WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im...

12
SERIE WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT 2 PROFIL E TEIL 1 DOKUMENTATION Diese Prüfungsaufgabe darf 2016 nicht im Unterricht verwendet werden. Der Kaufmännische Verband hat im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und Übungszwecke zu verwenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Schweizerischen Dienstleistungszentrums Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB). Inhaber des Urheberrechts sind die Kantone. © ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2016 KAUFFRAU UND KAUFMANN NACH BIVO 2012

Transcript of WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im...

Page 1: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

1

SERIE

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

2

PROFIL E

TEIL 1

DOKUMENTATION

Diese Prüfungsaufgabe darf 2016 nicht im Unterricht verwendet werden. Der Kaufmännische Verband hat im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und Übungszwecke zu verwenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Schweizerischen Dienstleistungszentrums Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB). Inhaber des Urheberrechts sind die Kantone. ©

ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2016

KAUFFRAU UND KAUFMANN

NACH BIVO 2012

Page 2: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

2

Inhalt

1 FALLBEISPIEL RICHLE AG

A Geschäftsbeschreibung 3

1 Entstehung 3

2 Marktleistungen 4

B Organigramm der Richle AG 6

C Kontenplan der Richle AG 7

D Beleg 8

E Bilanz nach Gewinnverwendung und Gewinnverteilungsplan 9

F Formelsammlung 10

G Medientexte zum «Sneakers»-Boom 11

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Page 3: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

3

1

A Geschäftsbeschreibung

1 Entstehung

Seit 1967 stellt die Richle AG aus Leidenschaft Schuhe her. Gegründet wurde die Unternehmung

von Franz Richle. Als gelernter Schuhmacher führte er viele Jahre ein eigenes Schuhgeschäft in

Schinznach Bad. Der Ausbau der Rehabilitationsklinik Schinznach Bad führte dazu, dass die Aufträge

zur Anfertigung von massgeschneiderten Schuhen für Patienten stark zunahmen. Diese Schuhe

ermöglichten es den Patienten, nach einer Operation an den Fussgelenken früher wieder zu laufen.

In Zusammenarbeit mit Fachärzten entwickelte Franz Richle 1974 den Stabilo-Schuh mit einem

flexiblen, anpassbaren Stützsystem. Dieser Schuhtyp musste nicht mehr massgeschneidert ange-

fertigt werden, sondern konnte serienweise produziert werden. Durch diese Innovation wurde

die Richle AG zur Marktführerin für Therapie-Schuhe. Im Jahr 2001 übernahm die älteste Tochter

von Franz Richle, Daniela Richle, die Leitung der Unternehmung.

FALLBEISPIEL RICHLE AG

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Richle

Page 4: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

4 WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

2 Marktleistungen

Die Richle AG ist ein typischer Schweizer KMU-Betrieb mit 30 Mitarbeitenden. In der Produktionsstätte

in Schinznach Bad werden qualitativ hoch stehende Spezial-Schuhe für den Gesundheitsbereich

hergestellt. Das aktuelle Sortiment der Richle AG umfasst zwei Linien.

Stabilo

Die Stabilo-Schuhe mit ihrem einzigartigen

Stützsystem unterstützen Patienten nach einer

Fussoperation bei einer schnellen Rehabilitation.

Im Segment der Therapie-Schuhe beansprucht

die Richle AG den höchsten Marktanteil von

rund 40%.

Protect

Die Protect-Linie bietet Sport- und Freizeit schuhe

mit einem Anti-Knick-System. Dieses System

verhindert ein Umknicken des Fusses beim Sport

(Wandern, Hallensport, Tennis usw.) und in

der Freizeit. Die Protect-Linie ist aus dem

Know-how der Stabilo-Linie entstanden.

Page 5: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

5WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Die Richle AG hat in der Protect-Linie 30 verschiedene Modelle jeweils in unterschiedlichen Grössen

und Weiten für verschiedene Anwendungen im Angebot. Weil die Modelle der Protect-Linie beim

Sport und in der Freizeit getragen werden, wird auf ein ansprechendes Design geachtet. Die Farben

dieser Modelle werden jährlich der Mode angepasst.

Die Stabilo-Schuhe sind in rund 250 Geschäften in der Schweiz vertreten. In der Regel sind dies

spezialisierte Schuhgeschäfte, wie z. B. Orthopädie-Schuhmacher. Die Protect-Linie ist zusätzlich

in ausgewählten Sportgeschäften erhältlich.

