Zahlen und Daten über Herz-Kreislauf-Krankheiten in der ... · Internet: Redaktion Ueli Zellweger...
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Zahlen und Daten über Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schweiz
Ausgabe 2016
Aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag
Schweizerische Herzstiftung
ImpressumHerausgeberSchweizerische HerzstiftungDufourstrasse 30Postfach 3683000 Bern 14Tel. 031 388 80 80Fax 031 388 80 88E-mail: [email protected]: www.swissheart.ch
RedaktionUeli Zellweger und Matthias Bopp, Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Präventionder Universität Zürich, in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Herzstiftung
GestaltungPR DESIGN, Bottmingen
Erhältlich in deutscher und französischer Sprache
© Schweizerische Herzstiftung, 5. Auflage; November 2016
3Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Inhaltsverzeichnis
Impressum 2
Einführung 4
Kapitel 1 Risikofaktoren der Herz-Kreislauf-Krankheiten 6
1.1 Blutdruck und Bluthochdruck 7
1.2 Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin und Hypercholesterinämie 10
1.3 Rauchen 13
1.4 Gewicht, Körpermassenindex und Fettleibigkeit (Adipositas) 16
1.5 Körperliche Aktivität und Bewegungsmangel 18
1.6 Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) 20
Kapitel 2 Bedeutung und Klassifikation der Herz-Kreislauf-Krankheiten 22
2.1 Arztkonsultationen 23
2.2 Hospitalisierungen 24
2.3 Invalidität 28
2.4 Todesfälle 30
Kapitel 3 Behandlung der Herz-Kreislauf-Krankheiten 36
3.1 In der Arztpraxis ausgestellte Verordnungen 37
3.2 Medikamente 38
3.3 Eingriffe am Herz zur besseren Durchblutung 39
3.4 Behandlungen des Herzinfarkts 40
3.5 Interventionen bei Herzrhythmusstörungen 42
3.6 Patientenzahlen kardiale Rehabilitation 43
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung4
Einführung
Zweck der Broschüre Diese Broschüre wurde von der Schweizerischen Herzstiftung erarbeitet, um interessierten Personen aktuelle epidemiologische und statistische Daten über Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schweiz zur Verfügung stellen zu können. Die erste Version der Bro-schüre erschien im Jahre 2002, revidierte Fassungen wurden in den Jahren 2004, 2008 und 2012 herausgegeben. Die vorliegende aktualisierte Auflage basiert auf den im August 2016 verfügbaren Daten.
Auswahl der Daten
Es werden nur jene Daten berücksichtigt, die sich auf die Gesamtheit der Bevölkerung oder des Gesundheitswesens beziehen. Bestimmte Ereignisse wie Todesfälle und Hospitalisierungen sowie Behandlungen wie Herzoperationen werden detailliert durch Sta-tistiken des Bundes oder durch Erhebungen der medizinischen Fachgesellschaften erfasst. Informationen zu bestimmten Behandlun-gen liefern Spitalregister wie das Herzinfarktregister AMIS Plus. Die Angaben zum Stand der kardiovaskulären Risikofaktoren in der Schweizer Bevölkerung stammen von Studien, die auf repräsentativen Bevölkerungsstichproben basieren. Hauptinformationsquelle ist die Schweizerische Gesundheitsbefragung (telefonische Interviews mit anschliessender schriftlicher Befragung). Eine national repräsentative Erhebung mit Messung (und nicht nur Befragung) der Risikofaktoren existiert nicht. Für die früheren Ausgaben dieser Broschüre haben wir deshalb auf Zahlen aus der WHO-MONICA-Studie von 1992-1993 für die Kantone Waadt und Freiburg zurückgegriffen, die auf standardisierten Messmethoden und einer internationalen Qualitätskontrolle beruhen. Andere periodisch durchgeführte regionale Gesundheitserhebungen mit Bestimmung der Risikofaktoren sind der Bus Santé in Genf und COLAUS in Lausanne. Mittelfristig könnte sich eine Alternative durch im ambulanten Bereich (Arztpraxis) erhobene Daten ergeben, z.B. mit dem FIRE-Projekt des Instituts für Hausarztmedizin der Universität Zürich. Ebenfalls erwähnenswert sind Ak-tionen und Kampagnen der Schweizerischen Herzstiftung mit Apotheken, sowie Initiativen zur Gesundheitsförderung in Betrieben (z.B. Heart@Work, CheckBus, u.a.), aus denen jedoch im Allgemeinen keine auf die Bevölkerung generalisierbare Daten resultieren.
Präsentation der Daten
In der Regel werden die Daten als Zahlengrafiken präsentiert, was gleichzeitig erlaubt, die Ergebnisse zu visualisieren und zu quanti-fizieren. Soweit sinnvoll werden die Daten nach Geschlecht und 10-Jahres-Altersklassen (15-24, 25-34 usw.) getrennt ausgewiesen, um detaillierte Vergleiche zu ermöglichen.
Wichtigste Datenquellen
Schweizerische Gesundheitsbefragung (BFS, 2012): Telefonische Befragung mit anschliessendem schriftlichen Fragebogen. Stichprobe bei der über 15-jährigen Schweizer Bevölkerung in Privathaushalten (n =41‘008). Beteiligung 53 Prozent (n = 21‘597). Die Befragung wird seit 1992 alle fünf Jahre durchgeführt; die Resultate der Befragung von 2017 werden erst Ende 2018 zur Verfügung stehen.
Befragung über die ärztlichen Konsultationen (IMS Health GmbH, 2014): Jährlich durchgeführte Befragung bei einer re-präsentativen Zahl von Ärzten mit Praxistätigkeit (Diagnosen, Medikamentenverordnungen). Hochgerechnet auf die ganze Schweiz wurden 2014 insgesamt 93.5 Mio. Diagnosen gestellt.
Medizinische Statistik der Krankenhäuser (BFS, 1998-2014): Obligatorische Erhebung sämtlicher stationärer Hospitalisie-rungen in der Schweiz. 2014 wurden 1,40 Mio. Fälle erfasst (Abdeckungsgrad 99%).
Statistik der Todesfälle und der Todesursachen (BFS, 1995-2014): Vollerhebung. 2014 wurden gesamtschweizerisch 63‘938 Sterbefälle registriert.
5Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Statistik der Herzeingriffe. Die Zahlen zu den Angioplastien (1992–2014, Vollerhebung) stammen von der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie der SGK, diejenigen zu den Bypass-Operationen 1998-2014 aus der Medizinischen Statistik der Kran-kenhäuser des BFS (in den Jahren bis 2002 noch ohne volle Abdeckung).
AMIS-PLUS-Register (1997–2016) ist ein gesamtschweizerisches Projekt zur Erfassung der Daten von hospitalisierten Patienten mit akutem Koronarsyndrom (akuter Herzinfarkt und instabile Angina pectoris) und zwar aus der Vorhospitalisierungs-, der Hospi-talisierungs- und der Nachbeobachtungs-Phase (Follow-up), mit Schwerpunkt auf der Evaluation von Risikofaktoren, Diagnostik, Therapie und Behandlung. Das Register wird am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich geführt. In der AMIS Plus-Datenbank waren Ende 2015 mehr als 52‘100 Patienten aus 83 Spitälern in der Schweiz erfasst. Schweizerische Arbeitsgruppe für kardiale Rehabilitation SAKR, 2010-2014:Obligatorische Erhebung der jährlichen Patientenzahlen der SAKR-anerkannten ambulanten und stationären Institutionen der kardialen Rehabilitation.
