ZDB-Direkt 1/2011

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Nur schwaches Wachstum für 2011 erwartet Seite 3 1/2011 Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. Bauarbeitsmarkt unter Druck Seite 4 Schlüsselübergabe der Hauptgeschäftsführung Seite 7 - 14 u u u Direkt

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Nur schwaches Wachstum für 2011 erwartetSeite 3

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Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.

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RA Felix Pakleppa

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2011 hält eine Fülle von Herausforderungen für die Unternehmen der Bauwirtschaft und ihre Verbände bereit. Bereits Mitte Februar hat Fi-nanzminister Schäuble den Haushaltsplan für 2012 vorgelegt. Erstmals gibt der Finanzminister den einzelnen Ressorts einen Entwurf vor. Hier wird es darauf ankommen, die Haushaltsansätze für Investitionen in die Infrastruk-tur, den Bahnbau und selbstverständlich für den Hochbau, insbesondere in

die Städtebauförderung und in die KfW-Programme zu halten und für eine moderate Aus-weitung der Ansätze zu kämpfen.

Im Bundesjustizministerium wird über ein neues Bauvertragsrecht diskutiert. Hier geht es neben einer möglichen Schwächung der VOB um eine Neuverteilung der Rechte und Pflichten zwischen Auftraggeber und bauausführendem Auftragnehmer. Unter dem Män-telchen einer angeblichen Verbraucherschutzpolitik drohen weitere Belastungen für die Unternehmen der Bauwirtschaft.

Im Bereich der Unfallversicherung sind zukünftig Beitragssteigerungen wieder möglich, da die Zahl der Berufskrankheiten und der Unfallsversicherungsrentner, insbesondere aufgrund von Asbesterkrankungen, steigen. Hier ist auch die Tendenz erkennbar, dass die Politik Risiken und Kosten aus der Renten- und Krankenversicherung auf die allein von den Unternehmen finanzierte Unfallversicherung abwälzen möchte.

Ab dem 1. Mai 2011 besteht für Bürger und Unternehmen aus acht mittel- und osteuro-päischen Staaten wie Polen, Tschechien oder Ungarn völlige Dienstleistungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit, d. h. polnische Betriebe können dann legal auf dem deutschen Markt anbieten. Als ob dies nicht Herausforderung für die heimischen Betriebe genug wä-re, plant die europäische Kommission eine Richtlinie, die es (nur!) Konzernen erleichtert, Nicht-Europäer zum Aufenthalt in die gesamte EU zu holen, und das allein zu den Kondi-tionen, die in dem ersten EU-Land gelten, in dem die Nicht-Europäer tätig werden. Dann könnte ein Baukonzern chinesische, türkische oder ukrainische Arbeitnehmer via Polen in Deutschland zu polnischen Konditionen einsetzen.

Zudem haben Anfang März die Tarifverhandlungen für unsere Branche begonnen. Hierbei wird es darauf ankommen, deutlich zu machen, dass die Bauwirtschaft weit von dem ho-hen Umsatzplus anderer Branchen entfernt ist. Zudem erwarten wir, dass in den Tarifver-handlungen auch über konkrete Maßnahmen in Bezug auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit und die Dienstleistungsfreiheit ab 1. Mai 2011 verhandelt wird.

Wie Sie sehen, steht unserer Branche auch in 2011 vor einer Fülle von Herausforderungen, die ein einzelnes Unternehmen alleine nicht bewältigen kann. Die Stimme der Bauwirt-schaft wird in all diesen Fragen in der Öffentlichkeit und in der Politik nur gehört werden, wenn sie stark ist und die Unternehmer des Hoch-, Tief- und Ausbaus, gleich ob sie über-wiegend mit Holz, Stein, Asphalt, Fliesen oder einem anderen Werkstoff arbeiten, in einem starken Verband zusammenstehen.

Wir kümmern uns darum.Herzlichst, Ihr

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Baugewerbe tritt weiter auf der StelleNach leichtem Umsatzminus in 2010 nur schwaches Wachstum für 2011 erwartet.

Umsatz (Mrd. Euro)Bauhauptgewerbe

Prognose ZDB

2008 2009 2010 2011

Wohnungsbau 25,9 24,7 25,0 25,6

Wirtschaftsbau 33,9 30,8 29,4 28,6

ÖffentlicherBau 25,8 26,7 26,6 25,6

Gesamt 85,6 82,2 81,0 79,8

Der Branchenumsatz ist weiter im Sinkflug, für 2010 wird auf Basis der statistischen Zah-

len vom August ein Umsatzminus von einem Prozent erwartet.

"Der Umsatzrückgang im öffent-lichen Bau wird durch die erwar-teten Steigerungen beim Woh-nungsbau und Wirtschaftsbau kompensiert, so dass wir mit einem Gesamtumsatz von 82,65 Mrd. Euro (+ 1,1 %) für 2011 rechnen. Dabei kommen die al-ten Länder auf eine Steigerung um 1,5 %, die neuen Länder hal-ten etwa das Vorjahresniveau.“ Mit diesen Worten skizzierte der Präsident des Zentralver-bandes des Deutschen Bauge-werbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, die Erwartungen des mittelständischen Bauge-werbes an die Baukonjunktur 2011.

Trotz eines Wachstums der Bau-investitionen um real knapp 3 % konnte die Branche ihren Um-satz nicht steigern, sondern das Bauhauptgewerbe hatte in 2010 ein Umsatzminus von 0,6 % hin-zunehmen. Hauptursache dafür ist die Entwicklung des öffentli-chen Baus, der trotz Konjunktur-paketen um 1,9 % nachgab.

Entsprechend den Förder-schwerpunkten der Konjunk-turprogramme haben die Kommunen zwar vorrangig in Hochbauprojekte investiert. Der öffentliche Hochbau, der hier nur über einen Umsatzanteil von 20 % verfügt, hat davon mit einem Umsatzplus von nahe 10 % deutlich profitiert. Im Tiefbau hingegen haben die öffentlichen Auftraggeber, Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen, ihre Investitionen nicht auf dem Vorjahresniveau gehalten. Denn die Bundesregierung hatte im Frühjahr 2010 das sog. Zusätz-lichkeitskriterium aufgegeben. Während der Umsatz im öffent-lichen Hochbau per November 2010 ein Plus von 9 % verzeich-net, bleibt der Tiefbau mit 4 % im Minus.

Überraschend positiv ist da-gegen die Entwicklung im

Wohnungsbau verlaufen: „Der Umsatz wird in 2010 knapp 26,1 Mrd. Euro erreichen, das ist eine Steigerung um 5,7 %.“ So der ZDB-Präsident.

Die wieder anspringende Kon-junktur war zwar mit einem Be-schäftigungszuwachs im Dienst-leistungsbereich verbunden. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie hat aber den langjäh-rigen Durchschnitt noch nicht wieder erreicht. Der Umsatz im Wirtschaftshochbau wird in 2010 konjunkturbedingt noch um 9 % zurückgehen. Der Wirt-schaftstiefbau erreicht hingegen ein Plus von 4 %, so dass der Umsatz im Wirtschaftsbau in 2010 insgesamt 29,5 Mrd. Euro (- 4,5 %) erreichen wird.

Die Erwartung auf ein ins-gesamt schwaches Umsatz-wachstum in 2011 begründete der ZDB-Präsident wie folgt: „Im öffentlichen Bau erwarten wir einen weiter rückläufigen Umsatz in Höhe von 25,5 Mrd. Euro (- 2,7 %). Der Umsatz im Wirtschaftsbau wird in 2011 die 30 Mrd. Euro-Marke übersprin-gen und um 2,7 % zulegen. Die Rahmenbedingungen lassen für 2011 Potenzial für eine po-sitive Umsatzentwicklung im Wohnungsbau erkennen. Der Umsatz wird daher ca. 26,9 Mrd. Euro (+ 3,2 %) erreichen.“ Da an-

nähernd 90 % der Bauleistungen im Wohnungsbau von den mit-telständischen baugewerblichen Unternehmen erbracht werden, ist diese Entwicklung mehr als erfreulich.

Per November 2010 liegt die durchschnittliche Zahl der Be-schäftigten im Bauhauptgewer-be bei über 716.000. Das sind ca. 11.000 Beschäftigte mehr als vor Jahresfrist. „Trotz leicht steigender Umsätze gehen wir von einem Beschäftigtenniveau von rund 710.000 Beschäftigten in 2011 aus (- 0,5 %). Damit würde die Zahl der Beschäf-tigten nunmehr seit 2005 über 700.000 liegen.“ So Loewenstein abschließend.

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Winterbilanz für unsere Straßen verheerend! Höhere Infrastrukturinvestitionen gefordert.

„Der Umsatz im öffentlichen Tiefbau ist per November 2010 um 4 % eingebrochen, wogegen der Umsatz im öffentlichen Hochbau im selben Zeitraum um knapp 10 % zugenommen hat. Allein diese Zahlen zeigen, dass die öffentlichen Auftrag-geber 2010 ihre Investitionen im öffentlichen Tiefbau gegen-über dem Vorjahr noch einmal gesenkt haben. Wohin der anhaltende Rückgang der In-vestitionen in die Infrastruktur führt, hat der derzeitige Winter erneut auch Laien vor Augen ge-führt. Es ist täglich auf unseren Straßen zu sehen. Wir fahren unsere Infrastruktur seit Jahren auf Verschleiß. Die Investitionen des Staates im Tiefbau erfolgen nicht einmal mehr in Höhe der Abschreibungen.“ Dieses ist die Bilanz, die der Präsident des Zen-tralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, anlässlich der Frühjahrs-Pressekonferenz seines Verbandes in Berlin zog.

Selbst die Verkehrsminister-konferenz der Länder stellte am 6. Oktober 2010 fest, dass „bei der Straßen, Schienen- und Bin-nenschifffahrtsinfrastruktur die Erhaltungs-, Umbau- und Aus-baumaßnahmen in gravierender Weise strukturell unterfinan-ziert sind.“ Der Bundeshaushalt 2011 sieht dennoch mit 2,2 Mrd. Euro lediglich 0,2 Mrd. Euro mehr für die Erhaltungs-aufwendungen vor. Und bei die-sem Ansatz ist die Beseitigung der diesjährigen Frostschäden nicht einmal berücksichtigt. „Es ist erneut erkennbar, dass die geplanten Mittel unzureichend sind.“ So Loewenstein.

Auch bei den Ländern und Kom-munen wird das Geld nicht rei-chen, um die Straßen in einem tauglichen Zustand zu erhalten. Nach dem sog. Entflechtungsge-setz stehen den Ländern 1,335 Mrd. Euro aus dem Bundes-haushalt zweckgebunden für Investitionen zur Verbesserung

der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden zu. Davon sind 778 Mio. Euro direkt für den kommu-nalen Straßenbau vorgesehen. Nach Einschätzung der Abtei-lungsleiter Verkehr und Straßen-bau der Länder wären aber 1,22 Mrd. Euro pro Jahr erforderlich.

„Umfangreichen Winterschä-den, wie sie auch in diesem Jahr wieder aufgetreten sind, lässt sich so nicht vorbeugen. Erst wenn wir ernsthaft in die Straße investieren – und das heißt mit Grunderneuerungen - werden wir von den Schlaglochpisten der vergangenen Jahre ver-schont bleiben. Und das ist der wirtschaftliche Ansatz! Wir for-dern daher die Bundesregierung auf, mittels eines bedarfsge-rechten Bauprogramms für eine auskömmliche Straßenfinanzie-rung auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu sorgen.“ So die abschließende Forderung des ZDB-Präsidenten.

Bauarbeitsmarkt aufgrund von Billiglohn-Arbeitnehmern aus sog. Drittstaaten unter DruckAnlässlich der Pressekonferenz im Februar analysierte ZDB-Präsident Loewenstein auch die Auswirkung von Regelungen der Europäischen Union. „Es darf nicht dazu kommen, dass Unternehmen, die heimische Arbeitskräfte beschäftigen und hier Steuern und Sozialabgaben entrichten, durch unfairen Wett-bewerb und Betrügereien vom Markt verdrängt werden. Das nämlich wird zu einer wieder steigenden Arbeitslosigkeit und einer Schwächung der Binnen-konjunktur führen.“ So die ein-dringliche Warnung von Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein vor einer allzu großen Belastung des Bauarbeitsmarktes aufgrund

von Wanderungsbewegungen aus Osteuropa. Wenn am 1. Mai 2011 die Arbeitnehmerfreizü-gigkeit und die Dienstleistungs-freiheit für die MOE-Staaten (mit Ausnahme von Bulgarien und Rumänien) vollständig freigegeben werden, blicken die deutschen mittelständischen Bauunternehmen sorgenvoll Richtung Osten. Denn Experten-schätzungen zufolge könnten 100.000 bis 150.000 Bauarbeiter sich auf den Weg nach Deutsch-land machen.

„Für unsere inländischen mittel-ständischen Baubetriebe wer-den sich die Wettbewerbsbedin-gungen erneut verschlechtern;

das daraus folgende Preisdum-ping wird Arbeitsplätze kosten und zulasten der Bauqualität gehen.“ So die Einschätzung Lo-ewensteins.

Er fordert eine Änderung der Rahmenbedingungen: „Auslän-dische Unternehmen, die auf dem deutschen Markt tätig sind, müssen früher als erst nach 24 Monaten in Deutschland der Steuer- und Sozialversicherungs-pflicht unterliegen.“ Darüber hinaus verlangt er, dass die öf-fentliche Hand als Auftraggeber eine Vorreiterrolle übernimmt; „denn immer noch bekommt re-gelmäßig das billigste und häu-fig nicht das wirtschaftlichste

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Angebot den Zuschlag, obwohl das geltende Vergaberecht dies anders vorsieht.“

In diesem Zusammenhang ging Loewenstein auch auf die sog. ICT-Richtlinie ein, die die Europä-ische Kommission als Richtlinie-nentwurf über die Bedingungen für die Einreise und den Aufent-halt von Drittstaatsangehörigen im Rahmen einer konzerninter-nen Entsendung vorgelegt hat.

