ZANSHIN I.08

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EUR 2,50 Das deutsche Kyudo-Magazin I ____ 08 Zanshin DKYUB W 3 + 4 Hamburg / Bonn Das neue Profil des Verbands Q Vorschau 2008/2009 WETTKAMPF W 8 Deutschland und Europa Der Themenschwerpunkt Q Ergebnisse 2008

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Das Deutsche Kyudo Magazin (DKyuB e.V.) German Kyudo Magazine

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EUR 2 ,50 Das deutsche Kyudo-Magazin

I____08Z a n s h i n

DKYUB W 3 + 4Hamburg / BonnDas neue Profil des Verbands

Q Vorschau 2008/2009

WETTKAMPF W 8Deutschland und EuropaDer Themenschwerpunkt

Q Ergebnisse 2008

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E d i t o r i a l ( I )

Liebe Kyudoka,

was gibt es Neues, seit das letzte „Zanshin“ erschienen ist? Einiges! Es wird Euch gleich aufgefallen sein: „Z A N S H I N “ trägt ein neues Gewand, das ihm der neue PR-Manager Peter Staudinger in Zusammen-arbeit mit dem Vorstand auf den Leib geschneidert hat. Der im Oktober 2007 neu gewählte Vorstand ist mit einer Ausnahme gleich geblieben: Diese Aus-nahme ist der Wechsel von Hartwig Friedrich, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich für sein Engagement danken möchte, zu Peter Staudinger. Unser PR-Manager wird in dieser Ausgabe auch seine neuen Ideen und Konzepte vor-stellen. Und auch online geht‘s weiter: Die Arbeit an der Neugestaltung und dem Ausbau unserer Website www.kyudo.de ist in vollem Gange.

Die frohe Kunde hat sich gewiss in alle Vereine herumgesprochen: Bei den Europa-Meisterschaften in Stockholm haben die deutschen Wettkämpfer her-ausragende Platzierungen erreicht – den 1., 2. und 3. Platz im Einzel und den 1. und 3. Platz in der Mannschaftswertung. Glückwunsch an den Nationalkader, Dank an die Trainer und Dank an meinen Vize Sorin Jurma, der hinter den Kulissen unermüdlich und höchst effizient mit Planung und Organisation der Kadersemi-nare und der Meisterschaften beschäftigt war. Dies war die bisher ausführlichste und aufwändigste Vorbereitung eines Nationalkaders für eine Europameister-schaft. Mehr darüber lest Ihr im Bericht auf Seite 11.

Alle bis zum jetzigen Zeitpunkt geplanten Vorhaben des DKyuB haben wir erfolg-reich abschließen können: die Deutschen Meisterschaften, die erst- und bisher ein-malige Kyu-DEM, Seminare wie das Früh-jahrsseminar mit Sato-sensei und vieles andere. Aber noch ist das bisher schon ereignisreiche Kyudo-Jahr nicht zu Ende: Gerade fanden die Heki-Sommerseminare statt, es folgen einige Bundeslehrgänge, die C-Trainerausbildung, im Herbst die Enteki-DEM und die Mitgliederversamm-lung des DKyuB.

Aus Japan hört man von ersten Vor-bereitungen auf eine offizielle Welt-meisterschaft, als Termin wird das Frühjahr 2010 genannt. Eventuell wird diese Veranstaltung mit Seminar und Prüfung für ausländische Teilnehmer gekoppelt werden. Dies bringt mit sich, dass im Jahr 2010 wohl keine EKF-Seminare in Europa stattfinden werden.

In diesem Jahr ist die Zahl der deutschen EKF-Teilnehmer übrigens mit 25 eher gering gewesen. Gründe sind sicher die erheblichen Kosten und vielleicht auch die Aussicht auf EKF-Seminare 2009 in Deutschland. Vorplanungen für EKF 2009 laufen bereits: Die Hessische Landes-sportschule in Frankfurt/Main ist zentral gelegen und käme von der Kapazität her in Frage. Sie erfüllt alle Voraussetzungen für Seminare dieser Größenordnung. Aber egal, in welchem Land die Seminare stattfinden, sie bleiben immer kosten-aufwändig. Um die Zahl der Teilnehmer besser einschätzen zu können, gab es bereits national und international Um-fragen, die auf eine gute Auslastung schließen lassen. Dies muss aber auch so sein, denn die Sportschulen vermieten nicht nur einzelne Bereiche. Bei zu gerin-ger Auslastung der Zimmer und der Gastronomie werden zum Beispiel nicht alle benötigten Hallen zur Verfügung gestellt. Dies ist auch der Grund, warum es Seminare nur als Paket inkl. Übernach-tung und Verpflegung gibt, mag dies auch bei einigen (wenigen) den Eindruck von

„Kasernierung“ hervorrufen.

Der Landesverband Saarland ist um eine zweite Kyudogruppe, die Kyudoabteilung des Sakura e.V., gewachsen, ein herzliches Willkommen an die Saar!

Und zum Schluss möchte ich Eure Auf-merksamkeit darauf lenken, dass kommen-des Jahr Kyudo in Deutschland sein 40. Jubiläum feiern kann. Möglicherweise ent-wickelt Ihr in den Vereinen und Landes-verbänden schon Ideen, wie Ihr dieses Jubiläum nutzen könnt, um Kyudo in der Öffentlichkeit präsent zu machen?

Mit herzlichen Grüßen

Euer Sven Zimmermann

Zanshin I | 08 �

I n h a l t

Zanshin I | 08

Editorial (I) Grußwort des Präsidenten Seite �Editorial (II) Das neue Profil des DKyuB Seite 4

Titelthema Schwerpunkt »Wettkampf« Seite 8 10. Europameisterschaft Seite 10 1. Offene Österreichische Seite 1� Meisterschaft 1. Kyu-Meisterschaft Seite 1� Kyudo-Bundesliga Seite 15 22. Bayerische Meisterschaften Seite 16 1. TiB-Taikai, Berlin Seite 18 Nach dem Wettkampf ... Seite 19

Berichte Auswahl und Training Nationalkader Seite 6 Dojo-Eröffnung in Süd-Korea Seite �6

Technik Die Hassetsu, Teil 8: »Zanshin« Seite �0

Kyudo-Welt Aus Forschung und Geschichte Seite �8 Nachruf Urakami-sensei Seite �8

Verbände EKF-Statistik / Neue DAN-Grade Seite �9 Veranstaltungen Seite 9/�9

Service Impressum Seite 19 Adressen Seite �0

Glosse Kurz vor Schluss: »Kyu-doing« Seite �1

Bildnachweis TitelGroßes Bild: Robert Roos, StockholmKleines Bild unten links: Dagmar Baer, Berlin · unten rechts: Klaus-Peter Staudinger, Hamburg

© 2008 Zanshin – Das deutsche Kyudo-Magazin | Herausgegeben vom DKyuB – Deutscher Kyudo Bund e.V.

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Schrift und Farbe Q Zum 2. Schritt war es nicht mehr weit: Der Namenszug war ja schon mit einer spezifischen Schrift erstellt. Sie soll auch künftig die Auszeichnungsschrift des Verbandes sein. Sie heißt „DTL Prokyon” und kommt aus einer edlen Schriften-bibliothek. Wörtlich übersetzt, bedeutet der Name zwar „vor dem Hund” – aber keineswegs, dass wir auf den Hund gekommen sind. Vielmehr ist die Schrift nach einem lichtstarken Stern benannt – ein eher gutes Omen. Und da wir 2006 das Jahr des Hundes hatten, ist natürlich nach dem Hund auch vor dem Hund!Die Schrift wird sicher nur für die wenigsten Mitglieder verfügbar sein – ist aber auch nicht nötig. Wir haben sie hier im Zanshin z.B. mit einer gut lesbaren

„humanistischen Groteskschrift”, quasi als Arbeitspferd, kombiniert. Das gleiche könnt ihr ebenfalls tun. Schriften wie die Frutiger, Syntax, Formata oder neueren Datums der Myriad, Stella oder Strada, im Zweifelsfall auch Helvetica bzw. Arial, eignen sich prinzipiell ebenso. Es ist immer auch Geschmackssache – aber: So wie man ins Kino nicht unbedingt im Ballkleid geht, muss es auch in den Drucksachen nicht immer superelegant ein! Da, wo der Verband als solcher repräsentiert werden soll, setzen wir entsprechende Mittel ein; ansonsten ist bei richtiger Verwendung des Logos (fast) alles erlaubt.

Neben den Schriften spielen Farben eine mindestens ebenso tragende Rolle bei den Erscheinungsbildern, neudeutsch im Fachjargon „Corporate Designs” genannt. Auch hier haben wir ein bisschen auf-geräumt und sortiert. Als prägende Farben möchten wir in der Zukunft in erster Linie ein burgunderfarbenes Rot, dann einige Brauntöne aus dem helleren Holzspektrum sowie ein mittleres Grau

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E d i t o r i a l ( I I ) | D a s n e u e P r o f i l d e s D K y u B

Liebe Kyudoka, liebe Kolleginnen und -Kollegen im Verband,

unser Präsident hat mir eine schöne Brücke gebaut – Über diese können wir nun gemeinsam gehen. Ich habe mich nach meiner Wahl, für die ich mich an der Stelle noch einmal bedanke, zunächst auf das gestürzt, was mir ein persönliches Anliegen war. Mir war wichtig, dass wir angesichts der Entwicklungen im DKyuB dem Verband ein einheitliches Profil geben. Das bedeutet: Es geht nicht allein darum, nur das Aussehen des Z A N S H I N oder der Internetpräsenz ein wenig oder auch mehr zu verändern. Als Grafik-Designer mit genau diesem professionellen Schwerpunkt weiß ich sehr gut, wovon ich rede: Unternehmen, Institutionen und auch Vereine und Ver-bände müssen sich heutzutage, wenn sie erfolgreich arbeiten und dabei wirkungs-voll kommunizieren wollen, mit einem klaren Konzept präsentieren. Und das möglichst in allen Aspekten, allen Medien, jederzeit und nachhaltig. Nun ist der DKyuB keine kommerzielle Vereinigung oder gesellschaftlich einflußreiche Kraft und wir sollten sicherlich „die Kirche im Dorf lassen“. Aber wir sind dennoch kein unbedeutender Verband – immerhin die Vertretung der größten Kyudo-Gemeinde außerhalb Japans.

Mir ging es vor allem darum, das Logo neu zu definieren, daraus abgeleitet einige Stilistiken für Farben, Schriften und Wei-

einsetzen. Wenige Grün- oder Blautöne runden das Bild ab. Wenn man es so sehen möchte, leisten wir uns verhalten japonisierte Kyudo-Ästhetik: Rot und Weiß verweisen natürlich auf Japans Flagge, Holztöne auf Bögen und Pfeile, dazu kombiniert das Grau der Kiesel und das zarte Grün aus der Umgebung der Sha-i und des Azuchi im Dojo. Gelegentlich darf dann noch das Blau des Himmels auftauchen. Wie auch immer – der Farb-einsatz sollte weder dogmatisch noch klischeehaft, sondern stets mit Feingefühl für das jeweilige Objekt erfolgen.

teres zu entwickeln, mit denen man ein solches einheitliches Erscheinungsbild nach und nach prägen kann.

Logo? Logo!Q Wir haben uns also im ersten Schritt das Logo des DKyuB vorgenommen. Mit Hilfe meines Berliner Kollegen Thorsten Karge wurde die eingeführte Zeichnung des Emblems (Mato, Bogen und Pfeil in stilisierter Form; Entwurf von Sven Zimmer-mann) digitalisiert und reingezeichnet. Da in einer so genannten Vektor-Grafik viel mehr Genauigkeit möglich ist als in einem Scan, haben wir gleich die Details opti-miert. Der ungleich höhere Nutzen liegt aber darin, dass diese Grafik jederzeit wei-terbearbeitet und z.B. umgefärbt werden kann. Natürlich sollten solche Verän-derungen nur diejenigen vornehmen, die dazu authorisiert wurden.

Im nächsten Schritt haben wir Lösungen für einen ganz anderen Zweck erarbeitet: Der Namensschriftzug sollte für unter-schiedliche Verwendungsformen in Größe oder Farbe in einem immer wieder-kehrenden Look kombiniert werden. Außerdem sollte der Name wegen zuneh-mender internationaler Kontakte gleich-zeitig auch englischsprachig erscheinen.Nach zahlreichen Versuchen und Abstim-mungen mit dem Vorstand stand die Grundversion fest, die wir hier und heute vorstellen möchten. Gleichzeitig seht Ihr in diesem Z A N S H I N das Logo in verschie-denen von uns vorgesehenen Anwen-dungsformen.

AusblickQ Allen an diesem Abstimmungsprozess Beteiligten gebührt großer Dank! Ich hoffe, dass sich nach und nach immer mehr Anwendungsobjekte im neuen Look bewähren können. Als nächste Baustelle, Sven hat es bereits erwähnt, nehmen wir uns der Internetpräsenz an. Eine neue Fassade soll bereits parallel zum neuen Z A N S H I N errichtet werden, aber die Architektur dahinter wird im Rahmen eines längeren Pozesses erst zum kom-menden Jahr realisiert.

Aber nun wünsche ich recht viel Spaß bei der Lektüre díeser Ausgabe unseres Z A N S H I N , das wir gern zu einem echten Mitgliedermagazin machen wollen. Ich danke allen „Korrespondenten” für ihre Beiträge, die das ganze erst rund gemacht haben – ganz besonders Thomas Baer, der seine Hassetsu-Reihe nun mit dem sehr passendem Thema zu einem, wie ich finde, würdigen Abschluß gebracht hat. Vielleicht können wir in Zukunft weitere Kyudoka zur redaktionellen Mitwirkung bewegen. Das wäre wunderbar. 2

Klaus-Peter Staudinger

W Corporate Design

Corporate Design (CD) bezeichnet einen Teilbereich der Corporate Identity und beinhaltet das gesamte Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Organisation. Dazu gehören sowohl die durchgängig einheitliche Gestaltung der Kommunikationsmittel (z.B. Geschäftspapiere, Werbemittel, Verpackungen, Internetauftritt) wie auch Bereiche der Produkte oder der Architektur.

