Zeit(ungs)geschehen 2012/13
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Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
Diese Chronik dokumentiert, was im Berichtszeitraum2012/2013 für den BDZV bedeutsam war. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
Chronik1
Diese Chronik dokumentiert, was im Berichts-zeitraum 2012/2013 für den BDZV bedeut-sam war. Sie erhebt keinerlei Anspruch aufVollständigkeit.
12. September
50 Jahre Theodor-Wolff-Preis –Bundespräsident lobt freie PresseDas Ethos der Wahrhaftigkeit ist – neben derSachkenntnis – für Bundespräsident JoachimGauck die wichtigste Grundvoraussetzung gu-ter Journalisten. Nur eine freie und wahrhaftigePresse könne die für eine demokratische Ge-sellschaft wichtige Meinungsbildung sichern,sagt Gauck als Ehrengast bei der 50. Verlei-hung des Journalistenpreises der deutschenZeitungen – Theodor-Wolff-Preis in Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der Axel SpringerAG, Mathias Döpfner, begrüßt die 300 Gästein der Ullstein-Halle des Verlagsgebäudes undsagt dem Zeitungsjournalismus trotz aller Pro-bleme eine hervorragende Zukunft voraus. Aufdessen Verteidigung müsse sich die Branchekonzentrieren, unabhängig von der Materie.Guter Zeitungsjournalismus gehe auch online.
Der Vorsitzende des Kuratoriums für denTheodor-Wolff-Preis, Hermann Neusser, hebtin seiner Dankesrede hervor, dass die lokaleZeitung die Quelle herausragender journalis-tischer Karrieren in Deutschland sei. Fast alleder bisher mehr als 400 ausgezeichnetenJournalisten hätten ihre beruflichen Erfahrun-gen in Heimatzeitungen oder bei regionalenTiteln gemacht. Das Lokale solle in der Zu-kunft des renommiertesten Preises, den dieZeitungsbranche zu vergeben hat, eine nochgrößere Rolle spielen.Der Journalistenpreis der deutschen Zeitun-gen 2012 geht an: Harald Martenstein („DieZeit“, Hamburg), Lars Fischer („Wümme-Zei-tung“, Lilienthal), Philip Cassier („Berliner Mor-genpost“), Alexander Gorkow („SüddeutscheZeitung“, München) und Volker Zastrow(„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“).
24./25. September
BDZV-Kongress: Zeitung stärken im Kampfum Aufmerksamkeit„Die Verlage haben alle Voraussetzungen, alsGewinner aus der digitalen Veränderung derMedienkultur hervorzugehen“, sagt BDZV-Prä-
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Von Erik Staschöfsky
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1) Berichtszeitraum 1. August 2012 bis 31. Juli 2013Bundespräsident Joachim Gauck unterstreicht in seiner Festrede, dass nur eine freie und wahrhaftige Presse die für eine demokratische Gesellschaft wichtige Meinungsbildung sichern könne.
Festveranstaltung in Berlin: Die Preisträger mit Hermann Neusser (links), Vorsitzender des Kuratoriums,und Gastgeber Mathias Döpfner (2.v.r.).
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sident Helmut Heinen bei der Eröffnung desZeitungskongresses in Berlin. Die Zeitungs-marken erreichten gedruckt, online und mobil„ein Publikum so groß wie nie zuvor“. Zugleichmacht er deutlich, dass die anstehenden He-rausforderungen „in vielen Fällen größere un-ternehmerische Einheiten fordern“. Daher be-grüße er den Entschluss von Bundesrat undBundestag, die Forderungen der Zeitungsver-leger nach einer „behutsamen Lockerung derRegelung zur Pressefusionskontrolle“ in denBlick zu nehmen. Nachdrücklich bekräftigt derBDZV-Präsident, dass die Zeitungsverleger kei-ne finanziellen Hilfen vom Staat beanspruch-ten. „Auch nicht in Zeiten, in denen große In-vestitionen in unsere digitale Zukunft notwen-
dig werden, ohne dass wir derzeit genau wis-sen, wie eine nachhaltige Refinanzierung desdigitalen Geschäfts aussehen wird.“ Allerdingserwarteten die Zeitungsverleger „zuverlässigeund faire Marktbedingungen“, die durch denStaat garantiert werden müssten. Das betreffe„eine Liberalisierung des Postmarktes, die die-sen Namen auch verdient“, und die Einführungeines Leistungsschutzrechts für Presseverlage.Unterstützung erhalten die Verlage in dieserFrage sowohl von Franz-Josef Jung, Vorsitzen-der des Medienpolitischen Expertenkreisesder CDU-Deutschland, als auch von HamburgsErstem Bürgermeister Olaf Scholz und Bundes-justizministerin Sabine Leutheusser-Schnar-renberger. Erwartungsgemäß ablehnend steht
BDZV-Präsident Helmut Heinen fordert vor 450 geladenen Gästen eine Gesetzesnovelle zur Briefmarktliberali-sierung sowie eine Lockerung der Regelungen zur Pressefusionskontrolle.
Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Franz Josef Jung, Vorsitzender des medienpolitischen Exper-tenkreises der CDU Deutschland (links), im Gespräch mit Claus Strunz (Mitte).
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hingegen der Bundesbeauftragte der Piratenfür Urheberrechtskonzepte, Bruno Kramm, derForderung nach einem Leistungsschutzrechtgegenüber. Einig sind sich die Spitzenpolitikerjedoch darin, den reduzierten Mehrwertsteu-ersatz künftig nicht mehr nur auf gedruckte,sondern auch auf elektronische Zeitungen (E-Paper) anzuwenden. Es sei an der Zeit, soScholz, auch diesen Vertriebsweg nur nochmit sieben Prozent zu besteuern.Im Disput „Der Kampf um Aufmerksamkeit“motiviert Uli Veigel, langjähriger Chairman derWerbeagentur Grey Deutschland aus Düssel-dorf, die Zeitungen, selbstbewusster aufzutre-ten. „Wir sind ein starkes Medium, aber ma-chen uns viel zu oft selbst viel zu klein“, se-kundiert der Vorsitzende der Geschäftsfüh-rung der Verlagsgruppe Rhein Main, HansGeorg Schnücker. Für mehr Mut – aber imJournalismus – sprechen sich auch PublizistinBascha Mika und Hans-Jürgen Jakobs von der„Süddeutschen Zeitung“ aus. „Wir brauchenmehr Medien mit Haltung und klarer Position“,befindet RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel.Denn in Zeiten von Reizüberflutung und infor-mationeller Dauerbeschallung durch Blogsund soziale Netzwerke falle dem Qualitätsjour-nalismus der Profimedien eine besondere Be-deutung zu. Um herauszufinden, was die Le-ser und Nutzer als besonders qualitativ hoch-wertig erachten, spricht sich der Chefredak-teur der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf,Sven Gösmann, für mehr Marktforschung undLeseraustausch aus. „Wir müssen uns öfterden Lesern stellen und nachfragen, was dieLeute wollen“, lautet die Forderung. Sein Cre-do: Es sei nicht die Aufgabe der Profimedien,willkürlich Themen zu setzen, sondern „beimZeitungsmachen geht es darum, Themen zu
erspüren und zu bearbeiten, die wirkliche Relevanz für die Menschen haben“. Damitsich tiefgründig recherchierte Qualitätsbei-träge künftig auch im Netz verkaufen lassen,plädiert Nikolaus Blome, stellvertretenderChefredakteur der „Bild“, für die branchen-weite Einführung von Paid-Content-Modellen.„Wir brauchen Preismodelle im Internet unddas überall in Deutschland“, so der Theodor-Wolff-Preissieger von 2007. Und Arnd Bennig-hoff, Vorsitzender der Geschäftsführung vonProSiebenSat.1 Digital und ehemaliger Ge-schäftsführer von Holtzbrinck eLab in Mün-chen, empfiehlt, im Digitalbereich zudem aufneue Geschäftsfelder zu setzen.
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Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parla-ments, spricht sich dafür aus, bei der Wahl desnächsten Kommissionspräsidenten die Bürger zubeteiligen. Sie sollten entscheiden, in welche Rich-tung das Projekt Europa sich bewege.
Stimmungsvoller Abendempfang im Hangar des ehrwürdigen Berliner Flughafens Tempelhof.
Illustre Runde beim Zeitungskongress: Professor Ernst Elitz (Gründungsintendant vom Deutschlandradio), RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel, Nikolaus Blome (stellvertretender Chefredakteur „Bild“) sowie die lang-jährige Chefredakteurin der „taz“, Bascha Mika, neben Sven Gössmann (Chefredakteur der „RheinischenPost“) und Moderator Hans-Jürgen Jakobs von der „Süddeutschen Zeitung“ (v.l.n.r.).
