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Wortarten. Wort (Lex, Lexem, Formativ). Definition des Wortes Intuitiv gut erfaßbare, doch theoretisch schwer zu definierende Grundeinheit des Wortschatzes. Definitionskriterien: Orthographische Kriterien: - PowerPoint PPT Presentation

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Wort (Lex, Lexem, Formativ)

• Definition des Wortes – Intuitiv gut erfaßbare, doch theoretisch schwer zu definierende Grundeinheit des

Wortschatzes.

• Definitionskriterien:– Orthographische Kriterien:

• Als Wort gilt eine Buchstabensequenz, die zwischen zwei Leerzeichen auftritt und selbst kein Leerzeichen enthält.

– Hört auf!, Komm mit! vs. Aufhören! Mitkommen!

– Morphologische Kriterien:• Wort ist eine minimale freie Form, d.h. eine kleinste Einheit, die selbständig anstelle

eines Satzes auftreten kann, z.B. als Antwort auf eine Frage.– Semantische Kriterien

• Wörter sind die kleinsten Einheiten, denen eine Bedeutung zugeordnet werden kann. – Syntaktische Kriterien:

• Wörter sind die kleinsten sprachlichen Einheiten, die innerhalb eines Satzes verschiebbar sind.

– Vgl. die Frau vs. die auf dem roten Sofa sich entspannende Frau

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Silbe

• Bußmann’s Lexikon der Sprachwissenschaft, 1983– „Silbe – phonetisch-phonologische Grundeinheit des Wortes

bzw. der Rede, die zwar intuitiv nachweisbar ist, wissenschaftlich aber keine einheitliche Definition hat. Als artikulatorische Kriterien gelten erhöhter Atemdruck (Akzent), wechselnde Schallfülle der einzelnen Laute (Sonorität), Grad der Mundöffnung“;

• Metzler Lexikon Sprache, 2005– „In der Phonetik und Phonologie theorieabhängig unterschiedlich

definierte, kleinste suprasegmentale, d.h. lautübergreifende Einheit. Unter phonetischen Gesichtspunkten ist die Silbe primär wahrnehmungsmäßig-phänomenal gegeben; signalphonetische Korrelate sind u. a. die Bewegungs-Silbe (als artikulatorische Öffnungs- und Schließbewegung), die Druck-Silbe und die nach der Sonoritätshierarchie strukturierte Schall-Silbe.“

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Silbe

• Phonemklassen:– V: Vokale

• a, e, i, o, u, • ä, ö, ü, • ā, ī, ō, ū, • ǖ, ö, ä• an, on, un, • ă, ĭ, ŏ, ŭ

– C: Konsonanten• C (b,c,d,f…..)

– S: silbische Sonoranten• S (l̥ � r � m̥� n̥�)

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SilbenstrukturCnVCn → Cn V Cn

Kopf Nukleus / Kern Koda Silbenanfang Silbenträger Silbenende

↑ Silbengipfel ↑← S i l b e n s c h a l e →

Silbenkern – Teil der Silbe, der aufgrund von Tonhöhe oder Akzent das akustische Minimum bildet;

– Vokale

• Tür, Hand

– silbische Sonoranten ( l̥� r � m̥� n �)• Tschech. vlk „Wolf“

– Konsonant• pst!

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Offene vs. geschlossene Silbe• Eine vokalisch auslautende Silbe gilt als offen, eine Silbe mit

konsonantischer Koda als geschlossen. – Offene Silbe: CnV

• Deut. - so, wie• Engl. – you, we• Georg. - bu „Eule“, xe „Baum“

– Geschlossene Silbe: CnVCn

• Deut. - Tag, Tier, Werk, pflückst‘s• Georg. – kals „Frau“, bartqi „Vogelkücken“ gvbrdġvnis “er rupft uns”

Vgl. Udi - o „Gras“ Georg.- ia „Veilchen“, uiao „veilchenlos“

• Eine vokalisch anlautende Silbe wird als nackt, eine Silbe mit konsonantischem Anlaut als bedeckt bezeichnet;– Nackte Silbe: VCn

• Deut. unklar, erfahren, inkompetent....

