Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen...

12
durch blick Ausgabe 1/ 2016 Themen die bewegen: Frauentag, SBV, Jugend, Parken, Tarifrunde ...

Transcript of Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen...

Page 1: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

durchblickAusgabe 1/ 2016

Themen die bewegen:Frauentag, SBV, Jugend, Parken, Tarifrunde ...

Page 2: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 2

TTIP und CETA

250.000 für einen fairen Welthandel

Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing-tonplatz am Hauptbahnhof,Treffpunkt der Protestierenden, ausallen Nähten. Der Bahnhof musstezwischenzeitlich wegen Überfüllunggeschlossen werden, S-Bahnen fuhrenbis zur Friedrichsstraße durch. Es

waren so viele Menschen unterwegs,dass Zehntausende am Bahnhof nochnicht losgelaufen waren, als dieSpitze der Demonstration bereits dasZiel, die Siegessäule, erreicht hatte.Wir als IG Metall sind nicht gegenein Freihandelsabkommen. Was wirwollen, ist eine Abkehr von privatenSchiedsgerichten und klare Regelun-gen, die unsere Arbeitnehmer-, Ver-braucherschutz- und Umweltschutz-rechte nachhaltig stärken und nicht,wie laut Abkommen möglich, schwä-chen. Das sollten die Politiker bei derAbstimmung über CETA und denkünftigen Verhandlungen zu TTIP be-rücksichtigen.

Unter dem Motto „TTIP & CETAstoppen! Für einen gerechten Welt-handel“ haben am 10. Oktober inBerlin etwa 250.000 Menschengegen die Freihandelsabkommenzwischen der EU und den USA(TTIP) sowie Kanada (CETA) pro-testiert.

Aufgerufen dazu hatte ein breitesgesellschaftliches Bündnis, dem unteranderem auch die IG Metall angehört.Es war eine der größten Demonstra-tionen der vergangenen Jahre inDeutschland: 250.000 Menschen de-monstrierten am 10. Oktober für De-mokratie in Europa und Fairness imWelthandel – gegen die geplantenFreihandelsabkommen mit den USAund Kanada, TTIP und CETA. Undüberall zeigten Metallerinnen undMetaller mit Fahnen und Transparen-ten: Wir sind dabei!

Straße des 4. Juli in Berlin, prall gefüllt mit 250.000 Demonstranten die aus ganz Deutschland angereist waren.

Bild: IGM

Der Demozug entlang der Spree war so lange, dass ein Ende nicht in Sicht war,

Bild: IGM

Bild: IGM

Page 3: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 3

Titelgeschichte

1911 - 2016 105 Jahre Internationaler Frauentag

1911 wurde der Frauentag zumersten Mal international gefeiert.Eine Million Frauen forderten da-mals in Deutschland, den USA, derSchweiz, in Dänemark und in Öster-reich das Wahlrecht für Frauen ein-zuführen.

Frauen haben in den vergangenen 105 Jahren trotz vieler Hindernisseund Rückschläge viel bewegt. Sie stre-ben nach einem existenzsicherndenEinkommen, Anerkennung imBeruf und in der Familie.

A u c hwenn einige

Fortschritte erreichtsind, so besteht noch viel

Handlungsbedarf, um die Gleich-stellung und Chancengleichheit aufallen Feldern des Lebens- und Arbeits-bereiches zu erreichen.Jede 2. Frau arbeitet oft ein Erwerbs-leben lang in Teilzeit oder in einem Mi-nijob. Zusätzlich zu ihrer Arbeitversorgt sie Familie und Kinder. Teil-zeit mit wenig Arbeitsstunden ist mitNachteilen verbunden: Beim Einkom-men, bei der Karriere, und bei derRente. Männer arbeiten überwiegendin Vollzeit.Der Trend bei den Wunscharbeitszei-ten ist ungebrochen. Immer mehr

Frauen möchten gerne ihre Arbeitszei-ten ausweiten, weg von der geringfü-gigen Beschäftigung oder Teilzeit.Immer mehr Männer möchten ihre Ar-beitszeit reduzieren, um sich der Fa-milie und den Kindern widmen zukönnen.Lebens- und Berufschancen sindnach wie vor ungleich verteilt. Frauensind gut ausgebildet. Frauen verdienenimmer noch – bei gleichwertiger Ar-beit und Qualifikation – ca. 22 % weni-ger.Die Hälfte aller Frauen können mitihrem Einkommen nicht den unmittel-baren Bedarf für sich und ihre Kinderdecken.Eine am Arbeitsmarkt gleichberech-tigte Teilhabe am Erwerbslebenvon Frauen und Männernist bisher nicht reali-siert. Die Auf-s t i egs -

c h a n -cen sind sehr

gering. In Füh-rungspositionen sind

Frauen selten zu finden. EinGroßteil der Frauen ist von existenzsi-chernder Arbeit noch weit entfernt. Er-werbsbiographien von Frauen sindvon Diskontinuität geprägt. Er-werbsunterbrechungenund Teilzeit- phasen hin-terlassen Narben, diesich in vermindertenEinkomens- und Kar-rierechancen nieder-schlagen.Ehegattensplitting iststeuerlich ein Fehlanreiz: 22 Prozent der Mütter blei-ben wegen der für sie ungüns-tigen Steuerklasse Fünf zu Hause.Elterngeld wird von 76,7 Prozent derFrauen genutzt, allerdings nur von23,3 Prozent der Männer.Forderungen:Geschlechtergerechte Entlohnung.

