Zeitschrift für die Chemie-Olympiade in Deutschland und in ... · 444 VVVorororwort Liebe Leserin,...

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Ausgabe 1/99 Ausgabe 1/99 Ausgabe 1/99 Ausgabe 1/99 Ausgabe 1/99 (5. Jahrgang) (5. Jahrgang) (5. Jahrgang) (5. Jahrgang) (5. Jahrgang) Zeitschrift für die Chemie-Olympiade Zeitschrift für die Chemie-Olympiade Zeitschrift für die Chemie-Olympiade Zeitschrift für die Chemie-Olympiade Zeitschrift für die Chemie-Olympiade in Deutschland und in der Schweiz in Deutschland und in der Schweiz in Deutschland und in der Schweiz in Deutschland und in der Schweiz in Deutschland und in der Schweiz

Transcript of Zeitschrift für die Chemie-Olympiade in Deutschland und in ... · 444 VVVorororwort Liebe Leserin,...

Ausgabe 1/99Ausgabe 1/99Ausgabe 1/99Ausgabe 1/99Ausgabe 1/99(5. Jahrgang)(5. Jahrgang)(5. Jahrgang)(5. Jahrgang)(5. Jahrgang)

Zeitschrift für die Chemie-OlympiadeZeitschrift für die Chemie-OlympiadeZeitschrift für die Chemie-OlympiadeZeitschrift für die Chemie-OlympiadeZeitschrift für die Chemie-Olympiade

in Deutschland und in der Schweizin Deutschland und in der Schweizin Deutschland und in der Schweizin Deutschland und in der Schweizin Deutschland und in der Schweiz

Titelbilder:Titelbilder:Titelbilder:Titelbilder:Titelbilder:

links oben: MdB Matthias Berninger (Bündnis 90 / Die Grünen) und Christoph Kiener(Förderverein Chemie-Olympiade e. V.) beim Workshop 1999 in Leipzig

rechts oben: Arbeiten im Labor der Degussa-Hüls AG in Hanau im Rahmen desLandesseminars Hessen-Thüringen

links unten: Experimentalvortrag �Feuer - Wasser - Erde - Luft� von Prof. Hey-Hawkins(Universität Leipzig) beim Workshop 1999 in Leipzig

rechts unten: Preisverleihung beim Landesseminar Rheinland-Pfalz in Ingelheim(Boehringer Ingelheim Pharma KG)

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InhaltInhaltInhaltInhaltInhalt

Editorial .....................................................................................................4

Vorwort des Vorsitzenden des Fördervereins Chemie-Olympiade .......... 5

Chemie-Olympiade: Talentförderung und Völkerverständigung ............ 6

Bericht von der 3. Runde ....................................................................... 8

IChO im Rückblick: Warum sich die Teilnahme lohnt............................. 9

Aufenthalt in Israel ............................................................................... 12

Landesseminare ................................................................................... 15

Schülerwettbewerbe für die Mittelstufe:

Chemie entdecken (Nordrhein-Westfalen) ............................................. 18

ChemAll (Baden-Württemberg) .............................................................. 19

DECHEMA: Polymere in der Medizintechnik .......................................... 25

Heck-Reaktion ....................................................................................... 26

Workshop 1999 in Leipzig ................................................................... 30

Ein Semester in Posen .......................................................................... 32

Uni-Report:

Chemie-Studium in der Fächerstadt ...................................................... 34

Versuch fürs Schullabor:

Von der Orangenelektrode zur Taschenlampen-Batterie ..........................36

Knobelseite ........................................................................................... 39

Fritz Haber: Chemiker - Nobelpreisträger - Deutscher - Jude ................ 40

Buchbesprechungen .............................................................................. 44

Chemische Datenbanken im Netz ........................................................ 47

Vereinsstatistik ..................................................................................... 48

Unsere Partner ...................................................................................... 50

Impressum ............................................................................................ 51

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Liebe Leserin, lieber Leser,

“Chemie ist, wenn es kracht und stinkt”, so lautet der alte und nicht ganz

vorurteilsfreie Ausspruch. “Chemie ist die Wissenschaft von Stoffen und ihren

Veränderungen”, besagt dagegen die allgemein verbreitete Lehrbuch-Definition.

Doch was macht die “Faszination Chemie” aus? Vermag diese Wissenschaft überhaupt

noch zu faszinieren? Angesichts niedriger Anfängerzahlen im Studienfach Chemie

und der allgemeinen Chemie-Verdrossenheit sind diese Fragen durchaus angebracht.

Doch die Ergebnisse der Chemie-Olympiade sprechen auch eine deutliche Sprache:

Es gibt in Deutschland und überall auf der Welt einige junge Leute, die keine

Angst vor komplexen chemischen Fragestellungen haben und sich von der Chemie

faszinieren lassen. Neben dem Spaß an der Beschäftigung mit der Chemie können

die Teilnehmer der Chemie-Olympiade aber noch viel mehr entdecken, nämlich

interessante Menschen, welche die eigenen Interessen und Hobbys teilen. So

bedeutet die Olympiade nicht nur fachlich, sondern auch menschlich eine

Bereicherung. Diesen Aspekt des Wettbewerbs versuchen die einleitenden Artikel

(S. 6-10) aufzuzeigen. Die Landesseminare, die inzwischen in allen Bundesländern

vom Förderverein Chemie-Olympiade durchgeführt werden, haben das gegenseitige

Kennenlernen der Schüler und die Vorbereitung auf die Klausuren des

Auswahlverfahrens zum Ziel. Darüber wird auf den Seiten 15 bis 24 berichtet.

Die Faszination an der Chemie als einer lebendigen Wissenschaft entsteht durch

das Zusammenwirken ihrer Geschichte, der oftmals kontroversen Gegenwart und

spannenden Zukunft. Die Gegenwart, also aktuelle Forschung wird in diesem Heft

durch einen Artikel über eine moderne Methode der organischen Synthese-Chemie

repräsentiert - die Heck-Reaktion (S. 26). Außerdem ist ein Beitrag einem der

umstrittensten Kapitel der Chemie-Geschichte gewidmet: dem Leben und Werk von

Fritz Haber (S. 40).

Es ist eine Aufgabe des Fördervereins Chemie-Olympiade e.V., den Schülern die

Wissenschaft Chemie nahezubringen und sie zur Auseinandersetzung mit chemischen

Fragen zu ermutigen. Einen umfassenden Eindruck von den Aktivitäten des Vereins

vermittelt der jährliche wissenschaftliche Workshop, der in diesem Jahr von 7.-

10. Januar in Leipzig stattfand. Einen Bericht darüber finden Sie auf S. 30. Mit

diesem Treffen waren aber auch einige wichtige personelle Änderungen im Vorstand

des Vereins verbunden: Christoph Kiener wurde zum Vorsitzenden, Max Hofmann und

Jana Zaumseil zu stellvertretenden Vorsitzenden und Tonia Freysoldt zur neuen

Schatzmeisterin des Vereins gewählt. So kam es, daß die Redaktion dieser

Zeitschrift zusammen mit dem Amt des Schriftführers in neue, noch unerfahrene

Hände gelangt ist.

Die Gesichter wechseln, doch die Idee an sich bleibt dieselbe. Als neuer

Chefredakteur der “Faszination Chemie” hoffe ich, daß unsere Zeitschrift auch

in Zukunft durch interessante Beiträge und umfassende Informationen einen Hauch

dessen vermitteln kann, was die vielfach erwähnte “Faszination Chemie” ausmacht.

An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei meinem Vorgänger Frank Sobott

für die geleistete Arbeit und die Unterstützung bei der Erstellung dieser

Ausgabe bedanken. Wir werden den hoch angesetzten Maßstab auch weiterhin

aufrechterhalten. Die “Faszination” soll eine Zeitschrift von Chemie-

Interessierten für Chemie-Interessierte bleiben. Deshalb wäre es uns eine Freude,

wenn auch Sie durch Ihre Beiträge unsere Zeitschrift bereichern würden.

Mit herzlichen Grüßen

(Chefredakteur)

(stellv. Chefredakteur)

(stellv. Chefredakteur)

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VVVVVorororororwortwortwortwortwort

Liebe Mitglieder,

seit etwa einem halben Jahr hat der Förderverein Che-mie-Olympiade einen neuen Vorstand, der überwie-gend aus Studenten besteht. Mit dem Workshop 1999in Leipzig hatten wir, über die letzten Jahre vorberei-tet durch unsere Vorgänger, einen erfolgreichen Start:Interessante Vorträge, eine sehr offene und frucht-bare Diskussion mit dem BundestagsabgeordnetenMatthias Berninger und ein Experimentalvortrag unt-er großer Beteiligung örtlicher Schulen waren nebender Kontaktpflege und dem gegenseitigem Treffendie Highlights. Mit über 70 Teilnehmern war es auchunser bisher größter Workshop, was besonders er-freulich war.

Positive Entwicklungen zeichnen sich aber auchin anderen Bereichen ab. Für die Landesseminare inRheinland-Pfalz und dem Saarland konnten langfris-tig neue Partner gewonnen und im Mai bei der Boeh-ringer Ingelheim Pharma KG das erste Seminar in dies-er Konstellation abgehalten werden; ebenso in Bay-ern, wo sich mit InfraServ Gendorf ein weiterer Part-ner des FChO finden ließ. Die Hessische Landes-regierung greift unsere Ideen auf und entwickeltzusammen mit uns ein Förderprogramm für die Che-mie-Olympiade in Hessen, und auch in Rheinland-Pfalzund in Niedersachsen werden derzeit nach dem Vor-bild von Baden-Württemberg (�Chemie im Alltag� �ChemAll) und Nordrhein-Westfalen (�Chemie entdeck-en�) Chemiewettbewerbe auf Landesebene für dieSekundarstufe I konzipiert.

GrußworGrußworGrußworGrußworGrußwort des Vt des Vt des Vt des Vt des Vorsitzendenorsitzendenorsitzendenorsitzendenorsitzendendes Fördes Fördes Fördes Fördes Förderderderderderverververververeinseinseinseinseins

Besonders erfreulich ist, daß die Chemie-Olym-piade als solche, wie auch die im Hintergrund enga-gierten inzwischen auch im größeren Rahmen öffentli-che Anerkennung erfahren: Am 10. September 1999wird die Fachgruppe Chemie-Unterricht der Gesell-schaft Deutscher Chemiker anläßlich ihres Jahrestref-fens in Heidelberg den Friedrich-Stromeyer-Preis anFrau Elke Schumacher überreichen. Frau Schumachersetzt sich mit hohem Engagement und großem Er-folg seit mehreren Jahren für die Chemie-Olympiadeund Maßnahmen zur Schülerförderung in Nordrhein-Westfalen ein. Vielen Dank für Ihre Arbeit unf herzli-chen Glückwunsch im Namen des FChO für die Vor-bildfunktion in jeder Hinsicht!

Das große, stets ehrenamtliche Engagementunserer Mitglieder � besonders der vielen Jüngeren �liefert die Bestätigung, daß unser Konzept das rich-tige ist: Eine Verbindung zwischen Schule, Hochschuleund Wissenschaft sowie Industrie und Gesellschaft inEigeninitiative, d.h. selbst und aus eigener Kraft durchmotivierte Schüler, Studenten und junge Berufstätige,aufzubauen.

Ideelle Mittel sind auf diesem Weg wichtiger alsmaterielle, aber auch letztere sind wichtig. Wir freuenuns daher über die inzwischen zahlreichen Partner,die wir auf unserem Weg in sieben Jahren �Förder-verein Chemie-Olympiade� gefunden haben. Wenn esso weitergehen soll, wird aber auch in Zukunft einegute Zusammenarbeit notwendig sein. Viele neueIdeen warten auf ihre Realisierung, der FördervereinChemie-Olympiade kann noch vielen Projekten einenRahmen geben.

Wir sehen dieser Zukunft gespannt entgegen undfreuen uns über Ihre bzw. Eure Mitarbeit.

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ChristophChristophChristophChristophChristoph Kiener Kiener Kiener Kiener Kiener ist seit Januar 1999

Vorsitzender des Fördervereins Chemie-

Olympiade e.V. Er hat an der TU

München Chemie studiert und promo-

viert nun dort bei Prof. Stimming am

Fachbereich Physik (�Grenzflächen und

Energieumwandlung�) über katalyti-

sches Reforming in Mikroreaktoren.

Neugewählter Vorstand des Fördervereins Chemie-Olympiade am Workshop1999 in Leipzig (v. l. n. r.): Max Hofmann, Christoph Kiener, Jana Zaumseil,Tonia Freysoldt, Dmitrij Rappoport

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Chemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-Olympiade

Vorweg eine persönliche Bemerkung im Rück-blick: Die Teilnahme an der Chemie-Olympiade (1988/89) hat mich verändert und war eine reiche und tiefeErfahrung. Der Erfolg, hier dabeigewesen zu sein,motivierte mich während des gesamten Chemiestu-diums. Mit einigen der anderen Teilnehmer stehe ichbis heute in freundschaftlichem Kontakt. Am stärk-sten aber war das Erlebnis der internationalenGemeinschaft � einer von über hundert Schülern zusein, die mit ihrer Begeisterung für die Chemie Sprach-und Landesgrenzen zweitrangig machen.

Das Ziel der Internationalen Chemie-Olympiade(IChO) besteht darin, Kontakte zwischen chemie-begeisterten Schülern in der ganzen Welt zu fördernund damit einen pädagogischen und wissenschaft-lichen Austausch zu initiieren. Bei den Auswahl-seminaren auf nationaler Ebene und im Verlauf derOlympiade selbst kommt es zu einem intensiven Er-fahrungsaustausch zwischen den Beteiligten � bis zufesten Freundschaften über Jahre hinweg. Immerhintreffen sich hier Gleichgesinnte, die über ihr HobbyChemie kommunizieren und sich gegenseitig in ihremInteresse bestärken.

Die nationalen Teams bestehen jeweils aus 4Schülern, die ihr Land im internationalen Wettbewerbmit über 50 Nationen vertreten, sowie zwei Begleit-personen. Es werden je eine fünfstündige theoretischeund experimentelle Klausur absolviert, die imVerhältnis 60% : 40% gewertet werden. Zum Abschlußerhalten die Teilnehmer aus den Händen berühmterPersönlichkeiten (z.B. Nobelpreisträger oder Mit-glieder eines Königshauses) ihre Medaillen - Gold fürdie besten 10%, Silber für die nächsten 20% undBronze für die folgenden 30%. Besonders attraktiv andem ca. 10-tägigen internationalen Wettbewerb istimmer das Rahmenprogramm (siehe ausführlichenBericht in der folgenden Ausgabe dieser Zeitschrift).

Die Mitglieder des deutschen Teams werden invier nationalen Auswahlrunden ermittelt wie dieuntenstehende Grafik verdeutlicht. Teilnahme-berechtigt sind Schüler allgemeinbildender Schulenbis zu einem Alter von 20 Jahren. Das Auswahl-verfahren wird von Dr. Wolfgang Bünder vom Institutfür die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) ander Universität Kiel und von StD Wolfgang Hampe im

Chemie-Chemie-Chemie-Chemie-Chemie-Olympiade:Olympiade:Olympiade:Olympiade:Olympiade:TTTTTalentföralentföralentföralentföralentförderung und Völkderung und Völkderung und Völkderung und Völkderung und Völkerererererverständigungverständigungverständigungverständigungverständigung

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Die IChO ist ein Einzelwettbewerb, kein Mann-schaftswettbewerb (auch wenn es eine inoffizielleMannschaftswertung gibt). Der Austragungsort ist

Moskau (Rußland),1997 Montréal(Kanada), 1998M e l b o u r n e(Austral ien) ,1999 Bangkok(Thailand) und2000 Kopen-hagen (Däne-

von Jahr zu Jahr ver-schieden: 1995 Pe-king (China), 1996

mark).

Auftrag des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung organi-siert, bei tatkräftiger Unterstützungdurch die Landesbeauftragten dereinzelnen Bundesländer.

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Mehrere hundert Teilnehmerlösen zu Hause in der ersten undzweiten Runde Aufgaben, die zurselbständigen Beschäftigung mitverschiedenen Bereichen derChemie anregen. Das Plakat mit denAufgaben zur ersten Runde (sieheSeite 11) sollte in jeder Schulehängen, die Aufgaben können aberauch direkt beim Chemielehrer oderbeim IPN erhalten werden. Dieser hilft in der Regelauch bei der Beschaffung relevanter Literatur, dennnur mit dem Schulwissen allein können schon einigeder ersten Aufgaben nicht vollständig gelöst werden.Bestimmt könnt ihr euren Lehrer auch dazu bewegen,sich die fertigen Lösungen mal anzuschauen, bevorihr sie abschickt.

Alle Teilnehmer der ersten Auswahlrunde, dieca. 70% der Lösungen richtig haben, bekommen dasAufgabenblatt der folgenden Runde rechtzeitig zu-geschickt. Jetzt heißt es wieder, zusätzliche Literatur-quellen zu erschließen und sich gegebenenfalls in einneues Gebiet der Chemie einzuarbeiten, wobei derLehrer sicher wieder helfen kann. In fast allenBundesländern existieren inzwischen Landessemi-nare, die vom Förderverein Chemie-Olympiade inZusammenarbeit mit Firmen oder Universitätenorganisiert werden und die ersten Möglichkeiten sind,die anderen Teilnehmer persönlich kennenzulernen.Auf den Landesseminaren wird aktuelle Forschungpräsentiert, und es werden Trainingsmöglichkeitengeboten, um sich theoretisch und experimentell (!)auf die nächsten Auswahlrunden vorzubereiten.

Zur dritten Auswahlrunde werden dann ca.sechzig der Besten zu einwöchigen Seminaren nachKöln oder Berlin eingeladen, meist im Februar. Dortstehen zum ersten Mal Klausuren auf dem Programm

� zwei theoretische Klausuren vonfünf Stunden Länge. Nebenbeigesagt ist diese Woche im Kreis vonChemieenthusiasten ein Erlebnis derbesonderen Art: Endloses Fach-simpeln und viel Spaß mit Gegen-übern, wie sie an der eigenen Schulemeist nicht zu finden sind.

Schließlich kommen diefünfzehn besten Schüler in der vierten Runde für eineWoche nach Kiel, wo am IPN ein Labor fürexperimentelle Arbeiten zur Verfügung steht. Dortwerden die vier Mitglieder des deutschen Teams in jeeiner fünfstündigen theoretischen und praktischenKlausur ausgewählt. Für die nachfolgenden Plätzewerden 2- bis 3-wöchige Forschungsaufenthalte aninternational renommierten Instituten, z.B. inRehovot/Israel (siehe Berichte auf den Seiten 12-14)oder in den USA finanziert.

Doch auch für diejenigen, die es nicht bis in dieMannschaft schaffen, sondern �nur� an einer derersten Auswahlrunden teilnehmen, lohnt sich dasMitmachen auf jeden Fall. Vom Förderverein wurdeneine Reihe von Aktivitäten für die Teilnehmer auf dieBeine gestellt, z.B. mehrwöchige Schnupperpraktikafür die Teilnehmer der 3. Runde an Universitäten, Max-Planck-Instituten oder in Firmen in ganz Deutschland,sowie Besuche bei den Nobelpreisträgertagungen inLindau am Bodensee. Es gilt wie bei allen Olympiadendas Motto: Dabeisein ist alles!

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DrDrDrDrDr. Thomas R. Thomas R. Thomas R. Thomas R. Thomas Raul Appel aul Appel aul Appel aul Appel aul Appel hat an der Chemie-Olympiade1988 in Espoo (Finnland) und 1989 in Halle (DDR) im Teamder DDR teilgenommen. Er promovierte 1999 an derUniversität Düsseldorf in Physikalischer Biologie bei Prof.Riesner.

Chemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-Olympiade

XXXI. Internationale Chemie-XXXI. Internationale Chemie-XXXI. Internationale Chemie-XXXI. Internationale Chemie-XXXI. Internationale Chemie-Olympiade 1999 in BangkOlympiade 1999 in BangkOlympiade 1999 in BangkOlympiade 1999 in BangkOlympiade 1999 in Bangkok (Thailand)ok (Thailand)ok (Thailand)ok (Thailand)ok (Thailand)

Wir gratulieren den erfolgreichen Teilnehmern aus Deutschland:

KKKKKatharina Cziupkatharina Cziupkatharina Cziupkatharina Cziupkatharina Cziupkaaaaa, Gymnasium Athenaeum, Stade (Niedersachsen): BrBrBrBrBronzeonzeonzeonzeonzeMichael MüllerMichael MüllerMichael MüllerMichael MüllerMichael Müller, Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig (Sachsen): SilberSilberSilberSilberSilber

Jean-Jean-Jean-Jean-Jean-Jacques WörnerJacques WörnerJacques WörnerJacques WörnerJacques Wörner, Dt.-Franz. Gymnasium, Freiburg (Baden-Württemberg): GoldGoldGoldGoldGoldMatthias ZimmerMatthias ZimmerMatthias ZimmerMatthias ZimmerMatthias Zimmer, Gymnasium b. St. Michael, Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg): SilberSilberSilberSilberSilber

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aus Österreich: Maximilian KMaximilian KMaximilian KMaximilian KMaximilian Kasyasyasyasyasy, Br, Br, Br, Br, BronzeonzeonzeonzeonzeAstrid Knall, BrAstrid Knall, BrAstrid Knall, BrAstrid Knall, BrAstrid Knall, BronzeonzeonzeonzeonzeMarMarMarMarMartin Krtin Krtin Krtin Krtin Kreidl, Silbereidl, Silbereidl, Silbereidl, Silbereidl, SilberMarkMarkMarkMarkMarko Po Po Po Po Poglitsch, Toglitsch, Toglitsch, Toglitsch, Toglitsch, Teilnehmereilnehmereilnehmereilnehmereilnehmer

aus der Schweiz: Aurèle AuberAurèle AuberAurèle AuberAurèle AuberAurèle Aubert, Tt, Tt, Tt, Tt, TeilnehmereilnehmereilnehmereilnehmereilnehmerJean GarnierJean GarnierJean GarnierJean GarnierJean Garnier, T, T, T, T, TeilnehmereilnehmereilnehmereilnehmereilnehmerStefan MalaerStefan MalaerStefan MalaerStefan MalaerStefan Malaer, T, T, T, T, TeilnehmereilnehmereilnehmereilnehmereilnehmerDaniel TDaniel TDaniel TDaniel TDaniel Torricelli, Brorricelli, Brorricelli, Brorricelli, Brorricelli, Bronzeonzeonzeonzeonze

Weitere Informationen zur Chemie-Olympiade in Thailand finden Sie unter: http://www http://www http://www http://www http://www.fcho.schule.de/IChO_de/Olympiaden/Thailand_1999.html.fcho.schule.de/IChO_de/Olympiaden/Thailand_1999.html.fcho.schule.de/IChO_de/Olympiaden/Thailand_1999.html.fcho.schule.de/IChO_de/Olympiaden/Thailand_1999.html.fcho.schule.de/IChO_de/Olympiaden/Thailand_1999.html

Die offizielle Homepage der XXXI. Internationalen Chemie-Olympiade lautet:http://scicsws01.sci.khttp://scicsws01.sci.khttp://scicsws01.sci.khttp://scicsws01.sci.khttp://scicsws01.sci.ku.ac.th:80/~icho31/u.ac.th:80/~icho31/u.ac.th:80/~icho31/u.ac.th:80/~icho31/u.ac.th:80/~icho31/

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Chemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-Olympiade

Die 60 bestenTeilnehmer der 2.Auswahlrunde derIChO werden zur3.Runde nach Kölnbzw. Berlin ein-geladen, die diesesJahr vom 17. bis 24.Februar stattfand.Dort werden zweitheoretische Klau-

suren geschrieben, durch die sich die besten 15 Schülerfür die 4. Runde qualifizieren können.

Nachdem alle mehr oder weniger pünktlichangekommen waren, ihre Zimmer bezogen hatten undvon Herrn Hampe mit Namensschild ausgestattetworden sind, trafen sich beim Abendessen die Leute,die sich von den Landesseminaren oder vom letztenJahr her kannten, das erste Mal seit langer Zeit wieder.Aber auch diejenigen, die als einzigeVertreter ihres Bundeslandes ge-kommen waren und noch keinenkannten, fanden schnell Kontakt, da dieGruppe, wie sich bald herausstellte,sehr vielseitig war und wir verschiedene�außerchemische� Hobbies hatten. Nachder allgemeinen Information wurdeabends ein Spieleabend veranstaltet,bei dem man sich gut unterhaltenkonnte und die anderen besserkennenlernte. Abgesehen von ein paarLeuten, die meinten, unbedingt Chemielernen zu müssen, hatten an demAbend alle ihren Spaß.

Am nächsten Tag wurden dreiGruppen gebildet, und in den Gruppenwurde den ganzen Tag zur Vorberei-tung auf die am folgenden Tag anste-hende Klausur Aufgaben gerechnet.Hierbei lernte man die für viele neueSituation kennen, viele Stunden hintereinander nurAufgaben zu rechnen. Auch abends wurde dasAufgabenrechnen fortgesetzt, damit wir auf allemöglichen Fragen vorbereitet waren.

Über die Klausur am nächsten Tag gibt es nichtviel zu sagen. Fast keiner meinte mehr als 3 (von 10)Aufgaben richtig zu haben, es herrschte allgemeine�Depri�-Stimmung. Wer nachmittags über die Klausurreden wollte, stand schnell alleine da. Durch den freienNachmittag, an dem auch eine Domführung in Kölnangeboten wurde, die allen sehr gut gefallen hat,wurde die Laune aber wieder verbessert. Ein abend-licher Theaterbesuch, der ebenfalls sehr interessantwar, und eine anschließende Kneipentour ließen dieKlausur schnell wieder aus den Köpfen verschwinden.

Am nächsten Tag gab es dann die ersten Vor-träge, und abends wurde die Möglichkeit geboten,mit Studenten, Doktoranden und Chemikern über dasStudium zu sprechen. Zumindest für mich waren diese

Felix Plamper hält einen Seminarvortrag

Gespräche sehr informativ, nun kenne ich die Vor-und Nachteile der für mich in Frage kommenden Unisund kann mich so gezielter informieren. Abendsgingen ein paar von uns noch mit den Studenten indie Kneipe, wo ich mich dann auch nach ein paar Bierdazu überreden ließ, diesen Bericht zu schreiben.

Auch den ganzen Sonntag über hörten wirinteressante Vorträge, abends spielten wir Gitarre,machten eine Weinproben und hatten eine MengeSpaß. Auch am Montag gab es wieder 8 StundenVortrag; manche konnten sich jedoch beim letztenVortrag, der sehr interessant war, wegen ihrerMüdigkeit leider nicht mehr beherrschen.Das warnatürlich sehr schade, da der Vortrag gut gemachtwar und mich, wie schon gesagt, interessiert hat.Nachdem wir Kegeln waren, feierten wir schon malunseren Abschlußabend, da keiner vorhatte, amletzten Abend vor der Klausur noch groß zu feiern.

An unserem letztenganzen Tag fuhren wir zurBayer AG, wo wir im Bus dasGelände besichtigten unddie Chloralkali-Elektro-lyseanlage besuchten. Da-nach gab es ein erstklas-siges Essen im Kasino, indem wir gerne noch etwaslänger geblieben wären.Sehr interessant war auchdas �Molecular Modelling�am Computer. Das Com-puterprogramm dazu hättenviele gerne mit nach Hausegenommen, jedoch hattekeiner zufällig 50.000 Eurodabei. Danach gab es nocheinen Vortrag über dieArbeit der Chemiker heut-zutage, über das Studiumund vieles andere Wissens-

werte und natürlich über die Vorzüge von Bayer.Abends wurden dann nach einer Abschluß-besprechung die Teilnehmerurkunden ausgeteilt undGruppenfotos gemacht. Da sich nur noch wenigeernsthafte Chancen ausrechneten, in die 4. Runde zukommen, wurde abends doch noch ein kleinerAbschlußabend gefeiert.

Nachdem morgens so schnell wie möglich dieZimmer aufgeräumt wurden, haben wir anschließenddie zweite Klausur geschrieben. Entgegen der kurzenNacht und der schlechten Erwartungen verlief sie sehrpositiv. Angeblich sollte sie schwerer als die ersteKlausur gewesen sein, aber das Gefühl hatte eigentlichniemand. Und schon waren die 8 Tage wieder vorbei,alle verabschiedeten sich, und wir fuhren wieder nachHause, in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

..................................................................ChristophChristophChristophChristophChristoph Lönarz Lönarz Lönarz Lönarz Lönarz (Schickhardt-Gymnasium, Herrenberg) hat 1999

an der 3. Runde der IChO in Köln teilgenommen.

