Zeitschriftenübersicht

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Zeitsehriftentibersieht. Archiv Nr Psychiatrie und Nervenkrankheiten. l%edigiert von E. Siemerling. Springer-Berlin, 1925. Bd. 73, tIeft 2/4. Festsehrift fiir Ernst Sehu]tze. A. W e s t p h a 1 - Bonn und S i o 1 i - Dfisseldorf, [Jber einen unter dem Bilde einer doppelseitigen Athetose verlau Fall von Idiotie mit dem ana- tomischen Hirnbefund der juvenilen Form der amaurotischen Idiotie. B r e h m e r - GSt~ingen, Zur Vererb~lg der Se]bstmordneigung. Ni~teilung zweier SelbstmSrder-Familien mil Stammbgumen; unter Zuriicktreten der ,,psy- chischen Imitation" zeigt sich eine besondere triebartige Selbstmordneigung aus- schl~ggebend unter dem besonders disponierenden Einflusse von vererbbaren Zwangsvorstellungen (sich aus dem Fenster, von einer Brfieke herabstiirzen zu mfi~sen). l~ a e e k e - Frank Einiges liber Querulantenwahn. W. S e h m i d t - G6ttingen, Ekstatisehe und Hysterisehe -- eine charakte- rologische Stndie. v. H i p p e 1 - GSttingen, Zut Di organisch oder fnnktionell beding~er Gesiehtsfeldstiirungen. Beschreibung eines Falles mit beiderseitig. Ring- skotom sowie rechtss, homonym-hemianopisehem De vom Quadranten-Typus; ferner rechtss, homonyme tIemianopsie Farben mit scharfer Trennungslinie (bei gmber Fixierung und ungoe prompten Angaben); einige Monate sp/~ter liegt das Ringskotom dem Fixierpunkt wesentlich n~her. AuBerdem nur psychogene Anf~iIle. Nach Jahres231 absolu~ normale VerhMtnisse. -- Gegentiber W i 1 b r a n d und S a e n g e r muB (temnaeh auch ein Ringskotom und homonyme Hemianopsie gelegentlich Ms hysterisch anerkannlb werden. -- Bel einem zweiten FMI -- schlechtes Sehen, mangelhaftoe O.rientierung und Nachtblindheit seit frfiher Kindhei~ -- r6hrenfSrmiges Gesichtsfeld beiderseits; V=-0,6 bzw. 0,5 bei normalem Fundus. Die ursprfing!iehe Diagnose I~etinitis pigmentosa ohne Pigment wird, als sieh 3 Jahre spiiter normMes Gesiehtsfeld und normale Adapta- tion ergib~, zugunsten der Annahme einer autosuggerierten Sehst6rung fallen gelassen. ~'. S t e r n - G6ttingen, Dienstbeseh~idigungsfrage Imd epidemische Enee- pha]itis. AuI Grund von 28 Gutachten kommt Ver zu folgendem l~esultat: Im Gegensatz zu verbrei~eter Ann~hme sind sicher schon Winter 1915/16 in tr sowie 1916/17 an der Westfront Eneephalitisfi~lle vorgekommen. Bel F~llen von banaler Grippe ira Felde nnd sp~terer EncephMitis-Erkr~nkung nach der Ent- lassung ohne Intervall-Symptome wurde I™ D. ]3. abgeloe Ist jedoch ein pseudoneuras$henisches Intervall~r-Stadium bes. mit SchlMlosigkeit oder Schl~i-

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Zeitsehriftentibersieht.

Archiv Nr Psychiatrie und Nervenkrankheiten. l%edigiert von E. S i e m e r l i n g .

Springer-Berlin, 1925.

Bd. 73, tIeft 2/4. Festsehrift fiir Ernst Sehu]tze.

A. W e s t p h a 1 - Bonn und S i o 1 i - Dfisseldorf, [Jber einen unter dem Bilde einer doppelseitigen Athetose verlau�9 Fall von Idiotie mit dem ana- tomischen Hirnbefund der juvenilen Form der amaurotischen Idiotie.

B r e h m e r - GSt~ingen, Zur Vererb~lg der Se]bstmordneigung. Ni~teilung zweier SelbstmSrder-Familien mil S tammbgumen; unter Zuri icktreten der ,,psy- chischen Imi t a t ion" zeigt sich eine besondere tr iebart ige Selbstmordneigung aus- schl~ggebend unter dem besonders disponierenden Einflusse von vererbbaren Zwangsvorstellungen (sich aus dem Fenster, von einer Brfieke herabst i irzen zu mfi~sen).

