WOLL Magazin Sundern - August 2013

72
W.O.L.L. September 2013 - 1 www.woll-magazin.de WOLL Magazin für Sundern und Umgebung SEPTEMBER 2013 Süße Früchtchen BEERENTRÄUME Über den Wolken RUNDFLUG SAUERLAND Mönch im OP-Hemd JUBILÄUM WESTENFELD Worte, Orte, Land und Leute.

description

Das Magazin für Sundern und Umgebung

Transcript of WOLL Magazin Sundern - August 2013

Page 1: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 1www.woll-magazin.de

WOLLMagazin für Sundern und Umgebung

sePT

eMbe

r 20

13

Süße FrüchtchenbeerenTrÄuMe

Über den WolkenrundFLuG sAuerLAnd

Mönch im OP-HemdJubiLÄuM WesTenFeLd

scH

uTZ

Geb

ÜH

r 3,

- €

Worte, Orte, Land und Leute.

sePT

eMbe

r 20

13

Page 2: WOLL Magazin Sundern - August 2013

2 - W.O.L.L. September 2013

15_anz_HDW_WOLL6_210x280__4c_ms.indd 1 22.08.13 12:22

Page 3: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 3

15_anz_HDW_WOLL6_210x280__4c_ms.indd 1 22.08.13 12:22

Ausgabe 6 / September 2013

5 ■ Editorial

7 ■ So ein Tag am Sorpesee ... so wunderschön wie heute

15 ■ Beerenträume Sommergenuss im Hof Café

24 ■ Mönch im OP-Hemd Historischer Markt Westenfeld

35 ■ Nutellastation u. Bergziegenstrecke RSV organisiert Radtouristikfahrten

39 ■ Mit jedem Kind wächst das Herz Hebammenpraxis „Mama Mia!“

46 ■ Hilfe für die Ärmsten 60 Jahre UNICEF

50 ■ Das Wunder von Sundern 50 Jahre Tennisclub „Blau-Weiß“

54 ■ Flieger, grüß mir die Sonne Rundflug übers Sauerland

68 ■ Veranstaltungen

70 ■ Fotowettbewerb

15

5024

60

54

7

Page 4: WOLL Magazin Sundern - August 2013

4 - W.O.L.L. September 2013

Beratungsqualität seit 50 Jahren

SteuerberatungsGesellschaft Tillmann-Gehrke & Partner GmbH

Settmeckestraße 106a I 59846 SundernTelefon 02933 97030 I [email protected]

Diese Textzeile ist dem Gedicht „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke entnommen.Es beschreibt wunderschön den Übergang vom Sommer zum Herbst, unsere Ein-stimmung auf diese WOLL-Ausgabe!

er Sommer war sehr groß ...

Page 5: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 5

EditorialL i e be L eser innen und L eser !

as war und ist doch wieder mal ein richtiger Sommer! Wie

lange hatten wir auf ihn gewartet, einen kalten Mai und einen nassen Juni hindurch. Aber dann kam der Juli ‒ mit Sonne satt und Sommer-feeling pur! Spaß und Freude am Draußensein war garantiert, bis weit in den August hinein. „So lässt es sich leben bei uns im Sauerland“, sagen wir dann immer wieder gern! Nur dann? Nein, eigentlich doch immer, WOLL?!In der vorliegenden sechsten Aus-gabe von WOLL haben wir den Sommer für Sie eingefangen: Mit tollen Bildern, zum Beispiel von Sundern, aus der Luft betrachtet, und einer Reportage über die Faszination des Fliegens. Eingefangen haben wir auch den Geschmack des Sommers: Bei der Ernte von Obst und Beeren und der anschließenden Zubereitung von leckeren Torten durften wir nicht nur zuschauen, sondern auch naschen. Genießen auch Sie ein Stück davon auf den Seiten 15 bis 21.In diesem Sommer kommt auch das Feiern nicht zu kurz: 50 Jahre Tennisclub Sundern, 100 Jahre Ruhrverband und 700 Jahre Westenfeld – ein Jubeljahr der Superlative! Lesen Sie Interessantes über die Vereinsgeschichte, lassen Sie sich anstecken von den Jubiläums-Vorbereitungen und feiern Sie mit!

Liebe WOLL-Fans, Sie geben uns mit Ihren Ideen und Anregungen die entscheidenden Impulse für die Reportagen und Fotostrecken in diesem Magazin.Es waren wieder einmal so viele, dass wir entscheiden mussten, die eine oder andere Story eben nicht zu bringen. Weil schlicht kein Platz mehr vorhanden war. Aber bitte: Bleiben Sie dran, versor-gen Sie uns weiterhin mit Ihren Tipps und Empfeh lungen. Schritt für Schritt werden wir für die WOLL-Berichterstattung dem-nächst das Internet und auch Facebook nutzen, um noch mehr Inhalt und Aktuelles zwischen den

Print-Ausgaben für Sie bringen zu können.

So habe ich zwei Wünsche bis zur nächsten Ausgabe: Erstens, dass der Herbst zumindest halb so schön wird wie der Sommer, und zweitens, dass Ihnen diese Ausgabe auch wieder so viel Spaß bereitet, wie Sie uns gemacht hat ‒ mit einem großen spätsommerlichen Strauß an bunten Themen über Worte, Orte, Land und Leute, WOLL?!!

Ihr Gisbert Scheffer

So erreichen Sie uns in der WOLL-Sundern-Redaktion: [email protected] oder telefonisch 02933 90970-0.

D

Page 6: WOLL Magazin Sundern - August 2013

6 - W.O.L.L. September 2013

sorPesee GesTern und HeuTe

Wo heute Touristen flanieren, stand früher eine Flak auf der beschädigten Dammkrone. Gut zu erkennen auf unserem Zeitsprung-Foto von 1946 ist ein gewaltiger Bombentrichter im Sorpedamm, nahe der heutigen Seebühne. Ein Blick in die Vergangen-heit und Gegenwart gleichzeitig. Die historische Aufnahme stammt aus dem Archiv des Sunderaners Rudolf Müller, das er der WOLL-Redaktion freundlicherweise zur Verfügung ge stellt hat. Herzlichen Dank dafür! ■

eitsprung

Page 7: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 7

So ein Tag am Sorpesee .... . . so WunderscHÖn Wie HeuTe

Uhr. Nebel liegt über dem See. Die Vögel zwitschern, ein einsamer Jogger läuft an

mir vorbei, sonst ist alles still auf der Sorpe-Promenade. Der wolkenlose Himmel verspricht wieder einen herr-lichen Sommertag, und den darf ich heute als WOLL-Redakteurin an der Sorpe verbringen! Gut gelaunt mache ich mich auf und wandere zunächst den waldreichen Weg am See entlang, der auch bei Bikern und Inline-Skatern besonders beliebt ist. Hinter jeder Kurve wartet eine neue schöne Aussicht auf die Sorpe und auf verträumte, türkis-

grün schimmernde Buchten. Doch – Moment mal – was ist das am gegenüberliegenden Ufer? Außerirdische in schwarzen, hautengen Kostümen? Nicht ganz – es sind Hobby-Taucher, die gerade in den See waten. Blubb – schon hat das Sorpewasser sie verschluckt. Am Sorpestrand sitzen Ulli und Steffi Brendgen aus dem Kreis Wesel mit ihrer Angel und warten geduldig darauf, dass ein Fisch anbeißt. Drei Hechte hat der Hobbyangler im letzten Jahr aus dem See gefischt. „Der größte war 60 Zentimeter lang“, erzählt er mir stolz.

9.00

Wir mögen hier am see die ruhe und die natur.“ ulli und steffi brendgen aus dem Kreis Wesel

Wir mögen hier am see die ruhe

Page 8: WOLL Magazin Sundern - August 2013

8 - W.O.L.L. September 2013

AUNA Sorpesee

Haus des Gastes, Hakenbrinkweg 19, 59846 SundernTel. 02935/9699011, www.sorpesee.de

PANORAMA

LadiesNight

Jeden 1. Dienstag

im Monat

bis 23.00 Uhr

geöffnet

59759 ArnsbergTelefon: 02932 951-1213

www.vb-sauerland.de

Anmeldung und Informationen:Volksbank Sauerland eG

Drostenfeld 2 - 8

Tango - Gauchos-

Gletscher - Patagonienmit möglicher Badeverlängerung

15.02. - 27.02.2014

Argentinien &Chile

Reisepreis: 4.395,00 € p.P.Linienflüge und Inlandsflüge

ausführliches Reiseprogramm

Frühstück und Abendessen

diverse Zusatzleistungen

Fordern Sie unseren aus-

führlichen Reiseprospekt an!

Volksbank-

reise

2014

Uhr. Das fröhliche laute „Tuuut“ hört man schon von Weitem. Ich

stehe an der Anlegestelle der MS Sorpesee in Amecke, die seit Neuestem auch am „Nordic Ferienpark“ hält. Und genau da will ich hin, den Campern einen kleinen Besuch abstatten. Ein laues Lüftchen weht auf dem Deck des Schiffes. Ich halte meine Nase in den Wind und genieße die Fahrt. Angekommen auf dem Natur-Campingplatz laufe ich direkt zwei Frauen in die Arme. Sie heißen Petra und Petra, kommen beide aus Hemer und verbringen jedes Wochenende und die kompletten Ferien an der Sorpe. „Wir halten uns hier meistens draußen auf, bei Wind und Wetter“, sagen die beiden. Dann wird mir Bärbel vorgestellt, die ist nämlich schon seit 26 Jahren auf dem Platz und wird außerdem heute 70 Jahre alt. Die Dame aus Werdohl hat viel zu erzählen. Dass sie anfangs hier auf Stroh gezeltet hat, später dann einen festen Wohnwagen hatte und sich vornahm, als Rentnerin den ganzen Sommer auf dem Campingplatz zu verbringen. „Und das habe ich auch eingehalten“, lächelt sie. Bevor ich gehe, wird noch schnell mit einem Pappbecher auf das Geburtstagskind angestoßen. Ein nettes Völkchen, diese Camper, und so gastfreundlich.

12.30 Mit den Kindern fahren wir gerne um die sorpe.“christoph Wilmes aus Langscheid

Mit den Kindern Mit den Kindern fahren wir

Page 9: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 9

Uhr. Der Weg ist das Ziel. Ich pilgere also weiter, immer den Strandmu-

scheln nach. Am Hochseilgarten vorbei geht’s über den neuen Fuß- und Fahrradweg zum Strandbad. Dort haben die Kinder fröhlich schreiend die Rutsche auf der Steg-Insel erobert und die Kleinen spielen im Sand oder plant-schen im seichten Wasser. Die Erwachsenen entspannen während dessen an der Strandbad-Bar. Allerdings nicht lange: „Papaaa!!! Fährst du mit uns Tretboot? Biiiiitte!!“ Seufzend erbarmt sich der Familienvater und zieht mit der aufgeregten Horde von dannen. Auch ich muss weiter. Am Ruderclub werden die Boote zu Wasser gelassen und schon geht es mit ein paar gleichmäßigen Ruderschlägen ab auf den See. Ebenso geschäftiges Treiben in den Segelclubs. Alle wollen das gute Sommerwetter ausnutzen, auch wenn die steife Brise heute fehlt. Aber wer hat schon was dagegen, in einer Bucht zu dümpeln und ab und zu einen Sprung ins kühle Nass zu wagen? Nur die Surfer lassen es heute eher ruhig angehen. „Zu wenig Wind“, heißt es. Da ist es cooler, auf der clubeigenen Terrasse zu chillen. Na dann: „Hang loose!“

14.00

Hinter jeder Kurve wartet eine neue schöne Aussicht auf die sorpe und auf verträumte, türkis-grün schimmernde buchten.

Page 10: WOLL Magazin Sundern - August 2013

10 - W.O.L.L. September 2013

Uhr. Weiter führt mich der

Weg Richtung Kurpark am Piraten-Spielschiff und den Wasserspielen vor-bei, an denen sich ein paar Kinder juchzend nass spritzen. Auf der Promenade und dem Damm tummeln sich mittlerweile viele Menschen. „Ich bin ein See-Fan“, gesteht Connie Frohn aus Arnsberg, die mit ihrem Hund spazieren geht. „Mich zieht es zur Sorpe, seitdem die Promenade neu gestaltet worden ist.“ Sie findet es klasse, dass man den Mut hatte, hier etwas aufzuwerten. „Und es hat sich wirklich gelohnt.“ Valentina, Julia und Jessica Deutsch aus Stemel haben es sich auf der Wiese bequem gemacht. „Wenn es geht, sind wir bei gutem Wetter entweder hier oder im Strand-bad“, so die Sonnenanbeterinnen. Extra zum Joggen sind Korinna Kramer

16.00

und Sören Zimmermann aus dem Ruhrgebiet angereist. Einen stram-men 15-Kilometer-Lauf und ein er-frischendes Bad im See hat das sport-liche Pärchen bereits hinter sich. An der Bootsanlegestelle treffe ich auf

Anja Kopa und Anneke Knüppel mit ihren Kindern. „Die Wassertreppe und die Spielgelegenheiten sind toll, hier ist alles sauber und kindgerecht“, erzählen mir die beiden Freundinnen aus Dortmund begeistert.

es gibt Tage, da kriegt man kein bein an

die erde. da sind hier mehr ,Moppets‘ als Menschen.“

oliver Fritsch aus Arnsberg

es gibt Tage, da kriegt man kein bein an

es gibt Tage, da kriegt man kein bein an

es gibt Tage, da kriegt man kein bein an

die erde. da sind hier mehr kriegt man kein bein an

die erde. da sind hier mehr kriegt man kein bein an

Page 11: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 11+49(0)2973 97110

HOtelrestauraNt

Cafe▪

südstrasse 659889 eslOHe

WeNHOltHauseN

Grünkohl-Wochen

14. - 30.NOvember

der smarte Weg zuuNserer HOmepage

WWW.haus-hochstein.de

ab 01. OktOberWildsaison-start

ab 01. NOvemberZeit, enten Zu futtern

Geschenketip:Gutscheine

Weihnachts-feier-special

mit Mini-Kochkurs

74x280_WOLL 07.08.13 19:32 Seite 1

Uhr. Laut knat-ternd fährt eine

Motorrad-Clique vor. Die Fahrer schälen sich aus den Lederklamotten und lassen es sich auf der gegenüber-liegenden Terrasse gut gehen. In einer ordentlichen Reihe aufgestellt blinken und blitzen die dicken Maschinen in der Sonne. Dass die Motorradfahrer immer gerne zur Sorpe kommen, liegt nicht nur an den tollen Sauerländer Kurven, sondern auch an dem Insider-Treffpunkt am Eiscafé. „Es

18.00 gibt Tage, da kriegt man hier kein Bein an die Erde“, erzählt Oliver Fritsch aus Arnsberg. „Da sind hier mehr ,Moppets‘ als Menschen.“ Auch auf zwei Rädern, allerdings mit eigenem Antrieb, ist Christoph Wilmes aus Langscheid unterwegs, der regelmäßig auf seinem Mountainbike durch die Sauerländer Wälder fährt. „Die Waldstrecken hier in der Gegend sind toll“, findet er. Er freut sich schon darauf, die neu geplante Mountainbikestrecke auszu-probieren.

die sorpe-Promenade hat schon fast ostseeflair!“ Anja Kopa und Anneke Knüppel aus dortmund

die sorpe-die sorpe-Promenade hat

Hier hat man seine ruhe, alle kommen gut miteinander aus.“

Jubilarin bärbel aus Werdohl (2. v.l.) mit ihren Freundinnen

Hier hat man seine ruhe, alle kommen gut miteinander aus.

Page 12: WOLL Magazin Sundern - August 2013

12 - W.O.L.L. September 2013

Uhr. Ein Segelboot gleitet langsam in den Hafen. Die Sonne steht schon

tief, als ich es mir nach einem anstrengenden, aber schönen Tag am Sorpesee auf einer Restaurantterrasse gemütlich mache. Unten vor der Seebühne spielt ein Mann auf einem Schifferklavier. „So ein Tag, so wunder-schön wie heute ...“, klingt zu mir herauf. Wie passend.

20.00

Hier ist alles sehr familienfreundlich!“ Valentina, Julia und Jessica deutsch aus stemel

Hier ist alles sehr familienfreundlich!Valentina, Julia und Jessica

Wer will schon in die Ferne, wenn man die sorpe, das ‚Mallorca des sauerlandes‘ in der nähe hat?“

Wer will schon in die Ferne, wenn man die sorpe, das ‚Mallorca des

es ist einfach schön an der sorpe.“ Korinna Kramer und sören Zimmermann aus dortmund

es ist einfach schön an der sorpe.

Vor mir steht ein kühles Radler und die Aussicht auf den See ist einfach nur schön – Urlaubsfeeling pur! Wer will schon in die Ferne, wenn man die Sorpe, das „Mallorca des Sauerlandes“ in der Nähe hat? Für die einen ist es ein idyllisches Erholungsgebiet, für die anderen vielleicht ein Wassersport-Paradies. Für mich aber ist der Sorpesee hauptsächlich eins: Heimat. (bc) ■

Page 13: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 13

Der neue

Subaru Forester:Zuverlässigkeit, die Spaß macht.

Der SUV-Pionier in seiner neusten Form: mit 5-Jahre-Vollgarantie bis 160.000 km*, permanentem Allradantrieb und günstigem Verbrauch.

Schauen Sie vorbei und fahren Sie Probe!

Autohaus Bittner GmbHAmecker Straße 24 · 59846 Sundern-AmeckeTelefon 02393 868 · Telefax 02393 17141Autorisierter Vermittler von SUbArU Neufahrzeugen.

