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Tansania Daten & Analysen zum Hochschul- und Wissenschaftsstandort | 2017

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Tansania

Daten & Analysen zum Hochschul- undWissenschaftsstandort | 2017

Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen 3

1. Bevölkerungsentwicklung 4

2. Wirtschaftliche Entwicklung 5

3. Hochschul- und Bildungswesen 8a. Historische Entwicklung 8b. Rolle des Staates / Autonomie 8c. Hochschulen und Wirtschaft 8d. Relevante Institutionen 9e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken 9f. Akademische Schwerpunkte 10g. Finanzierung der Hochschulen 11h. Der Lehrkörper 12i. Hochschulzugang 13j. Aufbau und Struktur des Studiensystems 15k. Forschung 17l. Qualitätssicherung und Steigerung 18

4. Internationalisierung und Bildungskooperation 19a. Kennzahlen der Internationalisierung 19b. Internationalisierung des Hochschulsystems 19c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen 20d. Deutschlandinteresse 20

5. Deutsche Sprachkenntnisse 22

6. Hochschulzugang in Deutschland 23

7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen 24a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft 24b. Hochschulkooperationen – FAQ 24

8. Länderinformationen und praktische Hinweise 25a. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis 25b. Lebenshaltungskosten 25c. Unterkunft 25d. Sicherheitslage 25e. Interkulturelle Hinweise 26f. Adressen 26g. Linktipps zur weiteren Recherche 26

Impressum 28

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DAAD-BILDUNGSSYSTEMANALYSE | 2017Tansania

Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen

Kennzahlen

Diagramme

Kennzahl 1: BIP 5Kennzahl 2: BIP pro Kopf in KKP 6Kennzahl 3: Wirtschaftswachstum 6Kennzahl 4: Inflation 6Kennzahl 5: Export / Import 6Kennzahl 6: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland 6Kennzahl 7: Gini-Koeffizient 7Kennzahl 8: Bildungsausgaben 11Kennzahl 9: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 15Kennzahl 10: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen 17Kennzahl 11: Knowledge Economy Index (KEI) 17Kennzahl 12: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 19Kennzahl 13: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende 19

Diagramm 1: Entwicklung des BIP 5Diagramm 2: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP 5Diagramm 3: Bildungsausgaben 11Diagramm 4: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 15Diagramm 5: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 19

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1. Bevölkerungsentwicklung

Tansania hat innerhalb der East African Community (EAC) die größte Bevölkerungszahl, die größteFläche (950.000 Quadratkilometer) sowie die geringste Bevölkerungsdichte. Schätzungen (derletzte Census erfolgte 2012, damals knapp 45 Millionen Einwohner_innen) zufolge leben heute in 54Millionen Menschen in Tansania (MFP, 2015 & CIA, 2017).

Das geschätzte Bevölkerungswachstum für 2017 wird mit 2,8 Prozent angegeben. Fast zweiDrittel der Bevölkerung besteht aus jungen Menschen unter 25 Jahren (CIA, 2017). DieGeburtenrate ist mit 4,8 Kindern pro Frau sehr hoch (weltweit auf Platz 16). Auf Grund dieserdemographischen Gegebenheiten ist davon auszugehen, dass die Nachfrage an Studienplätzen inden nächsten zehn Jahren kontinuierlich steigen wird.

Quellen:Central Intelligence Agency (2017): The World Factbook. Tanzania,www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/tz.html, letzter Zugriff: 05.01.2018.Ministry of Finance and Planning. National Bureau of Statistics (2015): Statistical Abstract 2015,www.nbs.go.tz/nbs/takwimu/Abstracts/Statistical_Abstract_2015.pdf, letzter Zugriff: 05.01.2018.

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Diagramm 1: Entwicklung des BIP US-Dollar, in Milliarden

Kennzahl 1: BIP US-Dollar, in Milliarden

Diagramm 2: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

2. Wirtschaftliche Entwicklung

Quelle: The World Bank. Data

Tansania (2015) 44Im Vergleich: Deutschland (2015) 3.355Quelle: The World Bank. Data

Quelle: The World Bank. Data

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Kennzahl 2: BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

Kennzahl 3: Wirtschaftswachstum in Prozent

Kennzahl 4: Inflation in Prozent

Kennzahl 5: Export / Import US-Dollar, in Milliarden

Kennzahl 6: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland

Tansania (2015) 2.667Im Vergleich: Deutschland (2015) 47.268Quelle: The World Bank. Data

Tansania (2014) 6,97Im Vergleich: Deutschland (2014) 1,60Quelle: The World Bank. Data

Tansania (2014) 6,13Im Vergleich: Deutschland (2014) 0,91Quelle: The World Bank. Data

Export (2015) 5Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.331Import (2015) 14Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.056Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

Rang des Landes bei deutschen Exporten (2015) 124Rang des Landes bei Importen nach Deutschland (2015) 89Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

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Kennzahl 7: Gini-Koeffizient

Tansania (2011) 37Im Vergleich: Deutschland (2011) 29Quelle: The World Bank. Data (Tansania) , Statistisches Bundesamt (Deutschland)

Laut African Economic Outlook für Tansania (2017) leben circa 28 Prozent der Gesamtbevölkerungin Armut (die Angaben beziehen sich jedoch auf das Jahr 2012, aktuellere Daten gibt es nicht). DasWirtschaftswachstum liegt sein einigen Jahren zwischen 6 bis 7 Prozent jährlich (2009-2016) undwird auch für die kommenden Jahre auf circa 7 Prozent geschätzt. Damit ist Tansania eine derleistungsfähigsten und stabilsten Ökonomien auf dem afrikanischen Kontinent. Allerdings berührtdies kaum Wirtschaftzweige, die viele Arbeitsplätze generieren. Der Wachstum basiert vor allem aufdem reichlichen Vorkommen von Bodenschätzen sowie der Tourismusbranche außerdem aufDienstleistungen, Industrie, Baugewerbe und dem Kommunikationssektor. In der Landwirtschaftwerden mehr als 25 Prozent des BIPs erwirtschaftet, 85 Prozent der Exporte kommen aus derLandwirtschaft und etwa 66 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig.Dieser Wirtschaftssektor wuchs über die letzten Jahre jedoch nur circa 4 Prozent im Gegensatz zuden 7 Prozent des BIPs (Emenuga/Charle/Dhliwayo, 2017).

Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung von Jugendlichen bleibt ein großesProblem. Besonders gravierend sind die Zahlen für die urbanen Regionen, wo die Quote für jungeFrauen bei 18,2 Prozent liegt, für junge Männer bei 8,5 Prozent. Nach einem Bereicht der UNConference on Trade and Development(UNCTAD) kommen jährlich etwa 700.000 Jugendliche (15 –24 Jahre) in den tansanischen Arbeitsmarkt. 2020 werden es laut Hochrechnungen eine Million sein.Das Arbeitsplatzangebot wächst nicht proportional mit dem Wirtschaftswachstum mit. Die Regierungwill als Antwort darauf besonders kleine und mittlere Unternehmen fördern, da sie die meistenArbeitsplätze schaffen können. Circa drei Millionen solcher Unternehmen tragen etwa 27 Prozentzum BIP bei und haben bereits fünf Millionen Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. DasArbeitsministerium hat darüber hinaus eine Beschäftigungsagentur (TAESA, http://taesa.go.tz/)gegründet, die Jobangebote bei Unternehmen aufspürt und Jugendliche bei Arbeitssuche undBewerbung anleitet (Mission EineWelt, 2014).

Die schwierige finanzielle Situation insbesondere von Jugendlichen wirkt sich negativ darauf aus, obsie es bis zum Studium schaffen und falls ja, ob es ihnen möglich sein wird dieses abzuschließen.