l~ a e e k e - Frank�9 Einiges liber Querulantenwahn. W. S e h m i d t - G6ttingen, Ekstatisehe und Hysterisehe -- eine charakte-

rologische Stndie. v. H i p p e 1 - GSttingen, Z u t Di�9 organisch oder fnnktionell

beding~er Gesiehtsfeldstiirungen. Beschreibung eines Falles mit beiderseitig. Ring- skotom sowie rechtss, homonym-hemianopisehem De�9 vom Quadranten-Typus; ferner rechtss, homonyme tIemianopsie �9 Farben mit scharfer Trennungslinie (bei gmber Fixierung und ungœ prompten Angaben); einige Monate sp/~ter liegt das Ringskotom dem Fixierpunkt wesentlich n~her. AuBerdem nur psychogene Anf~iIle. Nach Jahres�9231 absolu~ normale VerhMtnisse. - - Gegentiber W i 1 b r a n d und S a e n g e r muB (temnaeh auch ein Ringskotom und homonyme Hemianopsie gelegentlich Ms hysterisch anerkannlb werden. -- Bel einem zweiten FMI - - schlechtes Sehen, mangelhaftœ O.rientierung und Nachtbl indhei t seit frfiher Kindhei~ - - r6hrenfSrmiges Gesichtsfeld beiderseits; V = - 0 , 6 bzw. 0,5 bei normalem Fundus. Die ursprfing!iehe Diagnose I~etinitis pigmentosa ohne Pigment wird, als sieh 3 Jahre spiiter normMes Gesiehtsfeld und normale Adapta- t ion ergib~, zugunsten der Annahme einer autosuggerierten Sehst6rung fallen gelassen.

~'. S t e r n - G6ttingen, Dienstbeseh~idigungsfrage Imd epidemische Enee- pha]itis. AuI Grund von 28 Gutachten kommt Ver�9 zu folgendem l~esultat: Im Gegensatz zu verbrei~eter Ann~hme sind sicher schon Winter 1915/16 in tr sowie 1916/17 an der Westf ront Eneephalitisfi~lle vorgekommen. Bel F~llen von banaler Grippe ira Felde nnd sp~terer EncephMitis-Erkr~nkung nach der Ent- lassung ohne In terval l -Symptome wurde I™ D. ]3. abgelœ Is t jedoch ein pseudoneuras$henisches Interval l~r-Stadium bes. mi t SchlMlosigkeit oder Schl~i-

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rigkeit, dysto~fisehen Feinsymptomen, Dr~ngunruhe oder ehara,kteristischer In- dolenz bis zum Mani�9 zwei�9 Amyostase naehweisbar, se ist K. D. B. anzunehmen. I~iegsneurose sowie Psychopathie iiberhaupt wird als dispositions- steigernder Faktor fiir eine nach der Entlassung akquirierte Encephalitis nieht anerkannt. FMle, in denen ein ira Kriege erworbenes Trauma pr/idisponierend gewirkt hat, sind bisher nicht bekannt.

S c h r 5 d e r - Greifswald, i™ Gesiehtshalluzinationen l~ei erganisehen Hirnleiden. Naeh verbreiteten Vorstellungen sollen Gesichtshalluzinationen bel Gehirnkrankheiten durch Reizzust/tnde verm'sacht sein, die die optische Sinnes- rinde ira Hinterhaupt oder deren Naehbarsehaft betreffen. Die Beobachtungen der Autoren (H e n s c h e n , U h t h o �9 �9 sind in der fiberwiegenden Mehrzahl an alten Arteriosk]erotikern, Tumor- oder Abszel~kranken mit a]lgemeinen Hirn- drueksymptomen sowie an Epileptikern oder Hysterikern mit D/immerzust~inden gemacht, ohne hhireiehend zu beriicksichtigen, daD gerade bel so]chen Kranken Gesichtst~iuschungen als Teilerseheinungen deliranter Zust~inde mit Merkschw/iche, Desorientiertheit und Konfabulationen vorkommen, wobei nieht umschriebene, sondern diffuse abnorme Rindenvorg/~nge anzunehmen sind. Nur Photopsien (grelle Lichterscheinungen) sind als Reizungseffekt an irgendeiner Stelle der gesamten Sehbahn veto Augenhintergrund an bis in die Rinde hinein anzusehen. t~iir die Reiztheorie ira Sinne t t e n s e h e n s wurde geltend gemaeht, daB bel I™ mit posit. Skotomen und bel Hemianopischen die komp]izierten optischen S~nnest~usehungen vorwiegend in d e n Teil des Gesiehts�9 verlegt werden, der dem Skotom oder dem hemianopisehen Defekt entsprieht. Derse]be t terd in Sehbahn oder Rinde se]le als Ausfal]symptom den Gesiehtsfelddefekt, a]s Reiz- symptom die Sinnest/~uschung erzeugen. D emgegentiber ist die Projektion von Sinnest/~usehungen in das Gebiet der Skotome und Gesiehtsfe]dde~ekte dadu�9 zu erkl/iren, daB hier eine Korrektur durch tatsaeh]iche Gesiehtseindrfieke fehlt; nieht das positive Moment eines hypothetischen l~eizes, sondern das negative des Nicht-Korrigiert-Werdens begiinstigt die Projektion.

G r ii n b a u m - Eisenach, Beitrag zur Diagnose der Riiekenmarkstnmoren, Ein veto Verf. sehon 1913 mitgetei]tes Symptom konnte in 2 weiteren operativ kontrollierten F/~llen beobachtet werden. W~hrend normal beim Ablassen von je 1 cern Liquor eine Druekvermindernng um je 1 cm statt�9 wurde bel einem Tumor (D 5--6) bel Ablassen von 5 ccm ein Druekabfall um 21,5 cm, bel eineln weiteren Tumor (D 6--8) bel Entnahme der gleiehen Menge ein Ab�9 um 17 cm �9 Raseher Druekabf~lt ira Zusammenhange mit Xanthoehromie und erh6hter Gerinnbarkeit sprieht sehr frit Verstop�9 des Rfiekenmarkkanals.