In ihrem Fabrikladen in Schinznach Bad verkauft die Richle AG diverse Neuheiten und aktuelle

Modelle vor allem der Protect-Linie. Muster und Modelle mit kleinen Fehlern (zweite Wahl) sowie

Restposten können zu stark reduzierten Preisen erworben werden. Um die Attraktivität des

Sortiments zu erhöhen, bietet der Fabrikladen seit zwei Jahren auch Produkte des Freizeitbekleidungs-

unternehmens Mammut Sports Group AG sowie diverse Sockenmodelle der Jacob Rohner AG an.

Ein Vertrieb via Internet wurde bisher nicht realisiert. «Unsere Kunden geben viel Geld für unsere

Schuhe aus. Darum möchten wir, dass sie die Schuhe vor dem Kauf anprobieren», so die einfache

Begründung von Daniela Richle. Künftig wird man sich jedoch über diesen wichtigen Vertriebskanal

Gedanken machen müssen.

Im letzten Jahr betrug der Umsatz der Richle AG rund 9 Millionen Franken. Der Verkauf der Stabilo-

Schuhe trägt rund zwei Drittel zum Gesamtumsatz bei. In den letzten Jahren flachte jedoch das

Wachstum vor allem bei den Stabilo-Schuhen ab. Die schwachen Wachstumszahlen sind in erster

Linie auf den starken Konkurrenzkampf und den daraus entstehenden Preisdruck zurückzuführen.

Das Geschäft der Richle AG konzentriert sich klar auf den Schweizer Markt: Etwa 95% des

Gesamtumsatzes wird in der Schweiz erwirtschaftet.

Page 6: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

6 WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Fertigung

Produkte­entwicklung und Musternäherei

B Organigramm der Richle AG

Fabrikladen

Produktion/Entwicklung

Einkauf

GeschäftsleitungDaniela Richle

Stabilo­Linie

Protect­Linie

Buchhaltung und Controlling

Personalwesen

Kundenservice

Absatz/ Marketing

Administration

Assistent/in der GL

Verwaltungsrat

General­ versammlung

Page 7: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

7WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

C

Kon

tenp

lan

der

Ric

hle

AG

1

AKTI

VEN

10

Um

lauf

verm

ögen

10

00

Kass

e

10

20

Ban

kgut

habe

n

(sam

t Gut

habe

n Po

stba

nk)

10

60

Wer

tsch

rift

en

(kur

zfri

stig

mit

Bör

senk

urs)

11

00

Ford

erun

gen

aus

Lief

erun

gen

und

Leis

tung

en (D

ebito

ren)

11

09

WB

For

deru

ngen

(Del

kred

ere)

11

70

Vors

teue

r MW

ST

11

76

Verr

echn

ungs

steu

er (D

ebito

r VST

)

12

00

Vorr

at H

ande

lsw

aren

(War

envo

rrat

)

12

10

Vorr

at R

ohst

offe

12

60

Vorr

at F

erti

gfab

rika

te

13

00

Akt

ive

Rech

nung

sabg

renz

ung

(TA)

14

Anla

geve

rmög

en

14

40

Akt

ivda

rleh

en

1500

M

asch

inen

und

App

arat

e

1509

W

B M

asch

inen

und

App

arat

e

1510

M

obili

ar u

nd E

inri

chtu

ngen

1530

Fa

hrze

uge

1539

W

B F

ahrz

euge

1600

G

esch

äfts

liege

nsch

afte

n

2

PASS

IVEN

20

Kurz

fris

tige

s Fr

emdk

apit

al

20

00

Verb

indl

ichk

eite

n au

s Li

efer

unge

n

und

Leis

tung

en (K

redi

tore

n)

21

00

Ban

kver

bind

lichk

eite

n (K

onto

korr

ent)

22

00

Ges

chul

dete

MW

ST (U

msa

tzst

euer

)

22

06

Verr

echn

ungs

steu

er (K

redi

tor V

ST)

22

10

Übr

ige

kurz

fris

tige

Ver

bind

lichk

eite

n

22

61

Bes

chlo

ssen

e A

ussc

hütt

unge

n

(Div

iden

den)