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Portale mittlerweile 79,3 Prozent der deutsch-sprachigen Bevölkerung (55,7 Millionen Men-schen). Ein Drittel von ihnen können bereitsheute als crossmediale Vielleser bezeichnetwerden, die sowohl die Printversionen alsauch die Websites regelmäßig nutzen. Knappdie Hälfte (49 Prozent) greift nur zur gedruck-ten Ausgabe und immerhin ein Fünftel (19Prozent) liest ausschließlich online. Damitzeigt sich einmal mehr: Die ausschließlicheFokussierung auf das Printgeschäft ist nur einTeil der Lösung. Im Vergleich zur reinen Print-reichweite gewinnen die Zeitungen mit dercrossmedialen Gesamt-Nettoreichweite 23Prozent oder 10,5 Millionen zusätzliche Leser.
Am größten ist der Zugewinn mit 66 Prozentbei den jungen Lesern zwischen 14 und 29Jahren. Dort erreichen die Zeitungen 11,1 Mil-lionen Rezipienten, was knapp 75 Prozent die-ser Zielgruppe entspricht. Bei den 30- bis 49-Jährigen ist die Nettoreichweite der Zeitungenmit 82 Prozent sogar überdurchschnittlichhoch.
25. Oktober
Medientage München mit Publishing-GipfelZeitungen und Zeitschriften müssen ihr Qua-litätsversprechen über die gesamte Produkt-palette zuverlässig einhalten. Und „Süddeut-
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24. September
Chefredakteure küren Nora Weisbrod zurBürgerin des JahresDer zum dritten Mal ausgeschriebene Bürger-preis der deutschen Zeitungen geht an NoraWeisbrod aus Mainz. Das entscheidet dieChefredakteurs-Jury beim Zeitungskongressund würdigt damit das Engagement der jun-gen Frau für Hilfsprojekte in Afrika. Nora Weis-brod war von der Mainzer „Allgemeinen Zei-tung“ und dem „Wiesbadener Kurier“ nomi-niert worden. Weisbrod gründete 2003 noch
als Jugendliche die gemeinnützige „Aktion Tag-werk“, die zunächst in Rheinland-Pfalz undheute im gesamten Bundesgebiet die Aktion„Dein Tag für Afrika“ organisiert, bei der Schü-ler freiwillig einen Tag lang für Unternehmenoder bei Freunden und Bekannten arbeitenund die erwirtschafteten Summen spenden.
27. September
Tagesschau-App: Landgericht Köln bestätigtPresseähnlichkeitDas Kölner Landgericht bestätigt in seinem Ur-teil die Auffassung von acht klagenden Zei-tungsverlagen, wonach die exemplarisch zurPrüfung vorgelegte Tagesschau-App vom 15. Ju-ni 2011 presseähnlich und, weil nicht sen-dungsbezogen, nach dem Rundfunkstaatsver-trag unzulässig ist. „Wir freuen uns, dass dasKölner Landgericht die öffentlich-rechtlichenRundfunkanstalten aufgefordert hat, sich zu-künftig an den Rundfunkstaatsvertrag zu hal-ten“, erklärt dazu BDZV-Präsident Helmut Hei-nen. Zwar dürfe die ARD selbstverständlich eineTagesschau-App anbieten, „eine öffentlich-recht-liche Zeitung im Internet darf es aber nicht ge-ben“. Unabhängig davon seien die Verleger auchin Zukunft bereit, gemeinsam mit den öffent-lich-rechtlichen Anstalten und der Politik eineLösung der Probleme zu finden. Kulturstaats-minister Bernd Neumann wird am darauffolgen-den Tag ARD und ZDF auffordern, sich wiederstärker auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren.
1. Oktober
Crossmedia-Reichweite: 80 Prozent derDeutschen lesen ZeitungLaut VerbraucherAnalyse (VA) 2012 erreichendie Zeitungen gedruckt und über ihre Online-
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2012 stiftet der BDZV zum dritten Mal den Bürger-preis der Deutschen Zeitungen für herausragendesbürgerschaftliches Engagement.