Mit der konsistenten Gestaltung aller Elemente des CD soll bei jedem Kontakt ein Wiedererkennungseffekt erreicht werden. Als Bestandteile des Corporate Designs finden sich das Firmenlogo und die Firmenfarben, in der Regel auch eine einheitlich verwendete Schriftart (Hausschrift), auf allen Kommunikationsmitteln.

Für verschiedene Einsatzgebiete gibt es unterschiedliche Varianten. Dateien auf Anfrage beim PR-Manager erhältlich.

Die neue Wort-Bild-Marke des DKyuB: Das Emblem und der Schriftzug bilden eine Einheit. Die Namensbezeichnung ist auch englischer Übersetzung enthalten.

W Prokyon

Prokyon (Q Canis minoris, Synonyme: Elgomaisa, Algomeysa, Antecanis) ist der hellste Stern im Sternbild Kleiner Hund. Mit einer Entfernung von 11,2 Lichtjahren ist er einer der sonnen-nächsten Sterne. Sowohl der griechi-sche als auch der lateinische Name bedeuten „vor dem Hund“. Das weist darauf hin, dass er vor Sirius, dem Hundsstern aufgeht.

Wie Sirius ist Prokyon ein Doppel-stern. Der Hauptstern Prokyon A, ein weißlich-gelber Hauptreihenstern der Spektralklasse F5, hat einen leucht-schwachen Begleiter der Größe 11, Prokyon B, der ein Weißer Zwerg ist. Die Umlaufperiode des Doppelstern-systems beträgt 41 Jahre.

Quelle: Wikipedia

ZanshinDas deutsche Kyudo-MagazinJapanisches Bogenschießen in Deutschland

Der Magazin-Name in der Logo-Schrift „DTL Prokyon“; Untertitel und Slogan in der „Foundry Sans“.

Als primäre Farben des Verbands sind neu ein dunkles Rot als HKS 16 (C30|M100|Y90|K6) sowie ein lichtes Grau (40% Schwarz) definiert.

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6 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 �

Da die Trefferergebnisse vom bisher ge-zeigten Leistungsstand abwichen, wurden die Teams umgestellt und der folgende Durchgang in der Reihenfolge der aktu-ellen Tagesform absolviert. Zwischen-durch wurde auch frei geschossen. Während dieser Zeit konnten sich die Schützen Videoaufnahmen vom ersten Durchgang ansehen und bekamen Hinweise bzw. Korrekturen von Feliks F. Hoff. Es war schwer, diese unmittelbar umzusetzen. Der Druck, besonders gut treffen zu müssen, um einen sicheren Platz in den beiden Mannschaften zu bekommen, ließ die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben. In den Pausen sorgten die Helfer für Ver-pflegung, Kalt- und Heißgetränke. Viel-leicht hatten auch das reiche Kuchenan-gebot und eine fette Mousse au Chocolat die Leistungen erschwert oder besser

„beschwert“. Ein Versuch unerlaubter Be-einflussung der Gäste zugunsten der loka-len Starter? Das gemeinsame Abendessen beim Griechen wurde dann wieder Anlass, für sehr viel Kyudo „mit dem Mund“. Mit dem hoffnungsvollen Spruch „jeder Tag ist ein guter Tag“ ging es dann morgens

unter Wettkampfbedingungen weiter. Vier Mannschaften – eine als Reserveteam mit zugewiesenen Austauschschützen – traten an. Wer den Schnitt von 50% nicht erreichte, wurde ausgetauscht. So wurde auch diese Wettkampfsituation gleich mit geübt. Beim abschließenden Einzelwett-kampf zeigte sich eine deutliche Steige-rung der Trefferleistung: nach vier Pfeilen gab es 3 Schützen mit 4 und vier Schützen mit drei Treffern. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatte also 75 bzw. 100 % Tref-fer. Offensichtlich konnten die Schützen am zweiten Tag besser mit dem Druck um-gehen, treffen zu müssen. Wegen dieser Entwicklung betonte Feliks in seinem Schlusswort auch, dass jeder Wettkämpfer einen persönlichen Weg der mentalen Vorbereitung finden muss, um den Wett-kampf mit der richtigen Einstellung zu beginnen. Nach einer Besprechungspause wurden dann acht Schützen benannt, die sozu-sagen die Fahrkarte nach Stockholm be-kommen hatten. Die restlichen vier Kader-mitglieder wurden gebeten, auch an den nächsten Treffen teilzunehmen und sich als Reserve bereit zu halten. Von den Räumlichkeiten in Hilden waren alle sehr angetan, vor allem die Mitglieder der Kyudovereins Neandertal spürten deutlich den Unterschied zu ihren sons-tigen Trainingsstätten in Erkrath, die sich durch eine gewisse Vernachlässigung aus-zeichnen. Die Hildener Kami mussten sich aber noch an diese für sie neue Sportart gewöhnen, denn sie forderten Opfer: Drei Sehnen und etliche Pfeile haben das Wochenende nicht überlebt.

Q Zum Abschluss einen herzlichen Dank an die Helfer, die zwei Wochenenden ge-opfert haben, um diese Veranstaltungen vorzubereiten und zu begleiten. Ob bei der Bereitstellung von Getränken und Verpflegung, der Vorbereitung der Hallen, Hilfsdiensten als Kanteki und Trefferpro-tokollanten oder beim Aufräumen: die Mitglieder demonstrierten die vereinstypi-sche Solidarität, immer getreu dem Motto:

„Gemeinsam sind wir unausstehlich.“ Ja – fast hätten wir das noch vergessen: Auch ein herzliches „domo arrigato gozai-mashita“ an Feliks, Sven, Roland und Sorin. Sie haben sich viel Arbeit gemacht und waren die ganze Zeit mit vollem Einsatz dabei. Sven hatte beim ersten Treffen auch noch Fragebögen verteilt, in denen er die Schützen über ihre Wünsche vor, während und nach den Wettkämpfen befragte, um die Betreuung des Kaders zu optimieren.Insgesamt war damit offensichtlich eine gute Basis für das erfolgreiche Abschnei-den in Stockholm geschaffen. 2

Reinhard Kollotzek / Uta Scholten

Gruppenbild mit Kader

Kaderauswahl für EM 2008 im Februar

B e r i c h t e

Q Im Vorfeld der Europameisterschaften am 24. und 25. Mai des Jahres in Stockholm fanden zwei Sichtungstrainings des DKyuB statt, für die der Kyudoverein Neandertal als Gastgeber fungierte. Die beiden angebotenen Termine waren eigentlich als Alternativen gedacht, aber die Ländervertreter schlugen bei der Orgatagung gnadenlos zu und verlegten gleich zwei Kadertrainings ins Rheinland. Es waren alle „alten“ und auch neue Kadermitglieder bzw. -anwärter einge-laden, unter den Augen von Sven Zimmermann (Präsident des DkyuB), Roland Pohl (Haupttrainer) und Sorin Jurma (Vizepräsident Wettkampf) ihre Technik und Treffersicherheit unter Beweis zu stellen. So reisten für den ersten Termin am 09./10.02.2008 zusammen mit den Funktionsträgern insgesamt 26 Schützen an. Am ersten Tag wurde in der kleinen Halle ausschließlich auf Makiwara ge-schossen; dies jedoch auch in Dreier-gruppen in Wettkampfform. Dabei konn-ten Roland und Sven, die die Teilnehmer wechselweise begutachteten, schon ihre Notizblöcke mit Angaben über Trainings-häufigkeit, Anzahl der geschossenen Pfeile und durchschnittliche Trefferquote füllen. Daneben wurden dann – für die Teilnehmer uneinsehbar – Vermerke über die zu verbessernde Technik oder auch

„Pluspunkte“ notiert. Die Tee- und Essenspausen, die bei der kühlen Witterung, die durch die Glas-bausteine bis in die Halle drang, waren vor allem zum Aufwärmen beliebt. Gut zugelangt wurde bei den heißen Würst-chen. Dazu gab es belegte Brötchen und selbstgebackenen Kuchen. Die ver-brauchten Kalorien konnten dann auch beim Abendessen, das zum derzeitigen Lieblingschinesen des Vereins verlegt wurde, wieder aufgefüllt werden. An der langen Tafel wurde theoretisiert oder man tauschte Kyudo-Anekdoten aus. Q Am Sonntag in der großen Halle waren die Temperaturen erträglicher und es

konnte auf neun 9 Mato geschossen werden. Anhand der bisher gemachten Erkenntnisse wurden Dreiergruppen eingeteilt, die zunächst in der Mann-schafts-Wettkampfform der Renmei schossen. Nach der Wettkampfdistanz von 12 Pfeilen gab es ein erstes Zwischen-ergebnis. Der beste Einzelschütze hatte 10 Treffer. Da im Rahmen der Europameisterschaft auch ein Einzelwettbewerb stattfindet, an dem wohl wie bisher die 20 Schützen mit den besten Einzelergebnissen teilnehmen werden, wurde dann auch der Einzel-wettbewerb mit der Vorgabe durchgeführt, dass nur derjenige Schütze in die nächste Runde kommt, der mindestens 50% Treffer erreichte. Bei den ersten Durch-gängen verringerte sich die Teilnehmerzahl schnell. Zuletzt hatte sich eine Vierer- und dann Dreiergruppe formiert, die dann auf ein Mato schießen musste, wobei die Nähe zum Zentrum für den Sieg aus-schlaggebend war. In der folgenden Pause setzten sich Sven und Roland zusammen, um – wie in der Ausschreibung angekündigt – den Natio-nalkader auszuwählen. Die Auswahl war nicht leicht. Beide hatten unter unter-schiedlichen Gesichtspunkten, teilweise auch mit Punktebewertung, eine Reihen-

folge ermittelt, die nur in zwei Fällen voneinander abwich, so dass das Gremium schon 10 Schützen übereinstimmend be-nannt hatte. Über die noch fehlenden zwei wurde diskutiert und eine Entschei-dung getroffen. Vor den angetretenen Teilnehmern wurden die 12 Kader-mitglieder benannt, die bei den folgenden Treffen weiter trainiert und beobachtet werden sollten.

März: Doping mit Kuchen und Mousse au Chocolat Q Am 15. und 16. März stand dann der zweite Auswahltermin an. Da die Erkrather Halle wegen Renovierung nicht zur Ver-fügung stand, mussten wir ins benach-barte Hilden ausweichen. Die große Halle der Bezirkssportanlage „Am Bandsbusch“ konnte noch rechtzeitig angemietet wer-den. Hier trafen sich dann die zwölf im Februar Nominierten unter der Leitung von Feliks F. Hoff, Sven Zimmermann, Sorin Jurma und Roland Pohl, der am Sonntag dazu kam. Unter Berücksichti-gung der abgelieferten Trefferprotokolle wurden vier Teams zusammengestellt, die in der Wettkampfform schossen.

Kalte Halle und heiße WürstchenErkrath / hildEn kaderauswahl für die EM 2008 im Februar

Szene aus dem Sichtungstraining im Februar

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S c h w e r p u n k t | W e t t k a m p f

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S c h w e r p u n k t | W e t t k a m p f

Q Das reguläre Training ist nicht auto-matisch Wettkampftraining. Die Anfor-derungen sind in beiden Bereichen unter-schiedlich und viel Training bedeutet nicht automatisch, dass der Schütze/ die Schüt-zin auch schon für Wettkämpfe besonders gut vorbereitet ist. Training und Wett-kampf sind aufeinander einwirkende und voneinander profitierende Bereiche des Kyudo. Die im Training entwickelte Leistung wird im Wettkampf (und auch in Prüfungen) präsentiert und überprüft. Und der Wettkampf hat auch, anders als das normale Training, immer eine unmittel-bare Konsequenz.

Die unter optimalen, stressreduzierten Bedingungen des Trainings erarbeitete Form und Qualität wird hier einer Belas-tungsprobe ausgesetzt, die für den Schüt-zen keinesfalls immer angenehm ist. In der auf eine kurze Zeitspanne konzen-trierten Wettkampfsituation, mit eigenem Stress und auch Stressfaktoren von außen, wird dem Schützen überdies noch eine erhöhte Konzentration und Anspannung abverlangt. Dieses kann nicht allein im Training geübt und schon gar nicht im Training simuliert werden. Wettkampf übt man im Wettkampf. In dieser Situation wird das bis dahin Geübte auf einem ande-ren Leistungsniveau umgesetzt. Oder auch nicht: Dann wird der Umgang mit der Situation und mit dem eigenen Ich für den Schützen erst recht interessant.Unab-hängig vom Ergebnis ist Wettkampf für jede/n eine wertvolle Chance, die eigene Kyudo-Erfahrung zu erweitern.

Neben der Fähigkeit, an einem Wettkampf (also einem Leistungsvergleich) teilzuneh-men, bedarf es natürlich auch der Bereit-schaft, sich einem solchen Vergleich aus-zusetzen. Wettkampf ist nicht jedermanns Sache, die einen sind begeistert davon, die anderen können sich nichts Schlim-meres vorstellen. Wie man in meiner Wahlheimat Bonn sagt: Jeder Jeck ist anders. Doch manchmal ist eine so vehe-mente und grundsätzliche Ablehnung des Wettkampfs anzutreffen, dass es interes-sant zu erfahren wäre, worin die Ursa-chen für eine solche Ablehnung eines alle Aspekte (also keiko, kata und shiai) umfas-

senden Budo-Trainings liegen. Aber dem will und kann ich an dieser Stelle nicht nachgehen. Spätestens als Dan-Träger, als Trainer und Übungsleiter muss man sich jedoch mit diesem Thema beschäftigen, auseinandersetzen und eigene Wett-kampferfahrungen vorweisen. Nur dann können die Trainingsverantwortlichen den interessierten Kyudoka diesen Aspekt von Kyudo vermitteln, nur dann vermögen sie Wettkampfinhalte zu trainieren und eigene Erfahrungen und Strategien weiter-zugeben. Vom Wettkampf einfach abzu-raten, ist keine angemessene Lösung und wird dem potenziellen Interesse (und viel-leicht späterer Begeisterung) des Wett-kampfnachwuchses nicht gerecht.