Bericht einesBericht einesBericht einesBericht einesBericht einesTTTTTeilnehmerseilnehmerseilnehmerseilnehmerseilnehmersvom Auswahl-vom Auswahl-vom Auswahl-vom Auswahl-vom Auswahl-seminar der 3.seminar der 3.seminar der 3.seminar der 3.seminar der 3.RRRRRunde in Kölnunde in Kölnunde in Kölnunde in Kölnunde in Köln

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Chemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-OlympiadeChemie-Olympiade

IChO im Rückblick:IChO im Rückblick:IChO im Rückblick:IChO im Rückblick:IChO im Rückblick:Warum sich dieTeilnahme lohnt

Chemie-Olym-piade - was ist denndas? So ein Wettbe-werb für abge-hobene Theoretikerund Freaks, die sichden ganzen Tag mit

nichts anderem als Chemie beschäftigen?

Als ehemaliger Teilnehmer der Chemie-Olym-piade merke ich immer wieder, daß Schüler und auchLehrer oft falsche Vorstellungen von diesem Wett-bewerb haben - auch ich hatte ursprünglich diesefalschen Vorstellungen. Deshalb möchte ich hier et-was über meine eigene Teilnahme, und wie es zu dies-er gekommen ist, berichten.

Chemie war in der Schule immer eines der Fäch-er, die mich interessiert haben, und ich wählte in derOberstufe dann auch Chemie als Leistungskurs. Da-bei hatte ich das große Glück, daß wir bei einer sehrguten Lehrerin in einem kleinen Kurs sehr interes-santen und experimentellen Unterricht machen konnt-en.

Eines Tages wühlte unsere Lehrerin zu Beginndes Unterrichts in ihren Zetteln, fand dabei die neu-en Aufgaben für die Chemie-Olympiade und fragte�Will hier jemand umsonst nach Kanada fahren?� Dasklang natürlich nicht schlecht, und ich dachte mir,ich kann mir die Aufgaben ja mal anschauen. DieChemie-Olympiade kannte ich bis dahin nur von demPlakat, das in unserer Schule regelmäßig aushing. Ichwäre von alleine aber nie auf die Idee gekommen,dort teilzunehmen. Ich denke daher, daß es wichtigist, daß Lehrer mit den Aufgaben auf die Schüler zuge-hen und sie zur Teilnahme ermutigen - oft trauen dieLehrer ihren Schülern viel zu wenig zu.

Die Aufgaben der ersten Runde sah ich mir dannetwas genauer an und stellte fest, daß ich vieles mitmeinen Wissen lösen konnte. Wo ich nicht weiterwußte, blätterte ich etwas in meinem Chemiebuch undfand relativ leicht etwas passendes. Dabei muß zurersten Runde gesagt werden, daß es nicht nötig ist,alle Aufgabe richtig zu lösen. Alle Schüler, die mehrals 70% richtig haben, erhalten die Aufgaben derzweiten Runde. Es ist daher nicht schlimm, wenn mannur einen Teil lösen kann, die Lösung sollte man aufjeden Fall abgeben.

Ich erhielt dann also die Aufgaben der zweitenRunde, sah sie mir an und legte sie sofort auf dieSeite. Die Aufgaben sahen sehr kompliziert aus, undich konnte mit ihnen ziemlich wenig anfangen. Ichsah mir die Aufgaben dann von Zeit zu Zeit noch ein-mal an und dachte dann, das muß doch irgendwiemachbar sein. Ich setzte mich also hin und las etwasin Chemiebüchern und fand nach und nach eine Lö-sung für einige Aufgabenteile. Ich besorgte mir et-was dickere Chemiebücher aus der Uni-Bibliothek undstellte dann fest, daß sich vieles mit diesen Informa-tionen recht leicht lösen ließ.

Auch in der zweiten Runde muß nur ein Teil derAufgaben richtig sein - die besten 60 Teilnehmer er-reichen die dritte Runde. Dabei sind oft schon 50 -60 % ausreichend. Bereits in der ersten oder zweitenRunde kann sich die Teilnahme gelohnt haben. In denmeisten Bundesländern - seit letztem Jahr auch inmeinem Heimatland Hessen - werden für die Teilneh-mer Landesseminare organisiert. Diese Landessem-inare werden vom Förderverein Chemie-Olympiade,einem Verein von ehemaligen Teilnehmern wie mir,meist in Zusammenarbeit mit einem Partner aus derchemischen Industrie durchgeführt. Neben dem Kon-takt zu anderen Teilnehmern stehen dabei Betrieb-sbesichtigungen und praktische Laborarbeit auf demProgramm.

Die dritte Runde wird in Form eines einwöchi-gen Seminars für je 30 Teilnehmer in Köln und Berlinausgetragen. Ich selbst war in Köln und traf dort zumersten Mal auf andere �Chemie-Olympioniken�, undhabe eigentlich, wie am Anfang beschrieben, mit demSchlimmsten gerechnet. Ich stellte dann aber fest, daßich fast nur �normale� Leute traf. Da in Köln zu dieserZeit Karneval war, hatten wir auch jede Menge Spaß.Daneben gab es jede Menge, oft auch recht schwieri-ge, aber interessante Vorträge aus den verschieden-sten Bereichen der Chemie, eine Besichtigung bei derBayer AG und zwei Klausuren, die über das Weiter-kommen entscheiden sollten. Auf diese Klausurenhatte ich mich mit den Aufgaben der Vorjahre etwasvorbereitet.

Die dritte Runde in Köln allein war eigentlichschon die Mühe, die ich mir bis dahin gemacht hatte,wert gewesen. Für die Teilnehmer der dritten Rundewerden außerdem �Schnupperpraktika� an Univer-sitäten, Max-Planck-Instituten und in der Industrieangeboten.

In der vierten Runde in Kiel stand die praktischeArbeit im Mittelpunkt. Am Institut für die Pädagogikder Naturwissenschaften (IPN), das den Wettbewerborganisiert, steht hierfür ein Labor zur Verfügung.Über eine weitere theoretische und eine praktischeKlausur wurden dann die vier Glücklichen ausgewählt,die es geschafft hatten - umsonst nach Kanada zufahren. Über diese Endrunde, an der knapp 200 Teil-nehmer aus der ganzen Welt teilnahmen, könnte ich,vor allem wegen des umfangreichen Rahmenpro-gramms, noch einen mindestens genauso langen Ber-icht schreiben. Ich will mich auf den einen Satz be-schränken, daß wir sehr viel Spaß hatten und als deu-tsches Team mit drei Gold- und meiner Bronze-Me-daille auch recht erfolgreich waren.

Die Teilnahme an der Chemie-Olympiade hat mirsehr viel Spaß gemacht und lohnt sich auf jeden Fall -egal bis zu welcher Runde es am Ende dann reicht.

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ChristophChristophChristophChristophChristoph Jacob Jacob Jacob Jacob Jacob hat 1997 an der XXIX. InternationalenChemie Olympiade in Montréal (Kanada) teilgenommenund studiert jetzt Chemie an der Universität Marburg.

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Seit 1996 konnte nun schon zum zweiten Malein Teilnehmer der 4. Runde der Chemie-Olympiadeam �Dr. Bessie F. Lawrence International Summer Sci-ence Institute� teilnehmen, das am Weizmann-Institutin Rehovot (Israel) durchgeführt wird.

Für alle, die sich noch nie mehr als 500 km vonihrem heimatlichen Territorium entfernt haben, sinddie folgenden Eindrücke nur allzu verständlich:Hektisches Herumirren am Münchner Flughafen,Angstzustände wegen der Panzer, die das Flugzeugbewachen, und Ungewißheit beim ersten Flug desLebens - und dann noch nach Israel! Schließlich undendlich die Ankunft in Israel mit einem freundlichenEmpfang vom Weizmann-Team - letzteres nahmdiesem ersten Tag meiner vierwöchigen Reise alleUngewißheit und ließ mich so langsam in diesem neu-en Umfeld einleben.

Nicht nur das Weizmann Institute of Science,sondern auch die vielen jungen Leute aus aller Weltmachten diese Zeit zu einem überwältigend ange-nehmen Erlebnis. Nachdem wir - 65 Jugendliche ausden verschiedensten Ländern - die ersten zwei Tagemehr oder weniger zum Eingewöhnen und Kennen-lernen benutzt hatten, näherte sich schon der ersteHöhepunkt unseres Aufenthaltes in Israel: die Reisenach Jerusalem. In Jerusalem konnte man sichlangsam an alle Unbequemlichkeiten des IsraelischenKlimas gewöhnen (>30°C, mehr als 4 Liter trinken beiständigem Schwitzen, und das Aufdrängen derBetreuer �Guys, drink!�). Nach drei ziemlich stressigenTagen mit zahllosen Muse-umsbesuchen und Rund-fahrten fuhren wir recht beein-druckt nach Rehovot zurück.Mich persönlich faszinierte anJerusalem nicht nur die schöneArchitektur und Kultur, son-dern wirklich interessant wardie Stadt als Schmelztiegel derverschiedenen Weltreligionenund so vieler unterschiedlicherLeute.

Wieder zurück in Rehovothörten wir am nächsten Tagzahlreiche Kurzreferate derMentoren (meist mit Doktor-

titel), die ihre unterschiedlichen Projekte vorstellten.Ich gab dem Projekt �Observing Molecular Order andDisorder With NMR� höchste Priorität - und hatteschließlich auch das Glück, dieses Projekt zu be-kommen. Wirklich interessant während dieser2 1/2 Wochen wissenschaftlicher Arbeit war für michzu sehen, wie ein Wissenschaftler arbeitet, wenn ervor (scheinbar unlösbaren) Problemen steht, wie einNMR eigentlich aussieht und funktioniert und natürlichdie Erfahrung, an einem Institut zu arbeiten, an demso viele verschiedene Leute aus aller Welt zusammenan unterschiedlichen Projekten arbeiten - das, wasdas Weizmann-Institut eben so einzigartig macht.Auch hatte ich das Glück, den technischen Chefmeiner Abteilung, der für die NMR-Geräte zuständigist, kennenzulernen. Er zeigte uns, meinem Arbeits-kollegen Joshua Zide und mir, nicht nur moderne 400MHz-NMRs und andere High-Tech-Apparate, sondernauch modernste Geräte der aktuellen Forschung, z.B.aus dem Gebiet des MRI (Magnetic Resonance Imag-ing, Kernspintomographie).

Während dieser Wochen der Forschung hattenwir auch die Möglichkeit, an den jeweils freienWochenenden an Reisen nach Galiläa und ans RoteMeer teilzunehmen. Eine wirklich schöne Erfahrungwar für mich die Fahrt nach Galiläa. Auch hier - wieschon in Jerusalem - schafften es die Betreuer undReiseleiter, eine angenehme Atmosphäre zu schaffenund Israel als faszinierendes Land vorzustellen. AmSchluß unseres Aufenthaltes kam sozusagen alsKrönung unserer Reise ein viertägiger Aufenthalt amToten Meer. Neben Wanderungen und �Überlebens-training� in der Wüste standen auch Reflexionen überdas empfindliche Ökosystem des Toten Meers undseiner Umgebung und eine Wanderung auf Massadaauf dem Programm.

Insgesamt waren es viererlebnisreiche und schöneWochen in Israel, die für jedeneinzelnen von uns nicht nurwissenschaftlichen Fortschritterbracht, sondern auch Cha-rakter und Weitblick ge-schärft haben. Ich bin daherdankbar, daß mir diese Reiseermöglicht worden ist.

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Achim SchulzeAchim SchulzeAchim SchulzeAchim SchulzeAchim Schulze hat 1998 bei der

4. Auswahlrunde der Chemie-

Olympiade den Aufenthalt amWeizmann-Institut gewonnen.Eine willkommene Abkühlung...

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Da ich nun schonzum dritten Mal an derChemie-Olympiade teil-nahm, und das bis datonicht ganz erfolglos, warich zunächst ziemlich

enttäuscht über das, was ich in der 4. Runde �96�verzapft� hatte. Meine Befürchtung, nicht unter denersten vier zu sein, also auch nicht zur IChO fahrenzu können, bestätigte sich leider bald. Glücklicher-und überraschenderweise blieb mir aber noch der 5.Platz und somit eine Reise irgendwohin nach Israel.�Irgendwohin nach Israel� deshalb, weil sich dieInformationen über diese Reise anfangs in äußerstengen Grenzen hielten, was die Organisation nichtunbedingt erleichterte. Somit strapazierte ich dieGeduld von Dr. Bünder, einem Verantwortlichen derIChO in Deutschland, durch mehrfaches Nachfragenwahrscheinlich bis aufs letzte (nochmals vielen Dank!).

Nach und nach trudelten dann aber Formulare,Infoblätter u.ä. bei mir ein, wodurch Vorfreude undNeugierde erheblich stiegen. Es sollte also ansWeizmann Institute of Science nach Rehovot gehen.Das sogenannte �28. Dr. Bessie F. Lawrence Interna-tional Summer Science Institute� sah neben einemzweieinhalbwöchigen naturwissenschaftlichen odermathematischen Projekt auch einen viertägigen Auf-enthalt in En Gedi (Judäische Wüste) sowie einenobligatorischen Trip nach Jerusalem und zwei frei-willige (d.h. selbst zu finanzierende) Wochenend-ausflüge nach Galiläa und Elat vor. Obwohl dies schonsehr verlockend klingt, war die eigentliche Reise nochviel, viel schöner...

In Rehovot angekommen, bestand die ersteschwierige, wenngleich angenehme Aufgabe darin,sich mit den anderen 70 Teilnehmern aus insgesamt19 Ländern bekannt zu machen und sich die Namenzu merken. Ungefähr den gleichen Schwierigkeitsgradbesaß in den ersten Tagen die Orientierung auf demInstitutsgelände, selbst nach einer Führung. DasWeizmann-Institut ist eine richtige Oase in Rehovot,ja vielleicht sogar in Israel: die verschiedenen Ge-bäude, in denen auf den Gebieten Mathematik, Physik,Chemie und v.a. Biologie gearbeitet wird, liegen ineinem riesigen Park. Hier finden sich so ziemlich allePflanzen, die man sich denken kann; das Spektrumreicht von Palmen, über Orangen- und Mangobäume,diverse Stäucher, Agaven, bis zu den verschiedenstenBlumen. Die Beschäftigung in (projekt-)freien Stundenfiel also nicht schwer, zumal sich direkt neben unsererUnterbringung, dem �Youth Village�, ein Sportpark mitSwimmingpool, Tennis- und Basketballplätzen befand(Der Eintritt war für uns frei!).

Bevor allerdings der Ernst des Lebens in denProjekten losgehen sollte, fuhren wir für drei Tagenach Jerusalem. Hier bekamen wir zum einen einenersten Eindruck von dieser wunderschönen Stadt, zumanderen machten wir die Bekanntschaft mit einem derisraelischen �easy hikes�. Letzterer fand am dritten�Jerusalem-Tag� statt und führte uns in die umgeben-

den Berge. Geplant war die Besichtigung eines imFelsen verborgenen Kanals, der früher zur Wasser-versorgung diente. Dort sollte uns knöchel- odermaximal knietiefes Wasser erwarten - allerdings wurdefür die Kleinsten aus unserer Gruppe (geschätzte 1,55m) fast eine Schwimmtour daraus: das Wasser standihnen bis zum Hals. Außer den zwei Busfahrern, dieuns zurück zum Quartier bringen mußten, hattentrotzdem alle Spaß dabei.

Aber drei Tage gehen schnell vorbei, besondersin Jerusalem. So hatten wir - zurück in Rehovot - alsnächstes die Qual der Wahl, uns für eines von 34angebotenen Projekten zu entscheiden. Sicherheits-halber wurden auch noch ein paar Ersatzwünsche an-

gegeben, da nur 2 (maximal 3) Leute in einem Projektarbeiten konnten. Obwohl die Projekte aus allenBereichen, also Mathe, Physik, Biologie und Chemie,angeboten wurden, und ich ja meine Reise eigentlichder Chemie zu verdanken hatte, entschied ich michfür ein Bio-Projekt. Um einen Eindruck von der Artder Projekte zu vermitteln, will ich kurz ein paar Worteüber meines verlieren. Es hatte den Titel �FibroblastGrowth Factors (FGF) in Cancer Mechanism and Treat-ment�. Hier testeten wir Substanzen, die dasTumorwachstum stoppen bzw. verlangsamen sollen,indem sie die Bindung von FGF (einem für dieZellteilung wesentlichen Protein) mit dessen Rezeptorverhindern. Wir erlernten dabei verschiedeneArbeitstechniken, z.B. das Herstellen von Zellkulturen,Injizieren bei Mäusen, Säulenchromatographie, Gel-elektrophorese und vieles mehr.

Während dieser zweieinhalb �Projektwochen�entwickelte sich so eine Art Alltag, der ungefähr wiefolgt aussah: Geweckt wurden wir morgens um 7.00Uhr mit einem Getrommel gegen unsere Tür, ver-bunden mit dem Schlachtruf �Good morning!!!Everybody�s awake?�, worauf dann erstens ein mehroder minder munter wirkendes �Yeah� und zweitenserneutes Einschlafen folgten. Aber auch in Israel gilt�doppelt hält besser� und so gab es kein Entrinnenvor dem Frückstück bzw. den viel wichtigeren �An-nouncements� (dabei handelte es sich um die Bekannt-

Blick auf den Solarturm im Weizmann-Institut

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gabe der Änderungen unseres Tagesablaufes.) Um8.30 begaben wir uns dann in die Labors zu unserenProjekten, die - unterbrochen nur durch das �Schnitzel-essen� (ein Synonym für Mittagessen) - bis 17.00 Uhrfortgesetzt wurden. (Es soll hier nicht der Eindruckentstehen, das Essen wäre schlecht gewesen, imGegenteil. Man hatte durchaus mehrere (3-4) meistwohlschmeckende Gerichte zur Auswahl, aber eineswar regelmäßig Schnitzel). Danach wurde man in dieFreizeit entlassen, d.h., ab und zu konnte man auchein Gebäude des Instituts besichtigen (z.B. denTeilchenbeschleuniger oder den Solarturm), einemVortrag lauschen und einmal sogar nach Tel Avivfahren. Ansonsten waren aber Tischtennis, Basketball,Schwimmen, Einkaufsbummel in Rehovot, Karten-schreiben, Faulenzen, Fernsehen, oder Schlafen sehrbeliebte Beschäftigungen (letztere hinderte einigesogar am Abendessen).

An den Wochenenden konnte man an Ausflügenquer durch Israel teilnehmen, was auch fast alle taten.Die erste Tour ging nach Galiläa, einer herrlichenGegend, die nur leider wegen der Grenzen zumLibanon, zu Jordanien und zu Syrien mit sehr vielStacheldraht geschmückt ist. Von diesem Ausflugwerden mir wohl neben den gesehenen Grenzen v.a.die beiden Flußwanderungen (diesmal waren sie auchals solche angekündigt), ein unfreiwilliges Bad im Jor-dan und der Sonnenuntergang über dem Kinnereth(See Genezareth) im Gedächtnis bleiben. Mit demGaliläa-Trip hatte der Elat-Wochenendausflug nur dieunchristliche Weckzeit von 4.30 Uhr gemein. Stattlanger Wanderungen und Busfahrten machten wir hierzunächst einen Abstecher ins Unterwasser-Observa-torium, wo wir die verschiedensten Fische, Schild-kröten und Korallen hinter Glas sehen konnten. Diesallerdings nur zur Information, denn auf unsereremanschließenden Schnorchelgang vor einem Korallenriffim Roten Meer bekamen wir das alles �life� zu Gesicht.Den nächsten Tag machten wir eine Bootsfahrt, wobeiman das Boot zwecks Schwimmen auch für einWeilchen verlassen konnte. Soviel zu den �OptionalTrips�.

Die letzte Projektwoche wurde etwas stressig,da wir sowohl einen schriftlichen Bericht abliefern alsauch einen kurzen Vortrag halten mußten, was abervon allen gemeistert wurde. Nach einem frei zugestaltenden Wochenende folgte schließlich der 4-tägige Aufenthalt in der Judäischen Wüste, genauergesagt in der En Gedi Fiel School. Naja, eigentlichhaben wir in den 4 Tagen keine 10 Stunden in derFiel School (einer Art Jugendherberge) verbracht.Vielmehr waren wir, d.h. drei Survivalgroups, eineSurvival/History- und eine Biology Group, draußen.(Jeder konnte sich vor Beginn eine Gruppe aussuchen,die ihm allerdings nicht immer zugestanden wurde,da sich die Survivalgroups zu großer Beliebtheiterfreuten.) Wie auch immer, ich glaube am Ende dervier Tage waren alle fasziniert von der Wüste, selbstdie Hitze, bis zu 41°C im Schatten (wovon es aberkaum welchen gab), tat dem keinem Abbruch.

Die Biologen machten auf der Suche nach allem,was kreucht und fleucht, v.a. leichtere Wanderungenund beobachten eine Nacht lang Fledermäuse in einerriesigen Höhle. Die restlichen 4 Gruppen waren nachihrem Projekt ziemlich geschafft, aber auch glücklich.Am anstrengendsten war wohl der zweite Tag: 13-16Stunden (die Zeit variierte von Gruppe zu Gruppe)Wandern und Klettern in der Steinwüste, wobei mannoch Essen und Trinken (6-8l Wasser) mit sichrumschleppen mußte. Die Nacht verbrachten wir danndraußen auf einem Plateau unter einem herrlichenSternenhimmel. Eigentlich war ja noch ein Lagerfeuergeplant, doch bevor dies bekanntgegeben werdenkonnte, schlief schon die Hälfte. So wurde es amnächsten Abend nachgeholt, was uns dann ca. 4Stunden Schlaf bescherte. Denn um 3.30 Uhr warWeckzeit, da wir vor Sonnenaufgang die alte FestungMassada besteigen wollten. Irgendwie haben wir dasdann sogar geschafft, und es hat sich gelohnt. Nacheinem abschließenden Aufenthalt in einemBeduinendorf verbunden mit Kamel- oder Eselreitenging�s dann wieder heimwärts. Der größte Wunschhieß dann erstmal SCHLAFEN.

Tja, das war�s dann schon fast. Nach der Ab-schiedsparty stand uns die mit Abstand traurigsteSache bevor: das Abschiednehmen... Ein Nachtreffenim Jahr 2000 ist zwar geplant, aber wer weiß. Wiedem auch sei, im nachhinein bin ich wirklich frohdarüber, daß ich Fünfte geworden bin und sehr dank-bar für diese Reise, denn neben einem sehr interes-santen und schönen Land habe ich auch Leute ausaller Welt kennengelernt, was ich nicht missen möchte......................................................................................

Maria KMaria KMaria KMaria KMaria Kulawik ulawik ulawik ulawik ulawik ist 1996 als erste Teilnehmerin am Aus-

wahlverfahren der Chemie-Olympiade ans Weizmann-Institut

nach Rehovot gefahren. Sie studiert jetzt Chemie an der

Humboldt-Universität in Berlin.

Infos über das DrDrDrDrDr. Bessie F. Bessie F. Bessie F. Bessie F. Bessie F. L. L. L. L. Lawrawrawrawrawrence International Summer Science Institute ence International Summer Science Institute ence International Summer Science Institute ence International Summer Science Institute ence International Summer Science Institute finden Sie unter:

http://wwwhttp://wwwhttp://wwwhttp://wwwhttp://www.weizmann.ac.il/youthact/english/sumin.htm.weizmann.ac.il/youthact/english/sumin.htm.weizmann.ac.il/youthact/english/sumin.htm.weizmann.ac.il/youthact/english/sumin.htm.weizmann.ac.il/youthact/english/sumin.htm

Maria Kulawik (rechts) und Kollegin

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Chemie-Chemie-Chemie-Chemie-Chemie-Olympiade rOlympiade rOlympiade rOlympiade rOlympiade regional:egional:egional:egional:egional:

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Der Förderverein Chemie-Olympiade veranstaltet

seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit den

Landesbeauftragten des Wettbewerbs und Partner-

firmen oder -universitäten regionale, mehrtägige

Seminare, meist für ein oder mehrere Bundesländer.

Eingeladen werden dazu Teilnehmer der ersten

Auswahlrunden. Dabei soll nicht etwa eine weitere

Selektion der Schüler stattfinden, sondern ein Einblick

in einen Betrieb der chemischen bzw. pharma-

zeutischen Industrie gewährt und die praktische Arbeit

im Labor trainiert werden. Außerdem ist es eine

wichtige Erfahrung für chemiebegeisterte Schüle-

rinnen und Schüler, sich intensiv austauschen zu

können und so evtl. in ihrer Neigung bestätigt zu

fühlen, ihr �Hobby� Chemie auch über die Schule hinaus

zu verfolgen.

Zu den Landesseminaren kommen nun noch

verstärkt weitere regionale Aktivitäten. Nach dem

Vorbild von �Chemie im Alltag: das Experiment�, kurz

�ChemAll�, einem Experimentalwettbewerb in Baden-

Württemberg für Schülerinnen und Schüler der Klassen

5-11, wurde Ende 1998 in Nordrhein-Westfalen

�Chemie entdecken� als neuer Wettbewerb für die

Sekundarstufe I eingerichtet. In Hessen laufen derzeit

ebenfalls die Vorbereitungen für den Start eines

vergleichbaren �kleinen Bruders der Chemie-

Olympiade� im Herbst diesen Jahres. Neben bereits

existierenden Landesolympiaden und den geplanten

Wettbewerben in Rheinland-Pfalz sowie in Nieder-

sachsen scheint nun auch diese Idee erfreulicherweise

in ganz Deutschland Anklang zu finden.

(fs)

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N wie nette Leute, R wie richtig viel Spaß, W wieWissenswertes. Das Landesseminar NRW für diezwanzig besten Teilnehmer der zweiten Runde derChemie-Olympiade in Nordrhein-Westfalen fand diesesJahr vom 24. bis zum 28. Januar bei der Bayer AGLeverkusen statt. Eine Frage beschäftigte die meistenvon uns: Wie werden die anderen sein? Stand uns eineWoche mit lauter abgehobenen Fanatikern bevor?Würden wir danach von Chemie die Nase voll haben?Schon nach kürzester Zeit sahen wir unsere Bedenkenjedoch zerstreut. Was sich da zum gemeinsamenLernen getroffen hatte, das war eine Gruppe vonzwanzig gutgelaunten Schülern, die der kommendenWoche erwartungsvoll entgegensahen.

Nachdem alle im Jugendgästehaus in Kölneingetroffen waren, rief Frau Schumacher, die dasSeminar betreute, zur ersten Vorbesprechung. Um15.00 Uhr brachen wir dann zum gemeinsamenStadtrundgang durch Köln auf. Nach einem zwei-stündigen Spaziergang unter fachkundiger Leitungund grauem Regenhimmel hatten wir schließlich dasWichtigste von Köln gesehen. Der Tag endete miteinem gemütlichen Kegel-abend im Colonia-Haus, wowir die im Laufe des Tagesgeknüpften ersten Kontaktevertieften und erweiterten.

Am nächsten Morgenging�s schon früh los mit demBus nach Monheim zumPflanzenschutzzentrum vonBayer. Wir bekamen dieverschiedenen Bereiche derchemischen Forschungvorgestellt. Der Vormittagwar im Nu verflogen, undnach einem wirklich leckerenMittagessen fuhren wir nachLeverkusen zum BayKomm,wo wir den Rest des Tagesmit Übungen zu IChO-Aufgaben verbrachten. DerAbend stand zu unserer freien Verfügung, was wirauch ausnutzten. Ein Teil z.B. blieb im Gästehaus undverbrachte den Abend im Bistro mit - keinesfallsdruckfähigen - Witzen.

Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen derTheorie. Wir rechneten und rechneten, bis die Köpferauchten. Am Nachmittag bekamen wir zudem nocheine Einweisung in unser Laborpraktikum, das amMittwoch stattfinden sollte und auf das wir schon sehrgespannt waren. Abends gab�s einen �Erfahrungs-austausch Chemie-Olympiade�, der jedoch schnell

endete. Ein Großteil der Teilnehmer fuhr ins Kino,andere spazierten am Rhein entlang zum Dom undwieder andere veranstalteten auf den Zimmern kleinePrivatpartys, die später von den zurückgekommenenAusflüglern verstärkt wurden. Am Mittwoch war dannder Tag des Praktikums. Unter Anleitung der Aus-zubildenden der Bayer-Labore untersuchten wir einenAldehyd auf seine Schmelztemperatur und seinemolare Masse. Die Azubis waren sehr nett und wurdenvon uns gleich zu unserer geplanten Party eingeladen.Schließlich hatten alle herausgefunden, daß es sichbei dem unbekannten Stoff um para-Tolylaldehydhandelte.

