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Zeitschrift der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden mit Abteilungen in Gießen, Kassel, Mühlheim am Main, Wiesbaden Verwaltung des Unplanbaren – Herausforderung der Planung Für dieses Heft der Zeitschrift SPECTRUM hat die Redaktion sich ein Schwerpunktthema gesucht, das tatsächlich wenig mit den unmittel- baren Vorgängen an der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden zu tun hat. Es ist der Versuch, von den unmittelbar drängenden Auf- gaben des fachhochschulischen Alltags für eine Ausgabe einmal Abstand zu nehmen und sich darauf zu besinnen, dass SPECTRUM auch den Anspruch hat, eine verwaltungswissenschaftliche Zeit- schrift zu sein. Das Thema dieser Ausgabe lautet „Verwaltung des Unplanbaren“. Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe Die Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden setzt sich bekanntlich aus zwei Fachbereichen zusammen, die sich in vielen Dingen nicht besonders ähnlich sind. Gemeinsam haben sie aber, dass an ihnen Verwaltungsausbildungen absolviert werden – und das auf dem Niveau eines Hochschulstudiums. Die größte Herausforderung für diejenigen Verwaltungen, für welche die Verwaltungsfachhochschule ausbildet, sind in den letzten Jahren, so will es der Redaktion schei- nen, die großen unplanbaren Ereignisse, die jederzeit zu drohen scheinen. Das Thema beginnt mit Katastrophen, von denen die ein- deutig von menschengemachten, wie Terroranschläge, seit späte- stens dem Jahr 2001 die Welt beschäftigen. Die Polizei als Verwal- tung wendet seitdem große Teile ihrer Ressourcen dafür auf, diese unplanbaren Katastrophen zu verhindern. Das Thema geht weiter mit Ereignissen wie Unfällen, die zwar nicht auf ihre katastrophalen Aus- wirkungen hin geplant werden, die sich oft aber aus der Logik der angewendeten Techniken mit ergeben können. Die Folgen dieser schon eher planbaren aber dennoch sich dem verhindernden Zugriff entziehenden Ereignisse beschäftigen Verwaltung ebenfalls in hohem Maße. Und schließlich schwingt in diesem Thema mit, dass an sich wünschenswerte Großereignisse – wie die Fußballweltmeisterschaft oder ein sehr prominenter Staatsbesuch – in ihren Auswirkungen und Folgen ebenso an den Rand des für Verwaltungen Unplanbaren geraten können. Nicht unerwähnt sollen hier auch all jene unplanbaren Ereignisse bleiben, die scheinbar unausweichlich drohen, wie Geflügelpest oder Überschwemmungen, die wir als Naturkatastrophen betrachten oder Verwaltung und Katastrophen Einsatzplanung der Branddirektion Amoklauf in Erfurt VFH feiert das 25jährige Bestehen Schriftenreihe der VFH 1/06 13. Jahrgang April 2006 ISSN 1432-8518 weiter auf S. 2

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Zeitschrift der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden

mit Abteilungen in Gießen, Kassel, Mühlheim am Main, Wiesbaden

Verwaltung des Unplanbaren –

Herausforderung der Planung Für dieses Heft der Zeitschrift SPECTRUM hat die Redaktion sich einSchwerpunktthema gesucht, das tatsächlich wenig mit den unmittel-baren Vorgängen an der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden zutun hat. Es ist der Versuch, von den unmittelbar drängenden Auf-gaben des fachhochschulischen Alltags für eine Ausgabe einmalAbstand zu nehmen und sich darauf zu besinnen, dass SPECTRUMauch den Anspruch hat, eine verwaltungswissenschaftliche Zeit-schrift zu sein. Das Thema dieser Ausgabe lautet „Verwaltung desUnplanbaren“.

Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe

Die Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden setzt sich bekanntlichaus zwei Fachbereichen zusammen, die sich in vielen Dingen nichtbesonders ähnlich sind. Gemeinsam haben sie aber, dass an ihnenVerwaltungsausbildungen absolviert werden – und das auf demNiveau eines Hochschulstudiums. Die größte Herausforderung fürdiejenigen Verwaltungen, für welche die Verwaltungsfachhochschuleausbildet, sind in den letzten Jahren, so will es der Redaktion schei-nen, die großen unplanbaren Ereignisse, die jederzeit zu drohenscheinen. Das Thema beginnt mit Katastrophen, von denen die ein-deutig von menschengemachten, wie Terroranschläge, seit späte-stens dem Jahr 2001 die Welt beschäftigen. Die Polizei als Verwal-tung wendet seitdem große Teile ihrer Ressourcen dafür auf, dieseunplanbaren Katastrophen zu verhindern. Das Thema geht weiter mitEreignissen wie Unfällen, die zwar nicht auf ihre katastrophalen Aus-wirkungen hin geplant werden, die sich oft aber aus der Logik derangewendeten Techniken mit ergeben können. Die Folgen dieserschon eher planbaren aber dennoch sich dem verhindernden Zugriffentziehenden Ereignisse beschäftigen Verwaltung ebenfalls in hohemMaße. Und schließlich schwingt in diesem Thema mit, dass an sichwünschenswerte Großereignisse – wie die Fußballweltmeisterschaftoder ein sehr prominenter Staatsbesuch – in ihren Auswirkungen undFolgen ebenso an den Rand des für Verwaltungen Unplanbarengeraten können.

Nicht unerwähnt sollen hier auch all jene unplanbaren Ereignissebleiben, die scheinbar unausweichlich drohen, wie Geflügelpest oderÜberschwemmungen, die wir als Naturkatastrophen betrachten oder

Verwaltung undKatastrophen

Einsatzplanungder Branddirektion

Amoklauf in Erfurt

VFH feiert das25jährige Bestehen

Schriftenreihe derVFH

1/0613. JahrgangApril 2006

ISSN 1432-8518 weiter auf S. 2

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die unplanbaren Ausbrüche menschlicher Gewalt, wie sie sich in Amokläufenoder anderen Taten manifestieren, die für die Betroffenen stets katastrophaleFolgen haben.

Diese unplanbaren Ereignisse zu bewältigen ist eine wesentliche Aufgabemoderner Verwaltung, denn ihr Versagen in dieser Aufgabe würde zweifelloseine Katastrophe sein.

Zu den Artikeln

Für das Editorial konnte der Hessische Landespolizeipräsident Norbert Nedalagewonnen werden, der als Repräsentant der Polizei denjenigen Ver-waltungsteil vertritt, der mit unplanbaren Ereignissen gewiss am häufigstenzu tun hat.

In einem für SPECTRUM ungewöhnlich umfangreichen Artikel nimmt füruns Wolf R. Dombrowsky, der Leiter der Katastrophenforschungsstelle derUniversität Kiel und angesehene Experte für Katastrophenforschung, grund-legend Stellung zu unserer Vorstellung von unplanbaren Ereignissen undplädiert für eine Verwaltung, die soziale Veränderung antizipierend mitdenkenkann. Diese Forderung wird in einer Fachhochschule für Verwaltung sichergerne vernommen.

Das Thema wird weiter ausgeführt in einem Artikel über die Einsatz-planung der Feuerwehr im Frankfurter Raum, den Jens Rönnfeldt von derBranddirektion Frankfurt am Main beisteuert und der einen Überblick über dieaktuellen Planungsfelder gibt.

Susanna Nolden stellt mit einem Beitrag über die Betreuung von Polizei-kräften nach einem Amok in einer Erfurter Schule beispielhaft dar, welcheKompetenzen zum Thema die Verwaltungsfachhochschule in Wiesbadenbieten kann.

Die Verwaltungsfachhochschule in dieser Ausgabe

In Heft 2 des Jahres 2005 hatte die Redaktion von SPECTRUM versprochen,sich der 25-Jahr-Feier der Verwaltungsfachhochschule in der nächstenAusgabe anzunehmen. Das Versprechen soll mit dieser Ausgabe eingelöstwerden. Der Fachbereichsleiter des Fachbereichs Polizei Karl-HeinzReinstädt schaut auf die Jubiläumsfeier zurück.

Stiller, aber sicher mit tiefer Wirkung, wird seit Jahren an derSchriftenreihe der Verwaltungsfachhochschule gearbeitet. Ihr Schwerpunktsind polizeiwissenschaftliche Analysen, aber es steckt noch mehr in ihr, wieein Artikel der Redaktion zum Thema behauptet.

Eine Debatte

Neben den Berichten über die allgemeinen Tätigkeiten, durch welche sich dieVerwaltungsfachhochschule auszeichnet, soll an dieser Stelle schließlichnoch auf eine weitere Besonderheit der aktuellen Ausgabe von SPECTRUMhingewiesen werden: In Heft 2/05 hatten sich Studierende des FachbereichsVerwaltung unter dem Titel „... nach dem Umzug“ eher kritisch mit ihrerSituation an den neuen Studienorten auseinander gesetzt. Zu diesen Äuße-rungen veröffentlicht SPECTRUM eine Erwiderung aus der Verwaltung desStudienortes Wiesbaden. Die Redaktion ist froh, dass sie einer offenbardrängenden Debatte innerhalb der Verwaltungsfachhochschule ein öffent-liches Forum geben kann. Seit ihrer Gründung versteht sich die Zeitschrift als eine mögliche Plattform für fachhochschulinterne Diskussionen. DieRedaktion hofft auf weitere ähnliche Beiträge und Themen.

GEORG BRANDTRedaktion SPECTRUM

Inhaltsverzeichnis

Verwaltung des Unplanbaren –Herausforderung der Planung 1Georg Brandt

Editorial 3Norbert Nedala

Verwaltung und Katastrophen 4Wolf R. Dombrowsky

Grundlagen zum Strafrecht 7Dieter Debus

Einsatzplanung 8Jens Rönnfeldt

Amoklauf in Erfurt 10Susanna Nolden

VFH feiert das 25jährige Bestehen 12Karl-Heinz Reinstädt

Schriftenreihe der VFH 14Georg Brandt

10-jähriges Skitourenjubiläum 17Hans-Peter Krings

Kann ich mich auf Dich verlassen? 19Angela Meyer, Peter Schmidt

Erfahrungsaustausch mitRumänien 19Günther Prillwitz

Verkehrssicherungspflichten im kommunalen Bereich 20Studiengruppe HS 1

Kann man das nicht auch mal so sehen? 21Erich Wagner, Peter Schmidt

Personal 22

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„Pläne sind unwichtig, aber Planen ist alles.“

sagte Dwight Daniel Eisenhower, 34. Präsi-dent der Vereinigten Staaten von Amerika,auf einer Konferenz zur Landesverteidigungim Jahre 1957 in Washington.

Hat Eisenhower Recht? Was überhauptist planbar und was nicht? Ist Unvorherseh-bares planbar?

Die Terroranschläge des 11. September2001 in den Vereinigten Staaten vonAmerika waren, gemessen an der Zahl derOpfer und der Art ihrer Ausführung, zweifelloseinzigartig. Sie waren aber nicht völlig unvor-hersehbar!

Größere Schadensereignisse und Kata-strophen stellen sich zunächst oft alsschicksalhafte Verknüpfung unglücklicherUmstände dar, bevor die Ursachen, zumeistmenschliches oder technisches Versagen,ermittelt werden.