Gute Arbeit und gleiche Aufstiegs-chancen.Selbstbestimmte Arbeitszeiten inallen Lebensphasen.Bessere Rahmenbedingungen für Ver-einbarkeit von Arbeit und Privatleben.Traditionelle Rollenbilder sollten sichin Partnerschaftlichkeit wandeln zwi-schen beiden Partnern.Zeitverteilung:81 Prozent der Teilzeitbeschäftigtensind Frauen. Wir brauchen ein Rechtdarauf, aus der Teilzeit wiederin Vollzeitbeschäftigungzurückzukehren.

Regelung:Gesetzliche Regelun-

gen zur Durchsetzung derEntgeltgleichheit. Alle Hindernisse,

die den beruflichen Aufstieg vonFrauen verhindern, sind abzuschaffen.Tarifpartner, Gewerkschaften, Unter-nehmen und die Bundesregierung ste-hen in der Verantwortung, dieGleichstellung der Geschlechter inallen Lebensberei-chen voran-zutreiben.

Page 4: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 4

Sao Bernardo de Campo

Krise in Brasilien

Mercedes Benz do Brasil stelltweiter Forderungen an die Kolle-ginnen und Kollegen in unseremSchwester-Werk in Sao Bernardo deCampo.

Auch im neuen Jahr ist die Auftrags-lage bei Mercedes sehr schlecht. EineBesserung ist noch nicht in Sicht. Dieim letzten Jahr vereinbarte Kurzar-beitsregelung greift offensichtlichnicht tief genug. Danach wurden Ar-beitszeit und Löhne um 20 Prozentgekürzt, bei gleichzeitiger Ergänzungdes Einkommens durch eine staatli-che Einrichtung.Die Belegschaft und ihre betriebli-che Vertretung sowie die Gewerk-schaft zeigen sich betroffen, dass dieWerkleitung die schwache nationaleKonjunktur ausnutzt, um der Gewerk-schaft eine neue Agenda und Bezie-hung aufzuzwingen, die auf direkterKonfrontation und den Einbruch desDialogs beruht. Dies beunruhigt vieleKolleginnen und Kollegen. Der Dia-log, der für unzählige Male als natio-nales Vorbild in der Beziehungzwischen Arbeitgeber und Arbeitneh-mervertreter gedient hat, wurde ein-fach ersetzt, seitens der Werkleitung.Der gemeinsame Dialog wurde in eineauf Konflikt ausgerichtete Firmenpo-litik der Angst umgemodelt, was vie-len Kolleginnen und Kollegen großeSorge um ihren Arbeitsplatz bereitet.In einer Sitzung am Montag, den 1. Februar, hat die Werkleitung Sao

Bernardo de Campo der Fabrikkom-mission (ähnlich unserem Betriebs-rat) angekündigt, vom 17. Februar anfür 1.500 Arbeiter aus der Produktioneine bezahlte Freistellung von der Ar-beit im Rahmen der Kurzarbeiterre-gelung für unbestimmte Zeit ein-zuführen. Diese Regelung wird alswichtiges Instrument für den Um-gang mit Personalüberhängen in Zei-ten schwacher Produktion angesehen.Inzwischen haben die Betroffeneneine Mitteilung erhalten. Die Sacheläuft also an. Am folgenden Samstag,den 20. Februar, wurde die gesamteBelegschaft zu einer Vollversamm-lung im Gewerkschaftshaus eingela-den. Dort wurde über einen starkenProzess der Mobilisierung und überAktionen beraten und entschieden.„Die Erklärungen der Werkleitung

zeigen eine Haltung nach dem Motto:„Je schlechter die wirtschaftliche Lageist, desto schneller geht der DruckRichtung Arbeitnehmerrechte – ohnesich um die zu kümmern, die jahre-lang das Wachstum produzierten: dieArbeiter“, so der Vorsitzende der Fa-brikkommission, Angelo Maximo deOliveira Pinho.Die Sorge um die Zukunft der Fabrikund der Arbeitsplätze bleibt bestehen.Im Mai, wenn die aktuelle Kurzar-beitsregelung beendet ist, will dieWerkleitung die neuen Maßnahmenaus- werten. Eine Beschäftigungsga-rantie ist bis Ende August beschlos-sen. Es werden also weitere unruhigeMonate auf die Belegschaft zukom-men. „Wir dürfen das Problem nichtindividualisieren. Der Kampf istimmer Sache aller Arbeiter“, so Maxin einer Versammlung am Dienstag,den 16. Februar. Es bleibt auch eineSache aller Arbeiter im ganzen Kon-zern – und damit international.Basta! Die Kosten der Krise dürfen-nicht nur auf die Schultern der Arbei-ter fallen! „Wir werden die Anchieta(die Stadtautobahn, die an den Wer-ken von Mercedes, VW, Scania undvielen Zulieferern vorbeigeht) wiederbesetzen müssen und dafür kämpfen,dass die Wirtschaft wieder zum An-laufen gebracht wird. Anstelle derAngstpolitik durch die Unternehmerwollen wir eine Wachstumspolitik fürdas Land“.

Die Arbeiter der Metallgewerkschaft tragen das Logo des „ABC-Gürtels“

Bild: F

rank Hau

ck

Die Arbeiter zeigen sehr eindringlich ihren Unmut über die Politik von Mercedes.

Bild: F

rank Hau

ck

Bild: P

eHe

Page 5: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 5

Am 13. März2016 ist in denBundesländernBaden-Württem-berg, Rheinland-Pfalz undSachsen-AnhaltLandtagswahl.