Nun war Kultur angesagt. Hilfe, wir sollen unsKunst ansehen? Glücklicherweise war es gar nicht soschlimm, wie wir es uns zunächst ausgemalt hatten.Wir streiften einmal durch die kleine �Galerie amWerk�, betrachteten mit pflichtbewußt interessiertenGesichtern die reichlich häßlichen Gemälde einesangeblich bekannten Leverkusener Malers und warenberuhigt, daß unsere mangelnde Begeisterung nichtauf unseren schlechten Geschmack zurückzuführenwar, weil selbst der Leiter der Galerie zugab, daß erdie Bilder nicht leiden konnte. So landeten wir schnellin der Kleinkunst-Kneipe �Kolonie 1� und erwartetenden Beginn des Kabaretts. Einige Teilnehmer liefertensich hitzige Diskussionen mit Dr. Heywang von Bayer,der sich unserer positiven Meinung über Kirsch-Bananen-Saft nicht anschließen wollte. Das gebotene

Kabarett-Programm wargut, wenn auch zum Schlußreichlich langatmig. Sokamen wir denn deutlichnach 23.00 Uhr schließlichwieder in Köln an.

Am Donnerstag gabes dann noch eine Ab-schlußdiskussion im Bay-Komm und eine Feierstun-de mit Urkundenvergabeund Vorträgen. Nach einemkleinen Imbiß im Anschlußtrennten wir uns schließlichunter Rufen, Winken,Adressentauschen und denüblichen Versprechungen(�ich schreib� Dir �ne Karte�)voneinander. Jetzt wirdvielleicht manch einer

sagen: �Viel Chemie gibt�s aber nicht in diesemArtikel!� Stimmt, aber das war gerade das Tolle andiesem Seminar. Wir haben zwar unser Wissenerweitert und vertieft, aber vor allem haben wir einenHaufen netter Leute kennengelernt und eine schöneZeit mit viel Spaß verbracht. Zu danken haben wir FrauSchumacher und unseren anderen Betreuern, sowieder Bayer AG für das Ausrichten dieses Seminars (undfür die grünen Aspirin-T-Shirts, die sozusagen unserMannschaftstrikot waren).

Inga WInga WInga WInga WInga Wadenpohladenpohladenpohladenpohladenpohl

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Gruppenfoto im BayKomm in Leverkusen

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Aufgrund ihrer vielfältigen Tätigkeiten und ihres Engagements, nicht zuletzt bei der

Chemie-Olympiade, wurde der Landesbeauftargten der Chemie-Olympiade für den

Regierungsbezirk Köln, Frau Elke Schumacher der Friedrich-Stromeyer-Preis der

Gesellschaft Deutscher Chemiker zugesprochen.

Herzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten FörHerzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten FörHerzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten FörHerzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten FörHerzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten Förderderderderderverververververeins!eins!eins!eins!eins!

Ansprache von Frau Elke Schumacher

Experimentalvortrag von Dr. Heywang (Bayer AG)

Chemie entdeckChemie entdeckChemie entdeckChemie entdeckChemie entdeckenenenenenNeuer Experimentalwett-bewerb für Sek. I in NRW

�Chemie entdecken� ist ein neuer Experimental-wettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Klassen6 bis 10 aller Schulformen in Nordrhein-Westfalen.Er richtet sich an die 11- bis 16-Jährigen mit dem Ziel,auch außerhalb des Unterrichts Interesse an chemi-schen Fragestellungen zu wecken und zu fördern;weiterhin soll er besonders interessierte Jugendlichelängerfristig behutsam an den eher für Oberstufen-schüler geeigneten Wettbewerb �Chemie-Olympiade�heranführen. Betreut wird er von einem Arbeitskreis

im �Kölner Modell�. Der Wettbewerb, der jährlichzweimal stattfindet, ist als Einzelwettbewerb konzi-piert und stellt als Aufgabe ein chemisches Experi-ment, das mit einfachen Mitteln zu Hause durch-geführt werden kann. Für die oberen Jahrgängeschließen sich Zusatzfragen unterschiedlicher Schwie-rigkeitsgrade an. Die Teilnehmer müssen ihre Lösungan die Universität Köln senden, an der die Auswertungzentral durch den Arbeitskreis erfolgt. Jeweils zumSchuljahresende werden besonders erfolgreiche Teil-nehmerinnen und Teilnehmer zu einer Feierstundean der Universität Köln eingeladen. Nähere Infor-mationen finden sich unter den beiden Internet-Adressen: http://www.uni-koeln.de/math-nat-fak/koemo/ oder http://ourworld.compuserve.com/homepages/schumo/

Elk Elk Elk Elk Elke Schumachere Schumachere Schumachere Schumachere Schumacher

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Das Landes-seminar inBaden-Württ-emberg fandvom 8. bis 12.D e z e m b e r1998 in Stutt-gart statt und

wurde in Zusammenarbeit mit dem Kultusministeriumund der Landesstelle für Erziehung und Unterricht(LEU) durchgeführt. Eingeladen wurden die zwanzigbesten Teilnehmer der zweiten Runde aus Baden-Württemberg und zwei Schüler des C.F.Gauß-Gymna-siums in Frankfurt(Oder).

Am ersten Abend stellten ehemalige Teilnehmereinige Aufgaben aus der dritten Runde vergangenerJahre vor. Am Mittwoch wurden im staatlichen Semi-nar für Schulpädagogik verschiedene Versuche durch-geführt, u.a. die Bestimmung des Calciumgehalts vonEierschalen durch Volumetrie als komplexometrischeTitration. Der Tag wurde durch den Besuch der Messe�Wirtschaft trifft Wissenschaft� abgerundet. Diezahlreichen Stände boten Einblick in die praktischeAnwendung der aktuellen naturwissenschaftlichen

Forschung. Vertreten waren u.a. die Deutsche Gesell-schaft für Luft- und Raumfahrt, zahlreiche Max-Planck-Institute und Arbeitskreise aus den meisten Univer-sitäten. Den folgenden Tag verbrachten die Teil-nehmer bei Roche Dagnostics (ehemals Boehringer)in Mannheim, wo ganztägig experimentiert wurde.Unter Anleitung von Laboranten sollte Benzoesäuredurch Umfällen gereinigt und anschließend mit Hilfevon Schmelzpunktbestimmung und Chromatographiebestimmt werden. Am Freitag vormittag begab mansich zum chemischen Institut Dr. Flad, wo Versuchezur Photometrie und Spektroskopie durchgeführtwurden. Der Nachmittag wurde dem Lösen theore-tischer Aufgaben gewidmet, was unter der Anleitungvon Thomas Bark und Dmitrij Rappoport vom Förder-verein geschah.

Schließlich wurden die Landessieger Jean-JacquesWörner, Matthias Zimmer, Corinna Schindler und ThiloSchwenk ausgezeichnet. Das Landesseminar ging miteinem Vortrag von Prof. Dr. Parrinello, einerm derDirektoren des Max-Planck-Instituts für Festkörper-physik, über Prinzipien und Grundlagen des �molecu-lar modelling� (�Das virtuelle Labor�) zu Ende.

Jean-Jean-Jean-Jean-Jean-Jacques WörnerJacques WörnerJacques WörnerJacques WörnerJacques Wörner

Chemie im AlltagChemie im AlltagChemie im AlltagChemie im AlltagChemie im AlltagExperimentalwettbewerbExperimentalwettbewerbExperimentalwettbewerbExperimentalwettbewerbExperimentalwettbewerbin Baden-Würin Baden-Würin Baden-Würin Baden-Würin Baden-Württemberttemberttemberttemberttemberggggg

Die nebenstehenden Schülerinnenund Schüler haben im Jahr 1998 alle dreiAufgaben des Wettbewerbs überzeugendund originell bearbeitet. Dafür erhielten sieeine Urkunde von Frau Dr. AnnetteSchavan, Ministerium für Kultus, Jugendund Sport Baden-Württemberg.

Den Schülern wurde der Preis an-läßlich eines Besuchs in der WilhelmaStuttgart überreicht. Frau Dr. Nittinger gabden Preisträgern eine spezielle Einführungunter dem Thema �Von den Eisbären biszu den Korallenfischen - alle brauchensauberes und artgerechtes Wasser�. Nachder Führung erfolgte die Ehrung. DieSchüler der Klassen 5 bis 8 erhielten einraffiniertes Magnetspiel, das geistigeFähigkeiten und Fingerfertigkeiten vomSpieler fordert. Den Schülern der Klassen9 bis 11 wurde das Buch von Otto Krätz�Goethe und die Naturwissenschaften�überreicht. Die Jury beglückwünscht diePreisträger und freut sich über ihreAusdauer und ihren Erfolg!

Weitere Informationen zu �Chemie im Alltag��Chemie im Alltag��Chemie im Alltag��Chemie im Alltag��Chemie im Alltag� finden Sie im Internet unter:http://wwwhttp://wwwhttp://wwwhttp://wwwhttp://www.chemall.schule.de.chemall.schule.de.chemall.schule.de.chemall.schule.de.chemall.schule.de

Andrea Bromby, FriedrichshafenMartina Matzen, BacknangMarianne Bader, MeersburgMaren-Christine Bernlöhr, StuttgartAnnika Denninger, BacknangFlorian Denz, BacknangAndreas Dietl, MannheimJonathan Balewski, GöppingenRolf Esslinger, VillingenVera Gramich, RenningenRuben Heid, BammentalSabine Kugler, TübingenFlorian Neubrech, KarlsruheTobias Niebel, VillingenNguyen Bich Tran-Chau, GöppingenAaron Kunert, Ditzingen

Ulrike Altenberend, OffenburgBettina Duffner, FurtwangenDaniela Grötschel, KarlsruheVerena Jacob, GöttingenJulia Mündel, OffenburgMarkus Pfeiffer, GöppingenMichael Rauscher, BacknangMaren Schillo, WilhelmsdorfKatharina Springer, IlsfeldErnst von Oelsen, GöppingenTobias Zimmermann, RiedlingenAlexander Büll, FilderstadtBeate Burkhart, GöppingenClaudia Glier, MosbachMartin Hrach, FriedrichshafenDaniel Pfeiffer, Göppingen

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Vom 1. bis zum 3. Dezember 1998 fandwiederum bei der BASF Schwarzheide GmbH dasVierländerseminar statt. Organisiert gemeinsam vonFrau Ossowski (BASF) und Dr. Gunnar Jeschke (Förder-verein Chemie-Olympiade) hatten die 16 bestenTeilnehmer der ersten Runde der Olympiade ausSachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin dortdie Chance, ihre �chemischen Kräfte� in einertheoretischen und einer praktischen Klausur zumessen. Zusätzlich ergänzte ein attraktives Rahmen-programm die Veranstaltung. So stand eine Betriebs-besichtigung, ein Besuch bei der FachhochschuleLausitz in Senftenberg sowie ein Aufgabenseminarzur Thermodynamik auf dem Programm.

Noch am Nachmittag des Anreisetages wurdedie theoretische Klausur geschrieben - drei Stundenfür acht Aufgaben. Der Schwierigkeitsgrad wardurchaus vergleichbar mit der dritten Runde derOlympiade. 100 Punkte gab es in den vom Förder-verein (insbesondere durch Thoralf Krahl) vorberei-teten Aufgaben zu holen, und die Teilnehmererreichten zwischen 26 und 71,5 Punkten.

Nachdem wir am Abend noch den Fördervereinvorgestellt hatten, schlugen wir uns dann die Nachtum die Ohren, um die Klausuren zu bewerten. Wirkamen nach einer Gegenkorrektur der Landesbeauf-tragten am nächsten Morgen zu folgendem Ergebnis:

Platz 1: Michael Müller, Sachsen (Klasse 11)Platz 2: Alexander Bunge, Berlin (Klasse 11)Platz 3: Anita Zeidler, Brandenburg (Klasse 13)Frühstarter-Preis: Nils Wötzel, Sachsen (Klasse 10)

Besonders erfreulich ist, daß unter den Preis-trägern zwei Schüler der elften Klasse sind, und auchein Frühstarter mit sehr guten Leistungen auf sichaufmerksam macht. Alle drei können also noch einbzw. sogar zwei weitere Jahre an der Olympiadeteilnehmen!

Am nächsten Tag wurde die praktische Prüfung,vorbereitet und durchgeführt vom Ausbildunszentrumder BASF Schwarzheide GmbH, in Angriff genommen.Die Mannschaften der vier Bundesländer hatten eineanalytische und eine synthetische Aufgabe zu lösenund im Anschluß ihre Ergebnisse vorzustellen und zuverteidigen. Bewertet wurden Ausbeute, Qualität desProduktes, Genauigkeit der Analyse, Arbeitsweise unddie Qualität der Präsentation. In diesem Wettbewerbgewann Sachsen vor Brandenburg und Berlin.

Nach der Betriebsbesichtigung am nächstenMorgen beschlossen die Siegerehrung und ein ge-meinsames Mitagessen die Veranstaltung. Bedankenmöchten wir, Gunnar und ich, uns an dieser Stelle beider BASF Schwarzheide GmbH für die hervorragendeOrganisation des Wettbewerbes. Diesem Dank habensich alle Teilnehmer sowie auch die Landesbe-auftragten für die Chemie-Olympiade angeschlossen.Wir alle haben schöne und auch wertvolle Stunden inSchwarzheide verbracht und freuen uns auf einWiedersehen im nächsten Jahr.

Jens MeilerJens MeilerJens MeilerJens MeilerJens Meiler

LLLLLandes-andes-andes-andes-andes-seminarseminarseminarseminarseminarNiederNiederNiederNiederNieder-----sachsensachsensachsensachsensachsen

Das Landes-seminar für Nieder-sachsen fand die-ses Jahr vom 1.-2.Februar am Institutfür Organische Che-mie, der UniversitätHannover sowie an-schließend vom 3.-5. Februar bei derSolvay Pharmafor-schung, Hannover,statt.

Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 3. Feb. 1999

VierländerseminarVierländerseminarVierländerseminarVierländerseminarVierländerseminarBASF AG, Schwarzheide

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Am Montag, dem 3. Mai 1999, wares soweit: Endlich konnte das lang er-wartete, rheinland-pfälzische Landes-seminar stattfinden, das zum ersten Malvon der Boehringer Ingelheim PharmaKG ausgerichtet wurde.

Nachdem alle Teilnehmer gegenMittag in dem gemütlichen Hotel �Er-holung� in Ingelheim eingetroffen waren, machtenwir uns gemeinsam zum nahe gelegenem Werk auf.Schon bei diesem kurzen Spaziergang wurden dieersten Bekanntschaften gemacht. Im Werk selberwurden wir dann herzlichst von Herrn Dr. JohannesGünther, Ausbildungsleiter naturwissenschaftlicheBerufe, willkommen geheißen. Weitere Betreuerwaren Herr Gernot Herrmann, Boehringer Ingelheim,Herr Gutheil, Cyanamid sowie von Seiten desFördervereins Dominik und Stephan Schäfer, DmitrijRappoport und Kerstin Breitbach. Nach einer �Ken-nenlernrunde� und der Vorstellung des uns nochbevorstehenden Programmes endete der erste Tagmit einem äußerst leckerem Abendessen auf demWeingut St. Marienhof.

Für den Dienstag war dann Laborarbeit ange-sagt: Unter freundlicher Anleitung unserer Betreuerdurften wir Acetylsalicylsäure (Bestandteil von As-pirin) synthetisieren. Mit Hilfe der Schmelzpunkt-bestimmung und der Dünnschichtchromatographieüberprüften wir dann die Reinheit des Produktes.Wir hatten alle gleichermaßen viel Spaß und Freudean diesem kleinen Chemiepraktikum, da wir sonstin der Schule nicht die Gelegenheit zu solch interes-santer Laborarbeit haben. Dementsprechend großwaren Motivation und Engagement, auch wenn esleider ein paar Scherben gab. Abends vergnügtenwir uns dann beim Billardspielen und bei Kneipen-besuchen. Zu später Stunde traf dann nochChristoph Kiener, der Vorsitzende des Förderver-eins, ein, der anläßlich seines Geburtstages(nochmals herzlichen Glückwunsch!!!) eine RundeSekt ausgab und so zusätzlich zur fröhlichen Stim-mung beitrug.

Der dritte und leiderschon letzte Tag begann miteiner Werksbesichtigung. ImAnschluß daran erhielten wireinen Einblick in die chemi-sche Forschung: In einemVortrag und einer Labor-besichtigung erfuhren wirvon Herrn Dr. ChristophHoenke Interessantes überdie kombinatorische Chemie.Hierbei handelt es sich umeine neuartige Synthese-methode, bei der innerhalbkurzer Zeit große Substanz-bibliotheken entstehen, in-dem nicht nur einzelne Ziel-

moleküle, sondern gleich ganze Gruppen von Ver-bindungen synthetisiert werden. Zwar werden diesenur in mg-Mengen hergestellt, jedoch reichen dieseschon für moderne Screening-Test aus. Hierbeiliegen die Vorteile dann in der großen Kosten-einsparung und den zahlreichen Variations-möglichkeiten. Wer mehr darüber wissen will, solltein der �Chemie in unserer Zeit� 6/1996 auf S. 270nachschlagen (K. Frobel und T. Kramer: �Kombina-torische Synthese�). Nachdem wir uns dann nocheineinhalb Stunden unter der Führung von Dr. HansSpengler bei der Verfahrensentwicklung im Techni-kum umgeschaut hatten, begann die mit Spannungerwartete Feierstunde: Nach einem prächtigen Mit-tagessen im Gästekasino und einer musikalischerEinleitung begann das Festprogramm (siehe Kastenunten), dessen Krönung die Preisverleihung dar-stellte. Das Seminar klang dann bei Kaffee undKuchen und interessanten Gesprächen aus.

Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich noch-mals herzlich bei Herrn Dr. Günther stellvertretendfür die Boehringer Ingelheim Pharma KG und beidem Förderverein Chemie-Olympiade e.V. (ins-besondere bei Kerstin) für dieses gelungene Landes-seminar bedanken, das für mich wegen dergemütlichen, geradezu familiären Atmosphäre einebesondere Erfahrung war. Ich freue mich schon aufnächstes Jahr, wenn dann Cyanamid (in Zusammen-arbeit mit Boehringer Ingelheim) der Veranstalterist! Übrigens, es war ziemlich schade, daß ausRheinland-Pfalz keine weiblichen Teilnehmer dabeiwaren; vielleicht ändert sich das ja bei der nächsten

Chemie-Olympiade!

GeorGeorGeorGeorGeorg Markg Markg Markg Markg Markopoulosopoulosopoulosopoulosopoulos

PPPPPrrrrrogramm der Fogramm der Fogramm der Fogramm der Fogramm der Feierstunde zum Abschluß des Leierstunde zum Abschluß des Leierstunde zum Abschluß des Leierstunde zum Abschluß des Leierstunde zum Abschluß des Landesseminarandesseminarandesseminarandesseminarandesseminares am 05.05.99:es am 05.05.99:es am 05.05.99:es am 05.05.99:es am 05.05.99:

BegrüßungBegrüßungBegrüßungBegrüßungBegrüßung durch Herrn Dr. Rüdiger Erckel, Geschäftsführer Chemikalien · Grußwor Grußwor Grußwor Grußwor Grußwortetetetete durch einen Vertreter der

Stadt Ingelheim · FFFFFestvorestvorestvorestvorestvortrag trag trag trag trag von Herrn Prof. Dr. Manfred Psiorz, Geschäftsführungsbereich Chemikalien ·

AnspracheAnspracheAnspracheAnspracheAnsprache durch Herrn Dr. Klaus Sundermann vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung ·

LLLLLaudatioaudatioaudatioaudatioaudatio des Fördervereins Chemie-Olympiade e.V. von Christoph Kiener · Urk Urk Urk Urk Urkundenverundenverundenverundenverundenvergabegabegabegabegabe an die Teilnehmer

und Überreichung der Gastgebergeschenke · Musik Musik Musik Musik Musikalischer Ausklang alischer Ausklang alischer Ausklang alischer Ausklang alischer Ausklang durch ein Blockflötentrio der Musikschule

des Weiterbildungszentrums der Stadt Ingelheim (Teilnehmer von �Jugend musiziert�)

LLLLLandesseminar Rhein-andesseminar Rhein-andesseminar Rhein-andesseminar Rhein-andesseminar Rhein-land-land-land-land-land-Pfalz/SaarlandPfalz/SaarlandPfalz/SaarlandPfalz/SaarlandPfalz/SaarlandBoehringer Ingelheim

Einweisung im Labor

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LLLLLandesseminarandesseminarandesseminarandesseminarandesseminarHessen/ThüringenHessen/ThüringenHessen/ThüringenHessen/ThüringenHessen/ThüringenDegussa AG, Hanau

Als Vorbereitung auf die zweite Runde der Inter-nationalen Chemie-Olympiade wurden wir vom För-derverein Chemie-Olympiade und der Degussa AG zueinem Seminar nach Hanau eingeladen. Wir, das sindvier chemieinteressierte Schüler aus Thüringen.

Die Degussa hielt ein interessantes 3-Tagepro-gramm für uns bereit. Der erste Tag verging mit derBesichtigung des Werksgeländes, wobei man uns dieGeschäftsbereiche Dental, Edelmetalle, Kunststoffe,Forschung und Entwicklung sowie die Sicherheitstech-nik zeigte. Besonders beeindruckend war die Führungdurch die Edelmetall-Bearbeitung, wo uns ein 3 kgschwerer Palladium-Barren im Wert von 60.000 DMin die Hand gegeben wurde. Auch das Sicherheits-zentrum war außergewöhnlich. Dort werden Degussa-Produkte auf Selbstendzündlichkeit getestet - uns wur-de eine Staubexplosion und eine extrem lautstarkeSubstanzzersetzung unter hohen Temperaturen vor-geführt. Der nächste Tag sollte uns einen Einblick indas Chemie-Grundstudium geben. Im werkseigenenAusbildungslabor durften wir eine umfangreiche Syn-these durchführen, die im Schulalltag nicht möglichgewesen wäre. Es handelte sich um 2-Chlorbenzoe-säure, welche in drei langwierigen Schritten herge-stellt wurde. Das Seminar endete am 4. Tag mit einerFestveranstaltung, deren Höhepunkt eine Experi-mentalshow mit beeindruckenden Effekten war.

Aber nicht nur fachlich wurde uns einiges gebo-ten - auch das Rahmenprogramm war interessant ge-staltet. Es beinhaltete unter anderem einen Kabarett-besuch und eine Stadtbesichtigung in Frankfurt a.M.,die leider aufgrund der niedrigen Temperaturen undder späten Stunde nicht ganz so schön war.

MarMarMarMarMartina Ttina Ttina Ttina Ttina Tschiedelschiedelschiedelschiedelschiedel(im Namen von 4 Thüringer Teilnehmern)

Gruppenbild mit Betreuern

Dreieinhalb abwechslungsreiche Tage durftendie Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landes-seminars Hessen/Thüringen, das erstmals nach eini-gen Jahren wieder stattfand, vom 9.-12. November1998 in Hanau verbringen. Wir waren dort im Hans-Böckler-Haus, dem städtischen Jugendzentrum, un-tergebracht und hatten ein komplettes Stockwerk füruns, was dazu beitrug, eine gemütliche Atmosphärezu schaffen. Mit 11 Teilnehmern aus Thüringen und5 aus Hessen waren erstere klar in der Überzahl. AnBetreuern waren vom Förderverein Christoph Jacob,Holger Kramer, Heinz Neumann, Horst-JoachimSchirra, und Frank Sobott (Organisation) dabei sowiedie thüringische Landesbeauftragte Martina Tschiedelund ein Vertreter des hessischen Landesbeauftragten.

Am ersten Abend trafen wir uns im Gemein-schaftsraum des Jugendzentrums. Zunächst stelltenFrank Sobott und Horst-Joachim Schirra kurz Sinn undZweck des Seminars und der Chemie-Olympiade vor.Danach wurden einige Aufgaben aus alten Klausurendes Auswahlverfahrens verteilt, um enen ersten Ein-druck von den Anforderungen der kommenden Run-den zu vermitteln. Anschließend wurden einige mit-gebrachte Chemiebücher besprochen, wobei wir ver-suchten, auf der einen Seite ihre Nützlichkeit für dieAufgaben der Chemie-Olympiade aufzuzeigen, auf deranderen Seite aber auch schon einige Ratschläge zugeben, welche davon im Chemiestudium besonderswertvoll sind. Nach einem ausgiebigen Abendessenin einer nahegelegenen Pizzeria gingen wir zum (noch)gemütlicheren Teil des Abends über. Christoph Jacobzeigte Dias von der Olympiade in Montreal, an der er1997 teilgenommen hatte. Zum Ausklang des Abendstesteten wir ausgiebig die Einrichtung des Jugend-zentrums (Billard-Tisch, Kicker, Tischtennisplatte etc.).

Am nächsten Tag waren wir von der Degussa inHanau-Wolfgang zu einer Werkbesichtigung eingela-den. Zuerst wurden wir, aufgeteilt in zwei Gruppen,durch den Geschäftsbereich Dental geführt. Dort sa-hen wir als erstes in der Metallverarbeitung, wie Edel-metall-Legierungen für Zahnfüllungen und zahntech-nische Produkte erschmolzen wurden. Es war für alleein besonderes Erlebnis, einmal mehrere kg Gold odereine Iridium-Folie in den Händen zu halten. Anschlie-ßend wurden wir durch die feinmechanischen Werk-stätten des Bereichs Dental und die Konstruktions-abteilung geführt, wo wir sahen, wie winzige Zahn-stifte entworfen und hergestellt werden. Beeindruk-kend war z.B. die Information, daß die Arbeitskitteldes Personals nach Schichtende gewaschen und derEdelmetallstaub aus dem Waschwasser abgetrenntund wiederverwertet wird.

Im weiteren Verlauf des Vormittags besichtig-ten wir gemeinsam den Acrylglasbetrieb der AGOMERAG und bekamen vorgeführt, wie große Acrylglasplat-ten (�Plexiglas�) durch Extrusion hergestellt werden.Nach einem exzellenten Mittagessen im Casino derDegussa AG ging es am Nachmittag in die Labors derzentralen Forschungseinrichtungen. Dort wurden wir,wieder aufgeteilt in zwei Gruppen, im Halbstunden-

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Takt durch eine Reihe von Labors geschleust, wie z.B.die Massenspektrometrie, Atom-Absorptions-Spektro-skopie, Elektronenmikroskopie, die anorganische Ana-lytik und die Oberflächenanalytik. In allen Labors be-kamen wir eine kurze Einführung in die jeweilige Tech-nik (die durchaus auch deutlich länger hätte dauernkönnen) sowie in die Probleme, die mit der Technikuntersucht wurden.

Zum Abschluß der Führung ging es in das Si-cherheitstechnische Prüfzentrum. Die Degussa AG un-tersucht in dieser Abteilung alle neuen Stoffe darauf,ob sie in größeren Mengen, bei längerer Lagerungoder beim Transport selbstentzündlich, explosiv oderschlag- und stoßempfindlich sind. Aus naheliegendenGründen befindet sich diese Abteilung am Rande desBetriebsgeländes im Wald. Wir bekamen einige Live-Demonstrationen von Sicherheitstests vorgeführt, diedurchweg mit heftigen Explosionen, Stichflammenoder ähnlichen Erscheinungen vor sich gingen. Dieswar sicherlich der spektakulärste Teil der Führung.Den Rest des Tages beschlossen wir mit einer Exkur-sion nach Frankfurt/M., wo wir zunächst in einem Re-staurant an der Hauptwache zu Abend aßen. DasAbendessen war zeitlich etwas gedrängt, weil wirschon um 20:00 Uhr zu einem Kabarettabend in der�Käs� erwartet wurden. Dort besuchten wir das Pro-gramm �Wenn der Türke zweimal klingelt� von SinasiDikmen. Den Abschluß des Abends bildete eine abend-liche Stadtführung durch die Innenstadt von Frank-furt/M. mit ihren historischen Stätten.

