Wirtz - Historisches Zu Den Uranarbeiten in Deutschland 1940-1945

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Dozent Dt. K. Wirtz Historisches zu den Uranarbeiten in Deutschland in den Jahren 1940-1945 Am 5. September 1941 hielt Dozent Dr. K. W 1 r t z auf der Physikertagung der Deutschen Physikalischen Cesellschaft in der Britischen Zone in einem zusammenfassenden Bericht einen Vortrag mit dem Titel peutsche Vorarbeiten zur Konstruktion eines Uranbrenners' mit dem Untertltel .Historisches zu den Uranarbeiten in Deutschland in den Jahren 1940-1945'. Fast gleichzeitig rnit diesern VortraE erschienen Veroffentlichungen zu diesem Gegenstand von Prof W He Is e n b e r e in den Naturwissenschaften 3 3 (1941) S. 325 sowie In Nature 16 0 (1947) S. 211 und von Dr. W I r t z in der Glittinger Universittits- Zeitunr 2 (1947) Nr. 20. Beide Herren haben ferner gemeinsam einen ausfiihr- lichen Bericht liber die Ereebnisse der CroDversuche fur die FIAT Review geschrieben. der in Teil Ii. des Bandes ,,KERNPHYSIK ~ UND KOSMISCHk STRAHLUNG" der Serie ..Naturwissenschaft und Medizin in Deutschland, 1939-1946" im Dieterich'schen Verlag. Wiesbaden. erscheint und die Einzel- heiten der Experirnente rnitteilt. Der Tagungsvortrag von Dr. W i r t z stellte eine eektrzte Fassuna des FIAT-Berichtes dar und nab. ebenso wie die Ubri- Ken Verliffentlichurgen. einen hlstorischen Rilckblick Heute wird In Deutsch- land nicht mehr IIber diese Probleme gearbeitet. Wir bringen im folgenden aus diesem Vortrag elnen Auszug. der mit freundlicher Erlaubnis der FIAT- Dienststellen durch einige Zusiitze aus dem FIAT-Bericht ergiinzt wurde. Die Arbeiten zum Uranproblem lassen sich einteilen in solche, die kern- physikalische Eigenschaften des Urans und der andcren im Zusammenhang mit der Energiegewinnung wichtigen Substanzen untersuchen und in Groi3- versuche. Dieses waren Anordnungen, die in ihrem Aufbau auf den eigent- lichen Uranbrenner furanmaschine), den die Amerikaner Pile genannt haben, hinzielten. Fur die Kernenergiegewinnung aus Uran boten sich, wie man schon 1939 erkannte, zwei Wege. Es war sehr wahrscheinlich, daB rnit dem reinen Uranisotop 235, das mit schnellen und langsamen Neutronen spaltet, eine Kettenreaktion moglich sein wurde. Wahrscheinlich wiirde sie explo- sionsartig verlaufen. Dieser Weg war zunachst versperrt, da es unmoglich schien, ohne groBen Aufwand das seltene Isotop 235 in groBeren Mengen rein darzustellen. Man konnte aber auch versuchen, die Kettenreaktion mit langsamen Neutronen in natiirlichem Uran, in dem das Isotop 235 nur etwa 0,7 % ausmacht, zustande ?ti bringen. Hier bestand die Hoffnung, die Kettenreaktion der Spaltprczesse zu steuern. Fur diesen Weg, der in Deutschland ausschlief3lich beschritten wurde, ist es notwendig, das Uran rnit einer Bremssubstanz zu vermischen. Das Bremsmaterial sol1 die bei der Spaltung des U 235 frei werdenden schnellen Neutronen rasch an den Reso- nanzabsorptionslinien des U 238 vorbeifuhren, in denen sie sonst weggefan- gen wurden und fur die qeaktionskette verloren gingen. Es ist ferner gun- stig, Uran und Bremsmittel raumlich zu trennen. damit die Neutronen, erst wenn sie thermisch geworden sind, wieder in das Uran zuriickdiff'undieren. In einer solchen Anordnung kann die Anzahl der Neutronen durch folgende Prozesse geandert werden: 1) Ein Neutron kann bei hoherer Energie in U 238, bei beliebiger Energie in U 235 eine Spaltung hervorrufen und dabei neue Neutronen irei machen. 2) Es kann von U 238 eingefangen werden irnd U 239 bilden, das schlieb- lich in Plutonium ubergeht. 3) Es kann im Bremsmittel und in den Halterungsmaterialien verloren gehen. 4) Es kann durch die Oberfltichddes Brenners eatweichen

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Karl Wirtz zu den Uranarbeiten in Deutschland