23

00

Pass

ive

Rech

nung

sabg

renz

ung

(TP)

24

Lang

fris

tige

s Fr

emdk

apit

al

24

01

Hyp

othe

ken

24

50

Pass

ivda

rleh

en

26

00

Lang

fris

tige

Rüc

kste

llung

en

28

Eige

nkap

ital

28

00

Akt

ienk

apita

l

29

50

Rese

rven

29

70

Gew

innv

ortr

ag o

der V

erlu

stvo

rtra

g

29

71

Jahr

esge

win

n od

er Ja

hres

verl

ust

3

BET

RIE

BLI

CHER

ERT

RAG

AUS

LIEF

ERU

NG

EN U

ND

LEI

STU

NG

EN

32

00

Han

dels

erlö

se (W

aren

ertr

ag)

34

00

Die

nstle

istu

ngse

rträ

ge

38

05

Verl

uste

aus

For

deru

ngen

(Deb

itore

nver

lust

e)

4 AU

FWAN

D F

ÜR

MAT

ERIA

L, H

AND

ELSW

AREN

UN

D D

IEN

STLE

ISTU

NG

EN

40

00

Mat

eria

lauf

wan

d Pr

oduk

tion

42

00

Han

dels

war

enau

fwan

d (W

aren

aufw

and)

5 PE

RS

ON

ALAU

FWAN

D

50

00

Lohn

aufw

and

58

00

Übr

iger

Per

sona

lauf

wan

d

6 Ü

BR

IGER

BET

RIE

BLI

CHER

AU

FWAN

D,

AB

SCH

REI

BU

NG

EN, F

INAN

ZER

GEB

NIS

6000

Ra

umau

fwan

d

61

00

Unt

erha

lt, R

epar

atur

en, E

rsat

z

62

00

Fahr

zeug

- und

Tra

nspo

rtau

fwan

d

63

00

Sac

hver

sich

erun

gen,

Abg

aben

, Geb

ühre

n

64

00

Ener

gie-

und

Ent

sorg

ungs

aufw

and

65

00

Verw

altu

ngsa

ufw

and

65

70

Info

rmat

ikau

fwan

d

66

00

Wer

beau

fwan

d

67

00

Son

stig

er b

etri

eblic

her A

ufw

and

68

00

Abs

chre

ibun

gen

69

00

Fina

nzau

fwan

d (Z

insa

ufw

and)

69

50

Fina

nzer

trag

(Zin

sert

rag)

7

BET

RIE

BLI

CHER

NEB

ENER

FOLG

70

00

Ertr

ag N

eben

betr

ieb

70

10

Auf

wan

d N

eben

betr

ieb

8

BET

RIE

BS

FREM

DER

, AU

SSER

OR

DEN

TLIC

HER

,

EIN

MAL

IGER

OD

ER P

ERIO

DEN

FREM

DER

AUFW

AND

UN

D E

RTR

AG

80

00

Bet

rieb

sfre

mde

r Auf

wan

d

81

00

Bet

rieb

sfre

mde

r Ert

rag

85

00

Aus

sero

rden

tlic

her,

ein

mal

iger

oder

per

iode

nfre

mde

r Auf

wan

d

85

10

Aus

sero

rden

tlic

her,

ein

mal

iger

oder

per

iode

nfre

mde

r Ert

rag

89

00

Auf

wan

d di

rekt

e S

teue

rn

9

ABS

CHLU

SS

90

00

Erfo

lgsr

echn

ung

91

00

Bila

nz

Hin

wei

s:

Die

trad

ition

elle

n B

ezei

chnu

ngen

der K

onte

n si

nd k

ursi

v ge

druc

kt

Page 8: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

8 WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

D Beleg

Richle AG

Aarauerstrasse 9

5116 Schinznach Bad

Kontoabschluss per 31.12.2015 Sie werden betreut von:

Seite 1 Michael Schmid

Datum Buchungstext Belastung Gutschrift Valuta Saldo

Abschluss

31.12.15 Zins 0,05% 8.25 31.12.15 45 121.20

31.12.15 Verrechnungssteuer 35% * ? 31.12.15 ?

31.12.15 Kontoführungsgebühren 21.80 31.12.15 ?

Ohne Ihren Gegenbericht innert 30 Tagen erklären Sie sich mit den Buchungen

und dem Saldo einverstanden.