Der Mittwoch stand dann ganz im Licht der prak-tischen Arbeit in den Ausbildungslabors der Degussa.Nachdem jeder eine Schutzbrille und einen Kittel er-halten hatte, konnte es losgehen. Die Umsetzung vonAnthranilsäure zu o-Chlorbenzoesäure mit Hilfe ei-ner Sandmeyer-Reaktion sollte einen Eindruck von derArt der Experimente im Organik-Grundpraktikum ver-mitteln. Dazu mußte die Anthranilsäure zunächstdiazotiert werden. Dieser Versuchsteil verlief rei-bungslos, ohne daß sich auch nur ein Ansatz zersetzthätte. Danach war es schon Zeit zum Essen, das wirdiesmal in der betriebseigenen Kantine zu uns nah-men. Die Umsetzung des Diazoniumsalzes mitKupfer(I)chlorid bereitete manchem etwas Schwierig-keiten, weil er die entstehenden Schaummassen un-terschätzt hatte und sich jetzt als Schaumschlägererwies. Zum Abschluß mußte das Produkt noch ausWasser umkristallisiert werden. Hier bestand die Hür-de darin, daß sich zuvor niemand über die notwendi-ge Lösungsmittelmenge erkundigt hatte. Außerdemwurde langsam auch die Zeit knapp. Schließlich konntesich jeder, ob als Einzelkämpfer oder zu zweit, überrund zehn Gramm mehr oder weniger farbenprächti-ge o-Chlorbenzoesäure freuen. Den Abschluß des Ta-ges bildete ein ausgezeichnetes Abendessen, das unsdiesmal von Herrn Prof. Kutscher, den Mitorganisatorvon seiten des Degussa-Konzerns, spendiert wurde.

Am Morgen des letzten Tages wurde, wiederumin den Räumen der Degussa, die Manöverkritik abge-halten. Die praktische Arbeit des Vortages wurde noch

einmal gemeinsam besprochen. Im Studium wäre esan dieser Stelle notwendig, ein Protokoll zum Versuchanzufertigen. Wie so etwas auszusehen hat, wurdebei dieser Gelegenheit ebenfalls angesprochen. Biszum Beginn der Festveranstaltung stellten Horst-Joa-chim Schirra und Heinz Neumann die Lösungswegezu einigen der am Anfang des Seminars ausgegebe-nen Übungsaufgaben vor.

Zum krönenden Abschluß des Landesseminarsfand eine großangelegte, öffentliche Festveranstal-tung im Ausbildungszentrum der Degussa in Hanau-Wolfgang statt, zu der auch über hundert Schülerin-nen und Schüler aus hessischen Schulen samt ihrenLehrern eingeladen waren. Hier kamen dann die zuWort, die für die Ausbildung der Nachwuchs-Chemi-ker verantwortlich sind. Den Anfang der Festvorträgemachte Prof. Kutscher. In seiner Rede berichtete erüber die Bedeutung der Chemie und wies deutlich aufdie Verantwortung der Schulen und der Industrie hin,die Ausbildung des Nachwuchses zu sichern. Er botan, gemeinsam mit den Lehrern den Chemieunterrichtan den Schulen attraktiver zu gestalten. Das hessi-sche Kultusministerium war durch den Ministerialdi-rigenten Herrn Dr. Müller-Kinet vertreten. In seinerRede beklagte er die klägliche Beteiligung hessischerSchüler an der Chemie-Olympiade (in diesem Jahr nur6 Teilnehmer an der 1. Runde). Da sich die mangeln-de Beteiligung kaum durch fehlendes Interesse odergar Talent der Schüler begründen läßt, mußte das Kul-tusministerium notgedrungen eingestehen, die Che-mie-Olympiade in den vergangenen Jahrenstiefkindlich behandelt zu haben. Herr Dr. Müller-Kinetgelobte Besserung und sprach sich ausdrücklich da-für aus, interessierte und begabte Schüler stärker zufördern.

Auszüge aus der RAuszüge aus der RAuszüge aus der RAuszüge aus der RAuszüge aus der Rede vonede vonede vonede vonede vonDrDrDrDrDr. Müller. Müller. Müller. Müller. Müller-----Kinet, hess. KKinet, hess. KKinet, hess. KKinet, hess. KKinet, hess. Kultusministerium:ultusministerium:ultusministerium:ultusministerium:ultusministerium:

�Das, was den Förderverein ausmacht und was er leistet, ist er-

staunlich und wirkt geradezu erfrischend. Ich kenne keine

Wettbewerbsorganisation, die in ihrer Mitglieder- und Vorstands-

zusammensetzung so jung ist. Es dürfte unter den vielen öffent-

lich anerkannten und geförderten Schüler-Wettbewerben kei-

nen anderen geben, der organisatorisch und inhaltlich so maß-

geblich von ehemaligen Wettbewerbsteilnehmern getragen

wird und dessen Vorstandsmitglieder noch im Studenten- und

Doktorandenalter stehen. Es kann gar nicht genug gewürdigt

werden, daß wissenschaftliche Nachwuchskräfte, die selbst

noch nicht etabliert sind, sich um die nach ihnen kommenden

Schülergenerationen kümmern. Der Förderverein Chemie-

Olympiade hilft den Schülerinnen und Schülern mit Workshops,

Praktika und durch die Zeitschriften ,,Faszination Chemie� und

,,Chemie im Alltag�, ihr Interesse am Fach zu vertiefen und ver-

mittelt Begegnungen, zu denen die Schule allein nie in der Lage

wäre.

Dieses außergewöhnliche Engagement verdient verständnisvolle

und aufgeschlossene Kooperationspartner in Staat und Wirt-

schaft.

(...) Die Chemie-Olympiade ist ein spezifischer Beitrag zu der

,Kultur der Anstrengung�, die die Kultusministerkonferenz gefor-

dert hat. Ich wünsche ihr als Organisation und vor allem den

dabei Mitwirkenden besten Erfolg.�

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Die Chemie-Olympiade selbst und der Förder-verein wurden von Frank Sobott vorgestellt. In seinerRede zeigte er die Zielsetzungen der Chemie-Olym-piade auf und berichtete über die Bestrebungen desFördervereins, das Auswahlverfahren durch zusätzli-che Projekte und Aktivitäten attraktiver zu gestalten.Den Abschluß des Vormittags machte Herr Prof.Griesinger, selbst ein ehemaliger Olympionike undLeibniz-Preisträger, von der Universität Frankfurt/M.Er berichtete über sein Arbeitsgebiet, die NMR-Spek-troskopie, und versuchte dabei, möglichst auf einemleicht verständlichen Niveau zu bleiben. Allerdingsblieb auch sein Vortrag nicht von der Politik verschont.In einem unmißverständlichen Seitenhieb gegen diePolitik der Landesregierung prangerte er die Mißstän-de in Hessen an.

Oben: Prof. GriesingerRechts: �Magic Andy� in Aktion

Im Anschluß an dieseVorträge wurde das kalte Buf-fet eröffnet. Nach der Pausegalt es, sich die besten Plät-ze für den GDCh-Experi-mentalvortrag des DresdnerChemikers Dr. Andreas Korn-Müller alias �Magic Andy� zu sichern. Die Vorstellungvon �Magic Andy� ist ein empfehlenswertes Ereignis,da er schauspielerisches Talent mit experimentellemGeschick verbindet. Zum Abschluß des Tages wurdeden Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminarseine Urkunde zusammen mit Buchpreisen überreicht.

Das Landesseminar und die öffentliche Festver-anstaltung wurden von Frank Sobott (Förderverein)und Prof. Bernhard Kutscher (ASTA Medica) organi-siert und von ASTA Medica, Degussa, FördervereinChemie-Olympiade, GDCh , den Kultusministerien derLänder Hessen und Thüringen sowie dem Landesver-band Hessen des VCI finanziert. Ihnen allen sei herz-lichen Dank! Ich für meinen Teil habe die drei Tage inHanau wirklich genossen. Es hat mir großes Vergnü-gen bereitet, interessierten Schülerinnen und Schü-lern etwas von der Faszination der Chemie vermit-teln zu können, die ich seit vielen Jahren empfinde.

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Heinz Neumann Heinz Neumann Heinz Neumann Heinz Neumann Heinz Neumann und Horst-Horst-Horst-Horst-Horst-Joachim Schirra Joachim Schirra Joachim Schirra Joachim Schirra Joachim Schirra haben alsBetreuer an dem Landesseminar mitgewirkt. Beide kommenaus Hessen. Heinz studiert Chemie in Tübingen, Horst-Joachimist als PostDoc in Brisbane/Australien.

ChemiekChemiekChemiekChemiekChemiekurse für Schülerurse für Schülerurse für Schülerurse für Schülerurse für Schüleran hessischen Universitätenan hessischen Universitätenan hessischen Universitätenan hessischen Universitätenan hessischen Universitäten

Seit Dezember 1998 findet an der Univer-sitätFrankfurt/M. ein Chemiekurs für Schüler der 9. und10. Klassen umliegender Gymnasien statt. Vonanfänglich ca. 65 interessierten Schülern haben sichnach einigen einführenden Veranstaltungen nun ca.20 für eine regelmäßige Beteiligung entschieden.Einmal in der Woche treffen sich die Jugendlichenfür 90 Min. im Hörsaal der Universität, umVorlesungen zu hören, Aufgaben zu lösen undExperimente zu sehen. Ziel des Kurses ist es, In-teresse an der Chemie zu wecken, Fachwissen zuvermitteln und auch für die Teilnahme an demAuswahlverfahren zur Internationalen Chemie-Olympiade zu motivieren.

Besonderer Höhepunkt zum Abschluß desanorganischen Teils des Kurses war ein eintägigesPraktikum an der Universität, bei dem dreiAufgaben zu lösen waren: Züchten einesKaliumalaun-Kristalles, die qualitative anorganischeAnalyse unbekannter Lösungen durch Misch-versuche und eine Säure-Base-Titration. Wie würdenSie vorgehen, wenn sechs numerierte Flaschen mitAgNO

3, H

2SO

4, Pb(NO

3)2, CaCl

2, KI und Na

2CO

3

gegeben sind, aber der Inhalt der einzelnenFlaschen unbekannt ist, und keine weiterenHilfsmittel zur Verfügung stehen?

Der Kurs, von Mitgliedern des Fördervereins(Jens Meiler, Frank Sobott) und des GDCh-Jung-chemikerforums (Erik Heigel) organisiert, wird vonder Universität, im besonderen von Prof. Dr.Griesinger (ehem. IChO-Teilnehmer und ebenfallsMitglied des Fördervereins) unterstützt. Diedurchweg positive Resonanz bei den Schülern legtnahe, das Angebot im nächsten Schuljahr beizu-behalten und auszubauen.

Jens MeilerJens MeilerJens MeilerJens MeilerJens Meiler

Informationen zu der Chemie-AInformationen zu der Chemie-AInformationen zu der Chemie-AInformationen zu der Chemie-AInformationen zu der Chemie-AG an der UniG an der UniG an der UniG an der UniG an der UniFFFFFrankfurrankfurrankfurrankfurrankfurt/M. erhalten Sie bei Jens Meiler:t/M. erhalten Sie bei Jens Meiler:t/M. erhalten Sie bei Jens Meiler:t/M. erhalten Sie bei Jens Meiler:t/M. erhalten Sie bei Jens Meiler:

(069) 798-29798, mj@or(069) 798-29798, mj@or(069) 798-29798, mj@or(069) 798-29798, mj@or(069) 798-29798, mj@org.chemie.uni-frankfurg.chemie.uni-frankfurg.chemie.uni-frankfurg.chemie.uni-frankfurg.chemie.uni-frankfurt.det.det.det.det.de

An der TU Darmstadt finden ähnliche VAn der TU Darmstadt finden ähnliche VAn der TU Darmstadt finden ähnliche VAn der TU Darmstadt finden ähnliche VAn der TU Darmstadt finden ähnliche Vererererer-----anstaltungen für Schüler (mit Exkanstaltungen für Schüler (mit Exkanstaltungen für Schüler (mit Exkanstaltungen für Schüler (mit Exkanstaltungen für Schüler (mit Exkursionen) statt.ursionen) statt.ursionen) statt.ursionen) statt.ursionen) statt.

Informationen bei DrInformationen bei DrInformationen bei DrInformationen bei DrInformationen bei Dr. Klaus J. W. Klaus J. W. Klaus J. W. Klaus J. W. Klaus J. Wannowius:annowius:annowius:annowius:annowius:(06151) 163373, [email protected](06151) 163373, [email protected](06151) 163373, [email protected](06151) 163373, [email protected](06151) 163373, [email protected]

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DECHEMA eDECHEMA eDECHEMA eDECHEMA eDECHEMA e. V. V. V. V. V.....

Kunststoffe sind aus dem medizinischen Alltag heute nichtmehr wegzudenken. Ihre Eigenschaften sind vielfältig , sie lassensich wie kaum ein anderer Werkstoff den gegebenen Anforder-ungen anpassen. Diese sind in der Medizin jedoch auch besondershoch: die Polymerprodukte müssen sterilisierbar sein, eine Toxizitätdurch Monomere oder Zusätze wie Weichmacher muß ausge-schlossen sein, Stabilität und Oberfläche müssen bestimmtenAnforderungen genügen und vieles mehr. Um für all diese Punktegute Lösungen zu finden, stecken derzeit Wissenschaftlerverschiedener Disziplinen die Köpfe zusammen. So auch in Tutzingam Starnberger See auf einem internationalen Symposion derDECHEMA (Deutsche Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen,Chemische Technik und Biotechnologie e.V.), wo sich Ingenieure,Naturwissenschaftler und Mediziner von den Hochschulen und ausder Industrie zusammenfanden.

BIODEGRADBIODEGRADBIODEGRADBIODEGRADBIODEGRADABLES - DIE KNOCHENSCHRAUBE LÖST SICH AUFABLES - DIE KNOCHENSCHRAUBE LÖST SICH AUFABLES - DIE KNOCHENSCHRAUBE LÖST SICH AUFABLES - DIE KNOCHENSCHRAUBE LÖST SICH AUFABLES - DIE KNOCHENSCHRAUBE LÖST SICH AUF

In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts entwickelte dieIndustrie Polymere auf der Basis von Glykolsäure und anderen a-Hydroxysäuren. Bald jedoch wurde die Forschung wiedereingestellt, da sich die Polymere für den Langzeitgebrauch in derIndustrie als zu instabil erwiesen. Auf der Suche nach Stoffen, diesich im Körper abbauen lassen, wurden vor allem die Polyglykol-säure (PGA, Polyglycolic Acid) und die Polymilchsäure (PLA,Polylactic Acid) für die Medizin wiederentdeckt. Der Abbaugeschieht durch die Hydrolyse der Esterbindungen durch dasWasser im Körper. Als Material für chirurgisches Nähgarn, dasvom Körper nach einiger Zeit abgebaut wird, ist vor allem PGAschon längere Zeit in Gebrauch. Jetzt sollen biodegradierbarePolymere auch als Implantate wie Knochenplatten und -schraubenverwendet werden, die nach der Heilung einer Fraktur nicht mehrdurch einen zweiten chirurgischen Eingriff entfernt werden müssen.Beim Abbau entstehende hydrophile Monomere wie Milchsäureoder Glykolsäure können vom Körper leicht über die Niereausgeschieden werden.

PGA ist ein einfacher linearer Polyester. Die Monomerewerden hergestellt durch die Dimerisierung von Glykolsäure.Monomere der PLA sind Lactide, die cyclischen Dimere derMilchsäure. Es existieren zwei optische Isomere: das natürlichvorkommende L-Lactid und das synthetische D-Lactid. Aus der L-Form entsteht bei der Polymerisation ein kristalliner Kunststoff (P-L-LA), während das Polymer des DL-Lactids (P-DL-LA) weitgehendamorph ist. Die beiden Formen unterscheiden sich wesentlich inihren Abbaueigenschaften im Körper: der kristalline Kunststoff wirdwesentlich langsamer abgebaut. Durch Copolymerisate von PGAund PLA lassen sich die Eigenschaften so weit modifizieren, daßder Zeitraum der Degradierung von einigen Tagen bis zu weit übereinem Jahr reichen kann.

Bis zum breiten Einsatz der Bio-Implantate wird jedoch nocheinige Zeit vergehen: ihre mechanische Stabilität muß noch ent-scheidend verbessert werden. Auch die beim Abbau entstehendenSäuren sind nicht unproblematisch, da sie den pH im Körper lokalstark absenken. Obwohl laut Prof. Erich Wintermantel die Knochenein wirksames Puffersystem besitzen, tauchten bei einigen Patientenunspezifische Entzündungen auf. Wintermantel arbeitet deshalban der ETH Zürich an Kunststoffen, die pH-neutral abgebautwerden.

Ein weiterer Verwendungszweck für abbaubare Kunststoffeliegt in der Pharmazie. Sie werden als Träger von Wirkstoffenverwendet, die sich dann im Körper langsam auflösen und dieArznei über einen bestimmten Zeitraum an der gewünschten Stellefreisetzen. Für diesen Zweck muß der Kunststoff aber spezielleAbbaueigenschaften haben: während die meisten Polymere sich�auflösen�, indem sie erst schwammartig werden und dann ingrößere Einzelteile zerfallen (bulk erosion), muß sich einArzneimittelträger zur kontrollierten Abgabe der Stoffe langsamvon der Oberfläche her auflösen (surface erosion). Dies istallerdings nur bei wenigen Polymeren der Fall. Prof. Robert Langervom Massachusetts Institute of Technology stellte auf demSymposion in Tutzing seine Arbeiten mit Polyanhydriden vor. Durchdie Änderung der Hydrophobizität des Polyanhydrids kann er dieErosionsgeschwindigkeit von einer Woche bis hin zu sechs Jahreneinstellen. Auch Polyorthoester eignen sich aufgrund ihresErosionsverhaltens als Wirkstoffträger, so Dr. Heinz Pudleiner vonder Bayer AG.

INTELLIGENT GESTINTELLIGENT GESTINTELLIGENT GESTINTELLIGENT GESTINTELLIGENT GESTALALALALALTETE OBERFLÄCHENTETE OBERFLÄCHENTETE OBERFLÄCHENTETE OBERFLÄCHENTETE OBERFLÄCHEN

Der Körper erkennt Implantate als Fremdkörper und versuchtdiese durch eine Reihe von Abwehrmechanismen abzustoßen.Deshalb bemühen sich Forscher um biokompatible Grenzflächen.Durch die Bindung von Biomolekülen an die Kunststoffoberflächensoll der Körper mit dem Kunststoff �kommunizieren�. Es ist einetypische Reaktion des Körpers, ein Implantat in Minutenschnellemit Fibrinfäden zu überziehen. Die Folge kann eine Thrombosesein. Durch kovalente Bindung von Antigerinnungsfaktoren aufder Implantatoberfläche kann diese Reaktion zu einem großenTeil unterdrückt werden. Da das körpereigene Antikoagulans He-parin ein hohes allergenes Potential besitzt, verwendet Dr. DorisKlee von der RWTH Aachen statt dessen das aus Blutegelngewonnene r-Hirudin. Die Implantatoberfläche wird zuvor durchPfropfpolymerisation mit geeigneten Monomeren wie Acrylsäurefunktionalisiert.

Prof. Dr. Jeffrey A. Hubbell von der ETH Zürich arbeitet mitHydrogelen auf der Basis von Polyethylenglykol. Auf derenOberfläche immobilisiert er Adhäsionspeptide. Die Hydrogelewerden als Implantate nach Verletzungen in Arterien eingesetzt.Die Peptide binden an Rezeptoren an den Endothelzellen derArterien und verhindern so, daß sich das Implantat unter demstarken Blutstrom ablöst.

Das Symposion in Tutzing zeigte, daß im Bereich derbiokompatiblen Werkstoffe in den letzten Jahren sehr guteFortschritte erzielt worden sind, von denen Patienten zum Teil bereitsheute profitieren. Der Fachwelt wurde aber auch vor Augen geführt,wie die Natur ihre Strukturen optimiert hat und wie weit wir nochvon einer guten Nachahmung entfernt sind. Durch gezielteForschungsförderung können wir auf diesem Wege noch ein großesStück weiter kommen.

(Claudia Rinck)(Claudia Rinck)(Claudia Rinck)(Claudia Rinck)(Claudia Rinck)

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Die DECHEMA (Frankfurt/M.) vertritt zahlreiche Unternehmen derBranchen Chemie, Chemietechnik und Biotechnologie inDeutschland. Zwischen der DECHEMA und dem FChO bestehteine gegenseitige kostenlose Mitgliedschaft.

PPPPPolymerolymerolymerolymerolymere in der Medizintechnik -e in der Medizintechnik -e in der Medizintechnik -e in der Medizintechnik -e in der Medizintechnik -BiokBiokBiokBiokBiokompatible Wompatible Wompatible Wompatible Wompatible Werkstoffe sind gefragterkstoffe sind gefragterkstoffe sind gefragterkstoffe sind gefragterkstoffe sind gefragt

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Die Heck-Die Heck-Die Heck-Die Heck-Die Heck-RRRRReaktion:eaktion:eaktion:eaktion:eaktion:ein nützliches Wein nützliches Wein nützliches Wein nützliches Wein nützliches Werkzeugerkzeugerkzeugerkzeugerkzeug

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H R

R = Aryl, Alkenyl

[Pd]+ RX + B

X= I, Br, Cl, OTf etc.

+ BH+ + X-

Schema 1

In der Chemie spielt neben der Analytik dieSynthese eine sehr wichtige Rolle. Im Laufe der Zeithaben sich viele Generationen von Chemikern damitbeschäftigt, die verschiedensten Verbindungen zusynthetisieren. Einige von Ihnen waren erfolgreich,andere weniger. Diejenigen, denen es gelang, einepraktische Reaktionzu entwickeln, wer-den heute noch inEhren gehalten, in-dem man dieseReaktion nach ihnenbenannt hat, wasbesonders in derorganischen Chemiedurch die zahlrei-chen Namensreak-tionen zum Aus-druck kommt. Vieledieser Reaktionenwurden nach ihrerursprünglichen Ent-deckung weiter-entwickelt und opti-miert.

Eine der wichtigsten Reaktionen für densynthetisch arbeitenden organischen Chemiker ist dievon Richard F. Heck entwickelte Reaktion, die er Endeder sechziger Jahre entdeckte. Auch sie wurde imLaufe der Zeit weiterentwickelt und hat vor allem inden letzten Jahren durch einige Erneuerungen einenkräftigen Aufschwung erfahren.

Man geht bei der Heck-Reaktion von fol-genden Edukten aus: ein beliebiges Alken, das an derDoppelbindung noch mindestens ein H-Atom trägt,und ein Aryl- oder Alkenylhalogenid. Diese beidenMoleküle werden nun an der Stelle des Wasser-stoffatoms und des Halogenatoms zusammenge-

koppelt (Schema 1). Der ganze Trick bei der Sacheist, daß man einen bestimmten Katalysator braucht:Palladium der Oxidationsstufe null. Allerdings wirkthierbei nicht das elementare Metall als Katalysator,sondern ein Palladiumkomplex, der aus Pd (0) undzwei Phosphinliganden besteht. Dieser Komplex bildet

dann den eigentlichenKatalysator.

Der Katalysatordurchläuft nun einenKreisprozeß, wobei eram Ende, wie es sichfür einen richtigenKatalysator gehört,wieder unversehrtherauskommt und derZyklus von neuem los-gehen kann. DieserZyklus ist in Schema 2dargestellt. Hierbeilassen sich fünf Schrit-te unterscheiden:

1. Oxidative Ad-dition des Aryl- bzw. Alkenylhalogenids an das Palla-dium. Hierbei entsteht ein sogenannter quadratisch-planarer s-Komplex

2. Danach �schiebt� sich das Alken zwischen dieAlkenyl-Palladium-Bindung, was man auch �Insertion�nennt.

3. Nun dreht sich dieses Insertionsprodukts umdie s-Palladium-Bindung, damit das Pd-Atom und dasH-Atom zusammen (syn) auf der gleichen Seite stehen.

4. Darauf wird dieses H-Atom eliminiert, wobeies an das Palladium geht, und sich das gekuppelteAlken abspaltet.

5. Der Palladiumkatalysator wird wieder regene-riert, indem HX mittels einer Base abgespalten wird.

[Pd(PPh3)2]

PPh3

Ph3P

R

X

R X

H

PdPPh3

Ph3PX

RH

PdPPh3

X

H

R

Ph3P

R

PdPPh3

Ph3PX

H

innere Rotation

oxidative Addition

syn-Insertion

syn-Eliminierung

Base

- HX

Pd

Schema 2

HeckHeckHeckHeckHeck-R-R-R-R-Reaktioneaktioneaktioneaktioneaktion

2727272727

Dieser Mechanismus mag recht kompliziertwirken, in der Praxis verläuft die Heck-Reaktion aufjeden Fall sehr glatt und einfach. Weitere Entwick-lungen haben gezeigt, daß sich für Xaußer Br und I auch besonders Gruppenwie Triflat (Trifluormethansulfonat,abgekürzt auch �OTf�) oder Acetateignen, die leicht abgespalten werdenkönnen.

MEHRFACHKUPPLUNGEN:WIEVIELE AUF EINEN STREICH?

Eine reizvolle Idee ist es nun, um ein Molekül,das mehrere Halogenatome enthält auch mehrfachmit einem Alken zu kuppeln. Folgende Beispiele sollendies erläutern: Man erhielt aus der Kupplung vonHexabrombenzol mit Styrylresten das sechsfach (!)gekuppelte Produkt (Schema 3).

R

R

R

R

R

R

Br

Br

Br

Br

Br

Br

R

Schema 3

HeckHeckHeckHeckHeck-R-R-R-R-Reaktioneaktioneaktioneaktioneaktion

Ebenfalls war die Synthese von Hexaalkinyl-benzolen möglich (Schema 4).

Br

Br

Br

Br

Br

Br

R'

R'

R'

R'

R'

R'

[PdCl2(PPh3)2]

R'

Schema 4

CuI, PPh3, Et3N

Polymerisationsgrade erreichen, wären durch einesolche Heck-Reaktionen sogar elektrisch leitendePolymere zugänglich (Beispiel s. Schema 5).

ENANTIOSELEKTIVE SYNTHESE

Ein enorm wichtiger Punkt in der Chemie istneben der �normalen� Synthese die stereoselektiveHerstellung von chiralen Verbindungen. Bei vielenReaktionen, die zu einer optisch aktiven Verbindungführen, erhält man ein Racemat, also ein Gemischbeider Isomere im Verhältnis von 1:1. Nun ist es aberoftmals, besonders für die Herstellung von Arznei-mitteln, erforderlich, daß man nur ein bestimmtesEnantiomer in reiner Form benötigt (ein Enantiomerist ein Isomer, daß sich mit seinem Spiegelbild nichtzur Deckung bringen läßt). Denn im Körper istmeistens nur dieses eine wirksam. Das andere hatmanchmal keine oder eine ganz andere Wirkung, imschlimmsten Fall sogar eine sehr gefährliche. In derVergangenheit hat die Verabreichung von race-mischen Medikamenten verheerende Folgen gehabt:So hat ein Barbitursäure-Derivat (R-Konfiguration)narkotische Wirkung, dessen S-Enantiomer hingegenverursacht starke Krämpfe. Oder ein weiteres bekann-tes Beispiel: Contergan, ein sehr wirksames Schlaf-mittel, ist ein Molekül, dessen S-Enantiomer extremteratogen ist, während sein Spiegelbild keine Miß-bildung verursacht. Auch wenn bei Medikamenten dasandere Enantiomer keine schädlichen Wirkungenzeigt, belastet es trotzdem den Metabolismuszusätzlich. Deshalb ist besonders die pharmazeu-tische Industrie sehr daran interessiert, solcheVerbindungen enantiomerenrein herzustellen.

Eine Möglichkeit zur Gewinnung solcher reinenEnantiomeren ist die Trennung von Bild und Spiegel-bild. Dies kann allerdings recht aufwendig sein undist daher mit entsprechenden Kosten verbunden.Wenn das abgetrennte Enantiomer zudem nicht in seinSpiegelbild umgewandelt werden kann, verliert man50% der Verbindung. Die beste Methode wird daherdie sein, wobei direkt das richtige Enantiomerhergestellt wird. Eine sogenannte asymmetrischeSynthese kann nur in einer ebenfalls asymmetrischenUmgebung stattfinden. Am besten wäre es natürlich,wenn die chirale Information von einem Katalysatorgeliefert werden könnte. So könnte man eine chiraleEigenschaften von einer kleinen Katalysatormenge aufeine große Menge Produkt übertragen.