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DozentDt . K. Wi r t z Historisches zu denUranarbeiteninDeutschland inden Jahren 1940-1945 Am5.September1941hieltDozentDr.K.W 1r t zaufderPhysikertagung derDeutschenPhysikalischenCesellschaft inderBritischenZoneineinem zusammenfassendenBerichteinen Vortragmitdem Titelpeutsche Vorarbeiten zurKonstruktioneinesUranbrenners'mitdemUntertltel.Historischeszu denUranarbeiteninDeutschlandindenJ ahren1940-1945'.Fastgleichzeitig rnitdiesernVortraEerschienenVeroffentlichungenzudiesemGegenstand von ProfWH e Is e n b e reindenNaturwissenschaften 3 3(1941)S. 325sowie In Nature1 60(1947)S.211undvonDr. W I r t zin der GlittingerUniversittits- Zeitunr2(1947)Nr.20.BeideHerrenhabenferner gemeinsameinenausfiihr- lichenBerichtliberdieEreebnissederCroDversuchefurdieFIATReview geschrieben.derinTeilIi. desBandes,,KERNPHYSIK ~ UNDKOSMISCHk STRAHLUNG"derSerie..NaturwissenschaftundMedizininDeutschland, 1939-1946"imDieterich'schenVerlag.Wiesbaden.erscheintunddieEinzel- heitenderExperirnenternitteilt.DerTagungsvortrag vonDr.W i r t zstellte eine eektrzte FassunadesFIAT-Berichtesdarundnab.ebenso wiedieUbri- KenVerliffentlichurgen.einenhlstorischenRilckblickHeute wirdInDeutsch- landnichtmehrIIberdieseProblemegearbeitet.Wirbringenimfolgenden ausdiesemVortragelnenAuszug.dermitfreundlicher Erlaubnisder FIAT- Dienststellendurcheinige ZusiitzeausdemFIAT-Berichtergiinztwurde. DieArbeitenzumUranproblemlassensicheinteileninsolche,diekern- physikalischeEigenschaftendes Urans undderandcren imZusammenhang mit der Energiegewinnung wichtigenSubstanzenuntersuchenundinGroi3- versuche.Dieses warenAnordnungen,die inihrem Aufbauaufdeneigent- lichen Uranbrenner furanmaschine), den die Amerikaner Pile genannt haben, hinzielten.FurdieKernenergiegewinnungausUranbotensich,wieman schon1939 erkannte, zwei Wege.Es war sehr wahrscheinlich,daB rnitdem reinenUranisotop235,das mitschnellen undlangsamen Neutronenspaltet, eine Kettenreaktion moglichseinwurde. Wahrscheinlichwiirde sieexplo- sionsartigverlaufen.DieserWegwarzunachstversperrt,daes unmoglich schien,ohnegroBenAufwanddasselteneIsotop235 ingroBerenMengen reindarzustellen.Mankonnteaber auchversuchen,die Kettenreaktion mit langsamen NeutroneninnatiirlichemUran, indem das Isotop 235nuretwa 0,7 %ausmacht,zustande?tibringen.HierbestanddieHoffnung,die KettenreaktionderSpaltprczessezu steuern.FurdiesenWeg,derin Deutschlandausschlief3lichbeschrittenwurde, istes notwendig,dasUran rniteiner Bremssubstanzzuvermischen.Das Bremsmaterial sol1 die bei der Spaltung des U 235frei werdendenschnellen Neutronenraschan denReso- nanzabsorptionsliniendes U 238vorbeifuhren,indenensie sonst weggefan- genwurden undfur die qeaktionskette verlorengingen.Es istferner gun- stig, Uran und Bremsmittelraumlichzu trennen.damit die Neutronen, erst wennsie thermischgeworden sind, wiederin das Uran zuriickdiff'undieren. In einer solchen Anordnungkann die Anzahl derNeutronendurchfolgende Prozesse geandert werden: 1)Ein Neutron kann bei hoherer Energie in U238, bei beliebiger Energie inU235eineSpaltung hervorrufenunddabeineueNeutronenirei machen. 2)Es kann von U 238eingefangen werden irndU239 bilden, dasschlieb- lichinPlutonium ubergeht. 3)Es kannim Bremsmittel undindenHalterungsmaterialienverloren gehen. 4)Es kann durch die Oberfltichddes Brenners eatweichen EineKettenreaktionist nurmoglich,wenndie Vermehrung1)hlufiger ist als die Verluste 2),3)und 4).DieVerluste 4)konnen dabei durchgeeignete VergroRerungdes Pilesstets beliebigkleingemachtwerden.Wenn1)uber 2)und3)uberwiegt,sagtman,dieAnordnungseineutronenproduzierend oder ,brennbar'. 1st die AnordnungsogroB, daB1) auch die Verluste 4)noch ubersteigt.dannsagtman,diekritischeGroBederAnordnungseiuber- schritten. Die Substanz ist dann nicht nur brennbar, sondern auch ,entzund- bar'.InuntcrkritischenAnlagenverhinderndieVerlustedurchdieOber- flache die Ausblldung der unendlichen Kettenreaktion. Wohl aber kanneine solcheAnlagcNeutronen,dievoneinerQuelleausgesandtwerden,ver- mehren. DieGrofiversuchehattenallezumZiel,festzustellen,obesAnordnungen vonUranundBremssubstanzgibt, indenendie Vermehrung1) groRerist alsdieVerluste2) und3).AlleVersuchewurdennachfolgendemSchema ausgefuhrt. fur dasAbb. 