Liste der Abkürzungen: AMIS: Acute Myocardial Infarction in Switzerland
BFS: Bundesamt für Statistik
BSV: Bundesamt für Sozialversicherung
FIRE: Family medicine ICPC Research using Electronic medical records
IMS: IMS Health GmbH (Intercontinental Marketing Services)
KHK: Koronare Herz-Krankheit
KVG: Krankenversicherungsgesetz
MARS: Modules Ambulatoires des Relevés sur la Santé (BFS-Statistiken der ambulanten Gesundheitsversorgung)
MONICA: WHO-Projekt «MONItoring trends and determinants in CArdiovascular disease»
SAKR: Schweizerische Arbeitsgruppe für kardiale Rehabilitation
SGK: Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie
TAVI: Transcatheter Aortic Valve Implantation
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung6
Kapitel 1Risikofaktoren der Herz-Kreislauf-Krankheiten
1.1 Blutdruck und Bluthochdruck 7
1.2 Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin und Hypercholesterinämie 10
1.3 Gewicht, Körpermassenindex (BMI) und Fettleibigkeit (Adipositas) 13
1.4 Körperliche Aktivität und Bewegungsmangel 15
1.5 Rauchen 17
1.6 Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) 20 Die wichtigsten modifizierbaren Risikofaktoren der Herz-Kreislauf-Krankheiten sind Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Fettleibigkeit (Adipositas), Rauchen und Bewegungsmangel. Die drei ersten Faktoren lassen sich bei klinischen Kontrollen über zu hohe Blut-druck- und ungünstige Cholesterinwerte (Blutfettwerte) und das Gewicht ermitteln. Die beiden letztgenannten Risikofaktoren kön-nen durch Befragung besagter Personen über ihren Tabakkonsum und ihre körperliche Aktivität erfasst werden. Auch bestimmte Krankheiten wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) erhöhen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Krankheit.
Es existieren keine aktuellen gemessene (d.h. nicht bloss durch Befragung erhobene) Daten über die anthropometrischen (Grösse, Gewicht, Körpermassenindex) und physiologischen (Blutdruck, Blutfettwerte) Parameter der Schweizer Bevölkerung. Die letzten Erhebungen, die bei einer repräsentativen Auswahl der Bevölkerung durchgeführt wurden, datieren aus den Jahren 1992–1993 (MONICA-Studie in den Kantonen Waadt, Freiburg und Tessin).
Die Schweizerische Gesundheitsbefragung aus dem Jahr 2012 liefert aktuelle Informationen über den Lebensstil der Bevölkerung, über die Häufigkeit der ärztlichen Kontrollen (Blutdruckmessung, Bestimmung der Blutfettwerte, des Gewichts usw.), über die Anzahl Personen mit diagnostizierten Risikofaktoren und über die von diesen Personen ergriffenen sekundarpräventiven Massnah-men (wie Umstellung der Ernährung und Einnahme von Medikamenten).
7Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
1.1 Blutdruck und Bluthochdruck
Ermittlung und Behandlung des Bluthochdrucks – Grafik 1.1.1 8
Letzte Blutdruckmessung – Grafik 1.1.2 9
Die Grafik 1.1.1 zeigt die neusten Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012. Sie erlaubt Rückschlüsse auf die gegen-wärtige Bedeutung des Bluthochdrucks der Schweizer Bevölkerung. Die Grafik gibt nach Geschlecht und Alterskategorie den Anteil der befragen Personen an, bei denen ein Arzt einen erhöhten Blutdruck festgestellt hat sowie den Anteil der Personen, die Blutdruck senkende Medikamente einnehmen.
Die Zahlen zeigen, dass 28 Prozent der erwachsenen Schweizer Bevölkerung (Alter ab 15 Jahre) ein vom Arzt diagnostiziertes Blut-druckproblem und je 16 Prozent der Männer und der Frauen eine medikamentöse Behandlung haben. Diese Anteile steigen mit dem Alter an; bei den 65-74-Jährigen werden 47 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen, und bei den ab 75-Jährigen mehr als die Hälfte der Personen medikamentös wegen Blutdruck behandelt.
Die Grafik 1.1.2 zeigt die seit der letzten Blutdruckmessung verstrichene Zeit nach Geschlecht und Alter der Befragten. 71 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen hatten eine Blutdruckkontrolle während der letzten 12 Monate und 87 bzw. 92 Prozent während der letzten 36 Monate. Bei den ab 65-Jährigen beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Blutdruckkontrolle während der letzten drei Jahre über 96 Prozent.
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung8
Ermittlung und Behandlung des BluthochdrucksAnteil der Personen in der Schweiz, bei denen ein Arzt erhöhte Blutdruckwerte festgestellt hat, nach Geschlecht, Alter und Behandlungsart (mit oder ohne Medikamente)
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.1.1
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente1% 1% 4%
11%
16%
29%
50%47%
8%
12%
14%
17%
16%
10%13%
13%
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente1% 2% 2%
8%
16%
22%
55%
38%
7%
10% 11%
12%
14%
12%
12%
11%
9Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Letzte BlutdruckmessungSeit der letzten Blutdruckmessung verstrichene Zeit
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.1.2
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
70%
80%
90%
100%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1 - 3 Jahre
0 - 12 Monate
61% 59%61%
70%
71%
81%
92%90%
20%19%
22%18%
12%
4%7%
16%
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen
70%
80%
90%
100%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1 - 3 Jahre
0 - 12 Monate
71%75%
72%
80% 80%
86%
92%89%
13%
15% 17%12%
9%4%7%
12%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung10
1.2 Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin
und Hypercholesterinämie
Ermittlung und Behandlung der Hypercholesterinämie – Grafik 1.2.1 11
Letzte Cholesterinmessung – Grafik 1.2.2 12
Die Grafik 1.2.1 zeigt die neusten Daten der Gesundheitsbefragung 2012 zur Häufigkeit erhöhter Cholesterinwerte in der Schwei-zer Bevölkerung. Diese Grafik gibt nach Geschlecht und Alterskategorie den Anteil der befragten Personen an, bei denen ein Arzt einen erhöhten Cholesterinwert festgestellt hat sowie den Anteil der Personen, die cholesterinsenkende Medikamente einnehmen.
Die Zahlen zeigen, dass 21 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen (Alter ab 15 Jahre) ein Cholesterinproblem haben, das bei einem Arztbesuch festgestellt wurde. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind besonders ausgeprägt in der Alters-kategorie der 35- bis 64-Jährigen mit einer deutlich höheren Betroffenheit der Männer. Insgesamt erhalten 9 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen Medikamente zur Cholesterinbehandlung. Diese Anteile erreichen bei den ab 65-jährigen Männern rund 30 Prozent bei den ab 65-jährigen Frauen Werte sind es 20 bis 26 Prozent.
Die Grafik 1.2.2 zeigt die seit der letzten Cholesterinmessung verstrichene Zeit nach Geschlecht und Alter der Befragten. 47 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen hatten eine Blutfettkontrolle während der letzten 12 Monate und je 73 Prozent der Männer und Frauen während der letzten 36 Monate. Bei den ab 65-Jährigen beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Kontrolle während der letzten drei Jahre bei den Männern über 92 Prozent, bei den Frauen rund 90 Prozent.
11Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Ermittlung und Behandlung der Hypercholesterinämie Anteil Personen in der Schweiz, bei denen ein Arzt erhöhte Cholesterinwerte festgestellt hat, nach Geschlecht, Alter und Behand-lungsart (mit oder ohne Medikamente)
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.2.1
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer45%
40%
35%
30%
20%
25%
10%
15%
5%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente0% 0% 1%
6%
9%
16%
32%
29%
2% 5%
12%
18%
18%
8%
15%
12%
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen45%
40%
35%
30%
20%
25%
10%
15%
5%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente0% 0% 0% 3%
7%
11%
26%
20%
2%6%
8%
10%
16%
13%
15%
10%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung12
Letzte CholesterinmessungZeit, die seit der letzten Cholesterinmessung verstrichen ist
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.2.2
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
70%
80%
90%
100%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1 - 3 Jahre
0 - 12 Monate
29%26%
35%
45% 47%
61%
75%73%
25% 27%
33%
29%
26%
17%19%
26%
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen
70%
80%
90%
100%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1 - 3 Jahre
0 - 12 Monate
29%
37% 37%
46% 48%
57%
69%
63%
20%
22%
29%
26%
26%
22%25%
25%
13Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
1.3 Rauchen
Anteil Rauchende – Grafik 1.3.1 14
Passivrauchen – Grafik 1.3.2 15
Es wurden vier Kategorien von Raucher/innen unterschieden:
Die Grafik 1.3.1 beschreibt die Rauchgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung nach Geschlecht und Alter. In der Bevölkerung ab 15 Jahren rauchen 9 Prozent der Männer und 4 Prozent der Frauen mindestens ein Paket Zigaretten pro Tag, während knapp 9 Prozent der Männer und gut 7 Prozent der Frauen zwischen einem halben und einem Paket pro Tag rauchen. Die Tabakabhängig-keit ist reversibel, denn 25 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen haben den Ausstieg geschafft. Der Anteil der Ex-Raucher liegt bei den Männern ab 55 Jahren bei 35 bis 51 Prozent.
Die Grafik 1.3.2 zeigt, in welchem Masse die Schweizer Bevölkerung nach Alter und Geschlecht dem Passivrauchen ausgesetzt ist. Insgesamt atmen 3 Prozent der Männer und 2 Prozent der Frauen während mehr als einer Stunde, zusätzliche 4 Prozent der Männer respektive 3 Prozent der Frauen sogar während mehr als zwei Stunden täglich Tabakrauch ein. Am höchsten ist der Anteil der Passivraucher/innen bei jungen Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren (rund 9 Prozent der Männer bzw. 10 Prozent der Frauen sind während mindestens zwei Stunden täglich dem Tabakrauch ausgesetzt). In den höheren Altersgruppen nimmt der Anteil der Passivraucher/innen kontinuierlich ab.
• Starke Raucher/innen: Personen, die täglich mindestens 20 Zigarettenäquivalente* rauchen • Moderate Raucher/innen: Personen, die täglich 10 bis 19 Zigarettenäquivalente* rauchen • Leichte Raucher/innen: Personen, die täglich weniger als 10 Zigarettenäquivalente* rauchen• Ehemalige Raucher/innen
* Der Pfeifen- und Zigarrenkonsum wurde wie folgt in Zigarettenäquivalente umgerechnet: Eine Zigarre entspricht 5 Zigaretten; ein Zigarillo entspricht 2,5 Zigaretten und eine Pfeife entspricht 2,5 Zigaretten
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung14
Anteil RauchendeAktuell und früher Rauchende in der Schweizer Bevölkerung, nach Geschlecht und Alter
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.3.1
Alter
80%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Moderate Raucher (10-19 Zig./Tag)
Starke Raucher (20+ Zig./Tag)
Ehemalige Raucher
Leichte Raucher (0-9 Zig./Tag)
7%
10%
9%
14%
12%
11%
11%
8%
9%
9%
25%
51%
46%35%
24%20%
14%
3%
10%
6%
2%3%
4%
6%
21%
19%
15%
12%
10%
4%
9%
14%
Alter
80%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Moderate Raucherinnen (10-19 Zig./Tag)
Starke Raucherinnen (20+ Zig./Tag)
Ehemalige Raucherinnen
Leichte Raucherinnen (0-9 Zig./Tag)
3%
8%
4%
9%
4%
9%
5%
8%
4%
7%
19%
18%
26%
25%23%
17%
17%
3%
6%
8%
1%3%
4%
5%
20% 17%
12% 12% 11%
3%
7%
12%
15Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
PassivrauchenDem Tabakrauch ausgesetzte Personen, nach Anzahl Stunden pro Tag, nach Geschlecht und Alter
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.3.2
Alter
80%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1-2 Stunden
über 2 Stunden
max. 1 Stunde
10%
6%
4%3%
2%1%
3%2%
3%2%
2%1%
1%1%
2%1%
41%
27%
15%10%
8%3%6%
16%
Alter
80%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1-2 Stunden
über 2 Stunden
max. 1 Stunde
9%
7%
6%
4%
3%3%
2%1%
4%3%
2%1%
2%0%
1%1%
45%
32%
21%
17%15%
4%8%
22%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung16
1.4 Gewicht, Körpermassenindex und Fettleibigkeit (Adipositas) Übergewicht in der Bevölkerung – Grafik 1.4 17
Der Körpermassenindex (englisch Body mass index oder BMI) stellt das Gewicht ins Verhältnis zur Grösse. Zu seiner Berechnung wird das Körpergewicht (in Kilogramm) durch die Grösse (in Meter) im Quadrat dividiert. Aufgrund des Index werden folgende Einteilungen gemacht:
Die Grafik 1.4 zeigt die neusten Daten, um die Prävalenz des Übergewichts und der Fettleibigkeit in der Schweiz nach Geschlecht und Alter abzuschätzen. Die Daten stammen aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012. Der Körpermassenindex wurde aufgrund der von den telefonisch befragten Teilnehmern gemachten Angaben zum Körpergewicht und zur Grösse berechnet.
Die Zahlen zeigen, dass (im Alter ab 15 Jahren) 11 Prozent der Männer, respektive 9% der Frauen fettleibig (adipös) und weitere 39 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen übergewichtig sind. Im Alter von 25 bis 34 Jahren sind 41 Prozent der Männer über-gewichtig oder adipös, bei den Frauen hingegen 19 Prozent. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Übergewichtigen oder Adipösen bis zu einem Maximum von über 65 Prozent bei den 65-74-jährigen Männern und von 47-48 Prozent bei den ab 65-jäh-rigen Frauen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die effektive Prävalenz der Fettleibigkeit in der Bevölkerung unterschätzt wird, wenn sie auf den von den Befragten selbst gemachten Gewichts- und Grössenangaben basiert und nicht wirklich gemessen wird.
Untergewicht BMI < 18,5Normalgewicht BMI 18,5 bis 24,9Übergewicht BMI 25,0 bis 29,9Fettleibigkeit (Adipositas) BMI ≥ 30,0
17Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Übergewicht in der Schweizer Bevölkerung Anteil der übergewichtigen oder fettleibigen Personen in der Schweizer Bevölkerung, nach Geschlecht und Alter basierend auf den Angaben der Befragten zum Körpergewicht und zur Grösse
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.4
Alter
70%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Übergewicht
Fettleibigkeit(Adipositas)
4% 5% 7%9% 9%
15%13%14%10%
14%
20%
23%
27%
35%34%
23%
Alter
70%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Übergewicht
Fettleibigkeit(Adipositas)
3%7%
10%
14%11%
16%12%
17%
20%
33%
42%
44%
47%
39%
49%
39%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung18
1.5 Körperliche Aktivität und Bewegungsmangel Bewegungsmangel in der Schweizer Bevölkerung – Grafik 1.5 19
Das Bundesamt für Sport teilt das Bewegungsverhalten in zwei Kategorien ein:
Die Grafik 1.5 gibt nach Geschlecht und Altersgruppe den Anteil der Personen an, die während ihrer Freizeit körperlich zu wenig aktiv sind. Insgesamt sind 9 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen völlig inaktiv während ihrer Freizeit; 15 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen sind nur teilweise aktiv.