An dieser Stelle setzt nun die Heck-Reaktion ein.Man muß dabei dem Katalysator, dem Palladium, eine

BrBr+

nSchema 5

Diese Verbindungen haben ausgestreckte p-Systeme und sind daher besonders für photo-chemische Reaktionen geeignet. Könnte man höhere

2828282828

HeckHeckHeckHeckHeck-R-R-R-R-Reaktioneaktioneaktioneaktioneaktion

chirale Information hinzufügen. Zu Anfang wurdeerwähnt, daß das Palladium zwei Phosphinligandenzur Stabilisierung braucht. Der Trick bei der asym-metrisch katalysierten Heck-Reaktion ist nun der, daßman für diesen Liganden einen chiralen nimmt.Bewährt hat sich dabei der Ligand BINAP (1,1´-Binaphtalin - 2.2´-diylbis-(diphenylphosphin)):

PPh2

PPh2

BINAP

Mit diesem Liganden ist es z.B. gelungen,folgendes Produkt herzustellen (Schema 6):

PhOTf +

OPd(OAc)2

(R)BINAP

C6H6

OPh

+

OPh

R

71 %

93 % ee

S

7 %

67 % ee Schema 6

Die Abkürzung �ee� bedeutet �enantiomeric ex-cess�, also der Überschuß eines Enantiomeren, derbei der Reaktion entsteht. Die erste asymmetrischeHeck-Reaktion überhaupt wurde 1989 von Shibasakidurchgeführt. Dies war eine intramolekulare Reaktion,bei der ebenfalls der chirale Ligand BINAP verwendetwurde und ein cis-Dekalin-Derivat entstand (Schema7):

Dies sind nur zwei Beispiele für die chirale Heck-Reaktion. Mittlerweile wurde sie schon bei vielenNaturstoffsynthesen als entscheidender Schritt zurEinführung eines chiralen Zentrums genutzt.

HECK-REAKTION:DEMNÄCHST AUCH IN DER INDUSTRIE?

Das unglaubliche Potential der Heck-Reaktion,stereoselektiv neue C-C-Bindungen zu knüpfen, solltesie eigentlich auch sehr attraktiv für industrielleZwecke machen. Allerdings gibt es für den techni-schen Maßstab einige Nachteile:

· Problem der Abtrennung des teuren Katalysators· Billige Chloraromaten bzw. �Alkene sind zu

reaktionsträge· Entstehung einer stöchiometrischen Menge

Halogenidsalz als Abfallprodukt

Zur Lösung dieser Probleme gibt es einigeAnsätze:

Man hat z.B. neue Liganden für das Palladiumentwickelt, die den Katalysator wasserlöslich machen.Auf diese Weise kann das organische, in Wasser meistunlösliche Reaktionsprodukt einfach von der wäß-rigen Phase und somit vom Katalysator abgetrenntwerden. Einige Beispiele solcher Liganden sind hierdargestellt:

Wie man sieht, enthalten sie stark polareGruppen, die die Wasserlöslichkeit ermöglichen.

Eine Möglichkeit, um die billigen Chloraromateneinsetzen zu können, bietet der von Prof. Dr. M.T.Reetz vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschungin Mühlheim/Ruhr entwickelte Katalysator. Hierbeiverwendet man Tetraphenylphosphoniumsalze alsStabilisator für das Palladium. Außerdem stellte manfest, daß die Zugabe kleiner Mengen von N,N-Dimethylglycin (DMG) die Regioselektivität beachtlichsteigert. So erhielt man z.B. mit 2 mol-%[Pd(CH

3CN)

2Cl

2] · 6 Ph

4PCl als Katalysator und 12 mol-

% DMG bei der Reaktion von Chlorbenzol (1) mit Sty-rol (2) die Produkte 3-5 mit einem Umsatz von 96 %und weniger als 1 % an Nebenprodukten! Dabei über-wog das Produkt 3 deutlich (Schema 8).

Es gibt zwar einige Spekulationen über dengenauen Mechanismus, gesichert ist er allerdingsnoch nicht.

Lästige Abfallprodukte wie die Halogenidsalzekann man z.B. durch Verwendung von aromatischenCarbonsäureanhydriden als Arylierungsreagenz ver-meiden:

Cl

+

+ +

1 2

3 4 5

96 : 3 : 1

Schema 8

SO3Na

P

3

O OHO

HOOH

NHAcPPh2

5 mol% Pd(OAc)2

10 mol% (R)BINAP

2.0 eq K2CO3

OTfH

CH2OCOtBuCH2OCOtBu

60 %

91 % ee

C6H6, 60 °C

Schema 7

2929292929

HeckHeckHeckHeckHeck-R-R-R-R-Reaktioneaktioneaktioneaktioneaktion

Man erhält neben dem gewünschtenProdukt nur die aromatische Carbonsäure,die wieder ins Anhydrid überführt werdenkann und Kohlenmonoxid, das man ver-brennen kann. Für die Industrie also eineäußerst effiziente Reaktion!

Wir haben jetzt also gesehen, was dieHeck-Reaktion ist und was sie so allesleisten mag. An neuen Entwicklungen wirdes auf diesem Gebiet sicher nicht mangeln,und vielleicht wird die Heck-Reaktion einesTages auch zur Routine-Reaktion derchemischen Industrie gehören. Übrigens:Wer sich einmal mit Richard Heck persön-lich unterhalten möchte, kann dies tun.Heck hat an der University of Delawaregeforscht und gelehrt. Mittlerweile ist eremeritiert und wohlauf. Er wohnt zur Zeitin Florida unter folgender Adresse:

Dr. Richard F. Heck6160 28th Avenue SWNaples, Florida 33999(813) 353-1059

Wer mal zufällig dort ist, sollte esnicht versäumen, mit dieser Ausgabe derFaszination bei ihm vorbeizuschauen!

LITERATUR:

· A. de Meijere, F. Meyer, Angew. Chemie1994, 106, 2473-2506

· Y. Sato, M. Soderka, M. Shibasaki, J. Org.Chem, 1989, 54, 4738

· M.S. Stephan, A.J.J.M. Teunissen, G.K.M.Verzijl, J.G. de Vries, Angew. Chem. 1998,110, 688

· M.T. Reetz, G. Lohmer, R. Schwickardi,Angew. Chem. 1998, 110, 492

· M. Beller, C. Bolm, Transition Metals forOrganic Synthesis, Vol. 1, Wiley-VCH1998

· R.F. Heck, Acc. Chem. Res. 1979, 12, 146

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MMMMMax Hofmann ax Hofmann ax Hofmann ax Hofmann ax Hofmann ist seit Janaur 1999 stellver-tretender Vorsitzender des FördervereinsChemie-Olympiade und studiert zur ZeitChemie an der Universität Heidelberg im 6.Semester

Schema 9

C CO

O O

Ar Ar

+R3 R2

H R1

R3 R2

R1Ar

+ Ar-COOH + CO

GLGLGLGLGLOSSOSSOSSOSSOSSARARARARAR

Aryl-Rest: Rest in einem Molekül, der einen Benzolring enthält.

Phosphinligand: Ein Molekül, das ein Phosphoratom mit dreiweiteren Resten enthält, zählt zu den Phosphinen. Diesekönnen sich mit dem Phosporatom an ein Metallatom anlagernund so als Ligand fungieren.

Quadratisch planarer Komplex: Wie der Name schone sagt:ein Komplex, bestehend aus einem Metallatom, das von vierLiganden umgeben ist, und zwar so, daß diese ein ebenesQuadrat bilden.

sssss-Komplex: Komplex, bei dem zwischen dem Metallatom unddem Liganden eine kovalente s-Bindung besteht, also eineBindung, bei der die höchste Elektronendichte auf derVerbindungsachse zwischen den Atomen liegt.

OTf: Abkürzung für die Triflatgruppe, die Trifluormethan-sulfonsäuregruppe.

Oligomer: niederes Polymer, das aus etwa 5-20 Monomerenzusammengesetzt ist.

ppppp-System: Molekül, bei dem mehrere p-Orbitale zueinanderparallel und zur Molekülebene senkrecht stehen. Vergleichbarmit Keulen, die senkrecht auf einem Blatt Papier stehen, wobeidie eine Hälfte der Keule oberhalb, die andere Hälfte unterhalbder Papierebene liegt. Diese Orbitale können wechselweise inalle Richtungen überlappen. Somit kann ein Elektron von einemEnde des Systems zum anderen gelangen, was bei langge-streckten Molekülen einer Leitfähigkeit in dieser Richtung ent-spricht.

Chirale Verbindung: Ein Molekül, das chiral ist (griech.:�händig�), verhält sich zu seinem Spiegelbild wie die linke Handzu rechten, kann also nicht mit seinem Spiegelbild zur Deckunggebracht werden. Chirale Verbindungen haben die Eigenschaft,linear polarisiertes Licht um den gleichen Betrag in unter-schiedliche Richtungen (links- oder rechtsherum) zu drehen.

Enantiomere: Verhalten sich zwei Moleküle wie Bild undSpiegelbild, so bezeichnet man diese als Enantiomere. Nachden Cahn-Ingold-Prelog-(kurz �CIP�)-Regeln bezeichnet mandiese mit �R� bzw. �S�.

Racemat: Ein Racemat besteht aus einem Gemisch von zweiEnantiomeren im Verhältnis 1:1.

Teratogen: Verursacht Mißbildung des ungeborenen Lebens.

ee: �enatiomeric excess�, auf deutsch: Enantiomeren-Über-schuß. Dies ist ein Maß für die Stereoselektivität einer Reaktion.Für ist ein R-Enatiomer wäre dies: ee(R) = ([R]-[S])/([R]+[S])

Intramolekular: Eine Reaktion oder ein Prozeß, der innnerhalbeines Moleküls abläuft.

Intermolekular: Eine Reaktion oder ein Prozeß, der zwischenzwei oder mehreren Molekülen untereinander abläuft.

3030303030

WWWWWorkshop Lorkshop Lorkshop Lorkshop Lorkshop Leipzigeipzigeipzigeipzigeipzig

Sie kamen aus Kiel und vom Bodensee, aus Köln,aus Chemnitz, aus allen deutschen Ländern und derSchweiz. Sechzig Schüler, Studenten, Wissenschaftlerund Lehrer trafen sich traditionsgemäß am erstenWochenende des neuen Jahres zum Workshop desFördervereins Chemie-Olympiade in Leipzig. Währendin manchen Unis noch nicht einmal Vorlesungengehalten wurden, brodelten hier die Hörsäle vorAktivität. Fünfzehn wissenschaftliche Vorträge wurdenvon den Teilnehmern gehalten � ihre Themen reichtenvon s-Bishomokonjugaten in N=N/N=N-, ON=NO-, N-N/N-N- Systemen bis zur Frage, ob wir, d.h. dieMenschheit, allein im All sind.

Was aber tun 60 angehende Chemiker, wenn siesich nicht gegenseitig von ihren �Spezialitäten� vor-schwärmen? Auf jeden Fall tun sie alles zusammen -so schon das Begrüßungsessen am Donnerstag Abendim Café Küf. Nachdem alte Freundschaften auf-gefrischt und neue geschlossen worden waren, ginges in die Jugendherberge, die vielen als Unterkunftdiente, oder in die Hotels. Diese Orte sahen wirwirklich nur zum Schlafen � so viele Aktivitäten fülltendie Tage und Abende aus.

Am Freitag bis zum späten Mittagessen wurdensieben Referate vorgestellt, danach hielten uns von15 bis 17 Uhr die Experimentalvorlesung �Feuer,Wasser, Erde, Luft� von Frau Professor Hey-Hawkinsund anschließend die Diskussionsrunde mit MatthiasBerninger, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) in Atem.Letztere zum Thema �Deutsche Unis � verkalkt undverkommen? Was kann und muß die Politik für diedeutsche Hochschule tun?� zeigte, daß das Interessevieler Teilnehmer nicht nur auf die �harte� Chemie

allein festgelegt ist. Herr Berninger berichtete unteranderem über seine bekannte Idee, mit demAusbildungsfond BAFF anstelle von BAFöG dieFinanzierung des Studiums auf eine solide und sozialeGrundlage zu stellen. Er erntete Dank für diesetiefgründige Darstellung, aber auch viele konkreteDetailfragen. Vielleicht war die Diskussion ja für denBundestagabgeordneten ebenso interessant wie füruns � immerhin konnte er hier direkt mit den�Betroffenen� seiner Vorschläge interagieren. DieseInteraktion setzten wir anschließend im �ThüringerHof� fort � wobei berichtet wird, daß Chemiker auchin solchem Umfeld nicht von ihrem Hobby lassen undauch den leiblichen Genüssen nicht abgeneigt sind.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der wissen-schaftlichen Vorträge. Hierbei hatte sich die Teil-nehmerzahl noch leicht erhöht, da einige am Freitagnoch ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehenmußten und erst jetzt nach Leipzig anreisten. AchtReferate von je einer halben Stunde Dauer wurdengehalten, dazu kam ein Diavortrag von Jean-JacquesWörner über die IChO 1998 in Australien. HerrlicheBilder... Am Abend fanden wir uns im Kabarett �Acade-mixer� zusammen, und die recht lebendige LeipzigerInnenstadt sollte auch heimgesucht werden!

Leidlich ausgeschlafen, stand am Sonntagschließlich die Jahreshauptversammlung des Föder-vereins Chemie-Olympiade auf unserem Programm.Der alte Vorstand wurde verabschiedet, ein neuergewählt und die Projekte des kommenden Jahresdiskutiert. Der Workshop war beendet � und alle Teil-nehmer freuen sich auf die �heißen Tage� im nächstenJahr in Würzburg. (ta)

Themen und AutorThemen und AutorThemen und AutorThemen und AutorThemen und Autoren der wissenschafen der wissenschafen der wissenschafen der wissenschafen der wissenschaftlichen Vtlichen Vtlichen Vtlichen Vtlichen VorororororträgeträgeträgeträgeträgeDas DNADas DNADas DNADas DNADas DNA-----KKKKKochbuchochbuchochbuchochbuchochbuch (Robert Ventz, Berlin) · BioorBioorBioorBioorBioorganische Chemie ganische Chemie ganische Chemie ganische Chemie ganische Chemie (Dr. Carsten Schmuck, Köln) ·

sssss----------BishomokBishomokBishomokBishomokBishomokonjugation in N=N/N=N, ON=NOonjugation in N=N/N=N, ON=NOonjugation in N=N/N=N, ON=NOonjugation in N=N/N=N, ON=NOonjugation in N=N/N=N, ON=NO, N-N/N-N-Systemen , N-N/N-N-Systemen , N-N/N-N-Systemen , N-N/N-N-Systemen , N-N/N-N-Systemen (Dr. Kai Exner, Freiburg/Brsg.) · Die EntstehungDie EntstehungDie EntstehungDie EntstehungDie Entstehungeiner wissenschafeiner wissenschafeiner wissenschafeiner wissenschafeiner wissenschaftlichen Ttlichen Ttlichen Ttlichen Ttlichen Tatsache atsache atsache atsache atsache (Dr. Wolfgang Bünder, Kiel) · FFFFFrrrrremdaremdaremdaremdaremdartige Biochemien und Exobiologie tige Biochemien und Exobiologie tige Biochemien und Exobiologie tige Biochemien und Exobiologie tige Biochemien und Exobiologie (Dmitrij

Rappoport, Tübingen) · ÜberÜberÜberÜberÜbergangsmetallkgangsmetallkgangsmetallkgangsmetallkgangsmetallkomplexe mit polymeromplexe mit polymeromplexe mit polymeromplexe mit polymeromplexe mit polymeren Ligandenen Ligandenen Ligandenen Ligandenen Liganden (Dr. Gunnar Jeschke, Mainz) ·NavigationNavigationNavigationNavigationNavigation (Christoph Jacob, Marburg) · BinärBinärBinärBinärBinäre Übere Übere Übere Übere Übergangsmetallhydridegangsmetallhydridegangsmetallhydridegangsmetallhydridegangsmetallhydride (Andreas Leineweber, Dortmund) ·

NeuerNeuerNeuerNeuerNeuere Entwicklungen in der Biochemie e Entwicklungen in der Biochemie e Entwicklungen in der Biochemie e Entwicklungen in der Biochemie e Entwicklungen in der Biochemie (Horst-Joachim Schirra, Zürich) · BerBerBerBerBerechnung der S�-Subsite-Spezifität vonechnung der S�-Subsite-Spezifität vonechnung der S�-Subsite-Spezifität vonechnung der S�-Subsite-Spezifität vonechnung der S�-Subsite-Spezifität vonSerin-Serin-Serin-Serin-Serin-PPPPPrrrrroteasen aus NMRoteasen aus NMRoteasen aus NMRoteasen aus NMRoteasen aus NMR-----Daten mittels NeurDaten mittels NeurDaten mittels NeurDaten mittels NeurDaten mittels Neuronaler Netze onaler Netze onaler Netze onaler Netze onaler Netze (Jens Meiler, Frankfurt/M.) · Quick-Info - DerQuick-Info - DerQuick-Info - DerQuick-Info - DerQuick-Info - Der

elektrelektrelektrelektrelektronische Wonische Wonische Wonische Wonische Weg zur wissenschafeg zur wissenschafeg zur wissenschafeg zur wissenschafeg zur wissenschaftlichen Information tlichen Information tlichen Information tlichen Information tlichen Information (Thomas Appel, Düsseldorf) · Exotherme RExotherme RExotherme RExotherme RExotherme Reaktioneneaktioneneaktioneneaktioneneaktionen (Dr.Stefan Käshammer, Ludwigshafen) · NeutrNeutrNeutrNeutrNeutronen- und Synchronen- und Synchronen- und Synchronen- und Synchronen- und Synchrotrotrotrotrotronstrahlung in der Chemie onstrahlung in der Chemie onstrahlung in der Chemie onstrahlung in der Chemie onstrahlung in der Chemie (Johannes Zipfel,

Grenoble) · HeterHeterHeterHeterHeterogene Kogene Kogene Kogene Kogene Katalyse in Beispielenatalyse in Beispielenatalyse in Beispielenatalyse in Beispielenatalyse in Beispielen (Dr. Jan-Dierk Grunwaldt, Kopenhagen) · AnorAnorAnorAnorAnorganischeganischeganischeganischeganischeSupramolekSupramolekSupramolekSupramolekSupramolekularularularularulare Chemiee Chemiee Chemiee Chemiee Chemie (Thomas Bark, Freiburg/Uechtl.)

Eine Broschüre mit Zusammenfassungen der VZusammenfassungen der VZusammenfassungen der VZusammenfassungen der VZusammenfassungen der Vorororororträge und der Diskträge und der Diskträge und der Diskträge und der Diskträge und der Diskussion mit Matthias Berningerussion mit Matthias Berningerussion mit Matthias Berningerussion mit Matthias Berningerussion mit Matthias Berninger kann gegenEinsendung von 3 DM in Briefmarken beim Schriftführer angefordert werden (Adresse s. Seite 51)

WWWWWorkshop 1999 in Lorkshop 1999 in Lorkshop 1999 in Lorkshop 1999 in Lorkshop 1999 in Leipzig -eipzig -eipzig -eipzig -eipzig -heiße Theiße Theiße Theiße Theiße Tage an der Pleißeage an der Pleißeage an der Pleißeage an der Pleißeage an der Pleiße

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Nicht nur dergeistige Hungerwurde gestillt ...(Restaurant�Thüringer Hof�)

Experimentalvortrag�Feuer - Wasser - Erde -Luft� von Prof. Hey-Hawkins(Universität Leipzig)

Zahlreiche wissenschaftlicheVorträge standen auf dem Plan

Während der Diskussionsrunde mit MdB MatthiasBerninger (Bündnis 90/ Die Grüne) zum Thema�Deutsche Unis - verkalkt und verkommen? - Waskann die Politik für die deutsche Hochschule tun?�

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Der Workshop bot auch die Gelegenheit, sich mitanderen Mitgliedern zu treffen.

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Studium in PStudium in PStudium in PStudium in PStudium in Polenolenolenolenolen

Polen gehört nicht gerade zu den beliebtestenLändern für deutsche Studenten, die Auslandsse-mester absolvieren. Wie kam ich dazu, nunausgerechnet nach Polen zu gehen? Alles fing damitan, daß mir ein Professor in Berlin beiläufigerzählte, er bearbeite mit einem Professor in Polengemeinsame Projekte und habe die Möglichkeit,einen Studenten, Diplomanden oder Doktorandennach Posen (poln.: Poznan) zu schicken. Beinäherem Nachdenken schien das Angebot ver-lockend: Ins Ausland wollte ich eigentlich sowieso,war aber immer zu faul, mich darum zu kümmern.Ein Stipendium würde vom SOKRATES/ERASMUS-Programm bereitgestellt werden. Zufällig war derProfessor aus Polen eine Woche später gerade inBerlin, ich bat ihn vorher, mir ein Vorlesungs-verzeichnis der Uni mitzubringen. Das Studien-angebot sah sehr gut aus, und so faßte ich denEntschluß, mich für ein Semester Polen anzu-melden.

Abgesehen von Vorurteilen über unseröstliches Nachbarland stellt für die meistenStudenten die Sprache ein sehr ernstzunehmendesHindernis dar. Polnisch gehört zusammen mitTschechisch, Slowakisch und Sorbisch zur Gruppeder westslawischen Sprachen und hat sowohl eine

komplizierte Aussprache als auch eine komplexeGrammatik. Erschwerend kommt hinzu, daß vielePolen sehr schnell sprechen und man die einzelnenWorte kaum auseinanderhalten kann. Ich konntenatürlich kein Wort Polnisch und begann, dieSprache zu lernen, sechs Monate hatte ich nochZeit. Es war relativ schwer, sich in die polnischeSprache hineinzudenken, und ich hatte schon dieallergrößten Befürchtungen, was die künftigeVerständigung anging.

Als ich dann im Oktober �98 in Posen ankam,holte mich der Professor glücklicherweise vomBahnhof ab, und ich konnte mich mit ihm ersteinmal auf Englisch unterhalten. An der Uni inseiner Arbeitsgruppe traf ich jedoch sehr bald aufLeute, die weder englisch noch deutsch sprachen,mit denen man sich zwangsläufig auf Polnischunterhalten mußte. Die erste Woche war ziemlichschlimm, wenn man jedoch tagtäglich gezwungenist, sich in einer fremden Sprache zu unterhalten,lernt man diese sehr schnell. Die Universität botobendrein kostenlose Sprachkurse für Ausländeran. Nach dem einen Semester konnte ich richtiggut polnisch.

Untergebracht war ich im Studentenwohn-heim. Die Zimmer waren Doppelzimmer, relativklein, aber dafür sauber, für zwei Zimmer standjeweils ein gemeinsames Bad zur Verfügung. AmAnfang war ich ganz froh, mit einem Deutschenzusammen zu wohnen. Nach einiger Zeit stellte sichaber heraus, daß ein Pole doch besser gewesenwäre, um die Sprache schneller zu lernen. Ich kannallen Leuten, die ins Ausland gehen, nur raten, sichKEINEN deutschen Zimmerpartner zu suchen. DiePolen sind sehr nette Leute, die Atmosphäre warausgezeichnet. Vor allem in der ersten Wochebrauchte ich viele Dinge, z.B. Teller, Teekanne u.ä.,an die ich zu Hause nicht gedacht hatte. Wenn ichdann an der Uni in der Arbeitsgruppe fragte, woich denn dies am besten kaufen kann, bekam ichmeistens zur Antwort: �Brauchst du nicht kaufen,geben wir dir.�

Das Studium in Polen ist von guter Qualität.Das Niveau der Vorlesungen ist sehr hoch, es gibtweniger zeit- und nervenaufreibende Praktika alsin Deutschland. Im Prinzip ein ideales Feld für eineneher theoretisch orientierten Chemiker. Dazukommt noch, daß Chemie in Polen ein sehrpopuläres Fach ist, und es an der Uni in Posen sageund schreibe über eintausend(!) Chemiestudentengibt. Die chemische Fakultät in Posen bietet dieDie Aula der Universität Posen

Ein Semester in PEin Semester in PEin Semester in PEin Semester in PEin Semester in Polenolenolenolenolen.........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

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Studiengänge Chemie-Diplom, Umweltchemie undLehramt Chemie an. Eine solch hohe Studentenzahlzieht natürlich ein entsprechend breites Angebotan Vorlesungen nach sich.

Das Vorlesungssystem ist etwas anders alsdas deutsche gestaltet. Es gibt keine solchengroßen und umfassenden Vorlesungen wie bei uns(z.B. acht Stunden pro Woche Organische ChemieII). Es gibt eine Grundlagenvorlesung und mehrereVertiefungsvorlesungen, die tiefer in speziellereTeilgebiete eindringen. Das hat den Vorteil, daßder vermittelte Lehrstoff nicht so sehr vom jewei-ligen Schwerpunktgebiet des vortragenden Profes-sors abhängt, aus jedem großen Teilgebiet (AC,OC, PC) tragen mehrere Professoren vor. An-gebotene Vorlesungen sind beispielsweise Magne-tochemie, Chemie der Seltenerdmetalle, Kri-stallographie von Proteinen, Heterogene Katalyseetc.

Ab dem 5. Semester kann man seinen Studien-plan fast vollständig selbst zusammenstellen. Esgibt einige wenige Pflichtvorlesungen, ansonstenerhält man für jede Lehrveranstaltung Punkte undmuß am Ende seines Studiums aus jedem der dreiBereiche AC, OC und PC eine bestimmte Mindest-punktzahl vorweisen. Selbstverständlich haben diegrößeren polnischen Universitäten auch alle dasECTS-Punktesystem, das die Anerkennung vonStudienleistungen zwischen den europäischenLändern regelt. Die meisten Professoren sprechensehr gut englisch, viele haben einen mehrjährigenAmerika-Aufenthalt hinter sich. Wenn man mit derpolnischen Sprache nicht so richtig klarkommt,kann man nach den Vorlesungen auf englischnachfragen.

Die Adam-Mickiewicz-Universität (Uniwersytetim. Adama Mickiewicza) präsentiert sich auffolgender Homepage: http://www.amu.edu.pl/welcome.htm

Wer mit den Vorstellungen nach Polen fährt,daß die Läden leer sind und alles geklaut wird, wasnicht niet- und nagelfest ist, der wird schnell eines

besseren belehrt. Sich zu verpflegen ist überhauptkein Problem, man kann so gut wie alles kaufen,was es auch bei uns gibt. Ladenschlußzeiten kenntman in Polen nicht. Lebensmittelläden haben meistbis zehn Uhr abends offen, und auch am Sonntagbraucht man nicht zu hungern. Ebenso ist essonntags möglich, einen Einkaufsbummel durch dieKaufhäuser zu machen. Die Lebenshaltungskostensind etwas niedriger als bei uns, jedoch ist Polenvon den osteuropäischen Ländern wahrscheinlichdas teuerste.

Posen hat auch Kultur und Nachtleben zubieten. Wer Zeit und Lust hat, kann seinen Geist ineiner Gemäldegalerie, in Kirchen oder einer großenKathedrale und auf einem wunderschönen altenMarktplatz erholen; oder auch die Stadt von einemAussichtsturm aus betrachten. Wer mehr auf Spaßaus ist, findet in den unzähligen Bars, Cafes, Klubs,Discos und Restaurants eine breite Auswahl. Posensteht einer mittelgroßen deutschen Stadt in nichtsnach, ganz im Gegenteil. Wer nicht gleich mit einemStudium dort beginnen will, dem sei ein kurzerBesuch trotzdem empfohlen. Es lohnt sich!

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Thoralf KrahlThoralf KrahlThoralf KrahlThoralf KrahlThoralf Krahl studiert Chemie an der Humboldt-Universitätin Berlin

Chemie-Gebäude der Universität Posen

Studium in PStudium in PStudium in PStudium in PStudium in Polenolenolenolenolen

Besuchen Sie unsere Homepage:

http://www.fcho.schule.de

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Universität KUniversität KUniversität KUniversität KUniversität Karlsruhe (TH):arlsruhe (TH):arlsruhe (TH):arlsruhe (TH):arlsruhe (TH):

Chemiestudium in der FächerstadtChemiestudium in der FächerstadtChemiestudium in der FächerstadtChemiestudium in der FächerstadtChemiestudium in der Fächerstadt....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Erwähnt manin einem Gesprächein Chemiestudiumin Karlsruhe, erntetman oft einenfragenden Blick.Einige Sekundenspäter klärt sichdas Gesicht des Ge-sprächspartners:�Aaah, Sie meinenChemieingenieurwesen!� Solche Vorurteile könnenzum Trugschluß führen, daß in Karlsruhe auf demGebiet der �richtigen� Chemie gar nichts los ist. Dochjeder, der neugierig genug ist, um sich weiter zuinformieren, erfährt, daß es nicht wahr ist. DieUniversität Karlsruhe, die in ihrem Namen immer noch- sogar mit gewissem Stolz - als Zusatz den Kürzel(TH) trägt, ist die älteste Technische HochschuleDeutschlands und nach der Ecole Polytechnique inParis die zweitälteste der Welt.