Loewenstein dazu wörtlich: „In Wirklichkeit würde damit ein Einfallstor für die Umgehung der deutschen Mindestlohnre-gelungen und des deutschen Ar-beitserlaubnisrechtes geöffnet.“ Denn nach der europäischen De-finition einer „Fachkraft“ könnte letztlich jeder Facharbeiter mit einer Berufsausbildung aus einem Drittstaat nach Deutsch-land entsandt werden. „Dies würde zu einer erheblichen Ver-schärfung des Lohnkostendrucks

führen, da Konzernunterneh-men aus Drittstaaten zunächst lediglich verpflichtet wären, die in Deutschland geltenden Min-destlöhne einzuhalten.“

Besonders bedenklich ist aber, dass sog. Drittstaatsangehörige, z. B. also Ukrainer, Russen oder Chinesen, sich zwischen den Mitgliedstaaten der EU frei be-wegen können. Dies bedeutet, dass ein Drittstaatsangehöriger, der in einem ersten EU-Mitglied-staat, z.B. in Polen, eine Aufent-halts- und Arbeitserlaubnis für eine konzerninterne Entsendung erhalten hat, grundsätzlich in jeder weiteren Niederlassung in einem anderen EU-Mitgliedstaat arbeiten darf.

Darüber hinaus besteht die Ge-fahr, dass Drittstaatsangehörige bei einer Weiterentsendung in einen zweiten Mitgliedstaat lediglich die niedrigen Mindest-löhne des Erststaates beanspru-

chen könnten und gerade nicht die höheren Mindestlöhne des-jenigen Mitgliedsstaates, in dem sie gerade arbeiten.

D.h. ein Bauarbeiter aus der Ukraine wird in einer Konzern-niederlassung in Rumänien zum dortigen Mindestlohn von 170 Euro im Monat beschäftigt. Er erhielte, wenn er in einer deut-schen Konzernniederlassung arbeitete dann denselben Min-destlohn von 170 Euro also etwa ein Zehntel des deutschen Min-destlohns von 10,90 bzw. 9,50 Euro pro Stunde.

Loewenstein forderte daher, das Baugewerbe aus dem An-wendungsbereich der Richtli-nie herauszunehmen. „Sonst könnte man nur wirtschaftliches Verständnis empfinden, wenn Konzerne zum Zwecke des Lohndumpings gegründet wer-den.“

Dupré: Lohnforderung der IG BAU angesichts der Lage am Bau nicht darstellbar„Die IG Bauen-Agrar-Umwelt bewegt sich mit ihrer Lohnfor-derung von 5,9 % im Bereich dessen, was auch in anderen Branchen gefordert wurde. Allerdings haben die übrigen Branchen im vergangenen Jahr deutlich höhere Umsatz-zuwächse erzielt, als dieses am Bau der Fall war.“ Dieses erklärte der Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Frank Dupré, zu der veröffentlichten Lohnforde-rung der Gewerkschaft. Dupré weiter: „Nach zwei schwierigen Jahren konnte die Branche in 2010 zwar geringe Umsatzstei-gerungen verzeichnen, diese rechtfertigen jedoch nicht der-art hohe Lohnforderungen. Die

Konjunkturpakete haben zwar die Bauwirtschaft insgesamt sti-muliert, ein Großteil der Mittel ist jedoch in den Bereich der Ge-bäudesanierung geflossen; diese Maßnahmen wurden vor allem von den im Ausbau tätigen Un-ternehmen ausgeführt, so dass die so erzielten Umsätze nicht in das Bauhauptgewerbe flossen.Darüber hinaus erinnern wir die Gewerkschaft daran, dass zum 1. Mai 2011 die Beschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit wie auch der Dienstleistungs-freiheit im Hinblick auf die MOE-Staaten komplett aufgeho-ben werden, so dass ein entspre-chender Wanderungsdruck auf den deutschen Bauarbeitsmarkt zu erwarten ist. Vor diesem Hin-

tergrund darf die Wettbewerbs-fähigkeit der heimischen Baube-triebe, gerade im Interesse ihrer Beschäftigten, nicht gefährdet werden, sonst stehen einmal mehr heimische Arbeitsplätze auf dem Spiel. Um die Heraus-forderungen der Zukunft zu mei-stern, brauchen wir veränderte Entgeltstrukturen, u.a. da unsere Betriebe mit Handwerkszwei-gen konkurrieren, die gänzlich andere Entgeltstrukturen wie auch deutlich niedrigere Min-destlöhne haben. Nur wenn es uns in der Tarifrunde 2011 ge-lingt, neue zukunftsorientierte Entgeltstrukturen zu etablieren, können wir uns eine realistische Anpassung der Löhne vorstel-len.“

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Verbändeinitiative: CO2-Gebäudesanierungs-programm auf 2 Mrd. Euro jährlich aufstocken Eine vom ZDB mitinitiierte Interessengemeinschaft aus 22 Verbänden fordert Bundestag und Bun-desregierung auf, das überaus erfolgreichen KfW-Programme „Energieeffizient Bauen und Sanie-ren“ wieder auf mindestens zwei Milliarden Euro aufzustocken und zu verstetigen.

Aktuell werden mindestens zwei Milliarden Euro für das bisher sehr erfolgreiche CO2-Gebäudesanierungsprogramm benötigt, ergänzend zu den erheblichen Eigenmitteln, die der Hauseigentümer einbringt. In den vergangenen Jahren wurde die Fördersumme von 2,25 Milliarden Euro im Jahr 2009 kontinuierlich auf 1,35 Milliarden Euro (2010) bzw. 0,9 Milliarden Euro (2011) gesenkt, und das, obwohl ca. 25 Millionen Wohnungen in Deutschland weiterhin sanierungsbedürftig sind. Entsprechend stagniert die Sanierungsrate, die gesteckten Ziele rücken in weite Ferne. Dabei sind die positiven Effekte dieses Programms unbestritten:

• Wirtschafts- und Beschäf-tigungseffekte: Ein Euro För-derung löst neun Euro private Investitionen aus. Diese gehen zu etwa 90 Prozent in die loka-le Wertschöpfung und in den deutschen Mittelstand. Knapp 300.000 Arbeitsplätze werden so geschaffen bzw. gesichert. Diese positiven Arbeitsplatzeffekte sind gerade im Jahr 2012, in dem die Effekte der Konjunkturpro-gramme endgültig an Wirkung verloren haben werden, wichtig.

• Reduktion der Energieabhän-gigkeit und geringere Energie-kosten für Verbraucher und Ge-werbe: Die erzielte Verringerung des Endenergieverbrauchs der geförderten Objekte um knapp 30 Prozent fördert die Unab-hängigkeit von ausländischen fossilen Energielieferungen - und sichert Verbraucher und Unternehmen gegen steigende Öl- und Gaspreise ab.

• Haushaltseffekte: Durch den Hebeleffekt entstehen durch jeden Euro Fördermittel allein

1,50 Euro an zusätzlichen Mehr-wertsteuereinnahmen, und zwar im gleichen Haushaltsjahr. Hinzu kommen Einnahmen aus der Einkommens- und Körper-schaftssteuer sowie geringere Ausgaben im Sozialbereich auf-grund der positiven Wirkung der Investitionen auf die Beschäfti-gung. Somit finanziert sich das Programm nicht nur selbst, son-dern es erhöht die Einnahmen des Staates.

• Umwelt- und Klimaschutz: Mit den Mitteln der KfW-Förderpro-gramme wurden 2009 knapp eine Million Tonnen CO2 pro Jahr dauerhaft vermieden – es ist somit auch im Vergleich zu anderen Maßnahmen maximal kosteneffizient.

Die Tatsache, dass die KfW mit ihren derzeitigen Mitteln nicht in der Lage ist, die Nach-frage nach Fördermitteln für energetisches Sanieren zu de-cken, verdeutlicht das große gesellschaftliche Interesse an der energetischen Gebäude-sanierung. Es zeigt auch, wie überaus wichtig es ist, mittels entsprechend ausgestatteter

KfW-Förderprogramme hierfür die richtigen Anreize zu setzen. Die derzeitige Unstetigkeit des Förderaufkommens und die damit verbundene fehlende Ver-lässlichkeit verursachen jedoch Verunsicherung und Fehlanreize bei Verbrauchern, Herstellern und betroffenen Handwerkern - und sind damit kontraproduktiv. Gleichzeitig schwindet die Ak-zeptanz der energetischen Ge-bäudesanierung insbesondere bei Mietern, wenn die staatliche Kostenbeteiligung immer wei-ter abgesenkt wird. Als weitere Variante der Sanierung und Mo-dernisierung muss auch der Be-standsersatz künftig gefördert werden.

Die Verbände, die diese Stel-lungnahme tragen, fordern die Politik daher eindringlich auf, das ökonomisch wie ökologisch sinnvolle CO2-Gebäudesanierungsprogramm aufzustocken und in Höhe von mindesten zwei Milliarden Euro pro Jahr zu verstetigen wie auch den Ersatzneubau in die Förderung mit einzubezie-hen.

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Berlin, den 14. März 2011

Gemeinsame Stellungnahme zum CO2-Gebäudesanierungsprogramm:

KfW-Förderung für energetische Sanierung in Höhe von mindestens zwei

Milliarden Euro weiterführen.

KfW-Programme „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ müssen wieder auf mindestens zwei Milliarden

Euro aufgestockt und verstetigt werden, um die angestrebten Ziele des Energiekonzepts zu erreichen.

Positive Effekte für Wirtschaft, Verbraucher, Staatshaushalt und Umwelt sind unbestritten. Ersatzneubau

ist in die Förderung miteinzubeziehen.

Die deutliche Steigerung der Energieeffizienz ist der kostengünstigste Weg, den CO2–Ausstoß und den

Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu drosseln. Das größte Potenzial liegt im Gebäudebereich, mit ei-

nem Anteil von rund 40 Prozent am gesamten deutschen Energieverbrauch.

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Verabschiedung von Prof. Dr. Karl RoblSchlüsselübergabe an Felix PakleppaAm 27. Januar 2011 erfolgte die feierliche Schlüsselübergabe anlässlich des Wechsels in der Hauptgeschäftsführung unseres Verbandes nach annähernd 23 Jahren Amtszeit von Prof. Dr. Karl Robl zu Rechtsanwalt Felix Pakleppa in Berlin.

ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein konnte im Museum für Kommunikation viele Gäste begrüßen, darunter der Bundesminister für Ver-kehr, Bau und Stadtentwick-lung, Dr. Peter Ramsauer sowie zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages, viele Repräsentanten von Verbän-den und Institutionen, u.a. der Vorsitzende der Bundesvereini-gung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider und auch Vertreter von Unternehmen, die gewich-tige Leistungen für unsere Bran-che anbieten. ZDB-Präsident Dr.-Ing. Loewenstein begrüßte stellvertretend für viele den Vorsitzenden der Vorstände der VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G., Uwe Reuter

mit seinen Vorstandskollegen, Dietrich Werner und Thomas Voigt.

Als herausgehobene Vertreter der baugewerbelichen Organi-sationen begrüßte Loewenstein insbesondere den Ehrenpräsi-denten des ZDB, Fritz Eichbauer, seinen Vorgänger als Präsident, Arndt Frauenrath, sowie den Eh-renvorsitzenden der Bundesver-einigung Bauwirtschaft, Heinz-Werner Bonjean.

In seiner Rede wandte sich Loewenstein zunächst Felix Pakleppa zu: "Bei Anlässen wie dem heutigen wäre es nahelie-gend, zunächst über denjenigen zu sprechen, der das Amt lange Jahre ausgefüllt hat und nun geht. Es kann über ihn auch mehr gesagt werden als über den, der sein Amt antritt. Das liegt in der Natur der Sache. Ich will es heute anders machen, und mit demjenigen beginnen, der seine Amtszeit noch vor sich hat.Lieber Herr Pakleppa, wir schät-

zen uns glücklich, mit Ihnen einen überaus kompetenten Nachfolger für Prof. Robl gefun-den zu haben. Wir sind davon überzeugt, dass Sie der richtige sind, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern. Davon konnten Sie uns mit Ihrer Tätigkeit und Ihrem Engage-ment für unser Baugewerbe seit 1997 überzeugen.

Sie haben im Geschäftsbereich Sozial- und Tarifpolitik begon-nen, und es war Ihr Verdienst, die Fusion der acht Berufsgenos-sen-schaften der Bauwirtschaft zu einer schlagkräftigen und effizienten BG-Bau maßgeblich voran getrieben zu haben. Eben-so engagiert haben Sie sich für eine finanzielle Entlastung der BG Bau einge-setzt. Seit 2005 gehören Sie folgerichtig auch dem Vorstand der fusionierten BG-Bau an.

2007 haben Sie dann die Sei-te gewechselt, sich dem Bau-, Vergabe- und Handwerksrecht zugewandt und die Leitung der

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Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Karl Robl

Hauptabteilung Recht übernom-men. Durch vielfältige Kontakte und aufgrund Ihrer ausgprägten Kommunikationsstärke haben Sie vieles geleistet und sich besonders für eine Mittel-standsklausel im GWB, die ihren Namen verdient und die der Fach- und Teillosvergabe Vor-rang vor der GU-Vergabe gibt, stark gemacht.

Die politische Arbeit, das Ge-spräch und der Austausch mit den Abgeordneten wie auch mit vielen Vertretern der Admini-stration ist Ihr Anliegen, davon hat uns Ihre bisherige Arbeit überzeugt. Daher war es für uns im Vorstand auch keine Frage, Sie bereits 2009 zum Geschäfts-führer zu bestellen.