Wir Vertrauensleute und Betriebs-räte möchten Euch dazu auffordern,von Eurer Wahlmöglichkeit Gebrauchzu machen. Es ist auch in 2016 einPrivileg, in einer Demokratie an dieWahlurne zu gehen. In vielen Teilendieser Welt ist das noch nicht mög-lich, umso mehr sollten wir die Mög-lichkeit schätzen und nutzen.Wir möchten Euch bitten, nicht aufdie Parolen der Populisten hereinzu-fallen, die nur mit dem Flüchtlings-thema in den Wahlkampf ziehen,sondern sehr genau die Inhalte derWahlprogramme aus Arbeitnehmer-sicht zu prüfen:

• Prekäre Beschäftigung zu regulie-ren und deren missbrauch zu ver-bieten.

• Volle Mitbestimmung bei Werkver-trägen.

• Tarifeinheit: Ein Betrieb, eine Ge-werkschaft, ein Tarifvertrag.

• Tarifflucht verhindern.• Steuergerechtigkeit, Gewinne ausVermögen, Aktiva und Erbe fairversteuern.

• Steueroasen in Europa bekämpfenund trockenlegen.

• Rente: Flexibler Ausstieg ohne Ver-luste.

Das sind nur einige Punkte, nachdenen abhängig Beschäftigte – alsowir, die Arbeiter und Angestellten –Parteiprogramme prüfen sollten.

Rechts stehen noch zwei Adressenzu den Wahl-o-maten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg:

Wahl-O-Mat Rheinland-Pfalz www.welt.de/politik/deutschland/article152308733/Der-Wahl-O-Mat-zur-Wahl-in-Rheinland-Pfalz.html

Wahl-O-Mat Baden-Württembergwww.wahl-o-mat.de/bw2016

Ladtagswahl 13. März 2016

Wahlaufruf an alle Kolleginnen und Kollegen

Vertrauensperson der Menschen mit Behinderung

Information zur MehrarbeitZur Mehrarbeit hier eine gene-relle Information der Schwerbehin-dertenvertretung (SBV).

§ 124 SGB IX Mehrarbeit sagt fol-gendes aus:Schwerbehinderte Menschen werdenauf Ihr Verlangen von Mehrarbeit frei-gestellt.

Urteil zur TeilzeitbeschäftigungGrund: Teilzeitbeschäftigung ist behin-derungsbedingt:Wenn nach § 81 Abs.5 Satz 3 SGB IXdie Arbeitszeit verringert worden ist,dann braucht der Arbeitnehmer keineArbeit leisten, die über die verrin-gerte Zeit hinausgeht.

Kommentierung zur Anzeige vonFreistellungDer schwerbehinderte Mensch musssein Verlangen nach Freistellung vonMehrarbeit nicht begründen, aberausdrücklich erläutern. Das Verlan-gen ist ebenso rechtzeitig zu erklären,sodass sich der Arbeitgeber daraufeinstellen kann. Jedenfalls darf derAN der Arbeit nicht ohne Freistel-lungsverlangen fernbleiben oder denArbeitsplatz nach Ende der regelmä-ßigen arbeitstäglichen Arbeitszeitverlassen.

Empfehlung der SBVDie SBV empfiehlt allen Betroffenen,individuell zu prüfen, ob sie – abhän-

gig von ihrem Gesundheitszustandoder der im Arbeitsalltag auftreten-den Belastung – an der vereinbartenMehrarbeit teilnehmen können. BeiNicht-Teilnahme darf aus dieser Ent-scheidung kein Nachteil entstehen.Für den schwerbehinderten oder denschwerbehinderten gleichgestelltenMenschen gilt dieses Gesetz entspre-chend.

Bild: S

BV

Page 6: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 61/2014 Seite 6

Erstes Ärgernis

Parksituation Werk Wörth: Eine unendliche Geschichte

Zu viele Autos, zu wenige Park-plätze. Das Problem rund um dasWerk Wörth ist kein Neues. Immermehr Kolleginnen und Kollegenklagen in letzter Zeit immer häufi-ger über die schwierige Parkplatz-suche.

„Die Situation ist wochentags ab13:00 Uhr katastrophal“, schimpft einKollege. Kein Wunder, wenn man sichüberlegt, dass Kollegen aus bis zuhundert und mehr kilometern Entfer-nung täglich zur Arbeit nach Wörthkommen.Das Komische daran ist, dass die

oder Gebäude 73 ist mit ca. 30 Minu-ten recht lang. Es wird zunehmendschwierig, bei großen Entfernungenpünktlich den Arbeitsplatz bzw. denZug zu erreichen. Dabei haben wirnoch nicht über Schichtverlängerun-gen gesprochen, die uns regelmäßigabverlangt werden.Das geht so weit, dass vor demWechsel von Früh- und Spätschichtsehr viele Kollegen mit ihren Fahr-zeugen in den Fahrgassen stehen undauf einen freien Parkplatz warten.Natürlich gab es das früher auchschon, aber es hat sich in den letztenWochen nahezu verdoppelt. Die Un-fallgefahr durch die wartenden unddie ausfahrenden Fahrzeuge hat sichdrastisch erhöht.Zum Teil liegtes wohl auchdaran, dassFremdfirmen,die im Zuge vonMake or BuyBereiche über-nehmen sollen,zusätzlich mitmehr Personalanwesend sind.