Der Staat vergibt keine Stipendien für ein Studium, nur Studienkredite sind möglich. Die Behörde fürStudiendarlehen (Higher Education Students' Loan Board, HESLB, www.heslb.go.tz/) gewährte 2014mehr als 20.000 Antragsteller_innen einen Studienkredit, allerdings wurden fast dreimal sovieleAnträge gestellt. Naturwissenschaftlich-technische Fachrichtungen wurden bevorzugt (MissionEineWelt, 2015).

Quellen:Emenuga, Chidodzie; Charle, Prosper; Dhliwayo, Rogers: Tanzania 2017, in: AfricanDevelopment Bank, Organisation for Economic Co-operation and Development, United NationsDevelopment Programme (2017): African Economic Outlook 2017. Entrepreneurship andIndustrialisation, Paris, www.africaneconomicoutlook.org/sites/default/files/2017-05/Tanzania_EN_2017.pdf, letzter Zugriff: 05.01.2018.Mission EineWelt (2014): Tansania Information. Arbeitsmarkt in Tansania - 06/2014 , letzterZugriff: 05.01.2018.Mission EineWelt (2015): Tansania Information, Schwerpunktthema Bildung: III Universitätenund Fachhochschulen: Herausforderungen - 09/2015, letzter Zugriff: 05.01.2018.

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3. Hochschul- und Bildungswesen

a. Historische Entwicklung

Tansanias erste Hochschule wurde 1961 in Dar es Salaam gegründet, damals nicht alseigenständige Universität sondern als College der University of London. Zunächst bestand dasCollege aus einer einzigen Fakultät im Bereich Jura. Mit der Unabhängigkeit Tansanias wurde dasUniversity College Dar es Salaam im Jahr 1963 Teil der University of East Africa, die außerdem ausdem Makerere University College in Uganda und dem Nairobi University College in Kenia bestand.Die University of East Africa löste sich 1970 auf und das University College Dar es Salaam wurdezur unabhängigen nationalen Universität, zur University of Dar es Salaam (Nuffic, 2015).

Bis in die 1980er Jahre hatte Tansania zwei Universitäten und einige Colleges. Inzwischen gibt es49 Universitäten und Colleges, die meisten davon sind privat (TCU, 2016).

Quellen:Nuffic, the Dutch organisation for internationalisation in education (2015): Education SystemTanzania. The Tanzanian education system described and compared with the Dutch system,www.nuffic.nl/en/publications/find-a-publication/education-system-tanzania.pdf, letzter Zugriff:05.01.2018.Tanzania Commission for Universities (2016): List of University Institutions in Tanzania as of30th September 2016, letzter Zugriff: 05.01.2018.

b. Rolle des Staates / Autonomie

Die Tanzania Commission for Universities gibt die Rahmenbedingungen sowie dieQualitätsstandards für den Hochschulbereich vor. Sie bestimmen dieMindestzugangsvoraussetzungen für alle Studienfächer, regeln das Prozedere zur Einschreibung(welche jedoch von den Universitäten ausgeführt wird), sie bestimmen zu dem den akademischenKalender. An diese Vorgaben müssen sich öffentliche wie private Institutionen halten.

Universitäten verfügen jedoch über Autonomie in der Lehre und Forschung, so liegt es in ihrerEntscheidungsbefugnis die Curricula zu bestimmen. Außerdem sind sie authorisiert, akademischeGrade zu erteilen. Der Vizepräsident wird von der jeweiligen Universität bestimmt, der Präsident wirdjedoch vom tansanischen Staatsoberhaupt bestimmt (gilt für öffentliche Universitäten) (Nuffic, 2015).

Quelle: Nuffic, the Dutch organisation for internationalisation in education (2015): Education SystemTanzania. The Tanzanian education system described and compared with the Dutch system,www.nuffic.nl/en/publications/find-a-publication/education-system-tanzania.pdf, letzter Zugriff:05.01.2018.

c. Hochschulen und Wirtschaft

Kontakte oder Kollaborationen zwischen dem privaten Sektor und dem Hochschulsystem gibt es nursehr rudimentär. Der private Sektor ist nicht besonders stark, um hier wichtige Impulse zu gebenoder im großen Stil Sponsoring zu betreiben oder Forschungen in Auftrag zu geben. EineVerbindung, die es zwischen den beiden Sektoren gibt, besteht daraus, dass sehr viele Dozierendenebenbei für private Firmen und/oder NGOs arbeiten.

Seit Magufuli als Staatsoberhaupt gewählt wurde gibt es außerdem einen Trend zur Verstaatlichungvon privaten Unternehmen, was den privaten Sektor weiter schwächt.

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d. Relevante Institutionen

Das Ministry of Education and Vocational Training trägt die generelle Verantwortung für dasBildungssystem Tansanias (www.moe.go.tz/).

Tanzania Commission for Universities (TCU), verantwortlich für die Anerkennung, Genehmingung,Registrierung und Akkreditierung von Universitäten. Darüber hinaus ist TCU zuständig für dieHarmonisierung des höheren Bildungssystems (www.tcu.go.tz/).

National Council for Technical Education (NACTE) ist zuständig für alle tertiärenBildungseinrichtungen die eine technische Ausbildung bzw. allgemeine eine berufsvorbereitendeAusbildung anbieten. An den Institutionen die unter das Mandat von NACTE fallen, könnengemeinhin nur Certificates und Diploma Abschlüsse erworben werden. Sie gelten nicht alsakademische Abschlüsse, können jedoch auch als Hochschulzugangsberechtigung fungieren undstellen somit einen zweiten Bildungsweg dar (www.nacte.go.tz/).

Higher Education Students’ Loans Board (HESLB) – Die Aufgabe von HESLB ist es Studienkreditean Studierende zu vergeben, die an einer akkreditierten Institution angenommen wurden und selbstnicht die finanziellen Mittel haben um für die mit dem Studium verbunden Kosten aufzukommen(www.heslb.go.tz/).

Central Admission System (CAS), ist zuständnig für die Platzierung von Studienbewerbenden (seit2017/2018 bewerben sich Studierende an den Universitäten direkt. Damit ist die Aufgabe von CAShinfällig geworden) (http://uims.tcu.go.tz/).

National Examination Council of Tanzania (NECTA) ist zustänidig für das Erstellen vonPrüfungsmaterialien im Schulbereich sowie die Durchführung von Prüfungen zur Erlangung derHochschulzugangsberechtigung, zudem für die Überprüfung der Gleichwertigkeit ausländischerHochschulzugangsberechtigungen (www.necta.go.tz/).

e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken

12 Fully Fledged Öffentliche Universitäten 1. University of Dar es Salaam (UDSM) gegründet 1961, in Dar es Salaam2. Sokoine University of Agriculture (SUA), gegründet 1984, in Morogoro3. Open University of Tanzania (OUT) gegründet 1992, in Dar es Salaam4. Ardhi University (ARU) gegründet 2007, in Dar es Salaam5. State University of Zanzibar (SUZA) gegründet 2001, in Mjini Magharibi6. Mzumbe University (MU) gegründet 2006, in Morogoro7. Muhimbili University of Health & Allied Sciences (MUHAS), gegründet 2007, in Dar es Salaam 8. Nelson Mandela African Institute of Science and Technology (NMAIST), gegründet 2009, in

Arusha9. University of Dodoma (UDOM), gegründet 2007, in Dodoma

10. Mbeya University of Science and Technology (MUST), gegründet 1986, in Mbeya11. Moshi Cooperative University (MoCU), gegründet 1963, in Moshi12. Mwalimu Julius K. Nyerere University of Agriculture and Technology (Provisional Licence/ not

permitted to admit students) in Musoma

2 öffentliche University Colleges 1. Mkwawa University College of Education (MUCE), gegründet 2005, in Iringa2. Dar es Salaam University College of Education (DUCE), in Dar es Salaam