Doch Unvorhergesehenes muss nicht un-vorhersehbar gewesen sein! Bis heute Unge-plantes muss nicht unplanbar gewesen sein!

Eisenhower hat Recht. Ein Plan ist keinWert an sich!

Die Entstehung eines Plans, der Planungs-prozess selbst, zwingt den Planer, sich mitseiner Organisation, den Informations- undEntscheidungswegen, den benachbartenBehörden und Institutionen auseinander-zusetzen. Er erkennt aufbau- und ablauf-organisatorische Defizite, die er ausgleichenmuss, wenn er einen schlüssigen Plan zurBewältigung eines Problems erarbeiten will.

Grundlage für eine Planung ist die intel-lektuelle Leistung, durch Hypothesen- undSzenarienbildung Abläufe in denkbarenSachverhalten vorwegzunehmen.

Das Denken des bislang nicht Gedach-ten steht unabdingbar vor der „Planung desUnplanbaren“!

Auch wenn es in der Zukunft gewiss nichtgelingen wird, alle denkbaren Szenarien zuverhindern, muss unser Anspruch sein, aufdie Bewältigung aller denkbaren Situationenvorbereitet zu sein. Das ist ein aufwändigerund immer wiederkehrender Prozess.

In Vorbereitung auf die Fußball-WMhabe ich im letzten Jahr veranlasst, dieEinsatzplanungen der hessischen Polizei für größere Schadensereignisse undKatastrophen auf den Prüfstand zu stellen.Dies umfasst u. a. die allgemeinen undbesonderen Aufbauorganisationen sowiedie bestehenden Absprachen zwischen denPolizeibehörden und mit externen Stellen.

Im Ergebnis dieser Überprüfungenwurden zahlreiche Optimierungsansätzefestgestellt, die Aufbau- und Ablauforgani-sation sowie die Abstimmung mit anderenGefahrenabwehrbehörden und anderenVerantwortlichen betreffen.

Zum Teil bedurfte es lediglich der Aktua-lisierung bestehender Unterlagen. AndereThemen werden grundlegend aufgearbei-tet. Die Polizei arbeitet dabei eng mit denoriginär Zuständigen zusammen. Auch einabsehbar hoher Aufwand entbindet unsnicht von der Verpflichtung, den erstenSchritt zu gehen.

Aus meiner Sicht ist die hessischePolizei für die Fußballweltmeisterschaftheute strategisch, taktisch und organisato-risch gut aufgestellt.

Liebe Leserinnen und Leser,ich hoffe, meine einführenden Worte habenIhr Interesse für die folgenden interessan-ten Fachbeiträge geweckt.

Ihr

Editorial

Norbert NedalaLandespolizeipräsident

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Im Januar 1981 veranstaltete Tho-mas Ellwein das VII. KonstanzerVerwaltungsseminar. Es stand unterdem programmatischen Motto:„Die Verwaltung und das Unvorher-sehbare“. Doch lässt sich dasUnvorhersehbare „verwalten“ oderkonfrontierte uns Ellwein mit einemOxymoron? Wie kann man waltenund schalten, wo man nichts,zumindest noch nichts sieht?Gehen wir den Dingen nach.

Verwaltung –

Wirkung von Herrschaft

„Verwaltung“ leitet sich vom alt-hochdeutschen „waltan“ her undbedeutet „stark sein“, „wirken“,also Prägekraft entwickeln, etwasbewirken, wirksam werden, dieWirklichkeit gestalten, woraus dannetwas Fertiges wird: Realität. Sogesehen hat Verwaltung mit Gebie-ten und Herrschen zu tun, aberimmer auch mit „Amt“, vom alt-hochdeutschen „ambahti“, demDienst im Auftrag, der sich imkeltisch-lateinischen „ambactus“und von dort im Ambassadeur, demBotschafter, wiederfindet.

Etymologisch ist Verwaltung einfeudales Konzept, eine Gefolg-schaftsleistung im Auftrag desLehnherrn, zugleich aber ein gestal-tendes, prägendes Wirken. Von derguten Verwaltung des Lehen hingnicht nur das Wohlergehen derzugehörigen Gefolgsleute ab,sondern auch des Lehnsherrnselbst. Von daher verwundert esnicht, das gute Verwaltung untrenn-bar mit richtigem Entscheiden ver-bunden ist und damit mit der Fähig-keit, die Folgen von Entscheidun-gen absehen zu können. DieseFähigkeit war in weit höheremMaße für die nicht-zivile Gefolg-schaftsleistung, den Kriegsdienst,erforderlich. Der Erfolg auf demMarsfeld hing vor allem davon ab,die Schlachtpläne der Gegner vor-hersehen und ihnen mindestenseinen Schritt voraus sein zu können.

Antizipation –

Glück und Geschick

In moderner Terminologie bezeich-net man beides als Fähigkeit zurAntizipation. Worin sie besteht,weiß bislang niemand sicher. Ihrwohnt auch Glück inne; am deut-lichsten im Kriegsglück und dortzumeist als verdientes Glück, alsTüchtigkeit, wie sie fortune aus-drückt. Daneben steht das unver-diente Glück, die Gunst, die demLiebling der Götter oder dem Sonn-tagskind zufällt. In beiden Fällenstammt Glück vom mittelhochdeut-schen gelücke, einem eigentüm-lichen Wort, in dem sowohl Schick-sal und Geschick stecken als auch„Lücke“, „Luke“ und „biegen“,„verdecken“. Den Zusammenhangvon Schicksal als dem von höherenMächten Geschickten und vonGeschick im Sinne geistiger undkörperlicher Geschicklichkeit ver-sinnbildlicht Prometheus ambesten, doch ist seine Geschicklich-keit vor allem List, ein Umgehen,vielleicht auch ein Ab- und Umbie-gen des Schicksals. Dieser Aspektdominiert den Bedeutungsgehaltvon Lücke/Luke und biegen, ver-decken. Im Kampf kam es daraufan, in der gegnerischen Deckungdie Lücke zu finden und die eigenezu verdecken; bei der Treibjagd kames darauf an, die Reihen geschlos-sen zu halten und den Fluchtweg sozu (ver)legen („biegen“), dass dieBeute durch die Lücke der Schützenfloh. Dass man dem Schicksal nichtimmer ein Schnippchen schlagen,nicht alle Lücken schließen, nichtalle Blößen verdecken, aber auchnicht alle (Ausstiegs-)Luken findenkann, lernten Überlebende undHinterbliebene am schmerzlichsten.

Vom Schicksal zum Wissen

Robert Merton (1936) hat überdiese nicht antizipierten Effekteabsichtsvollen Handelns nachge-dacht, vor allem wohl, weil dieErfahrung häufiger ist, dass die

eigenen Absichten von Unvorherge-sehenem durchkreuzt oder zunichtegemacht werden, als dass umge-kehrt alle Unwägbarkeiten durch-dacht und berücksichtigt werdenkönnen. Der Alltag nennt dies „Mutzur Lücke“. Sie ist uns häufig genugSchlupfloch, Notausgang und Ret-tungsanker in einem. Wie aber lässtsich angesichts einer objektiv soungünstigen Verteilung zwischenAntizipiertem und Unvorhersehba-rem überhaupt vernünftig entschei-den, geschweige denn überleben?

Vielleicht wurzelt an dieser Stellealle Religion. In einem Meer desUnabsehbaren und Unvorherseh-baren liegt es nahe, an die GunstMächtigerer zu glauben, wenn mannicht sofort ertrinkt. Hans Kelsen(1982), Ernst Topitsch (1972) undPeter L. Bernstein (1996) sind aufsolche Fragen gestoßen, als sie„Kausalität“ aufzuklären suchten. Insie muss man Einsicht gewinnen,wenn man über bloßes Verhaltenhinausgelangen will. John Dewey(1998:13f.) fasst es so zusammen:Der „primitive Mensch verfügteüber keine der komplizierten Künstedes Schutzes und des Gebrauchsder Dinge, die wir heute genießen,und besaß kein Vertrauen auf seineeigenen Kräfte ... die Menschenstanden den Gewalten der Natur ineinem Zustand der Blöße gegen-über, der mehr als nur physisch war;außer unter ungewöhnlich günsti-gen Bedingungen waren sie vonGefahren bedroht, die keine Gnadekannten. Infolgedessen waren dieErfahrungen von gut und böse voneinem Geheimnis umgeben; siekonnten nicht auf ihre natürlichenUrsachen zurückgeführt werden undschienen von Mächten ausgeteilt,gewährt und zugefügt zu werden,die sich seiner Kontrolle entzogen.“

Kausalitäten

So gesehen ging „Kausalität“ ausSpekulation hervor, aus Vorstellun-gen über höhere, mächtigere Bewir-kung. Unsere heutige Kausalität ist

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selbstbewirkt, im Experimentgewonnen und durch praktischeAnwendung überprüft. Der früheMensch bildete winzige, hoch ver-letzliche Gemeinschaften, die einerunendlich scheinenden, äußerenWelt gegenüber standen, in der sieihr Überleben behaupten mussten.Diese Selbstbehauptung kannanfangs nur Behauptung sein, barjeder Erkenntnis und weit entferntvon technischer Kontrolle. Wie sonsthätte man angesichts einer über-mächtigen, unbegriffenen äußerenWelt und angesichts innerer Angst,Selbstzweifel und Ratlosigkeit Hoff-nung haben können? Es mussteMächte geben, die für alles verant-wortlich waren und die man um Bei-stand und Gelingen bitten konnte.Man befragte Orakel, warf Knochen,opferte und betete – und hatte so„Kausalität“ entdeckt: Die „Theorie“von höheren Mächten verlieh Ge-wissheit und den Glauben, dass sichOrdnung „schauen“ ließe, sich vomWirken der Mächte auf Wirksamkeitschließen lasse. Zugleich konnteman durch „Befragen“ dieserMächte Handlungssicherheit erlan-gen. Durch den Vollzug des Erschau-ten demonstriert man Gehorsamgegenüber den höheren Mächten undwurde durch deren Gunst belohnt.

Erfolg und Mißerfolg

Unter solchen Bedingungen warnicht Handeln als solches problema-tisch, sondern nur erfolglosesHandeln. Der Erfolg braucht wederBegründung noch Reflexion, son-dern nur soziale Umhegung, um vorMissgunst und Neid zu schützen(siehe Kain und Abel). Ganz andersder Misserfolg; er versetzte insoziale Isolation, weil er vermutenließ, die Gunst der Götter verlorenzu haben und im schlimmsten Fallesogar kollektiv verloren zu sein.Unfall, Krankheit, Tod, Wetterunbil-den, ausbleibendes Jagdglück, – dieGefahren nicht gelingender Repro-duktion waren ebenso vielfältig wiesie Namen hatten; die Herausbil-dung des kategorialen Abstraktums„Katastrophe“ ist erst ein Produktder Neuzeit (vgl. Dombrowsky

1989:109ff.). Dennoch finden sichin allen Kulturen von Anbeginnmagische Rituale zur Vermeidung vonUnheil. Die wesentlichen Repro-duktionsmomente, grundlegend„Fruchtbarkeit“, Regen und Jagd-glück sind am aufwändigsten rituali-siert und gegenüber „Scheitern“,also ihrem Ausbleiben, abgesichert.