1 das BeispieleinerAnordnung zeigt. I mDieAnordnungaus UranundBremS- substanz beflndetsichin einem groBen, rneistzylindrischen oder kugelformigen GefaR.IrnZentrumliegteineNeutro- nenquelle.DasGefaBistumgebenvon einern Ruckstreumantel, in den meisten 'Fallen einfachWasser,dasetwaaus- tretende Neutronen wenigstensteilweise indenPilezuruckstreut. UmdieBilanzzwischendenProzessen l), 2)und3)festzustellen,machtman stark vergrmertgezeichn'et)1. ManbringtindenleerenInnen- Abb. 1.Schema der Versuchanordnung ,(VersuchB,;Neutronenquelleim Blld_folgende Messungen:' D11..n..mumdesGefaBesdie Neutronen- -s - 5 - - -- Paraffin 0Neutronenquelle quelle und miBt im auOeren Wasser die stationare Gesamtzahl der Neu- tronen : No. No istbestirnmtdurchdas Gleichgewicht zwischendenvonder QuelleDro ZeiteinheitgeliefertenNeutronenunddenirnAuBenraumproZeiteinheit absorbierten Neutronen.1st der Absorptionskoeffizientdes AuBenraumsy , soverschwindenauBenproSekunde Nuy,Neutronen. Diesistgleichder Zahl der Quellenneutronen. 2.Manmachtdasselbemi tFullung.DannPndetmandieGesamtzahl DenQuotientenZr - N, /No nenntmandenV e r m e h r u n g s f ak t o r der Anordnung. Er hangt ab erstens vonder Gute der Anordnung, der Brenn- barkeit,undzweitensvonderGroBe.ZgroRerals1 heiBt:DieVermeh- rung 1) uberwiegt die Verluste 2) und 3).ManweiRalso dann, daBdieSub- stanz brennbarist und daBeine blol3e VergroBerungder Anlage genugt, um die kritischeGroBe zu erreichen. Manniijchteaber nochunabhangig von Z die Giite der Anordnung spezifischkennzeichnen. Dies geschieht durchAn- gabedesNeutronenproduktionskoeffizienten desInnerenv.Sindnamlich imAuBenraum N, No -mehrNeutronenvorhandenals imLeerversuch,so mussen sie im Innern erzeugt wordensein. IrnInnern werden erzeugt N,v -DanngiltdieBilanz:N,y = (N, - No ) y,, v= Y,(N, -No )INiDer ProduktionskoeffizientygibtgewisserTnaBenan,wievieleNeutronenpro 372I N,im AuBenraumundN,im Innenraum. Sekunde in der Volumeneinheitim Innerender Anordnungerzeugt werden. vgro5er als 0bedeutetNeutronenvermehrung,vkleinerals0Neutronen- verminderungimPile.J e groDery , destogeringeristdieSubstanzmenge, die notwendig ist, um die kritische GroRe zu erreichen. Wir charakterisieren also die Anlagen,die im folgendenbeschrieben werden, durch zwei Angaben: 1.v kennzeichnet die Substanzgute, und zwar istvbezogenaufdie Sub- stanzdichte1, ist alsodividiertdurchdie Dichte. 2.Z , Vermehrungsfaktor, gibtan, wieweitmanvonderselbstandigen Kettenreaktionentferntist.Z= rnbedeutet,daRdieAnlageselb- standig brennt:EinNeutronwirdunendlichfachvermehrt. Indenstrengen Formelnfur dieseGroBensind nochgewisseKorrekturen anzubringen,diewirhierubergehen.ykanntheoretischausdenkern- physikalischenDatenberechnetwerden.DieseTheorieistvonH e i s e n - b e r g , W e i z s a c k e r , H o c k e ru. a.ausgearbeitetworden.Einewich- tigeAufgabe der GroRversuchewar, die Theorie zuprufen. UBERSICHTUBERDIEGROSSVERSUCHE Mankann4 GruppenvonGroRversuchenunterscheiden,dievon1940 bis 1945 durchgefuhrt wurden: 1) GroRversuche vonmehrvorbereitendemCharakter, 2)Versuche desPhysikalischenInstitutsder UniversitatLeipzig(L1bis L4, Dopel undHei senber g) ,3)Versuche der Versuchsstelle Gottow des Heereswaffenamtes (GI bis Gs, B er kei ,Czul i us, Di ebner , H ar t wi gundHer r mann) .4)Die umfangreicheren Versuche .des Kaiser-Wilhelm-Instituts fur Physik inBerlin(B,bisBE, Bopp, F i scher , Hei senber g, Wi rtz), von denen die letzten zusammen mit dem Heidelberger KWI(Bo t h e , J e n s e n , R i t t e r)ausgefuhrt wurden. I n Tabelle1)sindinzeitlicher ReihenfolgedieVersuche unterdenange- gebenenBezeichnungen,ihr Durchfuhrungsjahr undihre Ergebnisse zusam- mengestellt.Manerkenntdeutlich die Fortschritte andemWachsenvonZ. Die Versuche seien nun im einzelnenkurz behandelt. 