Aber Vorsicht, Wettkampferfolge sind ein süßes Gift. Eine hohe Trefferquote und Erfolge werden manchmal so verlockend, dass der Schütze sich in diesem Stadium einrichtet und sich dann über längere Zeiträume hinweg nicht mehr weiterent-wickelt. Hier gehört es zur Reifung, auch wieder loszulassen – auf den momenta-nen Erfolg (in fast greifbarer Nähe) zu verzichten, um das Risiko der individuellen Verbesserung (in einiger Ferne) einzu-gehen. Korrektes Schießen heißt unbe-dingtes Treffen. Der Umkehrschluss ist nicht gültig.

Den Wert eigener Erfahrungen und die daraus entstehende Bereicherung des eigenen Kyudo möchte ich an einem Bei-spiel aufzeigen. Wer den Film „Die sieben Samurai“ von Akira Kurosawa gesehen hat, kann sich vielleicht an folgende Szene erinnern. Ein junger Samurai bittet einen älteren, den er bewundert, sein Schüler werden zu dürfen. Dieser ist zunächst nicht begeistert. Seine Antwort: „An mir ist nichts Besonderes, ich habe nur die Erfahrung vieler Schlachten. Und da stand ich oft auf der Seite der Verlierer.“ Diese sachliche und nüchterne Antwort fasst zu-sammen, dass erst die vielen gemachten Erfahrungen – dazu gehören auch die Nie-derlagen – in der Summe eine besondere Qualität ergeben. 2

Sven Zimmermann

In dieser Ausgabe des Zanshin erscheinen einige Beiträge zum Thema Wettkampf. Dies gibt mir die Gelegenheit, zu diesem Thema, das einen Teil der Sport-kultur ausmacht, noch ein paar Gedanken und Denkanstöße zu formu-lieren.

Q Wettkampf und Leistungsvergleich gehören zu den Grundprinzipien des Sports, auch des Budo. Das Gemeinsame aller Budo-Sportarten, wie man der Budo-Charta entnehmen kann, ist neben der Übung („keiko“) und der Form („kata“) der Wettkampf („shiai“). Ähnliche Gedanken finden sich in der westlichen Sport- und Trainingswissenschaft: Das Training dient der Leistungsentwicklung, der Wettkampf der Leistungsentfaltung. Um im Kyudo Fortschritte machen zu können, ist für Übende neben dem Training die Wett-

kampferfahrung wichtig, sinnvoll und bereichernd. Dabei steht nicht die Platzie-rung im Vordergrund, sondern die Ausein-andersetzung mit sich selbst, dem eigenen Verhalten und der eigenen Leistung. (Um an Wettkämpfen teilzunehmen, bedarf es natürlich einiger grundsätzlicher Voraus-setzungen und Erfahrungen. Dies ist auch der Grund, warum – zumindest bei natio-nalen Wettkämpfen – als Voraussetzung für die Teilnahme der dritte Kyu verlangt wird.)

Ein paar Gedanken über den WettkampfBonn dkyuB-Präsident sven Zimmermann zum themenschwerpunkt

15. Deutsche

Sa. 6. September 08

13.00-17.00 Seminar

So. 7.September 08

10.00-14.00 Wettkampf

ENTEKIMEISTERSCHAFT

Karlsruhe • 2008Veranstalter Deutscher Kyudo Bund e.V.

Ausrichter Budo-Club Karlsruhe e.V., Abteilung Kyudo

[email protected] Sportanlagen der Universität Karlsruhe, Hagsfelder Allee

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Ganz aktuell: 15. Deutsche Enteki Meisterschaften Anfang September in Karlsruhe; Ausschreibungsunterlagen über www.kyudo.de oder die Vereine.

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Q Während der Vorbereitungstrainings konnte ich deutlich erkennen, dass aus den zwölf Kadermitgliedern nach und nach ein gutes Team entstanden war, ver-bunden durch Routine und ein sich gegenseitig stärkendes Miteinander, das einen guten Rückhalt für alle bildete.Eine zusätzliche Motivation war vielleicht

auch, dass (zum ersten Mal) auch aus den Reserveleuten aller teilnehmenden Mann-schaften Teams gebildet wurden. Somit hatten auch diese Schützen die Gelegen-heit, sich mit guten Trefferquoten für die Einzelmeisterschaft zu qualifizieren.

Zanshin I | 08 11

S c h w e r p u n k t | W e t t k a m p f

Das herausragende Abschnei-den der deutschen Kyudoka bei der diesjährigen EM mag den einen oder die andere neugierig machen, mehr über die Vor-gänge auch hinter den Kulissen zu erfahren. Als einer der drei für die Vorbereitung zustän-digen Haupttrainer (F. Hoff, R. Pohl, S. Zimmermann) und als Coach des Nationalkaders in Stockholm berichte ich deshalb nicht nur über die Meister-schaften selbst, sondern auch über die Vorbereitung auf die Wettkämpfe.

Q Dieser Erfolg war so überwältigend, dass man meinen könnte, er sei leicht zu erringen gewesen. Wer das europäische Wettkampfgeschehen verfolgt, weiß aber, dass es respektable Wettbewerber in Europa gibt. Die diesjährigen EM-Ergeb-nisse waren gewollt. Nicht gewünscht, sondern gewollt – im Sinne von angestrebt und erarbeitet, sie waren also das das Ergebnis zielgerichteter Vorgehensweise und langfristiger Vorbereitungen (an denen neben den Kadermitgliedern und Trainern auch viele andere aktiv beteiligt waren). Bei den Vorbereitungstrainings konnten wir Haupttrainer auf die Erfahrun-gen aus den Vorbereitungen der bisheri-gen Europameisterschaften zurückgreifen, diese aber erweitern und verbessern. Und gleichzeitig konnten wir schon für die nächste Vorbereitung – auf die Welt-meisterschaften 2010 in Japan – weitere Verbesserungsansätze für das Kadertrai-ning sammeln.

Die VorbereitungDie erste Sichtung für die EM fand Anfang Februar 2008 statt. Geladen waren die bisherigen Nationalkader-Mitglieder sowie

Der WettkampfObwohl dies die erste größere Veranstal-tung für den schwedischen Kyudover-band war, wurden diese Meisterschaften souverän ausgerichtet und gehandhabt. Großes Lob gebührt dem Ausrichter und auch dem Koordinator der Veranstaltung, Jan Graaf. Die Leitung dieser Meister-schaften oblag dem EKF-Wettkampf-beauftragten Feliks F. Hoff, Kyoshi 6. Dan. Als Leiter der Punktrichter fungierte Liam O‘Brian, Kyoshi 7. Dan. Ein weiteres Mit-glied der Punktrichter-Kommission war neben Feliks F. Hoff noch Tryggvi Sigurds-son, Kyoshi, 6. Dan. Diese Kommission vergibt den Stilpreis der Einzelmeister-schaft. Diesmal konnte sich jedoch die Kommission nicht für einen besten Schützen entscheiden, so dass bei dieser EM kein Stilpreis vergeben wurde.

Der erste Tag der zweitägigen Meister-schaften war Samstag, der 24. Mai 2008. Begonnen wurde bereits um neun Uhr mit Registrierung, Losen und Vorbereitungen. Nach einem Mittagessen vor Ort begann dann die Mannschaftsmeisterschaft mit einer Eröffnung durch den Präsidenten der EKF, Charles-Louis Oriou, und einem Yawatashi, durchgeführt von Feliks F. Hoff, Tryggvi Sigurdsson und Liam O‘Brian.

15 Teams aus acht europäischen Ländern waren am Start. An diesem Tag behaupte-ten sich die deutschen Teams in der Mannschaftswertung, dabei kamen auch die beiden Ersatzschützen zum Einsatz. Den Titel sicherte sich das Team „Deutsch-land 1“ mit 22 von 36 möglichen Treffern. Vizemeister wurden die Schützen aus Frankreich mit 18 von 36 Treffern, den 3. Platz errang die Mannschaft „Deutsch-land 2“ mit 16 von 36 Treffern und nach einem zweimaligen, spannenden Stechen gegen den Gastgeber Schweden.

q Die Ergebnisse (MM)Deutschland 1: Boris Proppe (Berlin), Thomas Müller (Berlin), Rolf Brüning (Hamburg), Johannes Maringer (Nordrhein-Westfalen)

Deutschland 2: Michel Schubert (Nordrhein-Westfalen),

von den Landesverbänden nominierte Kyudoka. Voraussetzungen für die Teil-nahme an der Sichtung waren: q mindestens 1. Danq gute bis sehr gute Ausführung der Hassetsuq eine Trefferquote von mehr als 50%q sicheres Renmei-Taihaiq nationale Wettkampferfahrungq regelmäßiges Training.

Und noch mehr: Wir Haupttrainer hatten an die Kandidaten auch die Erwartung, dass diese (sollten sie in den Kader aufge-nommen werden) die Zeit und das Engage-ment aufbrachten, an möglichst allen Kadertrainings sowie Meisterschaften teil-zunehmen. Und wir haben von jedem Ein-zelnen erwartet, dass er bereit und fähig war, im Team zusammenzuarbeiten und Abläufe und Entscheidungen zu akzeptie-ren (auch wenn sie dem Einzelnen nicht immer gefallen konnten). Aus der 25 Personen starken Bewerber-gruppe konnten sich maximal zwölf Kyudoka qualifizieren, aus denen bei wei-teren Vorbereitungstrainings dann acht Schützen ausgewählt wurden, die somit für die Fahrt nach Schweden nominiert waren (zur EM werden pro Land von der EKF maximal acht Schützen, also zwei Mannschaften inkl. Ersatzschütze, zuge-lassen). Die restlichen vier Kadermitglieder haben jedoch bis zur letzten Vorbereitung mit den acht Nominierten weiter trainiert, so dass auch für den Fall kurzfristiger Aus-fälle oder von Änderungen im Kernteam die Entsendung von acht Kyudoka aus Deutschland gewährleistet war. Wie viele aus eigener Erfahrung wissen, gibt es im Kyudo keine Garantie auf kontinuierliche Leistungen, so dass bis zur letzten Vorbereitungsveranstaltung Veränderun-gen vorgenommen werden konnten – was in einem Fall auch tatsächlich eintrat.

Michael Brettschneider (Baden-Württem-berg), Thomas Baer (Berlin), Peter Knipper (Nordrhein-Westfalen)

Die 20 trefferstärksten Schützen der MM qualifizierten sich für die am zweiten Tag folgende Einzelmeisterschaft. Sieben die-ser 20 waren Mitglieder des deutschen Kaders!

Zur Entspannung gab es für alle EM-Teilnehmer am Abend ein üppiges Büffet, untermalt durch eine Folkloreband, die traditionelle schwedische Musik zum Besten gab.

Auch am zweiten Wettkampftag, dem Tag der Einzelmeisterschaft, waren die deutschen Schützen wieder überragend. Sie belegten in der Einzelmeisterschaft alle drei ersten Plätze:

q Die Ergebnisse (EM) 1. Platz: Johannes Maringer 2. Platz: Michael Brettschneider 3. Platz: Boris Proppe

Die Platzierungen wurden durch ein span-nendes Stechen ermittelt, an dem sieben Schützen teilnahmen, die in der Vorrunde drei von vier möglichen Treffern erzielt hatten. Den vierten Platz teilten sich am Ende zwei weitere deutsche Kyudoka, Rolf Brüning und Thomas Müller, mit d’Alessandro (Frankreich) und Radesäter (Schweden). Die abschließenden Sieger-ehrungen wurden vom EKF-Präsidenten durchgeführt.

Die Glückwünsche des DKyuB gehen an die siegreichen Schützen und ein herzli-cher Dank an den Koordinator und zustän-digen Vizepräsidenten Sorin Jurma, an die Ausrichter der Vorbereitungsseminare und an die Trainer der Nationalmannschaft, die den Erfolg möglich gemacht haben.

Bilder von dieser Meisterschaften können gesehen werden unter http://portland�000.mine.nu/roro/gallery�/

main.php?g�_itemId=�8�6� 2

Sven Zimmermann

MittsommernachtstraumstockholM deutschland holt beide Europameister-titel bei der 10. EM in schweden

Yawatashi mit Feliks F. Hoff, Tryggvi Sigurdsson und Liam O’Brian, Einzel-europameister Johannes Maringer im vollen Auszug; Trefferbild, Mannschaft Deutschland 1 bei der Siegerehrung; Rolf Brüning vor dem Schuss.

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Q Für den 12. Mai lud der österreichische Kyudoverband (www.oekv.at.tt) zur ers-ten offenen Meisterschaft. Ein Wettkampf mit dezenter internationaler Beteiligung: Der Verband konnte neben Gästen aus Tschechien deutsche Kyudoka aus Bot-trop, Hannover, Hamburg, Lübeck, Mün-chen, Würzburg, Ingoldstadt und dem

schönen Neandertal begrüßen. Die Kon-takte aus der Übungsleiterausbildung wurden genutzt – Ich selbst habe seit der 1. Dan-Prüfung in Brüssel guten Kontakt zu Christian nach Wien).Die Wettkampfleitung übernahmen Cor-nelia Brandl-Hoff und Lilo Reinhardt, bei-de Renshi 5. Dan. Über 20 Wettkämpfer

stellten sich der Stilpreisbewertung und den 12 Pfeilen. „Momiji Kai“, der ausrich-tende Verein, stellte die Halle – groß, lichtdurchflutet und mit Parkettboden. Zu Beginn das übliche Prozedere: ein-schießen, auslosen, angrüßen und Eröff-nung. Das Yawatashi wurde von Hern Yamagata, Kyoshi Nana Dan, mit Conny und Lilo als Kaizoe, geschossen. Dann aufrüsten, zwei Pfeile im ANKF-Taihai zur Stilbewertung und anschließend drei mal vier Pfeile auf Treffer. Da man gleichzeitig auch den österreichischen Meister ermit-telte, wurde bei der Platzierung ent-sprechend differenziert.

q Die Ergebnisse:

1. Platz Gesamt (mit 12 von 14): Christian Ofenbauer2. Platz Gesamt (mit 9 von 14): Barbara Lemke3. Platz Gesamt (nach Stechen mit 7 von 14): Johannes Maringer

1. Platz Ö: Christian Ofenbauer2. Platz Ö: Martin Berghold3. Platz Ö: Berni Mutzatko

Stilpreisgewinner wurde Diethard Leo-pold, Renshi 5. Dan, vor Christian Ofen-bauer und Klaus Giebel.