Phantasie und Theorie

Je weniger die Menschen über diereale Welt empirisch wussten,desto phantastischere „Theorien“und aufwändigere Bannungs-, Deu-tungs- und Beeinflussungsritualeentwarfen sie, desto rigider über-wachten sie sämtliche Schritte ihrerEinhaltung. Von jedem Räuspernkonnte das Überleben abhängen, anjedem Fehltritt konnte sich der Zornder Mächte entzünden. Aristotelesreflektierte diesen Zusammenhang,wenn er sagt (Met. 1073 a 38ff.),dass die Arbeit der Philosophie nurdarin bestehe, die phantastischenZusätze der Überlieferung abzu-streifen. Die Menge, so Aristoteles,empfand diese Arbeit als Angriff aufihre Religion, auf die Basis ihrerGewissheit, tatsächlich aber bildetedas immer systematischere Ab-streifen der phantastischen Zusätzeden Übergang vom Mythos zurReflexion und damit den Ursprungder abendländischen Naturbeherr-schung, wie sie schließlich in„Wissenschaft“ kulminierte.

Entscheidungen mit Wirkungen

Dennoch wäre es ein grund-legendes Missverständnis, wennman annähme, mit Hilfe vonWissenschaft und empirischer Kau-salitätsmodelle Vorhersehbarkeitgewinnen zu können. Grundsätzlichendet unsere Absehbarkeit imMoment des Gegenwärtigen undist flugs schon Vergangenheit, auchwenn unsere Absichten weit injenes übrig gebliebene Phantasmanamens „Zukunft“ reichen. Empi-risch besehen gibt es keine Zukunft,sondern nur Entscheidungen mitdeterminierender Wirkkraft, unter-stützt durch soziale Bindekraft.Kinder determinieren Zukunft, der

Bau oder Kauf eines Hauses, dieKernenergie. Jede Entscheidung„ragt“ über den Moment des Ent-scheidens mehr oder wenigerlange, mehr oder weniger revidier-bar hinaus. So besehen könnte man„Zukunft“ als die Summe allerWirkungen vergangener Entschei-dungen bezeichnen, doch wäre diesin der Tat eine sehr anthropozen-trische Sicht.

Noch immer ist unsere Vorstel-lung von „Zukunft“ phantastischgeprägt. Die meisten Götter sindunsterblich, gelten Anfang undEnde nur für ihre Geschöpfe. Davonhat sich auch Wissenschaft nichtlösen können oder wollen. Der „BigBang“ ist nur der dimensionaleAnfang in zeitlich nicht bestimmtenanderen und weiteren Dimensionen.Dass unser Zentralgestirn vermutlichnoch weit über 500 Millionen Jahreleuchten wird, reicht im Alltag, umaus diesem kosmischen Zeithori-zont ein irdisches Beruhigungsmaßvorrätiger Zukunft zu modeln.

Zukunft und Gewissheit

Vielleicht ist es diese unbestimmtlange Zeit vorrätiger Morgen, dasswir der Verführung erliegen, Zukunftals vor uns liegende Gewissheitdenken zu wollen, in der man wie ineinem Buch lesen oder durch spe-zielle Verfahren entdecken könnte,was auf den folgenden Seitengeschrieben steht. Die umgekehrteIdee, dort gar nichts zu finden,außer den unverrückbaren Fest-legungen vergangener Entschei-dungen und den Auswirkungennatürlicher Prozesse, findet dage-gen weit weniger Gegenliebe.Diese Idee konfrontierte nämlichmit der Verantwortung, die man fürsein Entscheiden schultern müssteund der Verpflichtung, die mensch-lichen Metabolismen mit den natür-lichen Prozessen so aufzuklären,dass man deren Wirk- und Binde-kräfte auch tatsächlich versteht.

Mechanik und Dynamik

Wie sehr die Moderne hier noch anihren eigenen intellektuellen Anfängenstehen geblieben ist, sozusagen im

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mechanischen Zeitalter, zeigt derUmgang mit dynamischen Syste-men, mit vernetzten, komplexenZusammenhängen, mit extrem gro-ßen und kleinen Einheiten sowiemit extrem schnellen und langsa-men Abläufen. Von daher ist es keinWunder, dass auch „Katastrophe“noch immer aus einer Newton’-schen, mechanischen Perspektivewahrgenommen wird und nicht alsein abstrahierender Prozess entlangrealer Abstraktionsprozesse. AuchVerwaltung denkt „Katastrophe“ ineinem ganz unmittelbaren Sinne alserhebliche Bedrohung oder Störungdes Reproduktionserfolgs, als Scha-den, der, wie es die einschlägigenGesetze formulieren, besondereEinheiten und Maßnahmen und ver-änderte Zuständigkeiten erheischt.Das aber liegt näher am feudalenKonzept vom Dienst im Auftrageiner wirkungsvollen Sicherung vonWohlergehen, als an einem Ver-ständnis vom Wesen des Katastro-phalen in der Moderne.

Katastrophe in der Moderne

Was aber macht Katastrophe in derModerne aus? Lewis Carr (1932)hat, ganz im aristotelischen Sinne,den Blick auf Katastrophe von Phan-tasmen entkleidet und vorgeschla-gen, in ihnen nichts anderes zusehen als das Versagen der kultu-rellen Artefakte gegenüber denKräften der Natur. Damit hatte Carren passant einer sprachlichen Ver-dinglichung den Garaus gemacht,die ebenfalls nicht aufgegriffenwurde: Katastrophen sind danachnichts anderes, als die Summe derSchäden und des Leids, das Men-schen trifft. So wenig der Windweht, so wenig zerstören Katastro-phen – sie sind die Zerstörung, wiebewegte Luft „Wind“ ist. Diesprachliche Verdoppelung in einenWind, der weht und eine Katastro-phe, die zerstört, ist streng besehenein Animismus, der in unseremDenken nichts mehr zu suchen hat.

Von Carrs Ansatz aus ließe sichweiter kommen. Man könnte aufden affektiv überladenen Begriff„Katastrophe“ ganz verzichten und

die Schäden klassifizieren, diealltagssprachlich „Katastrophe“geheißen werden. Dann käme manauf eine Skala, ähnlich der Richter-oder Beaufort-Skala, auf der manvon eins bis n die Schwere derSchäden quantitativ wie qualitativzuordnen könnte, so dass auchLeiden und Tod angemessen Be-rücksichtigung fänden. Was sagte unsdann ein Schaden von 10 auf der nachoben offenen Katastrophenskala?Ein extremes Versagen der kulturel-len Erfolgsversprechen, um Carr zuparaphrasieren. Ein Schaden dieserGrößenordnung setzt eine entspre-chend große Verantwortungslosig-keit voraus, oder, wie längst alleempirische Katastrophenforschungbelegt, ein entsprechend hohesMaß an Qualitäts- und Kontrollmangel,an Schlamperei und Fehlerhäufung.

Der Moment der Katastrophe

Der Eintritt von Katastrophe kannals Moment definiert werden, indem Interventionen nicht mehrbewirken, was die Intervenierendenintendierten. Im schlimmsten Fallverstärkt die Intervention noch dienicht intendierten Abläufe undverbreitert so die Kluft, die sichzumindest psychisch schlagartigzwischen Interagierenden und Inter-aktion auftut. Tatsächlich findet einerasante, schlagartige Entkoppelungstatt: Aus den bisher Interagieren-den und ihren Interaktionen werdenAgierende und Aktionen, die nichtsmehr miteinander zu tun haben.

Solange beide gekoppelt sind,was alltagssprachlich als „Norma-lität“ bezeichnet wird, handelnMenschen untereinander wie auchmit ihren kulturellen Artefakten, z. B. technischen Geräten, in be-ständigen Bezugsschleifen. Mankann dies kybernetisch als Regel-kreis bezeichnen oder als sozialesHandeln im Sinne Max Webers oderals Kommunikation im weitestenSinne, immer findet eine Bezugnehmende, wechselseitige Korrek-tur statt. In der Fliegerei stellt derVorgang des Trimmens diese spezi-fische Korrektur am Besten dar: Nielässt sich ein Flugzeug schnurgerade

fliegen. Es bedarf permanenter Kor-rekturleistungen, um das Gerätgegen Wind, Schubkraft, Luftdruckund alle sonst wirksamen Parame-ter auf dem gewünschten Kurs zuhalten. Fehlerhafte Korrekturen füh-ren sofort zur Kursabweichung, imschlimmsten Falle zu einer Neigungdes Fluggeräts, die sich nicht mehrkorrigieren lässt. In diesemMoment entkoppeln Pilot undMaschine, auch wenn der Pilotimmer vehementer versucht, in denGang der Dinge einzugreifen. DieFähigkeit zu solcher „gesellschafts-trimmenden“ Kompetenz fehlt bis-lang völlig; sie aber wäre die Vor-aussetzung für Antizipation.

Phasen der Katastrophe

Die erste Phase im Ablauf jederKatastrophe ist von radikaler undrapider Entkoppelung charakte-risiert. Ihre Dauer indiziert den Ver-störungsgrad, in dem sich die agie-renden Personen befinden. Diezweite Phase setzt ein, wenn dieAgierenden realisiert haben, dassihr Handeln mit nichts mehr inter-agiert und somit keinerlei Wirkung,am wenigsten eine positive, hilf-reiche, hervorbringt. Dem folgt dieReorganisation hin auf ein neuesInteraktionsniveau, auf dem sich andie äußeren Abläufe so koppelnlässt, dass wieder gewünschteEffekte erzielt werden können. Istdies erreichbar, gewinnen dieBetroffenen ihre Souveränitätzurück, wird dies nicht erreicht,erleben sie Hilflosigkeit und existen-zielle Bedrohtheit.

Rückkehr zur

Handlungssouveränität

Bereits die ersten Schritte hin zueiner Reorganisation des eigenenVerhältnisses in entkoppelten Ab-läufen eröffnet ein Gefühl für dieBewältigbarkeit des Überwältigen-den. Wenn es zudem gelingt, inmit-ten entkoppelter, eigendynamischablaufender Prozesse eine Koppe-lung zu erreichen, durch die manwieder Einfluss auf die Abläufegewinnen kann, fällt das Gefühl desÜberwältigtseins ab und kehrt

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Handlungssouveränität zurück. Diesstellt, zumindest psychisch, denersten und wirksamsten Schritt zurBewältigung von Katastrophe dar.Natürlich bedarf diese Empfindungder materiellen Substantiierung.Ohne wirksame Kenntnisse undRessourcen wird sich die Empfin-dung als trügerisch oder barmher-zige Selbsttäuschung erweisen.Grundsätzlich aber bedeutet dieBewältigung von Katastrophe dieRückgewinnung von Korrekturfähig-keit und Kontrollvermögen unddamit die Resurrektion gelingenderInteraktion mit den äußeren Bedin-gungen. Sie beweist letzten Endes,dass man die Verhältnisse im Griffhat und die kulturellen Artefakte dasleisten, wofür sie gedacht waren.

