Wohin der Wind uns weht… mit der „Fram“ von Rügen … · einmal zum Manövertraining in den...

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Seite 1 von 13 © Monica F. Jüptner- - Sails - Segeln mit Herz www.m2-sails.de / 31.07.2011 Wohin der Wind uns weht… ...mit der „Fram“ von Rügen nach Falster & Møn. 18. bis 25. Juni 2011

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Wohin der Wind uns weht…

...mit der „Fram“ von Rügen nach Falster & Møn.

18. bis 25. Juni 2011

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Samstag 18. Juni 2011 - 1430

An der Fähre Stahlbrode - Glewitz stehen

wir und schauen auf den Strelasund. Die

Sonne scheint, Wind weht, schön ist es.

Vor 15 Minuten hat sich Werner gemeldet,

er wartet bereits in Breege. Wir werden

jedoch noch etwas Zeit benötigen.

Leider kommen wir ab Sagard in den übli-

chen Bettenwechselstau. Daher erreichen

wir Breege leider erst um 1540 Uhr.

1600 - Im Büro erfahre ich dass unser

Boot noch nicht klar zur Übergabe fertig

ist. Wir müssen noch auf das

„Putzkommando“ warten. Ich darf mir je-

doch schon die „Fram“ ansehen.

Hübsch anzusehen ist sie schon, so mit ih-

rer Tauweeling als Scheuerleiste.

Leider gibt es nun erst einmal eine ordent-

liche Dusche, so dass ich meine Crew unter

den schützenden Dächern der Ostseeperle

vorfinde. Hennig finde ich auf der Terrasse

des „Steghauses“, nun habe ich meine

Schäfchen beieinander.

1720 - Wir haben die „Fram“ übernom-

men. Sie macht, wie für ein neues Schiff zu

erwarten, einen guten Eindruck. Die Fallen

und Schoten auf dem Klavier werden wir

selbst kennzeichnen. Leider hat sich meine

Hoffnung doch noch Schwalbennester in

den Achterkabinen vorzufinden nicht er-

füllt. Hier verliert die Hanse im Vergleich

zur Bavaria. Dort gibt es eindeutig mehr

Stauraum.

Die zwei „Riesen“, Henning und Nick, zie-

hen im Vorschiff ein. Dort können Sie sich

auf einer 2,20m langen Koje wirklich ausstrecken. Martin und Werner ziehen an Back-

bord achtern ein, Tina und Moni an Steuerbord achtern.

1830 - Die Jungs sind von Einkaufen zurück. Viele große Tüten und mehrere Wasser-

Sixpacks kommen an Bord. Zum stauen der Wäsche kommen jetzt auch noch die Vorrä-

te hinzu. So langsam wird eng an Bord der „Fram“.

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1930 - An Bord ist endlich alles verstaut.

Wir gehen ins Steghaus und lassen den

Abend bei einem guten Essen ausklingen.

Sonntag, 19. Juni 2011

Spruch des Tages: „Martin hat ´nen Löf-

fel!“

Windfinder meldet: 15°C, See bis 1,6m,

Wind aus SSW von 3 zunehmend auf 6 Bft.

Der DWD gibt eine Windwarnung heraus

SW 5-6 in Böen 7.

Ein Sturmtief soll im Laufe des Tages von

der Nordsee zur Ostsee ziehen.

0745 - Wir frühstücken und hören neben-

bei DP07. Einmal muss Kult für unsere Mit-

segler sein. Martin feiert. Das er als einzi-

ger einen Löffel hat, ist Ihm beim Tisch de-

cken nicht aufgefallen. Somit haben wir

den ersten „Spruch des Tages“.

Der Plan ist, vor dem Eintreffen des Sturm-

tiefs noch nach Falster in den Grønsund zu

fahren. Dort wollen wir, in Stubbekøbing,

den Durchzug des Sturmtiefs abwarten.