Kyudo macht Spaß und Wettkampf ist ein Teil davon. Natürlich fährt man nicht nur zum Bogenschießen nach Wien. Darlene und ich sind 2 Tage früher angereist, ha-ben uns in der Hofburg, dem Prater und diversen Biergärten rumgetrieben. Das Wetter war wie immer traumhaft: blau der Himmel, die Sonne lachte. Da ließ es sich unter den Kastanienbäumen aus-halten. Vielleicht sind das nächste Mal noch mehr „Piefkes“ dabei? Mehr Infos gibt es auf der Homepage des öster-reichischen Verbandes. 2

Johannes Maringer

Wettkampf ist, wenn man hingehtWiEn 1. offene Österreichische Meisterschaften

Meisterliches Schießen im ehrwürdigen k.u.k.-Ambiente; Ehre wem Ehre gebürt.

Gedanken Q Als ich gerüchteweise hörte, dass es neben der Deutschen Meisterschaft auch eine für Kyu-Graduierte geben sollte, war ich anfangs recht skeptisch. Die 14 Jahre Wettkampf in anderen Sportarten hatten mir so manches Wochenende genommen und jetzt auch im Kyudo? In anderen Kampfkünsten sind Wettkämpfe nicht

erwünscht (z.B. Aikido), warum also nach goldenem Blech und vergänglichem Ruhm trachten? Doch dann stach mich der Hafer und ich wollte mal wieder Wett-kampfluft schnuppern! In der Auswahl zur „offiziellen“ DM kam mein großes Wettkampfzipperlein auf: recht hohe Tref-ferquote im Training und im Wettkampf geht nix mehr. Wenn achtzig Prozent der Trainingsleistung in den Wettkampf trans-portierbar sind, ist das viel – was sollte also da bei mir herauskommen? Dennoch: ich meldete mich an und dachte eher an viel Spaß, als an die Chance, viel erreichen zu können. Aber dann biss mich der Ehr-geiz mit seinen kleinen scharfen Zähnchen: was, wenn ich einen guten Tag und die anderen einen schlechten haben würden;

was, wenn ich doch die Form meines Lebens erreichen würde … ?

Vorbereitung Die Vorbereitungen innerhalb unseres Vereins waren beispielhaft und so langsam fühlte ich mich in alte Zeiten versetzt – fit für den Wettkampf! Die Bemühungen unserer Trainer mündeten in eine mög-

lichst flüssige Form, das Feilen an groben Technikfehlern und die Kontrolle des Tref-ferbildes. So gewappnet, konnte es los-gehen!

Erster Tag Q Schon beim Betreten des Dojo war die Energie im Raum zu spüren, ganz anders als bei einem Lehrgang und doch äußerlich so vertraut – man grüßt alte Bekannte und nickt neuen Gesichtern freundlich zu, zieht sich in Ruhe um, richtet sein Gerät, nein, kontrolliert den Sehnenabstand doch noch einmal und noch einmal, so langsam werden die Hände feucht und der Zeiger der Uhr rückt unaufhaltsam in Richtung Wettkampfbeginn …

Felix F. Hoffs einleitende Worte mündeten in der Conclusio, dass der Gewinner von heute der Verlierer von morgen ist und umgekehrt. Das Motto: mit Nachsicht gewinnen und mit Würde verlieren! Er betonte, dass Wettkämpfe Teil der Übung sind und wahrgenommen werden sollten.

3, 5, 6, 8, 10 und 20 – oder mit Nachsicht gewinnen und mit Würde verlieren!BottroP 1. deutsche kyu-Meisterschaft

Ganz oben: der Autor in Aktion;links: freudige Erregung und verhaltene Anspannung vor dem großen Turnier;Mitte: Hamburger Kyudo-Nachwuchs führt gekonnt das Tachi an.

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Das ist nur allzu wahr, denn die Teilneh-merzahl lag bei 28 Schützen, die Liste konnte aber 50 tragen … Generell ist zu sagen, daß die Atmosphäre einer Premiere auch bei den Kampfrichtern und Aus-richtern zu bemerken war. Ich habe zu kei-ner Zeit das Gefühl gehabt, an einem zweitklassigen Wettkampf teilzunehmen, ganz im Gegenteil. Der professionelle Um-gang mit uns gab mir Sicherheit.

Romantik So konnte ich die Eröffnungszeremonie in vollen Zügen genießen. Ich stand an der Hallentür, die ins Grüne führt und beim Betrachten der schönen Bewegungen, dem Klang des Liedes einer Amsel und dem Rauschen der Blätter war ich einige Sekunden nicht in Bottrop, sondern in Kyoto; die Sporthalle wandelte sich für einen winzigen Augenblick in ein klassi-sches Dojo – welch herrliches Gefühl! Nein, werter Leser, ich habe keine stim-mungsaufhellenden Mittel eingenommen, hier kulminieren Bild, Klang und Gefühl zu einem angenehmen Tagtraum – ein per-fekter Einstieg in den Wettkampf. Dieser beginnt unmittelbar mit den zwei mal zwei Pfeilen zur Stilbewertung, vorgetra-gen in bekannter Weise. Mein erster Pfeil trifft und schlägt satt ins Mato. Das freut mich und ich werde „arrogant und wag-halsig“ wie ich es immer nenne und ver-liere meine Konzentration. Das Ergebnis ist ein müder Pfeil – ich ärgere mich. Zwischen den Durchgängen betreute uns Shige so, wie ein Trainer es tun sollte: das Positive herausstellen, Mängel erklären und ab-stellen, Mut zusprechen. An dieser Stelle ein großes Kompliment! Der zweite Durch-gang ist mein Ganz- oder Garnichts-Ver-such. Ich denke nicht mehr:

„Du musst treffen!“, sondern „gebe alles!“ So pumpe ich beide Pfeile rechts neben das Azuchi. Was war das?!? Shige kommt zu mir und bemerkt, daß ich weit dynamischer geschossen habe, als zuvor. Mal sehen … Ich erreiche den 10. Platz! Ich konnte meine Platzierung halten und nehme einen Treffer mit in den nächsten Tag. Hier ist zu bemerken, dass die Kampf-

richter uns nach den üblichen Parametern bewerteten. So freue ich mich sehr, dass zwei Schützen unserer Mannschaft unter die ersten fünf Plätze kommen: Volker auf den dritten und Beate auf den fünften Platz. Yeah!

Zweiter Tag Q Ich bin eher eine Eule, als eine Lärche. So gehe ich am Morgen nur biologisch existent in die Halle und der zweite Teil des Wettkampfes beginnt: 16 Pfeile auf Treffer. Ich habe das Gefühl, so zu schießen, wie die Eintracht Frankfurt Fußball spielt: von schön und präzise bis katastrophal – dicht beieinander. Kein zu haltendes Niveau, keine Linie. So konnte ich leider nur fünf Treffer erreichen. Ich bin durchaus etwas enttäuscht von mir, die Gefühle schwanken zwischen ziemlich dünn bis alles gegeben, hat halt nicht ge-reicht, ging halt nicht mehr … das ist dann wohl Teil der Übung. Im Anschluss an den Wettkampf nehmen sich die Kampf-richter Zeit und geben uns Korrekturen oder teilen uns auf Wunsch ihre EIndrücke mit. Auch dieser Übung stelle ich mich und bekomme sehr positive Kritik auf den Stand meiner Technik. Am besten gefiel mir Rolands kurze Bemerkung „Mathias, mach doch mal deine (linke) Hand zu.“

Siegerehrung Den würdigen Abschluss der ersten Deutschen Kyu-Meisterschaft bildete die Siegerehrung. Die Gesichter der Sieger strahlen, aber irgendwie strahlen wir alle um die Wette: Teilnehmer, Kampfrichter und Ausrichter.

Fazit Was bleibt? Für mich war die Teilnahme an der Meisterschaft eine wunderbare Erfahrung, die ich jedem Übenden nur empfehlen kann. Wo hat man die Möglich-keit, so eingehend geprüft zu werden? Felix F. Hoff bemerkte: „Auf der Shai seid ihr allein.“ Wie wahr! Im Wettkampf war ich alleine, doch niemals im Dojo. Die Atmosphäre war sehr angenehm und ich hoffe sehr, dass es in Zukunft noch viele Deutsche Kyu-Meisterschaften geben wird! 2

Mathias Roy

q Die Ergebnisse:

Stilpreis 1. Platz: Tugrul RichterAlster Dojo, Hamburg2. Platz: Michael Felgendreher Alster Dojo, Hamburg3. Platz: Volker Kempf Kyudojo Frankfurt, Hessen 4. Platz: René Knipprath Alster Dojo, Hamburg 5. Platz: Beate Dorst Kyudojo Frankfurt, Hessen

Trefferwertung1. Platz: Jan RoetertKyudogruppe Aachen, NRW 2. Platz: Ulrich Wasels Kyudojo Köln, NRW 3. Platz: Michael Felgendreher Alster Dojo, Hamburg

Q Sagenhafte 77 Mannschaften haben sich in diesem Jahr gemeldet. Nur drei haben kein Ergebnis geliefert, und ledig-lich weitere drei haben bloß eine Runde geschafft.

„Kyudojo Berlin 1“ liegt derzeit unange-fochten auf dem ersten Platz, nachdem sie in der 3. Runde das Rekordergebnis von 31 Treffern gemeldet haben. Kein Wun-der, bei zwei Nationalkadermitgliedern in Team!Ebenfalls bemerkenswert ist die Mann-schaft „Shuitsukankyudojo 1“, die erst zwei Ergebnisse gemeldet hat und damit bereits auf Platz 16 liegt. Es dürfte also noch spannend werden, welche 15 Mann-schaften es in die Endrunde schaffen, zumal die Plätze 10 bis 16 ziemlich dicht beieinander liegen.

Meldeschluß für die 4. Runde ist der 30. September; der Oktober ist einem even-tuellen Stechen vorbehalten. Die End-runde, in der dann unter Live-Bedingungen die endgültigen Sieger ermittelt werden, findet am 22. und 23. November in Hannover statt. 2

Christiane Schöniger

Bundesliga 2008Bad nauhEiM Ein kurzer Überblick nach der 3. runde

BottroP 1. deutsche kyu-Meisterschaft (Fortsetzung)

Deutscher Kyudo Bund e.V. Bundesliga 3. Runde 2008.xls Überblick

Gesamt Platz

Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd.4 Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd.4

Müller Thomas 6 10 11

Janik Walter 7 6 8

Proppe Boris 9 10 12

Sieglen Elene

Kleinefeld Norbert 9 10 7

Lüpping Jürgen 10 11 7

Salewski Michael 7 6 5

- - -

Kollotzek Reinhard 7 10 5

Maringer Johannes 7 7 7

Dauner Günter 8 6 9

Bruckmann Volker

Schwarz Klaus 6 8 6

Rüth Thomas 11 10 6

Werhan Karl 4 9 5

- - -

Ingo Schindler 6 8 6

Mathias Roy 7

Oswald Tobias 8 7 8

Naumann Andreas 5 5

Baumann Stefan 5 8

Eggers Norbert 6 7

Ruhrmann Thomas 8 3

Petersson Werner 11 5 6

Schubert Michel 10 7 4

Haede Ulla 5 7 8

Speidel Manfred 5 6 6

- - -

Dinges Christian 4 6 7

Blumer Kurt 5 6 5

Lindemaier Rolf 6 9 9

- - -

Kochan Christa 1

Schälike Peter 6 7 7

Zimmer Rolf 9 9 4

Zimmer Wolfgang 6 5 3

Knipper Peter 6 8 5

Just Bettina 5 7 8

Rothermundt Joachim 3 7 7

- - -

Naused Esther 6 3

Knipprath René 2 5 6

Harang Rolf 4 5

Wenderoth Heino 8 9 8

Knütter Jörg 9 10 5

Kasper Klaus 4

Brettschneider Michael 7 4 6

Hith Otmar 5 6

Friedrich Hartwig 3 4 8

Mennecke Christian 9 5

Kempf Volker 5 5

Schöniger Christiane 2 7 5

Gabler Fritz 8 5 10

Neumeier Irene 4 7 8

Metzger Peter 4 3 4

Hoefermayer Peter

Hoff Feliks 7 6 5

Brandl-Hoff Connie 4 5 8

Brüning Rolf 6 4 7

- - -

Haller Michael 8 10

Thalmann Jochen

Schiller Stephanie 9 12

Krüger Johannes 8 4

Zimmermann Sven 5 2 9

Nadler Monika 3 6 0

Zingsheim Marco 8 8

Wurzel Michael 6 3

Jurma Sorin 6 4 5

Reichensperger Julia 5 6 8

Richter Tugrul 2 6 7

Shimono Kyoko

Brüggemann Andreas 9 1

Classen Jörg 6 5 6

Frommhagen Martin 7

Kratzer Markus 5 5 4

Linnenberger Jürgen 6 5 4

Grün Manfred 6 4 5

Sebastian Peter 5 6 7

- - -

Alles Volker 4 2 2

Eicher Fritz 5 9 5

Meßler Michael 6 9 5

Beckert Florian

Staudinger Klaus-Peter 7 7 3

Hollenrieder Jutta

Stolzke Knud 2 4 3

Felgendreher Michael 8 7 6

Fux Victor 7 4 7

Halsbenning Frank 7 1 3

Philip Hans 5 7 6

- - -

Guder Irmgard 3 5 3

Wolz Edwin 6 7 4

Michel Norbert 5 5

Seitz Reinhard 6

Weier Ekkehard

Lipka Ottmar 8 8

Gutsche Jörg 9 8

Ocker Bettina 7 3

Los-Hanisch Birko 3

Meier Arndt 8 9 8

Knauf Dieter 4 3 3

Wentholt Norbert 2 3

2514 14 0 43SG Bergmann-Borsig e.V.

BerlinChazutsu Mittsu 15

24

Zanshin-Do Hannover e.V. Hannover 1 24 19 0 0 43 25

17 13 0 44Main Dojo Würzburg e.V.

WürzburgWürzburg 3 14

21

Kyudoabt. Franken-Dojo Mannschaft 1 19 12 16 0 47 21

18 12 0 47Alster Dojo e.V.