Katastrophe als Kriterium

Wenn man den Gang wissenschaft-licher Kausalitätsentwicklung Ernstnimmt, dann wird aus der Unkennt-nis über die empirische Welt und

ihrer entsprechend riesigen Ban-nung durch Phantasmen die Kennt-nis der empirischen Welt bei gleich-zeitigem Abstreifen der phantasti-schen Spekulationen. Zugleich lässtdie Einsicht in die empirischenZusammenhänge erkennen, dassdas Überleben unmittelbar undohne Ausflüchte von der Qualitätdieser Einsichten abhängt, also ein-zig die kulturellen Artefakte desMenschen selbst darüber entschei-den, ob und wie er lebt und über-lebt. Damit werden Katastrophenzum Prüfkriterium für die Angemes-senheit menschlicher Hervorbrin-gungen, sowohl der technisch-instrumentellen, als auch der theo-retisch-ideellen. Folglich sind Kat-astrophen in Anlehnung an PoppersFallibilismus reale Falsifikationen;sie legen offen, was vom Men-schen nicht bzw. noch nicht richtigerkannt und angewandt wurde, woer sich also noch im Irrtum übersein eigenes Vermögen und über

die Wirkkräfte der Natur befindet.Damit sind Katastrophen letztlichdie einzigen Kriterien für wahr oderfalsch menschlichen Entscheidensund folglich die einzigen, wenn auchnegativen Gütesiegel für die Qua-lität menschlichen Lernens. Manwünschte sich, dass die unterenKatastrophenschutzbehörden in die-sem Sinne zu den gesellschaftlichenFrüherkennungs- und -warnungs-instanzen einer Gesellschaft würden,zu rationalen Kompetenzzentren für Prävention und Schadensver-meidung, statt nur Vorhaltungsin-stanzen für Nachsorge zu sein,ohne einen wirklichen Blick auf diedeterminierenden Entscheidungenanderer Akteure und andererInstanzen.

WOLF R. DOMBROWSKYKatastrophenforschungsstelle, Uni Kiel

Literaturangaben unterwww.vfh-hessen.de

Grundlagen zum Strafrecht– ein unentbehrlicher HelferEndlich ist – trotz der Unzahl vonLehrbüchern zum Strafrecht – zu dembereits von derselben Verfasserinherausgegebenen Lehrbuch „Grund-lagen zum Strafprozessrecht“, dasvorliegende Lehrbuch „Grundlagenzum Strafrecht“ erschienen.

Der Inhalt besteht aus drei Teilen.In Kapitel I zeigt das Buch diegesetzlichen Grundlagen des Straf-rechts auf und weist kurz auf dieSystematik des Strafgesetzbucheshin, gefolgt von einer ausführlichenErläuterung und Definition straf-rechtlicher Grundbegriffe sowieeiner übersichtlichen Einführung indie Methode der Fallbearbeitungund der Klausurtechnik.

Kapitel II befasst sich mit „Allge-meingültigen Prüfungsaufbautenzum Strafrecht“. Dabei werden alleFormen der Straftat sowie Täter-schaft und Teilnahme einem sche-matischen Prüfungsaufbau unterzo-gen. Die Erläuterungen und Defini-

tionen dazu sind kompakt, über-sichtlich und leicht verständlich,genauso wie die anschließendenAusführungen der Verfasserin zuden straf- und zivilrechtlichen Not-wehr- und Notstandsvorschriften.

Der Kern und die Besonderheitdes Lehrbuches liegt jedoch in demannähernd 600 Seiten umfassendenKapitel III „Deliktsspezifische Prü-fungsaufbauten zum Strafrecht“.

Hier werden fast alle klausur-und damit auch prüfungsrelevantensowie für die Praxis wichtigen Vor-schriften des Strafrechts begutach-tet. Hinsichtlich Technik und Vorge-hensweise der strafrechtlichenBegutachtung hat sich die Verfasse-rin vorzugsweise eng an dem Auf-bau einer Prüfungsklausur orientiertsowie die Aufbauschemata stetserläutert und die notwendigen (er-forderlichen) Definitionen gegeben.

Das Lehrbuch wird damit zumunentbehrlichen Helfer zur Vorberei-

tung auf die Prüfungen in dem Stu-dium an einer Polizeihochschule,aber auch an einer JuristischenFakultät.

Studierende, die sich intensivund ökonomisch mit diesem über-sichtlichen und durch seine gelun-gene Aufbauschemata sehr ein-prägsamen Buch befassen, wird inden meisten Fällen die vielfach herr-schende Angst vor Klausuren imStrafrecht genommen.

DIETER DEBUSOberregierungsrat a. D., Friedberg

Grundlagen zum Strafrecht

von Prof. Dr. Tanja Hartmann

Hauptamtliche Dozentin an der Verwaltungs-fachhochschule Wiesbaden – FB Polizei –Erläuterungen und Prüfungsaufbauten. 664 Seiten – kartoniert –1. Auflage 2005Verlag für PolizeiwissenschaftISBN 3-935979-61-4 KNV-Titelnr.: 15232000; Preis: 24,90 ¡

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Einsatzplaner löschen Brände mitTinte! Aber dank der guten Arbeitder Abteilung „Vorbeugender Brand-schutz“ brennt es ja nur nochselten. Das ist natürlich eine völligsubjektive Aussage, die wegen feh-lender objektiver Messgrößen fürverhinderte Brände auch nurschwer belegbar ist. Hier würdeletztendlich nur die Auswertungstatistischer Angaben weiterhelfen.

Worin liegen in der heutigen Zeitdann die einsatzplanerischenSchwerpunkte für die nichtpolizei-liche Einsatz- und Gefahrenabwehr-planung in einer Großstadt, die sichderzeit auf ein sportliches Groß-ereignis mit weltweiter Aufmerk-samkeit vorbereiten muss, wenndie Zahl der Brände tatsächlichstatistisch belegbar immer weiterzurückgeht?

Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr

Auf der Basis mehrerer gesetzlicherRegelwerke ist die Branddirektion imRahmen der nichtpolizeilichen Ge-fahrenabwehr für die Bereiche Brand-schutz, Allgemeine TechnischeHilfe, Rettungsdienstträgerschaftund Katastrophenschutz (UntereKatastrophenschutzbehörde) inFrankfurt am Main zuständig.

Im Hessischen Gesetz über denBrandschutz, die Allgemeine Hilfeund den Katastrophenschutz (HBKG)und im Hessischen Rettungsdienst-gesetz (HRDG) sind dazu diewesentlichen Rahmenvorgaben fürdie planerische Vorbereitung aufmögliche Ereignisse zu finden.

Gemäß dieser Vorgaben sind fürdie strategische Planung zunächstdrei Basispläne von Bedeutung,deren grundsätzlicher Inhalt aus denfolgenden Fragen erkennbar wird:■ Bedarfs- und Entwicklungsplan

Wie viel Feuerwehr braucht eineStadt? Wie wird auf strukturelle Ver-änderungen reagiert?■ Rettungsdienst-Bereichsplan

Wie viel Rettungsdienst brauchteine Stadt?■ Katastrophenschutzplan

Wer ist für was zuständig? WelcheRessourcen stehen für die Gefah-renabwehr zur Verfügung, wenn dievorhandenen Möglichkeiten aus-gelastet beziehungsweise über-lastet sind? Wer muss wann infor-miert oder alarmiert werden und istwie erreichbar?

Darüber hinaus verfügt die StadtFrankfurt am Main als Messestand-ort, Finanzmetropole, Industrie-standort und Verkehrsknotenpunkt

über jahrzehn-telange Erfah-rung imUmgang mitherausragen-den Veranstal-tungen undnicht planba-ren außer-gewöhnlichenEreignissen.Auf der Basisder drei ge-n a n n t e nG r u n d s a t z -planungen inKombinationmit den vor-handenen er-

eignisbezogenen Erfahrungen sindbereits eine Vielzahl von zusätz-lichen Einsatzplänen entstanden,die insbesondere bei den vorher-sehbaren Ereignissen nur nocheiner regelmäßigen Aktualisierungbedürfen. Die Verantwortlichen undFunktionsträger kennen sich zumgroßen Teil persönlich und haben imLaufe der Jahre durch Übungen undgemeinsame bewältigte Einsätzedie behördenübergreifende Zu-sammenarbeit erprobt und weiteroptimiert.

Internationale Messen, Bundes-ligaspiele, UEFA-Cup, Ironman,Frankfurt-Marathon, Sound ofFrankfurt sind Veranstaltungen, diedie Einsatzplaner in Frankfurt amMain nicht mehr wirklich in Schwit-zen bringen. Natürlich darf mandabei nicht vergessen, dass dieStadt Frankfurt am Main bisherimmer das Glück hatte, dass alleder genannten Veranstaltungenweitgehend störungsfrei abliefen.

Hier wird schnell das Schicksalder Einsatzplaner deutlich. Es wirdfür Ereignisse geplant, von denenjeder hofft, dass sie niemals ein-treten mögen. Also wird man alsPlaner letztendlich nie erfahren, obdie angedachten Maßnahmen auchwirklich angemessen gewesen wären.

Wegen fehlender hellseheri-scher Fähigkeiten bleiben die ange-nommenen Szenarien also immerabstrakt, sofern es nicht schonErfahrungen aus anderen Ereignis-sen gibt.

FIFA WM 2006: Eine besondere

einsatzplanerische Herausforde-

rung

Wodurch unterscheidet sich dieFußball-Weltmeisterschaft ausSicht der Einsatzplanung von denbisherigen Sportveranstaltungen inFrankfurt am Main? Es gibt imWesentlichen zwei markante Unter-schiede:

Einsatzplanungbei der Branddirektion in Frankfurt am Main

Übungseinsatz 1

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■ Das nationale Sicherheits-

konzept

Die Gefahrenabwehrplanung basiertauf dem nationalen Sicherheitskon-zept, das für alle zwölf Austra-gungsstädte in Deutschland diePlanungsgrundlage darstellt. Diezuständigen Behörden passendiese Planungsvorgaben an die je-weiligen örtlichen Gegebenheiten an.■ Das öffentliche, weltweite

Interesse

Die weltweite Aufmerksamkeit, diedie FIFA WM 2006 auslöst, ist mitkeiner anderen in Frankfurt am Mainstattfindenden Veranstaltung ver-gleichbar. Entsprechend vielfältigsind die Aktivitäten der allzeit undüberall präsenten Medien.

Fünf Spiele

In Frankfurt am Main finden vierVorrundenspiele und ein Viertel-finale statt.

Für diese Termine gilt es für diePlaner die Vorgaben des nationalenSicherheitskonzeptes zu realisieren.

Für Frankfurt am Main bedeutetdas pro Spieltag, dass etwa 1500Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr,der Freiwilligen Feuerwehr, desTechnischen Hilfswerkes (THW), derHilfsorganisationen (ASB, DLRG,DRK, JUH, MHD) sowie städtischeBedienstete koordiniert werdenmüssen. Ein großer Teil der einge-planten Einheiten wird der StadtFrankfurt am Main von den Land-kreisen und kreisfreien Städten imRahmen einer überregionalenZusammenarbeit zur Verfügunggestellt.