Mitarbeiteranzahl augenscheinlichseit Ende Dezember um 350 Leihar-beiter, die Ende des Jahres „freige-setzt“ wurden, geschrumpft ist.Weniger Mitarbeiter, aber mehrAutos?Fakt ist auch, dass viele Fahrgemein-

schaften durch die Freisetzung ausei-nandergerissen wurden. Außerdemfahren schon seit Längerem kaumnoch Busse.Die Verbindung mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln ist nur eingeschränktalltagstauglich. Der Fußweg vomBahnhof bis zum CKD, MBS, I-Park

Viel enger und unübersichtlicher kann es kaum zugehen. Ein Wunder, dass hier noch niemand zu Schaden gekommen ist.

Bild: R

edaktion

Das Lager wurde erst auf die Straße und dann auf den Mitarbeiterparkplatz verlagert

Bild: R

edaktion

Page 7: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

Als wären die Probleme auf den„normalen Parkplätzen“ und dasbisher geschilderte alles noch nichtgenug, häufen sich die Beschwer-den von Kolleginnen und Kollegen,die einen berechtigten Anspruchauf einen der reservierten Park-plätze für Menschen mit Behinde-rung haben. Es ist in unserenAugen einfach unverschämt, dasseinige sich erlauben, ihre Fahr-zeuge ohne Genehmigung aufeinen reservierten Parkplatz zustellen!

Es ist irgendwie noch zu verstehen,wenn manche sich mangels Alterna-tiven auf alle möglichen und unmög-lichen Plätze stellen. Wenn niemanddadurch behindert oder gefährdetwird, ist es sogar bis zu zu dem Punkttolerierbar, bis das Ordnungsamt, diePolizei oder der Werkschutz kommt.Jedoch den Schwächsten der Beleg-schaft, nämlich den Menschen mitGehbehinderung oder anderen Ein-schränkungen den Parkplatz wegzu-nehmen oder zu blockieren, istschlichtweg eine Sauerei!

Erschwerend kommt hinzu, dass amTor 2, an der Pforte G und an derPforte F sich aus der Not heraus Lie-feranten, LKWs und Mitarbeiterfahr-zeuge die Parkplätze streitig machen.Wenn man dann noch beobachtet,dass sich die Anzahl der ohne Zug-fahrzeug abgestellten Trailer gravie-rend erhöht hat, wundert man sichüber gar nichts mehr.Manche Kollegen stellen sich ausder Parkplatznot heraus so eng in Lü-cken, an Kreuzungen, Einfahrten undVerbotszonen, dass es manchmal fürRettungsfahrzeuge schwierig bzw. un-möglich ist, im Ernstfall daran vorbei-zufahren.Der Werkschutz steht dem Ganzenohnmächtig gegenüber, er ist dauerndim Einsatz, um das ganze Chaos inden Griff zu bekommen, und verteiltKnöllchen mit der Androhung auf Ab-schlepp-Maßnahmen.Aufgrund des ganzen Durcheinan-ders ist es schon öfter zu stressigemoder aggressivem Verhalten seitensder Kollegen und des Werkssicher-heitsdienstes gekommen.Warum fördert man nicht Fahrge-meinschaften mit Extraparkplätzen?Oder mit besseren Mietkonditionen?Warum setzt man nicht Busse zu be-zahlbaren Preisen ein?Ein Shuttleservice vom Bahnhof insWerk könnte ebenfalls helfen, dieParksituation zu entspannen. Vorknapp einem Jahr wurde zugesagt,bis 2020 eine Milliarde Euro in dasWerk Wörth zu investieren. Wäre esda nicht Sinnvoll, wenn man davonetwas für den Bau von weiteren Mit-arbeiterparkplätzen ausgeben würde?

1/2016 Seite 7

Deshalb appellieren wir von der Re-daktion an die Vernunft aller Mitar-beiter, dies künftig zu unterlassen. Es wird ansonsten wohl nicht aus-bleiben, dass Kontrollen, Abschlepp-maßnahmen und Disziplinarstrafendeutlich ansteigen. Das wäre mit vielÄrger und hohen Kosten für die Park-sünder verbunden und würde nichtgerade zu einer Verbesserung der mo-mentan angespannten Parkplatzstim-mung im Werk beitragen. Helft bitte alle mit und machtFalschparker auf ihr Fehlverhaltenaufmerksam und weißt sie auf die Fol-gen für die behinderten Menschenhin. Die Redaktion und vor allem die, dieauf die reservierten Parkplätze ange-wiesen sind, bedanken sich schonjetzt für eure Mithilfe.

Zweites Ärgernis

Parken - Die Geschichte geht weiter

Menschen mit Behinderung sind besonders betroffen, wenn die extra ausgewiesenen Park-plätze von rücksichtslosen und egoistischen Kolleginnen oder Kollegen zugeparkt werden