HamburgOndori 17

19

Kyudo Bad Dürkheim e.V. Haku un Kan I 15 20 12 0 47 21

15 16 0 48Kyudo Saar e.V. Saarland 1 17

18

Kyudo Kiel e.V. Kieler Sprotten 20 17 11 0 48 19

16 20 0 49Alster Dojo e.V.

HamburgTeam xxx 13

16

Schwimm- und Sportfreunde 1905

Bonn e.V.Matodore 16 14 20 0 50 17

25 26 0 51Kyudo Plüschow e.v.

Waldeck

Shuitsukan-kyudojo I

0

13

Alster Dojo e.V.

HamburgMunamae 17 15 20 0 52 15

15 22 0 53Shu gi Kann Dojo Rottweil Mannschaft 1 16

10

Kyudojo Frankfurt a.M. e.V.

FrankfurtMainpower 19 16 18 0 53 13

20 15 0 56Budoclub Karlsruhe e.V.

KarlsruheWasabi 21

10

Alster Dojo e.V.

HamburgShika 20 17 19 0 56 10

22 20 0 56Kyudojo Ruhr e.V. Tobu Tabi 14

8

SG Bergmann-Borsig e.V.

BerlinTabin Pankow 21 21 15 0 57 8

21 21 0 57Mainz Mannschaft 2 15

6

Kyudo - Aachen e.V. Team 3 20 20 18 0 58 7

17 17 0 59Kyudo Kiel e.V. Nord-Pfeile 25

4

Kyudojo Frankfurt a.M. e.V.

FrankfurtHachiman no Muskotachi 19 22 19 0 60 5

27 17 0 65Kyudo Wardenburg e.V. Wardenburg 2 21

2

Kyudoverein Neandertal Mokkei 22 23 21 0 66 3

27 19 0 72Kyudo Wardenburg e.V. Wardenburg 1 26

Club Team

79 1

KyudokaEinzelergebnisse Teamergebnis

26 31 0Kyudo Dojo Berlin e.V. Kyu Dojo Berlin 1 22

08.07.2008

Das sind sie: die 25 Mannschaften auf den vorderen Plätzen.

DKyuB Bundesliga 2008 (Runden 1-3 · Plätze 1-25)2

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Q Uwe Kroyer als erster Wettkampfleiter verkündet die Ergebnisse und übergibt die Urkunden; Mannschaftspokal und Ehrentafel für den Einzelsieger werden überreicht. Die ersten drei Sieger im Einzel- und im Mannschaftswettkampf freuen sich über ihre Preise: Bocksbeutel

mit sinnigerweise durch Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen ausgezeichnetem Frankenwein. Freudig überrascht nimmt jeder teilnehmende Schütze noch einen kleinen, von der Stadt Würzburg gespon-serten Viertelliterbocksbeutel entgegen.

So gehen die 22. Bayerischen Meister-schaften zu Ende, die Kyudofreunde eilen wieder ihrem Zuhause entgegen, wir vom Main-Dojo Würzburg räumen auf und freuen uns, dass alles so gut geklappt hat.Wir gratulieren hier nochmals allen Gewin-nern, bedanken uns bei Uwe Kroyer, Kiyoko Okumura-Kroyer und Michael Perschke für Unterstützung und Wett-kampfleitung, bei unseren Erlanger Freunden fürs problemlose Ausleihen des Materials und bei allen Schützen fürs Mit-machen und Mitkämpfen! 2

Irmgard Guder, Main-Dojo Würzburg

q Die Ergebnisse:

Mannschaft: Platz 1: Neuburg mit 27, bzw. 31 Treffern nach Stechen (Kiyoko Okumura-Kroyer, Birgit Sennes, Ingrid Hausner)Platz 2: München 3 mit 27, bzw. 29 Treffern nach Stechen (Christoph Rademacher, Chris-tian Diamantidis, Hartmut Ehrhard)Platz 3: München 1 mit 23 Treffern (Simone Bausewein, Ines Hackman, Uwe Kroyer)

Einzel: Platz 1: Hans Pichlmaier aus Pöcking mit 18 Treffern!Platz 2: Barbara Lemke aus Erlangen mit 14 TreffernPlatz 3: Christian Diamantidis aus München mit 11 Treffern vor Stechen

Glänzender Abschluss eines gelungenen Wettkampfs in WürzburgQ Aufregend! Wir vom Main-Dojo Würz-burg, immer noch ein wenig ein Kyudo-Pionierverein mit unseren acht Jahren, mit gerade heranwachsendem Übungsleiter, richten im Februar 2008 die 22. Bayeri-schen Kyudo-Meisterschaften aus – unse-re erste offizielle Veranstaltung! Schon Monate vorher werfen die Ereig-nisse ihre Schatten voraus, clever lässt uns unser Chef Manfred in Organisations-teams zusammenfinden, jeder weiß, wo er zupacken darf. Die Aktivitäten steigern sich Anfang des Jahres: Rainer trainiert in einer Generalprobe seine Kantekis, Andreas probiert und perfektioniert dabei seine exzellente Excel-Datei für die Treffer-dokumentation, das Catering-Team um Jutta und Hannelore organisiert eine köst-liche Verköstigung, Edwin füllt unser Material mit dankenswerten Leihgaben aus Erlangen auf und Mani fabriziert die freundlichen Hinweis- und Willkommens-schilder. Und dann ist der Sonntag da, der 24. Februar. Wir legen letzte Hand an die Aus-gestaltung, und Elke bereichert Hallen-eingang und Kamiza mit ihrer wunderbaren Ikebana-Kunst.

Im Sonnenschein treffen 37 Schützen aus sieben Vereinen samt Begleitung in der Kürnachtal-Halle in Würzburg-Lengfeld ein und rüsten sich für den Wettkampf. In der Halle kämpfen sonst schwitzende Mannschaften gegeneinander, lautstark angefeuert vom Publikum. Ganz anders an diesem Sonntag: Schon beim Ein-schießen baut sich die ruhige, doch sehr dichte und konzentrierte Atmosphäre auf und verstärkt sich noch im Laufe des Wett-kampfs.

Zehn Mannschaften treten an: Zwei aus Erlangen, zwei aus Ingolstadt, drei aus München, eine aus Neuburg und zwei aus Würzburg. Doch zuerst dürfen die sieben Ein-zelschützen schießen, damit auch ihnen bis zum Ende die Aufmerksamkeit sicher ist. So suchen in fünf Durchgängen 740 Pfeile ihr Ziel, scharf beobachtet von den Mitschützen, von etlichen Gästen auf der Tribüne, von Fotografen und zwei Fernseh-Kamerateams, die eifrig nach der optimalen Perspektive fahnden.

Nach der 5. Runde steigt die Spannung – beim Mannschaftswettkampf kommt es zum Stechen um den 1. Platz: München 3 und Neuburg haben beide 27 Treffer erreicht. Nach je zwei Pfeilen gewinnt die reine Damenmannschaft aus Neuburg mit vier Treffern gegenüber zwei Treffern der Herren von München 3.

In der Einzelmeisterschaft kämpfen drei Schützen mit je 11 Treffern um den 3. Platz, interessanterweise aus den gleichen Mannschaften wie beim Mannschafts-wettkampf! Kiyoko Okumura-Kroyer und Birgit Sennes von Neuburg und Christian Diamantidis von München 3 entscheiden den Kampf schon nach einem Pfeil: Nur Christian trifft, wird dadurch Einzel-Dritter und verweist die Damen auf die 4. Plätze.

Jetzt gibt es eine kleine Erholungspause, die Schützen stärken sich noch einmal an Suppe und Buffet, und der Drucker druckt die Urkunden.

Die Bayerischen Meister-schaften 2008WÜrZBurg die 22. BM zum ersten Mal in Mainfranken

Gewinnerlächeln: Die Sieger der bayerischen Meisterschaften

Atmosphärisch überzeugend

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Q Mit einem neuen Wettkampfformat hat sich die Turngemeinde in Berlin 1848 e.V. (TiB) in die Riege der Veranstalter offener Wettbewerbe eingereiht. Erst-malig fand am 19. Juli auf dem Schießplatz des Vereins in Berlin-Neukölln der TiB-Taikai statt.Grundidee des TiB-Taikai ist, die Wett-kämpfer entsprechend ihrer Trefferrate auf Mato mit verschiedenem Durchmesser schießen zu lassen gemäß der Devise: Je

kleiner das Mato, desto größer die Ehre! Es wird auf Hoshi-Mato in den Größen 24, 30, 36, 42 und 48 cm geschossen. So können Schützen verschiedener Leistungs-klassen direkt miteinander konkurrieren.Mit 18 Teilnehmern aus mehreren Berliner Vereinen sowie aus Hamburg und Frank-furt war der 1. TiB-Taikai gut besucht. Die Leitung des Wettkampfes oblag den TiB-Trainern Dagmar und Thomas Baer. Nach Begrüßungsansprache und Yawatashi wurde im Einstufungswettkampf die per-sönliche Matogröße bestimmt. Dabei erreichten Thomas Müller und Rolf Zimmer das 24 cm-Mato.q Im Mannschafts-Wettkampf schoss weiterhin jeder Schütze auf „sein Mato“. Den ersten Platz erreichte die Mannschaft

Rechts mittig: Erinnerungsfoto – Teilnehmer, Helfer und Organisatoren

des 1. TiB-Taikai;links oben: Sieger Einzel – v.l.n.r.: Rainer

Plog, Thomas Müller, Kyoko Shimono;links unten: Sieger Mannschaft – v.l.n.r.:

Rolf Zimmer, Rainer Plog, Arndt Meier.

„Turbine Pankow“ (Rainer Plog, 42 cm –Arndt Meier, 42 cm – Rolf Zimmer, 24 cm) mit 19/36 Treffern, knapp vor „Kyudo-Dojo Berlin“ (Boris Proppe, 30 cm – Walter Janick, 48 cm – Thomas Müller, 24 cm) mit 18/36 Treffern. Auf dem dritten Platz folgte „Adler“ (Vicente Voigt de Oliveira, Heiko Zeller sowie Anne Gentes, alle 42 cm) mit 16/36 Treffern.q Die Einzelwertung ergab sich aus den persönlichen Treffern beim Mannschafts-

wettkampf. Mit jeweils 8/12 Treffern gin-gen Thomas Müller und Rainer Plog in das Stechen (Izume) um den ersten Platz, welches Rainer Plog für sich entschied.Um den dritten Platz traten Arndt Meier und Kyoko Shimono (beide 42 cm) an. Hier setzte sich Kyoko Shimono durch.

Im Anschluss an die Siegerehrung begann der gemütliche Teil. Am Holzkohlegrill wurden diverse Kaltgetränke verkostet, Erfahrungen ausgetauscht und neue Kon-takte geknüpft.Dies wird auch im nächsten Jahr – ganz im Sinne der Initiatoren – fester Bestandteil des TiB-Taikai sein. 2

Dagmar und Thomas Baer

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Matos nach Maß – in 5 GrößenBErlin 1. tiB-taikai ein großer Erfolg

Q Zur Erläuterung der Daten in der Ta-belle noch einige Anmerkungen:

Im Laufe der Zeit ist der Modus verändert worden, so dass bei Trefferergebnissen unterschiedliche Angaben (x/10 bzw. x/4) zu finden sind.Bei gleichem Trefferstand ist die aufge-führte Platzierung im anschließenden Stechen ermittelt worden. Bei der ersten Veranstaltung (1989) gab es nur eine Einzelmeisterschaft, von 1991 bis 1997 dann auch eine Sempai-EM (ab 5. Dan). Bis 1997 wurden von den Wett-kämpfern in fünf Durchgängen insgesamt zehn Pfeile geschossen, ab 2000 dann nur noch zwei mal zwei Pfeile. Seit 2000 gibt es auch neben der EM auch eine Mannschaftsmeisterschaft, durch die sich die 20 trefferstärksten Schützen für die Einzelmeisterschaft qualifizieren. Bis 2000 fanden zwar auch internationale Mannschaftswettkämpfe, zum Teil im Rahmen der Europameisterschaften, statt, diese jedoch unter der Bezeichnung „Inter-City Taikai“.

Sämtliche nationalen und internationalen Wettkampfergebnisse sollen nach der Neu-gestaltung der DKyuB-Website im Bereich Wettkampf veröffentlicht werden. 2

Sven Zimmermann

Nach dem Wettkampf ist vor dem WettkampfEine aufstellung der Ergebnisse der Europameisterschaften seit 1989

Europameisterschaften Einzel und Mannschaft2

1989 bis 2008

impressum

Zanshin – Das deutsche Kyudo-Magazin | Herausgegeben vom DKyuB – Deutscher Kyudo Bund e.V.Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Sven Zimmermann (DKyuB Präsident), BonnAnsprechpartner: Klaus-Peter Staudinger (DKyuB PR-Manager), Hamburg W Adressen Seite 30

Fotos DKyuB/Vereine: Dagmar Baer (S. 18), Cornelia Brandl-Hoff (S. 12), Feliks F. Hoff (S. 26 + 27), Esther Naused (S. 6 + 7), Anke Söhnker (S. 8, 25), Reinhard Seitz (S. 16 + 17), Klaus-Peter Staudinger (S. 13 + 14), Sven Zimmermann (S. 3, 29).Fotos Extern: Graf Beissel von Gymnich, Burgherr (S. 29) · W. Fitzhugh (S. 28) · Robert Roos (S. 10 + 11) · Jochen Schmadtke (S. 4).

Druck: Divyanand Verlags-GmbH, Herrschried

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�0 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 �1

q In dem (meines Wissens) umfassend-sten Kyûdô-Lexikon [7, S. 998] sprechen die Autoren gleichberechtigt von 残身・残心. Ebenso in einem heute noch erhältlichen Lexikon [8, S. 197], das ich dem Leser mit Japanisch-Kenntnissen nur empfehlen kann.

Anscheinend sind beide Aspekte des Zan-shin relevant. Zu einer genaueren Interpre-tation komme ich später noch.