Erhältlich als Forester 2.0D mit 108 kW (147 PS), 2.0X mit 110 kW (150 PS) oder 2.0XT mit 177 kW (240 PS). Kraftstoffverbrauch (l/100 km): innerorts: 11,2 bis 7,0; außerorts: 7,0 bis 4,9; kombiniert: 8,5 bis 5,7. CO2-Emission (g/km) kombiniert: 197 bis 150. Abbildung enthält Sonderausstattung.*Die gesetzlichen rechte des Käufers bleiben daneben uneingeschränkt bestehen. 1 Subaru Forester 2,0X Active 6 Gang

Weltgrößter Allrad-PKW-Herstellerwww.subaru.de

Mit Feuer und Flamme dabei

J u g e n d f e u e r w e h r S u n d e r n

ufgrund des demografischen Wandels und des veränderten

Freizeitverhaltens beklagen viele Feuerwehren rückläufige Mit-gliederzahlen. In einigen Bundes-ländern sind „Kinderfeuer-wehren“, eine spielerische Vorstufe der Jugendfeuerwehr für Kinder ab sechs Jahren, bereits fester Be - standteil der Wehreinheiten.

A

Page 14: WOLL Magazin Sundern - August 2013

14 - W.O.L.L. September 2013

In NRW ist dies noch nicht rechtlich gesichert. Jüngst ist die CDU mit ihrem Antrag im Landtag gescheitert. Bei der Sunderaner Feuerwehr gibt dies keinen Grund zur Sorge. „Wirk-liche Gedanken um den Nachwuchs muss sich die Wehrführung noch nicht machen“, so Stadtjugendfeuer-wehrwart Michael Müller. Mit 98 Mitgliedern, darunter acht Mädchen, ist die Jugendwehr des Stadtgebietes gut aufgestellt. Unabhängig vom Land tagsbeschluss steht die Ent-scheidung für oder gegen eine Kinderfeuerwehr für Sundern aktuell allerdings gar nicht an. „Aber wer weiß, was die Zeit bringt“, so Müller, der dieses Thema mit gemischten Gefühlen betrachtet. Als Vater eines fünfjährigen Sohnes weiß er, wie begeisterungsfähig Kinder in diesem Alter sein können. Doch die Umset-zung wäre mit Schwierig keiten ver-bunden, abgesehen von der Ver-sicherungsfrage und den Kosten. „Eine Kinderfeuerwehr bräuchte ein völlig neues Konzept“, führt er an, „dafür sind wir gar nicht ausgebil-det.“ Und auch um das Durch-haltevermögen der Feuerwehr-Minis macht er sich Sorgen. „Zur Zeit haben wir aus der Jugendfeuer wehr eine gute Übernahmequote von 80 Prozent. Es ist aber fraglich, ob bis zum aktiven Dienst nicht auch den eifrigsten Kids nach zwölf langen Jahren irgendwann die Luft aus-geht.“ Das Eintrittsalter bei der Jugendfeuer-wehr liegt bei zehn Jahren. Auf-geteilt in vier Züge, werden die Jugendlichen von rund 40 engagier-ten Jugend warten einerseits mit feuer-wehrtechnischer Ausbildung und andererseits mit allgemeiner Jugend-arbeit auf die späteren Aufgaben vorbereitet.

„Gerade auch Unternehmungen außerhalb des Feuerwehrprogramms unterstützen bedeutende Aspekte wie Zugehörigkeitsgefühl und Team-fähigkeit“, weiß Andreas Becker, Müllers Stellvertreter und Jugend-

wart des ersten Zuges. Mit dem Erwerb der Leistungsspange können die Jungen und Mädchen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dies ist die höchste Auszeichnung in der Jugendfeuerwehr und stellt im Allgemeinen den Abschluss kurz vor der Übernahme in die aktive Wehr dar. Gefragt sind hier feuer-wehrtheoretisches und -praktisches Wissen, Teamarbeit und Leistungs-fähigkeit. „Bisher haben immer alle bestanden“, ergänzt Müller stolz.Die erste Jugendfeuerwehr im Stadt-gebiet gab es 1974 in Langscheid. 1991 folgte Sundern. „Es gab viele feuerwehrinteressierte Jugendliche und bis heute ist dieser Trend relativ stabil.“ Die Faszination ist noch die gleiche wie früher: das auffällig große rote Auto, das Martinshorn ... Nele Hecking und Jennifer Winter können dies bestätigen. Beide Mädchen sind mit Begeisterung in der Jugendfeuer-wehr aktiv. „Die Schutzkleidung zu tragen und die Wasserschläuche zu bedienen ist toll“, ergänzen sie. Beide wollen mit Erreichen der Voll-jährigkeit zur aktiven Wehr wechseln und sind, wie alle ihre jungen Feuer-wehrkameraden, mit Feuer und Flamme dabei. (sss) ■

die Faszination ist noch die gleiche wie früher: das auffällig große rote Auto, das Martinshorn ...

Page 15: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 15

er schon einmal dicke, rote Erdbeeren direkt vom Feld gesammelt hat, wer jemals süße Himbeeren

oder reife Johannisbeeren vom Strauch gepflückt und genascht hat, der weiß: Ernten ist immer wieder ein magisches, naturverbundenes Erlebnis. Es reicht weit zurück in die Menschheitsgeschichte, als Nahrung für unsere Vorfahren nicht selbstverständlich war und jede gefundene essbare Frucht zum Überleben beitrug.

W Erntegaben, als Opfer dargebracht, sollten damals die Götter milde stimmen, und auch heute noch wird am Erntedankfest der Kirchenaltar mit den Früchten der Felder und Gärten geschmückt. Die üppige Beerenzeit aber geht schnell vorbei – das Ernten ist ein kurzweiliges Sommervergnügen. Wenn der Hochsommer sich dem Ende neigt, bricht die Zeit für Naschkatzen an, zum Schlemmen und Genießen.

Von der Sonne geküsstüßeFrüchtchen

Fotos: Niklas Thiemann

Page 16: WOLL Magazin Sundern - August 2013

16 - W.O.L.L. September 2013

Hoek van Holland

So lautet eine englische Garten-weisheit. In Marmeladen und Gelees aus Erdbeeren, den absoluten Lieb-lingen der Saison, ist das Aroma des Sommers konserviert. Bereits im Mittel alter schätzte man die süßen roten Früchte, die als Sinnbild der Verlockung galten. Ebenso die zar-ten Himbeeren, sie krönen Kuchen, Quark und Milch speisen mit ihrer edlen Geschmacks note. Da sie sehr aromatisch sind und leicht zerdrückt werden können, eignen sie sich bestens für Säfte oder Sirup. Brom-beeren dagegen verleihen Ge bäck und Desserts ihre dunkle, satte Farbe und eine herb-fruchtige Note. Rote und schwarze Johannis beeren machen sich mit ihrem milden Geschmack perfekt als herzhafte Beilage zu war-men Gerichten oder als feines Aroma in Fleisch- oder Fischsoßen. Von der leicht borstigen Haut der Stachel-beeren sollte man sich nicht ab- schrecken lassen, sind sie doch nicht minder fein im Geschmack. Gerne werden sie wegen ihres süß-sauren Aromas für Kuchenbeläge und Kom-pott verwendet. Die Heidelbeeren, auch Wald- oder Blaubeeren ge- nannt, sind auf Pfannkuchen die

Klassiker unter den herzhaft-fruch-tigen Sommergerichten. Das dunkle Fruchtfleisch beschert kleinen Schle-cker mäulchen beim Genuss die typisch violette Schnute.

So schmeckt der Sommer ...

Noch schenkt uns die Sonne im Altweibersommer ein goldenes Licht, das die Natur erstrahlen lässt. Doch bald schon werden die Abende kühler, morgens glitzern silberne Tautropfen in den Spinnennetzen und ein leiser Hauch von Wehmut liegt in der Luft. Wehmut, dass die schöne Sommerzeit bald vorbei sein wird. Wer sich in der unweigerlich kommenden dunklen Jahreszeit an die sonnenreichen Tage erinnern möchte, kann das Aroma des Sommers noch einmal schmecken: In süßer hausgemachter Marmelade, eingelegtem Obst oder mit einem Gläschen vom herrlich süffigen Rumtopf. Also Augen schließen, den Duft einatmen und den Geschmack des Sommers auf der Zunge zergehen lassen. Spätestens dann wird – auch ohne Sonne – garantiert jedem wohlig warm ums Herz...

Aus den Träumen des Frühlings

wird im Sommer Marmelade gemacht ...

Pilze... Köstlichkeiten aus dem Wald.Lassen Sie sich mit heimischen Spezialitäten verwöhnen.

HAUPTSTR. 190 · 59846 SUNDERNTELEFON 02933 97590

www.gasthofstadtkrug.de

ÜBERNACHTEN · KEGELNFEIERN · PARTYSERVICE

Page 17: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 17

Himbeer-Joghurt-Tortedas brauchen sie:

BISKUIT: 2 Eier · 90 g Zucker · 1 Prise Salz1/4 TL Bourbon-Vanille · 90 g Mehl · 1/2 TL Backpulver

FÜLLUNG: 4 Blatt weiße Gelatine · 1 Limette · 80 g Zucker 400 g griechischer oder Sahnejoghurt · 300 g Schlagsahne · 6 EL

Himbeersirup · 375 g Himbeeren, 12 davon zum Verzieren zurückbehalten

und so geht's:Den Backofen auf 200 Grad, Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4 vorheizen.

Zuerst den Biskuit: Ganze Eier, Zucker, Salz und Vanille mit den Quirlen des Handrührers in einer großen Schüssel mindestens acht Minuten schaumig und dickcremig aufschlagen.

Mehl und Backpulver dazusieben und nur kurz unterrühren. Biskuit in eine am Boden mit Backpapier ausgelegte Springform (ø 20 cm) füllen. Im Ofen auf der unteren Schiene etwa zwölf Minuten backen. Form aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter über

Kopf in der Form abkühlen lassen.Und jetzt die Füllung: Gelatine nach Packungsanweisung in kaltem Wasser einweichen. Die Limette heiß abspülen, trocken tupfen und die Schale fein abreiben. Den Saft auspressen. Zucker, Limettenschale und Joghurt gut verrühren. Limettensaft in einem Topf erwärmen. Gelatine ausdrücken und im warmen Limettensaft unter Rühren auflösen. 1 – 2 EL von der Creme zur Gelatinemischung geben und gut verrühren. Diese Mischung dann langsam zur restlichen Creme gießen und dabei gut rühren. 200 g Sahne steif schlagen und unter die Joghurtcreme

rühren.Kalten Biskuit einmal quer halbieren. Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen. Einen

Torten- oder Springformrand fest darumlegen. Teig mit 2 EL Sirup beträufeln und 150 g Himbeeren daraufgeben. Die Hälfte der Creme darauf verstreichen.

Zweiten Boden auf die Creme legen und leicht andrücken, damit der Deckel gut auf der Creme liegt. Mit dem Rest der Himbeeren und der Creme

ebenso verfahren. Die Torte für mindestens vier Stunden kalt stellen und dann vorsichtig aus dem Formrand lösen. Die restliche

Sahne steif schlagen und die Torte rundherum damit einstreichen. Mit Sahnetupfen und den

restlichen Himbeeren verzieren.

Page 18: WOLL Magazin Sundern - August 2013

18 - W.O.L.L. September 2013

Einfach köstlich!Beeren- träume

Page 19: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 19

Einfach köstlich!Beeren- träume

ie Kuchen werden bei uns ganz frisch nach

alter Rezeptur gebacken.alter Rezeptur gebacken.“

E inen besonders fruchtig-frischen Sommergenuss findet man im

Sunderaner Hof Café in der Röhre, das seit fünf Jahren von Anja Puppe mit viel Liebe geführt wird. Unter altem Baumbestand kann man im Garten mit einem schönen Blick auf den Teich frühstücken oder bei einer Tasse Kaffee und süßem Backwerk in der Sonne sitzen. Köstliche Kuchen und Torten, großzügig belegt mit Obst und Beeren aus der heimischen Region, bieten hier wahre Gaumen-freuden. Erntefrisch aus dem Hof-laden Greitemann in Seidfeld, werden nur die besten Zutaten im Hof Café verwendet. „Die Kuchen und auch unsere leckeren Waffeln werden bei uns ganz frisch nach Haus frauenart und alter Rezeptur ge backen“, erklärt Anja Puppe. Gerne verrät sie den Leserinnen und Lesern des WOLL-

Magazins das Rezept für ihre fruch-tige Himbeer-Joghurt-Torte (siehe Seite 17).Im Inneren des Cafés laden gemüt-liche Sitzecken in rustikalem Am-biente zum Genießen und Entspannen ein. Der Weg dorthin führt direkt durch das Dekorations-Geschäft „Hoek van Holland“, das die Inhaber Anja Puppe und Elmar Schütz seit zehn Jahren auf dem ehemaligen Bauernhof betreiben. Von Garten- und Innenmöbeln über Grills bis hin zu Schmuck, Tischwäsche, Geschirr und Weine findet sich hier eine große Auswahl an trendigen hollän-dischen Wohnaccessoires und Deli-ka tessen für jede Gelegenheit. Wer also nach dem Tässchen Kaffee noch Lust hat, kann dort nach Herzenslust stöbern. Im Café oder im Hofgarten finden außerdem regelmäßig Events

Page 20: WOLL Magazin Sundern - August 2013

20 - W.O.L.L. September 2013

inFo HoF cAFéRöhre 22 · 59846 Sundern · Tel. 02933 909580

www.das-hof-Café.deTägl. Frühstück ab 9.00 Uhr · Kuchen, Torten ab 14.30 Uhr Mo. bis Fr. 9.00 – 12.30 Uhr und 14.30 – 18.30 Uhr Sa. 9.00 – 18.30 Uhr · So. 14.30 – 18.30 Uhr, jeden 2. & 4. So. 10.00 – 13.00 Uhr Frühstücksbüffet Mi. Ruhetag, Gesellschaften (bis 45 Pers.) auf Anfrage

wie Grillseminare, Lesungen und Weinproben statt. Infos zu den aktuellen Terminen gibt es unter www.das-hof-Café.de. „Im Oktober können wir das zehnjährige Jubiläum unseres Ladenlokals und das fünfjährige Bestehen des Hof Cafés feiern“, so die beiden Inhaber. Damals entstand die Idee, neben dem Dekorationsgeschäft „Hoek van Holland“ zusätzlich ein Café zu eröffnen. Da lag es nahe, die Gäste kulinarisch mit einer typisch nie-derländischen Besonderheit zu verwöhnen. „Poffertjes“ heißen die köstlichen kleinen Gebäckstücke, die zu jeder Tasse Kaffee als Beigabe serviert werden. Ein echtes Ge schmacks erlebnis für jeden Feinschmecker. (bc) ■

Mit Kompetenz zum Ziel

Stefan VoßRechtsanwaltFachanwalt für ArbeitsrechtFachanwalt für Familienrecht

Anerkannte Gütestellezur außergerichtlichenStreitschlichtung

Hauptstraße 8259846 Sundern

Fon 02933 921550Fax 02933 921555Vanity 0700AnwaltVoss

[email protected]

Die Spezialitäten der Jahreszeiten!

www.hofladen-greitemann.de

Öffnungszeiten:Di. - Fr. 9.00 - 12.30 Uhr

14.30 - 19.00 UhrSa. 8.30 - 14.00 Uhr

Einkaufenauf dem

Bauernhof

Hofladen GreitemannSeidfelder Straße 159846 Sundern-SeidfeldTelefon (0 29 33) 29 [email protected]

GreitemannsHof_87_55_4c 19.08.2013 14:13 Uhr Seite 1

Page 21: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 21

Mitmachen & Gewinnen

Werden Sie zum Kochkünstler mit den Küchenwerkzeugen von GEFU.

Gewinnen Sie 1 von 5 Passiergeräten FLOTTE LOTTE(Artikel 24200 - VK 65 €)

Schicken Sie einfach eine Email mit dem vervollständigten Satz an [email protected].*

„Nur Sieben oder

P_ _S_ _ _ _ _ _ _ T?

Mit ein wenig Glück, hören Sie bald von uns.

ÖFFNUNGSZEITEN COOKIMO:Mi - Fr: 09.00 - 12.30 Uhr; 14.30 - 18.00 UhrJeden 1. Sa im Monat: 09.00 - 13.00 Uhr**Neu ab Oktober: von montags bis freitags geöffnet**

Nur Sieben oder Passierkunst?

· Braukweg 28 · 59889 Eslohe

*Einsendeschluss: 30.09.2013

WERKSVERKAUF IM COOKIMO SHOP

Schauen Sie vorbei und entdecken die

GEFU Küchenwerkzeuge.

WOLL_FLOTTE_LOTTE_119x180.indd 1 16.08.2013 12:41:43

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein, gib ihnen noch zwei südlichere Tage... „Herbsttag“, Rainer Maria Rilke

Page 22: WOLL Magazin Sundern - August 2013

22 - W.O.L.L. September 2013

Öffnungszeiten: Mo., Di., Fr. 15.00 bis 18.00 Uhr Mi. 18.00 bis 20.00 Uhr

SIE MÜSSEN NICHT MEHR ZUM TÜV......auch wir führen Hauptuntersuchungen an Ihren Fahrzeugen und Anhängern durch.

Kfz-PrüfstelleSundern-Westenfeld

Ingenieurbüro

SCHULTE Kfz-SachverständigerKfz-Prüfstelle

Kfz-Schadengutachten · Kfz-Bewertungen Gasprüfung G 607 und G 608 (Fahrzeuge und Boote)

Am Gelben Berg 4 · 59846 Sundern Tel. 02933 909007 www.sv-schulte.de

e in Sch iefermännchen erobert daS Sauerland

eder kennt sie, die Geschichte von Vater Geppetto, der aus

einem schlichten Holzstück die berühmte Figur Pinocchio schnitzte. So ähnlich muss sich Andre Geißler

gefühlt haben, als er aus ein paar flachen Steinplatten eine liebenswerte Gestalt erschuf. Es war die Geburtsstunde

des kleinen Schiefermännchens Jüppken. Dabei wollte der Fotograf

und Homepagegestalter aus Enkhausen eigentlich nur eine Figur nachbauen, die dem „Amazon-Karton-Männ- chen“ ähnlich sieht, von dem seine Töchter so begeistert waren. Also machte er zunächst eine Zeichnung und besorgte sich einige Schiefer- platten. „Schiefer ist charakteristisch für das Sauerland und lässt sich gut bearbeiten“, so Andre Geißler, und schon nach kurzer Zeit hatte er dem

J

100 Prozent Urgestein

Page 23: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 23

der Ruhrquelle, über den Kahlen Asten bis zum Sorpesee. In Zukunft will Andre Geißler noch viele weitere bekannte Orte ansteuern und mit seinem Schiefermännchen die Sauerländer Welt erobern. Sogar ein Kinderbuch ist bereits in Planung. Zudem gibt es ab sofort die niedlichen, hand-gearbeiteten Jüppken-Figuren online zu kaufen, ebenso originelle T-Shirts mit Slogan und eine große Auswahl an Hochglanz-Postkarten mit Jüppkens Abenteuern. „Tschüsskes, ich freu mich auf ein Wiedersehen“ oder „Hömma, immer schön die Kurve kriegen, woll?“, steht darauf zu lesen. Selbstverständlich in feinstem Sauerlanddeutsch. Wie es sich eben gehört, für ein echtes Sauerländer Urgestein. (bc) ■

an den schönsten Stellen im Sauerland kommt Jüppken als fotomodell zum einsatz.

