Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 · dritten Grüngürtel bringen. 200 Millionen Euro...

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Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008 Der Oberbürgermeister Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

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Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Der Oberbürgermeister

Wirtschafts- undArbeitsmarktberichtKöln 2008

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Seite 1Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Vorwort

Für die Zukunft gerüstet

Köln hat in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt. Köln ist nicht nur eine Stadt mit hoher Lebensqualität, sondern auch eine Stadt im Aufbruch. Ein Aufbruch, der nicht zuletzt von den zahlreichen Baukränen und Baustellen symbolisiert wird. Sie dienen letztlich dem Ziel, Köln noch attraktiver und leistungsstärker zu machen.

Denken wir an den Rheinauhafen, die Cologne Oval Offi ces in Bayenthal, das Großprojekt „Am Butzweilerhof“ oder das RheinTriadem am Konrad-Adenauer-Ufer. Denken wir an das Dominium, den Bereich Gereonstraße, das Odysse-um oder an die Rheinpark-Metropole in Deutz, das größte Bürogebäude Deutschlands.

All diese Projekte unterstreichen die Dynamik der Entwicklung in Köln und die wachsende Attraktivität des Standortes. Dass dies auch außerhalb un-serer Stadtgrenzen so gesehen wird, macht der Blick auf die Köln-Beilagen in diversen Tageszeitungen deutlich. So titelte etwa die Welt in ihrer Beilage vom Frühjahr 2008 „Eine Stadt dreht auf“ und berichtet über die vielen posi-tiven Entwicklungen in Köln.

All die genannten Projekte zeigen aber auch ganz deutlich, dass wir in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben gemacht und die richtigen Weichen-stellungen getroffen haben. Aber wir dürfen und wollen uns nicht damit zufriedengeben, die Ernte einzufahren. Wir müssen auch wieder neue Saat auslegen für das, was wir morgen ernten wollen.Weitere Projekte zur Optimierung des Wirtschaftsstandorts stehen an. Ich denke hier an den Deutzer Hafen, den ich mittelfristig zu einem neuen Krea-tivzentrum entwickeln möchte oder die Regelung der Verkehrsbeziehungen am Neumarkt. Gerade in Bezug auf die Gestaltungspotenziale der Kölner Innenstadt ist der Masterplan des renommierten Stadtplaners Albert Speer eine wichtige Hilfestellung. Die Stadt Köln kann sich glücklich schätzen angesichts des be-merkenswerten Engagements der Wirtschaft, die dieses Projekt erst möglich machte, das wichtige Impulse zur Weiterentwicklung unserer Stadt liefert. Fühlbare Strukturimpulse wird uns auch die Regionale 2010, insbesondere mit der „Archäologischen Zone“, dem Projekt „Rheinboulevard“ oder dem dritten Grüngürtel bringen. 200 Millionen Euro Fördermittel fl ießen hier in unsere Region und ziehen weitere, private Investitionen nach sich. Auch dieses Projekt ist ein Glücksfall für unsere Stadt und die Region, den es zu nutzen gilt. All diese positiven Trends wollen und müssen wir verstärken. Das wirtschaft-liche Potenzial muss noch stärker genutzt werden. Hierfür hat die Stadt auch mit dem Doppelhaushalt 2008/2009 die Weichen gestellt. Ein klarer Schwerpunkt liegt hier im Bereich der Wirtschaftsförderung, ein Thema, das auch für mich persönlich weiterhin Chefsache bleibt. Köln bietet ausgezeichnete Bedingungen für Kreativität und Unternehmergeist und zwar in einer Vielzahl von Branchen. Bestehende Kompetenzfelder

Fritz Schramma

Oberbürgermeister

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Seite 2Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Vorwort

gilt es weiter auszubauen, etwa bei der Förderung des Medienstandortes, dem Ausbau der Logistikkompetenzen, der Förderung des LifeScience- und Gesundheitsstandortes sowie der Stärkung Kölns als Hochschul- und Wis-senschaftsstadt, wobei hier zugleich der Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter stimuliert werden muss. Um zukünftig noch stärker den erfolgreichen Innovations-Transfer zwischen den zahlreichen Forschungsein-richtungen und den Unternehmen ermöglichen zu können, wird die Innova-tions- und Technologieförderung weiter verstärkt.

Im Medienbereich, einer Kölner Leitbranche, ist die Domstadt ebenfalls bestens für zukünftige Entwicklungen gerüstet. Dies zeigt etwa die Ausrich-tung der World Cyber Games 2008 sowie die Tatsache, dass die wichtigste europäische Computermesse ab 2009 unter dem Namen Games Com in Köln stattfi nden wird.

Angesichts der fortschreitenden Globalisierung kommt dem internationalen Standortmarketing eine weiter steigende Bedeutung zu. Insbesondere mit den China-, Indien- und Türkei-Aktivitäten sowie dem Konzept „Wirtschafts-botschafter“ zeigt sich hier die Stadt bestens aufgestellt. Zukünftig werden wir verstärkt ansiedlungsbereite Unternehmen gezielt und offensiv im Sinne eines „Unternehmens-Scouting“ ansprechen.

Unternehmensentscheidungen aus der jüngsten Vergangenheit bestärken uns in der Fortsetzung unserer Strategie. Ansiedlungserfolge der letzten zwei Jahre sind etwa der Global-Player Microsoft und der amerikanische Software-entwickler Adobe, die beide ihre NRW-Niederlassung in den Rheinauhafen verlagert haben, der chinesische Baumaschinenproduzent Sany Heavy Indus-try, der seine Europazentrale im Mediapark errichtet hat oder das indische Softwareunternehmen MindTree, das bereits im Herbst 2007 seine Deutsch-land- und Europazentrale von Frankfurt nach Köln verlagert hat.

Wir können stolz sein auf diese Erfolge und werden den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten. Lassen Sie uns diese Potenziale gemeinsam im Inte-resse und zum Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger nutzen.

Ihr

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Seite 3Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Vorwort

Erfolgreiche Profi lierung des Standorts Köln

Köln hat einen guten Lauf. Das belegen auch die mit diesem Bericht vorge-legten Zahlen für 2007 und 2008.

Der Umsatz der Kölner Industrie legte allein in 2007 um mehr als sieben Prozent zu und notierte mit über 27 Milliarden Euro auf einem neuen Rekord-wert.

Auch das Arbeitsplatzangebot in Köln hat weiter deutlich zugenommen: Die Zahl der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten in Kölner Unternehmen überstieg im Herbst 2007 wieder deutlich die Marke von 450.000 – ein Wert, der zuletzt im Herbst 2003 erreicht worden war.

Die Lage des Einzelhandels in der Kölner City ist weiterhin gut. Die Schilder-gasse, seit Jahren die meistfrequentierte Einkaufsmeile Deutschlands, hat es in punkto Passantenfrequenz 2008 sogar auf Platz eins in Europa gebracht und dabei die Top-Lagen in London hinter sich gelassen. Auch der Trend zur Ausweitung der 1a-Einkaufszone auf Ehrenstraße, Mittelstraße und Breite Straße hält unvermindert an. Die Nebenlagen außerhalb der Innenstadt stehen allerdings nach wie vor unter Anpassungsdruck.

Stabil positiv verläuft die Entwicklung am Kölner Büromarkt. 2007 wurde ein Flächenumsatz erzielt, der nur unwesentlich unter dem Rekordumsatz des Jahres 2006 lag. Ein Großteil dieser Vermietungsleistung entfi el diesmal auf den Rheinauhafen. Die Bilanz der getätigten Mietvertragsabschlüsse lässt deutlich erkennen, dass anders als in den Vorjahren 2007 nicht die Großpro-jekte dominierten. Vielmehr verteilten sich die Anmietungen sehr gleichmä-ßig auf die verschiedenen Größenklassen. Die stadtbildprägende Silhouette des Rheinauhafens ist mit Fertigstellung von Kranhaus eins und Kranhaus plus bereits deutlich erkennbar. Die Land-marken der Kranhäuser werden ergänzt durch eine Vielzahl hochwertiger Einzelobjekte. Das RheinauArtOffi ce erregt dabei die derzeit größte Auf-merksamkeit. Die im August 2008 bezogene NRW-Zentrale von Microsoft beeindruckt nicht nur durch ihr futuristisches Gebäudedesign. Die Präsenz des weltweit größten Branchenplayers führt auch zu einem massiv gestei-gerten Ansiedlungsinteresse bei Partnerfi rmen aus dem ITK-Bereich. Ergän-zungsprojekte außerhalb des Rheinauhafens verdeutlichen die Strahlkraft des Microsoft-Zuzugs.

Auch die Zahl der Köln-Besucher nimmt weiter zu. So stieg das Passagierauf-kommen am Köln Bonn Airport weiter an und überschritt in 2007 mit 10,5 Millionen Fluggästen erstmals die Zehn-Millionen-Marke. Auch der Cargobe-reich – der Köln Bonn Airport ist hier nach wie vor der zweitgrößte deutsche Frachtfl ughafen – übertraf den Vorjahresrekord und erreichte zum ersten Mal eine Gesamtumschlagsmenge von mehr als 700.000 Tonnen.

Ebenfalls kontinuierliche Steigerungsraten verzeichnet Köln beim Tourismus. Seit 1995 nimmt die Zahl von Gästen und Übernachtungen von Jahr für Jahr

Dr. Norbert Walter-Borjans

Dezernent für Wirtschaft und

Liegenschaften

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Seite 4Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Vorwort

zu. Die aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft bereits sehr guten Werte des Jahres 2006 nahmen mit 2,5 Millionen Ankünften beziehungsweise 4,5 Millionen Übernachtungen in 2007 nochmals deutlich zu.

Insgesamt hat der Wirtschaftsstandort Köln auch 2007 und 2008 sein inter-nationales Standing weiter verbessert. Nach dem Weltjugendtag 2005 und der Fußball-WM 2006 steigerten weitere Großereignisse wie die Handball-WM 2007 und der Evangelische Kirchentag den Bekanntheitsgrad unserer Stadt und vor allem ihren Sympathiewert noch weiter.

Wahrnehmbar zugenommen hat die Aufmerksamkeit internationaler Investoren, die die vielen Positivfaktoren Kölns zu schätzen wissen. Die Neuansiedlung von Unternehmen aus den verschiedensten Branchen und Herkunftsländern zeigt deutlich, dass sich die vielfältigen und in den letzten Jahren stetig verstärkten Bemühungen der Kölner Wirtschaftsakteure zur internationalen Positionierung der Domstadt mittlerweile bezahlt machen.

Wir nehmen das Erreichte als weiteren Ansporn. Jetzt geht es darum, die Kräfte noch stärker zu bündeln und das Instrumentarium weiter zu professi-onalisieren. Eine unverwechselbare Profi lierung Kölns wird allerdings nur dann erfolg-reich sein, wenn es uns gelingt, die bestehenden Alleinstellungsmerkmale der Stadt konsequent zu nutzen. Nur so ist – angesichts der starken Konkur-renzsituation gegenüber der Vielzahl ähnlich großer und attraktiver Städte in Europa – ein Erfolg versprechendes „Branding“ der Marke Köln möglich.

Aktuelle Bausteine im Sinne einer einheitlichen Markenbildung sind etwa das „Außenwirtschaftskonzept“ sowie das „Marken-Board“. Beide Projekte des Wirtschaftsdezernats dienen der stärkeren Profi lierung der Domstadt und werden den Akteuren Handlungsempfehlungen zur Erreichung der jewei-ligen Ziele liefern.

Ihr

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Seite 5Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Inhalt

Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage 6

Kräftiges Beschäftigungswachstum 6

Industrieumsatz auf neuem Höchststand 8

Kommunale Arbeitsmarktförderung 11

Das Stadtverschönerungsprogramm 11

Gründungsberatung – Startercenter NRW 12

Kommunales Bündnis für Arbeit 14

Regionalagentur Region Köln 16

Strukturpolitische Handlungsfelder 18

Gewerbefl ächenmanagement 18

Büromarkt Köln 20

Zentren- und Einzelhandelsförderung 25

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 30

Medien- und Kommunikationsstadt Köln 36

Technologie- und Innovationsförderung 43

LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln 45

Zukunftsenergien 48

Designförderung 51

Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung 55

Steigende Fallzahlen 55

Erfolgreiche Praxisbeispiele 56

Entwicklung in den Stadtbezirken 58

Innenstadt 58

Innenstadt-Deutz 70

Rodenkirchen 73

Lindenthal 75

Ehrenfeld 80

Nippes und Chorweiler 84

Porz 86

Kalk 90

Mülheim 92

Köln-Promotion / Auslandsakquisition 95

Verlagsbeilagen, Standort- und Branchenportraits 95

Publikationen zum Standort Köln 96

Branchenschwerpunkt Immobilienwirtschaft 99

Auslandsakquisition 101

Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse 115

Aktivitäten auf dem deutschen Markt 118

Aktivitäten auf dem europäischen Markt 120

Aktivitäten in Übersee 122

Projekte und Ansprechpartner 126

Impressum III

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Seite 6Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit – Industrieumsatz auf neuem Höchststand

Wie bereits 2006 setzte sich auch im Jahr 2007 die konjunkturelle Erholung der Kölner Wirtschaft fort. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Köln stieg von Mitte 2006 bis Mitte 2007 um 9.300 auf 443.700. Im dritten Quartal 2007 gab es nochmals einen deut-lichen Zuwachs um 10.600 auf 454.250 Beschäftigte. Die Zahl der Arbeitslosen in Köln verringer-te sich im Jahresverlauf 2007 um über acht Prozent auf knapp 56.000. Der Industrieumsatz des Jahres 2007 übertraf den Rekordwert von 2004 und lag mit 27,1 Milliarden Euro um sieben Pro-zent über dem Vorjahresergebnis; die Exportquote stieg deutlich auf über 49 Prozent.

Kräftiges Beschäftigungswachstum

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Köln hat sich ab Mitte 2006 deutlich erhöht. Träger des Zuwachses war einmal mehr der Dienstleistungssektor. Hier entstanden bis Mitte 2007 insgesamt 10.500 und bis Ende September 2007 noch-mals 9.650 neue Arbeitsplätze. Im Saldo wurden hier von Sommer 2006 bis Herbst 2007 also 20.150 neue Stellen geschaffen. Ende September 2007 waren insgesamt 375.300 Personen im Dienstleistungssektor beschäftigt. Die größten Zuwächse verzeichnete dabei die Samm-melbranche „Erbringung von Dienstleistungen überwie-gend für Unternehmen“, in der allein im Zeitraum von Sommer 2006 bis Herbst 2007 9.200 neue Arbeitsplätze entstanden. Weitere wichtige Wachstumsbranchen wa-ren der Handel mit einer Zunahme von 2.500 sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 2.100 Stellen. Bei Unternehmen der Branche Datenverarbei-tung und Datenbanken entstanden 1.650, im Grund-stücks- und Wohnungswesen 1.300 und in der Branche Erziehung und Unterricht 1.150 neue Arbeitsplätze.

Im Produktionssektor konnte der langjährige Arbeits-platzabbau im Herbst 2007 gestoppt werden. Der noch

im Zeitraum von Mitte 2006 bis Mitte 2007 zu beo-bachtende Rückgang wurde durch Neueinstellungen im dritten Quartal 2007 wieder nahezu ausgeglichen. Ein Großteil der Zuwächse entfiel hier auf das Baugewerbe, in dem 2007 nach jahrelanger Talfahrt wieder zusätz-liche Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Arbeitslosigkeit rückläufig

Die Zahl der Arbeitslosen in Köln ist im Jahresverlauf 2007 um fast 5.000 – das sind 8,2 Prozent – auf rund 56.000 Personen zurückgegangen. Einen ähnlich niedrigen Jahresendwert hatte es zuletzt im Jahr 2001 gegeben. Die Kölner Arbeitslosenquote sank im Jahres-verlauf von 13,3 auf 12,2 Prozent. Dass Köln hinter der noch positiveren Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zurückliegt – der landesweite Rückgang betrug über 14 Prozent – ist strukturell bedingt und dem in Köln überdurchschnittlich hohen Anteil arbeitsmarktferner Arbeitsloser geschuldet.

Zum Jahresende 2007 waren lediglich 10.425 der 55.984 gemeldeten Kölner Arbeitslosen Bezieher von Arbeits-losengeld I und entsprechend bei der Kölner Arbeitsa-gentur registriert, während die deutliche Mehrheit von

Weitere Entspannung am Arbeitsmarkt

Veränderung Arbeitsmarktkennziffern 2006 2007 in % Trend

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06. 434.341 443.668 2,1 leichte Zunahme

Arbeitslose am 31.12. 60.970 55.984 – 8,2 weiterer Rückgang

Gemeldete offene Stellen (Summe der Monatswerte) 28.242 27.658 – 2,1 Zunahme

Beschäftige in der Industrie im Jahresdurchschnitt 52.133 52.528 0,8 Konsolidierung

Industrieumsatz in Milliarden Euro 25,30 27,13 7,2 Konsolidierung

Quelle: Agentur für Arbeit Köln, LDS NW; Stadt Köln Verwaltungsvollzug – Amt für Statentwicklung und Statistik – Statistisches Informatiossystem

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Seite 7Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

45.600 Arbeitslosen – Bezieher von Arbeitslosengeld II bzw. Hartz IV – von der gemeinsam von Stadt und Arbeitsagentur gebildeten Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Köln betreut wurden. Während die Zahl der Bezieher

von Arbeitslosengeld I im Jahresverlauf 2007 deutlich um 3.450 bzw. 25 Prozent zurückging, sank die Zahl der von der ARGE betreuten Arbeitslosen lediglich um 1.550 oder gut drei Prozent.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Köln 2006 und 2007

Veränderung im ZeitraumBranchen 30.06.2006 30.06.2007 30.09.2007 06.06–06.07 06.07–09.07

Verarbeitendes Gewerbe 59.130 57.413 57.599 –1.717 186Ernährungsgewerbe 5.948 5.777 5.726 -171 -51Verlags- und Druckgewerbe 6.966 6.686 6.744 -280 58Kokerei und Mineralölverarbeitung 2.659 2.658 2.698 -1 40Chemische Industrie 3.683 3.785 3.791 102 6Gummi- und Kunststoffverarbeitung 1.903 2.472 2.494 569 22Metallverarbeitung 3.953 3.372 3.428 -581 56Maschinenbau 4.708 4.704 4.501 -4 -203Herstellung von Geräten der Elektrizitäts- erzeugung und -verteilung 2.465 1.623 1.671 -842 48

Medizin-, Mess- und Steuerungstechnik 2.666 2.332 2.351 -334 19Fahrzeugbau 19.618 19.659 19.791 41 132

Energieversorgung 3.776 3.807 3.892 31 85

Baugewerbe 14.763 15.290 15.857 527 567

Produktionssektor 79.159 77.975 78.883 -1.184 908

Handel 72.507 73.215 75.035 708 1.820Kfz-Handel und -Reparatur, Tankstellen 8.834 8.959 9.028 125 69Handelsvermittlung und Großhandel 32.273 32.493 33.182 220 689Einzelhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 31.400 31.763 32.825 363 1.062

Gastgewerbe 14.729 14.879 15.398 150 519

Verkehr 29.035 28.681 29.162 -354 481Landverkehr 12.448 12.741 12.990 293 249Luftfahrt 5.229 5.537 5.532 308 -5Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr 10.653 9.709 9.937 -944 228

Nachrichtenübermittlung 5.858 6.128 6.043 270 -85Kreditgewerbe 12.987 13.208 13.374 221 166Versicherungsgewerbe 23.706 23.542 22.992 -164 -550Kredit- und Versicherungshilfsgewerbe 2.975 3.277 4.149 302 872Grundstücks- und Wohnungswesen 4.794 5.945 6.091 1.151 146Datenverarbeitung und Datenbanken 9.672 10.877 11.314 1.205 437Forschung und Entwicklung 2.961 3.044 3.081 83 37Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen 58.773 64.181 67.975 5.408 3.794Öffentliche Verwaltung 22.512 22.136 22.403 -376 267Erziehung und Unterricht 15.252 15.990 16.407 738 417Gesundheits- und Sozialwesen 42.220 43.587 44.332 1.367 745Abwasser- und Abfallbeseitigung 3.253 3.399 3.515 146 116Interessenvertretungen, religiöse Vereinigungen 10.480 9.894 9.868 -586 -26Kultur, Sport und Unterhaltung 17.250 17.673 17.968 423 295Erbringung sonstiger Dienstleistungen 3.765 3.735 3.913 -30 178

Dienstleistungssektor 355.182 365.693 375.334 10.511 9.641

Insgesamt 434.341 443.668 454.251 9.327 10.583

Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statentwicklung und Statistik – Statistisches Informatiossystem

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Seite 8Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Der konjunkturelle Aufwärtstrend trug auch zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bei. Zum Jahresende 2007 waren 24.800 Kölner länger als ein Jahr arbeitslos, das waren 8.850 bzw. 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren ver-ringerte sich im Jahresverlauf 2007 von 4.150 um neun Prozent auf 3.800. Einen leichten Rückgang um zwei Prozent gab es bei den gemeldeten offenen Stellen.

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen ging von 27.600 auf 25.900 zurück; die Quote sank hier nur unterdurchschnittlich von 12,4 auf 11,6 Prozent. Stärker verringerte sich die Zahl der arbeitslosen Männer von 33.400 auf 30.100; die Quote ging hier von 14,2 auf 12,7 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote der jun-gen Arbeitslosen unter 25 Jahren sank von 8,6 auf 7,7 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr kam es in 2007 zu einer ver-stärkten Freisetzung von Arbeitskräften am Kölner Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Jahresverlauf 2007 insgesamt 102.400 Kölner arbeitslos; dies entspricht einer Steigerung um rund 19.000 oder 23 Prozent. Dabei erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus vorheriger Erwerbstätigkeit von 36.700 auf 39.500 Personen – eine Zunahme um fast acht Prozent.

Auf der anderen Seite beendeten im Jahresverlauf 2007 insgesamt 107.600 Arbeitslose ihre Arbeitslosigkeit, ins-besondere durch Arbeitsaufnahme, aber auch durch den Beginn einer Selbstständigkeit, Ausbildung oder Aus-scheiden aus dem Erwerbsleben. Das waren gut 18.000 bzw. 20 Prozent mehr als im Jahr 2006. Insgesamt wur-den rund 38.900 Arbeitslose im Laufe des Jahres wieder erwerbstätig – knapp ein Sechstel oder 5.000 Personen mehr als im Jahr zuvor.

Industrieumsatz auf neuem Höchststand

Der Umsatz in der Kölner Industrie stieg 2007 gegen-über dem Vorjahr ausgesprochen stark um 1,83 Milliar-den Euro oder 7,2 Prozent auf 27,13 Milliarden Euro und übertraf damit deutlich das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2004 von 25,6 Milliarden Euro. Wachstum-streiber war der Auslandsumsatz, der sich gegenüber dem Vorjahr von 11,3 auf 13,4 Milliarden Euro erhöhte – eine Steigerung um 18 Prozent. Die Exportquote der Kölner Industrie stieg entsprechend deutlich von 44,8 auf 49,3 Prozent. Der Inlandsumsatz lag hingegen Ende 2007 mit 13,8 Milliarden Euro leicht unter dem Niveau

des Vorjahres. Kennzeichnend für die Kölner Industrie bleibt der seit 2002/2003 deutlich erkennbare Produkti-vitätszuwachs. Allein 2007 erhöhte sich der Umsatz pro Beschäftigten um über 31.000 Euro auf rund 516.400 Euro – eine Zunahme um sechs Prozent.

Umsatzentwicklung in allen wichtigen Industrie-branchen positiv

Bis auf eine Ausnahme verzeichneten alle Branchen der Kölner Industrie 2007 zum Teil deutliche Umsatzsteige-rungen. Die höchste relative Umsatzsteigerung erzielte die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen mit einem Plus von 68 Prozent oder 167 Millionen Euro. Dahinter folgt der Kölner Maschinenbau, der seinen Umsatz um 24 Prozent oder 524 Millionen Euro steigern konnte. Die Industriebranche Elektrizitätserzeugung und -verteilung erzielte eine Zuwachs von 21 Prozent oder 143 Millionen Euro. Die Sammelbranche Übrige Indus-

Hohe Umsätze im Kölner Maschinenbau –

hier die Motorenfertigung bei der Deutz AG

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Seite 9Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

trie, in der in Köln aus daten-schutzrechtlichen Gründen auch der Fahrzeugbau mit aufgeführt wird, konnte um 5,4 Prozent zulegen und verzeichnete mit einem Zuwachs von rund einer Milliarde Euro die volumenmäßig mit Abstand höchste Umsatzstei-gerung aller Branchen. Lediglich das Papier-, Verlags- und Druck-gewerbe musste 2007 mit einem Minus von fünf Prozent oder 65 Millionen Euro einen Umsatz-rückgang verbuchen.

Beim Auslandsumsatz lagen die Elektrizitätserzeugung und -ver-teilung mit einer Zunahme um 65 Prozent oder 116 Millionen Euro sowie der exportorientierte Maschinenbau mit einem Plus von 30 Prozent oder 438 Millio-nen Euro klar vorn. Der Exportan-teil der Übrigen Industrie lag um 1,46 Milliarden Euro höher und damit um gut 18 Prozent über dem Vorjahreswert. Lediglich die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen verzeichnete mit 64 Prozent oder 43 Millionen Euro einen deutlichen Rückgang bei den Exporten. Der Kölner Fahrzeugbau steuert den maßgeblichen Teil

des gesamten Industrieumsatzvolumens von insgesamt Der Rückgang des Inlandsumsatzes geht insbeson- 27,1 Milliarden Euro bei. Insgesamt entfallen auf die dere auf das Konto der Übrigen Industrie, die hier ein drei Branchen Übrige Industrie inklusive Fahrzeugbau, Minus von knapp fünf Prozent oder 456 Millionen Euro Chemie und Maschinenbau etwa 90 Prozent des Kölner verzeichnete. Das Papier-, Verlags- und Druckgewerbe Industrieumsatzes. büßte knapp sechs Prozent oder 62 Millionen Euro im Inlandsgeschäft ein. Deutlich niedriger fi el der Rückgang Industriebeschäftigung zuletzt wieder leicht steigendbei der Chemischen Industrie aus, deren Inlandsumsatz um zwei Prozent oder 24 Millionen Euro niedriger war als Der seit Anfang 2002 zu beobachtende Beschäftigungs-im Vorjahr. rückgang in der Kölner Industrie, der lediglich 2004

aufgrund der damaligen starken Umsatzsteigerungen Von einer massiven Erhöhung der inländischen Nach- vorläufi g zum Stillstand gekommen war, sich aber in frage profi tierte dagegen die Branche Herstellung von den beiden Jahren 2005 und 2006 fortgesetzt hatte, ist Metallerzeugnissen, die ihren Umsatz um 119 Prozent 2007 gestoppt worden. Zum Jahresende lag der Be-oder 210 Millionen Euro mehr als verdoppeln konnte. schäftigungsstand in der Kölner Industrie um rund 400 Auch der Maschinenbau erzielte mit einem Zuwachs von Personen bzw. knapp ein Prozent über dem Vorjahres-11 Prozent oder 87 Millionen Euro eine deutliche Steige- wert. Insgesamt gab es in Köln Ende 2007 noch 52.500 rung bei Inlandsumsatz. Industriearbeitsplätze.

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in %

Zahl der Beschäftigtenim Jahresdurchschnitt 2007

52.528

Gesamtumsatz 200727,1 Mrd. Euro

Umsatz pro Beschäftigten 2007

516.416 Euro

Exportquote 200749,3%

Industrieumsatz und Beschäftigung 1990 bis 2007

(Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten)

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NW, Industrieberichterstattung; Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem

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Seite 10Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage

Beschäftigten- und Arbeitsmarktentwicklung in Köln sowie den Vergleichsstädten

Beschäftigte (Stand: 30.06.) Arbeitslose (Jahresendwert)

Veränderungen VeränderungenVergleichsstädte 2006 2007 zu 2006 in % 2006 2007 zu 2006 in %

Hamburg 752.282 772.007 2,6 86.733 74.103 –14,6Hannover 267.508 268.606 0,4 61.324 53.541 –12,7Dortmund 185.310 189.022 2,0 43.017 39.300 – 8,6Düsseldorf 338.238 343.237 1,5 33.448 29.269 –12,5Köln 434.341 443.668 2,1 60.970 55.984 – 8,2Frankfurt/Main 461.477 473.139 2,5 33.087 30.027 – 9,2Leipzig 195.672 200.064 2,2 42.273 39.089 – 7,5Stuttgart 340.134 340.581 0,1 21.701 16.240 –25,2München 664.222 673.398 1,4 47.374 39.839 –15,9Nürnberg 258.039 262.680 1,8 27.143 22.207 –18,2

Bund 26.354.336 26.854.566 1,9 4.008.069 3.406.371 –15,0

Quelle: Regionalagentur für Arbeit NRW; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem

Branchenanteile am gesamtenUmsatzvolumen

72,5%(Übr. Ind./Fzgb.)

1,5%(Metall.)

0,8%(Gum./Kunst.)

3,1%(Elektr.)

4,2%(Pap./Dr.)

10,2%(Masch.)

7,7%(Chem.)

Chemische Industrie (Chem.)

Maschinenbau (Masch.)

Papier-, Verlags- und Druckgewerbe (Pap./Dr.)

Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und -verteilung (Elektr.)

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (Gum./Kunst.)

Herstellung von Metallerzeugnissen (Metall.)

Übrige Industrie inkl. Fahrzeugbau (Übr. Ind./Fzgb.)

Veränderungen gegenüber 2006 (in %)

Angabenin Klammern:

Mio. Euro

2,3 (46,2)

23,5 (524,4)

–5,4 (–64,6)

20,8 (142,6)

4,0 (8,7)

68,4 (167,0)

5,4 (1.006,7)

Insgesamt

Masch.

Pap./Dr.

Gum./Kunst.

Metall.

Übr. Ind./Fzgb.

Chem.

Elektr.

7,2 (1.831,0)

27,13 Mrd.

Umsatz der Kölner Industrie 2007

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein Westfalen; Stadt Köln – Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Statistisches Informationssystem

In den Vergleichsstädten mit 2,5 Prozent, Leipzig mit 2,2 Ende 2007 zu zum Teil erheblichen unterschiedliche Arbeitsmarkt- Prozent und Köln mit 2,1 Prozent. Rückgängen der Arbeitslosenzahlen. entwicklung Dagegen hat sich das Beschäfti- Überdurchschnittlich verringerte

gungsniveau in Stuttgart mit einer sich die Zahl der Arbeitslosen in Zwischen Mitte 2006 und Mitte Zunahme um lediglich 0,1 Prozent Stuttgart, das eine Abnahme um 25 2007 verzeichneten alle Vergleichs- und in Hannover mit Plus 0,4 Pro- Prozent verzeichnen konnte sowie städte zum Teil deutliche Zunahmen zent nur unwesentlich verändert. und Nürnberg und München, wo bei den sozialversicherungspfl ichti- zum Jahresende 2007 18 bzw. 16 gen Beschäftigten. Die höchsten Be- Bei der Entwicklung der Arbeitslo- Prozent weniger Arbeitslose gemel-schäftigtenzuwächse verzeichneten senzahlen kam es in allen Vergleichs- det waren als ein Jahr zuvor. Hamburg mit 2,6 Prozent, Frankfurt städten zwischen Ende 2006 und

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Seite 11Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Kommunale Arbeitsmarktförderung

Auch im Jahr 2007 stand die kommunale und regionale Verknüpfung der verschiedenen arbeits-marktpolitischen Ansätze im Zentrum des Handelns der kommunalen Arbeitsmarktförderung. Mit den Arbeitsmarktstrategien der EU und des Landes NRW sowie den kommunalen Wirtschafts- und Beschäftigungsmaßnahmen steht ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung, das in enger Kooperation mit den relevanten Akteuren des Arbeitsmarktes – neben der Kommune sind dies die Agentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaft Köln, die Kammern, Gewerkschaften, die Verbände und Träger und nicht zuletzt die Unternehmen – genutzt und koordiniert wird.

Diese aktive Koordinationsrolle ist die zentrale Aufgabe der kommunalen Arbeitsmarktförderung. Unter Berücksichtigung der sich permanent ver-ändernden Rahmenbedingungen – Beispiele sind der zunehmende Fach-kräftemangel, der demografi sche Wandel oder die Jugendarbeitslosigkeit – werden Strategien und Projekte entwickelt, die zum Ausbau eines lösungs-orientierten Maßnahmenspektrums für den Arbeitsmarkt beitragen.

Der Abteilung Arbeitsmarktförderung kommt die wichtige Aufgabe zu, auch Themen mit arbeitsmarktpolitischer Bedeutung aufzugreifen, die nicht unmittelbar den unten beschriebenen Teilbereichen zugeordnet werden können. Das Spektrum reicht dabei von der Analyse der arbeitsmarktre-levanten Anforderungen der Kultur- und Medienbranche über eine auch arbeitsmarktpolitische Aspekte berücksichtigende Stadtentwicklung bis hin zu den spezifi schen Anforderungen, denen die Region durch den demogra-fi schen Wandel ausgesetzt ist. So engagiert und beteiligt sich die Arbeits-marktförderung etwa im Bereich „Übergang Schule – Beruf“, bei der „U-25 Konferenz zur Verbesserung der Chancen von arbeitslosen und von Arbeitslo-sigkeit bedrohter Jugendlicher“, bei der „Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur“ oder dem „Kölner Bündnis für Familie“.

Ein weiterer wichtiger Teil des Aufga-benspektrums resultiert aus der Ein-bindung in die ressortübergreifende Zusammenarbeit bei zahlreichen Dokumentationen wie etwa dem „Bildungsbericht Köln“, der Fort-schreibung von „Ausbildungsbericht und Ausbildungsmonitoring“, der Entwicklung des städtischen „Hand-lungskonzepts Demografi scher Wandel“ und des „Regionalen Arbeitsmarktmonitoring“.

Das Stadtverschönerungs-programm

Zentraler Bestandteil der kommu-nalen Arbeitsmarktpolitik ist seit über 20 Jahren das Stadtverschöne-rungsprogramm. In Koordination und Moderation durch die Abteilung Arbeitsmarktförderung und mit der Erfahrung der fünf eingebundenen Stadtverschönerungsträger werden erhebliche Anstrengungen unter-nommen, um arbeitslose Jugend-liche und junge Erwachsene so zu stabilisieren und zu qualifi zieren, dass sich dem überwiegenden Teil von ihnen anschließend eine beruf-liche Perspektive eröffnet.

Auch wenn sich die Zahl der arbeits-losen Kölner Jugendlichen im Jahres-verlauf 2007 weiter deutlich ver-ringert hat, waren zum Jahresende immer noch rund 3.800 Jugendliche – viele davon mit Migrationshinter-Maßnahme des Stadtverschönerungsprogramms am Stadtwaldweiher

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Seite 12Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

„Stadtverschönerung“ am Friedhof in Worringen

grund – bei der Arbeitsagentur als arbeitslos gemeldet. Angesichts der daraus resultierenden gesellschaftlichen und sozialen Probleme kommt dem Stadtverschöne-rungsprogramm eine Rolle zu, die weit über die Bekämp-fung von Arbeitslosigkeit hinausreicht.

Der Teilnehmerkreis setzte sich im Jahr 2007 aus 70 jungen Menschen in Arbeitsmarktbeschaffungsmaß-nahmen und 545 Jugendlichen mit besonderen Vermitt-lungshemmnissen in sogenannten „Arbeitsgelegen-heiten“ zusammen. Etwa ein halbes Jahr werden sie bei den eingebundenen Trägern passgenau beraten, qua-lifi ziert und fachpraktisch eingesetzt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Kombination von praktischer und theoretischer Qualifi zierung mit der Vermittlung sozialer, die Persönlichkeit stabilisierender Kompetenzen zu guten Übergangserfolgen führt.

Wesentliches Programmelement ist es dabei, dass nicht an „Übungsbaustellen“ gearbeitet wird, sondern unter realen Bedingungen, was die Sinnhaftigkeit des Ein-satzes unterstreicht. Außerdem werden die Jugendlichen mit den Anforderungen einer Auftragserledigung im Sinne des Auftraggebers hautnah konfrontiert.

In über 145 gemeinnützigen Projekten, die sonst nicht oder erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt

durchgeführt worden wären, konnten die Jugendlichen im Jahr 2007 fachpraktische Kenntnisse erwerben und festigen. In verschiedenen Gewerken qualifi zierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Projekten an Fort-Anlagen, eigenen Standorten der Träger, Gebäuden von gemeinnützigen Vereinen, Schulen und Parks. Das Programm machte seinem Namen Ehre etwa am Stadt-waldweiher, bei der Instandsetzung und Restaurierung der historischen Mauer am Friedhof Worringen oder in Finkenberg, wo, gefördert mit einem Landeszuschuss, Kinderspielplätze und Grünfl ächen angelegt wurden.

266 Jugendliche und junge Erwachsene haben die Chan-cen des Stadtverschönerungsprogramms genutzt und sich eine neue berufl iche Perspektive im ungeförderten Arbeitsmarkt, durch Aufnahme einer Berufsausbildung oder einer anderen qualifi zierenden Maßnahme eröffnet. Die Projektnehmer beteiligten sich im Jahr 2007 mit 1,65 Millionen Euro und die Stadt Köln mit rund 645.000 Euro an den Kosten der Maßnahmen. Über die Agentur für Arbeit und die Arbeitsgemeinschaft Köln (ARGE) war der Lebensunterhalt der Teilnehmerinnen und Teilneh-mer gesichert.

Gründungsberatung – Startercenter NRW

Es gibt eine Vielzahl guter Gründe, sich selbständig zu machen, etwa Flexibilität, Unabhängigkeit, ein höheres Maß an Entscheidungsfreiheit, kein Ärger mit Vorgesetz-ten oder ein höheres Einkommen. Für viele Menschen bietet die berufl iche Selbstständigkeit aber auch die einzige Möglichkeit, um nicht arbeitslos zu werden bzw. zu bleiben. Oftmals ist der Weg in die Selbstständigkeit der richtige, doch auch eine begründete Entscheidung gegen eine Existenzgründung kann das Ergebnis der Überlegungen sein.

Seit November 2007 ist die Gründungsberatungsstelle im Amt für Wirtschaftsförderung eines der 54 landes-weit eingerichteten sogenannten „Startercenter NRW“, entstanden aus der Qualitätsoffensive des Wirtschafts-ministeriums des Landes NRW, die das Ziel verfolgt, Gründungsberatung in NRW mit einheitlichen Standards anzubieten und die Aktivitäten und das „Know-how“ der Netzwerkpartner vor Ort zu bündeln. Gründungsinteres-sierten Kölnerinnen und Kölnern wird der bestmögliche Service angeboten mit dem Ziel, Gründungsvorhaben schnell und einfach zu realisieren.Neben der Gründungsberatung im Amt für Wirtschafts-förderung wurden in Köln die Handwerkskammer sowie

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Seite 13Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

die IHK als Startercenter zertifi ziert. Während die Hand-werkskammer alle Gründerinnen- und Gründer betreut, die sich in Handwerksberufen selbstständig machen wollen, ist die IHK zuständig für alle, die eine Gründung im Dienstleistungs- und Handelssektor beabsichtigen.

Das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln be-treut mit seiner Existenzgründungsberatung vor allem Freiberufl er sowie Gründerinnen und Gründer aus der Arbeitslosigkeit. Nach der ersten Kontaktaufnahme wird den potentiellen Existenzgründerinnen und -grün-

dern zunächst umfangreiches Informationsmaterial zugesandt. Ein vom Kunden ausgefüllter Fragebogen zum Gründungsvorhaben verschafft der Beraterin bzw. dem Berater ein Bild von der Gründungsidee. Ein erstes Gespräch mit einem der vier Beraterinnen und Berater erfolgt innerhalb von zehn Kalendertagen. Das gesamte Beratungsangebot vor, während und nach der Gründung ist kostenlos und beinhaltet Beratung und Coaching im gesamten Gründungsprozess, etwa durch Überprüfung des Unternehmenskonzeptes, die Feststel-lung der persönlichen und fachlichen Qualifi kation sowie Hilfestellung bei der Anfertigung und Beurteilung von Investitions-, Liquidations- sowie Rentabilitätsplänen. Weitere Service-Bestandteile der Gründungsberatung sind Informationen über Förderprogramme und Finan-zierungsmöglichkeiten und die Ausfertigung fachkun-diger Stellungnahmen für die Agentur für Arbeit und die ARGE Köln. Hierdurch werden Gründerinnen und Gründer bei der Inanspruchnahme der – mittlerweile stark nachgefragten – Förderinstrumente wie etwa dem Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit oder dem „Einstiegsgeld der Arbeitsgemeinschaft Köln“ unterstützt. Das seit 2005 existierende Einstiegsgeld ermöglicht auch Beziehern von Arbeitslosengeld II eine fi nanzielle Hilfestellung auf dem Weg zur Selbstständig-keit. Im Jahr 2007 nahmen 57 Prozent der von der Grün-dungsberatung betreuten Kunden das Einstiegsgeld und 38 Prozent den Gründungszuschuss in Anspruch. Darüber hinaus ist das Startercenter Anlaufstelle für das Beratungsprogramm Wirtschaft.

In der kommunalen Beratungsstelle, die zur Abteilung Arbeitsmarktförderung gehört, wurden im Jahr 2007 na-hezu 3.000 Kontakte zu gründungsinteressierten Kölne-rinnen und Kölnern registriert, die zu 630 persönlichen Beratungsgesprächen führten. Mehrheitlich handelte es sich bei diesen Vorhaben um sogenannte „Kleinst-gründungen“, also Unternehmen, die ausschließlich in der Person der Gründerin bzw. des Gründers bestehen. Große Potenziale bestehen offensichtlich im Angebot von Dienstleistungen, vor allem im kaufmännischen sowie im Gesundheitsbereich. Viele Gründerinnen und Gründer sehen sich der Situation ausgesetzt, dass der bisherige Arbeitgeber bestimmte Leistungen zwar immer noch nachfragt, für deren Erbringung aber keinen festen Arbeitsplatz in seinem Unternehmen mehr anbie-ten kann oder will. Viele Bereiche werden ausgelagert und nur nach Bedarf zielgerichtet bzw. projektbezogen wieder eingekauft. Zur Verhinderung von Arbeitslosig-

Der Oberbürgermeister

Existenzgründungsberatung

Erfolgreich in die Selbstständigkeit

Existenz-gründungs-beratung

Neuer Flyer der städtischen Existenzgründungsberatung,

gleichzeitig „Startercenter NRW“

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Seite 14Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

Gründungsvorhaben nach Branchenverteilung im Jahr 2007

Quelle: Stadt Köln Amt für Wirtschaftsförderung/Existenzgründungsberatung

keit besteht dann oftmals nur die Möglichkeit, diese Leistungen als Selbst-ständiger anzubieten.

Auch 2007 griffen mit einem Anteil von 62 Prozent deutlich mehr grün-dungswillige Männer als potenzielle Gründerinnen auf die Angebote der Beratungsstelle zurück.

Spürbar gestiegen ist 2007 die Anzahl der Gründungen im Dienstleistungs-bereich. Häufi g suchen die Gründer dabei Tätigkeiten, deren Start auch mit geringen Investitionen möglich ist. Einer der Schwerpunkte liegt hier im Ge-sundheits- und Sozialwesen. Da angesichts des demographischen Wandels immer mehr alte Menschen ohne eigene Familie versorgt werden möchten bzw. müssen und aufgrund guter Einkommensverhältnisse in der Lage sind, unterschiedlichste Serviceleistungen von Dritten einzukaufen, bieten sich hier vielfältige Gründungschancen.

Die Gesundheitsreform trägt hierbei zu einer steigenden Nachfrage bei. Ein Großteil der Bevölkerung hat mittlerweile erkannt, dass Krankenkassen und Sozialversicherungsträger nicht mehr in der Lage sind, für alle Lebens-bereiche Vorsorge zu treffen. Auch für Gründungen, die über klassische Betreuungsangebote hinausgehen, etwa in den Bereichen Sport, Altersfi t-ness oder Gesundheitsvorsorge eröffnen sich bei entsprechender Konzeption tragfähige Existenzgrundlagen.

Auch die Nationalität spielt bei Gründungsaktivitäten eine Rolle. Deutsche Gründungsinteressierte sind im Dienstleistungsbereich für Private und Un-ternehmen häufi ger tätig als Gründerinnen und Gründer mit Migrationshin-tergrund, bei denen der Schwerpunkt im Einzel- und Großhandel liegt. Nicht nur absolut, sondern auch in Relation zum Bevölkerungsanteil liegt die Gründungsnachfrage bei den ausländischen Mitbürgern Kölns deutlich unter derjenigen der Deutschen: Lediglich 19 Prozent der Gründungswilligen waren ausländischer Herkunft.

Kommunales Bündnis für Arbeit

Im Kommunalen Bündnis für Arbeit haben sich die Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Handwerkskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaft, die Arbeit-geber Köln, der Deutsche Gewerk-schaftsbund, die Agentur für Arbeit Köln, die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Köln, die im Wirtschaftsaus-schuss vertretenen Fraktionen sowie Vertreter verschiedener Dezernate der Stadtverwaltung Köln zusam-mengeschlossen, um Einfl uss auf die lokalen Rahmenbedingungen zu nehmen und damit gemeinsam ihre Verantwortung für den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort Köln wahrzunehmen.

Gremien des im Dezember 2005 gegründeten Bündnisses sind die Steuerungsgruppe und die in die Ab-teilung Arbeitsmarktförderung der Wirtschaftsförderung eingebundene Projekt- und Geschäftsstelle.

Bislang wurden vier Haupthand-lungsfelder festgelegt: 1. Verbesserung der Kooperation bei

der Standortsicherung, 2. Ausbau der Infrastruktur als

Voraussetzung für eine struktu-rierte und strategisch angelegte Ansiedlungspolitik,

3. Verbesserung der Qualifi kation sowie der Aus- und Weiterbildung insbesondere für ältere Arbeitneh-mer und Menschen mit Migrati-onshintergrund und

4. Umsetzung des Ratsbeschlusses zum Thema „Fairer Betrieb“.

Das von Oberbürgermeister Fritz Schramma geleitete Forum hat sich mittlerweile zu einer Plattform entwickelt, die nicht nur Raum für strategische Diskussionen bietet, sondern auf der auch konkrete

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Seite 15Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

Maßnahmen im Sinne des Ratsauf-trags verabredet werden können. So stand beispielsweise, angesichts der Problematik der lokalen Aus-bildungssituation, die Entwicklung und Erstellung eines ersten Kölner Ausbildungsberichts im Fokus der Bündnisarbeit. Mit dem Arbeitspa-pier „Ausbildungsbericht Köln 2006“ wurde erstmals für Köln der Einstieg in eine organisierte dauerhafte Beo-bachtung des Ausbildungsmarktes geschaffen, aus dem entsprechende Handlungsempfehlungen ableit-bar sind. Mit Fortschreibung des Ausbildungsberichts wird derzeit ein kontinuierliches Monitoring aufgebaut. Ziel ist es, datenbasierte Aussagen über die Entwicklung des Ausbildungsmarktes und seiner sozialen und institutionellen Kompo-nenten zu erhalten. Darüber hinaus soll der Ausbildungsbericht auch den handelnden Ausbildungsakteuren als Grundlage für eine Optimierung der Prozesse beim Übergang von der Ausbildung in den Beruf dienen. Die erste Ausbaustufe eines Monitorings wurde im April 2008 fertig gestellt.

Im Rahmen des für die Bündnisar-beit festgelegten Handlungsfeldes „Ausbau der Infrastruktur als Voraussetzung für eine struktu-rierte und strategisch angelegte Ansiedlungspolitik“ gab die Projekt- und Geschäftsstelle thematische Anregungen und verbreiterte über die Einladung von Referenten den Informationsfl uss zu zentralen Themen des Bündnisses. So beschäf-tigten sich die Mitglieder mit dem Standortkonzept „Güterverkehr und Logistik“. Ein weiteres Thema war der Köln Bonn Airport und seine be-sondere Rolle im Rahmen der regi-onalen Infrastruktur sowie seine he-rausragenden wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Bedeutung für die Region. Um die Vorausset-

zungen für eine weitere positive Entwicklung zu sichern, unterstützte das Kommunale Bündnis den Flughafen bei seinem Antrag auf Verlängerung der Nachtfl uggenehmi-gung bis 2030 unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Lärmschutzes.

Unter der Leitung des Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter-Borjans agiert das „Regionale Netzwerk Unternehmenssicherung“, ein Zusammenschluss von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen der Kölner Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich seit Jahren mit der Thematik der Bestandssicherung von Firmen beschäftigen. Beteiligt sind hier neben den im „Kölner Bündnis für Arbeit“ vertretenen Institutionen auch Ver-treter von Kreditinstituten.

Das Netzwerk Unternehmenssicherung ist keine insti-tutionalisierte, mit Personal ausgestattete Krisenan-laufstelle. Es bietet den Partnern und Partnerinnen aber die Möglichkeit, neben einem unkomplizierten Infor-mationsaustausch gemeinsam Probleme zu diskutieren und neue Ideen der Kooperation zu entwickeln. Ziel dieser vertrauensvollen Kooperation aller Beteiligten ist es, Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen eine schnelle, institutionenübergreifende und dem Einzelfall angemessene Hilfestellung zu geben. Ein weiterer An-satz des Netzwerkes ist, Unternehmen dafür zu sensi-bilisieren, bei Anzeichen von Problemlagen frühzeitig Rat zu suchen und ihnen Möglichkeiten zum Umsteuern aufzuzeigen.

Die Arbeit im Netzwerk Unternehmenssicherung ist gekennzeichnet durch das kooperative Zusammenwir-ken aller beteiligten Institutionen. Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie (MWME) des Landes NRW und die Gesellschaft für innovative Beschäftigungs-förderung mbH (GIB) unterstützen das Netzwerk aktiv.

Das „Kommunale Bündnis für Arbeit“ bildet eine effi zi-ente Struktur für regionale Kooperationen und unter-stützt aktiv die Festlegung inhaltlicher und strategischer Ziele zur weiteren Verbesserung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation. Es verbindet die unterschied-lichen Akteure und bildet so die Voraussetzung für eine enge Vernetzung beschäftigungsfördernder Aktivitäten. Durch seine Nähe zu wirtschaftlichen Prozessen gelingt es, Synergien für die Arbeitsmarktpolitik in Köln zu nut-zen. Aufgrund der Ausgestaltung der inhaltlichen Arbeit zu den jeweiligen Themen ist der notwendige Informa-tionsfl uss sichergestellt, ohne Doppelstrukturen entste-

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Seite 16Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

hen zu lassen. Die Projekt- und Geschäftsstelle übernimmt hierbei wichtige Koordinationsaufgaben, in dem es die Arbeit der verschiedenen Gremien des Bündnisses vorbereitet und begleitet.

Regionalagentur Region Köln

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozi-ales (MAGS) realisiert einen bedeutenden Teil seiner Ziele im Rahmen der regionalisierten Arbeitsmarktpolitik. In 16 NRW-Regionen, deren Gebietszu-schnitt an den der Industrie- und Handelskammern angelehnt ist, tragen und steuern so genannte Lenkungskreise die Umsetzung der EU-kofi nanzierten Landesarbeitspolitik.

Die Region Köln umfasst die Städte Köln und Leverkusen sowie den Ober-bergischen Kreis, den Rhein-Erft-Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis. Mitglieder im Lenkungskreis sind die regionalen Akteure der Arbeitsmarkt-politik. Neben den Städten und Kreisen sind mehrere Arbeitgeberverbände, der DGB, die Arbeitsagenturen der Region, die für die Hartz IV-Empfänger zuständigen Arbeitsgemeinschaften, die Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Handwerkskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaften sowie die institutionalisierte Frauenpolitik vertreten.

Aufgaben des Lenkungskreises sind die Festlegung und Fortschreibung regionaler Entwicklungsstrategien, die von der Analyse regionaler Stärken und Kompetenzen ausgehen und die Arbeitsmarktpolitik des Landes auf-

greifen. Er sorgt für die regionale Abstimmung und Konsensfi ndung hinsichtlich regionaler Projekte und Vorhaben.

Die Regionalagentur Region Köln, angesiedelt in der Abteilung Ar-beitsmarktförderung im Amt für Wirtschaftsförderung, dient dem Lenkungskreis als Geschäftsstelle und ist für die fachliche Vorberei-tung der Beschlüsse zuständig. Mit ihrem gesamten Aufgabenspek-trum ist die Regionalagentur dem regionalen Ansatz verpfl ichtet. Die Regionalagentur wird durch EU- und Landesmittel gefördert. Die notwen-dige ergänzende Finanzierung wird durch die Stadt Köln, den Rhein-Erft-Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis und den Oberbergischen Kreis geleistet.

Entsprechend den Vorgaben des MAGS und ergänzt durch die Be-schlüsse des Lenkungskreises ist die Regionalagentur im Hinblick auf die Umsetzung der Landesarbeitsmarkt-politik zentraler Ansprechpartner für die Akteure der Arbeitsmarktpo-litik in der Region, für interessierte Unternehmen und Beschäftigte sowie für Projektträger und Koope-rationspartner. Die Regionalagentur übernimmt dabei – zusätzlich zur zentralen Netzwerkarbeit – die Rolle eines Multiplikators und Projektbe-raters.

Als Grundlage der arbeitsmarktpoli-tischen Zielsetzung dient das Opera-tionelle Programm zur Umsetzung des Europäischen Sozialfonds in Nordrhein-Westfalen für die Förder-phase 2007 bis 2013.

Die Regionalagentur Region Köln hat sich insbesondere als Ansprech-partner der regionalen Unterneh-men bewährt und unterstützt diese Plakat zum Unternehmer-Workshop „Demografi scher Wandel“

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Seite 17Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Kommunale Arbeitsmarktförderung

im Rahmen von Landesförderprogrammen für klein- und mittelständische Unternehmen unter dem Aspekt der Beschäftigungsfähigkeit und der Stärkung von Wettbe-werbsfähigkeit.

So wurde die Umsetzung der „ständig verfügbaren Be-ratungsinstrumente“ wie „Potenzialberatung“, „Arbeits-zeitberatung“ oder „Bildungsschecks“ fachlich begleitet und in der Region weiter bekannt gemacht.

Als eines der bewährtesten Förderinstrumente hat sich die kurzfristig einsetzbare „Potenzial- und Arbeitszeit-beratung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“ erwiesen, das erfolgreich in rund 160 Betrieben der Region eingesetzt werden konnte.

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unter-nehmen und deren Beschäftigten wurden darüber hinaus Modellprojekte wie etwa die „Betriebsinitiative

Demografi scher Wandel“ oder die Weiterentwicklung des Automotive Clusters realisiert.

Erfolgreich in der Region weiterge-führt wurde der „Bildungsscheck“, der eine bis zu 50-prozentige För-derung von Weiterbildungskosten für Beschäftigte ermöglicht. Dieses Instrument bleibt ein stark nachge-fragtes Förderangebot für Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Regionalagentur Region Köln versucht durch regional abge-stimmte Maßnahmen und Projekte der Landesregierung besonders benachteiligte Zielgruppen, wie zum Beispiel Langzeitarbeitslose und Schwerbehinderte, in den Arbeits-markt zu integrieren. Dies bedeutet etwa, über so genannte „Aufrufe“ und Initiativen des Landes im Rah-men der wesentlichen thematischen Säulen der Arbeitspolitik, also „Ju-gend und Beruf“, „Beschäftigungs-fähigkeit“, „Besondere Zielgruppen“ zu informieren, potenzielle Projekt-träger zu beraten und gegebenen-falls dem Lenkungskreis Projektvor-schläge beschlussreif vorzulegen.

Im Jahr 2007 wurden so in der Re-gion zahlreiche Projekte zugunsten von Menschen mit unterschied-lichen sozialen oder sonstigen per-sönlichen Schwierigkeiten durchge-führt.

Die Nutzung vorgegebener Förder-linien für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im Übergangs-stadium zwischen Schule und Aus-bildung bzw. Beruf befi nden, wurde ebenfalls intensiv begleitet.

NRW-Landesminister Laumann beim Besuch eines

Ausbildungsbetriebs im Landesprogramm „3. Weg“

Demografi e-Fachtagung Köln im Januar 2008

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Seite 18Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Strukturpolitische Handlungsfelder

Der Standort Köln konnte in den letzten Jahren auf vielen Feldern Erfolge verbuchen und hat sich mittlerweile bei Akteuren aus den unterschiedlichsten Branchen einen Ruf als internationale Wirt-schaftsmetropole geschaffen.Das erreichte hohe Niveau des Immobilienmarktes geht einher mit einer gestiegenen Aufmerk-samkeit bei Unternehmen insbesondere aus Wirtschaftsbereichen wie ITK, Medien und Kultur, LifeScience und Biotech, Versicherungen oder Beratungsdienstleistungen. Die attraktive Vielfalt der Dommetropole und die exzellente Verkehrsanbindung erleichtern dabei die Ansiedlungsent-scheidung für Köln. Zentrale Aufgabe der städtischen Strukturförderung ist die Unterstützung in den verschiedensten Branchenzusammenhängen, insbesondere mit Blick auf Zukunftsfähigkeit und zu erwartende Synergiepotenziale. Hierbei genießt die branchenbezogene Netzwerkbildung einen hohen Stel-lenwert. Diese Koordinationsarbeit konnte bereits in einer Reihe von Feldern wahrnehmbar zur Profi lierung Kölns beitragen.

Gewerbefl ächenmanagement: Unverzichtbar zur Weiterentwicklung des Standorts Köln

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Weiterent-wicklung des Wirtschaftsstandortes Köln gehört ein bedarfs- und nachfragegerechtes Angebot an sofort vermarktbaren Gewerbefl ächen. Aufgrund der aus un-terschiedlichsten Gründen häufi g langen Vorlaufzeiten für die Bereitstellung neuer Flächen ist dies nur durch ein vorausschauendes Flächenmanagement umsetzbar.