19401941 B~LIBP4GIB38 4 HgL2L3 V: -295-378- 770-575-522-209-217-344< 0< 0 . .. .--- L4G2G3aOabB6aB6bB6cB6dB7B8 y : +23,5+l80+215+I62+1454-118+96+146+215 2:1.11.371,652.1$?2,352.122,063,066,7 Tab.I . NeutronenproduktionskoeffizientenvundVermehrungsfaktorenZder GroDversuche(vinsec-',bezogenaufdiemittlereDichte1von UranplusBremssubstanz). Zudenvor ber ei t endenGr oDver suchengehortdersog.CO2- Yersuchvon Har teck, , J ensen, K nauer undS U BinHamburgvoni August1940, beidem15 tofestes Kohlensaiireeisundeinerelativgeringe Menge Uranoxyd (185 kg) diskontinuierlich zu einem etwa 2X2x2 m groaen Block zusammengebaut wurden, in dem die Diffusion, die Bremsung und der EinfangderNeutroneneiner(Ra JrBe)-Quellestudiert wurde.EinEinfluB des Uransaufdie Neutronenvermehrung wurdenichtbeobachtet,dagegen die BremslLinge und die Diffusionslange der NeutroneninCO2-Eisbestimmt. 373 khnlicheMessungenan einemWurfei vonetwa1 mKante, bestehendaus 2000Stuck Paketen Natrium-Uranat(NazUaO7$.6HzO) ZU1 kg, eingepackt in Papier, das gewissermaBenzusammen mitdem Hydratwasserals Brems- substanz diente, fuhrte v.D r o s t ein Berlin (September 1940) aus. Wesent- lichgenauereErgebnissefur di2theoretischeAuswertunglieferte einVer- suchvonB o t h e -u n dF 1 amm e r s f e 1 d(BF)(Mai 1941), derdie Neu- tronenvermehrungineinemhomogenenGemischvon4432kgUs08und 435kgWasserineinemZylindervon9921,dersichineinem HZO-Streu- mantelbefand,untersuchteunddenNeutronenproduktionskoeffizienten v bestimmte. DieGruppen2)bis 4) umfasseninsgesanit19GroOversuche,vondenenim folgenden 9 ausfuhrlicher, etwa inhistorischer Reihenfolgebesprochen wer- den.Eswirdsichzugleicheine ReihenfolgewachsenderProduktionskoeff i- zientenvundVermehrungsfaktorenZergeben.AuBerphysikalischen GesichtspunktenstandanderSpitzeallerVersuchedieFragenachdein Material. I n dem erstenVersuchdes K W If urP h y s i k , BI (1940) wurden6800 kg Uranoxyd(UsOs) derDichte4,- dieeinzigeForm,inderUranzurVer- fugung stand - in 16 Schichten von 7cm Dicke, getrennt durch 2.1 cm dicke Paraffinschichtenals Bremssubstanz in einem zylindrischen GefaR von1,4 m Querschnitt und1,4 mHoheangeordnet(Abb.1). DiegameAnlagebefand sichinleichtemWasseralsStreumantel.ImZentrumlagdie Neutronen- quelle. DieSchichtung hattenachdemdamaligenStandderTheorieopti- maleDimensionen,wasdurchVariationderSchichtdicke(B 2)bestatigt wurde. Es ergab sich erwartungsgemaaeinnegativerProduktionskoeffizient v = -295.No, Na undN, wurden mittels Dysprosiumindikatoren gemessen, diezunachstpunktweise,spaterinintegrierenderAnordnungiiberdie Anordnungverteiltwurden. Dererste VersuchderGot t ow erGr uppe GI(1941)verwandte6800 Stuck Wurfelaus UsOs-Pulvervon9,7cmKante, insgesamt 25to,getrennt durchWande aus Paraffinvon2cin Dicke.Das ganze befandsichin einem zylindrischenKesselaus Aluminiumblech von2,5 mQuerschnittund2,3 !n Hohe,derinWasserstand.DieDimensionderWurfelwarnichtoptimal. DerProduktionskoeffizient v= - 522warschlecht, aber besser,als nach der damaligen TheoriebeidiesenDimensionenzu erwartenwar.Dies war ein erster Hinweis dafur, daR Wurfel im Prinzip gunstiger als Schichten sind (Hocker). DieseVersuchezeigten,ebenso wiedermitBIverwandte Versuch L1,daR mitUrnanoxydundParaffinals Bremssubstanzauch beioptimaler Anord- nung keine brennbareSubstanz mitv> 0 erzielt werdenwiirde. Deshalb wurdeangestrebt,dasUranoxydU308,durchUranmetallzuersetzen. AlsBremssubstanzabersollte kunftigschweresWasserdienen.UrnUran- metal1falltdieBremsunganSauerstoffundinfolgedessendieerhohte ResonanzabsorptioninU238weg.ImDzOsinddieNeutronenverluste uber lOOmal kleiner als in Paraffin. ZunachststandUranmetallin FormvonPulver der Dichte10-12zur Ver- fugung. DerbesteVersuchaus einer Reihe vonVersuchenmit diesem Pul- ver und Paraffin als Bremsmittel imKWI fur Physik(B3-Bs)war Bs.Hier wurden 551 kg U-Pulverin19Schichten von1.7 CI% Dicke abwechselnd mit Paraffinschichten von1,6 cm Dicke angeordnet. Das sich ergebende v = - 209 zeigte eine