Zur Verbesserung des physischen und psychischen Wohlbefindens wird pro Tag eine halbe Stunde körperliche Aktivität mittlerer Intensität empfohlen. Gymnastik, Fitness oder Sport erhalten die Beweglichkeit und die Muskelkraft. Körperliche Aktivität jeder Art, die zu leichtem Schwitzen führt, fördert die Leistungskraft von Herz und Lunge.
Inaktiv Wöchentlich weniger als 30 Minuten mässige körperliche Aktivität
Teilweise aktiv Wöchentlich 30–149 Minuten mässige oder 1 Mal intensive körperliche Aktivität
19Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.5
Bewegungsmangel in der Schweizer Bevölkerung Körperliche Aktivität der Schweizer Bevölkerung in der Freizeit nach Geschlecht und Alter
80%
Frauen
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Alter
teilweise aktiv
inaktiv7%
9%11%
9%
13%13%
32%
13%
16%
19%20%
19%19%
17%
16%18%
80%
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
teilweise aktiv
inaktiv4%8% 8% 8% 9%
11%
22%
6%7%
16%20% 18%
19%
13%
11%
15%
Alter
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung20
1.6 Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Prävalenz und Behandlung des Diabetes – Grafik 1.6 21
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) stellt ein Herz-Kreislauf-Risiko dar, weil eine über dem Normalwert liegende Insulinkonzen-tration im Blut die Arteriosklerose der Gefässe stark fördert. Eine Person mit Diabetes hat deshalb ein deutlich erhöhtes Risiko von Durchblutungsstörungen in den Beinen, ischämischen Herzkrankheiten und Hirnschlag.
Die Grafik 1.6 zeigt die Verbreitung von Diabetes in der Schweiz. Ungefähr 5,5 Prozent der Männer und 3,9 Prozent der Frauen ab 15 Jahren leiden an Diabetes. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der Betroffenen zu. Über 18 Prozent der Männer und rund 9 Prozent der Frauen ab 75 Jahren sind zuckerkrank. Auch die Zahl der Diabetiker, die eine medikamentöse Behandlung (inklusive Insulinbehandlung) erhalten, nimmt mit dem Alter zu.
21Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Prävalenz und Behandlung des DiabetesAnteil der Personen, bei denen ein Arzt Diabetes diagnostiziert hat, nach Geschlecht, Alter und Behandlungsart
Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2012
Grafik 1.6
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Frauen20%
18%
16%
14%
12%
10%
8%
6%
4%
2%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente0% 0% 1%2%
4%
6%6%
0%0%1% 2% 1%
2%
3%
2%
2%
Alter
15-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75+ Total
Männer20%
18%
16%
14%
12%
10%
8%
6%
4%
2%
0%
ohne Medikamente
nehmen Medikamente0% 1%
3%4%
7%
16%
11%
0%0%0% 1%
1%
2%
3%
3%
1%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung22
Kapitel 2Bedeutung und Klassifikation der Herz-Kreislauf-Krankheiten 2.1 Arztkonsultationen 23
2.2 Hospitalisierungen 24
2.3 Invalidität 28
2.4 Todesfälle 30
Die Bedeutung der Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Schweiz wird in diesem Kapitel an Hand der ärztlichen Konsultationen, der Hospitalisierungen sowie der Invaliditäts- und Todesfälle dokumentiert.
Ärztliche Konsultationen: Eine vollständige gesamtschweizerische Datenbasis fehlt bzw. ist erst im Aufbau (Projekt MARS am Bundesamt für Statistik). Die hier präsentierten Ergebnisse entstammen einer Spezialauswertung des Schweizerischen Diagnose-Index (repräsentative Befragung von Ärzten mit Praxistätigkeit).
Hospitalisierungen: Das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG) verpflichtet die Gesundheitseinrichtungen, dem Bundesamt für Statistik bestimmte klinische und demografische Informationen über jeden behandelten Patienten zu liefern. Diese Daten fliessen in die Medizinische Statistik der Krankenhäuser ein und erlauben es, detaillierte Angaben über die Tätigkeit der Spitäler zu erhalten. Nach ein paar Jahren Anlaufzeit erfasst diese Statistik mittlerweile 99 Prozent aller Hospitalisierungen. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf das Jahr 2014.
Invalidität: Es existiert keine gesamtschweizerische Übersicht über die Invaliditätsfälle, die auf eine Herz-Kreislauf-Krankheit zurückgehen. Die einzige verfügbare Informationsquelle ist die Statistik der Invalidenversicherung. Sie erfasst nur Personen unter 65 Jahren; die mehrheitlich erst nach dieser Altersgrenze auftretenden Invaliditätsfälle infolge einer Herz-Kreislauf-Krankheit sind darin nicht berücksichtigt.
Todesfälle: Die bis in die 1870er Jahre zurückreichende Statistik der Todesfälle und Todesursachen des Bundesamts für Statistik beruht auf einer Meldepflicht und deckt daher alle Sterbefälle in der Wohnbevölkerung der Schweiz ab. Für gültige Vergleiche müs-sen die Todesfälle nach Alter und Geschlecht differenziert und mit der entsprechenden Wohnbevölkerung in Beziehung gebracht werden.
In der vorliegenden Broschüre werden die Herz-Kreislauf-Krankheiten in drei grosse Kategorien eingeteilt (in Klammern jeweils die Codes gemäss ICD-10, der 10. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten):
1. Ischämische Herzkrankheiten (I20-I25): Dazu gehören die Pathologien, die auf Durchblutungsstörungen des Herzens zurückzuführen sind (Angina pectoris und Herzinfarkte).
2. Hirngefäss-Krankheiten (I60-I69): Dazu gehören die Pathologien, die auf eine mangelnde Durchblutung in einem Teil des Gehirns zurückzuführen sind (zerebrovaskulärer Infarkt und Hirnblutung). 3. Übrige Herz-Kreislauf-Krankheiten: Dazu gehören: • Akute rheumatische Herzerkrankungen (I00-I02) • Chronische rheumatische Herzerkrankungen (I05-I09) • Durch Bluthochdruck bedingte Krankheiten (I10-I15) • Herz-Lungen-Erkrankungen (I26-I28) • Andere Formen von Herzkrankheiten (Herzbeutelentzündung, Endokarditis, Myokarditis, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz) (I30-I52) • Erkrankungen der Arterien, Arteriolen und Kapillaren (I70-I79) • Erkrankungen der Venen und der Lymphgefässe (wie Venenentzündungen und Krampfadern) (I80-I89) • Andere Störungen des Kreislaufsystems (195-I99)
23Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
2.1 ArztkonsultationenDie häufigsten ärztlichen Diagnosen – Grafik 2.1 23
Die Grafik 2.1 stellt die Verteilung der wichtigsten vom Arzt diagnostizierten Gründe für einen Arztbesuch dar. Herz-Kreislauf-Krankheiten sind mit einem Anteil von 11,2 Prozent an allen Arztkonsultationen die zweithäufigste Ursache, nach den Erkrankungen des Nervensystems und der Sinnesorgane (12,1%), aber vor den psychischen Krankheiten (11%) sowie Problemen des Bewegungs-apparats (10,2%).