Wir – der gesamte ZDB-Vor-stand – haben uns dann vor ge-nau einem Jahr bei unserer Klau-surtagung in Köln einstimmig für Sie als Hauptgeschäftsführer unseres Verbandes entschieden. Damit wurde ein Ausschrei-bungsverfahren entbehrlich, das nicht nur Aufwand bedeutet, sondern erfahrungsgemäß auch erhebliche Risiken in sich birgt. In dem seither vergangenen Jahr konnten wir uns auch davon überzeugen, auf welch große Akzeptanz diese Entscheidung innerhalb unseres Verbandes gestoßen ist – auch darüber freuen wir uns mit Ihnen.

Wie sagte Marie von Ebner-Eschenbach so richtig: „Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.“ Mit Ihrem bis-herigen Tun im Verband, lieber Herr Pakleppa, haben Sie uns von Ihrem Können überzeugt. Wir freuen uns daher auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in den vor uns liegenden Jahren. Wir wünschen Ihnen für die an-stehenden Herausforderungen und Entscheidungen allzeit eine glückliche Hand."

Prof. Robl erhielt anläßlich seiner feierlichen Verabschiedung in den Ruhestand aus der

Hand des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer,

das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Laudatio für Prof. Dr. Karl RoblRede von Dr. Loewenstein

Lieber Herr Prof. Robl, ich darf Ihnen zunächst in unser aller Namen zur Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz ganz herzlich gratulieren. Diese Auszeichnung zeigt, wie weit Ihr Wirken außerhalb unseres Ver-bandes Widerhall und eine po-sitive Würdigung erfahren hat. Ich möchte mich im Folgenden auf wenige Stationen Ihres aus-gefüllten beruflichen Lebens beschränken.

Meine Damen und Herren, sein beruflicher Werdegang führte Prof. Robl nach Promotion und Habilitation an der Universität Köln in die noch etwas akade-misch geprägte, außeruniversi-täre Wirklichkeit, nämlich zum Betriebswirtschaftlichen Institut der Westdeutschen Bauindu-strie in Düsseldorf, das er sieben Jahre lang leitete. In diese Zeit fiel auch seine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Betriebswirtschaft an der

Dr. Ramsauer sagte anlässlich der Aushändigung des Ver-dienstordens: "Ich freue mich, Herrn Prof. Dr. Karl Robl für seine Verdienste für unser Land das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreichen zu dürfen. Prof. Robl hat in seiner über zwei Jahr-zehnten währenden Tätigkeit viel getan und viel erreicht für die über 35.000 in seinem Ver-band organisierten kleinen und mittelständischen Bauunterneh-men - und darüber hinaus: Er

hat sich für Baukultur und nach-haltiges Bauen in unserem Land unermüdlich eingesetzt."

Begründet wurde die Verleihung des Verdienstordens mit dem Einsatz, den Prof. Robl für die deutsche Bauwirtschaft leistete, die steht weit über die Anforde-rungen seiner hauptamtlichen Tätigkeit hinaus ging. Sein besonderes Augenmerk galt der Gestaltung mittelstandsge-rechter Rahmenbedingungen.

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Universität zu Köln. Der Univer-sität und seinen Studenten war Prof. Robl trotz seines späteren Umzugs an die Spree lange Zeit eng verbunden. In regelmäßigen Lehrveranstaltungen brachte er den jungen Menschen die Grundlagen des Marketings näher. Erst als Prof. Robl zu unserem damals noch in Bonn ansässigen Verband wechselte, trat er aus dem Elfenbeinturm in die profanere Welt des Bauver-bandes ein.

Am 1. Januar 1988 begann er seine Tätigkeit für das deut-sche Baugewerbe, am 1. Juli 1988 übernahm er die Haupt-geschäftsführung unseres Verbandes von seinem inzwi-schen verstorbenen Vorgänger Rechtsanwalt Wolfgang Barke. In den Kreis von Vorstand und Mitgliedsverbänden eingeführt wurde er anlässlich des 60. Geburtstages unseres Ehren-präsidenten, Fritz Eichbauer, der ihn als seinen neuen Hauptge-schäftsführer präsentierte. Seit jenem 60. Geburtstag sind fast auf den Tag genau 23 Jahre ver-gangen. Jahre, in denen Sie, ver-ehrter Herr Robl, die Geschicke des deutschen Baugewerbes wesentlich mit bestimmt haben, die Hälfte davon an der Seite von Fritz Eichbauer.

Ein gutes Jahr nach Ihrem Amts-antritt fiel die Mauer, ein Jahr später feierten wir die Wieder-vereinigung Deutschlands. Für den Verband – und damit auch für seinen Hauptgeschäftsfüh-rer – erwuchsen aus diesem Jahrhundertereignis große He-rausforderungen, nämlich funk-tionierende Bauverbände in den neuen Bundesländern aufzubau-en und diese in unsere Organisa-tion einzubinden. Eine Aufgabe, der Sie sich, lieber Herr Prof. Robl, mit viel Engagement und persönlichem Einsatz gestellt haben. Wenn wir auch heute mit dem Organisationsgrad

der neuen Bundesländer noch nicht zufrieden sein können, ist dies mit Gewissheit nicht auf Versäumnisse Ihrerseits zurück-zuführen.

Seither hat sich die Bauwelt entscheidend verändert. Wenig ist noch so wie es damals war. Nach Zeiten eines Baubooms in den ersten Jahren nach der Vereinigung folgte ein Abstieg in ein tiefes Tal, wie er schneller und steiler nicht hätte ver-laufen können. Tausende von Betrieben – große und kleine - verschwanden von der Bildflä-che, annähernd die Hälfte der Arbeitsplätze in der deutschen Bauwirtschaft gingen verloren. Dass eine solche konjunktu-relle Talfahrt, wie wir sie erlebt haben, die Entwicklung eines Spitzenverbandes nicht unbe-rührt lässt, leuchtet jedermann ein. Dabei ist es insbesondere unserem scheidenden Haupt-geschäftsführer zu verdanken, rechtzeitig die Weichen in Rich-tung Zukunft gestellt zu haben und die Daseinsberechtigung unserer Institution unter ver-schärften Bedingungen aufrecht zu erhalten. Sie, Herr Robl, ha-ben in unserer Berliner Ge-schäftsstelle ei-ne Mannschaft geformt, die fähig und in der Lage ist, offensiv und erfolgreich für die Belange des deutschen Baugewerbes einzutreten.

Als studiertem Betriebswirt und Marketing-Experten lagen Ihnen die betrieblichen Strategien zur Überwindung der Struktur- und Konjunkturkrise am Bau am Her-zen. Leistungen aus einer Hand, schlüsselfertig bauen – sind nur zwei Ansätze, die heute für Bau-

unternehmen selbstverständlich sind, vor zwanzig Jahren klan-gen sie wie Fremdworte in den Ohren vieler Unternehmer. Als Leiter des Arbeitskreises Baube-triebswirtschaft in der Schma-lenbach-Gesellschaft haben Sie die besonderen Strukturen und Anliegen der mittelständischen Bauunternehmen – für viele und nicht nur Betriebswirte böh-mische Dörfer - nach außen ver-mittelt und so wichtige Impulse gesetzt.

Aber Prof. Robl war nie nur Theoretiker, der es hinter dem Schreibtisch genug sein ließ: Im Gegenteil: Er suchte den Austausch mit Unternehmern, bei Tagungen der Bundesfach-gruppen, der Landesverbände oder der jungen Bauunterneh-mer. Dabei konnte er Anstoß für manche betriebliche Verände-rung geben. Es ging Ihnen, lieber Herr Robl, aber nicht nur um die Weiterentwicklung betrieblicher Strategien, sondern auch um die Positionierung des deutschen Baugewerbes in Öffentlichkeit und Gesellschaft. In Ihre Zeit als Hauptgeschäftsführer fielen

einige Publicity-trächtige Akti-onen, wie z.B. der Auftritt von Baulehrlingen in „Wetten, dass“ oder die Beteiligung des Bau-gewerbes am Bau der Gedenk-stätte Topografie des Terrors in dieser Stadt. Es war Ihr Anliegen, dem deutschen Baugewerbe als

Unter den Gästen zur Schlüsselübergabe: ZDB-Ehrenpräsident Fritz

Eichbauer mit Ehefrau.

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Ganzem eine stärkere Lobby und mehr Gehör zu verschaffen.

Ihrer Initiative und Ihrem Ein-satz ist die Gründung der Bun-desvereinigung Bauwirtschaft im Jahre 2001 zu verdanken. Das deutsche Bau- und Aus-bauhandwerk hat mittlerweile ein gemeinsames Standing im politischen Berlin, wenn dieses auch bedeutet, im über-geordneten Interesse eigene Partikularinteressen in den Hin-tergrund treten zu lassen. Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks hat Sie für diese Leistung 2002 mit dem Preis des Deutschen Dachde-ckerhandwerks ausgezeichnet. 2003 folgte die Auszeichnung mit dem Handwerkszeichen in Gold durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks. 2006 erhielten Sie die Goldene Ehren-nadel von Holzbau Deutschland, 2007 die Goldene Ehrenmedaille der Europäischen Vereinigung des Holzbaus.

Lieber Herr Robl, Sie sind ein exzellenter Bau-Fachmann, ein wirklicher Kenner der Materie. Die Wirtschaftspolitik war im-mer Ihre Domäne; eloquent, sachlich, stark in der Argumen-tation und ohne Klamauk und Aufgeregtheiten waren Sie

der unbestrittene Außenmi-nister unseres Verbandes. Sie verstanden stets, die großen Zusammenhänge zu sehen und zu verfolgen. Sie vermochten Entwicklungen darzustellen und Positionen zu bestimmen. Durch Ihr analytisches Denkvermögen erkannten Sie die Strukturen und ihre Veränderungen, Sie wiesen den richtigen Weg. Sie waren ein großer Kämpfer für die Interessen der mittelstän-dischen Betriebe und nahmen dafür - wo nötig und substanti-ell - auch Auseinandersetzungen in Kauf.

Meine Damen und Herren, Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, und jeder Augenblick ein Geschenk. Da-her, lieber Herr Robl, genießen Sie den Augenblick und freuen Sie sich auf Ihre Zukunft – im Ruhestand. Dank zu sagen ist eine dringende Schuld, derer ich mich nun entledigen will. Ich sage Ihnen, verehrter Prof. Robl, heute Abend nicht nur ganz persönlich Dank, Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz für unser deutsches Baugewerbe, Dank für Ihr Engagement für die mit-telständische Bauwirtschaft und Dank für die hervorragende Zu-sammenarbeit, die ich in der Zeit meiner Präsidentschaft erlebt

habe. Ich sage Ihnen auch Dank im Namen meiner Vorstands-kollegen, unserer Mitgliedsver-bände und damit im Namen des gesamten Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.

Der Ehrenring des Deutschen Baugewerbes ist die höchste Auszeichnung, die wir zu verge-ben haben. Sie gebührt heute Ihnen, verehrter Herr Professor Robl.

Wir zeichnen Sie heute Abend mit dem Ehrenring des Deut-schen Baugewerbes als Dank für 23 Jahre Arbeit und Engagement für unseren Verband aus.

Anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand erhielt Prof. Robl die höchste Aus-

zeichnung des Verbandes, den Ehrenring des Deutschen Baugewerbes.

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Dr. Harald Weber vom Bauge-werbeverband Rheinland-Pfalz wurde aus der Riege der Landes-geschäftsführer auserkoren den langjährigen Kollegen Karl Robl zu verabschieden und seinen Nachfolger im Kreis der Haupt-geschäftsführer willkommen zu heißen: "Lieber Karl Robl, Du kannst für Dich in Anspruch nehmen, dass es Dir immer wieder gelungen ist, unter-schiedliche Meinungen und oft auch widerstrebende Interessen ausgeprägter Individualisten aus dem komplexen Szenarium des deutschen Baugewerbes zu-sammenzuführen und zu bün-deln. Mit neuen Ideen, Stand-festigkeit und in notwendiger Anpassung an die strukturellen Marktveränderungen hast Du das Baugewerbe in einer langen Zeitspanne auf Kurs gehalten. Unseren neuen Hauptgeschäfts-führerkollegen Felix Pakleppa heiße ich in unserem Kreis herzlich willkommen. Wir alle aus den Landesverbänden sind sehr davon überzeugt, dass Sie, lieber Herr Pakleppa, sämtliche Voraussetzungen mitbringen, um erfolgreich die zentralen Anliegen unserer Branche füh-rungsstark durchzusetzen."

Worte der Landesgeschäftsführer

Glückwünsche der Bun-desvereinigung Bauwirt-schaft

Die Glückwünsche der Bun-desvereinigung Bauwirtschaft überbrachte der Vorsitzende Karl-Heinz Schneider: "Sowohl Minister Ramsauer als auch Dr. Loewenstein haben es bereits angesprochen: Ohne den Ein-satz und das Engagement von Prof. Robl gäbe es wahrschein-lich keine Bundesvereinigung Bauwirtschaft; die ARGE Bau + Ausbau, ihr Vorläufer, würde sich vermutlich immer noch hinter verschlossenen Türen treffen, so

wie wir es jahrelang getan ha-ben. Er hat den entscheidenden Stein ins Wasser geworfen, der dann immer weitere Kreise ge-zogen hat. Immer wieder hat er die Idee eines Dachverbandes für die mittelständische Bau-wirtschaft in die Diskussion gebracht, so lange bis auch die übrigen Verbände davon über-zeugt waren und mitmachten.Herrn Prof. Robl ist es zu ver-danken, dass aus der lockeren, rein fachlichen Zusammenarbeit in der ARGE Bau + Ausbau ein schlagkräftiger Dachverband für das deutsche Bau- und Aus-bauhandwerk geworden ist. Er war der Ideenfinder, gleichsam der Spiritus rector, der hinter der Bundesvereinigung Bau-wirtschaft stand. In diesem Jahr kann die BVB ihr 10jähriges Bestehen feiern. Es ist uns in die-

sen zehn Jahren gelungen – un-ter maßgeblicher Führung von Prof. Robl - uns in der Berliner Politik einen Namen zu machen.Der Vorstand der Bundesverei-nigung Bauwirtschaft hat im Dezember in Nachfolge von Prof. Robl Herrn Pakleppa zum Ge-schäftsführer bestellt. Wir sind zutiefst davon überzeugt, mit ihm einen geeigneten Nachfol-ger für Prof. Robl zu bekommen, der mit gleichem Engagement und doch anders für die Inte-ressen unser Branche eintreten wird. Lieber Herr Pakleppa, wir freuen uns auf die Zusammen-arbeit mit Ihnen und wünschen Ihnen für Ihre neue Aufgabe an der Spitze der mittelständischen Bauwirtschaft viel Erfolg, rich-tige Entscheidungen und das nötige Quäntchen Glück, das auch dazu gehört."