deutliche Verbesserung, war aber immer noch negativ. DenentscheidendenFortschrittbrachteerstdasschwereWasser.Eskam zuerstbeidenL e i p z i g e rV e r s u c h en inkleinerenMCngeninver- schiedenenVersuchenLp. . . L4 (1942) zurAnwendung.DerbesteVersuch warL4. ErbestandausKugelschalen,abwechselndbestehendausDo0 374 undUran(Abb. 2).Insgesamt750 kgUranmetaIl-Pulveruod220 1 D& wurdenin einer Kugel vonetwa 37crnRadius eingebaut,die wiederumin leichtemWasserstand. Esergabensiche r s t x q a 1i gp o s i t i v eW e r t e desProduktiDnskoeffizienten v = +23,5 und des V er meh-r ungsf ak t or s Z = 1,l. Das Ergebnis vonLd warbesserals vonder Theorie erwartet; diesererfreuliche Effektwurde. einallgemeinerZugder D20-Brenner.Dami twardi e pr i nzi pi 6l l e Mogl i chkei t sel b-st andi gerU r anbr ennerer wi esen,und das nachste Ziel war, die kritischeGroRe zuerreicben. Abb.2.SchemaderLeipzigerVer- suchsanordnungL,(Neutronenquelle imBildstarkvergr6Rertgezeichnet) Uran Wasser SchweresWasser - -- ,.-. .., P . - INeutronenquelle Es sei hier eine Bemerkung uber die BeschaffuhgdesschwerenWassers eingeschaltet. SchonbeiBeginnder GroBversuchewarklar,dasschwe- resWassereinePuBerstgunstige BremssubstanzfurUranbrennerist. DierascheBremsungder Neutronen wurde kleine Anordnungenmit ver- haltnismaRiggeringen Substanzmen- gen ermoglichen. Deshalbwurde von BeginnderArbeitenabversucht, DzOin groBerenMengenzubeschaf- fen.Dieeinzige Stelle, die es produ- zierte,war damals dieFirmaNorsk HydroinRjukaninNorwegen.Bei KriegsbeginnbetrugihreLeistung etwa101imMonat,diebis1941 auf120VMonatundspaterbis aufuber3001;MonatmitHi& verschiedenerZusatzanlage?gestei- gertwurde.1943 wurdedieAnlage zuerstdurchefnSprengkommando, danndurcheinenLuftangriffzer- ktort.DasaelieferteD?O(D-Gehalt etwa99 70) verunreinigtesichim LaufederVersuchernitH20.Des- Ha113 wurde in1 KWIfur Physik in Berlin-Dahlem eine elektrolytische D.0- Aufbereitungsanlage errichtet, diein der Lage gewesenware, aus1 toD,O iinLaufe vonetwa 2 Monaten einige ProzentH20zuentfernen.DieseAn- lage war beiKriegsende kurz vorihrerInbetriebnahme.SchlieBlichsei be- merkt, da13 in Berlin-Dahlem eine besondereTankanlage zurAufbewahrung von D.0inglasiertenStahlkesseln eingerichtet worden war. NachdemdieMoglichkeit,brennbareSubstanzenherzustellen,bewiesen war,kamallesdaraufan,dasMaterialzuverbessernundzuversuchen, durch systematische Versuche genauere physikalische Daten uber die Bren- ner zuerhalten. Letzteres ware imHinblickaufdas Zielder Fertigstellung eines Brenners nicht so wichtiggewesen, wenndieMaterialknappheit nicht dazu gezwungenhatte,optimale Anordnungen,d. h.maximalesvzuerrei- chen. Die Versuche wurden deshalb zunachst in zwei Richtungen fortgefuhrt: Die VersuchsstelleGottow experimentierte mit Wurfeln, das KWI fur Physik systematischmitSchichtenanordnungen.InzwischenwurdenocheinFort- schrittdurchOberfuhrungdesU-MetallpulversingegossenesUranmetall erzielt. 1m.zweitenVersuchderGottowerGruppeGn(1943) wurden100 Sttick U-Metallwurfelvon2,2 kgGewichtund5 cmKantenlange(Dichte 18) in einemraumlichenGitter(dichteste Kugelpackung rnit8cmAbstand) ohm 375 allesHalterungsmatefialin 2201 D20 - E i seingebettet. DerVersuchfand imTieftemperaturraumderChemisch-TechnischenReichsanstaltinBerlin statt. Das DZO-Eiswardirckt voneiner Paraffinhulle als Bremsmantel um- geben.DieAnlage war ungeeignet alsAusgangsbasisfureine Entwicklung vontechnischenUranbrennern,dochwarendie VerlusteaufeinMinimum reduziert. Esergab sich dementsprechend der sehr groBe Produktionskoeffi- zent y= 180 und einVefmehrungsfaktorZ= 1.37.Einahnlicher Versuch warG,,,indem240Stuck Wurfel derselbenDimensionin 5251 flussigen DpOinnerhalbeiner Aluminium-Kugelvon51cmRadius aufgehangtwur- den. Der Vermehrungsfaktorstieg aufZ= 2.1.Erstmals wareine Verdop- pelung derQuellenneutronenerreicht.DerVersuchG,,stellte eine Modi- fikationdieses Versuchesdar. Bei den nun folgenden VersuchenBs, B7 und Bs(194-5)des