Personal Learning Environment - virtuelle Lernorte gestalten
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www.schulen-ans-netz.de/freie-lernorte
St. Andreasberg, 21. März 2006
Schule der Zukunft – eine subjektive Projektsicht?!
Freie Lernorte – Schulentwicklung durch ein Medienprojekt
2 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
„These: Lehrer, Eltern und Schüler wissen, wie die optimale Schule der Zukunft aussieht.“
(Prof. Dr. Axel Burow)
Die Weisheit der Vielen nutzen!
3 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Grundidee Projekt Freie Lernorte
(Ganztags-)Schulen darin unterstützen, sich durch Einrichtung und Nutzung so genannter Freier Lernorte weiterzuentwickeln.
Ganztagsschule
Schulentwicklung(Neue) Medien
Freie Lernorte
4 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Ein Begriff, ein Programm: Freie Lernorte
Freie Lernorte: modernen medialen und pädagogischen Anforderungen an das Lernen gerecht werden!
Freie Lernorte
sind Räume, die frei zugänglich und verfügbar sind;
eröffnen Lernchancen;
Verbinden traditionelle und neue Medien;
bieten Möglichkeiten der Öffnung nach außen.
5 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Potenziale Freier Lernorte
Freie Lernorte als Keimzelle:
für Unterrichts- bzw. Schulentwicklung,
zur individuellen Förderung und zum selbst gesteuerten Lernen,
für ein geändertes Rollenverständnis
für die Entwicklung von pädagogischen Medienkonzepten
6 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Rahmendaten des Projektes
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ergänzung zum Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung (IZBB)
Schuljahr 2005/06 30 Projektschulen (beratende und begleitete)Begleitung gestartet September 2005
Schuljahr 2006/07 30 weitere Projektschulen; aktuell: 2. Bewerbungsphase
Fünfköpfiges Projektteam (Medienpädagogische Begleitung/Evaluation, Fortbildung, Redaktion, Veranstaltungen, Leitung)
7 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Projektziele und -maßnahmen
Ziele Einrichtung und Integration von Freien Lernorten an den Projektschulen
Gewinnung übertragbarer Konzepte für eine sinnvolle Nutzung und deren Transfer
Identifikation von „Gelingensbedingungen“ Freier Lernorte
Anregung von Erfahrungsaustausch / Netzwerkbildung
Entwicklung und Erprobung bedarfsorientierter Fortbildungen in Bezug auf Freie Lernorte
Maßnahmen Erfahrungsaustauschtreffen mit Projektschulen, „virtuelle“ Begleitung
Bedarfsorientierte Fortbildungen für Projektschulen
Medienpädagogische Begleitung und Evaluation
Praxisnahe Materialien, Handreichungen, Publikationen
Netzwerkarbeit
8 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Netzwerk Freie Lernorte
Freie Lernorte–
Raum für mehr Schulen ans Netz e.V.
Begleitete SchulenBeratende Schulen
Experten
Kooperations-partner
9 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Schulen der „Zukunft“ international
Schulen, die beinahe durchgängig nach dem Prinzip der „Freien Lernorte“ arbeiten, die Klassenräume und –verbände weitgehend aufgelöst haben, die als „Ganztagsschulen“ Schülerinnen und Schüler individuell fördern und selbstständig arbeiten lassen (Logbuch, Portfolio):
Beispiel Schweden: Futurumschule
Beispiel Niederlande: Slash 21
10 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Schweden: Futurumschule
Das schwedische Schulsystem
Verbindliche Schulformen sind: Grundschule (Klasse 1-10)
Freiwillige Schulformen: Vorschulklasse, Gymnasium, Gymnasiale Sonderschule, kommunale Erwachsenenbildung und Ausbildung für geistig behinderte Erwachsene.
Der Unterricht im gesamten öffentlichen Schulwesen ist gebührenfrei. Keine Elternbeiträge für Lehrmittel, Schulmahlzeiten und Schülertransporte.
Der Reichstag und die Regierung verantworten die Lehrpläne, die landesweiten Ziele und die Richtlinien.
Die Schulen erhalten pro Schüler/-in einen festen Betrag und können selbstständig über Organisationsformen, Personal und Umsetzung der Pläne entscheiden.
11 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Schweden: Futurumschule
Ca. 90% der Schüler/-innen besuchen nach der Grundschule das Gymnasium, ein Drittel aller Schüler besucht die Hochschule.
Das Gymnasium ist ebenfalls gebührenfrei. Es gibt für das Gymnasium 17 verschiedene landesweite Ausbildungsprogramme von dreijähriger Dauer. breite Grundausbildung mit Spezialisierung und die Zugangsberechtigung für ein Studium an der Universität.
Alle Programme beinhalten:
Kernfächer (Englisch, Kunst, Sport und Gesundheit, Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Schwedisch und Religion,
Bildungsgangspezifische Fächer (festgelegt von der Regierung)
Projektarbeit.
fünfzehnwöchiges Praktikum an einem Arbeitsplatz in einem Betrieb.
12 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Futurum
13 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Schweden: Futurumschule
Erziehungs- und Lernmethoden
Die Schülerinnen und Schüler sind beständig aktiv und arbeiten in langen Zeiteinheiten.
Die Fächer sind in Projekte integriert.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen.
Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an der Planung, Durchführung und Evaluation der schulischen Arbeit.
Die Schülerinnen und Schüler haben jeweils individuelle Entwicklungsprogramme.
Durch die Arbeit in Gruppen wird Sozialkompetenz eingeübt.
14 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Schweden: Futurumschule
Organisationsformen
Kleine Schulen innerhalb der großen Schule.
Lernhäuser statt Klassen.