Aktuelle Bestandsanalyse

Um in Zukunft den Bedürfnissen des Marktes noch bes-ser als bisher Rechnung tragen zu können, hat die Stadt Köln ein externes Beratungsunternehmen damit beauf-

tragt, einen qualitativen und quantitativen Abgleich der vorhandenen und der von den Unternehmen benötigten Gewerbefl ächen durchzuführen. Ziel der Untersuchung ist es, möglichst exakte Flächen- und Standortbedarfe vor Ort zur ermitteln und diesen Bedarf mit konkurrie-renden Flächenansprüchen – in erster Linie durch neue Wohnnutzungen – abzustimmen. Das Untersuchungs-design sieht unter anderem eine Begehung aller Gewer-begebiete und eine Betriebsbefragung vor. Bestandteil des Gutachtens ist dabei auch die Erfassung und Bewer-tung der Eignung von Gewerbebrachen für eine erneute Inwertsetzung, sowie von neuen Flächenpotenzialen im Rahmen einer Nutzwertanalyse. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen als Grundlage für das „Standort-konzept Wirtschaft“ und für die künftige Bereitstellung von Gewerbefl ächen herangezogen werden.

Angebotssituation leicht verbessert

Im Laufe des Jahres 2007 konnten zwei neu erschlossene Flächenareale an der Causemannstraße in Merkenich so-wie an der Rösrather Straße in Rath-Heumar mit zusam-men 15 Hektar zur Verfügung gestellt werden. Somit hat sich das Angebot an Gewerbefl ächen gegenüber dem Frühjahr 2007 leicht erhöht. Im Juli 2008 standen stadt-weit 58,6 Hektar Gewerbe- und Industriefl ächen baureif zur Verfügung.

Kurzfristig, das heißt bis einschließlich 2009, werden drei weitere Gewerbegebiete mit einer Gesamtfl äche von 21,5 Hektar marktreif sein. Die Erschließungsarbeiten für die beiden Gewerbefl ächen in Wahn-Süd und in Neubau im Gewerbegebiet Buchheim

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Seite 19Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Buchheim werden 2008 aufgenom-men. In 2009 werden diese Gebiete mit einer Baustraße versehen sein. Die Erschließung der Ergänzungs-fläche an der Westfälischen Allee im Gewerbegebiet Marsdorf-Horbell mit acht Hektar soll mit der Fer-tigstellung der Baustraße bis Ende 2008 abgeschlossen sein.

Mittelfristig sollen weitere 80 Hektar an Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Gut die Hälfte davon entfällt auf zwei Großareale: Das Gewerbe-gebiet Kölner Straße in Lövenich mit 22 Hektar und das Gewerbegebiet Langel mit 20,5 Hektar.Auch die beiden Plangebiete Linder Kreuz/Linder Gasse und Venloer Straße Nord in Bocklemünd werden mit 12,7 bzw. 11,8 Hektar ver-gleichsweise groß ausfallen.

Gewerbeflächen – Stand Juli 2008

Baureife und sofort verfügbare Gewerbeflächen – Stand Juli 2008

Langel GE 4,5 ha

Industriepark Nord GI/GE 15,1 ha

Buchheim (1. BA) GE 1,6 ha

Ostheim, Herkenrathweg GE 2,7 ha

Rath-Heumar, Rösrather Straße GE 6,4 ha

Airport Businesspark GI/GE 17,2 ha

Marsdorf GE 5,5 ha

Merkenich, Causemannstraße GE 7,5 ha

gesamt 58,6 ha

Kurzfristig zur Verfügung stehende Gewerbeflächen

Marsdorf, Westfälische Allee GE 8,0 ha

Wahn-Süd, Max-Reichpietsch-Str. GE 8,0 ha

Buchheim (2. BA) GE 5,5 ha

gesamt 21,5 ha

Mittelfristig verfügbare Gewerbe - und Industrieflächen

Lövenich, Kölner Straße GE 22,0 ha

Bocklemünd, Venloer Straße Nord GE/GI 11,8 ha

Ossendorf GE 1,9 ha

Langel GE 20,5 ha

Lind GE 12,7 ha

Westhoven, Kaserne Brasseur GE 3,0 ha

gesamt 71,9 ha

GE= Gewerbegebiet GI= Industriegebiet

Quelle: Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik – Raumbezugssystem

Venloer Str. Nord

Ossendorf

IndustrieparkNord

Causemannstr.

Langel

Buchheim (2. BA)

Buchheim (1. BA)

Rösrather Str.Herkenrath-weg

AirportBusinesspark

KaserneBrasseur

Wahn-Süd

Lind

Marsdorf

Westfälische Allee

Kölner Str.

Flughafen

GVZ Eifeltor

GodorferHafen

NiehlerHafen

Flächenangebot

Baureif und sofort verfügbar

Kurzfristig verfügbar

Mittelfristig verfügbar

22 ha

5 ha

Chorweiler

Nippes

Ehrenfeld

LindenthalInnenstadt

Mülheim

Kalk

PorzRodenkirchen

Das neue Logistikzentrum der Spedition Dachser in Porz-Gremberghoven

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Büromarkt Köln: Weiterhin hohe Vermietungsleistung

Im Jahr 2007 wurde wiederum ein hohes Vermietungs-volumen auf dem Kölner Büromarkt erzielt. So weist der Offi ce Market Report von Atisreal für Köln einen Gesamt-umsatz von 277.000 Quadratmetern aus. Greif & Contzen und Degi Research ermittelten mit 285.000 Quadratmetern einen Umsatz in ähnlicher Größenordnung. Auch nach dem Rekordergebnis des Jahres 2006 – seinerzeit wurden 295.000 Quadratmeter neu vermietet – erweist sich der Kölner Büromarkt als äußerst stabil. Seit 2005 liegen die Umsätze über der Marke von 200.000 Quadratmetern und haben sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Neben dem inzwischen erreichten hohen Umsatzniveau weist der Bürostandort Köln eine hohe Konstanz auf. Während zu dem Rekordergebnis in 2006 maßgeblich Großanmietungen wie die durch RTL in den Deutzer Rheinhallen beigetragen hatten, wurde das Ergebnis in 2007 von einer breit gefächerten Nachfrage in allen Größenklassen getragen. Mit der konstanten Überschrei-tung der Marke von 200.000 Quadratmetern hat sich Köln dauerhaft in der Spitzengruppe der bedeutenden deutschen Standorte etabliert. Laut einer Analyse von Degi Research weist die Domstadt für den Zeitraum 1995 bis 2007 die beste durchschnittliche Büromarkt-

performance unter den größeren deutschen Immobili-enstandorten auf.

Bundesweit verlief die Umsatzentwicklung 2007 im Zuge des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs positiv. War nach Erhebungen von AtisReal der Flächen-umsatz an den wichtigsten Bürostandorten Deutsch-lands im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 2005 bereits um 17 Prozent gestiegen, so wurde für das Jahr 2007 ein nochmaliger Anstieg des Flächenumsatzes um 15

40,9%

32,6%

7,6%7,0%

35,7%

39,1%

15,2%

19,0%

14,4%

16,4%

13,3%

16,8%

4,2%

7,1%7,8%

15,0%

3,0% 2,6%

13,4%

11,7%

1,0% 1,7%

10,1%

17,7%

0,8% 0,5%

32,6%

12,8%

< 201 qm 201–500 qm 501–1.00 qm 1.001–2.000 qm 2.001–5.000 qm 5.001–10.000 qm >10.000 qm

Anzahl Verträge 2006 Anzahl Verträge 2007 Flächenumsatz 2006 Flächenumsatz 2007

45%

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0%

Vermietung nach Flächengrößen in Köln in den Jahren 2006 und 2007

Quelle: AtisReal – Offi ce Market Reports Germany 2008

Größte Büroanmietung in 2007: Rewe in Braunsfeld

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Prozent registriert. Die Ergebnisse der letzten Jahre sprechen für einen stabilen deutschen Büromarkt.

Ausgewogene Nachfrage in allen Größenklassen

Nachdem der hohe Kölner Flächen-umsatz in 2006 zu über 90 Prozent auf großfl ächigen Vermietungen mit über 5.000 Quadratmetern basierte, entfi el 2007 auf diese Größenklasse nur noch ein Drittel der Vermie-tungsleistung. Lediglich ein Vertrag – die Anmietung einer 24.000 Qua-dratmeter großen Fläche durch die Handelskette Rewe in der Stolberger Straße in Braunsfeld – lag in der Größenordnung von über 10.000 Quadratmetern. Insgesamt wurde das gute Kölner Gesamtergebnis von einer starken Nachfrage über alle Größenklassen getragen. Die wirtschaftlich gute Situation regte die Nachfrage von Unternehmen auf breiter Grundlage an und sorgte für eine hohe Zahl von Mietvertragsab-schlüssen für kleine und mittelgroße Flächen.

Breit gestreute Nachfrage durch Branchenvielfalt

Aufgrund der stark diversifi zierten Wirtschaftsstruktur verteilt sich die Bürofl ächennachfrage am Standort Köln traditionell auf eine Vielzahl unter-schiedlicher Branchen, deren Vermietungsanteile allerdings von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterworfen sind. So lag der Flächenumsatz bei den Versicherern 2007 mit zwölf Prozent deutlich unter dem Wert von 2006, als durch die Großanmietung von HDI Gerling in der Rheinpark-Metropole in Deutz noch ein Anteil von 27 Prozent erzielt wurde. Der Anteil der Branche Medien und Werbung, der in 2005 noch bei 32 Prozent gelegen hatte und bereits im Jahr 2006 auf elf Prozent zurückgegangen war, sank in 2007 weiter auf acht Prozent. Dagegen stieg der Anteil der Beratungsgesellschaften ge-genüber 2006 von 13 auf 20 Prozent, der der des Handels stieg von fünf auf

0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%

Lobbyisten

Transport, Verkehr

Verwaltung Industrie-/Bauunternehmen

Handel

Gesundheitswesen

Banken, Finanzdienstleister

Versicherungen

Medien und Werbung

Beratungsgesellschaften

Öffentliche Verwaltung

Informations-/Kommunikationstechnologien

sonstige Dienstleistungen

2006

2007

Vermietung nach Branchen 2007 im Vergleich zu 2006

Quelle: AtisReal – Offi ce Market Report Germany 2008

Voll vermietet: der Südteil des Rheinauhafens

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Seite 22Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

zwölf Prozent. Einen relativ hohen Anteil hat weiterhin sich mehr und mehr als gemischter Premiumstandort die Sammelbranche „sonstige Dienstleistungen“ mit 14 für Arbeiten, Wohnen und Kultur, der aufgrund der at-Prozent. traktiven Gebäudeplanungen eines der städtebaulichen

Vorzeigeobjekte Kölns ist. Aktuelle Entwicklungen mit Innenstadt wieder umsatzstärkster Bereich den Projekten „Kranhaus 1“ und „Kranhaus Plus“, dem

Microsoft-Sitz „RheinauArtOffi ce“, Die Innenstadt ist nach wie vor die dominierende Kölner „The Bench“ und „VD-Offi ce-Rheinauhafen“ verdeutli-Lage für Büroimmobilien. So entfallen laut Erhebung des chen die besondere Qualität dieses Bereiches, der wahr-Büros für Stadt und Regionalplanung Baasner, Möller & nehmbar zur international gestiegenen Aufmerksam-Langwald, bei der alle Objekte mit mehr als 500 Qua- keit für den Standort Köln beigetragen hat. Zusätzlich dratmetern Bruttogeschossfl äche berücksichtigt wur- strahlt seine architektonische Qualität auf angrenzende den, rund 41 Prozent des Kölner Bürofl ächenbestandes Bereiche aus.von insgesamt 8,84 Millionen Quadratmetern auf das Stadtzentrum. In Deutz, das sich im Jahr 2006 durch die Großanmie-

tungen in den Deutzer Rheinhallen mit 106.200 Qua-2007 wurde in der City mit 137.000 Quadratmetern die dratmetern noch als Umsatzspitzenreiter unter den Hälfte des Kölner Umsatzes erzielt. Die ungebrochen Kölner Büromarktzonen positionieren konnte, wurden hohe Nachfrage in diesem Bereich geht in bestimmten in 2007 nur noch 12.600 Quadratmeter an Bürofl ächen Lagen, etwa dem Bankenviertel, mit einer städtebau- vermittelt. Ursache hierfür war das zwischenzeitlich lichen Umgestaltung einher, die zusätzlich eine Ände- zurückgegangene Angebot an größeren zusammenhän-rung der bisherigen Nutzungsstruktur zur Folge hat. genden Flächen in diesem Bereich. Die weitere Umge-Auch die baulichen Veränderungen im nördlich des staltung nördlich des Bahnhofs Köln Messe/Deutz bietet Hauptbahnhofs gelegenen Kunibertsviertel zeigen, dass hier aber zukünftig weiteres, hochwertiges Entwick-sich der über Jahrzehnte prägende Charakter des Quar- lungspotenzial. Großunternehmen wie Atradius, Luft-tiers verändert. hansa, RTL und HDI Gerling haben sich bereits für dieses

moderne Umfeld entschieden. Der rechtsrheinische Nicht nur für die Innenstadt, sondern für den Bürostand- Citybereich Deutz bietet durch seine ausgezeichnete ort Köln insgesamt haben absehbare Ansiedlungen Verkehrsinfrastruktur, etwa durch die direkte ICE-auswärtiger Unternehmen wie des Versicherers AMB Anbindung an den Köln Bonn Airport und die Flughäfen Generali von Aachen in das Kölner Bankenviertel und Düsseldorf und Frankfurt sowie das Autobahnnetz des IT-Multis Microsoft von Neuss in den Rheinauhafen hervorragende Standortbedingungen. Magnetwirkung. Das ehemalige Hafengelände etabliert

Die Kranhäuser, neues Wahrzeichen des Rheinauhafens

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Seite 23Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Attraktivster Standort in der Cityrandlage war im Jahr 2007 wie schon 2005 und 2006 der Bereich Ehrenfeld/Braunsfeld mit rund 50.000 Quadratmetern vermieteter Fläche. Dies entsprach einem Anteil von 18 Prozent des Kölner Vermietungsvolumens. In der Büromarktzone Kalk/Mülheim wurden 26.200 Quadratmeter umgesetzt.

Mehr Flächen im Bau, Leerstand rückläufi g

Gegenüber 2006 hat sich das insgesamt verfügbare Flächenangebot 2007 von 812.000 auf 740.000 Quadratmeter verringert. Hauptursache hierfür ist der deutliche Angebotsrückgang bei modernen Bürofl ächen in guten bis sehr guten Lagen.

Auf der anderen Seite stieg das Gesamtvolumen der Flächen im Bau gegenü-ber 2006 von 270.000 auf rund 349.000 Quadratmeter. Diese mit einem Plus von 29 Prozent deutliche Zunahme ist ein weiterer Indikator für die gestie-gene Bedeutung des Kölner Büromarktes und das Vertrauen der Investoren und Projektentwickler in diesen Markt.

Zur Verringerung des Flächenangebotes in 2007 trug maßgeblich die Abnah-me der Leerstandsfl ächen von 706.000 Quadratmeter im Jahr 2006 um rund 12 Prozent auf rund 622.000 Quadratmeter zum Jahresende 2007 bei. Die Leerstandsquote sank in 2007 von 10 auf 8,7 Prozent, laut Marktanalyse von Greif & Contzen sogar auf acht Prozent.

Neue Höchstmieten

Aufgrund der intensiven Nachfrage hat sich insbesondere bei neu erstellten Objekten im Premiumsegment der Anstieg der Mietpreise fortgesetzt. Die Höchstmieten in den Spitzenlagen wie Rheinufer, Rheinauhafen oder Media-Park sind für besonders gut ausgestattete Immobilien von 20,45 Euro weiter auf 21,10 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Teile des Altbestands standen hingegen unter Preisdruck. Der Bürobestand in älteren Gebäuden – laut aktueller Büromarktstudie Köln 2006/2007 sind rund 50 Prozent der Objekte in den siebziger Jahren und früher erbaut worden – ent-spricht häufi g weder in Optik noch in Infrastruktur modernen Anfor-derungen. Diese Bestände werden entsprechend wenig nachgefragt, was rückläufi ge Durchschnittsmie-ten in verschiedenen Lagen Kölns zur Folge hat. Eine Revitalisierung veralteter Gebäude – so genannter „tired buildings“ – hat allerdings in Teilbereichen bereits eingesetzt. Bei-spiel ist der „Tausendfensterturm“ am Barbarossaplatz. Interessanter Investmentstandort

Nachdem bereits 2006 beim Investmentumsatz für gewerbliche Investitionen in Köln die Milliarden-grenze überschritten wurde, lag der Umsatz 2007 nach einer nochma-ligen deutlichen Steigerung um 25 Prozent bei rund 1,8 Milliarden Euro. Damit behauptet Köln seinen Platz unter den sechs wichtigsten Invest-mentstandorten Deutschlands.

Weiterhin gute Perspektiven

Die Aussichten für den Büromarkt Köln sind nach wie vor gut. Der Standort verzeichnet einen stabilen Nachfragezuwachs und steht mehr und mehr im Focus von überregi-onalen und internationalen Inve-storen und Nutzern. In der Stadt stehen mittlerweile hervorragende, auch international wettbewerbsfä-hige Objekte zur Verfügung.

Bei wieder steigendem Angebot und stabiler Nachfrage erwarten Exper-ten, dass auch in 2008 ein Flächen-umsatz in einer Größenordnung wie

Altbau mit modernem Inlay: die historische Lagerhalle 11

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Seite 24Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

im Jahr 2007 erzielt wird. Angenommen wird, dass der Bürofl ächenleerstand im Jahr 2008 noch weiter abneh-men wird. Bei der Mietentwicklung wird – zumindest im gehobenen Preissegment – aufgrund eines sich verknap-penden Angebots Stabilität erwartet.

Die Halbjahresbilanz 2008 zeigt, dass diese Prognosen erreichbar sind. So wurde bis zur Jahresmitte mit einer Vermietungsleistung von 155.000 Quadratmetern der bislang zweitbeste Halbjahreswert erzielt und sank der Leerstand auf 621.000 Quadratmeter, was einer Leer-standsquote von 8,5 Prozent entspricht.

Büromarktstudie: Weiter steigender Flächenbedarf

Das unabhängige Analyseunternehmen BulwienGesa AG hat zusammen mit dem Berliner Büro für Stadt und Re-gionalplanung Baasner, Möller und Langwald eine Studie zum Büroimmobilienmarkt Köln 2006/2007 mit einer Einschätzung bis zum Jahr 2015 erstellt.

Bei der auf eine Initiative von BulwienGesa zurück gehenden Untersuchung handelt es sich um das erste

Projekt dieser Art, das gemeinsam in Kooperation von Stadt Köln und privaten, national und international tätigen Immobilienfi rmen durchgeführt wurde. Auch dies verdeutlicht den in den letzten Jahren gestiegenen Stellenwert des Büroimmobilienmarktes Köln.

Die Studie diente der Erfassung des Bürofl ächenbe-stands, des Leerstandes sowie des räumlichen Nachfra-geverhaltens. Sie zeigt Prognosen der Flächennachfrage sowie eine Ermittlung des Leerstandes und Angebotes mit Entwicklungsperspektiven bis zum Jahr 2015 auf. Auch die Analysten von Bulwien prognostizieren für die nächsten Jahre sinkende Leerstandsraten und gehen gleichzeitig von einem weiteren moderaten Anstieg der Spitzenmieten aus. Die durchschnittliche Nettoanfangs-rendite soll nach einem Absinken auf 5,5 Prozent wieder zunehmen.

Für die nächsten zehn Jahre prognostiziert BulwienGesa bei einem Zuwachs der Bürobeschäftigten um durch-schnittlich 1,1 Prozent pro Jahr einen zusätzlichen Büro-fl ächenbedarf von rund 950.000 Quadratmetern. Sollte diese Prognose zutreffen, würde dies eine stabile langfri-stige Nachfrage für den Kölner Büromarkt garantieren.

In der Untersuchung wurde das Stadtgebiet in zehn ver-schiedene Standorttypen aufgeteilt, die von der Innen-stadt über einen Übergangsbereich, dem Unterzentren in den Stadtbezirken zugeordnet sind, bis hin zum „sub-Landmarke in Deutz: der KölnTriangle

Moderne Bürofl ächen im Coloneum

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Seite 25Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

urbanen Raum“, zu dem Entwicklungsschwerpunkte wie das Coloneum in Ossendorf und verschiedene Gewerbe-gebiete gehören.

Attraktive und zeitgemäße Bürofl ächen in der Innen-stadt werden demnach weiterhin verstärkt im Focus der Nachfrage stehen. Angesichts der dort absehbar begrenzten Potenziale werden sich Investoren aber zukünftig auf den Standorttyp „Neue Orte“ – hierzu gehört etwa die Büromarktzone Deutz – ausrichten. Ent-sprechend ist vorerst von einem anhaltenden Druck auf solche attraktiven innenstadtnahen Standorte auszuge-hen, deren Potenziale jedoch mittelfristig erschöpft sein werden. Zukünftig können daher die großen Büroareale der „Äußeren Stadt“ wie das Deutzer Feld in Kalk, der Airport Business Park in Porz, die Airport City Cologne in unmittelbarer Flughafennähe oder das Coloneum am Butzweilerhof von der hohen Nachfrage am Kölner Büromarkt profi tieren.

Die Profi lbildung des Immobilienstandorts Köln schreitet weiter voran. Wichtige Wettbewerbsvorteile sind etwa die zentrale Lage innerhalb Europas und die hervorra-gende infrastrukturelle und verkehrliche Anbindung. Köln wird als attraktiver Standort national und interna-tional stärker als bisher wahrgenommen. Neben harten Faktoren sind für die Attraktivität von Immobilienstand-orten aber auch die so genannten „weichen Standort-faktoren“ bedeutsam. Auch hier hat Köln einiges zu bieten, etwa die vielfältige Kulturszene, das attraktive Freizeitangebot oder die hohe Lebensqualität. Auch in Bezug auf die demografi sche Entwicklung Kölns sind die Perspektiven günstig. So bleibt die Domstadt auch nach der neuen Bevölkerungsprognose des Amtes für Stadt-entwicklung und Statistik Wachstumsstadt. Demnach wird im Jahr 2020 für die wohnberechtigte Bevölkerung eine Einwohnerzahl von 1.032.000 erwartet.

Zentren- und Einzelhandelsförderung

Stabile Geschäftszentren mit attraktivem Einzelhandels-angebot sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung und für eine Metropole wie Köln ein nicht zu unterschät-zender Imagefaktor. Dies gilt nicht nur für den direkten Einzugsbereich mit rund drei Millionen Einwohnern, vielmehr muss Köln seinem Ruf als europäische Einkaufs-stadt weiterhin gerecht werden. Darüber hinaus muss aber auch die Versorgungs- und Mittelpunktsfunktion der Geschäftszentren außerhalb der Innenstadt gesi-chert werden.

Köln verfügt traditionell über ein vielgestaltiges und räumlich gut ausgebildetes System von Geschäftszen-tren. Erhalt, Stärkung und Weiterentwicklung dieses Zentrengefüges sowohl zur Versorgung der Bevölkerung in der Stadt und in der Region als auch zur Förderung der Leitbranche Einzelhandel in diesen Zentren stellen eine wichtige Aufgabe der Kölner Stadtentwicklungs- und Strukturpolitik dar.

Seit Jahren verläuft die Entwicklung im Kölner Einzelhan-del und in den Geschäftszentren Kölns – wie in anderen deutschen Großstädten – räumlich sehr unterschiedlich. In den 1a-Lagen der City, der Schildergasse und der

Europäische Toplage: die Schildergasse

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Seite 26Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Hohe Straße, erreichen die Kundenfrequenzen europaweite Spitzenplätze. Eine aktuelle Erhebung des Beratungsunternehmens CB Richard Ellis kürte die Kölner Schildergasse 2008 mit einer Frequenz von über 17.000 gezählten Kunden pro Stunde zur beliebtesten Einkaufsstraße Europas – noch vor der Londoner Oxford Street. Das Mietpreisniveau in den guten und sehr guten Handelslagen steigt und der Trend einer Ausdehnung der „1a-Zone“ auf Breite Straße und Ehrenstraße verfestigt sich.

Dagegen stehen die Stadtbezirkszentren weiterhin unter dem doppelten Konkurrenzdruck der starken City und des großflächigen Einzelhandels „auf der grünen Wiese“. Darüber hinaus leiden einige Nahbereichszentren unter der Ansiedlung von großflächigem und umsatzstarkem Lebensmitteleinzel-handel, insbesondere Discountern, an nicht integrierten Standorten.Zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs wurde bereits 2003 mit dem Nahversorgungskonzept ein Instrument zur Stabilisierung und räumlichen Steuerung der Ange-botsstruktur im Einzelhandel, insbesondere in Bezug auf die Lebensmittel-Discounter, geschaffen. Die aktuellen Änderungen des Baurechts, bezogen auf die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben mit dem Ziel des Schutzes sogenannter „zentraler Versorgungsbereiche“, stellen nochmals erhöhte Anforderungen an die Qualität der städtischer Planungen, denen die Stadt Köln aktuell mit der Aufstellung eines umfassenden Einzelhandelskonzeptes qualifiziert Rechnung trägt. Darüber hinaus werden auch weiterhin konkrete Stadtmarketing-Projekte für einzelne Geschäftsstraßen oder Zentren geför-dert und betreut.

Einzelhandelskonzept Köln

Die Stadt Köln hat auf dem Gebiet der sektoralen Entwicklungsplanung be-reits 1992 mit ihrer umfassenden Zentrenkonzeption Pionierarbeit geleistet. In dieser Tradition wird zur Zeit von der Verwaltung in enger Kooperation mit der IHK Köln und den Interessenvertretungen des lokalen Einzelhandels ein aktuelles Einzelhandelskonzept erstellt sowie das Nahversorgungskonzept fortgeschrieben. Der anhaltende Strukturwandel im Einzelhandel mit seinen

Tendenzen zu größeren Verkaufs-flächen und autogerechten Stand-orten abseits der Wohngebiete und gewachsenen Geschäftszentren wie auch der demografische Wandel stellen eine große Herausforderung für die Händler und für die städ-tische Entwicklungsplanung dar.Das Einzelhandelskonzept soll dazu beitragen, auch zukünftig – die Attraktivität der Kölner City als

Oberzentrum zu stärken – die kleinen und großen Nebenzen-

tren in ihrer Versorgungsfunktion und auch als Mittelpunkte von Kommunikation und öffentlichem Leben zu sichern

– die Nahversorgung insbesondere auch für nicht motorisierte Köl-nerinnen und Kölner zu bewahren und

– durch eine gezielte Steuerung die Integration neuer, innovativer An-gebots-, Standort- und Betriebs-formen zu ermöglichen.

Aufgrund der qualitativen und quantitativen Dimension des Kölner Einzelhandels wird das Konzept in einem mehrstufigen Prozess erar-beitet.

Pilotprojekt im Stadtbezirk Mülheim

Als Pilotprojekt wurde zunächst im einwohnerstärksten Kölner Stadtbezirk Mülheim die aktuelle Entwicklung der Angebots- und Nachfragesituation für Einzelhandel, Gastronomie und zentrenorientierte Dienstleistungen systematisch erhoben, analysiert und dargestellt. Im Zuge dieser Pilotphase wurden auch die Methoden zur Erhebung und Analyse weiterentwickelt und verfeinert. Die Ergebnisse wurden im Sommer 2008 den politischen Gremien in Form eines umfassenden Vorberichts zur Kenntnis gegeben.

Gute Einzelhandelsentwicklung in der Kölner City

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Seite 27Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Die Studie bleibt nicht bei der Beschreibung und Analyse des Bestandes, vielmehr werden – in Kooperation mit der Lenkungs-gruppe der Interessenvertretungen des Einzelhandels und den Fachpla-nungsämtern der Stadt – zahlreiche Planungs- und Handlungsempfeh-lungen gegeben, etwa in Bezug darauf, wie die Funktionsfähigkeit und Attraktivität der 15 Geschäfts-zentren im Stadtbezirk auch in Zukunft gesichert und unterstützt werden kann.Die Erhebungssystematik der Mülheimer Untersuchung wird seit März 2008 auch in der Innenstadt und in den übrigen sieben Stadtbe-zirken angewendet. Hier erfolgt die Untersuchung allerdings durch zwei externe Gutachterbüros, die CIMA Beratung + Management GmbH so-wie die GMA-Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH, beide mit Sitz in Köln. Datenerhebung, Analyse und Interpretation erfolgen dabei in enger Abstimmung mit der Stadt Köln. Aufgrund der guten Vorarbeiten und des ausgereiften Untersuchungsdesigns konnten die Erhebungsarbeiten im Sommer 2008 abgeschlossen werden. Die drei Module „Vorbericht Mülheim“, „Gutachten Innenstadt“ sowie „Gutachten für die Stadtbezirke 2 bis 8“ werden zu einem konsistenten Einzelhandelskonzept für die Ge-samtstadt zusammengeführt. Stärkung der Bezirkszentren

Bereits vor der Ausarbeitung einer gesamtstädtischen Einzelhandels-konzeption stand die Förderung ein-zelner, in ihrer Funktion besonders beeinträchtigter Geschäftszentren im Fokus der einzelhandelsrele-vanten Aktivitäten der Stadtent-wicklungsplanung.

Stadtteil-Management Nippes

Anfang 2005 war das Stadtteilmanagement Köln Nippes – maßgeblich getragen durch den „Verein für Nippes“ – gestartet. Für den Bereich des Bezirkszentrums in der Neusser Straße sowie in den Nebenstraßen rund um den Wilhelmplatz wurde unter Begleitung und Mitarbeit des „Büros für Stadtforschung und Planung Junker und Kruse“ auf eingehender Analyse ein Standortprofi l erarbeitet. Aufbauend auf diesem Standortprofi l sahen die Akteure in Nippes drei Hauptaufgabenfelder: Die städtebauliche und verkehrliche Aufwertung Die Schaffung eines kooperativen Ladenmanagements

Gemeinsame Attraktivierungsmaßnahmen und „Markenbildung“

In Projektgruppen unter Beteiligung des Bürgeramtes Nippes und städtischer Fachdienststellen sowie in öffentlichen Fachforen wurden in den genannten Aufgabenfeldern Verbesserungsvorschläge und Maßnahmen erarbeitet und im Frühjahr 2007 in einem Projektabschlussbericht zum Stadtteilmanage-ment in Köln-Nippes subsummiert.

Eine Reihe der vielfältigen Aufwertungsmöglichkeiten, die hier zur Verbes-serung der Situation im Bezirkszentrum aufgeführt sind, konnten bereits umgesetzt werden. Hierzu gehören insbesondere Maßnahmen, die auf eine Verbesserung des Erscheinungsbildes abzielen. Erreicht wurde dies insbeson-dere durch eine „Entrümpelung“ und Neusortierung der Straßenmöblierung. Überfl üssige Poller und Schilder wurden entfernt, Fahrradabstellanlagen, Abfallkörbe und Bänke ersetzt bzw. neu platziert. Der Baumbestand an der

Die Neusser Straße, Schlagader von Nippes

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Seite 28Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Neusser Straße wurde ergänzt, gleichzeitig wurden Baumpaten-schaften angeregt. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden Stadt-teilnachrichten mit der Beschrei-bung von ausgewählten Angeboten des Zentrums herausgegeben sowie Immobiliensteckbriefe erstellt. Die wichtigste Maßnahme zur Gestal-tung der Geschäfte war der Erlass der „Werbesatzung Neusser Straße“ durch den Rat der Stadt Köln.

Weitere Ansätze zur städtebaulichen und verkehrlichen Aufwertung des Geschäftszentrums sind im „Ge-samtkonzept Neusser Straße“ aufge-führt, das ausdrücklich auch von der Bezirksvertretung Nippes gefordert wird. Hierzu gehört die Überprüfung der vorhandenen Lichtsignalanlagen zwischen Lohsestraße und Niehler Kirchweg und die Planung alternati-ver Betriebsformen mit Kreisverkehr und Querungshilfen. Noch 2008 wird die zuständige Fachverwaltung einen entsprechenden Vorentwurf zur Neugestaltung und zur neuen Betriebsform vorlegen. Die anste-hende Beratung in der Bezirksvertre-tung soll in eine Entscheidung zum Planungsauftrag einmünden. Der Bauentwurf mit Finanzierungspro-gramm soll dann voraussichtlich bis Mitte 2009 vorgelegt werden. Mit dem Baubeginn und der Fertigstel-lung kann dann voraussichtlich im Jahre 2010 gerechnet werden.

Das Gesamtkonzept Neusser Straße beinhaltet auch die Neugestaltung der „Dreiecksplätze“ auf beiden Seiten der Neusser Straße an den Abzweigungen Flora- und Mauen-heimer Straße. Die Optimierung dieser Platzsituation wurde von der Bezirksvertretung Nippes im gesamtstädtischen Programm „Auf die Plätze“ für den Stadtbezirk auf die erste Stelle gesetzt. Eine entspre-

chende Entwurfsplanung wird zeitnah beauftragt und mit der Gesamtpla-nung für die Neusser Straße abgestimmt. Der Finanzierungsplan soll gemein-sam mit dem Bauentwurf für die Neusser Straße vorgestellt werden.

Die Steigerung der Aufenthaltsqualität durch städtebauliche und gestal-terische Verbesserungen ist eine Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung eines Bezirkszentrums. Weiterer wichtiger Baustein ist ein kooperatives Ladenmanagement mit dem Ziel, Leerstände zu minimieren und die Qualität im Waren-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebot zu verbessern, um so die notwendige Angebotsvielfalt und attraktive Branchen-mischung zu sichern bzw. zu erreichen.

Der „Verein für Nippes“, dem engagierte Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen angehören, setzt sich für das Stadtteilmanagement Nippes ein und versucht, weitere Eigentümer zur Mitarbeit zu motivieren. Zusätzlich wird – auf Basis des 2008 vom Landtag NRW erlassenen Gesetzes zur För-derung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (ISGG) – der Aufbau einer solchen Gemeinschaft für das Bezirkszentrum Nippes erwogen.

Immobilien- und Standortgemeinschaft im Bezirkszentrum Kalker Hauptstraße

Kalk ist als stark verdichtetes ehemaliges Arbeiterviertel Teil des historisch gewachsenen industriellen Kernraums im rechtsrheinischen Köln. Der Rück-zug der meisten Industrieunternehmen in den 1990er Jahren und der damit einhergehende sektorale Strukturwandel zog auch einen Wandel der Bevöl-kerung nach sich, was mit erheblichen Kaufkraftverlusten verbunden war.

Die Kalker Hauptstraße …

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Seite 29Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Aufgrund der komplexen Stadtteilproblematik wurde durch eine gezielte Verknüpfung von Stadterneuerungs-, Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozial-politik der Weg einer umfassenden und nachhaltigen Strukturpolitik gesucht und auf lokaler Ebene im integrierten Handlungskonzept „Kalk-Programm“ festgeschrieben. Während es in mehreren Bereichen, insbesondere Technologie, Handwerk, Wohnen, Sozialem und Kultur inzwischen gelungen ist, neue Akzente zu setzen, konnte die seit längerer Zeit zu beobachtenden Qualitätsverluste im Bereich des Einzelhandels aber noch nicht zufriedenstellend überwunden werden. Dies schlägt sich nieder in Umsatz- und Ertragsrückgängen beste-hender Betriebe bis hin zur Existenzbedrohung, vermehrten Schließungen und Leerständen, einer hohen Fluktuationsrate, dem Einzug von Mindernut-zungen, einem deutlichen Verlust an Angebotsvielfalt und -qualität sowie dem Verlust einer nachbarschaftlichen Ergänzung in der Angebotsstruktur.

Durch die Eröffnung des Einkaufszentrums Köln Arcaden mit einer Verkaufs-fl äche von 30.000 Quadratmetern im März 2005 hat sich die Einzelhandels-fl äche des Bezirkszentrums mehr als verdoppelt. Dies führt zwar zu einer Erhöhung des Kaufkraftzufl usses in das Bezirkszentrum, setzt die eingeses-senen Händler aber zusätzlich zur oben skizzierten Entwicklung einem hohen Konkurrenz- und Anpassungsdruck aus. Insgesamt steht das Geschäftszen-trum derzeit im Spannungsfeld zwischen Aufwertungsinitiative und den oben aufgeführten „Trading-Down-Prozessen“. Damit die Kalker Hauptstraße von der insgesamt positiven Entwicklung des Stadtteils profi tieren kann, muss sie in punkto Angebotsqualität, Angebots-präsentation, Vielfalt sowie Aufenthaltsqualität insgesamt weiter aufgewer-tet und gestärkt werden. Im Verhältnis zu den Köln-Arcaden ist zum einen eine Profi lschärfung der Einkaufsstraße erforderlich, muss zum anderen aber auch das gemeinsame Synergiepotenzial aufgezeigt werden. Dies kann nur gelingen, wenn im Bestand des Handels auf der Kalker Hauptstraße und ihrer

Nebenstraßen entsprechende Branchenmix-Konzepte greifen und Investitionen erfolgen.

Im dem traditionsreichen rechts-rheinischen Stadtbezirkszentrum soll daher mit externer Unterstüt-zung ein Stadtmarketing-Prozess zur Stabilisierung und Aufwertung der Kalker Geschäftstraßen angestoßen werden. Dabei sollen hier auch die organisatorischen und konzepti-onellen Rahmenbedingungen zur Ausweisung des – möglicherweise ersten – „ISG-Gebietes“ in Köln gemäß des 2008 vom Landtag NRW beschlossenen Gesetzes zur Förde-rung von Immobilien- und Standort-gemeinschaften (ISGG) geschaffen werden. Das neue Landesgesetz hat zum Ziel, die bislang in NRW ausschließlich auf freiwilliger Basis mit Unterstützung und Förderung des Landes modellhaft gebildeten Immobilien- und Standortgemein-schaften (ISG) als Organisationsform der Eigentümerbeteiligung an Maß-nahmen zur Geschäftszentrenrevi-talisierung zu etablieren und ihnen einen verbindlichen Rechtsrahmen zu geben.Initiator und städtischer Koopera-tionspartner des ambitionierten Projektes ist der StandortGemein-schaft Kalk e.V., der 2006 von Unter-nehmern, Geschäftsinhabern und Immobilienbesitzern im Bezirkszen-trum Kalk gegründet wurde.Gemeinsam mit der Stadt Köln hat der Verein ein umfangreiches Hand-lungsprogramm zur Revitalisierung der Kalker Hauptsraße erarbeitet und aktuell beim Land Nordrhein-Westfalen Fördermittel für die Unterstützung des Prozesses durch ein professionelles Zentrenmanage-ment und externe gutachterliche Beratung beantragt.

… im Spannungsfeld zwischen Aufwertung und Trading Down

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Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Der sechs- bzw. achtstreifi ge Ausbau des Kölner Auto-bahnrings läuft weiter. Im August 2008 wurde der acht-streifi g ausgebaute Abschnitt der Autobahn 3 zwischen Köln-Dellbrück und dem Kreuz Köln-Ost für den Verkehr freigegeben. Nächstes Projekt ist der ebenfalls acht-streifi ge Ausbau des nördlich angrenzenden Abschnitts zwischen dem Kreuz Leverkusen und Köln-Dellbrück. Bei den innerstädtischen Verkehrsprojekten steht nach wie vor der Bau der Nord-Süd-Stadtbahn im Vordergrund.

Der sechsstreifi ge Ausbau der A1 zwischen den Auto-bahnkreuzen Köln-Nord und Köln-West läuft seit Februar 2007. Im Bereich der Anschlussstelle Köln-Lövenich wurde allerdings eine Nachberechnung der Stützen und Fundamente für die 1,5 Kilometer lange „Lärmschutz-einhausung“ erforderlich. Hierdurch verzögert sich der Ausbau der A1 zwischen der Bahnbrücke Köln-Aachen und dem Autobahnkreuz Köln-West inklusive des Lärm-schutzdeckels im Bereich Lövenich/Weiden/Junkersdorf. Eine Lärmschutzlandschaft schirmt zukünftig das Neu-baugebiet Widdersdorf Süd von der Autobahn A1 ab. Die bis zu 18 Meter hohe und fast zwei Kilometer lange Pufferzone aus 1,5 Millionen Kubikmetern Erdreich – Baustart war im Frühjahr 2007 – soll im Jahr 2011 fertig gestellt sein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lärm-schutzwänden wird der Lärmschutz für Widdersdorf Süd einem natürlichen, an manchen Stellen bis zu 220 Meter breiten Landschaftsrelief von insgesamt 31,5 Hektar

Fläche nachempfunden und anschließend begrünt. Das Material stammt aus unterschiedlichen Ausschachtungs-arbeiten, unter anderem dem Bau der Kölner Nord-Süd-Stadtbahn. Die Lärmschutzmaßnahme wird wie die komplette Erschließung des insgesamt 79 Hektar umfassenden Neubaugebiets Widdersdorf Süd durch die Amand GmbH & Co. KG durchgeführt.

Rund um das Gewerbegebiet Butzweiler Hof werden bis Ende 2008 die Zufahrtsstraßen ausgebaut, zusätzlich entsteht eine neue Anschlussstelle an die Autobahn 57. Hauptgrund der Maßnahmen ist das Großprojekt des Möbelanbieters Ikea, der für sein neues Einrichtungshaus sowie das angrenzende Fachmarktcenter „Homepark“ – die Eröffnung ist für Anfang 2009 geplant – mit etwa drei Millionen Kunden pro Jahr rechnet. Da sich die Zahl der täglichen Fahrten rund um das Gewerbegebiet bis 2020 von knapp 8.000 auf 40.000 verfünffachen dürfte, werden insgesamt 20 Millionen Euro in den Ausbau der Straßeninfrastruktur investiert. 7,9 Millionen davon trägt die Stadt, 3,9 Millionen stammen aus Erschließungsbeiträgen der Anlieger und weitere 3,6 Millionen Euro kommen aus verschiedenen Zuschuss-Töpfen bei Bund und Land. Das Unternehmen Ikea beteiligt sich mit 4,4 Millionen Euro.

Einer der vielen neuen Kreisel im

Gewerbegebiet „Am Butzweilerhof“

A1: Bau der Einhausung in Lövenich

Offi zielle Freigabe der A3 im August 2008

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Ein neues Gesicht erhält die Autobahnanschlussstelle Longerich/Bocklemünd an de r A 57. Ab Ende 2008 führt der Verkehr hier vom Autobahnkreuz Köln-Nord kommend zu einer Kreuzung, von der es links über die vierspurig ausgebaute Alte Escher Straße in Richtung Butzweilerstraße geht, wo der neue Ikea-Standort entsteht. Zusätzlich sorgt der Straßenausbau für eine bessere Erschließung des Gewerbegebiets Longerich/Bilderstöckchen.

Der Straßenumbau am Eigelstein wurde im Januar 2008 abgeschlossen. Nach Fertigstellung des letzten Abschnitts an der Kreuzung Marzellenstraße wurde der Bereich wieder für den Verkehr freigegeben. Inner-halb von zweieinhalb Monaten war der gesamte Kreu-zungsbereich neugestaltet worden, Ampelanlage und Bordsteine wurden entfernt und die Verkehrsführung vereinfacht. Insgesamt 2,5 Millionen Euro kosteten die Baumaßnahmen am Eigelstein, davon entfi elen 260.000 Euro auf das Schlussstück.

Die Rheinuferstraße ist seit August 2008 wieder komplett befahrbar. Die Fahrbahn wurde stadteinwärts auf drei Spuren erweitert, vorhandene Spuren wurden grunderneuert und neue Abbiegespuren zum Rheinau-hafen geschaffen. Neben der Straße verlaufen separate Wege für Radfahrer und Fußgänger. Die Baukosten für betrugen 16,2 Millionen Euro, von denen der Bund 7,9 Millionen übernommen hat. Auf der Strecke sind täglich bis zu 50.000 Fahrzeuge unterwegs. Der Umbau hatte insgesamt fünf Jahre gedauert, da gleichzeitig umfang-reiche Arbeiten zur Kanalsanierung und zum Kanalneu-bau sowie für den Hochwasserschutz ausgeführt werden mussten. Die Baukosten hierfür lagen bei 35 Millionen Euro, davon entfi elen 13 Millionen auf den Hochwasser-schutz.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Die Arbeiten an der Nord-Süd Stadtbahn, dem der-zeit größten städtebaulichen Projekt Deutschlands, schreiten zügig voran. Nach zehnmonatiger Sperrung des zentralen U-Bahn-Tunnels zwecks Herrichtung der neuen Gleisverbindung am Breslauer Platz verkehren hier die Stadtbahnen seit August 2007 wieder – aller-dings zunächst ohne Bedienung der Haltestelle Breslauer Platz, die sich noch im Neubau befi ndet. Stadt Köln und die Kölner Verkehrs-Betriebe nutzten den Zeitpunkt der Tunnelsperrung, um die Nummernsystematik im Stadt-bahnnetz zu vereinfachen. Das Motto lautet seither: Eine Strecke – eine Liniennummer. So verkehren hier mittler-weile nur noch drei statt sechs Linien. Für die Fahrgäste stellt dieses System, wie es im Übrigen auf der Linie 1 schon seit längerer Zeit Anwendung fi ndet, eine deut-liche Vereinfachung dar.

Zwischen Breslauer Platz und der vorläufi gen südlichen Endhaltestelle Marktstraße in Raderberg werden derzeit acht Haltestellen, davon sieben unterirdisch, komplett neu gebaut. Der größte Teil der rund vier Kilometer langen Trasse des ersten Bauabschnitts verläuft unterir-

Baustelle der Nord-Süd-Stadtbahn am Breslauer Platz

Straßenumbau am Eigelstein

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disch in zwei eingleisigen, parallel zueinander liegenden Tunnelröhren. Nur 270 Meter der Strecke sowie die Haltestelle Marktstraße werden oberirdisch gebaut. Der zweite Bauabschnitt, der zeitgleich mit dem ersten voraussichtlich Anfang 2011 fertig gestellt sein wird, stellt den Lückenschluss zwischen der Trasse unter der Bonner Straße und der Rheinufertrasse der Linie 16 her. Die Gesamtkosten für den Bau der Nord-Süd-Stadtbahn werden nach neuestem Stand auf fast eine Milliarde Euro steigen.

Am Ebertplatz, einem der am stärksten frequentierten Knotenpunkte im Kölner Stadtbahnnetz, wird es künftig nur noch zwei verbreiterte Mittelbahnsteige geben, die an der einen Seite 90 Zentimeter, an der anderen 35 Zen-timeter hoch sind. So können die Kunden niveaugleich in die Hochfl urbahnen der beiden Linien 16 und 18 und die Niederfl urzüge der beiden Linien 12 und 15 einsteigen. Um das Gefälle auf den Bahnsteigen möglichst gering zu halten, werden die Niederfl urgleise um zehn Zentimeter angehoben, wodurch sich sowohl die Zahl der Stufen als auch die Länge der Rampen, die zur Überwindung der Höhendifferenz zwischen den Bahnsteigkanten notwendig sind, reduziert. Zur Herstellung einer voll-ständigen Barrierefreiheit der Haltestelle werden zudem zwei Aufzüge installiert. Im April 2008 wurde mit dem Abbruch der beiden äußeren Bahnsteige begonnen. Die Hauptarbeiten mit der Verlegung der äußeren Gleise an die Tunnelwand begannen im Sommer 2008. Die rund 14 Millionen Euro teure Neugestaltung soll Anfang 2009 abgeschlossen sein.

In Zollstock wurden im August 2007 die neuen Bahn-steige der Linie 12 in Betrieb genommen. Anstelle des bisherigen Einstiegs vom Straßenniveau aus, das gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen eine

erhebliche Hürde darstellte, können die modernen Niederfl urstadtbahnwagen nun ohne Stufen von 35 Zentimetern hohen Mittelbahnsteigen erreicht werden. Die Haltestellen wurden optisch hervorragend in die beengte Straßensituation am Höninger Weg integriert. Die Zollstocker nahmen ihre neuen Haltestellen zum Abschluss der Bauarbeiten im Oktober 2007 im Rahmen eines Bürgerfestes mit Oberbürgermeister Fritz Schram-ma offi ziell in Betrieb.

Eine beschleunigte Verlängerung der Linie 5 in das Gewerbegebiet Butzweiler mit 400 Firmen und 11.000 Mitarbeitern soll durch einen Verzicht auf Landes- und Bundesmittel erreicht werden. Diese würde zwar bis zu 85 Prozent der Baukosten abdecken, könnte aber frühe-stens ab 2015 zur Verfügung stehen. Stattdessen wollen ansässige Firmen den Bau unterstützen. Wenn fünf Millionen Euro als Anschubfi nanzierung zusammenkom-men, würden die Kölner Verkehrs-Betriebe den Rest der Gesamtkosten in Höhe von 18 Millionen Euro überneh-men. Mitte 2008 fehlten hierzu noch 1,5 Millionen Euro. Die neue Strecke könnte dann bereits dann Ende 2010 vom heutigen Endpunkt hinter der Justizvollzugsanstalt bis zur Von-Hünefeld-Straße reichen und drei Haltestel-len umfassen.

Aktuelle Information jetzt auch im BusverkehrDie „neue“ Stadtbahn-Linie 12 in Zollstock

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Im Busverkehr wurde nach Abschluss des Ausschreibungsprocederes im Juli 2008 mit der Installation von sogenannten Dynamischen Fahrgastinfor-mationsanzeigern (DFI) begonnen. Die Anzeigen, die die tatsächliche noch verbleibende Zeit bis zur Ankunft des Busses darstellen, werden zuerst an den am meisten frequentierten Haltestellen eingebaut.

Schienenpersonenfernverkehr (SPFV)

Der Ausbau des Deutzer Bahnhofs geht weiter. Zum Fahrplanwechsel Dezember 2007 hat die Deutsche Bahn den ICE-Bahnhof Köln-Messe/Deutz-Tief wieder in Betrieb genommen, nachdem die Trasse zwischen Deutz und Mülheim auf zwei Gleise erweitert wurde. Seitdem benötigen die Züge der ICE-Linie Dortmund-Köln Messe/Deutz-Frankfurt-München zehn Minuten weniger als vorher.

Auf der Strecke Dortmund – Köln – Frankfurt – Wien, die teilweise von Eurocity-Zügen bedient wird, fahren täglich Neigetechnik-ICE. Auch hier verkürzt sich die Reisezeit um zehn Minuten. Samstags wird eine umstei-gefreie ICE-Verbindung von Dortmund über Köln, Frankfurt und Nürnberg nach Garmisch-Partenkirchen angeboten, was die Fahrtzeit um zweieinhalb Stunden verkürzt. Bis Ende 2009 wird der Abschnitt zwischen Deutz-Tief und Gummersbacher Straße um ein Gleis erweitert. Für die seit langem geforderte Beseitigung des „Nadelöhrs“ bis Porz/Steinstraße ist dagegen die Ausbaufi nanzierung noch nicht gesichert. Die Erreichbarkeit der Bahnsteige mit Aufzügen wird – entgegen der ur-sprünglichen Planungen – erst ab 2011 möglich sein, da hierfür vorab die Plattformen bis zum Fußgängertunnel zwischen Barmer Platz und Stadtbahn verlängert werden müssen. Gebaut wird mit Landesmitteln. Für die Planung tritt die Stadt Köln in Vorleistung, erhält aber nur einen Teil zurück. Bereits 2009 fertig gestellt werden der Fußgängertunnel und die Fahrgast-Informa-tionsanlage.

Schienengüterverkehr

Der Rangierbahnhof Gremberg, einer der größten Rangierbahnhöfe Europas, wird weiter modernisiert. Nachdem das Gleissystem der Nord-Süd-Achse bereits für 85 Millionen Euro vollautomatisiert worden war, investieren der Bund und die Deut-sche Bahn nun weitere 50 Millionen Euro in die Süd-Nord-Achse. Die Arbeiten an dem Rangiersystem sollen bis Sommer 2010 abgeschlos-sen sein. Die einzelnen Güterwagen können dann auch auf dieser Achse automatisch zusammengesetzt werden. Die Steuerung der loklosen Waggons übernimmt ein Radarsy-stem. Bis zu 350 Güterwagen sollen von 2010 an in Gremberg stündlich zusammengestellt werden können, derzeit sind es etwa 270. Rund 90 Prozent der 50 Millionen Euro an Investitionskosten trägt der Bund.

Güterverkehrszentrum Eifeltor

Deutschlands größter Umschlag-bahnhof für Container und Wech-selbehälter befi ndet sich im Kölner Südwesten auf dem 870.000 Quadratmeter großen Gelände des Güterverkehrszentrums (GVZ) Köln Eifeltor. Mit einer Fläche von 320.000 Quadratmetern bietet das Umschlagterminal Abstellfl ächen für 840 TEU (Zwanzig-Fuß Contai-nereinheiten) und 60 Sattelaufl ieger und ist seit 1995 direkt an die A 4 angeschlossen. Betrieben wird

Modernisierung für 135 Millionen Euro:

der Rangierbahnhof Gremberg

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz

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Seite 34Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

der Bahnhof von der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH (DUSS). Am Umschlagterminal Eifeltor werden jährlich ca. 330.000 Ladeeinheiten um-geschlagen. Die Abfertigung der LKW erfolgt durchgän-gig im 24-Stunden-Betrieb an sechs Tagen in der Woche. Umgeschlagen werden können 20 bis 45-Fuß-Container sowie Wechselbehälter und Sattelaufl ieger. Köln Eifeltor verfügt über neun Gleise mit einer Nutzlänge von jeweils 600 bis 700 Metern. Insgesamt sechs Schienenportalkrä-ne mit einer maximalen Traglast von 41 Tonnen gewähr-leisten das schnelle Umladen der Ware. Ein 630 Meter langes Gleis wird von zwei Mobilgeräten mit einer Trag-last bis zu 40 Tonnen bedient. Täglich werden bis zu 850 LKW mit bis zu 1.400 Containern und Containertanks be- und entladen. Neben dem Umschlag zwischen Schie-ne und Straße fi ndet auch der Umschlag von Schiene zu Schiene statt. Von Köln Eifeltor gehen täglich bis zu 22 Züge nach Oberitalien, in die Schweiz und nach Spanien. Innerhalb Deutschlands bestehen Verbindungen insbe-sondere nach Hamburg, Lübeck und Kornwestheim bei Stuttgart.

KLV-Terminal Köln/Nord

Der Anteil des kombinierten Ladungsverkehrs (KLV), also der Inanspruchnahme mehrerer Verkehrsträger für den Transport eines Produkts, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und wird nach Einschätzung von Logistik-experten in den nächsten Jahren weiter steigen. Für den Standort Köln macht es daher Sinn, neben dem an der Kapazitätsgrenze arbeitenden KLV-Terminal im GVZ Eifeltor auch an anderer Stelle geeignete Umschlag-möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) plant deshalb, im östlichen Teil des Industrieparks Köln-Nord in Niehl ein weiteres bimodales Terminal zu errichten. Dieser Standort besitzt den Vorteil, dass sowohl über die Schiene als auch über

die Straße eine kurze und schnelle Anbindung an den Niehler Hafen und an das überregionale Straßennetz besteht. Damit würden die Unternehmen im Kölner Norden eine leistungsfähige Umschlagmöglichkeit erhal-ten, durch die die zeitlich schwer kalkulierbaren Umläufe über den belasteten Kölner Autobahnring zum GVZ Eifeltor reduziert würden. Entsprechende Pläne werden mit den Überlegungen der DUSS GmbH als Betreiberin des Umschlagsbahnhofes Köln-Eifeltor abgestimmt. Wie bereits mit dem bipolar ausgelegten Hafengesamtkon-zept der Stadt Köln von 1988 würden auch zwei räumlich auf den Norden bzw. Süden verteilte Terminals helfen, den Transitverkehr mit LKW in Köln zu minimieren. Das für das Projekt erforderliche Planfeststellungsverfahren wurde im März 2008 durch den Beschluss der Bezirksre-gierung Köln abgeschlossen.

Kölner Häfen mit neuem Rekordumschlag

Die öffentlichen Häfen Kölns bilden den zweitgrößten Binnenhafenstandort Deutschlands. Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) haben im Jahr 2007 den Hafenumschlag nochmals gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf 11,1 Millionen Tonnen gesteigert. Das ist das beste Ergebnis in der Geschichte der Kölner Häfen.Auch der Containerumschlag weist in den Kölner Häfen im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerungsraten von 12,5 Prozent auf 574.000 TEU auf.

Die Kölner Häfen: auch 2007 mit Rekordergebnis

Weiter steigend: der internationale Containerverkehr

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Die HGK AG plant die Erweiterung des Hafens Köln-Godorf um ein weiteres Hafenbecken inklusive der erforderlichen Hafeninfrastruktur. Hierzu gehören insbesondere Eisenbahngleisanlagen mit Umschlageinrichtungen, Verkehrs-wege sowie Umschlag- und Zwischenlagerfl ächen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 61 Millionen Euro. Das wachsende Güterverkehrsauf-kommen, vor allem der zunehmende Transport mit Containern, macht den Ausbau des Hafens Godorf notwendig. Nachdem bereits im Sommer 2006 das Planfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung Köln abgeschlos-sen war, hat der Rat der Stadt Köln den Ausbau im August 2007 auf der Grundlage eines Gutachtens zur Wirtschaftlichkeit des Hafenausbaus noch-mals bekräftigt. 2012 sollen die neuen Hafenfl ächen in Betrieb gehen.

Köln Bonn Airport: 2007 über 10 Millionen Passagiere

Auch der Flughafen erzielte 2007 ein Rekordergebnis. Die Zahl der Fluggäste am Köln Bonn Airport nahm um sechs Prozent auf 10,47 Millionen Personen zu. Damit wurde erstmals die Marke von zehn Millionen Fluggästen über-schritten. Wachstumstreiber war erneut das Low-Cost-Segment. Vor allem die Flüge in Richtung Osteuropa haben mit einem Plus von 20 Prozent stark zugenommen.

