Wohnung beziehen in der Heimatlosigkeit Vilem Flusser

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Wohnung beziehen in der Heimatlosigkeit Vilem Flusser Gegen meine Gewohnheit und vom Thema "Heimat und Hei- matlosigkeit" gelenkt und verleitet, habe ich diesmal vor, das Geheimnis meiner Heimatlosigkeit ein wenig zu lüften. Ich bin gebürtiger Prager, und meine Ahnen scheinen seit über tausend Jahren in der Goldenen Stadt gewohnt zu haben. Ich bin Jude, und der Satz "Nächstes Jahr in Jerusalem" hat mich seit meiner Kindheit begleitet. Ich war jahrzehntelang an dem Versuch, eine brasilianische Kultur aus dem Gemisch von west- und ostasiatischen und indianischen Kulturelementen zu synthetisieren, beteiligt. Ich wohne in einem provenzali- schen Dorf und bin ins Gewebe dieser zeitlosen Siedlung ein- verleibt worden. Ich bin in der deutschen Kultur erzogen wor- den und beteilige mich an ihr seit einigen Jahren. Kurz, ich bin heimatlos, weil zu zahlreiche Heimaten in mir lagern. Die Soziologen scheinen uns zu belehren, daß die gehei- men Codes der Heimat von Fremden (zum Beispiel von Sozio- logen oder von Heimatlosen) erlernt werden können, da ja die Beheimateten selbst sie zu lernen hatten, was die Initations- riten bei den sogenannten Primitiven belegen. Daher könnte ein Heimatloser von Heimat zu Heimat wandern und in jede von ihnen einwandern, wenn er nur an seinem Schlüsselbund alle notwendigen Schlüssel zu diesen Heimaten mit sich trägt. Die Wirklichkeit ist anders. Die geheimen Codes der Heimaten sind nicht aus bewußten Regeln, sondern größtenteils aus un- bewußten Gewohnheiten gesponnen. Was die Gewohnheit kennzeichnet, ist, daß man sich ihrer nicht bewußt ist. Um in eine Heimat einwandern zu können, muß der Heimatlose zu- erst die Geheimcodes bewußt erlernen und dann wieder ver- gessen. Wird jedoch der Code bewußt, dann erweisen sich sei- ne Regeln nicht als etwas Heiliges, sondern als etwas Banales. Der Einwanderer ist für den Beheimateten noch befremden- der, unheimlicher als der Wanderer dort draußen, weil er das dem Beheimateten Heilige als Banales bloßlegt. Er ist has- senswert, häßlich, weil er die Schönheit der Heimat als ver- kitschte Hübschheit ausweist. Bei der Einwanderung entsteht daher zwischen den schönen Beheimateten und den häßlichen Heimatlosen ein polemischer Dialog, der entweder in Pogro- me oder in Veränderung der Heimat oder in die Befreiung der Beheimateten aus ihren Bindungen mündet. Dafür bietet mein Engagement in Brasilien ein Beispiel. Die Bevölkerung Brasiliens bestand bis tief ins 19. Jahr- hundert aus drei einander überlagernden Schichten. Aus Por- tugiesen, die zum Teil aus der Heimat geflüchtet waren, zum Teil das Land für Portugal administrierten. Aus Afrikanern, die als Sklaven hergebracht wurden. Und aus Ureinwohnern, die immer weiter ins Hinterland abgeschoben wurden. Vor der Sklavenbefreiung war zwar ständig von einer bra- silianischen Heimat in Poesie und Prosa romantisch die Rede, aber die Wirklichkeit (die berüchtigte "realidade brasileira") strafte diese Rede Lüge. Es gab die dünne portugiesische Oberschicht, die sich um die Häfen häufte, um die letzten Nachrichten aus den verlorenen Heimaten Lissabon und Paris entgegenzunehmen. Man fühlte sich vertrieben. Die große Masse der Bevölkerung war afrikanisch, hatte aber zu Afrika keine bewußte Beziehung. Die nackt aus den Sklavenschiffen an die brasilianischen Strände geworfenen Menschen trugen nur in ihrer von schwerer Arbeit betäubten Innerlichkeit die verlorenen Kultureme, die dann allerdings in Form von Musik, Tanz und religiösen Riten ausbrachen, um den Boden einer jeden künftigen brasilianischen Heimat zu bilden. Die Ureinwohner, die immer weiter abgeschoben wurden, waren kein echter Teil Brasiliens, sondern nur eine teils mythisch verherrlichte, teils brutal vergewaltigte Hintergrunderschei- nung. Die europäischen, nah- und fernöstlichen Einwanderer begannen seit Ende des 19. Jahrhunderts, die Frage nach Bra- silien als einer Heimat zu stellen. Ist es möglich, aus derart heterogenen Elementen ein Netz von geheimen Bindungen zu weben, wie wir es aus den alten Heimaten kennen? Es gab einen Ansatz zu diesem Weben: die portugiesische Sprache. Sie war, im Vergleich zu der in Portugal gesprochenen, zwar einerseits archaisch (es haben sich darin Renaissance-Elemen- te erhalten), zum anderen Teil verwildert (afrikanische Ele- mente waren eingedrungen). Aber gerade dies erlaubte dem Portugiesischen, zu einer Lingua franca zum Beispiel zwi- schen arabischen und japanischen Sprechern zu werden. Ist es möglich, eine brasilianische Sprache herzustellen, die fähig ist, eine brasilianische Kultur zu tragen und zu übertragen und somit aus dem Land Brasilien eine Heimat für künftige Gesellschaften zu machen? Diese für alle Beteiligten begei- sternde Frage bildet meiner Meinung nach den Nährboden für alles, was in diesem Jahrhundert dort hergestellt wurde, an- gefangen mit Brasilia bis zur Bossa nova. Als ich in Brasilien ankam, wurde ich, sobald es mir eini- germaßen gelang, mich von den Gasöfen zu befreien, von diesem Taumel mitgerissen. Ich tauchte in der Begeisterung für das Errichten einer neuen, menschenwürdigen, vorurteils- losen Heimat unter. In meinem Fall: eine brasilianische Philo- sophie war, in Zusammenarbeit mit einigen wenigen Schick- salsgenossen, überhaupt erst zu schaffen. Das philosophische Institut, an dem italienische Croceschüler, deutsche Heidegge- rianer, portugiesische Orteguianer, ostjüdische Positivisten, belgische Katholiken und angelsächsische Pragmatiker teil- nahmen, mußte sich japanischen Zenschülern, einem libane- sischen Mystiker und einem chinesischen Schriftgelehrten öffnen, und es mußte einem westjüdischen Talmudisten einen Platz gewähren. So begann man, dialogische Fäden mit seinen Mitmen- schen zu spinnen, welche nicht, wie in der verlorenen Hei- mat, durch die Geburt auferlegt waren, sondern frei herge- stellt wurden. Und so erkannte ich, was den Patriotismus (sei er lokal oder national) so verheerend macht: daß er auferlegte menschliche Bindungen heiligt und daher die frei auf sich ge- nommenen hintanstellt; daß er die Familienverwandtschaft über die Wahlverwandtschaft stellt, die echt oder ideologisch biologische über Freundschaft und Liebe. Ein Freiheitstaumel erfaßte mich: Ich war frei, mir meine Nächsten zu wählen. Und erst der 'golpe', der Staatsstreich der Armee, hat mich ernüchtert. Und zwar nicht, weil ich, wie die europäischen Beobachter, darin eine reaktionäre Intervention, sondern die erste Verwirklichung einer brasilianischen Heimat erkannte. Und es wurde mir auch klar, wie diese Heimat aussehen würde: ein gigantischer, fortgeschrittener Apparat, der in Borniertheit, Fanatismus und patriotischen Vorurteilen keiner europäischen Heimat nachstehen würde. Die Enttäuschung mit Brasilien war die Entdeckung, daß jede Heimat, sei man in sie durch Geburt geworfen, sei man an ihrer Synthese engagiert, nichts ist als Sakralisation von Banalem; daß Heimat, sei sie wie immer geartet, nichts ist als eine von Geheimnissen umwobene Wohnung. Und daß man, wenn man die in Leiden erworbene Freiheit der Heimatlosig- keit erhalten will, ablehnen muß, an dieser Mystifikation von Gewohnheiten teilzunehmen. Nicht Brasilien ist meine Hei- mat, sondern "Heimat" sind für mich die Menschen, für die ich Verantwortung trage. Daher ist die in der Heimatlosigkeit gewonnene Freiheit gerade nicht Philanthropie, Kosmopolitismus oder Humanis- mus. Ich bin nicht verantwortlich für die ganze Menschheit, etwa für eine Milliarde Chinesen. Sondern es ist die Freiheit 12