KWI fur Phy- sikhandeltees sich um die schonerwahntensystematischen Untersuchun- gen,umVariationeninUranmengeundBremsmaterial,zuaeichmitdem Ziel,auchdie technische SeitederBrennerkonstruktioneninRichtungauf dieAnforderungenzuentwickeln,diebeimOberschreitenderkritischen GroBenotwendigwerdenwurden.ZunachstwurdenwiederumS c h i c h - t u n g e nversucht, die sich hinsichtlichDicke undAbstand leicht variieren lassen. Der optimale Versuchder Gruppe B6war B6b. 7Schichten Uranmetall, ins- gesamt1.25to,von 1 cm Dickeund der Dichte18wurdenin18cm Abstand ineinem zylindrischenMagnesiumskesselvon124cmQuerschnittund124 cm Hoheeingebaut. DerauBereStreumantelwarWasser.AlsBremsmittel wurdenca.15001 DzO eingefullt.DieDimensionierungdieserAnordnung war,wievonderTheorievorausgesagt, undwieBotheundFiinferschon fruherankleinerenModellanordnungenfestgestellthatten,optimal( Z= 2.35).DieVersucheB6a, u6cundB,,,dieVariationenderSchichtdicke unddes Schichtabstandes darstellten, warenungunstiger. Die optimale Schichtung B6,wurde indemV e r s u c hB,wiederholt, mit demUnterschied,daBhierzunachsteinStreumantelvonGraphitkohlein einer Schicht von 40 cm Dicke (insgesamtetwa 10 to Kohle) den Magnesiums- kesselumgab.DieKohle war wiederumumhulltvoneinemzweitenAlu- miniumkessel,der sichwiederumin HzO als Streumantel befand.Die Neu- tronenvermehrungstiegdurchdieseMaBnahmeaufZ= 3.6.DieUrsache ist,daB Kohle als Streusubstanz die Neutronen sehr vie1 weniger absorbiert als Wesser. BeidiesenVersuchenwar eine hinreichendeObelreinstimmungmitder im Laufe der Zeitimmerweiterverfeinerten Theorieder Schichtenanordnun- generzielt worden. Da sich vor allemdurchdie Gottower Versuche heraus- gestellthatte,dal3UranwurfeleinehohereNeutronenvermehrungliefern wiirden,unddieTheoriederBrennerdiesbestatigte,wurdealsnachster Versuchdes KWI fur Physik ein Raumgitter aus Uranwurfelnindemselben Magnesiumkesselmitderselben Menge DpOundin demselbenKohlemantel wieB,geplant.DieserVersuch,derschlieBlichinHaigerlochkurzvor Kriegsendedurchgefuhrt, wurde,werdealsBeispieleinesGroBversuches genauer beschrieben. ENDVERSUCH DES KWIFUR PHYSIK IN HAIGERLOCH Die gunstigste Dimensionder Wurfelsolltenachder Theorie etwa 6-7cm Kantenlange sein.VondenGottowerVersuchenwarjedocheinegrol3ere Anzahl Wurfelvon5cmKante vorhanden.Es wurdedeshalb im Hinblick autdieUnmoglichkeit,genugendraschandereWurfelzuproduzieren, 376 beschlossen, weitere Wurfel von5cm herzustellen, umdie vorhandenen zu erganzen. Umdie Versuche mit den fruheren, speziell rnit Beund B7verglei- chen zu konnen, sollten sie, wie gesagt, in demselben Magnesiumzylinder rnit Kohlestreumantelwie B7 ausgefuhrt werden. Hierzu waren, wennein mog- lichst gunstiges raumliches Wurfelgittererzielt werden sollte, rund 680 Stuck Uranwurfel erforderlich, insgesamt etwa 1,5 to.(Abb. 3).Sie muBten an Al- Drahten am Deckel des Zylinders inKetten in das DzO hineingehangtwer- den.DerDeckeldesKesselsmuateumkonstruiert werden,umdiesesGe- wicht tragen zu konnen. IneinemWasserbassinimFuRbodendesLaborsstehtaufHolzrostender auaerezylindrischeAl-Kesselvon210cmQuerschnitt,210cmHoheund 5mmWandstarke.ObenwirdeingewolbterDeckelwasserdichtauf- geschraubt,der einen aus demWasser herausragenden ,Kamin tragt, durch den Praparat undInnensondc sowie das DzOeingefiihrt werden. Dann folgt innendieca.40cmdickeSchicht I l m Abb. 3.SchemadesGroBversuchsB, InHaigerloch.(Neutronenquelleim Bildstarkvergr60ertgezeichnet) Wasser Graphitkohle Neutronenquelle :+t 0 ausGraphitkohlevomGesamtge- wicht10to.Siebestehtaus recht- eckigenBlockenvon 5X 10 X 50cm derDichte1,7.Eshandelte sich um eineverhaltnismaiBig reine Kohle, die jedochnichtspeziellfurdievorlie- gendenBedurfnissehergestelltwar unddeshalbwohlbeiweitemnicht dieReinheitbesessenhabenkann, die die von den Amerikanernfur die Piles hergestellteSpezialkohle besit- Zendurfte. IndiesemKohlenmantel eingebautbefandsichderzyiindri- scheMagnesiumkesselvon124cm Breiteund164cmHoheund3mm Wandstarke.Indiesenwurdeoben ein Deckeleinsatzca. 