kleinigkeit Von Lutz Hoffmann

| Ausflugstipp für die Adventszeit

Weihnachtsmarkt in Ahrweiler

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Die „fünfte“ Jahreszeit hat begonnen und die Johan-niter sind natürlich mit dabei. Sie sind verantwortlich für den Sanitätsdienst auf vielen Veranstaltungen in der Region. Insbesondere wenn am Ende der Session die Karnevalszüge stattfinden, sorgen sie im Hinter-grund dafür, dass im Falle eines Falles eine helfende Hand schnell zur Stelle ist.

Der eine oder andere Johanniter ist aber auch privat mit vollem Herzen bei der Sache, wenn „et Trömmelsche widder jeht“. Ein Beispiel ist Stefan Wolf, der Leiter vom Rettungsdienst. Gemeinsam mit einigen Mitstreitern hat er mit dem 1. Beueler Häärekomitee sogar eine eigene Karnevalsgesellschaft gegründet. Und wenn es dann zum jährlichen Wettwaschen mit den Damenkomitees in Beuel kommt, dann berichtet sogar das Fernsehen darü-ber. Auch Ortsbeauftragter Andreas Weber ist wieder aktiv. Seit 15 Jahren engagiert er sich beim Mucher Kar-

nevalsverein, seit zehn Jahren ist er deren Sitzungsprä-sident. In diesem Jahr begleitete er als Komandant des Gefolges sein Dreigestirn zum Prinzentreffen in Pohl-hausen. Und Bauer Marc ist seit neuestem auch mit da-bei, bei den Johannitern.

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IMPRESSUM Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, Einsteinstr. 13, 53757 Sankt Augustin, Tel.: 02241 234 23-0, Fax: 02241 234 23-66, E-Mail: [email protected] Redaktion: Günther Krupp, Natalie Brincks, Lutz Hoffmann Fotos: S.1 Fotolia, S.3 Fotolia, S.4: Ev. Friedenskir-chengemeinde Troisdorf, S.5 apetito, S.9 M.P.Halber, S.11 M.Nowakowsky, S.14 H. Geschier, Andreas Weber, S. 15 Fotolia Design: BUREAU MONOCHROM, KölnDruck: Köllen Druck & Verlag GmbH, Bonn Auflage: 35.600, erscheint 2-mal jährlich

Siegburg – Bald ist wieder Weihnachten, für Puppe Uschi eine besondere Zeit. Am 24. Dezember 2011 wird sie nämlich 72 Jahre jung, und dafür hat sie sich erstaunlich gut gehalten. Uschi gehört Ruth Bosbach aus Siegburg, die bis 2006 mit ihrer Schwe-ster Karin das bekannte Mie-der- und Wäschehaus Räu-

ber in der Kaiserstraße leitete. Geboren in Werl, lebte die kleine Ruth seit 1940 bei ihrer Großmutter in Wahlscheid. Später zog die gesamte Familie samt Schwester-chen Karin nach Siegburg. Ruth Bosbach erinnert sich:

„Ich wurde im Dezember 1939 geboren und im zarten Alter von drei Wochen schenkte mein Vater mir nach Aus-kunft meiner Mutter eine Schildkröt-Puppe zu Weihnachten. In den nächs-ten Jahren hat sie mich und meine jüngere Schwester ständig begleitet. Natürlich mussten wir sie uns teilen – so war das damals mit dem weni-gen Spielzeug, das man hatte. Uschi, wie wir die Puppe nannten, war un-

ser Baby, das wir mit allem möglichen fütterten. Manch-mal haben wir uns auch kräftig um sie gestritten. Einmal sogar so heftig, dass meine Schwester ihr vor Wut ins Bein biss. Die Abdrücke ihrer Zähne konnte man noch Jahre später sehen. Vor Weihnachten verschwand unsere Puppe regelmäßig. Auf rätselhafte Weise tauchte sie dann am Weihnachtsabend wieder auf, natürlich vom Christkind komplett neu eingekleidet. Darüber haben wir uns immer wahnsinnig gefreut und glücklich mit unserem Schmuckstück gespielt.

Mit der Zeit bekamen wir noch einen Puppenwa-gen dazu und die Kleiderausstattung wuchs. Irgend-wann wollte meine Schwester Karin dann aber lieber eine richtige Babypuppe haben, und ab da gehörte Uschi endlich nur noch mir. Vor einigen Jahren habe ich sie mal in eine Puppenklinik gebracht. Das jahrelange Füt-tern hat ihrem Puppenkörper doch nicht gut getan. Aber

jetzt habe ich sie wieder nagelneu zurückbekom-men und heute hat sie einen Ehrenplatz in

meinem Wohnzimmer.“

| Erinnerungsstücke...

Puppe Uschi kam am Weihnachtsabend

Wertvolle Aktionen

Über den Tellerrand

Die Johanniter helfen überall, wo Menschen in Not gera-ten. Aber nicht nur sie engagieren sich, wo Hilfe ge-braucht wird. Wir möchten Ihnen andere Organisationen vorstellen, die Sie durch Ihr persönliches Handeln aktiv unterstützen können. Wie die Deutsche Stiftung für Or-gantransplantation (DSO) zum Beispiel. Ein Organspen-derausweis kann Menschenleben verlängern. Oder die

Deutsche Knochenmarkspende (DKMS) mit ihrem Kampf gegen Leukämie. Eine unkomplizierte Aufnahme in die Spenderdatei reicht aus, um vielleicht Leben zu retten. Hier kann jeder etwas Gutes tun, lebensrettende Aktivi-täten, für die sich die Johanniter gerne stark machen.