Dank der Partner des Baugewerbes

Der Vorstandsvorsitzende der VHV Holding AG, Uwe Reuter, überbrachte den Dank der Part-ner des Baugewerbes für die Zu-sammenarbeit der vergangenen 22 Jahre. Für die VHV als Bau-spezialversicherer stellte Prof. Robl das Bindeglied zur Kern-zielgruppe "Baugewerbe" dar. Er habe die Interessen gebündelt und mit Fachkompetenz in den

konkreten Bedarf einer Versiche-rungslösung übersetzt. So er-möglichte er richtungsweisende

Dr. Harald Weber.

Karl-Heinz Schneider.

Uwe H. Reuter.

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Produkte für die Bauwirtschaft, wie die Kautionsversicherung, die die Landesverbände ihren Mitgliedern als Bürgschaftsser-vice anbieten oder in neuerer Zeit die Baugewährleistungsver-sicherung. Dies war nur möglich, da sich Prof. Robl in zahlreichen Gremien und vielen Gesprä-chen mit viel Engagement und Fachkompetenz eingebracht habe. Dabei war er immer ein persönlich und menschlich hoch geschätzter Gesprächspartner, sachlich, zielorientiert, kritisch und vertrauenswürdig. Mit die-sen Eigenschaften habe er sich eine herausragende Reputation in der VHV, im Beirat und im Institut für Bauforschung er-worben. Als kompetenter Fach-mann, ehrlicher und effizenter Vermittler und als besonders angenehmer und sympathi-scher Mensch. Felix Pakleppa wünschte Reuter alles Gute zur spannenden neuen Aufgabe und dankte ihm für die Bereitschaft, als Beiratsmitglied in die Fuß-stapfen von Prof. Robl zu treten.

Abschiedsworte von Prof. Dr. Karl Robl

Mit Wehmut verabschiedete sich der langjährige Hauptge-schäftsführer des ZDB, Prof. Dr. Karl Robl: "An einem solchen Abend wie heute sollte man schweigen oder einfach nur dankbar sein, dankbar dafür, dass Sie heute gekommen sind, dem ZDB, meinem Nachfol-ger und mir Ihre kostbare Zeit schenken. Dankbar für die so an-erkennenden Worte meiner bei-den Präsidenten Dr. Loewenstein und Karl-Heinz Schneider. Ich kann nur mit Friedrich Hebbel antworten: „Ich stehe hier als der ich bin und betrachte bei Ihren Worten mit Wehmut den, der ich gerne wäre.“ Aber den-noch: Ich habe sie gerne gehört.

Bekanntlich hat jeder Hauptge-

schäftsführer den Präsidenten, den er verdient. Daraus kann man nur schlussfolgern, dass meine Verdienste groß sein müssen bei so exzellenten Prä-sidenten. Dabei schließe ich die früheren Präsidenten Fritz Eichbauer und Arndt Frauenrath sowie für die Bundesvereinigung Bauwirtschaft Heinz Werner Bonjean ausdrücklich ein. Die Wahl des Ortes – das Muse-um für Kommunikation (Genius Loci) hat für mich einen zweifa-chen Symbolcharakter: Am Be-

ginn meiner akademischen Lauf-bahn stand eine Dissertation zu einem kommunikationstheore-tischen Thema. Kommunikation ist das Hauptinstrument der Verbandsarbeit – sowohl nach innen wie nach außen. Es ist der zentrale Erfolgsfaktor: Die fach-liche Substanz und die Glaub-würdigkeit der Kommunikation sind das unverzichtbare Funda-ment um Vertrauenskapital zu gewinnen und zu sichern.

Neben dem Gefühl der groß-en Dankbarkeit bewegt mich ein bis heute verdrängter Ab-schiedsschmerz. Heute kann ich die Worte von Friedrich Schiller nachempfinden „Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich.“ Auch ich spüre

heute ein wenig von dieser Trauer. Ich nehme Abschied von einer faszinierenden Aufgabe, einer Tätigkeit, die ich geliebt habe. Mit meiner Entscheidung für den ZDB vor 23 Jahren habe ich – damals unbewusst – die Erkenntnis des chinesischen Philosophen Konfuzius umge-setzt, nämlich „suche einen Job, den du liebst, und du wirst nicht einen einzigen Tag in deinem Leben das Gefühl haben, dass du arbeitest.“ - und dafür wurde ich auch noch bezahlt.

Dafür, dass das Gefühl von Ar-beit nie aufkam, verdankte ich Personen und Persönlichkeiten in meinem beruflichen Umfeld: An erster Stelle nenne ich meine Präsidenten, die ich in ihrem herausragenden Ehrenamt unterstützen durfte. In chro-nologischer Reihenfolge von Fritz Eichbauer (12 Jahre), Arndt Frauenrath (sechs Jahre) und schließlich Dr. Hans-Hartwig Loewenstein (vier Jahre). Für die BVB stehen Heinz Werner Bonjean (sechs Jahre) und Karl-Heinz Schneider seit 2007. Ein-schließen kann ich dabei den Vorstand, allesamt aktive mit-telständische Bauunternehmer. Mit ihnen zusammenzuarbeiten, war keine Last, sondern immer Verpflichtung und Freude zu-gleich.

Abschied nach 22 Jahre für den ZDB von Prof. Dr. Karl Robl.

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Das Bewusstsein, die berech-tigten Interessen mittelstän-discher Bauunternehmer ver-treten zu dürfen, war auch die zentrale Motivation und Leitlinie in den zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der Politik und der Ministerien. Immerhin wa-ren es in meiner Amtszeit elf Bauminister, angefangen von Dr. Schneider über Müntefering bis zu Dr. Ramsauer. Gefolgt von ähnlich schnelllebigen Wechseln bei den zuständigen Bundestagsabgeordneten und leitenden Ministerialbeamten. Entgegen der landläufigen Mei-nung kann ich für meine Person sagen, dass ich mit wenigen Ausnahmen immer eine große Gesprächsbereitschaft und Ver-ständnis für unsere Anliegen gefunden habe. Auch dafür bin ich sehr dankbar.

Ebenso hat die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen in den Mit-gliedsverbänden nie das Gefühl von Arbeit aufkommen lassen. Auch bei gegensätzlichen Auf-fassungen, die in der Natur der Sache lagen, haben wir immer einen tragfähigen Konsens ge-funden. Für die bewiesene Loya-lität der Hauptgeschäftsführer unserer Mitgliedsverbände zu ihrem Dachverband, dem ZDB, bin ich besonders dankbar.

Dafür, dass ich meine Aufgaben nicht als Arbeit empfunden habe, sind nicht zuletzt meine Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter schuld. Einmal, weil sie mir bereitwillig Arbeit abgenommen haben. Zum anderen vor allem aber auch, weil sie die weit gesteckten Entscheidungsspiel-räume sehr verantwortungsbe-wusst und mit großer Eigenini-tiative wahrgenommen haben. Dies gilt natürlich in besonderer Weise für die jetzigen, aber auch für die früheren Mitglieder der engeren Geschäftsführung des ZDB. (...)

Der Begriff Ruhestand ist si-cher aber nicht das, was ich mit meinem neuen Lebensab-schnitt verbinde. Es wird schon an meiner Frau scheitern, denn bekanntlich kann eine Frau nichts so sehr aus der Ruhe bringen, wie ein Ehemann, der seine Ruhe genießt. Davon zeugt ihre „Drohung“, mich quasi als Senior Consultant in ihr Projektentwicklungsunter-nehmen einzuschalten. Mit der Erwähnung meiner Frau bin ich bereits in meiner zukünftigen Privatsphäre angelangt. Damit möchte ich auch schließen, denn Abschiedsworte sollten nach Theodor Fontane so kurz sein wie eine Liebeserklärung. Dies ist mir – so muss ich zugeben – gründlich misslungen. Meine Frau wird aber bestätigen kön-nen, dass meine Liebeserklärung weitaus kürzer war als meine Abschiedsrede.

Ihnen allen nochmals herzlichen Dank. Bleiben Sie uns, dem ZDB und meinem Nachfolger Felix Pakleppa auch weiterhin gewo-gen. Ihm ein herzliches Glück auf für das schönste Amt, das der ZDB – frei nach Müntefering – zwar nicht gleich nach dem Papst, aber gleich nach dem Prä-sidenten zu vergeben hat. Auf Wiedersehen!"

Rede von Felix Pakleppa

Zuerst möchte ich mich beim Vorstand des ZDB bedanken, der mich einmütig zum neuen Hauptgeschäftsführer berufen hat. Namentlich bedanke ich mich beim Präsidium, Herrn Dr. Loewenstein, Herrn Derwald Herrn Dupré, die mir schon vor dem letzten Jahr vertraut haben und Ihr Vertrauen geschenkt haben. Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Mit-gliedsverbänden und den dort handelnden Personen für ihre einhellige Zustimmung zu der

Entscheidung des Vorstands. Ich hoffe, dass wir die aus meiner Sicht bislang gute Zusammenar-beit auch in Zukunft fortsetzen und intensivieren können.

Da ich Sie alle für kluge Leute halte, glaube ich fest daran, dass Sie sich alle zusammen bei der Wahl Ihres neuen Haupt-geschäftsführers nicht geirrt haben. Das gilt in gleicher Wei-se für die Bundesvereinigung Bauwirtschaft mit ihrem Vorsit-zenden Herrn Schneider. Auch Ihnen danke ich herzlich für Ihr Vertrauen, mich zu Ihrem Ge-schäftsführer bestellt zu haben.Meinen Dank an die VHV für die vielen Jahre der Zusammen-arbeit, aber auch der Unter-stützung der baugewerblichen Verbände möchte ich mit dem Wunsch auf eine weiterhin gute und gedeihliche Kooperation verbinden.

Dank gilt selbstverständlich auch Ihnen, lieber Herr Robl. Sie haben mich im letzten Jahr - völ-lig geräuschlos - immer mehr machen und entscheiden lassen und mir damit nach Jahren einer sehr guten Zusammenarbeit zu einem angenehmen Übergang auf Ihren Stuhl und zu Ihrem Schlüssel verholfen.

Ich bedanke und entschuldige mich zugleich bei meiner Frau Katrin, die sich bereits in den letzten Jahren oft ohne mich um unsere drei Kinder kümmern musste. Und ich fürchte, es wird nicht besser werden.

Ich freue mich auf meine neue Aufgabe - das ist eine Selbstver-ständlichkeit und eine Floskel -, aber ich freue mich wirklich und vor allem aus zwei Gründen: Zum einen, weil ich für eine Branche arbeite, die zur Lösung von drei Mega- Herausforde-rungen unseres Landes einen substantiellen Beitrag leisten kann und wird. Das sind der Kli-

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maschutz, die demographische Entwicklung und die Integrati-onsfrage. Ohne einen grundle-genden Um- und Neubau des Gebäudebestandes werden wir die Umwelt- und Klimaschutz-ziele nicht erreichen können. Nur mit einer altersgerechten Umgestaltung von Wohnungen und Häusern sowie unserer Städte werden wir die Anforde-rungen meistern können, die die demografische Entwicklung an uns stellt.

Drittens ist unsere Branche wie kaum eine andere prädestiniert dafür, einen wesentlichen Bei-trag zur Integration von jungen Migranten zu leisten. Wir bilden schon jetzt überdurchschnittlich viele Migranten aus, und diese Zahl wird zunehmen. Eine ab-geschlossene Berufsausbildung und die Einbindung in unse-re Betriebe sind wesentliche Schritte für eine gelungene Inte-gration.

Alle drei Aufgaben sind gesamt-gesellschaftliche Herausforde-rungen, bei denen die Politik mit einem relativ geringen Einsatz ein Vielfaches erreichen kann.

Die mehr als notwendigen Inve-stitionen in die Infrastruktur, die dauerhaft haushaltsunabhängig finanziert werden sollten, sowie die sich auch Mittelständlern mehr und mehr auftuenden Chancen im Ausland kommen als Perspektive hinzu.

Zum anderen freue ich mich auf meine neue Aufgabe, da der ZDB – genau wie die BVB – kein Verband von Unternehmen, sondern von Unternehmern ist. Unsere Gesellschaft funktio-niert nach meiner festen Über-zeugung nur, weil Menschen bereit sind, freiwillig - und nicht gezwungenermaßen - Verant-wortung für sich und darüber hinaus zu übernehmen.

Die unseren Verband tragenden Unternehmer übernehmen jeden Tag Verantwortung für ih-ren Betrieb, die dort arbeitenden Menschen und für jede Entschei-dung, die sie treffen. Und da wir in diesem Land viel zu wenig Menschen haben, die in diesem Sinne Verantwortung tragen und es Ihnen immer schwerer gemacht wird, werde ich mich für Sie einsetzen und dort, wo

Nach 23 Jahren Tätigkeit für den ZDB übergab Prof. Dr. Karl Robl die Hauptgeschäftsführung an Felix Pakleppa.

es nötig ist, für Sie kämpfen.Bleiben Sie uns, bleiben Sie mir gewogen.