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Wohnung beziehen in der HeimatlosigkeitVilem Flusser

Gegen meine Gewohnheit und vom Thema "Heimat und Hei-matlosigkeit" gelenkt und verleitet, habe ich diesmal vor, dasGeheimnis meiner Heimatlosigkeit ein wenig zu lüften. Ichbin gebürtiger Prager, und meine Ahnen scheinen seit übertausend Jahren in der Goldenen Stadt gewohnt zu haben. Ichbin Jude, und der Satz "Nächstes Jahr in Jerusalem" hat michseit meiner Kindheit begleitet. Ich war jahrzehntelang an demVersuch, eine brasilianische Kultur aus dem Gemisch vonwest- und ostasiatischen und indianischen Kulturelementenzu synthetisieren, beteiligt. Ich wohne in einem provenzali-schen Dorf und bin ins Gewebe dieser zeitlosen Siedlung ein-verleibt worden. Ich bin in der deutschen Kultur erzogen wor-den und beteilige mich an ihr seit einigen Jahren. Kurz, ichbin heimatlos, weil zu zahlreiche Heimaten in mir lagern.

Die Soziologen scheinen uns zu belehren, daß die gehei-men Codes der Heimat von Fremden (zum Beispiel von Sozio-logen oder von Heimatlosen) erlernt werden können, da ja dieBeheimateten selbst sie zu lernen hatten, was die Initations-riten bei den sogenannten Primitiven belegen. Daher könnteein Heimatloser von Heimat zu Heimat wandern und in jedevon ihnen einwandern, wenn er nur an seinem Schlüsselbundalle notwendigen Schlüssel zu diesen Heimaten mit sich trägt.Die Wirklichkeit ist anders. Die geheimen Codes der Heimatensind nicht aus bewußten Regeln, sondern größtenteils aus un-bewußten Gewohnheiten gesponnen. Was die Gewohnheitkennzeichnet, ist, daß man sich ihrer nicht bewußt ist. Um ineine Heimat einwandern zu können, muß der Heimatlose zu-erst die Geheimcodes bewußt erlernen und dann wieder ver-gessen. Wird jedoch der Code bewußt, dann erweisen sich sei-ne Regeln nicht als etwas Heiliges, sondern als etwas Banales.Der Einwanderer ist für den Beheimateten noch befremden-der, unheimlicher als der Wanderer dort draußen, weil er dasdem Beheimateten Heilige als Banales bloßlegt. Er ist has-senswert, häßlich, weil er die Schönheit der Heimat als ver-kitschte Hübschheit ausweist. Bei der Einwanderung entstehtdaher zwischen den schönen Beheimateten und den häßlichenHeimatlosen ein polemischer Dialog, der entweder in Pogro-me oder in Veränderung der Heimat oder in die Befreiung derBeheimateten aus ihren Bindungen mündet. Dafür bietet meinEngagement in Brasilien ein Beispiel.

Die Bevölkerung Brasiliens bestand bis tief ins 19. Jahr-hundert aus drei einander überlagernden Schichten. Aus Por-tugiesen, die zum Teil aus der Heimat geflüchtet waren, zumTeil das Land für Portugal administrierten. Aus Afrikanern,die als Sklaven hergebracht wurden. Und aus Ureinwohnern,die immer weiter ins Hinterland abgeschoben wurden.

Vor der Sklavenbefreiung war zwar ständig von einer bra-silianischen Heimat in Poesie und Prosa romantisch die Rede,aber die Wirklichkeit (die berüchtigte "realidade brasileira")strafte diese Rede Lüge. Es gab die dünne portugiesischeOberschicht, die sich um die Häfen häufte, um die letztenNachrichten aus den verlorenen Heimaten Lissabon und Parisentgegenzunehmen. Man fühlte sich vertrieben. Die großeMasse der Bevölkerung war afrikanisch, hatte aber zu Afrikakeine bewußte Beziehung. Die nackt aus den Sklavenschiffenan die brasilianischen Strände geworfenen Menschen trugennur in ihrer von schwerer Arbeit betäubten Innerlichkeit dieverlorenen Kultureme, die dann allerdings in Form vonMusik, Tanz und religiösen Riten ausbrachen, um den Boden

einer jeden künftigen brasilianischen Heimat zu bilden. DieUreinwohner, die immer weiter abgeschoben wurden, warenkein echter Teil Brasiliens, sondern nur eine teils mythischverherrlichte, teils brutal vergewaltigte Hintergrunderschei-nung.

Die europäischen, nah- und fernöstlichen Einwandererbegannen seit Ende des 19. Jahrhunderts, die Frage nach Bra-silien als einer Heimat zu stellen. Ist es möglich, aus derartheterogenen Elementen ein Netz von geheimen Bindungen zuweben, wie wir es aus den alten Heimaten kennen? Es gabeinen Ansatz zu diesem Weben: die portugiesische Sprache.Sie war, im Vergleich zu der in Portugal gesprochenen, zwareinerseits archaisch (es haben sich darin Renaissance-Elemen-te erhalten), zum anderen Teil verwildert (afrikanische Ele-mente waren eingedrungen). Aber gerade dies erlaubte demPortugiesischen, zu einer Lingua franca zum Beispiel zwi-schen arabischen und japanischen Sprechern zu werden. Istes möglich, eine brasilianische Sprache herzustellen, die fähigist, eine brasilianische Kultur zu tragen und zu übertragenund somit aus dem Land Brasilien eine Heimat für künftigeGesellschaften zu machen? Diese für alle Beteiligten begei-sternde Frage bildet meiner Meinung nach den Nährboden füralles, was in diesem Jahrhundert dort hergestellt wurde, an-gefangen mit Brasilia bis zur Bossa nova.

Als ich in Brasilien ankam, wurde ich, sobald es mir eini-germaßen gelang, mich von den Gasöfen zu befreien, vondiesem Taumel mitgerissen. Ich tauchte in der Begeisterungfür das Errichten einer neuen, menschenwürdigen, vorurteils-losen Heimat unter. In meinem Fall: eine brasilianische Philo-sophie war, in Zusammenarbeit mit einigen wenigen Schick-salsgenossen, überhaupt erst zu schaffen. Das philosophischeInstitut, an dem italienische Croceschüler, deutsche Heidegge-rianer, portugiesische Orteguianer, ostjüdische Positivisten,belgische Katholiken und angelsächsische Pragmatiker teil-nahmen, mußte sich japanischen Zenschülern, einem libane-sischen Mystiker und einem chinesischen Schriftgelehrtenöffnen, und es mußte einem westjüdischen Talmudisten einenPlatz gewähren.