Allein diese Größenordnungzeigt die planerische Herausforde-rung. Hilfreich sind hier die Erfah-rungen, die bereits im Jahr 2005während des Confederation Cupsgesammelt werden konnten. EinErfahrungsschatz, auf den nur fünfder zwölf Austragungsstädte zu-rückgreifen können. Entsprechendhoch ist der Informationsaustauschmit den sieben anderen Städten.

Sky-Arena und Main-Arena

Die eigentliche Herausforderungstellen aber neben den fünf Spielen

zwei weitereattraktive An-gebote derStadt Frank-furt am Maindar.Am Pfingst-wochenendefindet die so genannteHochhaus-Illu-mination statt.Ein spekta-kuläres Ereig-nis in denAbendstun-den, zu demdie Veranstal-ter nebendem parallel stattfindenden tradi-tionsreichen Frankfurter Volksfest„Wäldchestag“ mehrere hundert-tausend Besucher in Frankfurt inder „Sky-Arena“ erwarten.

In der „Main-Arena“ gibt eswährend der gesamten vier Wochender WM attraktive Angebote für diefußballinteressierten Gäste. AlleSpiele der WM werden auf einemGroßbildschirm, der in der Mitte desMains verankert ist, übertragen.Darüber hinaus gibt es täglich abdem späten Vormittag ein umfang-reiches Rahmenprogramm.

Die Main-Arena stellt allein auf-grund der vierwöchigen Dauerbesondere Bedingungen an diePersonalplanung. Es ist davon aus-zugehen, dass während dieserVeranstaltung zusätzlich 200 Ein-satzkräfte koordiniert werdenmüssen.

Für die Einsatzplaner ergebensich aus beiden Veranstaltungenweitere interessante Aspekte, diederzeit noch mit einigen Unbekann-ten versehen sind.

Der Verlauf der Veranstaltungenin Sky- und Main-Arena sind starkvon den Witterungsbedingungenabhängig. Planerisch heißt das,dass sowohl mit sehr hohen Außen-temperaturen als auch mit vielRegen oder sogar mit starkem Windgerechnet werden müsste. Selbsteine Hochwassersituation muss fürdie Main-Arena planerisch beleuch-

tet werden, auch wenn hierfür dieWahrscheinlichkeit wohl eher alsgering anzusehen ist.

Die Spielpaarungen sind nichtnur aus sportlichen Gründen vonInteresse.

Hier kommt es insbesondere aufdie Einschätzung der Polizeibehör-den an. Neben der Hooligan-Proble-matik bekommt hier die jeweilsaktuelle weltpolitische Situationeine besondere Bedeutung.

In Abhängigkeit von der Risiko-bewertung der Polizei müssen diePlanungen täglich an die aktuellenGegebenheiten angepasst werden. Der Planungsstab der Branddirek-tion plant mit Hochdruck für dieWM 2006. Die Rahmenbedingun-gen stellen eine außergewöhnlicheHerausforderung dar. Alle beteilig-ten Behörden und Institutionenwerden für die weitere Zusammen-arbeit enorm profitieren, auch wennes wohl für jeden der beteiligtenMitarbeiter eine einmalige beruf-liche Erfahrung bleiben wird.

Alle Einsatzplaner wünschen der Veranstaltung einen friedlichenund störungsfreien Verlauf, damitwir anschließend stolz bilanzierenkönnen, dass doch deutlich mehrDateien als Brände gelöschtwurden.

Dipl.-Ing. (FH) Jens RönnfeldtBranddirektion Frankfurt/M.

Übungseinsatz 2

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Nur 15 Minuten dauerte der Amoklauf am26.04.2002 in Erfurt, der mit 17 Totenendete.

Das normale Leben in der gesamtenStadt war zum Stillstand gekommen: DieErschütterung des Selbst- und Welt-verständnisses, die viele Trauma-Opferbeklagen, war an allen Orten spürbar. DieRatlosigkeit der Betroffenen war groß, wiesie überhaupt weiterleben sollen angesichtsdes Ausmaßes an Leid und Trauer.

Der Einsatz der 650 beteiligten Polizei-beamten zog sich über viele Stunden hin:Die Sicherung des Tatortes, die Betreuungder Opfer und Hinterbliebenen, das Bergenvon Leichen und Verletzten und der Tod desPolizeibeamten Andreas Gorski waren füralle Kollegen extrem belastend.

Als Zeichen des Mitgefühls legten vieleMenschen Rosen auf die Fahrzeuge der Polizei.

Schnell wurde klar, dass auch die einge-setzten Polizeibeamten professionellepsychologische Unterstützung brauchten.

Unter der Leitung von Jürgen Marx,Polizeipsychologe der Thüringer Polizei,wurde im Unterabschnitt: „Einsatzkräfte-betreuung“ die Koordination der Krisennach-betreuung für Polizeibeamte zusammen-gefasst. Eingesetzt wurden psychosozialeFachkräfte mit Erfahrungen in polizeilichenStrukturen und besonders ausgebildete Poli-zeibeamte aus dem gesamten Bundesgebiet.

Die Betreuungsangebote an dieKollegen wurden aktiv gestaltet. Statt aufAnfragen zu warten, wurde direkt auf dieBetroffenen zugegangen und Gespräche an-

geboten. So konnten zahlreicheEinzel- und Gruppengesprächedurchgeführt werden sowie Infor-mationsveranstaltungen zur Prä-vention psychischer und sozialerBelastungsfolgen. Auf dieseWeise ist es vielen Polizeibeam-ten gelungen, sich in Gesprächenzu entlasten, ohne einen direktenGesprächsbedarf melden zumüssen.

Grundsätzlich soll für trauma-tisierte Personen alles getanwerden, was ihr Gefühl derSicherheit und Beruhigungfördert. Sicherheit wieder zu

erlangen, ist neben Kontrolle und Normalitätdas wichtigste Bedürfnis von traumatisier-ten Menschen.

Bei dem Ausmaß der Erfurter Katastro-phe war es nicht einfach, „sichere Orte“ fürdie eingesetzten Beamten zu finden undGeborgenheit zu vermitteln. Sicherheitschien am ehesten in der Dienstgruppeoder der Familie erlebbar. Die Stärkung desZusammenhaltes untereinander war einwichtiger Faktor in der Betreuung.

Alle Maßnahmen der Betreuung wurdentransparent gemacht, um keine weiterenGefühle des Kontrollverlustes entstehen zulassen. Die Kriseninterventionsteams stell-ten vor, wie die Gruppengespräche ablaufenwerden und was inhaltlich besprochenwerden sollte.

Eine detaillierte Einsatzdokumentation inder Akutphase gewährleistete, dass für dieGruppe der hoch belasteten Einsatzkräfteweitere betreuende Angebote gemachtwerden konnten.

Allgemein berichten Einsatzkräfte nachschweren Katastrophen häufig über Gefüh-le von Wut und Hilflosigkeit sowie dieUngerechtigkeit der Situation und das Aus-maß an Zerstörung. Das Bewusstsein derhohen eigenen Gefährdung, der bedrücken-de Gedanke, ob die Katastrophe in ihremAusmaß zumindest hätte verringert werdenkönnen und der Verlust des Glaubens, mankönne gerade Kinder vor Unglück schützen,sind unumgängliche Reaktionen vielerTrauma-Opfer.

Natürlich werden Fragen der Schulddiskutiert: „Wie konnte es dazu kommen?Sind wir als Gesellschaft alle gemeinsamnicht mitverantwortlich?“ Das Sprechenüber unberechtigte Schuldgefühle ist häufigein Thema in der Nachbetreuung.

Mit großem Unverständnis wird fastimmer über die Berichterstattung derMedien gesprochen, die das Ereignis alsmediale Sensation aufbauschen oder sichunverschämt Hinterbliebenen und Opfernaufdrängen. Opfer und Hinterbliebene nichtdavor schützen zu können, kann in den Ein-satzkräften Gefühle der Hilflosigkeit unddes Kontrollverlustes verstärken.

Typische Reaktionen sind auch Konzen-trationsstörungen. Die Betroffenen berich-

Amoklauf in Erfurt:Hilfe für Polizeikräfte bei der Verarbeitung des Unfassbaren

Susanna Nolden

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ten über Schwierigkeiten, sich auf ihreArbeit zu konzentrieren und sich im Alltagzu recht zu finden. Manchmal kommt es zuGefühlen der inneren Leere insbesonderedem alltäglichen Dienst gegenüber. Das kanngerade von „altgedienten“ und erfahrenenKollegen als belastend erlebt werden.

Auch zu Intrusionen und Vermeidungs-verhalten kann es kommen: Unerwartettauchen Bilder des Einsatzes auf undkönnen heftige emotionale Reaktionen aus-lösen. Für manche Kollegen ist es dann inden ersten Tagen danach schwierig, in dieNähe des Tatortes zurückzukehren.

Gerade nach so großen Schadensereig-nissen wie in Erfurt sitzen viele Menschenmit ihren Familien stundenlang wie gebanntvor der Berichterstattung in Funk und Fern-sehen und „konsumieren“ immer wiederdie traumatischen Erlebnisse. Dieses stän-dige Wiederholen der erlebten Katastrophebirgt häufig die Gefahr der Retraumatisie-rung, der man sich nur schwer entziehenkann.

Traumatische Ereignisse haben auchsoziale Auswirkungen, mit einer gesteiger-ten Sensibilisierung für Unrecht undGewalt: ■ „Wie kann ich mit meinen Kindern jetztetwas entspannendes oder schönesmachen, angesichts des großen Leides vonso vielen, die wir kennen?“ ■ „Wie kann ich meine Kinder schützen?“ ■ „Was ist mit dem geplanten Familien-fest?“■ „Kann ich mit meiner Frau, meinemMann über das Erlebte überhaupt sprechen,belaste ich sie/ihn damit nicht zusätzlich?“und ähnliches sind häufig gestellte Fragen.

Sind beide Ehepartner im Polizeidienstoder bei Rettungskräften im Einsatz, kön-nen sich für die Familienangehörigenbesonders hohe Belastungen durch denEinsatz entwickeln. Die Furcht, offen mit-einander zu sprechen, die Angst sich sogemeinsam zusätzlich zu belasten,erschwert dann eine Regeneration, da dasnicht betroffene familiäre System als Unter-stützung fehlt.

Insgesamt soll in den Nachsorge-gesprächen darauf geachtet werden, dassdie Betreuer zu einem guten und empathi-schen Kontakt zu den Betroffen finden undihnen als kompetenter und mitfühlenderGesprächspartner zur Seite stehen.

Um die Selbstheilung zu fördern, sollden Betroffenen zwei Seiten des Verarbei-

tungsprozess gestattet werden:einerseits die Möglichkeit zu Ver-drängung und Selbstschutz undandererseits ein behutsamesZulassen von schwierigen Gefüh-len. Manche Personen tendierendazu, nur zu Verdrängen undandere lassen sich ständig hilflos vonGefühlen überfluten. Ein Festhalten andiesen Extremen ist gefährlich. Hilfreich istdagegen die Anregung der kognitiven Ver-arbeitung des Geschehens. Mit Fragen wie: ■ Was ist geschehen? ■ Was war Ihre Aufgabe? wird immer wieder auf die Beschreibungvon Sachzusammenhängen fokussiert. Siesoll die Beteiligten vor einer Überflutungdurch zu viele Gefühle schützen.