Schiefermännchen Leben eingehaucht. „Die Arme und Beine sind beweglich und werden mit einem Draht zusammengehalten“, erklärt der gebürtige Mescheder, „als Füllmaterial nehme ich handelsüblichen Sekunden-kleber. Das ist sozusagen der Dübel.“ Deshalb hat er als Reserve auch immer ein Fläschchen Kleber dabei, wenn er mit Jüppken mal wieder auf große Fotosafari geht. Denn das war Geißlers nächste zündende Idee: Das Schiefermännchen an typischen Sauerländer Orten zu fotografieren. „Es ist schon eine Kunst, das fotografisch so umzusetzen, damit eine optische Täu schung entsteht“, so Andre Geißler. Fotomontagen kommen für ihn nicht in Frage, auch wenn es oft länger als eine Stunde dauert, bis das Bild im Kasten ist. Viel Feinarbeit ist da gefragt und viel Liebe zum Detail. „Der Gesichtsausdruck von Jüppken ist zwar immer der gleiche, aber je nach Situation, Umgebung und ,Körperhaltung‘ kann man trotzdem verschiedene Emotionen erkennen.“ Das ist es, was Andre Geißler so fasziniert – und natürlich die Sauerländer Landschaft. Man sieht es seinen Fotos an. „Manchmal fahre ich durchs Sauerland und an den schönsten Stellen kommt Jüppken dann als Fotomodell zum Einsatz.“ Viel rumgekommen sind die beiden: von

Page 24: WOLL Magazin Sundern - August 2013

24 - W.O.L.L. September 2013

Haben Sie in Ihrem Alltag nicht auch schon Situationenerlebt, in denen Sie mit Ihren Gleitsichtgläsern an Gren-zen stoßen und Dinge nicht so schnell erfassen wie Sie es erwarten – z. B. beim Autofahren oder beim Sport? Varilux S 4D Gleitsichtgläser sind auf Ihr Sehen personalisiert. Dank exklusiver Messung des Führungs-auges profi tieren Sie von schnellerem Erfassen und Reagieren – in jeder Situation. Kommen Sie vorbei und erleben Sie den Unterschied! Wir beraten Sie gerne.

Haben Sie in Ihrem Alltag nicht auch schon Situationen erlebt, in denen Sie mit Ihren Gleitsichtgläsern an Grenzen stoßen und Dinge nicht so schnell erfassen wie Sie es erwarten – z.B. beim Autofahren oder beim Sport? Varilux S 4D Gleitsichtgläser sind auf Ihr Sehen per-sonalisiert. Dank exklusiver Messung des Führungsauges pro� tieren Sie von schnellerem Erfassen und Reagieren – in jeder Situation. Kommen Sie vorbei und erleben Sie den Unterschied! Wir beraten Sie gerne.

Schneller, Schärfer, Maßgeschneidert

Haben Sie in Ihrem Alltag nicht auch schon Situationen erlebt, in denen Sie mit Ihren Gleitsichtgläsern an Grenzen stoßen und Dinge nicht so schnell erfassen wie Sie es erwarten – z.B. beim Autofahren oder beim Sport? Varilux S 4D Gleitsichtgläser sind auf Ihr Sehen per-sonalisiert. Dank exklusiver Messung des Führungsauges pro� tieren Sie von schnellerem Erfassen und Reagieren – in jeder Situation. Kommen Sie vorbei und erleben Sie den Unterschied! Wir beraten Sie gerne.

Schneller, Schärfer, Maßgeschneidert

Schneller, Schärfer,

Maßgeschneidert

Ihr Augenoptiker in Sundern

Hauptstraße 112 · 59846 SundernTel. 02933 5700

m Jahre 1313 wurde Westenfeld durch den Grafen Wilhelm von Arnsberg erstmals urkundlich erwähnt.

„700 Jahre sind ein wahrer Grund zum Feiern“, dachten sich die rührigen Westenfelder, und mit vielen Veran-staltungen und Aktionen wurde das Jubiläumsjahr bereits entsprechend gewürdigt. Der Höhepunkt aber wird ein historisches Spektakel sein, das am 8. September von 10 bis 18 Uhr entlang der Westenfelder Straße stattfindet. Dort wird die Zeit um 700 Jahre zurückgedreht und das beschauliche Örtchen verwandelt sich in einen quirligen altertümlichen Markt. Die Hauptstraße wird von der Schützenhalle bis zum Hof Hüttemeister zu einer einzigen großen Freilichtbühne. Neben vielen Ständen, Vor-führungen, Mitmach-Aktionen und Konzerten präsentiert die Gräfliche Allianz in ihrem Heerlager echte Ritterspiele, und eine Falknerin zeigt eine beeindruckende Greifvögel-

I

Viel Spaß haben die märchenfeenJule und luisa bei den theaterproben.

Page 25: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 25

Wenn der Mönch ein OP-Hemd trägt 700 Jahre WeStenfe ld : e in ganzeS dorf S p i e lt theater

Show. Unter den Klängen der Spielleute „Frendskopp“ werden sich außerdem so einige seltsame Gestalten aus dem finsteren Mittelalter unter die Gäste mischen: Ein frommer Mönch verkauft Ablassbriefe, liebestolle Jünglinge stehen singend auf der Leiter und fensterln, und ominöse Quacksalber ziehen hier und da mal einen Zahn. Willkommen im 14. Jahrhundert! Doch keine Bange: In

den selbst genähten Kostümen dieser merkwürdigen Kerle stecken unbescholtene Westenfelder Bürger, die nichts anderes im Sinn haben, als die Gäste zu belustigen und Westenfeld anno 1313 noch einmal aufleben zu lassen. Denn ob jung oder alt, an den Marktständen, auf der Bühne oder hinter den Kulissen – eins haben die enga-gierten Einwohner gemeinsam: Sie alle möchten sich

Page 26: WOLL Magazin Sundern - August 2013

26 - W.O.L.L. September 2013

Schuhhaus Schauerte

Westenfelder Str. 62 · 59846 Sundern-WestenfeldTelefon 02933 - 2288

Am Sonntag, 8.9., sind wir von 10 - 18 Uhr für Sie da!

AmMarktsonntag

20%auf alles!

dw-concept.de

Schuhhaus Schauerte

Orthopädie-Schuhtechnik

Tradition seit 1864

SchauerteSchuhe_89_119_g 21.08.2013 12:34 Uhr Seite 1

einbringen in die Dorfgemeinschaft, dazugehören und mitmachen, denn sonst ist ein solches Event nicht zu stemmen.Auch Jule und Nina, 11 und 13 Jahre alt, wollen beim Märchen-spiel als gute Fee und Prinzessin Theaterluft schnuppern. In dem Bühnenstück für Kinder, das auf Funken Hof aufgeführt wird, geht es um einen König, der in ein Huhn verwandelt wird. Dabei handelt es sich selbstver-ständlich um keinen Geringeren als den amtierenden Schützen-könig des Ortes. Schon seit Wochen probt die junge Theatergruppe der Kolping-familie zusammen mit dem Kinderchor das historische Stück ein. „Viele unserer Freundinnen machen auch mit“, erzählen die beiden Mädchen begeistert. „Wir haben eine Menge Spaß, auch wenn wir viel üben müssen. Aber schließlich wird unser Dorf nur einmal 700 Jahre alt.“ Die märchenhaften Gewänder und Hüte für die Auf-

Ein frommer Mönch verkauft Ablassbriefe, omi-nöse Quacksalber ziehen hier und da mal einen Zahn. Willkommen im 14. Jahrhundert!“

Page 27: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 27

führung wurden liebevoll von Katharina Echterhoff, die schon als Kostümschneiderin beim Staats- und Landes-theater tätig war, entworfen und genäht. Auch für den historischen Markt traf sie sich im Vorfeld mit interes-sierten Dorfbewohnern zur Kostüm probe, gab Tipps zur damaligen Mode und stellte Stoffe und Gewänder zum Nachnähen vor. So wurde auch das eine oder andere OP-Hemd zweckentfremdet, denn mit einem weiteren Stoff kombiniert und verziert mit Knöpfen und Schnürungen entsteht daraus ein prächtiges Gewand. Passend dazu machen ver schiedene Kopfbedeckun gen, Gürtel und Almosenbeutel das Outfit für die spannende Reise in die Vergangenheit komplett. „Alle haben die Anregungen dankbar angenommen“, so Katharina Echterhoff, „und ich hoffe, dass so viele wie möglich altertümlich gekleidet erscheinen, um die Illusion einer Zeit-reise ins Jahr 1313 perfekt zu machen.“ Sie selbst wird übrigens auf der „Markt-Meile“ eine Kräuterhexe spielen, die sich mit den Quacksalbern anlegt, durchs Dorf gejagt wird und sich anschließend in einem nachgestellten Hexen prozess verantworten muss. Ob es im Gegensatz zum düsteren Mittelalter diesmal ein Happy End gibt, wird nicht verraten.Jule, Nina und all die anderen kleinen und großen Schauspieler können es

die rolle des königs ist dem Westenfelder Schützenkönig

tobias becker wie auf den leib geschneidert

die theatergruppe der kolpingfamilie

jedenfalls kaum erwarten und fühlen sich in ihren zau-berhaften Kostümen wie Figuren aus einem Märchen: dem Märchen über ein Sauerländer Dorf im Wandel der Zeit, das vor 700 Jahren begann. (bc) ■

27

historischen Markt traf sie sich im Vorfeld mit interes-sierten Dorfbewohnern zur Kostüm probe, gab Tipps zur damaligen Mode und stellte Stoffe und Gewänder zum Nachnähen vor. So wurde auch das eine oder andere OP-Hemd zweckentfremdet, denn mit einem weiteren Stoff kombiniert und verziert mit Knöpfen und Schnürungen entsteht daraus ein prächtiges Gewand. Passend dazu machen ver schiedene Kopfbedeckun gen, Gürtel und Almosenbeutel das Outfit für die spannende Reise in die Vergangenheit komplett. „Alle haben die Anregungen dankbar angenommen“, so Katharina Echterhoff, „und ich hoffe, dass so viele wie möglich altertümlich gekleidet erscheinen, um die Illusion einer Zeit-reise ins Jahr 1313 perfekt zu machen.“ Sie selbst wird übrigens auf der „Markt-Meile“ eine Kräuterhexe spielen, die

Jule, Nina und all die anderen kleinen

die rolle des königs ist dem Westenfelder Schützenkönig

tobias becker wie auf den leib geschneidert

Zeit, das vor 700 Jahren begann. (bc)

Page 28: WOLL Magazin Sundern - August 2013

28 - W.O.L.L. September 2013

Das ideale Geschenk für Geburtstag, Hochzeit...

oder einfach nur so

Einlösbar in allen 280 Mitgliedsbetrieben der Stadtmarketing Sundern eG.

Sie erhalten den Gutschein bei:Stadtmarketing Sundern eG

Rathausplatz 7, 59846 SundernTel. 02933 979590

[email protected]

über € 50,-für Erika Mustermann

Der Sundern-Geschenk-Gutschein

Hömma, ...... der Sauerländer an sich ist ja eigent-lich ein erdverbundener Natur-bursche. Schon die Knirpse mockern an der Biche gerne mit Klauermatsche rum. Kein Wunder also, dass in einem Sauerländer Hobbygärtner auch der leidenschaftliche Acker bauer steckt. „Hasse’n Gatten schon anne Erde?“, lautet deshalb im Frühjahr die wich-tigste fachmännische Frage unter Gärtnern. Wenn nach dem Säen und Pflanzen im Sommer das Schützenfest ansteht, wird der Gatten auf Vorder-mann getrimmt und das lästige Kroppzeuch geröppt. Es könnte ja sein, dass der Nachbar Schützenkönig wird und der Festzug direkt am Gattenzaun vorbeimarschiert!

Im Herbst wird geerntet: Kolleraben, Kappskopp, Schnibbelböhnchen und Wirsing. Da freut sich zwar das Gärtnerherz, aber für uns Blagen war früher die samstägliche Gemüse-eintopf-Plempe ein Graus! Und was macht der Sauerländer Gärtner im Winter? Dann wirft er sein Fichtenmoppet an, sägt Holz im Schoppen und freut sich drauf, bald wieder im Gatten rumzukrösen.Wie sachte unsa Oppa immer? „Graben und Hacken macht rote Backen.“ Wenn der Sauerländer mit seiner typisch kerngesunden Gesichts-farbe in der schitterigen Erde wul-lackt, ist er in seinem Element. Denn dann fühlt er sich, im wahrsten Sinne des Wortes, von Kopf bis Fuß geerdet, woll? (bc) ■

Page 29: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 29

uf dem Saal, einem kleinen Ort zwischen Hagen und Wildewiese, lebt die Familie Wiltafsky, die dort seit

1984 ein Haus mit großem Garten besitzt. Auf den ersten Blick wirkt alles wie ein großes Durcheinander von Blumen und Gemüse, bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest, dass sich schmale Wege an Stauden- und Gemüsebeeten vorbeischlängeln. Gepflegt wird der Garten unentwegt, sogar im Winter findet man Ida Wiltafsky bei der Arbeit. Um diese besser aufzuteilen, schneidet sie die Stauden schon im Herbst. Normalerweise macht man das erst im Frühjahr, damit die Vögel die Samen noch essen können. Im Frühling werden jedoch die Beete vorbereitet und Kompost aus dem Kompostwerk wird verteilt. Im Garten befinden sich Pfingstrosen aus den 1940er Jahren aus dem Garten des Pastors und Rosen, die noch von der Großmutter gepflanzt wurden. Aus dem Jahr 1974 stammen die „Tante-Änne-Blumen“ und der Tausendschön. Außerdem wächst dort der seltene gelbe Enzian, ein Maiglöckchenstrauch und Schlafmohn. Für den Hagener Krautpacken pflanzte Ida Wiltafsky zudem

noch den Odermennig an. Besonders schön ist auch die riesige Auswahl an Dahlien, die es in allen Formen, Farben und Ausführungen gibt. Besucher kommen immer gerne in den Garten, da man zu jeder Jahreszeit Besonderheiten entdecken kann, wenn man die Augen offen hält und auch die kleinen Schönheiten hinter den Stauden beachtet. Vor allem Kinder freuen sich über „Eselsohren“, weiche Pflanzen, die so aussehen wie die Ohren eines Esels. Außerdem gibt Ida Wiltafsky ihre Blumen immer gerne weiter, egal ob als Strauß oder mit Wurzel, und zu allen Pflanzen kann sie eine interessante Geschichte erzählen. An jeder Knolle steckt ein Schildchen mit Namen, Herkunftsgarten, Farbe und Größe, damit die Informationen im Winter während der frostfreien Lagerung nicht verloren gehen und der Garten im näch-sten Jahr wieder genauso prachtvoll blühen kann wie im Vorjahr. (ab) ■

Garten TausendschönWoll - Schülerredakteur in a l ina brühmann (17 )

b eSuchte den garten der fam i l i e W i ltafSky

A

Zu jeder Jahreszeit kann man Besonder-heiten entdecken.

ida Wiltafsky in ihrem gartentraum

Page 30: WOLL Magazin Sundern - August 2013

30 - W.O.L.L. September 2013

Mit Kopf, Herz und Handgeme inSchaftShauptSchule Sundern

erzlich Willkommen in der Hauptschule Sundern“,

steht auf dem großen Flachbildschirm im neu gestalteten Eingangsbereich. Alles ist modern, offen und hell. Nach umfangreichen Sanierungs-arbeiten, verbunden mit viel Lärm und noch mehr Staub, ist nach drei Jahren wieder der normale Schul-alltag eingekehrt. „Der Umbau war dringend notwendig“, sagt Bernd Bruns, Schulleiter der Hauptschule Sundern. Das über 40 Jahre alte Schulgebäude wurde einer komplet-ten PCB-Sanierung unterzogen und entkernt. „Hier sah es aus wie auf

einem Parkdeck.“ Heute sind viele Räume mit modernster Technik aus-gestattet und ein neues Innen-raumkonzept ermöglicht kurze Wege zwischen Schülern und Lehrern. „Man kann sagen, es ist eine neue Schule gebaut worden.“ Der Hauptschulleiter ist sichtlich stolz dar-auf, dass Sundern zu ,seiner‘ Schule steht, denn den größten Teil der Umbaukosten übernahm die Stadt aus öffentlichen Mitteln. Dabei musste er selbst erst

”H die Hauptschule ,lieben lernen‘, als

er vor dreieinhalb Jahren das Amt des Schulleiters übernahm. „Ich stand vor diesem Betonblock und fragte mich: ,Will ich wirklich hierhin?‘“