Das Frachtvolumen stieg 2007 um drei Prozent auf 719.000 Tonnen. Damit bleibt der Köln Bonn Airport trotz des Weggangs von DHL und Lufthansa Cargo im Herbst 2007 hinter Frankfurt der zweitgrößte deutsche Frachtfl ug-hafen. Ab 2010 wird Federal Express (FedEx), das weltweit größte Frachtunterneh-men, am Flughafen Köln/Bonn sein neues Drehkreuz für Zentral- und Osteu-ropa einrichten. Dafür wird ein neues Fracht- und Sortierzentrum mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern gebaut. Um Planungssicherheit zu schaf-fen, hatte die Flughafengesellschaft bereits frühzeitig eine Verlängerung der Nachtfl ugregelung beantragt. Im Februar 2008 hat dann das Ministerium für

Bauen und Verkehr des Landes NRW beschlossen, die Nachtfl ugregelung für Köln/Bonn unverändert bis 2030 zu verlängern. Die Logistik Region Köln Bonn prä-sentierte sich erstmalig 2007 am Ge-

meinschaftsstand der Cologne Bonn Business (CBB) dem Fachpublikum der Transport- und Logistikbranche auf der Messe Transport Logistic in München. Auch 2008 war die Stadt Köln wieder zusammen mit den Partnern auf dieser internationalen Leitmesse der Transport- und Logistikbranche, diesmal in Shanghai, vertreten. Gemeinsam mit privaten und öf-fentlichen Logistikakteuren wurden die Stärken der Region präsentiert. Beteiligt waren neben CBB und den Unternehmen Chemion Logistik GmbH, Guckuk Logistik GmbH & Co. KG und redline logistics service gmbh auch die Häfen und Güterver-kehr Köln AG, der Köln Bonn Airport und die Stadt Köln. Der Messeauf-tritt bot 2008 gleichzeitig die Möglichkeit, eine neue Broschüre zum Thema „Häfen der Region Köln Bonn“ international zu präsentieren. Die zweisprachige Broschüre, die zusammen von CBB, HGK AG und Stadt Köln veröffentlicht wurde, stellt neben den Kölner Häfen auch den Leverkusener und Bonner Hafen vor.

Wächst weiter: der Köln Bonn Airport

Die Logistik Region Köln Bonn auf der

Transport Logistic in München

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Seite 36Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Medien- und Kommunikationsstadt Köln

Der Branchenkomplex der Medien- und Kommunika-tionswirtschaft ist nicht nur einer der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche am Standort Köln, sondern prägt durch seine hohe Präsenz öffentliches Leben und Image der Domstadt. Im Zuge der extrem schnell fortschreitenden technolo-gischen Entwicklung etablieren sich neben den „klas-sischen“ Branchen wie Film und Fernsehen neue Medien-komplexe wie „Games“, deren Bedeutung allein anhand des Umzugs von Electronic Arts (EA) in den Rheinauha-fen und der ab September 2009 in Köln stattfi ndenden führenden Branchenmesse der interaktiven Unterhal-tungssoftware „GamesCom“ sichtbar wird. Zusätzlich ist für die ITK-Branche durch die Ansiedlung von Microsoft-NRW im Rheinauhafen ein Wachstums-schub zu erwarten, durch den die bereits große Bedeu-tung der Kölner Region auch in dieser Hinsicht weiter gestärkt wird. Obwohl Köln bereits jetzt zu den Stand-orten mit der bundesweit hochwertigsten Kommuni-kationsinfrastruktur zählt, werden die entsprechenden Netze weiter zügig ausgebaut.

Die Publikation Medien- und Kommunikationsstadt Köln wurde wie in den Vorjahren auch 2007 und 2008 als Gemeinschaftsprojekt der städtischen Institutionen „Stabsstelle Medien“, „Amt für Stadtentwicklung und Statistik“ und „Amt für Wirtschaftsförderung“ gemein-sam mit der IHK Köln herausgegeben. Diese in einer deutschen und einer englischen Ausgabe aufgelegte Broschüre ist ein wichtiger Baustein zur kontinuierlichen erfolgreichen Außendarstellung des Medien- und Kom-munikationsstandortes Köln. Dank breiter Zulieferung aktueller Informationen sowie attraktiven Bildmateri-als durch die Branche gibt die Imagebroschüre einen gebündelten, aber trotzdem umfassenden Überblick zur Kölner Medienwirtschaft. Darüber hinaus fl ießt die jeweils aktualisierte Fassung in den Internetauftritt der Stabsstelle Medien ein. Das Branchenportrait kommt jeweils im Rahmen der Beantwortung von Standortan-fragen zum Einsatz und erreicht im Verbund mit den Ta-gungsunterlagen zum Medienforum mit einem Großteil der aktuellen Aufl age jedes Jahr regelmäßig die Kernziel-gruppe von wichtigen Entscheidern und Multiplikatoren in der Medienwirtschaft.

Die Vielzahl medienrelevanter Veranstaltungen und Preisverleihungen verdeutlicht den hohen Stellenwert, den die Branche in Köln genießt.

Im Jahr 2008 wurde das Medienforum.nrw zum dritten Mal von der LfM Nova GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Landesanstalt für Medien, organisiert und durchgeführt. Das Medienforum.nrw fand vom 9. Juni. bis 11. Juni 2008 in den Rheinparkhallen der Koelnmesse statt. An den drei Tagen lag die Besucherzahl insgesamt bei 3000. Die Stabsstelle Medien war bei der Program-mentwicklung stark involviert und hat vielfältige Hilfe-stellung in organisatorischen Fragen gegeben. Darüber

Podiumsdiskussion beim Medienforum 2008

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Seite 37Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

hinaus unterstützte die Stadt Köln die Veranstaltung mit einem Zuschuss.

Der Grimme Online Award ist dauerhaft in das Medien-forum.nrw integriert worden und fand auch im Jahr 2008 in der Vulkanhalle statt.

Der Deutsche Kamerapreis wurde 2008 zum 18. Mal in Köln verliehen. Die mittlerweile 11 Mitglieder des gleichnamigen Vereins ermöglichen es, dass eine der wichtigsten Auszeichnungen für Bildgestaltung in Film und Fernsehen in Köln vergeben wird. Mitglieder des Deutschen Kamerapreis Köln e.V. sind die Sender WDR, ZDF, Bayerischer Rundfunk, SWR und Premiere Deutsch-land, die Filmstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien (LfM) sowie die Produktionsunternehmen T nobeo GmbH, Tv productioncenter zürich AG, – als neue Mit-glieder seit Ende 2007 – die Studio Hamburg GmbH , die Colonia Media GmbH und die Stadt Köln. Vorsitzender des Vereins ist der Oberbürgermeister der Stadt Köln.

Der Schnitt-Preis hat sich neben dem Deutschen Ka-merapreis zur zweiten maßgeblichen Preisverleihung in Köln entwickelt. Die Veranstaltung ist ein angesehener Branchentreffpunkt für Editoren in Deutschland. Neben der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW sind die BMW Group und die VG Bildkunst wichtige Partner. Erstmals gehörte 2007 das Land NRW zu den Unterstützern der Preisverleihung, die im Rahmen der Veranstaltung Film+ vom Kölner Schnitt-Verlag ausgerichtet wird.

Die Idee des Projektes Medienwerk-Stadt.nrw zur För-derung der Medienkompetenz für Kinder wurde seitens der Stabsstelle Medien zusammen mit dem Projektbüro Härmanz entwickelt und initiiert. Das Projekt besteht aus mehreren Bausteinen, die unabhängig voneinander durchgeführt werden können und nach Möglichkeit

auf NRW ausgeweitet werden sollen. Den Auftakt der „Medienwerk-Stadt.nrw“ bildete das Pilotprojekt Song-werkstatt der KGS Neufelder Straße in Köln-Holweide. Über zwei Monate arbeiteten die Grundschüler der drit-ten Klassen an dem Song „Meine Stadt“. Schlusspunkt war die Produktion einer CD und der Auftritt auf dem Medienfest.nrw 2008 im Kölner Mediapark. Das Projekt wurde sowohl von der Stadt Köln als auch von der Stif-tung „Partner für Schule NRW“ gefördert.

Die qualifi zierte Handhabung neuer Medien stellt mitt-lerweile eine wesentliche Kompetenz dar. Die „SK Stif-tung Jugend und Medien“ widmete sich dieser wichtigen Aufgabe mittels kreativer Medienprojekte an Förder-schulen mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache. Vermittelt werden sollen neben technischem Know-how auch der sinnvolle und refl ektierte Einsatz von Medien zur Persönlichkeitsentwicklung. Durch die Produktion eigener Medieninhalte konnten die Schülerinnen und Schüler zudem erfahren, wie wirkungsvoll gestalterische Mittel sein können, was wiederum die Fähigkeit zur Medienkritik steigerte. Das Konzept richtete sich an ins-gesamt 13 Förderschulen. Betreut wurden die Medien-projekte von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten der SK Stiftung Jugend und Medien, wobei die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer aktiv miteinbezogen wurden und somit auch ihr medienpädagogisches Wissen erweitern konnten. Jede Schulgruppe konnte sich je nach Interes-senlage für eines der drei Medienprojekte „Hörspiel“, „Fotostory“ oder „Filmproduktion“ entscheiden.

Das zweite Medienfest.nrw fand nach dem erfolg-reichen Start in 2007 im Juni 2008 im Kölner MediaPark statt. Es ist Bestandteil des Medienkongresses Medien-forum.nrw. Das Medienfest.nrw ist eine gemeinsame

Verleihung des Deutschen Kamerapreises 2008

Infostand beim Kölner Medienfest 2008

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Veranstaltung der Stadt Köln und der LfM Nova GmbH. Verantwortlich für das Programm des Medienfest.nrw war wie auch im Vorjahr die SK Stiftung Jugend und Medien der Sparkasse KölnBonn. Die Koordinierung sämtlicher organisatorischer Aufgaben oblag der Kiosk Buch Event GmbH.

Ziel der Veranstaltung ist es, die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Medienbranche vorzustellen und zu präsentieren. Jugendliche und junge Erwachsene hatten die Möglichkeit sich bei rund 50 Un-ternehmen und Institutionen aus der Medienwirtschaft zu informieren. Mit über 90 Workshops und Informati-onsveranstaltungen bot das Medienfest.nrw zudem ein abwechslungsreiches und spannendes Programm. Der Mediennachwuchs konnte bereits erste praktische Erfah-rungen sammeln und erhielt darüber hinaus praxisnahe Orientierungshilfen. Zahlreiche im MediaPark ansässige Unternehmen veranstalten während des Medienfest.nrw einen Tag der offenen Tür. Zusätzlich gaben Medi-envertreter unter dem Motto „Deine Zukunft konkret“ in Interviews Auskunft und Tipps zu einzelnen Berufsbil-dern. Parallel dazu gab es tagsüber und auch am Abend ein attraktives Angebot auf der Außenfl äche.

Die Cologne Conference ist eine der renommiertesten Veranstaltungen im Fernsehbereich, die über Deutsch-land hinaus Anerkennung fi ndet. 2008 fi ndet die 18. Cologne Conference, zum zweiten Mal losgelöst vom Medienforum.nrw, im Oktober 2008 statt. Die Verlage-rung in den Herbst und somit ins Umfeld des deutschen Fernsehpreises wurde bereits in 2007 sehr positiv aufge-nommen. Zahlreiche wichtige Branchenplayer werden in Köln anwesend sein. Zum zweiten Mal wird mit Unter-stützung der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW der „Filmpreis Köln“ vergeben. Die Veranstaltung wird von der Stadt Köln und dem Land NRW unterstützt.

Der Deutsche Fernsehpreis, mit dem erfolgreiche Formate und Personen im Deutschen Fernsehen aus-gezeichnet werden, wird im Herbst 2008 zum zehnten Mal in Köln verliehen. Überreicht wurden Preise in 21 Kategorien sowie zwei Förderpreise. Der Fernsehpreis wird getragen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1.

Die Reihe Kino als Ort, die die verschiedenen Aspekte der Bedeutung des Kinos für eine Stadt sowie als Ort der Kommunikation und der Kultur aufzeigt, wurde gemein-sam mit dem Filmforum NRW 2007 gestartet und 2008 fortgesetzt.

Das AV-Gründerzentrum NRW stärkt die nachhaltige Entwicklung der Branche und bindet kreative Köpfe mit hohem unternehmerischen Potential an den Medien-standort Köln bzw. NRW. Dabei trägt die Förderung auch dem Wandel der AV-Wirtschaft Rechnung und fungiert in Zeiten zunehmender Konvergenz der Medien als Schnittstelle zwischen den etablierten Strukturen und Vertretern neuer Geschäftskonzepte.In den ersten beiden Förderjahren 2006 und 2007 wur-den durch das AV-Gründerzentrum bereits 20 Unter-nehmen mit 32 Gründerinnen und Gründer mit Mitteln

Information über Medienberufe beim Medienfest

Verleihung des Deutschen Fernsehpreises

Konzertbühne beim Medienfest

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der Staatskanzlei NRW, der Landesanstalt für Medien, der Filmstiftung NRW GmbH, der Stadt Köln und der Sparkasse KölnBonn unterstützt.

Mit zehn jungen Unternehmen startete das AV-Gründerzentrum NRW in sein drittes Förderjahr. Zu den geförderten Gründungen, die von einer Fachjury ausgewählt wurden, zählen 2008 Produktions- und Castingfi rmen sowie ein Recherche- und Beratungsunternehmen, das die Verzahnung des hiesigen Marktes mit der internationalen AV-Wirtschaft unterstützt.

Mit dem Wettbewerb Kurzundschön hat die Kunsthochschule für Medien gemeinsam mit dem WDR einen hochwertigen Studentenwettbewerb für Kurzfi lme entwickelt.2008 wird die gesamte Kategorie „Kurzfi lm“ von der Stadt Köln vergeben. Die Zusammenarbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Wettbewerbs – auch im Hinblick auf die verbesserte Wahrnehmung in der bundesweiten Produktionsbranche – wird auch im kommenden Jahr fortgeführt.

Mit den German Films Previews und der Filmmesse fanden 2008 zwei Veranstaltungen in Köln statt, die sich ganz speziell an Verleiher, Kinobesit-zer und Filmveranstalter richteten. Die German Films Previews wurden nach sechs Jahren in München auf Initiative der Filmstiftung NRW 2007 erstmals in Köln veranstaltet. Rund 100 Filmeinkäufer aus dem Ausland kamen für drei Tage in die Domstadt, um im Cinedom verschiedene deutsche Filme zu sichten. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie auch 2008 in Köln durchgeführt wurde.

2007 wurde zudem erstmals wieder eine Filmmesse im Cinedom ausgerich-tet, zu der direkt wieder 900 Besucher aus dem deutschsprachigen Raum nach Köln kamen.An zwei Tagen zeigten die Verleiher ihr Programm für die nächsten Monate, wobei der Schwerpunkt auf Independent Filmen lag.

Auf Grund des Erfolges hat die Filmmesse auch 2008 wieder stattgefunden und den Titel Filmmesse Köln bekommen, um die Verbindung zwischen den

Verleihern und dem Standort Köln für diese Veranstaltung deutlich zu machen.

Der Deutsche Kurzfi lmpreis wird 2008 zum ersten Mal in seiner Geschichte in Köln verliehen. Im Auf-trag des BKM, der den Preis vergibt, werden die Internationale Filmschu-le (IFS) und die Kunsthochschule für Medien (KHM) die Abendveranstal-tung und einen Workshop für Film-studenten mit Unterstützung des Landes NRW, der Filmstiftung NRW und der Stadt Köln ausrichten.

Der Verband Eyes & Ears of Europe mit rund 80 Mitgliedsunternehmen hat seinen Sitz in Köln und beschäf-tigt sich im Schwerpunkt mit der audiovisuellen Bildgestaltung, aber auch mit allen anderen Formen me-dialer Gestaltung und des Medien-designs.

Die Soundtrackcologne hat sich als Treffpunkt für Komponisten und Soundgestalter für Film, Fernsehen und andere medialen Verwertungen etabliert. Im November 2008 wer-den sowohl Oscar-Preisträger als auch Preisträger und Nominierte des Deutschen Filmpreises bereit sein, während der dreitägigen Konferenz Einblick in Ihre Arbeit zu geben.

Die Filmmesse 2008

Etabliert: die Soundtrackcologne

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Während der Soundtrack Cologne fi ndet auch das Eu-ropäische Hochschultreffen statt, verbunden mit einem Wettbewerb, in dem als Preis die Umsetzung einer Kom-positon mit dem WDR Rundfunkorchester steht.

Die Stadt Köln führt zur nationalen und internationa-len Profi lierung des Medien- und IT-Standortes Köln gemeinsam mit Akteuren wie dem Verband der In-ternetwirtschaft Eco oder der Medienakademie Köln Veranstaltungen zu den Themen IT, Podcast und mo-bile Content durch. Für die internationale Profi lierung sind entsprechende Events mit dem Land Ägypten und Indien gelungene Beispiele. Auch bot der Empfang der Stadt Köln gemeinsam mit der Stadt Barcelona während der Weltmobilfunkmesse GSMA im Frühjahr 2008 die Gelegenheit, den IT-Standort Köln vor internationalem Publikum zu positionieren.

Eine Studie zum Thema Mobile Content hat der Eco e.V. als Verband der deutschen Internetwirtschaft zur Stand-ortbestimmung NRW durchgeführt. Das im Rahmen der NRW-Clusterdiskussionen stehende Projekt wurde von der Stadt Köln unterstützt. Die Studienergebnisse: 70 Prozent der Unternehmen der Mobilfunkbranche sind in NRW ansässig. Mehr als ein Drittel sind Kölner Unterneh-men, die bislang aber in erster Linie Inhalte und Software für die in Düsseldorf und Bonn ansässigen Mobilfunkan-bieter zuliefern. Eine stärkere Profi lierung des Standorts Köln ist auch hier wünschenswert und möglich.

Ein Mobile Content Day, an dem die Perspektiven aller möglichen Vertriebskanäle im digitalen Zeitalter aufge-zeigt sowie beispielhaft Kölner Produktionsunterneh-men vorgestellt werden, wird regelmäßig gemeinsam mit dem Verband eco, der Internationalen Filmschule Köln und der Filminitiative im Museum Ludwig durchge-führt.

Manga Magie, der Nachwuchspreis für Comiczeichner, fand im Oktober 2008 zum siebten Mal statt. Maß-gebliche Partner des Preises sind alle wichtigen Comic-Verlage aus Deutschland, darunter Egmont/Ehapa aus Köln. Initiator und Veranstalter von Manga Magie, deren Einsendungen aus ganz Deutschland, von einer Jury prä-miert und im Rathaus der Stadt Köln gewürdigt werden, ist die Buchhandlung Ludwig.

Die 2. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur fi ndet im Herbst 2008 unter Beteiligung der Stadt Köln, der SK Stiftung Kultur, der Staatskanzlei des Landes NRW, der

Arbeitsagentur Köln sowie der SK Stiftung Jugend und Medien im Kölner Mediapark statt. Ziel der Konferenz ist, die differenzierten Arbeitsmärkte der Medien- und Kulturbranche zu analysieren und praxisgerechte Mo-delle in den Feldern der Personalentwicklung, Beschäf-tigungsförderung und Existenzgründung vorzustellen. Die Konferenz dient dem Dialog zwischen Unternehmen, Politik sowie Medien- und Kulturakteuren und disku-tierte Lösungsansätze für eine Weiterentwicklung des Standortes. Der Charakter ist der einer „Arbeitskonfe-renz“, bei der auch serviceorientierte Workshops und Seminare ihren Platz fi nden.

Games-Standort Köln

Köln entwickelt sich mehr und mehr zum führenden internationalen Games-Standort in Deutschland. Eindrucksvoll untermauert wird dies durch die Verla-gerung der Deutschland-Zentrale von Branchenführer Electronic Arts in den Rheinauhafen und den Umzug der führenden Spielemesse, die ab 2009 unter dem Namen GamesCom in Köln stattfi nden wird. Im Februar 2008 hatte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoft-ware (BIU), bekannt gegeben, dass Europas größte Mes-

Manga Magie, Nachwuchspreis für Comiczeichner

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se für Computer- und Videospiele ab 2009 von Leipzig nach Köln umzieht und künftig den Namen GamesCom tragen wird. Als Grund für den Umzug wurde vom Veran-stalter die bessere Entwicklungsperspektive der dyna-misch wachsenden Messe in Köln genannt. Faktoren sind hier die bessere Verkehrsanbindung und die großen Hotelkapazitäten am Standort Köln.

Die World Cyber Games 2008 sind das weltweit größte Computer- und Videospiel-Festival. Vom 5. bis zum 9. November 2008 werden in den Kölner Messehallen über 1.000 Profi spieler aus 100 Ländern und mehr als 20.000 Besucher erwartet. Köln hatte sich bei der Bewerbung um die World Cyber Games gegen die sechs Mitbewer-ber Peking, Shanghai, Stockholm, Cancun, Busan und Daegu durchgesetzt. Das Festival hat zuvor erst einmal auf dem europäischen Kontinent stattgefunden – 2006 in Monza. Damals waren rund 700 Spieler aus 70 Natio-nen und 25.000 Zuschauer anwesend. Zum ersten Mal in der Geschichte der WCG wird 2008 eine Satelliten-Live-Übertragung eingerichtet. Über 20 Millionen Zuschauer verfolgten die Spiele im Fernsehen. Darüber hinaus wird es begleitend zur WCG einen von der Stadt Köln organi-sierten Kongress zum Thema Games geben.

Der internationale eSports Kongress fand im Sommer 2008 statt. Da sich die Veranstaltung mit den Möglich-keiten einer Verbindung von elektronischem Sport und traditionellem Breitensport befasste, war der Kölner Stadtsportbund in die Planungen mit einbezogen. Die Veranstaltung im FIFA Stadion Köln passt als weiterer

Baustein zum Ausbau Kölns als Games-Standort ins Bild. 2007 konnte als Hauptredner der Microsoft-Geschäfts-führer Steve Balmer gewonnen werden. In 2008 hat sich der internationale eSports Kongress die ESports Bar im Hause EA im Rheinauhafen ausgesucht.

Das Projekt Vereinsheim für den n!faculty e.V. wird im Rahmen der Handlungslinie zum Ausbau des Games-Standortes Köln unterstützt, die neben den wirtschaft-lichen Aspekten auch die beiden gesellschaftsrelevanten Schwerpunkte Jugendmedienschutz und Medienkom-

petenz im Fokus hat. Der gemeinnützige Verein gehört zu den erfolgreichsten Vereinsmannschaften auf dem Gebiet des elektronischen Sports (eSport) und hat das Ziel, Computer- und Videospielern ein Umfeld zu bieten, in dem sie ihr Hobby mit Gleichgesinnten ausüben und darüber hinaus soziale Kontakte knüpfen können. Gleichzeitig werden Schulen, sozialen Einrichtungen und Behörden Informations- und Aufklärungsveranstal-tungen rund um das Thema Computerspiele angebo-ten. Das im August 2008 am Wiener Platz in Mülheim eröffnete Vereinsheim bietet die Chance, die Diskussion um einen verantwortungsbewussten und sinnvollen Um-gang mit Computerspielen auf einer sachlichen Ebene zu führen und die an der Diskussion beteiligten Gruppen miteinander ins Gespräch zu bringen.

Oberbürgermeister Schramma bei der erfolgreichen

Bewerbung für die World Cyber Games 2008

Die neue Zentrale von Electronic Arts

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Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur

Mit fast 11.000 Unternehmen zählt Köln zu den wich-tigsten deutschen Zentren der ITK-Wirtschaft. Zu den Vorteilen zählt unter anderem die hervorragende Infra-struktur, die in Köln durch zahlreiche Telekommunikati-onsunternehmen zur Verfügung gestellt und kontinuier-lich ausgebaut wird.

Neben der Deutschen Telekom, die ihr VDSL-Hochge-schwindigkeitsnetz seit Anfang 2007 in Köln vermarktet, treibt NetCologne den Ausbau ihres CityNetCologne voran. Der Kölner Marktführer bei den DSL-Anschlüssen bietet mit dem hochmodernen Glasfasernetz Bandbrei-ten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde und ermöglicht hochaufl ösendes Fernsehen. Bis 2013 plant das Un-ternehmen im Stadtgebiet den Anschluss von 56.000 Gebäuden an das CityNetCologne. Seit Oktober 2007 ist das Kölner Unternehmen mit dem Partner e-plus auch auf dem Mobilfunk-Markt aktiv.

Die Kölner QSC AG wurde auch 2007 bei den „ Deloitte Technology Fast 50 Awards“ erneut wegen ihrer über-durchschnittlichen Nachhaltigkeit hinsichtlich Wett-bewerbsvorsprung, Management, Attraktivität des Marktsegments und fi nanzieller Leistungsindikatoren ausgezeichnet. Der bundesweit aktive Telekommunkati-onsanbieter bietet mit einem eigenem DSL-Netz Lö-sungen für Geschäftskunden an und stellt per Richtfunk Bandbreiten von bis zu 400 Megbits pro Sekunde zur Verfügung.

Mit der Unitymedia GmbH ist neben dem Regionalan-bieter Netcologne auch ein überregionaler Akteur der Kabelsparte in Köln beheimatet. Unitymedia, Betreiber der Kabelnetze in Nordrhein-Westfalen und Hessen, baute auch 2007 und 2008 seine Position als führender Anbieter von Triple Play-Diensten, also Internet, Telefon und Digital TV aus einer Leitung aus. Unter den großen Kabelnetzbetreibern Deutschlands weist Unitymedia das stärkste Kundenwachstum mit neuen digitalen Dien-sten. Allein von Ende 2006 bis Ende März 2008 verneun-fachte sich die Kundenzahl mit digitalem Kabelanschluss auf 925.000.

Die zahlreichen in Köln beheimateten TV-Sender nutzen immer stärker innovative Technologien und stellen so die Konvergenz zwischen verschiedenen Formaten her. Der WDR und die RTL-Senderfamilie bieten viele ihrer Sendungen kostenfrei als WebTV und VideoPodcasts und zum Teil bereits als Handy-TV-Format an. Auch der Kölner Lokalsender center.tv. sendet zeitgleich im Inter-net und im Fernsehen.

Aus Kölner Start-Ups und Spezialanbietern haben sich mittlerweile feste Unternehmensgrößen entwickelt, die zum Teil zu den Marktführern ihrer Branchen gehören. So ist die SQS Software Quality Systems der größte unabhängige Anbieter von Software-Qualitätsmanage-ment und Software-Tests in Europa. Einer der führen-den Internet-Hosting-Provider in Deutschland ist die Kölner Host Europe GmbH, die 2007 ebenso mit einem Grimme-Online-Award ausgezeichnet wurde, wie das Kölner Unternehmen HRS mit dem weltweiten elektro-nischen Hotel-Reservierungssystem für Geschäfts- und Privatreisende, das seine marktführende Position unter den Hotel-Reservierungs-Systemen in Europa noch ausbauen konnte. Kommunikationstechnik aus Köln

Der Sitz von Unitymedia an der Aachener Straße

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Die Kölner Firstgate AG ist mit dem „Click & Buy“-Verfahren nach der Ebay-Tochter PayPal Marktführer beim Bezahlen kleiner Beträge im Internet mit weltweit neun Millionen Kunden und 7000 Internetläden. Um die internationale Position weiter auszubauen, hat die Firstgate in 2007 eine E-Geld-Lizenz der bri-tischen Finanzaufsichtsbehörde FSA erworben. Als Start-Up begann auch die Sedo GmbH im Kölner MediaPark. Mittler-weile betreibt das Unternehmen die weltweit größte Domain-Handels-plattform und beschäftigt über 180 Mitarbeiter aus 25 Nationen an den Standorten Köln und Boston (USA). Das größte Healthcare-Portal für Professionals in Europa mit mehr als 450.000 registrierten Nutzern wird von der DocCheck Medical Services GmbH in Köln verwaltet. Die Firma Seminal3d errichtet virtuelle Welten im Web und realisierte 2007 unter anderem den Nachbau des Kölner Doms in der 3D-Online-Welt „Se-cond Life“.

Auch der Ausbau der regionalen Zusammenarbeit im IT-Sektor wird weiter intensiviert. Die Profi lierung der ITK-Rheinschiene wird gemein-sam mit den Städten Düsseldorf und Bonn sowie den drei IHKs aus Düsseldorf, Köln und Bonn über die gleichnamige Internetseite auf- und ausgebaut. Im Herbst 2007 wurde eine Unternehmerdatenbank für die Medien- und IT-Branche zugänglich gemacht, über die auf die Daten der Kammern in der Region zurückge-griffen werden kann. Dies fördert die Transparenz des regionalen Marktes und bietet eine Plattform zur Bewer-bung regionaler Veranstaltungen der Branche.

Das Kölner Forum Medienrecht haben verschiedene Partner, da-

runter die Stadt Köln gegründet, um wieder verstärkt Kölner Kompetenzen in diesem Bereich zu fördern. Die ersten Veranstaltungen fanden mit gut 150 Teilnehmern im Ratssaal statt. Diskutiert wurde über das Thema „Wem gehört der Sport?“ Hintergrund waren die aktuellen wettbewerbsrechtlichen Fragen zum Verkauf von Sportrechten sowie Sportwetten als Mediendienst als auch der anstehenden Evaluierung des Jugendschutzes.

Technologie- und Innovationsförderung

Der Wissenschafts- und Forschungsstandort Köln gehört quantitativ und qualitativ zu den Spitzenstandorten in Deutschland. An mehr als einem Dut-zend öffentlich-rechtlicher und privater Hochschulen allein in der Stadt Köln werden Nachwuchskräfte in den verschiedensten Berufsrichtungen ausgebil-det. Die Universität zu Köln zählt zu den Größten Universitäten in Deutsch-land, die Fachhochschule ist zahlenmäßig die größte Einrichtung in Europa, die Deutsche Sporthochschule Köln ist die weltweit größter ihrer Art.

Zu den herausragenden Wissenschaftsleistungen tragen neben den Hoch-schulen die Forschungseinrichtungen in der Region bei, darunter u.a.das DLR, das Forschungszentrum Jülich und die zahlreichen Max-Planck-Institute. Die Kölner Wissenschaftsrunde koordiniert die Aktivitäten zur Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen untereinander und zur Intensivierung des Dialogs mit Wirtschaft und Gesellschaft. Neben der internen Netzwerkbil-dung profi lieren die Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam den Spitzen-forschungsstandort und stärken den Dialog mit der Öffentlichkeit. Wissen-schaftliche Leistungen werden für Bürgerinnen und Bürger in der Region Köln sichtbar und erfahrbar, der Austausch zwischen Wissenschaft und regionaler Wirtschaft wird kontinuierlich ausgebaut.

Forschungsstandort Köln

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Seite 44Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Das gemeinsame Ziel ist es, Kräfte zu bündeln und durch verbesserten Technologie- und Wissenstransfer die regionale Wirtschaftskraft zu stärken sowie das Arbeits-platzangebot auszubauen. Das Netzwerk der Kölner Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird durch die Stadt Köln und die Industrie- und Handelskammer zu Köln unterstützt, die Projekte durch Beiträge der Mit-glieder der Wissenschaftsrunde gemeinsam fi nanziert.

Das 2. wissenschaftliche Symposium der Kölner Wissenschaftsrunde fand im April 2007 unter dem Titel „Nachwuchs fördern und fordern“ in der Hochschule für Musik Köln statt. Die Referenten, unter anderem der Zukunftsforscher Dr. Matthias Horx, Dr. Patrick Adenauer als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selb-ständiger Unternehmer e.V. , Universitätsrektor Prof. Axel Freimuth und die Kölner Beigeordnete Dr. Agnes Klein diskutierten gemeinsam mit den Mitgliedern der Kölner Wissenschaftsrunde und dem Publikum über die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Herausforderungen der Ausbildung in der Zukunft.

Unter dem Titel Wissenschaft im Rathaus wurde 2007 die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Universität im Rathaus“ im 20. Jahr ihres Bestehens erweitert und fi ndet seit 2007 unter Beteiligung aller Einrichtungen der Kölner Wissenschaftsrunde regelmäßig im Ratssaal der Stadt Köln statt. An jedem ersten Montag im Monat lädt die Kölner Wissenschaftsrunde zu spannenden und informativen Vorlesungen ins Rathaus ein. Dabei spiegelt sich die Vielfalt und Kompetenz der in Köln angesiedel-ten Wissenschaft und Forschung in der breiten Themen-palette wie etwa Medizin, Kunst, Raumfahrt, Erziehung, Betriebswirtschaft oder Musik wieder.

Zukunft in der Tasche heißt ein Regionale-Impulspro-jekt, dass die Kölner Wissenschaftsrunde erstmals 2007 in Kooperation mit der Wissenschaftsregion Bonn und mit Unterstützung der Regionale2010-Agentur verwirk-lichte. Das Internetportal mit interaktiver Datenbank bie-tet Schülerinnen und Schülern sowie allen Interessierten Informationen über Ausbildungsangebote und Wissen-schaftseinrichtungen im Gebiet der Regionale 2010, zu dem neben den Städten Köln, Bonn und Leverkusen der Rhein-Berg-Kreis, der oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis sowie der Rhein-Sieg-Kreis gehören. Mit der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse wurden rund 100.000 CDs an Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen aller Schulformen in der Region verteilt. Die CD funktio-niert als Visitenkarte und vermittelt auf spielerische

Weise den Online-Zugang zum Portal. Das Projekt wird von den Sparkassen der Region gesponsert.

Das Portal Wissensdurst-koeln dient der Orientierung und Information über den Wissenschaftsstandort Köln und richtet sich an interessierte Bürger, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Wissensdurst wurde auch 2007 und 2008 ausgebaut und erweitert.

Im Hochschulgründernetz Cologne (hgnc) arbeiten Universität zu Köln, Fachhochschule Köln, Deutsche Sporthochschule Köln, Stadt Köln sowie die Techno-logie- und Gründerzentren der Region und die Kölner Sparkassen gemeinsam, um frühzeitig Studierenden und jungen Wissenschaftlern die Idee einer Unternehmens-gründung als konkrete und mögliche Zukunftsgestal-tung zu vermitteln. Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik unterstützt die Arbeit des hgnc und arbeitet eng mit den relevanten Arbeitsgruppen der Hochschulen zusammen.

Für das Projekt KoKoN – Kölner Kompetenznetz für tech-nologieorientierte und wissensbasierte Gründungen aus Hochschulen – hat das Hochschulgründernetz gemein-sam mit der Transferstelle CENSET (Center for Scientifi c Entrepreneurship and Transfer) an der Universität zu Köln sowie mit dem Förderverein der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln erfolgreich Fördermittel des Bundeswirtschaftsministe-riums aus dem Programm EXIST eingeworben. Anfang 2008 wurde an der Universität zu Köln das Gründerbüro der Kölner Hochschulen eingerichtet. Beratung und Coa-ching von interessierten Gründerinnen und Gründern werden seitdem in allen Phasen der Vorbereitung einer Existenzgründung angeboten.

Test zur Schwerelosigkeit im DLR

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LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln

Die LifeScience- und Gesundheitswirtschaft in der Regi-on Köln zählt bereits heute zu den wichtigsten Branchen-clustern. Nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels in der Bevölkerung wird die Bedeutung des Wirtschaftsbereichs in Zukunft weiter zunehmen. Selbst in Jahren zurückgehender Beschäftigung ist hier die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen. Derzeit arbeiten rund 90.000 Beschäftigte in etwa 11.000 Unternehmen in der Region Köln Bonn. Allein in Köln sind rund 44.000 Per-sonen sozialversicherungspfl ichtig in der Kernbranche Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt. Jeder siebte sozialversiche-rungspfl ichtig Beschäftigte in der Region ist mittlerweile in der LifeScience- und Gesund-heits-wirtschaft tätig. Unter Berücksichtigung der Randbe-reiche umfasst die Beschäftigtenzahl in der Region über 150.000 Menschen. Legt man die durchschnittlichen Pro-Kopf Ausgaben im Gesundheitswesen zugrunde, erreicht das Marktvolumen der Gesundheitswirtschaft allein in der Region Köln Bonn rund neun Milliarden Euro.

Der LifeScience- und Gesundheitsstandort Köln zeichnet sich durch besondere Einrichtungen und Kompetenzen aus, insbesondere in Bezug auf Fragestellungen, die sich aus der demographischen Herausforderung einer al-ternden Gesellschaft herleiten. Hierzu gehört etwa unter anderem die systematische Erforschung und Begleitung des gesamten Alterungsprozesses.

So verfolgt die im August 2007 gegründete Initiative HealthCologne das Ziel, die Region Köln zum national und weltweit führenden Standort für die wissensbasierte Gesundheitswirtschaft des Alterns zu entwickeln.

Basis der Arbeit von Health Cologne ist eine Handlungs-strategie zur weiteren Stärkung und zum Ausbau des Medizin- und Gesundheitsstandortes Köln, die ein vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik moderierter Initi-ativkreis aufgestellt hat, dem Vertreter der Forschung, der Kliniken, der niedergelassenen Ärzte, der Medizin- und Gesundheitswirtschaft sowie der Verwaltung ange-hören. In hochkarätig besetzten Arbeitsgruppen wurden drei Handlungsschwerpunkte erarbeitet:

Förderung und Ausbau der Spitzenmedizin in Köln durch stärkere Vernetzung der Kompetenzen sowie durch Ausprägung von gemeinsamen Arbeitsschwer-punkten mit Kooperationschancen für Forschung und UnternehmenProfi lierung der „Gesunden Stadt Köln“ durch Entwicklung und Bündelung von innovativen Ge-sundheitsdiensten und -angeboten für verschiedene Zielgruppen, wie z. B. Schüler, Unternehmen und Arbeitnehmer sowie ältere MenschenErarbeitung eines Marketingkonzeptes zur überregi-onalen Profi lierung und gezielten Vermarktung des Gesundheitsstandortes Köln mit seinen verschie-denen Kompetenzen, Angeboten und Potenzialen.

Die vom Initiativkreis erarbeiteten Projektvorschläge und Maßnahmen zur Förderung und zum Ausbau des Gesundheitsstandortes Köln werden inzwischen auf der neugeschaffenen Kooperationsplattform Health Cologne umgesetzt. Health Cologne war bereits im No-vember 2007 als Netzwerk der Gesundheitswirtschaft in der Region Köln auf dem Gemeinschaftsstand der Lan-desregierung NRW auf der weltgrößten medizinischen Leitmesse, der medica, vertreten.

Die Unikliniken: Schwerpunkt des

Kölner Gesundheits-Clusters

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Herausragende Ausbildungs- und Forschungslandschaft

Eine Schlüsselstellung kommt der hochkarätigen Ausbil-dungs- und die Forschungslandschaft in der Region zu. Allein an den beiden medizinischen Fakultäten der Uni-versitäten Köln und Bonn studieren derzeit rund 6.100 angehende Akademiker mit medizinischer Ausrichtung. Neben den klassischen medizinischen Studiengängen etablieren sich weitere innovative Studienrichtungen, die sich mit Teilaspekten der Gesundheitswirtschaft beschäftigen. So entwickelt sich der Standort Köln hochschulübergreifend zum Kompetenzzentrum für das ständig an Bedeutung gewinnende Thema Gesundheits-ökonomie. Neben dem ersten interdisziplinären Bache-lor- und Diplomstudiengang an der Universität zu Köln haben hier mittlerweile auch die Rheinische Fachhoch-schule Köln, die Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg und die katholische Fachhochschule Qualifi zierungsschwer-punkte aufgebaut. Auch das an der Europa-Fresenius Fachhochschule angesiedelte Institut für Gesundheits-wirtschaft e.V. beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den ökonomischen Herausforderungen des Gesund-heitswesens.

Im Bereich der medizinischen und naturwissenschaft-lichen Forschung gehört die Universität zu Köln mit den Einrichtungen des Universitätsklinikums zu den Key Playern in Deutschland und Europa. Diese Position wird durch die jüngsten Entscheidungen zur Ansiedlung wei-terer Spitzenforschungseinrichtungen weiter gestärkt. So nimmt das neue Max-Planck-Institut zur Erforschung der Biologie des Alterns in Köln noch 2008 die Arbeit auf. Der zukünftige Schwerpunkt des Bonner Forschungs-

zentrums Caesar liegt auf dem Gebiet der medizinischen Neurowissenschaften und ergänzt so die Arbeit des Köl-ner Max-Planck-Instituts für Neurologische Forschung. An der Universität zu Köln wurde 2008 das Exzellenzclu-ster CECAD zur medizinischen Erforschung von Alte-rungsprozessen gestartet und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Bonn als Standort für das neue Deutsche Demenzzentrum unter Einbezie-hung von Einrichtungen in Köln und Jülich ausgewählt. Als ein Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs um „Onkologische Spitzenzentren“ wird das CIO Köln-Bonn von der Deutschen Krebshilfe beim weiteren Ausbau ge-fördert. Das im Oktober 2007 eingeweihte neue Kölner Herzzentrum ist das modernste seiner Art in Deutsch-land mit innovativen Konzepten zur patientenbezogenen Behandlung mit interdisziplinären Arbeitsgruppen.

Darüber hinaus beschäftigen sich weitere international renommierte Forschungsinstitutionen mit gesundheit-lichen und medizinischen Fragestellungen, wie zum Beispiel das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR oder die Deutsche Sporthochschule Köln, unter anderem mit dem Zentrum für Gesundheit und dem Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin, als größte Sporthochschule ihrer Art weltweit.

Im April 2007 weihte die Königin von Jordanien das nach ihr benannte „Queen Rania Rehabilitation Center“ an der Universitätsklinik Köln ein. In der neuen Einrichtung wird Kindern und Jugendlichen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, mit neuen Therapieansätzen und innovativer Technik, unter anderem aus der Weltraum-forschung, zu mehr Beweglichkeit verholfen.Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) hat die Region Köln Bonn als eine von fünf zukunftsfähigen Gesundheitsregionen identifi -ziert und unterstützt aktiv die weitere Entwicklung.

Health Cologne am NRW-Gemeinschaftsstand auf dem

Hauptstadtkongress Berlin 2008

Das neue Kölner Herzzentrum

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Für verschiedene Teilbranchen der LifeSience- und Gesundheitswirtschaft ist Köln Zentralstandort. Dies ist unter anderem auf das sehr gut ausgebildete Arbeits-kräftepotenzial zurückzuführen. So bilden die Absol-venten der Kölner Hochschulen den wichtigsten Pool für die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, die zu einem großen Teil ihren Hauptsitz in der Region haben, wie etwa die Deutsche Krankenversicherung (DKV), der IKK-Bundesverband und die Central Kranken-versicherung AG. Der Verband der privaten Krankenver-sicherungen (PKV), dem 48 Unternehmen mit einem Marktanteil von über 99 Prozent angehören, ist ebenfalls mit seiner Zentrale am Standort Köln ansässig. In der Region erproben die Versicherer zudem in Zu-sammenarbeit mit ambulanten und stationären Versor-gungsunternehmen neue Versorgungskonzepte und entwickeln erfolgreiche Strategien zur Eroberung der internationalen Märkte. Hierbei kooperieren sie mit den Akteuren von „HealthCologne“ und bringen ihre Kompe-tenzen in das Netzwerk mit ein.

Aus institutioneller Sicht ist die Region Köln Bonn weiter-hin einer der zentralen Orte der Gesundheitspolitik für Deutschland und darüber hinaus. Das Bundesgesund-heitsministerium hat seinen Sitz weiterhin in Bonn – ebenso wie das Europäische WHO-Zentrum für Umwelt und Gesundheit (ECEH Bonn). Angegliedert sind weitere Institutionen wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) oder das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jeweils in Köln. Mit dem Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB

MED), der zweitgrößten Medizinbibliothek der Welt und größten in Europa, befi nden sich auch die beiden wich-tigsten branchenbezogenen Dokumentationsstellen in Köln.

BioTech- und Pharmastandort

Als industrieller LifeScience-, Pharma und Biotechstand-ort wird die Region Köln Bonn durch Unternehmen von nationaler und internationaler Bedeutung repräsentiert, darunter bekannte Unternehmen wie die Bayer Health-Care AG, die Schwarz Pharma GmbH oder die Madaus GmbH. Neben weltweit erfolgreichen Biotech-Unter-nehmen wie der Miltenyi GmbH, der Artemis GmbH oder der Amaxa AG gibt es in der Region auch zahlreiche junge, hoch innovative Unternehmen wie etwa die TumorTec GmbH, unter anderem Gewinner des Kölner Innovationspreises 2006, die sich im TechnologiePark in Köln-Braunsfeld angesiedelt hat.

Seit Juni 2008 ist die Siemens Medical Solutions GmbH mit einem neuen Forschungsstandort auf dem BioCam-pus Cologne in Köln-Bocklemünd ansässig. Auf dem Gelände des BioCampus Cologne werden nach dem ab-geschlossenem Ausbau rund 250.000 Quadratmeter an Nutzfl ächen für LifeScience-Unternehmen zur Verfügung stehen. Mit dem Gründer- und Innovationszentrum (GIZ) im TechnologiePark Köln und dem Rechtsrheinischen Technologie- und Gründerzentrum (RTZ) auf dem Hagen-Campus in Köln-Kalk verfügt der Standort über eine ausgezeichnete Infrastruktur zur Förderung von Unternehmensneugründungen in der LifeScience- und Gesundheitsbranche.

Der BioCologne e.V. und die Stadt Köln habe ihre Koope-ration in 2007 weiter ausgebaut. BioCologne, regionales Netzwerk von Unternehmen, Forschungseinrichtungen,

Einweihung des Queen Rania Rehabilitation

Center im April 2007

BioTech-Standort Köln

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Seite 48Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Strukturpolitische Handlungsfelder

Infrastrukturanbietern sowie Finanzierungs- und Beratungsdienstleistern re-präsentiert derzeit rund 60 Unternehmen der BioTech-Branche in der Kölner Region und strebt eine Zusammenarbeit mit HealthCologne an.Wichtigstes Projekt des BioCologne e.V., der als lokaler Partner dem bun-desweiten Branchenverband Dechema angehört, war im Jahr 2007 die internationale Fachkonferenz European BioPerspectives, die mit rund 2000 Wissenschaftlern und Branchenexperten Ende Mai 2007 zum ersten Mal in der Koelnmesse stattfand. Ein besonderer Schwerpunkt der Messe ist der Technologietransfer und das Partnering im Bereich der Life Sciences. For-schungseinrichtungen und Unternehmen bot sich die Möglichkeit, gemein-sam in einem professionellen Partnering-System ihre Produkte, Services, Kooperationsangebote und Patente zu präsentieren. Der Kölner Wirtschafts- und Forschungsstandort wurde auf einem repräsentativen Stand der Stadt Köln von den Ämtern für Wirtschaftsförderung sowie Stadtentwicklung und Statistik präsentiert. Auf der Fachkonferenz wurde darüber hinaus ein Posi-tionspapier der Europäischen Union zu den Perspektiven der Biotechnologie in Europa vorgelegt und als so genanntes „Cologne Paper“ verabschiedet.Ergänzt wurde diese standortpolitisch bedeutsame Großveranstaltung durch einen eintägigen Fachkongress der Bundesministerien für Forschung und Bildung sowie Wirtschaft und Technologie anlässlich der Deutschen Präsidentschaft in der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2007. Die „European BioPerspectives 2007“ bot mit ihrem fachlichen Rahmen und der europaweiten Ausstrahlung für die Stadt Köln die einmalige Chance, wich-tige Impulse zur Förderung der Biotechnologie und der Standortentwicklung in Köln mit entsprechenden Marketingeffekten zu setzen.

Der BioRiver e.V. als Zusammenschluss der Biotech-Regionen Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf zur LifeScience-Kompetenzregion Rheinland ermöglicht den Kölner Biotech-Unternehmen einen Auftritt auf internationaler Ebene zu akzeptablen Kosten. So präsentierte sich BioRiver 2007 gemeinsam mit regionalen Unternehmen auf der BioEurope in Hamburg, die mit rund 1500 Teilnehmern eine der größten Partnering-Konferenzen der Branche ist. Ebenso konnten Kölner Unternehmen auf der BIO 2007, der größten interna-tionalen Fachmesse in den USA mit rund 22.500 Besuchern, im Mai 2007 in Boston vorgestellt werden.

Bio-Forschung in den Kölner Unikliniken

Zukunftsenergien

In Deutschland kommt inzwischen fast ein Zehntel der verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen. Allein im Jahr 2007 ist der Anteil der aus Wind, Sonne, Biomasse und an-deren regenerativen Quellen gewon-nenen Energie laut Bundesverband Erneuerbare Energie (BBE) von acht auf über neun Prozent gestiegen, der Anteil an der Stromerzeugung sogar von zwölf auf mehr als 14 Pro-zent. Dabei wurden rund 45 Prozent des Ökostroms aus Windenergie gewonnen und rund ein Viertel aus Wasserkraft. Die verbleibenden 30 Prozent entfallen auf Solarenergie, Biomasse, Biogas und Erdwärme.

Auch in Köln gibt es weiterhin vielversprechende Ansätze und interessante Projekte, die das Ziel verfolgen, Energie zu sparen und erneuerbare Energien zu nutzen.

Stadtverwaltung Köln: Ökologisch orientierter Energieeinsatz

Die Stadtverwaltung bezieht seit April 2008 für die in ihren Liegen-schaften verwalteten 2.000 Ab-nahmestellen zu rund 50 Prozent Ökostrom und Strom aus Kraft-Wärmekopplungsanlagen. Der in

Erneuerbare Energien sind auch in Köln

auf dem Vormarsch

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einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ermit-telte Stromlieferant für die nächsten drei Jahre ist die RheinEnergie AG Köln. Durch die Abnahme von Öko-strom und Strom aus Kraft-Wärmekopplung in Höhe von 50 Prozent der insgesamt benötigten Menge wird eine Reduzierung der damit verbundenen Kohlendioxid-Emis-sionen um rund 37 Prozent oder 57.000 Tonnen im ge-samten Vertragszeitraum erreicht. Ein Drittel des Stroms stammt dabei aus dem Heizkraftwerk der RheinEnergie in Köln-Niehl, in dem mit Kraft-Wärme-Kopplung gear-beitet wird. Bei dieser effi zienten Energieerzeugung wird die bei der Stromherstellung entstehende Abwärme als Heizenergie in Form von Fernwärme verwendet.

Ein weiterer Schwerpunkt im Energiemanagement der städtischen Gebäudewirtschaft ist es, energiesparend und unter Einsatz erneuerbarer Energien zu bauen. Ziel ist die nachhaltige Minimierung des Energie- und son-stigen Ressourcenverbrauchs bei den von der Gebäude-wirtschaft Köln bewirtschafteten Gebäuden.

Die aktuellen Handlungsfelder und Zielrichtungen sind in dem vom Rat der Stadt Köln beschlossenen Konzept „Aktives Energiemanagement der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln“ beschrieben. Als eines der wichtigsten Instrumente für eine energieeffi ziente Bewirtschaftung und Ressourcen schonende Bauweise haben sich dabei die Energie-Leitlinien etabliert. Sie wurden vom Energie-management der Gebäudewirtschaft als strategische Planungsvorgabe für alle Baumaßnahmen entwickelt. Im Sinne einer umfassenden Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden werden neben den Investitionskosten nun die Betriebskosten zum Kriterium der Wirtschaftlichkeit baulicher und technischer Maßnahmen.Neben Vorgaben zum Baukörper sowie zur Heizungs-, Lüftungs- und Elektrotechnik ist eine Kernforderung

der Energie-Leitlinien die Unterschreitung der gültigen Energieeinsparverordnung um 20 Prozent beim nach-zuweisenden Primärenergiebedarf und um 30 Prozent beim Transmissionswärmeverlust. Diese Forderung wird bei allen größeren Sanierungsmaßnahmen wie Generalinstandsetzungen und auch Umbauplanungen eingehalten.

Auch der Einsatz erneuerbarer Energien konnte von der Gebäudewirtschaft vorangetrieben werden. Insbeson-dere hier sieht sich die Stadtverwaltung in einer Vorbild-funktion. Bei allen Neubauplanungen wird der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen geprüft. So sind mittlerweile an mehreren Schulen solche Anlagen entstanden, auch durch Unterstützung durch Projektpartner, wie etwa beim Solar & Sparprojekt Europaschule Köln des Wup-pertal Instituts.

Steigende Energiepreise zwingen zur Erschließung neuer Energieressourcen. Seit längerer Zeit hat der Brennstoff Holz dabei als feste Biomasse neue Bedeutung gewon-nen. Diesem Bereich misst die Gebäudewirtschaft einen hohen Stellenwert bei und hat gemeinsam mit inner-städtischen Partnern begonnen, die Einsatzmöglich-keiten von Holzhackschnitzeln in städtischen Heizungs-anlagen unter dem Aspekt der Brennstoffbeschaffung aus städtischem Material der Forst- und Landschaftspfl e-ge zu untersuchen.

Energieprogramm der RheinEnergie AG

Mit dem neuen Programm „Energie & Klima 2020“ wird die RheinEnergie AG in den kommenden Jahren ihren Beitrag zu Klimaschutz und Energieeinsparung in der rheinischen Region leisten. Sie stellt dafür in den näch-sten fünf Jahren 25 Millionen Euro zur Verfügung, die zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu 100 Millio-nen Euro ermöglichen. Ziel des Programms ist es, den Kohlendioxidausstoß jährlich und dauerhaft um 100.000 bis 150.000 Tonnen zu reduzieren. Zusätzliche Einspa-rungen sind durch Energieeffi zienz bei Dritten zu erwar-ten. Neben dem Ausbau der Fernwärmenutzung und einer gesteigerten Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen soll die Energieeffi zienz im Unternehmen und bei den Kunden gesteigert werden. Hierfür wurde das „Scheckheft Energieeffi zienz“ entwickelt, in dem die RheinEnergie ihre Leistungen und Angebote für private Haushalte bündelt.Weitere Bausteine des Effi zienzprogramms sind soge-nannte Nah wärmelösungen, bei denen der Energiever-

Solarstromzähler der RheinEnergie

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sorger für Investoren Planung, Bau und Betrieb von ge-koppelten Kraft-Wärme-Anlagen übernimmt. Bei diesen Nahwärmeprojekten wird die Rhein-Energie verstärkt Lösungen mit Nutzung von Erdwärme und Sonnenwär-me anbieten.Außerdem stellt die RheinEnergie einen Energie-Inno-vationsfonds bereit, aus dem in den kommenden fünf Jahren insgesamt fünf Millionen Euro für Pilotprojekte und besonders beispielhafte Vorhaben zum Thema Energiesparen ausgeschüttet werden sollen. Über die Verwendung dieses Geldes soll ein Energie-Innovations-rat mitentscheiden.

Schulprogramm fördert Photovoltaik

Seit 1999 bietet die RheinEnergie AG den Ökostromtarif „energreen“ an, bei dem die Kunden selbst entschei-den können, wie viel Aufschlag sie auf ihren Strompreis zahlen wollen, um damit den Ausbau erneuerbarer Energie zu fördern. Die RheinEnergie unterstützt mit diesen Zuschlägen den Bau von Photovoltaikanlagen auf Bildungseinrichtungen und beteiligt sich darüber hinaus mit eigenen Mitteln an den Kosten der Anlagen.Das Programm „Solarenergie macht Schule“ soll Schü-lern und Lehrern den Umgang mit nachhaltiger Ener-gieversorgung näher bringen. Die Schulen binden die Photovoltaikanlagen in den Unterricht ein. Die Auswer-tung der Daten zur Stromerzeugung erfolgt in der Regel durch die Schüler selbst. Die Förderung der Photovoltaik auf Bildungseinrich-tungen bringt mehrere Vorteile. Neben dem sinnvollen Einsatz der energreen-Mittel fördert die RheinEnergie chancenreiche regenerative Technik und macht zusätz-lich das wichtige Thema „Erneuerbare Energien“ für junge Menschen begreifbar.

Energieeffi zienz bei der GAG

Das Modernisierungsprojekt „GAG-Solarsiedlung Westend in Köln-Ossendorf“ – neue ökologische und soziale Mitte, ist eines der größten und effektivsten ganzheitlichen Energieeinsparvorhaben in Nordrhein-Westfalen. Bei diesem Leitprojekt der EnergieAgentur.NRW werden 144 Altbauwohnungen aus dem Jahr 1963, deren jährlicher Energieverbrauch bislang bei 30 Liter Heizöl je Quadratmeter Wohnfl äche lag, in so genannte 4,5-Liter-Häuser umgebaut. Die bisher ungedämmten und häufi g mit Elektroheizung und Durchlauferhitzer für Warmwasser ausgestatteten Wohnungen erhalten eine lückenlose Wärmedämmung der Gebäudehülle. Das alte Heizungssystem wird durch eine Holzpelletsheizung ersetzt. Unterstützung liefern thermische Sonnenkollek-toren, die auch das Brauchwasser erwärmen. Zum ersten Mal wird in Köln eine Abgasreinigungsanlage eingebaut, die 90 Prozent des in der Pelletsheizung entstehenden Staubs herausfi ltert. Eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 26 kW erzeugt Strom, der ins Netz eingespeist wird. All diese Maßnahmen zur Energieein-sparung führen dazu, dass die Mietsteigerung durch die Energiekostenreduzierung mehr als ausgeglichen wird. Angesichts eines Wohnungsbestandes der GAG von rund 42.000 Wohnungen tut sich hier ein enormes Potenzial auf.Anfang 2008 wurde die Solarsiedlung in Ossendorf Sie-ger beim „Energiebalance Wettbewerb“ des Bundesum-weltministeriums. Um den Preis hatten sich mehr als 50 Teilnehmer aus fünf EU-Ländern mit innovativen Konzep-tideen beworben.

Die GAG-Solarsiedlung Westend in Ossendorf

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach

des Gymnasiums Kreuzgasse

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Energieträger Wasserstoff

In der Region Köln entstehen große Mengen Wasser-stoff (H2) in der chemischen Industrie, die in Zukunft vermehrt als Energieträger genutzt werden sollen. Die Chemieregion verfügt damit schon heute nicht nur über den Energieträger von morgen, sondern darüber hinaus auch über eine hervorragende Infrastruktur, die zum Beispiel das Rheinland mit dem Ruhrgebiet durch eine Wasserstoff-Pipeline verbindet. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellensyste-men und Wasserstoff als Energieträger bietet die Kölner Region mit dem DLR und dem Forschungszentrum Jülich sowie weiteren Partnern der Wirtschaft Expertenwissen und Know-how.