Bild: S

BV

Page 8: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 8

JAV

Internationales Projektmanagement 2.0Am 26.09.2015 flogen Talisha Col-lins und Simone Däuwel, im Rah-men von „Internationales Projek-tmanagement 2.0“ (IPM), das durchden internationalen Gewerkschafts-verband IndustriAll in enger Zusam-menarbeit mit den gewerkschaft-lichen Dachverbänden der beteilig-ten Länder veranstaltet wurde, füreine Woche nach Brasilien.Ziel dieser Projektreihe ist es, jungeGewerkschafter zu qualifizieren undeine länderübergreifende Vernetzungund Zusammenarbeit herzustellen, umeine Belebung internationaler Kon-takte – in Zeiten der Globalisierung

entstehen zu lassen. Ein „Muss“ fürjunge Gewerkschafter.Die Reise startete am 26.09.2015. Un-tergebracht waren wir in Praia Grande,nahe Sao Paulo. Insgesamt sind über40 junge Gewerkschafter aus Chile, Ko-lumbien, Uruguay, Mexiko, Peru, derDominikanischen Republik und natür-lich aus Brasilien sowie Argentinien,am Projekt beteiligt.Die Woche in Brasilien war sehr in-

tensiv, aber vor allem informativ. Wirbesuchten das Ausbildungszentrumbei Volkswagen in Sao Paulo. Hier fandein netter Austausch zwischen demAusbildungsleiter, den Auszubilden-den und uns Teilnehmern statt.Danach lernten wir die gewerkschaft-lichen Strukturen Lateinamerikas ken-nen. Allein in Brasilien gibt es ca.16.000 Einzelgewerkschaften, undjedes Jahr werden ca. 250 neue gegrün-det. Die meisten Gewerkschaften inBrasilien organisieren sich über diezwei großen Dachverbände CUT undForca Sindical. Bei der CUT haben wirvor allem die Chemiegewerkschaft

näher kennenlernen dürfen. Diese hat917 Firmen und insgesamt 40.500 Ar-beitnehmer als Mitglieder. Die Chemie-gewerkschaft legt ihre Schwerpunkteauf Projekte gegen sexuellen Miss-brauch von Kindern, Kinderarbeit, Ge-walt an Frauen und gegenDrogenmissbrauch.An einem Tag waren wir bei einemgewerkschaftlichen Fernsehsender, beidem es vor allem um politische The-

men geht, die in anderen Sendernnicht thematisiert werden, da die meis-ten Sender in Brasilien privatisiertsind. Deren politisches Informationsin-teresse richtet sich nach privaten In-vestoren.An unserem letzten Tag in PraiaGrande waren vier dunkelhäutigeFrauen zugegen, die in unterschiedli-chen Organisationen arbeiten. In Bra-silien gibt es leider immer noch eingroßes Rassismus-Problem. Dunkel-häutige Menschen werden hier immernoch stark unterdrückt, ungefähr dieHälfte der Bevölkerung ausmachen.Die Frauen erzählten uns von ihren Er-

fahrungen, wie sie es aus der Armutgeschafft haben und wie sie sich heutezusammen mit tausenden anderenMenschen für Gleichberechtigungstark machen.Das war nur ein kleiner Einblick indiese Woche. Das nächste Treffen fin-det im Juni in Argentinien statt – wirsind schon sehr gespannt. Auch hierwerden wir Euch wieder von unserenneugewonnen Eindrücken berichten.

Die junge Gewerkschafter aus Chile, Kolumbien, Uruguay, Mexiko, Peru, der Dominikanischen Republik, Brasilien sowie Argentinien

Bild: Ind

ustrieA

ll

Page 9: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 9

Hintergrundthema

Warum Mitglied in der Gewerkschaft werden?„Du gehst jetzt erst zum Doktor unddann zum Betriebsrat“, diese Worteführten mich bei meiner Einstellungautomatisch zum Betriebsrat unddamals auch zur IG Metall. Wennich von damals spreche, so meineich Januar 1981 in Wörth. Mir wardie Gewerkschaft damals unbekanntund ich unterschrieb eigentlich un-bewusst meine Mitgliedschaft, wasich bis heute nie bereut habe.Mein erstes Erlebnis, das ich damalsmit unterstützt und wofür ich gekämpfthabe, war 1984 der Kampf um die 35-Stunden-Woche. 7 Wochen Arbeits-kampf mit den Kolleginnen undKollegen ohne Lohnausgleich, aber mitder Hoffnung auf ein gutes Ende. Wirwaren erfolgreich, und der Zulauf zurGewerkschaft war damals mit einGrund, mich intensiver mit der Ge-werkschaft zu befassen und mich alsVertrauensmann zu engagieren. Ichging auf Seminare und lernte, mich inder Arbeitswelt zurecht zu finden.Meine Bereichsbetriebsräte waren sehraktiv und kümmerten sich um meineund unsere Belange und um die Men-schen vor Ort. In all diesen Jahren habeich gelernt, dass nicht immer alles ge-klappt hat, was wir uns vorgenommenhaben – aber alles war und ging immerum das Wohl derKolleginnenund Kol-legen.D a s smeine Erwar-tungen in allden Ar-beitskämp-fen nichtimmer erfülltwurden, war fürmich ebenfalls An-lass, noch stärker als bisher alles zuhinterfragen und die Meinung unsererKolleginnen und Kollegen auf den Ver-sammlungen und in der VKL zum Aus-druck zu bringen. Hier war mir bis zueinem gewissen Zeitpunkt mein Be-reichsbetriebsrat eine große Hilfe.Wenn ich bisher immer in der Ver-gangenheitsform geschrieben habe,dann möchte ich nun auf unsere jetzige