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Zur Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit„In der heutigen Situation hel-fen weitere Verschärfungen der gesetzlichen Sanktionen gegen Gesetzesverstöße nicht weiter. Vielmehr müssen der Vollzug der geltenden gesetzlichen Bestimmungen zur Schwarz-arbeitsbekämpfung und eine Erhöhung der abschreckenden Wirkung dieser Sanktionen bzw. ein Abbau der bestehenden Voll-zugsdefizite in den Mittelpunkt der politischen Diskussion ge-rückt werden.“ Diese Auffassung vertreten die Vorsitzenden der drei Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft, Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Prä-

sident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, sowie Klaus Wiesehügel, Bundesvor-sitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt, in einem gemeinsamen Positionspapier, auf das sie sich anlässlich ihres Spitzenge-sprächs am 18. Februar verstän-digten.

Um die rasant zunehmende Scheinselbstständigkeit in den Griff zu bekommen, schlagen die Tarifvertragsparteien vor, die sozialversicherungsrechtlichen Unterschiede zwischen Arbeit-nehmern und Einmannbetrieben zu verringern sowie ein obliga-torisches Statusfeststellungsver-fahren einzuführen. „Gefördert wird die Scheinselbstständigkeit auch durch die Novellierung der Handwerksordnung und den damit verbundenen Wegfall der Meisterpflicht in mehreren Zweigen des Baugewerbes“, so Dr. Loewenstein.

Die Finanzkontrolle Schwarzar-beit (FKS) muss angesichts ge-wachsener Aufgaben personell deutlich besser ausgestattet werden. „Darüber hinaus for-dern wir die FKS auf, zukünftig stärker verdachtsunabhängige Kontrollen unterschiedslos und unabhängig von der Größe auf gewerblichen, öffentlichen und privaten Baustellen durchzufüh-ren. Eine ausschließliche Orien-tierung an der zu erwartenden Schadenssumme pro Kontrolle geht fehl.“ So der Bundesvor-sitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel. Darüber hinaus müssen die Kompetenzen der FKS gestärkt und ausgeweitet werden.

„Die öffentli-chen Auftrag-geber müssen verpflichtet werden, bei der Vergabe und der Durch-führung von Bauvorhaben

für die Einhaltung der Mindest-löhne und der sonstigen zwin-genden Arbeitsbedingungen zu sorgen. Die Hauptunternehmer-haftung darf nicht auf private Auftraggeber beschränkt sein,“ ergänzte Bodner den Katalog der Vorschläge. Zudem könne die konsequente Bindung von Vergaben der öffentlichen Hand an den Einsatz präqualifizierter Unternehmen dazu einen wich-tigen Beitrag leisten.

Um die Verstöße im Bereich ille-galer Beschäftigung effizienter ahnden zu können, appellieren die Tarifpartner an die Länder, verstärkt Sonderdezernate für den Bereich der illegalen Be-schäftigung und Schwarzarbeit in den Wirtschaftsabteilungen der Staatsanwaltschaften ein-zurichten. Darüber hinaus sollte die Bildung von bezirksüber-greifend zuständigen Schwer-punktstaatsanwaltschaften für

den Bereich der illegalen Be-schäftigung und Schwarzarbeit ernsthaft erwogen werden. Des Weiteren könnten die Länder mit einer Aufstockung der Kapa-zitäten von Staatsanwaltschaf-ten und Gerichten, insbesondere der Wirtschaftsstrafkammern, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung leisten. Zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit ist es auch notwendig, dass sich Be-hörden, wie z.B. Finanzämter, Gewerbeaufsichtsämter und Sozialversicherungen besser un-tereinander abstimmen.

Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit seien ein ge-sellschaftliches Problem, das das Gemeinwesen nachhaltig beeinträchtige. Sie führten nämlich nicht nur zu Einnah-meausfällen des Staates und der Sozialkassen, sondern auch zur schleichenden Erosion des Rechtsbewusstseins. Zulasten der Solidargemeinschaft würden rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere steuer- und so-zialversicherungsrechtliche Verpflichtungen, zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil miss-achtet und in betrügerischer Absicht unterlaufen. Die daraus resultierenden Wettbewerbs-verzerrungen gefährdeten gleichermaßen den ehrlich agierenden Unternehmer wie den solidarisch handelnden Bürger, die Konkurrenzfähig-keit inländischer Betriebe wie die Arbeitsplätze heimischer Arbeitnehmer und nicht zuletzt die tarifpolitische Handlungsfä-higkeit der Sozialpartner. „Der Staat – auf Bundes- wie auf Länderebene – sollte daher alles ihm zu Gebote stehende tun, um die Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu bekämpfen!“ appellieren die drei Spitzen der Bauwirtschaftsverbände und der Gewerkschaft an die poli-tisch Verantwortlichen.

• Scheinselbständigkeit bekämpfen.• Verdachtsunabhängige Prüfungen der FKS durchführen• Öffentlichen Auftraggeber stärker in die Pflicht nehmen• Rolle der Justiz stärken

Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft:

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Deutscher Berufsnachwuchs in Europa erfolgreichTeam Baugewerbe holt 1 x Gold und 2 x Silber

Mit Präzision und Genauigkeit haben die vier Gesellen des Zentralverbandes des Deut-sche Baugewerbes in ihren drei Handwerksberufen bei den EuroSkills in Lissabon (Portugal) einmal Gold und zweimal eine Silbermedaille errungen. Damit haben alle Vertreter des Bau-gewerbes das Siegertreppchen erobert. „Dies ist ein großartiger Erfolg für die jungen Gesellen des Baugewerbes und eine fan-tastische Werbung für unsere Berufsausbildung.“ Sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Karl Robl zum Wettbewerbser-gebnis. Insgesamt ermittelten 500 Nachwuchskräfte aus 27 eu-ropäischen Ländern ihre Cham-pions in 50 Berufsdisziplinen.

Für das Fliesenlegerhandwerk hat der 22jährige Georg Weiß-müller aus Hünfeld in Hessen sein Bestes gegeben. Ihn reizten vor allem die Herausforde-rung und das Erlebnis, sich mit Kollegen aus ganz Europa zu messen. Trotz des Trubels um die Werkbänke herum, den die vielen Menschen in den Hallen machten, war er ruhig und kon-zentriert. Der Lohn für seine aus-gezeichnete Arbeit war nach die Goldmedaille.

Die Straßenbauer traten als Zweierteam an, bestehend aus dem 23jährigen Woldemar Buchmüller aus Auerbach in Sachsen und dem 21jährigen Andreas Knurr aus Gosserswei-ler in Rheinland-Pfalz. Knurr hatte schon vor der EM „Spit-zenleistung im Wettbewerb“ zugesichert. Sein Teamkollege Buchmüller zeigte sich eben-falls zuversichtlich. „Mein Beruf macht mir wirklich Spaß, dann ist man auch gut!“, so Buchmül-ler. Der Erfolg, die Silbermedaille, gab den beiden recht.

Für das Stuckateurhandwerk trat der 20jährige Armin Hum-mel aus Donzdorf in Baden-

Württemberg an. Er hatte sich eine Woche im Trainingslager im Stuckateur-Ausbildungszentrum in Leonberg vorbereitet. Im drei-tägigen Wettbewerb hat er alles andere um sich herum sehr gut ausgeblendet und sich einfach auf seine Arbeit konzentriert. Da er mit seinem Werkstück nicht ganz fertig wurde, war die Silbermedaille für ihn ein toller Erfolg.

Schon bei der Verabschiedung der Wettbewerbsteilnehmer sagte Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zen-tralverbandes des Deutschen Baugewerbes: „Die Teilnahme an internationalen Berufs-wettbewerben prägt unsere Gesellen fachlich wie persönlich für ihren weiteren beruflichen Lebensweg. Auch in diesem Jahr konnten wir wieder eine ZDB-Mannschaft zusammenstellen, die sich durch Engagement, Elan und Begeisterung für ihren Handwerksberuf auszeichnet.“

Die vier Gesellen gehörten zur 16-köpfigen deutschen Mann-schaft, die verschiedene Berufe

vertraten. „EuroSkills“ wurde vor zwei Jahren als Ableger der seit 1950 stattfindenden „WorldSkills“ ins Leben gerufen, um die Attraktivität der beruf-lichen Ausbildung in der EU zu steigern.

Die nächsten Worldskills finden vom 4. bis 8. Oktober in London statt. Das Baugewerbe wird auch dort wieder mit einem Team aus verschiedenen Beru-fen vertreten sein.

Das Team Baugewerbe überzeugte bei den Euroskills 2010 im Dezember in Lissabon auf

ganzer Linie.

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Zum Vorschlag der EU-Kommission für eine Richtlinie über konzerninterne EntsendungDie Tarifvertragsparteien des Baugewerbes warnen davor, die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von Beschäf-tigten aus Drittstaaten in der EU aufzuweichen. Hintergrund ist eine von der EU-Kommission geplante Richtlinie zur konzern-internen Entsendung. Danach soll der konzerninterne Transfer von Arbeitnehmern aus Dritt-staaten nach Europa vereinfacht werden.

„Der Richtlinienvorschlag wird zu erheblichen, nicht hinnehm-baren Konsequenzen für den europäischen und nationalen Arbeitsmarkt, insbesondere im Bausektor, führen“, stellten die Präsidenten der beiden Arbeit-geberverbände der Bauwirt-

schaft und der Bundesvorsitzen-de der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fest. Anlässlich eines Spitzengesprächs einigten sich Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zen-tralverbandes des Deutschen Baugewerbes, sowie Klaus Wie-sehügel, Bundesvorsitzender der IG BAU auf ein entsprechendes gemeinsames Positionspapier.

Die Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft sehen die Ge-fahr, dass sich der Druck auf die Lohnkosten und damit die Wettbewerbsbedingungen unter den im Richtlinienvor-schlag genannten Bedingungen erheblich verschärft. Nach dem Vorschlag könnte letztlich jeder Facharbeiter mit einer Berufs-ausbildung aus einem Drittstaat

nach Deutschland entsandt wer-den. Das bedeutet, dass etwa ein Beschäftigter aus China in eine Niederlassung nach Polen und von dort nach Deutschland entsandt werden könnte, ohne dass es einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bedarf. Gleich-zeitig wären die Unternehmen aus dem EU-Ausland nur zur Einhaltung der zum Teil extrem niedrigen Mindestlöhne des ersten Arbeitsortes in der EU verpflichtet.

„Es wäre für Anbieter aus Dritt-staaten deutlich billiger, Fachar-beiter aus ihren Heimatländern zu entsenden, anstatt Fachkräfte aus dem EU-Zielland zu beschäf-tigen“, sagte der IG BAU-Bundes-vorsitzende Klaus Wiesehügel.

Besorgt zeigten sich die Spitzenver-treter insbe-sondere durch eine Vorschrift des Richtli-nienentwurfs, wonach die

entsandten Beschäftigten inner-halb der EU ihren Arbeitsort un-beschränkt wechseln können.

„Wir erwarten, dass der Bun-desinnenminister, der die Feder-führung innerhalb der Bundesre-gierung für die Richtlinie hat, auf eine Entschärfung hinarbeitet“, erklärte HDB-Präsident Herbert Bodner. „Ansonsten würde ein Einfallstor geschaffen, das deut-sche Arbeitsgenehmigungsrecht zu unterlaufen.“

Zudem drohe eine Verzerrung des Wettbewerbs. Konzerne mit Sitz oder Töchtern außerhalb der EU würden durch die Richtlinie stark bevorzugt werden. Denn sie dürfen danach Mitarbeiter aus Drittstaaten zunächst in ein EU-Land mit geringen Mindest-standards entsenden. Bei einer Weiterentsendung in Mitglied-

staaten mit höheren Standards sollen aber die Bedingungen des ersten EU-Landes weiterhin gelten. Eine Praxis, die inner-halb der Gemeinschaft nicht existiert. Dort ansässige Firmen, die ihre Mitarbeiter in andere EU-Staaten entsenden, müssen die Mindeststandards des Ziel-landes einhalten.

„Von dem Prinzip, dass der Lohn der Baustelle gilt, bliebe damit nichts mehr übrig“, sagte ZDB-Präsident Dr. Hans-Hartwig Loewenstein. „Unter dem davon ausgehenden unfairen Wettbe-werb würden nicht nur Firmen des Ziellandes sondern auch die auf dessen Markt bisher tätigen Entsendeunternehmen aus an-deren Mitgliedstaaten leiden.“

Die Spitzenvertreter der Orga-nisationen forderten die Politik auf, die sich aus dem Richtlinien-vorschlag ergebenden Probleme schnell zu lösen und insbeson-dere das Baugewerbe aus dem Anwendungsbereich der Richtli-nie herauszunehmen.

Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft

• Verschärfung des Lohnkostendrucks

• Unfairer Wettbewerb

• Keine Anwendung der EU-Richtlinie auf Baubranche

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Engagierte Jungunternehmer trafen sich in LeipzigNeuer Schwung und mehr Bedeutung

Mit einem rundum positiven Teilnehmerfeedback endete das diesjährige Treffen der Vereinigung junger Bauunter-nehmer des ZDB in Leipzig. Die Veranstaltung bot mit einem abwechslungsreichen Rahmen-programm, Diskussionsrunden und Vorträgen eine gelungene Mischung aus Information und Austausch. Der neue Vorsit-zende Dipl.-Ing. Christian Frö-lich, der die Tagung eröffnete, machte deutlich, wie wichtig es ist, sich politisch zu engagieren und politisch zu artikulieren. „Engagement und gutes Net-working“ – das ist das Credo des geschäftsführenden Ge-sellschafters des Baugeschäfts August Frölich GmbH. Sein Ziel: Mehr junge Unternehmer zu mobilisieren, für ihre ureigenen Interessen einzutreten.