Doch der ehemalige Gymnasiallehrer nahm die Herausforderung an und hat es bis heute nie bereut. Seither hat der aus dem münsterländi-schen Beckum stam-mende Pädagoge mit Unterstützung seines

hoch motivierten Lehrerkollegiums viel bewegt. So wird nach dem Unter-

Jeder der 546 Schüler hat einen eigenen, maßgeschneider-ten Förderplan.“

bernd bruns, Schulleiter

Page 31: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 31

adamiwohnen & schenken

Settmecker Str. 8 · 59846 Sundern · Tel. 02933 2486

richt im zeitintensiven 60-Minuten-Takt ein individuelles Förderband ein-geschoben. „Jeder der 546 Schüler hat einen eigenen, maßgeschneiderten Förderplan“, erklärt Bernd Bruns. „Wir wollen und müssen dem Wunsch der Eltern nach einem höhe-ren Bildungsabschluss Rechnung tragen.“ Das gelingt, so dass die Gemeinschaftshauptschule Sundern zur Zeit keine Bestandssorgen hat. Im Gegenteil: 70 neue Anmeldungen gibt es bereits für die fünften Klassen. Ganz besonders stolz ist der Schul-leiter auf seinen überdurchschnittlich guten Abschlussjahrgang: „Von 121 Schülern haben 62 die Fachober-schulreife (Mittlerer Bildungs-abschluss) erlangt und die Hälfte davon hat eine Qualifikation für das Gymnasium. Und jeder Schüler, der einen Ausbildungsplatz angestrebt hat, konnte vermittelt werden.“ Letzteres liegt nicht zuletzt an der sehr guten Berufsorientierung, denn nicht ohne Grund wurde der

Hauptschule im letzten Jahr das Berufswahlsiegel verliehen. In dem Projekt ProBe haben die Schüler die Möglichkeit, sich gründlich auf den Berufseinstieg vorzubereiten, ein Berufsberater steht mit Rat und Tat zur Seite und zudem absolvieren alle 10A-Abschlussklassen ein einjähriges Langzeitpraktikum in einem Betrieb ihrer Wahl. Der Vorteil liegt klar auf beiden Seiten: Die Betriebe wissen, mit wem sie es zu tun haben, und die Praktikanten können bereits in den Beruf hineinschnuppern. „Durch diese gute Vernetzung haben die Hauptschüler anschließend eine optimale Chance auf einen Aus-bildungsplatz“, weiß der Rektor aus Erfahrung. „Ein sinnvolles Projekt, das von heimischen Unternehmen anerkannt und hervorragend unter-stützt wird.“ Das gibt auch den Eltern Sicherheit, die nach Mög-lichkeit in den Schulalltag einge-bunden werden. Ein gut funktionie-rendes Eltern netzwerk fördert die

Page 32: WOLL Magazin Sundern - August 2013

32 - W.O.L.L. September 2013

Anzeige

er vergangene lange Winter ist noch nicht ganz verges-sen, schon steht nach kurzer Sommerpause die nächste

Heizperiode vor der Tür. Eine kostenminimale sowie um- weltschonende Energieversorgung garantiert das Mini-kraft werk „lion-Powerblock“ des Olsberger Unternehmens lion energy, denn es ermöglicht die gleichzeitige Versorgung mit Strom und Wärme: Während die Stromerzeugung bedarfsorientiert zum direkten Selbst-verbrauch erfolgt, wird die gleichzeitig produzierte Wärme in einem Pufferspeicher mit Frischwassersystem für den späteren Verbrauch bereitgestellt. Der Hausbesitzer kann so mit seiner Mikro-KWK-Anlage bis zu 80 Prozent des eigenen Strombedarfs abdecken.

Der Powerblock aus OlsbergDGehen Sie zum

Lachen in den Keller...

... und freuen auch Sie sich schon bald über Ihre klitzekleine Stromrechnung!

So einfach ist Strom mit Wärme!Mit dem lion-Powerblock produzieren Sie Strom und Wärme im eigenen Keller. Mehr Unabhängigkeit, mehr Geld und weniger CO2 – Ihre eigene Energiewende.Wie das geht, erfahren Sie aufwww.powerblock.eu

So einfach ist Strom mit Wärme!Mit dem lion-Powerblock produzieren Sie

– Ihre eigene Energiewende.

Info LIon–PowerbLockAnsprechpartner:

Holger von Haller Tel. 02962 9792955

Jörg Schröter Tel. 02962 9792944

lion energy GmbH & co.kGZur Hammerbrücke 9 · 59939 olsberg www.powerblock.eu · [email protected]

Bildungschancen der Kinder. In Zusammenarbeit mit der Stadt Sundern wurde außerdem ein Integrationskonzept für Sprach förderung und kulturelle Projekte entwickelt.

Aufgrund dessen konnte vor kur-zem ein neues Elterncafé in der Schule eingerichtet werden. „Jedes Kind muss eine Chance haben“, betont Bernd Bruns, „Schüler ler-nen über gute, stabile Beziehungen.“ Das neu entwickelte Leitbild der Hauptschule Sundern, das von Schülern, Eltern und Lehrern gemeinsam erarbeitet wurde, bringt

es auf den Punkt: „Wir wollen eine Schule sein mit Kopf, Herz und Hand“, so einer der zehn Leitsätze. „Es ist unse-re Aufgabe, diese Grundpfeiler mit Leben zu füllen“, macht der en gagierte Schulleiter deutlich. „Schule und

Unterricht sind eindeutig Erziehungsarbeit, aber auch Anerkennung und Wertschätzung.“ Die Zukunft der Gemeinschaftshauptschule, übrigens eine der größten in NRW, sieht er zwar längerfristig gesichert, für ihn ist aber angesichts des demografischen Wandels klar, dass es irgendwann eine neue Schulform geben wird. „Neues muss nicht unbedingt schlechter sein. Wichtig ist ein wohnortnahes Schulangebot, ob es nun eine Haupt- oder Sekundarschule ist.“ Doch die Planung der Schul-landschaft, so Bruns, liege nicht in seinen Händen. „Ich bin aber gerne bereit, sie mitzugestalten.“ Es wird langfristig eine neue Herausforderung sein, auf gesunder Basis eine wertschätzende Schulkultur in Sundern zu entwickeln, die allen Schülern gerecht wird, damit ein Ort des Lernens, der Bildung und der Gemeinschaft entsteht – und zwar mit Kopf, Herz und Hand. (bc) ■

70 neue Schüler starten im September in das fünfte Schuljahr der Hauptschule Sundern.

Page 33: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 33

Gedenken an die

Reichspogromnacht vor 75 Jahren

m 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Es ist die Nacht, in der 1938 jüdische

Geschäfte und Gotteshäuser geplündert und in Brand gesetzt, in der die Juden misshandelt, verhaftet, vertrieben oder getötet wurden. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte.Doch diese Verbrechen sind nicht nur irgendwo, sondern auch hier in Sundern geschehen. Im heutigen Stadtgebiet lebten damals in Allendorf, Endorf, Hachen, Hagen, Hellefeld und Stockum jüdische Familien. In Sundern selbst gab es in dieser Zeit nur eine einzige jüdische Familie: die des Metzgers Levi Klein an der Hauptstraße in der heutigen Fuß gängerzone. „Am Tag des 10. November 1938 wurden das Haus und das Eigentum der Familie Klein demoliert und zerstört, die Söhne Hugo und Fritz in Schutzhaft ge-nommen und am 12. November 1938 in das KZ Sachsen hausen eingeliefert ...“ (aus: „Die Geschichte der

Veranstaltungsre ihe ruft zu respekt und

toleranz auf

Juden in Sundern“, I. Haarmann-Schütz und F. Blome-Drees). Anlässlich des diesjährigen Jahrestages möchte die Stadt dieser schrecklichen Ereignisse gedenken und zu Respekt und Toleranz in der heutigen Zeit aufrufen. Zusammen mit den kulturtragenden Vereinen und den weiterführenden Schulen ist eine Veranstaltungsreihe

geplant, die zu Gesprächen, zum Nachdenken, zum Erinnern und Handeln einlädt. „Die Vergangen- heit sollte nicht vergessen werden, sie bietet Chancen für die Gegen-

wart und die Zukunft“, so Uta Koch, Mitarbeiterin des Kulturbüros. „Jeder selbst trägt Verantwortung für sein Leben und für ein gelingendes Zusammenleben“, fasst Annette Tebbe-Lemmer, Leiterin der Realschule Sundern, das Anliegen der geplanten Projekte zusammen. Gerade auch ihren Schülern möchte sie diese Sichtweise ver-mitteln. Die Veranstaltungsreihe beginnt am Vormittag des 9. November mit einer Kranzniederlegung am jüdischen

A

Page 34: WOLL Magazin Sundern - August 2013

34 - W.O.L.L. September 2013

Weitere Infos über die Veranstaltungsreihe unter www.kulturbuero-sundern.de oder www.sundern.de

infos

Friedhof. Am gleichen Abend um 20 Uhr lädt ein Konzert mit der Sängerin Charlotte Kovac geb. Hammeke und dem israelischen Pianisten Michael Zartzekel zu einem musikalischen christlich-jüdischen Dialog in die Aula der Realschule Sundern ein. Die Sängerin, die gebürtig aus Sundern stammt und seit 20 Jahren mit ihrer Familie in Israel lebt, ist stets um eine positive deutsch-israelische Beziehung bemüht. Der Kunstverein Sundern Sauerland e. V. eröffnet am nächsten Tag die Ausstellung „Bettina Flitner. Menschen“. Typisch für die Künstlerin Bettina Flitner sind serielle Foto-Essays, bei denen sie häufig mit Zitaten arbeitet. Ebenso findet um 19 Uhr eine Lesung mit dem Autor Hans-Jürgen Zacher in der Aula der Realschule statt. Sein Buch „Ich suchte einen Zeitzeugen und fand einen Freund“ erzählt die Geschichte eines jüdischen Jungen in der NS-Zeit und die einer ungewöhnlichen Freundschaft. Durch die Auseinander-setzung mit diesem Thema und den intensiven Kontakt mit zwei Zeitzeugen gelang Zacher eine authentische Zeitgeschichte – einfühlsam, lebensnah und sehr berüh-rend geschildert. Im Rahmen einer Schreibwerkstatt des Kulturtrichters Sundern e. V. entstehen aus Gedanken und Gefühlen zur Reichspogromnacht Geschichten und Gedichte, die im November vor dem ehemaligen Haus der Familie Klein ausgestellt und öffentlich vorgelesen werden. Unter dem Thema „Gewalt ist keine Lösung“ wird außerdem im Rahmen eines Kunstprojekts in der Hauptschule Sundern eine Vernissage stattfinden.Des Weiteren sind Theater- und Filmvorführungen, eine Fahrt zu einem ehemaligen Konzentrationslager und ver-schiedene Projekte an den weiterführenden Schulen zu diesem Thema geplant. Ein detaillierter Flyer liegt recht-zeitig aus.

Die Vergangenheit sollte nicht vergessen werden, sie bietet Chancen für die Gegenwart und die Zukunft.“

Für die WOLL-Redaktion ist das Engagement der Schulen und der kulturtragenden Vereine vorbildhaft. Die Veranstaltungsreihe ist aus unserer Sicht äußerst wertvoll, gerade für junge Menschen. Das Bewusstsein zu schärfen, nicht wegzusehen, wenn Ausgrenzung und sogar Verfolgung von Mitmenschen geschehen, ist eben-falls im Jahr 2013 und auch in Sundern Aufgabe und Mission. Daher berichten wir schon heute und bitten alle Leserinnen und Leser herzlichst, die Veranstaltungsreihe aktiv zu begleiten. Wir empfehlen das Buch von I. Harmann-Schütz u. F. Blome-Drees „Die Geschichte der Juden in Sundern. Eine geschuldete Erinnerung an die Familie Klein“. (ISBN 3-89053-024-9, auch in der Stadtbibliothek aus-leihbar.) Es dokumentiert sehr detailliert das Schicksal der jüdischen Familien, insbesondere das der Familie Klein in der NS-Zeit, rekonstruiert durch Gespräche mit Julius Klein, dem einzigen überlebenden Familienmit glied des Holocausts in Sundern. Ein ergreifendes Buch – ergänzt durch Doku mente des Stadtarchivs und Interviews mit weiteren Zeit zeugen. (sss) ■

Page 35: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 35

Nutellastation und Bergziegenstrecke

rsV sundern organis i ert radtour i s t i k - fahrten se i t über 20 Jahren.

enn am 21. September 2013 wieder rund 500 Teilnehmer bei der beliebten Radtourenfahrt (RTF) die Sauerländer

Berge bezwingen, dann hat der RSV Sundern unter der Leitung von Bernd Schmidt schon die meiste Arbeit geleistet. Mit 35 Mitgliedern ist der Radsportverein sicher einer der kleinsten

W

Page 36: WOLL Magazin Sundern - August 2013

36 - W.O.L.L. September 2013

Floristenbedarf MartinDeko & GeschenkideenRecklinghauser Str. 28

59846 Sundern

geöffnet: Mo.-Fr. 8.00 - 18.30 Uhr; Sa. 8.30 - 13.00 Uhr

Lichtblicke für ZuhauseKommunionmode

Accessoires

Kommunionschuhe

Sundern-Hachen Hachener Str. 70 02935 1592

Für die „Nutellastation“ stehen 10 kg Nutella bereit.

Vereine der Stadt Sundern, und doch stellt er seit seiner Gründung ein Event auf die Beine, das Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Niederlanden anzieht. Schon im Gründungsjahr 1992 organisierte der Verein unter dem Vorsitz von Horst Pohl das erste Volksradfahren. „RTF durchs schöne Sauerland“ hieß ein Jahr später die Tour in drei Etappen mit unterschiedlichen Schwie rig-keitsgraden. In diesem Jahr haben die Teilnehmer sogar die Wahl zwischen sieben verschiedenen Strecken. Auch der Name der Tour hat sich geändert: „Sauerland-Variante – Sundern bietet 7-fach alles unter einem Dach“, lautet der einschlägige Slogan. Zudem lässt die Radtourenfahrt im Jahr 2013 neue Kilometerrekorde pur-zeln. Wer möchte, kann sich auf eine 202 Kilometer lange Strecke be geben.

„Pro 100 Starter kommen bei diesem Marathon 20.200 Kilometer und 310.000 Höhenmeter zusammen“, erklärt der erste Vorsitzende Bernd Schmidt. Auf die anspruchsvolle 85 Kilometer lange „Bergziegenstrecke“ mit 1.290 Höhenmetern, die seit 2011 befahren werden kann, sind die RSVler besonders stolz. Doch auch für Familien und Freizeitfahrer gibt es passende Touren. Der RSV Sundern möchte nicht nur Rennrad-fahrer anspre-chen. „In die-sem Verein ist jeder, der gern Rad fährt, herzlich willkommen.“Ganz neu in diesem Jahr sind die Strecken für E-Bikes. Mit 42 und 72 Kilometern sind sie gut mit einer Akkuleistung zu bewältigen, sie

rückkehr aus Calopezzati

Page 37: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 37

Öffnungszeiten:

Mo., Di., Do., Fr. 09.00 - 12.00 Uhrund 15.00 - 18.00 Uhr

Mittwoch: 09.00 - 12.00 Uhr

Samstag: 10.00 - 13.00 Uhr

schulte-ufer-shop Hauptstraße 60 59846 SundernTelefon: 02933 - 981269

noch Mehr

Koch vergnügen

30.08. 15.00 - 18.00 Uhr31.08. 10.00 - 13.00 Uhr01.09. 13.00 - 18.00 Uhr

-

In diesem Verein ist jeder, der gern Rad fährt, herzlich willkommen.“

Eine der längsten Touren führte die RSVler in die Partnerstadt Sunderns, das süditalienische Calopezzati.

stellen aber auch einige Ansprüche an die Teilnehmer. „Für E-Biker gab es noch keine Herausforderungen,

das wollten wir ändern“, gibt Bernd Schmidt die Intuition für das Ange-bot an. Anmeldungen, Betreuung sowie die Ausarbeitung der Strecken – für die Organisation nimmt das RSV-Team zahlreiche Arbeitsstunden in Kauf. „Das ist ganz schön aufwändig für so einen kleinen Verein“, weiß Bernd Schmidt, „doch uns helfen Familien-mitglieder und Freunde.“ Die Rück-meldung der Teilnehmer ist für die Organisatoren besonders wichtig. „Wenn wir hören, dass etwas nicht geklappt hat, oder eine Strecke bemängelt wird, arbeiten wir sofort daran, damit das im folgenden Jahr nicht mehr passieren kann.“

Zum Start des RTF werden in der Aula der Marienschule schon am frühen Morgen die Startnummern ausgegeben. Wer möchte, kann hier mit seinem Team gemeinsam früh-stücken. Die Teilnehmer können sich außerdem auf zwölf Verpfle-gungsstationen während des Rennens stärken, Kuchen und Deftiges wird ebenfalls am Veranstaltungstag ange-boten. Da liest sich der Einkaufzettel gigantisch: 130 kg Bananen, 70 kg Brot, 380 Brötchen, 12 kg Nacken-steaks, 400 Liter Zitronentee ... Bald bekommen die Stationen sogar eigene Namen! Für die jetzt schon be stehende „Nutellastation“ stehen 10 kg Nutella bereit und an der „Italienischen Kontrolle“ werden Mitglieder des Fördervereins Calo-pezzati die Teilnehmer mit italieni-schen Köstlichkeiten versorgen. Mit der Sunderaner Partnerstadt Calo-pezzati und den dort ansässigen Radsportvereinen Pontegrande und Mirto verbindet man nämlich eine ganz besondere Freundschaft.

Page 38: WOLL Magazin Sundern - August 2013

38 - W.O.L.L. September 2013

Gärtnerei Josef KluteAm Rehberg 1 · 59846 Sundern-Stockum

Telefon (0 29 33) 31 51 · www.gaertnerei-klute.de

Pflanzen für Haus und Garten · SchnittblumenKeramik · Glaswaren · Dekorationsartikel

Grabbepflanzung und -pflege · Gartenarbeiten

Bild

:853

49 V

irgil

pixe

liodw

-con

cept

.de

Anz_Klute_WOLL_89_119_0312 29.03.2012 8:07 Uhr Seite 1

Regeneration und Aufbaukuren

An der Linde 2659846 Sundern-Allendorfwww.stelter-allendorf.deTermine: Tel. 02393 806

Behandlung von Wirbelsäule

Kostenlose Erstberatung

und Gelenkerkrankungen

Fit sein

ist toll, woll!

info

Wer mehr über die Tour und den RSV erfahren oder sich zum RTF am 21. September 2013 anmelden möchte, kann unter www.rsv-sundern.de recherchie-ren oder sich bei Bernd Schmidt unter der Nummer 0171 8758221 melden.