21 Fully Fledged Private Universitäten 1. Hubert Kairuki Memorial University (HKMU), gegründet 1997, in Dar es Salaam2. International Medical and Technological University IMTU, gegründet 1997, in Dar es Salaam 3. Tumaini University Makumira TUMA, gegründet 1997, in Arusha

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4. St. Augustine University of Tanzania SAUT, gegründet 1998, in Mwanza5. Zanzibar University ZU, gegründet 1998, in Kusini Unguja6. Mount Meru University MMU, gegründet 1962, in Arusha7. University of Arusha UOA, gegründet 1974, in Arusha8. Teofilo Kisanji University TEKU, gegründet 2006, in Mbeya9. Muslim University of Morogoro MUM, gegründet 2004, in Morogoro

10. St. John's University of Tanzania SJUT, gegründet 2007, in Dodoma11. University of Bagamoyo, gegründet 2010, in Dar es Salaam12. Eckernforde Tanga University ETU, gegründet 2010, in Tanga13. Catholic University of Health and Allied Sciences CUHAS, gegründet 1994, in Mwanza 14. St. Joseph University in Tanzania, gegründet 2011, in Dar es Salaam15. United African University of Tanzania UAUT, gegründet 2012, in Dar es Salaam 16. Sebastian Kolowa Memorial University SEKOMU, gegründet 2007, in Tanga 17. University of Iringa UoI, gegründet 1994, in Iringa18. Ab dulRahman Al-Sumit Memorial University SUMAIT, gegründet 1998, in Mjini Magharibi19. Mwenge Catholic University MWECAU, in Moshi20. Ruaha Catholic University RUCU, gegründet 2005, in Iringa21. Aga Khan University AKU, in Dar es Salaam

14 Private University Colleges 1. Kilimanjaro Christian Medical College KCMUCo, gegründet 1997, in Moshi2. Tumaini University Dar es Salaam College TURDACO, gegründet 2004, in Dar es Salaam3. Stefano Moshi Memorial University College SMMUCO, in Kibosho near Moshi4. Kampala International University (Dar es Salaam Constituent College) KIU - DAR, in Dar es

Salaam5. Archbishop Mihayo University College of Tabora AMUCTA, gegründet 2010, in Tabora6. St. Francis University College of Health and Allied Sciences SFUCHAS, gegründet 2010, in

Morogoro7. Jordan University College JUCO, gegründet 1993, in Morogoro8. Stella Maris Mtwara University College STeMMUCO, Mtwara9. Josiah Kibira University College JOKUCO, gegründet 2008, in Kagera

10. St. Joseph University College of Management and Commerce SJUCMC, gegründet 2011, inNjombe

11. Arch Bishop James University College AJUCo, gegründet 2011, in Ruvuma12. Marian University College MARUCo, in Bagamoyo13. St. Joseph University of Health and Allied Sciences , in Dar es Salaam14. Cardinal Rugambwa Memorial University College CARUMUCo, in Bukoba

Laut dem National Council for Technical Education gibt es mehr als 500 andere registrierte tertiäreEinrichtungen, wie beispielsweise Nursing Schools, Teachers Colleges, Vocational TrainingColleges, Accounting and Business Schools, Medical Training Schools, Journalism and MediaSchools, Tourism Colleges, Police Schools, Public Service Colleges, Agricultural Training Schools.

f. Akademische Schwerpunkte

Sehr beliebte Fächer in Tansania sind Medizin und Jura. Die nationale Hochschulpolitik dagegen istganz stark bzw. ausschließlich auf naturwissenschaftliche und technische Fächergruppen fokussiert.

Das Nelson Mandela Institute in Arusha (www.nm-aist.ac.tz/) hatte einen äußerst guten Ruf in derRegion. Leider ist es derzeit unterfinanziert. Jura an der University of Dar es Salaam war in den1960er und 1970er besonders gut aufgestellt, von diesem Glanz profitiert es bis heute.

Die ARDHI University, welche einen Schwerpunkt in den Fächer Architektur und Management hat

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Diagramm 3: Bildungsausgaben in Prozent

Kennzahl 8: Bildungsausgaben in Prozent

(www.aru.ac.tz/), steht im Ruf eine gute Ausbildung zu bieten.

g. Finanzierung der Hochschulen

Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) in Prozent des BIP

Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent der Regierungsausgaben insgesamt

Anteil der jährlichen Ausgaben für tertiäre Bildung in Prozent der Regierungsausgaben für Bildung insgesamt

Quellen: The World Bank. Data, UNESCO Institute of Statistics

Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) inProzent des BIP (2014) 3,48Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent derRegierungsausgaben insgesamt (2014) 17,26Quelle: UNESCO Institute of Statistics

Laut des Statistischen Bundesamtes betrugen die öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung 3,5Prozent des BIP (2014), für Forschung und Entwicklung wurden 0,5 Prozent des BIP (2013)aufgewandt. (Statistisches Bundesamt, 2018). Ein großer Teil der Kosten des Hochschulsektors wirdvon den Studierenden selbst über Studiengebühren getragen. Zudem kommen die Studierenden auffür ihre Verpflegung und Unterkunft, Bücher und Schreibwaren sowie Krankenversicherung,sogenannte indirekte Kosten des Hochschulsystems. Der Staat dagegen kommt für die direktenKosten des tertiären Sektors auf. Öffentliche Universitäten sind angehalten, Einkommen zuerwirtschaften um die Regierungssubventionen zu ergänzen.

Sowohl die staatlichen als auch die privaten Universitäten erheben Studiengebühren. Für einBachelor-Studium bezahlen tansanische Studierende zwischen 400 € und 600 € pro Jahr,internationale Studierende bezahlen zwischen 1.850 € und 3.000 €. Hinzu kommen etwa 50$ Verwaltungsgebühren. Studiengebühren für ein Master belaufen sich auf knapp 1.200 € für einen12-monatigen Master und auf circa 1.800 € für ein 18-monatiges Programm. Für einen 24-monatigeProgramm muss man mit circa 2.340 € rechnen. Für ein PhD Studium werden zwischen 915 € bis

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1.240 € pro Jahr an Studiengebühren erhoben. Internationale Studierende bezahlen je etwa dasvierfache an Studiengebühren (University of Dar el Salaam, 2017).

Viele private Universitäten haben für das akademische Jahr 2017/2018 angekündigt ihreStudiengebühren zu verringern, um attraktiv für Studierende zu sein. Bisher handelt es sich dabeium das Tumaini University Dar es Salaam College (Tudarco) und die University of Bagamoyo(UoB). Tudarco reduzierte die Gebühren auf TZS 1.85 Millionen (etwa 700 €) von 2.3 Millionen (860€), dies gilt allerdings nicht für bereits eingeschriebene Studierende in den höheren Semestern.

In Tansania gibt es keine Regierungsstipendien. Studierende können jedoch einen Studienkreditvom Staat erhalten. Die dafür zuständige Behörde ist das Higher Education Students`Loans Board(HESLB, www.heslb.go.tz). HESLB hat seit 1994 TZS 1.8 Billionen (knapp € 1 Milliarden) alsStudiendarlehen an insgesamt 379.179 Tansanier_innen vergeben. Die Kredite sind zinslos undwerden nach Bedürftigkeit vergeben. Die Rückzahlungsquote ist relativ schlecht. Nur knapp über dieHälfte der ausgegebenen Kredite wurden bisher zurückgezahlt, womit sich die Chancen künftigerBewerber_innen vermindern. Dem wurde jedoch mit der neuen Regierungsführung unter Magufulider Kampf angesagt. Um die Rückzahlungsquote zu verbessern wurden unter anderem dieArbeitgeber verpflichtet automatisch 15 Prozent des Gehalts von früheren HESLB Geförderteneinzubehalten. Damit ein Arbeitgeber weiß, ob es ehemalige HESLB Begünstigte im Unternehmengibt, veröffentlichte und zirkulierte HESLB Listen mit den entsprechenden Personen, welche ihrerRückzahlungsverpflichtung nicht nach gekommen sind. Den Arbeitgeber_innen wird mit Strafen(Geldstrafen sowie Gefängnisstrafen) gedroht sollten sie nicht mit der Behörde kooperieren. Trotzsolcher Maßnahmen, haben laut Angaben der Behörde von insgesamt 142.470 Schuldner_innennur etwa ein Drittel (45.000) mit den Rückzahlungen begonnen, nachdem ihnen eine einmonatigeFrist gesetzt wurde (Nakkazi, 2017).