So begann man, dialogische Fäden mit seinen Mitmen-schen zu spinnen, welche nicht, wie in der verlorenen Hei-mat, durch die Geburt auferlegt waren, sondern frei herge-stellt wurden. Und so erkannte ich, was den Patriotismus (seier lokal oder national) so verheerend macht: daß er auferlegtemenschliche Bindungen heiligt und daher die frei auf sich ge-nommenen hintanstellt; daß er die Familienverwandtschaftüber die Wahlverwandtschaft stellt, die echt oder ideologischbiologische über Freundschaft und Liebe. Ein Freiheitstaumelerfaßte mich: Ich war frei, mir meine Nächsten zu wählen.

Und erst der 'golpe', der Staatsstreich der Armee, hat michernüchtert. Und zwar nicht, weil ich, wie die europäischenBeobachter, darin eine reaktionäre Intervention, sondern dieerste Verwirklichung einer brasilianischen Heimat erkannte.Und es wurde mir auch klar, wie diese Heimat aussehenwürde: ein gigantischer, fortgeschrittener Apparat, der inBorniertheit, Fanatismus und patriotischen Vorurteilen keinereuropäischen Heimat nachstehen würde.

Die Enttäuschung mit Brasilien war die Entdeckung, daßjede Heimat, sei man in sie durch Geburt geworfen, sei manan ihrer Synthese engagiert, nichts ist als Sakralisation vonBanalem; daß Heimat, sei sie wie immer geartet, nichts ist alseine von Geheimnissen umwobene Wohnung. Und daß man,wenn man die in Leiden erworbene Freiheit der Heimatlosig-keit erhalten will, ablehnen muß, an dieser Mystifikation vonGewohnheiten teilzunehmen. Nicht Brasilien ist meine Hei-mat, sondern "Heimat" sind für mich die Menschen, für dieich Verantwortung trage.

Daher ist die in der Heimatlosigkeit gewonnene Freiheitgerade nicht Philanthropie, Kosmopolitismus oder Humanis-mus. Ich bin nicht verantwortlich für die ganze Menschheit,etwa für eine Milliarde Chinesen. Sondern es ist die Freiheit

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der Verantwortung für den "Nächsten". Es ist jene Freiheit,die vom Judenchristentum gemeint'ist, wenn es die Nächsten-liebe fordert und vom Menschen sagt, er sei ein Vertriebenerin der Welt und seine Heimat sei anderswo zu suchen.

Man hält die Heimat für den relativ permanenten, dieWohnung für den auswechselbaren, übersiedelbaren Standort.Das Gegenteil ist richtig: Man kann die Heimat auswechselnoder keine haben, aber man muß immer, gleichgültig wo,wohnen. Die Pariser Clochards wohnen unter Brücken, dieZigeuner in Karawanen, die brasilianischen Landarbeiter inHütten, und so entsetzlich es klingen mag: man wohnte inAuschwitz. Denn ohne Wohnung kommt man buchstäblichum. Dieses Umkommen läßt sich auf verschiedene Weiseformulieren, aber die am wenigsten emotional geladene istdiese: Ohne Wohnung, ohne Schutz von Gewöhnlichem undGewohntem ist alles, was ankommt, Geräusch, nichts ist In-formation, und in einer informationslosen Welt, im Chaos,kann man weder fühlen noch denken noch handeln.

Ich baute mir in Robion ein Haus, um dort zu wohnen. ImKern dieses Hauses steht mein gewohnter Schreibtisch mitder gewohnten, scheinbaren Unordnung meiner Bücher undPapiere. Um mein Haus herum steht das gewohnt gewordeneDorf mit seiner gewohnten Post und seinem gewohnten Wet-ter. Darum herum wird es immer ungewöhnlicher: die Pro-vence, Frankreich, Europa, die Erde, das sich ausdehnendeUniversum. Aber auch das vergangene Jahr, die verlorenenHeimaten, die abenteuerlichen Abgründe der Geschichte undVorgeschichte, die heranrückende abenteuerliche Zukunftund die unvoraussehbare weite Zukunft. Ich bin in Gewohn-tes eingebettet, um Ungewöhnliches hereinholen und Unge-wöhnliches machen zu können. Ich bin in Redundanz gebet-tet, um Geräusche als Information empfangen und Informa-tionen herstellen zu können. Meine Wohnung, dieses Netzvon Gewohnheiten, dient dem Auffangen von Abenteuernund dient als Sprungbrett in Abenteuer.

Aber es gibt nicht nur eine äußere Dialektik zwischenWohnung und Welt, zwischen Gewohntem und Ungewohn-tem. Es gibt auch eine der Wohnung, der Gewohnheit selbstinnewohnende Dialektik. Indem die Gewohnheit für das Un-gewohnte offen steht, indem sie erlaubt, Ungewohntes wahr-zunehmen, wird sie selbst nicht wahrgenommen. Ich nehme,wenn ich mich an meinen Schreibtisch setze, die dort herum-liegenden Papiere und Bücher nicht wahr, weil ich an sie ge-wöhnt bin. Was ich dort wahrnehme, sind nur die neu einge-troffenen Bücher und Papiere. Die Gewohnheit deckt allePhänomene wie eine Wattedecke zu, sie rundet alle Ecken derunter ihr gelagerten Phänomene ab, so daß ich mich nichtmehr an ihnen stoße, sondern mich ihrer blindlings bediene.Es gibt diesbezüglich die bekannte Heideggersche Untersu-chung der unter dem Bett liegenden Pantoffel. Ich nehmezwar meine Wohnung nicht wahr, aber ich empfinde siedumpf, und diese dumpfe Empfindung heißt in der ÄsthetikHübschheit. Jede Wohnung ist für ihren Bewohner hübsch,weil er an sie gewöhnt ist. Das zeigt der bekannte ästhetischeZyklus: "häßlich - schön - hübsch - häßlich". Die an dieWohnung herankommenden Geräusche sind häßlich, weil sieGewohntes stören. Verarbeitet man sie zu Information, wer-den sie schön, weil sie in die Wohnung eingebaut werden.Dieses Schöne verwandelt sich durch Gewohnheit zu Hübsch-heit, denn es wird noch dumpf empfunden. Und schließlichstößt die Wohnung Überflüssiges als Abfall hinaus, und eswird häßlich.

Dieser Exkurs in die Ästhetik war nötig, um das Phänomender Heimatliebe (und der Vaterlandsliebe) in den Griff zu be-kommen. Die Beheimateten verwechseln Heimat mit Woh-nung. Sie empfinden daher ihre Heimat als hübsch, wie wiralle unsere Wohnung als hübsch empfinden. Und dann ver-wechseln sie die Hübschheit mit Schönheit. Diese Verwechs-

mmilung kommt daher, daß die Beheimateten in ihre Heimat ver-strickt sind und daher für das herankommende Häßliche, dasetwa in Schönheit verwandelt werden könnte, nicht offensind. Patriotismus ist vor allem ein Symptom einer ästheti-schen Krankheit.

Die irrtümlich als Schönheit empfundene Hübschheit einerjeden Heimat, diese Verwechslung zwischen Ungewöhnlichemund Gewohntem, zwischen Außerordentlichem und Ordinä-rem, ist in manchen Heimaten jedoch nicht nur eine ästhe-tische, sondern eine ethische Katastrophe. Wenn ich die Pro-vence oder das Allgäu für schön halte, und dies nicht, weilich diese Gebiete entdeckt habe, sondern weil ich an sie ge-wöhnt bin, dann bin ich Opfer eines ethischen Irrtums. Halteich jedoch Sao Paulo für schön, dann begehe ich eine Sünde.Denn die alle Phämomene verdeckende und abrundene Wat-tedecke der Gewohnheit läßt mich dann das dort herrschendeElend und Unrecht nicht mehr wahrnehmen, sondern nurnoch dumpf empfinden. Es wird dann ein Teil der heimatli-chen Hübschheit, die ich als Schönheit empfinde. Das ist dasKatastrophale an der Gewohnheit.