Natürlich wird die Schilderung solcherGeschehnisse auch von Emotionen beglei-tet, die sich aufdrängen können. Sie werdenin geschütztem Rahmen zugelassen, ohnesie zu verstärken.

Zum Teil bleibt die Erinnerung an dastraumatische Geschehen auch fragmenta-risch und hat den Charakter eines nichtzusammengesetzten Puzzles. Auch hier giltes, behutsam diese Grenzen der Verarbei-tung zu respektieren.

Zum Abschluss der Nachsorge wirdallen ein angemessenes Wissen überStress und Stressreaktionen vermittelt. Essoll zur Erleichterung und Beruhigung bei-tragen. Die betroffenen Polizeibeamten sol-len wissen, dass eventuelle unnormaleReaktionen ganz normal sind angesichtseines so außergewöhnlichen Geschehens.

Das Erschließen von subjektiven Bewäl-tigungsressourcen ist dann ein weitererwichtiger Schritt hin in Richtung Normalitätund Selbstheilung. Durch Fragen wie:■ „Was hat Ihnen sonst bei der Entspan-nung geholfen?■ Was wäre hilfreich?“sollen alle Impulse verstärkt werden, dassman weiterleben darf und es sich gut gehenlassen soll.

Erstaunlich war aus meiner Sicht diegroße Offenheit innerhalb der Dienstgruppen,wie auch der Einzelnen, die sich auf eineNachsorge einließen. Dabei wurde von denbetroffenen Polizeibeamten immer wiederbetont, wie positiv es sei, dass sie nach die-sem Ereignis nicht alleine gelassen wurden.

SUSANNA NOLDENFB Polizei, Kassel

Susanna Nolden ist ehrenamtlichals Mitglied im Zentrum fürPsychotraumatologie e.V. Kasselund im SbE Nordhessen (Stress-bearbeitung nach besonders bela-stenden Einsätzen) tätig.

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VFH feiert das 25jährige Bestehenim Kurhaus Bad Schwalbach

Über 350 Gäste feierten im Kurhaus BadSchwalbach 25 Jahre VFH. Ehemalige undjetzige Studenten, Mitarbeiter und Dozen-ten der VFH, der Präsident des HessischenLandtages, Norbert Kartmann, Innenstaats-sekretärin Oda Scheibelhuber, General-staatsanwalt Dieter Anders, der Inspekteurder hessischen Polizei, Norbert Glück, Ver-treter aller hessischen Polizeibehörden, derkommunalen Spitzenverbände, des Landes-wohlfahrtsverbandes, der Deutschen Ren-tenversicherung Hessen, der Kirchen sowieder Fachhochschulen der Länder und desBundes gaben sich bei der Festveranstal-tung ein Stelldichein.

Ein volles Kurhaus Bad Schwalbach mitrund 350 Gästen und Ehrengästen aus Hes-sen, den Ländern und dem Bund. Im Bild-

vordergrund Norbert Kartmann, Präsidentdes Hessischen Landtages, und Innen-staatssekretärin Oda Scheibel-huber.

Ohne die freiwillige und engagierte Mit-hilfe von 35 Studierenden des Fachberei-ches Polizei aus Wiesbaden wäre die Feiernicht möglich gewesen: Sie jongliertensicher die Tabletts mit Getränken undEssen, waren aufmerksam in der Entgegen-nahme und Herausgabe der Garderobe undwaren auch nach dem langen Tag nochbereit, nach Veranstaltungsende im HotelEden-Parc Bad Schwalbach, dem Catererder Veranstaltung, die Gläser zu spülen.

Karl-Heinz Reinstädt bedankte sich imAnschluss an die Veranstaltung nicht nur beiden Studierenden, sondern auch bei demkleinen Stab von Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern des Fachbereiches Polizei und derZentralverwaltung, der die Veranstaltungvorbereitete.

Viele Gäste hatten sich lange Zeit nichtgesehen, so dass vor und nach der Veran-staltung viele Gespräche geführt wurden.Im Mittelpunkt der Festveranstaltung standdie Festansprache des Wiesbadeners Dr.Dr. h.c. Hans-Joachim Jentsch zum Thema„Parteien und staatliche Verwaltung – einschwieriges Verhältnis?“. Wie kein Zweiterhatte Dr. Jentsch aufgrund seiner Zuge-hörigkeit zu Exekutive, Legislative undJudikative dieLegit imat ionzum Thema: Erwar bis zum30.09.05 überzehn JahreRichter amzweiten Senatdes Bundes-verfassungs-gerichtes undvertrat in derEntscheidungvom 25.08.05zur Auflösungdes 15. Deut-schen Bundes-tages als einzi-ger nicht dieA u f f a s s u n gder Senats-

Bildmitte: Norbert Kartmann, Oda Scheibelhuber

Studierende des Fachbereiches Polizei Dr. Dr. h. c. Hans-Joachim Jentsch

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mehrheit. Von 1982 bis 1985 war er Wies-badener OB und von 1990 bis 1994 thürin-gischer Justizminister. Ebenfalls war er hes-sischer Landtagsabgeordneter und Bundes-tagsabgeordneter.

Ein Geschenk des Bad SchwalbacherBürgermeisters Michael Kalhoff waren derVortrag der Sopranistin Romana Vacarrovom Staatstheater Wiesbaden und ihresEhemannes, der Tenor Michael Vacarro,zugleich Künstlerischer Leiter von L’OperaPicolla aus Bad Schwalbach. Beide erfreu-ten die Gäste mit einem Duett und einemSolo aus Operetten von Franz Lehar.

Für die weitere musikalische Umrah-mung sorgte das Holzbläserquintett desLandes-Polizeiorchesters Hessen unter derbewährten Leitung von Polizeioberkommis-

sar Jörg Hahn.Die beiden

E h e m a l i g e ndes erstenS t u d i e n j a h r -ganges 1/1980,Erster Kriminal-hauptkommis-sar MathiasHeim, Presse-chef des PPOsthessen inFulda, undOberamtsra tJoachim Dies-ner, Umweltmi-nisterium, lie-ßen es sichnicht nehmen,eine kurze An-sprache zu hal-

ten. Der eineskizzierte denWeg VFH bisheute, derandere ließ sichin gekonnterund witzigerManier überden Reform-prozess in derh e s s i s c h e nLandesverwal-tung aus.

Ltd. Polizei-direktor GeraldStöter, Prorek-tor der FH Poli-zei Sachsen-

Anhalt, und der jetzige Vize-präsident des BKA und vorma-lige Rektor der FH PolizeiSachsen-Anhalt, Dr. Jürgen Stock, über-reichten ihrer Partnerfachhochschule ausAnlass des Festes ein Geburtstagspräsent,das Karl-Heinz Reinstädt als Leiter desFachbereiches Polizei gerne und mit einemDankeschön entgegennahm.

KARL-HEINZ REINSTÄDTFachbereichsleiter Polizei

Romana und Michael Vacarro

Joachim Diesner

Mathias Heim

von links nach rechts: Dr. Jürgen Stock, Direktor Karl-Heinz Reinstädt und Ltd. Polizeidirektor Gerald Stöter

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Schriftenreihe der VFH –eine beachtliche Bilanz

In SPECTRUM wurde im Heft 2 desJahres 2002 die „Polizeiwissen-

schaftliche Analysen – Schriften-

reihe der Verwaltungsfachhoch-

schule in Wiesbaden“ erstmalsvorgestellt. Anlass war damals dasErscheinen des ersten Bandes derReihe. Nach einigen Jahren lohnt essich nun, erneut auf die Schriften-reihe zu schauen und ihre Entwick-lung darzustellen.

Herausgeber der Schriftenreihesind vier Fachhochschullehrer ausden Bereichen der Kriminalwissen-schaften, der Polizeiwissenschaf-ten, der Rechtswissenschaften undder Sozialwissenschaften. Alle vierHerausgeber lehren an der Ab-teilung Gießen der VFH. DieSchriftenreihe erscheint im Frank-furter Verlag für Polizeiwissen-schaft.

Von Anfang an hatten die Her-ausgeber nicht beabsichtigt, Schrif-ten allein aus dem Kolleginnen- undKollegenkreis zu publizieren. Auchan externe Autorinnen und Autoren

war gedacht. Ebensowenig legten sich dieHerausgeber auf be-stimmte Textformenfest. Geplant war viel-mehr an „Monographien,Dissertationen, Habilita-tionen, Projektberichte,Lehrbücher oder auchTagungsbände”, so Her-ausgeber Schneider inSPECTRUM 2/02 anläss-lich der Veröffentlichungdes ersten Bandes derReihe. Inzwischen sind inder Schriftenreihe achtBände erschienen, die esmöglich machen, zu be-trachten, wie die Entwick-lung der Reihe, die sichimmerhin mit dem Namender Verwaltungsfachhoch-schule in Wiesbadenschmückt, über dieersten Jahre gelungen ist.

Der erste Band der Reihe (ArthurKreuzer, Hans Schneider, Freiwil-

liger Polizeidienst in Hessen)dokumentiert die wissenschaftlicheBegleitung des Pilotprojektes zumFreiwilligen Polizeidienst. Auf insge-samt 96 Seiten wird die wissen-schaftliche Debatte vorgestellt, dasProjektdesign, die Untersuchungselbst und ihre Ergebnisse, sowieeine Dokumentation der Unter-suchungsinstrumente. Es liegtdamit eine wesentliche inhaltlicheEinführung in die Problematik unddie Chancen des FreiwilligenPolizeidienstes in Hessen vor, diesowohl für interessierte Laien, alsauch für Fachleute wesentlicheEinsichten liefert. Da der FreiwilligePolizeidienst inzwischen über diePilotphase hinaus im Land um-gesetzt wird, bleibt nur zu hoffen,dass auch die weiteren Um-setzungsschritte mit ähnlichemAnspruch untersucht werden. Bei-spielhaft haben in diesem erstenBand der Schriftenreihe auch ein

Fachhochschullehrer der VFH (HansSchneider) und ein Professor derGießener Universität (Arthur Kreu-zer) zusammen gearbeitet und soein Beispiel für eine möglicheMischung von internen undexternen Autoren geliefert.

Bereits der zweite Band (EdwinKube, Hans Schneider u. JürgenStock (Hrsg.), Kriminologische

Spuren in Hessen) erweitert dieSchriftenreihe um eine Festschrift.Gefeiert wird der Professor fürKriminologie Arthur Kreutzer, undwie es sich für ein solches Werkvon Aufsatzsammlungen gehört,setzt es sich aus sehr unterschied-lichen Teilen zusammen. Auf 353Seiten finden sich neben den imengeren Sinne mit dem Gefeiertenund seinem Werk befassten Auf-sätzen eine Fülle von polizeiwissen-schaftlichen, kriminologischen, sichmit einzelnen Kriminalitätsphäno-menen, der Kriminalprävention undder Kriminalpolitik beschäftigendenAufsätzen, die – wie so oft bei Fest-schriften – wertvolle Überblicke undZusammenfassungen liefern. Be-eindruckend ist nicht nur die Zahlder Autorinnen und Autoren, son-dern auch deren Tätigkeitsbereiche.Das Buch ist eine Fundgrube vorallem für Kriminologen.