Studierende der folgenden Fächercluster werden bei der Vergabe von Studienkrediten bevorzugt:Lehramt (Naturwissenschaftliche Fächer und Mathematik), Fächer der Gesundheitswissenschaftensowie für Ingenieurwissenschaften, diverse Naturwissenschaftliche Fachrichtungen sowie Fächerrund um das Thema Bauen, Planen, Verwalten. Ein Kredit kann die folgenden mit dem Studiumverbundenen Kosten decken, oder lediglich einen Teil davon: Verpflegung und Unterkunft,Studiengebühren, Bücher und Schreibwaren und Forschung (HESLB, 2017). 2014 bekamen rundein Drittel der Antragstellenden eine Ablehnung, knapp 40.000 Studierenden wurde ein Kreditgewährt (Mission EineWelt, 2015).

Quellen:Higher Education Students' Loans Board (2017): Guidelines and Criteria for Issuance ofStudents` Loans and Grants for the 2017/2018 Academic Year,www.heslb.go.tz/images/files/FINAL_GUIDELINES_2017_18.pdf, letzter Zugriff: 05.01.2018.Mission EineWelt (2015): Tansania Information, Schwerpunktthema Bildung: III Universitätenund Fachhochschulen: Herausforderungen - 09/2015, letzter Zugriff: 05.01.2018.Nakkazi, Esther (13.01.2017): Loans board tightens screws on student defaulters, in: UniversityWorld News, letzter Zugriff: 05.01.2018.Statistisches Bundesamt (2017): Statistisches Jahrbuch. Internationales. A3 Bildung , letzterZugriff: 05.01.2018.University of Dar es Salaam (2017): Applications for admission into Postgraduate Programmesfor the 2017/2018 Academic Year. How to Apply, letzter Zugriff: 05.01.2018.

h. Der Lehrkörper

Laut einer Statistik der Tanzania Commission for Universities waren 2015 an insgesamt 13öffentlichen Hochschulen 4.427 akademisches Personal beschäftigt. An den 35 privatenHochschulen waren es insgesamt 2.453. Setzt man diesen Angaben die Angaben der Gesamtzahlaller Studierenden im akademischen Jahr 2015/2016 gegenüber (156.857) ergibt sich ein Verhältnisvon 1 (Lehrender) zu 23 (Studierende). An den öffentlichen Hochschulen gab es 204 Professoren,309 Associate Professoren, 514 Senior Lecturers, 601 Lecturers und 1539 Assistent Lecturers. Anden privaten verteilte es sich folgender Maßen: Professor 74, Associate Professor 56, Senior

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Lecturer 138, Lecturer 72, Assistant Lecturer 1218. Das restliche wissenschaftliche Personal bestehtaus Tutorial Assistants, Tutors, Instructors, Preceptors/Laboratory/Workshop, an den öffentlichenHochschulen sind in diesen Positionen 1.229 beschäftigt, an den privaten 565.

Was jeweils die Mindestqualifikationen für die entsprechenden wissenschaftlichen Positionen sind,ist unklar.

Den Einschätzungen eines ehemaligen DAAD Fachlektors zu Folge gibt es an den staatlichenUniversitäten in Tansania eine dramatische Unterbesetzung, was noch durch den Fakt, das vieleDozierende nebenberuflichen Tätigkeiten nachgehen, verschlimmert wird.

Was die Mindestqualifikationen für Lehrende angeht, so kann das jede Universität selbstentscheiden. Gemeinhin gibt es dafür universitätsinterne Handbücher. Im Allgemeinen geht es umdie Anzahl an wissenschaftlichen Publikationen. Je nach Rang der wissenschaftlichen Zeitschriftwerden dafür Punkte vergeben. So braucht man beispielsweise an der UDSM fünf bis sechsPublikationen um vom Senior Lecturer zum Assistant Professor aufzusteigen. Das Prozedere derAnerkennung bzw. der entsprechenden Beförderung sei nur leider sehr langwierig.

In der Praxis - entgegen hochschulinterner Richtlinien - findet man viele Dozierende, die lediglichüber einen Bachelor-Abschluss verfügen und offiziell als Tutorial Fellows eingestuft sind, jedochganz normal unterrichten.

i. Hochschulzugang

In Tansania ist das Schulsystem folgender Maßen gegliedert: sieben Jahre Grundschule, vier JahreSekundarschule (Ordinary Level), zwei Jahre weiterführende Sekundarschule (Advanced level) undmindestens drei Jahre für einen Bachelorabschluss. Die Grundschule ist verpflichtend für alleKinder. Unterrichtssprache auf Grundschulniveau ist Swahili. Ab der Sekundarschule und darüberhinaus wird auf Englisch unterrichtet. Am Ende der weiterführenden Sekundarschule kann man dasAdvanced Certificate of Secondary Education (ACSEE) absolvieren. Diesen Abschluss benötigt manfür den Hochschulzugang.

Um in ein Bachelorstudiengang zugelassen zu werden, müssen die Bewerbenden nachweisen, inmindestens fünf Fächern des O-Levels bestanden zu haben sowie das ACSEE mit einen „PrincipalPass“ in mindestens zwei Fächern sowie ein „Subsidiary Pass“ in einem Fach erreicht zu haben. Fürbestimmte Fächer gibt es strengere Zulassungsvoraussetzungen. Das akademische Jahr geht vonSeptember bis Juli (Nuffic, 2015).

Die Zulassungsberechtigung kann auch über sogenannte anderweitig anerkannte Qualifikationerlangt werden (Recognition of Prior Learning RPL qualifications). AusländischenSekundarschulabschlüsse müssen zunächst die Gleichwertigkeit des Zeugnisses über NECTA(National Examinations Council of Tanzania) prüfen und bestätigen lassen. Für einen Studienplatzkann man sich seit 2017/2018 direkt an der jeweiligen Universität bewerben. Für die Bewerbungwerden Gebühren in Höhe von TSHS 50.000 erhoben für tansanische Bewerbende und 60 USD füralle übrigen Bewerbenden (TCU, 2016).

Die Richtlinien für Zugangsberechtigte über RPL-Strang sind seit 2013 in Kraft und lösten diesogenannten "Maturity Age Entry Examinations" ab. Generell geht es darum ein lebenslangesLernen zu ermöglichen. RPL ermöglicht alternative Wege für alle über 25 Jahre an eine Hochschuleund nimmt damit Rücksicht auf die Tatsache, dass Lebens- und Lernwege ganz unterschiedlich seinkönnen. RPL rechnet sowohl formelle als auch informelle Bildungswege an insofern diese relevantsind für das relevante Studienfach. Bewerbende müssen zusätzlich zu den festgelegtenVoraussetzungen eine RPL Prüfung in ihrer jeweiligen Fachrichtung ablegen. Die Kosten für diesePrüfung liegen bei 100.000 Tshs. Für eine Hochschulzugangsberechtigung muss in der RPL Prüfungeine Mindestnote von B+ erreicht werden (entspricht etwa 2+ im deutschen System). Nebenspezifischem Fachwissen wird außerdem in den Fächern Englisch, Mathematik undAllgemeinwissen geprüft. Ein RPL Zertifikat ist nur ein Jahr lang gültig. Nicht alle Hochschulen inTanzania akzeptieren RPL Studierende (TCU, 2017a).