Situation im Werk Wörth eingehen(Germersheim kenne ich nur von Be-suchen in dieser Zeit).Im Wandel der Zeit haben sich in un-serem Werk sogenannte „Listen“ ihrenWeg geebnet und Mitarbeiter teilweisedurch ihre Arbeit zurecht einen Platzim Gremium Betriebsrat erobert. Mei-ner Meinung nach haben sich einigeBetriebsräte der IG Metall zu sehr aufden Errungenschaften der Vergangen-heit ausgeruht und durch ihre passiveArt sowie dem Vernachlässigen der Be-legschaft zum Absinken der Mitglie-derzahlen und zum Erwachen derListenwälder im Werk beigetragen. Ichverdamme die Listen nicht, aber ichmöchte jedem in Erinnerung rufen,dass es „echte“ Gewerkschaften sind,die Tarifverträge abschließen und inder Vergangenheit zusammen mit un-seren Mitgliedern schon so manche Er-folge errungen haben, die heute nochGültigkeit haben. Die CGM zähle ichnicht dazu. Hier ein kleiner Auszug:Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 100 Pro-zent Übernahme der Auszubildendenund die 35-Std.-Woche. Manch einervergisst, dass es die IG Metall war undheute noch ist, die Tarifabschlüsse ver-handelt und Lohnerhöhungen erzielt.Tarifabschlüsse, die uns ein lebenswer-tes Leben ermöglichen und uns unsereArbeitswelt menschenwürdiger gestal-ten.An dieser Stelle noch so manche In-terna aus dem Arbeitsbereich des jet-zigen Betriebsrates hier auszuführen,steht mir nicht zu. Aber ich verfolgemit großer Sorge, dass immer mehr„Einzelkämpfer“ sich hier Raum fürihren „privaten“ Betriebsrat schaffenund so das Gremium „Betriebsrat“immer mehr untergraben sowie sich

ihrer eigentlichen Arbeit „zum Wohleder Belegschaft“ entziehen. Wir befin-den uns jetzt in einer Zeit, da wir aktivim Betrieb wieder Vertrauensfrauenund Vertrauensmänner suchen undwerben mit dem Ziel, im Betrieb wie-der EINE BELEGSCHAFT zu werdenund unsere Ziele in einer großen Ge-meinschaft erreichen zu wollen. Dieserfordert einen stärkeren Organisati-onsgrad in der Gewerkschaft der IGMetall wie auch den Willen, die Zu-kunft in unserem Werk verändern zuwollen – zum Wohle der Belegschaft.Noch ein Wort zu den KolegInnen, diesich bisher noch nicht in der Gewerk-schaft organisiert haben: Wenn manbedenkt, dass Ihr einen großen Teilvom Beitrag für die IG Metall (1 % vomBrutto) über die Lohnsteuer zurückbe-kommt und zudem eine Freizeitunfall-versicherung, eine Arbeits- undSozialrechtsschutzversicherung in derMitglied- schaft enthalten sind, ver-stehe ich den Organisationsgrad imWerk Wörth / Germersheim nicht.Man kann über manche Entscheidung,die getroffen wurde, sicherlich disku-tieren, aber dass Ihr Eure und die Zu-kunft Eurer Kinder alleine in die Handnehmen wollt, wird meiner Meinungnach in eine düstere Zukunft führen.Also befasst Euch mit den Gewerk-schaften und engagiert Euch in der IGMetall für ein besseres Leben und füreine bessere Zukunft für uns alle.

Page 10: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 10

VKL

Vertrauensleutewahl 2016

Liebe Kolleginnen und Kollegen,zurzeit werden auch in unserem Be-trieb VL-Wahlen durchgeführt. Zahlrei-che bewährte Vertrauensleute wurdenbereits für die nächsten vier Jahre wie-dergewählt.

ches Engagement bedanken wir uns andieser Stelle recht herzlich.Gruppen, in denen noch keine Wah-len stattgefunden haben, möchten wirhiermit ermuntern, bis zum 18. März2016 diese mit Hilfe der VKL und desBereichsbetriebsrates durchzuführenund uns die Ergebnisse zu melden.Wir freuen uns auf die gemeinsameArbeit mit Euch in den nächsten vier

Tarifrunde 2016

Die ForderungAn unserer letzten Vertrauensleute-vollversammlung 2015 waren wir auf-gerufen, eine Forderung zurdiesjährigen Lohn- und Gehaltsrundeaufzustellen. Für die Mitglieder der IGMetall Wörth/Germersheim kamenwir aufgrund der guten wirtschaftli-chen Entwicklung zu einer Forderungvon bis zu 7 Prozent sowie einem So-ckelbetrag für die unteren Lohngrup-pen, bei einer Laufzeit von 12Monaten. Diese Empfehlung wurde andie Tarifkommission (TK) im BezirkMitte gemeldet. Unter Berücksichti-gung der Forderungen anderer Ver-waltungsstellen wurde daraus am 23.Februar eine bezirkliche Forderung inHöhe von fünfProzent. Der Tarifvertrag wurde zwischenzeit-lich fristgemäß gekündigt.

Wie es weitergeht:

Bis spätestens 17. März: Es gibt re-gionale erste Verhandlungsrunden.31. März: Der bestehende Tarifver-trag läuft aus.29. April, 00:00 Uhr: Ende der Frie-denspflicht. Ab dann sind Warn-streiks möglich.