Seit 2006 bündelt die Initiative HyCologne die Aktivi-täten zur Förderung dieser innovativen Technologie im Rheinland mit dem Ziel des raschen Ausbaus der Anwen-dungsbereiche in der Industrie und der allgemeinen Daseinsvorsorge.Durch die nationalen und internationalen Aktivitäten des Vereins ist „HyCologne“ inzwischen zur Dachmarke der Wasserstoff-Kompetenzregion Köln geworden und war 2007 unter anderem auf den Messen E-World of Energy in Essen, der Hannover-Messe, der Hydrogen & Fuelcell Expo in Vancouver, und der F-Cell in Stuttgart. Im No-vember 2007 beteiligte sich HyCologne am Parlamenta-rischen Abend zum Thema Wasserstoff in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin.

Den Einsatz von Wasserstoff-Bussen im regulären ÖPNV-Betrieb plant die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ab 2008. Zu diesem Zweck testete die RVK im November 2007 einen Wasserstoff-Bus des Herstellers MAN und bot auch der Bevölkerung die Gelegenheit, sich einen Eindruck von dieser umweltfreundlichen Technologie zu verschaffen.Aufgrund der Treibstoffversorgung aus dem Chemiepark Knapsack werden die Busse zunächst vornehmlich in den Stadtgebieten von Hürth und Brühl eingesetzt und an einer Tankstelle in der Nähe der Luxemburger Straße betankt. Ein weiterer Einsatz auf Kölner Stadtgebiet ist aber vorgesehen.

Designförderung

Seit Mitte der 1990er Jahre wird Design von der Stadt Köln gefördert. Das mittlerweile weit über die Grenzen der Domstadt hinaus bekannte Markenzeichen zur Stär-

kung des Designstandorts Köln ist der 1997 gegründete Verein KölnDesign.

Mit einer Ausstellung und verschiedenen Veranstal-tungen wurde unter dem Motto „design muss sein“ das 10-jährige Bestehen des Designnetzwerkes im Museum für Angewandte Kunst (MAK) – dem gleichen Ort, an dem KölnDesign seinerzeit „aus der Taufe gehoben“ wurde – gefeiert. Die Zielsetzung des Designnetzwerkes hat sich seit seiner Gründung nicht verändert. Im Mittel-punkt steht nach wie vor das Anliegen, Köln als Design-standort zu vermarkten und möglichst viele Designer und designrelevante Firmen an Köln zu binden. Weiteres Ziel ist die Festigung vorhandener und die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Designbereich und den design-relevanten Institutionen. Der Ende 2007 publizierte Kul-turwirtschaftsbericht Köln hat deutlich gemacht, dass diese Ziele nicht nur erreicht, sondern alle Erwartungen übertroffen wurden. Insgesamt erwirtschafteten die drei Kernwirtschaftszweige der Designwirtschaft bereits 2005 mit fast 1.900 Designbüros und Designunterneh-men ein Umsatzvolumen von knapp 830 Millionen Euro.

Veranstaltung zum 10-jährigen Bestehen von KölnDesign

Die Design Post in Köln-Deutz

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Die Zahl der Unternehmen nahm allein im Zeitraum 2000 bis 2005 um 41 Prozent zu, der Umsatz stieg sogar um 71 Prozent.

Erfolgsprojekt Passagen

Während der Internationalen Möbelmesse 2008 machten die Passagen die Rheinmetropole wieder einmal für eine Woche zur „Europäischen Design-Hauptstadt“. Das Kon-zept der Passagen wird seit 18 Jahren in Abstimmung mit der Zielsetzung der städtischen Designförderung kon-tinuierlich ausgebaut. Die Passagen sind inzwischen in Deutschland die größte Designveranstaltung, deren Be-deutung auch international unbestritten ist. Heute ist das Konzept so stabil, dass es als eigenständiger und bestän-diger Faktor in der internationalen Designszene angese-hen werden kann. 2008 präsentierten sich 165 Veran-stalter in 150 Locations, in Kölner Einrichtungs-häusern, Galerien, Showrooms, Instituten, Museen, Hochschulen, alten und neuen Industrie- und Bürogebäuden mit einer Ausstellungsfl äche von mehr als 50.000 Quadratmetern. Die wirtschaftliche Bedeutung der Passagen für Köln wird bereits in der Vorbereitungsphase sichtbar, wenn Ausstel-

ler und Veranstalter in Räume und Architektur investieren und Dienstleistungen aus den Bereichen Logistik, Service, Handwerk, Kommunikation, Werbung, Gastronomie und Hotellerie in Anspruch nehmen.

Insgesamt kamen 120.000 Besucher zu den Passagen 2008, darunter eine Vielzahl von Architekten, Händ-lern, Designern, Herstellern und Medienvertretern. Die Passagen leben vom Eventcharakter der Veranstal-tungen. Die Ausdehnung der Ausstellungsorte weit über die Ringe hinaus verdeutlicht die weiter zunehmende Bedeutung der Designstandorts Köln und die Strahlkraft der Veranstaltung. So haben sich etwa im Umfeld des Vulkan-Geländes an der Lichtstraße in Ehrenfeld – einem in kürzester Zeit etablierten Passagenstandort – inzwi-schen eine Reihe von Designbüros und Kreativunterneh-men angesiedelt, die während der Passagen als „Design-zone Ehrenfeld“ präsentiert wurden. Die Reaktionen der internationalen Fachpresse bestätigen den mittlerweile erreichten Stellenwert der Designstadt Köln.

Nachlux 2008

Der gemeinsam von den Organisatoren der Passagen und der Stadt Köln ausgerichtete europäische Inno-vationspreis für Lichtdesign Nachlux wurde 2008 zum zwölften Mal verliehen. Auch 2008 drehte sich beim Nachlux-Wettbewerb wieder alles um das an den Passa-gen orientierte Kernthema Licht und Wohnen. Gesucht wurden Entwürfe, welche die in den letzten Jahren rasant erweiterten technischen Möglichkeiten nutzen und auf die sich verändernden Wohn-Gewohnheiten reagieren. Der ausgesetzte Preis liegt inzwischen bei 5.000 Euro. Die Kosten werden von der Stadt Köln, der RheinEnergie AG, dem privaten Fachverlag Highlight, Philips AEG Licht und dem KölnDesign e.V. getragen. Die Preisträger wur-den mit der Zielsetzung der Produktion der Entwürfe an interessierte Leuchten-Hersteller weitergeleitet. In den zwölf Jahren seit dem Bestehen des Preises haben sich insgesamt rund 1.300 Designer, Architekten, Innenar-chitekten und Lichtplaner an dem Wettbewerb beteiligt. 52.000 Euro Preisgeld wurden an die Preisträger verteilt. Die Sonderaustellungen zum Nachlux wurden von etwa 90.000 Designinteressierten besucht.

Der Kölner Klopfer

Mit dem Kölner Klopfer ehren die Studierenden der Köln International School of Design (KISD) seit 1996 die „weltbesten Designerinnen und Designer“. Es handelt

PASSInterior

ADesign

GENWeek Köln. 14 – 20 January 2008

Flyer zu den Passagen 2008

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sich um die weltweit einzige Auszeichnung, die von Studentinnen und Studenten verliehen wird. Überreicht wurde der Preis während der Veranstal-tung Rheindesign in der KISD. Diesjähriger Preisträger war der kanadische design-newcomer Kalle Lasn, Herausgeber der Zeitschrift „Adbuster“ und erklärter Gegner der Omnipräsenz von Markenwerbung. Voraussetzung für die Würdigung mit dem Kölner Klopfer ist, dass die Preis-träger die Auszeichnung persönlich entgegennehmen müssen. Die stilisierte Hasengestalt aus vergoldetem Silikon verweist mit ihrer auffallenden Ähn-lichkeit zum Dom auf Köln. Die bisherigen Preisträger stellen in der internati-onalen Designszene bedeutende Persönlichkeiten dar. Bislang ausgezeichnet wurden etwa Heinz Bähr, der britischen Produktdesigner James Auger, der amerikanischen Informatiker John Maeda, die Lichtdesigner Motoko Ishii aus Japan und Anna Castelli Ferrieri aus Italien, der Prozess- und Produktdesigner Professor Axel Kufus aus Berlin und der international tätige Typograf Erik Spiekermann.

Renault Traffi c Future Award

Als Mission für moderne Mobilität schreibt die Renault Deutschland AG seit 2001 mit dem einzigen deutschen Preis für Verkehrsarchitektur in Köln eine Erfolgsgeschichte.

Der Renault Traffi c Future Award ist der einzige deutsche

Preis für Verkehrsarchitektur

Experten bescheinigen dem Preis eine positive Wirkung auf die gestalte-rische Qualität von Verkehrsbauwerken in Deutschland. Die in früheren Jah-ren allzu häufi g einseitig auf Funktionalität ausgerichtete Verkehrsarchitek-tur ist zu einem gestalterischen Gesamtkonzept aus Funktionalität, Ästhetik und Design geworden. Moderne Verkehrsräume sind nicht mehr nur zweck-mäßig, sondern bereiten auch visuelles Vergnügen. Neben der kreativen Ge-staltung und visionären Funktionalität gewinnt mittlerweile auch der Aspekt der ökologischen Qualität eines realisierten Projekts an Bedeutung.

Die Wettbewerbsbeiträge zum Renault Design Award zeigen es: Der Wandel in der deutschen Verkehrsarchitektur ist eingeleitet. Verkehrsräume werden zu zentralen Lebensräumen. Mit dem kontinu-ierlich wachsenden Interesse an innovativen Konzepten wächst auch das öffentliche Interesse an dem re-nommierten Architektur- und Desi-gnpreis. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, Wolf-gang Tiefensee, und mit der Bun-desarchtektenkammer als Koopera-tionspartner festigt sich die Position des Designpreises als anerkanntes Fachforum für Verkehrsarchitektur.

KölnDesign-Gründertage

Seit 2002 veranstaltet der Köln-Design e.V. in Kooperation mit dem „Rechtsrheinischen Techno-logie- und Gründerzentrum (RTZ)“ regelmäßig den „KölnDesign-Grün-dertag“.

Im Juni 2008 fand der nunmehr 11. KölnDesign Gründer-/Profi tag im RTZ auf dem Hagen-Campus statt. Thema waren Fakten und Trends der deutschen Design-Wirtschaft. Diese ist in den letzten Jahren zum Motor innerhalb des Kultur- und Kreativ-Clusters geworden. Wachstumsra-ten im zweistelligen Bereich machen die Bedeutung der Design-Branche für die Gesamtwirtschaft deutlich.Nicht zuletzt durch die Kölner Hoch-schulabsolventen aus den designre-levanten Studiengängen steigt das Interesse an Unternehmensgrün-dungen in diesem Bereich. Das Aus-bildungsmanko an den Hochschulen – die fehlende Vermittlung von unternehmerischen Basics – lässt den Bedarf an zusätzlichen Infor-mationsangeboten steigen. Hinzu kommt, dass spezifi sche Angebote

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für Designer nur wenig vorhanden sind. Die allgemeine Gründungs-förderung ist zwar so umfangreich wie noch nie, spiegelt sich aber im Designbereich nicht wieder. Das Angebot des KölnDesign e.V. mit den Gründertagen für Designer ist bundesweit einmalig.Angesprochen fühlen sich jedoch nicht nur Design-Studenten und Design-Gründer, auch Design-Profi s haben an den Gründertagen teil-genommen, um sich über aktuelle Fragen zu informieren. Dies deutet darauf hin, dass auch bei den am Markt etablierten Designern Bedarf an Informationen zu betriebswirt-schaftlichen und unternehmerischen Fragen besteht. Am Ende des Gründertags stellten die Gesellschafter des im Juni 2008 in Köln gegründeten Instituts „Un-ter neh men:Design“ ihre Angebot-spalette zur Professionalisierung und Qualifi zierung von Designschaf-fenden vor. In enger Kooperation mit Köln-Design und der Stadt Köln

wird hier erstmals eine umfassende branchenspezifi sche Unternehmensberatung für Designer angeboten.KölnDesign – Unternehmertag unter dem Motto „Design muss sein“

2007 führte KölnDesign erstmals einen Unternehmertag durch. Zielsetzung dieser in Kooperation mit der IHK konzipierten Veranstaltung war es, insbesondere mit-telständischen Unternehmern die Vorteile der Design-Nutzung zu verdeutlichen. Auf diesem Weg sollten Vorurteile gegenüber dem Einsatz von Design abgebaut und eine aktive gemeinsame Ebene gefunden werden. Mit Themen wie „Designer – kreative Dienstleister und Unternehmer“, „Kein Müll: Design muss sein“, „Mehr Wert durch Design“, „Design strategy meets success“, „Design als Chance für den Mittelstand“ oder „Design muss sein – Gewinn muss sein“ wurde der wirtschaft-liche Stellenwert von Design erläutert.

Rheindesign 2007

Das Designfestival Rheindesign wurde erstmalig im Juni 2007 mit Schwerpunkt im Rheinauhafen durchgeführt. Die Eröffnungsveranstaltung stand unter der Schirm-herrschaft von Oberbürgermeister Fritz Schramma. Auch Locations außerhalb des Rheinauhafens wie die Design Post in Deutz, die Köln International School of Design oder die Spichernhöfe wurden im Rahmen von Rheinde-sign genutzt.

Der Kölner DesignGuide

Rheindesign-Veranstaltung in den Spichern Höfen

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Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Die Wirtschaftsförderung leistet sowohl in Bezug auf die Neuansiedlung von Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Prosperität des Standorts, als auch durch die Betreuung der bereits in Köln ansässigen Firmen. Der für den direkten Kontakt zur Wirtschaft zuständige Unternehmens-Ser-vice konnte 2007 und 2008 sein entsprechendes Dienstleistungsangebot weiter ausbauen.

Ein wichtiger Schritt zur Qualitäts-steigerung war die Optimierung der internen Organisationsstruktur. So wurde die zwischenzeitlich getestete Aufteilung in die beiden Aufgaben-bereiche „Unternehmens-Betreu-ung“ und „Prozess-Management“, die sich nicht durchgängig bewährt hatte, durch ein einheitliches System der Unternehmens-Betreuung ersetzt. Sowohl der Erstkontakt mit einer Firma, also auch die daran geknüpfte weitere Betreuung und Begleitung liegen nunmehr in der Hand eines städtischen Ansprech-partners, wodurch das angestrebte Ziel der „One-Stop-Agency“ effi zient und erfolgreich erfüllt wird.

Darüber hinaus wurde die aktive An-sprache der Unternehmen verstärkt. Firmenbesuche, die Teilnahme an einer Vielzahl von Wirtschaftsveran-staltungen wie etwa die „Butzweiler Gespräche“, die städtische Veran-staltungsreihe „Unternehmer im Rathaus“ oder die im Sommer 2008 gestarteten „Unternehmerfrüh-stücke“ sind Beispiele für die inten-sivierten Kontakte zwischen Wirt-schaft und Unternehmens-Service.

Die Resonanz von Seiten der Un-ternehmen ist äußerst positiv – das Angebot eines verstetigten kon-struktiven Austauschs wurde und wird von vielen Firmen gerne ange-nommen. Der hierdurch verbesserte Informationsfl uss – mit besonderem Augenmerk auf die Anliegen der Wirtschaft – ermöglicht in vielen

Genehmigungsfragen

bearbeitete Immobilienangebote

Sonstige Anfragen und Beratungs-

dienstleistungen

Existenzgründung

Akquisition

Bestandspflege

Ansiedlung

Umsiedlung

Erweiterung Projekt- Verkehrs- Flächen- [35] entwicklung [17] probleme [17] recycling [10]

[987]

[319][239]

[207]

[149]

[98]

[100]

[121]

Finanzierungsberatung

[81][88]

[97]

Prozessmanagement

fortgesetzte Betreuung

Betreute Firmen 2007

Quelle: Stadt Köln – Amt für Wirtschaftsförderung

Fällen auch ein schnelleres und sehr zielgerichtetes Eingreifen, was wiede-rum als außergewöhnlich guter Service wahrgenommen wird.

Ebenso wichtig wie der Kundenkontakt ist die Arbeit „nach innen“, das heißt die Zusammenarbeit mit den anderen Dienststellen der Stadtverwaltung. So bringt sich der Unternehmens-Service bei relevanten stadtentwicklungs-politischen Themen im Interesse der Wirtschaft in die verwaltungsinternen Diskussionen ein. Dies betrifft insbesondere das Dauerthema Flächenbe-wirtschaftung, und zwar sowohl in Bezug auf die Entwicklung dringend benötigter Gewerbe- und Industriefl ächen als auch die Vermarktung bereits erschlossener Gebiete oder die Folgenutzung von frei werdenden Arealen.

Steigende Fallzahlen

Nachdem der Unternehmens-Service in 2007 mit insgesamt über 3.100 betreuten Anliegen der Wirtschaft die Fallzahlen des Vorjahres um fast 20 Prozent steigern konnte, ist für das Gesamtjahr 2008 eine weitere Zunahme zu erwarten. So lag die Zahl der Kontakte im ersten Halbjahr 2008 mit 1.660 bereits deutlich über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums.

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Seite 56Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

Die Betreuungsaktivitäten bestehen dabei schwerpunktmäßig aus den drei Bereichen fi rmenbezogene Anliegen, Immobilienangebote sowie strategische und nachhaltige Wirtschaftsförderung.

Zu den fi rmenbezogenen Anliegen gehört neben der Akquisition und Ansiedlung neuer Unternehmen die Bestandspfl ege, also die Betreu-ung der bereits in Köln ansässigen Firmen, die etwa bei Erweiterungs- oder Umsiedlungsplanungen unterstützt werden. In den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat hier das Prozessmanagement, das heißt die Hilfestellung bei den unterschiedlichsten Genehmigungs-verfahren. Die durch den Unternehmens-Service im gesamten Kölner Stadt-gebiet vermittelte Immobilienfl äche

– also Gewerbefl ächen zuzüglich vermittelter Büroimmobilien – lag 2007 bei knapp 200.000 Quadratmetern.

Ebenfalls in den letzten Jahren zugenommen haben die Aktivitäten zur nach-haltigen strategischen Wirtschaftsförderung. Hierzu gehören etwa die auf-wändige Mitwirkung bei der Bauleitplanung oder die operative Standortent-wicklung zur Bereitstellung neuer Gewerbegebiete. Die Zahl solcher Einsätze lag allein in 2007 bei 570. Ein Dauerthema in diesem Bereich sind die häufi g auftretenden Konfl ikt situationen zwischen bestehenden Gewerbefl ächen und Wohnungsbauprojekten in deren unmittelbarer Nachbarschaft. Eine solche „heranrückende Wohnbebauung“ führt bei vielen Unternehmen zu Verunsicherung in Bezug auf Bestand und Entwicklung des Firmensitzes. Der Unternehmens-Service setzt sich hier für Lösungen ein, die den ansässigen Unternehmen wirkliche Perspektiven geben.

Die Bandbreite der betreuten Firmen spiegelt die Vielfalt der Unternehmens-formen und -größen am Standort Köln. „Global Player“ wie Ford oder AXA werden ebenso vom Unternehmens-Service unterstützt wie mittlere und kleine Betriebe. Die Betreuungsdienstleistungen sind dabei ähnlich unter-schiedlich wie die Art und die Größe der Unternehmen. Dies beginnt bei der Suche nach einem geeigneten Gelände oder einer Immobilie, bedeutet die Begleitung von verwaltungsinternen Genehmigungsverfahren und heißt auch, neue Kölner Unternehmen zu akquirieren, ihnen das Dienstleistung-sangebot der Wirtschaftsförderung vorzustellen und anzubieten.

Die überaus positive Entwicklung des Unternehmens-Service ist zum einen der Neu-Organisation der Abteilung geschuldet, zum anderen aber auch dem mittlerweile sehr guten Ruf der Einheit in Bezug auf Effi zienz, Durch-setzungsfähigkeit und lösungsorientierte Arbeitsweise. Letzteres trägt wahrnehmbar dazu bei, dass vermehrt Unternehmer um Hilfestellung zur Durchführung ihrer Vorhaben bitten. Insgesamt unterstützt der Unterneh-mens-Service eine Vielzahl von Firmen bei Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb Kölns und generiert somit hohe Investitionen für Stadt und Region.

Erfolgreiche Praxisbeispiele

Beispiel für die effi ziente Tätigkeit des Unternehmens-Service ist der Verbleib des bislang in der Mülheimer Schanzenstraße ansässigen Industrieunter-

Der geplante Standort von NKT Cables in Köln-Flittard

Neuer Flyer des Unternehmens-Service

Der Oberbürgermeister

Der Unternehmens-Service

Viele Anliegen – ein Ansprechpartner!

Der Unternehmens- Serviceunbürokratisch · effizientschnell · hilfreich

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Seite 57Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung

nehmens NKT Cables in Köln. Dem Kabelproduzenten NKT, der einen neuen Standort in unmittelbarer Nähe des Rheins benötigte, konnte ein geeignetes Areal auf dem Gelände des Chempark Leverkusen in Köln-Flittard vermittelt werden. Der gesamte Entscheidungspro-zess von NKT bei der Umsiedlungsplanung wurde vom Unternehmens-Service intensiv betreut und begleitet. Nach Aussage der Unternehmensführung war diese Unterstützung von zentraler Bedeutung für die Entschei-dung zu Gunsten Kölns. Ähnlich gelagert ist der Fall der verhinderten Abwan-derung der Atlas Copco Energas GmbH in Köln-Sürth. Die Planungen für eine mögliche neue Nutzung des Geländes liefen auf eine Wohnbebauung hinaus. Eine Verlagerung hätte neben dem Verlust von Atlas Copco mit seinen 500 Arbeitsplätzen mit hoher Wahrschein-lichkeit auch den Weggang der benachbarten Linde AG mit 220 Mitarbeitern bedeutet. Durch eine nachhaltige Unterstützung von Seiten der Stadt konnte nicht nur die Schließung des Kölner Standorts der Atlas Copco verhin-dert werden, sondern hat das Unternehmen sogar eine Investitionsentscheidung für Köln-Sürth getroffen.

Die Igus GmbH in Porz-Lind, die am Kölner Standort rund 850 Mitarbeiter beschäftigt, hat in 2007 ihre Pläne zur Verdopplung der bestehenden Betriebsgebäude mit Hilfe des Unternehmens-Service umgesetzt und mit den Bauarbeiten begonnen.Eine größere Neuansiedlung gab es in Porz-Eil. Hier hat die EBK Kunststoffe GmbH für ihr Tochterunternehmen Schneider Folien auf einem vom Unternehmens-Service vermittelten Grundstück eine neue Produktionsstätte errichtet und mit rund 100 Mitarbeitern ihre Geschäfts-tätigkeit aufgenommen. Beim innerstädtischen Umzug der Großspedition Dachser mit rund 350 Mitarbeitern nach Porz-Grem-berghoven war der Unternehmens-Service wesentlich in der Grundstücksvermittlung sowie auch bezüglich der Schaffung von Planungs- und Baurecht beteiligt.

Ein weiterer Fall ist das Neubauvorhaben der Music Store A. Sauer GmbH in Kalk. Das Unternehmen beschäftigt nicht nur über 300 Mitarbeiter, sondern hat auch einen Alleinstellungswert für den Kulturstandort Köln. Hier konnte durch eine Plananpassung ein geeignetes Grund-stück bereit gestellt und so die Abwanderung verhindert werden. Aktuelles Beispiel für Nutzungskonfl ikte zwischen Wohnen und Gewerbe ist die Situation in der André-Citroën-Straße in Porz-Westhoven. Ein dort geplantes

Wohnungsbauprojekt berührte die Erweiterungspläne der ansässigen Citroën-Niederlassung mit immerhin 300 Mitarbeitern massiv. Der Unternehmens-Service konnte hier erreichen, dass die Pläne über die Einschaltung eines Lärmgutachters im Sinne des Unternehmens modifi ziert wurden.

Unabhängig von einem konkreten Firmenanliegen engagiert sich der Unternehmens-Service weiter für langfristige und strategische Planungen, um die Rah-menbedingungen am Standort Köln für Unternehmen attraktiv zu gestalten, den Bestand zu sichern und neue Unternehmen anzusiedeln. Das oberste Ziel – auch des Unternehmens-Service als Teil der Wirtschaftsförderung – ist es, die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Köln weiter zu unterstützen.

Vom Unternehmens-Service unterstützte Firmen:

EBK, Igus und Dachser (von oben nach unten)

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Seite 58Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Entwicklung in den Stadtbezirken

Innenstadt linksrheinisch

Die Kölner Schildergasse ist die beliebteste Einkaufsmeile Europas. Dies ist das Ergebnis einer europaweiten Passantenzählung aus dem Frühjahr 2008. Dass auch die anderen innerstädtischen Einkaufsstraßen zwischen Dom, Neumarkt und Rudolfplatz weiter an Attraktivität gewinnen, ist an der Entwicklung des Mietniveaus ablesbar. Insgesamt hat sich Köln als europaweit bekannte Einkaufs-metropole etabliert. Auch die städtebauliche und kulturelle Aufwertung – etwa durch die Aufsehen erregende Bebauung des Rheinauhafens, die Fertigstellung des Kolumba-Kom-plexes und das Kulturzentrum am Neumarkt steigert die Aufmerksamkeit für die Kölner City weiter. Der Dom ist nach einer Umfrage des Deutschen Tourismusver-bandes (DTV) und des Städteportals „meinestadt.de“ nach wie vor Deutschlands beliebteste Sehenswürdigkeit.

Das historische Deichmannhaus mit der erstklassigen Adresse „Bahnhofs-vorplatz 1“ in unmittelbarer Nähe der Kathedrale wurde aufwändig saniert. Das Zeitarbeitsunternehmen Randstad ist bereits im Sommer 2007 mit ihrer Kölner Niederlassung und Teilen der Deutschland-Geschäftsführung in den denkmalgeschützten Gebäudekomplex gezogen. Für rund 90 Mitarbeiter wurden 2.000 Quadratmeter Bürofl äche angemietet.Weiterer Großmieter ist der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch, der im Juli 2008 aus seinem langjährigen Firmensitz in Köln-Marienburg ins Kölner Zen-trum übersiedelte. Das internationale Unternehmen, das zur Verlagsgruppe Holtzbrinck gehört, belegt die gesamte zweite Etage des Deichmannhauses, wo dem Verlag 1.100 Quadratmeter Bürofl äche zur Verfügung stehen. „Kiwi“ vertritt renommierte Autoren aus aller Welt wie etwa Heinrich Böll, Gabriel García Márquez, Erich Maria Remarque, Uwe Timm, Saul Bellow und auch die Kölner Autoren Frank Schätzing, Dieter Wellershoff und Alice Schwarzer.

Weiterer Mieter ist die Deutsche Bahn AG, die – ebenfalls im Juli 2008 – 770 Quadratmeter Bürofl äche anmietete.

Das nördlich des Hauptbahnhofs gelegene Kunibertsviertel hat sich in den letzten Jahren zu einer hoch-wertigen Büroadresse entwickelt. In den vergangenen Jahren wurden hier weit mehr als 100 Millionen Euro in entsprechende Bauvorhaben investiert.

Das RheinTriadem am Konrad-Adenauer-Ufer, eines der Leitpro-jekte an diesem aufstrebenden Bü-rostandort, und erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Bereits im Juni 2007 war hier die erste deutsche Repräsentanz von Mapfre Empresas, einem der welt-größten Versicherungskonzerne mit Zentralsitz in Madrid, eingezogen. Die Spanier starteten von Köln aus Vertrieb und Betreuung im deut-schen Markt von Industrieversiche-rungen.

Runderneuert: das historische Deichmannhaus

Beliebteste Einkaufsmeile Europas:

die Schildergasse

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Im November 2007 folgte die Pilsner Urquell Internatio-nal Distributing GmbH, deutscher Vertreiber der be-kanntesten tschechischen Biersorte. Das Unternehmen mietete für 40 Mitarbeiter 515 Quadratmeter Bürofl äche an. Pilsner gehört zur südamerikanischen SAB-Miller Gruppe, dem zweitgrößten Brauereikonzern der Welt.

Im Dezember 2007 mieteten CARE Vision, einer der europaweit größten Spezialisten für refraktive Chirur-gie und Serena Software, der führende Anbieter von Lösungen für das „Application Lifecycle Management für verteilte Systeme und Mainframes“ Bürofl ächen im RheinTriadem. Serena mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien, ist in allen bedeutenden Wirtschaftsregi-onen der Welt mit eigenen Niederlassungen vertreten. In Deutschland unterhält Serena ein weiteres Büro in Is-maning. Weiterer Mieter – ebenfalls seit Dezember 2007 – ist die Archon Capital Bank Deutschland GmbH mit Sitz in Hof, die 560 Quadratmeter anmietete. Im Februar 2008 folgte Douglas. Der im M-Dax-notierte Kosmetik-Konzern mietete 820 Quadratmeter Bürofl äche für seine E-Commerce-Sparte.

21st heißt ein Neubau der Axa Real Estate GmbH am Konrad-Adenauer-Ufer 12–23 zwischen Machabäer-straße und Kunibertskloster. Der Entwurf stammt von Thomas van den Valentyn. Im Dezember 2007 wurde Richtfest für das Bürogebäude gefeiert, das im Sommer 2008 bezugsfertig wurde und auf sechs Geschossen 15.000 Quadratmeter Bürofl äche bietet. Größter Mieter mit einer Bürofl äche von 8.500 Quadratmetern ist das bislang in Bayenthal ansässige Institut der Deutschen Wirtschaft. Weiterer Mieter ist die Anwaltssozietät Op-penhoff & Partner, die Ende September 2008 mit mehr als 120 Mitarbeitern, davon 50 Rechtsanwälten, rund 5.500 Quadratmeter in dem Komplex bezog.

In der Johannisstraße 60–64 wurde im Juni 2008 das Richtfest für ein Bürogebäude der Vivico Real Estate GmbH gefeiert. Auf einen historischen Gebäudekeller, der zukünftig gastronomisch genutzt werden soll, wurde ein Neubau aufgesetzt, der in zwei miteinander verbun-denen Gebäudeteilen insgesamt 4.800 Quadratmeter Fläche bietet. Das auf einen Entwurf des Büros Römer Partner Architektur Köln zurückgehende Gebäude ist bereits weitgehend vermietet. Fertigstellung ist im Oktober 2008.

Die Straßensanierung am Eigelstein konnte im Januar 2008 abgeschlossen werden. Innerhalb von zweiein-halb Monaten wurde der gesamte Kreuzungsbereich Marzellenstraße neugestaltet und die Verkehrsführung vereinfacht. Insgesamt kosteten die Baumaßnahmen am Eigelstein 2,5 Millionen Euro.

Die Kölner Werbeagentur d-sire GmbH & Co. KG mietete rund 570 Quadratmeter im Gebäude Eigelstein 80–88. Im November 2007 folgte die Kölner EWTC GmbH, die über 1.000 Quadratmeter belegt. Somit konnte das Objekt in kürzester Zeit komplett vermietet werden. Eigentümerin der Flächen ist die Kölner AREAL Grund-stücks- und Bauträgergesellschaft mbH.

Die Abasonic Warenhandel GmbH hat im Juni 2008 ein 500 Quadratmeter großes Ladenlokal am Eigelstein 10–12 angemietet.

Die Umbauarbeiten an der U-Bahn-Station Ebertplatz werden bis Ende 2008 abgeschlossen. Nach sechswö-chiger Unterbrechung im Sommer 2008 fahren seit August wieder alle hier verkehrenden Bahnlinien diesen wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt an. Die Kölner Verkehrs-betriebe (KVB) haben die Außenbahnsteige abgerissen, dafür die beiden Mittelbahnsteige umgebaut und ver-Das 21st am Konrad-Adenauer-Ufer

Neues Bürohaus Johannisstraße 60–64

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breitert. Die Fahrgäste können jetzt sowohl in Hoch- als auch in Niederfl urbahnen ebenerdig einsteigen.

Im Hansa-Hochhaus entsteht ein neues Vier-Sterne-Her-berge der Austrian Hotel Company (AHC), die sich damit neu auf dem Kölner Markt positioniert. Das rund 11.500 Quadratmeter große Hotel erstreckt sich über sechs Eta-gen vom Seitenfl ügel bis ins Hochhaus. Die meisten der 190 Zimmer sind mindestens 30 Quadratmeter groß, einige lassen sich zu großzügigen Suiten verbinden. Mit Palisandermöbeln, Leuchten und Sesseln im Bauhaus-Stil sowie Schwarz-Weiß-Fotografi en von August Sander greift das Interieur das Design der 1920er Jahre auf, in denen der markante Backstein-Komplex am Hansaring, seinerzeit höchstes Gebäude Europas, entstand. Der Umbau kostet inklusive Sanierung der Büroetagen vom 7. bis 17. Stock 20 Millionen Euro.

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) ging im September 2007 auf dem MediaPark-Gelände an den Start. Zwölf Fachärzte aus den Bereichen Innere Medizin,

Orthopädie, Gynäkologie, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie sowie Psychiatrie/Psychotherapie arbeiten im „Atriomed“ unter einem Dach zusammen.

Die Sany Heavy Industry Co. Ltd., chinesischer Bauma-schinenproduzent aus Shanghai, hat im Mai 2008 seine Europazentrale im KölnTurm im Mediapark eingerichtet. Die Sany Germany GmbH mietete die komplette 38. Etage.

Die Nassau Versicherungen und die VOV GmbH, Köln, mieteten im Juli 2008 Im MediaPark 5 jeweils über 850 Quadratmeter Bürofl äche.

Die Bauwens Real Estate Group realisiert bis Ende 2008 an der Gereonstraße einen Gebäudekomplex mit 6.500 Quadratmetern Büro- und 7.200 Quadratmetern Wohn-fl äche. Nach Komplettabriss der ehemaligen Zentrale der Axa Versicherung – die nach wie vor Eigentümer der Immobilie ist – entsteht hier nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Selldorf (New York) und Steves & Borsum (Köln) ein anspruchsvolles Gebäudeensemble. Einige Etagen des Bürotraktes entlang der Gereonstraße wird die Bauwens-Gruppe mit ihrer Zentrale ab Ende 2008 selber belegen; in die anderen Räume ziehen die Wirtschaftsprüfer und Anwälte der Kanzlei Bachen, Fer-vers, Janßen, Mehrhof. Auf der Südseite schließt sich ein u-förmiger Riegel mit 55 Eigentumswohnungen an. Das Investitionsvolumen für den gesamten Block liegt bei 50 Millionen Euro.

Das Notariat Fleischhauer und Wochner mietete im September 2007 über 600 Quadratmeter Bürofl äche im „Bankhaus am Börsenplatz“ an der Gereonstraße 1–3. Eigentümerin des Objekts ist die Kirchliche Zusatzversor-gungskasse Köln.

Neu am Eigelstein: Abasonic

Bauwens-Projekt an der Gereonstraße

Neuer Sitz von Sany im KölnTurm im MediaPark

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Die Mitsui Sumitomo Insurance (MSI) hat im Oktober 2007 ihre Deutschland-Zentrale von Düsseldorf nach Köln in den Gebäudekomplex der Deutschen Bank Unter Sachsenhausen verlegt. Hintergrund des Umzugs nach Köln ist die Ausweitung der Geschäftstätigkeit auf deut-sche Industrieversicherungskunden. Die Versicherungs-hochburg Köln bietet hier bessere Branchenkontakte.

Die AMB Generali, deutsche Tochter des italienischen Versicherungsriesen Generali, verlagert den Sitz ihrer Holdinggesellschaft und wichtiger Stabsstellen von Aachen nach Köln und zieht mit rund 230 Mitarbeitern im Frühjahr 2009 in das Büroensemble Dominium, das derzeit unter Erhaltung der denkmalgeschützten Fassaden an der Tunisstraße realisiert wird. Auf dem 4.300 Quadratmeter großen Grundstück werden 20.300 Quadratmeter an Bürofl ächen zur Verfügung stehen. Der Hauptumzugsgrund von AMB Generali ist die besse-re Verkehrsanbindung des Standorts Köln.

Richtfest im Dominium

Pullman Cologne lautet seit Dezember 2007 der neue Name des ehemaligen Dorint-Hotels an der Magnusstra-ße. Das Kölner Haus ist das erste Hotel in Deutschland, das unter der wieder eingeführten Marke der franzö-sischen Accor-Gruppe fi rmiert. Die Umbenennung ging einher mit einer umfänglichen, 2008 abgeschlossenen Renovierung, die insgesamt 15 Millionen Euro kostete und das Hotel mit 283 Zimmern auf Fünf-Sterne-Niveau brachte.

Die Kanzlei DLA Piper UK LLP hat im Herbst 2007 eine rund 700 Quadratmeter große Expansionsfl äche am Ho-henzollernring 103 angemietet. Hauptsitz der internati-onalen Kanzlei ist das Ring-Karree am Friesenplatz.

Barceló Cologne City Center Hotel heißt seit Anfang 2008 das ehemalige Crowne Plaza am Rudolfplatz. Es ist das erste Hotel der spanischen Kette Barceló Hotels & Re-sort in Deutschland. Das Unternehmen besitzt weltweit 160 Hotels in 17 Ländern.

Die Alessi Deutschland GmbH eröffnete im August 2007 in der Mittelstraße 12–14 einen in Eigenregie betriebenen Shop mit 100 Quadratmeter Gesamtfl ä-che. Das Angebot der italienischen Designfabrik Alessi reicht von Stylingprodukten bis hin zu Re-Editionen von Designklassikern des Bauhauses. Das Unternehmen hat Kunden in über 70 Ländern, Deutschland zählt zu den wichtigsten Exportmärkten.

Princesse Tamtam, französisches Lingerielabel, hat im Mai 2008 im gleichen Gebäude ein ebenfalls 100 Qua-dratmeter großes Ladenlokal eröffnet.

In der Ehrenstraße geht das Trading-Up weiter. Der Zu-strom der Filialisten sorgt für Mietsteigerungen – 2007 wurde erstmals die Marke von 100 Euro pro Quadratme-ter überschritten – und für gute Passentenfrequenzen. Andererseits weichen mehr und mehr der kleinen Händler mit individuellem Sortiment, die den Ruf der Straße einst mit begründet hatten, in preisgünstigere Nebenstraßen aus.

Crocs eröffnete im Frühjahr 2008 seinen zweiten Deutschland-Shop in der Ehrenstraße 59 und bietet hier sein Schuh-Sortiment aus dem innovativen Material Croslite an. Crocs Schuhe werden weltweit in über 90 Ländern angeboten.

Der zweite Deutschlandshop von Crocs

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Der Telekommunikationsanbie-ter Dug Telecom AG eröffnete im November 2007 einen Shop in der Ehrenstraße 18–26. Die 1993 ge-gründete Dug Telecom ist mit über 430 Filialen mittlerweile einer der größten Telekommunikationsanbie-ter Deutschlands.

Sacha Shoes hat im Februar 2008 ein Ladenlokal in der Ehrenstraße 28 angemietet.

Der britische Sportswear-Anbieter Fred Perry Ltd., London, eröffnete seinen zweiten Deutschland-Store in der Ehrenstraße 54.

COS (Collection of Style) eröffnete im Frühjahr 2008 seinen ersten Kölner Store in der Ehrenstraße 33-35, wo das Label 520 Quadratmeter Verkaufsfl äche angemietet hat. Der neue Store befi ndet sich direkt neben dem renommierten Kölner Schuhhändler Herkenrath.

Das Schuhlabel Aerosoles eröffnete im September 2007 einen Shop in der Ehrenstraße 18-26. Das Unternehmen betreibt weltweit rund 250 eigene Läden, zudem wird das Sortiment über Waren- und Schuhhäuser vertrieben.

In der Großen Brinkgasse 9 eröffneten im Mai 2008 ehemalige Mitarbeiter des legendären Künstlerbedarfsladens Wolkenaer ein Geschäft mit nahezu identischem Sortiment. Hintergrund ist die Schließung von Wolkenaer im Juli 2008. Der neue Laden an der Rückseite des früheren Bazaar de Cologne hat mit 160 Quadratmetern etwa die gleiche Größe wie das Vorgängergeschäft.

Die Breite Straße profi tiert ebenfalls von der Aufwertung der zentralen Kölner Einkaufszone. Das italienische Schuhlabel Geox eröffnete im Sommer 2007 eine 170 Quadratmeter große Filiale in der Breite Straße 137–139.

No Bizz, but Shoe-Bizz: Aerosoles

Dunkin’ Donuts ging im September 2007 mit seinem zweiten Standort in der Breite Straße 169–177 an de Start und positioniert sich auf dem Platz im Übergangsbereich zur Ehrenstraße auf einer Gesamtfl äche von 200 Quadrat-metern. Die Marke betreibt in Deutschland über 30 und weltweit fast 7.000 Stores.

Die erste Filiale von Sunnywalz eröffnete im Januar 2008 in den Opernpassa-gen an der Breite Straße. Die bislang nur als Versandhandelsunternehmen

Dunkin’ Donuts zwischen Ehren- und Breite Straße

Sunnywalz in den Operpassagen

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tätige Walz GmbH aus Bad Waldsee steigt mit seiner Gesundheitsmarke erstmals in das stationäre Einzelhan-delsgeschäft ein.

Die SEB Bank hat im Mai 2008 in der Breite Straße 42–46 Geschäfts-räume in einer Größenordnung von 900 Quadratmetern angemietet. Eigentümer der Immobilie ist ein holländischen Privatinvestor, der den gegenüber den Opernpassagen gelegenen Komplex im August 2008 von der Immobiliengesellschaft InCi-ty erworben hat. Nach Fertigstellung des Umbaus, der die Revitalisierung des Seitengebäudes sowie den Abriss des bestehenden Eckgebäu-des mit anschließendem Neubau umfasst, wird die Immobilie Ende 2009 übergeben. Die Gesamtnutz-fl äche wird nach dem Umbau 3.700 Quadratmeter betragen.

Das indische Consulting-Unter-nehmen MindTree hat Ende 2007 ihre Zentrale für Deutschland und Mitteleuropa von Frankfurt/Main nach Köln verlegt. Das Unternehmen bezog mit 20 Mitarbeitern Büroräu-me in der Richmodisstraße 6. Mind-Tree ist die erste indische Firma, deren Ansiedlung auf die städtische „Indien-Initiative“ zurückgeht.

Für Jane Norman ist Köln der Pilot-markt für das Deutschlandgeschäft. Im Juli 2008 ging das englische Label für Damenoberbekleidung mit seinem ersten deutschen Geschäft in der Hohe Straße 103 an den Start. Der Flagship-Store mit knapp 200 Quadratmetern Verkaufsfl äche dient der Marke als Referenzobjekt fürseine Deutschland-Expansion. Jane Norman betreibt derzeit weltweit etwa 180 Stores.

Das Hotel Eden Früh eröffnete im Juli 2007 in der Sporergasse 1 in

unmittelbarer Domnähe. Die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG hatte die Im-mobilie erworben und innerhalb weniger Monate komplett saniert. Das neue Drei-Sterne-Superior-Hotel verfügt über 38 Zimmer. Im Erdgeschoss wurde ein 55 Plätze bietendes Restaurant eingerichtet.

Die Planworx GmbH, Veranstaltungsagentur mit Hauptsitz in München, mietete im September 2007 interimsweise 650 Quadratmeter Einzelhandels-fl äche in der Brückenstraße 17. Planworx betreut seit 20 Jahren namhafte Unternehmen in den Bereichen Event, Marketing und Kommunikation. Im Kölner Showroom setzt die Agentur – nach Veranstaltungen in München und Berlin – die Roadshow für den Softwarehersteller Microsoft fort. Das Life-style-Kaufhaus Ideenreich eröffnete im Dezember 2007 im gleichen Gebäu-de. Es ist das erste stationäre Geschäft der EK Service Group aus Bielefeld.

Das Dischhaus, 1929 vom Architekten Bruno Paul auf dem Gelände des früheren Hotels Disch an der Brückenstraße errichtet, wurde bis zum Frühjahr 2008 zu einem Büro- und Geschäftshaus umgebaut. Eine Inve-storengruppe, bestehend aus Colonia Real Estate AG (CRE), UBS Fonds und Redos Real Estate, hatte die Immobilie Ende 2006 von der Stadt Köln für 18 Millionen Euro übernommen und weitere 40 Millionen Euro in den Umbau investiert. Das Dischhaus verfügt jetzt über 7.600 Quadratmeter Büro- und 2.800 Quadratmeter Einzelhandelsfl äche im Erd- und Untergeschoss. Die Manufactum GmbH & Co. KG, Anbieter hochwertiger Gebrauchsgüter, hat mit 1.300 Quadratmetern im Frühjahr 2008 fast die Hälfte der Ladenfl ä-che für ihr Kölner Warenhaus angemietet. Weiterer Großmieter im Dischhaus ist eine Werbeagentur, die rund 1.400 Quadratmeter Bürofl äche belegt.

Kolumba, das neue Diözesanmuseum des Erzbistums Köln, öffnete im September 2007 seine Türen für die Öffentlichkeit. Das vom Schweizer Architekten Peter Zumthor gestaltete Ensemble verbindet Einzelelemente aus 2000 Jahren europäischen Kulturgeschehens: Neben dem Kunstmuseum

Das Dischhaus, seit Frühjahr 2008 Sitz von Manufactum

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des Erzbistums Köln integriert es auch die spätgotische Kirchenruine St. Kolumba, die Kapelle von Gottfried Böhm aus dem Jahr 1950 sowie archäologische Funde aus Römerzeit und Mittelalter. Der Bau führt zu einer deutlichen städtebaulichen Aufwertung des Bereichs zwischen Oper, Nord-Süd-Fahrt und Hohe Straße. Die Baukosten betrugen rund 40 Millionen Euro.

Die dritte Kölner Filiale von Jack Wolfskin

Jack Wolfskin, Outdoor-Ausrüster aus Idstein im Taunus, eröffnete im Herbst 2007 in der Minoritenstraße 2 ein Ladenlokal. In der Kölner Innenstadt ist Jack Wolfskin be-reits in der Breite Straße und im Olivandenhof vertreten. Mit 120 Stores ist Jack Wolfskin der größte Franchisege-ber im deutschen Sporthandel. Hinzu kommen Läden in Österreich, der Schweiz, Belgien, Finnland, den Nieder-landen, Großbritannien und Japan.

Das Kulturzentrum am Neumarkt wird voraussichtlich im Herbst 2009 eröffnen. Auf 23.500 Quadratme-tern Brutto-Geschossfl äche werden in insgesamt fünf Baukörpern neben dem Rautenstrauch-Joest-Museum

Das Kulturzentrum Haubrich-Hof am Neumarkt

mit 3.400 Quadratmetern Ausstellungsfl äche und dem Museum Schnütgen, das zusätzliche 330 Quadratmeter Ausstellungsfl äche erhält, auch der Museumsdienst mit Juniormuseum, ein VHS-Vortragssaal mit 300 Plätzen sowie Depots, Restaurierungswerkstätten, Bibliothek und Verwaltung untergebracht. Zum Josef-Haubrich-Hof hin gelegen befi ndet sich im Erdgeschoss die 1.350 Quadratmeter große Kunsthalle, die Raum für Wech-selausstellungen bietet. Die Baukosten für den Gesamt-komplex liegen bei 61 Millionen Euro.

Der Bürokomplex Cäcilium entsteht seit Anfang 2008 auf einem 3.900 Quadratmeter großen Areal zwischen Cäcilienstraße, Neuköllner Straße und Leonhard-Tietz-Straße. Die Kölbl Kruse GmbH realisiert hier nach einem Entwurf von KSP Engel und Zimmermann ein Büroge-bäude mit einer Nutzfl äche von 13.000 Quadratmetern. Unter dem Innenhof des Neubaus liegt ein denkmalge-schützter, über 1.000 Quadratmeter großer Keller, der um 1900 entstand und damals der Kölner Straßenbahn als erstes unterirdisches Umspannwerk diente. Etwa die Hälfte der Bürofl äche im Cäcilium wird die Fortis Bank beziehen, die nach Fertigstellung des Komplexes 2009 ihre Deutschland-Zentrale von der Christophstraße hierhin verlegt. Die Zahl der derzeit 130 Mitarbeiter soll dann am neuen Standort verdoppelt werden.

Die DEG, Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesell-schaft mbH, einer der größten Entwicklungsfi nanzierer Europas, hat im Herbst 2008 ihre neue Unternehmens-zentrale in der Kämmergasse 22 bezogen und hier ihre bisher auf drei Standorte verteilten 370 Mitarbeiter zusammengeführt. Das siebengeschossige repräsen-tative Gebäude auf einer Grundstücksfl äche von 2.800 Quadratmetern bietet Raum für 450 Arbeitsplätze und

Neue DEG-Zentrale in der Kämmergasse

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wird somit dem angestrebten wei-teren Wachstum des Unternehmens gerecht.

Die Deutsche Angestellten Kran-kenkasse (DAK) hat im Frühjahr 2008 knapp 7.000 Quadratmeter in der Weyerstraße 79–83 bezo-gen. Vermieterin ist die Schroder Kapitalanlagegesellschaft mbH, Wiesbaden. Die DAK, mit rund 6,2 Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands, verfügt bundesweit über etwa 900 Geschäftsstellen, in denen mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Der Energieanbieter E-wie-einfach hat im Juli 2007 im Gebäude Salierring 47–53, dem so genannten „Tau-sendfensterturm“ am Barbarossaplatz, die obersten drei Etagen angemietet. Die Direktmarketingtochter von Eon siedelte mit 30 Mitarbeitern von München nach Köln um und hat mittlerweile die Mitarbeiterzahl am Standort verdoppelt.

Die AWD (Agne-Wahlen-Daubenbüchel) Ingenieur Gmbh mietete im September 2007 im gleichen Gebäude eine 610 Quadratmeter große Bürofl äche.

Die britische Admiral Group eröffnete Ende 2007 ebenfalls im „Tausendfensterturm“ ihre neue Deutsch-land-Zentrale. Für zunächst 75 Mitarbeiter wurden 700 Quadratmeter Bürofl äche angemietet. Mittelfristig will das Unternehmen weitere 45 Arbeitsplätze schaffen. Maßgeblich für die Entscheidung für Köln war das große Angebot qualifi zierter Fachkräfte der Versicherungswirt-schaft.

Das Hopper-Hotel St. Josef in der Kölner Südstadt wird ab Herbst 2008 neben den bestehenden Häusern „et cetera“ und St. Antonius das dritte Hotel in der Hopper-Familie sein. In dem mehr als 100 Jahre alte St. Josefs-haus in der Dreikönigenstraße entstehen bis Ende 2008 rund 60 Zimmer in unterschiedlichen Kategorien.

Der Tausendfensterturm

am Barbarossaplatz

Das Hopper-Hotel St. Josef in der Südstadt

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Der Rheinauhafen entwickelt sich rasant zu einem der führenden Büro-, Wohn- und Kulturstandorte Kölns. In einer gelungenen Mischung aus modernisierten Bestandsgebäuden und hochattraktiven Neubauten hat sich bereits jetzt eine Vielzahl renommierter Unter-nehmen angesiedelt. Mittlerweile sorgt die Bebauung des Hafenareals auch in angrenzenden Quartieren für Aufbruchsstimmung.

Der Abschnitt Süd des Rheinauhafens war bereits bis Ende 2006 vollständig fertig gestellt.

Im Kap am Südkai, dem südlichsten Gebäude auf dem Hafengelände, hat die Finum AG im Dezember 2007 eine 425 Quadratmeter große Bürofl äche angemietet. Das im Oktober 2004 fertig gestellte Kap am Südkai verfügt insgesamt über 12.400 Quadratmeter Fläche.

Das Silo, denkmalgeschützter ehemaliger Getreidespei-cher, ist mittlerweile komplett vermietet. Bereits im April 2007 hatte die FAI Health Care, eine Büroetage mit rund 420 Quadratmeter Mietfl äche angemietet. Im September 2007 folgte der Büromöbelhersteller König & Neurath AG, der das zweite Obergeschoss mit rund 440 Quadratmetern Bürofl äche belegt. Die Flagsol Gmbh bezog im Januar 2008 die drei Etagen vier bis sechs mit rund 1.300 Quadratmetern Bürofl äche. Das mehrheitlich zur Solar Millennium AG gehörende Unternehmen erbringt Ingenieurdienstleistungen im Bereich Solarenergie. Im Sommer 2008 hat Flagsol eine zusätzliche Etage mit 420 Quadratmetern angemietet.Die Kanzlei Lungerich & Lenz Rechtsanwälte mieteten im Februar 2008 das erste Obergeschoss mit einer

Bürofl äche von 360 Quadratmetern. Das zwölfgeschos-sige SILO wurde von den Projektpartnern Kreissparkasse Köln, LEG Standort- und Projektentwicklung Köln GmbH sowie dem Düsseldorfer Projektentwickler Development Partner AG entwickelt und im Sommer 2007 im Paket mit dem benachbarten Bürogebäude ECR an die DIC Asset AG veräußert. Die Crossconsulting GmbH hat im August 2008 die oberen Etagen acht bis elf bezogen. Im helmartigen Dach des Gebäudes stehen rund 400 Quadratmeter Nutzfl äche zur Verfügung. Die Unternehmensberatung war bislang in Köln-Bayenthal ansässig.

Im mittleren Bereich des Hafenareals ist die Bebauung ebenfalls abgeschlossen. Als letztes Projekt wurde hier im August 2008 das Bürohaus Baufeld 21 fertig gestellt. Der fünfgeschossige Bau in unmittelbarer Nähe des Bayenturms verfügt über 6.100 Quadratmeter Brutto-geschossfl äche. Die 5.000 Quadratmeter Nutzfl äche waren bereits vor Fertigstellung komplett vermietet. Hauptmieter ist die zuvor in der Brückenstraße ansässige internationale Wirtschafts- und Anwaltskanzlei Luther. Weitere Mieter sind unter anderem die Steuerberatung á jour und die Projektsteuerungsgesellschaft Team Baumanagement. Die Rheinbau Projektentwicklung investierte 15 Millionen Euro in das Gebäude, das auf einen Entwurf des Kölner Architekturbüros Prof. Ulrich Coersmeier zurückgeht.

Neuer Mieter im Kontor 19 ist die Adobe Systems GmbH, die Mitte April 2008 ihren Sitz von Ratingen nach Köln verlagert hat. Das Softwareunternehmen hat mit seiner NRW-Zentrale eine Fläche von 1.000 Quadrat-

Der Südteil des Rheinauhafens mit KAP am Südkai, Eventcenter und Silo

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Das Kontor 19 nördlich des Bayenturms

metern bezogen. Das Kontor 19 bietet auf fünf Etagen etwa 5.400 Quadratmeter Büro- und Praxisfl ächen und ist unter anderem auch Sitz der Congstar GmbH, dem Billiganbieter der Deutschen Telekom.

Nach Realisierung der Bauprojekte im südlichen und mittleren Teil des Rheinauhafens fokussiert sich die Bautätigkeit seit 2008 auf den nördlichen Bereich. Diese größte Bauzone des Gesamtgeländes besteht aus dem rheinseitig gelegenen Segment „Halbinsel am Yacht-hafen“ und einer Binnenzone zwischen Yachthafen und Rheinuferstraße.

Das Bürohaus The Bench, nach einer Bauzeit von nur vierzehn Monaten im Oktober 2007 fertig gestellt, war bereits zu diesem Zeitpunkt komplett vermietet. Hauptmieter des sechsgeschossigen Gebäudes ist die deutsche Niederlassung des Computerspieleentwicklers Electronic Arts. Die 150 Mitarbeiter der Electronic Arts GmbH haben hier bereits im Oktober 2007 rund 4.900 der 7.000 Quadratmeter Bruttogeschossfl äche bezogen.

Neuer Sitz von Electronic Arts: The Bench

Die KA Köln Assekuranz Agentur GmbH belegt – eben-falls seit Oktober 2007 – mit rund 30 Mitarbeitern 950 Quadratmeter in dem Gebäude. Das als Vermittler auf Luftfahrtversicherung, Gruppenunfallversicherung und industrielle Transportversicherung spezialisierte Unter-nehmen gehört zu 100 Prozent zur Münchener Rückver-sicherungsgesellschaft AG.Weitere Mieteinheiten wurden im Januar 2008 von der ConVista Consulting AG und im Februar 2008 von der Bene GmbH bezogen. Auch der Projektentwickler von The Bench, die Kölbl Kruse GmbH, ist hier seit Frühjahr 2008 mit ihrer Kölner Niederlassung ansässig. Das Gebäude nach einem Entwurf von Bahl + Partner Architekten BDA war bereits Ende 2006 an die Hannover Leasing GmbH verkauft worden.

Aufwändig umgebaut: die historische Halle 11

Die Halle 11 wird bis Ende 2008 in ein Wohn-, Büro- und Geschäftsgebäude mit einer Gesamtnutzfl äche von 13.000 Quadratmetern umgebaut. Nach Entkernung der denkmalgeschützten Fassade der ehemalige Zoll- und Speicherhalle aus dem Jahr 1898 wurden auf den Bestand von vier Geschossen zwei Staffelgeschosse neu aufgesetzt. So entstehen insgesamt 68 exklusive Woh-nungen mit Größen von 68 bis 270 Quadratmetern. Der nördliche Gebäudeteil an der Severinsbrücke mit einer Gesamtnutzfl äche von 3.700 Quadratmetern wird für Büros genutzt. Das 2.000 Quadratmeter große Kreuzrip-pengewölbe im Erdgeschoss bleibt komplett erhalten. Hier entstehen Läden und Showrooms. Die Provinzial Rheinland Versicherung investiert als Eigentümer 35 Millionen Euro in das Projekt, das von die PLB Pareto Immobilien GmbH, einer Tochter der Kreis-sparkasse Köln, realisiert wird.