1% i t t e r s h a u s - Hambu�9 Zur Frage clef reehtliehen Stellung des Entmiindigten.

S t o e k e 1 b u s e h - Kiel, Uber die Gesehwiilste des verliingerten Marks, Klinische sowie path.-anal). Beschreibung Bines ge�9 infiltrierenden Glioms der 1. Brtieke und Medull. oblong. ]3eginn mit rechtss. Rekurrensl/thmung, leiehte Sch/idigung des sensibl. V. 3, alsbald starke eerebell. Symptome mit Taumeln, erst dann Ausfall des Acustico-Facialis; sp/tter noch Nystagmus, rechtss. Glosso- pharyngeus-Vagus-L~ihmung; Aceessor. and ttypogloss, b•eiben �9 Keine Py.-Symptome. Beginnende Stauungspapille erst ~ Jahr naeh Au�9 der Rekurrenslahmung; sonst keine allgemeinen Hirndrueksymptome. ]3emerkens-

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wert ist noch die P]eocytose ira Liquor. - - Als evenf, wertvolles Unterscheidungs- merkmal der intra- gegeniiber den extramedullgren Tumoren erseheint die dis- soziierte Vagusl~hmung. Bel einem Tumor der bu]bgren Regionen spricht eine L~sion des motorischen Vagus bel in t ak te r sensibler Funkt ion cher �9 intra- medull, als extramedull . ProzeS.

I-I o e h e - Freiburg, Zur Psychologie des Examens. O. K 1 i e n e b e r g e r - KSnigsberg, I~ber Sinnestiiuschungen. E. M e y e r - KSnigsberg, Gerichtlich-psychiatrischcs Kuriosum (Ein Beitrag

zur ,Fre ihe i t sberaublmg y Geisteskranker). S e r o g - Breslau, Oie Bedeutung der subkort ikalen Zcntren fiir das psy-

chische Geschchcn. An die Funkt ion der subkortikaL Ganglien, bes. des Thalamus opticus is t das Psychisch-Primitive, das Triebh~fte gebunden. Als Affektivit/~t, Suggestibili t~t und als unter- und vorbewuSter Triebwflle verschmilzt es mi t den phylogenetisch j i ingsten Funkt ionen des Cortex. Diese subkortikM-kortikalen Funkt ionsmeehanismen bilden nun die Grundlage frit die neuen t)h&nomene der Affekte des zweckbewuBten Willens, der Aufmerksamkeit .

V o 8 - Diisseldorf, [3ber die segmcntalen $ensibilitiitsstiirungen bel TaI0es und ihre prognostische Bedeutung. Hinweis au�9 die diagnostische Bedeutung der hyp-, an- oder hyper~sthet isehen Zonen der Gegend der Brustwarzen; vereinzelt auch auffallende ~3berempfindlichkeit gegen K~Llte. Dis segment. StSrungen �9 sich unter 20 F~llen 16mal; da die t ibrigen F~lle mi t Fehlen der St5rungen leiehte wuren, wird die Abwesenheit der StSrung als prognostisch giinstig an- gesehen.

D e I b r il c k - GSttingen, Ubcr die Kollargolreakfion ira Liquor eerebrospi- hal ls und ein Versuch ihrer theoretischen Begriindung. �9 der von S t e r n und P o e n s g e n angegebenen t~eaktion mi t gewissen Modifikationen. 104 Liquores. Niemals Collargol positiv, wenn Mastix oder Goldsol negativ. Weitgehende Unabh~ngigkei t z. T. gegens~tzliches Verhal ten zu l~onne-A. Collar- gol und Weichbrodt h~ufig paraHel; dagegen n ich t paral]el mi t Wa.R. oder Zell- geh~]t. - - ]~ei Paralyse s tets pos. Re~kt ion; bel Lues ee�9 in 10 F~llen pos. ~eak t ion ; bel �99 in 10 Fgllen eine schwachpos. Reakt ion ; 7 sichere mult iple Sklerosen und 9 Enc› neg. - - Pos. Collargol-t~eaktion .lgl]™ bei Di�9 Diagnose zwisehen Lues und mult ipler Sklerose letztere mi t Wahrscheinl iehkei t aussehlieSen. Ira wesentl ichen ~bere ins t immung mi t S t e r n - P o e n s g e n und G e r e c h t .

W e y g a n d t - t Iamburg-Friedriehsberg, Ober den Geisteszustand bel ™ drodystrophie. Mitteilung 2 F~lle; bel dem einen au�9 der B~sis von Chondrodyst. und Debili ts Entwicklung einer Sehizophrenie. I-Igufig ist Debil i t~t oder Ira-

�9 bezill i tat , heiteres oft hypomanisches Temperament (Hofna~ren, Zwergktown) mi t I~Iypersexu~lit at.

S t o 1 z e n b u r g - G5ttingen, Einigc Bemerkungen iiber das prov, Ver- wahrungshaus zu Giittingen in den J a h r e n 1914/24.