Nicht nur auf ihr Alter, sondern auch auf ihreLeistungen kann die Uni Karlsruhe ohne Bescheiden-heit zurückblicken. Hier entwickelte Fritz Haber dieAmmoniaksynthese � daran erinnert noch das erstegroßtechnische Ammoniakreaktor vor der chemischenFakultät. Heinrich Hertz war lange Zeit Professor inKarlsruhe, und die bei den Olympiade - Aufgaben sobeliebte Ozonolyse wurde von einem KarlsruherChemiker, Rudolf Criegee, entdeckt. Die neue Studievon �Science Watch�, in der die chemische Fakultätder Universität Karlsruhe als einzige deutschechemische Forschungseinrichtung kurz vor Cam-bridge und unmittelbar nach der ETH Zürich steht,bestätigt von neuem die hohe Qualität der Lehre undForschung an dieser Universität..

Bereits die Lage und der Aufbau des Campus�bestechen durch ihre perfekte Planung. Am Rande derInnenstadt gelegen, nimmt der Campus einen Sektordes �Fächers� ein, in dessen Form die Stadt aufge-baut ist. Im Westen schließt sich die Universität direktan das Schloß an, in dem heute das Badische Landes-museum untergebracht ist. Im Norden liegt derriesige, zu Barockzeiten angelegte Schloßgarten, derim Sommer zur Erholung dienen kann - oder man kannsich unter den jahrhundertealten Bäumen bei gutemWetter wunderbar ungestört auf die Prüfungenvorbereiten.

Karlsruhe besitzt kein ausgeprägtes mittelalter-liches Stadtbild, denn die Stadt wurde zu Beginn des18. Jahrhunderts nach einem Plan des Markgrafen von

Baden, der eineneue, repräsentativeHauptstadt für seinwirtschaftlich auf-strebendes Landbrauchte. Mitten imWald, auf dem hal-ben Weg von dennördlichen Aus-läufern des Schwarz-waldes zum Rhein,

entstand eine sorgfältig durchgeplante Stadt in Formeines Fächers, dessen Grenzen die beiden Flügeln desSchlosses angaben. Inzwischen sind diese Grenzennatürlich längst gesprengt von der schnell wach-senden Stadt, doch man erkennt sie beim ersten Blickauf den Stadtplan. Leider besitzt Karlsruhe auch rela-tiv wenig Bausubstanz aus den Gründungsjahren,denn was die Bombardements des Krieges nicht ge-schafft haben, erledigte die Bauwut der 60er und 70erJahre. Doch wenn auch die Stadt selbst architekto-nische Schönheiten vermissen läßt, kulturelle Höhep-unkte hat sie genug zu bieten. Von den Kultur-schätzen im Prinz-Max-Palais bis zum ZKM, dem Zen-trum für Kunst und Medientechnologie, sind alle Rich-tungen vertreten.

Auch die Umgebung der Stadt läßt keine Wün-sche offen. Von den fast intakt gebliebenen Rheinauenüber das Hügelland des Kraichgaus bis zu den Ber-gen des Nordschwarzwaldes stehen alle Landschafts-arten zur Verfügung. Ein exzellentes Netz von Nahver-kehrsmitteln verbindet die Stadt selbst mit ihremUmland und bringt auch die, die lieber auf dem Landwohnen möchten, schnell und vor allem günstig indie Stadt.

Das Karlsruher Schloß

Früh morgens wenn noch fast alle schlafen... Links im Bilddie Fakultäten für Elektrotechnik und Bauingenieurwesen

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Uni-RUni-RUni-RUni-RUni-Reporteporteporteporteport

Worunter viele Studenten in anderen Städtenleiden, bleibt einem in Karlsruhe erspart: alleEinrichtungen der Universität liegen nah beieinanderauf dem recht großzügig angelegten Campus. DieFakultät für Chemie erscheint etwas überdimen-sioniert, da ihre Gebäude in den frühen 80er Jahrenfür eine dreimal so hohe Anzahl der Studenten gebautwurden. Deswegen ist hier die an vielen anderen Unisaktuelle Praktikumsplatznot weitgehend unbekannt.Auch die Betreuung der Studenten läßt - nicht nuraus diesen Gründen - wenig zu wünschen übrig.

Das Chemiestudium in Karlsruhe bestehtnatürlich � wie auch überall sonst � zum großen Teilaus viel Arbeit und kaum Freizeit. In den ersten zweiSemestern hört man Vorlesungen über die Grundlagender Anorganischen, Analytischen und PhysikalischenChemie sowie Mathematik und Physik. AlleVorlesungskurse außer Physik beinhalten eine odermehrere Klausuren, in Physik ist die Vordiploms-prüfung die einzige Leistung, die den Studentenabverlangt wird. Die Klausuren liegen allesamt, wieauch die Vordiplomsprüfungen, innerhalb derVorlesungszeit, so daß bis zum Vordiplom dieSemesterferien frei bleiben. (Allerdings muß man nachdem 3. und 4. Semester diese Ferien zum größtenTeil zur Prüfungsvorbereitung verwenden.) Im 3. und4. Semestern folgen dann die weitergreifendenVorlesungen zur Organischen, Anorganischen undPhysikalischen Chemie.

Im 1. und 2. Semester muß man, wie fast anjeder deutschen Universität, das Qualitative und dasQuantitative Anorganisch-Analytische Praktikum übersich ergehen lassen, im 3. folgt das OrganischePraktikum und im 4. schließlich Physik- und PC-Praktikum. Dieser Ablauf entspricht in etwa demDurchschnitt der Studienpläne an den deutschen Unis.Einige Besonderheiten hat das Chemiestudium inKarlsruhe dennoch. Bis zum Vordiplom unterscheidetsich der Lehrplan zwar nur wenig von dem Standard.Allerdings steht bereits im ersten Semester physi-kalische Chemie auf dem Lehrplan; bis zum Vordiplomhört man drei Semester lang PC, wobei das Niveauder Vorlesungen recht hoch. Aber auch Vorlesungenin anderen Disziplinen, die später jeder brauchenkönnte, wie z. B. Informatik für Chemiker, werdenangeboten.

Nach der Diplom-Vorprüfung scheiden sich dieWege. Es gibt nun eine sogenannte A-Richtung, dieeine eher allgemeine chemische Bildung vorsieht, unddie B-Richtung, welche eine Spezialisierung in derTheoretischen und Physikalischen Chemie bedeutet.Wer sich nicht so recht mit dem �Krachen und Stinken�im Labor anfreunden kann und eher ein Anhängerder Chemie am Computer ist, der ist in Karlsruhegenau richtig. Denn die Fakultät für Chemie arbeitet- besonders auf eben diesem Gebiet - mit demForschungszentrum Karlsruhe zusammen (ehemalsKernforschungszentrum), einer der leistungsfähigstenEinrichtungen dieser Art in der EU. Überhaupt weistder Raum Karlsruhe eine besonders starke Agglom-

eration an diversen Forschungseinrichtungen auf - bishin zum Fraunhofer-Institut in Berghausen, das sichunter anderem mit den Treib- und Sprengstoffen sowieneuerdings mit Environment Engineering beschäftigt.

Doch als Student braucht man sich nicht nur vonmorgens bis abends mit der Chemie zu beschäftigen� auch wenn das Studium einen dazu zu zwingenscheint. Das Sprachenzentrum der Universität Karls-ruhe bietet zahlreiche Sprachkurse an � angefangenvon Englisch und Französisch bis hin zu Chinesisch.Studierende können sich auf dem Campus in zahl-reichen Einrichtungen engagieren: StudentischesKulturzentrum, Collegium musicum, Universitätschor,Sinfonie- und Kammerorchester, Uni Big-Band,Akademische Fliegergruppe, Akademischer Segelclubund Solarmobil sind nur einige Beispiele

Das, was man üblicherweise als �Studentenleben�vorstellt, kommt in Karlsruhe auch nicht zu kurz -vorausgesetzt, man hat genug Zeit dazu. Dabei gibtes natürlich nicht nur das übliche Angebot an Kneipen,Cafes und Diskotheken, an denen es in Karlsruhe nichtmangelt; zahlreiche Studentenwohnheime organi-sieren in ihren Bars regelmäßige und meistens sehrgut besuchte Partys, ebenso wie die zwei Student-enclubs, die zweimal pro Woche verschiedeneThemenabende � �Schlonz� genannt � anbieten.

Wer sich für das Chemiestudium in Karlsruheinteressiert, sollte sich die Homepage der Unianschauen: http://www.chemie.uni-karlsruhe.de.Für weitere Informationen stehen wir gerne zurVerfügung.

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Alexej Michailowski Alexej Michailowski Alexej Michailowski Alexej Michailowski Alexej Michailowski und Sirus ZarbakhshSirus ZarbakhshSirus ZarbakhshSirus ZarbakhshSirus Zarbakhsh studieren zurZeit in Karlsruhe Chemie im 4. Semester

Der Marktplatz von Karlsruhe � geografischer undkultureller Mittelpunkt der Stadt

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Wenn eine Taschenlampenbatterie ausläuft, ist

das ja eine ziemliche Sauerei und den elektrischen

Geräten tut es meistens auch nicht gut. Ihr habt

euch sicherlich schon gefragt, wie so eine Batterie

von innen aussieht und vielleicht auch schon einmal

eine geöffnet, was gar nicht so leicht ist. Wenn ihr

euch dabei, wie ich, schmutzige Finger geholt habt,

dann ist das ja auch nicht weiter schlimm, aber:

was ist das schwarze Zeug denn jetzt eigentlich.

Bevor wir dieser Frage nachgehen, möchte ich

aber zuerst die Orange ins Spiel bringen. Und bevor

Ihr noch länger herumrätselt, was eine Orange mit

einer Batterie zu tun hat, fangen wir doch am besten

gleich damit an, uns eine etwas ungewöhnliche

Referenz-Elektrode zu bauen

TTTTTeil 1: Die Standareil 1: Die Standareil 1: Die Standareil 1: Die Standareil 1: Die Standard-d-d-d-d-Orangen-ElektrOrangen-ElektrOrangen-ElektrOrangen-ElektrOrangen-Elektrodeodeodeodeode

VVVVVersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullabor

VVVVVon der Orangeon der Orangeon der Orangeon der Orangeon der Orange

zur T zur T zur T zur T zur Taschenlampenbatterieaschenlampenbatterieaschenlampenbatterieaschenlampenbatterieaschenlampenbatterie...............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

DURCHFÜHRUNG

Das U-Rohr wird mit der Kochsalzlösung gefüllt,die beiden Enden werden mit den Wattebäuschen gutverstopft. Beim Umdrehen des Rohrs sollte keineFlüssigkeit auslaufen!

Die Orange drücken wir nach einander von allenSeiten zusammen, um die inneren Strukturen auf-zubrechen und so später den elektrischen Kontaktzu ermöglichen. Dann schneiden wir zwei etwa 1 cmgroße Löcher in die Orange und stecken den Graphit-stab in eines der Löcher.

Das Becherglas mit der Zinknitratlösung stellenwir neben die Orange und tauchen das umgedrehteU-Rohr mit dem einem Ende in das Becherglas undmit dem anderen in die Orange, wobei sichergestelltsein muß, daß die Salzlösung Kontakt zum Saft derOrange hat. Daraufhin tauchen wir den Zinkstreifenin das Becherglas und schließen die Klemmen desVoltmeters an das Zinkblech und den Graphitstab an.Die angezeigte Spannung notieren wir. Mit den beidenanderen Bechergläsern wiederholen wir den Versuchund notieren auch hier die jeweils angezeigtenSpannungen.

Jetzt stellen wir die beiden Bechergläser mit derZinknitrat- und der Bleinitratlösung nebeneinanderund verbinden sie elektrisch mit dem U-Rohr. DieSpannung lesen wir auch hier mit den Voltmeter abund wiederholen den Versuch mit den beiden anderenKombinationen Kupfer/Blei und Zink/Kupfer.

WAS STECKT DAHINTER?

Taucht man einen elektrisch leitenden Fest-körper in eine elektrisch leitende Lösung, dann trittaufgrund der unterschiedlichen Energie derElektronen in den beiden Materialien ein elektrischesPotential auf. Dieses kann jedoch nicht direktgemessen werden. Vielmehr muß man ein weitereselektrisch leitendes Material mit der Lösung in Kontaktbringen, welches aber wiederum sein eigeneselektrisches Potential hat. Man kann generell also nurPotentialdifferenzen messen. Wenn man Potentialebestimmter Elektroden vergleichen möchte, benötigtman also einen Standard, auf den man sich beziehen

Die benötigten Materialien:Die benötigten Materialien:Die benötigten Materialien:Die benötigten Materialien:Die benötigten Materialien:

·100 ml 1M ZinknitratlösungDarstellung: 30 g Zn(NO

3)2·6H

2O werden in 60 ml

dest. Wasser aufgelöst und auf 100 ml aufgefüllt

·100 ml 1M Kupfernitratlösung:24 g Cu(NO

3)2·3H

2O in 60 ml dest. Wasser lösen

und auf 100 ml auffüllen

·100 ml 1M Bleinitratlösung:33 g Pb(NO

3)2 in 60 ml dest. Wasser lösen, auf 100

ml auffüllen

·25 ml 1M Natriumchloridlösung.5,8 g NaCl in 60 ml dest.Wasser lösen und auf 100ml auffüllen

·eine große Orange

·3 250 ml-Bechergläser

·ein U-förmiges Trockenrohr mit relativ kleinemQuerschnitt

·einige Wattebäusche

·ein Messer

·ein etwa 10 cm langer Graphitstab

·Zinkstreifen, oder -blech, ca. 2´10´0,8 cm

·Desgleichen Metallstreifen aus Kupfer und Blei, mitdenselben Abmessungen

·ein Voltmeter

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VVVVVersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullabor

kann. Dieser Standard ist für die Elektrochemie zumBeispiel die Normalwasserstoffelektrode, ein Platin-blech, welches in 1M Salzsäure taucht und vonWasserstoffgas umspült wird. Hier benutzen wir stattdessen eine Orange als Standard. Die Potentiale derMetall-Halbzellen haben wir also relativ zur �Standard-Orangen-Elektrode� angegeben. Typische Werte sindz.B.

E(Zn2+/Zn) -0,9VE(Pb2+/Pb) -0,5VE(Cu2+/Cu) -0,1V

Damit können die Potentialdifferenzen derMetallelektroden untereinander berechnet und mitdem Experiment verglichen werden. Eine Orange istein kompliziertes Gebilde und keine Orange gleichtder anderen, deshalb können bei demselben Experi-ment mit einer anderen Orange deutlich andere Werteherauskommen, aber für ein und dieselbe Orange istwährend der Dauer des Experiments ein halbwegskonstantes Potential annehmbar.

Die Reaktionen, die für das Potential der Orangeverantwortlich sind, sind schwierig zu bestimmen.Zusätzlich zu mehreren anorganischen Substanzentreten im Saft der Orange einige organischeSubstanzen auf, die zu elektrochemischen Reaktionenfähig sind, z.B. Zitronensäure, Ascorbinsäure undNADH. Daneben kann das Potential der Orange auchdavon abhängen, mit welcher anderen Halbzelle dieOrange verbunden ist, da eventuell Reaktionen im Saftverursacht werden.

Der Versuch kann auch mit anderen Früchtendurchgeführt werden, wie z.B. Grapefruits, Zitronen,Mandarinen, Tomaten und Gurken (vor allem einge-legte Gurken).

DURCHFÜHRUNG

Das Filzpolster wird mit der Ammonium-chloridlösung getränkt und mit Braunstein bestreut.Den Filz wickeln wir dann so um den Kohlestab, daßder Braunstein mit der Kohle in Kontakt kommt. Wirumhüllen das Filzpaket mit dem Zinkblech und achtendarauf, daß das Zink nirgendwo die Kohle berührt.Das ganze Paket schnüren wir nun mit dem Bindfadenfest zusammen. Eine der Klemmen wird am Kohlestift,die andere am Zinkblech befestigt und die Spannungabgelesen. Die Leistungsfähigkeit der Batterie können

Ein LEin LEin LEin LEin Leclanché-Elementeclanché-Elementeclanché-Elementeclanché-Elementeclanché-Element(aus P. W. Atkins, J. Beran, Chemie - einfach alles,

Wiley-VCH, 1996, S.667)

Die benötigten MaterialienDie benötigten MaterialienDie benötigten MaterialienDie benötigten MaterialienDie benötigten Materialien:::::

·100 ml 4M Ammoniumchloridlösung

·20 g NH4Cl in 60 ml dest. Wasser auflösen und auf

100 ml auffüllen

·4 g gepulverter Braunstein (MnO2)

·laborübliche Kabel mit Krokodilklemmen an beidenEnden

·Filzpolster, ca. 12´ 5´0,5 cm

·ca 15 cm langer Graphit- oder Kohlestab, etwa 8mm im Durchmesser (zur Not aus einer alten Batterie,wobei die Ausmaße eben entsprechend kleinerwerden!)

·Zinkfolie, etwa 12´12´0,25 cm

·etwa 30 cm Bindfaden

·Voltmeter

·eine Uhr oder Ähnliches, die wir mit der Batteriebetreiben können

Skizze unserer Standard-

Orangen-Elektrode

TTTTTeil 2: Wir bauen uns eineeil 2: Wir bauen uns eineeil 2: Wir bauen uns eineeil 2: Wir bauen uns eineeil 2: Wir bauen uns eine

Zink-Zink-Zink-Zink-Zink-KKKKKohle-ohle-ohle-ohle-ohle-BatterieBatterieBatterieBatterieBatterie

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wir nun testen, indem wir den mit + markiertenKontakt der Uhr mit dem Kohlestab verbinden undden mit - markierten mit dem Zinkblech. Für diesenersten Versuch können wir uns durchaus freuen, wenndie Uhr eine Viertelstunde lang läuft.

DAS GEHEIMNIS DER BATTERIE

In diesem Teil des Versuchs haben wir eineherkömmliche Zink-Kohle-Batterie nachgebaut. DieseArt von Batterie wird auch als Leclanché-Elementbezeichnet, wobei der Vorläufer der heutigenBatterien, 1867 von Georges Leclanché vorgestellt,aus einer Zinkelektrode, die in Ammoniumchlorid-lösung tauchte und einer Kohleelektrode, die inBraunstein eingebettet war bestand. Zwanzig Jahrespäter wurde die Ammoniumchloridlösung durch einePaste ersetzt und die Zinkelektrode zu einem Becher,der die Batterie umschließt, umgeformt und somit dieeigentliche Trockenzelle entwickelt.

Zu Anfang liefert die Zelle etwa 1,5 V. An derAnode, dem Minuspol einer galvanischen Zelle, wirddas Zink oxidiert:

Zn ® Zn2+ + 2e-

an der Graphitkathode wird das MnO2 reduziert, das

Graphitmaterial dient also nur zur Stromleitung. Einegenaue Vorstellung der dabei ablaufenden Prozessehat man noch nicht, viele Reaktionen sind beteiligt,die von der Elektrolytkonzentration, der Temperaturund der Art des verwendeten Braunsteins abhängen.Die Gesamtzellreaktion kann in etwa so beschriebenwerden:

Zn + 2 MnO2 + 2 H

2O ® Zn2+

(aq) + 2 MnO(OH) + OH-

(aq)

VVVVVersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullaborersuch fürs Schullabor

Die an der Kathode gebildeteten OH--Ionenwandern zur Anode, die gebildeten Zn2+-Ionenwandern zur Kathode. Dort, wo sie aufeinandertreffen,bildet sich mit den Ammoniumionen der folgendeKomplex:

Zn2+(aq)

+ 4 NH4+(aq)

+ 4 OH-(aq)

® [Zn(NH3)4]2+

(aq) + 4 H

2O

In handelsüblichen Batterien ist die Ammonium-chloridpaste noch durch Stärke verdickt und mitZinkchlorid versetzt. Dadurch wird deren Leitfähigkeiterhöht und gleichzeitig wird der durch die Reaktionder Ammoniumionen mit den Hydroxid-Ionengebildete Ammoniak zu [Zn(NH

3)4]2+ umgesetzt und

dadurch einem eventuellen Druckanstieg innerhalbder Zelle vorgebeugt. Der Braunstein ist mitgepulvertem Graphit versetzt, um die elektrischeLeitfähigkeit zu gewährleisten. Dieser Batterietyp wirdauch heute noch fabriziert, obwohl er mehr und mehrdurch die sogenannten Alkali-Mangan-Zellen ver-drängt wird, bei denen die Ammonium-chloridlösungdurch Kalilauge (KOH) ersetzt worden ist. Sie lassensich länger lagern und die Spannung sinkt beiBelastung nicht so schnell ab wie beim Zink-Kohle-Typ.

Leckt eine Taschenlampenbatterie, kann derElektrolyt, durch die Luftfeuchtigkeit verflüssigt,auslaufen und eine korrosive Wirkung auf dieumgebenden metallischen Materialien ausüben(nickelhaltige Legierungen oder Kupfer sind dabei fürdie grüne Färbung verantwortlich). Vor allem bei Al-kali-Mangan-Zellen ist dabei Vorsicht geboten, denndie Kalilauge wirkt stark ätzend, vor allem aufSchleimhäute und die Augen.

LITERATUR ZUR ELEKTROCHEMIE

Allgemeine Lehrbücher der physikalischen Chemie:

P.W. Atkins, Physikalische Chemie, 2. Aufl., WILEY-VCH, Weinheim, 1996, 138,- DMG. Wedler, Lehrbuch der physikalischen Chemie, 4.Aufl., WILEY-VCH, Weinheim, 1997, 128,- DM

Lehrbücher der Elektrochemie für Fortgeschrittene:

C. Hamann, W. Vielstich, Elektrochemie, 2. Aufl.,WILEY-VCH, Weinheim, 1998, 128,- DMG. Kortüm, Lehrbuch der Elektrochemie, 3. Aufl.,Verlag Chemie, Weinheim, 1962 (nicht mehr erhältlich)

.................................................................Michael HolzapfelMichael HolzapfelMichael HolzapfelMichael HolzapfelMichael Holzapfel befaßt sich mit der Elektrochemievon Polymerelektrolyten und Anodenmaterialien beiProf. J.-Y. Sanchez am Institut National Polytechnique inGrenoble, Frankreich.

TTTTToxizitätenoxizitätenoxizitätenoxizitätenoxizitäten

BleiverbindungenBleiverbindungenBleiverbindungenBleiverbindungenBleiverbindungen sind giftig. Längeres Ausge-setztsein

kleiner Konzentrationen kann zu Appetitlosigkeit,

Blutarmut und Nervenschäden führen.

KKKKKupferupferupferupferupferverbindungenverbindungenverbindungenverbindungenverbindungen wirken gesundheitsschädlich und

erregen Brechreiz, wenn sie verschluckt werden.

Alle SchwermetallabfälleSchwermetallabfälleSchwermetallabfälleSchwermetallabfälleSchwermetallabfälle sollten gesondert

gesammelt und einer Schadstoffsammelstelle

zugeführt werden.

Die benutzte Orange nach dem Experiment bitteDie benutzte Orange nach dem Experiment bitteDie benutzte Orange nach dem Experiment bitteDie benutzte Orange nach dem Experiment bitteDie benutzte Orange nach dem Experiment bittenicht essen !nicht essen !nicht essen !nicht essen !nicht essen !

Da Braunstein ein relativ starkes Oxidationsmittel ist,sollte das Filzpolster nicht zusammen mit demBraunstein eintrocknen, sondern nach dem Experimentausgewaschen werden.

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KnobelseiteKnobelseiteKnobelseiteKnobelseiteKnobelseite

Gesucht wird eine Verbindung X, die auf denersten Blick vor Absonderlichkeiten nur so strotzt.Obwohl sie ein interessanter Vertreter einer großenKlasse organischer Verbindungen ist, verstößt siegegen viele für diese Stoffe üblichen Gesetz-mäßigkeiten. Es handelt sich dabei um eines der 37möglichen Isomere der Kohlenwasserstoffe mit derSummenformel C

26H

16.

Doch ist X mehr als nur ein Stoff unter vielen;manches ist an dieser Verbindung denkwürdig.Obwohl sie nur aus Kohlenstoff und Wasserstoffbesteht und kein einziges tetraedrisch koordiniertesC-Atom enthält, zeigt sie eine stark ausgeprägteoptische Aktivität. Mehr noch: der spezifischeDrehwinkel übersteigt die üblichen Werte um fast zweiPotenzen! ([a]

D24=-3640°) Vermutet man nun eine stark

verzerrte und daher instabile Struktur, so liegt manwieder falsch. X ist nämlich im Vergleich zu seinenIsomeren recht beständig und besitzt im Gegensatzzu ihnen keine Eigenfarbe. Auffallend ist aber diestarke blaue Fluoreszenz in Lösung.

X zeigt aber auch eine ausgeprägte Reaktivität,wobei elektrophile Substitution (Nitrierung,Acylierung) bzw. Addition (Bromierung) typisch sind.

Diese interessanten Eigenschaften verdankt Xseiner räumlichen Struktur. Diese ist so beschaffen,daß wenn man sich entlang des Kohlenstoffgerüstsbewegt, man quasi ein Windung einer Wendeltreppedurchläuft. Dieses strukturelle Merkmal war auchAnlaß zur Namensgebung von X und einer Reiheverwandter Kohlenwasserstoffe mit gleicher räum-licher Anordnung.

Die Synthesen von X sind nicht einfach. Bei einerVariante läßt man zunächst Benzylbromid mitTriphenylphosphin reagieren. Das entstehende Salzspaltet HBr ab und wird im Verhältnis 2:1 mitNaphthalin-2,7-dicarbaldehyd umgesetzt. Das Produktdieser Reaktion liefert schließlich auf photochemi-schen Wege durch Cyclisierung und Abspaltung von4 Wasserstoffen den gewünschten Stoff X.

Wie heißt X?Warum ist diese Verbindung optisch aktiv? (dr)

KnobelseiteKnobelseiteKnobelseiteKnobelseiteKnobelseite................................................................................................................................................................................................................................................

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LÖSUNG ZUR KNOBELSEITE 1/98:

Die Verbindung X wird Eisen-Biscyclopentadienyloder auch Ferrocen genannt. Er stellt den erstenund zugleich berühmtesten Vertreter der Gruppeder Metallocene oder Sandwich-Verbindungen dar.Interessant an Ferrocen sind vor allem die Bin-dungsverhältnisse: dabei liegen beide Cyclo-pentadien-Ringe parallel zueinander und umgebendas Fe2+-Ion in einer namensgebenden�sandwichartigen� Anordnung.

Zwar darf bei dieser Verbindung beson-dere Köstlichkeit bezweifelt werden,doch war sie unumstritten ein Lecker-bissen für die Theoretiker und Metall-organiker! Die besondere Stabilität rührt z.T. daher,daß das Zentralion 6+6+6=18 Elektronen, d.h. eineabgeschlossene Schale besitzt und die organischeKomponente aromatischen Charakter zeigt. Y wirdentsprechend als Cobaltocenium-Kation bezeich-net, Z als Ferricenium-Kation, welches Fe3+ alsZentralion enthält.

LÖSUNG ZUR KNOBELSEITE 2/98:

Die erwähnte Auswüchse auf den Eichenblätternheißen seit Plinius dem Älteren �gallae�, zu deutsch�Galläpfel�. Daraus leltet sich der Name der Sub-stanz A: Gallussäure. Hinter B verbirgt sich Pyro-gallol oder 1,2,3-Trihydroxybenzol. Die reduzie-renden Eigenschaften von B erklären sich durch dieleichte Oxidierbarkeit der 1,2-ständigen Hydroxy-gruppen unter Bildung von ortho-Chinonen, dieanschließend weiterreagieren können. C bezeichnetman als Didepsid oder ungenau als meta-Digallus-

OH

OH

OH

COOH

A: Gallussäure

OH

OH

OH

B: PyrogallolOH

OH

OH

O

OH

OH

COOH

O

C: meta-Digallussäure

Fe

säure. Die Gerbstoffe Dwerden Tannine genannt.Die sogenannten hydro-

JE EINEN BUCHPREIS GEWONNEN HABEN:

Bettina Görner, D-15230 Frankfurt/Oder undGeorg Markopoulos, D-67112 Mutterstadt.