Die drei von den Büros Bothe Richter Teherani, Ham- burg, sowie Linster Architekten, Trier, entworfenenKranhäuser sind als weithin sichtbare Landmarken die

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Der neue Rheinauhafen: Wohnwerft, Kranhaus plus, The Bench, Kranhaus 1 und Halle 11

Das mittlere Kranhaus 1 ging als erste der drei Land-marken im Herbst 2008 an den Markt. Insgesamt stehen hier auf 15 Etagen 16.000 Quadratmeter Bürofl äche zur Verfügung. Bis zur neunten Etage beträgt die Mietfl äche je Stockwerk 630 Quadratmeter, die sechs Etagen über dem „Kranstempel“ sind jeweils 1.900 Quadratmeter groß. Das Investitionsvolumen für das Kranhaus 1 betrug rund 50 Millionen Euro. Trotz einer Miethöhe von deutlich über 20 Euro pro Quadratmeter konnte die Development Partner AG – nach Verkauf des Projekts an die Oppenheim Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH für die Vermarktung zuständiger Projektentwickler – bereits Ende 2007 den ersten prominenten Mietabschluss bekanntgeben. Die Catlin GmbH, deutsche Tochter der britischen Catlin-Versicherungsgruppe, mietet eine der oberen, 1.900 Quadratmeter großen Etagen und zieht nach Fertigstellung des Kranhauses im Oktober 2008 vom rechtsrheinischen Porz in den Rheinauhafen. Catlin ist bereits seit 2003 in Köln ansässig. Das Kölner Büro ist als Zentrale für Kontinentaleuropa organisiert und verant-wortet die derzeitigen Gesellschaften in Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich und in der Schweiz. Rödl & Partner, Unternehmensberatungsgesellschaft mit Hauptsitz in Nürnberg, mietete im Juni 2008 eine weitere der oberen Etagen. Das Unternehmen zählt mit 79 Niederlassungen in 40 Ländern und knapp 3.000

der Grundstein gelegt.

stadtbildprägenden Elemente im jüngsten Kölner Stadt- viertel. Während das mittlere Kranhaus 1 bereits fertiggestellt ist und das südliche Kranhaus plus 2009 bezogenwerden kann, wurde für das nördliche Pandion Vista 2008

Mitarbeitern zu den Großakteuren der Branche. Seit 2001 ist Rödl & Partner mit ihrer NRW-Zentrale in Köln ansässig. Bezugstermin im Kranhaus 1 ist Anfang 2009.Die Anwaltskanzlei CMS Hasche Sigle mietete – eben-falls im Juni 2008 – gleich vier Etagen mit einer Gesamt-mietfl äche von rund 6.000 Quadratmetern an und ist damit größter Einzelmieter. Ab Januar 2009 werden rund 250 Mitarbeiter der Kanzlei, davon 82 Rechtsanwälte, vom bisherigen Firmensitz am Theodor-Heuss-Ring in die hochmodernen Räume in den Etagen neun bis 12 umziehen.

Das Kranhaus 1

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Die novaCapta GmbH und die b-lue Management Consulting GmbH mieteten im August 2008 eine der unteren Etagen mit rund 630 Qua-dratmeter Bürofl äche. Die beiden als IT-Consulter und Unternehmensbe-rater tätigen Dienstleister werden im Januar 2009 einziehen.

Das südliche Kranhaus plus – Baustart war hier im Mai 2007 – wird bis Sommer 2009 realisiert und ist ebenso wie das mittlere Kranhaus 1 als Bürogebäude konzipiert. Die Geschosse im Hauptturm bieten Platz für 300 und 580 Quadratmeter große Büroeinheiten. Im Ergeschoss sind Ladenlokale und Flächen für Gastronomie vorgesehen. Die Miet-fl ächen in den oberen fünf Geschos-sen 10 bis 14 betragen je Ebene 1.850 Quadratmeter. Eine Erschlie-ßungs- und Kombinationszone teilt jedes Geschoss in zwei zu den Seiten hin angeordnete Bürobereiche. Insgesamt stehen auch im Kranhaus plus rund 16.000 Quadratmeter Nutzfl äche zur Verfügung. Bauherr des Projektes ist die Deutsche Im-mobilien AG. Als Ankermieter konnte im Früh-jahr 2008 Freshfi elds Bruckhaus Deringer für das Kranhaus plus gewonnen werden. Die international tätige Anwaltskanzlei hat sich für die obersten Geschosse mit einer Gesamtfl äche von 10.000 Quadrat-metern entschieden und wird nach Fertigstellung des Projektes vom derzeitigen Firmensitz am Heumarkt hierhin übersiedeln. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mehr als 500 Anwälte, die nationale wie internationale Unternehmen und Organisationen auf allen Gebieten des Wirtschaftsrechts beraten. In Köln beschäftigt die Sozietät insge-samt 230 Anwälte und Mitarbeiter. Weltweit sind über 2.400 Anwälte an 28 Standorten tätig.

Pandion Vista lautet der Name des nördlichen Kranhauses, das von der mittlerweile im umgebauten Siebengebirge ansässigen Pandion AG realisiert wird. Der Baubeginn erfolgte im Juli 2008, mit der Fertigstellung wird für das Frühjahr 2010 gerechnet. Im Gegensatz zu den zwei anderen Kranhäusern wird das Pandion Vista ausschließlich für Wohnnutzungen zur Verfügung stehen. Von den insgesamt 133 Wohneinheiten mit einer Gesamtfl äche von 15.000 Quadratmetern waren bereits vor Baubeginn rund zwei Drittel ver-kauft. Die Preisspanne liegt zwischen 3.500 bis 6.500 Euro pro Quadratme-ter, die exklusiven Penthouse-Wohnungen in den obersten Stockwerken sind nochmals deutlich teurer. Das Verkaufsvolumen liegt bei etwa 76 Millionen Euro.

Für das VD-Offi ce, nördlich der Severinsbrücke auf der Halbinsel zum Yach-thafen gelegen, wurden im Frühjahr 2007 die Gründungsarbeiten aufge-nommen. Auf sechs Geschossen entstehen Büros mit einer Nutzfl äche von 8.000 Quadratmetern Nutzfl äche entstehen. Ende 2008 zieht die Vivacon AG, die das Projekt selber realisiert hat, dort ihre beiden Kölner Standorte vom Bayenthalgürtel und Konrad-Adenauer-Ufer zusammen. Die Zahl der Beschäftigten soll von 70 auf 200 anwachsen. Untermieter von Vivacon wird die Florack Bauunternehmung.

RheinauArtOffi ce lautet der Name der neuen NRW-Zentrale von Microsoft. Die ArtOffi ce GmbH, ein Zusammenschluss der Kölner Projektentwick-lungsgesellschaft Revisco und der Hochtief Construction, realisierte hier bis August 2008 eines der modernsten Bürogebäude Europas, in dem neueste Software- und IT-Technologien in die Praxis umgesetzt werden. Prägendes architektonisches Merkmal sind die zwei tragenden Fassadenbänder, die sich durch beide Gebäudefl ügel ziehen. Die Bruttogeschossfl äche beträgt 9.500 Quadratmeter. Ende August 2008 haben rund 200 Mitarbeiter der Microsoft Deutschland GmbH sowie weitere 200 Beschäftigte verschiedener Partne-runternehmen ihre Arbeit aufgenommen. Investor des RheinauArtOffi ce ist der Lebensversicherer Swiss Life.

Aufgrund der hohen Nachfrage von Microsoft-Partnern, die ebenfalls in den Rheinauhafen ziehen möchten, haben die Projektentwicklungsgesellschaft Revisco, die Stadt Köln und Microsoft Deutschland im Frühjahr 2008 mit dem Konzept eines Microsoft Partner Campus die Weichen für die Ansied-

Das VD-Offi ce, neuer Sitz der Vivacon AG

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lung von weiteren Unternehmen gestellt: Mehrere Gebäude sind rund um die neue Microsoft Niederlas-sung geplant.

Der Microsoft Partner Campus Süd mit 7.000 Quadratmetern Fläche für bis zu 300 Arbeitsplätze ist an der Rheinuferstraße gepant. Hier soll ein 22 Meter hohes, sechsgeschossiges Gebäude entstehen. Als Bauherr und Projektentwickler fungiert die Revisco GmbH. Weitere Grundstücke in unmittel-barer Nähe sind bereits gefunden, die Planungen dafür laufen. Hier sollen weitere 20.000 Quadratmeter Büros entstehen.

Für das Bürogebäude Pier 15, das südlich des Kunsthauses Rhenania errichtet wird und im April 2009 bezugsfertig sein soll, erfolgte im Januar 2008 die Grundsteinle-gung. Einziger Mieter ist das Kölner Softwareunternehmen ifb AG, das dann seine Deutschland-Zentrale vom Neumarkt in das neue Gebäude verlegen wird. Mit einer Nutzfl äche von 6.000 Quadratmetern bietet der sechsge-schossige Bau Platz für 400 Mitar-beiter. Der Entwurf für den rund 19

Millionen Euro teuren Komplex stammt von dem Kölner Architekten Bernd Römer. Entwickelt wurde das Vorhaben von der Günther Fischer Baubetreu-ung GmbH. Eigentümer ist die Versicherungskammer Bayern.

Die Rheinuferstraße ist seit August 2008 auch zwischen Südbrücke und dem Reinufertunnel wieder komplett befahrbar. Die Fahrbahn wurde stadtein-wärts auf drei Spuren erweitert, vorhandene Spuren wurden grunderneuert und neue Abbiegespuren zum Rheinauhafen geschaffen. Neben der Straße verlaufen separate Wege für Radfahrer und Fußgänger. Die Gesamtbau-kosten betrugen 16,2 Millionen Euro, von denen der Bund 7,9 Millionen übernommen hat. Auf der Strecke sind täglich bis zu 50.000 Fahrzeuge unterwegs.

Innenstadt-Deutz

Der Standort Deutz profi liert sich weiter als aufstrebender Bürostandort. Nach dem KölnTriangle, den neuen Messehallen und den Constantin Höfen wurde 2007 die neue Hauptverwaltung der Lufthansa fertig gestellt. Noch im Bau ist die Rheinpark-Metropole. In Deutschlands größtes Bürogebäude ziehen Anfang 2009 die Zentralen des Privatsenders RTL und des Versicherers HDI Gerling Leben.

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz wird sukzessive zur vollwertigen ICE-Station ausgebaut. Im Dezember 2007 wurde nach einjähriger Sperrung der nun viergleisig ausgebaute ICE-Streckenabschnitt Richtung Köln-Mülheim in Betrieb genommen. Auf der Strecke Dortmund-Köln-Frankfurt-Wien, die teilweise von Eurocity-Zügen bedient wird, kommen seitdem Neigetechnik-ICEs zum Einsatz, was die Reisezeit um zehn Minuten verkürzt. Samstags gibt es mittlerweile eine umstiegsfreie ICE-Verbindung von Dortmund über Köln, Frankfurt und Nürnberg nach Garmisch-Partenkirchen, wodurch sich die Ge-samtfahrzeit um rund zweieinhalb Stunden verkürzt. Nach dem Ausbau der Strecke zwischen Mülheim und Deutzer Bahnhof will die Bahn nach eigenen

Die neue NRW-Zentrale von Microsoft: das RheinauArtOffi ce

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Angaben bis Dezember 2009 auch den Abschnitt zwischen Deutz-Tief und Gummersbacher Straße um ein Gleis erweitert haben. Da für Aufzüge und Rolltreppen im Altbau kein Platz ist, werden die Bahn-steige von ihrer Rückseite erschlossen. Die Realisierung ist allerdings erst 2011 möglich, da hierfür die Plattformen bis zum Fußgängertunnel zwischen Barmer Platz und Stadtbahn verlängert werden müssen. Dort werden dann Aufzüge eingebaut – auch zum zweiten Gleis von „Deutz Tief“, dem Interci-ty-Halt. Gebaut wird mit Landesmitteln. Weitere Aufwertungsmaßnahme im Deutzer Bahnhof ist ein repräsentativer Nordausgang zur Messe. Die Entker-nung der Verteiler-Passage durch den Abriss der in den 1970er Jahren dort eingebauten Ladenzeile ist bereits erfolgt.

Das Gelände der Messe-City wird europaweit ausgeschrieben und soll als Ganzes an einen Investor verkauft werden. Nach den aktuellen Planungen

soll das Areal des früheren Barmer Viertels in zwei Hälften geteilt werden; insgesamt sind hier fünf Baufelder vorgesehen. Der Mes-seeingang Süd soll über die Straße und die Logistik-Zone nach Süden verlängert werden. Er mündet in einen Platz, an dem ein bis zu 60 Meter großes Hochhaus entstehen kann. Ein weiterer Hochpunkt soll am Auenweg möglich werden. An-sonsten soll die Bebauung siebenge-schossig, an der Deutz-Mülheimer Straße zehngeschossig ausfallen. Die Rahmenplanung sieht auf dem Areal außerdem die Ansiedlung eines Musicaltheaters vor.

Die Rheinpark-Metropole, mit einer Nutzfl äche von 160.000 Quadrat-metern Deutschlands größtes Bürogebäude, wird Ende 2008 fertig gestellt. Die Außenarbeiten sind be-reits seit Anfang 2008 abgeschlos-sen. Bauherr ist die RheinEstate GmbH, eine Tochter der Sparkasse KölnBonn, für den Entwurf zeichnet das Düsseldorfer Architekturbü-ro HPP Hentrich-Petschnigg und Partner verantwortlich. Zunächst wurde das Innere der Rheinhallen bis auf den denkmalgeschützten „Ehrenhof“ abgebrochen. Zwischen zwei gleich großen Gebäudeteilen verläuft in Nord-Süd-Richtung eine breite, öffentlich zugängliche Pas-sage. Die Bürogrößen sind variabel von 300 Quadratmetern bis hin zu ganzen Geschossen. Die gläsernen Innenfassaden der Neubauten grup-pieren sich um 14 große Lichthöfe, zur Backsteinfassade hin springen die Büros leicht zurück. Insgesamt verbergen sich vier Geschosse hinter der alten Fassade, im Innenbereich kommen noch zwei Staffelgeschosse dazu. Über die Höhe der Außenmau-ern erheben sich ansonsten nur der Messeturm, der jedoch zunächst ungenutzt bleiben wird – und das

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz, oben links die Koelnmesse

Das größte Bürogebäude Deutschlands: die Rheinpark-Metropole

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nördlich angrenzende Parkhaus, auf dem die für RTL erforderlichen Antennen Platz fi nden werden. Für das bisherige Restaurant im Messeturm ist Ersatz auf Bo-denhöhe geplant: Unter den Arkaden an der Rheinseite soll Gastronomie angesiedelt werden. Innerhalb des Gebäudekomplexes mit einer Bruttogeschossfl äche von 180.000 Quadratmetern werden bis zu 5.500 Menschen arbeiten können.

RTL mietet für seinen neuen Zentralsitz in der Rheinpark-Metropole zunächst 63.000 Quadratmeter, davon 43.000 Quadratmeter Büro- sowie 20.000 Quadratme-ter Studio- und Technikfl ächen. Zusätzlich besteht eine Option auf weitere 20.000 Quadratmeter. Der Einzugs-termin für die rund 2000 Ganztagskräfte ist im Februar 2009. Erst nach der Übergabe an RTL wird in die zwei großen TV-Studios, die auf Lagern ruhend vor Erschütte-rung geschützt sind, auch die Sendetechnik eingebaut. Von hier werden die tagesaktuellen Produktionen des Senders wie „RTL Aktuell“ und Magazine wie „Explosiv“ und „Exklusiv“ gesendet. Große Shows wie „Deutsch-land sucht den Superstar“ werden weiterhin im Ossen-dorfer Coloneum produziert.

Die HDI-Gerling Lebensversicherung AG, mit einer Mietfl äche von 68.500 Quadratmetern Bürofl äche der zweite Großmieter in der Rheinpark-Metropole, zieht gemeinsam mit Teilen der HDI-Gerling Sachgruppe und der Ampega Gerling Kapitalanlagegesellschaft mit insgesamt 2.500 Versicherungsmitarbeitern ebenfalls im ersten Quartal 2009 in den Komplex. Die im Oktober 2006 aus der Verschmelzung der HDI Lebensversiche-rung AG mit der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-

Die Nord-Süd-Passage der Rheinpark-Metropole

AG entstandene Talanx-Tochter hat einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen.

Die neue Lufthansa-Zentrale in Deutz

Die Lufthansa AG hat im November 2007 ihre neue Firmenzentrale in Deutz bezogen. Rund 800 Mitarbeiter, vor allem aus dem Konzernressort Finanzen, sind aus dem Hochhaus am Deutzer Ufer in das neue Domizil un-weit der Messe übergesiedelt. Die Adresse bleibt gleich: Da die Lufthansa am alten Standort der einzige Anlieger an der Von-Gablenz-Straße war, konnte das Unterneh-men den alten Straßennamen mitnehmen. Der Entwurf für das sechsgeschossige Gebäude mit einer Bürofl äche von 19.000 Quadratmetern stammt von dem Münchner Architekturbüro Schwab. Die zwei Gebäuderiegel der neuen Verwaltung werden durch eine Glashalle mitei-nander verbunden. Das Gebäude hat eine Tiefgarage, zu-sätzlich wurde ein Parkhaus mit 380 Stellplätzen gebaut. Insgesamt beschäftigt die Lufthansa am Standort Köln insgesamt rund 3.000 Menschen.

Das Rheinlandhaus an der Mindener Straße

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Das Rheinlandhaus der Rheinischen Versorgungskasse an der Mindener Straße 2 wurde bis zum Frühjahr 2008 komplett saniert. Der Anfang der 1960er Jahre errichtete Komplex, der aus einem achtgeschossigen und einem fünfgeschossigen Gebäude besteht, wurde bis auf das Betonskelett entkernt, danach wurden sowohl die ge-samte Gebäudeinfrastruktur als auch die Fassade völlig neu erstellt. Das Investitionsvolumen betrug insgesamt 27 Millionen Euro.

In den Constantin Höfen, unter anderem Sitz des Versi-cherers Atradius und der Deutsch-Türkischen-Handels-kammer (TD-IHK), mietete der Versicherer VHV Holding AG Hannover im August 2007 rund 1.000 Quadratmeter Bürofl äche.

Neuer Verlauf der Opladener Straße.

Rechts die Constantin Höfe

Die Opladener Straße wurde bis zum Frühjahr 2008 nach Süden verlegt. Hierdurch ist an der Kreuzung von Opladener und Deutz-Mülheimer Straße bis zu den Glei-sen ein neues, etwa 5.000 Quadratmeter großes Areal entstanden, das für eine spätere Bebauung an einen privaten Investor verkauft werden soll.

Rodenkirchen

Im nördlichen, innenstadtnahen Bereich des Stadtbezirks werden derzeit die Großprojekte EuroNova-BusinessPark und Cologne Oval Offi ces gebaut. Im Stadtbezirkszentrum Rodenkirchen steht der zentrale Maternusplatz der Öffent-lichkeit wieder zur Verfügung.

Im EuroNova-BusinessPark, einem Projekt der Bernd-Reiter-Gruppe am Zollstockgürtel Ecke Bernkasteler Straße, wurden bis Mitte 2008 zwei der geplanten sechs Baukörper realisiert. Insgesamt sind hier auf einer Grundstücksfl äche von 21.500 Quadratmetern rund 180 Ateliereinheiten mit einer Gesamtnutzfl äche von 14.600 Quadratmetern für Architekten, Künstler, Designer, Fotografen, Rechtsanwälte und Ärzte geplant. Das erste Gebäude direkt am Gürtel hebt sich durch eine Architek-tur hervor, die an die Formensprache des Dekonstruk-tivismus erinnert. Die dahinter liegenden fünf Atelier-häuser – deren erstes ebenfalls bereits fertig gestellt ist – sind bei Raumhöhen zwischen drei und fünf Metern mit variablen Grundrissen ausgestattet. In der Tiefgara-ge und im Außenbereich entstehen 270 Parkplätze. Die Zollstockhöfe entstehen auf einem ehemaligen

Grundstück des Güterbahnhofs Eifeltor. In drei Bau-abschnitten realisieren die Corpus Immobilien Makler GmbH und die Bauwens GmbH auf dem rund drei Hek-tar großen Gelände insgesamt zehn Mehrfamilienhäuser mit 293 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die Bau-abschnitte eins und zwei wurden bereits in 2007 fertig gestellt, der Baubschnitt drei in 2008. In einem vierten Bauabschnitt ist direkt am Gottesweg ein weiteres Ge-bäude für gewerbliche Nutzung vorgesehen.

Der EuroNova-BusinessPark in Zollstock

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Die KVB-Linie 12 fährt seit August 2007 wieder bis zur Endhaltestelle Südfriedhof in Zollstock. Zehn Monate hatten Komplettumbau und Komplettsperrung des Stre-ckenabschnitts bis zum Eifelplatz gedauert. Sechs neue Haltestellen wurden gebaut. Zusätzlich wurden auf dem Höninger Weg Gleise und Fahrleitungen ausgetauscht. Zeitgleich wurden das Kanalsystem erneuert, Versor-gungsleitungen gelegt und die Straße neu gestaltet. Das Kostenvolumen lag bei 50 Millionen Euro. Bis Ende 2008 wird auch der Höninger Platz umgebaut.

Die neue KVB-Linie in Zollstock,

hier die Haltestelle Herthastraße

Das Gelände der früheren Dom-Brauerei an der Altebur-ger, Koblenzer und Schönhauser Straße wird bis Ende 2008 komplett freigeräumt. Auf dem 44.000 Quadrat-meter großen Areal soll ein neues stark durchgrüntes Stadtquartier entstehen, das sich in die Gesamtplanung „Grüntangente Süd“ einfügt und mit Vorgebirgspark, Friedenspark und dem Rheinufer vernetzt wird. Mit der Grüntangente Süd soll der Innere Grüngürtel bis zum Rheinufer verlängert werden.

Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei

an der Alteburger Straße

Die Alteburger Straße soll neu gestaltet und in eine ver-kehrsberuhigte Allee mit einer Baumreihe umgewandelt werden. Die Schönhauser Straße wird als Verbindung zwischen Rheinuferstraße und Bonner Straße durchgän-gig vierspurig ausgebaut.

Das Büroensemble Cologne Oval Offi ces entwickelt die MEAG Real Estate Management GmbH im Auftrag der DKV Deutsche Krankenversicherung AG am Gustav-Heinemannufer 72–74 in Bayenthal. Nach einem Ent-wurf des Berliner Architekturbüros „sauerbruch hutton architekten“ entstehen auf dem rund 15.800 Quadrat-meter großen parkartigen Grundstück zwei ringförmige Bürogebäude mit einer Nutzfl äche von über 30.000 Qua-dratmetern. Ein hochwassergeschütztes Tiefgaragenge-schoss mit rund 240 Einstellplätzen verbindet die beiden Gebäude unterirdisch. Nach Abbruch des Altgebäudes, dem ehemaligen „Haus der deutschen Arbeitgeber“

Die Cologne Oval Offi ces entstehen

am Gustav-Heinemann-Ufer

Die Zollstockhöfe

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wurde im April 2008 der Grundstein gelegt. Das Projekt mit einem Investiti-onsvolumen von 80 Millionen Euro soll bis Mitte 2009 fertig gestellt sein.

Die Neugestaltung des Maternusplatzes in Rodenkirchen wird in 2008 ab-geschlossen. Nach Eröffnung der öffentlichen Tiefgarage mit insgesamt 240 Stellplätzen im November 2007 realisiert die WJD Maternusplatz GbR nach einem Entwurf von JSWD Architekten die Randbebauung an der Westseite des Platzes. Hier entstehen zwei parallel angeordnete Gebäude mit einer Bruttogeschossfl äche von 4.400 Quadratmetern. Die Baukosten liegen bei rund neun Millionen Euro.

Der neugestaltette Maternusplatz in Rodenkirchen

Die Ikea Deutschland GmbH & Co. KG hat im Sommer 2007 die Vergröße-rung des Standorts an der Godorfer Hauptstraße abgeschlossen. Das Möbelhaus wurde um 3.000 auf insgesamt 11.000 Quadratmeter erweitert, zusätzlich wurde auch die Verkehrsanbindung verbessert.

Lindenthal

Der Stadtbezirk Lindenthal ist weiterhin durch große wirtschaftliche Dynamik geprägt. Insbesondere im Bereich des „Life-Science-Clusters“ im Umfeld von Uni-klinik und Biowissenschaften ist wie schon in den Vorjahren eine hohe Investiti-onstätigkeit zu beobachten.

Die Kölner Universitätskliniken sind der anwendungsrelevante Kern des Kölner Life-Science-Clusters, das durch umfangreiche Investitionen weiter gestärkt wird.

Im Oktober 2007 wurde das modernste Herzzentrum Deutschlands, in dem Erwachsenen- und Kinderkardiologie sowie Herz- und Gefäßchirurgie unter einem Dach zusammengeführt wurden, an der Joseph-Stelzmann-Straße Ecke Kerpener Straße fertig gestellt. Auf einer Nutzfl äche von 11.000 Qua-

dratmetern bietet der H-förmige Neubau nach einem Entwurf von Gerkan, Marg und Partner rund 200 Betten und vier OP-Säle. Die ge-samte Medizintechnik im Haus wird digital gesteuert. Die Ärzte müssen bei den Visiten keine Krankenakten mehr durchblättern, sondern greifen mit Laptops auf Krankendaten, Laborwerte, Röntgenbilder und EKG-Ergebnisse zurück. Die neue Einrichtung ist für eine Behandlungs-kapazität von knapp 10.000 statio-nären Patienten pro Jahr ausgelegt. Die aufwändige Technik und die Einführung neuer Verfahren, so zum Beispiel in der Behandlung von Herz-Rhythmus-Störungen ermöglicht eine Behandlung auf hohem medi-zinischem Niveau. Das 55 Millionen Euro teure Herzzentrum, fi nanziert von Land und Bund, ist eines der größten Hochschul-Bauvorhaben in NRW, das in den letzten Jahren realisiert wurde.

Ein Erweiterungsgebäude der Uniklinik mit einer Nutzfl äche von 8.000 Quadratmetern wird für rund 30 Millionen Euro in Anbindung an das Zentral-Klinikum errichtet. Der fünfstöckige Bau mit zwei Untergeschossen entsteht auf dem noch freien Grundstück zwischen Dr.-Mildred-Scheel-Haus und Bettenhaus und wird an den bishe-rigen Zentral-OP mit der Notfall-

Das neue Herzzentrum

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aufnahme angebaut. Der neue Trakt soll neun weitere, fachübergreifend nutzbare Operationssäle aufnehmen, dazu die Radiologieabteilung und Spezialambulanzen. Zum ersten Mal und „in dieser Form in Deutschland einmalig“ werde nach Beschluss des Klinikvorstandes das Erweiterungsgebäude in Public Private Partnership (PPP) entwickelt. Das PPP-Modell umfasst Finanzierung, Planung, Bau sowie den späteren Betrieb mit privatwirt-schaftlichen Partnern. Die Universitätsklinikum AöR, die sich vor allem eine kürzere Bauzeit erhofft, entrichtet dem Betreiber nach der Fertigstellung eine Miete. Die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen.Langfristiges Ziel ist es, alle Klinikbereiche wie Frauen- und Augenklinik, Orthopädie, HNO, Kinderklinik, Neurologie sowie Neurochirurgie ins Zentral-Klinikum zu integrieren, um die Abläufe wirtschaftlicher und effek-tiver zu gestalten. Bis 2012 soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist nicht nur der Erweiterungsbau, sondern auch die Sanierung des Bettenhauses, die weiter vorangetrieben werden kann, wenn die Herzkliniken ins neue Herzzen-trum umgezogen sind.

Das Zentrum für Molekulare Medizin (ZMMK) hat einen Neubau zwischen Hauptgebäude und Bettenhaus der Uniklinik an der Robert-Koch-Straße erhalten. Das Richt-fest für das fünfstöckige Laborgebäude wurde im Mai 2007 gefeiert, die Fertigstellung des 22 Millionen Euro teuren Komplexes erfolgte 2008.

Der Neubau des Zentrums für Molekulare Medizin

Das ZMMK war 1995 als eines von bundesweit acht interdisziplinären Zentren vom Bundeswissenschaftsmi-nisterium ausgewählt worden, um die Wettbewerbsfä-higkeit der biomedizinischen Forschung in Deutschland zu stärken. Universität und Uniklinik haben sich seitdem mit dem Schwerpunkt Bio- und Lebenswissenschaften profi liert. Ab 2008 können 160 Wissenschaftler und Nachwuchsgruppen auf 6.000 Quadratmetern un-ter einem Dach forschen, ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Köln. Das Cologne Center for Genomics (CCG) wird ebenfalls im ZMMK-Neubau untergebracht.

Das Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns wurde Ende 2007 als vierte Kölner Einrichtung der Max-Plack-Gesellschaft gegründet. Ein eigenes Institutsgebäude wird bis 2012 zwischen Joseph-Stelzmann- und Barden-heuerstraße gebaut. Hierfür wird mit Kosten von rund 50 Millionen Euro gerechnet. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2012 belegen die Wissenschaftler zwei Etagen im benachbarten neuen Zentrum für molekulare Medizin (ZMMK). Bereits Anfang 2008 hat das Institut in Räumen der Universität den Forschungsbetrieb aufgenommen. 100 neue Mitarbeiter forschen in vier Abteilungen. Mit den drei Professoren Nils-Göran Larsson, Linda Partridge und Adam Antebi hat das neue MPI, unterstützt von der Exzellenz-Stiftung zur Förderung der Max-Planck-Gesellschaft, drei internationale Spitzenwissenschaftler gewonnen, die mit ihren bisherigen Forschungen we-sentliche Erkenntnisse für die Erforschung der Biologie des Alterns geleistet haben. Forschungsschwerpunkt ist die Frage, welche biologischen Vorgänge die Lebens-zeit bestimmen und wie diese genau ablaufen. Damit unterscheidet sich das Kölner Institut von Einrichtungen, die sich überwiegend auf klinische oder pathologische Vorgänge konzentrieren. Die Planungen sehen für das Institut eine Aufbauphase bis etwa 2011 vor. Das Land Nordrhein-Westfalen hat einen Sonderbeitrag in Höhe von rund 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Im Institut für Alternsforschung an der Uni Köln, das gegenüber dem MPI im Bereich Robert-Koch-, Gyr-hofstraße und Weyertal gebaut wird, werden alle Kom-petenzen in diesem Forschungsbereich gebündelt. Damit werden sich zukünftig in Köln Wissenschaftler und Mediziner allen Facetten der Alternsforschung widmen. Neben dem Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns wird hierdurch zusätzlich die Kompetenz der Forscher und Ärzte der Universität und der Univer-

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sitätsklinik eingebunden. Alle Akteure haben sich für dieses große Wissenschaftsgebiet zum „Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases“ (CECAD-Colo-gne) zusammengeschlossen. Anlässlich der Eröffnungsfeier des CECAD im Februar 2008 erhöhte das Innovationsministerium NRW die bis-herige Summe für die Anstoßfi nanzierung von 30 auf 41 Millionen Euro. Um das europaweit führende Zentrum für Alternsforschung zu werden, gehen auch zwei neue medizinische Schwerpunktprofessuren nach Köln. Damit sind die Voraussetzungen für den Projekterfolg sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Insgesamt sollen für das Forschungszentrum des Alterns 100 Millionen Euro bewegt werden, fi nanziert zu je 50 Prozent durch Bund und Land.

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik wurde im Juni 2008 nach einer Bauzeit von gut zweieinhalb Jahren eröffnet. Durch die zusätzliche Nutz-fl äche von 530 Quadratmetern konnte die Anzahl an Therapieplätzen auf 54 erhöht werden, zusätzlich kann in den neuen Räumen besser als bisher auf die Bedürf-nisse der Patienten, aber auch der Ärzte eingegangen werden. Auf zwei Stockwerken fi nden insgesamt vier Teilbereiche Platz. Neben einer Aufnahmestation für akute Notfälle gibt es im Erdgeschoss eine offene Station. Die zweite Etage beherbergt zwei Stationen, dort werden vorran-gig Patienten mit Ess-Störungen oder Angstzuständen untergebracht. Die Trennung der Erkrankungsbereiche erlaubt ein gezieltes, effektiveres Arbeiten. Der Neubau wurde nötig, da in den letzten Jahren immer mehr Kin-der und Jugendliche psychiatrische Behandlung benöti-gen. Jährlich werden in der Uniklinik rund 360 Patienten stationär und über 1.000 ambulant behandelt.

Die Kölner Sporthochschule baut für den Studiengang Alterssport auf dem Gelände der Beachvolleyballanlage an der Junkersdorfer Straße ein neues Institutsgebäude. Der zweigeschossige Bau ist mit markanten Betonsäulen ausgestattet, um so dem Charakter der nahe gelegenen Abel-Bauten und des Stadions entgegen zu kommen.

Auch außerhalb des universitären Bereichs ist die wirt-schaftliche Aktivität im Stadtbezirk Lindenthal weiterhin hoch.

Neues Institutsgebäude der Kölner Sporthochschule

Die Rewe Zentral AG mietete im Juni 2007 den gesam-ten Bürokomplex Stolberger Straße 76/78 mit einer Nutzfl äche von 24.200 Quadratmetern für ihre Zen-tralverwaltung. Es handelte sich um die größte Büroan-mmietung, die in Köln 2007 getätigt wurde.

Die TietoEnator Deutschland GmbH hat 2007 ihr neues Domizil an der Stolberger Sraße 374 in der Nähe des TechnologiePark Köln bezogen. TietoEnator zählt mit 16.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen in Europa.

Zentralverwaltung von Rewe an der Stolberger Straße

Neuer Sitz von TietoEnator an der Stolber Straße

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In Köln werden 50 IT-Spezialisten und Ingenieure beschäftigt.

Delhaize, belgischer Lebensmittel-fi lialist, eröffnete im Herbst 2007 im ehemaligen Gebäude von Möbel Buch in Braunsfeld auf einer Fläche von 1.700 Quadratmetern seine zweite Kölner Filiale. Das denkmal-geschützte ehemalige Möbelhaus an der Ecke von Aachener Straße und Maarweg hat eine Gesamtnutzfl ä-che von 4.300 Quadratmetern und blieb in seiner Substanz erhalten. Lediglich zwei Flachbauten am Maarweg wurden abgebrochen und zu einem dreistöckigen Parkhaus mit 110 Stellplätzen umgebaut. Drei Millionen Euro hat Delhaize in den neuen Standort investiert, 40 Mitar-beiter wurden eingestellt.

Der Wissenschaftsverlag Wolters Kluwer hat im August 2007 seine neue Deutschland-Zentrale in der Luxemburger Straße 449 eröffnet. Mit dem Umzug mehrerer Standorte und der Verlegung des Deutschland-Sitzes von Wiesbaden nach Köln erhöhte der Verlag die Zahl seiner Mitarbeiter in Köln von 70 auf 185. Das Gebäude in Klettenberg hatte der Wissenschaftsverlag im Mai 2006 im Rahmen der Übernahme des Carl Heymanns-Verlags erwor-ben und für seine Zweckeausgebaut.

Das Gewerbegebiet Marsdorf erfreut sich einer ungebrochenen Nachfrage von Seiten der Wirt-schaft. Die Verkehrsanbindung des in unmittelbarer Nähe des Auto-bahnkreuzes Köln-West gelegenen Areals hat sich durch den Ausbau der Dürener Straße weiter verbessert.

Die Spies Hecker GmbH, seit 1999 zum DuPont-Konzern gehörender internationaler Anbieter von Fahr-

zeuglacken, hat im Herbst 2007 ihre neue Firmenzentrale in Marsdorf einge-weiht. Der 12 Millionen Euro teure Gebäudekomplex, der auf einen Entwurf des Kölner Architekturbüros Prof. Huth & Partner zurückgeht, besteht aus Verwaltung und angeschlossenem Trainings-Center, in dem Jahr für Jahr rund 1.000 Lackierer aktuelle Reparaturtechniken lernen. Auch den Kölner Berufsschulen steht die Werkstatt-Technik zur Verfügung. Die neue Unter-nehmenszentrale, in der 104 Mitarbeiter beschäftigt sind, bietet auf einer Gesamtfl äche von 2.900 Quadratmetern unter anderem vier Schulungsräu-me für insgesamt 190 Personen.

Die Böhm+Wiedemann Feinmechanik AG hat in 2007 ihren Kölner Produk-tionsstandort auf einem 6.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Bayerischen Allee 2 in Betrieb genommen.

Neues Domizil von Maranello Motors in Marsdorf

Maranello Motors hat im April 2008 seinen Standort von Rodenkirchen an die Württembergische Allee 4 verlagert. Der neue Betrieb bietet die drei-fache Fläche des alten Standorts, allein im Servicebereich sind 10 Mitarbeiter aktiv. Weiterer Nutzer in dem modernen Gewerbekomplex der Marsdorf GbR ist der vorher in Ossendorf ansässige Spezialist für Medien- und Veranstal-tungstechnik Magic Light + Sound GmbH, Insgesamt wurde auf dem 17.000 Quadratmeter großen Grundstück eine Nutzfl äche von über 6.000 Quadrat-metern realisiert, die sich auf Ausstellungs- und Bürofl ächen, Werkstatt und Lagerräume verteilen. Die Entwürfe für den Gebäudekomplex stammen von Architekt Bernd Oxen.

Sitz von DFS Druck Brecher an der Toyota-Allee

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Die DFS Druck Brecher GmbH hat im Oktober 2007 nach nur acht Monaten Bauzeit ihren neuen Firmensitz an der Toyota Allee 21 eingeweiht. Die neue Betriebs-stätte bietet dem Mediendienstleister neben Druckerei auch eine professionelle hausinterne Weiterverarbeitung und ein modernes Hochregallager für die gesamte Wer-beartikellogistik. DFS druckt hier rund um die Uhr auf 20 Druckwerken und hat die Belegschaft von 40 auf 60 Mitarbeiter aufgestockt.

Die Chemson GmbH, einer der weltweit führenden Anbieter von PVC-Additiven, hat im März 2008 ihre Deutschlandzentrale von Düren in die Hermann-Heinrich-Gossen-Str. 3 verlegt, wo mit 25 Mitarbeitern ein Bürogebäude bezogen wurde. Die österreichische Chemson-Gruppe, die seit Juni der Buy-Out Central Euro-pe II Beteiligungs-Invest AG (BOCE) gehört, ist in sieben europäischen Ländern mit insgesamt 665 Mitarbeitern vertreten.

Deutschlandzentrale von Chemson

Der Bau des Deckels der Autobahn A1 zwischen dem Kreuz Köln-West und der Bundesbahntrasse Köln-Aachen wird bis 2012 realisiert. Die A1 wird hier auf zwei Kilometer Länge sechsspurig um- und ausgebaut, 1,5 Kilometer Strecke davon werden unter dem Lärm-schutzdeckel verschwinden. Die gesamte Maßnahme, für die im Bereich der Anschlussstelle Lövenich bereits Lärmschutzwände und Wasserrückhaltebecken gebaut wurden, kostet rund 106 Millionen Euro. Der Ausbau des Streckenabschnitts soll einen der letzten großen Engpäs-se auf dem Kölner Autobahnring beseitigen.

In Widdersdorf-Süd entsteht auf 80 Hektar Fläche ein neues Wohngebiet für 3.500 Menschen. Erstmalig hat die Stadt Köln die Erschließung eines Neubaugebietes

Aufwändiger Lärmschutz an der A1 in Lövenich

dieser Größenordnung komplett einem privaten Bauträ-ger übertragen. Die Amand-Gruppe investiert insgesamt rund 550 Millionen Euro. In dem Wohngebiet entstehen bis zu drei Kindergärten, eine internationale Schule, ein Altenpfl egeheim und zwei Nahversorgungszentren. Lediglich der Bau der Grund-schule und der Sportanlagen bleibt in städtischer Hand. Die Wohngrundstücke werden zwischen 400 und 600 Quadratmeter groß sein, die Wohngebäude sind ein Mix aus freistehenden Eigenheimen, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau mit maximal drei Stockwerken. Mit Widdersdorf-Süd entsteht ein Stadtteil, bei dem die komplette Infrastruktur von Anfang an mit geplant und gebaut wird.

Eine bis zu 18 Meter hohe Lärmschutzlandschaft ent-steht zwischen der Autobahn A1 und dem Neubaugebiet Widdersdorf-Süd. Mit Hilfe von 1,5 Millionen Kubikme-tern Erdreich soll auf einer Länge von 1,9 Kilometern der Stadtteil bis 2011 optisch und akustisch von der Auto-bahn getrennt werden. Der Lärmschutz für Widdersdorf-Süd wird einem natürlichen, an manchen Stellen bis 220 Meter breiten Landschaftsrelief von insgesamt 31,5 Hek-tar Fläche nachempfunden und anschließend begrünt.

Größtes Kölner Wohnbauprojekt seit langem:

Widdersdorf Süd

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Ehrenfeld

Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung im Stadtbezirk Ehrenfeld liegt weiterhin in der Gewerbezone nördlich des Stadtteils Ossendorf. Hier werden in Erweiterung des Gewerbegebiets „Am Butzweilerhof“ große Flächen rund um den ehemaligen Flughafen entwickelt.

Der Neubau des zweiten Einrichtungshauses der Ikea Deutschland GmbH & Co. KG ist die größte Ansiedlung an diesem Standort. Im Juni 2008 erfolgte die Grundsteinlegung für den Komplex. Auf einer Grundstücksfl äche von 120.000 Quadratmetern wird eine Bruttogeschossfl äche (BGF) von 42.000 Quadratmetern realisiert, die Verkaufsfl äche liegt bei 25.500 Quadratme-tern. Unmittelbar angrenzend entsteht das Fachmarktcenter „Homepark“ mit 22.000 Quadratmetern BGF und 15.000 Quadratmetern Verkaufsfl äche. Für Besucher und Mitarbeiter werden 2.650 Parkplätze gebaut. Ikea erwartet jährlich rund drei Millionen Kunden und will mehrere hundert neue Arbeits-plätze schaffen. Die Baukosten beziffert das Unternehmen auf 65 Millionen Euro. Die geplante Inbetriebnahme des Ikea-Hauses ist für März 2009 vorge-sehen.

Ikea-Neubau „Am Butzweilerhof“

Zusätzlich beteiligt sich Ikea an der erforderlichen Verkehrserschließung des Standorts. Umliegende Straßen werden ausgebaut, außerdem entsteht eine neue Anschluss-Stelle an die Autobahn A57. Eine geänderte Verkehrslen-kung soll das Wohngebiet am Lindweilerweg entlasten. Eigens dafür wird die Anschluss-Stelle Longerich der Autobahn A57 umgebaut. Auch der Ausbau der Alten Escher Straße und der Butzweiler Straße gehören zu diesem Groß-projekt. Ein vierspuriger Ausbau der Butzweiler Straße erfolgt lediglich im Abschnitt zwischen der Alten Escher Straße und der Zufahrt zu Ikea. Bei den übrigen Abschnitten der Butzweiler Straße wird die bisherige zweispurige Verkehrs-führung beibehalten.

Bereits 2007 wurde mit dem Ausbau der Von-Hünefeld-Straße begonnen. In einem ersten Bauabschnitt wurde der Kreuzungsbereich mit der Mathias-

Brüggen-Straße zu einem Kreisver-kehr umgebaut, um die Leistungs-fähigkeit dieses Knotenpunktes zu verbessern. In einem zweiten Schritt wurde die Von-Hünefeld-Straße auf einer Länge von rund 800 Metern zwischen Mathias-Brüggen-Straße und der nördlichen Einmündung in die Richard-Byrd-Straße vierspurig ausgebaut. Bis zum vorhandenen Wendehammer wurde auch die Butzweilerhof-Allee – früher Käthe-Paulus-Straße – ausgebaut. Als Ent-lastungsstraße wird darüber hinaus die Alte Escher Straße zwischen der Von-Hünefeld-Straße und der Butzweilerstraße nördlich des Colo-neums zweispurig ausgebaut.

Im Gespräch ist auch, die Straßen-bahnlinie 5 von ihrem Endhalte-punkt an der JVA bis zum Butzweiler-hof zu verlängern. Die Finanzierung ist über eine privat-öffentliche Partnerschaft denkbar. Diese Ver-längerung in das Gewerbegebiet mit 400 Firmen und 11.000 Mitarbeitern wird seit vielen Jahren gefordert und würde die Verkehrsanbindung der aufstrebenden Gewerbezone deut-lich verbessern.

Ausbau der Butzweiler Straße

Das Abfallcenter der AWB verbleibt an seinem Standort an der Butzwei-lerstraße und wird für mehr als 1,7 Millionen Euro erweitert. Der groß-zügige Ausbau der Anlieferstelle in

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nördlicher Richtung zur Autobahn dient einem zügigen Durchlauf. Die Zahl der Abwurfstellen soll nahezu verdoppelt werden. Außerdem wird die Zufahrt zu dem Gelände verbessert mit dem Ziel, Staus auf der Butzwei-lerstraße zu vermeiden.

Der Kölner Netzbetreiber NetCologne mit Sitz im Colo-neum will bis 2011 rund 56.000 Haushalte an das eigene Glasfaser-Hochgeschwindigkeitsnetz „Citynetcologne“ anschließen. Mit der neuen Technik sind Internetan-schlüsse mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabit (Mbit) pro Sekunde und damit Internet in Hochge-schwindigkeit sowie hochaufl ösendes Fernsehen (HDTV) möglich. Das Unternehmen wird rund 125 Millionen Euro in den Netzausbau investieren. Anfang 2008 hatte NetCologne 518.000 Kunden, 337.000 davon mit DSL-Anschluss. Bis Ende 2008 werden Euskirchen, Rheinbach und Meckenheim an das NetCologne-Netz angeschlos-sen. Derzeit hat das Unternehmen 728 Vollzeitstellen.

Die Rimowa GmbH, international bekannter Kofferpro-duzent mit Zentralsitz an der Mathias-Brüggen-Straße, realisiert hier derzeit einen Anbau für den Bereich Kun-denservice. Bis Ende 2008 steigt die Zahl der Mitarbeiter in Köln, wo nach wie vor die traditionellen Rimowa-Alu-Koffer hergestellt werden, um 20 auf 260. 2007 wurde das Unternehmen vom „Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff“ ausgezeichnet. Der „Reisekoffer Tango“ des Traditions-unternehmens wurde als „Produkt des Jahres“ prämiert. Im Beisein von Oberbürgermeister Schramma wurde die Auszeichnung an Firmeninhaber Dieter Morszeck überreicht. Rimowa hat 2007 seinen Umsatz auf 85 Millionen Euro nahezu verdoppelt und damit das mit Abstand beste Ergebnis in der 110-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt.

Arbeiten im Koffer: Zentralsitz der Rimowa

Hauptwachstumsgarant beim letzten in Deutschland verbliebenen Hersteller von Reisegepäck ist nicht der traditionelle Rimowa-Werkstoff Aluminium, sondern das extrem belastbare Polycarbonat, das Rimowa als weltweit erster Hersteller für die Kofferproduktion ein-setzte und das mittlerweile das dominierende Material bei Kunststoffkoffern ist. Produziert werden die Poly-karbonat-Koffer in Tschechien. Das tschechische Werk wurde in den vergangenen Jahren ständig erweitert. Eine weitere Rimowa-Fabrik nimmt im Herbst 2008 in Kanada ihren Betrieb auf. Nahezu die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen bereits im Ausland.

Anfang Februar 2007 zog die Keim Farben GmbH & Co. KG in den Gewerbepark GiP (Gewerbe im Park) an der Mathias-Brüggen-Straße ein. Das Unternehmen hat sich als einer der wenigen Anbieter auf Silikatfarben spezialisiert, die in Bezug auf Langlebigkeit, Schutz und Lichtechtheit im Premiumsegment angesiedelt sind. Die neue Niederlassung umfasst rund 130 Quadratmeter Büro- und 890 Quadratmeter Hallenfl ächen.

Die Felten + Horn Arbeitsschutz, seit 2000 im Besitz der spanischen Iturri-Gruppe, ist im Sommer 2007 von der Mathias-Brüggen-Straße in das ehemalige Gebäude der Tehalit in der Melli-Beese-Straße umgezogen. Felten + Horn ist auf den Vertrieb von funktioneller und hochwer-tiger Schutzausrüstung spezialisiert.

Neuer Sitz von Felten + Horn Arbeitsschutz

Ebenfalls im GiP eröffnete die JWK gGmbH – Jugend-werk Köln im November 2007 eine 600 Quadratmeter große Kfz-Halle sowie Schulungsräume und Büros mit weiteren 230 Quadratmetern. Die 1979 gegründete Organisation hatte 2005 ihre Aufgabenfelder um den Bereich „Beschäftigung und Qualifi zierung“ erweitert und bietet Jugendlichen und Erwachsenen Lehrgänge in Kfz-Technik und Metallverarbeitung an. Nachdem

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die räumlichen Kapazitäten am bisherigen Standort an der Leyendecker Straße in Ehrenfeld erschöpft waren, konnte mit der neuen Werkstatt in Ossendorf ein Objekt bezogen werden, das ausreichende Entwicklungsmög-lichkeiten garantiert.

Die KölnBäder GmbH baut an der Äußeren Kanalstra-ße/Am Pistorhof in Ossendorf ein attraktives neues Sport- und Freizeitbad für rund 16,8 Millionen Euro. Die moderne Anlage wird über zwei 25-Meter-Becken, Erlebnis- sowie Vier-Jahreszeiten-Becken, Planschbecken für Kinder, Großrutsche, Fitnessbereich, Saunalandschaft und Gastronomie verfügen. Das Ossendorfbad soll vo-raussichtlich im Sommer 2009 eröffnet werden und wird das in die Jahre gekommene Rochusbad in Bickendorf ersetzen.

Der gemeinnützige Verein Jack in the Box hat im Som-mer 2007 rund 900 Quadratmeter Lager-, Werkstatt- und Bürofl ächen sowie ein 400 Quadratmeter großes Außengelände auf dem Areal des Güterbahnhofs Ehren-feld angemietet. Grundstücksbesitzer ist die Immobili-entochter der Deutschen Bahn, die Aurelis Real Estate.

Kölns erste DocMorris-Filiale wurde im Juni 2007 auf der Venloer Straße 285 eröffnet. Der Inhaber investierte rund 250.000 Euro und beschäftigt neun Mitarbeiter. Neben dem Schwerpunkt günstiger nichtverschrei-bungspfl ichtiger Medikamente nach dem DocMorris-Konzept ist die Filiale eine normale Apotheke mit Bera-tung, Service und komplettem Medikamenten-Angebot.

Die Metro AG Kaufhof Betriebskrankenkasse ist Ende Februar 2007 mit rund 100 Mitarbeitern vom Hansa-hochhaus in das Colonius Carré an der Subbelrather Straße umgezogen.

DocMorris an der Venloer Straße

Im Triforum Cologne an der Inneren Kanalstraße 15 mietete die Trusted Shops Gmbh, Europas Marktführer bei der Zertifi zierung von Onlineshops, im Juli 2007 520 Quadratmeter Bürofl äche. Im gleichen Objekt mietete die Lloyd’s Register Quality Assurance GmbH im Juni 2008 rund 1.200 Quadratmeter Bürofl äche. Die deut-sche Niederlassung der weltweiten Zertifi zierungsge-sellschaft bezieht die Räumlichkeiten Anfang Oktober 2008. Eigentümerin des Objekts ist die Colonius Carré Entwicklungs GmbH.

Das 1. Wirtschaftsforum des Stadtbezirks Ehrenfeld fand im September 2007 in der Balloni-Halle am Ehren-feldgürtel statt. Rund 150 Geschäftsleute aus etwa 100 Firmen waren der Einladung des Bezirksbürgermeisters Josef Wirges gefolgt, um mit Kommunalpolitikern sowie Vertretern der Verwaltung, aber auch untereinander aktuelle Fragen des Wirtschaftsstandortes Ehrenfeld zu erörtern. Ziel der Veranstaltung war, miteinander ins Gespräch zu kommen und Anstöße zur Netzwerkbildung zu geben. Nach dem gelungenem Start der Veranstal-tungsreihe wird das Forum in 2008 wiederholt.

Der Gewerbepark Triotop entsteht am Girlitzweg in Vogelsang. Auf einem rund 11 Hektar großen Gelände realisiert die HIBA Grundbesitz GmbH & Co. KG einen Gewerbe- und Landschaftspark, der die drei Bereiche Arbeiten, Wohnen und Erholen eng miteinander ver-bindet. Nachdem als erstes Gebäude im Januar 2007 das Alpha eins fertig gestellt worden war, folgte im Mai 2007 die so genannte Zwitschermaschine. Hier ist im November 2007 die vorher an der Mathias-Brüggen-Straße ansässige Cyberdyne IT GmbH eingezogen, ein auf IT-Outsourcing und -Infrastrukturoptimierung für mittelständische Unternehmen spezialisierter Dienstlei-ster. Ebenfalls im Mai 2007 wurde der Wassermannpark

Das Colonius Carré an der Ecke Subbelrather

und Innere Kanalstraße

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Baufortschritt im Triotop

im Beisein von Oberbürgermeister Schramma feierlich eröffnet.

Im März 2008 erfolgte im Triotop die Grundsteinlegung für das Etrium, Kölns erstes großes Bürogebäude, das als Passivhaus konzipiert ist. Auf 3.560 Quadratmetern Grundnutzfl äche schafft es ein behagliches Raumklima ohne konventionelle Heizung oder Klimaanlage. Ein aus-geklügeltes System aus Wärmeschutzmaßnahmen und einer kontrollierten Lüftung mit hocheffi zienter Wärme-rückgewinnung reduziert den Primärenergiebedarf und damit die Nebenkosten auf ein Minimum. Als künftiger Mieter ist die Econcern GmbH, eine im Bereich der nach-haltigen Energieversorgung tätige Unternehmensgrup-pe, über ihr Tochterunternehmen Ecofys ebenfalls aktiv am integralen Planungsprozess beteiligt. Der Entwurf stammt vom Büro Benthem Crouwel.

Das Büroprojekt „Nessie“

Nessie, ein ungewöhnlich geformtes zweigeschossige Büro- und Logistikgebäude, wurde im Triotop im Juni 2008 fertig gestellt. Der Bürotrakt der oberen Etage führt in einer doppelten Wendung bis zum Ostfl ügel, der Westfl ügel des Gebäudes ragt kopfartig auf. Der Logis-tikbereich im Erdgeschoss ist zwei Stockwerke hoch. Seine voll verglaste Nordfront verwendet ein innovatives

Fassadenmaterial, das trotz seiner Lichtdurchlässigkeit beste Wärmedämmwerte aufweist. Ein neu entwickeltes Glasfasergewebe zwischen Scheiben aus Industrieglas lässt so viel Tageslicht passieren, dass auf eine künstliche Beleuchtung weitgehend verzichtet werden kann.Die Büroetage liegt über dem Logistikbereich. Im ersten Bauabschnitt stehen 900 Quadratmeter Fläche im Logi-stikbereich und 1.400 Quadratmeter im Bürobereich zur Verfügung. Der zweite Abschnitt umfasst 850 Quadrat-meter Logistik- und 1.250 Quadratmeter Bürofl äche. Erster Mieter ist die Inverness Medical Deutschland. Das Unternehmen vertreibt medizinisch-diagnostische Pro-dukte internationaler Hersteller sowohl an Laboratorien als auch an Forschungsinstitute und Industrie.

Im Juni 2008 erfolgte der Baubeginn für das Wasser-mannhaus, den zukünftigen Firmensitz der Friedrich Wassermann GmbH & Co, Eigentümerin des Triotop-Geländes. Der Gewerbepark Triotop soll 2015 endgültig fertig gestellt sein.

Die AXA Service AG baut ihren Standort im Maarweg-Center weiter aus. Im Mai 2008 wurden weitere 2.100 Quadratmeter Bürofl äche von der German Acorn Real Estate GmbH angemietet. Die Gesamtmietfl äche von Axa Service steigt damit auf 6.700 Quadratmeter.

Standort der AXA Service AG im Maarweg-Center

Die Siemens Medical Solutions GmbH hat im Juni 2008 im BioCampus Cologne in Bocklemünd ihr neues For-schungslabor eingeweiht. Bei dem Unternehmen han-delt es sich um eine Ausgründung von BayerHealthCare, die bei dieser Gelegenheit ihren Sitz von Leverkusen nach Köln verlagert hat. Die Arbeiten der etwa 35 For-scher konzentrieren sich auf die Molekulare Diagnostik, im Besonderen auf die Identifi zierung und Validierung von diagnostischen Markern zur individuellen Auswahl von Therapien gegen Brustkrebs. Außerdem werden Bio-chips für klinische Multiparameterdiagnostik entwickelt.

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Ermöglicht werden diese Arbeiten durch modernste Technologien aus Molekularbiologie und Biochemie sowie durch innovative Bioinforma-tik. Forschungsschwerpunkte sind Diagnose und Behandlungsformen von Brustkrebs. Es sollen diagnos-tische Tests entwickelt werden, mit denen sich die Eigenschaften von Tumorzellen analysieren lassen.Der BioCampus Cologne in Bockle-münd ist mit einer Fläche von rund 29 Hektar einer der großen Biotech-nologieparks Deutschlands. Das Projekt im Besitz der SKI Standort Köln Immobilien bietet für Biotech-nologie-Unternehmen individuelle Ansiedlungskonzepte und ideale Arbeitsbedingungen. Der Campus stellt den Unternehmen Raum mit allen Voraussetzungen für die ver-schiedenen Bereiche der biotechno-logischen Industrie zur Verfügung: S1- und S2-Labors, Bürofl ächen, Produktionsstätten sowie Veranstal-tungs- und Tagungsräume.