Die häufigsten ärztlichen Diagnosen Diagnosen der niedergelassenen Ärzte nach Krankheitsgruppen
Grafik 2.1
Quelle: Schweizerischer Diagnosen-Index (SDI) 2014
Herz-Kreislaufsystem
Krankheiten Nervensystems und der Sinnesorgane
Psychische Krankheiten
Bewegungsapparat
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
Atmungssystem
Urogenitalsystem
Haut und Unterhaut
Verletzungen, Unfälle und andere äussere Ursachen
Verdauungssystem
Infektionen
Andere Gründe
11.2%
12.1%
11.0%
10.2%
7.1%6.4%
4.2%
3.9%
3.7%
3.7%
3.0%
23.5%
Berechnungsbasis: 100% = 93.5 Mio. DiagnosenBerechnungsbasis: 100% = 93.5 Mio. Diagnosen
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung24
2.2 Hospitalisierungen
Hospitalisierungen 2014 – Tabelle 2.2.1 25
Einweisungsgrund bei der Hospitalisierung 2014 – Grafik 2.2.2 26
Hospitalisierungen wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten 2014 – Grafik 2.2.3 27
Tabelle 2.2.1: Von den 1‘376‘199 registrierten Spitalaustritten (mit dokumentierter Diagnose) im Jahre 2014 mit insgesamt 11‘746‘542 Aufenthaltstagen gehen 153‘553 (11,2%) der Austritte und 1‘308‘572 (11,1%) der Aufenthaltstage auf eine haupt-sächlich mit einer Herz-Kreislauf-Krankheit zusammenhängende Diagnose zurück. Unter diesen Krankheiten sind die ischämischen Herzkrankheiten (2,9%) am häufigsten Grund für eine Einweisung. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 8,5 Tage für alle Hospitalisierungen, diejenige für Herz-Kreislauf-Krankheiten 9,1 Tage. Für die Aufenthalte aufgrund einer zerebrovaskulären Krankheit beträgt sie 15,3 Tage.
Die Grafik 2.2.2 zeigt, dass insgesamt gut 11 Prozent aller Hospitalisierungen auf Herz-Kreislauf-Krankheiten zurückzuführen sind; 6,4 Prozent aller Hospitalisierungen betreffen Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Männern und 4,7 Prozent Herz-Kreislauf-Krank-heiten bei Frauen.
Die Grafik 2.2.3 zeigt die wichtigsten Kategorien der Herz-Kreislauf-Krankheiten nach Geschlecht und Alter. Die Zahl der Spi-taleinweisungen nimmt bei den Herz-Kreislauf-Krankheiten mit dem Alter der Patienten zu und erreicht bei den Männern zwischen 65 und 74 Jahren sowie bei den Frauen zwischen 75 und 84 Jahren ihren Höhepunkt. Auffallend ist, dass die Zahl der Einweisungen wegen ischämischer Herzkrankheiten bei den Männern um ein Mehrfaches höher liegt als bei den Frauen.
25Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Hospitalisierungen 2014Zahl der Austritte und der Aufenthaltstage sowie durchschnittliche Aufenthaltsdauer nach grossen Krankheitsgruppen bzw. Art der Herz-Kreislauf-Krankheit
Spitalaustritte Spitalaufenthaltstage Durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer
Einweisungsgrund Anzahl % Anzahl % (Tage)
Bluthochdruck 4‘909 0.4% 26‘749 0.2% 5.5Ischämische Herzkrankheiten 39‘292 2.9% 251‘244 2.1% 6.4Andere Herzkrankheiten 45‘628 3.3% 414‘920 3.5% 9.1Hirngefässkrankheiten 23‘120 1.7% 353‘421 3.0% 15.3Krankheiten der Arterien 15‘582 1.1% 147‘125 1.3% 9.4Krankheiten der Venen 17‘522 1.3% 58‘113 0.5% 3.3Andere Herz-Kreislauf-Krankheiten 7‘500 0.5% 57‘000 0.5% 7.6 Herz-Kreislauf-Krankheiten (Total) 153‘553 11.2% 1‘308‘572 11.1% 9.1Krebs (Neubildungen) 114‘440 8.3% 984‘290 8.4% 8.9Psychische Krankheiten 95‘191 6.9% 2‘731‘911 23.3% 30.3Krankheiten des Atmungssystems 77‘378 5.6% 533‘104 4.5% 7.4Krankheiten des Verdauungssystems 115‘101 8.4% 668‘335 5.7% 6.2Krankheiten des Muskel-Skelettsystems 183‘688 13.3% 1‘370‘150 11.7% 7.7Andere Krankheiten 291‘638 21.2% 2‘020‘842 17.2% 7.3
Krankheiten (Total) 1‘030‘989 74.9% 9‘617‘204 81.9% 9.3 Verletzungen, Unfälle und andere äussere Ursachen 173‘117 12.6% 1‘254‘013 10.7% 7.2
Schwangerschaft und Geburt (Mütter und Kinder) 159‘129 11.6% 648‘547 5.5% 4.1
Anderes 12‘964 0.9% 226‘778 1.9% 17.5 Total (nur Fälle mit Angabe einer Ursache) 1‘376‘199 100.0% 11‘746‘542 100.0% 8.5 Fälle ohne Angabe einer Ursache 747 11‘489 Total 1‘376‘946 11‘758‘031
Quelle: BFS, Medizinische Statistik der Krankenhäuser 2014 (Abdeckung: 99%); stationäre Krankenhausaufenthalte
Tabelle 2.2.1
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung26
Einweisungsgrund bei der Hospitalisierung 2014 Anteil der Herz-Kreislauf-Krankheiten und anderer ausgewählter Krankheiten
Quelle: BFS, Medizinische Statistik der Krankenhäuser 2014 (Abdeckung 99%); stationäre Krankenhausaufenthalte
Grafik 2.2.2
0% 2%2% 4%4% 6%6% 8%8% 10%10%
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Krebs (Neubildungen)
Psychische Krankheiten
Krankheiten des Atmungssystems
Krankheiten des Verdauungssystems
Krankheiten des Bewegungsapparates
Andere Krankheiten
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (Mütter)
Geburt (Kinder)
Unfälle, Verletzungen
Anderes
Männer Frauen
6.4% 4.7%
3.9% 4.4%
3.3% 3.6%
3.1% 2.5%
4.6% 3.8%
5.9% 7.57%
9.3% 10.0%
7.4%
3.2% 3.0%
6.3% 6.3%
0.3% 0.5%
27Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung 27
Hospitalisierungen wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten 2014Anzahl Hospitalisierungen, nach Krankheitsgruppe, Geschlecht und Alter
Quelle: BFS, Medizinische Statistik der Krankenhäuser 2014 (Abdeckung 99%); stationäre Krankenhausaufenthalte
Grafik 2.2.3
Männer
Frauen
Männer
Frauen
Hirngefäss-Krankheiten Alle Herz-Kreislaufkrankheiten
24000
22000
20000
18000
16000
14000
12000
10000
8000
4000
6000
2000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Andere Herzkrankheiten
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Ischämische Herzkrankheiten
8537
7238
6160
3914
1727
2949
3654
7407949320 180
16871591
23996
22286
19628
14605
17097
9691
13359
7722
5162
9909
2856
3387
1471
1405
37013439
2594
3304
1634
21342140
10811161
769306442150
148
77597115
6526
4428
36563552
6334
1629
1799
806358
699355
212
Männer
Frauen
Männer
Frauen
Hirngefäss-Krankheiten Alle Herz-Kreislaufkrankheiten
24000
22000
20000
18000
16000
14000
12000
10000
8000
4000
6000
2000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Andere Herzkrankheiten
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
025-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Ischämische Herzkrankheiten
8537
7238
6160
3914
1727
2949
3654
7407949320 180
16871591
23996
22286
19628
14605
17097
9691
13359
7722
5162
9909
2856
3387
1471
1405
37013439
2594
3304
1634
21342140
10811161
769306442150
148
77597115
6526
4428
36563552
6334
1629
1799
806358
699355
212
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung28
2.3 Invalidität Invalidität wegen Krankheit bei Personen unter 65 Jahren – Grafik 2.3 29
Unter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Schweiz Hirnschläge für eine bedeutende Zahl von Invaliditätsfällen verantwort-lich. Leider wird diese Invalidität, die vor allem ältere Menschen trifft, auf nationaler Ebene nicht erfasst. Die einzige gesamtschwei-zerische Statistik ist diejenige der Invalidenversicherung, welche aber nur Personen unter 65 Jahren berücksichtigt.