Anlässlich der 700-Jahr-Feier Sundern besuchte der Rad-sportverein das italienische Städtchen – mit dem Wohn-wagen ging es hin, per Rad fuhren die Teams in Tages-etappen von 200 bis 300 Kilometern zurück. „Besonders die Alpenetappen waren schwierig“, erinnert sich Bernd

Schmidt an die wohl größte Tour, die der RSV seit seinem Bestehen bewältigt hat. Doch die Strapazen haben sich gelohnt: Es sind Freund-schaften fürs Leben entstan-den. „Was uns dort alles Gutes

getan wurde, können wir hier nie wieder wettmachen“, zeigt sich der erste Vorsitzende noch immer begeistert. (bf ) ■

Die Strapazen lohnen: es sind Freundschaften fürs Leben entstanden.

Page 39: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 39

Mit jedem Kind wächst das Herz

s hat sich seit damals nichts verändert in der Hebammenpraxis „Mama Mia!“: An der Pinnwand

hängen Karten und Geburtsanzeigen von glücklichen Eltern, Poster mit Schwangeren und Babys zieren die Wände und vor der Tür zum Kursraum stehen sechs Paar Schuhe. Es ist schon einige Jahre her, aber ich kann mich noch genau daran erinnern: Etwas aufgeregt und in freudiger Erwartung stand ich mit meinem dicken Bauch genau hier und hatte mich zur Geburtsvorbereitung angemeldet. Und wie früher begrüßen mich auch jetzt die Hebammen Bianka Lange und Gunhild Schmidt in ihrer herzlichen Art. „Nein, schwanger bin ich nicht!“, kann ich sie lachend überzeugen. Heute möchte ich als WOLL-Redakteurin über ihre Hebammenpraxis berichten. Sie haben schließlich viel zu erzählen. Über ihren Beruf, der eigentlich eine Berufung ist. Über Leidenschaft, die ihre Aufgabe mit sich bringt, und über den Ansporn, die Welt durch ihre Arbeit ein bisschen besser zu machen.

hebammenprax i s „mama m ia ! “

Vor 15 Jahren verabredeten sich die beiden Hebammen zu einem ersten Treffen. „Wir hatten zufällig die gleiche Jacke an“, lacht Gunhild Schmidt, „das war ein gutes Zeichen.“ In angemieteten Räumen eines Altenheims begannen sie mit ersten Geburtsvorbereitungskursen, wenig später eröffneten sie die Hebammenpraxis „Mama Mia!“ an der Hachener Straße. Ein Glücksfall, denn die zentrale Lage macht es möglich, Frauen aus einem Umkreis von 20 Kilo metern zu betreuen. In ihren Kursen versuchen die Hebammen, den Schwan - geren und Müttern Un - sicherheiten und Ängste zu nehmen und sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. „Selbstbestimmtheit ist uns ganz wichtig“, unterstreicht Bianka Lange, „wir möchten niemandem etwas aufzwingen. Die Frauen sollen selbst

E

Die Frauen sollen selbst herausfinden, was gut für sie ist und wo ihre Grenzen sind.“

Page 40: WOLL Magazin Sundern - August 2013

40 - W.O.L.L. September 2013

Hauptstraße 93 | 59846 SundernTel. 02933 5777

www.augenoptik-leib.de

Augenoptik - Contactlinsen

Hauptstraße 93

59846 Sundern

Telefon 0 29 33 - 57 77

Mehrwert bieten kann nur, wer mehr kann.

herausfinden, was gut für sie ist und wo ihre Grenzen sind. Erfah-rungsgemäß gelingt die Geburt dann leichter.“ Das wiederum bedeutet eine enge Bindungsfähigkeit an das Kind und letztendlich eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung. Auch die Kranken kassen wissen das zu schät-zen: Sämt liche Kurse, von Geburts-vorbereitung und Rückbildungs-gymnastik über Schwangerenvorsorge und Wochen bettbetreuung bis hin zur Still- und Abstillberatung, wer-den komplett übernommen. „Wir schöpfen die bezahlten Leistungen der Kranken kassen aber nicht voll aus“, möchten die beiden Hebammen klar betonen, „sondern sind immer da, wenn die Frauen uns wirklich brauchen.“ Die Betreuung während der Ent-bindung übernehmen die beiden

Hebammen zwar im Moment nicht, vor und nach der Geburt sind sie jedoch rund um die Uhr erreichbar. „Das beruhigt und gibt den Frauen Sicherheit – so lange, bis sie es irgend-wann selber schaffen.“ Akupunktur, Säuglingspflege, Babymassage, Er - nährungsberatung, Erste-Hilfe-Kurse, offene Sprechstunden oder auch Einzelberatungen bei schwanger-schaftsspezifischen Beschwerden wer-den in der Praxis „Mama Mia!“ unter-stützend ange boten. „Wenn das erste Jahr gelingt, die Frauen sich bei uns gut aufge hoben fühlen und wir ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben können, ist viel erreicht. Und auch wir sind glücklich“, beschreibt Gun hild Schmidt leidenschaftlich ihren Beruf. „Dann haben wir unser Ziel geschafft, dass Mutter und Kind auf eine gute, gesunde Zeit zurückblicken können.“

Ein Beruf, der vielesabverlangt, aber auch viel

Bestätigung und Dankbarkeit zurückgibt.“

bianka lange bei der betreuung einer schwangeren.

Page 41: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 41W.O.L.L. September 2013 - 41

Auch die sozialen Kontakte in den Kursen sind wichtig für die Schwangeren und Mütter. Viele Freundschaften, auch unter den Kindern, sind im Laufe der Zeit entstanden. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie offen bei den Treffen über alles gesprochen wird“, bemerkt Bianka Lange. „Die Frauen können viel voneinander lernen. Und auch mich lehren sie tagtäglich etwas Neues“, fügt sie lächelnd hinzu.Vom demografischen Wandel haben die Hebammen bisher nichts gemerkt.

Wenn das erste Jahr gelingt, die Frauen sich bei uns gut aufgehoben fühlen und wir ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben können, ist viel erreicht. Und auch wir sind glücklich!“

„Unsere Kurse sind ausgelastet und trotz sinkender Geburtenzahlen im Stadtgebiet gibt es einen konstanten Zulauf.“ Wahrscheinlich liegt es daran, dass Bianka Lange und Gun-hild Schmidt sich als Team perfekt ergänzen, sich oft beraten, gegenseitig bestärken und vieles kritisch hinter-fragen. Beide sind sehr motiviert und bilden sich ständig weiter, um die Qualität ihrer Arbeit zu verbessern. Gunhild Schmidt studierte Hebam-menwissenschaft und machte ihren Bachelor-Abschluss, anschließend ab -sol vierte sie eine Ausbildung zur PäPKi-Therapeutin, um eine Ent-wicklungs- und Lernförderung für Säuglinge und Kleinkinder mit motorischen Defiziten anbieten zu können. Neben Babysitterkursen für junge Mädchen leitet sie seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro den Workshop „Zyklus-Show“, in dem die Mädchen mit einer außergewöhnlich inszenierten Bühnenshow lernen, ihren Körper besser zu verstehen. Bianka Lange machte eine Ausbildung als Familien-hebamme, die Eltern mit Migrations-hintergrund, Behinderun gen, gesund-heitlichen oder familiären Schwierig-keiten im Rahmen der „Frühen Hilfen“ unterstützt. „Abso lute Neu-tralität ist da ganz wichtig“, so die ehemalige Krankenschwester. „Jede Lebensgeschichte ist individuell. Man muss sich nur darauf einlassen, mit Geduld und ganz viel Einfühlungs-vermögen. Anders geht es nicht in diesem Beruf.“ Ein Beruf, der vieles abverlangt, aber auch viel Bestätigung und Dankbarkeit zu-rückgibt. „Es ist mehr als ein Job“, schwärmt Gunhild Schmidt, „viel Fach wissen, aber auch Flexi bilität, Humor

und Gelassenheit sind einfach eine Grundvoraussetzung. Und mit jedem Kind wächst das Herz.“ Mein Blick fällt auf die vielen handgeschriebenen Danksagungen an der Pinnwand. „Ihr habt mit uns geredet, gewartet,

geweint und gelacht“, lese ich gerührt. „Ihr habt euch mit uns gefreut über dieses kleine große Wunder. Vielen Dank für alles. Ihr seid ein tolles Team!“ Mehr Worte braucht es nicht – und wieder einmal wird die Welt, dank „Mama Mia!“, ein kleines bisschen heller. (bc) ■

gunhild schmidt erklärt den geburtsvorgang.

Page 42: WOLL Magazin Sundern - August 2013

42 - W.O.L.L. September 2013

Hebamenpraxis/WanderparadiesAltes Testament

nvergleichliche Weitblicke, herrliche Naturidylle und viel Interessantes am Wege – der Rundwanderweg

„Altes Testament“ lässt keine Wünsche offen. Los geht’s ab der Schützenhalle Westenfeld. Als Start- und Zielpunkt bieten sich auf dem „Wanderparkplatz AT“ ausreichende Parkmöglichkeiten. Ab jetzt folgen wir dem Wanderzeichen AT und wandern entlang der sieben Fußfälle den Bainghauser Weg hinauf bis zum Kreuz. Nach dem Abstieg in das Mettmecke-Tal und einem stetig leichten Anstieg zur Hubertushöhe machen wir einen kleinen Abstecher zum „Hubertuspöstchen“ (siehe Karte Seite 44), einem im 17. Jahrhundert erstmals errichteten Bildstock des heiligen Hubertus. Auf einem schönen Waldweg wandern wir weiter über die Hellefelder Höhe nach Herblinghausen. Wir überqueren die Landstraße und gehen längs von Wiesen und Weiden an einem Reiterhof vorbei. Rechts an einer mächtigen Eiche geht es

U zum „Odin“, einem Bergrücken mit wunderschönem Naturschutzgebiet. Dort lohnt sich ein kleiner Abstecher zur „weißen Wand im Sauerland“ . Man braucht also nicht nach Rügen zu fahren, um einen Kalkfelsen zu sehen! Nachdem wir den herrlichen Niederwald Odin durchwandert haben, stehen wir am Fuße des Kehlbergs, der einen schönen Blick auf Hellefeld und die alte roma-nische Kirche bietet. Nach vielen weiteren beeindrucken-den Aussichten erreichen wir Altenhellefeld mit seinen historischen Fachwerkbauten und alten Bruchsteingehöften.

Page 43: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 43

Hebamenpraxis/

Dekorlandhaus, Lockweg 11 in 59846 Sundern

Ihr D

ekorlandhaus

jetzt auch

mit e

igenem

Café fü

r eine

erholsam

e

Pause.

Öffnungszeiten:Montag - Freitag09.00 - 12.30 Uhr14.30 - 18.00 UhrSamstag09.00 - 13.00 Uhr

Das Kirchspiel Hellefeld wird von der Bevölkerung auch „Altes Testament“ genannt. Dieser außergewöhnliche Name könnte auf das hohe biblische Alter der Hellefelder Pfarrei zurückführen. Eine andere Erklärung besagt, dass zum Kirchspiel damals zwölf Ortschaften zählten – genau wie die zwölf Stämme Israels im Alten Testament. Fragt man allerdings einen Einheimischen, so kann es sein, dass man die „gute Sauerländer Antwort“ bekommt: „War schon immer so ...“

Page 44: WOLL Magazin Sundern - August 2013

44 - W.O.L.L. September 2013

Praxis für Physiotherapie Petra Frensch

Allendorfer Str. 78 · 59846 Sundern-Allendorf Tel.: 02393 2209991

www.physiotherapie-petra-frensch.de

Behandlungen:· Manuelle Therapie· Kiefergelenksbehandlung· Krankengymnastik· Manuelle Lymphdrainage· CranioSacrale Osteopathie· Massage· Kinesio-Taping

· Wärmeanwendung· Präventionskurse· Hippotherapie· Fußreflexmassage· Shendo Shiatsu· Rückenschule· Hausbesuche· u.v.m.

Page 45: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 45

Viel Interessantes am Weg: Sieben Fußfälle in Westenfeld, Kalksteinbruch Odin, Romanische Kirche in Hellefeld, Alte Mühle in Linnepe ...

infosMarkierung: AT · Dauer: 13 StundenLänge: 39,5 km (Wanderung in Teilstrecken und als Rundweg möglich!) · Höhenunterschied: 1.060 mSchwierigkeitsgrad: Schwierig (aufgrund zahlreicher Höhenmeter)Parken: Wanderparkplatz AT in Westenfeld

Durch das idyllische Natur schutzgebiet Wacholderheide geht es nun an der Grenze zu Grevenstein hinauf auf das große Sonnenstück. Am Ende der hohen Fichten wandern wir im spitzen Winkel links hinunter ins Tal der Linnepe. Hier dreht sich noch ein altes Mühlrad am Gasthof „Zur Mühle“. Um nach Meinkenbracht, auf die „Sonnenterrasse von Sundern“, zu gelangen, müssen wir wieder bergauf. Hier folgen wir der Landstraße und bie-gen nach einem Kilometer nach rechts ins Tal entlang der Romecke ab. Jetzt heißt es noch einmal durchatmen, bevor es hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung – dem Dümberg – geht. Belohnt werden wir am Ende des Aufstiegs mit der spektakulärsten Aussicht der Tour: Der Blick geht weit ins Land. Eine schöne Bank lädt hier

einkehrmÖgliChkeiten: Hellefeld: Gasthof „Zur Post“

Tel. 02934 423 (Mo. + Di. Ruhetag)Meinkenbracht: Gasthof Wiethoff-Sommer,

Tel. 02934 241 (Fr., Sa. + So. geöffnet)Linnepe: Gasthof „Zur Mühle“Tel. 02934 333 (Mi. Ruhetag)

Weninghausen: Gasthof Tebbe-LiedhegenerTel. 02934 257 (Sa. + So. geöffnet)

Weitere infos unter: www.dorfinfo.de

zur Weitsicht ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause wandern wir bergab bis zum Örtchen Weninghausen und erreichen über den eichenbewachsenen Kahlenberg unse-ren Ausgangspunkt in Westenfeld. (bc) ■

Page 46: WOLL Magazin Sundern - August 2013

46 - W.O.L.L. September 2013

Hilfe für die Ärmsten der Armenor fast 30 Jahren begann im Raum Olsberg die Geschichte

der UNICEF-Arbeitsgruppe Sauer-land. Damals übernahm Gisela Schneider die Verantwortung, der Sitz der Gruppe wurde in den Raum Arnsberg/Sundern verlegt. Nach einigen Führungswechseln über-nahm Ingrid Halbe 2009 die Lei-tung. Das aktive Team um Ingrid Halbe, in dem sich auch Johanna Pauli, Kornelius Nelles, Gitta Krieg und Jutta Hartmann-Schulte aus Sundern stark engagieren, entwickelt immer wieder neue Ideen, um UNICEF zu unterstützen. Die ein-zige Einnahmemöglichkeit ist der Verkauf von Grußkarten, die man in Sundern im „Eine-Welt-Laden“, im „Büchereck“ und in mehreren Apotheken erwerben kann. Auch die Realschule bietet diese auf ihren Schulfesten an. Um den Ärmsten der Armen zu helfen, startete das UNICEF-Team zum 60-jährigen

60 Jahre un iCef deutsChland

V Bestehen von UNICEF Deutsch-land neue Aktionen: Alte Schul-stühle wurden im Rahmen des Projekts „Schulen für Afrika“ von Sunderaner Schülern im Kunst-unterricht angemalt. Die Realschule Sundern wurde gar zum UNICEF- Juniorbotschafter ernannt, da sie mit ihren Sponsorenläufen 16.000

Euro sammelte. Zudem erhielten sie den in Deutschland bisher nur acht-mal vergebenen Titel „Schule aktiv für UNICEF“. Die Aktionen des Mottos „Wasser wirkt“ waren eben-falls sehr umfangreich. Für einen Brunnen in Äthiopien schwappte eine Wasserwelle in Form von Kindern im riesigen blauen Tuch durch Sundern und Langscheid. Eine Ausstellung zu diesem Thema wurde im Rathaus von Bürgermeister Detlef Lins eröffnet. „Die Stadt und besonders der Bürgermeister unter-stützen uns, wann immer wir anfra-gen“, freut sich Jutta Hartmann-Schulte. So sagte das Wasserwerk Sundern spontan zu, eine Führung mit Kindern zu organisieren. Wie schwer es andere Kinder haben, frisches Wasser zu bekommen, erfuhren die Schüler anschließend anhand von kleinen Aktionen.Wer die UNICEF-Sauerland-Gruppe, ob aktiv oder finanziell unterstützen möchte, kann sich unter der Nummer 02931 10730 melden. (bf ) ■

Page 47: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 47

Hauptstr. 69 (Fußgängerzone) 59846 Sundern • Tel. 02933 5399

Neu bei uns:

uniCef-aktionen unter dem motto „Wasser wirkt“.

Page 48: WOLL Magazin Sundern - August 2013

48 - W.O.L.L. September 2013

FAzENDA DA EsPERANÇAAB SEPTEMBER PRÄSENTIEREN

WIR IHNEN UNSERE DÄNISCHE

HERBST/WINTER KOLLEKTION

VON FRIENDTEX UND ONCE.

DAZU WEIHNACHTLICHE

STICKEREIEN UND

DÄNISCHE DEKORATIONEN.