Herzlichen Glückwunsch!

lysierbaren Tannine sind Ester von Gallussäure undm-Digallussäure, wobei Zucker, wie z. B. Glucoseals Alkoholkomponente dienen. (dr)

4040404040

FFFFFritz Haberritz Haberritz Haberritz Haberritz HaberChemikChemikChemikChemikChemiker - Nobelprer - Nobelprer - Nobelprer - Nobelprer - Nobelpreisträger - Deutscheeisträger - Deutscheeisträger - Deutscheeisträger - Deutscheeisträger - Deutscher - Juder - Juder - Juder - Juder - Jude

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Mit dem Namen von Fritz Haberverbinden Sie, lieber Leser, sicher vorallem das Haber-Bosch-Verfahrenzur Gewinnung von Ammoniak ausStickstoff und Wasserstoff. Rechtbekannt ist auch das gleichnamigeInstitut der Max-Planck-Gesellschaftim vornehmen Berliner VillenviertelDahlem, das noch heute Weltgeltungauf dem Gebiet der PhysikalischenChemie beansprucht. Wer war nunjener Wissenschaftler, für den amAnfang dieses Jahrhunderts eineigenes Kaiser-Wilhelm-Institutgeschaffen wurde?

In der Person von Fritz Haberkristallisieren sich alle Widersprücheam Anfang dieses Jahrhunderts: derals Kriegsverbrecher diffamierteAngehörige der kaiserlichen Armeeund der Botschafter Deutschlands fürFrieden und internationle Kontakte inder Wissenschaft, der als einer derersten nach dem 1. Weltkrieg wiederins westliche Ausland zu Vorträgen eingeladen wurde;seine zentrale Rolle bei der Produktion von chemischenKampfstoffen und der Einsatz für die Produktion vonSchädlingsbekämpfungsmitteln, wie sie später als �Zyklon�A und B zur massenhaften Judenvernichtung eingesetztwurden; sowie der glühende Patriotismus für das DeutscheReich und die Widerstände, die ihn als konvertierten Judennach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausseinem Amt und ins Exil getrieben haben.

Die frühen JahrDie frühen JahrDie frühen JahrDie frühen JahrDie frühen Jahreeeee

Fritz Haber wird am 9. Dezember 1868 in Breslauals Sproß einer wohlhabenden, jüdischen Wollhändler-dynastie und Sohn des Farbenhändlers und StadtratsSiegfried Haber geboren. Während der Schulzeit in seinerHeimatstadt macht er zu Hause erste chemische Experi-mente - zu einem Zeitpunkt, als die Chemie nur als kurzerAnhang in den Physiklehrbüchern vorkommt! Nach demAbitur, das er mit 17 Jahren in Breslau ablegt, beginnt erdas Chemiestudium an der Friedrich-Wilhelm-Universitätin Berlin, obwohl sein Vater ihn lieber als Nachfolger inseiner Firma gesehen hätte. Als Haber 1886 nach Berlinkommt, ist August Wilhelm von Hofmann, bekannt durchseinen Elektrolyseapparat und als Gründer der Teerfarben-chemie, Leiter des chemischen Instituts, und auch beiHermann von Helmholtz, dem großen Physiker undPhysiologen, hört er Vorlesungen. Wie schon in Breslau,wo er als Schüler den Akademisch-Literarischen Vereinbesucht hat, beschäftigt er sich auch mit philosophischenThemen.

Bereits ein Semester später zieht es ihn jedoch nachHeidelberg zu dem berühmten Robert Bunsen, der schon

76 Jahre alt ist und dessen analyti-sche Methodik unglaublich pedan-tisch gewesen sein muß. Im darauf-folgenden Jahr ist Fritz Haber wiederin Berlin, aber diesmal an der Tech-nischen Hochschule Charlottenburg(heute TU). In dieser Zeit beschreibter einem Freund ein persönliches Di-lemma, das auch heutige Studentenkennen: �Was soll ich nun machen? Sollich mich der academischen Laufbahnwidmen, ich sehe da wenig was michso begeisterte, daß ich alle damitverbundenen materiellen Unannehml-ichkeiten trüge, soll ich mich in dieTechnik begeben und Benzol destil-lieren, den Tag 12 Stunden mit 400Thaler Gehalt.� Zunächst tut er jedochkeines von beidem, sondern meldetsich zum einjährigen Freiwilligen-dienst bei der preußischen Armee, derihn wieder in die Nähe von Breslauführt.

Danach geht er 1889 zurücknach Charlottenburg an das Institut von Carl Liebermann,der eine Alizarin-Synthese entwickelt und damit denAnbau der diesen Farbstoff enthaltenen Krappwurzel zumErliegen gebracht hat. So beschäftigt sich Haber nun mitder Organischen Chemie und arbeitet während dernächsten drei Semester auf einem Gebiet, das denFarbstoffhandel seines Vaters unmittelbar betrifft. Themaseiner Dissertation sind Derivatisierungen von Piperonal(3,4-(Methylendioxy)-benzaldehyd; Bestandteil vonBlütenölen); eine wenig begeisternde Arbeit, denn erfindet �... lauter negative Resultate, wo ich erheblicheResultate gesucht habe, noch dazu Resultate, die ichgarnicht veröffentlichen kann, weil ich fürchte, daß eintüchtiger Chemiker darüber kommt und mir nurnachweist, daß mir zum Kamel nur die Höcker fehlen.Man lernt sich bescheiden.�

Fritz Haber wird im Mai 1891, im Alter von 22 Jahren(!), an der Friedrich-Wilhelm-Universität zum Dr. phil.promoviert. Seine Examinatoren sind A.W. von Hofmann(Organik), K.F. Rammelsberger (Anorganik), A. Kundt(Physik; bekannt durch seine Staubfiguren zur Bestim-mung der Schallgeschwindigkeit) und W. Dilthey(Philosophie, da er an der philosophischen Fakultät pro-moviert). Ausgerechnet bei Kundt kann er eine Frage zurElektrochemie, einem seiner späteren Arbeitsgebiete,nicht beantworten, so daß er als Gesamtnote nur �cumlaude� (�Gut�) erhält.

Fritz Haber wäre nun gerne an das neue Institut fürphysikalische Chemie von Wilhelm Ostwald in Leipziggegangen, kehrt aber auf Wunsch seines Vaters ersteinmal nach Breslau zurück. Um einer späteren Über-nahme der väterlichen Firma näherzukommen und seine

FFFFFritz Haberritz Haberritz Haberritz Haberritz Haber

Fritz Haber am Apparat zur Untersuchung

der geteilten Bunsenflamme, 1905

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Leuna-Werke bei Merseburg, 1916/17

chemisch-technischen Kenntnisse zu erweitern, macht erPraktika bei einer Spiritusfabrik in Budapest, einerAmmoniaksodafabrik in der Nähe von Krakau und einerZellstoffabrik der Firma Feldmühle. Dies entspricht jedochnicht seinen Vorstellungen, so daß er für ein Semester andie Polytechnische Schule in Zürich, die spätere ETH, zuGeorg Lunge geht. Lunge ist Leiter der dortigen chemisch-technischen Abteilung und ein entfernter Verwandter derHabers; er beschäftigt sich mit der Zusammensetzungder Gase in der Bunsenflamme und der Herstellung vonSchwefelsäure. Doch danach gibt es keine Ausflüchtemehr, Fritz soll in die väterliche Firma eintreten! Schonnach wenigen Monaten endet aber seine Tätigkeit alsGeschäftsmann, da er sich bei einem größeren PostenChlorkalk verkalkuliert. Nun sieht auch der Vater ein, daßer für eine akademische Laufbahn besser geeignet ist.

Die beginnt für den Vierundzwanzigjährigenzunächst in Jena bei Ludwig Knorr, einem Organiker, dersich u.a. mit der Keto-Enol-Tautomerie beschäftigt.Mehrere Monate arbeitet Haber dort über Diacetbernstein-säureester - leider vergeblich, da die Voraussetzungenfür seine Versuche falsch sind. Er äußert frustriert in einemBrief: �Ich empfinde... den Eindruck, daß der ganze Betriebauf einer Massensuggestion beruht, indem ihrer so vielegeworden sind, die ein Präparat machen können, daß siesich gegenseitig von der Nützlichkeit und tiefen Bedeutungihres Tuns überzeugen, obwohl es im Grunde einunverdauliches und ideenarmes Gekoch ist, was sieerzeugen.� Der direkte Weg in die physikalische Chemiebleibt ihm jedoch weiterhin versperrt. Da er jetzt aberentschlossen ist, die Hochschullaufbahn einzuschlagen,will er ein potentielles Hindernis für den Professorentitelaus dem Weg räumen - sein Judentum, das er bei derTaufe zum evangelischen Glauben 1892 ablegt.

Die KDie KDie KDie KDie Karlsruher Zeitarlsruher Zeitarlsruher Zeitarlsruher Zeitarlsruher Zeit

So geht nun Haber an die Technische Hochschulein Karlsruhe, wo sich Carl Engler als �Professor für reineChemie� mit Erdöl und Teerfarben beschäftigt und dessenNachfolger auf dem Lehrstuhl für chemische Technologie,Hans Bunte, über Gas- und Feuerungstechnik arbeitet.Haber wird Assistent bei Bunte und forscht über diethermische Zersetzung (Pyrolyse) von Kohlenwasser-stoffen, verwirft dabei ältere Theorien von Berthelot undhabilitiert sich letztendlich 1896 auf diesem Gebiet - imAlter von 28 Jahren! Als frischgebackener Privatdozenthält er Vorlesungen über praktische Färberei und Elektro-chemie und begibt sich auf zwei Informationsreisen, umdie neuesten Erkenntnisse auf diesen Gebieten zu sondie-ren. Da ihm aber der Sprung in Ostwalds Leipziger Institutnicht gelingen will, muß er sich nun in die Elektrochemieselbst einarbeiten.

Haber erkennt bei der Reduktion des Nitrobenzolsals erster die entscheidende Bedeutung des Elektroden-potentials für die Art der entstehenden Produkte, wobeiihm seine Kenntnisse der organischen Chemie sicher vonNutzen sind. Aus diesen Arbeiten heraus entsteht ein Buchmit dem Titel �Grundriß der technischen Elektrochemieauf theoretischer Grundlage�, das Haber erstmals einembreiteren Kreis bekannt macht und dem er letztendlichauch die Bestallung zum außerordentlichen Professor fürtechnische Elektrochemie in Karlsruhe verdankt. Nun hater auch die finanzielle Basis, um 1901 seine JugendliebeClara Immerwahr zu heiraten, die als erste Frau undChemikerin in Breslau den Doktortitel erhielt.

1902 führt Haber eine Vortragsreise in die USA alsVertreter der Elektrochemischen Gesellschaft durch, fürdie er von deren Vorsitzenden van�t Hoff, die damalsgroßzügige Summe von 2000 Mark zur Verfügung gestelltbekommt. Dabei lernt er eine Vielzahl von damals aktu-ellen elektrochemischen Verfahren kennen. Daneben be-schäftigt er sich in dieser Zeit u.a. mit Textildruck, derAutoxidation, Verbrennungsvorgängen und der Thermo-dynamik. Am 1. Oktober 1906 kann Haber dann auchendlich die Bestallungsurkunde zum ordentlichen Profes-sor und Direktor des einige Jahre zuvor geschaffenenInstituts für physikalische Chemie in Karlsruhe entgegen-nehmen. Sein Arbeitskreis ist für die damalige Zeiterstaunlich international zusammengesetzt; darunter sindmehrere Amerikaner, Russen und Japaner.

Das Problem der Stickstoff-Fixierung wird Anfangdes Jahrhunderts akut, als es für die Ernährung einerrapide wachsenden Bevölkerung immer wichtiger wird,die Ackerböden mit ausreichend Stickstoff zu versorgen.Da die Lagerstätten für Chilesalpeter bald ausgebeutetsein werden, hat man in Ländern mit billiger Energiebereits eine bescheidene Produktion von Nitraten durchOxidation des Luftstickstoffs im Lichtbogen aufgebaut.Weitere Nitratquellen sind anfangs auch die bei derZuckerfabrikation anfallende Melasseschlempe und spätervor allem das in Kokereien anfallende ammoniakhaltige�Gaswasser�. Ab der Jahrhundertwende wird das Rothe-Frank-Caro-Verfahren (Kalkstickstoff-Prozeß: CaC

2 + N

2 ®

CaCN2 + C) in Trostberg und Knapsack industriell verwirk-

licht. Alle Bemühungen, Ammoniak direkt aus den Elemen-ten herzustellen, sind jedoch erfolglos geblieben, bisWilhelm Ostwald 1900 berichtet, daß beim Überleiteneines Gemischs von Wasserstoff und Stickstoff überglühendes Eisen Ammoniak entsteht. Er meldet ein Patentan, an dem sich die Höchster und Elberfelder Farbwerkesowie die BASF beteiligen. Leider kann die Ammoniak-produktion in den Labors der drei Firmen nicht repro-duziert werden (wie sich später herausstellt, aufgrund desfalschen Eisenkatalysators), so daß Ostwald seineBehauptung zurückziehen muß.

An eine industrielle Produktion ist erst zu denken,wenn im Gleichgewicht ein nennenswerter Anteil anAmmoniak vorliegt. Das ist erst bei hohen Drücken derFall, mit denen man damals noch nicht gewohnt ist zuarbeiten. Haber und sein englischer Mitarbeiter LeRossignol entwickeln daher Apparaturen, in denen dieGase bei knapp 200 bar über verschiedene heiße Metallegeleitet werden. Tatsächlich finden sie 1909 mit Osmiumschon bei 550 °C Ammoniakkonzentrationen bis zu 8 Vol.-%, was u.a. dazu führt, daß die BASF der Deutschen Gas-glühlicht AG (Auergesellschaft) die gesamten damaligenWeltvorräte an Osmium in Höhe von rund 100 kg abkauft.Carl Bosch von der BASF erhält nun weitgehende

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FFFFFritz Haberritz Haberritz Haberritz Haberritz Haber

Vollmachten, um das Verfahren industriell umzusetzen.Schon ein Jahr später kann er zusammen mit AlwinMittasch berichten, daß bestimmte Eisensorten die bestenkatalytischen Eigenschaften aufweisen - eine Feststellung,die bis heute Gültigkeit behalten hat! 1913 wird in Oppau(heute Ludwigshafen) eine Anlage nach dem später sogenannten Haber-Bosch-Verfahren aufgebaut.

DirDirDirDirDirektor des Kektor des Kektor des Kektor des Kektor des Kaiseraiseraiseraiseraiser-Wilhelm-Instituts-Wilhelm-Instituts-Wilhelm-Instituts-Wilhelm-Instituts-Wilhelm-Instituts

1910 äußert Wilhelm II. die Absicht, Institute fürdie freie Forschung ins Leben zu rufen. Neben einemchemischen Institut soll auch ein Institut für physikalischeund Elektrochemie eingerichtet werden, das der Aufsichts-ratsvorsitzende der Deutschen Gasglühlicht AG, derGeheime Kommerzienrat Koppel, finanziert unter derBedingung, daß Haber die Leitung übernimmt. Dieserstimmt zu und erhält so auch Eingang in die illustre Ber-liner Gelehrtengesellschaft. Haber spielt er auch bei denBemühungen der preußischen Wissenschaftspolitik einewichtige Rolle, den 34jährigen Albert Einstein nach Ber-lin zu holen. Besonders interessant ist die Begründung,die Haber für sein Engagement gibt: �Für mich ist bestim-mend, daß die Entwicklung der theoretischen Chemie,welche seit Helmholtz Tagen erfolgreich bestrebt gewesenist... die Leistungen der Wärmelehre sich zu eigen zumachen, dieses Ziel im wesentlichen erreicht hat undnunmehr die Strahlungslehre und die Elektrochemie ihrenAufgaben dienstbar zu machen strebt. Diese Fundamen-talaufgabe kann durch den Zutritt von Herrn Einstein zuunserem Institutskreise in unvergleichlicher Weisegefördert werden.� Man stelle sich vor, der �Erfinder� derRelativitätstheorie soll den Niederungen der physika-lischen Chemie dienstbar gemacht werden! Einstein sagt1913 zu und kommt als Direktor eines einzurichtendenKaiser-Wilhelm-Instituts für Physik nach Berlin. In derFolgezeit entwickeln sich enge Beziehungen zu Haber.

Als ein Jahr später der Erste Weltkrieg ausbricht,wird Haber Leiter der Chemieabteilung der Kriegsrohstoff-behörde, getreu seinem Motto: �Der Gelehrte gehört imKriege... seinem Vaterland, im Frieden aber gehört er derMenschheit.�. Es wird bald deutlich, daß der Nachschuban kriegswichtigen Rohstoffen über Sieg oder Niederlageentscheiden wird. Besonders drängend ist dieses Prob-lem bei den Nitraten, da aufgrund der britischenSeeblockade kein Chilesalpeter mehr importiert werdenkann. Innerhalb von 11 Monaten wird daher in Leuna beiMerseburg, außerhalb der Reichweite feindlicher Flug-zeuge, eine Anlage zur Ammoniakherstellung aufgebaut.

Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie

und Elektrochemie, 1912

An der Westfront ist nun ein Stellungskrieg imGange, der als eine der größten Materialschlachten derGeschichte bezeichnet werden kann. Nachdem dieFranzosen schon Ende 1914 in geringem Umfanggasgefüllte Granaten verschossen hatten, findet am 22.April 1915 der erste Chlorgasangriff in der Geschichtebei Langemarck (Flandern) statt. Während sich dieGeländegewinne in Grenzen halten, hat die Gaswaffe einefurchtbare, demo-ralisierende Wirkung auf die Psyche derGegner und führt anfangs regelmäßig zu dessenpanischem Rückzug. Am 1. Mai, als Haber für kurze Zeitwieder in Berlin ist, erschießt sich seine Frau Clara, obaus Eifersucht oder Verzweiflung über die Tätigkeit ihresMannes, läßt sich nicht mehr feststellen.

Haber entwickelt im Auftrag der kaiserlichen ArmeeMethoden für die chemische Kriegsführung, anfangendbei dem Selbstschutz mit Sauerstoffgeräten und Gas-masken, über die Erprobung verschiedener Kampfstoffe(Chlor, Phosgen, die Arsenkampfstoffe Clark I und II =Blaukreuz, Lost/Senfgas = Gelbkreuz) bis zur Aufstellungeines meteorologischen Dienstes, der die Windrichtungfeststellt. Dazu wird sein Institut in Berlin-Dahlem unterHeeresverwaltung gestellt und ganz auf die Erfordernissedes Gaskampfs und der Sprengmittelforschung umge-stellt. Haber selbst wird in den Rang eines Hauptmannserhoben. Er begleitet zusammen mit Otto Hahn, JamesFranck und Gustav Hertz die neu aufgestellte Gastruppebei ihren Einsätzen an der Front. Ein Großteil der Kampf-stoffe wird bei den Farbenfabriken Bayer produziert, derenGeneraldirektor Duisberg ebenfalls enge Kontakte zumilitärischen Stellen unterhält. Gasmasken werden in einerGemeinschaftsarbeit von Dräger und der Auergesellschaftentwickelt.

Fritz Haber und sein Gönner Leopold Koppel schla-gen 1916 vor, ein Kaiser-Wilhelm-Institut �für Angewandteund Biochemie� zu gründen, das sich mit der Weiter-entwicklung der chemischen Kriegsführung sowie mitMaßnahmen zur Schädlingsbekämpfung beschäftigen soll.Dahinter steht vor allem das Motiv der Erhaltung derkriegsbedingt ausgeweiteten Kapazitäten des HaberschenInstituts. Doch dazu kommt es nicht mehr. Im November1918 bittet das Deutsche Reich in einem Telegramm anden amerikanischen Präsidenten Wilson um den Waffen-stillstand. Haber wird von den Alliierten auf eine Listeder Kriegsverbrecher gesetzt und seine Auslieferung ge-fordert, da der Einsatz von Giftstoffen durch die HaagerLandkriegsordnung verboten ist. Dies wird jedoch baldwieder fallengelassen.

Im nach Kriegsende gebildeten Reichsamt für wirt-schaftliche Demobilmachung übernimmt Haber für einigeMonate die Abteilung Chemie, um die Kriegswirtschaftwieder auf zivile Zwecke umzustellen. Trotz ständigerKontrollen durch interalliierte Kommissionen, die für dasDeutsche Reich das Verbot der weiteren Produktion vonchemischen Kampfstoffen überwachen, spricht sich Haberfür eine weitere, heimliche Forschung auf diesem Gebietaus. So werden 1922 durch Vermittlung Habers von HugoStoltzenberg Anlagen zur Kampfstoffproduktion inSpanien aufgebaut und ein Jahr später, nach dem Vertragvon Rapallo, in der Sowjetunion. In Bitterfeld soll ebenfallsin einem als Raffinerie getarnten Werk Lost hergestelltwerden, was aber nach der Annäherung Deutschlands andie Westmächte nach dem Vertrag von Locarno wiederfallengelassen wird.

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FFFFFritz Haberritz Haberritz Haberritz Haberritz Haber

NobelprNobelprNobelprNobelprNobelpreis und Emigrationeis und Emigrationeis und Emigrationeis und Emigrationeis und Emigration

1918, noch während des Krieges, bekommt Haberden Nobelpreis für Chemie für sein Verfahren zur Stick-stoffixierung zugesprochen. Als er 1920 zusammen mitden anderen Preisträgern, die ihren Preis während desKrieges nicht in Empfang nehmen konnten, zur Zeremonienach Stockholm eingeladen wird, gehen die Wogen inenglischen und französischen Öffentlichkeit hoch, da seinName mit der chemischen Kriegsführung verbunden wird.Zu seinem Mitarbeiterkreis gehören in den 20er Jahrenam Kaiser-Wilhelm-Institut u.a. J. Franck, G. Hertz, H.Freundlich, K.F. Bonhoeffer sowie als Abteilungsleiter M.Polanyi, Nobelpreisträger wie später auch sein Sohn Johan-nes (John) Polanyi. Bei wissenschaftlichen Kolloquien sindneben anderen N. Bohr, A. Einstein, M. von Laue, O. Hahn,W. Nernst, R. Willstätter und P. Debye zu Gast. In dieserZeit entstehen Berechnungsmethoden für chemischeEnergien (Haber-Born-Kreisprozeß), und James Franck undGustav Hertz führen am Institut Habers ihren berühmtgewordenen Versuch zur inelastischen Streuung vonElektronen an Quecksilberatomen durch.

Schon 1917 findet eine Sitzung zusammen mit demKriegsministerium statt, bei der die Anwendung der beidem Gaskampf gewonnenen Erkenntnisse auf die Schäd-lingsbekämpfung diskutiert wird. Über den Einsatz vonBlausäure zu diesem Zweck in den USA berichtet Dr.Roessler als Vertreter der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa), die sich als Produzent von Cya-niden davon ein zusätzliches Geschäft erhofft. Als Vorsitz-ender des Technischen Ausschusses für Schädlings-bekämpfung wird Haber nominiert und eine Kompanieaufgestellt, die in den Ostgebieten Getreidespeicher undmilitärische Quartiere mit Blausäure durchgast. Kurzdarauf wird dann mit der Degussa und der Holzverkohl-ungsindustrie AG in Konstanz (heute ein Werk derDegussa-Hüls AG) sowie allen anderen großen Chemie-firmen zusammen die Deutsche Gesellschaft für Schäd-lingsbekämpfung (Degesch) mbH gegründet, die derAufsicht des Reichs untersteht und später zu einem in-ternational tätigen Unternehmen wird. Um unabsichtlicheVergiftungen zu vermeiden, bindet man die Blausäure aneinen Träger und setzt Warnstoffe hinzu. Das Produktkommt als �Zyklon A�, �B� bzw. �C� in den Handel.

Haber engagiert sich auf diesem Gebiet besonders,da er hofft, die kriegsbedingt ausgeweiteten Kapazitätenseines Instituts so in Friedenszeiten hinüberretten zukönnen. Man erwägt sogar, das 1918 von offensichtlich�verlausten� Roten Garden besetzte und verwüsteteReichstagsgebäude in Berlin nach der Räumung mitCyankali zu durchgasen, was aber als nicht durchführbarerscheint. Der Zustand der Sitzungszimmer soll mitentscheidend dafür gewesen sein, daß die verfassungs-gebende Nationalversammlung 1919 in Weimar statt-findet. Es liegt eine besondere Tragik in der Tatsache,daß mit den im Haberschen Institut mitentwickeltenVerfahren erzeugte Blausäure im Zweiten Weltkrieg zurmassenhaften Vernichtung von Menschenleben verwendetwird, der auch enge Verwandte Habers zum Opfer fallen.Der damalige Geschäftsführer der Degesch, Dr. Peters,wird 1943 zur Lieferung von Zyklon B ohne Reizstoff nachOranienburg und Auschwitz aufgefordert. Nach dem Kriegwird er zunächst zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt,später aber dann wie auch einige andere wegen derLieferung von Blausäure Angeklagte freigesprochen.

Als Einstein 1933 in die USA emigriert und daraufhinvon der Preußischen Akademie der Wissenschaftenausgeschlossen wird, ist Haber als deutscher Patriot undJude tief getroffen, spricht sich aber dennoch nicht fürseinen Verbleib aus. Während Haber sagen muß: �Ich warnie in meinem Leben so jüdisch wie jetzt�, rät ihm Einstein,nicht in Deutschland zu bleiben: �Es ist doch kein Geschäft,für eine Intelligenzschicht zu arbeiten, die aus Männernbesteht, die vor gemeinen Verbrechern auf dem Baucheliegen...�

...................................................................FFFFFrank Sobott rank Sobott rank Sobott rank Sobott rank Sobott ist Mitglied des Kuratoriums des FördervereinsChemie-Olympiade und promoviert bei Prof. Brutschy amInstitut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität

Frankfurt/M. über Lasermethoden zum Nachweis schwacherzwischenmolekularer Wechselwirkungen

Der obenstehende Artikel wurde auf Grundlage derBiographie Habers geschrieben, die im Verlag Wiley-VCHerschienen ist (s.u.). Diese umfassende Würdigung desLebens und Wirkens von Fritz Haber wurde in langjährigerArbeit von Dietrich Stoltzenberg zusammengetragen,dem Sohn des Chemikers und Fabrikanten HugoStoltzenberg, der mit Haber zeitweise auf dem Gebietder Produktion von chemischen Kampfstoffenzusammenarbeitete. Anhand der detaillierten, oft mitOriginalzitaten belegten Lebensumstände Habers läßtsich viel über Deutschland in der ersten Hälfte diesesJahrhunderts lernen. In dem nüchternen und neutralenStil Stoltzenbergs entsteht darüber hinaus ein farbiges Bildder widersprüchlichen Persönlichkeit dieses �Urvaters� derPhysikalischen Chemie.

Obwohl das Mammut-werk von Stoltzenberg stelle-nweise etwas langatmiggeraten ist, so hat es michbeim Überfliegen doch immerwieder so gefesselt, daß ichmich festgelesen hatte unddas Buch kaum aus der Handlegen wollte. Zu dieserFaszination tragen auch die(etwas spärlich gesetzten)Abbildungen ihren Teil bei.

Aufgrund der guten

Strukturierung des Texts in

Kapitel und Unterkapitel

können einzelne Aspekte aus dem Leben Habers auch

selektiv gelesen werden, z.B. über die berühmten

Arbeiten zur Ammoniaksynthese. Insgesamt halte ich

dieses Werk für einen unverzichtbaren Bestandteil jeder

chemischen Bibliothek, und sei es nur die im Aufbau

befindliche eines Schülers oder eines Studenten!

Erschienen im VVVVVerlag Wileyerlag Wileyerlag Wileyerlag Wileyerlag Wiley-----VCHVCHVCHVCHVCH 1998. Broschur.,

669 Seiten, 93 Abb., DM 68,-/öS 496,-/sFr 61,-; ISBN3-527-29573-9

Zum Thema der chemischen Kriegsführung ist eine

umfassende Monographie erschienen:�����VVVVVom Gifom Gifom Gifom Gifom Giftpfeil zum Chemiewaffenverbot�tpfeil zum Chemiewaffenverbot�tpfeil zum Chemiewaffenverbot�tpfeil zum Chemiewaffenverbot�tpfeil zum Chemiewaffenverbot�, D. Martinetz,Verlag Harri Deutsch 1996, Kart., 276 Seiten, 45 Abb., DM28,-; ISBN 3-8171-1402-8

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BuchbesprechungenBuchbesprechungenBuchbesprechungenBuchbesprechungenBuchbesprechungen

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KKKKKaffee, Käse, Kaffee, Käse, Kaffee, Käse, Kaffee, Käse, Kaffee, Käse, Karies...aries...aries...aries...aries...Biochemie im AlltagBiochemie im AlltagBiochemie im AlltagBiochemie im AlltagBiochemie im Alltag

J. Koolman, H. Moeller,K.-H. Röhm (Hrsg.)

Wiley-VCH, 1998Broschur., ca. 400 SeitenDM 48,-/öS 350,-/SFr 44,-

ISBN 3-527-29530-5

Welchen Kick erhalten wir durch unsere mor-gendliche Tasse Kaffee oder Tee, und warum locktuns der köstliche Duft von Gewürzen oder Parfum?Wie kommen die Löcher in den Käse, und warum sollteman sich nach einem Glas Wein nicht die Zähneputzen?