0925 - Die Einweisung ins Schiff ist erle-

digt. Ging schnell, grade mal eine Stunde

haben wir benötigt. Nun fahren wir erst

einmal zum Manövertraining in den Breeger

Bodden hinaus.

Wir üben „Mann-über-Bord“, testen die Ma-

növriereigenschaften der Fram. Jeder

„Steuermann“ muss ran. Nicht nur die

Skipperin.

0950 - Übungen beendet, Kurs Ostsee.

Dazu müssen wir erst einmal eine Weile

Tonnenstrich fahren. Aktuell haben wir circa fünf Windstärken im oberen Bereich.

1107 - Wir sind im Hiddenseefahrwasser, Kurs Nord. Der Wind hat auf West gedreht,

aktuell mit fünf Windstärken. Wir werden raus fahren. Moni lässt die Segel gleich im

zweiten Reff setzen. Wir sind als Crew noch nicht eingespielt, also lieber ein wenig vor-

sichtiger. Ausreffen geht immer noch.

1140 - Unter Segeln, im zweiten Reff, mit 7,5kn Kurs Falster (340°).

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1310 - Der Wind ist sehr böig, teilweise sind achter Böen

dabei. In der stärksten haben wir das Groß fallen lassen und

sind kurz nur unter der Fock weitergefahren.

1330 - Wir segeln wieder. Groß im zweiten, die Fock im

ersten Reff. Der Wind hat sich beruhigt und schwankt zwi-

schen fünf und sechs Beaufort.

So macht das Segeln Spaß, Henning und Werner genießen

die Fahrt. Leider geht es nicht allen so gut.

Zwei wundervolle Stunden auf See. Fahrt um die acht Kno-

ten. Geil!

1530 - Dunkle Wolken lassen ahnen das der Spaß bald vor-

bei ist. Der Wind nimmt wieder zu. Wir

versuchen nur mit der Fock weiter zu fah-

ren. Doch die bringt leider nicht so viel

Fahrt wie gewünscht. Also muss der Jo-

ckel mit ran.

Da wir keinen wirklichen Windmesser ha-

ben müssen wir die Windstärke wir der

gute Admirals Beaufort „schätzen“. Eine

starke Böe, mit acht oder doch mehr

Windstärken???, lässt uns auch die Fock

ganz weg nehmen. Nun geht es nur unter

Maschine schräg zu den Wellen weiter.

1730 - Wir erreichen das Fahrwasser

zum Grønsund, endlich. Zwei Ausfälle an

Seekranken sind genug. Die beiden ha-

ben wirklich genug gelitten. Jetzt wo das

Wasser wieder ruhiger wird, erholen Sie

sich rasch.

1900 - Stubbekøbing in Sicht. Wir ma-

chen die Festmacherleinen und die Fen-

der klar. Jetzt noch einen guten Liege-

platz finden.

Eine halbe Stunde später liegen wir sicher

im Hafen. Hier im Sund ist ein angeneh-

mer dreier bis vierer Wind. Fast spiegel-

glattes Wasser.

Am Abend verwöhnt uns Werner mit

„Pfälzer Saumagen“. Nach diesem Tag

langen alle gut hin.

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Montag, 20. Juni 2011

Spruch des Tages: „Was ist ein Parkha-

ken?“

DWD Wettervorhersage bis Mo 2400: NW

auf W drehend, zunehmend 5 bis 6 (Böen

7 bis 8), See 1 bis 2m. Dienstag auf SW

drehend und abnehmend auf 3 bis 4.

0700 - Als Moni zum Klo geht pfeift es

ordentlich, der Seegang selbst im Sund ist

gut bei einem Meter. Wir wollen abwarten

wie es Nachmittags aussieht. Also Hafen-

tag in Häppchen. Eventuell schaffen wir es

am Nachmittag noch nach Klintholm um

dann weiter nach Kopenhagen zu kom-

men.