40cm tiefein- gelassen,dessenBodenzumAuf- hangender,Ketten vonU-Wurfeln diente.DiescrBodenbestandaus einer1cm dickenMagnesiumplatte, dienachobendurchvierEisen- stangenzusatzlichmiteinemeiser- nenTraggerust verbundenwar,das queruberdemEinsatzlag.Diese Konstruktionwurdegewahlt,damitdasEisen,dasNeutronenstarkab- sorbiert,moglichstweitvomInnernderAnordnungentferntwar.DurCh denBodendes EinsatzeswurdeimInnerndes KesselseinRaumvon124 cm Hohe begrenzt,in den das schwere Wassereingefullt wurde undin den die Wurfelketten hineinhingen.I ndiesenKetten- insgesamt78Stuck - warendieU-WurfeldurchAl-Drahtvecbunden,derdurcheindBohrung im Kesselbodenhindurchgefuhrt und dort befestigtwurde. Die Wurfel hin- genindichtester Kugelpackung rniteinern Abstandder nachstenNachbarn von14cm.IndenDeckeleinsatzselbstwurdeebenfallsKohleeingefullt unddadurchderKohlestreumantelindenverlangertenMagnesiumkessel hinemfortgesetzt. Axial ist einMeRkanal -eingebaut, der gestattet, die Neu- tronenquelleindasZentrumdes Brennerszubringen.Derkomplizierte Deckeleinsatz, der notwendig war, umdie Uranketten aufhangenzu konnen, dieKohleschichtdaraufzu bringenundzugleichdasD20 sicher einzuful- len, erforderte eine ziemlich groRe Materialmenge, namlichinsgesamt 32kg 37 7 Magnesiummetall und 75kg Eisenim Traggerust. DasEisenmuate beider Auswertung der Messungenberucksichtigtwerden.Durchden Kaminsoll- tenspaterdieCd-Schiebereingelassenwerden,diedann, wenndiekriti- scheGroBeerreichtwerdenkann,zweckmal3igzurStabilisierung derAn- lage verwendetwerden. DerZusammenbauerfolgte derart, daRzuerstindengroDenAl-Kesseldie Bodenschicht Kohlekam,daraufderMagnesiumkessel zentrischaufgestellt unddanndie seitliche KohlefullungbiszueinemoberenRandgefuhrt wurde.DannwurdedieserTeilderApparaturabgedecktunddaruberan einemKranderDeckeleinsatzaufgehangtundanseinemBodendievor- bereitetenU-Metall-Wurfelkettenbefestigt. NachdemEinlassenwurdedeyDeckeleinsatzmitKohlegefulltundder RestderauDerenKohleschichtvollendet.NachAufbringen -desPuReren Kesseldeckels wurdedas mitAntikorrosionsmittelnversehene Wasserdes Streumantels eingelassen,und erst wenn sichdie Apparaturals wasserdicht envies, wurdedurchdenKaminunddenzentralenKana1derSchichtung das DzOin das Innere gepumpt. Dabeiwurde die Zunahme der Neutronen- intensitatIdurchSilberindikatorenverfolgt.DieNeigungder Kurve14, aufgetragengegendieMengedeseingefulltenDzO, 1aRtsoforterlrennen, beiwelcherFullungdieIntensitatI=.(13,d. h.selbstandige Reaktiondes Brenners,voraussichtlicherreichtwurde.Auchbeidemvorliegenden Ver-* such wurde dieser Labilitatspunktnichterreicht. Es ergab sichv= 215und ein Vermehrungsfaktor Z= 6,. FOLGERUNGEN FUR DEN ENERGIELIEFERNDENURANBRENNER Die UbersichtuberdieimVorhergehendenbeschriebenenGroRversuche zeigt,daB mandurchVergroDerungderbeschriebenenApparaturen- bei dem letzten Haigerlocher Versuchwurdeeine relativ geringeVergroDerung geniigthaben - denkritischenPunkt erreichen unddamitzu einemener- gielieferndenBrennerkommenkann.Es entstanddaherdieFrage, welche Vorgange in diesem Fall eintreten und wie man dafur sorgen kann, daRman denAblaufderKettenreaktionstetsinderGewaltbehalt.Fur dasOber- schreitendeskritischenPunktes machtdieTheoriedieAngabe,daRdas ,Anlaufen derNeutronendichteuinsolangsamergeschieht,jewenigerdie GroBederAnordnungdiekritischeGroDeuberschreitet.AuBerdemwird, wie ausamerikanischenArbeitenhervorgeht, dieAnlaufzeitnochdadurch erheblicherhoht,daRzumTeildiebeimSpaltungsprozeRfreiwerdenden Neutronen die Atomkerne nicht sofort, sondern mit einer gewissenzeitlichen Verzogerung verlassen. Das exponentielle Anwachsender Neutronendichte findetpraktischdadurch ein Ende, daRrnit diesemAnwachsen eine ErwarmungderApparaturHand in Hand gehtr Diese Erwarmung kanninzweierleiWeisezurStabilisierung desBrennersbeieinerbestimmtenTemperaturfuhren:Zunachstbewirkt die Erwarmung des Urans eine Verbreiterung der Resonanzlinien durch