Der dritte Band der Schriftenrei-he (Markus Sauter, DNA-Massen-

tests im Strafverfahren) ist eineklassische Monographie, die sich anFachleute wendet. Der Autorwidmet sich, wie es im Untertitelheißt „rechtlichen und rechtstat-sächlichen Aspekten genetischerReihenuntersuchungen zur Auf-klärung von Straftaten“. In diesemWerk findet sich auch eine Über-sicht über genetische Massen-fahndungen von 1973 bis zumErscheinungszeitpunkt.

Band 4 der Schriftenreihestammt wiederum aus der Federeines Kollegen an der VFH (HartwinNeumann, Armutskriminalität.

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Arme(n)kriminalität). Es handeltsich um eine „regionsspezifischeBetrachtung mit Experteninter-views und einer polizeilichen Daten-analyse”, so der Untertitel des125seitigen Buches, das aus einemProjekt in einem Praxissemesterhervor gegangen ist. Der Autorbewegt sich im Grenzbereich vonsozial- und polizeiwissenschaft-licher Analyse, wie es sich fürkriminologische Betrachtungengehört. Ganz sicher ist das Werk alsLehrbuch geeignet.

Die Schriftenreihe setzt sich imfünften Band fort mit einem Beitragzu einer Methode in der Einsatzleh-re. Susanne Starke stellt unter demTitel „Kreuzfahrt in der Krise“

beispielhaft vor, „wie sich kritischeSituationen im Planspiel trainierenlassen“. Umfassend wird einPlanspiel dargestellt und seineMöglichkeiten für die Ausbildunganalysiert. Dieses Buch wendetsich an Lehrkräfte in der Polizeiaus-bildung.

Der sechste Band der Schriften-reihe (Macus Ehm, Der Freiwillige

Polizeidienst in Baden-Württem-

berg) knüpft an den ersten Bandder Reihe thematisch an und rundetdas Thema Freiwilliger Polizeidienstinhaltlich ab. Dabei handelt es sichaber weniger um eine sozialwissen-schaftliche Untersuchung, als umeinen Überblick über die Geschichtedes baden-württembergischen Frei-willigen Polizeidienstes, Hinweisefür Interessenten und einen Ratge-ber in spezifischen Rechtsfragenzum Thema. Mit dieser Veröffent-lichung gibt die Schriftenreihe einenHinweis auf ein mögliches zu-künftiges ausbaufähiges Themen-gebiet.

Im Jahr 2005 schließlicherschien die „Festschrift zum

25-jährigen Bestehen der Ver-

waltungsfachhochschule in Wies-

baden“ (Hrsg. v. Jürgen Distler,Clemens Lorei und Karl-Heinz Rein-städt). Die 406 Seiten der Veröffent-lichung versammeln Aufsätze zuGeschichte, Organisation und mög-licher Weiterentwicklung der VFHund geben darüber hinaus einen

Überblick über die viel-fältigen Arbeitsfelder derAngehörigen der Fach-hochschule. Mit diesemBand ist die Schriften-reihe deutlich über ihrProfil hinausgegangen,„nur“ polizeiwissen-schaftliche Analysen zubieten. Vielmehr zeigtsich hier das Potenzialder Reihe, offizielle undoffiziöse Publikationender Verwaltungsfach-hochschule insgesamt zurepräsentieren.

Aktuell wird in diesenTagen der bisher achteBand der Schriftenreiheveröffentlicht. Dabei han-delt es sich um die„Arbeiten der Preis-

träger des Fach-

bereichs Polizei der

Heinrich-Mörtl-Stiftung“, die vondem Stifter des Preises, HeinrichMörtl heraus gegeben werden. DieHeinrich-Mörtl-Stiftung ruft jährlichdazu auf, wissenschaftliche Arbei-ten, die im Rahmen des Studiumsam Fachbereich Polizei der VFHerstellt wurden, in einen Wettbe-werb einzureichen, dessen Preis-geld nicht unerheblich ist. Erstmalswerden hier prämierte wissen-schaftliche Arbeiten von Studieren-den des Fachbereichs Polizei ineinem Sammelband von 197 Seitenpräsentiert. Die Texte sind im enge-ren Sinne in der Tat polizeiwissen-schaftliche Analysen zu denThemen „Einsätze mit dem Hinter-grund häusliche Gewalt“, „Geneseeiner atypischen Bankraubserie“und „Die kriminalpolizeiliche Bera-tung auf dem Prüfstand“. Wenn eseines Beweises bedürfte, dass inder Polizeiausbildung wissenschaft-liche Forschung integriert ist undsein muss, diese Publikation würdeihn erbringen.

Nach acht Veröffentlichungenzeigt sich ein bestimmtes Profil derSchriftenreihe. Der Schwerpunktliegt zwar auf polizeiwissenschaft-lichen Analysen, aber die Themender Veröffentlichungen weisen auch

darüber hinaus. Die Schriftenreihezeigt ihre Fähigkeit, die wissen-schaftlichen Tätigkeiten am Fachbe-reich Polizei umfassend zu doku-mentieren und sogar für die Ver-waltungsfachhochschule insgesamtzu stehen.

Zwar ist es bisher noch nichtgelungen auch Dissertationen undHabilitationen zu publizieren, amwissenschaftlichen Anspruch derReihe kann aber kein Zweifel beste-hen. Nach Aussage der Herausge-ber wird die Zahl der Publikationenin der Schriftenreihe eher noch überdie bisherigen zwei pro Jahr gestei-gert werden.

Vielleicht könnte auch derFachbereich Verwaltung eine ähn-liche Publikationsreihe entwickeln,die zum Ansehen der Fachhoch-schule ebenso beiträgt.

GEORG BRANDTFB Polizei, Wiesbaden

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Anzeige S. 16

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10-jähriges Skitourenjubiläumder VFH im Pitztal

Was sich am Anfang, anno 1996, sicherlichniemand so richtig vorstellen konnte, istRealität geworden: Die Organisatoren derVFH-Skitour feierten bei der diesjährigenFahrt ihr 10-jähriges Skitourenjubiläum imPitztal.

86 wintersportbegeisterte Polizistinnenund Polizisten, darunter auch viele Ehe-malige aus den unterschiedlichen Präsidienund natürlich wieder haupt- und nebenamt-liche Dozentinnen und Dozenten der VFHwaren im Januar 2006 dabei.

Bei nachträglicher Beurteilung habensich Inhalte und Ansprüche der zurück-liegenden Skitouren in jeder Form in diesozialen Abläufe der hessischen Polizei guteingefügt. Gab es im Jahre 1996 grundsätz-liche formale Bedenken gegen das Durch-führen solcher Exkursionen, haben sich diepessimistischen Weissagungen nicht be-stätigt. Im Gegenteil: Der gemeinsame Auf-enthalt abseits formaler Gesprächsebenengab Ansatzpunkte das Miteinander und dasgegenseitige Verständnis weiter zu bringen.

Seit der 1. Fahrt wird immer versucht,den begeisterten Skifahrerinnen und Skifah-rern ein herausragendes Event zu bieten. Inden ersten Jahren standen die Riesen-slalomrennen mit den Ausscheidungswett-kämpfen zur Teilnahme an den Deutschen

Polizeimeisterschaften im alpinen Skilauf imMittelpunkt. Es war die sportliche Leistung!

Wegen des nachlassenden Interesses,wurde in der jüngeren Zeit von diesen Ren-nen abgesehen. Die guten Beziehungen zurSkischule und der Gletscherbahn stellten

sich als vorteilhaft heraus. Mit einer kleinenPistenraupe wird nunmehr eigens für dieVFH eine Rodelbahn mit „ausgebautenKurven“ hergerichtet. Ein gigantisches Ver-gnügen konnte so geboten werden, um dieGrenzen der eigenen Rodelfähigkeiten beiFackellicht kennen zu lernen! Hier steht„Fun“ im Vordergrund, der andere Zeitgeist.

Im Pitztal selbst ist die Fachhochschuleein gern gesehener Gast. So ließ es sich derVorsitzende des TourismusverbandesPitztal, Othmar Walser, nicht nehmen, per-sönlich im Rahmen einer kleinen Feierstun-de für die 10-jährige Zusammenarbeit denVerantwortlichen der VFH zu danken und alsäußeres Zeichen eine Urkunde zu überrei-chen. In seiner kurzen Ansprache stellte erneben einem Rückblick auf die vergangeneZeit das angenehme Erscheinungsbild derhessischen Polizistinnen und Polizistenwährend des Aufenthaltes im Pitztal in denVordergrund.

Ob im Boarderpark, der Rodelbahn, aufden Pisten oder abends beim gemütlichenZusammensein; die Zeit der diesjährigenJubiläumstour verging mit schönen Erinne-rungen einmal mehr wie im Flug.

HANS-PETER KRINGSFB Polizei, Wiesbaden

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Kann ich mich auf Dich verlassen?Teamtraining „auf hohem Niveau“

Mutig, ein wenig draufgängerischund sicherlich nicht leicht zu beein-drucken: All diese Eigenschaftendürften wohl die meisten Polizei-beamtinnen und -beamten in sichvereinen. Und dennoch: Es gibtSituationen, in denen schluckenauch die ganz Hartgesottenen.

Einen angenehmen Grusel durf-ten im Dezember vergangenen Jah-res 19 Studierende des Fachbe-reichs Polizei erleben, die gemein-sam mit ihrem Dozenten PeterSchmidt im Rahmen der Führungs-lehre-Ausbildung den Hochseilgar-ten Kelkheim besuchten. Das Team-

training fungiert dabei als praktischeUmsetzung der Lehrinhalte und solldie positive Wirkung gemeinsamerProblembewältigung und team-orientierter Lösungsprozesse nach-haltig im Bewusstsein der Studie-renden verankern.

In luftigen fünfzehn MeternHöhe galt es – gut gesichert –einige knifflige Aufgaben zu bewäl-tigen, die vom Balanceakt auf Holz-stämmen bis hin zum Seiltanzreichten.

Angeleitet von zwei versiertenInstruktoren verloren dabei auch diezunächst weniger couragiertenschnell ihre Angst und turntenschon bald begeistert über die Hin-dernisse mit Aussicht. Das Team-training ermöglicht den Teilnehmerneigene Grenzen zu überschreiten,fördert die Zusammenarbeit undstärkt das Vertrauen ineinander.Wichtige Voraussetzungen also fürdas spätere Berufsleben.

Ganz wichtig dabei ist aber auchDisziplin. Und die ist nicht nur beimFixieren der Sicherungsleinen auf der

schwankenden Plattform, sonderngerade auch im Berufsalltag von Polizei-beamtinnen und -beamten oftlebensrettend.

Die Nachhaltigkeit der Maßnah-men zeigte sich bereits bei der Rück-fahrt: „Darf ich den Bus betreten?“,fragte Peter Schmidt vor demEinsteigen – ganz so wie er es zuvor beim gesicherten Einstieg indie einzelnen Übungen gelernthatte.