Antworten auf diese und weitere Fragen geben26 Sudenten der Chemie, Biochemie, Humanbiologie,Medizin und Physik der Universitäten Marburg undTübingen. Sie trafen sich zusammen mit drei Dozen-ten � den Herausgebern � zu einem einwöchigemSeminar. In schöner Umgebung sollte über Biochemieim Alltag referiert und diskutiert werden. Das Ergebnisdieser fachübergreifenden wissenschaftlichen Auf-arbeitung von menschlichen Kulturtechniken und denchemischen Grundlagen wichtiger Alltagsprozesse istdas vorliegende Buch.

Wären doch die Themen einer Biochemie-Vorle-sung immer so interessant wie die Aufsätze in �Kaffee,Käse, Karies ...�! Mit viel Liebe zum Detail, verständlichund wissenschaftlich exakt stellen die studentischenAutoren ihre Themen vor. Diese führen von denRauschmitteln (Alkohol, Coffein, Nikotin und �härtere�)über Lebensmittel wie Käse zu Gewürzen und ihrerWirkung und weiter bis zur Mundpflege. Aber aucheher chemische Aspekte wie Kosmetika, Waschmittelund Insektizide werden eingehend beleuchtet. Werschon immer mal wissen wollte, wie eine Dauerwellefunktioniert, kommt z. B. im Kapitel �Haare� auf seineKosten.

Das Buch ist ein Hit � inhaltlich, durch dieQualität und Menge der Illustrationen, aber auch weiles so unverkrampft ist wie seine jungen Autoren. Eshat Spaß gemacht, auf einer langen Zugfahrt und vordem Einschlafen darin zu schmökern. Kein Biochemie-Studium ist komplett ohne die Lektüre dieses lebens-nahen Werks!

(ta)

�Chemie -�Chemie -�Chemie -�Chemie -�Chemie -einfach alles�einfach alles�einfach alles�einfach alles�einfach alles�

P.W. Atkins, J.A. Beran

Wiley-VCH, 1996Geb., 994 SeitenDM 108,-/EUR 55,22/SFr96,-

ISBN 3-527-29259-4

�Chemie - einfach alles� ist ein ca. 1000 Seitenumfassendes Werk, das im Gegensatz zu den meistenanderen Lehrbüchern versucht, alle Teilgebiete derChemie, angefangen von der Organischen über dieAnorganische und Physikalische Chemie hin zuAspekten der theoretischen Chemie, abzuhandeln.Besonders hervorzuheben ist dabei, daß der Autordie Sachgebiete nicht nur aneinanderreiht, sonderngemeinsame Grundlagen und Konzepte einführt undanwendet. Dadurch gewinnt der Leser ein ausge-zeichnetes Verständis für allgemeine Konzepte derChemie und erfährt gut systematisiert die wichtigstenZusammenhänge. Illustriert wird dieses Wissen durchviele Grafiken und Beiträge, die zum Großteil aus demAlltag stammen. Man wird in diesem Buch zu allenSachgebieten didaktisch gut gewählte und gutdargestellte Beispiele finden.

Einziges kleines Manko ist vielleicht, daß, wahr-scheinlich aufgrund der wissenschaftlichen Herkunftder Autoren (Prof. für Physikal. Chemie, Oxford / Prof.für allg. Chemie, Texas A&I University), die OrganischeChemie zwar im allgemeinen sehr gut diskutiert ist,aber nicht systematisierbares Wissen, wie zum Bei-spiel Namensreaktionen, etwas zu kurz kommen.

Alles in allem kann dieses Buch empfohlenwerden und zwar im Besonderen für Schüler, die tieferin die Materie eindringen, das Schulwissen nochmalsaus einer wissenschaftlicheren Perspektive erfahrenoder Olympiadeaufgaben lösen wollen, bei denenSchulbücher nicht mehr ausreichen. Gerade auch fürLehrer ist aber dieses Buch geeignet, um das notwen-dige tiefere Verständnis der zu unterrichtendenMaterie zu erlangen, oder um geeignete Beispiele zufinden. Für Studenten im Vordiplom bzw. als Nach-schlagewerk ist es bedingt geeignet. Hier ersetzt esaber im Gegensatz zum Schulwissen nicht diegetrennten Lehrbücher für die Teilgebiete der Chemie.

(jm)

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Im RIm RIm RIm RIm Reich dereich dereich dereich dereich derElemente:Elemente:Elemente:Elemente:Elemente:Eine REine REine REine REine Reise zu deneise zu deneise zu deneise zu deneise zu denBausteinen der NaturBausteinen der NaturBausteinen der NaturBausteinen der NaturBausteinen der Natur

P.W. Atkins

Spektrum Verlag, 1997Geb., 182 SeitenDM 39,80/öS 291,-/SFr 37,-

ISBN 3-8274-0233-6

Man stelle sich vor: die Chemie sei ein kleines König-reich, das nach eigenen Gesetzen und Regeln lebt.Das Periodensystem würde sich dann als eine reizvolleLandschaft vor dem Auge des Beobachters ausbreiten.Und so könnte man in den Wolken von Wasserstoff,Helium, Stickstoff oder Fluor schweben, auf Metall-brocken aus Gold, Eisen oder Kalium hin- undherspringen und sogar im See aus flüssgem Queck-silber baden. (brrr...) Nun, es ist in der Tat einefaszinierende Idee, sich das System der Elemente,dessen Bauprinzip nicht jedem ganz einleuchtendeerscheint, plastisch in Form einer Karte vorzustellen.Einziges Problem dabei ist es, die Gratwanderungzwischen strengem wissenschaftlich-trockenen Stilund der haltlosen Popularisierung und Vereinfachungwichtiger Sachverhalte zu bestehen.

Der Autor, Peter W. Atkins, der den meistenChemikern aus seinen Büchern über PhysikalischeChemie bestens bekannt ist, versucht diesmal, eineganz neue Richtung einzuschlagen. Durch dieEinladung zu einer Reise in das Reich der Elemente,zu den Bausteinen der Natur, macht er den Leserneugierig und bemüht sich um eine neue Perspektiveiin der Darstellung des theoretisch-abstrakten Stoffs.Doch leider kann sich der Autor trotz vieler dichterischanmutender Beschreibungen von der professoren-haften, etwas trockenen Erzählweise nicht trennen.Es werden sehr viele wichtige Begriffe wie Ionisierungs-energie oder Orbitalmodell auf die unterhaltsame Arteingeführt, daneben wird auch eine Menge Fakten ausverwandten Gebieten vermittelt. Doch braucht manvermutlich erst eine konventionelle Einführung in dieGrundlagen der Allgemeinen und AnorganischenChemie, um zum wirklichen Verständnis desGeschilderten zu gelangen. Daher bleibt die Ziel-gruppe des Buches unklar: die Intention des Autorsist es wohl, Chemie-Neulingen auf populäre undspielerische Weise wichtige Grundbegriffe der Chemienäherzubringen und Vertrautheit mit dem Perioden-system zu schaffen. Doch ist er nur dann erfolgreich,wenn dem Leser die ungewöhnlichen und witzigenVergleiche im Gedächtnis bleiben. Ob man sich dannausführlicher mit der Chemie befassen will, bleibt demLeser ganz allein überlassen.

(dr)

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Allgemeine ChemieAllgemeine ChemieAllgemeine ChemieAllgemeine ChemieAllgemeine ChemieKleines LKleines LKleines LKleines LKleines Lehrbuchehrbuchehrbuchehrbuchehrbuch

G. Zimmermann

Verlag Harri Deutsch,1992Kart., 240 SeitenDM 24,-

ISBN 3-8171-1222-X

Mit den wissenschaftlichen Lehrbüchern verhältes sich genauso wie mit unterschiedlichen Musik-stilen: Jeder wählt die Bücher nach dem eigenenGeschmack, jeder hat da seine Favoriten, die er inseinem Regal aufbewahrt und auch an Andere weiter-empfiehlt. Es gibt genauso einen �Mainstream� vonStandardwerken, die jedem Chemiker geläufig sindund in jeder Bibliothek stehen. Andere bleibendagegen weitgehend unbekannt und finden nur ineinem kleinen Kreis Anerkennung. Dies bedeutet abernicht immer, daß die letzteren Bücher wenigergeeignet sind: Bekanntheit ist ein kostbares Gut, dasnicht einfach zu erreichen ist � dies gilt nicht nur füruns Menschen.

Das vorliegende Lehrbuch �Allgemeine Chemie�von einem Autorenkollektiv unter Leitung von Gott-fried Zimmermann gehört zu der zweiten Kategorie:dieses kleine Lehrbuch aus der ehemaligen DDR istin Westdeutschland kaum bekannt und beachtet. Unddas eigentlich zu Unrecht: Es bietet eine gute Ein-führung für Chemie-Einsteiger, die an Sachlichkeit undGenauigkeit viele bekannte Grundlehrbücher über-trifft. In einer verständlichen Sprache wird der Über-blick über die Konzepte der Allgemeinen Chemie(Theoretische, Physikalische Chemie) vermittelt,behutsam werden Begriffe und grundlegendeTheorien eingeführt. Die recht konventionelleDarstellung des Stoffes sowie eher mittelmäßigeQualität der Abbildungen werden dadurchausgeglichen, daß die Autoren sehr viel Wert aufsachliche Klarheit und Verständlichkeit legen.

Nach weitergehenden Details wird man in diesemBuch vergeblich suchen, doch ist dies ohnehin nichtSinn und Zweck eines Lehrbuchs der AllgemeinenChemie. Die Zielgruppe des Buches wird zwar von denAutoren nicht explizit genannt, doch entspricht derUmfang des Stoffes in etwa dem Abiturniveau undgeht in einigen Gebieten auch darüber hinaus.Deshalb eignet es sich gut als Einführung in diechemische Wissenschaft oder als Ergänzung zumSchulstoff. Doch für die Aufgaben der InternationalenChemie-Olympiaden wird dieses Buch wohl nichtreichen!

(dr)

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Die didaktische und die KDie didaktische und die KDie didaktische und die KDie didaktische und die KDie didaktische und die Kontakt-ontakt-ontakt-ontakt-ontakt-variation im Chemie-Unterricht -variation im Chemie-Unterricht -variation im Chemie-Unterricht -variation im Chemie-Unterricht -variation im Chemie-Unterricht -Chancen zur VChancen zur VChancen zur VChancen zur VChancen zur Verbesserung seinererbesserung seinererbesserung seinererbesserung seinererbesserung seinerQualitätQualitätQualitätQualitätQualität

M.A. Anton

Peter Lang - Europäischer Verlag derWissenschaften, 1998Broschur., 142 SeitenDM 49,-

ISBN 3-631-33599-7

Das vorliegende Buch macht bereits durch dasZitat von Arnulf Herrmann auf sich aufmerksam undregt zum Lesen an. Es richtet sich nach meinerMeinung erfolgreich an verschiedene Zielgruppen.Erfahrene Lehrer sollten sich in ihrer Arbeit bestätigtfühlen, und Berufsanfänger können Erfahrungen fürihre künftige Tätigkeit sammeln.

Durch die derzeitige Entwicklung im natur-wissenschaftlichen Unterricht (sinkende Stunden-zahlen, spätes Einsetzen und teilweise keine Trennungder Naturwissenschaften in den niederen Klassen-stufen) ist ein solches Buch ausgesprochen sinnvoll.Gerade jetzt ist der Lehrer gefordert, den Unterrichtinteressanter und abwechslungsreicher zu gestalten.Das Einsetzen des Faches Chemie als letzte Natur-wissenschaft verleitet oft dazu, den Status desAnfangsunterrichts zu unterschätzen und zu hoheoder auch falsche Anforderungen zu stellen.

Jeder Lehrer hat bei der Vorbereitung einerUnterrichtsstunde gewisse Erwartungshaltungenbezüglich der Ergebnisse. Auch der Schüler erwartetetwas vom Unterricht. Besonders wichtig erscheinenmir diesbezüglich die Untersuchungen von Anton. Inden meisten Fällen wird im Unterricht oder danachder Schüler nicht nach seiner Meinung gefragt.Dadurch suchen Lehrer und Schüler die Ursachen fürden unbefriedigenden Ablauf oft gegenseitig. Lehrerwerfen Schülern mangelndes Interesse, wenig Lern-bereitschaft u.ä. vor. Schüler stempeln den Unterrichtals uninteressant ab und vermissen Abwechslung. DasBuch weist nun auf die Notwendigkeit der Kommu-nikation zwischen Lehrern und Schüler hin. Die Praxis-nähe des Unterrichtes und die Einbeziehung der Schü-ler in die Planung sind wichtige Kriterien für ein gutesGelingen. Dies wiederum kann man nur durch eingutes Lehrer-Schüler-Verhältnis erreichen. Dabei spieltauch die Persönlichkeit des Lehrers eine sehr großeRolle. Die Lehrerpersönlichkeit ist auch bei der Kurs-einwahl in die Sekundarstufe II nicht zu unterschätzen.Auch hierfür bietet das Buch viele Denkanstöße.

Abschließend ist zu bemerken, daß die Viel-schichtigkeit und die unterschiedlichen Blickwinkelder Untersuchungen den Wert des Buches steigern.Mir erscheint es persönlich ausgesprochen wichtig,das Buch sehr schnell zu popularisieren und vor allemBerufsanfängern wärmstens ans Herz zu legen.

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MarMarMarMarMartina Ttina Ttina Ttina Ttina Tschiedel schiedel schiedel schiedel schiedel ist Landesbeauftragte der Chemie-Olympiade für Thüringen. Sie unterrichtet als Fachlehrerin fürChemie und Biologie am Spezialschulteil für besondersBegabte des Carl-Zeiss-Gymnasiums in Jena

Quelle: http://members.xoom.com/bacchanalia/chem.htm

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Chemische DatenbankChemische DatenbankChemische DatenbankChemische DatenbankChemische Datenbankenenenenen

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Prohama EVA GmbH (Ludwigshafen)

ElkElkElkElkElke Schumachere Schumachere Schumachere Schumachere Schumacher,,,,,Landesbeauftragte IChO f. Nordrhein-

Westfalen (Odenthal)

Sigma-Aldrich Chemie GmbH & Co.,Sigma-Aldrich Chemie GmbH & Co.,Sigma-Aldrich Chemie GmbH & Co.,Sigma-Aldrich Chemie GmbH & Co.,Sigma-Aldrich Chemie GmbH & Co.,z.H. Dr. Beril Eray (Steinheim a. A.)

DrDrDrDrDr. R. R. R. R. Reckeckeckeckeckeweg GmbH & Co.,eweg GmbH & Co.,eweg GmbH & Co.,eweg GmbH & Co.,eweg GmbH & Co.,Pharmazeutische Fabrik (Bensheim)

DrDrDrDrDr. Jan-. Jan-. Jan-. Jan-. Jan-Dierk Grunwaldt,Dierk Grunwaldt,Dierk Grunwaldt,Dierk Grunwaldt,Dierk Grunwaldt,Mitglied des Kuratoriums d. FChO

(Kopenhagen)

DrDrDrDrDr. W. W. W. W. Wolfgang Bünderolfgang Bünderolfgang Bünderolfgang Bünderolfgang Bünder,,,,,IPN, dt. IChO-Betreuer (Kiel)

WWWWWolfgang Hampe,olfgang Hampe,olfgang Hampe,olfgang Hampe,olfgang Hampe,dt. IChO-Betreuer (Kiel)

Otto EisenbarOtto EisenbarOtto EisenbarOtto EisenbarOtto Eisenbarth,th,th,th,th, Landesinstitut für Erziehung und Unterricht

(Stuttgart)

SponsorSponsorSponsorSponsorSponsoren 1998:en 1998:en 1998:en 1998:en 1998:WWWWWolfgang Flad,olfgang Flad,olfgang Flad,olfgang Flad,olfgang Flad,

Chemisches Institut Dr. Flad (Stuttgart)FFFFFonds der Chemischen Industrieonds der Chemischen Industrieonds der Chemischen Industrieonds der Chemischen Industrieonds der Chemischen Industrie

(Frankfurt/M.)

Der Aufwärtstrend hat sich für denFörderverein Chemie-Olympiade e.V. im ver-gangenen Jahr unverändert fortgesetzt. DieZahl der Mitglieder ist wieder um 32 Neu-zugänge gestiegen, bei nur 2 Austritten(obere Grafik im Kasten rechts). Eineerfreulich hohe Zahl an bereits berufstätigenMitgliedern hat auch unseren Vorschlagaufgegriffen, dem Verein freiwillig einenerhöhten Mitgliedsbeitrag von 50,- bzw. 60,-DM/SFr zukommen zu lassen. Ein beson-derer Dank gilt unseren Fördermitgliedernund Sponsoren (siehe Kasten unten), dieunsere Arbeit auch im vergangenen Jahrwieder großzügig unterstützt haben!

Interessant ist auch ein Blick auf dieKarte (untere Grafik im Kasten rechts), diezeigt, wie international wir bereits gewor-den sind. Dargestellt ist der Erstwohnsitzlaut Angabe im Mitgliederverzeichnis nachStaaten bzw. Bundesländern aufge-schlüsselt. Weitere Vereinsmitglieder be-finden sich vorübergehend im Ausland, z.B.für ein Austauschsemester.

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Der Altersdurch-schnitt der Mitglieder istmit 27,5 Jahren nach wievor sehr gering da wir vorallem junge Mitgliederneu hinzugewinnen, sodaß der Verein insgesamtnicht �gealtert� ist (untereGrafik im Kasten rechts).Die Altersspanne er-streckt sich von 17 bis 71Jahren, mit einem deut-lichen Schwergewicht imStudentenalter von 19-31Jahren. Der Frauenanteilwächst weiterhin lang-sam, aber stetig - wobeigesagt werden muß, daßdie Vereins�mitglieder-innen� deutlich mehrAktivitäten entwickeln,als ihrem prozentualenAnteil entspricht. Immer-hin haben wir im Vor-stand eine Frauenquotevon 40%!

Bei den Branchendominieren mit knappüber der Hälfte aller Mit-glieder die chemischenFächer (obere Grafik imKasten rechts). Danebensind aber auch dieanderen Naturwissen-schaften gut vertreten,sowie erfreulicherweiseauch weiter entfernte�Branchen� wie Frühge-schichte, Jura und Latein.Einen großen Teil stellenauch Schüler und Wehr-bzw. Zivildienstleisten-de, die sich noch nichtauf ein Fach festgelegthaben. Mehr als zweiDrittel aller Mitgliedersind an einer Universitätoder einem Forschungs-institut tätig, entwederals Studenten, Dokto-randen oder bereits alsAssistenten oder Profes-soren (mittlere Grafik).Auch Schüler und Lehrersind gut vertreten.

Hoffen wir, daß derVerein sich in den näch-sten 6 Jahren seines Be-stehens ähnlich positivweiterentwickelt!

(fs)

VVVVVereinsprofil 1998ereinsprofil 1998ereinsprofil 1998ereinsprofil 1998ereinsprofil 1998

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Unsere PUnsere PUnsere PUnsere PUnsere Partnerartnerartnerartnerartner

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Das deutsche Auswahlverfahren zur InternationalenChemie-Olympiade und der Förderverein wurden1998 unterstützt durch:

OrOrOrOrOrganisation des Wganisation des Wganisation des Wganisation des Wganisation des Wettbewerbs:ettbewerbs:ettbewerbs:ettbewerbs:ettbewerbs:

· Institut für Pädagogik der Naturwissenschaftenan der Universität Kiel (IPN)

· im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung,Wissenschaft, Forschung und Technologie, Bonn

· in Zusammenarbeit mit den Kultusministerienund Schulbehörden der einzelnen Bundesländer

· und den Landesbeauftragten der Chemie-Olympiade in den Bundesländern

· sowie vielen engagierten Lehrerinnen undLehrern

AuswahlverfahrAuswahlverfahrAuswahlverfahrAuswahlverfahrAuswahlverfahren:en:en:en:en:

· Bayer AG, Leverkusen (Besichtigung, 3. Runde)· Fritz-Haber-Institut der Max-Planck

Gesellschaft, Berlin (Besichtigung, 3. Runde)· Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V., Frank-

furt/M. (Gratisabonnements �Chemie in unsererZeit�)

· Studienstiftung des deutschen Volkes e. V., Bonn(Aufnahme der vier besten Schüler)

LLLLLandesseminarandesseminarandesseminarandesseminarandesseminare:e:e:e:e:

· Allied Signal, Speciality Chemicals Riedel-deHaën, Seelze

· ASTA Medica AG, Dresden und Frankfurt/M.· BASF AG, Ludwigshafen· BASF Schwarzheide GmbH· Bayer AG, Leverkusen· Boehringer Ingelheim Pharma KG, Ingelheim· Chemie-Verbände Baden-Württemberg· Chemisches Institut Dr. Flad, Stuttgart· Cyanamid Agrar GmbH & Co. KG· Degussa-Hüls AG, Hanau· Forschungszentrum Jülich GmbH· Gesellschaft Deutscher Chemiker, Frankfurt/M.· Henkel KGaA, Düsseldorf· Hüls AG, Marl· InfraServ GmbH & Co Gendorf KG

und Werk Gendorf· Landesinstitut für Erziehung und Unterricht,

Stuttgart· Ministerium Für Kultus und Sport Baden-

Württemberg, Stuttgart· Roche Diagnostics GmbH, Mannheim· Solvay Deutschland GmbH, Hannover· Staatinstitut für Schulpädagogik und

Bildungsforschung, München (ISB)

· Stiftung für Bildung und Behindertenförderung,Stuttgart

· Verbände der Chemischen Industrie:Verband Bayern, MünchenVerband Nord, HannoverVerband Hessen, Frankfurt/M.Verband Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen

· Universität Hannover· Universität Münster· Wacker-Chemie GmbH, München

ZeitschrifZeitschrifZeitschrifZeitschrifZeitschrift �Ft �Ft �Ft �Ft �Faszination Chemie�:aszination Chemie�:aszination Chemie�:aszination Chemie�:aszination Chemie�:

· BASF AG, Ludwigshafen· Bayer AG, Leverkusen· Chemie-Verbände Baden-Württemberg· Fonds der Chemischen Industrie, Frankfurt/M.· Henkel KGaA, Düsseldorf· Verlag Wiley-VCH, Weinheim

SchnupperpraktikSchnupperpraktikSchnupperpraktikSchnupperpraktikSchnupperpraktika:a:a:a:a:

· ASTA Medica, Dresden und Frankfurt/M.· BASF AG, Ludwigshafen· Bayer AG, Leverkusen· Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-

Gesellschaft, Berlin· Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt/M.· Max-Planck-Institut für Festkörperforschung,

Stuttgart· Max-Planck-Institut für Kohlenforschung,

Mülheim/Ruhr· Max-Planck-Institut für Kolloid- und

Grenzflächenforschung, Berlin und Golm· Novartis AG, Basel· Roche Diagnostics GmbH, Mannheim· Technische Universität München· Universität Bielefeld· Universität Freiburg/Brsg.· Universität Hamburg· Universität Konstanz· Universität Leipzig· Universität Rostock· Universität Stuttgart· Universität Tübingen

Wir danken herzlich all unserenPartnern für ihre Unterstützung !

Auch im Jahre 1998 wurde die Zusammenarbeit

mit dem FFFFFonds der chemischen Industrie, Fonds der chemischen Industrie, Fonds der chemischen Industrie, Fonds der chemischen Industrie, Fonds der chemischen Industrie, Frank-rank-rank-rank-rank-

furfurfurfurfurt/M. t/M. t/M. t/M. t/M. fortgesetzt. Gefördert wurden ver-

schiedene Projekte des Fördervereins, z. B. der

wissenschaftliche Workshop, die Teilnahme an der

Nobelpreisträgertagung in Lindau und die

Zeitschrift �Faszination Chemie�. Wir möchten an

dieser Stelle nochmals unseren Dank zum Aus-

druck bringen!

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ImpressumImpressumImpressumImpressumImpressum

Herausgeber:Herausgeber:Herausgeber:Herausgeber:Herausgeber: Förderverein Chemie-Olympiade e. V.

Kommission �Chemieolympiade�der Neuen Schweizerischen Chemischen Gesellschaft

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VVVVVorstand des Förorstand des Förorstand des Förorstand des Förorstand des Förderderderderderverververververeins:eins:eins:eins:eins:

Christoph Kiener, VorsitzenderChristoph Kiener, VorsitzenderChristoph Kiener, VorsitzenderChristoph Kiener, VorsitzenderChristoph Kiener, Vorsitzender

Technische Universität MünchenPhysik-Departement E19,James-Franck-Straße 1D-85748 GarchingTel. (089) 289 - 124 45Fax. (089) 289 - 125 [email protected]

Max Hofmann, stellv. VorsitzenderMax Hofmann, stellv. VorsitzenderMax Hofmann, stellv. VorsitzenderMax Hofmann, stellv. VorsitzenderMax Hofmann, stellv. Vorsitzender

Ladenburger Straße 2aD-69120 HeidelbergTel. (06221) 41 07 05

[email protected]

Jana Zaumseil, stellv. VorsitzendeJana Zaumseil, stellv. VorsitzendeJana Zaumseil, stellv. VorsitzendeJana Zaumseil, stellv. VorsitzendeJana Zaumseil, stellv. Vorsitzende

Augustenstraße 8D-04317 LeipzigTel. (0341) 699 49 [email protected]

privat:Marbachstraße 3D-81369 MünchenTel. (089) 769 797 34

Dmitrij Rappoport, SchriftführerDmitrij Rappoport, SchriftführerDmitrij Rappoport, SchriftführerDmitrij Rappoport, SchriftführerDmitrij Rappoport, Schriftführer

Weimarer Straße 9D-73730 EsslingenTel. (0711) 318 05 [email protected]

Tonia Freysoldt, SchatzmeisterinTonia Freysoldt, SchatzmeisterinTonia Freysoldt, SchatzmeisterinTonia Freysoldt, SchatzmeisterinTonia Freysoldt, Schatzmeisterin

Endersstraße 26aD-04177 LeipzigTel. (0341) 983 11 [email protected]

Bankverbindung:Bankverbindung:Bankverbindung:Bankverbindung:Bankverbindung:

Deutschland:Deutschland:Deutschland:Deutschland:Deutschland:

Bank für SozialwirtschaftKonto-Nr. 32 993 00Bankleitzahl 100 205 00

Schweiz:Schweiz:Schweiz:Schweiz:Schweiz:

PostscheckKonto-Nr. 80-79 276-6

RRRRRedaktion:edaktion:edaktion:edaktion:edaktion:

Chefredakteur Chefredakteur Chefredakteur Chefredakteur Chefredakteur (V.i.S.d.P.):Dmitrij Rappoport (dr)(dr)(dr)(dr)(dr)

Stellv. Chefredakteure:Stellv. Chefredakteure:Stellv. Chefredakteure:Stellv. Chefredakteure:Stellv. Chefredakteure:Thomas Appel (ta)(ta)(ta)(ta)(ta)Frank Sobott (fs)(fs)(fs)(fs)(fs)

Maurice Cosandey (mc)(mc)(mc)(mc)(mc)Tonia Freysoldt (tf)(tf)(tf)(tf)(tf)Max Hofmann (mh)(mh)(mh)(mh)(mh)Christoph Kiener (ck)(ck)(ck)(ck)(ck)Jens Meiler (jm)(jm)(jm)(jm)(jm)Jana Zaumseil (jaz)(jaz)(jaz)(jaz)(jaz)Johannes Zipfel (jz)(jz)(jz)(jz)(jz)

AutorAutorAutorAutorAutoren:en:en:en:en:

Michael HolzapfelChristoph JacobThoralf KrahlMaria KulawikChristoph LönarzGeorg MarkopoulosAlexej MichailowskiClaudia RinckAchim SchulzeElke SchumacherMartina TschiedelInga WadenpohlJean-Jacques WörnerSirus Zarbakhsh

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Christoph KienerMax HofmannAchim SchulzeMaria KulawikThomas AppelFrank SobottKerstin BreitbachJens DeckerHomepages von:Homepages von:Homepages von:Homepages von:Homepages von:�Chemie im Alltag�(www.chemall.schule.de)Universität Posen(www.amu.edu.pl)

Juli 1999, Auflage: 3000 ExermplarJuli 1999, Auflage: 3000 ExermplarJuli 1999, Auflage: 3000 ExermplarJuli 1999, Auflage: 3000 ExermplarJuli 1999, Auflage: 3000 Exermplareeeee