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Bis zum aktuellen akademischen Jahr 2017/2018 wurden Studienplätze über das Central AdmissionSystem (CAS, http://uims.tcu.go.tz/) zentral vergeben. Nun können sich Studierende direkt an derUniversität ihrer Wahl bewerben. Die Universitäten müssen bei der Einschreibung von Studierendendie von TCU vorgegebenen Richtlinien bzw. Prozedere einhalten sowie die von TCU gesetztenMindestvoraussetzungen für die jeweiligen Studienfächer. Dabei obliegt es auch der TCU dieDeadlines (so war die Bewerbungsphase auf die Zeit vom 22. Juli bis 30. August 2017 festgelegt)festzulegen sowie den gesamten akademischen Kalender. Die zugelassenen Studierenden wurdenam 2. Oktober 2017 öffentlich bekannt gegeben (TCU, 2017b).

Um zu einem Promotionsstudium zugelassen zu werden muss ein guter Masterabschluss in einemrelevanten Fach von einer anerkannten Universität nachgewiesen werden. Das PhD Studium ist alsVollzeitstudierender in 36 Monaten abzuschließen und in Teilzeit innerhalb von 60 Monaten. In allenPhD Studiengängen wird eine Dissertation geschrieben außer in ein paar wenigen Ausnahmen beiwelchen der Abschluss durch Kursarbeit und eine Abschlussarbeit erreicht wird (University of Dar esSalaam, 2017).

Für internationale Studierende gelten die gleichen Zugangsvoraussetzungen, lediglich dieStudiengebühren liegen um einiges höher.

Quellen:Tanzania Commission for Universities (2016), Undergraduate Admission Guidebook for HigherEducation Institutions,http://tcu.go.tz/images/documents/Undergraduare_Admission_Guidebook_2016_2017.pdf,letzter Zugriff: 05.01.2018.Tanzanian Commission for Universities (2017a), Guidelines and Procedures for Recognition ofPrior Learning (RPL) Applicants, www.tcu.go.tz/images/documents/RPL_brochure_2017.pdf,letzter Zugriff: 05.01.2018.Tanzania Commission for Universities (2017b): Admission Procedure for 2017/18 AdmissionCycle, www.tcu.go.tz/images/documents/AdmiSsion_Procedures.pdf, letzter Zugriff:05.01.2018.University of Dar es Salaam (2017): Applications for admission into Postgraduate Programmesfor the 2017/2018 Academic Year, How to Apply, http://postgraduate.udsm.ac.tz/, letzter Zugriff:05.01.2018.

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Diagramm 4: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

Kennzahl 9: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

j. Aufbau und Struktur des Studiensystems

Quelle: The World Bank. Data

Tansania (2013) 3,65Im Vergleich: Deutschland (2013) 61,06Quelle: The World Bank. Data

Laut dem Statistischen Bundesamt gibt es in Tansania 321 Studierende pro 100.000 Einwohner(2013) und in 2013 18 Wissenschaftler_innen pro eine Million Einwohner (2010 waren es noch 36)(Statistisches Bundesamt, 2017). Die Einschreibequote von Studierenden an Einrichtungen höhererBildung ist von 1,47 Prozent (2005) auf 3,65 Prozent (2013) gestiegen (UNESCO, 2017).

Die Tansania Commission for Universities (TCU) gibt für das akademische Jahr 2009/2010ingesamt 123.434 eingeschriebene Studierende an, im Jahr 2013/2014 war diese Zahl aufinsgesamt 218.959 gestiegen, ein Anstieg von rund 77 Prozent in vier Jahren (TCU, 2015).Allerdings zeigen die aktuellsten Daten einen Rückgang von 28 Prozent in den Studierendenzahleninnerhalb der darauf folgenden zwei Jahre an. So sahen die Studierendenzahlen 2015/2016 wie folgtaus: Insgesamt waren 156.857 Studierende eingschrieben, davon 145.054 für ein Bachelorstudium,828 strebten ein Post Graduate Diploma an, 10.108 waren für ein Masterprogramm eingeschriebenund 867 für ein PhD Programm. 55.573 aller Studierender waren weiblich, 101.284 waren männlicheStudierende (TCU, 2016).

Ein Grund für den Rückgang der Studierenden sind laut eines Online-Artikels die schlechtenPrüfungsergebnisse der Sekundarschulen in den letzten Jahren. Dies habe dazu geführt, dass es anden Universitäten etwa 30.000 unbesetzte Plätze für Erstsemestler_innen gab. Pro Jahr könnten78.000 Studienanfänger_innen einen Platz bekommen. Ein Angebot welches anscheinend dieNachfrage bei weitem überstieg. Diese Überkapazität verschärfe die Finanzierungskrise, in welchersich die Universitäten ohnehin schon befanden, so der Artikel weiter. (Mission EineWelt, 2014).

Das akademische Jahr beginnt im Oktober und endet im Juli, in einigen Studiengängen sind dannnoch Projekte, Praktika oder Forschungsarbeit vorgesehen für zwei Monate bis September.

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Folgende Abschlüsse vergeben tansanische Hochschulen:DiplomaBachelorPostgraduate DiplomaMasterPhD

Ein Bachelorstudiengang dauert in Tansania drei Jahre. Ausnahmen gibt es für Pharmazie,Krankenpflege, Tiermedizin und Maschinenbau, in diesen Fächern kann der Bachelorabschluss invier Jahren erreicht werden. Ein Master dauert zwischen 12 bis 24 Monaten.Zulassungsvoraussetzung ist ein Bachelorabschluss. Ein Masterstudium wird meist mit einerAbschlussarbeit (Thesis) abgeschlossen. Für ein PhD Studium sind 36 Monate für einenVollzeitstudierenden und 60 Monate für einen Studierenden in Teilzeit vorgesehen (Nuffic, 2015)

Ein Masterabschluss berechtigt dazu, sich als Doktorand_in einzuschreiben. Um den Doktortitel zuerreichen müssen ein Minimum an zwei Jahren Studien- und Forschungstätigkeiten sowie eineschriftliche Dissertation nachgewiesen werden. Der Doktortitel kann sowohl „by thesis“ als auch „bycourse work and thesis“ erreicht werden, dies ist für das jeweilige PhD-Programm von derUniversität vorgegeben. Es ist eine Zeit von 36 Monaten für die meisten Fächer dafür vorgesehen.Für einige wenige gar 48 Monate, so beispielsweise für einen Doktortitel in Politikwissenschaft ander University of Dar es Salaam. Für ein Teilzeit PhD-Studium sind 60 Monate vorgesehen.

Fertige Dissertationen kann man zum Preis von TZS 400.000 bis 600.000 kaufen. EineUntersuchungskommission mit Beteiligung des Antikorruptions-Büros entdeckte an den meistenUniversitäten Schwachstellen, die Betrug erleichtern. Die University of Dar es Salaam bezeichnetedas Plagiats-Unwesen in Tansania als schwerwiegend und führte eine Überprüfungs-Software ein(Mission EineWelt, 2015).

Darüber hinaus gibt es noch das sogenannte Postgraduate diploma. Diese Studiengänge schließenan das Bachelorstudium an. Sie dauern in etwa neun bis zwölf Monate und schließen ohnewissenschaftliche Arbeit ab. In einigen Fächern sind sie jedoch für das Ausüben bestimmter Berufenotwendig. So darf nur ein Jurist der mindestens das Postgraduate Diploma hat als Anwalt tätigwerden.

Gut sind die Berufsaussichten insbesondere für Jura, Medizin und technische Fächer.