Die GS1 Germany GmbH, ein Dienstleister zur Optimierung unternehmensübergreifender Geschäftsabläufe in der deutschen Konsumgüterwirtschaft und ihren angrenzenden Wirtschaftsbe-

Das GS1 Knowledge Center

am Maarweg

reichen, baut am Maarweg ein neues „Knowledge Center“. Im Juni 2008 wurde der Grundstein für den 600 Quadratmeter großen Bereich gelegt, in dem ab April 2009 Führungs- und Nachwuchskräfte aus Handel und Indus-trie geschult werden sollen. Dazu wird GS1 Germany im Herzstück des neuen Baus, dem „Working Center“, die gesamte Versorgungskette nachbilden. Der Warenfl uss soll hier wirklichkeitsnah simuliert werden, die Prozesse dy-namisch miteinander vernetzt sein. So entsteht eine einmalige Anwendungs-umgebung, in der verschiedene AutoID- und eBusiness-Technologien sowie gerade auch deren Zusammenspiel ergründet werden können. Zusätzlich werden in dem Neubau hochmoderne Seminar- und Konferenzräume zur Verfügung stehen.

Nippes und Chorweiler

Der Kölner Norden ist nach wie vor das Kerngebiet der industriellen Aktivitäten in der Domstadt. Neben der Chemiezone Worringen mit Ineos, ExxonMobil, Infi ne-um und dem Bayer-Chemiepark stehen die Ford-Werke als mit Abstand größtes Industrieunternehmen der Region im Vordergrund.

Die Ford-Werke Köln GmbH, mit 17.300 Beschäftigten der größte Arbeitge-ber der Stadt, produzierten 2007 mehr als 410.000 Fahrzeuge der Modelle Fiesta und Fusion. 85 Prozent davon gehen in den Export. Seit der Werks-gründung 1931 wurden in Köln mehr als 30 Millionen Fahrzeuge gebaut. Am Standort Deutschland – ein zweites Fordwerk befi ndet sich in Saarlouis – werden rund 50 Prozent aller europäischen Ford-Fahrzeuge produziert.

Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch des John-Andrews-

Entwicklungszentrums der Ford-Werke Köln GmbH im April 2008

Das John-Andrews-Entwicklungszentrum der Fordwerke in Merkenich feierte im April 2008 sein 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma sowie Bundes- und Landtagsabgeordneten die größte Kölner Ideenschmiede, in der 3.900

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Mitarbeiter Pkw für die europäischen Märkte entwickeln. Im Zentrum des Interesses stand der neue Fiesta, der im Sommer 2008 in Produktion ging. Es ist das erste Modell, von dem es auch Varianten für den asiatischen Raum und den amerikanischen Markt gibt. Auch wegen der Forschung vor Ort bezeichnete Ministerpräsident Rüttgers Köln als „die“ Automobilstadt Deutschlands.

Der offi zielle „Job One“ für den neuen Fiesta. NRW-Minister-

präsident Rüttgers und der Kölner Ford-Chef Mattes

Die neue Generation des Ford Fiesta läuft seit Sommer 2008 vom Band. Am 21. Juli 2008 verließen die ersten Fahrzeuge beim sogenannten „Job One“ die Linie. Die Gesamtplanung für den Modellwechsel hatte vier Jahre gedauert: In den ersten 20 Monaten hatten die Desi-gner und Entwicklungsingenieure das Wort, weitere 28 Monate dauerte der Umbau von Presswerk, Rohbau, Lackiererei und Endmontage. 180 zusätzliche Roboter bauen das Instrumentenbrett des Fiesta vollautomatisch zusammen, insgesamt wurden 900 Roboter umpro-grammiert. 3.300 Schweißpunkte mussten verändert und 88 neue Werkzeugsätze ins Presswerk eingebaut werden. Die Lackiererei wurde an sieben neue Farben angepasst, zusätzlich wurde eine Klebeanlage installiert, die 48 verschiedene Glasscheiben automatisch einsetzt. Für die Produktion eines Ford Fiesta sind in Köln nur noch 12,64 Stunden erforderlich. Damit hat das Niehler Werk bei den Kleinwagen die Spitzenposition in Euro-pa erreicht. Der neue Fiesta kommt im Herbst 2008 in Deutschland auf den Markt.

Zum offi ziellen Starttermin des Modellwechsels am 14. August besichtigte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rütt-gers das längst wieder auf Hochtouren laufende Werk. Im September 2008 wurde die geplante Tagesprodukti-on von 1.900 Fiesta erreicht.

Bis Jahresende sollen bereits 148.000 Einheiten des neu-en Modells das Werk verlassen. Der neue Fiesta ist der erste Ford, der weltweit angeboten wird. 2009 startet die Produktion im spanischen Valencia, 2010 laufen auf die jeweiligen Kontinente zugeschnittene Versionen im chinesischen Nanjing und in der Nähe von Mexiko-Stadt vom Band.

Das Ford Motorenwerk in Niehl stellt seit 1999 als einziger Ford-Standort weltweit die Sechszylinder-Trieb-werke für die Modelle der Ford Motor Company her. Die gesamte Produktion geht ins Ausland, vor allem in die Montagewerke in den USA, in Südafrika und in Venezue-la. Seit 2007 ist allerdings der Absatz rapide gesunken: Bauten 2006 noch 1.500 Beschäftigte im Schichtbetrieb rund um die Uhr täglich 2.200 Sechszylinder-Motoren zusammen und lag die Jahreskapazität bei rund 680.000 Einheiten, so werden 2008 nur noch 200.000 Einheiten produziert. Grund ist der Nachfrageeinbruch bei Ran-ger- und Explorer-Geländewagen in den USA, für die das Kölner Werk die Motoren produziert. Bereits im Frühjahr 2008 wurden deshalb 117 Mitarbeiter versetzt. Betriebsbedingte Kündigungen bei den Ford-Werken wird es zwar bis zum Frühjahr 2011 nicht geben, da aber zwei Montagewerke in den USA für 14 Tage geschlossen wurden, wurden im März 2008 750 Kölner Mitarbeiter auf Kurzarbeit gesetzt. 2010 soll die Produktion des 6-Zylinder-Motors auslaufen.

Im Industriepark Köln-Nord (IPKN) haben nach Ab-schluss der Arbeiten zur Anbindung an das öffentliche Ver- und Entsorgungsnetz im Bereich Geestemünder Straße/Industriestraße die Bauarbeiten zur besseren Verkehrserschließung begonnen. Ein Ausbau der Zufahrt zur Industriestraße wurde aufgrund der im IPKN anzusie-delnden Logistik-Unternehmen unumgänglich und wird

Straßenausbau an der Geestemünder Straße

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bereits vor Veräußerung der Flächen sowie vor Baubeginn der Unterneh-men geplant und umgesetzt.Die Erschließung des neuen Gewer-begebietes Causemannstraße für kleine und mittelständische Unter-nehmen in Köln-Merkenich wurde im Herbst 2007 fertig gestellt. Das rund 85.000 Quadratmeter umfas-sende Areal mit direkter Anbindung an die A1 kann je nach Anforde-rungen der Interessenten in bis zu 3.000 Quadratmeter große Parzel-len aufgeteilt werden. Vor allem Firmen aus der näheren Umgebung sind an dem Areal interessiert. Erste Baumaßnahmen von Unternehmen sind ab 2009 zu erwarten.

Die Ineos Köln GmbH, größtes Che-mieunternehmen der Stadt, feierte im September 2007 das 50-jährige Bestehen des Kölner Standorts. 2.200 Beschäftigte stellen hier auf ei-ner Fläche von 191 Hektar Rohstoffe für die chemische Industrie her. Mit einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro und sieben Geschäftsbereichen ist die Ineos Köln GmbH einer der wichtigsten Standorte der weltweit agierenden Ineos-Gruppe. Das drittgrößte Chemieunternehmen beschäftigt an 76 Produktions-standorten in 20 Ländern 16.600 Menschen. Der Jahresumsatz des Konzerns beträgt knapp 45 Milli-arden Dollar. 2007 wurden in Köln rund 120 Millionen Euro in neue Anlagen, insbesondere den neu-en Krackerofen „Swing Furnace“, investiert. Das Investitionsvolumen für 2008 beträgt 140 Millionen Euro. Mit dem Kauf des ABS-Geschäftes von Lanxess im September 2007 ist der Kölner Standort nochmals gewachsen. Ein wichtiges Standbein für die Zukunft stellt die interne Aus-bildung dar. Derzeit bildet die Ineos Köln GmbH 154 Azubis aus.

Porz

Der Köln Bonn Airport ist nach wie vor Hauptmotor der wirtschaftlichen Ent-wicklung im rechtsrheinischen Süden der Stadt. Der Flughafen prägt als einer der größten Arbeitgeber in Köln weite Bereiche der Porzer Unternehmensstruktur. Auch im industriellen Bereich – etwa bei der Deutz AG oder der Igus GmbH – ist die Entwicklung positiv.

Für den Köln Bonn Airport war 2007 das fünfte Rekordjahr in Folge. Im Passagierbereich hat der Flughafen zum ersten Mal in seiner Geschichte die 10-Millionen-Marke überschritten. 10,47 Millionen Passagiere sind 2007 in Köln/Bonn gestartet oder gelandet – gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 6,5 Prozent. In nur fünf Jahren hat sich das Fluggast-Aufkommen fast verdoppelt. Der Köln Bonn Airport war damit in diesem Zeitraum der wachs-tumsstärkste der großen deutschen Flughäfen.

Weiter steigend: Die Passagierzahlen am Köln Bonn Airport

Für den kräftigen Zuwachs sorgten auch 2007 die Low-Cost-Carrier. Der ost-europäische Markt, insbesondere die Verbindungen mit Russland, Rumänien und Bulgarien, wuchs kräftig und legte um 20 Prozent zu. Auch Österreich, die Türkei und Griechenland verzeichneten kräftige Zuwachsraten. Im Ran-king nach Passagierzahlen liegt der Köln Bonn Airport unter den deutschen Flughäfen mittlerweile auf Platz sechs. Im Sommer 2008 hat sich die Zahl der Low-Cost-Strecken um zehn erhöht. Für 2008 werden insgesamt 10,7 Millionen Passagiere erwartet.

Auch im Frachtbereich war die Jahresbilanz positiv. Trotz des Weggangs von DHL und Lufthansa Cargo im Oktober 2007 wuchs das Frachtvolumen um drei Prozent auf 719.000 Tonnen. Mittlerweile hat sich der Köln Bonn Airport zum größten Expressfl ughafen Europas entwickelt.

Durch die 2007 gefasste Ansiedlungsentscheidung des Frachtdienstleisters FedEx wird der Flughafen ab 2010 zum größten deutschen Umschlagplatz des Unternehmens für Zentral- und Osteuropa. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat 2008 die bis zum Jahr 2015 gültige Nachtfl ugregelung

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Frachtgeschäft am Köln Bonn Airport

am Flughafen um weitere 15 Jahre verlängert. Damit wurde die notwendige Planungssicherheit für das Unternehmen geschaffen. Nach Errichtung der neuen FedEx-Halle – das Investitionsvolumen liegt bei rund 70 Millionen Euro – werden gleich zum Start etwa 450 Arbeitsplätze direkt am Airport geschaf-fen, um die rund 60 wöchentlichen Flüge des Untenehmens abzuwickeln.

Bis es soweit ist, läuft das Frachtgeschäft allerdings auf niedrigerem Niveau. So hat sich bereits zum Jahresende 2007 der Rückzug von DHL und Lufthansa Cargo deutlich bemerkbar gemacht, für das Jahr 2008 wird ein Rückgang von 21 Prozent auf 570.000 Tonnen erwartet. Auch die Anzahl der Nachtfl üge wird 2008 um rund 6.000 auf 32.500 und damit auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren sinken. Insgesamt war das Luftfrachtaufkommen in diesem Zeitraum um 88 Prozent gewachsen.

Die Positiventwicklung am Flughafen wurde von einer Reihe von Optimie-rungsmaßnahmen begleitet. So können die Passagiere mittlerweile auf kürzestem Wege vom Flughafenbahnhof aus zum Terminal 1 gelangen. Die Deutsche Bahn AG hat mehr als sieben Millionen Euro in einen neuen Über-gang aus Glas und Stahl investiert. Seit 2007 befi ndet sich auf dem Flughafen auch ein täglich geöffnetes Ärztezentrum. Zehn Millionen Euro hat der Flughafen 2007 in Umbaumaßnahmen inve-stiert, die zu einer wesentlichen Qualitätsverbesserung auf der jetzt exklusiv von Germanwings genutzten Abfl ugebene im Bereich A/B geführt haben. Der C-Bereich wurde in 2007 für die Lufthansa hergerichtet. Die Laden- und

Das neue Cargo-Speditions-Center am Flughafen

Gastronomiefl ächen wurden um insgesamt 1.800 Quadratmeter er-weitert. Darüber hinaus entstanden 1.100 neue Parkplätze.

Die größten Bauprojekte und Investitionsvorhaben im Jahr 2008 betreffen den Frachtbereich. Für rund 25 Millionen Euro errichtet der Flughafen ein neues Cargo-Spedi-tions-Center, durch das die Pro-zessabläufe zwischen Spediteuren, Abfertigungsunternehmen, Flugha-fen und Airlines erheblich erleichtert werden. Moderne Palettenstationen mit angeschlossenem Fördersystem sorgen für eine schnelle und rei-bungslose Abfertigung. Außerdem entfallen zukünftig zeitaufwändige

Sicherheitskontrollen beim Anliefern oder Abholen der Waren. Neben Sonderlagerräumen für Gefahren-güter entstehen auch Bürofl ächen für Spediteure, Abfertiger, Airlines und die Flughafengesellschaft. Auch der Zoll wird direkt vor Ort ange-siedelt. Das Gebäude verfügt über einen direkten Autobahnanschluss. Das Cargo-Speditions-Center verfügt über eine Hallenfl äche von insgesamt 12.000 Quadratmetern; die 3.800 Quadratmeter großen Bürofl ächen befi nden sich in zwei Geschossen über der Halle. Der erste

FedEx wird ab 2010 einer der größten

Frachtcarrier am Köln Bonn Airport

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Spatenstich für das neue Frachtzentrum erfolgte im Mai 2008, die Inbetriebnahme ist für Ende 2008 geplant.Die Bedeutung des Köln Bonn Airport als einer der größten Kölner Arbeitgeber nimmt kontinuierlich zu. Rund 12.500 Mitarbeiter sind mittlerweile am Flughafen beschäftigt, gegenüber dem Jahr 2001 hat die Zahl der Arbeitsplätze um 3.000 zugenommen. Die neuen Jobs sind vor allem bei den Airlines, im Baugewerbe sowie den Bereichen Sicherheit und Handling entstanden. Von den Fluggesellschaften haben United Parcel Service und Germanwings die meisten neuen Mitarbeiter einge-stellt. Auch im Bereich Sicherheit gab es – unter ande-rem durch das neue Luftsicherheitsgesetz – zahlreiche neue Arbeitsplätze, da die notwendigen Kontrollen von Personen und Waren im sensiblen Bereich des Flugha-fens mit erheblichem Personalaufwand verbunden sind. Insgesamt sind am Köln Bonn Airport 135 Unternehmen aus 20 unterschiedlichen Branchen ansässig. Mit 2.000 Mitarbeitern größter Arbeitgeber am Airport ist das Frachtunternehmen United Parcel Service, das damit erstmals die Flughafen Köln/Bonn GmbH überholt hat, die gut 1.900 Mitarbeiter beschäftigt. Auf Platz drei folgt die Lufthansa mit knapp 1.500 Beschäftigten. Die 10 größten Unternehmen am Köln Bonn Airport beschäf-tigen zusammen 71 Prozent aller Mitarbeiter auf dem Flughafengelände.

Standort der Deutz AG in Porz-Eil

Die Deutz AG, zweitgrößtes Kölner Industrieunterneh-men, hat sich am Standort Porz-Eil auch 2007 positiv entwickelt. Das Konzernwachstum wurde vor allem die gute Auftragslage bei den Kompaktmotoren geprägt. Die Deutz AG investierte im Jahr 2007 fast 100 Millionen Euro in ihre Werke in Köln, Ulm sowie die Zulieferertoch-ter im spanischen Zafra. Im August 2007 wurde auch das einzigartige Motorenmuseum der Deutz AG im „Techni-kum“ in Porz-Eil eröffnet, das eine der weltweit bedeu-tendsten Motorensammlungen beherbergt.

Neubau von EBK

Die EBK Kunststoffe GmbH hat Ende 2007 auf einem von der Stadt Köln erworbenen, rund 20.000 Qua-dratmeter großen Grundstück an der Hansestraße 55 in Porz-Eil einen Neubau für die zum Unternehmen gehörende Schneider-Folien GmbH fertig gestellt. Die Gesamtnutzfl äche für Produktion, Lager und Verwaltung beträgt 10.000 Quadratmeter. Hierdurch sind in Köln 100 neue Arbeitsplätze entstanden. Die Wirtschaftsför-derung hat EBK beim Erwerb des Grundstückes sowie im Baugenehmigungsverfahren intensiv unterstützt.

Die Spedition Dachser baut auf einem 80.000 Quadrat-meter großen Grundstück im Gewerbegebiet an der Hansestraße in Porz-Gremberghoven ein neues Logistik-zentrum. Im April 2008 erfolgte der erste Spatenstich für

Das neue Logistikzentrum von Dachser an der Hansestraße

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den Komplex, in den das Unterneh-men insgesamt 20 Millionen Euro investiert. Bis Ende 2008 entsteht am neuen Standort eine 10.300 Quadratmeter große Umschlagshal-le mit 115 Toren. Für Verwaltungs- und Technikgebäude sind weitere 5.000 Quadratmeter vorgesehen. Das 80.000 Quadratmeter große Areal kann in mehreren Schritten auf 108.000 Quadratmeter erweitert werden. Zudem besteht die Mög-lichkeit, die Betriebsstätte auf dem aktuellen Grundstück je nach Bedarf um ein Hochregallager mit 6.000 Quadratmetern und zirka 13.000 Palettenstellplätze zu ergänzen. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des Köln Bonn Airport und ist außerdem direkt an die Autobahnen A 559/A 59 sowie die A 3 und die A 4 angebunden. Dachser bietet in Köln europaweite Landverkehre sowie internationale Verkehre im Luft- und Seefrachtbereich an.

Rund 1.500 Quadratmeter mietete die Barilla Wasa Deutschland GmbH im Mai 2007 im ABC-Tower in Köln-Gremberghoven. Der weltgrößte Knäckebrot-Hersteller bleibt mit dem Umzug dem rechtsrheinischen Standort nahe dem Flughafen treu. Eigentümerin des Objektes ist die ABC-Tower Projektgesellschaft mbH.

Der ABC-Tower in Gremberghoven

Das CarCenter Cologne war bereits im April 2007 im Gewerbepark Poll in unmittelbarer Nähe der TÜV Rheinland-Hauptverwaltung eröffnet worden. Auf einer Grundstücksfl äche von rund 14.000 Quadratmetern errichtete die Lammerting Immobiliengruppe im Rahmen eines Public-Private-Partnership mit der Stadt Köln ein Gebäude mit 5.400 Quadratmetern Gesamtnutzfl ä-che. Rund 3.000 Quadratmeter davon nutzt die städtische Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle, die ihre Zentrale von der Herkulesstraße in die Max-Gloms-da-Straße 4 verlagerte. Neben der Kfz-Zulassung haben sich auch Nutzer wie Schilderhersteller, Läden für Autozubehör, Automobilclubs, Versicherungen, Fachanwälte und andere Dienstleistungen hier angesiedelt. Das zweistö-ckige, im Stile eines Einkaufszentrums konzipierte Gebäude zeichnet sich durch hohe Transparenz und Aufenthaltsqualität, lichtdurchfl utete Flächen und kurze Wege für die Nutzer aus. Auch Deutschlands modernste TÜV-Prüf-stelle ist im CarCenter angesiedelt. In der neuen 300 Quadratmeter großen Werkstatt sind auch die Feinstaubplaketten für die neu ausgewiesenen Kölner Umweltzonen erhältlich.

Erweiterung am Igus-Standort in Porz-Lind

Die Igus GmbH, in Porz-Lind ansässiger Hersteller von Gleitlagern und Ener-gieführungsketten aus Kunststoff, ist weiterhin auf Wachstumskurs. Wegen der starken Nachfrage nach den Igus-Produkten – das Unternehmen ist mit Teilen seiner Produktpalette Weltmarktführer – entsteht auf dem Fabrikgelände gerade eine zweite, futuristisch anmutende Halle. Bis Anfang 2009 wird die Büro- und Produktionsfl äche von 18.000 auf 30.000 Quadrat-meter ausgeweitet. Die Energieketten von Igus kommen überall dort zum Einsatz, wo freilie-gende bewegliche Kabel vor Umwelteinfl üssen, in erster Linie Abrieb, ge-schützt werden müssen. Ausgestattet werden Maschinen in den unterschied-lichsten Größen vom Drucker bis zur Verladeeinheit im Containerhafen. Die zweite bei Igus hergestellte Produktfamilie sind Gleitlager aus Kunststoff.

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Zwei Drittel des Geschäfts erwirtschaftet Igus im Aus-land. Neben Westeuropa und den USA zählen Japan und China zu den Hauptabnehmerländern. Das Familien-unternehmen beschäftigt weltweit 1.800 Mitarbeiter, davon 850 in Köln.

Der Rangierbahnhof Gremberg, einer der größten Rangierbahnhöfe Europas, wird weiter modernisiert. Nachdem das Gleissystem der Nord-Süd-Achse bereits für 85 Millionen Euro vollautomatisiert worden war, investieren der Bund und die Deutsche Bahn nun weitere 50 Millionen Euro in die Süd-Nord-Achse. Die Arbeiten an dem Rangiersystem sollen bis Sommer 2010 abge-schlossen sein. Die einzelnen Güterwagen können dann auch auf der Süd-Nord-Achse automatisch zusammen-gesetzt werden. Die Steuerung der loklosen Waggons übernimmt ein Radarsystem. Bis zu 350 Güterwagen sollen von 2010 an stündlich in Gremberg zusammenge-stellt werden können, derzeit sind es etwa 270.

Das Einrichtungshaus Porta in Porz-Lind wurde im Som-mer 2008 von Grund auf modernisiert. Rund fünf Millio-nen Euro hat das Unternehmen investiert, um das Haus mit 30.000 Quadratmetern Verkaufsfl äche innerhalb von drei Monaten auf den neuesten Stand zu bringen. Alle in-ternen Wege im Gebäude wurden begradigt, die Abtei-lungen übersichtlicher gestaltet und mit Klimaanlagen ausgestattet. Ein neues Restaurant mit 250 Plätzen, eine Kaffeebar und ein vergrößerter Spielbereich für Kinder ergänzen das Angebot. Die Porta-Firmengruppe gehört mit bundesweit 96 Einrichtungshäusern, darunter 19 der Marke Porta, zwei Hausmann- und 75 Boss-Möbelhäu-sern sowie einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro zu den Branchenriesen. Das modernisierte Haus, in dem 180 Menschen arbeiten, zählt dabei neben Frechen und Aachen zu den umsatzstärksten.

Aufwändig modernisiert: der Rangierbahnhof Gremberg

Kalk

Der Stadtbezirk Kalk war am stärksten vom sektoralen Strukturwandel betroffen. Weiträumige ehemalige Indus-triefl ächen werden sukzessive neu genutzt und bieten Raum für zukunftsträchtige Branchen.

Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Kunftstra-ße zwischen Wipperfürther Straße, Straße des 17. Juni, Stadtautobahn und Kalk-Mülheimer Straße wurde im Juli 2007 rechtskräftig. 41.000 von insgesamt 106.000 Quadratmetern Fläche stehen hier für neue Nutzungen zur Verfügung, davon werden 21.000 Quadratmeter im Rahmen des „Sonderstandortprogramms Handwerk, kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ vermarktet. Die Baumarktkette Bauhaus West wird auf den verblei-benden 20.700 Quadratmetern ihren zweiten Kölner Drive-In-Baumarkt errichten. Die hier entstehenden 630 Parkplätze sollen an Wochenenden von den Besuchern der anderen Einrichtungen auf dem früheren CFK-Gelän-de mitgenutzt werden können.

Angrenzend wird sich die Music Store A. Sauer GmbH ansiedeln. Der mittlerweile zweitgrößte Musikalienan-bieter Deutschlands und größter europäischer Online-Händler der Branche wird hier seinen neuen Hauptsitz einrichten. Neben einem 800 Quadratmeter großen Ladengeschäft sollen dort auch die gesamte Verwal-tung, Logistik, Online-Versand und Lager untergebracht werden. Bislang sind diese Einheiten an vier Stellen in der Stadt verteilt. Das Projekt soll bis Herbst 2009 fertig gestellt werden.

Der Bürgerpark Kalk, neue grüne Lunge für den Stadt-teil, wurde im September 2007 mit einem Fest auf der Grünfl äche hinter den Köln Arcaden eröffnet. Auf einer

Der Bürgerpark Kalk, im Hintergrund das Odysseum

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Fläche von 28.000 Quadratmetern umschließt ein kreis-förmiger Weg eine Grünfl äche, die wiederum durch vier Bereiche geteilt wird. Hierdurch wird für jede Altersgrup-pe eine Nutzung möglich: Im Norden zum ruhigen Ver-weilen und Sonnenbaden, im Süden durch Sportfl ächen für Fußball, Rollhockey und Streetball. Außerdem stehen Kletter- und Sandfl ächen für kleine Kinder sowie eine Boule-Fläche und einen Hundelaufzone zur Verfügung.

Das Kölner Polizeipräsidium wird seit Herbst 2007 er-weitert. Zur Entschärfung der Stellplatzsituation wurde zuerst auf der gegenüberliegenden Seite der Geschwi-ster-Katz-Straße ein neues Parkhaus für Bedienstete und Besucher gebaut. Es verfügt über deutlich mehr Stell-plätze als das vorherige Parkdeck, das im Frühjahr 2008 abgerissen wurde und an dessen Stelle ein vierstöckiger Erweiterungsbau samt Tiefgarage für Dienstfahrzeuge entsteht. Im August 2008 erfolgte die Grundsteinlegung für das Gebäude, in dem 500 Mitarbeiter beschäftigt sein wer-den. Er soll spätestens im Oktober 2009 fertig sein.Hauptgrund für die Erweiterung ist, dass Mitte 2009 der Mietvertrag für die Polizeiunterkünfte an der Gaedestra-ße in Marienburg ausläuft. Die dort beschäftigten 300 Mitarbeiter verschiedener Verkehrskommissariate sowie Verwaltungsangestellte sollen dann ins Präsidium nach Kalk ziehen.

Grundsteinlegung am Polizeipräsidium

Das Odysseum, interaktives Ausstellungszentrum für Wissenschaft und Technik, entsteht derzeit an der Corintostraße im Anschluss an den Bürgerpark Kalk. Nachdem im August 2008 das Richtfest gefeiert wurde, soll das Zentrum im April 2009 eröffnet werden. Dann erwarten den Besucher die Themenwelten Leben, Erde, Cyberspace, Mensch, Kinderstadt und Galerie der Welt. Den Zugang bildet jeweils eine Schleusenkammer, in der dem Besucher akustisch und optisch das Gefühl vermit-

Das Richtfest für das Odysseum im August 2008

telt wird, Raum und Zeit zu überwinden. Einschließlich eines Shops und eines Bistros wird das Odysseum eine Ausstellungs- und Verkaufsfl äche von 5.500 Quadrat-metern umfassen. Das Gesamtkonzept stammt vom Architekturbüro Kaspar Kraemer. Die Stiftung Cologne Science Center der Sparkasse KölnBonn trägt die Hälfte der Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro, 12,5 Millionen Euro kommen vom Land, drei Millionen Euro vom Bund. Die Betriebskosten soll die Betreibergesellschaft SMG Science Center Services GmbH selbst erwirtschaften. Kalkuliert wird mit 360.000 Besuchern pro Jahr.

Für das Gewerbegebiet Rösrather Straße in Rath-Heumar hat im Frühjahr 2007 die Vermarktungsphase begonnen. Insgesamt stehen hier 65.000 Quadratmeter an Gewerbefl äche zur Verfügung, davon sind 20.000 in städtischem Besitz. Der Grundstückszuschnitt des Ge-bietes, das im Rahmen eines Public Private Partnership zwischen der Stadt Köln und privaten Grundstücksei-gentümern baureif gemacht wurde, ist insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen mit einem Flä-chenbedarf von 2.000 bis 3.000 Quadratmetern geeig-net. Die Verkehrsanbindung ist ausgezeichnet, sowohl in Bezug auf die Erreichbarkeit der Kölner City und des Köln Bonn Airports, als auch in Bezug auf die Anbindung an das überregionale Schnellstraßen- und ÖPNV-Netz. So liegen die Autobahnkreuze Köln-Königsforst, Köln-Merheim und Köln-Gremberghoven in unmittelbarer Nähe; Stadtbahn- und Bushaltestellen befi nden sich in fußläufi ger Entfernung. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gelände von der Rösrather Straße aus sehr gut wahr-nehmbar ist. Die Flächen werden den Bedürfnissen der Kunden entsprechend parzelliert.

Im Gewerbegebiet Herkenrathweg in Köln-Ostheim haben sich zwei weitere Unternehmen angesiedelt.

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So hat hier die ITG Baugesellschaft mbH auf einer Fläche von 2.200 Quadrat-metern ihre bisher getrennten Standorte hier zusammengeführt. Das Un-ternehmen, das derzeit am Standort 35 Mitarbeiter beschäftigt, investierte rund eine Million Euro in eine Halle zur Unterbringung des Maschinenparks sowie ein repräsentatives Bürogebäude.

Die Juri Knaub Maschinen Im- und Export hat im Eckbereich von Herken-rathweg und der Stichstraße, die den zentralen Bereich des Gewerbegebiets erschließt, eine Fläche von 2.500 Quadratmetern erworben. Derzeit werden eine Lagerhalle sowie ein Bürogebäude mit Betriebswohnung realisiert. Das Unternehmen investiert hier rund eine Million Euro. Nach erfolgter Betriebs-verlagerung vom bisherigen Standort in Porz wird die Zahl der Mitarbeiter auf mindestens zwölf erhöht.

Mülheim

Die Schanzenstraße mit ihrem unverwechselbaren Mix aus ehemaligen Fabrikhal-len, sanierten Bürolofts und damit korrespondierenden Neubauten ist weiterhin bei Medienwirtschaft und kreativen Dienstleistern gefragt. Durch den Umzug von NKT Cables an den nördlichen Stadtrand stehen hier zusätzliche Flächenpotenzi-ale zur Verfügung. Die Verkehrssituation im Stadtbezirk verbessert sich aufgrund des achtstreifi gen Ausbaus der A3 weiter.

Die NKT Cables GmbH gibt ihren Standort an der Schanzenstraße auf und zieht nach Köln-Flittard. Das Unternehmen pachtet ein 84.000 Quadratme-ter großes Gelände auf dem Areal der Bayer AG im Chempark Leverkusen. Dort werden Hallenkomplexe in der Größenordnung von 50.000 Quadrat-metern errichtet. Die Nähe zum Rhein hat deutliche logistische Vorteile und erlaubt gleich-zeitig die Erweiterung des bestehenden Produktportfolios. Hierzu gehören etwa Offshore-Kabel nach neustem Standard, die ebenso wie große Spulen

Vorstellung des Neubauprojekts von NKT Cables in Flittard

und Kabellängen mit erheblich ge-ringerem logistischem Aufwand per Schiff direkt zum Einsatzort geliefert werden können. Mit dem Neubau der hochmodernen Fertigungsanla-gen und des Verwaltungsgebäudes im Zeitraum von 2008 bis 2010 ist ein Investitionsvolumen von rund 120 Millionen Euro verbunden. Die Produktion soll bereits im zwei-ten Quartal 2009 aufgenommen werden, der Umzug mit insgesamt über 500 Mitarbeitern wird in 2010 abgeschlossen sein.

Projektplanung der Beos GmbH

für das Carlswerk

Die Berliner Beos GmbH hat das NKT-Gelände an der Schanzenstraße im November 2007 erworben. Der Pro-jektentwickler hat das teilweise 100 Jahre alte Carlswerk für eine interna-tionale Investorengruppe gekauft. Auf dem Gelände mit einer Gesamt-nutzfl äche von 126.000 Quadratme-tern, davon 20.000 Quadratmeter Büro- und 90.000 Quadratmeter Gewerbefl äche, sind Investitionen von rund 75 Millionen Euro geplant. Beos wird die freien Flächen des Carlswerks als modernen Gewerbe-campus mit einer urbanen Mischung von Büro-, Gewerbe- und Service-fl ächen entwickeln. Zu den ersten Projekten zählen die Umwandlung von drei Hallenschiffen mit 12.700 Quadratmetern in Gewerbelofts und die Sanierung von rund 9.000 Quadratmetern Bürofl äche.

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Beos rechnet mit der Ansiedlung von rund 800 Arbeits-plätzen und setzt auf den Zuzug weiterer Firmen aus den Bereichen Medien, Kommunikation und IT, aber auch auf verarbeitendes Gewerbe. Im Mai 2008 startete Beos mit der Eröffnung eines Showrooms ihr Projekt „Gewerbe-campus Carlswerk“. Im Frühjahr 2008 waren die ehemalige Kupferhütte sowie die Werkstatt mit einer Gesamtfl äche von 6.600 Quadratmetern bereits geräumt und die Bauanträge zur Umgestaltung gestellt.

Loft 22, die frühere Verwaltung von Felten + Guilleaume

Im Loft 22, dem aufwändig umgebauten denkmalge-schützten ehemaligen Verwaltungsgebäude der Felten & Guillaume Kabelwerke an der Schanzenstraße 22, wur-den 2007 über 5.000 Quadratmeter Bürofl äche an die Gothaer Versicherung vermietet, die dort ein Call-Center betreibt. Auch das im selben Gebäude bereits realisierte Bürokon-zept von Interoffi ce, das komplett eingerichtete Büros ab 34 Quadratmeter für Kleinmieter anbietet, hat sich als voller Erfolg erwiesen. Die gesamte Infrastruktur für die Nutzer ist bereits vorhanden, so dass die Mieter unmittelbar nach dem Einzug ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen können. Es stehen attraktive Schulungs- und Konferenzräume zu Sonderkonditionen zur Verfügung; auch Produktionen durch eigene Studios auf dem Gelände sind möglich. Neben Einzelbüros werden auch Büroetagen angeboten – klassische Lofts mit fl exiblen Flächenaufteilungen ab 570 Quadratmetern und mit zeitgemäßer Ausstattung sowie permanentem Lobby- und Empfangsservice.

Im Medienzentrum Köln-Ost, ebenfalls an der Schan-zenstraße, hat der Großcaterer Lohmeier & Deimel ein ehemaliges TV-Studio zu einer der modernsten Groß-küchen Deutschlands umgebaut. Das Unternehmen

investierte rund fünf Millionen Euro in die 2.600 Qua-dratmeter große Halle. Seit der Eröffnung im Oktober 2007 werden zahlreiche Kindergärten, Schulen und viele weitere Einrichtungen im Großraum Köln-Bonn von hier aus versorgt. Derzeit produziert der Caterer hier rund 2.000 Kinder- und Jugendessen täglich. Ein Bistro vor Ort dient der Verpfl egung der im Gebiet Schanzenstraße arbeitenden Menschen. Das Unternehmen beschäftigt in Mülheim 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Projektentwicklung Seiler-Höfe ist der letzte große Baustein zur Neunutzung des ehemals industriellen Gebäudebestands im Bereich der Schanzenstraße. In dem ausgedehnten Hallenkomplex im Westen der ehe-maligen Seilerei entstanden auf einer Grundfl äche von 13.000 Quadratmetern Büro-, Werkstatt-, Atelier- und Lagerfl ächen, die parzelliert ab einer Größe von rund 300 Quadratmetern angeboten werden. Zum Inneren des Hallenkomplexes gruppieren sich die Parzellen um einen lang gestreckten Gartenhof, wobei jeder Einheit eine eigene Grünfl äche zugeordnet ist. Moderne Glas-konstruktionen geben einen großzügigen Blick auf die Ziegelfassaden der Umgebung, die stählernen Träger der Dachkonstruktion und auf den Gartenhof frei. Die

Die Seiler-Höfe an der Schanzenstraße

NeueRäume-Gesellschaft für Objekteinrichtung mbH präsentiert hier auf rund 600 Quadratmetern ihre Ideen und Konzepte. Das Unternehmen versteht sich als Part-ner des Architekten, Innenarchitekten und Bauherrn zum Thema Einrichten und Gestalten.Die Werbeagentur Uniplan International hat im Herbst 2007 rund 2.900 Quadratmeter Büro- und 400 Quadrat-meter Lagerfl äche angemietet und ihren Hauptsitz von Frechen nach Mülheim verlegt.

Im Gewerbegebiet Buchheim an der Piccoloministraße bietet die Stadt kleinteilig parzellierbare Grundstücke

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an. Das Areal ist Bestandteil des städtischen „Sonder-standortprogramms Handwerk, kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“. Entsprechend den Bedürfnissen der mittelständischen Klientel werden hier Einzelgrund-stücke in einer Größenordnung von 1.000 bis 3.000 Quadratmetern angeboten. Beim Kaufpreis handelt es sich um den Endpreis, in dem Erschließung und Grünaus-gleich bereits enthalten sind. Das neue Gewerbegebiet nördlich der Bergisch-Gladbacher-Straße liegt unmit-telbar an der Autobahnabfahrt Dellbrück und ist somit optimal an das örtliche und überörtliche Straßennetz angebunden. Auch Haltestellen des ÖPNV befi nden sich in fußläufi ger Entfernung.

Neubau im Gewerbegebiet Buchheim

Bis Sommer 2008 waren sechs Grundstücke verkauft. Bei allen Firmen bestand Erweiterungsbedarf und die Absicht, mit der Umsiedlung in das Gewerbegebiet auch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Drei Unternehmen sind bereits am neuen Standort ansässig. Die Stallberg Sanitär- und Heizungstechnik GmbH und das Architek-turbüro Meuter haben im nördlichen Entréebereich des Gewerbegebiets auf einem rund 1.600 Quadratmeter großen Grundstück eine repräsentative zweigeschossige Gewerbeimmobilie realisiert. Der Bürokomplex wird von den Unternehmen, die am Standort 29 Mitarbeiter beschäftigten, gemeinsam genutzt.

Light Event, Neuansiedlung im Gewerbegebiet Buchheim

Auch die Light Event Veranstaltungstechnik GmbH agiert bereits am neuen Unternehmenssitz in Buchheim. Der Event-Dienstleister hat im Sommer 2008 auf einem 3.300 Quadratmeter großen Grundstück ein repräsen-tatives zweigeschossiges Hallen- und Bürogebäude be-zogen. Das Unternehmen ist national wie international tätig und beschäftigt am Standort über 20 Mitarbeiter. Der zweite Bauabschnitt des Gewerbegebiets Buch-heims wird nach den derzeitigen Planungen Mitte 2009 erschlossen sein.

Der Ausbau des Kölner Autobahnrings kommt auch im Kölner Nordosten voran. Die Verbreiterung der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück auf acht Fahrstreifen wurde im August 2008 fristgerecht abgeschlossen. Das Gesamtprojekt kostete 53 Millionen Euro. Im Zuge des Ausbaus mussten zwei Straßen- und eine Straßenbahn-brücke, die über die Autobahn führen, abgerissen und mit vergrößerter Spannbreite neu errichtet werden. Eine Beckenanlage in der Anschlussstelle Köln-Dellbrück nimmt das Oberfl ächenwasser von den Fahrbahnen auf, das anschließend nach Reinigung dort versickert. Die komplette 1,6 Kilometer lange Ausbaustrecke erhielt ein durchgehendes, homogen gestaltetes Lärmschutzkon-

Seit August 2008 achtstreifi g: die A3 zwischen

Kreuz Köln-Ost und der Anschlusstelle Dellbrück

zept aus Wällen und Wänden. Für eine weitere Minimie-rung der Lärmemissionen sorgt der hier aufgebrachte offenporige Asphalt. Die Vorarbeiten für den nördlich anschließenden Abschnitt bis zur Anschlussstelle Mül-heim haben begonnen. Der durchgängige achtstreifi ge Ausbau der A3 bis Leverkusen, dem stauanfälligsten Autobahnabschnitt Deutschlands, wird nicht vor 2011 abgeschlossen sein. Hauptproblem sind auch hier die vielen Brückenbauwerke, die die A3 queren und fast alle durch Neubauten ersetzt werden müssen.

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Seite 95Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Köln-Promotion / Auslandsakquisition

beteiligt, das im Dezember 2007 als Sonderbeilage des Daily Telegraph aktuelle Informationen zum Wirtschafts-standort Deutschland in den Fokus rückte.

Zusätzlich zur dichten Frequenz der Beilagen zum Wirtschaftsraum Köln in der Tagespresse haben meh-rere Verlage mit unterschiedlichsten Produkten den Wirtschaftsraum Köln und aktuelle Entwicklungen vor Ort publizistisch aufgegriffen und wurden dabei von der

Das Standortmarketing der Wirtschaftsförderung hat 2007 und 2008 seine Auslandsaktivitäten, insbesondere mit Blick auf die Schwerpunktländer China, Indien und Türkei, weiter intensiviert. Hervorragende Anknüpfungspunkte für wirkungsvolle Auftritte lieferten dabei die beiden Städte-partnerschaftsjubiläen „10 Jahre Köln-Istanbul“ und „20 Jahre Köln-Peking“. Die Aktivitäten in Bezug auf die Darstellung des Immobilienstandorts Köln, die nicht unwesent-lich zur mittlerweile erreichten internationalen Wahrnehmung Kölns in diesem Bereich beigetra-gen haben, wurden nach bewährtem Muster fortgeführt und um eine Reihe publizistischer Bau-steine ergänzt. Leitprojekte zur Profi lierung Kölns sind hier nach wie vor die von Köln-Promotion koordinierte Präsenz der Stadt auf den beiden internationalen Immobilienmessen MIPIM und Expo Real.

Nach 2006 hat die renommierte Beratungsgesellschaft Ernst & Young auch 2008 die Servicequalität und Wirt-schaftsfreundlichkeit der größten deutschen Städte auf Basis einer Unternehmensbefragung untersucht. Die Kölner Stadtverwaltung bekam dabei unter allen Städten die besten Noten für ihre Arbeit: 84 Prozent der Kölner Unternehmen erteilen ihr ein gutes Zeugnis. Damit wird einmal mehr belegt, dass die Stadt mit der Einrichtung eines eigenen Wirtschaftsdezernates und der Optimie-rung des Unternehmens-Service auf dem richtigen Weg ist. Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Köln hängt jedoch nicht nur von der Servicequalität der Stadtverwaltung ab, sondern auch ganz entscheidend vom Bekanntheits-grad und vom Image der Stadt. Die ausgezeichneten Rahmenbedingungen für Unternehmen und Investoren werden deshalb ebenso wie die Dienstleistungen der Stadtverwaltung bei den entsprechenden Kernzielgrup-pen und Multiplikatoren entsprechend offensiv kommu-niziert. Ein Schwerpunkt lag 2007 und 2008 dabei auf der weiteren Intensivierung der Aktivitäten im Bereich der Auslandsakquisition.

Verlagsbeilagen, Standort- und Branchenportraits

Auch 2007 und 2008 war Köln Thema in zahlreichen überregionalen Tagenszeitungen wie Handelsblatt, Welt bzw. Welt am Sonntag, Süddeutscher Zeitung oder Financial Times Deutschland (FTD). Auch der Kölner Stadt-Anzeiger legte eine umfangreiche Beilage zum Wirtschaftsraum auf und stellte mit einer Sonderver-öffentlichung zum Rheinauhafen eines der zentralen Projekte des Immobilienstandorts Köln vor. Im internationalen Bereich hat sich die Wirtschaftsförde-rung unter anderem am Special „Business in Germany“

Welt report...............................................................................................................................Samstag, 10. März 2007

........................................................................................................... Köln ..........................................................................................................................................................................................................................................DIE WELT Seite WR1

+

VON PETER LAMPRECHT..............................................................................

Gleich neben Kölnliegt Wien. Jedenfallsauf Europas wich-tigster Immobilien-börse „Mipim“, die

am Dienstag im Messegelände ander Croisette in Cannes beginnt.Die Millionenstadt vom Rhein,nach der Einwohnerzahl Nummervier unter Deutschlands Metropo-len, zeigt sich dort in der Halle derSpitzenregionen Arm in Arm mitder UN-Stadt Bonn und den um-liegenden Landkreisen. Köln trittin Cannes selbstbewusst auf. „Wirsind eine Region mit fast drei Mil-lionen Einwohnern und einem Ein-zugsbereich von 20 Millionen Men-schen. Hier rotieren die Baukräne,weil unsere Anziehungskraft ge-wachsen ist“, sagt Oberbürger-meister Fritz Schramma (CDU). Erwird in Cannes von 16 Immobilien-unternehmern flankiert, die ihreKölner Großprojekte zeigen.

In zehn Jahren werde die Region T

erst recht „einer der fünf gefrag-testen Standorte in Deutschland

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sein – neben München, Frankfurt,Hamburg und Berlin“, sagtSchramma. „Mipim“-TeilnehmerPaul Bauwens-Adenauer, Präsi-dent der Industrie- und Handels-kammer, fasst die gemeinsameSelbsteinschätzung in vier Worte:„Die Besten im Westen“.

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Der IHK-Präsident, Enkel desersten Bundeskanzlers, Architektund Immobilienentwickler von Be-ruf, und der Chef von 17 000 Köp-fen in der Stadtverwaltung meinendas Gleiche: Im vergangenen Jahr

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wurden in Köln 295 000 Quadrat- FOTO

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meter Büroraum neu vermietet –ein Rekord. Derzeit fließen in Köln1,5 Milliarden Euro in Neubauten.

Für die Stadt und ihr Umlandstehen traditionell immer schonMarken wie Ford, Deutz und 4711.Die Region ist aber auch gemein-sam mit Düsseldorf, Bonn und demAachener Raum zentraler Standortder Biotechnologie, Informations-

AIn der Dom-

ufbrucMetropole Köln drehen sic

h am Rheintechnik und Telekommunikation. h viele Baukräne. Die Einwohnerzahl wächst, die Wirtschaft ebenfallsChemie und Petrochemie sindSpitze zwischen Leverkusen undKöln-Porz. Deutsche Astronauten Fundament ist eine Stärke, die sich meister. „Köln steht für Talente,trainieren bei der DLR in Porz. immer mehr herumspricht“, er- Technologie und Toleranz. Stadt

Kölns Universität ist nach der gänzt SPD-Mann Norbert Walter- und Region sind lebenswert undStudentenzahl Deutschlands größ- Borjans, erst seit gut einem halben liebenswert.“ Schramma weiter:te, die Stadt bietet mit acht Hoch- Jahr als Kölns erster Wirtschafts- „Nirgendwo sonst in Deutschlandschulen, 80 000 Studenten und vie- dezernent seit Jahren im Amt. kann man mit dem Fahrstuhl in dielen Forschungszentren eine dichte 250 000 Berufspendler kommen Römerzeit fahren wie im Römisch-Wissenschaftslandschaft. In der jeden Tag in die Stadt, die nach Germanischen Museum. Kein an-Region existieren über 400 Fort- allen Städtevergleichen an der derer Oberbürgermeister hat einund Weiterbildungseinrichtungen. Spitze steht bei der Verkehrsinfra- römisches Prätorium unter seinem

Die Lufthansa lässt eine neue struktur. Walter-Borjans: „Die drei Rathaus.“ Erst recht hat kein Kon-Hauptverwaltung in Köln bauen, Flughäfen Frankfurt, Köln/Bonn kurrent ein Markensymbol wie dasund mit Microsoft bereitet eine und Düsseldorf sind im Stunden- „Unesco“-Weltkulturerbe KölnerTop-Adresse der Informations- radius erreichbar, zu Köln gehört Dom. Der Dom ist laut Umfragetechnologie den Umzug ihrer der größte Bahnknotenpunkt und der Deutschen liebstes Reiseziel inNRW-Zentrale nach Köln vor. Deutschlands meistbefahrener Au- Deutschland. Dezernent Walter-„Solche Namen haben Zugkraft“, tobahnring. Ein Ausbau der Ha- Borjans und die Wirtschaft wollensagt der Oberbürgermeister. fenkapazitäten steht bevor.“ die beiden Türme des berühmten

„Wir stehen wirtschaftlich nicht „Aber es geht nicht allein um Gotteshauses verstärkt als „Leit-nur auf einem Bein, unser breites Wirtschaft“, sagt der Oberbürger- marke“ für die Region nutzen.

Die fünffache K-Stadt Karneval, Katholizismus, Klüngel, Kölsch und Kulturvielfalt prägen das Bild

Zwei Tribünengäste aus Ham- rühmten Namen gut, die man an- Eigenheit des Klüngelns sofort ihreburg blickten irritiert auf die derswo „Patrizier“ nennt. In Köln Schrecken, wenn man sie im Sozio-bunte, wogende, hüpfende findet man sie meist in mehreren logen-Neudeutsch als „Netzwer-

und singende Masse Menschen un- Funktionen: An der Spitze der ken“ übersetzt. Das gilt als „in“ undten auf dem Hallenboden. Karne- Wirtschaft, an der Spitze des FC, als Erfolg versprechend.val? Na klar, deshalb waren sie ge- unter den Förderern des Kölner Bleibt die Frage nach der Kulturkommen. Schunkeln, Kostüme und Männergesangvereins und in Zu- in der K-Stadt. Oder besser: nachGesang gehören dazu. Aber eine sammenschlüssen wie der Bürger- den Kulturen. Die Fülle der Muse-Veranstaltung namens „Lachende gesellschaft. Über die dort gepflegte umsangebote zwischen Wallraf-Ri-KölnArena“, in der über Stunden Form des gewaltfreien Interessen- chartz-Museum, Schokoladen- undhauptsächlich die Mutterstadt des ausgleichs schimpfen auch Kölner, Pfeifenmuseum ist überwältigend,Karnevals besungen wird? So viel zumindest wenn sie andere dabei bedarf aber wohl ordnender Hände.Selbstliebe und -bespiegelung im erwischen. Allerdings verliert die Oper und Schauspiel warten derzeitvolkstümlichen Lied ist hansea- auf bessere Tage. Die Philharmonietischer Lebensart fremd. Kölner je- und alles, was die Musiker des WDRdoch singen das ganze Jahr über am produzieren, reicht an Weltklasseliebsten über „Colonia“, ob auf den heran. In den Stadtbezirken zeigtTribünen des Fußball-Zweitligisten sich zugleich die bunte Kultur einer1. FC, ob im Urlaub auf Gran Cana- Vielvölkerstadt. Schließlich sind dieria oder auch beim „Elften im Elf- Kölner seit der ersten römischenten“ während einer Atlantik-Über- Garnison vor über 2000 Jahren überquerung auf den Planken des Mittelalter und napoleonischeKreuzfahrtschiffes „Aida“. Herrschaft gewöhnt, Fremde auf-

Da spricht einfach das Herz, zunehmen und deren Eigenheitenwenn die Bürger dieser Stadt ihre mit den eigenen zu verbinden. Liebe zur Heimat ausdrücken. Dar- Dies Köln-Gen hat selbst derin sind sie einzig unter den Be- Zweite Weltkrieg nicht zerstört. Diewohnern deutscher Metropolen. verbliebenen 40 000 Kölner rund

Auch ihr Karneval hat Alleinstel- um die zu 90 Prozent zerbombtelungsmerkmale. Den gibt es drei- Innenstadt haben es nach 1945mal: als durchorganisierte und schnell aufleben lassen. lamkommerzialisierte Version in denSälen, in alternativer Form wie inder „Stunksitzung“ und als boden-ständig ausgelassene Variante inKneipen und auf Straßen.

Was die K-Stadt zudem aus-macht, ist der verbreitete Katholi-zismus. Er kommt vorwiegend inder verschmitzten rheinisch-abge-milderten Form vor. Die legt denBegriff der „lässlichen Sünde“ weitaus, auch im Karneval.

Beim Kölsch, der lokalen Versionhellen obergärigen Bieres, wird inKöln gern der „Klüngel“ gepflegt.Den beherrschen Familien mit be-

FOTO

: PA

Witzfiguren in Bronze mit kölschenEigenheiten: Tünnes und Schäl

INHALTVisionenT Adenauers Enkel: Der IHK-Präsident über „Die Besten imWesten“ Seite II

T Gesichtswandel: eine Stadtim Umbau Seite II

VorwärtsgangT International gefragt: Flug-hafen und Messe verbindenKöln und die Welt Seite III

T Berühmte Marken zu neuemLeben erweckt Seite III

ZukunftszeichenT Technologie-Standort imWachsen: Wo bereits die Zu-kunft arbeitet Seite IV

T In der Welt zu Hause: 208 000Hotels online Seite IV

GrundpfeilerTDienst am Arzt und am Pati-enten: Sparsame Gesundheits-modelle vom Rhein Seite V

T Gutes Pflaster für Versiche-rungen und Banken Seite V

EinblickeT Für Entdecker: Drei Tage inder Stadt mit den vielen Ge-sichtern Seite VI

T Für Enthusiasten: Sportstadtmit dem gewissen Etwas Seite VI

IMPRESSUMEine Veröffentlichung der

Redaktion Sonderthemen für DIE WELT

Redaktionsleitung:Astrid Gmeinski-Walter

Klaus Ries (Stellvertreter)Redaktion: Peter Lamprecht,

Klaus RiesLayout: Elke Kaufmann

Anzeigen: Michael Wittke (verantwortlich),

Knut Fabian Dö[email protected]

Stadt und IHK-Bezirk Köln in ZahlenBEVÖLKERUNG reichte 2003 gut BRANCHENA Knapp eine Milli- 39,5 Milliarden Euro, A Über 80 Prozenton Einwohner leben im Kammerbezirk der Beschäftigtenin Köln, 2,5 Millionen 68,9 Milliarden. Das arbeiten in Dienst-im Bezirk der Kölner Bruttoinlandsprodukt leistungsberufen.Industrie- und Han- wird für jeden Er- 17 000 Stellen ma-delskammer. werbstätigen in Köln chen Köln zur Medi-

mit 63 761 Euro pro en-Hauptstadt. JedeWIRTSCHAFT Jahr angegeben, im dritte deutsche TV-A Kölns Wirt- Kammerbezirk mit Produktion kommtschaftsleistung er- 63 111 Euro. aus der Region.

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Seite I

Köln-Special in der Welt

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Seite 96Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Cit

Rheinauhafe

Former quarter

Special p

arteWirtschaftsförderung unterstützt. So hat etwa das Wirtschaftsblatt im Heft 2/2007 unter dem Schwerpunktthema „Köln baut“ neue Immobilienprojekte in der Domstadt präsentiert. Als Sonderheft zum Kölner Immobilienmarkt hat der renommierte Kölner Verlag „Immobilien Manager“ mit Unterstüt-zung der Wirtschaftsförderung jeweils im Frühjahr 2007 und 2008 eine englische Ausgabe seines Städtereports Köln aufgelegt. So stand im Vorfeld der MIPIM ein attraktives und sehr informatives Medium zur Verfügung, mit dem die Wirtschaftsförderung auch internationale Branchenvertreter und Messegäste über die jüngsten Entwicklungen in der Domstadt informie-ren und durch Versandaktionen in geeigneter Weise auf den städtischen Gemeinschaftsstand Cologne & Partner während der MIPIM aufmerksam machen konnte.

Auch bei der Realisierung des jüngsten Standortporträts des Immobilien Manager zum Standort Köln vom Sommer 2008 hat die Wirtschaftsförde-rung den Verlag bei der Ansprache der in Köln aktiven Branchenspezialisten unterstützt, um über eine möglichst breite Beteiligung vieler Unternehmen zu einem repräsentativen Porträt des starken Kölner Immobilienmarktes beizutragen.

Publikationen zum Standort Köln

Das repräsentative Köln Magazin erscheint vierteljährlich und bildet einen Schwerpunkt im Bereich der PR-Arbeit des Standortmarketings. Mit seinen Branchenporträts, den Darstellungen zur Entwicklung der modernen Kölner Gewerbestandorte, Meldungen zu Neuansiedlungen, zentralen Nachrich-ten aus Kölner Unternehmen, mit der regelmäßigen Kolumne des Ober-bürgermeisters und der Präsentation wichtiger Facetten der kommunalen Wirtschaftspolitik liefert die Publikation kontinuierlich einen Überblick über zentrale Elemente der Standortentwicklung. Damit ist das Köln Magazin eine optimale Plattform zur Darstellung der städ-tischen Standortarbeit und ihrer Service-Angebote sowie zentraler Schwer-punkte stadtrelevanter Entwicklungen. Insbesondere zur Vermittlung wich-tiger wirtschaftlicher Aspekte und zur Profi lierung des Wirtschaftsstandortes Köln im Hinblick auf die regionale Öffentlichkeit und relevante Entscheider hat es sich als bewährtes Medium etabliert. Ergänzend kommt es insbeson-dere mit seinen ausführlich aufbereiteten Schwerpunktthemen im Rahmen der überregionalen Akquise bei individuellen Standortanfragen ebenso wie bei Messebeteiligungen zum Einsatz. Speziell zur internationalen Immobi-lienmesse MIPIM in Cannes kam dabei 2007 und 2008 als Sonderdruck die aktualisierte Titelgeschichte der vorangegangenen jeweiligen Herbstausga-be zum Kölner Immobilienmarkt in englischer Fassung zum Einsatz.

Der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln ist nach der in 2007 aufge-legten Doppelnummer „2005/2006“ im Jahr 2008 wieder als Einzelausgabe erschienen. Mit ihrer Doppelfunktion als Verwaltungsbericht und Imagebro-schüre bietet der „WAB“ jedes Jahr einen grundlegenden Überblick über die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Köln und erläutert die für den Wirtschaftsstandort herausragenden stadtpolitischen Projekte.