* Da es sich um einen Quartalsabschluss handelt, ist die Verrechnungssteuer zu berücksichtigen.

Freundliche Grüsse

Aargauische Kantonalbank

Anzeige ohne Unterschrift

IBAN CH 33 0000 8080 7070 6060 1

Kontoinhaber Richle AG

Konto Geschäftskonto/KK

Währung CHF

Page 9: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

9

E Bilanz nach Gewinnverwendung und Gewinnverteilungsplan

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Bilanz nach Gewinnverwendung per 31.12.2015 (in CHF 1000.–)

Aktiven Passiven

Kasse 4

Bankguthaben 45

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) 22

Vorräte 149

Maschinen und Apparate 140

– WB Maschinen und Apparate – 80 60

Mobiliar und Einrichtungen 50

– WB Mobiliar und Einrichtungen – 20 30

Fahrzeuge 75

– WB Fahrzeuge – 30 45

Geschäftsliegenschaft 1 800

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) 29

Beschlossene Ausschüttungen (Dividenden) 40

Passivdarlehen 170

Hypotheken 1 250

Aktienkapital 500

Reserven 165

Gewinnvortrag 1

2 155 2 155

Gewinnverteilungsplan

Gewinnvortrag 2

+ Jahresgewinn 50

Bilanzgewinn 52

– Zuweisung an Reserven 11

– Dividende 40

Neuer Gewinnvortrag 1

D Beleg

Page 10: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

10 WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

F Formelsammlung

Kennzahl Berechnung Richtwert

Eigenfinanzierungsgrad = 30–60%

Liquiditätsgrad 2 = Mindestens 100%

Eigenkapitalrendite = Mindestens 8%

Eigenkapital × 100

Gesamtkapital

(Liquide Mittel + Forderungen) × 100

Kurzfristiges Fremdkapital

Jahresgewinn × 100

Durchschnittliches Eigenkapital

Page 11: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

11

G Medientexte zum «Sneakers»­Boom

Medientext 1

Eine Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts NTR hat ergeben: Sneakers und Turnschuhe

sind die beliebtesten Schuh-Typen. Allerdings nimmt die Beliebtheit mit ansteigendem Alter der

Befragten ab. Bei den Männern und Frauen ab 60 Jahren favorisieren nur noch 17% bzw. 15%

diese Schuhe, während es bei den männlichen 14- bis 19-Jährigen 64% und bei den weiblichen

59% sind. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Beliebtheit von Sneakers bei den älteren

Generationen, insbesondere bei den 35- bis 50-Jährigen, in den nächsten Jahren stark wachsen wird.

Medientext 2

Durch den anhaltenden Boom der Sneaker ist die Grenze von Schuh- und Sportfachhandel noch

durchlässiger geworden. Vor allem die grossen Sportfachmärkte, wie z. B. SportXX der Migros

oder athleticum, können auf dieser Welle reiten, weil sie eine grosse Auswahl der vielen Anbieter

(Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen

Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse Auswahl nicht bieten. Somit profitieren die kleinen

Schuhgeschäfte, die mit Absatzproblemen kämpfen, nur begrenzt von diesem Trend.

Medientext 3

Briefmarkensammeln war früher angesagt, heute sammeln Erwachsene coole Sneakers.

Die Leisetreter sind längst zu Kultschuhen avanciert und werden von vielen Menschen im Sommer

wie Winter getragen. Der Trend geht sogar so weit, dass manche ganze Räume mit verschiedenen

Modellen füllen. Sneaker-Sammlern geht es jedoch nicht zwangsläufig darum, ihre Sneaker der

Öffentlichkeit zu präsentieren, sie möchten die Schuhe besitzen. Sammler sind stolz auf rare,

aussergewöhnliche Objekte, deren Wert insbesondere im ungetragenen Zustand steigt. So gesehen

sind Sneakers eine Geldanlage. Um limitierte Exemplare zu bekommen, nehmen Sneaker-Sammler

tagelanges Anstehen vor Geschäften in Kauf und lassen sich ihre heisse Ware schon einmal

mehrere Tausend Franken kosten.

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT DOKUMENTATION

Page 12: WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT - KFMV€¦ · (Nike, Adidas, Puma, Converse, New Balance usw.) im Geschäft zeigen können. Die kleinen Schuhgeschäfte hingegen können diese grosse

12