Historische WurzelIn den alten Überlieferungen der Ryûha ist von „Zanshin“ im heute verwendeten Sinn nur wenig zu finden. Darum muss die Frage gestattet sein, wie es denn in die Hassetsu hineinkam.Die Bezeichnung „Hassetsu“ wurde erst unter der Ägide der ANKF, die ja bekannt-lich 1948 gegründet wurde, geprägt. Die mit dem Begriff assoziierten acht Phasen des Schussablaufs wurden aber nicht neu geschaffen. Die Inhalte der Hassetsu grei-

fen auf ein noch älteres Modell zurück, die „Kyûdô Yôsoku“ (zu deutsch: Wichtige Regeln für Kyûdô) [3, S. 413f.]. In den Jah-ren 1933-35 geschaffen, stellten sie eine absolute Neuheit in der Kyûdô-Welt dar – zum ersten Mal war eine grundlegende Vereinheitlichung von Taihai und Schieß-form geschaffen worden. In den Kyûdô Yôsoku wird der Schießablauf erstmalig in acht Phasen gegliedert, deren Letzte 残身 hieß.Urakami hat in [3, S. 278] die Unterschiede zwischen der Heki-Ryû und den Kyûdô Yôsoku beschrieben. Dort kommentiert er u.a., dass dieser Punkt (Zanshin) neu ein-gefügt wurde und in den Kyûdô Yôsoku die Kanji 残身 verwendet wird, in der Heki-Ryû aber 残心 üblich sei.Diese Kommentierung von Urakami gibt somit Aufschluss über zwei Dinge: Zum einen ist das Zanshin schon vor 1935 als Begriff in der Heki-Ryû bekannt gewesen. Zum anderen wurde es erstmalig in den Kyûdô Yôsoku für alle verbindlich auf eine Stufe mit Ashibumi, Dôzukuri usw. geho-ben. In der Heki-Ryû war bis dahin immer von den Shichidô (sieben Phasen des Schusses) die Rede.

Wozu Zanshin?Aus dem oben Gesagten könnte man schlussfolgern, dass die Phase des Zanshin für den Schuss nicht von großer Bedeu-tung sei. Diese Auffassung ließe sich noch damit unterstützen, dass das Zanshin ja erst beginnt, wenn der Pfeil bereits auf dem Weg zum Ziel ist. Was kann man als Schütze überhaupt noch tun im Zanshin?Wie zur Bestätigung dessen kann man hie und da immer wieder einzelne Schützen beobachten, die das Zanshin schon nach Millisekunden beenden und mit den Hän-den schon wieder an der Hüfte sind, bevor der Pfeil die Azuchi erreicht. Mein Ein-druck ist, dass dieses Phänomen beson-ders dann auftritt, wenn der Schuss nicht gut geworden ist.Der Blick in die alten Überlieferungen bringt viele Belege zu Tage, die eine ande-re Sprache sprechen und unterstreichen, dass die Phase nach dem Hanare – obwohl sie nicht den Status eines Hassetsu hatte

– eminent wichtig ist.

q In den Yumi Mokuroku der Heki-Ryû ist im Artikel 16 unter anderem vom „Kreuz nach den Kreuzen“ die Rede. Es betont die Wichtigkeit des Kreuzes von vertika-ler Linie durch die Oberkörpermitte und horizontaler Linie durch beide Arme. Damit wird indirekt die richtige Körper-haltung im Zanshin beschrieben.

q Mit anderen Worten, aber mit identi-schem Sinn, ist bei der ANKF vom „Tate-Yoko-Jûmonji“ als dem großen Kreuz von der Körpersenkrechten mit der Schulterlinie die Rede [1, S. 100] [10, S.

56], das während des Dôzukuri erreicht wird und dann bis ins Zanshin bewahrt werden muss.

q Wer schon einmal Schießen mit Stimm-einsatz (Kakegoe) erlebt hat, weiß, dass man nicht im Kai, sondern erst im Zanshin etwas hört. Wenn man davon ausgeht, dass der Stimmeinsatz im Augenblick der größten körperlichen und geistigen Anstrengung (Kiai) zu-stande kommt, muss man wieder an die Aussagen aus meinem Hanare-Artikel denken. Dort war betont worden, dass der Höhepunkt der Anspannung zu Beginn des Zanshin liegt.

q Die Yumi Mokuroku sind vermutlich die ältesten schriftlichen Aufzeichnungen der Heki-Ryû, die aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen. Obwohl die Originale aus jener Zeit nicht mehr vorhanden sind, weiß man, dass die jün-geren Fassungen gleichen Inhalts sind – so auch die Version mit 60 Artikeln der Insai-Ha, die aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt. Dort findet man im Text des Artikels 54 das 残心. Man kann daraus folgern, dass der Begriff Zanshin auch schon vor der ersten schriftlichen Fixierung in den Lehren der Heki-Ryû vorhanden war. Aufgrund der eingangs erwähnten Homophonie war vielleicht schon damals nicht klar,

ob es 残心 oder 残身 geschrieben wer-den muss.

q Aus alter Zeit gibt es den Begriff des „Jiman no Zanshin“ [7, S. 1070], das ein Zanshin beschreibt, nachdem mit maxi-mal möglicher Kraftsteigerung abge-schossen wurde.

Kraft

ZeitHikiwake Kai ZanshinHanare

Abb. 3: Kraftverlauf von Hikiwake bis Zanshin

W Definition »Zanshin«

Zanshin ist das achte und letzte Hassetsu. Es beschreibt den Zustand des Schützen, nachdem der Pfeil abgeschossen worden ist.

T e c h n i k

WortbedeutungQ Das Wort „Zanshin“ wird mit zwei Kanji (Schriftzeichen) geschrieben. (Wie immer wird „Z“ im Japanischen als „Summ-S“ gesprochen!) Es gibt zwei mögliche Schreibweisen:

Das erste Zeichen in beiden Schreibvari-anten ist identisch und wird „ZAN“, „SAN“,

„nokoru“, nokosu“, „sokonau“ oder auch „nokori“ gelesen. Es bedeutet „Rest“, Über-bleibsel“, „übrigbleiben“, „zurückbleiben“,

„übrig lassen“ usw. (Im Sumô ruft der Gyôji [Schiedsrichter im Ring], den Ringern oft

„Nokotta! Nokotta!“ zu – in der Bedeutung „Ihr seid noch im Ring!“ bzw. „Macht weiter!“.)Das zweite Zeichen wird in beiden Fällen

„Shin“ gelesen, Ersteres bedeutet „Kör-

per“, Letzteres „Geist“. Hier kommt eine Eigenschaft der japanischen Sprache zum Tragen, die Homophonie genannt wird: Verschiedene Schriftzeichen mit (prak-tisch) identischer Aussprache, die aber in Zeichenform und Bedeutung vollkommen unterschiedlich sein können. Dennoch passen beide Bedeutungen, denn damit wird sowohl die zurückbleibende Körper-form (残身) als auch die mentale Ver-fassung des Schützen nach dem Hanare (残心) bezeichnet. (An vielen Stellen in alten Überlieferungen trifft man auf Homo-phone. Es ist eine Art Spiel mit der Spra-che, dass die Merkfähigkeit erhöhen kann, aber auch dem Uneingeweihten aufgrund der Mehrdeutigkeit das Verstehen ver-wehrt.)

Die beiden Teilaspekte werden unter-schiedlich betont:q Die ANKF [1, S. 121] [10, S. 72] benutzt

残心(残身).q Die Ogasawara-Ryû [2, S. 59] spricht

ausschließlich von 残身.q Bedeutende Lehrer der Heki-Ryû Insai-

Ha setzen ebenfalls unterschiedliche Akzente. Während Urakami [3, S. 203] von 残心 schreibt, verwendet Inagaki zunächst [4, S. 88], [5, S. 55] die Kombi-nation 残身(残心), später dann [6, S. 111] auch andersherum 残心(残身).

q Die Heki-Ryû Dôsetsu-Ha verwendet 残心 [3, S. 346]. Andere Heki-Zweige schreiben es 残身 (Kishû-Chikurin-Ha [3, S. 327], Ôkura-Ha [3, S. 363]).

Die Hassetsu, Teil 8: »Zanshin«Von thoMas BaEr (alle rechte für text, illustrationen und Übersetzungen liegen beim autor)

Wenn man einen Apfel am Boden liegen sieht, kann man dann sagen, wo er vorher am Baum hing? ja, ungefähr – aber nicht wie hoch. Wenn er nach dem Fallen noch gerollt ist, kann man gar nichts schlussfolgern. In etwa so geht es uns mit dem Zanshin: Wenn alle Bewegungen des Hanare vorbei sind, kann das Zanshin Erkenntnisse auf den Schuss ermöglichen, aber nur solange keine zusätzlichen Bewegungen erfolgt sind. Mit diesem achten und letzten Teil der Serie „Hassetsu“ werfen wir einen Blick auf etwas, das für den Flug des Pfeils keine Bedeutung mehr zu haben scheint.

Abb. 2: Variante 2

Abb. 1: Variante 1

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�� Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 ��

Korrekte FormEs gibt zuhauf Bilder und Zeichnungen über das Zanshin. Die ANKF hat mit ihrem Grundlehrwerk [1] eine Bildtafel der Has-setsu herausgegeben (Abb. 5). Inagaki (Abb. 6), Ogasawara (Abb. 7) und ebenso viele andere Autoren haben ihren Ver-öffentlichungen entsprechende Darstel-lung beigegeben. Auf den ersten Blick erscheinen sie identisch und erst beim zweiten Hinsehen kann man kleine aber feine Unterschiede feststellen.

Interessanterweise sind in Deutschland unterschiedliche Formen des Zanshin zu sehen, obwohl die meisten Schützen ein und derselben Ryû-Ha zuzurechnen sind. Wenn schon innerhalb einer Ryû-Ha ver-schiedene Auffassungen zu bestehen scheinen, was denn nun ein korrektes Zanshin ist, dürfte klar sein, dass die unter-schiedlichen Schießformen in der Kyûdô-Welt zwangsläufig differierende Zanshin-Ideale haben.

In der Tat war das sichtbare Endergebnis schon früher je nach Ryû-Ha unterschied-lich und zwar aus zwei Gründen:q Zum einen sind die Schießformen des

Kisha (Schießen vom Pferd), Hosha (Schießen zu Fuß) und Dôsha (Schießen am Sanjûsangendô) auf die unterschied-lichen Herausforderungen hin optimiert. Damit haben sich unterschiedliche Ge-räte z.B. in Bezug auf Bogenstärke und Handschuhgebrauch ergeben.

q Zum anderen ist das Zanshin die direkte Konsequenz der im Körper des Schüt-zen unmittelbar zuvor wirkenden Kräfte. Unterschiedliche Techniken unterschei-den sich eben auch im Zanshin.

Ein paar Beispiele gefällig? Bitte:Q Im Hanare-Artikel hatte ich unterschla-gen, dass es in der Heki-Ryû, grob gesagt, zwei Formen des Hanare gibt: Neben der uns wohlbekannten Art, bei der der rechte Arm weit öffnet, gibt es eine Variante, bei der der rechte Arm nur wenig öffnet. Die zuerst genannte Form wird mit Ôbanare (großes Hanare), die zuletzt Genannte mit Kobanare (kleines Hanare) bezeichnet. Beim Kobanare kommt die alte Heki-Regel zum Tragen, dass mit der Oshite etwa vier Sun (ca. 12 cm) nach links unten und mit der Katte etwa acht Sun (ca. 24 cm) geöff-net wird. Selbstverständlich sieht das Zanshin dann ziemlich anders aus.

Q Was passiert, wenn man ab Tsumeai bis Zanshin mit dem rechten Unterarm ein Anti-Hineri ausführt? Richtig! Im Zanshin wird der Daumen der rechten Hand oben stehen. So zu sehen im Kazuya-mae, dem Schnellschießen der Heki-Ryû (Abb. 10). Diese Form wurde später auch für das

T e c h n i k | 8 . H a s s e t s u

q In der Heki-Ryû Dôsetsu-Ha war 残心 der Name der siebenten Phase der

„Shichidô“. (Jeder Heki-Zweig hatte seine eigenen Shichidô, die teilweise identisch und teilweise abweichend benannt waren.) Darüber hinaus diffe-renzierte die Dôsetsu-Ha das 残心 nach Zanshin der Oshite (linke Hand/linker Arm), Zanshin der Katte (rechte Hand/rechter Arm), Zanshin des Blicks, Zanshin des Unterbauchs sowie Zanshin des Geistes [3, S. 346f.].

Bedeutung für den SchussWeiter oben war zwar eine Übersetzung der einzelnen Schriftzeichen gegeben worden, aber eine Erklärung des Begriffs Zanshin steht noch aus. Mit Bedacht hatte ich zunächst formuliert, das Zanshin be-schreibe den „Zustand des Schützen, nach-dem der Pfeil abgeschossen worden ist“.Die bis zum Hanare aufgebauten Körper-kräfte münden in Bewegungen beim Ab-

schuss. Die Endposition aller Körperteile ergibt eine Körperform, die als Zanshin bezeichnet wird. Da eine fundierte Beob-achtung des Hanare aufgrund der kurzen Zeitspanne schwierig ist, stellt die Körper-form im Zanshin für den Kenner eine zu-sätzliche wertvolle Informationsquelle dar. Aus dem Zanshin kann man direkte Rück-schlüsse auf die Stärke, Richtung und Ver-hältnisse der Einzelbewegungen ziehen. Insofern offenbart sich für den Betrachter im Zanshin die Qualität des Schusses, ohne dass der Schütze daran etwas be-schönigen kann. In diesem Zusammen-hang macht es Sinn, Zanshin 残身 zu schreiben.