Köln MAGAZIN Special print September 2007

Property Market Cologne continues to be strong

Cologne is one of the BIG SIX

Property Market Cologne

Ausgabe 07+08 - 2007

KÖLN

BüromarktIn der Spitzengruppe angekommen

RheinauhafenDer Vollendung entgegen

DeutzStandort im Kommen

immobilienmanager

entscheidend für entscheidereDITIon

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Rheinauhafen

Former port has become a lively quarter and central business address

Köln MAGAZIN Special print December 2007

New City Quarter Rheinauhafen

Rheinauhafen

Former port has become a lively quarter and central business address

Köln MAGAZIN Special print December 2007

New City Quarter Rheinauhafen

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Köln-Promotion / Auslandsakquisition

Botschaften und Auslandshandelskammern. Auch die Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln oder im Ausland lebende ehemalige Kölner erhalten auf diesem Wege kompakte Köln-Informationen. Der Newsletter wird auch jeweils aktuell auf der Website der Wirtschaftsför-derung eingestellt.

Für den Unternehmens-Service der Wirtschaftsförde-rung wurde der Informations- und Image-Flyer überar-beitet und neu aufgelegt. Der Flyer wurde als Beileger in der Kammerzeitschrift IHK plus mitverteilt und erreichte so alle im Handelsregister eingetragenen Kölner Unter-nehmen. Zusatzexemplare können kostenlos bei Unter-nehmens-Service bestellt werden.

Als Startercenter NRW wurde im Frühjahr 2008 die Existenzgründungsberatung der Wirtschaftsförderung zertifiziert. Aufgrund der Namensänderung, neuer Strukturen und personeller Verstärkung war auch hier ein neuer Flyer zur Darstellung der Serviceangebote für Gründungsinteressenten erforderlich. Im Rahmen der NRW-Initiative zur Bündelung der Beratungsaktivitäten existieren in Köln drei Startercen-

Der Band Rheinmetropole Köln aus der Reihe „Mono-graphien Deutscher Wirtschaftsgebiete“ wurde von der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Verlag Kommunikation & Wirtschaft GmbH herausgegeben. Das zweisprachige, in Deutsch und Englisch verfasste Buch stellt Köln als attraktiven und zukunftsträchtigen Standort für Wirtschaft, Wissenschaft und zahlreiche Branchen in Wort und Bild vor. Auf 184 Seiten infor-mieren Experten unter anderem aus Wirtschaft, Wis-senschaft und Kultur in mehr als 30 Beiträgen über die Kompetenzen und Stärken der Metropole Köln in ihrer ganzen Bandbreite vor. Der reich illustrierte Band ist im Buchhandel erhältlich und wird parallel von den mit Un-ternehmensporträt vertretenen Firmen als Marketing-Instrument genutzt.

Der Cologne Business Guide ist ein wichtiges Instru-ment zur internationalen Vermarktung des Wirtschafts-standortes Köln. In der deutsch-englischen Basisversion informiert das Heft über die zentralen Facetten des Standortes Köln. Neben der textlichen Darstellung sind im „Cologne Business Guide“ Zahlen über den Wirt-schaftsstandort Köln zu finden, Informationen über wichtige Ansprechpartner sowie eine Auswahl von Kölner Unternehmen. Als kompakter Überblick zum Wirtschaftsraum Köln wurde der „Cologne Business Gui-de“ 2007 und 2008 aktualisiert und neu aufgelegt und zusätzlich auch in einer englisch-chinesischen und einer türkisch-deutschen Version herausgegeben.

Unter dem Titel Business Facts Cologne gibt die Wirt-schaftsförderung seit 2007 einen elektronischen News-letter in einer deutschen und einer englischen Version heraus. „Köln International“ steht im Fokus dieser neuen Publikation des Amtes für Wirtschaftsförderung, die über aktuelle Ansiedlungen in Köln informiert, wichtige internationale Institutionen präsentiert und jeweils einen Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln vorstellt. Auch Standortargumente, die für Köln sprechen, werden dargestellt. 10 Jahre Städtepartnerschaft Köln-Istanbul waren in der ersten Ausgabe der „Business Facts Colo-gne“ Aufhänger für eine ausführliche Darstellung der Dynamik türkischer Unternehmen am Standort Köln und zentraler türkischer Einrichtungen. In der zweiten Ausga-be standen die China-Offensive der Stadt Köln und das 20-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking im Vordergrund.Zielgruppen des Newsletters sind Unternehmen und wirtschaftsrelevante Einrichtungen in Köln und vor allem in den Zielländern der Wirtschaftförderung wie etwa

Facts CologneBusiness

Liebe Leserinnen und Leser,

„Köln International“ steht im Fokus des neuen Newsletters des Amtes für Wirt -

schaftsförderung, den ich Ihnen heute erstmals vorstellen möchte. Was zeichnet Köln als internatio-nalen Standort aus, welche Unter-nehmen kommen neu nach Köln, welche wichtigen internationalen Insti tu tionen arbeiten hier? Über all dies berichten wir ab sofort regel mäßig in den „Business Facts Cologne“. Gute Argu mente für Köln und Inter views mit den Wirt-schaftsbot schaftern ergänzen die Informationen.

In diesem Jahr feiern wir 10 Jahre Städtepartnerschaft Köln–Istanbul. Für uns ein willkommener Anlass, ausführlich die Dynamik türkischer Unternehmen am Standort Köln, zentrale türkische Einrichtungen und die lebendige, von rund 65.000 türkischen Mitbürgern geprägte Szene in Köln darzustellen.

Viel Vergnügen mit den „Business Facts Cologne“!

Dr. Norbert Walter-Borjans

Bereits seit 50 Jahren pfl egt Köln Partner-schaften mit Städten in aller Welt. Istanbul ist die jüngste der heute 23 Partnerstädte: Am 15. März 1997 wurde die Zusammen-arbeit besiegelt und seitdem durch den Dialog auf politischer, wissenschaftlicher und kultureller Ebene mit Leben erfüllt. Istanbul ist wie Köln eine multikulturelle Stadt mit reicher Geschichte und enormer wirtschaftlicher Dynamik. So ergänzt die Ökonomie die Zusammenarbeit und auch die medizinischen Fakultäten der Univer-sitäten kooperieren miteinander.

Höhepunkte des Jubiläumsjahres sind die „Istanbuler Kulturtage“ vom 26. Mai bis 1. Juni 2007. Istanbul präsentiert sich in

Im Fokus: 10 Jahre Städtepartner-schaft Köln–Istanbul

Köln mit Kunstausstellungen und einem Filmfestival. Traditionelle Darbietungen und Beiträge aus der derzeitigen Musik-szene bereichern das Angebot. Istanbuls Oberbürgermeister Topbas besucht aus diesem Anlass erstmals die Domstadt. Am 2. Juni 2007 startete Oberbürgermeister Schramma in Begleitung von Wirtschafts-dezernent Dr. Walter-Borjans sowie deut-schen und türkischen Unternehmern aus

Köln zum Gegenbesuch. In Istanbul hat er den Standort Köln bei einem Wirt-schaftskongress der Türkisch-Deutschen

Aus Fremden werden Freunde – Köln feiert Istanbuler Kulturtage und auch die Wirtschaft erfüllt die Städtepartner-schaft mit Leben

Als lebendiges Zeichen der wachsenden Freund schaft zwischen den Partnerstädten Köln und Istanbul haben Oberbürgermeister Fritz Schramma und sein Istanbuler Amts-kollege Kadir Topbas im Istanbuler Gülhane-Park zwei junge Eichen gepfl anzt – ein Projekt der türkischen Umwelt-stiftung TEMA.

Nr. 1 / August 2007

Der Oberbürgermeister

Business Facts Cologne:

Newsletter der Wirtschaftsförderung

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ter, neben der städtischen Anlaufstelle jeweils eines in der IHK sowie in der Handwerkskammer.

Der Gewerbegebietsfolder Rösrather Straße wurde zum Start der Vermark-tungsaktivitäten für das im rechtsrheinischen Stadtbezirk Kalk gelegene Gewerbegebiet erstellt. Da das Gelände neben städtischen Flächen auch Grundstücke in privater Hand umfasst, wurde die Publikation als Gemein-schaftsprojekt von Wirtschaftsförderung und den privaten Grundstücksinha-bern aufgelegt.

Das Einzelhandelsmagazin Lebensart wird vom Wienand-Verlag in Koopera-tion mit dem Einzelhandel und der Wirtschaftsförderung herausgegeben. „Lebensart – Leben und Einkaufen in Köln“ leistet als bewährtes Instrument zur Präsentation insbesondere von inhabergeführten Einzelhandelsadressen einen wichtigen Beitrag mit Blick auf das Einkaufserlebnis Köln und kommt bei Anfragen zum Einzelhandelsstandort sowie im Rahmen einschlägiger Kongresse zum Einsatz.

Die Publikation Versicherungsmetropole Köln wird zum Jahresende 2008 vom Standortmarketing der Wirtschaftsförderung aufgelegt. Hintergrund für die Herausgabe dieses Branchenberichts ist die Tatsache, dass dieser für Köln immanent wichtige Wirtschaftszweig vor durchgreifenden Umbrü-chen steht. Nach wie vor ist Köln aber eine der führenden deutschen Ver-sicherungsstädte und liegt – bezogen auf die Zahl der Beschäftigten – vor München sogar auf Platz eins der Assekuranzmetropolen. Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung ist Köln in den letzten Jahren auch verstärkt in den Focus ausländischer Unternehmen gerückt, die nicht zufällig von hier aus in den deutschen Markt einsteigen. Besonderes versicherungsrelevantes Standortmerkmal Kölns ist – neben der zentralen Lage und der ausnehmend guten Verkehrsanbindung – das überdurchschnittliche Angebot an qualifi -zierten Fachkräften. Bereits im Juni 2008 hat die Wirtschaftsförderung den hochkarätig besetzten „Capital-Versicherungsgipfel“, der erstmals in Köln stattfand, unterstützt.

Zwei Köln-Filme wurden in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern realisiert. Center-TV produzierte mit einer „Köln-Hymne“ auf Basis des

Der Capital-Versicherungsgipfel 2008

Tommy-Engel-Liedes „Du bist Kölle“ ein stimmungsvolles Stadt-Porträt. Einen zweiten Film über Köln reali-sierte das Kölner Produktionsunter-nehmen MMC mit Unterstützung zahlreicher Kölner Unternehmen und Institutionen. Ein aktueller, auf neuem Drehmaterial beruhender Köln-Film, ist in Vorbereitung.

Gezielte Journalisten-Reisen sind ein besonders geeignetes Format, um Köln und seine herausragenden Qualitäten national und internatio-nal noch bekannter zu machen. So wurde beispielsweise im Rahmen des Deutsch-Brasilianischen Wirt-schaftsgipfels im August 2008 ein wirtschaftsorientiertes, attraktives Besuchsprogramm für brasilianische Journalisten organisiert.

Messen, Ausstellungen, Symposien

Der Logistikkongress LOG:08 wurde aufgrund der herausragenden Stellung Kölns als europäischer Verkehrsknotenpunkt wieder in der Domstadt durchgeführt. Nachdem Köln bereits 2002, 2004 und 2006 Treffpunkt für Logistikexperten war, fand im Juni 2008 auch der LOG:08 als hochkarätige Fachveranstaltung mit aktuellen Vorträgen und Work-shops zum Thema Logistik in der Rheinmetropole statt. Der Fachkongress wurde in enger Abstimmung mit dem Amt für Wirtschaftsförderung und dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik in Zusammenarbeit mit der WfG Rhein-Erft, der ECM Expo & Con-ferencemanagement sowie dem Verband Spedition und Logistik NRW vorbereitet und durchgeführt. Der Kongress bot hervorragende Chancen, den Logistikstandort Köln der Branche und einer überregio-nalen Öffentlichkeit gegenüber zu profi lieren.

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Branchenschwerpunkt Immobilienwirtschaft

2007 hat der Kölner Immobilienmarkt das bisher zweitbeste Ergebnis über-haupt erzielt und dabei die Rekordmarke des Vorjahres fast erreicht. Wäh-rend Atisreal von einem Gesamtvermietungsvolumen von 277.000 Quadrat-metern ausgeht, kamen die Analysten von Greif & Contzen auf eine Summe von 285.000 Quadratmetern. Auch die Zahlen für das erste Halbjahr 2008 verdeutlichen Stabilität auf hohem Niveau. So wurde laut Berechnung von Atisreal in der ersten Jahres-hälfte mit 155.000 Quadratmetern vermieteter Fläche das zweitbeste jemals erzielte Ergebnis erreicht. Die Domstadt hat sich also mittlerweile dauerhaft in der Spitzengruppe deutscher Immobilienstandorte etabliert. Untermauert wird dies durch das hohe Investitionsvolumen in 2007 am Kölner Markt: Mit einem Gesamter-gebnis von etwa 1,8 Milliarden Euro wurde die bereits sehr gute Vorjahres-bilanz bei den Immobilieninvestments noch einmal um etwa 25 Prozent übertroffen und ein markanter neuer Rekordumsatz erzielt.

Der Auftritt von Cologne & Partners auf der MIPIM in Cannes wurde auch 2007 und 2008 von der Kölner Wirtschaftsförderung koordiniert. Nachdem es 2006 gelungen war, über das Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg den begehrten MIPIM-Award nach Köln zu holen und so die internationale Auf-merksamkeit für den Standort Köln nochmals deutlich zu erhöhen, bildeten 2007 und 2008 die Rheinpark-Metropole und die Entwicklung im Rheinau-hafen, wo die Stadt Köln mit den Kranhäusern und dem Engagement von Microsoft erneut Projekte von herausragender Qualität und Ausstrahlungs-kraft präsentieren konnte, den Schwerpunkt der Darstellung. Der Auftritt bei der MIPIM ist nicht nur ein Gemeinschaftsprojekt mit der Re-gion Bonn, vielmehr konnte in den letzten Jahren die Beteiligung führender Unternehmen der Branche permanent gesteigert werden. Allein der Stadt Köln hatten sich 17 führende Unternehmen der Immobilienwirtschaft als Mitaussteller angeschlossen.

Auch auf der Expo Real 2007, dem auf nationaler Ebene wichtigsten Immobilienforum, wurde unter der Regie des Amtes für Wirtschafts-förderung wieder ein attraktiver Messeauftritt realisiert, der den Notwendigkeiten der kompakten Darstellung des boomenden Kölner Immobilienmarktes und seiner Posi-tionierung mit Blick auf die großen Köln-Präsentation auf der MIPIM 2008

© Volker Dennebier

Projektpräsentation auf

der MIPIM 2008

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Wettbewerber bundesweit gerecht wird. Ebenso wie die erfolgreichen Köln-Präsentationen auf internationaler Ebene gehört die traditionell im Oktober stattfi ndende Expo Real zu den von Kölner Immobilienunternehmen sehr intensiv genutzten und unterstützten Präsentati-onsmöglichkeiten des Standortes. Mit über 500 Qua-dratmetern zählte der gemeinsame Auftritt in München, an dem sich mit Köln auch viele Partner aus der Branche sowie die regionale Standortmarketingagentur Cologne Bonn Business und die Stadt Bonn beteiligten, zu den größten Messeständen auf diesem Branchentreff. Dabei stellten die Stadt Köln und ihre Partner, deren Stärke allein auf über 40 Unternehmen angewachsen war, den Löwenanteil der Gesamtpräsentation. Auch bei der Expo Real 2008 sind die Stadt Köln und ihre Partner – der Stadt haben sich erneut rund 40 Unter-nehmen und Branchenspezialisten angeschlossen – mit einer Fläche von 300 Quadratmetern Hauptnutzer der Gesamtpräsentation.

Der Aktionskreis Attraktives Einkaufen in Köln, dessen Ziel es ist, den Einzelhandelsstandort Köln durch neue Maßnahmen und gezielte Vermarktung bestehender Ak-tionen weiter zu stärken, tagt mehrmals jährlich. In 2008 hat der Aktionskreis zur Optimierung seiner Arbeit ein langfristiges Ziel- und Strategiekonzept entwickelt und hat sich neu ausgerichtet, so dass neben bestehenden Handlungsfeldern eine umfassende Bearbeitung aller für das Stadtmarketing relevanten Themen möglich wird.

Das Branchenforum Industrie, ein 2003 gegründetes Gremium zur stärkeren Positionierung des Industrie-standorts Köln, diskutiert viermal im Jahr über bran-chen- und standortrelevante Fragestellungen. Übergrei-fendes Thema in 2007 und 2008 war die Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit. Aus Etatgründen stehen hier

nach wie vor Einzelprojekte im Vordergrund, mit de-nen das Ziel der „Förderung und Sicherung des Indus-triestandorts Köln“ mit Blick auf die beiden Bereiche „Bestandssicherung“ und „Neuansiedlung“ Rechnung getragen wird, wobei die Unterstützung der bereits am Standort ansässigen Unternehmen eindeutig Priorität genießt. Hauptbezugspunkte sind die regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Die bereits bestehen-den Aktivitäten des Standortmarketings der Wirtschafts-förderung wie etwa die Initiierung bzw. Unterstützung von Köln-Beilagen in der regionalen und überregionalen Wirtschaftspresse gelten hier als Maßstab. Grundsätzliches Anliegen des Branchenforums ist es, die Wahrnehmung industrieller Belange in Presse und Öffentlichkeit weiter zu steigern. Bereits jetzt wird zu den nach Möglichkeit in Kölner Unternehmen stattfi n-denden Forumssitzungen vom Wirtschaftsdezernat im Nachgang eine aktuelle Pressemittelung bei den regio-nalen Medien platziert. Durch diese Meldungen konnte die Berichterstattung über den Industriestandort Köln bzw. die Kölner Industrieunternehmen bereits stimuliert werden.

Zusätzlich wird auch in den Eigenpublikationen der Wirt-schaftsförderung umfassend über die Kölner Industrie berichtet. So lautete die Titelgeschichte des Köln-Maga-zin 4/2007 „Hidden Champs. Heimliche Marktführer aus Köln – International ganz groß“. Vorgestellt wurden hier unter anderem die Firmen Alfred H. Schütte GmbH & Co. KG, Felix Böttcher GmbH & Co. KG, Igus GmbH sowie Oerlikon Leybold Vaccum GmbH.

Das Branchenforum Industrie vertritt die Interessen

des Kölner Produktionssektors.

Im Bild die Motorenproduktion der Deutz AG

Köln-Präsentation auf der Expo Real 2007

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14 Köln Magazin

Titelgeschichte

Die Speerspitze der deutschen Wirtschaft bilden nicht immer die allseits be-kannten Großunternehmen, sondern häufig sogenannte „Hidden Champions“– mittelständische Unternehmen, die in ihrem Sektor europa- oder weltweitMarktführer sind, ohne dass dies von Medien und Öffentlichkeit besonders re-gistriert wird. Viele dieser „heimlichen“ Marktführer sind in Köln angesiedelt.

BMW, Siemens, Bayer – diese Firmen oder Nummer 1 in Europa sind. Ihre sen-kennt nahezu jeder Verbraucher in sationelle Entwicklung und ihre Erfolgs-

Deutschland. Deutlich weniger berühmt strategien analysiert Simon in seinemdie Namen Igus, Tente oder Schwank, neuen Buch „Hidden Champions des 21.obwohl diese Unternehmen in ihren Be- Jahrhunderts“. Demnach haben heimlichereichen – Industrie-Kunststoffe, Rollen, Weltmarktführer in den vergangenen zehnStrahlungsheizungen – europa- oder so- Jahren zum Beispiel eine Million neue Ar-gar weltweit führend sind. beitsplätze geschaffen, davon 350.000 in

Hidden Champions nennt Prof. Dr. Her- Deutschland. Sie sind jedes Jahr mit sonstmann Simon, Vorsitzender der Geschäfts- nur aus China oder Indien bekannten Ra-führung von Simon - Kucher & Partners, ten von 10 Prozent und mehr gewachsensolche mittelständischen Unternehmen, und haben ihren Umsatz um das Zweiein-die bei geringem Bekanntheitsgrad im Pub- halbfache gesteigert.likum Nummer 1, 2 oder 3 in der Welt Die Säulen ihres Erfolgs sind Fokussie-

rung einerseits und Globalisierung ande-rerseits. „Nur mit Fokussierung wird manWeltklasse und nur mit Globalisierung wirdder Markt ausreichend groß“, betont Si-mon. Die Hidden Champions sind in wich-tigen Zielmärkten mit eigenen Tochter-gesellschaften präsent – sie investierengezielt in die Märkte der Zukunft.

Vieles läuft anders als bei Großunter-nehmen. So bleiben etwa die Führungs-kräfte 20 Jahre an der Spitze, während dieAmtsdauer von DAX-Vorständen mitt-lerweile auf weniger als fünf Jahre gesun-ken ist.

Zahlreiche Hidden Champions habenihren Standort in Köln – außerdem vieleweitere Unternehmen, die nach SimonsWertung keine Hidden Champions sind,aber ähnliche Leistungen erbringen, bzw.das Zeug dazu haben, sich demnächst indieser Kategorie zu etablieren.

Gleich drei der in Köln ansässigen Hid-den Champions stammen aus den Bran-chen Medien und Neue Medien.

Die WIGE MEDIA AG, Dienstleister imBereich Sport- und Unterhaltungs-Fern-sehproduktionen, sichert sich ihre Allein-stellung in Deutschland und Europa mitihrer Service-Vielfalt – das Spektrum reichtvon Außenübertragungen über TV-/Film-

Die WIGE MEDIA AG, führender Dienstleister

im Bereich Sport- und Unterhaltungs-Fernseh-

produktionen, im Einsatz beim Deutschen

Tourenwagen-Masters (DTM).

Heimliche Marktführer aus Köln

International ganz grganz großoß

Weltmarktführer aus Köln:

Titelgeschichte im Köln Magazin

Der 1. Kölner Industriedialog, der am 20. Februar 2008 im Technikum der Deutz AG durchgeführt wurde, war ein weiterer Schritt zu einer verstärkten Präsenz des Branchenforums Industrie. Vor gut 100 Industrievertre-tern aus Stadt und Region Köln wurde über den Stellen-wert des produzierenden Gewerbes diskutiert. Für das Impulsreferat „Deutschland vor einer Re-Industrialisie-rung? Die Bedeutung der Industrie für die deutschen Wirtschaftsregionen“ sorgte Professor Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Veranstaltung wird in lockerer Folge wieder-holt.

Die Veranstaltung Unternehmer im Rathaus fand im November 2007 zum mittlerweile zehnten Mal in der Piazzetta des historischen Rathauses statt. Vor rund 450 Gästen sprach der Unternehmer und Bestsellerautor Professor Dr. Jörg Knoblauch über das Thema „Enga-gierte und motivierte Mitarbeiter sind kein Zufall“. Nach Professor Knoblauchs Erkenntnis kann man erfolgreiche Unternehmensführung auf den Satz reduzieren: „Wie fi nde ich die besten Mitarbeiter und wie halte ich sie?“ Motivierte Mitarbeiter sorgen laut Knoblauch für zufrie-dene Kunden und eine konstruktive Unternehmenskul-

tur; das traditionelle Unternehmen habe ausgedient. Es gelte, die Mitarbeiter zu Mitunternehmern zu entwickeln und durch eine partnerschaftliche und werteorientierte Unternehmenskultur in alle Belange des Unternehmens einzubeziehen. Durch eine praxisnahe und humorvolle Vermittlung seiner Thesen gelang es dem Referenten, die Zuhörer aus den Reihen der Kölner Wirtschaft zu begeistern und somit maßgeblich dazu beizutragen, dass die Veranstal-tung „Unternehmer im Rathaus“ von den Gästen auch 2007 so positiv aufgenommen wurde wie in den Vorjah-ren. Der Erfolg des Veranstaltungsformats basiert neben einem wirtschaftsrelevanten Vortrag auch darauf, dass im Nachgang die Möglichkeit zu direkten und unge-zwungenen Gesprächen mit führenden Vertretern von Politik und Verwaltung besteht.

Gut besucht: Unternehmer im Rathaus 2007

Der Kunst- und Galerienstandort Köln wird angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs mit anderen Standorten ebenfalls von der Wirtschaftsförderung unterstützt. Zur Art Cologne und zu anderen wichtigen Kunstereignissen wurde im Rahmen der Köln-Promotion verschiedene Marketing-Aktivitäten der Kölner Galerien insbesondere zur Erstellung eines Faltblattes und von Programm-Aufstellern unterstützt.

Auslandsakquisition

Die Maßnahmen im Auslandsbereich der Wirtschafts-förderung konzentrierten sich auch 2007 und 2008 auf ausgewählte Länderschwerpunkte. Zusätzlich zu den angestammten Schwerpunktländern China und Türkei werden mittlerweile auch die Niederlande sowie die Schwellenländer Indien und Brasilien intensiv vom Stand-ortmarketing bearbeitet.

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Schwerpunktland China

Seit vielen Jahren bestehen intensive und gute Verbindungen zwischen Köln und China. Um diese Beziehungen noch weiter zu intensivieren, war 2005 die China-Offensive gestartet worden. Ein erstes Ziel dieser Ansiedlungs-Kampa-gne, die vom Amt für Wirtschaftsförderung in Kooperation mit anderen loka-len Akteuren konzipiert wurde, war es, die Zahl der bisher in Köln ansässigen Wirtschafts- und Handelsunternehmen aus der Volksrepublik China bis Ende 2006 auf 100 zu erhöhen. Nachdem dies bereits vor dem anvisierten Termin erreicht worden war, wurde für das Jahr 2008 die chinesische Glückszahl 188 als neue Zielmarke defi niert. Bis Ende 2007 hatte sich die Zahl der chine-sischen Unternehmen in Köln bereits auf insgesamt 132 erhöht, im Herbst 2008 wurde dann die Zahl von 188 chinesischen Unternehmen in Köln erreicht.

Auch bei der China-Reise im Mai 2007, die vom Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter-Borjans geleitet wurde, stand die Anwerbung neuer chine-sischer Investoren für Köln im Mittelpunkt. Stationen der Reise waren Peking und die Städte Ningbo und Hangzhou in der Provinz Zhejiang. Die Provinz-Hauptstadt Hangzhou wurde zum dritten Mal Station einer Werbetour der Stadt. Auf diese Weise konnte der Bekanntheitsgrad Kölns noch weiter ge-steigert werden. Unter dem Motto „Köln – Tor zu Europas Märkten“ hatte der Wirtschaftsdezernent in Peking die Präsentationsreihe des Wirtschaftsstand-ortes gestartet. Die Leiterin der Außenhandelskammer Peking, Jutta Ludwig, wurde während dieser Auftaktveranstaltung zur Wirtschaftsbotschafterin der Stadt Köln ernannt.

20 Jahre Städtepartnerschaft Köln Peking

Ein Ausdruck und Ergebnis der langjährigen Beziehung zwischen der Dom-stadt und China ist nicht zuletzt die Städtepartnerschaft, die Köln und Peking seit 1987 freundschaftlich verbindet. Die China-bezogenen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung in 2007 standen daher ganz im Zeichen des 20-jäh-rigen Städtepartnerschaftsjubiläums.

Köln-Präsentation in der Partnerstadt Peking

Logo zur 20-jährigen

Städtepartnerschaft Köln-Peking

Um dieses Ereignis entsprechend zu würdigen, war Oberbürgermeister Schramma selbst zu den Jubiläums-feierlichkeiten nach China gefahren. Begleitet wurde er von einer etwa 30-köpfi gen Wirtschaftsdelegation, bestehend aus Unternehmerinnen und Unternehmern, Repräsentanten der Industrie- und Handelskammer zu Köln, der Universität und der Koelnmesse sowie Wirtschaftsdezer-nent Dr. Walter-Borjans.

Stationen der Reise waren neben Pe-king die Städte Tianjin und Qingdao, allesamt Austragungsorte der Olym-pischen Spiele 2008. Die ehemalige deutsche Kolonie Qingdao ist eines der wichtigsten Wirtschaftszen-tren an der Ostküste. Wesentliche

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Bausteine des Programms bildeten Präsentationen des Wirtschaftsstandortes Köln in allen drei Städten. Besonderes Highlight war der Festakt zum 20-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum mit Peking im September. Dabei unterzeichneten Oberbürgermeister Schramma und der damalige chinesische Amtskollege Wang Qishan ein Memorandum of Understanding. Einen „Letter of Agreement“ hatte Schramma zuvor bereits mit seinem Amtskollegen von Tianjin Dai Xianglong unterzeichnet. Der Austausch zwischen den beiden Städten soll in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Finanzen, Informations-technologie, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Bildung, Sport und Gesundheit, Stadtplanung, Logistik, Umweltschutz und Tourismus weiter verstärkt werden.

In Absprache mit der Stadtregierung Peking standen alle Veranstaltungen und Aktivitäten in Deutschland und China im Jubiläumsjahr 2007 unter einer Dachmarke, um die zwischen beiden Städten und Ländern bestehenden freundschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen

Köln-Beilage in der Beijing Youth Daily

deutlich nach außen zu dokumentieren. Die Entwicklung eines entsprechenden Logos wurde durch die Beiao Exhibition & Convention Company, einer 100-prozen-tigen Tochtergesellschaft der Stadtregierung Peking, vorgenommen. Erstmalig eingesetzt wurde das Logo bei den Grüßen von Oberbürgermeister Schramma, die zum chinesischen Neujahr im Februar 2007 an die in Köln an-sässigen Wirtschafts- und Handelsunternehmen sowie den chinesischen Botschafter und seinen Generalkonsul versandt wurden. Den Grußschreiben wurde als Präsent eine DVD über den Wirtschaftsstandort Köln mit dem Titel „Spotlight on Cologne“ beigefügt, das von dem chinesischen Fernsehsender Phoenix Chinese News & Entertainment Ltd. (PCNE) für das TV-Magazin „Images of Europe“ produziert worden war.Im Neujahrsschreiben 2008 unterstrich Schramma noch einmal die Bedeutung des 20-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking, das 2007 in beiden Ländern groß gefeiert wurde. Als Präsent erhielten die Adressaten eine CD von der China-Reise des Gürzenich Orchesters Ende 2007. Zusätzlich lag dem Schreiben die Sonderveröffentlichung der Stadt Köln in der chinesischen Tageszeitung „Beijing Youth Daily“ vom 21. Dezember 2007 bei.

Das Gürzenich Orchester in der„Großen Halle des Volkes“

Die Gastspielreise des Gürzenich-Orchesters nach China zum Jahreswechsel 2007/2008 bildete den glanzvollen Abschluss der zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen anlässlich des Städtepartnerschaftsju-biläums. Insgesamt sieben Konzerte, denen fast aus-nahmslos – und für China eher ungewöhnlich – „stan-ding ovations“ des Publikums folgten, gaben die Kölner Musiker Ende Dezember und Anfang Januar in Beijing, Shanghai, Suzhou und Guangzhou. Fast alle Konzerte waren ausverkauft. Mit rund 6.000 Zuhörern war das

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Konzert in der „Großen Halle des Volkes“ in Beijing die am meisten besuchte Aufführung. Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans, der stellvertretende Leiter des Amtes für Wirtschaftsförde-rung, Michael Josipovic und die Kölner Wirtschaftsbot-schafterin und China-Beraterin von Oberbürgermeister Fritz Schramma, Zhou Meng, haben deshalb das Orche-ster in die chinesische Hauptstadt begleitet und vor dem Konzert in der „Großen Halle des Volkes“ einen Empfang für 170 hochkarätige Vertreter von Wirtschaft und Stadtregierung ausgerichtet. Einen weiteren Empfang mit über 100 Gästen haben die Kölner Wirtschaftsförderer beim Neujahrskonzert in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai organi-siert, an dem unter anderem der deutsche Generalkon-sul teilnahm. Ein weiterer wichtiger Gast beim Wirt-schaftsempfang vor dem Neujahrskonzert in Shanghai war der Vorstandsvorsitzende der Expo 2010, Dai Liu. Die Kölner Wirtschaftsförderer nutzten die Gastspiele des Gürzenich-Orchesters in Peking und Shanghai, um mit diesem kulturellen Highlight kräftig die Werbetrom-mel für den Wirtschaftsstandort Köln zu rühren. Auch im Rahmen dieser dritten Reise innerhalb des Städte-partnerschaftsjubiläumsjahres konnten die städtischen Wirtschaftsförderer zahlreiche Firmengespräche – etwa in der Zentrale von Chinas Computer-Hersteller Nr. 1, Lenovo – durchführen. Weiterer Programmpunkt war ein Kurzbesuch in der Stadt Wuxi, wo sie vom dortigen Oberbürgermeister empfangen wurden.

Die städtischen Wirtschaftsförderungsaktivitäten wurden im Jubiläumsjahr durch eine verstärkte Öf-fentlichkeitsarbeit begleitet. Das vorhandene und bewährte chinesische Anzeigenmotiv der Wirtschafts-förderung wurde erneut in ausgewählten Zeitschriften und Magazinen geschaltet wie beispielsweise in der Wirtschaftspublikation ChinaContact, Befront oder der chinesischsprachigen Zeitschrift GermanyContact China – herausgegeben durch das chinesische Wirtschaftsmi-nisterium MOFCOM.

Eine chinesische Köln-Beilage erschien Ende Dezember 2007 anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums in der Beijing Youth Daily. Das aktuelle „Köln-Special“ fand in Wirtschafts- und Regierungskreisen äußerst große Beachtung, zumal vorher noch keine andere auslän-dische Stadt mit einer eigenen Zeitungsbeilage auf sich aufmerksam gemacht hatte. Die Beijing Youth Daily erscheint täglich mit durch-schnittlich 50 Seiten und einer Aufl age von rund 800.000

Exemplaren in 32 Provinzen, Hong Kong, Macao und in Übersee. Die Zeitung zählt damit zu den führenden Presseorganen in ganz China. Das achtseitige Special war redaktionell komplett von der Wirtschaftsförderung redigiert und in Kooperation mit dem Zeitungsverlag gestaltet worden.Angesichts der besonderen Bedeutung der Olympischen Spiele hat die Wirtschaftsförderung im August 2008 die Schaltung von drei Anzeigen in der Beijing Youth Daily organisiert, um der Partnerstadt nochmals zur Ausrich-tung dieses weltweit bedeutenden Sportereignisses zu gratulieren, den Spielen sowie den Paralympics einen erfolgreichen Verlauf zu wünschen und Köln gleichzeitig als optimalen Standort für chinesische Unternehmen in Europa zu bewerben.

Olympia 2008

Im August 2008 reiste Oberbürgermeister Schramma in Begleitung von Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans, dem Rektor der Sporthochschule Köln sowie Vertretern der Wirtschaftsförderung nach Peking.

Köln-Anzeige zur Olympiade 2008

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Während des Aufenthalts in Kölns Partnerstadt fand ein Empfang für chinesische Unternehmer, Multiplikatoren und Pressevertreter im Deutschen Haus statt. Darüber hinaus schlossen die Wirtschaftsförderungen der Städte Köln und Peking ein Kooperationsabkommen nach dem Vorbild des „Letter of Agreement“ zwischen Köln und Xi’an ab. Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Wirtschafts-standort des Partners ansiedlungswilligen Firmen weiter zu empfehlen sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Städten weiter zu verstärken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking und der hohen Werbewirk-samkeit während der Olympischen Sommerspiele konnte eine dauerhafte visuelle Präsenz der Stadt Köln während dieses zweiwöchigen Großereignisses erzielt werden, insbesondere über die Pekinger Gaststätte „Der Landgraf“, welche vom Kölner Wirtschaftsbotschafter Fritz Jäckel geführt wird und während der Olympiade als „Kölner Treff“ diente.

Standortpräsentation in Xi’an

Zusätzlich wurde während des Olympia-Aufenthaltes eine Standortpräsentation in Xi’an durchgeführt. Die ehemalige Hauptstadt des Kaiserreiches und heutige Hauptstadt der Provinz Shaanxi ist eine der führen-den Wirtschaftsmetropolen Chinas und wichtigster Hightech-Standort sowie Zentrum der chinesischen Weltraumaktivitäten. Dank der Wirtschaftsbotschafterin Zhou Meng und ihrer ausgezeichneten Kontakte konn-ten in Xi’an Gespräche mit führenden Provinzvertretern stattfi nden sowie eine Veranstaltung mit über 200 Unternehmern, die von der Provinzregierung organisiert wurde.

An der Transport Logistic China 2008, die im Juni 2008 zum dritten Mal im Shanghai New International Expo Centre stattfand, hat die Region Köln Bonn unter Fe-derführung von Cologne Bonn Business teilgenommen.

Partner aus Köln waren neben der Wirtschaftsförderung die Häfen und Güterverkehr Köln AG sowie ausgewählte in der Wirtschaftsregion Köln ansässige und auch inter-national agierende „Logistik-Akteure“ wie UPS, Redline oder Chemion. Ziel war es, den Standort Köln mit seiner ausgeprägten China-Kompetenz als eines der führenden Logistik-Zentren Europas zu präsentieren. Der Kölner Auftritt war Bestandteil des so genannten German Pa-villons. An den drei Veranstaltungstagen hatten sowohl Fachbesucher als auch allgemeines Publikum Zugang zur Messe. In 2008 wurden mehr als 8.500 Besucher und mehr als 300 Aussteller aus 33 Ländern registriert.Zusätzlich zum Messeauftritt fand ein Empfang beim deutschen Generalkonsul in Shanghai statt. Darüber hinaus wurden unter anderem eine von der IHK Köln geplante Kontaktbörse mit chinesischen Unternehmen sowie eine von Cologne Bonn Business initiierte Stand-ortpräsentation in Wuxi durchgeführt.

Auch im Rahmen der Paralympics Beijing 2008, der wichtigsten Sportveranstaltung der paralympischen Bewegung und neben den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft gleichzeitig die dritt-größte Sportveranstaltung weltweit, zeigte die Kölner Wirtschaftsförderung Präsenz. Der German Paralympic Club – vergleichbar mit dem Deutschen Haus während der Olympischen Spiele – bot für die Stadt Köln eine optimale Plattform, um sich in einem ansprechenden Umfeld während der Paralympics zu präsentieren. Frau Bürgermeisterin Spizig eröffnete den Kölner Abend am 12. September, der ähnlich wie einen Monat zuvor im Rahmen der Olympischen Sommerspiele als Empfang für chinesische Unternehmer, Multiplikatoren und Pres-severtreter ausgerichtet wurde.

Transport Logistics China 2008 in Shanghai

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China-Aktivitäten in Köln

Die Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V. (DCW) feierte im Juni 2007 ihr 20-jähiges Bestehen in Köln. Ehrengast des festlichen Abends, der aufgrund der großen Verbundenheit zwischen Stadt und DCW mit Unterstützung der Kölner Wirtschaftsförderung im Mu-seum Ludwig stattfand, war Oberbürgermeister Schram-ma. Die DCW umfasst mittlerweile rund 400 Mitglieds-fi rmen, überwiegend mittelständische China-orientierte Unternehmen. Seit 1987 organisiert der Verein den Erfahrungsaustausch zwischen Firmen, Institutionen und Persönlichkeiten im China-Geschäft. Ein starkes Netz-werk, ein breites Informationsangebot und praxisnahe Veranstaltungen sind die Kernkompetenzen der DCW. Die Wirtschaftsvereinigung ist im Rahmen der China-Offensive ein sehr wichtiger Partner der Kölner Wirt-schaftsförderung. So wurde beispielsweise im März 2007 gemeinsam in Köln das Seminar „Unternehmensgrün-dung in Deutschland für Chinesen“ für Interessenten aus dem Reich der Mitte organisiert. Ziel der ganztägigen Konferenz war es, chinesische Unternehmensgründer und Jungunternehmer über eine erfolgreiche Existenz-gründung und die damit verbundenen notwendigen

Köln, beliebtes Ziel chinesischer Delegationen

Formalitäten zu informieren. Daneben wurden auch steuerliche, versicherungstechnische und banktech-nische Fragen durch entsprechende Experten aus Kölner Institutionen geklärt. Während des Seminars fand parallel eine Ausstellung von Unternehmen statt, die ihr vielfältiges Dienstleistungsspektrum der Zielgruppe präsentierte. Es nahmen rund 100 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet teil.

Der traditionelle China-Abend dient insbesondere der Bestandspfl ege für die wachsende Zahl chinesischer Unternehmen in Köln. Erstmals im Jahr 1990 durchge-führt, stieß die Veranstaltung, zu der Oberbürgermeister Schramma eingeladen hatte, auch in 2007 bei rund 110 Teilnehmern auf eine äußerst positive Resonanz. Gäste waren Vertreter der in Köln ansässigen chinesischen Wirtschafts- und Handelsunternehmen. Traditionell nahmen auch Repräsentanten wichtiger Partner der China-Offensive wie Deutsche Asia Pacifi c Gesellschaft, Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung, Industrie- und Handelskammer zu Köln, Koelnmesse, KölnTouris-mus und einzelne Mitglieder des Wirtschaftsausschusses teil. Das Amt für Wirtschaftsförderung organisierte die Veranstaltung im November 2007 im Sky Event in der 28. Etage des KölnTriangle.

Die Deutsche Asia Pacifi c Gesellschaft (DAPG) e.V hat im November 2007 den China-Tag durchgeführt. Da die-se Veranstaltung in enger Anbindung an die städtischen Auslandsaktivitäten erfolgt und die Zusammenarbeit der DAPG insbesondere beim Länderschwerpunkt China einen wichtigen Baustein darstellt, fand die Konferenz wieder mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung statt.

Oberbürgermeister Schramma mit chinesischen

Vertreterinnen auf dem China-Abend 2007

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In Peking und Shanghai baut die DAPG erstmals Aus-landsvertretungen auf. Eine Kooperation mit den Reprä-sentanzen der DAPG ist angedacht.

Für die Akquisition von Unternehmen aus dem Reich der Mitte boten sich wie in der Vergangenheit einige ausge-wählte Kölner Messen an. So zeigte das China-Desk der Wirtschaftsförderung 2007 und 2008 Präsenz auf der Asia-Pacifi c Sourcing, der Spoga sowie der Anuga. Auf allen drei Messen konnten sich die chinesischen Ausstel-ler umfassend über die Standortqualitäten von Köln und das besondere Serviceangebot für Investoren aus dem Reich der Mitte informieren.

Auftritt der Pekingoper in Köln

Das bekannteste Pekingoper-Ensemble Chinas trat 2007 erstmalig während der MusikTriennale in Köln auf. Der Auftritt markierte einen neuen Höhepunkt der guten Beziehungen auf diesem Gebiet, durch den auch die Reputation Kölns als Kulturstadt weiter gestärkt wird. Oberbürgermeister Schramma hatte gemeinsam mit der Deutschen Krankenversicherungs AG (DKV) führende Vertreter chinesischer Unternehmen und einen ausgewählten Personenkreis mit China-Bezug zu dieser Aufführung eingeladen. Im Vorfeld fand für die Gäste ein Empfang, organisiert durch das Amt für Wirtschaftsför-derung, im Holtmann’s im Museum Ludwig statt. Promi-nente Gäste, die durch Oberbürgermeister Schramma, den Kölner Wirtschaftsdezernenten Dr. Walter-Borjans und Herrn Dr. Messemer, Vorstandsmitglied der DKV, begrüßt wurden, waren unter anderem der chinesische Botschafter und der chinesische Generalkonsul.

Ein weiteres kulturelles Highlight war das Chinesische Film- und Kulturfestival im Kölner Filmhaus. Das Fe-stival, das im November 2007 zum ersten Mal in Köln stattfand, legte den Fokus auf Filmproduktionen und

Dokumentationen aus dem Reich der Mitte. Zahlreiche Filme, die außerhalb von China bzw. in Deutschland noch nicht gezeigt worden waren, wurden präsentiert. In den sieben Festivaltagen standen drei chinesische Regisseure nach den Filmvorführungen in Podiumsdis-kussionen den Gästen für Gespräche zur Verfügung. Vertreter der Akademie für Film aus Peking begleiteten die Kulturtage mit Fachvorträgen. Zur Eröffnungsver-anstaltung am ersten Abend luden Oberbürgermeister Schramma und das Kölner Filmhaus neben den in Köln ansässigen chinesischen Handels- und Wirtschaftsun-ternehmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der am wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit China beteiligten Organisationen und Institutionen ein. An der Eröffnungsfeier nahmen neben dem Vertreter der Chinesischen Botschaft Herrn Ji Dafu auch der Sinologe Prof. Dr. Vittinghoff von der Universität zu Köln und die Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst Köln Dr. Schlombs teil.

Chinesen vor dem Rosenmontagszug gab es in der Karnevalssession 2008. Auf Einladung von Oberbürger-meister Fritz Schramma war eine 50-köpfi ge Gruppe aus Kölns Partnerstadt Peking angereist, um am Rosen-montagszug teilzunehmen. In prachtvollen Kostümen führten Künstlerinnen und Künstler der Peking Oper, Top-Models sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Peking-Tourismus den Rosenmontagszug an. Die Teilnahme war auch eine Werbebotschaft für die Olym-pischen Sommerspiele. Mit „Beijing welcomes you“ lud die Fußgruppe alle Zuschauer ein, selbst einmal China zu besuchen. Entlang des Zugwegs erntete die in traditi-onellen Kostümen aus dem Reich der Mitte gekleidete Delegation immer wieder spontanen Beifall.Herr Xiting Wang, Vize-Konsul, und Herr Yu Kaifa, Direk-tor des Fremdenverkehrsamtes der Volksrepublik China

Karneval 2008: Chinesische Models

vor dem Rosenmontagszug

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feierten begeistert den Kölner Karneval auf der Ehren-tribüne von Oberbürgermeister Fritz Schramma. Die chinesischen Gäste wurden vom Amt für Wirtschaftsför-derung mitbetreut.

Ein TV-Team des chinesischen Fernsehsenders Phoe-nix hatte bereits Ende 2006 ein Portrait über den Wirtschaftsstandort Köln für das TV-Format „Images of Europe“ produziert. Das sechsteilige Köln-Portrait wurde jeweils samstags zur Primetime ausgestrahlt. Köln war die erste deutsche Stadt überhaupt, die über PCNE vorgestellt wurde. Das Projekt wurde vom Amt für Wirtschaftsförderung aufgrund der besonderen Bedeu-tung der Volksrepublik China in den Auslandsaktivitäten der Stadt Köln unterstützt. Dank des großen Erfolgs der Serie hat das TV-Team Köln Anfang 2008 erneut be-sucht, um weitere Sequenzen zu drehen. Im Fokus stand ein Rückblick auf die Aktivitäten anlässlich des 20-jäh-rigen Städtepartnerschaftsjubiläums zwischen Köln und Peking im vorangegangenen Jahr unter anderem mit einem Interview von Oberbürgermeister Schramma. Daneben erfolgte zum Beispiel auch ein Dreh im Formel-1-Entwicklungszentrum von Toyota sowie bei der Deutz AG.

Summer School 2008: Akademischer Austausch

zwischen Köln und Peking

Die Veranstaltung China meets Cologne 2008 – Com-petence and Competition fand auf Initiative des Center for Scientifi c Entrepreneurship and Transfer (CENSET) im April 2008 in den Räumen der Universität zu Köln statt. Ziel war es, die wirtschaftlichen und wissenschaft-lichen Kontakte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu stärken. Chinesische Studenten an der Kölner Universität wurden vom Amt für Wirtschaftsförderung über die notwendigen Ansiedlungsmodalitäten ebenso informiert wie über die Qualitäten des Wirtschaftsstand-ortes Köln. Gleichzeitig wurden chinesischen Unterneh-

men mit Sitz im Kölner Raum wichtige rechtliche und steuerlichen Aspekte sowie Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Schwerpunktland Türkei

Das 10-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum zwischen Köln und Istanbul im Jahr 2007 bot eine hervorragende Ausgangsbasis zur weiteren Vertiefung der deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen. Während des Besuches der Kölner Delegation unter Leitung von Ober-bürgermeister Schramma in Istanbul im Juni 2007 wurde von der Wirtschaftsförderung dabei in Kooperation mit der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskam-mer – Unternehmerverband e.V. (TD-IHK) ein Treffen in der Istanbuler Industriekammer und eine Präsentation des Wirtschaftsstandortes Köln mit anschließendem Empfang in den Räumen der Istanbuler Handelskammer durchgeführt.

Als einer der Eröffnungsredner des türkisch-deutschen Wirtschaftskongresses, der ebenfalls im Juni 2007 in Istanbul stattfand, konnte der Kölner Wirtschaftsde-zernent Dr. Norbert Walter-Borjans auf die besondere Attraktivität des Standortes Köln für türkische Unter-nehmen und die Bedeutung der Domstadt als Türkei-

Symbolische Baumpfl anzung in Istanbul

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Der deutsche Generalkonsul von Kummer

im Mai 2008 in Istanbul

Kompetenz-Zentrum hinweisen und gleichzeitig die Einladung an die Teilnehmer für das nächste Treffen in Köln aussprechen. Mit einem Messestand auf der begleitenden Ausstellung zum zweitägigen Kongress hat die Wirtschaftsförderung zusätzlich über die Standort-qualitäten Kölns und die notwendigen Schritte für eine Existenzgründung in Köln informiert.Die 10-jährige Städtepartnerschaft Köln-Istanbul bot gleichzeitig einen geeigneten Anlass, im Türkei-Schwer-punktheft der „Germany Contact“, das vom OWC Verlag für Außenwirtschaft GmbH herausgegeben wird, redak-tionell und per Insertion auf Köln als herausragendes Kompetenzzentrum deutsch-türkischer Beziehungen aufmerksam zu machen.

Gäste aus Çorum in einer Talkrunde

beim Versicherer Gerling

Eine Delegation aus Çorum wurde im Oktober 2007 unmittelbar nach der Anuga von Bürgermeister Josef Müller und seinen Amtskollegen aus den Eifelkommu-nen Mechernich und Schleiden empfangen. Die 46 Vertreter aus der Schwarzmeerregion Çorum und ihrer gleichnamigen Provinzhauptstadt, in der Mehrzahl

mittelständische Unternehmer, informierten sich neben touristischen Highlights wie einer Dombesichtigung bei ihrem fünftägigen Aufenthalt in erster Linie über den Wirtschaftsraum, seine Unternehmen und über Koope-rationsmöglichkeiten. So standen insbesondere Firmenbesichtigungen auf dem Programm, beispielsweise bei der Ford-Werke Köln GmbH, dem türkischen Fleischverarbeiter Egetürk und der Ströer AG. Ein Kooperationstreffen in der IHK Köln bot Raum für eine Standortpräsentation der Wirtschafts-förderung sowie für bilaterale Gespräche zwischen deut-schen und türkischen Unternehmern. Ergänzend zum Besuch bei Egetürk in Feldkassel/Langel rückte schließ-lich die Informationsveranstaltung im Hause des Versi-cherers HDI Gerling, die Geschäftsführer Michael Ver-hasselt eröffnete, noch einmal das Thema „Erfolgreiche türkische Unternehmer in Deutschland“ am Beispiel der Unternehmensgruppe Baktat in den Vordergrund. Auf reges Interesse stieß darüber hinaus die Präsentation der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG). Das Kölner Unternehmen, das zur KfW-Banken-gruppe gehört, informierte auf Einladung von HDI Ger-ling über Finanzierungsmöglichkeiten von Joint-Ventures und andere Formen des Auslandsengagements.

Egetürk – hier ein Besuch einer Delegation aus Çorum –

ist eines der größten türkischen Unternehmen in Köln.

Nach dem erfolgreichen Besuch von Oberbürgermei-ster Schramma anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Istanbul in 2007 wurden auch 2008 die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Köln und der Türkei weiter intensiviert. So besuchte im Frühjahr 2008 eine Kölner Delegation unter Leitung von Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans die Städte Istanbul, Izmir, Adana, Gaziantep und Eskisehir. Dr. Walter-Borjans wurde begleitet von Vertreterinnen und Vertretern des TD-IHK, des Türkisch-Deutschen Unternehmervereins (TDU), der Industrie-

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Deutsch-Türkischer Wirtschaftskongress 2007

und Handelskammer zu Köln und von Experten aus den Bereichen Steuer- und Wirtschaftsrecht sowie Finanz-wirtschaft. Auf allen Stationen wurden Präsentationsver-anstaltungen durchgeführt und türkischen Unterneh-men ebenso wie Multiplikatoren und Pressevertretern die Standortvorteile Kölns sowie das umfangreiche Leistungsangebot des Amtes für Wirtschaftsförderung für türkische Ansiedlungsinteressen vorgestellt. Abgese-hen von Istanbul, fand damit aus Kölner Wirtschaftssicht der Austausch über den Wirtschaftsstandort in bislang weitgehend „unerschlossenen Gebieten“ statt. Ziel war es, das Interesse weiterer türkischer Unternehmen zur Unternehmensgründung in Köln zu wecken. Gleichzei-tig konnten neue Wirtschaftskontakte geknüpft und interessante Einblicke in die vielfältigen türkischen Wirt-schaftsregionen gewonnen werden.

Türkei-Initiative

Um Kölns Stellung als Brückenkopf für die türkische Wirtschaft weiter zu stärken und auszubauen, wurde der Bereich Auslandsakquisition beim Amt für Wirtschafts-förderung zum Jahresbeginn 2008 um eine zusätzliche Stelle verstärkt und so die Voraussetzung für eine Türkei-Initiative geschaffen. Das „Turkey-Desk“ ist nunmehr die zentrale Anlaufstelle bei der Stadt Köln für türkische Unternehmen und übernimmt damit die Funktion einer One-Stop-Agency. Im Fokus der Türkei-Aktivitäten steht jedoch nicht nur die Ansiedlung von weiteren türkischen Unternehmen, sondern auch eine offensive Platzierung des Standortes Köln als Türkei-Kompetenzzentrum. Momentan liegt die Anzahl der türkischen Unternehmen in Köln bei 2.500. Damit stellen die türkischen Unternehmerinnen und Unternehmer die höchste Zahl ausländischer Selbststän-

diger. Allein in den letzten zwanzig Jahren hat sich laut Berechnung des Zentrums für Türkeistudien die Zahl der türkischen Selbständigen bundesweit von 22.000 auf 64.000 verdreifacht. Verglichen mit dem Wachstum der türkischen Bevölkerung wuchs die Zahl der Unter-nehmerinnen und Unternehmer doppelt so schnell. Das Institut geht weiter davon aus, dass sich die Zahl der in Deutschland agierenden türkischen Unternehmen in den nächsten Jahren auf rund 120.000 verdoppeln wird. Bis 2015 werden türkischstämmige Selbstständige rund 720.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Der Gesamtumsatz wird auf 66 Milliarden Euro prognos-tiziert. Ziel der Türkei-Initiative ist es, an dieser posi-tiven Wirtschaftsentwicklung zu partizipieren und den ansiedlungsinteressierten Unternehmen aus der Türkei eine Plattform für den Einstieg in den deutschen bzw. europäischen Markt zu bieten. Mit der Industrie- und Handelskammer zu Köln, die gleichzeitig Schwerpunktkammer in Nordrhein-Westfa-len für die Türkei ist, und mit weiteren Akteuren wie bei-spielsweise der TD-IHK, dem Türkisch-Deutschen Unter-nehmerverein, der Außenstelle der Anadolu-Universität aus Eskisehir oder der Türkisch-Deutschen Akademiker und Studentenplattform besteht ein leistungsstarkes Türkei-Netzwerk in Köln.

Die Mitgliedschaft Kölns bei der TD-IHK wurde vom Stadtrat im März 2008 beschlossen. Seit 2003 steht die TD-IHK aufgrund einer Vereinbarung zwischen dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und der Türkischen Kammer- und Börsenunion als Unter-nehmerplattform zur Verfügung. Um in Zukunft noch enger zu kooperieren, hat die TD-IHK dem Amt für Wirtschaftsförderung die Mitgliedschaft angetragen. Da der Kölner Standort eines der bedeutendsten Türkei-

Feierte 2008 sein fünfjähriges Bestehen:

Der Unternehmerverband TD-IHK.

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Kompetenzzentren in Deutschland und die Türkei einer der Länderschwerpunkte in den Auslandsaktivitäten der Wirtschaftsförderung ist, schafft eine Mitgliedschaft gute Voraussetzungen für weitere Impulse. Sie kann auf der einen Seite ein wichtiger Bestandteil der Förderung mittelständischer Kölner Unternehmen sein, die auf dem türkischen Markt aktiv werden wollen. Auf der anderen Seite hilft sie türkischen Unternehmen, die ein Auslands-engagement in Deutschland und insbesondere in Köln planen.

Niederlande

Im Rahmen der Schwerpunktsetzung des Standort-marketings bei den Ländern der Europäischen Union standen auch 2007 die Niederlande im Vordergrund. Die 2006 erfolgreich gestartete Kooperation mit der Partnerstadt Rotterdam hinsichtlich des Deutsch-Nie-derländischen Wirtschaftsforums fand im November 2007 ihre Fortsetzung in Rotterdam. Bei der dortigen Veranstaltung, die gemeinsam vom Rotterdamer und vom Kölner Oberbürgermeister eröffnet wurde, disku-tierten rund 300 niederländische und deutsche Unter-nehmer über Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor. Am Rande der Konferenz unterzeichnete Oberbürgermeister Schramma mit seinem niederländischen Amtskollegen zudem eine Charta zur Nachhaltigkeit. Auf Basis dieser

Eröffnung des Deutsch-Niederländischen

Wirtschaftsforums 2007 in Rotterdam

Charta sollen der entsprechende Austausch zwischen den Verwaltungen gefördert, neue Projekte initiiert und die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor herausgestellt werden.Beim 3. Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsforum im Oktober 2008 in Köln steht das Thema Verkehr und Logistik im Vordergrund. Unternehmer aus beiden Ländern sind zu Information und Erfahrungsaustausch eingeladen und können unter anderem ihre im Novem-ber 2007 in der Partnerstadt Rotterdam geknüpften Kontakte vertiefen. Die Wirtschaftsförderung hat das Forum federführend in Zusammenarbeit mit dem Amt des Oberbürgermeisters/Büro für internationale Angele-genheiten, dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik und der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft e.V. in Köln vorbereitet und nutzt das Forum zur Präsentation des Standortes Köln.