Dopp- lereffektunddamiteineErhohungderResonanzabsorption.DieTempc- raturerhohungunddamitdieverstarkteResonanzabsarptionwirdsolange fortschreiten,bisdietatsachlicheGroRedesBrennersmilderkritischen GroBe ,beiderbetreffendenTemperaturubereinstimmt.DerBrennerwird sichalsovonselbstaufeinerbestimmtenTemperaturstabilisieren. wobei dieseTemperaturdurchdie GroBedes Brennersgegebenist.Eineweitere Stabilisierung wirdmanzweckmaRignacheinemVorschlagvonJo 1 i o t dadurcherreichenkonnen,daDmanCadmium-SchieberindieApparatur bringt, die die thermischen Neutronen und insbesondere auchdie Neutronen etwashoherer Temperaturenstark absorbieren.Beieiner Temperaturerho- 375 hungderindas UraneindringendenthermischenNeutronenwirddas Hliuflgkeitsverhaltnis derimCadmiumabsorbiertenNeutronen,verglichen mitdenim Uranabsorbierten Neutronen, zugunstenderersteren verscho- ben. Dies fuhrt zu einer Verminderung der Spaltungsprozesse und damit zur Stabilisierung.BeidieserFormderStabilisierungnutztmandieErwar- mungdes schweren Wassers aus, dieallerdings zunachstsehr vielgeringer ist als die Erwarmung des Urans.(Der Hauptteil der Spaltungsenergie wird imUraninWarmeumgesetzt,wahrendnurderkleinereTeilderEnergie, der aufdie Neutronen entfallt, zurErwarmungdes schweren Wassers ver- wendetwird.) ErstdurchWarmeleitungvomUranherwirdeingroBerer TeilderbeiderSpaltungerzeugtenWarmefiachtraglichauchinsD20 ubergefuhrt.DieTemperaturderthermischenNeutronenwirdsichnach derTemperaturdesschwerenWassers,nichtnachderdesUransrichten. WiegroBdieCadmiumschieber seinmussen, umeinezuvrrlassigeStabili- sierungderAnlage zugeben,bedarfimeinzelnenFallnocheiner naheren Untersuchung.ReintechnischsinddieCadmiumschieberschondeswegen besonderszweckmaBig,weilmandurchHeraus-undHineinschiebendes Cadmiums die kritischeGroBeund damit die Temperatur, aufder sich der Brenner stabilisiert, willkurlicheinstellenkann. WendetmandieallgemeinenUberlegungenaufdiespeziellennumerischen Verhaltnisse des Haigerlacher Brenners (BE) an, so ergibt sich, daB der kriti- sche Punkt. (Z+*.bei VergroBerungdes Radius der Haigerlocher Anord- nungvon71 cmauf80cmwareerreichtworden,waseinerVergroBerung desVolumensumnichtganzdieHalfteentspricht.Praktischwaraller- dings nichtdie direkte VergroBerunggeplant, da mehrD?O nicht zur Ver- fugungstand,sondernessolltenauchindenKohlenmantelU-Stucke gebrachtwerden,waswahrscheinlichauchzurErreichungdeskritischen' Punktes geniigthatte. HinsichtlichderEnergieerzeugungdesUranbrennersmuBnochfolgender Punkt beachtetwerden: Die Temperatur, aufdie sich der Brenner einstellt, hangtwiegesagt,vonderkritischenGroBe, also etwa vonder Stellung des Cadmiumschiebers ab. Diese Temperaturwird von dem Brenner eingehalten, unabhangigdavon, wievielEnergie demBrennerentzogenwird. Die Frage der Energielieferung hangtalsoalleindavonab,wievielEnergieausdem BrenneretwadurchWarmeleitung,Konvektionusw.abgefuhrtwerden kann. Wenn viel Energie entzogenwird, so sinkt die Temperaturim. Innern umeinenganzgeringenBetrag.DamitsinktdiekritischeGroRe,waszu einersostarkenSteigerungderNeutronenproduktionundderSpaltungs- prozessefuhrt,daBdie entzogeneEnergie sofort nachgeliefert wird. uberblicktmanabschliefienddenVerlaufderGroRversuche,sokannman sagen,daBdiewissenschaftlichenGrundlagenderEnergiegewinnungin BrennernausUranundschwerem, WassermitrelativgeringenMittelnim ganzengeklartwordensind.. TechnischwardieEntwicklunginihrenAn- fangen.BeimUberschreitenderkritischenGr6BewareeineReihevon neuenProblemenaufgetreten, wieautomatischeBrennerkontrolle,Warme- abfuhr,KorrosionsschutzdesUrans,Aufbereitungdesverunreinigten schweren Wassers,Strahlenschutz usw.,deren Lijsungzum Teil in Vorberei- tungwar,unddieeineerheblicheAusweitungdestechnischenApparates erfordert hatten. Die vorgetragenenErgebnisse konnen heute nur nochhistorisches Interesse beanspruchen; sie sindIangstuberholt. Sie gebenaber eindeutlichesBild vondem, was in Deutschland wirklich gemacht wordenist. - 379