WertVol l e geme insChaft für e in l eben ohne drogen

n das alte Schwesternhaus in Hellefeld ist wieder Leben einge-

kehrt: Das ehemalige Kloster ist zur Fazenda da EsperanÇa, einem Hof der Hoffnung, geworden. Junge Menschen sind heute vielerlei Versuchungen ausgesetzt, die in eine Abhängigkeit führen können, doch auch irreguläre Essgewohnheiten, Spiele oder das Internet, das zum Verlust der eigenen Identität und der Realität führen kann, haben ein großes Suchtpotential. Jungen Frauen, die an einer Sucht erkrankt sind, wird in der Fazenda auf ungewöhn-lichem Weg Hilfe angeboten. Sie sollen durch die drei Säulen „Ge - meinschaft, Arbeit und Spirituali tät“ wieder Zugang und Vertrauen zu den eigenen Fähigkeiten erlangen. „Dieser Weg ist nicht einfach“, weiß die Leite-rin Michaela Fikus aus langjähriger Erfahrung. Denn in der Fazenda gibt es keinen Drogenersatz, keine Psy-cho logen oder andere in der Sucht-bekämpfung gebräuchliche Metho-den. Die Gemeinschaft soll den Süchtigen Unterstützung sein, der gelebte Glaube sie innerlich festigen und die Arbeit, mit der sie sich den Aufenthalt selber ermöglichen, das Selbstbewusstsein stärken. Die Rück-fallquote ist relativ gering, auch im Vergleich zur traditionell medi zinisch aufgebauten Suchttherapie. „Hier

lernen die Frauen, nicht vor ihren Schwierigkeiten wegzulaufen oder die Tür hinter sich zuzumachen, sondern sich mit ihren und den Problemen der anderen auf Basis des Glaubens und christlichen Wertvorstellungen

auseinanderzusetzen“, sieht die Leite-rin den Erfolg begründet. Wie das Kon zept funktioniert, hat eine Prakti kantin, die für zehn Tage in der Fazenda wohnte, in ihrem Dankes-brief treffend beschrieben: „… ein Teil von euch wird mit mir durch mein Leben schreiten und wird mir sicher ganz neue Perspektiven erschließen.“Drei Schwestern vom Orden „Schwestern der Christlichen Liebe“ leben als geistige Stütze fest mit in der Gemeinschaft und sehen diese als ihre Familie an. Besonders dankbar ist Michaela Fikus über die Aufnahme im Ort. „Wir leben von unserer Arbeit, aber auch von Spenden und Gaben“, erläutert sie. „Manchmal liegt am Morgen schon ein Salat

Die Gemeinschaft soll den Süchtigen Unterstützung sein, der gelebte Glaube sie festigen und die Arbeit, das Selbstbewusstsein stärken.“

I

Page 49: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 49

für mittags vor der Tür, aber auch Kleider- und Sachspenden werden vorbeigebracht.“ Um Hemm-schwellen zu überwinden, finden immer wieder Konzerte im Hause statt, die gerne von den Einwohnern aus der Umgebung besucht werden. Am 6. September zum Beispiel wird

mit einem Auftritt des Sängers Samuel Harfst die Jugend angespro-chen. Außerdem sind Besucher oder Gruppen jederzeit herzlich willkom-men, ein Leben ohne Handy, Internet oder andere fremdbestimmende Ein-flüsse zu erleben. Gästezimmer hier-für sind eingerichtet.

Autohaus Lange

www.bmw-lange.de Freude am Fahren

UNSER KOMPETENZ-TEAM.BMW LANGE SUNDERN

Jakob Badt Anis Kozar Tobias Klose

Wer möchte, kann sonntags um 15 Uhr zum Kaffee oder um 17 Uhr zur Messe hereinschauen. Leckere, selbsthergestellte Säfte, Marmeladen und mehr werden im Hofladen angeboten. „Unsere Tür steht immer offen“, betont Michaela Fikus. (bf ) ■

Page 50: WOLL Magazin Sundern - August 2013

50 - W.O.L.L. September 2013

Das Wunder von sundern

www.mode-kaiser.de

tennisClub „blau-Weiss“ Wird 50 Jahre – „ein Verein, der lebt“

er weiße Sport – früher nur der wohlhabenden Oberschicht vorbehalten – wurde vor rund 30 Jahren

zum Volkssport. Tennisclubs schossen wie Pilze aus dem Boden und in den 80er Jahren, als Boris Becker und Steffi Graf den Sport noch populärer machten, waren weiße Tennissocken nicht nur auf dem Tennisplatz absolut salonfähig. Es war im Jahr 2002, als dieser Boom in Sundern noch einmal auflebte. Die Schaufenster der Innenstadt waren mit Tennisbällen und Schlägern dekoriert, sogar ein Tennislied wurde komponiert und keiner sprach mehr

D von etwas anderem, denn für den Sauerländer Ort war es eine kleine Sensation: Wimbledonsieger Boris Becker kommt nach Sundern und schlägt für den heimischen Tennisclub auf! Ein Riesen-Event, das der damalige Vorsitzende Paul Krengel mit viel Herzblut und Weitsicht realisiert hat, denn durch eine parallel zum Verein gegründete Gesellschaft war Professionalisierung und somit ein rasanter Aufstieg der Herrenmannschaft in die Erste Bundesliga möglich. Austragungsort der Meister-schaftsspiele war ein neuer Center Court mit Tribüne auf der Sunderaner Tennisanlage, der unter fachkundiger

Page 51: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 51

Mehr als 150 Kinder und Jugendliche werden seit über 20 Jahren auf hohem Niveau betreut und gefördert.“

Page 52: WOLL Magazin Sundern - August 2013

52 - W.O.L.L. September 2013

Anleitung des Vorstandsmitglieds Siegmar Baum errich-tet worden war. „Blau-Weiß“ wurde Vizemeister und der Erfolg nahm kein Ende: Ein Jahr später, im 40. Jubiläums-jahr des Vereins, wurde erneut in Sundern aufgeschlagen. Selbst Roberto Blanco reiste in das kleine Sauerländer Städtchen, denn „ein bisschen Spaß muss sein“. Der Spaß kam nicht zu kurz, genau wie die sportlichen Erfolge der Spieler: Der bis dahin eher un- bekannte Tennisclub „Blau-Weiß“ gewann die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft! Die Medien überschlugen sich und sprachen von einem „Wunder von Sundern“. Und Sundern stand Kopf. Als Krönung des Ganzen wurde im selben Jahr der Davis-Cup in der Röhrstadt ausgetragen. Zwar reichte die erstklassige Leistung der deutschen Tennisprominenz nicht für einen Sieg, dafür aber konnte im Jahr 2004 nochmals der Meisterschaftstitel erfolgreich verteidigt werden. Mittlerweile ist es wieder ruhiger geworden auf der Tennisanlage im beschaulichen Settmecketal, doch das Tennis-Märchen aus Sundern ist heute noch vielen in

guter Erinnerung geblieben. „Wir sind stolz, dass unsere Stadt durch die Bundesliga einen so hohen Bekanntheits-grad erlangt hat“, resümiert der erste Vorsitzende des Vereins, Dr. Frank Flügge. Auch die perfekte Organisation der Veranstaltung zeugt von einem intakten Vereinsleben,

enormem persönlichen Einsatz und viel Begeisterung für den Tennissport. Wenn der Tennisclub „Blau-Weiß“ im September sein 50-jähriges Jubiläum feiert, kann er auf viele ehrenamtliche Vorstands mitglieder und Vorsitzende zurückblicken, die den Verein mit großem Engagement nach vorne gebracht haben: Erster Präsident war Alfred Neuhaus, ihm folgte Friedhelm

Schröder. Unter Willi Blome, der 13 Jahre amtierte, fand die große Expansion des Vereins statt. Werner Hansknecht übernahm 1984 die Leitung des Vereins, Paul Krengel leitete die Amtsgeschäfte ab 1994, danach folgte Rudolf Schulte. Der aktuelle Vorsitzende, Dr. Frank Flügge, erzählt: „Da vier von sieben Gründungsmitgliedern aus Stockum kamen, wurde das Clubgelände damals an der Grenze zwischen Stockum und Sundern errichtet.“ Die ersten Plätze waren 1967 erstmals bespielbar, die

Wir sind mit über 400 Mitgliedern einer der größten Tennisvereine Südwestfalens. Tendenz steigend, denn Tennis ist wieder im Kommen.“

Page 53: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 53

Tennishalle wurde 1979 gebaut und später auf vier Plätze erweitert. 1982 war die Anlage komplett fertig und heute können die Tennisfreunde auf zehn Plätzen und einem Fun-Court hinter der gelben Filzkugel herjagen. „Wir sind mit über 400 Mitgliedern einer der größten Tennisvereine Südwestfalens“, erklärt Dr. Flügge, „Tendenz steigend, denn Tennis ist wieder im Kommen.“ Mit 15 Erwachsenenmannschaften und 17 Jugend-mannschaften ist der Verein auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene vertreten. Ganz besonders hervorheben möchte der erste Vorsitzende die ausgezeichnete Jugendarbeit. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche werden von dem erfahrenen Trainerteam Christof Bade und Frank Wälter seit über 20 Jahren auf hohem Niveau betreut und gefördert. Ein gutes Fundament für den Verein, denn viele erfolgreiche Tennisspieler gingen im Laufe der Jahre aus den Reihen des TC „Blau-Weiß“ hervor. Zu Recht kann der Club stolz sein auf seine erste Herrenmannschaft, die im 50. Jubiläumsjahr in die Verbandsliga aufgestiegen ist und ausschließlich aus ver-einseigenen Spielern besteht. Doch nicht nur junge Tennis-Cracks, sondern auch die Generation Ü65 ist sehr aktiv unterwegs: Der sogenannte „Oldie-Kader“ absolviert jede Woche zahlreiche Trainingseinheiten und trägt

immer gerne zum geselli-gen Vereinsleben bei. Zum 50. Jubiläum ist eine große Festveranstaltung mit feierlicher Jubilar-ehrung geplant, die am 13. September in der Schützenhalle für die Mitglieder, Förderer und Freunde des Clubs stattfindet. „Am Sonntag, den 15. September, sind alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür mit Jazz-Frühschoppen und einem bunten Programm auf die Tennisanlage eingeladen“, so Jupp Gierse, zweiter Vorsitzender und Haupt organisator der Festivitäten. Sein Wunsch ist es, dass zukünftig auch wei-terhin ein freundschaftliches Mit einander im Vereinsleben praktiziert wird. „Wir sind ein Verein, der lebt“, ergänzt Dr. Frank Flügge.Vielleicht geht ja irgendwann ein zweiter Boris Becker aus der Tennis-Talentschmiede an der Settmecke hervor, der dem weißen Sport wieder eine neue Blütezeit beschert und den TC „Blau-Weiß“ berühmt macht ... Und dann wird es womöglich noch einmal wahr – das „Wunder von Sundern“. (bc) ■

Am 15. September sind alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür mit Jazz-Frühschoppen und einem bunten Programm eingeladen.“

Voll besetzte tribünen: tennis-bundesliga in der settmecke

boris becker schlug 2002 für den tC sundern auf.

Page 54: WOLL Magazin Sundern - August 2013

54 - W.O.L.L. September 2013

Flieger, grüß mir die Sonne

Page 55: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 55

ohe Ziele erreichen: Das hat uns bei WOLL begeistert, und sofort waren wir

– im besten Sinne des Wortes – an Bord, als uns Stefan Laufmöller auf einen Rundflug einlud. Auf einen Rundflug über das Sauerland, um dabei Sundern und den Sorpesee aus der Luft zu entdecken! Unser 47-jähriger Pilot ist im wirklichen Leben ganz bodenständig. Laufmöller ist Bau-

ingenieur und arbeitet bei der Stadtverwaltung in Sundern. Ausgerechnet im Tiefbauamt. Warum er dagegen seine Freizeit überwie-gend in der Luft verbringt, wird beim Rundflug und dem sich anschließenden Gespräch mit Stefan Laufmöller deutlich spürbar: Die Faszination, die seit jeher für uns Menschen vom Fliegen ausgeht, ist eine ganz besondere.

H

Fotos: Manuela Rischen

Page 56: WOLL Magazin Sundern - August 2013

56 - W.O.L.L. September 2013

Seinen eigenen Traum vom Fliegen lebt Stefan Laufmöller im Luftsport-verein Küntrop, nachdem vor einigen Jahren der hiesige Verein sei-nen Platz in Seidfeld schließen musste und seither mit den Kollegen in Küntrop fliegt. Stefan Laufmöller pilotiert alle sogenannten Sichtflieger, Segel- und Ultraleichtflieger, Motor segler sowie die Klassiker unter den mit Propeller betriebenen Motor-flugzeugen.Angst? Unnötig! Der ausgebildete Fluglehrer bringt die Erfahrung von 2.500 Flugstunden und mehr als 4.500 Starts und Landungen mit. Laufmöller gibt sogar sein Wissen an Segel- und Motorflugschülerinnen und -schüler weiter. Es sind aus-schließlich Vereinsflugzeuge, die Stefan Laufmöller für sein Hobby nutzt. Nicht nur zu Rundflügen über die Sorpe: Ein Kurztrip an die Nord-see wird im Flieger tatsächlich zu einem solchen. Nach gerade mal anderthalb Stunden Flugzeit kann Familie Laufmöller schon die Füße im Norderneyer Strandkorb ausstrecken.Die tatsächliche Herausforderung aber, so Stefan Laufmöller, ist der Segelflug. Ohne Motorkraft, nur durch Aufwinde in die Höhe getrieben, gilt es, den Flieger optimal zu steuern und mit geringem Luftwiderstand in der Luft zu halten. Und dann kommt es vor, dass man, wie auch Bussarde es tun, gemeinsam mit den Greifvögeln – Flügel an Flügel – die Aufwinde sucht und sich in Kreisbewegungen nach oben tragen lässt. Dem Himmel entgegen. „Fly like an eagle“, Fliegen wie ein Adler: Dieser Song von Tom Petty liegt einem dabei wie von allein in den Ohren.Oder Herbert Grönemeiers Hit „Ein Stück vom Himmel“. Dieser thema-

Angst? Unnötig! Der ausgebildete Fluglehrer bringt die Erfahrung von 2.500 Flugstunden mit.

tisiert den „Platz von Gott“. Stefan Laufmöller weiß von einem kleinen Jungen zu berichten, der ihn auf einem Flug begleitete − und enttäuscht war, oben auf den Wolken dann doch keine Engel sitzen zu sehen.Wie realitätsnah mag wohl die künst-lerische Freiheit der Band Die Toten Hosen sein, die das Fliegen im gleich-namigen Song als Schweben „durch Raum und Zeit, zwischen Traum und Wirklichkeit“ sieht? Stefan Laufmöller: „Träumereien kommen viel zu kurz. Leider. Die Fliegerei ver - langt hohe Konzentration. Viel mehr noch, als mit dem Auto auf der Autobahn zu fahren. Es gilt, neben vielem anderen, den Funk verkehr mit den Lotsen zu verfolgen und die eige-ne Maschine permanent zu überwa-chen: Das hält ab vom Träumen“, erklärt der Pilot: „Im Segelflieger ohne Motor dahinzugleiten, kommt dem aber schon sehr nahe ...“Faszination Fliegen: In Liedtexten oft thematisiert, findet Laufmöller ins besondere die Liedzeilen im Klassiker von Reinhard Mey „Über den Wolken“ authentisch: „Der ist selbst begeisterter Flieger. Das hört und spürt man an jeder Stelle“, schwärmt der Flug lehrer. Grenzenlose Freiheit? Im Prinzip schon ...

Besonders.Anders.

Richtig Gut.

Kulinarischer Kalender

26. April 2013 ab 19.00 Uhr

Spargelbüfett

12. Mai 2013 ab 11.00 Uhr

Muttertagsbrunch

19. Mai 2013 ab 11.00 Uhr

Pfi ngstbrunch

24. Mai 2013 ab 19.00 Uhr

Curry-Abend

Neueröffnungam 01. September 2013

Frisch renoviert präsentiert sich unser Restaurant im stilvollen Design

mit afrikanischem Ambiente.

Kulinarischer Kalender

27. September 2013 ab 19.00 UhrIndianischer Abend € 19,50 p.P.

25. Oktober 2013 ab 19.00 UhrWestfälischer Abend € 19,50 p.P.

08. November 2013 ab 19.00 UhrWild & Gans € 19,50 p.P.

06. Dezember 2013 ab 19.00 UhrCurry Abend € 19.50 p.P.

Tischreservierung erbeten unter:

Sunderland HotelRathausplatz 259846 Sundern

02933 [email protected]

www.sunderlandhotel.de

Page 57: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 57

Pilot Jakob Laufmöller (17)

Der Sorpesee, aus der Luft betrachtet.

Über den Dächern von Sundern.

Page 58: WOLL Magazin Sundern - August 2013

58 - W.O.L.L. September 2013

Hauptstraße 48 · 59846 SundernTel. 02933 7869 377

Öffn.zeiten Mo-Fr 8 - 12 Uhr + 14 - 18 Uhr

Nähere Informationen und Einzelheiten zu

den jeweiligen Behandlungen erfahren Sie auf:

www.beautyloungesundern.de

Petra Michaela Hoff Bertram Dermo-Kosmetikerin Nagel-Design

• Behandlungen mit IPL (Intense Pulsed Light) und Radiofrequenzstrom• Dauerhafte Haarentfernung für Sie und Ihn• Hautbehandlungen von Pigmentflecken, Couperose, Rosacea, Besenreisern• Hautbildverbesserung• Behandlung bei Hautunreinheiten• Mikrodermabrasion• Fruchtsäurepeeling• Faltenunterspritzung

Wir wollen Sie schön! Ihr Vorteil:10% Rabatt*

*auf alle Kosmetikbehandlungen

Lösen Sie diesen Gutschein beim Besuch

in unserer Beauty-Lounge ein

und testen Sie unsere Angebote.