S t r ~ ~ m ~ n n - Berlin, ~rz t l iche Bemerkm~gen zum ncucn Zivil- und Strafproze~,

M ~ s c h m e y e r - GSttingen, Zur zivilrechtlichen Bedeutung der mnltiplen Sklerose. Bel wenig ~usgebi!deten kSrperlichen Erseheinungen werden psyehisehe

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St6rungen off f~lseh gedeutet, bei massigen k6rperlichen St6rungen geistige Defekte leieht iibersehen. Mitteilung 2 einschlggiger F~lle.

1% u n g e - Kiel, Die Mi lch-Salvarsan-Behandlung der progress ivenParalyse . In jekt ionen von gekochter Kuhmilch, intramusk. , 3 ccm bis auf 10--12 steigend, t~glich 14 Tage lang friih und nachmi t tags eine Injekt ion. Temp. bis fiber 410 Schfittelfrost. - - Gleichzeitig mi t der Milchinjektion t~gl. 0.2 Silbersalv. oder l%osalv. 0,15--0,3. Gesamtdosis 6 - -9 g Silbersa]v. Seit 1919 56 F~lle.. ~

Gute Remissionen . . . . . . . . . . . . . 44,6 1)roz. Geringe l%emissionen . . . . . . . . . . . . 5,4 ,, Stat ion~r . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,1 ,, Vorfibergehende Remissionen . . . . . . . . 17,9 ,, Unbeeinflul~t . . . . . . . . . . . . . . . 17,9 ,, Insgesamt gestorben . . . . . . . . . . . . 33,9 ,,

Gute l%emissionen haupts~tchlich bei expansiven und dement-euphor. Formen, da run te r bes. auch Tabo-Paralyse. Bel 10 von den nachtri~glich serolog, kontroll . Fis mi t guter Remission weitgehende Beeinflussung der 4 l%eaktionen: Ze]len normal, Wa .~ . ira Blut und Liquor normal. Insgesamt ili 13 F/s ~ega t iv- werden von Wa.R. in ] 3 h t und Liquor erreicht. Negativwerden von Nonne nur vereinzelt nach Jahren . - - ]�9 Milchsalv.-Therapie, die ira allgemeinen die Er- �9 der Malari~-Therapio nicht erreicht, ist weniger gef~hrlich als diese.

V o r k a s t n e r - Greifswald, Die forensische (stra�9 Bedeutung der Hypnose.

W i 1 m e r s - G5ttingen, Uber koordinierte Reflexe an der oberen Extremit i i t . Klinische Untersuehungen. Sorgf~ltige Studie an der H a n d von 6 mitgetei l ten F/~llen (Meningitis, Hemiplegie, Little).

B e w e g u n g s r e f 1 e x e kommen bei allen PyramidenstSrungen vor, h~ufig zus~mmen mi t Eigenreflexsteigerung und tIypertonie. AuslSsung durch Haut- oder Gelenkreize. t tuutreiz verursacht rasch ablaufende Bewegung, Ge- lenkreiz, Dauerhal tung. Haup t � 9 ist Supinations- und Pronat ionsbeugung. Spezifische Streckreize sind nicht bekannt . Der gekreuzte Grundgelenkre�9 von der gesunden auf die kranke Ex t remi t~ t wird als Teil eines doppelseitigen spinalen Beugeref-lexes aufgefaBt, entsprechend dem gekreuzten. Babinski.

t i a 1 t u n g s r e f 1 e x e kommen bel PyramidenstSrungen vor, meist mi t I-Iypertonie. Bevorzugt sind Frfih- und Sp~tkontrakturen. Sie t re ten auf als Labyr in th- oder (meist) Ha]sre�9 (M a g n u s). Manchmal wird der Ruhetonus der Extr~mit~t ge~ndert, vielfach aber ~n Impulse andere r -Ar t umgelenkt (Re- �9 Mitbewcgung). Die koordinierten Spinalre�9 �8 beim FStus wahr- scheinlich die Hal tung im Uterus.

Die G e 1 e n k r e f 1 e X e sind dem Menschen eigentiimlich und un die Funk t ion der Py ramidenbahn gebunden. Abh~ngigkeit vom Muskeltonus, oft Steigerung bel Meningitis, Herabsetzung oder Fehlen bei Py.-StSrungen. Gelenk- re�9 und koordinierte Spinalreflexe schliel3en sich Rus. Sie sind nicht als Ata- vismen anzusehen, sondern als zweckms171 der Greif- und Hal t �9 der H a n d dienende/™

S t i c h - GSttingen, Beitrag zur Riickenmarks-Chirurgie. 4 Falle von intra- dur~lem, extramedull~rem Tumor und 2 F~lle von Meningit. seros, circumscript. Bemerkenswert ein Fall von gei~l~reichem Tumor zwischen 7. I-Ials- und 2. Brust-

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wirbel, bei dem alarmierende Symptome (sehwere Sensibilit/~ts- und Motiliti~ts- St6rungen, sehnell auftretender Deeubitus) erst nach sehwerem T r a u m a au�9 traten; eine zwar vorhandene Steifigkeit der Beine war zuvor seitens der Patientin kaum beobaehteg worden, so dag eine traumatische Markl/ision angenommert wurde; bei der Operation Tumor. Ein wœ Fall ist bemerkenswert, daB trotz einer mehr als 6 Wochen bestehenden Parapleg. infer, mit vSlliger Arš aufgehobener Gesamtsensibilit~t saint Blasenst6rung nach gelungener Operation im ~aufe eines Jahres fast v™ Wiederherstellung erlolgte. J-Iinweis auf die bekannte Ausgleiehsf~higkeit bei allm/~hlieh eintretender, ira Gegensatz zu pl6tz- licher Kompression.