Nach der Delegiertenversamm-lung am Donnerstag begeisterte vor allem die BMW-Werksbe-sichtigung durch die Präzision der Logistik und Abläufe wie auch durch die zu erkennende technologische Leistung im Maschinen- und Anlagenbau. Darüber hinaus faszinierte die Architektur des BMW-Werkes. Insbesondere das von der bri-tischen Stararchitektin Zaha Hadid designte Zentralgebäude stach hervor: Autokarosserien schweben lautlos unter der Decke, während darunter rund 600 Mitarbeiter in einem Groß-raumbüro sich um Akquise und Verwaltung kümmern.

Am Nachmittag stand ein Vor-trag von Martin zur Nedden, Bürgermeister von Leipzig und Beigeordneter für Stadtentwick-lung und Bau über die Entwick-lung Leipzigs in den vergange-nen Jahren auf dem Programm. Die jungen Unternehmer erhielten einen anschaulichen Überblick darüber, welchen Weg Leipzig genommen hat und welche Anstrengungen noch

notwendig sind, die Baulücken zu schließen.

RAin Katrin Kandaouroff stellte die Lobbyarbeit des ZDB auf europäischer Ebene vor. Insbe-sondere die sog. ICT-Richtlinie, die die Entsendung von Arbeit-nehmern innerhalb von Konzer-nen regeln will, steht zur Zeit im Fokus der Lobbyanstrengungen des deutschen Baugewerbes.

Gut aufgestellt – erfolgreich am Markt durch gute BeratungDer Samstagvormittag stand ganz im Zeichen höherer Pro-duktivität. Moderiert von Mar-kus Othmer diskutierten der Hauptgeschäftsführer des ZDB, RA Felix Pakleppa, der Vorsit-zende der Vereinigung Junger Bauunternehmer, Dipl.-Ing. Christian Frölich und Dipl.-Ing. Johannes Lunz, Geschäftsführer von BRZ Ansatzpunkte für einen besseren Markterfolg in einem schwierigen Umfeld.

Warum wird in der Bauwirt-schaft kein Geld verdient?In seinem Impulsvortrag ging Johannes Lunz der Frage nach, warum die Bau-wirtschaft mit derart schlech-ten Ren-diten zu kämpfen hat und warum es so schwierig ist, dem andau-ernden harten Preis-kampf zu entgehen. Gründe findet er vor allem in der Beson-derheit der spezifischen Markt-struktur. Fehlende Marktein-trittsbarrieren beschleunigen

einen zunehmend ausufernden Wettbewerb mit stetigem Preis-verfall. Die wachsende Tendenz, Projektrisiken auf Bauunterneh-mer abzuwälzen, lassen erziel-bare Margen weiter sinken. Vor allem, da es nicht gelingt, den Preis- in einen Qualitätswett-bewerb zu überführen, obwohl in der VOB/A ein mehrstufiges Wertungssystem vorgeschrie-ben ist.

Was Bauunternehmen tun könnenDie anschließende Diskussion zeigte auf, dass Bauunterneh-men – aus den genannten Gründen – mehr denn je ge-fordert sind, den langfristigen Unternehmenserfolg mit Bera-tung und geeigneten Strategien sicher zu stellen. Johannes Lunz machte deutlich, dass es vor allem die Projektakquisition ist, in die mehr Zeit investiert wer-den muss. Dazu müssen die Un-ternehmer sich zum einen mehr mit der Analyse ihrer Gewinn- und Verlustbaustellen beschäf-tigen, um erfolgsversprechende Geschäftsbereiche zu erkennen. Aber auch die Kundenbetreuung

und die intensive Beschäftigung mit Kundenwünschen benötigt mehr Zeit. Dafür muss den Un-ternehmern auch der Rücken

Moderiert von Markus Othmer (l.) diskutierten der Hauptgeschäftsführer

des ZDB, RA Felix Pakleppa (r.), der Vorsitzende der Vereinigung Junger

Bauunternehmer, Dipl.-Ing. Christian Frölich (2.r.) und Dipl.-Ing. Johannes

Lunz (2.l.) , Geschäftsführer von BRZ Ansatzpunkte für einen besseren

Markterfolg in einem schwierigen Umfeld.

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frei gehalten werden. Eine Mög-lichkeit liegt in der Auslagerung von kaufmännischen Verwal-tungsaufgaben wie Lohnbuch-haltung und Rechnungswesen. Eine gut organisierte kaufmän-nische Verwaltung spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht auch stets topaktuelle und übersichtliche Informationen. Nur so können Unternehmer im Blick behalten, wie es finanziell und kostenmäßig um den Be-trieb bestellt ist, verfügen über realistische Kalkulationsansätze und profitieren über ein trans-parentes Reporting auch bei Bankengesprächen.

Gut beratenFür die richtigen Rahmenbe-dingungen sorgt der Zentral-verband des deutschen Bau-gewerbes – dies konnten Felix Pakleppa und Christian Frölich mit anschaulichen Beispielen verdeutlichen. Im Tarifvertrag konnten mit der Arbeitszeitfle-xibilisierung und dem Saison-

Kurzarbeitergeld zwei sowohl betriebswirtschaftlich als auch personalpolitisch bedeutende Regelungen eingeführt werden. Mit ihnen ist es gelungen, die Winterarbeitslosigkeit der Bau-arbeiter seit 2006 zu halbieren.

Darüber hinaus setzt sich der ZDB seit Jahren erfolgreich für die strikte Einhaltung der VOB ein. So hat er durchgesetzt, dass bei öffentlichen Aufträgen bis zu 250.000 Euro die Unternehmen keine Bürgschaft mehr stellen müssen. Zu nennen ist auch, dass das überaus erfolgreiche CO2-Gebäudesanierungspro-gramm nicht wie geplant zu-sammengekürzt wurde, sondern dass für dieses Jahr immerhin

950 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Ähnliches gilt auch für die Städtebauförderung: Auch hier stand eine Halbierung der Fördermittel im Raum. Dass es dazu nicht gekommen ist und immerhin 450 Mio. Euro Fördermittel genehmigt wurden, ist den Lobbyanstrengungen des ZDB zu verdanken.

Jungunternehmer gesucht!Eine rundum gelungene Ver-anstaltung – da waren sich die Teilnehmer einig und freuen sich schon auf das nächste Treffen, das 2012 in Potsdam stattfinden wird. Jungunternehmer sind herzlich willkommen.

Die jungen Bauunternehmer im ZDB suchen weitere Jungunternehmer.

Gespräch im BauministeriumStaatssekretär Bomba informierte über die Pläne des Bundesministeriums

Zu seinem letzten Gespräch im Bundesbauministe-rium traf sich der scheidende Hauptgeschäftsfüh-rer des ZDB, Prof. Dr. Karl Robl, zusammen mit sei-nem Nachfolger Felix Pakleppa mit Staatssekretär Rainer Bomba. In offener Atmosphäre informierte der Staatsekretär über die nächsten Schritte des Ministeriums. Eine frühzeitige Einbindung der Verbände sei ein wichtiges Ziel in der Zusammen-arbeit. Die Wohnungsbauförderung bleibe auf der Agenda, die Einführung einer Abrißprämie ind die KfW-Programme werde geprüft. Das Ministerium strebe einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur an, um den Wirtschaftsstandort Deutschland in die-sem Bereich zur fördern. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass ein Bauprogramm und eine bedarfsgerechte Straßenbaufinanzierung dringend erforderlich sind. Als positv bewertete der ZDB im Gepräch die Wirkung des Bauforderungssiche-rungsgesetzes. Auf der Wunschliste der mittelstän-dischen Unternehmer stehe allerdings noch die notwendige Standardisierung von ÖPP-Verträgen. Hier seinen noch Anstrengungen nötig.

Staatsekretär Bomba (Mitte) dankte Prof. Robl für die gute Zusam-

menarbeit der vergangenen Jahre und begrüßte seinen Nachfol-

ger im Amt des Hauptgeschäftsführers Pakleppa.

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PraxisRegelnBauVerein "Initiative Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen" gegründet

„Mit unserer Initiative wollen wir Motor sein, um praxisge-rechte Regelwerke im Bauwesen professionell vorzubereiten. Unser Ziel ist es, dass Normen Hilfestellung und nicht Hemm-nis oder Risiko sind.“ Mit diesen Worten fasste Professor Dr. Manfred Nußbaumer, Vorsitzen-der des Deutschen Beton- und Bautechnik-Vereins E.V., die Ergebnisse der Gründungsver-sammlung des Vereins „Initia-tive Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen“, kurz: „PraxisRe-gelnBau“, zusammen, der am 13. Januar 2011 in Berlin gegründet wurde.

An der Initiative sind neben dem Verband der Beratenden Inge-nieure e.V. (VBI), der Bundes-vereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik e.V. (BVPI) sowie der Bundesingenieurkammer e.V. (BIngK) auch die Spitzenver-bände der Bauwirtschaft – der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Zentralver-band Deutsches Baugewerbe (ZDB) – beteiligt. Weitere Mitglieder sind der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton e.V. (DAfStb), der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (DBV), die Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT), die

Deutsche Gesellschaft für Mau-erwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM) und der Deutsche Stahlbau-Verband e.V. (DSTV).Nußbaumer, der zum Vorsit-zenden des Vereins gewählt wurde, sieht die Hauptarbeit des Vereins in den nächsten Jahren bei den „Eurocodes“, also den in Europa für Europa erarbeiteten Bemessungsregeln für Bauwerke. Die in der Initia-tive zusammengeschlossenen Verbände wollen dabei auch ein eigenes Versäumnis korrigieren: „Ohne die Praxis geht es eben nicht – wir müssen uns wieder mehr engagieren als in den ver-gangenen Jahren!“ war vielfach die selbstkritische Einschätzung der Gründungsmitglieder.

Der Präsident der Bundesver-einigung der Prüfingenieure, Dr.-Ing. Hans-Peter Andrä, der zum Stellvertreter Nußbaumers gewählt wurde, pflichtete bei: „Nicht mehr überschaubare „Black-Box“-Regelwerke, die sogar bei einfachen Problem-stellungen keine Handrechnung mehr ermöglichen, sind ein Risi-ko – nicht nur für die Sicherheit, sondern auch in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht! Dies müssen und werden wir schnellstmöglich korrigieren.“

Dr.-Ing. Volker Cornelius, Prä-sident des VBI und ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Vereins, erläuterte: „Die Initiative wird in Projektgrup-pen, in denen Praktiker aus Ingenieurbüros, aus Bauunter-nehmen und auch Prüfingeni-eure vertreten sein sollen, die Eurocodes verbessern und dabei praxistauglicher gestalten. Dies ist eine notwendige Professiona-lisierung, ohne die es nicht mehr geht.“

Zum Hintergrund sagte Nuß-baumer weiter: „Die derzeitige Generation der Eurocodes ist ein erster guter Schritt für ei-ne einheitliche Sprache in der Bemessung – dieser hat viel Kraft gekostet und ist absolut anerkennenswert. Jedoch gibt es in einem zweiten Schritt noch Einiges zu verbessern und aus Sicht der Praktiker zu ver-einfachen. Und nur wenn auch dieser zweite Schritt getan wird, werden die Eurocodes ein Erfolg werden. Wir Ingenieure in der Initiative „PraxisRegelnBau“ wollen uns an dieser wichtigen Aufgabe aktiv beteiligen und unsere Expertise einbringen. Motto ist dabei: Das Bessere ist des Guten Feind!“

Zertifizierung Bau e.V. startet mit Zertifizierung nachhaltiger Gebäude

Mit dem Start eines Zertifizierungsverfahrens für einen Kindergarten steigt die Zertifizierung Bau e.V. nach intensiven Vorbereitungen nunmehr auch in die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude ein. Anläßlich einer Präsentation in Frankfurt gab Geschäftsführer Gerhard Winkler bekannt, dass die personellen und organisatorischen Grundlagen zur fachkundigen, kompetenten und zügigen Durchführungen von Zer-tifizierungsverfahren vorhanden seien. Das Projekt, das nach Inbetriebnahme durch die Stadt Frankfurt betrieben werde, soll bereits im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein und im Hinblick auf Nachhaltigkeit be-sonders anspruchsvollen Standards entsprechen. Es lägen bereits weitere Aufträge vor, zu denen - je nach Ergebnis der umfangreichen Begutachtungen - schon bald Vorzertifikate veröffentlicht würden.

"Die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude wird sich in der Zukunft zu einem der wichtigsten Bereiche in-nerhalb der Zertifizierung Bau e.V. entwickeln." so Winkler anläßlich der Präsentation. Er gehe davon aus, dass die Zertifizierung Bau e.V. auf Basis der Nachhaltigkeitskriterien des Bundes für den Neubau von Büro- und Verwaltungsgebäuden schon bald ein System für den Wohnungsbau vorstellen könne. Die Ent-wicklung, die gemeinsam mit der Beuth Hochschule in Berlin vorangetrieben wurde, werde insbesondere auch die Nachhaltigkeit kleinerer Bauvorhaben wie z.B. Ein- und Mehrfamilienhäuser berücksichtigen.

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Nachweisführungspflicht bei gefährlichen AbfällenDas elektronische Nachweisverfahren für Baustellenabfälle

Asbestzementabfälle, Altöl, Alt-lacke und Lösemittel oder künst-liche Mineralfasern (alte Dämm-materialien) – das sind typische gefährlich Abfälle, die in einem Handwerksbetrieb anfallen. Bis-her mussten die Firmen für die Entsorgung die entsprechenden Formulare ausfüllen und drei Jahre aufheben. Das ist schon seit dem 1. April 2010 nicht mehr erlaubt: Seitdem müssen Abfallerzeuger, -beförderer und Entsorger am elektronischen Nachweisverfahren zur Überwa-chung ihrer gefährlicher Abfälle teilnehmen. Am 1. Februar 2011 endet außerdem die Übergangs-frist in der noch das per Hand unterschriebene Quittungsbe-legverfahren möglich war. Eine Unterschrift per Hand ist ab dann nicht möglich, die quali-fizierte elektronische Signatur wird Pflicht. Auch das Register (früher Nachweisbuch) ist elek-tronisch zu führen. In vielen Bundesländern werden die Be-triebe deshalb von den zuständi-gen Behörden angeschrieben.