Quellen:Mission EineWelt (2014): Erwachsenenbildung und Universitäten – 02/2014 , letzter Zugriff:05.01.2018.Mission EineWelt (2015): Tansania Information, Schwerpunktthema Bildung: III Universitätenund Fachhochschulen: Herausforderungen - 09/2015, letzter Zugriff: 05.01.2018.Nuffic, the Dutch organisation for internationalisation in education (2015): Education SystemTanzania. The Tanzanian education system described and compared with the Dutch system,www.nuffic.nl/en/publications/find-a-publication/education-system-tanzania.pdf, letzter Zugriff:05.01.2018.Statistisches Bundesamt (2017): Internationales. Wissenschaftler, letzter Zugriff: 05.01.2018.Tanzania Commission for Universities (2015): Students Enrolled in Universities & UniversityColleges 2009/2010 - 2013/2014, www.tcu.go.tz/images/documents/Enrolment_2005_2015.pdf,letzter Zugriff: 05.01.2018.Tanzania Commission for Universities (2016): University Students Enrollment of Degree andNon Degree for the year 2015/2016, letzter Zugriff: 05.01.2018.Tanzania Commission for Universities (2017): Admission Procedure for 2017/18 AdmissionCycle, www.tcu.go.tz/images/documents/AdmiSsion_Procedures.pdf, letzter Zugriff:05.01.2018.UNESCO Institute of Statistics (2017): Country Profile Tanzania,http://uis.unesco.org/country/TZ, letzter Zugriff: 05.01.2018.

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Kennzahl 10: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen

Kennzahl 11: Knowledge Economy Index (KEI)

k. Forschung

Tansania (2015) 1.261Im Vergleich: Deutschland (2015) 149.773Quelle: SCImago Journal & Country Rank

Tansania (2012) 127Im Vergleich: Deutschland (2012) 8Quelle: The World Bank. Knowledge Economy Index

Laut dem statistischen Bundesamt Deutschland beliefen sich die öffentlichen Gesamtausgaben fürForschung und Entwicklung auf 0,5 Prozent des BIPs (2010). Je eine Million Einwohner_innen gabes in 2013 18 Wissenschaftler_innen pro eine Million Einwohner (2010 waren es noch 36)(Statistisches Bundesamt, 2017).

An den Universitäten findet in Tansania nur wenig Forschung statt. Die Sokoine University ofAgriculture in Morogoro (www.suanet.ac.tz/) tut sich besonders auf dem Gebiet derAgrarwissenschaften hervor. Eine Liste mit aktuellen Forschungsprojekten ist auf folgender Websiteeinzusehen: www.drpgs.suanet.ac.tz/. Auch am Nelson Mandela Institute in Arusha ( www.nm-aist.ac.tz/) findet nennenswerte Forschung statt. Eine Liste aktueller Projekte kann hierheruntergeladen werden.

In Tansania gibt es zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die folgende Liste erhebtkeinen Anspruch auf Vollständigkeit.

African Management InstituteAnimal Diseases Research Institute (ADRI)Dar Es Salaam Institute of TechnologyDanida Research Portal TanzaniaEconomic and Social Research FoundationIfakara Health Institute (IHI)Institute of Kiswahili ResearchInstitute of Rural Development Planning (IRDP)International Livestock Research Institute TanzaniaNational Institute for Medical ResearchPolicy Research for DevelopmentTanzania Coffee Research Institute (TaCRI)Tanzania Fisheries Research InstituteTanzania Forestry Research Institute (TAFORI)Tanzania Wildlife Research InstituteTea Research Institute of Tanzania (TRIT)Tropical Pesticides Research Institute (TPRI)

Eine Liste von R&D (Research & Development) Institutionen in Tansania der Tanzania Commissionfor Science and Technology (www.costech.or.tz/). kann auf folgender Seite eingesehen werden:

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www.costech.or.tz/?page_id=1618.

Quelle: Statistisches Bundesamt (2017): Internationales. Wissenschaftler, letzter Zugriff:05.01.2018.

l. Qualitätssicherung und Steigerung

Die Tanzanian Commission for Universities (TCU) ist die mit dem Universities Act 2005(http://www.tcu.go.tz/images/documents/UniversityAct.pdf) ins Leben gerufen staatliche Behörde, diemit dem Mandat der Qualitätsfeststellung und -sicherung für den Sektor der höheren Bildungausgestattet wurde. TCU legt die Mindeststandards zur Akkreditierung von Universitäten sowie denStudiengängen fest, sie legen fest welche Mindestvoraussetzungen von potentiellen Studierendenerreicht werden müssen und koordinieren die Einschreibungen an den Hochschulen sowie auch denHochschulwechsel und Credit-Transfer von einer Hochschule zur anderen. Das Mandat bezieht sichauf alle Hochschulen, egal ob staatlich oder privat. Ein nationales Hochschulranking gibt es nicht.

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Diagramm 5: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

Kennzahl 12: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

Kennzahl 13: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende

4. Internationalisierung und Bildungskooperation

a. Kennzahlen der Internationalisierung

Quelle: Wissenschaft Weltoffen

Tansania (WS 2015/16) 193Quelle: Wissenschaft Weltoffen

1. USA

2. Indien

3. GB

4. Südafrika

5. Türkei

14. Deutschland

Quelle: UNESCO Institute of Statistics (2015)

b. Internationalisierung des Hochschulsystems

Innerhalb der East African Community (Mitgliedsstaaten: Tansania, Kenia, Uganda, Burundi undRuanda) gibt es konkrete Bestrebungen den Hochschulraum zu harmonisieren. Vorangetrieben wirddieses Projekt vom Inter-University Council for East Africa - IUCEA mit Sitz in Uganda(http://www.iucea.org/). Studierende der jeweiligen Länder sollen problemlos innerhalb derMitgliedsstaaten und zu gleichen Bedingungen wie lokale Studierende studieren können.

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Annerkennungen und Credit-Transfers sollen erleichtert werden. Am 20. Mai 2017 erklärten dieStaatsoberhäupter aus den fünf Länder, die Region offiziell als einen Hochschulraum (Ligami, 2017).

Darüber hinaus gibt es keine national formulierte Internationalisierungsstrategie für denHochschulsektor. Generell gibt es sehr wenige internationale Studierende in Tansania.

Quelle: Ligami, Christabel (23.06.2017): Five countries set to align university fees this year , in:University World News, letzter Zugriff am 05.01.2018.

c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen

Viele deutsche Akteure sind in Tansania präsent: so etwa das Centrum für internationale Migrationund Entwicklung (CIM), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), das Goethe-Institut, die beidengroßen deutschen Kirchen (EED/Brot für die Welt, Miseror) sowie die politischen Stiftungen (Rosa-Luxemburg Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung,Konrad-Adenauer-Stiftung).

Die DAAD Aussenstelle Nairobi ist auch für Tansania zuständig. Vom DAAD werden derzeit vierHochschulpartnerschaften gefördert. Der DAAD konnte darüber hinaus 2016 insgesamt 160Studierende und Wissenschaftler_innen von Deutschland nach Tansania fördern, sowie insgesamt395 Tansanier und Tansanierinnen (DAAD, 2017). Laut des Hochschulkompasses gibt es derzeit 38Hochschulpartnerschaften zwischen deutschen und tansanischen Universitäten aus den folgendenFachbereichen: Theologie, Informatik, Bauingenieurwesen, Wirtschaft, Biomedizin, Abfallwirtschaft,Umwelttechnologiem, Wasserwissenschaften, Agrarwissenschaft, Pflege, Physik, Technologie,Raumplanung, Afrika-Studien, Journalistik, Geowissenschaften, Anthropologie. Meist geht es in denKooperationen um einen oder mehrere der folgenden Bereiche: Austausch von Doktorand_innen,Forschenden, Studierenden, Lehrende und/oder nicht-akademischen Personals; ZusammenarbeitForschung, Zusammenarbeit Lehre und Studieninhalte, gemeinsame wissenschaftlicheKonferenzen, Projektzusammenarbeit, Zusammenarbeit Hochschulbibliotheken, gemeinsamewissenschaftliche Publikationen und Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen. Leider sindnicht bei allen Kooperationen die Fachbereiche sowie der Gegenstand der Kooperation angegeben(HRK, 2017).