K i r s e h b a u m - H a m b u r g - F r i e d r i c h s b e r g , Zur Histopathologie der mit Malaria behandelten progressiven Paralyse. Bœ 7 ira Malariafieber gestorbenen ParMytikern teils sehr schwere, anscheinend ~kute Steigerungen des pamly*ischen Prozesses, teils ~uff~llig geringgradige Ver~nderungen. u entsprechen die Vorg~nge bel der MMariatherapie denen, die 13 i e r als ,,tteilentzfindung ~ zusammenfaBt. Nur bei Tropika D fi r e k sehe Malariagranulome beobachtet. Bel einœ Fall von Quartana augergew6hnlieh groBe, atypisehe Gli~zellformen. Den klinischen Remissionen entsprachen histopathologisch geringgradige Befunde nach Art station~rer Paralysen. Keine Umstimmung des Gewebes in spezifischen Reaktionen. Auch bel ungebessert zu Tode gekommœ behandelten und un- behandelten F/tllen mitunter groBe Sehwankungen in der Intensit~t des para- lytisehen Prozesses, wodureh Beurteflung der Malariawirkung besonders ersehwert. SpiroeMten wurden bei, in und bald naeh der Malari~ gestorbenen Paralysen bishe�9 nieht gefunden. Untersuchung von 2 2 Gehirnen.

I1 ri b n e r - Bonn, Probleme der speziellen Pathopsyehologie des Stra�9 A r m i n M ri l I e r - Leilozig.

Monatsschrift fiir Psychiatrie und Neurologie. Herausgegeben von K. Bb n h o e f I e r.

Verlag S. Karger, Berlin 1~25.

Bd. 58, Heft 1.

tr o s e n f e l d - Rostock-Gehlsheim, Uber die Wirkung des Scopolamins auf die motorischen Sy~teme des Zentralnervensystems. Anschliel3end an �9 Publikationen der l~ostocker Klinik Bemerkungen fiber die Scopolaminwirkung bœ auf 'das pyramid, und extrapyramid. Sysfem. Gaben von mindestens 1 mg Scop. erzeugen bei intakter Py.-Bahn Babinski-l~etlex; bel geschi~digter Py-Bahn zun~chst ohne ‡ erzeugen schon 0,1--0,4 mg positiven Bablnski. Da bel reiu extrapyramid. Erkr~nkungen (Parkinsonismus) auch unter hohen Scop.-Dosen positiver Babinski n i c h t erzeugt werden kann, mit- hin ein erkranktes striures System die Aus16sbarkeit des Babinski durch Scop. zu hindern scheint, wird die Angriffsstelle des Scop. ira extrapya'amid. System angenommen; erst indirekt kommt es durch Enthemmung zum Auftreten der ])orsalflexion der GroBzehe. Positiver Ausfall des Scop.-Versuehes bel extrapyr. Erkrankungen sprieht frit Miterkrankung der Py.-Bahn und kann fiberhaupt

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zu einer frtihzeitigen Erkennung einer klinisch sonst noch laten~en Py.-Bahn- sch/idigung fiih�9 -- Physostigmin (0,6--1,0 mg) vermag posiL. Babinski bel Py.-Bahnl~sion sowie b e i m Scop.-Versueh aufzuheben, t~ei ~tonischen Moti]i- t~tsst6rungen (Chorea, spinale oder cerebe]lare Ataxie) ist posit, Babinski iiber- haupt nicht oder nur bel sehr hohen Scop.-Dosen zu erzielen. Eloilektiker, die postparoxysmM Seop. erhalt~en, zeigen in bezug auf Babinski sehr verschiedenes VerhMten.

Z u c k e r - I~ostock-Gehlsheim, Uber Oie Wirkung des Physostigrains bei Erkranklmgen des extrapyramidalen Systems. 1)er Physost.-Effekt (1--1,5 mg in zwei Po�9 subkut.) diIferiert wesentlich je nach dem Tonus der h{usku- l~tur: Bei rein extra pyr. Erkrankungen (zumeis~ postencephMitisch), die nur I e i c h t e n Rigor aufwiesen, ™ enorme Steigerung der extrapyr. Erseheinungen ein: Versti~rkung des Tremors bis zum Sehtitteln, Zunahme des Rigors, Wieder- auftreten �9 vorhandener Blickkrgmpfe. Demgegentiber wurden Fhlle mit la o c h g r a d i g e m t~igor und AMnese nicht oder �9 gar nicht dru'ch Phys. beeinflugt. Desgleiehen negativer Effekt bei typiseh ehoreatischen :Bewegungœ mit Hypotonie, bel posteneephMitischer hypotoniseher Akinese sowie einem FMI von Kleinhirn-tIylooplasie desgleichen mit ]-Iypotonie. ]�9 Wirkung wird sowohl durch zengralnerv6se Erregungen, wie aueh durch ]?eripheren Angrfff durch Ab- iinde�9 einer inkretorischen Komponente (Ausblœ der Physostigmin-Muskel- wirkung beim nebemfierenlosen Hund) erkls