Was ist neu?Neu ist, dass nun elektronische Nachweisdokumente zu ver-wenden sind. Diese sind nahezu identisch mit den bisherigen Formularen. Entsorgungs- und Sammelentsorgungs-nachweise sowie Begleitscheine – wahlwei-se auch die Übernahmescheine – werden von den Beteiligten nur noch elektronisch ausge-tauscht. Auch das Register (frü-her Nachweisbuch) muss für gefährliche Abfälle elektronisch geführt werden. Damit einher gehen auch bestimmte Erleich-terungen. So kann zum Beispiel der Beförderer den Begleitschein auch nach Abholung der Abfälle elektronisch signieren.

Ausnahmeregelung: 2.000 Kilo sind die Grenze. Für Bauunternehmen bzw. Handwerksbetriebe gibt es eine Möglichkeit, den elektronischen

Abfallnachweis weiterhin zu vermeiden, wenn weniger als 2.000 Kilogramm gefährliche Abfälle im Kalenderjahr produ-zieren werden. Damit dürften die meisten Handwerksbetriebe auskommen. Außerdem kön-nen sie bis zu einer Menge von 20 Tonnen je Abfallschlüssel-nummer und Jahr gefährliche Abfälle über den Sammelent-sorgungsnachweis einer Entsor-gungsfirma loswerden. Dafür braucht das Unternehmen zwar eine Erzeugernummer von der zuständigen Überwachungsbe-hörde, aber keine elektronische Signatur. Das Unternehmen bekommt dann nur einen Über-nahmeschein in Papierform, den er wie bisher drei Jahre aufhe-ben muss.

Für größere Baubetriebe wird diese Mengenschwelle jedoch nicht ausreichen. Sie müssen große Mengen belastete Bö-den, teerhaltige Dachpappen oder künstliche Mineralfasern entsorgen. Deshalb müssen sie demnächst die qualifizierte elektronische Signatur nutzen. Firmen brauchen dafür eine Signaturkarte, ein qualifiziertes Personenzertifikat sowie ein ge-eignetes Chipkartenlesegerät.

Um das neue Verfahren zu ver-einfachen, haben die 16 Bun-desländer, eine Art „technische Datendrehscheibe“ entwickelt: die Zentrale Koordinierungs-stelle Abfall (ZKS-Abfall), die die Nachweisdaten bundesweit ent-gegennimmt und verteilt. Bisher haben sich dort rund 39.500 Unternehmen registriert. Über die ZKS Abfall stellen die Länder ein kostenfreies Internetportal (www.zks-abfall.de) zur Verfü-gung, mit dem die Beteiligten ihrer Nachweispflicht nach-kommen können. Unter 01805/ 042010 können sich die Betriebe telefonisch beraten lassen.

Das Bundesumweltministerium BMU (www.bmu.de/abfallwirt-schaft) gibt zwar zu, dass das neue Verfahren zunächst mit organisatorischem, zeitlichem und finanziellem Aufwand ver-bunden sei. Mittelfristig biete es aber Chancen, Verwaltungs-aufwand und Kosten für die Be-triebe zu reduzieren.

Die Zertifizierung Bau e.V. steht Ihnen für Anfragen und weitere Auskünfte zu diesem Thema zur Verfügung. (da)

Beilagenhinweis

Schwarzarbeit? Das geht gar nicht!Das Bundesministerium der Finanzen hat gemeinsam mit den drei Tarifvertragsparteien ein neues Merkblatt zu den Prüfungen der FKS herausgegeben. Im neuen Flyer mit dem Titel „Schwarzarbeit? Das geht gar nicht!“ wird unter Hinweis auf das bundesweite Bündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Bauwirtschaft und die in vielen Bundesländern inzwischen bestehenden regionalen Bündnisse gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Bauwirtschaft u.a. erläutert, welche gesetzlichen Verpflichtungen durch den Zoll überprüft werden, welche Unterlagen bei diesen Prü-fungen vorgelegt werden müssen und welche Geldbußen und Frei-heitsstrafen bei Gesetzesverstößen drohen. Das Faltblatt ist dieser Ausgabe von ZDB Direkt beigefügt.

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Neues aus dem Normenwesen im MauerwerksbauArbeitskreis zur DIN EN 1996 gegründet

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Die Europäischen Bemessungsnormen für die ver-schiedenen Bauweisen sollen nach dem Willen der Fachkommission Bautechnik im Sommer 2012 bau-aufsichtlich eingeführt werden. Bereits jetzt sind die Eurocodes mit ihren Nationalen Anhängen für z.B. Grundbau, Holzbau und Betonbau fertiggestellt und in bestimmtem Rahmen anwendbar. Nur der Mauer-werksbau hatte noch keinen Nationalen Anhang er-stellt. Aus diesem Grunde war eine Paket-Einführung mit den anderen Bauweisen im Sommer 2012 sehr fraglich. Auf Antrag des ZDB wurde im November 2009 im Lenkungsgremium Mauerwerk des DIN beschlossen, die Arbeiten am Nationalen Anhang für den Eurocode 6 Mauerwerksbau nun endlich zu beginnen und im Jahr 2010 abzuschließen. Dieses Ziel wurde nur sehr knapp nicht geschafft. Doch jetzt ist es gelungen, nach zähem Ringen zwischen Bauaufsicht und der Industrie der verschiedenen Steinhersteller, schon lange strittige Punkte zu lösen. Beide Seiten mussten Zugeständnisse ihrer Positi-onen machen und zum Teil wurden auch Lösungen aus den bestehenden Regelwerk der DIN 1053 Teil 100 abgeleitet. Mit Beschluss vom 07. Februar 2011 sind die DIN EN 1996 Teil 1-1 Bemessung, Teil 2 Aus-führung und Teil 3 Vereinfachtes Verfahren ohne Ge-genstimme durch den Spiegelausschuss Mauerwerk

beschlossen worden. Hierbei konnte sich der ZDB wieder wie bei der Erarbeitung der Vorläufer-Norm DIN 1053 Teil 11 bis 14 bei der Erarbeitung des Teil 2 Ausführung federführend einbringen. Im neu eingerichteten Arbeitskreis wurde auf sei-ner konstituierenden Sitzung am 14. Januar 2011 Dipl.-Ing. Ostendorf, Geschäftsführer Fachverband Hoch- und Massivbau im ZDB zum Arbeitskreis-leiter gewählt. Für die Ausführung gehören dem Arbeitskreis die Herren Peers und Burkert aus dem Kreis der ZDB-Mitgliedsfirmen an.

Um das Ziel der Paket-Einführung der verschie-denen Bauweisen mit Mauerwerk noch zu schaf-fen, soll der Nationale Anhang als Entwurf im März mit einer 4 monatigen Einspruchsfrist veröf-fentlicht werden. Ende August 2011 sollen dann die Einspruchssitzungen eventuelle Einsprüche behandeln und den Eurocode 6 dann als fertige Norm beschließen. Wenn dieser enge Zeitplan so eingehalten wird, steht einer Einführung mit den anderen europäischen Normen nichts entgegen.(os)

Die TU Bergakademie Freiberg, Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften, hat einen neuen Master-Studiengang mit Schwerpunkt Bau- und Infrastruk-turmanagement aufgelegt:

• Master Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Bau- und Infrastruktur- manage ment Studienrichtung Accounting and Finance

• Master Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Bau- und Infrastruktur- management Studienrichtung Marketing Management

Es können bautechnisch freie Wahlmodule nach ei-genen Bedürfnissen hinzugewählt werden.

Weitere Informationen können Sie der Internetseite http://fak6.tu-freiberg.de/baubetriebslehre entneh-men.

Betriebswirtschaftslehre für die Baubranche

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SpITKom verbessert Computerkenntnisse Jugendliche sollen Computer als Arbeitsmedium kennenlernen

Kenntnisse über die zielgerich-tete Nutzung des Computers als Arbeits- und Informationsme-dium, so genannte E-Skills, sind unverzichtbar für die berufliche Integration, den Erhalt und die Fortführung der eigenen Be-rufsbiografie. Gerade bei der jüngeren Generation, den so genannten „Digital Natives“, werden diese Kenntnisse als selbstverständlich vorausge-setzt. Bei genauerem Hinsehen wird allerdings oft deutlich, dass insbesondere sozial benachtei-ligte Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Schichten den Computer überwiegend als Unterhaltungsmedium nutzen. Die Entwicklung von IT-Kompetenz im Sinne einer berufsorientierten Nutzung des Computers findet nicht statt. Das hat negative Auswirkungen auf die Ausbildungs- und Ar-beitsmarktfähigkeit der Ju-gendlichen und führt zu einer weiteren Festigung der sozialen Unterschiede. Hier setzt das

BMBF Projektvorhaben SpITKom (Spielerische Vermittlung von IT-Kompetenz für benachteiligte Jugendliche zwischen Schule und Ausbildung) an. Es greift das vorhandene Interesse an Com-puterspielen auf, um bildungs-ungewohnte Schülerinnen und Schüler über die Beschäftigung mit Computerspielen zu einer aktiven Auseinandersetzung mit (Lern-) Inhalten zu führen. Basierend auf empirischen Forschungen über das Nut-zungsverhalten Jugendlicher aus bildungsfernen Schichten entwickelt das Projekt ein kom-petenzbasiertes Lernspiel, das zu einem selbstgesteuerten und/oder kollaborativen Erwerb der erforderlichen IT-Kompetenzen motiviert. SpITKom orientiert sich dabei am Europäischen Computer Führerschein (ECDL), dem internationalen Standard für die ITGrundbildung. Da-neben vermittelt das Projekt berufsbezogenes Basis- und Fachwissen aus dem Bereich

der Bauwirtschaft. Zielgruppe für die Pilotdurchführung sind Jugendliche aus dem Umfeld der Bauwirtschaft, die den so genannten 3. Weg beschreiten bzw. an einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) oder an einer berufsvorbereitenden Bildungs-maßnahme (BVB) teilnehmen.

Förderer im ProjektSpITKom ist ein vom Bundes-ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Forschungsprojekt.Kooperationspartner unter Lei-tung der Humance AG sind: das Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der Fach-hochschule Köln, die Bildungs-zentren des Baugewerbes e.V., die Nurogames GmbH und dieDienstleistungsgesellschaft für Informatik mbH (DLGI) in Bonn.

Bitte beachten Sie auch die Bei-lage zum Thema im Heft.

Personen und VerbändeKarl-Heinz Schneider in engere Führungsspitze des ZDH gewähltKarl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, ist am vergangenen Freitag erneut in das geschäftsführende Präsidium des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks gewählt worden. Er ist nunmehr einer der beiden Vizepräsidenten des ZDH und vertritt dort vorrangig die Interes-sen der Berufsverbände, nachdem er zuvor einstimmig als Vizepräsident des UDH (Unternehmerverband Deutsches Handwerk) gewählt wurde.

Robl mit VOB-Ehrennadel ausgezeichnetAnlässlich seines Ausscheidens aus dem aktiven Berufsleben zum 31. Dezember 2010 wurde Prof. Dr. Karl Robl in Würdigung seiner Arbeit im Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen und seiner Verdienste um die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen die VOB-Ehrennadel verliehen.Robl vertrat seit der 60. Sitzung des DVA-Vorstandes am 8. Mai 1991 den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes im Vorstand des Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen (DVA). Er war mit 44 Vorstandssitzungen das dienstälteste Vorstandsmitglied. Aufgrund seiner langjährigen Tätig-keit und der damit verbundenen Verdienste für den DVA erfüllt Prof. Robl wie kein anderer die Vorausset-zungen für die Verleihung der VOB-Ehrennadel.Die Verleihung der Ehrennadel hat der Vorsitzende des DVA-Vorstands, Ministerialdirektor Günther Hoffmann, am 17. Dezember 2010 vorgenommen. Gleichzei-tig wurde Robl aus dem DVA-Vorstand verabschiedet. In den paritätisch besetzen Gremien des DVA bera-ten Auftraggeber- und Auftragnehmervertreter gemeinsam über die Fortschreibung der VOB.

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ZDB ServiceNachwuchswerbungBauKanal auf YouTube

Die Wettbewerbe in den einzel-nen Gewerken anlässlich des 59. Bundesleistungswettbewerbs in den bauhandwerklichen Beru-fen in Bad Segeberg wurden im Film festgehalten. Diese Filme können auf zdb.de im interen Verbandsservice/Rubrik Nach-wuchswerbung abgerufen wer-den. Sie finden dort einen Film, der den Wettbewerb insgesamt dokumentiert wie je einen Film pro Gewerk. Darüber hinaus sind sämtliche Filme auf unserer Seite bei Youtube eingestellt. Damit ist das deutsche Bau-gewerbe neben Facebook nun auch mit einem eigenen Kanal, dem BauKanal, auf Youtube ver-treten.

Verbändevereinbarung verabschiedetZDB und HDB haben neue harmonisierte Profile von An-forderungen an die Prüfung von Führern für verschiedene Baumaschinen verabschiedet. Baumaschinenführer tragen im Umgang mit ihrem Großgerät eine erhebliche Verantwortung für Mensch und Umwelt. Die nachgewiesen erfolgreiche Prüfung ist für die Auswahl des Unternehmers keine zwingende Voraussetzung, sie bietet jedoch eine allgemein anerkannte Möglichkeit zum Nachweis einer geeigneten Unterweisung, u.a. nach Arbeitsschutzgesetz. Ab sofort können sich Organisati-onen/Ausbildungsstätten um Zulassung beim Zulassungsaus-schuss für Prüfungsstätten von Maschinenführern in der Deut-schen Bauwirtschaft für die Aus-bildung von "Geprüften Fahrern

Termine8. AprilBaubetriebswirtschaft-liche Tagung des ZDBIn der 8. Baubetriebswirtschaft-lichen Tagung des ZDB werden Werkzeuge zur Unternehmens-sicherung vorgestellt und dis-kutiert. Das genaue Programm entnehmen Sie bitte der Beilage in diesem Heft.