Die Grafik 2.3 zeigt den Anteil der Bezüger und Bezügerinnen von Invalidenrenten aus Krankheitsgründen und erfasst nach den zugrundeliegenden Krankheiten. Für 4 Prozent der Invaliditätsfälle bei Männern und 2 Prozent bei Frauen sind Herz-Kreislauf-Krankheiten verantwortlich.
29Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Invalidität wegen Krankheit bei Personen unter 65 JahrenInvalide Rentner/innen in der Schweiz im Dezember 2014, nach Geschlecht und Gebrechensgruppe
Quelle: BSV, IV-Statistik 2014
Grafik 2.3
Männer
Frauen
Kreislaufsystem 4%
Psychische Erkrankungen 55%
Psychische Erkrankungen 58%
Bewegungs-apparat20%
Bewegungs-apparat19%
Nervensystem 10%
Krebs (Neubildungen) 3%
Andere8%
Andere7%
Kreislaufsystem 2% Krebs (Neubildungen) 4%
Nervensystem 10%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung30
2.4 Todesfälle Todesursachen 2014 – Tabelle 2.4.1 31
Anteil ausgewählter Todesursachen an der Gesamtmortalität – Grafik 2.4.2 32
Sterbefälle infolge Herz-Kreislauf-Krankheiten (Trend) – Grafik 2.4.3 33
Mortalität infolge Herz-Kreislauf-Krankheiten: Sterberaten nach Geschlecht und Alter – Grafik 2.4.4 34
Gewinn an Lebenserwartung unter Annahme der Elimination ausgewählter Todesursachen – Grafik 2.4.5 35
Die Tabelle 2.4.1 gibt einen Überblick über die Häufigkeit der Sterbefälle infolge von Herz-Kreislauf-Krankheiten und anderen wichtigen Todesursachen im Jahr 2014. Von den 63‘938 registrierten Todesfällen sind für 20‘972 (32,8%) Herz-Kreislauf-Krankhei-ten verantwortlich, hauptsächlich ischämische Herzkrankheiten (7‘324 oder 11,5%), andere Herzkrankheiten (5‘573 oder 8,7%) und Hirngefäss-Krankheiten (3’452 oder 5,4%).
Die Grafik 2.4.2 zeigt die Verteilung der Todesursachen nach Geschlecht. Der Anteil der Herz-Kreislauf-Krankheiten ist bei den Frauen (34,8%) höher als bei den Männern (30,6%). Dies gilt auch für die meisten Untergruppen (ausser ischämische Herzkrank-heiten und Krankheiten der Arterien).
Die Grafik 2.4.3 zeigt die durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingten Todesfälle über die Zeit (1995 bis 2014), nach Geschlecht und Art der Herz-Kreislauf-Krankheit. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen haben diese Todesfälle sowohl beim Total als auch bei den Untergruppen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich abgenommen. Obwohl das Risiko der Männer, in einem der folgenden Jahre an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu sterben, generell höher ist als dasjenige der Frauen (Grafik 2.4.4), sterben mehr Frauen als Männer an einer Herz-Kreislauf-Krankheit.
Die Grafik 2.4.4 zeigt die durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingten Todesfälle nach Geschlecht und Alter auf einer logarith-mischen Skala. Auf dieser Skala kommen konstante Zuwachsraten (z. B. Verdoppelung alle fünf Jahre) als Gerade zum Ausdruck. Auf allen Abbildungen wird der ungebrochene Anstieg der Sterberisiken mit zunehmendem Alter ersichtlich. Wie bei den Hospita-lisierungen ist der Anteil der ischämischen Krankheiten bei den Männern deutlich höher als bei den Frauen. Die durch Hirngefäss-Krankheiten verursachten Todesfälle sind bei beiden Geschlechtern vergleichbar häufig. Bei den übrigen Sterbefällen infolge einer Herz-Kreislauf-Krankheit ist die Übermortalität bei den Männern nur in den jüngeren und mittleren Altersjahren ausgeprägt.
Die Grafik 2.4.5 veranschaulicht, dass sich die Lebenserwartung von Männern und Frauen infolge von Herz-Kreislauf- Krankheiten um die Jahrtausendwende um rund viereinhalb Jahre verkürzt hat. Dieser Verlust an Lebensjahren war um 2000 höher als bei Krebs (neuere Zahlen waren bei Redaktionsschluss noch nicht verfügbar).
31Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Männer Frauen Mäner und Frauen
Todesursache Fälle Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Hypertonie (Bluthochdruckkrankheit) 1016 3.3% 2016 6.1% 3032 4.7%Ischämische Herzkrankheiten 3944 12.7% 3380 10.2% 7324 11.5%Andere Herzkrankheiten 2420 7.8% 3153 9.6% 5573 8.7%Hirngefässkrankheiten 1321 4.3% 2131 6.5% 3452 5.4%Krankheiten der Arterien 570 1.8% 465 1.4% 1035 1.6%Krankheiten der Venen 56 0.2% 72 0.2% 128 0.2%Andere Herz-Kreislauf-Krankheiten 156 0.5% 272 0.8% 428 0.7% Herz-Kreislauf-Krankheiten total 9483 30.6% 11489 34.8% 20972 32.8%Krankheiten des Atmungssystems 1965 6.3% 1869 5.7% 3834 6.0%Krebs (Neubildungen) 9570 30.9% 7773 23.6% 17343 27.1%Unfälle, Verletzungen und andere äussere Ursachen 2122 6.9% 1574 4.8% 3696 5.8%
Andere Ursachen 7810 25.2% 10283 31.2% 18093 28.3% Alle Ursachen 30950 100.0% 32988 100.0% 63938 100.0%
Todesursachen 2014
Todesfälle nach Geschlecht und Krankheitsgruppen bzw. Art der Herz-Kreislauf-Krankheit
Quelle: BFS, Statistik der Todesfälle und Todesursachen 2014
Tabelle 2.4.1
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung32
Anteil ausgewählter Todesursachen an der Gesamtmortalität Anteil der Herz-Kreislauf-Krankheiten und anderer ausgewählter Todesursachen an der Gesamtmortalität in der Schweiz, nach Geschlecht
Berechnungsbasis: 100% = 30‘950 Sterbefälle von Männern bzw. 32‘988 Sterbefälle von FrauenAnteil aller anderen (d.h. in der Grafik nicht abgebildeten) Todesursachen total: 29,0% (Männer) bzw. 34,9% (Frauen)
Quelle: BFS, Statistik der Todesfälle und Todesursachen 2014
Grafik 2.4.2
0.0 5.0 10.0 15.0
12.710.3
4.36.5
13.618.1
6.53.6
4.34.1
20.1
6.45.7
0.70.2
2.40.8
15.9
20.0 25.0
Ischämische Herzkrankheiten
Hirngefässkrankheiten
Andere Herz-Kreislauf-Krankheiten
Lungenkrebs
Prostata-/Brustkrebs
Andere Krebsarten
Krankheiten des Atmungssystems
Transportmittelunfälle
Selbsttötungen
Männer
Frauen
33Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Sterbefälle infolge von Herz-Kreislauf-KrankheitenTodesfälle in der Schweiz pro Jahr, nach Geschlecht und Art der Herz-Kreislauf-Krankheit
Quelle: BFS, Statistik der Todesfälle und Todesursachen 1995-2014
Grafik 2.4.3
Übrige Herz-Kreislauf-Krankheiten
Hirngefässkrankheiten
Ischämische Herzkrankheiten
14000
Sterbefällepro Jahr
1995 2000 2005 2010 2014
13000
12000
11000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Männer
12056
11007
10319 99259483
14000
Sterbefällepro Jahr
1995 2000 2005 2010 2014
13000
12000
11000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Frauen
Übrige Herz-Kreislauf-Krankheiten
Hirngefässkrankheiten
Ischämische Herzkrankheiten
1412713897
1254212034
11489
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung34
Mortalität infolge Herz-Kreislauf-Krankheiten: Sterberaten nach Geschlecht und Alter Sterberate pro 100‘000 Einwohner in der Schweiz, nach Todesursache, Geschlecht und Alter
Quelle: BFS, Statistik der Todesfälle und Todesursachen 2014
Grafik 2.4.4
10000
1000
100
10
1
0
Restliche Herz-Kreislauf-Krankheiten
Ischämische Herzkrankheiten
10000
1000
100
10
1
0
Männer
Frauen25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Hirngefässkrankheiten
10000
1000
100
10
1
0
Männer
Frauen25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
1000
100
10
1
0
Restliche Todesursachen
2475
273591
167
5575
1727
14
4
25
1
5
0
891 985
233
4838
14
205
105
23
4
0
3068
456616
158
7355
3189
20
6
19
12
7
0
31292074
7300
9407
1224
123180
487313
4674
750
24
10000
1000
100
10
1
0
Restliche Herz-Kreislauf-Krankheiten
Ischämische Herzkrankheiten
10000
1000
100
10
1
0
Männer
Frauen25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
Hirngefässkrankheiten
10000
1000
100
10
1
0
Männer
Frauen25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-84 85+
10000
1000
100
10
1
0
Restliche Todesursachen
2475
273591
167
5575
1727
14
4
25
1
5
0
891 985
233
4838
14
205
105
23
4
0
3068
456616
158
7355
3189
20
6
19
12
7
0
31292074
7300
9407
1224
123180
487313
4674
750
24
35Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Gewinn an Lebenserwartung unter Annahme der Elimination ausgewählter Todesursachen
Zusätzliche Lebensjahre, wenn niemand mehr an folgenden Krankheiten sterben würde:
Quelle: BFS, demos 3/2007
Grafik 2.4.5
0 1 2 3
4.6
4.5
3.7
3.0
1.4
0.7
0.7
0.5
0.2
0.1
4 5
Herz-Kreislauf-Krankheiten total
Krebs
Äussere Ursachen (inkl.Selbsttötungen)
Krankheiten des Atmungssystems
Infektionskrankheiten
0.0 0.5 1.0 1.5
0.6
0.7
1.9
1.4
1.3
1.5
2.0 3.02.5
Ischämische Herzkrankheiten
Hirngefässkrankheiten
Andere Herz-Kreislauf-Krankheiten
Männer
Frauen
Männer
Frauen
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung36
Kapitel 3Behandlung der Herz-Kreislauf-Krankheiten
3.1 In der Arztpraxis ausgestellte Verordnungen – Grafik 3.1 37
3.2 Medikamente – Grafik 3.2 38
3.3 Eingriffe am Herz zur besseren Durchblutung – Grafik 3.3 39
3.4 Behandlungen des Herzinfarkts – Grafik 3.4.1, 3.4.2 und 3.4.3 40
3.5 Interventionen bei Herzrhythmusstörungen – Grafik 3.5 42
3.6 Patientenzahlen kardiale Rehabilitation – Grafik 3.6.1 und Tabelle 3.6.2 43
Die Bedeutung der in der Schweiz durchgeführten Behandlungen und Eingriffe wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten wird in diesem Kapitel anhand von sechs Indikatoren gemessen:
1. In der Arztpraxis ausgestellte Verordnungen für Herz-Kreislauf-Medikamente 2. Von der pharmazeutischen Industrie verkaufte Herz-Kreislauf-Präparate 3. Eingriffe am Herzen (Bypass-Operationen und Angioplastien) 4. Herzinfarktbehandlungen5. Interventionen bei Herzrhythmusstörungen (Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, Katheterablationen)6. Anzahl Reha-Patienten. In der Schweiz stehen 12,6 Prozent der in der Arztpraxis verschriebenen Medikamente in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Krank-heiten (Grafik 3.1); sie machen auch rund 9,7 Prozent des Umsatzes der Pharmaunternehmen aus (Grafik 3.2).
Was die operativen Eingriffe anbelangt, scheint die Zahl der koronaren Bypass-Operationen den Höhepunkt überschritten zu haben, während diejenige der Angioplastien ungebrochen ansteigt (im Mittel um fast 1000 pro Jahr) (Grafik 3.3). Die Angioplastien wer-den seit längerem in neun von zehn Fällen durch das gleichzeitige Einpflanzen eines Stent (kleines zylinderförmiges Gitter, das als Gefässstütze dient) in der erweiterten Arterie ergänzt, um Wiederverengungen (Restenosen) zu verhindern (nicht in Grafik gezeigt).
Die Entwicklung der Behandlungen des akuten Herzinfarkts werden anhand der Daten aus dem AMIS-PLUS-Register dargestellt. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Angioplastie-Eingriffe (unmittelbar während der Akutphase der Ischämie) bei rund 80 Prozent eingependelt, derjenige der Thrombolyse-Behandlungen ist hingegen fast bedeutungslos geworden (Grafik 3.4.1). Angio-plastie-Eingriffe werden zunehmend auch bei über 80-, ja sogar über 90-Jährigen zum Standard (Grafik 3.4.2). In den letzten 15 Jahren konnte die Zeitdauer zwischen Wahrnehmung durch den Patienten und Behandlung deutlich reduziert werden, v.a. zwischen Spitaleintritt und Behandlung (Grafik 3.4.3)
Was die Behandlung der Herzrhythmusstörungen betrifft, so hat die Zahl der Defibrillator-Implantationen bis etwa 2010 deutlich, seither aber nur noch wenig zugenommen (Grafik 3.5). Herzschrittmacher-Implantationen sind hingegen über den ganzen Zeitraum immer häufiger geworden. Noch markanter angestiegen ist die Anzahl der elektrophysiologischen Behandlungen, was sich an den Ablationen (Verödung eines Arrhythmie-Herds mittels Katheters und Hochfrequenzstroms) zeigt. Diese Massnahme ist nun die häufigste, noch vor dem Einpflanzen eines Herzschrittmachers..