O. B a I d u z z i - Klinik Mingazzini-Rom, Der Reflex des Malleohls extenms. Durcit Schlag auf die Vorderseite des ~uge~en MMleolus erfolgt einmaliges km'zes Streeken des :FuBes, zuweilen verbunden mit Addukgion. Latenzzei~ 1/.o 5 Sekunde. Auftrœ BeiNormMen nur in 6 Proz., dagegen regelm~Big bei den versehiedensten :Py.-Bahnl/~sionen, o�9 Ms InitiMsymptom. t™ kontrala~erMes AuftreLen. Fehlt bel ex~rapyr. St6rungen. Vom Achillessehnenreflex (L~tenz 1/1 o Sekunde) durch ktirzere Latenz unterschieden; ferner wu�9 isoliertes Auftreten beobaehtet bel gleichzeitigem Fehlen des Aehill.-Re�9 Dru'eh beide Momente sieher zu unter- schei _den aueh vom mit~leren Plan~azTeflex von G u i I ] a i n - Barr› (Latenz 1/50 Sek.)

0 s e r e t z k y - Mosk~u, Die motorisehe Beg'abung und der Kiirperbau. F r a n k - Z/irioh, Praktisehe Erfahrung mit Nastrationen un(1 Sterilisat�8

psyehiseh Defekter in der Sehweiz. (For~se�8 l~eferat ers~ nach Erscheinen des Sehlusses. A r m i n M ri 11 e r - Leipzig.

Referate aus anderen Zeitschriften. Zus~mmengestellt von t)~iv.-])oz. Dr. W e i g e 1 d t.

a) Klinisc,hes. Eine neue epidœ G e h i r n e r k r a n k u n g in Japan. (MS l l e fs:,

Med. Klinik 1925, Nr. 7, S~ 267.) Die ers~œ FMle der Krankhei~ traten ira Jul i 1921 in d er Provinz Toyama a n d er Ostk~'~ste der tIauptinsel auf; die Krankhei t nahm daau bald,den Charak~er einer schweren Epidemie art und e, rreiehte bereits ira August ihren H5hepunkL; ira Ver des Monat, s Sep- Lember 1924 erstreckte sie sich fiber fas~ alle i~234 der gaazen Insel

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in weohselndœ St~irke. - - Die japanisehen Gesundheitsbeh5rden erhielten bi~ zum 5. IX. 4274 Krankmeldungen, zu denen ira Verlauf de r n~ehs~n 10 Tage w eiter,e 1609 und bis zum 29. IX. 668 neue F• hinzutratem Der explosionsartige Cha�9 der Epidemie war v511ig verse~ieden vert dem der bisher beobr Eneephalitis lethargiea und erinnerte~ ~m die sohweren Epidemien der Poliomyelitis aeuta. - - Die japanisehen Gesnnd- heitsbe215rden schiekten sofort SachverstSndige in die betroffenen Prov inzen , wœ ihre .Unter~suehungen in Zusammenarbei t mit den mediz5nisehen Fakul- t•ten und den bakteriologi~schen Instituten des ganzen Lande,s aastellten. D~e prophylaktisehen MaBnahmen wa�9 in der bel der e,pidemisehen Genick- starre fiblichen Ferre a~geo�9 Obwohl sieh die Krankhei t sehr schnell a nsbrei~ete, e rkrankten ~elten mehr als eine Person von der gleiehen Famille, wie dies Ja, uok bei rien PoliomyelitLsepidem~en frOher beobaehtet war. W~hrend die 8ommerzeit in Japan ungewShnlieh troeken war, nahmen die Erkrankun- gen mit Eintri t t der Regenzeit wieder ab. - - Die klin~sehen Krankheits- symptome ghnelten der Eneephalitis letl~argica, obwohl ds Augens~Srungen fehlten. Die Erkrankten waren meist fiber 50 Jahre alt. Die Krankhei t be- gann pl6tzlieh mit Fieber ; naeh 1--2 Tagen traten unter leiehten mania,ka- lisehen Symptomen Bewul~tseinsst6rungen › Naeh 5--10 Tag'en endete die Krankhei t entweder mit dem Tode oder e.s erfolgte Heilung unter :s raturabfM1 und tt fiekkehr des Bœ Die LumbMflfissigkeit war sYets Rlar; pathogene Mikroorganismen lieI3en sieh nieht naehweisen. Die Inku- bationszeit war beim Mensehen versehieden, ira Tierversueh betrug sie etwa 3 Tage. Die Erkrankungshaufigkeit nahm mit zunehmendem Alter zu, des m/~nnliehe Gesehleeht wurcle Mufiger befallen als dan weiblie3m. - - Bel der Obduktion fanal sieh makroskopiseh ein 0dem der Meninge.n; die Dura mater war normal, ohne Adhgsionen. Die Cerebrospinalfl0ssigkeit war nieht vermehrt. A-m Cortex fan” sieh mit Ausnahme einer I typeramie keine Verfinderung, en. Die mikroskopisehe Untersuehung ergab eine .Rundzellen- infiltration ara Cortex, der Pon.s und Nedulla oblongata. In ebaem FMIe wurde ein Erweiehungsherd mit Lymphoeyteninfi l trat ion fœ234 wfihrend die Ganglien der Ports und Medulla lœ234 Degenera.l~.ons,erseheinungen zeigten. Ein Teil der Erkrankungsf~]le wurde bakteriologiseh als epide- mi sehe Geniekstarre festgestellt ; der gr613ere Teil der Ffille zeig~e den Typus der noeh nieht n~her identifizierten epidemiset~en Nervenkrankheik