• Silbengelenk – der sowohl zur ersten als auch der zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Silben gehörige Konsonant, der so mit der Silbengrenze zusammenfällt, wie z.B. in deut. abbeißen, ital. otto.

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Beispiele:– unmöglich– erlernen– verstehen– Mannschaft– Manuskript– Unabhängigkeit– Sonne– Baum– Weh– Veilchen– Bitte– Vertretungsplan– Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmützenabzeichen

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Morphologie

• Flexion vs. Derivation.– Die Flexionsmorphologie beschäftigt sich damit, wie

Wörter abgewandelt (oder „flektiert“) werden, um grammatikalische Kontraste innerhalb von Sätzen auszudrücken, etwa Singular/Plural, oder Präsens/Imperfekt.

– Derivationsmorphologie dagegen untersucht die Prinzipien, die die Konstruktion neuer Wörter bestimmen, ohne darauf einzugehen, welche spezielle grammatikalische Rolle ein Wort in einem Satz einnimmt.

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Das Wort

• Vier Strukturen von Wörtern / Wortformen:a) Bestimmte lineare Anordnung der Phoneme:

• Regal, Lager

b) Völlige oder Partielle Reduplikation:• Kuckuck, Tiktak

c)Veränderung des Phonembestandes (der Vokale oder der Konsonanten):

• Mutter vs. Mütter

d) Prosodische Mittel (Akzent, Intonation usw.)

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Typ A• Lineare Anordnung von Phonemen

– Wort > Morpheme > Phoneme

• Morpheme - die kleinsten bedeutungstragenden Elemente, in die Wörter zerlegt werden können.

Beispiele: unfreundlichVerantwortungslosigkeitRegalDonauAutossingenStudenten

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Allomorph

• Allomorphe - verschiedene Formen eines Morphems. • Eng.

– want-ed (gespr. -id) vs. walk-ed (gespr. – t)

• Deut. – Tür vs. Türen– Spiel vs. Spiele– Bild vs. Bilder– Baum vs. Bäume– Auto vs. Autos– Mutter vs. Mütter– Ritter vs. Ritter

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Klassifizierung von Morphemen

Frei ← Morphem → gebunden(wortfähig) (Nicht wortfähig)

Lexikalisch deiktisch grammatisch Affixe

Präfixe Infixe Suffixe• Derivative vs. flexive Morpheme

– be-sprechen, miss-verstehen, un-gleich...– Kind-er, lauf-en, wander-n… – Kind-es, lauf-e, schreib-t… – Schön-heit, Wiss-en-schaft, weib-lich, schein-bar...– Esel-s-ohr, Arbeit-s-amt...

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Freie Morpheme

• Lexikalische Morpheme– Autos, Autoren, Bienen, Frauen, Kinder, lesen, schönste....

• Deiktische Morpheme– lokale Deixis (Verweis auf den Kommunikationsort)

• Hier, dort, oben, unten...

– temporale Deixis (Verweis auf die Kommunikationszeit)• heute, gestern, jetzt...

– Rollendeixis (Verweis auf Kommunikationspartner)• Ich (Sprecher), wir (inklusive vs. exsklusive), du (Hörer), ihr...

– Anaphorische Deixis (Verweis auf Redekontext)• Er, sie, es, der, die, das...

• Grammatische Morpheme– Präposition, Konjunktion, Pronomen, Artikel, Partikeln;

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Arten von Morphemen

Affix - Sammelbezeichnung für nicht lexematische Wortbildungs- und Flexionselemente, die meist auch nicht als freie Morpheme vorkommen.

– Suffix• Affix, das an den Stamm angefügt wird;

– Präfix • Affix, das dem Stamm vorausgeht;

– Infix• Affix, das in den Stamm eingefügt ist;

– Circumfix oder Konfix• Diskontinuierliches Affix, das aus zwei Teilen besteht, die am

Anfang und am Ende des Stammes angefügt werden;

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Arten von Morphemen

• Transfix– Zusammengehörige Infixe, die an verschiedenen Stellen eingefügt

werden.• z. B. Arab. k-t-b „schreiben“ und Transfix - ā -i- vs. k- ā -t-i-b Aktivpartizip; • r-u-s-ū-m „Zeichnungen“, Transfix -u-ū Pl.