Die jährlichen Patientenzahlen der SAKR-anerkannten ambulanten und stationären Institutionen der kardialen Rehabilitation zeigen eine kontinuierlichen Zunahme (Grafik 3.6.1), doch werden weiterhin längst nicht alle Patienten mit einer belegten Rehabilitations-Indikation zugewiesen. Insbesondere Patienten mit einer Herzinsuffizienz oder stabilen KHK sind deutlich unterrepräsentiert (Tabelle 3.6.2).
37Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
In der Arztpraxis ausgestellte VerordnungenVerschreibungen der niedergelassenen Ärzte nach Krankheitsgruppen im Jahr 2014
Berechnungsbasis: 100% = 60.4 Mio. Verordnungen nach internationaler Therapieklassifikation
Quelle: Schweizerischer Diagnosen-Index (SDI) 2014
Grafik 3.1
Herz-Kreislauf
Zentrales Nervensystem
Stoffwechselstörungen (inkl. Verdauungstrakt)
Infektionen
Bewegungsapparat
Atmungssystem
Haut
Sinnesorgane
Blutbildung
Urogenitalorgane
Übrige
12.6%
20.8%
12.0%
9.7%9.6
5.0%
5.0%
4.1%
9.3%
6.8%
5.1%
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung38
MedikamenteMarktanteil der in der Schweiz im Jahr 2015 verkauften Medikamente nach Anwendungsgebiet
Interpharma mit Datengrundlage IMS Health Schweiz, 2016
Grafik 3.2
Berechnungsbasis: 100% = 5‘383 Mio. Franken Umsatz zu Fabrikabgabepreisen
Herz-Kreislauf
Zentrales Nervensystem
Krebs
Infektionen
Atmungssystem
Verdauungssystem
Blut und blutbildende Organe
Muskel- und Skelettsystem
Urogenital-System
Haut
Übrige
Anwendungsgebiet:9.7%
14.5%
12.4%
12.4%
5.9
17.4%
5.4%
5.5%
4.3%
5.0%
3.9%
39Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Eingriffe am Herz zur besseren Durchblutung
Quellen: Angioplastien: Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie, Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie
Bypass: BFS, Medizinische Statistik der Krankenhäuser 1998-2014
Grafik 3.3
25000
Jahr
20000
15000
10000
5000
0
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
20
12
20
13
20
14
Angioplastien
Bypass
3141
4519 5590
6713 7720
8879 9561 9732
11080 11803
13276 14235
15680 16624
17061 17080 18233
19024 19925 20387
20919 22030
23711
3070
3111
33
77
3970
4045
3590
3486
3547
39
08
3818
3781
3555
3500
3646
3678
3548
37
70
Eingriffe am Herz
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung40
Behandlungen des Herzinfarkts1)
1)ST-Hebungs-Infarkt (STEMI). Ende 2015 mehr als 52‘100 Patienten aus 83 Spitälern
Grafik 3.4.1
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Jahr
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
20
12
20
13
20
14
20
15
Angioplastie (PCI)
Thrombolyse
Kein Eingriff
% H
erzi
nfar
ktpa
tien
ten
7
74 2
1 1 11 1
1 0
01
10
31
18
31
31
25
36
21
51
17
55
14
71 76 78 78 77 78 81 79 84 86 83 80
59
34
59 51 44 43 32 31 21 21 19 21 22 22 19 20 16 14 17 20
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Alter (vollendete Jahre)2001 - 2004
2005 - 2008
2009 - 2012
2013 - 2016
% H
erzi
nfar
ktpa
tien
ten
70-79 80-89 90+
57
24
6
77
44
9
78
59
22
8075
49
Grafik 3.4.2
Anteil mit Angioplastie (PCI) nach Alter, Schweiz 2001-04 bis 2013-162)
2)2016 nur bis Ende Juni
Anteil der Behandlungen (Thrombolyse oder Angioplastie) in der Schweiz, von 1997 bis 2015
41Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
Behandlungen des Herzinfarkts
Grafik 3.4.3
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Jahr
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
20
12
20
13
20
14
20
15
im Spital
vor Spitaleintritt
Min
uten
(Med
ian)
23
01
45
23
71
20
76
87 80
75
64
55 53 56
51
50
37 3
5
38
21
0
19
5
20
5
19
3
18
5
17
3
18
0
18
0
17
7
16
0
16
0
17
0
16
5
Angioplastien (PCI): Zeitdauer zwischen Wahrnehmung und Behandlung
Quelle: AMIS-PLUS-Register, Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich
Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung42
Interventionen bei HerzrhythmusstörungenAnzahl Herzschrittmacher- und Defibrillator-Implantationen sowie Katheterablationen pro Jahr
Quelle: Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Elektrophysiologie der SGK (Schweiz. Ges. für Kardiologie)
Grafik 3.5
5000
6000
Jahr
4000
3000
2000
1000
0
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
20
12
20
13
20
14
20
15
Interventionen bei Herzrhytmusstörungen 1998-2015
Herzschrittmacher
Katheterablationen
Defibrillator-Implantationen
2649 2660
2909 3014
3150 3238 3346 3382
3498 3568
3949 4085
4278
4463 4501 4614 4994
5241 5170
617 825 886
1006 1178
1362
1805
2185
2581
3123
3517 3929
3920
4620
4743 4612
5738
164 191 277 288 358 447 453 627 700
823 913 941
1094 997
1144 1025 1139 1216
43Zahlenbroschüre 2016 der Schweizerischen Herzstiftung
5000
6000
Jahr
4000
3000
2000
1000
0
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
11
20
12
20
13
20
14
20
15
Interventionen bei Herzrhytmusstörungen 1998-2015
Herzschrittmacher
Katheterablationen
Defibrillator-Implantationen
2649 2660
2909 3014
3150 3238 3346 3382
3498 3568
3949 4085
4278
4463 4501 4614 4994
5241 5170
617 825 886
1006 1178
1362
1805
2185
2581
3123
3517 3929
3920
4620
4743 4612
5738
164 191 277 288 358 447 453 627 700
823 913 941
1094 997
1144 1025 1139 1216
Patientenzahlen kardiale Rehabilitätion
nach Behandlungsart
Patientenzahlen kardiale Rehabilitation: Anteile nach Indikation Anteil stationäre und ambulante Patienten in Prozent, nach Indikation (100%= Jahrestotal 2014: 13‘583 Patienten*) *inkl. Doppelzählung von 281 Personen, die sowohl stationär als auch ambulant behandelt wurden
Quelle: Schweizerische Arbeitsgruppe für kardiale Rehabilitation SAKR, 2010-2014
Grafik 3.6.1
Tabelle 3.6.2
2010 2011 2012 2013 2014
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
ambulant
stationär
6636
26%
6675 6685 7097 7183
4960
11596 1201212824 13171 13583
53376139 6074 6400
stationär (%) ambulant (%)Total (n) 7183 6400Total (%) 54.6 45.4 Ischämische Herzkrankheiten (akutes Koronarsyndrom ACS) 10.3 22.8Koronare Bypass-Operationen 14.6 5.8Herzklappenoperationen 10.8 3.4Koronare Herzkrankheit stabil 3.1 7.7Bypass-Operationen mit Klappenersatz 5.7 0.9Herzinsuffizienz 3.3 2.4Gefäss-Operationen 2.4 0.8Kathetergestützter Klappenersatz (TAVI) und MitraClip 2.1 0.3
Herztransplantationen, Herzunterstützungssysteme, übrige 2.3 1.3