• eine Singultusepid› (K i n o, Med. I™ 1925, Nf. 7, S. 245.) Zu,sammengefal3t kann man sagen, dal3 es sieh bœ dem epidemisehen Sin- gultus mn eine leieht kontagiSse Erkrankung des Zentralnervensyst.e,ms handelt, die trotz ihrer relat iven Harmlosigkeit nosologiseh in en t e r Be- ziœ zu Eneephalitis lethargiea steht und deswegen als Warnev B.each- tung verdient.

Berieht liber ale m.lt i l f le Sklerose. (V e r a g u t h , I~evue neurolog. 1924, Nf. 6, 8. 631.) In der Sohweiz kommen anf 3--4000 Einwehner eine multiple Sklerose, es tibertriift Mso die multiple Sklerose die syphi]itisehen Affektionen des C. N. S. un Hgmfigkeit. Besonders lehrreieh ist es, da.B sieh die klassisehe C h ~ r e o t sehe Trias nur in 10Proz. der Fftlle fanal. Unter den versehiedenen Theorien der Entstehung der multiplen Sklerose erseheint V. die entztindtiche,

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Zeitschrifteniibersicht. 191

exogene als wahrsoheinlichste. :Bes~~itigung der alten Beobaohtung, dal3 Land- arbeiter mi~ Yor]iebe befa.llen werden. C'bertragung auf Laboratoriumstiere war stets v511ig negativ. Die Symptome der Erkra.nkung liel3en sich mit der Lage und Zahl der sklero~ischen Herde nicht immer in Einklang bringen. In einem selbstbeobachteten Falle wurde die mul*iple Sk!erose durch zwei Sohwanger- schaften nicht versehlimmert. ~ur bei schweren spas~ischen Zustanden kommen Wurzddurchsdmeidungen in Frage. 3iedikament5se t~ehandlung zeig~e keine iiberzeugende Wirksamkeit.

Zur Symptomatologie des epileptischen Anfalls. (S t i e f 1 e r , Mt'mch. med. Wochensehr. 1925, Nf. 9, S. 342.) Das Fehlen des O. M a y e r sehen Grundgelenkreflexes ist eine fast regelmgBige Teilœ d.es voUent~ wiekelten epileptisehen An�9 Aueh bei rudimentaren e.pilept” An- �9 fehlt der G.O. 1{. oft und bietet eJn willkommenes diagnostisehes Symp~om dar. Ira anfallsDeien 8radium fehlt der G. G.R. bel Epileptikern in 8A Proz., w• er bel normalen lx'ervengesunden nur in 3,5 P�87 der !~glle �8

Die ser(}se Meningitis, (U s t v e d t , Act~ med. scandinavica Suppl., ~:d. 7, S. 370.) U. r die akuten Meningitiden in 4 G:ruppen ein. 1. die epidemische Meningitis; 2. die tuberkulSse Meningitis; 3, die b'~kteriell-eit�9 Meningitis; 4. die Meningitiden unbekannter Atiologie mi~ meist sehr guter Prognose, die als $oxisch oder infek~iSs, sekundgr oder prim~tr angesehen werden kSnnen. Diese letzte Gruppe, dio hauptsgchlieh als serSse Mš bezcichnc~ wird, zeich- ne™ sich dadurck aus, da~ der Liquor m~ sehr wenig vergndert ist. Bestimmte Grenzwerte lassen sich nicht aufstellen. In den letzten Jahren haben sich die F~lle von Meningitis serosa gehguft, wobei es dahinges~ell~ sel, ob in�9 hgufigerer Diagnosenstellung oder infolge vermehrten Auftretens dieser Infek?~ion des C. R . S . U. ffihr~ sei*~ 1917 22 Fglle von Meningitis serosa an. ]~Jgnner, Frauen und Kinder waren gleich hgulig erkrankt. Sgmtliche Fglle be- gannen akut, steLs mit ~~ckenstarre und �9 regelmgSig mit Augensymptomen. Temperatur meist nur von ku~zer Dauer, of~ bis 40 ~ endete meist kritisch. Eine sichereXtiologie lieB sich nur in zwei F'gllen gngeben (Parotitis, Typhus). Verf. nimmt an, dal~ der epidemischen Encephalitis eine Bedeutung fiir die t�9239 der Meningitis serosa zukommt.

b) Therapie. Liigt sich die Spirochaeta pallida an Wismut gewiilmen ? (G i e ne s a, Mtinch.

med. Woch. 1925, Nf. 10, S. 377.) Eine absoluCe W�9 der Spiro- ch/~ten konnte nlcht gefunden werden, wohl aber eine begrenzte Wismutgew6h- nung, die beim {™ der Parasiten anf andere Kaninchen erhalten bleib~. Wurden die Spirochgten von Ka~ncl~en, die lange Zeit mit subthergpeutischen Wismutdosen behandelt worden waren, auf Normaltiere tibertragen, so ent- wickelten sich die neuen Schanker auffallend schnell und erreichr235 abnorme Gr6~e.