Unser Schönheitsprogramm:• Dermionologie Facial• Dermio Care• MesoLift• SLIMYONIK• Permanent Make-Up• Cellulitebehandlungen• hhp Massageliege• Aesthetico Ultrashall• Technische Anti-Aging Kosmetik - ganzheitliche Hautpflege mit Ultraschall und Galvanische Ionisation sowie Infrarot

• Manuelle Behandlungen bei zu Unreinheiten neigender Haut• Klassische Gesichts-, Hals- und Dekolleté-Behandlungen• Augen-Kurzbehandlungen: Reinigung - Ultraschall - Maske• Augen-Kombi: Wimpern färben und Brauen zupfen/färben

Beauty Lounge

Wir findengemeinsam Ihr persönliches Schönheits-programm.

Kosmetik und Nagelstudio

&

Page 59: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 59

Fliegen ist leichter und preiswerter als manche glauben.“

Fliegen ist leichter

Aber die Flugsicherheit setzt doch hohe Maßstäbe und auch enge Gren-zen: Flugkorridore wollen beachtet, Mindesthöhen eingehalten werden. Und das Wetter spielt bei den Sichtfliegern immer eine besondere Rolle. Schließlich geht es ohne Instrumente wie Radar in die Höhe, und natürlich ist Sicherheit oberstes Gebot.Laufmöllers sind eine Fliegerfamilie. Seine Ehefrau ist ebenfalls Pilotin. Kennengelernt hat sich das Paar auf dem Flugplatz. Der jüngere Sohn Jakob (17) und die Tochter fliegen auch schon selbst. Jakob hat übrigens unsere Fotografin Manuela Rischen „chauffiert“. Er betrachtet das Fliegen als Vollzeit-Hobby, hat daneben kaum Zeit für seinen BVB. Bewunderung seitens seiner Alters genossen ist inklusive – insbesondere der weib-lichen. Klar! Was ist schon der Ausflug im Cabrio gegen einen exklusiven Blick von oben auf die coolen Locations am Sorpesee.

Und die nächsten Trips? Stefan Laufmöller lächelt. Ja, natürlich schon geplant: Mit zwei Maschinen geht es bald nach Tannheim im Allgäu. An gleich zwei Tagen kommen dort 1.200 Flieger mit ihren jeweiligen Piloten, Copiloten sowie Mitreisen-den zu einem großen Familientreffen zusammen. „Ein Treffen von Harley-Fans ist dagegen eine ...“ – da bricht er den Satz lieber ab. Es ist Vorfreude pur, die aus diesen Worten deutlich wird.Was dem Fliegerenthusiasten beson-ders am Herzen liegt? Weitere Vereinsmitglieder zu gewinnen. Die Fliegerei in Küntrop ist Vereinssport.

Hobby und Verein stehen allen offen. „Einfach mal vorbeischauen, mit-fliegen. Die Faszination für sich ent-decken“, so die Empfehlung von Stefan Laufmöller. „Wir freuen uns über jeden Besucher, und vielleicht entscheidet der eine oder andere sich für die Ausbildung zum Segel- oder Motorflieger. Es ist leichter, und vor allem preiswerter, als die meisten glauben. Motorradfahren ist da teurer.“ Werde ich übrigens anneh-men, sein Angebot! Bei dem Super-Sommer werde ich auch noch mal ein Ründ chen drehen über dem schönen Sundern. Flieger, grüß mir die Sonne ... (gs) ■

Page 60: WOLL Magazin Sundern - August 2013

60 - W.O.L.L. September 2013

Kunst aus der DüseA iRbRUSh -KÜnSt L ER ChR i S tOF DEgEnER

eine Kunstwerke drücken Gefühle, Träume, Sehn-süchte aus. Seine Werke bezeichnet er als Bilder der

Seele. „Meine Kunst gibt der Seele ein Gesicht“, sagt er. Christof Degener setzt in seinem Airbrush- und Tattoostudio in Sundern gekonnt seine eigenen Vorstellungen und die seiner Kunden um. Seit Kindheitstagen ist die Kunst seine Berufung.„Schon im Vorschulalter habe ich gezeichnet“, blickt er zurück. „Weißkopf-Seeadler, Jagdszenen und vieles mehr. Das blieb nicht unentdeckt. In der Familie gab es einen Kunstmaler, der mich ,unter seine Fittiche‘ nahm. Er lehrte mich die klas-sische Malerei, das Erkennen von Bildaufbauten, das Sehen von Proportionen und das Spiel von Licht und Schatten in einem Bild.“ Seit seinem 15. Lebensjahr begleitet ihn die Liebe zum Airbrushen, eine Maltechnik, mit der Farbe mithilfe einer kleinen Spritzpistole aufge-

sprüht wird. „Ich sah am Möhnesee zum ersten Mal ein airbrush-designtes Motorrad. „Die Glattheit der Ober-fläche und die Tiefe des Bildes faszinierten mich.“ Sogleich

besorgte er sich selbst der Airbrush und begann, jede Menge Ober-flächen zu verzieren, „anfangs auch zu versauen“, wie er sagt. Es klingt unglaublich, aber die Anfänge dieser fetzigen Maltechnik liegen in der Steinzeit. Schon bei Höhlenmalereien fand man darge-stellte Hände, umgeben von einer weichen Kontur, vermutlich aufge-

sprüht durch Knochen- oder Schilfröhrchen. „Die Luftblastechnik und das Schablonieren sind auch heute noch das Grundprinzip beim Malen mit der Airbrush“, erklärt der Künstler. Auf diese Weise verschönt und gestaltet er die unterschiedlichsten Gegenstände: Möbel, Fahrzeuge, Wände, Musikinstrumente, Körper-skulpturen ... Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

S

Meine älteste Kundin hat sich mit 83 Jahren ihr erstes Tattoo stechen lassen – ein ,Arschgeweih‘.“

Starker Service ganz in Ihrer Nähe. Die Provinzial - zuverlässig wie ein Schutzengel.

Immer da, immer nah.

Ihre Provinzial Geschäftsstelle

Gregor SchefferSettmeckestraße 959846 SundernTel. 02933/9781-0Fax 02933/[email protected]

185x77_4c_Scheffer_Fo.indd 1 15.10.12 08:44

Der Ball ist rund. Und wie steht es mit Ihrem Versicherungsschutz? Lassen Sie sich jetzt beraten.

Immer da, immer nah.

Ihre Provinzial Geschäftsstelle

Scheffer & Kaiser OHGSettmeckestraße 9, 59846 SundernTel. 02933/9781-0, Fax 02933/[email protected]

Gregor Scheffer Felix Kaiser

90x130_4c_Scheffer_Kaiser_2Fo.indd 1 18.02.13 08:45

Der Ball ist rund. Und wie steht es mit Ihrem Versicherungsschutz? Lassen Sie sich jetzt beraten.

Immer da, immer nah.

Ihre Provinzial Geschäftsstelle

Scheffer & Kaiser OHGSettmeckestraße 9, 59846 SundernTel. 02933/9781-0, Fax 02933/[email protected]

Gregor Scheffer Felix Kaiser

90x130_4c_Scheffer_Kaiser_2Fo.indd 1 18.02.13 08:45

Page 61: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 61

Es klingt unglaublich, aber diese fetzige Maltechnik geht bis in die Steinzeit zurück.“

80 Prozent seiner Kunden sind allerdings Menschen, die sich ein Tattoo stechen lassen: Schriftzüge, Symbole, manchmal mit sehr tief-gründigem Bezug. „Der Liebe wegen oder auch aufgrund bestimmter Schicksalsschläge“, weiß Christof Degener. Diese Art der Körperbemalung ist längst gesellschaftsfähig und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. „Meine älteste Kundin hat sich mit 83 Jahren ihr erstes Tattoo stechen lassen – ein ,Arsch geweih‘.“ Für Degener war es ein besonderer Reiz, sich auch dieser Kunst richtung zu widmen. „Eine leben-de Leinwand – das war absolut span-nend für einen neugierigen Menschen wie mich“, blickt er auf seine Anfänge

als Tätowierer zurück. Er selbst bezeichnet sich als „Kunstschmetterling“. „Ich habe Spaß an allem rund um die Kunst. Ich zeichne, male in Öl und Acryl oder mit Buntstiften florale Muster, Portraits, Landschaften und Tiere. Ich forme Körper ab und baue daraus Möbel oder Kunstgegenstände. Jede Erstellung eines Kunstwerks hat seinen besonderen Reiz und – macht glücklich.“ (sss) ■

Page 62: WOLL Magazin Sundern - August 2013

62 - W.O.L.L. September 2013

Entspannen, sich erholen, etwas für die Gesundheit tun. Dem Schieferstollen Nordenau und seinem Stollenwasser werden seit 15 Jahren eine hohe Wirkung auf körperliche Gesundungs- und Regenerationsprozesse zugeschrieben.

Atmen Sie mal wieder richtig durch und tanken Sie neue Energie!

– staatlich anerkannt –

Täglich geöffnet von 8.00 - 18.30 UhrEintritt 7,00 c, mit SauerlandCard 6,50 c

57392 Nordenau · Telefon 02975 9622-0www.heilstollen-nordenau.de

HÖHLENTHERAPIEHÖHLENTHERAPIE

U.K. ReinigungGepflegte Kleidung ist das Spiegelbild Ihrer Persönlichkeit

59846 Sundern · Silmecke 62 Tel./Fax 02933 1890 · www.uk-reinigung.de

Wir bieten...▪Textilpflege

▪ Wäscherei

▪ reinigen von Arbeitsbekleidung

▪ Schmutzmatten

▪ Änderungen

Der gute Geist vom Sorpedamm100 JAhRE RUhRvERbAnD

Wird wachen ... und unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. „Herbsttag“, Rainer Maria Rilke

Page 63: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 63

ahrscheinlich lag es an einem guten Berggeist, nämlich dem „Alten vom Müssenberge“, dass der Sorpe-

damm allen Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg standhielt. Schließlich stammen die Steine, die vor fast 80 Jahren für den Damm verwen-det wurden, aus einem Steinbruch direkt am Hachener Bilstein. Und dort, am Fuße des Müssenberges, befindet sich einer Sage nach der Eingang zur unterirdischen Zauberwelt des Berggeistes und sei-ner Zwerge. In seiner Höhle, so sagt man, hortet er unschätzbare Reichtümer, mit denen er die Armen und Bedürftigen aus ihrer Not befreite. Ob der Alte vom Müssenberge immer noch dem einen oder anderen einsamen Wanderer begegnet, ist leider nicht überliefert. Den verwunschenen Steinbruch aber gibt es immer noch. Mystisch, etwas unheimlich, ver-borgen im Grün der Wälder, liegt er versteckt zwischen Hachen und Reigern, hoch über dem Röhrtal. An den schroffen Felsen läuft in kleinen Bächen das Wasser hin-unter, hier und da wächst ein Baum aus der Felsspalte und Steinbrocken in allen Größen liegen auf dem zuge-wachsenen Plateau herum, als hätte der alte Berggeist mit seinen Zwergen ein grandioses Kugelstoßen veranstaltet. Moosbewachsene Bruchsteinmauern, halb verfallene Bunker und versteckte Höhlen – die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein und alles liegt in einem 100-jäh-rigen Dornröschenschlaf. Kaum noch zu erkennen ist eine riesige Betonschütte im Berg, durch welche die Steine ins Tal transportiert und anschließend auf große Bauzüge verladen wurden. Die Dampflokomotiven der Röhrtalbahn beförderten über 300.000 Tonnen Baumaterial über ein extra gelegtes Gleis und ein neu gebautes Viadukt zum Sorpedamm-Bauwerk, von 1926 bis 1935 übrigens eine der größten Baustellen Europas. Der steigende Wasser- und Energieversorgungsbedarf nach der Beendigung des Ersten Weltkrieges veranlasste den damaligen Ruhrtalsperrenverein, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, zum Bau mehrerer Talsperren im Sauerland. Anders als die Dämme aus der Kaiserzeit wurde der Sorpedamm jedoch aus Beton mit Erdüberschüttung errichtet. Als im Zweiten Weltkrieg der Staudamm einige Male Ziel von Rollbomben-Angriffen war, wurde er aufgrund der neuen Bauweise bis auf einige Bombentrichter nur wenig beschädigt. Nach dem Krieg, als das Wasser in der Sorpetalsperre für Reparaturarbeiten abgelassen wurde, entdeckten Bau-

arbeiter einen 3,6 Meter langen Blindgänger. Langscheid wurde komplett evakuiert und die Tallboy-Bombe konnte glücklicherweise entschärft werden. Heute ist der Sorpesee ein friedlicher, idyllischer Ort für

Erholungssuchende. Er zählt mit einem Fassungsvermögen von rund 70 Millionen Kubikmetern zu einem der größten und schönsten Stauseen des Ruhrverbands im Sauerland und wurde mit Topnoten für die einwandfreie Wasserqualität bewertet. Herrlich gelegen in seiner

waldreichen Umgebung, lockt die Sorpetalsperre jedes Jahr tausende von Besuchern an. Ein absolutes Highlight ist das jährliche Seefest, wenn beim spekta-kulären Feuerwerk die Sorpe in Flammen lodert. Und wer weiß? Vielleicht steht er dann hoch oben auf dem Müssenberg (der Berg links im Foto), der alte, sagen-umwobene Berggeist, und lässt als gewaltiges Echo zu den funkelnden Explosionen donnernd die Fels-brocken rollen. (bc) ■Fotos: Ralf Litera, weitere Bilder aus dem Steinbruch unter www.online.fotograf.de/seite/albumname-60

Steinbrocken in allen Größen liegen herum, als hätte der alte Berggeist ein grandioses Kugelstoßen veranstaltet.“

Die Röhrtalbahn beförderte über 300.000 Tonnen Bau- material über ein extra gelegtes Gleis zum Sorpedamm-Bauwerk.“

W

Page 64: WOLL Magazin Sundern - August 2013

64 - W.O.L.L. September 2013

J

Ein Angebot von:

alles flat.alles super.

1) Angebot gilt nur in Verbindung mit dem Tarif Complete Comfort M. Monatlicher Grundpreis 49,95 €(mit Handy) bzw. 39,96 € (ohne Handy) – bei Abschluss eines Neuvertrages mit Handy beträgt der monatliche Grundpreis für die ersten 6 Monate 39,95 €, danach 49,95 €. Bereitstellungspreis 29,95 €. Mindestlaufzeit 24 Monate. Die HotSpot Flat gilt nur für die Nutzung an HotSpots der Telekom Deutsch-land GmbH. Die Nutzung von VoIP ist nicht Gegenstand des Vertrages. Ab einem Datenvolumen von 750 MB wird die Bandbreite im jeweiligen Monat auf max. 64 KBit/s (Download) und 16 KBit/s (Upload) beschränkt.

jetzt neu: complete comfort m. Flat telefonieren in alle Netze Flat SMSen in alle Mobilfunknetze Flat surfen mit bis zu 16 MBit/s und 750 MB Flat surfen an über 12.000 HotSpots

sony xperia™ sp Großes 11,6 cm-Display 8-Megapixel-Kamera LTE-fähig

nur 1 € 1

jetzt nur

39,95 €/monat 1

in den ersten

6 monaten

14631_Prio3_S3_mini_Materanzeige_90x190.indd 1 08.05.13 16:50

Ein Angebot von:

alles flat.alles super.

1) Angebot gilt nur in Verbindung mit dem Tarif Complete Comfort M. Monatlicher Grundpreis 49,95 €(mit Handy) bzw. 39,96 € (ohne Handy) – bei Abschluss eines Neuvertrages mit Handy beträgt der monatliche Grundpreis für die ersten 6 Monate 39,95 €, danach 49,95 €. Bereitstellungspreis 29,95 €. Mindestlaufzeit 24 Monate. Die HotSpot Flat gilt nur für die Nutzung an HotSpots der Telekom Deutsch-land GmbH. Die Nutzung von VoIP ist nicht Gegenstand des Vertrages. Ab einem Datenvolumen von 750 MB wird die Bandbreite im jeweiligen Monat auf max. 64 KBit/s (Download) und 16 KBit/s (Upload) beschränkt.

jetzt neu: complete comfort m. Flat telefonieren in alle Netze Flat SMSen in alle Mobilfunknetze Flat surfen mit bis zu 16 MBit/s und 750 MB Flat surfen an über 12.000 HotSpots

sony xperia™ sp Großes 11,6 cm-Display 8-Megapixel-Kamera LTE-fähig

nur 1 € 1

jetzt nur

39,95 €/monat 1

in den ersten

6 monaten

14631_Prio3_S3_mini_Materanzeige_90x190.indd 1 08.05.13 16:50

eder kennt das Problem: Der Kauf eines neuen Computers

oder Handys ist fällig und, überfor-dert von der breiten Palette an An- geboten, muss man sich zusätzlich noch Gedanken um Technik und Tarife machen. „Es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen“, sagt Holger Hartmann, Geschäftsführer von Systemhaus Hartmann (SHH), das seit mittler-weile zehn Jahren eine feste Größe in der Fußgängerzone Sundern ist. Nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ bietet das Unternehmen mit eigenem Webshop das komplette Spektrum an Telekommunikations- und IT-Produkten an. Im Mittel-punkt steht der Kunde als Mensch, für den nach ausführlicher Beratung das optimale Produkt passgenau und vorausschauend anhand von Bedarfs-analysen ermittelt wird. Dabei ist das kompetente achtköpfige Team immer darauf bedacht, den guten Draht zum Kunden nicht abreißen zu lassen, denn der eigentliche Service beginnt erst nach dem Kauf. „Wir möchten, dass unsere Kunden zufrieden sind, und stehen ihnen bei

Systemhaus Hartmann SEit 10 JAhREn gUtER DRAht zUM KUnDEn

Problemen jederzeit zur Seite“, so Holger Hartmann. Das Unternehmen mit hauseigener Werkstatt ist als mehrfach zertifizierter „1a-Fach-händler“ bestens auf die hochwertigen Produkte seiner namhaften Partner geschult. So können sich die Kunden darauf verlassen, in den Bereichen Mobilfunk/Festnetz, Internet, Computer, Netzwerke, Telematik, Navigation und Software den richtigen Ansprechpartner zu haben. Zudem erstellt das Systemhaus Hartmann komplexe Informations- und Kommunikations-Lösungen für Geschäfts- und Privatkunden. Von den hohen Ansprüchen, die das Unternehmen bei Qualität, Beratung und Service setzt, kann sich jeder bei einem Besuch in den einladend gestalteten Verkaufsräumen selbst überzeugen. Alle Interessierten sind vom 31. August bis zum 1. September herzlich ein-geladen, das zehnjährige Jubiläum des Systemhauses Hartmann mitzufeiern und dabei sämtliche Telekommuni-ka tions-, Computer- und Navigations/ Telematik-Produkte „live und in Farbe“ zu erleben.

telekom Show truck bei Systemhaus hartmann

Anzeige

Foto: Josef Wirtz

Page 65: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 65

Wo wohnse?in bönKhAUSEn

enn man von Endorf Richtung Stockum fährt, fallen einem gleich die kleine Kapelle und der charmante

Backsteinhof auf. Bestimmt betrachtet so mancher ein wenig sehnsüchtig diese ländliche Idylle. Aber in Bönkhausen immer wohnen? Dort, wo nicht einmal ein Bus hält und man nicht mal eben zu „Tante Emma“ gehen kann? Wo ohne Rad und Auto gar nichts geht? „Wir wollten niemals woanders hin!“, sagen die Besitzer des Hofes, Josef und Maria Mertens. Die drei Kinder der Mertens, Julius, Johanna und Josefine, stimmen ihren Eltern ohne Zögern zu. „Anfangs war es nervig, immer darum bitten zu müssen, dass uns jemand fährt. Doch später sind alle Freunde lieber zu uns gekommen, denn hier konnten wir machen, was wir wollen“, denken die drei gerne zurück. Selbst laute Musik im „Jugendraum“, einem ausgebauten ehemaligen Stall, störte niemanden.

