Yoga als Einheit mit Ayurveda · 2020. 11. 6. · vedische Wissen (Shastras) • Beide...

Roland Haag www.feelyoga.ch [email protected]

Yoga als Einheit mit Ayurveda

Ayurveda Tag des VSAMT 26. September 2020


Yoga Ziele Ayurveda Ziele

Yoga ist ein geistig, spiritueller Weg der Transformation des Menschen

Die Entwicklung eines stillen, im jetzt anwesenden, konzentrieren Geistes, was zu Frieden und Glückseligkeit führt. SAT-CHIT-ANANDA

Körper, Geist und Emotionen werden umgestaltet. Sharira (Körper) ist die individualisierte Prakriti (Urmaterie) wird gebraucht zur Manifestierung von Svabhava, das innere zugrunde liegende Wesen einer Person. (Ein Partikel Brahmans/Krishna) Menschen sind beraten ihrem Svadharma zu folgen welches ihrem Svabhava entspricht.

Ayurveda ist ein geistig, physischer Weg um körperliche und geistige/psychische Leiden zu lindern. Wissen der Erhaltung & Förderung der Gesundheit.

Die ayurvedische Medizin erkennt die unzähligen Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt. Diagnose und Therapie umfassen äussere Natur, Wohnumfeld, soziales Leben, Tages- Jahreszeiten und kosmische Einflüsse mit ein.

Der Mensch dessen Doshas (Bio-Energien) im Gleichgewicht, dessen Agni gut, dessen Dhatus (Körpergewebe) und Malas (Ausscheidungen) normal funktionieren und dessen Seele, Geist und Sinne stets voller Glückseligkeit, wird als gesund bezeichnet Quelle: Sushruta Samhita, Sutrasthana Vers 41


DIE GESCHICHTE DER INDISCHEN SCHRIFTEN (SHASTRAS)

• ca. 6000 v.Chr. Entstehung der Indus-Kultur im heutigen Pakistan/Afghanistan am Fluss Indus. Eine der fünf grossen alten Hochkulturen.

• Ca. 1700 v.Chr. Einfall der Arier in Nordindien und Iran Unterwerfung der Drawider (dem Urvolk)


ZEITv. Chr.

TRADITIONELLER YOGA & AYURVEDA

GROSSE INDISCHE TRADITIONEN & LEHREN

1200-800 Entstehung der Veden = Das Wissen (mündlich) älteste heilige Schriften des Hinduismus: Rig-, Sama-, Vajur-, Atharva-Vedas

800-700 Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften und Bestandteil der Vedas

700-600 Samkhya Philosophie erzählt die Schöpfungsgeschichte der Welt

566-486 Siddhartha Gautama Buddha. Begründer des Buddhismus entwickelt Meditationstechniken

Ca. 400 Mahabharata, bedeutendstes indisches Heldenepos, weitläufige Erzählung in Gedichtsform umfasst ca. 100‘000 Verse

Ca. 300 Bhagavad Gita (6. Buch des Mahabharata) Karma, Jnana, Bhakti-Yoga 700 Verse in 18 Kapiteln. Zentrale Schrift des Hinduismus gilt als Quintessenz der Veden.

Ca. 200 Patanjali’s Yoga Sutras wichtigster Quellentext des Yoga: Lehrt den achtgliedrigen Weg des Yoga: „Ashtanga Yoga“

Ca. 100 - 200 n.Chr.

Charaka AyurvedaarztAutor der Charaka Samhita (ungesichert)


Vier Fundamentalbegriffe indischer Geistigkeit im Yoga & Ayurveda

SAMSARA Glaube an den Kreislauf der Wiedergeburten

KARMA Glaube an die Vergeltung der Taten, Gesetz von Ursache und Wirkung

DUKKHA Leiden, Kummer, Elend, Übel. Erfahrungen die von Verlangen, Anhaften und Ego begleitet sind

MOKSHA Erlösung oder Befreiung, Ausbrechen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara)


Die drei Gunas die geistigen Qualitäten/Eigenschaften im Menschen

Repräsentieren den Zustand unseres Körpers (Sharira) und Geistes (Manas)GUNAS POSITIV NEGATIVTAMAS Erdgebundenheit, Festigkeit und

Solidität, Anhänglichkeit bis zu einem gewissen Masse ist positiv.

Trägheit fesselt durch Nachlässigkeit, Faulheit, Schläfrigkeit. Das Bewusstsein wird durch Unwissenheit gegenüber der Wirklichkeit, der Wahrheit verdunkelt und wird durch den Körper träge, sodass wir zu unheilsamen Anschauungen hingezogen sind.

RAJAS Energie und Antrieb sind absolut nötig für ein ausgeglichenes Leben. Die materiellen Aspekte des Lebens dürfen nicht vernachlässigt werden.

Gier, Hinwendung zur äusseren Welt und zum ständigen handeln. Drängen zu Unrast, Verwirrung, Ambitionen. Unzufriedenheit. Gleichgewicht durcheinander

SATTVA REINHEIT/KLARHEIT

Es gilt das reine Handeln zu kultivieren. Die Frucht der guten Handlung ist Reinheit. Die Frucht der Energie (Raja) ist Leiden, die Frucht von Trägheit (Tamas) ist Unwissenheit

Jeder sucht nach Glück, es ist wünschenswert & gut. Jedoch es kann auch binden.