DFG, DWIH, Max-Planck und das Fraunhofer Institut haben in Tansania keine Vertretung.

Tansania ist laut Nuffic Webseite seit Dezember 2015 kein Partnerland Hollands mehr. Somitwerden keine neuen Netherlands Initiative for Capacity Development in Higher Education (NICHE)Projekte mehr ins Leben gerufen. Die derzeit laufenden neun Kooperationsprojekte im BereichEntwicklung laufen noch bis zum geplanten Ende weiter. British Council hat ein Büro in Dar esSalaam (www.britishcouncil.or.tz/). Neben Englischunterricht bieten sie im Bereich Bildung auchacht Stipendien für ein post-graduierten Studium an.

Quellen:Deutscher Akademischer Austauschdienst (2017): Ländersachstand Tansania,www.daad.de/medien/der-daad/analysen-studien/laendersachstand/tansania_daad_sachstand.pdf, letzter Zugriff am 05.01.2018.Hochschulrektorenkonferenz (2017): Internationale Hochschulkooperationen. Kooperation nachStaaten, www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html, letzter Zugriff:05.01.2018.

d. Deutschlandinteresse

Laut des Statistischen Bundesamtes waren im Wintersemester 2015/2016 insgesamt 206 Tansanierund Tansanierinnen an einer deutschen Hochschule eingeschrieben (Wissenschaft Weltoffen,2017). 2014/2015 waren es insgesamt 201. Die beliebtesten Fächer 2014/2015 waren:Wirtschaftswissenschaften (39), Biologie (12), Evangelische Theologie (11), Elektrotechnik (9),

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Raumplanung (9), Erziehungswissenschaften (8), Sozialwissenschaften (7) und Humanmedizin (7)(Wissenschaft Weltoffen (2016).

Ein Studium in Deutschland ist hoch angesehen, jedoch gibt es wie die Auflistung zeigt keinenexpliziten fachlichen Fokus.

Quelle: Wissenschaft Weltoffen (2017): Ausländische Studierende,www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1, letzter Zugriff: 05.01.2018.

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5. Deutsche Sprachkenntnisse

Das Goethe-Institut Tansania wurde im Jahr 1962 gegründet, allerdings im März 1998 für zehnJahre geschlossen. Seit September 2008 ist das Goethe-Institut in Dar es Salam wieder eröffnet(www.goethe.de/ins/ts/de/index.html).

In Tansania gibt es zwei PASCH Schulen, die Chang’ombe Sekundarschule und die ZanakiSekundarschule, welche beide in Dar es Salaam sind. An der Chang'ombe Schule gibt es derzeit 99Deutschlernende, an der Zanaki Schule sind es 56 Lernende. An beiden Schulen werden die Stufenvon A1 bis B1 angeboten. Im schulischen Bereich wir Deutsch nur an diesen zwei PASCH-Schulenangeboten (www.pasch-net.de/de/udi.html).

An der University of Dar es Salaam besuchen 40 Studierende einen DaF-Anfängerkurs. Ansonstengibt es noch einen weiteren an der University of Zanzibar. Allerdings liegen uns dazu keine Zahlenüber die Studierenden vor.

In Tansania gibt es kein TestDaf Zentrum, Prüflinge müssen nach Nairobi oder Kampala reisen.

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6. Hochschulzugang in Deutschland

Laut dem Infoportal zu ausländischen Bildungsabschlüssen der Kultusministerkonferenz, Anabin(http://anabin.kmk.org/anabin.html), wird mit dem Erwerb des Advanced Certificate of SecondaryEducation (ACSEE) in Verbindung mit dem Certificate of Secondary Education (CSE) ein direkterZugang zu allen deutschen Hochschulen erworben, sofern die allgemeinen und fachspezifischenMindestvoraussetzungen erfüllt sind. Im Vergleich zum Nachbarland Kenia bestehen somit günstigeZugangsvoraussetzungen, da mit dem kenianischen Sekundarschulabschluss (KCSE) kein direkterHochschulzugang in Deutschland erworben wird. Kenianische Schulabgänger_innen müssen dazuentweder ein Studienkolleg für ein Jahr besuchen, oder bereits ein Jahr erfolgreich studiert haben.

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7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen

a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft

Im Oktober 2015 wurde einer neuer Präsident, John Pombe Joseph Magufuli, gewählt. Er hat sicheinem strikten Resourcenmanagement, dem Kampf gegen Korruption und für ein inklusivesWirtschaftswachstum verschrieben. Die Regierung hatte sich mit ihrem „Second National Five-YearDevelopment Plan“ eine Strategie verkündet, mit der sich das Land zum „middle income country“entwickeln will (o.A., 2016 & MFP, 2016). In diesem Zuge soll auch das Hochschulwesen neugeordnet werden, weil in den vergangenen Jahren zu viele staatliche und private Universitäten imLande entstanden seien. Das Ministry of Education, Science and Technology (www.moe.go.tz/) regtdaher die Fusion von Universitäten an, viele kleinere Hochschulen und Universitäten sehen sichmomentan nach Kooperationsmöglichkeiten um.

Einige Universitäten wurden 2016 auf Grund mangelnder Standards geschlossen bzw. dürfengegenwärtig keine Erstsemestler_innen aufnehmen. (Kolumbia, 2016). Zudem haben sich dieBestimmungen für eine Hochschulzugangsberechtigung verändert. Ab dem akademischen Jahr2017/2018 ist es schwerer gewordenn diese zu erlangen. Wie sich dies auf die Zahlen neuerStudierender auswirkt ist noch nicht erfasst. Studierwillige bewerben sich zudem seit 2017 direkt anden Universitäten und werden nicht mehr wie davor von einer zentralen Vergabestelle platziert.

Quellen:Kolumbia, Louis (22.11.2016): Tanzania: Govt Warns It Will Close More Universities, in: TheCitizen, http://allafrica.com/stories/201611220125.html, letzter Zugriff: 05.01.2018.Ministry of Finance and Planning (2016): National Five Year Development Plan. NurturingIndustrialization for Economic Transformation and Human Development, letzter Zugriff:05.01.2018.ohne Autor (16.01.2016): Govt launches second 5 year development plan, in: ippmedia,http://m.ippmedia.com/en/govt-launches-second-5-year-development-plan, letzter Zugriff:05.01.2018.

b. Hochschulkooperationen – FAQ

Laut den Einschätzungen eines ehemaligen DAAD Fachlektors sind die tansanischen Hochschulennur sehr bedingt bereit Zeit und Energie in eine internationale Kooperation zu investieren. Sicherlichgibt es dafür systemimanente Gründe. Man sollte sich als potentielle deutsche Partneruniversitätbewusst sein, dass man möglicherweise die Initiative in vielen Bereichen der Kooperationaufbringen muss. Hilfreich ist es sicherlich Einschätzungen von Kolleg_innen an deutschenHochschulen zu bekommen bei den bereits eine Hochschulkooperation mit einer tansanischenHochschule besteht. Laut Hochschulkompass gibt es derzeit 38 (www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html).

Eine Partnerschaft kann von sehr engagierten und guten Studierenden in Tansania profitieren, diezudem eine große Chance darin sehen an einer deutschen Hochschule einen Teil ihrer Ausbildungzu absolvieren.