Wir für mehr! Respekt und Wert-schätzung für Alle!Unsere Flächentarifverträge regelnverbindliche Mindestbedingungen, dienicht unterschritten werden dürfen.Die Entgeltabschlüsse der IG Metallhaben auch Einfluss auf die Rentenent-wicklung in Deutschland und sindMaßstab für die Höhe der Branchenzu-schläge von Leiharbeitern. Gemeinsamstreiten wir dafür, dass weitere Be-triebe entlang der Wertschöpfungs-kette in den Geltungsbereich unsererTarifverträge einbezogen werden. Sokann die Dumpingkonkurrenz, dieimmer zu Lasten von Beschäftigtengeht, wirksam bekämpft werden. Ambesten gelingt dies dort, wo die IG Me-tall mit vielen aktiven Mitgliedern im

Betrieb verankert ist. Natürlich müssenwir auch in der Lage sein, unseren For-derungen im Ernstfall entschlossenNachdruck zu verleihen. „Wir wollen mit unserer Entgeltforde-rung in der bevorstehenden Tarifrundezur Verteilungsgerechtigkeit in unsererGesellschaft beitragen“, sagt UweSchütz, 1. Bevollmächtigter der IG Me-tall Neustadt. „Die Forderung ist finan-zierbar und sichert den Beschäftigteneinen fairen und verdienten Anteil ander wirtschaftlichen Entwicklung.“Daimler hat 2015 erneut Bestwerte beiAbsatz, Umsatz und Ergebnis erreicht.Das Ergebnis (Ebit) stieg 2015 gegen-über dem Vorjahr um 36 Prozent, derKonzernumsatz stieg um 15 Prozent.„Alles deutet darauf hin, dass 2016 ein

Herzlichen Glückwunsch!

Es wurden auchlangjährige und neueMitglieder, die sicherstmals zur Wahlstellten, an unsereVertrauenskörperlei-

tung (VKL) als neue Vertrauensleutegemeldet. Auch diese möchten wirganz herzlich in unseren Reihen derAktiven begrüßen.Für ihr ehrenamtli-

Bild: P

eHe

Die Rohrbiegerei hat vier Vertrauensleute gewählt

Page 11: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

1/2016 Seite 11

Fremdvergabe

Make or Buyweiteres gutes Jahr für Daimler wird“,sagte Vorstandschef Dieter Zetsche.Der operative Konzerngewinn soll auch2016 weiterhin leicht steigen.Es ist zu erwarten, dass auch in derbevorstehenden Tarifrunde das Daim-ler-Management ein Klagelied über diezu erwartende schwierige Weltwirt-schaftslage und die daher notwendigeZurückhaltung der Belegschaft anstim-men wird. Um diesen renditegeprägtenArgumenten entgegentreten zu kön-nen, kommt den Vertrauensleuten derIG Metall eine besondere Bedeutungzu. Sie sind in ihren Gruppen undTeams die gewerkschaftlichen An-sprechpartner, die informieren undfalls erforderlich auch entschlossenmobilisieren. Die Wertschätzung derMenschen wird erst durch gelebte Be-teiligung und die Anwendung von Ta-rifverträgen für alle sichtbar. Lasst unsdaher im Frühjahr 2016 gemeinsamzur Tarifrunde der Metall- und Elektro-industrie antreten.Hintergrund: Das Arbeitnehmerentgelt steigt we-niger stark als die Unternehmens-und Vermögenseinkommen.Das Volkseinkommen setzt sich ausdem Arbeitnehmerentgelt sowie denUnternehmens- und Vermögensein-kommen zusammen. Berechnungendes Statistischen Bundesamtes zufolgelegten beide Einkommensarten im ab-gelaufenen Jahr 2015 kräftig zu. DasArbeitnehmerentgelt der Inländer er-höhte sich gegenüber 2014 um 3,9 %.Dazu hat die erfolgreiche Tarifpolitikder IG Metall beigetragen. Noch stärkerstiegen im selben Zeitraum nach vor-läufigen Berechnungen die Unterneh-mens- und Vermögenseinkommen,nämlich um 4,6 %. Das Volkseinkom-men insgesamt ist im Jahr 2015 um4,1% auf 2.265 Milliarden Euro gestie-gen. Die Lohnquote, die den Anteil desArbeitnehmerentgelts am Volksein-kommen misst, lag bei 68,1 % undsomit geringfügig unter der des Vorjah-res (68,3 %). Durch die Lohnquote wirdausgedrückt, wie sich gesamtwirt-schaftlich betrachtet das erwirtschaf-tete Einkommen auf die Arbeitnehmerund die Bezieher von Unternehmens-und Vermögenseinkommen aufteilt.

Was lange währt, wird noch langenicht gut. Das sieht man im Momentbeim Thema Fremdvergabe. Da spieltes keine Rolle mehr, wie lange man an-lernt und ob es klappt. NEIN. Hauptsa-che ist, die Arbeit wird fremdvergeben.Ich muss unseren Kolleginnen undKollegen ein großes Lob aussprechen.Denn was sie geleistet haben in denAnlernphasen, war einfach toll. Dochlangsam kippt die Stimmung, was ver-ständlich ist. Wenn man Tag für Tagsieht, wie die Fremdfirmen sich an denAufgaben versuchen und es nicht hin-bekommen und Du zum hundertstenMal gefragt wirst, wo das Material hin-kommt, so ist das frustrierend. Die Ge-schäftsleitung hat es sich mitSicherheit leichter vorgestellt. Doch so einfach ist es nicht, unsereMannschaft zu ersetzen, die über Jahr-zehnte Tag für Tag ihren Job gut ge-macht hat!Einen Satz habe ich mir eingeprägt:„Bei euch sieht das alles so einfachaus“. Damit sind die Daimler Mitarbei-ter gemeint. Wir alle sind gespannt,

wie es weitergeht, denn dieschwierigen Gewerke kom-men ja noch. Den Leergut-platz wird man Ende Februar,nach fünf Monaten Anlern-zeit, komplett übergeben.Auch die Tanks, die ja nichtdie schwierigsten Anforde-rungen aufweisen, sind erstnach über drei Monaten in