• Interfix– Affixe, die zwei Wurzelelemente in Komposita verbinden.

• z.B. -o- oder -e- in Russ. nos-o-rog „Nashorn“, sin-e-glazyj „ blauäugig“.• Präpräfixe

– z.B. in der Afrikanistik gebräuchliche Bezeichnung für Präfixe, die obligatorisch vor den „zentralen“ Präfixen stehen.

• z.B. Negationselemente im litauischen Verb: – moko-si „er lernt“ vs. ne-si-moko „er lernt nicht“;

• Nullaffix / Zero-Form („Konstitutioneller Ikonismus“).– Affixlosigkeit, charakteristisch für unmarkierte grammatische

Grundkategorien wie Singular und Nominativ (im Deut.) bzw. Absolutiv (im Udi.).

Gegenbeispiele: Russ.: vody (Gen. Sg.) – vod (Gen. Pl) „Wasser“

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Typ B:

Völlige oder partielle Reduplikation

• Wiedergabe der Wortbildungsbedeutung durch vollständige oder teilweise Verdoppelung (Verdreifachung oder gar Vervierfachung) des Stammes bzw. der Wurzel.– Beispiele aus der Ewe-Sprache (Afrika):

• kɔkɔ „gehen“, worekɔkɔkɔ „sie gingen lange“ • tohtohtoh „lange grabend“.

• Grammatische Funktionen - „Bezeichnung“ des Plurals, des Iterativs oder des Durativs:– Beispiele:

• ratu „Regent“ vs. ratu ratu „Regenten“• kwira „ Schlucht“ vs. kwirakwira „ Schluchten“ (jawan.)• yama „Berg“ vs. Yamayama „Berge“ (japan.)• tafuta „suchen“ vs. tafutatafuta “lange suchen” (Swahili)

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Typ C

• Wörter, die die grammatische Bedeutungen durch Veränderung der Wurzel bzw. des Stammes ausdrücken (Wörter mit „innerer Flexion“):

– Beispiele:

• Eng. foot – feet, mouse – mice (Sg. vs.Pl; ); sing-sang-song• Dt. Mutter – Mütter, Vogel – Vögel; Lager – Läger (Sg. vs.Pl),

singen – sangen - ge-sungen;• Russ. perebežať (перебежать) – perebegať (перебегать)

“durchlaufen (perfektiv / imperfektiv)”

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Typ D

• Prosodische Mittel– Prosodeme - morphologische Mittel in Tonsprachen

• Prosodisches Ausdrucksmittel grammatischer Bedeutungen – Beispiele:

• rassýpať (рассы ́пать) - rassypáť (рассыпа́ть) „zerstreuen“• pólja по́ля (Gen. Sg.) Poljá поля ́ (Nom. Pl) « Feld » oder• rúki ру́ки / rukí руки ́ « Hand ».

• Prosodisches Ausdrucksmittel lexikalischer Bedeutungen

• múka му́ка – muká мука́ „Mehl“ vs. „Qual“

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Wortarten (Redeteile)• Nomen:

– Substantiv: Kind, Schönheit;– Pronomen: sie, er, wer;– Artikel: der, ein– Adjektive: glücklich, klein;– Zahlwörter: zwei, zweite, dreifach;

• Verben: geben, sein;• Präpositionen, Postpositionen: in, unter; entlang;• Adverbien: bald, oft, nur;• Konjunktionen: und, weil, wenn;• Modalpartikeln: doch, denn, eigentlich;• Interjektionen: ach, pfui;

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Zu welcher Wortart gehört eng. round?

– Adjektiv:• Mary bought a round table.

– Präposition:• The car went round the corner.

– Adverb:• We walked round to the shop.

– Nomen:• It’s your round. I’ll have a whiskey.