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8. Länderinformationen und praktische Hinweise

a. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Für die Einreise nach Tansania benötigen Deutsche Staatsbürger_innen ein Visum. Die kostenbetragen 50 € für ein normales Visum und 70 € für ein Express Visum, welches innerhalb einesTages ausgestellt werden kann (ein Express-Visum erscheint unnötig, da wie weiter unten erwähntein Visum auch bei der Einreise erworben werden kann). Dieses Visum berechtigt zur einmaligenEinreise und zu einem Aufenthalt von insgesamt 90 Tagen. Für ein Visum, dass zur mehrmaligenEinreise berechtigt werden 100 USD berechnet. Das Visum kann bereits im Vorfeld über dietansanische Botschaft in Berlin beantragt werden oder auch erst bei der Einreise nach Tansania(www.tanzania-gov.de/embassy/consular-services/info-on-visas)

Ein Visum für Studierende ähnelt denen der oben genannten Visakategorie insofern die geplanteAufenthaltsdauer von 90 Tagen nicht überschritten wird. Allerdings sollte dem Antrag eine Einladungder Kontaktinstitution in Tansania beiliegen. Personen deren Aufenthalt drei Monate überschreitet,müssen eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Anträge für eine Aufenthaltserlaubnis sollten an denDirektor der Einwanderungsbehörde in Tansania gerichtet werden während der oder dieAntragsteller_in sich noch außerhalb des Landes befindet. Studierende und Wissenschaftler_innenbenötigen die Residence Permit Class C (www.immigration.go.tz/index.php/en/services/residence-permits). Ein Visum das zum Durchführen einer Forschung berechtigt kostet 500 USD. Die Kostenfür Studierende werden nicht aufgeführt. Es ist anzunehmen, dass die gleichen Gebühren erhobenwerden, wie beim oben genannten Besuchervisum. Weitere Bestimmungen zur Erlangung desentsprechenden Visums sind dem Ministry of Home Affairs - Immigration Department zu entnehmen(www.immigration.go.tz/index.php/en/services/residence-permits).

b. Lebenshaltungskosten

www.eardex.com gibt für Tansania folgende Lebenshaltungskosten an: Essen im Restaurant 4,03Euro; Bier 0,81 Euro; Öffentliche Verkehrsmitter 0,12 €. Laut der Website www.expastistan.comsieht ein Vergleich zwischen Berlin und Dar es Salaam folgender Maßen aus: Für Nahrung gibt manin Dar es Salaam 34 Prozent weniger aus als in Berlin. Mieten werden mit 15 Prozent günstigerangegeben, Kleidung sind über 50 Prozent günstiger, öffentliche Verkehrsmittel 68 Prozent.Insgesamt wird Dar es Salaam als 38 Prozent günstiger als Berlin angegeben(https://www.expatistan.com/cost-of-living/comparison/berlin/dar-es-salaam, letzter Zugriff05.01.2018).

c. Unterkunft

Die Universitäten bieten Wohnheime für Studierende an. Allerdings mit sehr einfacher Ausstattung.Die Mietpreise auf dem privaten Wohnungsmarkt sind in den letzten Jahren gefallen, so dass manzu Preisen, die man aus Deutschland gewohnt ist, sehr gute Wohnungen bekommen kann.

d. Sicherheitslage

An Orten mit viel Durchlaufverkehr, wie beispielsweise an Busbahnhöfen, ist mit Kleinkriminalität zurechnen. Insgesamt ist die Sicherheitslage jedoch gut.Die Reise- und Sicherheitshinweise desAuswärtigen Amtes für Tansania sind hier einzusehen: www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/tansania-node/tansaniasicherheit/208662 Diese sind für DAAD-Geförderte und Dienstreisende im Rahmen von DAAD-Maßnahmen verbindlich und unbedingt vorabzu konsultieren.

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e. Interkulturelle Hinweise

In Tansania gilt direkte Kritik als unhöflich. Dies kann unter Umständen zu Schwierigkeiten in derKommunikation beitragen, vor allem wenn es ein Problem geben sollte. Generell sollte man sichdarauf einstellen, dass viele Prozesse langwierig sind, und entsprechend geduldig sein. Insgesamtist das zwischenmenschliche Klima in Tansania ein sehr freundliches und entspanntes und sehrbestimmt von Höflichkeiten.

f. Adressen

In Tansania gibt eine DAAD Sprachassistentin an der University of Dar es Salaam:Vera Dittmann, Department of Foreign Languages, University of Dar es SalaamEmail: vera.dittmann(at)gmail.com

Deutsche Botschaft in TansaniaUmoja HouseHamburg Avenue/Mirambo StreetDar es Salaamwww.daressalam.diplo.de [email protected]+255 22 2212300

Goethe-Institut TansaniaAlykhan Road No. 63gegenüber Jamatkhana Moschee, UpangaDar es Salaamwww.goethe.de/ins/[email protected]. +255 22 213 4800Fax +255 22 213 4800

Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse erfolgt durch die Tazania Commission for Universities:http://faas.tcu.go.tz

g. Linktipps zur weiteren Recherche

Auswärtiges Amt (2018): Tansaniawww.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/tansania-node.

Hochschulrektorenkonferenz (2017): Internationale Hochschulkooperationen. Kooperationen nachStaaten:https://www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html

Das Länder-Informations-Portal, Tansania:www.liportal.de/tansania/

IUCEA, World Bank Group (2018): ACEII. Eastern and Southern Africa Higher Education Centers ofExcellence Project. Tanzania, http://ace2.iucea.org/index.php/download/category/34-tanzania.

Liste akkreditierter Studienfächer:http://pms.tcu.go.tz/index.php?r=programmeVersion/publicApprovedCurricula

Nuffic, the Dutch organisation for internationalisation in education (2015): Education SystemTanzania. The Tanzanian education system described and compared with the Dutch system,www.nuffic.nl/en/publications/find-a-publication/education-system-tanzania.pdf.

Tanzania Commission for Universities (2016): List of University Institutions in Tanzania as of 30th

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September 2016.

Letzter Zugriff auf alle Links: 05.01.2018.

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Impressum

HerausgeberDeutscher Akademischer AustauschdienstGerman Academic Exchange ServiceKennedyallee 50, D-53175 Bonnwww.daad.de Referat S21 – Koordinierung Regionalwissen

AutorSabine Bretz, bis November 2017 Mitarbeiterin an der DAAD Außenstelle Nairobi, sowie Dr. HelmutBlumbach, Leiter der DAAD Außenstelle Nairobi

ErstellungsdatumOktober 2017

RedaktionFelix Wagenfeld

DatenquellenOrganisation for Economic Co-Operation and Development (OECD). Data:https://data.oecd.org

Organisation for Economic Co-Operation and Development (OECD). Statistics:http://stats.oecd.org

SCImago. (2007). SJR–SCImago Journal & Country Rank. Retrieved January 07, 2016, fromhttp://www.scimagojr.com

Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Genesis-Online. Datenlizenz by-2-0:https://www.genesis.destatis.de

UNESCO Institute of Statistices (UIS): http://data.uis.unesco.org/

United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division, World PopulationProspects: http://esa.un.org/unpd/wpp/Download/Standard/Population/

Wissenschaft Weltoffen. Herkunft ausländischer, Bildungsausländer-,Bildungsinländer-Studierender 2014 nach Erdteilen, Regionen, Herkunftsstaaten:http://www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1/2/1

The World Bank, Knowledge Economy Index: https://knoema.com/WBKEI2013/knowledge-economy-index-world-bank-2012

The World Bank. Data: http://data.worldbank.org

The World Bank. World Development Indicators: http://wdi.worldbank.org/table/5.13#

Zur Erhebung der genutzten Daten wurde auf alle Datenquellen am 18.11.2016 zugegriffen.

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Auflage

Als digitale Publikation im Internet veröffentlicht.

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Bitte beachten Sie die Regelungen zur korrekten Benennung der Urheber und Quelle sowieÜbersetzungen.

Diese Veröffentlichung wird aus Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschungan den DAAD finanziert.

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