Als klar wird das sich das Wetter nicht

deutlich ändert, ziehen wir erst einmal

den Martin auf den Mast. Das verschafft

uns ein paar schöne Bilder von „hoch

oben.“

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Der Tag vergeht mit Übungen und dem Erklären offener Fragen. Dabei kann auch Moni

noch was lernen, denn einen Parkhaken (er-)kannte die Skipperin erst, als die Überset-

zung von Henning kam. Gemeint war ein Anker.

Zum Mittag gab es Labskaus und der Nachmittag wurde lustig als wir mit der Nachbar-

crew das Singen anfingen. Martin erbte eine Luftgitarre und unsere Seekranken konnten

sich schön erholen.

Am Abend stand fest das es morgen besseres Wetter geben würde. Somit war klar,

morgen, so früh wie möglich wollen wir nach Klintholm. Der Abend klingt aus mit einem

schönen Glas Wein im Cockpit zum Sonnenuntergang. Moni plaudert fast eine Stunde

mit Falk, dem Skipper der Nachbarcrew.

Der Nachbarcrew kündigen wir ein auslaufen um 0800 an. Diese wollen uns im Spalier

verabschieden.

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Dienstag, 21. Juni 2011

Windfinder meldet: 16°C, See 0,3m, Wind

WSW um 3 Beaufort.

0750 - Tina startet den Motor und fährt

uns aus dem Hafen. Moni hilft Henning und

Martin auf dem Vorschiff.

Direkt nach der Hafenausfahrt spielen wir

ein wenig „Hornblower“ als wir das Segel-

setzen zum Spaß wie auf einer alten briti-

schen Fregatte kommandieren. Leider ver-

passen unsere Nachbarn, bis auf den Skip-

per das Schauspiel.

Das Opfer an die Meeresgötter folgt kaum

das die Segel stehen.

0909 - Wir haben den Grønsund hinter

uns. Ab jetzt liegt direkter Kurs, 050°, auf

Klintholm an. ETA Klintholm 1220.

Das würde super passen um sich Møns Klint anzusehen.

Der Bus vom Hafen zu den Klippen sollte fahren, es ist

immerhin Saison.

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1200 - Wir sind fest in Klintholm. Freie

Platzwahl, welcher Luxus. Man merkt deut-

lich, wir sind zu früh da.

Tina und Martin braten Kartoffeln und

„Roster“. Das sind sächsische Bratwürste.

Derweil prüfen Henning, Nick und Moni

wann der Bus zu den Klippen fährt. Das

Ergebnis ist nicht schön, denn der letzte

Bus fährt eigentlich - jetzt.

Also versuchen wir es wieder mit dem Taxi.

Vorweg gesagt, es war wieder ein Reinfall!

Taxis auf Møn kommen wohl immer zu

spät. *Seufz*

Dafür sind die Klippen wieder ein Erlebnis,

für alle. Auch die Klintholm Røgeri über-

zeugt vollkommen. Gegen 2030 sind wir

wieder im Hafen. Der ist jetzt richtig voll.

Auch einen Rettungseinsatz der Dänischen Seenotretter können wir zum Teil mit verfol-

gen. Die Crew hat für Ihr Pech unser volles Mitgefühl. Wir waren überrascht, dass bei

fünf Windstärken der Mast brechen kann.

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Mittwoch, 22. Juni 2011

Wetter laut Windfinder: 16°C, See 0,5m,

Wind - WSW 4 abnehmend auf 3 Bft.

Vorhersage für Donnerstag - sechs Bft, in

Böen sieben.

Unter Berücksichtigung der Konstitution

meiner Crew entschließe ich mich das

günstige Windfenster für die Rückfahrt

nach Rügen zu nutzen. Einmal 2 Ausfälle

wegen Seekrankheit reichen mir.

0925 - Wir verlassen Klintholm. Kurs 130°,

Ansteuerung Hiddenseefahrwasser. Fahrt

durch Wasser zwischen 7 und 8,5 Knoten.