Die Wohnung ist die Grundlage eines jeden Bewußtseins,weil sie erlaubt, die Welt wahrzunehmen. Aber sie ist aucheine Betäubung, weil sie selbst nicht wahrnehmbar ist, son-dern nur dumpf empfunden wird. Verwechselt man Wohnungmit Heimat, Primäres mit Sekundärem, dann zeigt sich dieserinnere Widerspruch noch klarer. Denn da der Beheimatete inseine Heimat verstrickt ist, so kann sie nur unter bewußterAnstrengung das Wahrnehmen der Welt dort draußen er-lauben.

Der Migrant, dieser Mensch der heranrückenden heimat-losen Zukunft, schleppt zwar Brocken der Geheimnisse allerjener Heimaten in seinem Unterbewußtsein mit, die er durch-laufen hat, aber er ist in keinem derartigen Geheimnis ver-ankert. Er ist ein in diesem Sinn geheimnisloses Wesen. Er istdurchsichtig für seine anderen. Nicht im Geheimnis, sondernin der Evidenz lebt er. Er ist zugleich Fenster, durch welcheshindurch die Zurückgebliebenen die Welt erschauen können,und Spiegel, in dem sie sich, wenn auch verzerrt, selbst sehenkönnen. Eben diese Geheimnislosigkeit des Migranten abermacht ihn für Beheimatete unheimlich. Die nicht zu verleug-nende Evidenz des Migranten, diese nicht zu verleugnendeHäßlichkeit des Fremden, das von überall kommend in alleHeimaten eindringt, stellt die Hübschheit und Schönheit derHeimat in Frage. Und da der Beheimatete Heimat mit Woh-nung verwechselt, stellt dies sein Bewußtsein, sein Sein in derWelt überhaupt in Frage. Das Unheimliche am Heimatlosenist für Beheimatete die Evidenz, nicht etwa, daß es zahlreicheHeimaten und Geheimnisse gibt, sondern daß es in naher Zu-kunft überhaupt keine Geheimnisse dieser Art mehr gebenkönnte.

Die Evidenz, in welcher der Heimatlose lebt, stellt sich fürihn als Problem, nicht als etwas unheimlich Anmutendes dar.Der Verlust des ursprünglichen, dumpf empfundenen Geheim-nisses der Heimat hat ihn für ein anders geartetes Geheimnisgeöffnet: für das Geheimnis des Mitseins mit anderen. SeinProblem lautet: Wie kann ich die Vorurteile überwinden, diein den von mir mitgeschleppten Geheimnisbrocken schlum-mern, und wie kann ich dann durch die Vorurteile meiner imGeheimnis verankerten Mitmenschen brechen, um gemeinsammit ihnen aus dem Häßlichen Schönes herstellen zu können?In diesem Sinn ist jeder Heimatlose, zumindest potentiell, daswache Bewußtsein aller Beheimateten und ein Vorbote derZukunft. Und so meine ich, wir Migranten haben diese Funk-tion als Beruf und Berufung auf uns zu nehmen.

Aus: Vilem Flusser: Bodenlos.Eine philosophische Autobiographie.Bollmann, Bensheim 1992, 38,-DM

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1Junge Architekten (2)Gruppe 4+

"Wohnungsbau war und ist diezentrale Fragestellung mitgroßem HandlungsbedarF, er-klären die vier Partner IsoldeBäuerlein, Alexander Grünen-wald, Herta Heyl und Dieter Ge-keler, allesamt Anfang 40. Einerster Preis beim Wohnungsbau-Wettbewerb 'Offenburg-Steger-matt' war ursprünglich auch An-laß, das Büro 1980 zu gründen.

Das Büro verfolgt, wie es vonsich selbst sagt, einen 'ganzheit-lichen Ansatz'. Ebenso wichtigwie das Ergebnis, das Gebäude,ist das Zustandekommen, derPlanungs- und Beteiligungspro-zeß, sagen die Partner. Was soschnell über die Lippen geht,muß in der Umsetzung hart er-kämpft werden. Trotz einigerNiederlagen ist es dem Büro ge-lungen, mittlerweile mehrereWohnungsbauprojekte, derenOrganisationsform vom Ge-wohnten abweicht, in der Reali-sierung zu haben.

In Ingelheim am Rhein, ei-nem Ort mit sozialen Problemen,bedeutete das zunächst, statt ei-nes geplanten Abrisses der be-stehenden Wohnbebauung eineumfassende Sanierung vorzu-nehmen.

Dabei und bei den komplet-tierenden Neubauten wurden dieNutzer in die Planung miteinbe-zogen. Die Nutzer waren Ob-dachlose, Alkoholabhängige undZahlungsunfähige ebenso wiekinderreiche Familien. Im Sinneeines integrativen Planens wur-den Gemeinschaftseinrichtungenwie Lern- und Spielstube undgemeinschaftliche Werkstattbe-reiche bei den Bauherren durch-gesetzt.

Die gleiche Stoßrichtung hatdas Modellvorhaben 'IntegriertesWohnen' in Kempten. Hier wer-den barrierefreie Wohnungenunterschiedlicher Nutzergruppenunter einem Dach zusammenge-faßt. Altenwohnungen mit Ta-gespflege, Behindertenwohnun-gen, Studentenwohnungen,Wohnungen für Familien mitKindern werden einzeln und alsGemeinschaftswohnungen ange-boten, darüber hinaus gibt esauch Gästeappartements. Die di-versen Gemeinschaftseinrichtun-gen verfügen über 8000 qm. DieVerwaltung und Organisationder Dienste soll von den Nutzernspäter selbst übernommen wer-den. Baubeginn war Frühjahr1992.

Zum Widerstand gegen sozia-le Segregation und autoritäresPlanen über die Köpfe der Nut-zer kommt bei 4+ ein verstärktesInteresse an der Klimatechnik.

Beim Wettbewerb Wohnen 2000gewann das Büro den erstenPreis für ein Niedrigenergiehausmit einem Verbrauch von 32KW/qm pro Jahr. ParaboloideVerglasung nach Süden, eineSpeicherwand und minimierteAußenflächen bildeten wesentli-che Entwurfselemente.

Das Konzept dazu wurde inZusammenarbeit mit der Univer-sität Karlsruhe entwickelt, wodrei der Partner als wissen-schaftliche Assistenten gearbei-tet haben.

Ebenfalls mit der UniversitätKarlsruhe und mit dem Fraunho-ferinstitut entwickelte das Büroanläßlich eines Investorenwett-bewerbs für ein Innovationszen-

trum in Karlsruhe das Konzeptzu einem 'Lungenhochhaus'. Derknapp 30geschossige Bürobausollte natürlich belüftet werdenund aktiv (Photovoltaik) undpassiv (Klimaschirm) Sonnen-energie für das Gebäude nutzbarmachen. Beim Wettbewerb ge-wann er den zweiten Preis, amKonzept wird weitergearbeitet.

Der Aufgeschlossenheit ge-genüber technischen Möglich-keiten wird im Büro aber nichtihre kritische Hinterfragung ge-opfert.

Computer werden z.B. zwarzum Zeichnen und bei der Prä-sentation benutzt, als Arbeits-mittel dennoch nicht für dasAllheilmittel gehalten. Zu aus-schnittweises Denken, mangeln-de Architektengerechtigkeit,Schwierigkeiten bei der Teamar-

beit mit dem CAD-Spezialisten-tum etc. nehmen der Mattschei-be für die Karlsruher teilweiseihren Glanz.

In der Summe scheint dieGruppe 4+ ihr Profil vor allemdurch ein kritisches Denken zubekommen, das neue Leitbilderdurch das gewissenhafte Aus-wählen unterschiedlicher An-sätze und Methoden (klimage-rechtes Bauen, Behutsamkeit imUmgang mit Orten und Men-schen etc.) sucht und nicht etwadurch das Lancieren von Dog-men formaler Art.