™ dea Einflu/5 der 5lalariabehandlung auf den H› ira Sermu und Liquor eerebrospinalis von Paralyt ikern. (Mil n z e r un4 S in g e r , Med. Klinik 1925, Nr. 7, S. 247.) W/ihrend der bestehenden Impfmalaria fanden Verf. bel einem Teil der Falle mit normalem Ambo-

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192 Zeitschrifteniibersieht. i

zeptorengehal~ ira Blute and positiver Reaktion ira Liquor ver des Behand- lung, mi{nchmal sehon w'ahrend der Anf i l le ein Verschwinden der H'~mo- lysine a,~s dent Liquor, das allerdings oft aueh mit einem abnorm niedrigen Bluttite~ verbnnden war, w~l~rend bei ande�87 wiede�9 die Reaktio,n ira Blut~ gleich s~ark ausfiel. Xaeh Abbruch der-Malaria sind die Befunde kein~s- w.egs eihdeutig; bel einig'en blieb die sehon wSkrend &er Anf~ille neg'ativ gev~ord@e Y%eakt, ion im Liquor dauernd negativ, oft z eigte die .LiquorreM™ tion Sehwankungen, d. h. die Reaktion wurde wieder positiv. Datait sind a.uch .o.t~t Schwankungen ira Serum ve�9 se .dag aile mSgliehen Va- rianten vert Reaktionstypen entstehen. - - Bel den ver der Behandlung liquor- negativen F• besteht aueh kein einhei™ Verhalten: Oft bleibt d~e ~eakt ion ira Liquor dauernd negat~iv, gelegentlieh wird sie wfihrend 4er An- fg.lle positiv, um dann wieder negativ zu werden, oder .sie bleibt positiv u.sw. Eine prakti.sehe B.ed.eu~ung k6nnen aber diese serologLsehen Ergeb~~isse erst gewinnen, wenn man. sie mit den klinisehen Beobachtungen der einzelnen Fglle vergleieht.

Der Eiweig- and ZeRgehalt der Gehirn-Rfiekenmarks-Fliissigkeit and seine Yeriinderung naeh intraspinaler, intracisternaler tmd intraventricul;4rerBehand- lung mit Swi�9 (u o u n g , Arch. of neurol, a. psychiatry, 13d. 12, Nf. 5, S. 537.) Der Liciuor wurde unmi t tdba �9 ver der Injektion des Serums, 24 Std., 48 Std. und 3--7 Tage nach der Injektion nntersuch~. 10--20 ecm Liquor wu~den dureh Serum ersetzt. Der Liqu6r zeigte naeh lmnbaler, cister- naler, sowie nach intravent,rieul~rer Seruminjektion erhebliehe Eiweig- und Zellvermehmng (bis 1674 ira ccm), die nach 24 und 48 Std. besonders deutlich war and sp~testens naeh 7 Tagen zum 8t~nde ver der Injektion zu�9 Der eisterne Liquor wies naeh lumbaler Seruminjektion nach 24 8td. eine m~$ige Zdl- and EiweiBerhShung au~ und war nach 48 Std. wieder wie "cor der Injektion. Der Ventrikelhquor bleibt bel in{raIumb~ler Injektion des 8erums stets unver~ndert. Diese Beobachtungen best/~tigen unsere jetzigen Ansichten liber die Bewegungen des Liquors ira Subaraehnoidealraum.

Eine neue Auffassung ton der Pathogenese und spezifisehen Therapie der. Meningokokkenmeningitis. (L e w k o w i c z , Lanee~ Bd. 207, Nf. 10, S. 4S7.) L. hglt die Annahme, dag die Meningokokken ans dem Nasen-l~aehen- r~um mit dem Blutstrom in den Subarachnoidealraum gelangen, ffir uirriehtig. Der prim/ire Herd ira C. N. S. ist viehnehr in den I-Iirnventrikœ zu suehen. Gehirn and I~tiekœ warde in Mischfgllen mit Septik&mie, die in 1--2 Tagen zum Tode ffihrten, vollkommen frei gefunden and nur in dan Ventr ikdn �9 sieh Bine geronnenœ Fl{issigkeit, aus der Meningokokken gezfiehte~ werden konnten. Aueh akute Entziindung der Plexus kommb bel diesen raseh t5d- lich verlaufenden FglIœ -~or. Die Meningokokken infizieren in den Plexus den epi{helialœ {)berzug und t o n da aus die Ven~rikelfliissigkeit. GewShnlieh werden die Keime mit dem Liquor auf normalem Wege in rien Subaraehlmidealraum fortgeschwemmt and verursaehen so die bekannten Entz/indungsersehdnungen an der Itirnoberflgche and am Riiekenmark. Therapeutisch ist L. mit Punktion des Seitenventrikels und Injektion t o n Meningokokkenserum sehr zufrieden.