fremder Hand.Wie es mit den anderen zur Fremd-vergabe auserkorenen Plätzen aus-sieht, wird man sehen. Natürlich ist esNeuland für die Fremdfirmen, doch ir-gendwann sollte man die Tätigkeit aus-üben können. QualifizierteArbeitskräfte bekommt man auf demArbeitsmarkt nur, wenn man die Leuteauch dementsprechend bezahlt.Wie man bei der Vermittlung unsererKolleginnen und Kollegen an ihrenneuen Arbeitsplatz vorgeht, setzt nichtdas um, was wir besprochen und ver-einbart hatten. Da werden Kolleginnenund Kollegen, die sich normalerweiseerst einmal an dem Arbeitsplatz zu-rechtfinden müssen, einfach direktweiterverliehen – ans Band oder in denInnenausbau. Das kann nicht unserZiel sein! Unsere Kolleginnen und Kol-legen sollen alle wie vereinbart einenadäquaten Arbeitsplatz erhalten. Werso mit seinen Mitarbeiterinnen undMitarbeitern umgeht, erzeugt Stress,Druck und demotiviert die Mannschaft.

Wenn das die Zukunft ist, die sich die Werkleitung vorstellt, dann gute Nacht Wörth

Bild: E

in besorgter Mitarbeiter

Page 12: Zeitung 54 Ausgabe 2 12 - daimler.igm.de 1/2016 Seite 2 TTIP und CETA 250.000 für einen fairen Welthandel Schon vor dem offiziellen Demons-trationsbeginn platzte der Washing - tonplatz

Impressum durchblickHerausgeber:

IG Metall - Vertrauenskörperleitung Mercedes-Benz Wörth / GERViSdP: Uwe Schütz, IG Metall - Verwaltungsstelle Neustadt/Wstr.

Anschrift RedaktionPeter Henrich, HPC K360, [email protected]

Wörth: Montag, 14. März, 14:30 Uhr KantineGermersheim: Dienstag, 15. März, 14:30 Uhr Kantine

Grundlagenseminar für Arbeitnehmer „A0“Veranstalter: Verwst. NeustadtTermine: 10. - 15. April 12. - 17. Juni Bei Bedarf kann das Bildungsangebot jederzeit erweitert werden

Arbeitnehmer in Wirtschaft undGesellschaft 1 „A1“Veranstalter: Verwst. NeustadtTermine: 26. Juni - 1. Juli **18. - 23. September 23. - 28 Oktober 20. - 25. November**) mit Kinderbetreuung

Kontakt für Fragen zur Weiterbildung:Herlmut Kindler, BR Tel: 3190Jürgen Hess, BR Tel: 3592Die Teilnahme geht nach Bildungsfreistel-lungsgesetz Rheinland-Pfalz und kannvon jedem Beschäftigten genutzt werden

GLEICHBEHANDLUNG

Die Verkäuferinnen ließen sichbeim Verlassen des Kaufhausesvom Abteilungsleiter ihre Taschenaufmachen.

Der Chef ließ sich beim Verlassendes Kaufhauses vom Chauffeurdie Autotür aufmachen.

Knut Becker

Bildungsfreistellungs Gesetz

Einmal im Jahr bezahlte Bildungsfreistellung Wer? Arbeitnehmer und Auszubil-dende, die in Rheinland Pfalz beschäf-tigt sind, haben nach einemmindestens 6 Monate bestehendenBeschäftigungsverhältnis, Anspruchauf Freistellung von der Arbeit unterFortzahlung ihres Arbeitsentgelts (diesogenannte Bildungsfreistellung), so-fern mehr als 5 Personen im Betriebständig beschäftigt sind. Was inWörth und Germersheim der Fall ist.

Wie lange? Der Anspruch auf Bil-dungsfreistellung beläuft sich aufzehn Arbeitstage für den Zeitraumzweier aufeinander folgender Kalen-derjahre. Dieser Zeitraum beginnt je-

weils mit dem 1. Januar eines ungera-den Kalenderjahres. Wird regelmäßigan mehr oder weniger als fünf Tagenin der Woche gearbeitet, so erhöhtoder verringert sich der Anspruchentsprechend.

Wofür? Die Bildungsfreistellung er-folgt nur für anerkannte Veranstal-tungen der beruflichen oder gesell-schaftspolitischen Weiterbildung, wiesie, zum Beispiel, von der IG Metallangeboten wird. Das bedeutet, der Ar-beitgeber zahlt das Arbeitsentgeltweiter und die IG Metall die Kostenfür die Hin- und Rückfahrt sowie Se-minar- und Unterbringungskosten.

Wie? Der Anspruch auf Bildungsfrei-stellung ist bei dem Arbeitgeber so frühwie möglich, in der Regel mindestenssechs Wochen vor Beginn der Veran-staltung, schriftlich geltend zu machen.

Wo? Wendet euch einfach an dieIGM Bildungsberater Tina GüntherGLC, Frank Hauck ONC oder HeinzWolge OSP bzw. an die IGM Bildungs-beauftragten des Betriebsrates Hel-mut Kindler oder Jürgen Hess. Dortwerdet ihr umfassend über die Semi-narangebote informiert und könnt dieFreistellungsanträge ausfüllen.

Das Gesetz findet ihr unter:

www.landesrecht.rlp.de

Termine

Betriebsversammlung 2016

Termine

Seminare der Verwaltungsstelle