Gunnar Tausch

Nullenergiehaus mitoptimaler, passiverEnergienutzung. Dieparaboloide Grundriß-form führt zu maxi-malen solarenStrahlungsgewinnen.Die Mittelzone istaktive Speicherwand,Installationstechnik-zentrale und Energie-baustein.

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Hochhaus mitKlimaschirm.Der zweischichtigeAufbau des Klima-schirms mit großemZwischenraum bietetMöglichkeiten derEnergiegewinnungund -kontolle.

Der nach Südengerichtete Klima-schirm ist vollkommentransparent underlaubt dadurch einenatürliche Belichtungdes Binnenraumes.Die Bürofenster imInnern des Binnen-raumes sind zusätzlichnoch mit Oberlichternals Prismensystemenausgestattet, um dasTageslicht in dieBüroräume zu lenken.

Lamellenvorhang

Klimaschirm mitDachabschluß

5. Obergeschoß

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CAD-Journal Nr. 19Was istStereotithographie?

Heute erstellt die Industrie damitallererste Prototypen für Bügel-eisen und dergleichen, morgenkönnte es schon der Hausaltarjedes Modellbauers sein: es sinddie Stereolithographen, auch'Soup' (Solid-Objekt-UV-Laser-Plotter) genannt. Ein bekanntesdeutsches Luftfahrtunternehmenvertreibt sie seit neuestem aufdem heimischen Markt. Die vo-luminösen High-Techgeräte(1,34m x 1,42m x 1,62m) leistenfast alchimistische Arbeit: Nachkurzer Zeit (etwa 3-6 Stunden)spucken sie aus einem kleinenBrutkasten auf elektronischeAnweisung eines Computersdreidimensionale transluzenteKunststoffteile aus, wenn vorherein besonders geeignetes flüssi-ges Epoxidharz eingefüllt wurde.

Das dreidimensionale Plott-verfahren verbindet Chemie undDatenverarbeitung. Nachdem eingewünschtes 3D-Objekt amComputer fertiggestellt ist, wirdes in ein mathematisches Modellaus äußerst dünnen horizontalenScheibchen umgerechnet (dassogenannte 'slicen'). Ein Laser-strahl mit Scheibchendickezeichnet dann wie ein Plotter dieerste Schicht in der Wanne mitdem flüssigen Epoxidharz nach.Im Zusammenspiel mit UV-Lichthärtet das Wachs an den be-zeichneten Stellen aus. DasBecken mit dem Harz senkt sichum Scheibchendicke, die dar-überliegende Schicht wird ge-plottet und so weiter, bis dasObjekt fertig ist.

Die Genauigkeit liegt vertikalbei 0,001 mm, die Positionierge-nauigkeit bei +/- 0,05 mm. Eskönnen Teile bis zu einer Größevon 85cm x 60cm x 50cm ge-

plottet werden, die polierbar,schleifbar und fest sind, ver-gleichbar etwa einem Plexiglas-modell. Die Anschaffungskostensind bisher noch enorm: Zwi-schen einer halben und einein-halb Millionen Mark sind fürden sperrigen Chemogrill aufzu-wenden. Für normale Architek-turbüros in Deutschland ist erdamit zwar unattraktiv, ameri-kanische Großbüros wie S0Mnutzen ihn aber schon. Interes-sant könnte er auch für Bürossein, in denen oft spezielle Fit-tings, etwa für Geländer oderStructural Glazing, entworfenwerden. Ein geplottetes SD-Mo-dell im Maßstab 1:1 kann direktals Gußform für den späterenEisenguß genommen werden.

Im übrigen ist es denkbar,daß das Verfahren als Dienst-leistung etwa von großen Copy-shops angeboten wird. Fürräumlich komplexe und unregel-mäßige Einzelteile an Präsenta-tionsmodellen ist es wahrschein-lich schon heute im Vergleichzur Handarbeit kostengünstigerund damit profitabel (manrechnet pro erstelltem Teil mitca. 1000,- DM).

Hersteller:Dornier GmbHVFB 340Postfach 14207990 Friedrichshafen

Stadt, räum. fluß.Dresdner Werkstatt fürArchitektur undStädtebau 1993

Der BDA Dresden, das Stadtpla-nungsamt Dresden, das Design-zentrum Dresden sowie eine Ini-tiativgruppe von Studenten derTU Dresden veranstalten vom2.-8. Mai 1993 im ehemaligenLingener Schloß eine Architek-tur- und Städtebauwerkstatt mitdem Schwerpunktthema Eib-raum. Es sollen vorrangig Ge-biete mit exemplarischem Cha-rakter für die Stadtentwicklungim Osten Deutschlands bearbei-tet werden, die der enge Bezugzum Eibraum vereint. U.a. soll esum Nachverdichtung bestehen-der Strukturen, Bauen in histori-scher Substanz, Umnutzung vonKasernengeländen, Reaktivie-rung von ökologisch wertvollenGebieten, Ortskernerweiterungsowie Ausbildung von Subzen-tren gehen. Als Tutoren werdenu.a. William Alsop (Großbritan-nien), Kees Christiaanse und JoCoenen (Niederlande) sowie Kri-stian Gullichsen (Finnland) teil-nehmen. Nähere Informationenerhalten Sie beim:

Designzentrum DresdenSemperstr. 150-8020 DresdenTel.: 0351 / 471 50 61Fax: 0351 /471 50 66

Utopie und Fragment

Die von Architekturstudentinnender TH Darmstadt erarbeiteteAusstellung 'Utopie und Frag-ment: Tony Garniers Cite Indu-strielle und ihre Folgen', die imMai 1992 in den Galerieräumendes Deutschen Werkbundes inFrankfurt zu sehen war, wird indiesem Jahr aufgrund des positi-ven Presseechos noch zweimalgezeigt: vom 10. bis 19. Mai imArchitekturfachbereich der THDarmstadt und vom 8. Juni bis16. Juli in der Galerie der Fried-rich-Ebert-Stiftung in Bonn.

Dort wird außerdem aus An-laß der Ausstellung am 24. Juniein Kolloquium zum Thema 'Deröffentliche Raum als Bühne'stattfinden. Inzwischen liegtauch ein sehr schön gestalteter,reich bebilderter Katalog vor,der mit grundlegenden Informa-tionen über die Geschichte desmodernen Städtebaus aufwartet.Er ist zu beziehen über:

Fachgruppe StadtFachbereich 15TH Darmstadt6100 DarmstadtTel.: 06151 / 16 22 38

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NeueWirklichkeiten II

Im Frühjahr 1992 hat im Muse-um für Gestaltung Zürich unterdem Titel 'Neue Realitäten' eineAusstellungsreihe begonnen,welche sich kritisch mit derRolle des Computers auf denverschiedenen Gebieten der Ge-staltung auseinandersetzt. Vom27.1. bis 4.4.93 findet nun diezweite Ausstellung zu Theorieund Praxis der computergene-rierten Bildwelten statt mit demTitel 'ArchitekturAnimationen-Instaliationen'. Schwerpunkt istder Computer als Arbeitsinstru-ment auf dem Gebiet der Archi-tektur. Das Anwendungsspek-trum reicht von der dynami-schen Simulation des Verhaltensvon Bauteilen, Raumelementenund ganzen Gebäuden über dieVisualisierung von komplexenräumlichen und konstruktivenGegebenheiten bis hin zur inter-aktiven Entwicklung von Ent-wurfsaltemativen und von expe-rimentellen Architekturen. Zu-sätzlich zeigt die Ausstellungeinen Querschnitt aus der aktu-ellen Computeranimationspro-duktion (Ars electronica, Linz;Siggraph, Chicago), einen 'Bild-zerseher' und die Entstehung desbewegten digitalen Bildes ausdem Geiste der elektronischenMusik. Vom 3. März bis 2. Mai93 ist ebenfalls die Ausstellung'Zeitreise' zu sehen: Über dieVeränderung der Beziehung zwi-schen Mensch, Raum und Zeit.