Unterwegs verwöhnt uns Werner mit einem

Konzert auf der Mundharmonika. Für den

Rest der Überfahrt lasse ich Bilder spre-

chen.

1450 - Wir haben das Hiddenseefahrwasser erreicht. Der Wind ist weg, also unter Ma-

schine rein. Um 1553 sind wir fest im Kommunehafen von Vitte. Nach einem Kaffee ge-

hen wir auf der Westseite der Insel erst einmal schwimmen.

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Nach dem Schwimmen machen wir uns wieder

„hübsch“ und gehen ins „Godewind“ und las-

sen den Abend fröhlich und auch feucht aus-

klingen. Der Sanddornlikör findet mehr Freun-

de als der Küstennebel.

2210 - Der Wind hat leider gedreht und deut-

lich aufgefrischt. Unser Außenlieger drückt

uns merklich gegen den Kai. Wir fendern um

und bringen noch ein paar zusätzliche Leinen

aus. Unser leicht Erkälteter Nick bekommt von

der Skipperin einen heißen Tee serviert. Hen-

ning hustet daraufhin auch, was mit einem

Tee belohnt wird.

In der Nacht bläst ein ordentlicher Sturm. Wir

sind froh schon hier zu sein.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Wetter laut Windfinder: 15°C, See 1,0m,

Wind - SW 3, drehend auf WSW, auffrischend

5. Gewitterböen mit 30 bis 35 Knoten.

1035 - Wir legen in Vitte ab. Nur unter der

Fock segeln wir die Tonnenstriche nach Rals-

wiek. Dabei sind wir immer zwischen 5 und 7

Knoten schnell.

1445 -Wir sind fest in Ralswiek. Der Außen-

liegeplatz verspricht guten Blick auf das Feu-

erwerk der Festspiele heute Abend.

Die Jungs gehen erst einmal eine Runde durch den Ort. Moni geht schwimmen, Tina

schläft ein wenig. Sie hatte die Nacht wegen dem Sturm schlecht schlafen können.

Zum Abendessen ist es diesmal Henning der die Crew mit seinen Leckereien verwöhnt,

es gibt Curryhuhn mit Reis. Einfach nur super.

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Freitag, 24. Juni 2011

Wetter laut Windfinder: 16°C, See 0,5m, Wind - W 4, drehend auf W, auffrischend 5.

Gewitterböen mit 30 Knoten.

1000 - „Bis später Ralswiek“ heißt der Abschiedsgruß. Denn heute Abend kommen wir

wieder. Behutsam bringt uns Tina aus dem Hafen. Dann geht’s unter Segeln raus. Lei-

der müssen wir vor dem Tonnenstrich die Segel bergen und bald schon sind wir wieder

in Breege. Um 1330 machen wir, vollgetankt in der Box zum letzen Mal fest. Die Reise

der „Fram“ ist damit eigentlich beendet.

Um 1800 nehmen wir den Dampfer und fahren noch einmal nach Ralswiek. Die Störte-

beckerfestspiele warten! Erst um 0100 sind wir wieder an Bord der „Fram“, für die letzte

Nacht.

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Samstag, 25. Juni 2011

0730 - Taschen schleppen, Boot ausräumen und dann ins Steghaus zum Abschiedsfrüh-

stück. Zwei Stunden später sitzen wir in den Autos und rollen gen Süden.

Fazit: 174,5 sm, davon 119 unter Segeln. Eine Sturmfahrt, ein Hafentag, drei tolle Se-

geltage, schön wars…

Moni beim Gastlandsflagge wechseln Tina konzentriert am Steuer Werner, 2WO und Bordmusiker

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Henning, die gute Seele Da Maddin Nick, Bordfotograf

Ruffinistrasse 34

80637 München

Germany

M² - Sails - Segeln mit Herz

Monica F. Jüptner

Skipperin / & Dozentin

http://www.m2-sails.de

http://www.moni-jueptner.de

Sportseeschifferschein (SSS)

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