Die im Verlauf des Schusses aufgebaute geistige Anspannung und Fokussierung wird im Zanshin weitergeführt, indem man dem Pfeil hinterher blickt und die Stelle des Einschlags betrachtet. Nur in dieser kurzen Zeit hat man die Möglichkeit, die sensorischen Eindrücke des Hanare zu speichern und zu bewerten. Erst lang-sam weicht die Anspannung einer Ent-spannung und so dauert es einige Sekun-

den, bis das Zanshin „korrekt abgearbeitet“ worden ist. In diesem Kontext macht Zanshin in der Schreibweise 残心 Sinn.In den Überlieferungen ist davon die Rede, dass bis zum Hanare die zunächst asyn-chronen Rhythmen (Körperspannung, Atmung, geistige Fokussierung) koordi-niert werden und ein guter Abschuss nur dann zustande kommt, wenn alle drei Teil-rhythmen zur selben Zeit ein Maximum erreicht haben. Im Hanare/Zanshin dann soll die Einheit dieser Rhythmen gegeben sein. Körper, Geist und Umwelt werden eins.So abgehoben sich das auch anhört – Da derartige Beschreibungen von Kyûdô-Kapazitäten verschiedener Schulen immer wieder abgegeben werden, kann das an-scheinend ja nur bedeuten: Wer diese Worte nicht nachvollziehen kann, hat die Erfahrung noch nicht selber gemacht.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist der innere Zusammenhang von Kai-Hanare-Zanshin. Wie schon im Artikel über Hanare dar-gestellt, ist die Kontinuität der Kraftstei-gerung durch die drei Hassetsu hindurch von herausragender Bedeutung für die Qualität des Schusses. Jedes Nachlassen, Zurückgehen oder Nicht-weiter-ziehen, bevor man Zanshin erreicht hat, ergibt nachteilige Auswirkungen auf die Flug-richtung und die Durchdringungskraft (kinetische Energie) des Pfeils.Eigentlich muss man sich das Nobiai so vorstellen, dass es über Yagoro und Hanare bis in das Zanshin hineinreicht. Oder bildlich ausgedrückt: Wenn man sich zwei ungleich hohe Felsen vorstellt, dann ist Kai der Kleinere und Zanshin der Größere. Beide werden durch das Hanare gleich einer Brücke verbunden. Der Berg ist erst im Zanshin bezwungen! Die „verheira-teten Felsen“ (Abb. 4) kommen dieser Idee recht nahe, wenngleich ihre eigent-liche Bedeutung eine ganz andere ist.

Die Erwähnung von Zanshin im Artikel 54 der Yumi Mokuroku macht deutlich, wie eng die Verknüpfung zwischen einem bis zum Maximum gesteigerten Nobiai … Hanare (Jiman) und dem Zanshin ist. Dort wird auch betont, dass ein korrektes Zanshin eine gewisse Zeit andauert.

Abb. 4: Meotoiwa, die „verheirateten Felsen“ im Ise-Shima-Nationalpark, Mie-Ken, Japan, stellen die Beziehung der japanischen Ur-Götter Izanagi und Izanami dar, die der Legende nach die japanischen Inseln erschaffen haben. Für den hiesigen Zusammen-hang „ausgeborgt“ illustriert es die Kraftsteigerung vom Nobiai (kleiner Felsen) zum Zanshin (großer Felsen). Das Shimenawa (Seil aus Reisstroh, das die beiden Felsen verbindet) steht hier für das Hanare und betont, dass der Kraftverlauf von Nobiai bis Zanshin ununterbrochen sein muss.

Abb. 5: Zanshin aus dem ANKF-Lehrbuch

Abb. 6: Zanshin aus dem Kyûdô Nyûmon

Abb. 7: Zanshin im Hosha der Ogasawara-Ryû

Abb. 8: Ôbanare

Abb. 9: Kobanare

Abb. 11: Zanshin der Honda-Ryû, hier Kobanare

Abb. 10: Zanshin im Kazuya

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�4 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 �5

literaturnachweise:a) in japanischer Sprache ...[1] Zen Nippon Kyûdô Renmei (Hrsg.): Kyûdo

Kyôhon, Band 1, im Eigenverlag 34. Aufl.

1990

[2] Ogasawara Kiyônobu: Kyûdô, Kodansha

16. Aufl. 1991

[3] Urakami/Saitô: Kyûdô oyobi Kyûdôshi,

Heibonsha 1936

[4] Inagaki Genshirô: Kyûdô, Kodansha 1983

(in der Reihe Nihon no Budô)

[5] Inagaki Genshirô: Kyûdo Nyûmon, Tôkyô

Shoten 5. Aufl. 1989

[6] Inagaki Genshirô: Hekitôryû Shajutsu

Kyôhon, Paperback bei Tôkyô Copy 1989

[7] Nagasaka Kaneo (Hrsg.): Kyûdô Kôza

Band 21, Yûzankaku 1941

[8] Zen Nippon Kyûdô Renmei (Hrsg.);

Haruhara, Heihachirô: Gendai Kyûdô Shojiten,

Tsutatomo 1966, Neuauflage 1995

[9] Irie, Kohei (Hrsg.): Kindai Kyûdôsho

Senshû, Hon no Tomosha 2002

b) in englischer Sprache ...[10] All Nippon Kyûdô Federation (Hrsg.):

Kyûdô Manual Vol. 1, Kimura Kikaku 1994

Bildnachweis:Sämtliche Darstellungen stammen aus der Feder des Autors, soweit nicht anderweitig angegeben.Abb. 4 ist public domain und wurde der

Wikipedia entnommen.

Abb. 5 stammt aus [1, Klapptafel Hassetsu].

Abb. 6 stammt aus [5, S. 37].

Abb. 7 ist dem Video „Ogasawara-Ryû“ der

Reihe „Nihon no Kobudô“ entnommen.

Abb. 8 und 9 stammen aus [4, S. 88].

Abb. 10 stammt aus einem vom Autor

aufgenommenen Kazuya-Video.

Abb. 11 stammt aus [9, Band 2, S. 168].

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Dôsha gewählt. Da der Begründer der Honda-Ryû, Honda Toshizane, als junger Samurai eine Form des Dôsha (Heki-Ryû Chikurin-Ha Bishû-Art) erlernt hatte, ist nur allzu verständlich, dass er in die von ihm kreierte neuen Schule sowohl den Vierfingerhandschuh als auch das Hanare und Zanshin des Dôsha implementierte (Abb. 11). Sein Einfluss auf maßgebliche Kyûdô-Kapazitäten des 20. Jahrhunderts wirkte direkt bis auf die Lehrinhalte der ANKF fort und ist daher heute noch zu sehen (siehe Abb. 5).

Dennoch – und damit komme ich zum ein-gangs dieses Abschnitts Gesagten zurück

– bestehen gemeinsame Grundprinzipien des Zanshin, die über alle Ryû-Ha hinweg zu gelten scheinen:q Die körperliche und geistige Aktivität

und Präsenz ist im Kai und Hanare hoch, aber im Zanshin erst maximal.

q Im Zanshin ist die horizontale Streckung durch Oshite, linken Arm, Schultern maximal und im rechten Arm mäßig bis weit.

q Die horizontale Streckung und Öffnung ist in etwa in Verlängerung der Schulter-linie gegeben.

q Beim Schießen schräg nach oben oder unten sind die Schulterlinie und die Streckung parallel zum Pfeil im vollen Auszug. Insofern ist horizontal relativ.

q Bei horizontaler Schulterlinie (Schießen auf Kinteki = 28 m) entsteht ein Kreuz zwischen der horizontalen Streckung und einer vertikalen Linie durch die Körpermitte.

Am Rande bemerkt sei, dass der Bogen im Zanshin meist so dargestellt wird, dass die Sehne außen am Unterarm ist. Der Bogen hat sich dann im Hanare einmal fast ganz in der Hand gedreht (Yugaeri). Wie schon im Hanareartikel beschrieben kann der Bogen sich nur dann drehen, wenn die Arbeit der Oshite stark, schnell und in die richtige Richtung geht. In Prüfungen ab etwa 4. Dan wird Yugaeri von manchem Prüfer vorausgesetzt, weil es ein Qualitäts-beweis für eine gute Technik ist. (Leider kann sich der Bogen auch drehen, wenn man die linke Hand im Hanare unzulässig

öffnet. Insofern kann man nur hoffen, dass der sichtbare Unterschied dem Blick des Prüfers nicht entgeht.)

LernkreisInsbesondere für den Anfänger sind die Hassetsu eine immer wiederkehrende Reihenfolge von Übungsphasen. Durch die Aneinanderreihung unzähliger Schüsse entsteht eine Kontinuität, in der die Hassetsu als geschlossener Kreis gesehen werden können: Hat man sich in einem Hassetsu durch konstantes Üben ver-bessert, nimmt man sich das nächste vor. Ist man mit Zanshin fertig, beginnt man wieder bei Ashibumi.Für den Übenden ist es wichtig, dass eine andere Person die Bewegungen beim Schuss beobachtet und wiedergibt bzw. kommentiert. Das Zanshin als spontanes Ergebnis der Bewegungen im Hanare kann durch anschließende Korrektur-Bewegungen des Schützen „geschönt“ werden. Man selber wird diese Korrek-turen nicht unbedingt wahrnehmen, ein Zuschauer jedoch erkennt es unschwer. Fazit: Korrekte Bewegungen und Körper-haltungen kann man erst dann nach eige-nem Gefühl richtig machen, wenn man unter fremder Anleitung oder gegebenen-falls Kontrolle mit einem Spiegel das eigene Gefühl mit der korrekten Form verbunden hat.

Zum SchlussMit Erscheinen der ersten Z A N S H I N -Ausgabe im Format DIN A4 im Frühjahr 2004 hat diese Serie über die Hassetsu begonnen. Als Präsident des DKyuB wollte ich damals die Attraktivität der Zei-tung steigern helfen und entschied mich für das Thema „Hassetsu“, weil ich glaubte, damit ein einfaches Themenfeld gefunden zu haben. Rückblickend muss ich zugeben: Ich hätte nie nicht gedacht, dass die Serie eine derartige Tiefe und Komplexität errei-chen würde. Von simpel und einfach weit entfernt, habe ich mir jedes Einzelthema mühevoll erarbeiten müssen, um die

Detailtiefe und Zuverlässigkeit der Aus-sagen zu erreichen. Viel Recherchearbeit, Literaturstudium und Rückfragen in Japan waren nötig.Mit dem Ergebnis der Serie bin ich zufrie-den, vor allem deshalb, weil ich beim Arbeiten an den Beiträgen selber wohl am meisten gelernt habe. Sollten die Artikel für die Leser interessant und hilfreich sein, könnten sie als „Nahrungsergänzung“ die-nen, d.h. als Blick aus ungewöhnlichen Winkeln auf Themen, die man schon gut zu kennen glaubt.Dennoch ein Wort der Warnung: Trotz all meiner Bemühungen kann ich ein voll-kommen fehlerfreies Produkt nicht ge-währleisten. Mein Verständnishorizont in Sachen Kyûdô erscheint mir dafür bei wei-tem noch nicht ausreichend und meine Japanisch-Kenntnisse zu gering. Sollten die Inhalte der Hassetsu-Serie in zehn Jahren noch als „lesenswert“ empfohlen werden, ist schon mehr erreicht, als ich heute zu hoffen wage. 2

Thomas Baer Michael Schubert im Zanshin beim Kader-training im Alster Dojo, Hamburg

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�6 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 ��

K y u d o - W e l t

Von Mai bis Oktober 2007 hatte das Alster Dojo in Hamburg Daniel Seong als Gastmitglied. Herr Seong hatte Kyudo im Rahmen eines Austausches zwischen traditionellen koreanischen Bogenschützen und japanischen Kyudoka auf Tsushima kennengelernt.

Q Er hatte bei seinen Bemühungen dort unterrichtet zu werden, leider keinen Erfolg. Durch einen deutschen Bekannten wurde er letztlich auf das Alster Dojo aufmerksam und beschloss, mit einem intensiven Training in Deutschland mit dem Kyudo zu beginnen. Tägliches Trai-ning unter Anleitung fruchteten und nach einem Monat konnte Daniel bereits auf das Ko-Mato schießen.Während seiner Zeit in Europa nutzte er auch die Chance an einem Gasshuku mit Mori-Sensei in Finnland teilzunehmen. Nach zwei weiteren Besuchen in Japan im

Tsukuba-Kyudojo entstand sein Plan, ein eigenes Kyudojo zu errichten. Unmittelbar neben einem Schießplatz für traditionelles, koreanisches Bogen-schießen errichtete Daniel Seong ein Dreimato-Dojo in Zeltbauweise, da auf dem Gelände keine dauerhaften Gebäude gestattet sind.

Zum 20. April 2008 waren für das Dojo-biraki in Paju, einer Stadt nördlich an Seol angrenzend und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt, Feliks F. Hoff, Prof. Mori sowie zwei seiner Studenten eingeladen.Darüber hinaus waren etwa 100 Gäste erschienen, um die Eröffnung zu feiern. Im Anschluss an verschiedene Redner führte Mori-Sensei die Zeremonien Mei-gen und Shihozume sowie ein Yawatashi

aus. Die 7-5-3-Zeremonie wurde von Daniel Seong und den beiden Studenten (Nagata- und Goka-san), das Reisha von Feliks F. Hoff geschossen.Im Beiprogramm wurden Demonstratio-nen vom koreanischen sowie chinesi-schen Bogenschießen geboten, eine Dar-bietung aus den koreanischen Budo (Hier mit Bogen und Schwert in voller Rüstung inklusive Zerteilung der Strohbündel) sowie Fieldarchery und natürlich noch-

mals Kyudo. Ein Nachfrageangebot wurde stark genutzt. Da viele Koreaner recht gut Englisch sprechen, waren Kontakt und Austausch vergleichsweise unkompliziert.Bei dem abschließenden Spass-Wett-kampf aller beteiligten Schießformen wur-den pro Schütze drei Pfeile auf 50 m geschossen. Obwohl beim koreanischen Bogenschießen die Wettkampfdistanz 145 m beträgt, konnte das Kyudoteam mit Abstand das beste Ergebnis (Nagata 3, Goka 2, Hoff 2 Treffer) erzielen.