Museum für Gestaltung ZürichAusstellungsstraße 60CH 8031 ZürichTel.: 0041 / 1-271 67 00Fax: 0041 / 1-271 69 45

Ars Electronica 93

Die Ars Electronica ist ein 'Festi-val für Kunst, Technologie undGesellschaft' und findet diesesJahr zum vierzehnten Mal statt.Ihr Konzept ist es, Arbeiten vor-zustellen, in denen wissen-schaftliches Denken mit künstle-rischen Herangehensweisenkombiniert wird, bezogen vorallem auf neuere Entwicklungenin elektronischen Medien.

Der Schwerpunkt liegt diesesJahr auf dem Themenkreis 'ge-netische Kunst - künstliches Le-ben'. Das wird Unterschiedlicheseinschließen: Probleme der Gen-technologie, Computersimula-tion von biologischen Systemenwie auch Computeranimationmathematischer Wachstumsmo-delle sollen diskutiert werden.

Zu den Symposien sind inter-nationale Wissenschaftler ausden entsprechenden Bereicheneingeladen, also aus Gentechno-logie, Biologie, Chemie, Mathe-matik, Informatik, Kommunika-tionswissenschaft, etc. In einem'Künstlerforum' werden Künstlervon ihrer Arbeit mit Computernberichten. Daneben laufen diver-se Medienprojekte u.a. zu demaußerordentlich bedrohlichenThema 'Interaktives Fernsehen'(vor der Glotze wollen wir dochunsere Ruhe haben!).

Ein Musikprogramm versuchtdarüber hinaus, die Idee derfruchtbaren Konfrontation ge-gensätzlicher Denkweisen wei-terzutragen: Unter dem Motto'Cross Music' sollen sowohl Ton-werke aus unterschiedlichen Re-gionen, wie etwa Oberösterreichund Zentralafrika, als auch elek-tronische Avantgarde-Klängepräsentiert werden.

Parallel zu dem eigentlichenFestival, das vom 13. -16. Juniin Linz stattfinden wird, zeigtdas oberösterreichische Landes-museum eine Ausstellung, dieBeispiele aus der Kunstgeschich-te der letzten vierzig Jahre zu'künstlichen Kreationen' zusam-menträgt. Computer-Kunst alsauch 'traditionell' BildendeKunst wird zu sehen sein.

Für den Leser mit interaktiverNeugier gibt es weitere Informa-tionen bei:

Ars ElectronicaBrucknerhausUntere Donaulände 7A-4020 LinzTel.: 0732 / 7612-0Fax: 0732 / 7612-0

Auswandern

Da so viel von Auswanderern dieRede ist, lassen Sie mich an dieeigene Auswanderung zurück-denken: Ich ging früh, im Mai'33. Damals gab es für unseigentlich nur Frankreich undEngland. Italien war faschi-stisch, der Osten kommunistisch.England ließ nur wenige herein,sie mußten nachweisen, daß siedort leben konnten. Zuweilenließ man den Auswanderer nurauf Zeit ins Land kommen: MeinBruder mußte nach einem Jahrnach Australien Weiterreisen.

Frankreich ließ alle herein.Ich ging nach Paris. In meinemdeutschen Paß stand die Notiz,ich dürfe nicht mehr mitnehmenals zehn Mark: Zehn Mark! Indem französischen Visum stand,daß ich keine bezahlte Arbeitannehmen dürfte. Wovon sollteman also leben? Man mußte deneinen oder den anderen Staat be-trügen. Ich habe Frankreich be-trogen: Auf mich wartete in Pa-ris eine feste Anstellung. Ein-mal, da war ich schon eineWeile in Paris, hatte ich aufdem Amt für Steuern etwas zuklären. Der Beamte sagte: "Siesind bei der Zeitschrifl 'L'Archi-tecture d'Aujourd'hui' angestellt,nicht wahr?" Und ich: "Keines-wegs, ich bin dort freier Mitar-beiter." "Ja, wenn Sie mehrSteuern bezahlen wollen", erwi-derte der Beamte, "dann führeich Sie als freien Mitarbeiter. Ichweiß aber, daß Sie ein monatli-ches Gehalt beziehen, und ichwerde es nicht weitersagen."

Ich war einer der wenigenGlücklichen. Angenehm war esin Frankreich aber nicht. Mannannte uns 'meteques', das istein griechisches Wort und heißtArbeitssklave. An jeder Haus-

wand stand "A bas ,ques!". Man wurde im Bus an-gepöbelt - die Leute wollten ebenkeine Auswanderer unter sichhaben. Auch wurden die meistenwieder abgeschoben: Sie wurdenvon der Polizei an die deutscheGrenze gebracht, vielmehr überdie deutsche Grenze. Dort kamensie dann in ein sogenanntesSchulungslager. Und wohin sieschließlich kamen, ist nichtschwer zu raten. - Nun wirdman sagen, ich sei ein Verfolgtergewesen, und gegen Verfolgtehabe man nichts. Wie man mitdenen umgeht, das weiß ichnicht; ob sehr viel besser als mituns damals in Frankreich, ver-mag ich nicht zu sagen. Übri-gens war ich damals 'technisch'kein Verfolgter. Ich wurde sogarnoch in diesem Jahre '33 in denBund Deutscher Architekten auf-genommen. Ich war, nennen wires ein Beleidigter, ich wollte inDeutschland nicht unter den Na-zis leben. Den Franzosen wardas egal: Sie haben uns alle alslästig, im höchsten Maße lästigbehandelt.

Ich könnte fortfahren undnoch so manche peinliche Ge-schichte erzählen, die auf dieSituation eines AuswanderersLicht wirft. Es genügt ja wohl,was ich erzählt habe. Mich je-denfalls hat es ein ganzes langesLeben lang empfindlich gemacht,wenn es sich um den Umgangder lieben guten Eingesessenenmit Auswanderern handelt; undwas sich da gegenwärtig inDeutschland tut - nun, schwei-gen wir lieber!

Julius Posener

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Buckminster FüllerInstitut

Das Buckminster Füller Institutein Los Angeles wurde 1983 kurznach Füllers Tod gegründet undbietet Fuller-Fans und solchen,die es werden wollen, eine um-fangreiche Bucky-Produktpalet-te. Da ist einmal der Füller In-formation Exchange, eine elek-tronische Mailbox, mit der sichBucky-Insider international aufdem laufenden halten können.Wem der nötige Computer fehlt,der kann* auch für 25 Dollarjährlich Mitglied des Institutswerden. Dafür bekommt mandann vierteljährlich ein Bulletin,das über Buckminster Füller undsein Nachwirken berichtet, zuge-schickt. Außerdem hat man Zu-gang zum Buckminster Archivund zu den Kommunikations-netzen des Instituts sowie einezehnprozentige Ermäßigung aufdas pädagogische Material, dasvom Institut vertrieben wird. Sokann man z.B. für 9.95 Dollareinen 'Buckyball' zum Selber-bauen aus Plastik bestellen, derdas Kohlenstoffmolekül C-60,auch 'Fulleren' genannt, dar-stellt. Außerdem werden Falt-globen, Weltkarten und Büchervon ihm vertrieben.

Buckminster Füller Institute1743 S. La Cienega Blvd.Los Angeles, CA 90035Tel.: 001-310/ 837 7710Fax:001-310 / 837 7715

PostgraduateAusbildungDas Berlage Institut,Amsterdam

Das Berlage Institut bietet, nunschon im dritten Studienjahr seitseiner Gründung, für Architek-ten, Städtebauer und Land-schaftsarchitekten mit abge-schlossener Ausbildung Studien-und Meisterklassen zur postuni-versitären Fortbildung an. DerNachdiplom-Studiengang dauert2 Jahre. Neben den 12wöchigenStudienprojekten gibt es ein-wöchige Meisterklassen, an de-nen auch Gaststudenten teilneh-men können. Die Schule ist in-ternational ausgerichtet. DieUnterrichtssprache ist Englisch.