8. - 9. AprilForum KITDer Fachverband der Stucka-teure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg (SAF) führt zum 6. Mal das Forum KIT - Kontakte Ideen Trends - in

von Großdrehbohrgeräten und Rammen", von "Geprüften Ab-bruchbaggerfahrern" sowie von "Geprüften Longfrontbaggerfah-rern" bewerben. Informationen bei [email protected].

Handbuch Estrich - Technik aktualisiertdie 4. überarbeitete und erwei-terte Auflage des Handbuches für das Estrich- und Belagge-werbe - Technik ist erschienen. Herausgeber sind die Bundes-fachgruppe Estrich und Belag im ZDB, die Bundesfachschule Estrich und Belag sowie der Bundesverband Estrich und Belag. Die aktuelle Fassung des Handbuches liefert die vollstän-dige Sammlung der Merkblätter sowie Hinweise und Technische Normen. Auch sind die wesent-lichen fachlichen und vertrags-technischen Regelungen für das gesamte Sachgebiet Fußboden-bau ab Oberkante Rohdecke bis Oberkante Nutzbelag aktuali-siert und ergänzt wiedergege-ben. Die Mitglieder können das Handbuch bei der Bundesfach-gruppe zum reduzierten Preis beziehen.

NeuerscheinungenGermany Trade and In-vest BrancheninfosGermany Trade and Invest ist die Gesellschaft für Außenwirt-schaft und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutsch-land. Die gtai unterstützt deut-sche Unternehmen, die aus-ländische Märkte erschließen wollen mit Außenwirtschafts-informationen. Neu erschie-nen sind in der Reihe "Branche kompakt" Informationen zur Bauwirtschaft in den Ländern Ägypten, Peru, Serbien, Algerien (Tiefbau/ Infrastrukturbau), Al-gerien (Hochbau/ Gebäudebau,) und Marokko (Hochbau/ Gebäu-debau). www.gtai.de

Deutscher Bauforschungs-Nachwuchspreis 2011Das IFB, Institut für Baufor-schung, und die VHV Versiche-rung vergeben den Deutschen Bauforschungs-Nachwuchspreis zur Anerkennung besonders

gelungener wissenschaftlicher Architekten und Ingenieurlei-stungen auf dem Gebiet der Bauforschung. Ausgezeichnet werden innovative, zukunftso-rientierte und praxisbezogene Abschlussarbeiten und Dissera-titionen aus den Fachbereichen Städtebau, Architektur, Land-schaftsarchitektur und Bauinge-nieurwesen. Die Ausschreibung wendet sich an jungen Architek-tinnen und Architekten sowie junge Ingenieurinnen und In-genieure bis 35 Jahre. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Abgabeschluss ist der 29. April. Detaillierte Informatio-nen unter www.bauforschungs-nachwuchspreis.de

Hauptabteilung RechtIn Nachfolge von RA Felix Pakleppa ist RA Dr. Philipp Me-senburg seit dem 1. Januar 2011 neuer Leiter der Hauptabteilung Recht. Ebenfalls seit dem 1. Ja-nuar wird die Hauptabteilung Recht durch Rechtsanwältin Dunja Bergs verstärkt. Sie ist sowohl Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht als auch für Miet- und Wohnungseigen-tumsrecht.

Beilage im HeftBitte beachten Sie die Beilage von bauingenieur24.de.

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Messen22. - 25. JuniStone+tec 2011Nürnberg.

30. Juni - 2. JuliEstrich-Parkett-Fliese Feuchtwangen.

Friedrichshafen durch. Top-Refe-renten sind diesmal der Benedik-tinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün sowie der ehema-lige Fifa- und Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk. Erfahrene Wirtschaftsfachkräfte berichten über Führung, Servicekonzepte, Selbstorganisation, Öffentlich-keitsarbeit oder die Chancen des Handwerks im Internet. Hinzu kommen Vorträge zu Spezialthe-men von Fachleuten aus der Bau- und Ausbaubranche. Wei-tere Informationen sind auf der Homepage des SAF unter www.stuck-verband.de abrufbar.

13. -15. AprilDeutsche Brunnenbauer-tage mit BAW-Baugrund-kolloquiumDie diesjährigen Deutschen Brunnenbauertage finden zusammen mit dem BAW-Baugrundkolloquium in Bad Zwischenahn statt. Sie bieten ein umfangreiches Tagungspro-gramm sowie eine umfassende kostenfreie Fachausstellung mit einer Vielzahl von Live-Vor-führungen. Die Gemeinschafts-veranstaltung richtet sich an Fachleute aus Unternehmen, Verwaltung und Ingenieurbüros. An drei Veranstaltungstagen werden alle wesentlichen As-pekte des Brunnenbaus, der Baugrunderkundung und der Geothermie behandelt. Über das Informationsportal www.brunnenbauertage.de erhalten Interessierte alle Informationen zum Programmablauf und zur Anmeldung.

14. AprilGirl`s Day der Girl'sDay findet in diesem Jahr zum 11. Mal statt. Durch die spezifische Ansprache von Mädchen an diesem Tag wird der positive Trend in der Berufs-wahl von jungen Frauen hin zu technischen Berufen unter-stützt. Der DHKT ruft die Be-triebe, Kammern, Fachverbände und Bildungszentren des Hand-werks dazu auf, auch in diesem Jahr für Schülerinnen am 14. April 2011 Veranstaltungen zu organisieren, die ihnen Einblicke

in technische und naturwissen-schaftliche Berufe des Hand-werks gewähren. Weitere Infor-mationen zum Girl'sDay sowie kostenlose Organisationshilfen und Leitfäden finden Sie unter www.girls-day.de.

6. - 7. MaiBundeskongress Holzbau Deutschland und ZVDHDer dritte gemeinsame Bun-deskongress von Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister und dem Zen-tralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks findet in Bremen statt. Neueste Entwick-lungen und Trends im Bereich Technik und Unternehmensfüh-rung für das Dachdecker- und Holzbauhandwerk stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung.Nach einer politischen Podi-umsdiskussion zu Beginn des Bundeskongresses mit Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, steht die Haupt-veranstaltung unter dem The-ma „Erfolg durch intelligenten Regelbruch“. Der Referent Dr. Peter Kreuz stellt Unternehmen und Persönlichkeiten aus aller Welt vor, die so unkonventionell wie erfolgreich sind. Es folgen Seminarveranstaltungen zu Technik und Unternehmensfüh-rung. Es werden Aspekte wie Flachdächer in Holzbauweise, Raumluftqualität durch konse-quente Lüftungstechnik und An-forderungen an die Luftdichtheit behandelt. Im Bereich Unterneh-mensführung geht es um die Er-füllung der Kundenerwartungen sowie um die Zukunftstrends Kundenloyalität und Empfeh-lungsmarketing. Außerdem wird das Thema „Burnout – (k)ein Schicksal der Besten“ aufgegrif-fen. Auf dem Bundeskongress präsentieren sich erneut Unter-nehmen der Zulieferindustrie der Holzbaubranche und des Dachdeckerhandwerks mit Stän-den im Foyer. Für die Teilnahme am Bundeskongress werden 100 Punkte für die Initiative Meister-haft gutgeschrieben.www.holzbau-deutschland.de.

10. - 11. MaiAsphaltstraßentagungAm 10. und 11. Mai 2011 trifft sich die Asphaltbranche in Nürn-berg, um sich über die aktu-ellsten Entwicklungen auf dem Gebiet des Asphaltstraßenbaus zu informieren. Den erwarteten 600 Veranstaltungsteilnehmer werden Ergebnisse der For-schung als Grundlagen für die Praxis in der ersten Vortragsrei-he dargestellt. Es gibt Vorträge über die Modellierung von Asphalt, über dessen Gebrauch-seigenschaften und über Mög-lichkeiten der Lärmminderung sowie weitere Vorträge über Anwendungsgrenzen und Be-wertungskriterien von Untersu-chungen, sowohl in situ als auch im Labor. In der zweiten Vor-tragsreihe werden die neuesten Regelwerke und Normen und deren Umsetzung in die Praxis erläutert. Es geht dabei um Än-derungen und Erläuterungen des "klassischen" Regelwerks für Asphaltbauweisen sowie um Bauweisen der Baulichen Erhal-tung. Weitere Schwerpunkte in dieser Vortragsreihe sind der Niedrigtemperaturasphalt sowie Performance von Asphalt. Die abschließende Vortragsreihe be-inhaltet Fragen und Antworten der Baupraxis. Es werden Vorträ-ge über die Wiederverwendung von Ausbauasphalt, die Anwen-dung der rechnerischen Dimen-sionierung von Asphaltstraßen in der Baupraxis und über die wesentlichen Einflussgrößen auf die Dimensionierung zu hören sein. Programm und Anmeldung unter www.fgsv.de.

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Geleistete Arbeitsstunden nach Bauart, in Millionen Dezember Jan. - Dez. Dezember Jan. - Dez.

Wohnungsbau 16,9 321,8 -19,1 2,2Wirtschaftsbau 14,8 258,6 -16,4 -2,6Öffentlicher Bau insgesamt 10,3 238,8 -34,5 -2,0 Hochbau 2,9 58,3 -25,8 7,0 Straßenbau 3,4 97,2 -46,0 -5,6 Sonstiger Tiefbau 4,0 83,4 -27,4 -3,4Insgesamt 42,0 819,2 -22,7 -0,6 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 22,6 436,6 2-23,3 -0,5

2010 Veränderung 2010/2009 in %

Baugewerblicher Umsatznach Bauart, in Millionen Euro Dezember Jan. - Dez. Dezember Jan. - Dez.

Wohnungsbau 2.488,1 26.301,3 3,4 6,6Wirtschaftsbau 2.803,0 29.535,8 -4,6 -4,3Öffentlicher Bau insgesamt 2.191,5 26.096,2 -12,8 -2,2 Hochbau 609,3 6.554,5 -11,1 6,8 Straßenbau 756,3 10.998,4 -23,5 -7,5 Sonstiger Tiefbau 826,0 8.546,3 -1,8 -1,4Insgesamt 7.482,6 81.933,3 -4,8 -0,3 davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 4.920,9 53.447,5 -6,6 -2,3

2010 Veränderung 2010/2009 in %

Auftragseingangnach Bauart, in Millionen EuroBetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten

Dezember Jan. - Dez. Dezember Jan. - Dez.

Wohnungsbau 642,5 7.874,7 13,6 9,8Wirtschaftsbau 1.428,4 20.052,9 -6,6 6,0Öffentlicher Bau insgesamt 1.204,2 19.628,2 -19,6 -5,2 Hochbau 270,7 4.006,1 -24,8 3,0 Straßenbau 488,1 8.973,9 -21,0 -9,8 Sonstiger Tiefbau 445,5 6.648,2 -14,3 -3,2Insgesamt 3.275,1 47.555,8 -8,8 1,6 real -10,8 1,1

2010 Veränderung 2010/2009 in %

Beschäftigte (in Tausend) Dezember Jan. - Dez. Dezember Jan. - Dez.

Insgesamt 713,7 715,8 1,8 1,6

davon Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 385,1 377,8 2,2 1,9

2010 Veränderung 2010/2009 in %

Aktuelle Daten für das BauhauptgewerbeStand März 2011

Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline

entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).

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Impressum:

V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein

Redaktion: Carin Hollube

Unter Mitarbeit von: Nora

Dahle, David Ostendorf.

Titelfoto: ZDB

Fotos: ZDB.

Zentralverband des

Deutschen Baugewerbes,

Kronenstraße 55-58,

10117 Berlin-Mitte,

Telefon 030 20314-408,

Telefax 030 20314-420,

E-Mail [email protected]

ISSN 1865-0775

Termine29.-30. März Bundesverband Ausbau und

Fassade Landesfachgruppenlei-tersitzung

Bühl

5. - 6. April Frühjahrstagung Straßen- und Tiefbaugewerbe

Koblenz

7. April Betriebswirtschaftlicher Aus-schuss

Berlin

8. April Baubetriebswirtschaftliche Ta-gung

Berlin

13.-15. April Deutsche Brunnenbauertage mit BAW-Baugrundkolloquium

Bad Zwischen-ahn

15. April Frühjahrstagung Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik

Bad Zwischen-ahn

6.-7. Mai Bundeskongress Holzbau Deutschland und ZVDH

Bremen

11.-12. Mai Arbeitskreis Recht Esslingen

12.-13. Mai Deutsche Isolierertage Rostock

16.-17. Mai Baumaschinen- und Geräteaus-schuss

Feuchtwan-gen

18.-21. Mai Feuerfest- und SchornsteinbauFrühjahrstagung

Hamburg

26.-27. Mai Europäisches Holzbauparla-ment E.V.H.

Ludesch/Vorarlberg (A)

26.-27. Mai EQAR-Kongress Brüssel

27.-28. Mai Fachversammlung Holzbau Deutschland

Ludesch/Vorarlberg (A)

GeburtstageAm 7. März feierte Maurermei-ster Rüdiger Otto, Mitglied des ZDB-Vorstandes, seinen 50. Ge-burtstag.

Rechtsanwalt Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Bau-gewerbeverbandes Schleswig-Holstein hatte ebenfalls seinen 50. Geburtstag am 7. März.

Am 26.März ist der 70. Geburts-tag von Heinrich Cordes, Träger des Ehrenrings des Deutschen Baugewerbes.