Der koreanische Bogenverband hat auf seiner Webseite eine Bilderfolge veröf-fentlicht, die zwar in Hangeul geschrieben ist, aber doch von den Bildern einen guten Eindruck von dieser Dojo-Einweihung ver-mittelt:

http://archery.news-paper.co.kr/news_view.

html?s=index&no=1599

Obwohl in Korea in guter Resonanz so-wohl westliches als auch das traditionelle koreanische Schießen zu finden sind, scheint es nicht ausgeschlossen, dass auch für Kyudo ein Interesse besteht und bald das erste Seminar auf koreanischem Boden stattfinden wird. 2

Feliks F. Hoff

Dojo-Einweihung in Paju, SüdkoreaPaju / haMBurg Ein Erlebnisbericht

Gastgeber Daniel Seong präsentiert stolz die geschossenen Trophaen

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�8 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 �9 Zanshin I | 08 �9

K y u d o - W e l t | V e r m i s c h t e s

In einer populärwissenschaftlichen Zeit-schrift bin ich auf das Bild einer Granitstele in der Mongolei gestoßen, die – für Kyu-doka unverkennbar – einen asymmetri-schen Bogen zeigt. Ich habe mit dem ame-rikanischen Anthropologen Kontakt auf-genommen (s.u.): Das Feld mit ca. 600 Stelen befindet sich im Norden der Mon-golei. Die Granitblöcke sind bis zu vier-einhalb Meter hoch, zeigen Tiere, Werk-zeug und Jagdgerät und wurden in der Zeit von 1100 bis 800 v. Chr. errichtet. 2

Sven Zimmermann

Aus der Korrespondenz mit W. Fitzhugh:

“Dear Mr. Zimmermann,thanks for your very interesting letter about the deer stone bow and its possible Japanese association. I have not paid that much attention to the precise image of the bows on these stones and had assumed that they are probably not truly accurate representations. But recently I have begun to think that the images actually may be real weapon depictions and that the deer stones are not simply ‘iconic’ or standard-ized but actually may be representations of real people who existed. (...)”

Aus Forschung und Geschichte

Fund in der Mongolei: Stele mit asymetrischem Bogen

Am 17. Februar 2008 ist Urakami Sunao im Alter von 90 Jahren in Tokio verstorben. Er war der leibliche Sohn von Urakami Sakae, dem Lehrer von Professor Inagaki. Urakami Sunao war Absolvent der Waseda-Universität und Mitglied des uni-versitären Kyudo-Clubs. Die Familie Urakami besitzt in Tokio ein privates Kyu-dojo, geleitet von Urakami Sunao und sei-ner Frau Hiroko (Hanshi 9. Dan). Die ANKF hat Herrn Urakami posthum den Titel Hanshi verliehen. sz

Nachruf auf Urakami Sunao |

Das Bild zeigt Monika Nadler und Sven Zimmerman bei einem Besuch des Urakami-Dojo im Herbst 2003; hinten Urakami Sunao und Urakami Hiroko, ganz links Udo Gerlach

Mitgliedszahlen der EKFDie aktuelle Mitgliederstatistik mit den Zahlen, die auf der diesjährigen Versammlung ermittelt wurden:

Neue Dan-GradeBei den diesjährigen EKF-Seminaren in England konnten folgende Kyujin einen neuen Grad erreichen:

1. DanRolf DreikornWolf GebhardtUlrich KlimkerMarkus KosseltGuido SchwichtenbergUlrike VölkmannRobert Winiker

2. DanJutta HollenriederUlrich MeinbergDirk MühlbrandtDirk SchauppJutta Zinnheimer-Dreikorn

3. DanUlrich GrussendorfWolfram KleinHannelore Manger

Glückwunsch! fh

V e r b ä n d e | A k t u e l l e s

EKF Mitgliederstatistik2

land gruppen Mitglieder EkF-anteil A Austria 4 75 2,9 %B Belgium 4 78 3,0 %CH Switzerland 10 124 4,7 %D Germany 50 1.267 48,2 %ES Spain 5 80 3,0 %F France 47 513 19,5 %FIN Finland 6 60 2,3 %I Italy 17 160 6,1 %ISL Island 1 15 0,6 %LUX Luxemburg 1 12 0,5 %NL Netherlands 6 68 2,6 %NO Norway 2 26 1,0 %PT Portugal 2 10 0,4 %SE Sweden 2 56 2,1 %UK U.K. 9 85 3,2 %gesamt 166 2.629

Stand: Juli 2008

BOW & KNIFE SHOWinternationale Messe für Bogensport und Messermacher

Am 11. und 12. Oktober 2008 findet die erste verbandsübergreifende BOW & KNIFE SHOW in der einzigartigen Kulisse von Burg Satzvey bei Köln statt. Bogensportler und Zuschauer aus dem gesamten Bundesgebiet werden anreisen, um das Finale der BOW HUNTER LIGA zu verfolgen und um sich in mittelalterlichem Ambiente über neue Materialien und Trends zu informieren.Parallel zum Liga-Finale findet in der mittelalterlichen Burganlage die erste BOW & KNIFE SHOW statt. Im standesgemäßen Flair werden Aussteller alle Produkte zum Thema Bogensport und Messer effektvoll präsentieren. Eine Besonderheit der Messe ist ihre verbandsübergreifende Ausrichtung. So werden alle Stilarten vertreten sein: Vorführungen der Bogensportverbände DBSV, DSB, DFBV und die Meisterschaft der Steppenreiter sorgen für spannende Momente. Kyudo wird demonstriert von Mitglie-dern des Vereins Neandertal. Daneben zeigen Messerschmieden ihr Handwerk und ihre Erzeugnisse. Zuschauerbeteiligungen und traditionelle Speisen runden das Messe-programm ab.

Wer bei der BOW & KNIFE SHOW auf Burg Satzvey dabei sein möchte, findet unter www.bowandknife.de nähere Informationen. kps

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W Prüfungslehrgang bis 1. Kyu

Der Landesverband Pfalz veranstaltet am 13. und 14. Dezember 2008 in der Sporthalle der Berufsbildenden Schule in Bad Dürkheim unter Leitung von Fritz Eicher einen Lehrgang Taihai und Technik zur Prüfungsvorbereitung. Anmeldung ist schriftlich erbeten per Fax: 06322-98 98 28 oder per E-Mail an: [email protected].

Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt, Anmeldeschluss ist der 28. 11. 08.

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�0 Zanshin I | 08 Zanshin I | 08 �1

G l o s s e | K u r z v o r S c h l u ß

Zanshin I | 08 �1

A d r e s s e n

Was ist das zweitwichtigste beim Schießen? Nein – nicht das Treffen, sondern natür-lich das Reden darüber!

Q Eine gute und effiziente Möglichkeit dazu sind bei uns im Alster-Dojo in Ham-burg die Umkleiden. Schon der Neuling erkennt sehr schnell den Wert dieser kostenlosen Informationsbörse. Bevor ein Jeder die heiligen Hallen des Dojos betritt, steht das Budo-gerechte Einkleiden an. Solange beim Novizen dazu der Trainings-anzug reicht, ist die Welt noch in Ordnung bzw. wie man sie kennt. Kommt aber erst-mals die traditionelle Kyudo-Kleidung ins Spiel, tun sich plötzlich bisher unbekannte Fragen auf: Wozu hat ein Hosenrock 4 lan-ge Bänder, eine Bluse davon derer 2 Paar. Und wie erst bindet Mann einen Obi?Zum Glück sind in der Umkleide stets ein paar besser wissende ältere Herren, die die entscheidenden Tipps parat haben. Doch damit nicht genug: Im Nu gibt es als Draufgabe weitergehende Erkenntnisse, die manchem altphilologischen, gar philo-sophischen Club zur Ehre gereichen wür-den. Es geht – über kurz oder lang – um die gaaanz großen Fragen der Menschheit. Nicht, dass sie hier sogleich hinreichend beantwortet würden. Wollen wir doch bescheiden sein: die sollten möglicher-weise eher woanders geklärt werden.

Eine Frage, die sich dem Heki-Schützen immer wieder stellt: welches Taihai? Ren-mei bedeutet „rechter Fuß zurück“ – so die bekannte Eselsbrücke. Entsprechend schlüpft man für dieses Taihai in die weißen Tabis, der aufrechte Heki-Schütze (auf keinen Fall zu verwechseln mit dem ähnlich lautenden Heckenschützen!) geht

tapfer nackten Fußes. Hier sind die Kyujin recht konventionell – außer von den Winter-wärmenden schwarzen sind keine farblichen Ausnahmen bekannt. Versuche aus Kreisen anderer Orientierung, rosa Tabis einzuführen, scheiterten sogar bei den weiblichen Kyudo-Enthusiasten schon im Ansatz. Das obligate „Hai-tai-tai“ blieb somit eine nette Idee. Und rosa Puscheln können aber weiter die Auto-antenne, das Handtäschchen oder den Küchentoaster – keinesfalls aber den Kyudo-Bogen zieren.

Q À propos Bogen: Unsere Schießgeräte sind ja – genauer betrachtet – wirklich sehr sehr schlicht gehalten. Handwerklich zwar schön gearbeitet, lassen sie doch so manche Zielfördernde Vorrichtung ver-missen. So kam es vor geraumer Zeit, dass die umkleidenden Alster-Kyudoka mal wieder ihren Träumen freuen Lauf ließen, wie man versuchsweise etwas Hightech (Jap: „Hai-Tek“) ins Kyudo bringen könnte. Von lasergesteuerter Zielfindung oder elektronischer Höhenkontrolle war da schnell die Rede. Bei der bloßen Vor-stellung von computergesteuerten Matos mit Traktionskontrolle und verwacklungs-armen Stabilisatoren gerieten Einzelne ins Schwärmen. Vielleicht kann man auch den Treffersound satter aufmotzen? Pimp my bow! Bögen wahlweise bestückt mit den Betriebsystemen Arrows XP, Arrows Vista oder IKYF X sowie brand-neuem Enteki-PlugIn. Schon blühten im Geiste Tauschbörsen für die besten poly-phonen Sehnentöne oder selbstjustieren-den Zielbilder auf ...

Komisch eigentlich: Liegt doch die wahre Herausforderung darin, sich nur mit zwei Stöcken und einem Seil dem kreisförmigen Ziel zu nähern, das sich in mittlerer Hörweite befindet. Wäre es lebendig, wäre es weg, lange bevor man es erreicht. Aber wenn man ein bisschen übt, trifft man mit diesem sensationell einfachen Gerät, wie es schon Generationen von Jägern vor uns taten (in der Sprache der Umkleide-Philosophen: Das Einfache, das nicht so leicht zu erreichen ist!). Mit einem höchst wunderbaren „Plopp“. Oder eben auch nicht. Alles andere überlassen wir besser den Rednern und Sammlern. 2 kps

Adressenliste Deutscher Kyudo Bund e. V.

Präsident: Sven Zimmermann, Mainzer Str. 235, 53179 Bonn, 0228-207 69 59, [email protected]

Vizepräsidentin (Ausbildung): Cornelia Brandl-Hoff, Volksdorfer Weg 50 R, 22393 Hamburg, Tel/Fax.: 040-640 57 95, [email protected]

Vizepräsident (Wettkampf): Sorin Jurma, Mansteinstr. 33, 20253 Hamburg, 040-2786 0405, [email protected] Kassenwart: Klaus Weisweiler, Hegestieg 8, 20249 Hamburg, 040-46 23 88, [email protected]: Deutscher Kyudo Bund e.V., Postbank Hamburg, 743174-205, (BLZ: 200 100 20)

Sb. f. Öffentlichkeitsarbeit: Klaus-Peter Staudinger, Ruhrstraße 11, 22761 Hamburg, Tel.: 040-85 33 06_16, Fax: _66, [email protected]

Geschäftsstelle: Karin Reich, Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg, 040-2805 5120, Fax.: 040-2805 5122, [email protected]

Bundestrainer/Heki-Ryu: Prof. Toshio Mori, Universität Tsukuba, Tsukuba-Shi, Ibaraki-Ken, 305-0065 Japan

Ehrenpräsident: Feliks F. Hoff, Volksdorfer Weg 50 R, 22393 Hamburg, Tel./Fax.: 040-640 57 95 [email protected]

Technische Kommissionen: Heki-Studienkreis: Prof. Manfred Speidel, Ungarnstr. 12, 52070 Aachen, 0241-15 39 23, Fax.: -888 83 29Shomen-Studienkreis: Matthias Obereisenbuchner, Verdistr. 7, 81247 München, 089-811 93 80

Ältestenrat: Sprecher: Prof. Manfred Speidel, Ungarnstr. 12, 52070 Aachen, 0241-15 39 23, Fax.: -888 83 29 Mitglieder: M. Speidel, F. Hoff, L. Reinhardt, F. Gabler

Rechtsausschuss: Vorsitzender: Hans Hasselmann, Teichstr. 36, 31141 Hildesheim, 05121-320 94, Fax.: -32823, Beisitzer: R. Lindemaier, R. Kollotzek, V. Voigt de Oliveira

Vertreter der Kyudo-Landesverbände:

Baden-Württemberg: Uwe Beutnagel-Buchner, Waldmeisterweg 26, 70186 Stuttgart, 0711-48 13 70 · praesidentkyuvbw.de Bayern: Uwe Kroyer, Uhlandstraße 8a, 85283 Wolnzach, 08442-91 52 13 · [email protected] Berlin: Boris Proppe, Olbendorfer Weg 18, 13403 Berlin, 030-411 01 55 · [email protected] Bremen: Günter Müller, Kämenadenweg 9a, 28327 Bremen, 0421-42 69 35 Hamburg: Franka Schmidt, Lutterothstr. 33, 20255 Hamburg, 0176-6313 3457 · [email protected] Hessen: Nicolai Otto, An der Allee 79, 65207 Wiesbaden, 0611-174 82 49 · [email protected] Mecklenburg-Vorpommern: Stephanie Schiller, Waldeck 4, 23936 Waldeck, 0173-740 35 49 · [email protected] Niedersachsen: Jürgen Salomon, Zur Hindenburgschleuse 7, 30559 Hannover, 0511-58 62 56 [email protected] Nordrhein-Westfalen: Caglar Engin, Marktstr. 35, 50968 Köln, 0221-991 28 06 · [email protected] Rheinland: Claudia Hallermann, Taunusstr. 6, 55411 Bingen, 06721-93 73 38 · [email protected] Pfalz: Fritz Eicher, PhillipHeinrichMesserStr.11, 67098 Bad Dürkheim, 06322-659 31 · [email protected] Saarland: Jürgen Linnenberger, Am Weiher 2, 66346 Püttlingen, 06806-450 49 · [email protected]: Uwe Steinhauer, An der Hülshorst 4, 23568 Lübeck, 0451-344 62 · [email protected]

Stand: 01. August 2008

Die aktuellen Adressen der Vereinsvertreter sind auf der Homepage des DKyuB (www.kyudo.de) veröffentlicht.

Heute: »Über den Wert des reflektierten Umkleidens«

K y u d o - i n gk y u - d o i n gK Y U D O I N G

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