Das Angebot der Kurse be-steht hauptsächlich in der theo-retischen und experimentellenZusammenarbeit kleinerer Stu-dentengruppen mit exponiertenPersönlichkeiten der architekto-nischen Debatte.

Als Vorsitzender des Instituts,das auf Initiative der Universität

Delft gegründet wurde, jetzt aberprivat verwaltet wird, fungiertHerman Hertzberger. In den ver-gangenen Jahren wurden nebenbekannten Architekten wieRenzo Piano, Enric Miralles undToyo Ito auch Architekturtheo-retiker wie Kenneth Framptonals Lehrpersonal verpflichtet.Diese und andere illustre Namenhaben nicht unwesentlich zumhervorragenden und etwas eli-tären Image des Instituts beige-tragen. Der vierteljährlich er-scheinende Newsletter 'BerlagePapers' sowie das Jahrbuch'Berlage Cahiers' (30,- DM) ge-ben einen Einblick in die Akti-vitäten der Schule.

Wer also nach seinem Diplomnoch Lust auf Lehre verspürt,vielleicht das tiefere Nachden-ken über Architektur bei seinemStudium vermißt hat und überdas nötige Kleingeld verfügt,kann sich wenden an:

Berlage InstituteP.O. Box 7042NL- 1007 JA AmsterdamTel.: 020 / 675 53 93Fax: 020 / 675 54 05

Bewerbungsschluß für das näch-ste Trimester ist der 15. April1993. Preise: Studienkurse4000 NLG (3600,- DM)Meisterklassen500 NLG (400,-DM)

Cite des Artes

Welches der angemessene Raumfür die Künste des elektroni-schen Raumes sei, scheint bis-lang noch keiner zu wissen. Daßman nun in Frankreich, genauerin der Banlieue-GemeindeAubervilliers im Nordosten vonParis, eine Befestigungsanlageim Stil Vaubans gewählt hat,muß nicht im Widerspruch zuden Zielen der Initiatoren ste-hen: einen Ort der Begegnungvon Kunst und neuer Technolo-gie zu schaffen. Und solange die

weitverzweigten Kabelnetze, diedeterritorialisierten Begegnun-gen noch im Werden sind, hältman sich an kleinere, territorialbegrenzte Kabel-Republiken alsVorboten des "telematischenZeitalters": in Karlsruhe ein"Würfel als mediales Tor", inSheffield ein "Cultural IndustriesQuarter" und in Aubervillierseine "Cite des Arts". Die wehr-hafte Anlage des Fort d'Auber-villiers soll durchaus Öffnungenund Zugänge bekommen, jaStadtteilqualitäten haben. Durchdie Integration von 500 Woh-nungen, Restaurants, einemHotel und Kleingewerbe wirdnach den bisherigen Vorstellun-gen die neue "Villa Medici"(ehem. franz. Akademie in Rom)in einem neuen "Quartier Mont-martre" angesiedelt werden. Sorichtet sich der fortifikatorischeCharakter des Standorts der"Cite des Arts" wohl in derHauptsache gegen den spekula-tiven Zugriff auf Grundstückeund Gebäude, der in Paris schonlängst stattgefunden hat unddort das künstlerische wie auchdas soziale Experiment er-schwert.

Obwohl es sich in Anbetrachtdes Bauvolumens und einerFläche von 26 Hektar um einGroßprojekt handelt, wird sichdie "Cite des Arts" nicht einrei-hen lassen in die Serie der bis-herigen "Grands Projets" derfranzösischen Hauptstadt. DieInitiative geht diesmal nicht vonPräsident Mitterrand aus, son-dern von der Stadt Aubervilliers,und die ist der Meinung, daß diekünstlerische Produktion dieMöglichkeiten der Banlieue, ihrespezifischen Qualitäten als Ortder Krise und der sozialen Inno-vation, nutzen sollte.

Neben der Bevölkerung sollauch die Industrie Zugang be-kommen. Durch seine zukünftigetechnologische Infrastrukturkann das Fort d'AubervilliersWerkzeug zur Entwicklung undwechselseitigen Beeinflussungvon künstlerischer und industri-eller Produktion sein. Die Künst-ler schließlich - sofern sie imBereich der neuen Medien arbei-ten - werden auf der Basis vonein- bis dreijährigen Stipendieneingeladen, um von den techni-schen Einrichtungen, Ateliers,Studios und Ausstellungsmög-lichkeiten Gebrauch zu machen.In weiterer Zukunft sind geplant:eine Kunsthochschule, ein An-schluß an die nahegelegene Uni-versität Paris-St. Denis und einAustausch mit gleichartigen Ein-richtungen in Europa.

Jack Ralite, Bürgermeistervon Aubervilliers und Mitbe-gründer der "Etats genereaux dela culture", umreißt seine Vor-stellungen mit einem Zitat von

Paul Valery:"{...) das erstaun-liche Anwachsen unserer Mittel,die Geschmeidigkeit und Präzi-sion, die sie erreichen, die Vor-stellungen und Gewohnheiten,die sie einführen, garantierenuns baldige und sehr tiefgehen-de Veränderungen in der anti-ken Industrie des Schönen."

Axel Sowa

Modellbaumaterial

In Berlin gibt es seit 1988 einenLaden für Modellbaumaterial,der mit seinen über 3000 Arti-keln auch die seltsamsten Wün-sche erfüllen kann. Hier findetman dünne Lochbleche, farbigesGummi, bedrucktes Plexiglas,also überhaupt die verschieden-sten Materialien in jeder Formund mit jeglicher Oberfläche:Platten, Stäbe, Rohre, Kugeln,glatt und strukturiert, gedecktund transparent, glänzend undmatt, weiß und farbig, grob undfein. Wegen des großen Erfolgesist der Laden - er heißt Modulor- in größere Räume umgezogen,und dort kann man nun in Ruhealle Materialien anschauen undbefühlen. Einkaufen kann mansie aber auch über den Versand:Es gibt einen kostenlosen Kata-log und eine Musterkiste für20,- DM.

ModulorGneisenaustr. 43W-1000 Berlin 61Tel.: 030 / 694 76 65Fax: 030/ 694 71 51

Einstein Forum

Den Dialog zwischen Wissen-schaftlern untereinander undmit Persönlichkeiten des öffent-lichen Lebens will die Stiftung'Einstein-Forum' fördern, diejetzt in Potsdam ins Leben geru-fen wurde. Der Physiker undNobelpreisträger Albert Einstein(1879-1955) steht nach Ansichtder Gründerväter beispielgebendfür integratives Denken in derWissenschaft. Zum Vorsitzendendes Kuratoriums wurde der frü-here Präsident der Freien Uni-versität Berlin, der Literaturwis-senschaftler Eberhard Lämmertberufen. Vorgesehen sind nebenFachtagungen von 1993 an re-gelmäßige 'Caputher Gespräche',die im einstigen Wohnhaus Ein-steins stattfinden. BesondereAufmerksamkeit wird dem Ein-stein-Forum gewidmet.

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ARCH+ sucht

ARCH+ sucht Kontakt zu Archi-tekten, Ingenieuren, Natur- undKulturwissenschaftlern, Geogra-phen und Künstlern, die sich mitfolgenden Themen (theoretischoder praktisch) beschäftigt ha-ben oder es tun wollen: Devel-opertum und Projektentwicklung,Verkehr, Stadtentwicklung undneue Technologien in Japan.Zusendung von Texten, Projek-ten und dergleichen bitte an dieArch+ Redaktion in Berlin.