ANGELA MEYER, PETER SCHMIDTFB Polizei, Wiesbaden

PK-A Christian Thomas

PK-A Kai Gerlach

Erfahrungsaustausch– mit Rumänien

Seit einigen Jahren hat sich einErfahrungsaustausch zu ausgewähl-ten Problemen des Managementsder öffentlichen Verwaltung zwi-schen der VFH, Abt. Gießen, derAkademie des Deutschen Beam-tenbundes, Bonn, dem RegionalenFortbildungszentrum für ÖffentlicheVerwaltung in Sibiu/Hermannstadt,Rumänien und der „Lucian Blaga“Universität in Sibiu entwickelt. Dieöffentliche Verwaltung in Rumänienbefindet sich in einem Reformpro-zess, der gerade mit Blick auf denBeitritt Rumäniens zur EU anBedeutung gewinnt. Die StadtSibiu/Hermannstadt, die zentral inRumänien gelegen ist, spielt mit

ihren Bildungseinrichtungen eineherausragende Rolle in diesemReformprozess und nicht zuletztdeshalb wurde Sibiu zur Kultur-hauptstadt Europas für 2007 erklärt.Bei der Reform der öffentlichen Ver-waltung geht es insbesondere umManagementprobleme, die sich ausdem Transformationsprozess dergesellschaftlichen Systeme erge-ben. Die Erfahrungen, die man fürden Bereich der Wirtschaftgemacht hat, werden zu einemgroßen Teil auch auf die Verwaltungübertragen. In einer kurzenZusammenfassung stellt Frau Dr.Camelia Dragomir, UniversitätSibiu/Brasov, einige Ergebnisse aus

unserer Zusammenarbeit zu denThemen Qualitätsmanagement undAnpassung des Managements anstrukturelle Veränderungen imBetrieb/Verwaltung vor.

Manuskripte im Internet:

www.vfh-hessen.de

Wir streben in der Zukunft eineKooperationsvereinbarung zwi-schen der VFH, der Akademie desDBB, dem Regionalen Bildungs-zentrum für öffentliche VerwaltungSibiu und der Lucian Blaga Univer-sität in Sibiu an.

GÜNTHER PRILLWITZFB Verwaltung, Gießen

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Unter der Leitung von Birgit Wedekind,Rechtsamt der Stadt Frankfurt am Main,und Dr. Karin Metzler-Müller beschäftigtensich Studierende des Hauptstudiums 1 derAbteilung Mühlheim mit den Verkehrs-sicherungspflichten im kommunalenBereich. Sie erarbeiteten die Maßstäbe derGesetzgebung und Rechtsprechung, nachdenen die Kommunen im Rahmenöffentlich-rechtlicher Daseinsvorsorge ihreBemühungen um größtmögliche Sicher-heit für ihre Bürger auszurichten haben.Anhand beispielhaft aufbereiteter Fälle zu wesentlichen Gefahrenquellen wurdendie Verkehrssicherungspflichten beiöffentlichen Einrichtungen, im Erholungs-wald, in Schulen und Kindergärten, beim Bau, an öffentlichen und privatenStraßen – mit Abgrenzung zum Straßen-verkehrsrecht – erläutert sowie auch dieÜbertragung der Verkehrssicherungspflichtauf Eigentümer, Mieter, Pächter ein-schließlich der Haftungsprobleme auf-gezeigt.

Zahlreiche Interviews mit Behördenver-tretern verschiedener Kommunen ergabenu. a., dass die Anforderungen der gesetz-

lichen Haftungsgrundlagen sowie derRechtsprechung in der kommunalen Praxismanchmal auf Schwierigkeiten stoßen, dadie prekäre Haushaltssituation nicht seltenzu einer Verlängerung der Prüfungsinter-valle bis hin zu aufgeschobenen Wartungs-und Ausbesserungsarbeiten führt. Dadurcherhöht sich zwangsläufig die Anzahl mög-licher Gefahrenquellen mit der Folge haf-tungsrechtlicher Auseinandersetzungen imSchadensfall und die Gefahr strafrechtlicherKonsequenzen. Von der Kontrolle von Ver-kehrswegen in Sommer und Winter, überdie „Rüttelprobe“ an Grabstätten bis hin zurAuswahl von Spielgeräten wurden allerelevanten Themenfelder der Verkehrs-sicherung angesprochen und beispielhaftvertieft.

Zum Abschluss informierten sich dieTeilnehmer auf Einladung des Bereichslei-ters Bodenverkehrsdienste, Martin Bien,über Verkehrssicherungspflichten am Frank-furter Flughafen.

STUDIENGRUPPE HS 1FB Verwaltung, Mühlheim

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Verkehrssicherungspflichten imkommunalen Bereich

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Kann man das nicht auchmal so sehen?– Aller Anfang ist schwer

In der letzten Ausgabe des SPECTRUMberichteten Studierende des FB Verwaltungvon den Folgen der durch die Verwaltungs-strukturreform bewirkten „Umzüge“. Unterder Überschrift – „Vom Kurt-Schumacher-Ring nach Wiesbaden Kohlheck - keineguten Nachrichten“ – berichtete auch einStudierender des FB Verwaltung aus Wies-baden. Moniert wurde in diesem Beitrag u. a.,dass dem FB Verwaltung ein Lehrsaalwieder abgenommen und darüber hinausdie schlechtesten Lehrsäle zugewiesenworden seien.

Stimmt das so?

Es käme der Erbsenzählerei recht nahe undwürde den abteilungsintern unstreitig imFluss befindlichen Harmonisierungsprozesseher hemmen denn fördern, wollte man andieser Stelle damalige Ereignisse undmögliche Versäumnisse im Detail nachvoll-ziehen. Umso mehr, als die damalsHandelnden heute nicht mehr in der Verant-wortung stehen. Zielführender erscheint dader Blick nach vorne.

Generell zur Lehrsaalsituation am „Cam-pus Kohlheck“ deshalb nur so viel: Die VFHverfügt aktuell lediglich über die ihr von derHessischen Polizeischule zugewiesenenLehrsäle, die für sich gesehen nicht inschlechtere und (leider auch nicht) bessereunterschieden werden können. Ab Frühjahr2006 ist aufgrund zurückgehender Studie-rendenzahlen eine zahlenmäßige Entspan-nung der Lehrsaalsituation zu erwarten. ZurKorrektur einer damals nachvollziehbar alsMissstand „gefühlten“, jedoch sicher ver-zerrt wiedergegebenen Problemlage solldies an dieser Stelle genügen.

Was hat sich sonst noch getan?

Im Vorfeld der Zusammenlegung unsererbeiden FB rechneten sicher auch die größ-ten Optimisten mit „Holprigkeiten“. Dieerwarteten Wogen haben sich jedochzwischenzeitlich geglättet, das Abteilungs-schiff ist in ruhigeres Fahrwasser gelangt.

Bis dahin aber war es ein arbeitsamerWeg. Egal ob es sich um die Planung, Ein-richtung, Renovierung oder Verlagerung von

Büros, um neu einzurichtende Gruppen-arbeitsräume, Parkplatzfragen, einzurichtendeTelefone, fehlende Schlüssel von Bürosoder um die Unterbringung eines Zentral-archivs handelte: Stets waren die Kolle-ginnen und Kollegen des FB Polizei gefragt,da sie naturgemäß bereits „vor Ort“ waren.

Na und?

Alles in allem also hat der FB Polizei auch inWiesbaden, neben seinen üblichen Auf-gaben, sein Möglichstes getan; um so mehrmachte der o. a. Artikel betroffen. Impersönlichen Gespräch mit dem koordinie-renden Abteilungsleiter relativierte undrevidierte dessen Verfasser schließlich auchseine Aussagen als spontane Moment-aufnahme. Das Gespräch endete deshalbletztlich auch in der gemeinsamen Formel,dass es keine Junior- oder Seniorpartnergeben kann, sich gleichzeitig aber auchniemand aus Verantwortung und Arbeitnehmen darf.

Wie geht’s weiter?

Erste Schritte in Form von Gruppendiskus-sionen, Workshops und Projekten sinderfolgt, initiiert oder im Gange. Die Ergeb-nisse sollten bis zum Sommer vorliegenund lassen erwarten, dass bestehendeSchwachpunkte erkannt und engagiertangegangen werden. Für die Realisierungdes gemeinsamen Geschäftszimmersbeider FB wurde mittlerweile eine Wandzwischen den ehemals geteilten Bürosabgetragen, um so ein großes, helles,freundliches und vor allem gemeinsames„Servicebüro“ zu schaffen.

Wenn nun auch in den letzten Köpfennoch Mauern fallen, steht einer positivengemeinsamen Entwicklung rein gar nichtsmehr im Wege.

ERICH WAGNER, PETER SCHMIDTAbteilung Wiesbaden

Jeder sieht die Grenzen seines Gesichtsfeldes alsdie Grenzen der Welt an.

Arthur Schopenhauer (1788-1860), deutscher Philosoph

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Neue Kollegen in der Zentralver-

waltung

Elmar Loch-Bergmann ist seit dem01.02.2006 in der Zentralverwal-tung im Sachgebiet WirtschaftlicheAngelegenheiten im Bereich Con-trolling und Finanzen tätig.

Personalabgänge in der Abtei-

lungsverwaltung in Mühlheim

Wir wünschen den Kolleginnenalles Gute und viel Erfolg bei ihrenneuen Aufgaben!

■ Lyane Scholz wurde an denBrandenburgischen Landesbetriebfür Liegenschaften und Bauenabgeordnet und■ Sylvia Kleiné zum Polizeipräsi-dium Frankfurt versetzt.

Dr. Christian Friedrich zurück an

der VFH

Nachdem Dr. Friedrich seit 2001 imRahmen einer Gastdozentur an derUniversity of Western Cape inBellville, Südafrika, tätig war, ist ernun an die VFH zurückgekehrt undlehrt in den Abteilungen Gießen undKassel.

Ruhestand

Mit Ablauf des Monats April 2006ist Dr. Almuth Schulz-Prießnitz inden Ruhestand getreten.

Personal ... Veränderungen

Impressum Ausgabe 1/06

SPECTRUM

Zeitschrift der Verwaltungsfachhoch-schule in Wiesbaden

Herausgeber

Der Rektor in Verbindung mit dem „Förderverein der VFH e.V.“

Redaktionsleitung

Georg Brandt

Text- und Bildredaktion

Thomas Börner, Georg Brandt, Helga Häberle, Martina Mager-Weber, Dr. Gabriele Schaa, Günther Scheffer

Redaktionsanschrift

Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Schönbergstrasse 100, 65199 Wiesbaden

Herstellung, Layout, Satz

Studio Oberländer, Auflage 2000

Druck

REHA-Druck Wiesbaden

Der Nachdruck von Textbeiträgen istkostenlos, Quellenangaben und Beleg-exemplare werden erbeten. Abdruck,auch auszugsweise nur mit Genehmi-gung der Redaktion (Copyright). Fürunverlangt eingesandte Manuskriptewird keine Haftung übernommen(Haftungsausschluss). Namentlichgekennzeichnete Beiträge erscheinenin Verantwortung des Autors. Siegeben nicht unbedingt die Meinungder Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich vor, Artikel zu kürzen.

ISSN

1432-8518

Redaktionsschluss

Der nächsten Ausgabe 2/2006:01. August 2006

ELMAR LOCH-BERGMANN

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