Drei Doshas (persönliche Konstitution) - Pancha Maha Bhutas (Fünf Elemente)


Beide Systeme wollen Körper, Geist und Seele wieder in ihre ursprüngliche und gesunde Form zurückbringen. Sie wollen unseren Geist, unser Bewusstsein wieder in Ruhe und Harmonie bringen und unsere Vitalität stärken.

• Ayurveda behandelt Krankheiten durch die Reinigung des ganzen Organismus. Gesunde, ausgewogene Ernährung, Kräutermedizin, Massagen und eine Vielzahl von Therapien

• Yoga benützt dazu den achtgliedrigen Weg des Patanjali (Ashtanga)


• Yama & Nyamas Verhaltensregeln im Umgang mit Menschen & sich selbst

• Asanas Körperübungen

• Pranayama Atemübungen

• Pratyahara Rückzug des Geistes nach innen

• Dharana Konzentration

• Dhyana Versenkung/Meditation, höhere Bewusstseinszustände

• Samadhi Völliges Aufgehen in dem Objekt der Achtsamkeit


Auch im Ayurveda findet man wieder die acht Zweige des Heilsystems nach Charaka

• Rasayana Verjüngungstherapie • Chirurgie Operative Behandlung von Krankheit und Unfall • Allgemeinmedizin Erkennung und Behandlung ohne Spezialisierung • Ohren/Nasen/Hals Fachgebiet Ohren, Nasen Hals Behandlung • Pädiatrie Kinder- und Jugendmedizin • Psychiatrie Erkennung und Behandlung geistig/psychischen

Störungen • Toxikologie Lehre der Gifte und Auswirkung auf den Menschen • Vajikarana Verjüngungstherapie durch sexuelle Gesundheit


Die fünf Arten von Vayus (Winde)

• Vayu ist Leben, Stärke und Erhalter der Körper der Lebewesen. Er durchdringt die ganze Welt und ist der Meister von allem.

• Eine Person, deren vayu im normalen Zustand ist und sich ungehindertim Körper bewegen kann, lebt hundert Jahre ohne Störungen.

• Es gibt fünf Arten von Vayus die Teil der Pranamaya Kosha sind: Prana, Udana, Samana, Vyana und Apana. Diese fünf erfüllen ihre Funktionen korrekt, wenn sie sich ungehindert an ihren jeweiligen Sitzen bewegen.


VAYU SITZ FUNKTIONPRANA Lebensenergie

Im Kopf, Hals, Nase, Brust, Herz, Rückenmark, Atemorgane

Nervensystem, Atmung, Sauerstoffversorgung Herz, Verdauung, Niesen, Rülpsen

UDANA Aufwärts

Nabel Brust, Hals, Nacken, Atemwege, Kieferhöhle

Stimme, Atmung, Schleimbefreiung, Schilddrüse

SAMANA ausgleichend

Magen-Darm, Srotas, Agnientfachung

Magen-Darm Peristaltik, Verdauungsakivität

VYANA Verteilung

über den ganzen Körper verteilt Herzrythmus, Reguierung Blutdruck,Haut, Muskulatur

APANA Abwärts Bauch, Dickdarm, Blase, Gebärmutter, Prostata, Nieren

Ausscheidung des Körpers. Gefühle loslassen


Ayurveda für das Verständnis einer Typengerechten Ernährung unter Miteinbezug der persönlichen Konstitution, Anforderungen im täglichen Leben und Befolgung der natürlichen Regeln. Aufrechterhaltung der Gesundheit durch Befolgung der richtigen Lebensregeln. Durch eine angemessene Therapie (Pancha Karma) Zurückgewinnung der Gesundheit und Vitalität.

Yoga für die Kräftigung, Reinigung und Beweglichkeit des Körpers. Zur Entwicklung der Achtsamkeit und der Verbesserung unseres Atemverhaltens. Durch die regelmässige, angebrachte Praxis von Asanas, Pranayama, Reinigungstechniken, Meditation, Entspannungstechniken und Mantrasingen transformieren wir unser Wesen/Selbst und entwickeln wir unsere Selbstheilungskräfte. Entwickeln sozusagen unser „Heilendes Selbst“


Die zwei Wege ergänzen und komplementieren sich

• Ein vollkommen entwickelter, authentischer Yogi braucht kein Ayurveda, weil er Karma Yoga, Jnana Yoga, Bhakti Yoga und den Raya Yoga verwirklicht hat. In unserer modernen, getriebenen und hektischen Gesellschaft gibt es unter Millionen von Menschen nur ganz Wenige die so in Harmonie mit der höheren Welt leben.

• Deshalb braucht der moderne Mensch beides Yoga & Ayurveda und das vedische Wissen (Shastras)

• Beide Wissenschaften, des Yogas und des Ayurveda stammen von derselben uralten, heiligen Schrift, den Veden ab. Beide Wissenschaften verfolgen das selbe Ziel nämlich das der Mensch auf ganzheitlicher Ebene ein gesundes, friedliches und glücklicheres Leben gemäss den Naturgesetzen leben kann.


Dhanvantari Shiva

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