Drinnen-Draußen:UnterwegsFrauen und ihre Räumeaus kunsthistorischerPerspektive

Das Schlafzimmer, die Küche,die Bar, das Rathaus, das Büro,die Kirche, die Fabrik, das Kauf-haus, der Marktplatz...- zugewie-sene oder angeeignete Räume?

Die Fachtagung thematisiertdas Verhältnis von Frauen zutatsächlichen und imaginiertenRäumen, ihren Umgang mit vor-gefundenen oder/und von ihnenhergestellten Räumen.

In den Vorträgen soll realenund symbolischen Zuordnungenvon Frauen zu bestimmten Räu-men und Orten, wie sie sich inder gebauten Umwelt und in denkünstlerischen Medien zeigen,historisch nachgegangen wer-den. Schwerpunkte werden In-nerhäuslichkeit (z.B. das Woh-nen), Außerhäuslichkeit (z.B. dasBüro, die Bar), temporäres Ver-weilen (z.B. Straße, Reise) undgedachte Räume (Utopie, Ferne)bilden.

Die Tagung wird vom 17. bis20. März 1994 in Graz (Ö) statt-finden.

Kontaktadresse:Christiane KeimLehrstuhl für Kunstgeschichteder TU-MünchenArcisstraße 21D-8000 München 2Tel.: 089 / 2105-8579

Buchtips

Propyläen Technikgeschichte,Band 2 (1000-1600) und Band 5(1914-1990), je ca. 560 S., Abb.,je 248,- DM (alle 5 Bände zus.1240,-DM)

Hans Wichmann: DeutscheWerkstätten und WK-Verband1898-1990. Prestel Verlag,München 1992, 388 S.,403 Abb., 148,- DM

Patrick Werkner: Land Art USA.Von den Ursprüngen zu denGroßraumprojekten in der Wü-ste. Prestel Verlag, München1992, 160 S., 134 Abb., 48,- DM

Alexej Tarchanow und SergejKawtaradse: Stalinistische Ar-chitektur. Verlag Klinkhardt etBiermann, München 1992,192 S., 210 Abb., 98,- DM

Watsuij Tetsuro: Fudo - Windund Erde. Der Zusammenhangzwischen Klima und Kultur.Wissenschaftliche Buchgesell-schaft, Darmstadt 1992, 216 S.,54,- DM

Günther Binding: Baubetrieb imMittelalter. WissenschaftlicheBuchgesellschaft, Darmstadt1993

Winfried Glockner: Glastechnik.Technikgeschichte im DeutschenMuseum. München 1992, 192 S.,213 Abb., 29,-DM

Karl Weinhard (Hrsg.): Mikro-elektronik. Führer durch dieAusstellung des Deutschen Mu-seums. München 1992, 96 S.,16 Abb., 8,- DM

Heinz Ladener: Solaranlagen.Planung, Bau und Selbstbau vonSolarsystemen zur Warmwasser-bereitung und Raumheizung.Ökobuch Verlag, Staufen 1993,224 S. mit zahlr. Abb., 44,- DM

John R. Pierce und A. MichaelNoll: Signale. Die Geheimnisseder Telekommunikation. Spek-trum Akademischer Verlag, Hei-delberg 1992, 250 S., zahlr.Abb., 68,- DM

J. Goulding, J. Owen Lewis,T. Steemers: Energy in Architec-ture. Batsford, London 1992,340 S., zahlr. Abb., 45 £

Ben K. Wada, James L. Fanson,Koryo Miura (Hrsg.): First JointU.S./Japan Conference on Adap-tive Structures. Technomic Pub-lishing, Basel (CH) 1991,1060 S., zahlr. Abb., 319,- sFr

Ian Lambot: Century Tower. Fo-ster Associates Build in Japan.Ernst a Sohn, Berlin 1992,240 S., zahlr. Abb., 110,-DM

Richard Rogers: Architektur. EinPlädoyer für die Moderne. Cam-pus Verlag, Frankfurt/M. 1993,64 S., zahlr. Abb.

Berlinische Galerie (Hrsg.): Platzund Monument. Dietrich ReimerVerlag, Berlin 1992, 160 S.,zahlr. Abb.

Horst Mauter u.a.: Der Potsda-mer Platz. Eine Geschichte inWort und Bild. Nishen Verlag,Berlin 1993, 170 S., zahlr. Abb.

Naum Gabo und der Wettbewerbzum Palast der Sowjets Moskau1931-33, Berlinische Galerie1992, 239 S., zahlr. Abb.

Ottomar Gottschalk u.a.: Arbeitim Büro. Ergebnisse des For-schungsprojekts 'ArbeitsstätteBüro' am FB Architektur derHdK. Hochschule der Künste,Berlin 1992, 30,- DM

Kristin Feireiss (Hrsg.): DanielLibeskind. Jüdisches Museum.Ernst a Sohn, Berlin 1992,148 S., 87 Abb., 48,- DM

Stadtplanung Wien (Hrsg.): Wie-ner Architekturseminar, Ernst aSohn, Berlin 1992, 240 S.,377 Abb., 86,- DM

Vitra und Stadt Weil am Rhein:Stadt und Industriekultur.Birkhäuser Verlag, Basel 1992,120 S., zahlr. Abb.

Heidede Becker, Geschichte derArchitektur- und Städtebau Wett-bewerbe. Verlag W. KohlhammerStuttgart 1992, 346 S., 141 Abb.,68,- DM

Brian Brace Taylor: Pierre Cha-reau. Designer and Architect.Benedikt Taschen Verlag, Köln1992, 160 S., 29,95 DM

Ausstellungskatalog: Die Metall-werkstatt am Bauhaus, Bauhaus-Archiv, Berlin 1992, 340 S.,88,- DM

Sigrid Hanke Boucard (Hrsg.):Schweizer Energiefachbuch1993. Künzler-Backmann,St. Gallen (CH) 1993, 252 S.,Zahlr. Abb.

Vincent van Rossem: BenthemCrouwel. Vitgeraij 010, Rotter-dam (NL) 1992

Ausstellungskatalog: Stromlini-enform, Museum für Gestaltung,Zürich 1992, 319 S.

Ausstellungskatalog: FrankfurtRebstockpark Folding in Time,Prestel Verlag, München 1992,129 Seiten

eitunThomas Römhild, Kunstlicht.Über die Symbolik künsticherBeleuchtung. Verlag Peter Lang,Frankfurt/M. 1992, 100 S.

Ausstellungskatalog: Wendingen1918-1931. Amsterdamer Ex-pressionismus. Museum Künst-lerkolonie Mathildenhöhe,Darmstadt 1992, 120 S.

H. C. Schulitz: Industriearchi-tektur in Europa - Constructa-Preis '92. Ernst a Sohn, Berlin1992, 126 S.

Zygmunt Bauman: Moderne undAmbivalenz. Junius Verlag,Hamburg 1992, 384 S., 58,-DM

Josep Maria Montaner: Barcelo-na. Stadt und Architektur. Bene-dikt Taschen Verlag, Köln 1992,300 S., 182 farbige, 137 sw-Abb., 29,95 DM

Philips Lighting: ArchitecturalLighting 1993-1994, Eindhoven1993, 280 S.

Barcelona. Quaderns Verlag,Barcelona 1991, 148 S.

Ausstellungskatalog: Henry vande Velde. Karl Ernst OsthausMuseum, Hagen 1992, 465 S.

Ausstellungskatalog: 1910 -Halbzeit der Moderne. Westfäli-ches Landesmuseum, Münster1992, 240 S.

Stefan Breuer: Die Gesellschaftdes Verschwindens. Junius Ver-lag, Hamburg 1992, 38,- DM

Bianca Albertini und SandroBagnoli: Scarpa Museen undAusstellungen, Ernst WasmuthVerlag, Tübingen 1992, 272 S.,50 farbige, 170 sw-Abb.,192,-DM

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