Köln-Präsentation in Den Haag im April 2008

Eine Köln-Präsentation in Den Haag konnte im April 2008 realisiert werden. In der historischen Residenz des deutschen Botschafters wurde niederländischen Unter-nehmern die Stadt Köln mit den Schwerpunkten Wirt-schaftsstandort und Tourismusdestination sowie mit dem Spezialthema Häfen vorgestellt. Die Veranstaltung war auf Vermittlung des Vorsitzenden der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft in Köln, Jean Möhring und mit Unterstützung des deutschen Bot-schafters Dr. Läufer zustande gekommen. Jean Möhring ist gleichzeitig einer der 150 Kölner Wirtschaftsbotschaf-ter. Die Veranstaltung wurde vom Amt für Wirtschafts-förderung in enger Kooperation mit der Deutsch-Nieder-ländischen Gesellschaft, der Deutsch-Niederländischen Handelskammer und der Deutschen Botschaft in Den Haag vorbereitet.

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Indien-Initiative

Die im Herbst 2006 gestartete Indien-Initiative der Stadt Köln hat bereits zur Ansiedlung von Unternehmen aus dem Subkontinent geführt und wird deshalb intensiv fortgesetzt. Ein wichtiges Standortargument für Köln ist neben der zentralen Lage und der Verkehrsinfrastruktur die in Indien bereits kommunizierte schnelle Bearbei-tung der Anträge für Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse durch die Stadt. Die erste Indienreise der Stadt Köln im November 2006 hat sich als wichtiges Instrument zur Vermarktung des Standortes Köln auf dem Subkontinent erwiesen. Aus diesem Grund wird 2008 wieder eine städ-tische Delegation unter Leitung des Oberbürgermeisters und in Begleitung hochkarätiger Vertreter der Kölner Wirtschaft und von wirtschaftsnahen Institutionen nach Indien reisen. Aufgrund der mittlerweile gewonnenen Kontakte vor Ort sollen Präsentationen des Standortes Köln mit dem Ziel der Akquisition weiterer indischer Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Außenhan-delskammer in Mumbai sowie mit indischen Industrie- und Wirtschaftsverbänden (FICCI und CII) organisiert werden. Die indische Software- und IT-Branche zeichnet sich derzeit durch starkes Wachstum und durch Expan-sion auf den europäischen und den deutschen Markt aus und stellt damit eine besondere Zielgruppe der Wirt-schaftsförderung hinsichtlich der Akquisition dar.

Der Indien-Tag der Deutschen Asia Pacifi c Gesellschaft (DAPG) e.V., der 2007 und 2008 jeweils im Juni durchge-führt wurde, wird von der Wirtschaftsförderung unter-stützt. Rund 80 Unternehmer aus Köln und der Region informierten sich bei dieser Fachtagung über wirtschaft-liche, rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen eines unternehmerischen Engagements in Indien. Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans begrüßte die Gäste gemeinsam mit dem indischen Generalkonsul in

Büro-Eröffnung der neuen Deutschlandzentrale

von Wipro im September 2008

Frankfurt, Ashok Kumar, und dokumentierte so erneut das Engagement der Stadt Köln in diesem Themenfeld.

Die MindTree Consulting Limited hatte sich im August 2007 als erstes indisches Unternehmen seit Beginn der Indien-Initiative in Köln angesiedelt. Das Unternehmen hat seine Zentrale für Deutschland und Mitteleuropa von Frankfurt nach Köln verlagert. MindTree ist eine interna-tional tätige IT-Consulting- und Software-Servicefi rma mit Hauptsitz in Bangalore, Indien, die an 15 Standorten weltweit rund 4.300 Mitarbeiter beschäftigt.

Im September 2008 eröffnete außerdem Wipro Tech-nologies, der globale IT-Dienstleister des indischen Konzerns Wipro Ltd., sein neues Büro in Köln, das auch die Funktion der Deutschlandzentrale übernehmen soll. Mit weltweit 53 Entwicklungszentren, mehr als 85.000 Beschäftigten und einem Umsatz im Geschäftsjahr 2006/2007 von mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar ist Wipro ein globaler Dienstleister und Anbieter technolo-gieorientierter Geschäftslösungen.

Besuch des indischen Ministers für Foodprocessing,

Sahaj, auf der Anuga

Im Oktober 2007 war Köln zwei Mal das Ziel für Besuche indischer Minister. Die Kooperation im Bereich des zivilen Flugverkehrs stand bei dem Besuch des indischen Ministers für zivile Luftfahrt bei der European Aviation Safety Agency EASA auf dem Programm. „Indian Tastes“ 2007 war das Motto eines Empfangs bei der diesjährigen Anuga, den der indische Industrieverband Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry (FICCI) zu Ehren des Besuchs von Herrn Subodh Kant Sahai, indischer Minister für Nahrungsmittel verarbeitende In-dustrie, ausrichtete. Oberbürgermeister Fritz Schramma und Wirtschaftsdezernent Dr. Walter-Borjans konnten während des Empfangs außerdem ihre Kontakte zur indischen Botschafterin, Frau Meera Shankar, sowie zum

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neuen indischen Generalkonsul in Frankfurt, Herrn Ajit Kumar, vertiefen.

Die NASSCOM-Konferenz als bedeutende indische IT-Veranstaltung, konnte 2008 in Kooperation mit dem deutschen Pendant BITCOM in Köln durchgeführt werden. Im April 2008 haben sich während dieses Ereig-nisses die Chefs der führenden indischen und deutschen IT-Unternehmen getroffen, um sich über die jeweiligen Märkte sowie über mögliche Kooperationen zu informie-ren und auszutauschen. Die Indien-Initiative der Stadt wird durch verschiedene Wirtschaftsbotschafter intensiv begleitet und unterstützt. Dies bezieht sich sowohl auf die inhaltliche Beratung als auch auf die Vermittlung wichtiger Kontakte. Alle Aktivitäten werden durch Pres-searbeit in Köln und vor Ort sowie je nach Anlass durch Anzeigenschaltung in einschlägigen – vor allem in Indien erscheinenden – Medien begleitet.

Schwerpunkt Brasilien

Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2007 fanden im November im brasilianischen Blumenau statt. Eine Kölner Delegation, bestehend aus Bürgermeisterin Spizig, Vertretern der Wirtschaftsförderung, der IHK Köln und der KölnTourismus GmbH, nutzte die Konfe-renz, um den etwa 1.000 brasilianischen und deutschen Unternehmern den Standort Köln zu präsentieren. Zum Abschluss der Konferenz wurde bekannt gegeben, dass Köln vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) als Veranstaltungsort für die Wirtschaftstage 2008 ausgewählt worden war. Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2008 im August 2008 in Köln wurden von der Wirtschaftsför-derung unterstützt. So wurde dem BDI als Veranstalter zum einen bei der Vorbereitung zugearbeitet, zum

Von der Wirtschaftsförderung organisiert: Empfang für

brasilianische Journalisten auf der MS RheinEnergie

anderen wurde ein Abendempfang für die Konferenzteil-nehmer auf der MS RheinEnergie ausgerichtet. Ergänzend zu diesem Empfang wurden im Vorfeld der Konferenz gezielt brasilianische Journalisten, die in Deutschland leben, nach Köln eingeladen und über Köln informiert. Das Programm umfasste sowohl Besuche bei Kölner Unternehmen und Gespräche mit Vertretern der Stadt Köln als auch attraktive touristische Bausteine.

Wirtschaftsbotschafter der Stadt Köln

Das vom Amt für Wirtschaftsförderung koordinierte Pro-jekt zur Unterstützung der Werbung für den Wirtschafts-standort, in dessen Rahmen seit 2005 Kölner Unterneh-mer und Repräsentanten wirtschaftsnaher Institutionen als Wirtschaftsbotschafter für die Stadt Köln werben, hat

Oberbürgermeister Schramma ernennt

weitere Kölner Wirtschaftsbotschafter

sich als festes Instrument des Standortmarketings eta-bliert. Die mittlerweile 150 Botschafter fordern regelmä-ßig beim Amt für Wirtschaftsförderung aktuelles Infor-mationsmaterial an, das sie im Ausland verteilen und bei Gesprächen mit ausländischen Gästen in Köln einsetzen. Einige Botschafter tragen auch konkrete Projektideen an die Wirtschaftsförderung heran und stellen ihr jeweiliges Hintergrundwissen in Bezug auf ihre speziellen Ziel-länder zur Verfügung. Einzelne Wirtschaftsbotschafter haben dem Amt für Wirtschaftsförderung sowie dem Dezernat für Wirtschaft und Liegenschaften bereits bei verschiedenen Anlässen Gelegenheit zur Präsentation des Standorts Köln gegeben.

Wichtige Instrumente zur Unterstützung der Wirt-schaftsbotschafter seitens des Standortmarketings sind der 2007 gestartete elektronische Newsletter der Wirt-schaftsförderung „Business Facts Cologne“, regelmäßige E-Mails zu wirtschaftsrelevanten Veranstaltungen oder Neuigkeiten sowie das Köln Magazin.

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Seite 114Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Köln-Promotion / Auslandsakquisition

2007 fand der vom Amt für Wirtschaftsförderung vorbereitete Jahresempfang der Wirtschaftsbotschafter auf Einladung von Oberbürgermeister Schramma im Ok-tober im Museum Ludwig statt und bot die Gelegenheit zum intensiven Austausch der Wirtschaftsbotschafter mit der Verwaltung und untereinander. Als interes-santer Anknüpfungspunkt für zahlreiche Diskussionen diente der Vortrag über die Perspektiven Kölns 2020, den Geschäftsführer der Z_Punkt GmbH The Foresight Company Klaus Burmeister, im Anschluss an die Reden von Oberbürgermeister Schramma und Wirtschaftsde-zernenten Dr. Walter-Borjans hielt.

Dem Wunsch einzelner Wirtschaftsbotschafter nach re-gelmäßigen Treffen zur Information und zum Austausch untereinander wurde durch ein erstes Arbeitstreffen im April 2008 Rechnung getragen. Bei diesem Treffen auf Einladung des Oberbürgermeisters wurden die Wirt-schaftsbotschafter durch die jeweiligen Dezernenten über aktuelle Entwicklungen des Wirtschaftsstandortes und der Stadtentwicklung informiert. Außerdem stan-den der Erfahrungsaustausch sowie die Entwicklung von Ideen und Anregungen zur Vermarktung des Standortes Köln auf dem Programm.

Ein Außenwirtschaftskonzept für Köln erarbeitet seit Sommer 2008 die Beratungsgesellschaft KPMG im Auftrag der Wirtschaftsförderung. Das Projekt dient der Positionsbestimmung und zielgenauen Ausrichtung der zukünftigen Auslandsaktivitäten der Stadt.

Das Gründercenter Ausland ist ein weiterer Baustein zur Internationalisierung des Wirtschaftsstandorts. Da allgemeine Standortvorteile wie Infrastruktur oder Marktvolumen allein nicht ausreichen, um die Stadt im globalen Wettbewerb erfolgreich von der interna-tionalen Konkurrenz abzuheben, wird zusätzlich eine zeitnahe und effektive Bearbeitung von Anträgen auf Erteilung einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung von ausländischen Ansiedlungsinteressenten als wei-teres Standortargument in die Wagschale geworfen. Mit Einrichtung des Gründercenters Ausland zum Jahresbe-ginn 2008 wurden diese Verfahren weiter vereinfacht und gestrafft. IHK und Stadt Köln geben unter dieser Bezeichnung für einen Antragsteller bzw. eine Antrag-stellerin nur noch eine gutachterliche Stellungnahme ab.

Branding der Marke Köln – Businessplan Wirtschaft

Das Wirtschaftsdezernat hat 2007 die Federführung in Bezug auf das für das städtische Marketing zentrale Thema „Marke Köln“ übernommen. In enger Abstim-mung mit dem Presseamt und KölnTourismus wurde im Dezember 2007 eine erste Sitzung zum Thema „Mar-kenboard“ durchgeführt. Das Board ist ein Gremium von rund 20 hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern der Kölner Wirtschaft unter der Leitung des Wirtschafts-dezernenten. Die Stadt kann so gemeinsam mit der Kölner Wirtschaft und den relevanten Institutionen über die konsequente Weiterentwicklung und Bewerbung der Marke Köln sprechen. Auf dieser Grundlage werden in Arbeitsgruppen einzelne Marken-Themen mit dem Ziel aufbereitet, gemeinsame Aktionen und Kampagnen zu entwickeln. Auf dem nächsten Treffen des Markenboards sollen die weiterführenden Projekte und Kampagnen vorgestellt und beschlossen werden. Da eine erfolg-reiche Markendiskussion nicht ausschließlich in Eigen-regie der Stadt geführt werden kann, werden externe Akteure eingebunden.

Hauptziel für 2008 ist die Erarbeitung eines Business-plans Wirtschaft für Köln. Als eine entscheidende Arbeitsgrundlage für die Erarbeitung einer qualifi zierten Markenstrategie soll das vorherrschende Köln-Bild und -Image über eine Befragung von führenden Wirt-schaftsvertretern und Multiplikatoren in den wichtigsten Industrieländern und in einem Attraktivitätsvergleich ausgewählter Städte aus Investorensicht erarbeitet werden. Es geht dabei um die Positionsbestimmung des Standortes Köln und die Operationalisierung spezifi scher Strategien und Akzente für Zielgruppen im Sinne einer Markenoptimierung.

Der Dom, weltbekanntes Wahrzeichen Kölns

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Seite 115Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Der Tourismus in Köln erreicht neue Bestmarken und setzt seine konstante Auf-wärtsentwicklung fort. Mit 2,5 Millionen Übernachtungsgästen und 4,5 Millio-nen Übernachtungen wurden 2007 neue Rekordwerte erzielt und das Spitzener-gebnis des WM-Jahres 2006 nochmals übertroffen. Durch insgesamt rund 115 Millionen Gästebesuche im Jahr gehört die Domstadt zu den gefragtesten Zielen in Deutschland. Die Kölner Tourismusbranche steigerte 2007 ihren Umsatz um 15 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Die dynamische Tourismusentwicklung beeinfl usst darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Wirtschaftsbereiche positiv.

Das erneute Übernachtungsplus in den Kölner Hotels ist insbesondere auf den deutlichen Zuwachs von über fünf Prozent bei den deutschen Gästen zurückzuführen. Das von der KölnTourismus GmbH festgelegte Jahresthema 2007 „Kunst- und Kulturstadt Köln“ wurde besonders wirkungsvoll im erklärten Schwerpunktmarkt Deutsch-land umgesetzt. Mit dem Jahresthema „Familienerlebnis Köln“ konnte KölnTourismus auch 2008 an die erfolg-reiche Arbeit der Vorjahre anknüpfen.

Die Rangliste der wichtigsten Auslandsmärkte wird angeführt von Großbritannien. Angesichts des hohen Niveaus der britischen Über-nachtungszahlen stellen allerdings weitere Zuwächse auf diesem Markt eine besondere Herausforderung dar. Den zweiten Platz behaupten die USA, wobei das Übernachtungs-plus von fast acht Prozent bei den amerikanischen Gästen in Anbe-tracht der Dollarschwäche beacht-lich ist. Platz drei und vier belegen die Niederlande und Italien. Auf Platz fünf und sechs folgen Spani-en und Frankreich. Die Brasilien-Kampagne, die KölnTourismus 2006 durchgeführt hatte, hat sich als nachhaltig erwiesen: Die Ankünfte brasilianischer Besucher lagen zwar erwartungsgemäß klar unter dem Wert des WM-Jahres, aber um 90 Prozent über dem Niveau von 2005. Bei den anderen Fernmärkten ist der zweistellige Zuwachs an Gästen aus Russland besonders erfreulich. Gemeinsam mit dem Köln Bonn Airport bearbeitete KölnTourismus diesen Markt intensiv. So wurde anlässlich der Reisemesse MITT in Moskau eine Köln-Sonderbeilage des wichtigsten russischen Reise-magazins herausgegeben. Auch auf dem Zukunftsmarkt Indien war KölnTourismus 2007 erstmals aktiv. Das Potenzial wird mit Blick auf das

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Seite 116Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Tourismus in Köln: Gäste und Übernachtungen 2007

Veränderung zum Vorjahr Über-

Veränderungzum Vorjahr

Herkunftsland Gäste in % nachtungen in %

Bundesrepublik Deutschland 1 719 011 + 5,4 2 894 799 + 5,3

Vereinigtes Königreich 130 964 – 11,4 254 416 – 11,4

Niederlande 76 020 + 3,5 129 483 + 1,6

USA 70 993 + 7,3 159 484 + 7,6

Italien 48 898 + 3,6 109 649 + 8,3

Belgien 46 753 + 7,4 73 889 + 10,0

Frankreich 43 926 – 5,0 79 258 – 4,3

Schweiz 37 971 + 3,5 72 278 + 2,1

Spanien 36 974 – 3,8 79 394 + 6,5

Österreich 27 575 + 8,9 54 581 + 12,3

Japan 14 617 – 23,2 30 995 – 20,4

Türkei 14 437 – 8,1 31 981 – 12,4

Russland 14 107 + 14,7 37 367 + 18,9

China, Volksrepublik und Hongkong 13 527 – 13,3 29 660 – 10,5

Schweden 12 784 – 23,5 27 138 – 21,5

Dänemark 10 090 + 2,1 21 327 + 2,1

Luxemburg 10 056 + 10,8 14 591 + 7,0

Polen 8 981 + 1,7 19 463 + 4,0

Kanada 7 294 + 3,4 16 482 + 8,6

Brasilien 7 155 – 39,3 17 609 – 66,7

Finnland 7 087 – 10,8 15 688 – 10,0

Griechenland 6 732 + 11,4 17 786 + 24,7

Australien 6 544 – 7,0 15 224 – 3,4

Portugal 6 314 – 23,1 14 697 – 10,7

Tschechische Republik 6 176 – 14,6 12 369 – 8,5

Norwegen 6 009 – 12,0 12 563 – 10,8

Republik Irland 5 663 – 9,7 12 581 – 11,1

Arabische Golfstaaten 4 484 – 8,4 22 344 + 0,1

Ungarn 4 245 + 14,4 9 809 + 20,5

Indien 3 764 + 33,7 11 901 + 40,1

Taiwan 3 304 – 16,3 9 232 – 29,3

Israel 3 171 – 10,1 8 213 – 9,9

Südkorea 2 698 – 1,1 5 086 – 11,9

Ukraine 2 182 + 53,0 4 347 + 20,8

Island 1 788 + 10,7 4 405 + 32,5

Republik Südafrika 1 722 – 20,2 4 519 – 25,7

Slowakische Republik 1 507 – 9,0 3 961 + 35,3

Slowenien 1 385 + 43,4 3 184 + 53,0

Litauen 1 069 + 44,1 2 354 + 68,1

Ausland 768 240 – 3,1 1 585 412 – 2,9

Insgesamt 2 487 251 + 2,6 4 480 211 + 2,2

Betten (angebotene) 24 784

Bettenauslastung 48,2%

Quelle: Informationssystem Tourismus, LDS NRW, Düsseldorf 2007

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Seite 117Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gäste aus den Golfstaaten bleiben mit am längsten in Köln

Übernachtungsplus von 40 Prozent deutlich. Mit 3,2 Aufenthaltstagen blieben indische Besucher neben den Gästen aus den arabischen Golfstaaten am längsten in der Rheinmetropole. Insgesamt konnte die Destination Köln 2007 an die er-folgreichen Vorjahre anknüpfen. Hierzu lieferten neben den beiden Großevents Handballweltmeisterschaft und Deutscher Evangelischer Kirchentag zahlreiche Kon-

gresse, Messen, Produktpräsentati-onen und Incentive-Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag.

Im Rahmen der 20. Handball-Welt-meisterschaft im Januar und Februar 2007 fanden zehn Spiele in Köln statt. Neben zwei Viertelfi nalspielen, den Halbfi nalen, Platzierungsspielen sowie dem Spiel um Platz drei wurde auch das Finale in der Kölnarena ausgetragen. Der Ansturm auf die WM-Tickets war riesig. Bereits ein Jahr vor dem Turnierbeginn war das Finale so gut wie ausverkauft. Nach dem Sieg des deutschen Teams im Endspiel gegen Polen empfi ngen am Kölner Rathaus dann knapp 30.000 Menschen den neuen Weltmeister. Somit konnte sich Köln nach dem FIFA Confederations Cup Germany 2005 und der FIFA WM 2006 auch 2007 als internationale Sportmetro-pole positionieren.

Der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag im Juni war das zweite Großereignis im Jahr 2007. Unter dem Motto „Lebendig und kräf-

Spiel der Handball-WM in der KölnArena

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Seite 118Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Köln hat sich als beliebter Kongress-Standort etabliert

tig und schärfer“ wurde mit insgesamt 1,1 Millionen Besucherinnen und Besuchern ein neues Rekordergebnis erzielt. Es standen rund 3.000 Einzelveranstaltungen auf dem Programm. Ein Gottesdienst auf den Poller Wiesen mit 100.000 Menschen bildete den Abschluss des Evan-gelischen Kirchentages 2007 in Köln. Die einzigartige, friedliche Stimmung des Events leistete einen weiteren nachhaltigen Beitrag zum Positivimage Kölns als sympa-thische Gastgeberstadt. Zum Kirchentag hatte Köln-Tourismus mehrere Packages zusammengestellt, die erfolgreich vermarktet werden konnten. Am stärksten nachgefragt wurde das Basis-Package, bestehend aus einer Übernachtung mit Frühstück, einem Tagesticket für den Kirchentag mit kostenloser Nutzung des Öffent-lichen Nahverkehrs, einer Panoramaschifffahrt auf dem Rhein sowie Informationsmaterial.

Aktivitäten auf dem deutschen Markt

Auch in den Bereichen Kongresse, Seminare, Produkt-präsentationen, Pressekonferenzen und Incentive-Veran-staltungen konnte die KölnTourismus GmbH 2007 und 2008 an die erfolgreiche Arbeit der Vorjahre anknüpfen. So haben rund 1.100 Veranstalter aus dem deutschspra-chigen Raum, aber auch aus ferneren Destinationen den

Kongress in der Koelnmesse

Kongress- und Tagungsservice von KölnTourismus in Anspruch genommen. Dazu zählten unter anderem die kostenlose Termin- und Locationberatung, die Hotelzimmervermittlung, das Bereitstellen von Werbematerialien, aber auch die Orga-nisation sowie Durchführung von Sightseeingtouren und Rahmenprogrammen.

So war KölnTourismus mit seinem breitgefächerten Dienstleistungsspektrum an der Organisation der Gold-schmidt-Konferenz, einer der weltgrößten Tagungen von Wissenschaftlern im Bereich der Geochemie, beteiligt. Neben der Zimmervermittlung für die mehr als 2000 internationalen Teilnehmer wurde auch ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt, das den Gästen die vielen Facetten der Rheinmetropole Köln nahe-brachte.

Service-Theke von KölnTourismus

Ähnliche Serviceleistungen wurden sowohl für die 53. Jahrestagung der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie e.V., die im April 2007 mit mehr als 500 Teilnehmern in der Koelnmesse stattfand, als auch für den 24. Internationalen Kongress der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie, zu dem nahezu 1.000 Teilnehmer Ende September 2007 im Maritim Hotel Köln zusammengekommen waren, erbracht. Zur europäischen Hauptversammlung der Herbalife International kamen im Juli 2007 rund 17.500 Gäste aus über 20 Ländern in die Kölnarena. Die Location war auf-grund des perfekten Service-Angebots aus dem bundes-weiten Kongressangebot ausgewählt worden. Insgesamt buchten Gäste und Dienstleister des Kongresses in nur fünf Tagen 80.000 Übernachtungen. Die Veranstaltung gilt zudem als wichtige Voraussetzung für die Standort-wahl des Herbalife Weltkongresses im Jahre 2010 mit über 25.000 Teilnehmern.

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Seite 119Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gemeinschaftlich luden KölnTou-rismus, KölnKongress und die Industrie- und Handelskammer zu Köln im Juni 2007 zum 8. Kongress- und EventTag Köln ins Congress-Centrum Nord der Koelnmesse ein. 44 Dienstleister der Region aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Event- und Künstleragenturen prä-sentierten sich dem Fachpublikum. Den rund 700 Fachbesuchern wurde ein vielseitiges Portfolio an Produk-ten vorgestellt – von ungewöhn-lichen Locations über Transport- und Limousinenservices bis zu Catering und Beleuchtungstechnik. Die Veranstaltung begann mit einem at-traktiven Besichtigungsprogramm, das den Besuchern die Möglichkeit bot, bei verschiedenen Führungen und Exkursionen die Destination Köln aus ungewöhnlicher Perspek-tive erleben konnten – von der Stadtbesichtigung mit dem Fahrrad über eine Oldtimer Rallye bis zum Rundfl ug im Helikopter.

Die jährlich im Juni stattfi ndende Messe InterKarneval hat sich als europaweit wichtigste Order- und Kommunikationsplattform für Vereine und Brauchtumsanhän-ger etabliert. Jeweils rund 15.000 Karnevalisten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland trafen sich sowohl 2007 als auch 2008 in Köln. Neben dem Angebot der ausstellenden Unternehmen und Verbände bot die InterKarneval ein umfassendes Rahmenprogramm mit Workshops, Seminaren und Büh-nenprogramm. Zur Eröffnung der Messe stellen Oberbürgermeister Fritz Schramma, KölnTourismus-Geschäftsführer Josef Sommer und das Festkomitee Kölner Karneval gemeinsam das Kölner Karnevals-plakat für die jeweils kommende Session vor.

Der „Kongress und Fachmesse für Touristik, Business Travel und Technologie“ (FVW) fi ndet jährlich zusammen mit der Travel Expo im September in den Rheinpark-hallen der Koelnmesse statt. KölnTourismus bietet an seinem Stand eine umfassende Beratung zu Themen wie Kongress- und Tagungslocations oder der Köln Welco-meCard.

Beim RDA-Workshop, seit 1975 Branchentreff der Unternehmen am europäischen Busreisemarkt, präsen-tieren Dienstleister aus allen Tourismussparten jeweils im August in Kölns größten Messehallen ihre Ideen und Produkte für das Geschäft von morgen. Die Zahl der Fachbesucher lag 2007 bei 13.000; 2008 besuchten 11.000 Bustouristiker den RDA. Die Abkürzung RDA geht auf den früheren Verbandsnamen „Reisering Deutscher Autobusuunternehmungen“ zurück.

Stand von KölnTourismus beim RDA-Workshop

Im Rahmen von insgesamt 21 Produktschulungen der Deutschen Bahn AG führte KölnTourismus im Herbst 2007 insgesamt rund 500 Touristikstudenten, Reisefach- und Reiseverkehrsleute durch die Rheinmetropole. Die jungen Menschen aus dem Raum Stuttgart und Frank-furt erhielten durch einen Kurzfi lm, einen Köln-Vortrag sowie eine vertiefende Stadtführung einen guten und bleibenden Eindruck von der Domstadt. Diese Multipli-katoren sollen in Zukunft Reiselustige und potenzielle

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Seite 120Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Gäste in Reisebüros oder -agenturen von der Attraktivi-tät der Stadt überzeugen.

Nach intensiven Bemühungen war es der Kölner Wirt-schaftsförderung, der IHK Köln und KölnTourismus gelungen, Köln als Veranstaltungsort der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage 2008 zu platzieren. Hierbei spielten neben dem dank der FIFA Fußball WM 2006 hohen Bekanntheitsgrad Kölns in Brasilien auch die Erfahrungen der KölnTourismus GmbH, die 2006 für die Betreuung der rund 5000 Fans aus Brasilien zuständig war, eine wichtige Rolle.

2007 und 2008 gab es nicht nur zahlreiche Messen und Kongresse in der Rheinmetropole, sondern auch eine Reihe erfolgreicher Auftritte Kölns auf Messen deutsch-landweit. So ist die Domstadt jedes Jahr auf der Inter-nationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin, der weltweit größten Reisemesse, vertreten. Seit einigen Jahren präsentieren sich die drei Rheinstädte Düsseldorf, Köln und Bonn gemeinsam mit einer Vielzahl von Tourismus-akteuren aus der Region auf einem großen Gemein-schaftsstand. Sowohl 2007 als auch 2008 konnte dieser Stand beim „Best Exhibitor Awards”, einer Auszeichnung für Standgestaltung, Information, Service, Aktivitäten und Gesamteindruck den 1. Platz gewinnen. In 2007 wurde unter dem Motto „Kunst- und Kulturstadt Köln“ insbesondere die vielfältige Kölner Kunst- und Kultursze-ne beworben. Zu der traditionellen Abendveranstaltung „RheinNacht“ der drei Städte, an der die drei Oberbür-germeister teilnehmen, werden rund 500 Gäste geladen. Auf der ITB 2008 gewann KölnTourismus mit dem neuen Kölner Imagefi lm im Rahmen des internationalen Film-wettbewerbs „Das goldene Stadttor“ den 2. Platz.

Stand von KölnTourismus auf der ITB

Deutschland-Stand auf der IMEX

Ebenfalls erfolgreich präsentierte sich KölnTourismus 2007 und 2008 auf der IMEX, der europaweit führen-den Kongress-Marketing-Fachmesse in Frankfurt. Rund 3.500 Aussteller aus 150 Ländern präsentieren sich hier dem Fachpublikum. Die Zahl der Fachbesucher, die in beiden Jahren großes Interesse an der Rheinmetropole zeigten, stieg von 8.300 in 2007 auf 8.750 in 2008. Da Köln sämtliche tagungs- und kongressrelevanten Stan-dards erfüllt und auch die Infrastruktur keine Wünsche offen lässt, konnte Köln auf der IMEX seine Position im stark wachsenden Markt des Kongressgeschäftes in Deutschland weiter verbessern.

Aktivitäten auf dem europäischen Markt

Auch auf den europäischen Märkten konnte die Köln-Tourismus GmbH 2007 und 2008 ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Besonders hervorzuheben sind hier die Beteiligungen an den wichtigen Fachmessen wie dem äußerst erfolgreichen World Travel Mart (WTM) in London sowie im Bereich „Meetings, Incentives, Conven-tions, Congresses & Exhibitions“ (MICE) auf der EIBTM in Barcelona, der weltweit führenden Fachmesse für Kongresse, Veranstaltungen, Meetings sowie Incentive- und Geschäftsreisen.

Auf beiden Messen konnten sowohl mit Leistungsträgern aus dem Tourismus als auch mit Leistungsträgern aus dem MICE-Bereich Projekte zur Steigerung des Reisevo-lumens nach Köln beschlossen bzw. vertieft werden. Bereits zum zweiten Mal fand im September 2007 die Airport- Show der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) in Österreich statt. Anstoß für die Veranstaltung gaben die zahlreichen, sehr preisgünstigen Flugverbin-dungen Österreichs in ausgewählte deutsche Metropo-len. Erstmalig konnte in diesem Rahmen die Reisedesti-nation Köln durch KölnTourismus einem ausgewählten

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Seite 121Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Fachpublikum in Graz, Klagenfurt und Salzburg als attraktives Reiseziel präsentiert werden. Zur Vermarktung der Vorzüge des Reiselandes Nord-rhein-Westfalen organisierte der NRW-Tourismus e.V. im Oktober 2007 in Wien zudem einen Workshop, bei dem auch die KölnTourismus GmbH gemeinsam mit touri-stischen Leistungsträgern für die Domstadt warb.

Soll weiter steigen: Das bereits hohe Volumen

an Busanreisen, insbesondere aus England.

Gemeinsam mit dem Köln Bonn Airport wurden die Werbeaktivitäten der rumänischen Airline Blue Air bezüglich der Strecke Köln-Bukarest unterstützt. Fer-ner kooperierte KölnTourismus bei einer Vielzahl von verschiedenen touristischen Einzelwerbemaßnahmen mit den Airlines Germanwings und TuiFly. Besonderes Augenmerk lag hier auf der Steigerung des Incomings aus den jeweiligen Zielstädten und Zielregionen der entsprechenden Fluggesellschaften.

Im November 2007 war der größte Schweizer Busreise-veranstalter Eurobus mit rund 150 Expedienten zu Gast in Köln. Es handelte sich um eine Produktschulungsreise, der Anfang des Jahres um Geribertz Reisen, einen der Flussfahrten-Spezialisten der Schweiz, erweitert wurde. Aus diesem Grund fand die Mitarbeiterreise auf zwei

Kreuzfahrtschiffen statt, die in Köln Halt machten und den Teilnehmern Zeit für eine spezielle Stadtführung mit unvergleichlichem Ausblick aus über 100 Metern Höhe vom KölnTriangle in Deutz gaben. Die Schulung wurde in Zusammenarbeit mit der DZT organisiert. Außerdem betreute KölnTourismus 2007 und 2008 diverse Fam-Trips von Multiplikatoren der Reisebranche aus Belgien, Holland und England.

Mit dem englischen Busreiseverband wurde 2007 eine enge Kooperation vereinbart – KölnTourismus ist als einzige deutsche Tourismus-GmbH seit 2008 Mitglied dieses Verbandes. Hierdurch ist eine weitere spürbare Steigerung des Busanreisevolumens aus England nach Köln zu erwarten. Ferner war KölnTourismus gemeinsam mit seinen loka-len und regionalen Partnern 2007 und 2008 wieder einer der beliebtesten Aussteller auf dem Germany Travel Mart™ (GTM), dem größten Incoming-Workshop für das Reiseland Deutschland in Berlin.

Osteuropäischer Markt

Auch 2007 und 2008 wurde die bereits äußerst erfolg-reiche Zusammenarbeit zwischen KölnTourismus und dem Köln Bonn Airport weiter intensiviert. Schwer-punkte im Ferngeschäft sind insbesondere gemeinsame Messeauftritte sowie die Airline-Akquise in Städten und Regionen der stark wachsenden touristischen Quellmär-kte der Russischen Förderation sowie der GUS-Staaten. Erstmals präsentierten sich KölnTourismus und der Köln Bonn Airport als Einheit bei verschiedenen für Köln interessanten Airlines. Außerdem wurde die Kunden-betreuung von Airlinepartnern vor Ort in Köln intensi-viert. Als Folge der Aktivitäten ist mit weiter steigenden

Weiter verstärkt: die Zusammenarbeit zwischen

KölnTourismus und dem Köln Bonn Airport

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Seite 122Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Flugbewegungen aus der Russischen Förderation sowie aus Staaten der GUS zu rechnen. Ein erster Erfolg ist die im Mai 2008 gestartete Flugver-bindung der Orenair zwischen der im Nord-Ural gelegenen russischen Destination Orenburg und dem Köln Bonn Airport. Auch südost- sowie westeuropäische Airlines konnten durch diesen kooperativen Ansatz, welcher die Bemühungen von Destination und Airport vernetzt, von Köln Bonn als Flugziel überzeugt beziehungsweise intensiver an Köln gebunden werden, so beispielsweise der Carrier Bmi Regional.

Die Sonderbeilage von KölnTourismus

zur MITT in Moskau

2007 und 2008 hat KölnTourismus anlässlich der jeweils im März statt-fi ndenden Reisemesse MITT Mos-kau eine komplette Sonderbeilage „Köln“ des wichtigsten russischen Reisemagazins „TourBusiness News“ herausgegeben. Die Aufl age zur Be-werbung Kölns auf dem russischen Markt betrug jeweils 10.000 Exem-plare. Ferner beteiligte sich KölnTou-rismus 2008 erstmals als Aussteller auf der wichtigen russischen Reise-messe Leisure Moskau.Um den prosperierenden russischen Markt adäquat zu bedienen, orga-

nisierte KölnTourismus darüber hinaus eine Roadshow in Moskau und in St. Petersburg. Hier konnten gemeinsam mit Germanwings, dem Köln Bonn Air-port und den Partnern Dom-Hotel Le Meridien sowie dem beliebten Kölner Restaurant Haxenhaus zum Rheingarten über 300 Reisebüros zum Thema Köln geschult werden.

Aktivitäten in Übersee

Auch in Bezug auf die Kooperation mit dem US-amerikanischen Reisemarkt war das Jahr 2007 erfolgreich. Nach der gelungenen, Ende des Jahres aus-gelaufenen ABC-Kampagne beabsichtigt KölnTourismus, eine gemeinsame Kampagne mit der DZT-Zweigstelle in den USA zu starten, um Köln als Reise-destination noch intensiver zu bewerben. Darüber hinaus beteiligte sich KölnTourismus sowohl 2007 als auch 2008 an der Roadshow „Destination Germany“ durch vier Städte in Kanada und den USA, die von der German National Tourism Organisation (GNTO) in New York organisiert wurde. In beiden Jahren konnten sehr interessante Kontakte zu örtlichen Reisevermittlern, Reisebüros, Veranstaltern und weiteren Multi-plikatoren der Tourismusbranche geknüpft beziehungsweise bestehende Kontakte vertieft werden. Gute Nachrichten gab es aus Kanada: Nach intensiven Gesprächen mit KölnTourismus hat der größte Reiseveranstalter Transat Tours die Reisede-stination Köln ab 2008 in den größten Urlaubs- und Reisekatalog Kanadas aufgenommen.

Im September 2007 hat KölnTourismus gemeinsam mit der IHK Köln und der Deutsch Chinesischen Wirtschaftsvereinigung e.V. das Seminar „Der chine-sische Markt – Interkultureller Austausch zwischen Kölsch und grünem Tee“ veranstaltet. Zentrale Themen der hervorragend besuchten Veranstaltung waren der chinesische Quellmarkt, die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Chinas sowie der Stellenwert der Städtepartnerschaft Köln-Peking.

Die Städtepartnerschaft Köln-Peking kommt auch dem Tourismus zugute

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Seite 123Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Des Weiteren wirkte KölnTourismus an der von der Deutschen Zentrale für Tourismus organisierten China-Roadshow, der „Germany Promotion-Tour“ durch die wichtigsten Quellmärkte Chinas mit.

KölnTourismus beteiligte sich 2007 und 2008 am Ara-bian Travel Market (ATM) in Dubai, der Leitmesse des arabischen Tourismus. Hierbei stand eine vertiefende Imagebildung auf dem arabischen Markt im Vorder-grund. In diesem Zusammenhang konnten weitere lokale Partner für eine Bearbeitung dieses Marktes im Rahmen des Gesundheitstourismus gewonnen werden.

Angebot an Stadtführungen ausgeweitet

Im Bereich der Gruppenführungen hat KölnTourismus neue Produkte entwickelt, mit denen die Besucherzah-len für die Destination Köln weiter gesteigert werden sollen. So wurden geführte Touren durch den Rheinauhafen sowie zu den Wirkungsstätten Heinrich Bölls in die Programmpalette der Stadtführungen aufgenommen. Zusätzlich wurden im Hinblick auf das KölnTourismus-Motto für 2008 „Familienstadt Köln“ neue Führungen für Familien und Kinder kreiert. Bei der Vermittlung von Gruppenführungen wurde das 2007 erreichte hohe Niveau gehalten und die Einnah-men aus der Vermittlung von Bussen an Gästegruppen deutlich gesteigert. Die knapp 200 öffentlichen Führungen für Einzelgäste, die an den Wochenenden und Zeiten mit Brückentagen angeboten werden, treffen auf eine hohe Nachfrage. Neu im Angebot sind hier Führungen mit dem „Seg-way“. Dieses einachsige Gefährt wird in Kooperation mit der Kölner Givas GmbH zu Fahrten und Führungen für Einzelgäste eingesetzt.

Neu im Angebot von KölnTourismus:

Segways zur Stadterkundung

Großer Beliebtheit erfreut sich auch der audiovisuelle Stadtführer „iGuide“. Mit mehr als 600 Ausleihen in 2007 kommt Köln im Vergleich mit den anderen 30 Städten, in denen das Produkt angeboten wird, auf Platz 3.

Mittlerweile fest etabliert: Das Angebot „Hop on Hop off“

Mittlerweile fest etabliert ist das Projekt „Hop On Hop Off“. Seit April 2007 fahren Busse der CCS Busreisen GmbH im Linienverkehr interessante Haltepunkte Kölns an. Das Produkt wird bei KölnTourismus vermarktet.

Besuchermagnet Weihnachtsmärkte,

hier der Markt auf dem Rudolfplatz

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Seite 124Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Wirtschaftsfaktor Tourismus und Kongresse

Ebenfalls nicht mehr aus dem Programmangebot weg-zudenken ist das Stadtentdeckungsfestival „Expedition Colonia“. Aufgrund des Mottos „Familienstadt Köln“ wurden die Expeditionen durch Köln 2008 nicht nur im Frühjahr, sondern auch in den Sommer- und den Herbst-ferien angeboten.

Die Kölner Weihnachtsmärkte waren 2007 wieder Anziehungspunkt für unzählige Gäste aus dem In- und Ausland. Wie in den Vorjahren hat die KölnTourismus GmbH gemeinsam mit der Stadt Köln, der IHK und City Marketing das Verkehrsmanagement für die ankom-menden Reisebusse zu den Weihnachtsmärkten kom-muniziert, organisiert und logistisch sowie personell betreut. Durch das Bus-Shuttle-Konzept konnte an allen vier Samstagen vor Weihnachten ein optimaler Ablauf bei den Busanreisen sowie -abreisen aus ganz Europa gewährleistet werden.

Dank der Kooperation zwischen KölnTourismus und dem Hotel Reservation Service (HRS) konnte 2007 das Buchungsprocedere weiter verbessert werden. Durch den Zugriff auf das HRS-System steht KölnTourismus eine noch größere Auswahl Kölner Hotels zur Verfügung als zuvor, die zudem zu günstigen Preisen angeboten werden können. Mittlerweile vermittelt KölnTourismus nicht mehr nur Kölner Hotels, sondern Übernachtsmög-lichkeiten weltweit. Beim Buchungsgeschehen für die großen Kölner Messen steht so nun auch eine sehr große Auswahl an Hotels im Umland zur Verfügung.

Wird ebenfalls verstärkt:

die Vermarktung der Radregion Rheinland

Weiterhin beteiligte sich KölnTourismus 2007 intensiv an der gemeinsamen Vermarktung der Radregion Rhein-land, insbesondere durch sein Engagement bei der Pro-duktpositionierung der „Drei-Flüsse-Tour“ sowie durch Beteiligung an der NRW Publikation „NRVelo“.

Über 200 Journalisten aus 18 Ländern wurden in 2007 von KölnTourismus vor Ort betreut, mehr als 800 Pres-severtreter mit Informationen versorgt. Daraus gingen Berichterstattungen mit einem Medienwert in Höhe von über 1,5 Millionen Euro hervor.

Im Jahr 2007 gab es auch einige sehr erfolgreiche Aktivitäten im Bereich Gay City Marketing. Besonders bedeutend waren hier die Produktion und der Vertrieb der zielgruppenspezifi schen Broschüre „Out in Cologne“ sowie die Präsentation im „Gay & Lesbian Travel Pavili-on“ auf der ITB Berlin. Aber auch auf dem CSD Köln war KölnTourismus wie in jedem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten, um den Besuchern direkt vor Ort als Ansprechpartner für alle touristischen Belange zur Seite zu stehen.

Die Köln WelcomeCard gehört nach wie vor zu den Ver-kaufsschlagern der KölnTourismus GmbH. Im Jahr 2007 konnte erneut ein leichter Anstieg des Gesamterlöses

Ebenfalls auf Wachstumskurs: das Gay City Marketing

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verzeichnet werden. Zahlreiche neue Vertriebspartner, insbeson-dere Hotels in Köln und der Region sichern den zukünftigen Absatz. 2007 hat KölnTourismus in Koope-ration mit der „Projekt2508 Kultur- und Tourismusmarketing GmbH“ ein ansprechendes Gutscheinheft für Kölner Neubürger herausge-geben. Dies bietet einerseits den „Neu-Kölnern“ zahlreiche attraktive Vergünstigungen und ist auch für die teilnehmenden Partner vorteil-haft. Neubürger werden nach einem ersten Besuch oftmals zu treuen Kunden. Das Gutscheinheft enthält beispielsweise freie oder ermäßigte Karten für Stadtführungen und Schiffstouren und Sonderpreise für Museen, Oper, Theater, Kleinkunst und Konzerte oder Sportveranstal-tungen, meist nach dem Prinzip „zwei Tickets zum Preis von einem“. Die Erstaufl age des Neubürger-heftes, das in allen Meldehallen gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro erhältlich ist, lag bei 10.000 Stück. Anfang Oktober 2008 star-tete der Verkauf der zweiten Aufl a-ge.Der Kongress- und Veranstaltungs-Standort Köln wurde im Februar 2008 in Mainz mit dem Conga Award 2008 der Vereinigung Deut-scher Veranstaltungsorganisatoren e.V. ausgezeichnet. Von zehn Nomi-nierten in der Kategorie „Städte und Regionen national“ belegte Köln den

KölnTourismus-Chef Sommer nimmt

den Conga Award 2008 entgegen

dritten Platz. Hamburg und München teilten sich Platz zwei, Berlin führt die Rangliste an. Der Conga Award ist sowohl Plattform als auch Messinstrument für die gesamte Kongress- und Tagungsbranche. Das Ranking in den zehn Kategorien wurde durch eine groß angelegte Befragung von 25.000 Fachleuten aus der Tagungs- und Kongress-Branche ermittelt. KölnTourismus-Geschäfts-führer Josef Sommer nahm den Conga Award entgegen.

Cologne Convention Bureau

Ein weiterer Schritt zur Optimierung der Marketing-Akti-vitäten unter dem Dach von KölnTourismus ist das neue Cologne Convention Bureau, das im August 2008 seine Arbeit aufgenommen hat. Die neue Struktur trägt den umfangreichen Schnittstellen zwischen Kongress- und Tourismusmarketing Rechnung. Als Fundament wird eine gemeinsame Vermarktungsstrategie der Kölner Kon-gresswirtschaft entwickelt. So werden die Marketingmaß-

Das Team des Cologne Convention Bureaus

nahmen durch das Cologne Convention Bureau neu ge-ordnet und gleichzeitig die Netzwerkbildung aller Akteure gefördert. Ziel ist es, das Portfolio der Branche vorrangig in einem gemeinsamen Internetauftritt serviceorientiert und multilingual zu präsentieren. Darüber hinaus wird die gezielte Ansprache potenzieller Kongressveranstalter ausgeweitet, um so neue Events für Köln zu gewinnen. Um Entwicklungen im Kongress- und Tagungsmarkt Köln sowie im Vergleich zu anderen Städten zu erkennen und Handlungsoptionen daraus ableiten zu können, liegt ein weiterer Fokus auf dem Monitoring der hierfür relevanten Marktforschungsergebnisse. Die ersten internationa-len Messeauftritte des Kongressbüros standen bei der Gründung bereits fest: Bei der Incentive Travel & Meeting Executives Show (IT & ME) im September 2008 in Chicago und der EIBTM im Dezember 2008 in Barcelona wird für die Kongress-Destination Köln geworben.

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Projekte und Ansprechpartner

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008

Ausbildung in Medienberufen Ursel Sandforth3 2 21 - 224 69

Ausbildungsbericht Köln Johanna Below2 2 21 - 259 40

Arbeitsmarkt in Zahlen Frank Neumann1 2 21 - 218 69

Arbeitsmarktförderung Barbara Skora2 2 21 - 243 19

Auslandsakquisition Michael Josipovic2 2 21 - 261 23 China Heike Welter2 2 21 - 237 16 Stephanie Gentsch2 2 21 - 261 21 Indien, Brasilien Brigitte Göttgens2 2 21 - 238 78 Katharina Menge2 2 21 - 253 67 Türkei Daniela Wanko2 2 21 - 253 66

AV-Medien (Hörfunk, Film und Fernsehen) Andreas Füser2 2 21 - 246 61

Beratungsprogramm Wirtschaft Albert Stark2 2 21 - 237 88

Biotechnologie/Netzwerke „BioCologne“ und „BioRiver“ Volker Oelrich2 2 21 - 223 24

Branchenforum Industrie Alexander Kip2 2 21 - 261 22

Büroflächenentwicklung Jürgen König2 2 21 - 222 70

City-Entwicklungskonzept/City-Marketing Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14

Cologne Conference Konrad Peschen3 2 21 - 241 01

Design Franz Heuing1 2 21 - 241 48

Einzelhandelskonzept/Nahversorgungskonzept Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14 Barbara Eicker1 2 21 - 346 96 Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96

Eurocities Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96

Film- und Fernsehproduktionen/Filmfestivals Andreas Füser3 2 21 - 246 61

Flughafen Köln/Bonn - Konrad Adenauer Andrea Suer1 2 21 - 224 18

Games Branche Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23

Gesamtverkehrskonzept Christian Dörkes1 2 21 - 221 84 Thilo Bosse1 2 21 - 244 19

Gesundheitsstandort Werner Stüttem1 2 21 - 236 82 Volker Oelrich1 2 21 - 223 24

Gewerbeflächen Reinhard Schüller2 2 21 - 259 02 Uwe Broda2 2 21 - 237 18

Großprojekte Breslauer Platz / ICE-Terminal Bahnhof Köln Messe/Deutz Jörg Kreikebaum1 2 21 - 270 46

Gründernetzwerk Köln Werner Stüttem1 2 21 - 236 82

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

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Seite 127Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Projekte und Ansprechpartner

Gründungsberatung/Startercenter Geschäftszimmer2 2 21 - 336 66 Marlies Knodel2 2 21 - 280 52 Gründungslotse/Erstberatung Alexander Monien2 2 21 - 241 11 Intensivberatung, Beratungsprogramm Wirtschaft, Marina Heck2 2 21 - 280 57 fachliche Stellungnahmen im Rahmen der Sozial- Sabine Kollasinski2 2 21 - 241 21 gesetzgebung, Coaching, Fördermittelberatung Andreas Severin2 2 21 - 241 22

Güterverkehr und Logistik Andrea Suer1 2 21 - 224 18

Hochschulgründernetz Cologne Volker Oelrich1 2 21 - 223 24

Informations- und Kommunikationstechnik Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23 Volker Oelrich1 2 21 - 223 24

Immobilien- und Standortgemeischaften Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96(NRW-Landesgesetz, Initiativen in Köln)

Immobillienbörse Heike Penkwitz2 2 21 - 230 67

Internet, Standort Köln im Michael Josipovic2 2 21 - 261 23

Jugend in Arbeit plus Martina Roth-Schamal2 2 21 - 229 29

Kalk-Programm Günter Wevering1 2 21 - 246 75

Kinoentwicklung Andreas Füser3 2 21 - 246 61

koeln.de Werner Stüttem1 2 21 - 236 82

Kölner Innovationspreis Gertrud Tuszynski2 2 21 - 329 37

Köln-Magazin Thomas Stiemer2 2 21 - 237 81

Gabriele Pilath2 2 21 - 261 25

Köln-Promotion Michael Josipovic2 2 21 - 261 23 Thomas Stiemer2 2 21 - 237 81

KölnTourismus GmbH Josef Sommer4 2 21 - 233 41

Kommunales Bündnis für Arbeit Johanna Below2 2 21 - 259 40

Kongresse und Tagungen Stephanie Franke4 2 21 - 233 88Cologne Convention Bureau

Medienaus- und -weiterbildung Ursel Sandforth3 2 21 - 224 69

Medienfest NRW Birgit Büttgen3 2 21 - 245 71

Medienforum NRW Konrad Peschen3 2 21 - 241 01

Medien- und IT-Rat Konrad Peschen3 2 21 - 241 01

Mobile und interaktive Medien Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23

Multimedia und TK-Dienste Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23

Nachhaltige Stadtentwicklung/Regionale 2010 Dieter Noth1 2 21 - 221 64

Nahverkehrsplan/ÖPNV Christian Dörkes1 2 21 - 221 84

Netzwerk Unternehmenssicherung Johanna Below2 2 21 - 259 40

n!faculty Birgit Büttgen3 2 21 - 245 71

Rahmenplanung Altgewerbegebiet Stefan Jennrich1 2 21 - 263 91 Braunsfeld/Müngersdorf/Ehrenfeld

Rechtsrheinisches Entwicklungskonzept (REK) Günter Wevering1 2 21 - 246 75 Stefan Jennrich1 2 21 - 263 91

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH

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Seite 128Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Köln 2008Projekte und Ansprechpartner

Regionalagentur Region Köln Dirk Jäckel2 2 21 - 280 53 Monika Barnett2 2 21 - 229 24 Jens Eichner2 2 21 - 231 84 Michael Jordan2 2 21 - 229 26 Patrik Klameth2 2 21 - 280 54 Martina Roth-Schamal2 2 21 - 229 29

Regionalvergleich Wirtschaft und Arbeitsmarkt Frank Neumann1 2 21 - 218 69

Schienenpersonenverkehr Thilo Bosse1 2 21 - 244 19

Software Helmut Blömeke3 2 21 - 281 23

Stadtverschönerung Mohammad-Ali Bahmanyar2 2 21 - 229 33 Guido Yen2 2 21 - 229 77 Jörg Gerhards2 2 21 - 233 10

Standortentwicklung Reinhard Schüller2 2 21 - 259 02 Uwe Broda2 2 21 - 237 18

Standortmarketing Michael Josipovic2 2 21 - 261 23

Standortmarketing Region Köln/Bonn GmbH Katrin Rüffer 92 54 - 77 11

Standortkonzept Wirtschaft Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14

Straßenverkehr Thilo Bosse1 2 21 - 244 19

Struktur- und Technologieförderung Werner Stüttem1 2 21 - 236 82

Technikhof Kalk Kapellenstraße/ Günter Wevering1 2 21 - 246 75Dillenburgerstraße Ursula Willgeroth2 2 21 - 237 15

Telekommunikationsinfrastruktur Volker Oelrich1 2 21 - 223 24

Unternehmens-Service der Wirtschaftsförderung Geschäftszimmer2 2 21 - 222 22 Reinhard Schüller2 2 21 - 259 02 In den Stadtbezirken: Innenstadt-Nord und Deutz Stephan Paffenholz2 2 21 - 266 69 Innenstadt-Süd und Bayenthal Heike Penkwitz2 2 21 - 230 67 Rodenkirchen (ohne Stadtteil Bayenthal) Susanne Hilger2 2 21 - 231 97 Lindenthal Albert Stark2 2 21 - 237 88 Ehrenfeld Norbert Weidenfeld2 2 21 - 261 24 Nippes und Chorweiler Alexander Nottebrock2 2 21 - 231 33 Porz (ohne Stadtteil Poll) Claudia Fuß2 2 21 - 231 49 Kalk und Poll Ursula Willgeroth2 2 21 - 237 15 Mülheim Andrea Voß2 2 21 - 229 35

Verkehrsinfrastruktur Christian Dörkes1 2 21 - 221 84

Wasserstofftechnologie Volker Oelrich1 2 21 - 223 24

Wirtschaftsausschuss Michael Müller2 2 21 - 237 17

Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage Hermann Breuer1 2 21 - 218 71 Alexander Kip2 2 21 - 261 22

Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht Alexander Kip2 2 21 - 261 22

Wissenschaftsstandort/Kölner Wissenschaftsrunde Volker Oelrich1 2 21 - 236 82

Zentrenentwicklung/Einzelhandel Friedrich Dahmen1 2 21 - 246 14 Dr. Marc Höhmann1 2 21 - 246 96

Zukunftsenergien Barbara Eicker1 2 21 - 346 96

Themen/Projekte/Initiativen Ansprechpartner Telefon

1 Amt für Stadtentwicklung und Statistik 2 Amt für Wirtschaftsförderung 3 Stabsstelle Medien 4 KölnTourismus GmbH

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Der Oberbürgermeister

Dezernat für Wirtschaft und Liegenschaften,Amt für WirtschaftsförderungAmt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gestaltung und Grafi k

rheinsatz, KölnDruck

asmuth druck + crossmedia gmbh & co. kg, KölnAbbildungen

Abbis, Ihklas Koelnmesse GmbHARD Sales & Services GmbH Kölnton GmbHAxel Springer AG KölnTourismus GmbHB. Beyer GmbH KOF Kersten Oliver FichtBeos GmbH KolumbaBioCampus Cologne Grundbesitz GmbH & Co. KG KSK-Immobilien GmbHBioFactory Landesbetrieb Straßenbau NRWBuchhandlungen Gerhard Ludwig GmbH & Co. LIG Lammerting Immobilien GmbHBothe Richter Teherani Architekten Maenken Kommunikation GmbHBrainpool TV AG Meag Munich Ergo Asset Management GmbHBüro Sabine Voggenreiter Medienfest NRWCorpus Sireo Makler GmbH Medienforum NRWCSC-Cologne Science Center mfi Management für Immobilien AGDesign Post Köln GmbH & Co KG MMmedia GmbH 2008Deutz AG NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbHDevelopment Partners NKT Cables GmbHDLR Polizeipräsidium KölnDeutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH QSC AGElle RTZFachhochschule Köln Regionalagentur Region Köln Ford-Werke Köln GmbH RheinEnergie AGFVW International Rheinsicht – Visuelle Gestaltung GmbHG. Eggerbauer Sammode – Alain Caste – Feichtinger ArchitectsGAG Immobilien AG SKI Standort Köln-Immobilien GmbH & Co.GCB German Convention Bureau e.V. SQS Software Quality Systems AGGewi – Institut für Gesundheitswirtschaft e.V. S RheinEstate GmbH Giga Digital Television GmbH Stadt Köln GiP Verwaltungs-GmbH – Amt für Stadtentwicklung und StatistikGruner + Jahr AG & Co. KG – Amt für WirtschaftsförderungGymnasium Kreuzgasse – Stabsstelle MedienHäfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) Thilo SchmüllgenHiba Grundbesitz GmbH & Co. KG Unitymedia GmbHHochtief Projektentwicklung GmbH Universität zu KölnHost Europe GmbH Ventur, KölnIgus GmbH Veranstaltungsplaner Service GmbHImmobilienmanager Verlag IMV Verwaltung GmbH Verein für Nippes e.V.Köln Bonn Airport Vivico Real Estate GmbHKölnDesign e.V. Volker DennebierKölner Verkehrsbetriebe AG WDR / GörgenKölner Wissenschaftsrunde Wige Media AGKöln Kongress GmbH Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

13/80/6.500/09.2008

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