Der Hof Mertens wurde im Jahr 1543 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, 1862 wurde das heutige Gebäude erstellt. Die kleine Kapelle, die sich im Familienbesitz der Mertens befindet, dient gleichzeitig als Dorfkapelle von Bönkhausen. Bis vor Kurzem bestand eine Vereinbarung aller Nachbarn, die Glocke dreimal täglich zu läuten. Doch das Läuten wurde eingestellt. „Zu den Zeiten ist kaum noch jemand im Dorf“, bedauert Josef Mertens, dessen Vater Meinolf Mertens übrigens von 1979 bis 1989 Mitglied des Europäischen Parlaments war. Zur Zeit wohnen in Bönkhausen 22 Einwohner. Die Kontakte nach Endorf waren immer sehr eng. Darum entschloss sich Josef Mertens, zur großen Überraschung seiner Ehefrau, auf dem diesjährigen Endorfer Schützenfest den Vogel abzuschießen. Es steht wohl außer Frage, dass ganz Bönkhausen im Hofstaat mitgefeiert hat! (bf ) ■

W

Laute Musik im „Jugendraum“, einem ehemaligen Stall, stört

hier niemanden.

Page 66: WOLL Magazin Sundern - August 2013

66 - W.O.L.L. September 2013

Wunderbar unterhaltsam - auch für Außer-Sauerländische.

www.woll-verlag.de

Hörbuch und Buch gibt’s in vielen Sauerländer Buchhandlungen und hierwww.woll-onlineshop.de

ISBN 978-3-943681-04-8

WOLLVerlag

Und das Buch.346 Seiten, LVP 14,90 EUR

Das Hörbuch.

ISBN 978-3-943681-12-3

6 CD's, LVP 17,90 EUR

Page 67: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 67

Neheim 1943. Am Fuß der Möhne-talsperre arbeiten Ukrainische Zwangs arbeiterinnen unter un-menschlichen Bedingungen in einem Barackenlager. Die größte Not allerdings droht von einer ganz anderen Seite: Die britische Luftwaffe bereitet die Bombardierung der Möhnetalsperre vor. Die deutsche Spionin „Nachtauge“ ist vor Ort und versucht, den Angriff zu sabotieren. Zum Schluss kommt es zu einem dramatischen Showdown, der die Tragödie noch einmal veranschaulicht, wie sie tausende von Menschen im Krieg erleben mussten.

bUCht i P PS

MICHAEL MARTIN

Sitten, Unsitten und töffte Traditionen des SauerlandesVoll die Bräuche, woll!

Kuh-RouletteDeckeln Eierbacken

SchnadegangReister Markt

Höhlenschützenfest

Geckschießen

GänsereitenKreuztrachFellversaufen

Bocktanz

KärmetzePoschemädchenSemmelsegen

Turmblasen

DrachenfestGertrüdchen

MaihexenMontgolfiade

KrautpackenMärten

Rappeln

Vogelwerfen

HeringsbegräbnisKrachnacht

Luttke

ElfentanzSchatten

FastnachtKlappern

Mettwurstsingen

RättelnSchneeläuten

Fleischwurstessen

Ja, liebe Leser, Sie haben richtig gele-sen. Es heißt „Voll die Bräuche“ und nicht „Voll die Seuche“, wie es umgangssprachlich so schön im Sauerland heißt. Denn um das Sauerland und seine Eigen arten geht es in diesem kultver dächtigen Buch des Autors Michael Martin, das bei den Einheimischen ein Schmunzeln, bei allen anderen allerdings ein erstauntes Kopfschütteln hervorrufen wird. Auf 224 Seiten mit genialen Illustra-tionen und lustigen Fotos wurden lebendige Tradi tionen und typische

SP iOnAgEthR i L L ER UnD WAhRE L i E bESgESCh iChtE

Nachtauge

WARUM SAUER LÄnDER hER ingE bEgRAbEn . . .

Voll die Bräuche, woll!

Titus Müller hat mit „Nachtauge“ zum 100-jährigen Jubiläum der Möhnetalsperre und zum 70. Jahrestag der Bombardierung einen packenden historischen Roman geschrieben: einerseits einen span-nenden Spionagethriller, andererseits eine auf Tatsachen beruhende Liebesgeschichte im früheren Zwangs-arbeiterlager Möhnewiesen.

Titus Müller, Nachtauge, Karl Blessing Verlag, ISBN: 978-3-89667-458-6Preis: 19,99 €

(Un)Sitten im Sauerland aufgestö-bert und auf seine unnachahmliche Weise humorvoll verarbeitet. Von Heringsbegräbnis über Semmelsegen bis hin zum Gänsereiten stellt er augenzwinkernd über 70 ausgefallene Gepflogen heiten vor. „Voll die Bräu-che, woll!“ ist eine wirklich kultige „Heimat lektüre“, die einfach in jeden Sauerländer Eichenschrank gehört.

Michael Martin, Voll die Bräuche, woll!, WOLL-Verlag , ISBN: 978-3-943681-22-2Preis: 14,90 €

Page 68: WOLL Magazin Sundern - August 2013

68 - W.O.L.L. September 2013

v O n S E P t E M b E R b i S D E z E M b E R 2 0 1 3

DAS LUSTPRINZIP.Jeanswerbung? Nein, dies ist ein fiktives Werbemotivfür den metallverarbeitenden Betrieb, der die Gürtelschnalle stanzt. Aus Prinzip machen wir selbst Alltägliches mit überraschender Werbung sexy. Denn wirkungsvolle Werbung reizt. Die Sinne. Den Verstand. Zum Kaufen.

Lust haben. Lust machen. Lust wecken. www.team-wandres.de

tiPPS

■ 13. – 15. Sept. Hachen Jubiläums-Schützenfest ■ 15. September Westenfeld Fußfälle beten – 25-J.-Jubiläum■ 28. September Allendorf – Alte Molkerei „Die fliegenden Steine“■ 2. – 6. Oktober Langscheid – Schützenhalle Seniorentanz■ 5. Oktober Stockum Oktoberfest und Geocaching ■ 31. Oktober Hövel Halloweenfete ■ 23. November Sundern – Christkönig-Kirche Wintermärchen/Gospel-Jazzkonzert

20. – 22. Sept.

Stockum 2,5-tages-

Wanderung

6. Oktober Sorpesee

MS-Sorpesee, Exclusiv-Frühstück

Page 69: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 69

iMPRESSUMHerausgeber: WOLL-VerlagKückelheim 11, 57392 SchmallenbergRedaktionsanschrift: WOLL-Magazin, c/o TEAM WANDRES Werbeagentur, Hauptstraße 169, 59846 Sundern, Tel. 02933 90970-0, [email protected]: Beatrix Collins (bc), Gisbert Scheffer (gs), Beate Feische (bf), Sandra Schulte-Stiefermann (sss)Korrektorat: Carina MiddelGestaltung: Susanne Espert, TEAM WANDRESTitelfoto: Niklas ThiemannFotos: Niklas Thiemann, Manuela Rischen, Beate Feische, Ralf Litera, Susanne Espert, Sandra Schulte-Stiefermann, Christoph Cordes, Beatrix Collins, ShutterstockDruck: Druckerei Groll, MeinerzhagenVerlag: WOLL-Verlag Hermann-J. HoffeKückelheim 11, 57392 Schmallenberg, Telefon 02971 87087, www.woll-verlag.deAnzeigenverkauf: TEAM WANDRES Werbeagentur, Hauptstr. 169, 59846 Sundern, [email protected]: Sparkasse Arnsberg-Sundern, BLZ 466 500 05, Konto 3040052Preis Abo: für vier Ausgaben 15,- € inkl. MwSt. u. VersandkostenDie nächste Ausgabe erscheint am 29. nOvEMbER 2013

7. Dezember

Aussichtsturm Langscheidturmblasen

der turmbläser

21. – 22. Sept.

Sorpesee Opti-Sauerland-Cup

Kanu-Segel- Club hemer

1. – 7. Sept.

Warstein Montgolfiade

29. nov. – 1. Dez.

Sundern Schirgiswalder Platz

Weihnachts-markt

19. – 20. Oktober

Endorf Kleintier-

ausstellung

2. – 8. September

Sundern LK-turnier

tC bW Sundern

Page 70: WOLL Magazin Sundern - August 2013

70 - W.O.L.L. September 2013

FotowettbewerbgAnz SChön Kn i F F L ig . . .

... war der Fotowettbewerb in unserer letzten Ausgabe: Es war der Dümberg zwischen Linnepe und Endorf, den wir gesucht haben. Detlef Galle aus Sundern schickte uns die richtige Lösung und darf sich über einen Gutschein im Wert von 100,- Euro im Restaurant Seegarten freuen. Den Berg auf dem Foto hat er sofort erkannt, handelt es sich doch um „seinen Hausberg“, auf den er vom Wohnzimmerfenster einen guten Ausblick hat. Auch nahe der Waldkirche, die Detlef Galle mit Kindern der Christkönig-Gemeinde liebevoll aufge-baut hat und ständig pflegt, ist der Dümberg gut zu erkennen (siehe Foto). Die kleine Waldkapelle ist Treffpunkt der Jugendgruppe „Spurensucher“, die dort nicht nur etwas über die Natur, sondern auch viel über den Glauben lernt. Auf dem idyllischen Fleckchen mitten im Wald finden regelmäßig Andachten und Gottesdienste statt. Zum heutigen Foto-Rätsel: Wer von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erkennt die Statue auf dem Foto und weiß, wo sie sich befindet? Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir wieder einen Verzehrgutschein eines ausgewählten Sunderaner Restaurants. Schicken Sie Ihre Lösung an [email protected] oder per Post an Redaktion WOLL, c/o TEAM WANDRES Werbeagentur, Hauptstraße 169, 59846 Sundern. Viel Glück!

Herzlich Willkommen bei Feyne Droappen!

Hauptstraße 86 · 59846 Sundern · Tel. 02933 8379648

Mo, Di, Mi 9:30 – 13:00 + 14:30 – 18:30 UhrDo + Fr durchgehend 9:30 – 19:00 Uhr Sa 9:30 – 13:30 Uhr

Sept. – Nov. frischer Federweißer/-roter Mitte Nov. Winzerglühwein rot/weiß

nach HausrezeptAb Oktober Do + Fr durchgehend geöffnet

Lieferungen frei Haus in Sundern + Umgebung

Präsente-Service – auch Postversand

Sauerländer Spezialitäten – Öl & Essig – GewürzeSalze – Trockenfrüchte – Likör – Single Malt Whisky

Grappa – Obstbrände – Internationale Weine Schokoladen – Delikatessen – hochwertige Teesorten

Jedes Präsent ein persönliches Unikat!Inh. Dipl.-Journ. Mirjam Hinz

Genießen und verschenken Sie Produkte aus Ihrer Region!Präsente-Service: „Sauerlandkörbchen“ – „Sauerlandpräsent“

Sauerländer Spezialitäten – Qualität aus der Region Sauerlandvielfältig – geschmackvoll – persönlich – lecker

Wir führen und erweitern regelmäßig im Sauerland gefertigte Produkte.Von kleinen Betrieben – mit hochwertigen Zutaten.

Qualität, Geschmack und der persönliche Kontakt stehen hier im Vordergrund!

Page 71: WOLL Magazin Sundern - August 2013

W.O.L.L. September 2013 - 71

PersönlichPersönlichM I C H A E L P E L L M A N Nwurde im Enkhauser Krankenhaus geboren, ging in Hachen zur Volksschule und besuchte anschließend die Realschule in Sundern. Nach der Zeit beim „Bund“ wuchs in ihm der Wunsch, Hubschrauberpilot bei der Polizei zu werden. Wenn auch dieser Wunsch aus gesundheitlichen Gründen nicht wahr wurde, so ist er doch mit ganzem Herzen Bezirksbeamter für die Stadt Sundern. Der Liebe wegen zog es ihn nach Langscheid, wo er neben seinem Beruf als engagierter Ortsvorsteher aktiv ist.

Was macht Ihnen im Beruf die meiste Freude?

Ich gehe mit eine

m supertollen Ba

uchgefühl nach

Hause, wenn ic

h jemandem helfen konnte,

ganz gleich, ob

durch ein Gesp

räch oder bei

einem Unfall.

Als Bezirksbeamter ist

man ein wenig a

uch Sozialarbe

iter und

das finde ich,

auf Neudeutsc

h gesagt, „supe

r geil!"

Was ist Ihr größter Wunsch als Polizist im Dienst?

Es ärgert mich, das

s die Landes-

und Bundespoli

tik uns bei der

Anerkennung in der

Bevölkerung nicht mehr den

Rücken stärkt,

das würde ich

mir wünschen.

Was würden Sie als Ortsvorsteher ändern, wenn es möglich wäre?

Die Infrastruktur in

Langscheid wür

de ich weiter

verbessern.

Die Grünanlagen

müssten saubere

r sein und die

Gehwege fer

tig

gemacht werden –

dafür kämpfe ich

schon lange.

Wenn Sie einmal etwas ganz Außergewöhnliches tun könnten, was wäre das?

Ich würde ins A

ll fliegen, wen

n ich könnte.

Mit welchem Song könnten Sie beim Karaoke punkten?

Ich kann nicht singe

n. Schon der Or

ganist währen

d

meiner Messdien

erzeit meinte b

eim Vaterunser-Sin

gen,

ich klänge wie eine

rostige Säge.

In welchem Alter haben Sie aufgehört, IKEA–Möbel zu kaufen?

Mit 24 – damit habe

n meine Frau und

ich zwei Zimmer

bei den Schwie

gereltern eing

erichtet.

Wenn Sie noch einmal von vorn beginnen könnten

– was würden Sie immer wieder tun?

Meine Frau he

iraten.

Page 72: WOLL Magazin Sundern - August 2013

72 - W.O.L.L. September 2013

Niedereimerfeld 37 - 3959823 Arnsberg-NiedereimerTel.: 0 29 32 / 8 90 18-0Fax: 0 29 32 / 8 90 18-7 [email protected]

Westenfelder Str. 20 59846 SundernTel.: 0 29 33 / 97 68-98Fax: 0 29 33 / 97 [email protected]

Remmeswiese 24 59955 WinterbergTel.: 0 29 81 / 92 07-8 30Fax: 0 29 81 / 92 07-8 [email protected]

Friedrich

Progressiv. Dynamisch.Effizient.Die neue Audi A3 Limousine.

Konsequent dynamisch auf der ganzen Linie. Die neue Audi A3 Limousine* lässt denBegriff „Limousine“ in einem völlig neuen Licht erscheinen. Durch und durch sportlich.Elegant und selbstbewusst. Bereit dafür, von Ihnen entdeckt zu werden.

Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. * Kraftstoffverbrauchl/100 km: innerorts 7,0 – 5,0; außerorts 4,8 – 3,5; kombiniert 5,6 – 4,1; CO2-Emissiong/km: kombiniert 129 – 107

Ab sofort bestellbar.

AutohausFriedrich HoffmannAudi R8 Partner

Niedereimerfeld 37 - 3959823 Arnsberg-NiedereimerTel.: 0 29 32 / 8 90 18-0Fax: 0 29 32 / 8 90 18-7 [email protected]

AutohausFriedrich HoffmannAgentur der Friedrich HoffmannGmbH & Co.

Westenfelder Str. 20, 59846 SundernTel.: 0 29 33 / 97 68-98Fax: 0 29 33 / 97 [email protected]

AutohausFriedrich HoffmannAgentur der Friedrich HoffmannGmbH & Co.

Remmeswiese 24, 59955WinterbergTel.: 0 29 81 / 92 07-8 30Fax: 0 29 81 / 92 07-8 [email protected]

Die neue Audi A3 Limousine.

Konsequent dynamisch auf der ganzen Linie. Die neue Audi A3 Limousine* lässt den Begriff „Limousine“ in einem völlig neuen Licht erscheinen. Durch und durch sportlich. Elegant und selbstbewusst. Be-reit dafür, von Ihnen entdeckt zu werden.

Alle Angaben basieren auf den Merkma-len des deutschen Marktes. *Kraftstoff-verbrauch l/100 km: innerorts 7,0 – 5,0; außerorts 4,8 – 3,5; kombiniert 5,6 – 4,1; CO2-Emission g/km: kombiniert 129 – 107

NEU in der

Hoffmann Familie:

Autohaus

Frankenberg / Burgwald

Progressiv. Dynamisch.Effizient.

Ab sofort bestellbar.