Jedes Lernhaus umfasst 60 – 90 Schülerinnen und Schüler
das Lehrerteam 5 – 8 Lehrkräfte
Die Lernhäuser sind um den Kern der Schule herum angelegt, z.B. der Bibliothek, dem Cafe oder der Verwaltung.
Alle Lehrkräfte sind Teil eines Teams.
Die Lehrkräfte haben eine weitgehende Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit.
15 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Futurum
16 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Futurum
17 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Schweden: Futurumschule
Schulgebäude und Ausstattung
Eine funktionale Lernumgebung: keine Korridore oder verschlossene Klassenräume.
Offene Räume, viel Glas, Pflanzen, Kochecken.
Ein moderner Arbeitsplatz für Schüler und Lehrkräfte.
Computer und andere Lernmittel sind leicht erreichbar und selbstverständliche Arbeitswerkzeuge.
Die Arbeitsumgebung schafft eine Atmosphäre von Sicherheit, Intimität und Offenheit.
Es wirkt wie eine Mischung aus Bibliothek, Büro, Wohnraum.
18 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Niederlande: Slash 21
Middleschool (vglb. mit Sek. 1) mit 450 Schülern
Räume
Keine Klassenräume sondern große und kleine Arbeitsbereiche
Alle Räume sind mit PC‘s ausgestattet
Unterricht
Unterricht in thematischen Blöcken
Pro Tag zwei Blöcke, ein Block dauert vier bis sechs Wochen; Fremdsprachen 3 Monate
Anfangs Instruktionen, später Selbstlernen mit vorgefertigten Lernmodulen (Webquests)
Lerngruppen statt Klassenverbände
Lerngruppen organisieren sich ihren Schulalltag selbst
60 – 70 % selbstständiges Arbeiten
Lehrer sind Begleiter und Coach
19 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Slash 21
20 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Beispiel Niederlande: Slash 21
Internet und Computer als zentrale Werkzeuge
Alles was der Schüler zum Lernen braucht, steht in spezieller Lernumgebung (Intranet) > Aufgaben, Materialien, Lehrinhalte und Bewertungen (Portfolio)
Jeder PC hat Internetanschluss mit Filtersoftware
Der Schüler kann seine Lernmodule (Webquests) von jedem Raum aus abrufen
Pro Rechner ca. zwei Schüler
Eltern können via Internet die Portfolios ihrer Kinder einsehen
Content wurde von einem „Schulberatungsunternehmen“ (KPC-Groep) erstellt und in der Schule weiterentwickelt
„Der Computer ist ein Mittel, der uns die Hände frei machen kann. Wir brauchen nicht mehr viel Zeit für Instruktionen und können uns auf die Schüler konzentrieren.“ (Astrid Wassink, Schulleitung)
21 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Slash 21
22 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Impressionen Slash 21
23 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Schulen der „Zukunft“: Folgerungen
Entscheidend für Veränderung ist das pädagogisches Konzept, die Vision, das Ziel; bei den besuchten Schulen folgte daraus:
Die Schüler tragen die Verantwortung für ihren Lernprozess
Lehrkräfte stehen mit Fachwissen und als Lernberater zur Verfügung
Flexibilität ist entscheidender Erfolgsfaktor: alles ist im Fluss, es gibt nicht die Lösung
Wichtige Aufgabe der Lehrkräfte + des päd. Personals: Schaffung einer geeigneten Struktur, in der der individuelle Lernprozess möglich ist
Voraussetzung: Transparenz (bezüglich der erwarteten Leistungen, den Schülern und Eltern gegenüber)
Weitgehende Autonomie von Schule als Voraussetzung für Entwicklung (dazu Unterstützungssysteme anbieten!)
24 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Schulen der „Zukunft“: Medienaspekt
Gesellschaft wird als Wissensgesellschaft begriffen; Schüler erlernen Methoden, sich dieses Wissen zu erschließen, zu bewerten, zu nutzen und weiterzugeben.
Neue Medien sind integraler Bestandteil: gehören zur jetzigen und vor allem zukünftigen Lebens- und Berufswelt der Schüler
Sie ermöglichen Zeitersparnis (Slash 21), indem die Schüler vorgefertigte Module (WebQuests) zu den unterschiedlichen Themen vorfinden
Die gesamte Kommunikation, inklusive Elterninformation läuft über digitale Medien.
Gewährleistung der Transparenz
25 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Schulentwicklung und Portfolio
Portfolios als Antwort auf zunehmende Standardisierung von Prüfungen und Bildungsinhalten (Aspekt der „Unterscheidbarkeit“) Notwendigkeit, Individualleistungen bezogen auf den Fortschritt, den Lernprozess, aber auch im Ergebnis zu dokumentieren
Portfolios als geeignetes Mittel, die gewünschte und (nicht zuletzt auch politisch) gewollte Individualisierung des Lernens zu dokumentieren Individuelle Dokumentation von Lernprozessen und –ergebnissen als logische Folge einer Individualisierung des Lernens
Dies gilt natürlich insbesondere für alle schulischen Aktivitäten, die nicht durch Noten bzw. Zeugnisse erfasst werden! Das Lernen an Freien Lernorten gehört zu diesen Aktivitäten!
26 Michael Schopen, St. Andreasberg 21.03.2006
Fazit
Zu schaffen sind bessere Rahmenbedingungen für eine optimale Entwicklung von Schulen (in der Breite) und für eine bessere Ausschöpfung vorhandener Potenziale, denn:
Schulen der „Zukunft“ gibt es bereits und auch das Wissen, wie eine optimale Schule aussehen sollte, ist vorhanden!
Zur Schule der Zukunft gehören unter anderem Freie Lernorte!