„Verlage müssen die Herausforderungen der Digitalwelt proaktiv und nicht länger nur reaktiv angehen“, fordert BDZV-Vizepräsident Richard Rebmann beim Publishing-Gipfel der Medientage München. Mit ihm amPodium sind: Tobias Trevisan (Sprecher der Geschäftsführung der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“), BrigitteFehrle (Chefredakteurin der „Berliner Zeitung“), Twitter-Deutschland-Chef Rowan Barnett sowie der Chefredak-teur des „Spiegels“, Mathias Müller von Blumencron (v.l.n.r.). Es moderiert Frank Thomsen, Chefredakteurstern.de (in der Mitte).
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„Man kann Inhalte nicht verschenken“, sekun-diert Rebmann. Die „Süddeutsche Zeitung"habe mit SZ Digital in einem halben Jahr im-merhin 15.000 Abonnenten nur für das iPadgewonnen. „Jetzt wollen wir sehen, ob und wiewir das auch auf anderen Endgeräten ausrol-len können.“
26. Oktober
Apples Preis-Überfall schadet Kunden undAnbietern
„Die nicht angekündigten deutlichen Preiser-
höhungen von Apple für die Angebote im App-
Store und iTunes-Store wirken sich als inak-
zeptabler Eingriff in die Preishoheit der Verlage
aus.“ Mit der Kritik reagieren BDZV und Ver-
band Deutscher Zeitschriftenverleger auf die
Nacht- und Nebelaktion des Unternehmens
aus Cupertino, das die Preise für die Apps oh-
ne Vorankündigung um sieben bis 20 Prozent
angehoben hat. „Die zum Teil erhebliche Er-
höhung der Preise hat die Kunden bereits ir-
ritiert und bringt das auch gegenüber den ent-
sprechenden Printprodukten austarierte Preis-
niveau erheblich durcheinander“, erklären da-
zu die Verlegerverbände. Diese Verletzung der
Spielregeln werde Apple Sympathiepunkte in
der Öffentlichkeit kosten. Vor allem aber scha-
de dieses Vorgehen dem aufgebauten Vertrau-
en der Verlage zu Apple als Marktpartner und
widerspreche Apples Rolle als Unterstützer
von Paid-Content-Strategien.
1. November
Europas Datenschützer kritisieren GoogleEuropas Datenschützer nehmen Google insVisier und fordern Änderungen bei der Aus-
wertung von Nutzerinformationen. Die Artikel-29-Datenschutzgruppe, ein Beratungsgremi-um der EU-Kommission, kritisiert vor allem,dass der Konzern gemäß seiner neuen Richt-linien Daten aus verschiedenen Google-Diens-ten gesammelt auswerten kann, ohne dieNutzer ausreichend zu informieren. Die euro-päischen Datenschützer bemängeln darüberhinaus in einem Schreiben an Google-ChefLarry Page, dass es große Risiken für die Pri-vatsphäre der Nutzer berge, persönliche Da-ten in so hohem Umfang zusammenzuführen.„Wir erwarten, dass Google die nötigen Schrit-te unternimmt, damit die Informationen ver-bessert und die Zusammenführung von Da-ten deutlich gemacht werden und im Allge-meinen die Einhaltung von Datenschutzgeset-zen und -grundsätzen gewährleistet wird“,heißt es darin.
9. November
Kartellverfahren gegen Deutsche PostDas Bundeskartellamt leitet ein Verfahren ge-gen die Deutsche Post AG ein. Auslöser ist eine Beschwerde mehrerer unabhängigerBriefdienstleister, dass der einstige Monopo-list „von Großkunden Preise für die Versen-dung von Briefen verlange, die nicht kosten-deckend seien“, erklärt KartellamtspräsidentAndreas Mundt in einer Pressemitteilung. Eswerde geprüft, ob die Deutsche Post durcheine Kampfpreisstrategie versuche, Wettbe-werber aus dem Markt zu drängen oder fern-zuhalten. „Sollte sich dieser Verdacht erhär-ten, könnte dies einen Missbrauch ihrermarktbeherrschenden Stellung bedeuten“,meint Mundt.
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sche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine“ wieauch „Berliner Zeitung“ denken sehr ernsthaftüber bezahlte Zugänge zu ihren Online-Inhal-ten nach. Das sind die beiden zentralen Dis-kussionspunkte beim Publishing-Gipfel vonBDZV und dem Verband Bayerischer Zeitungs-verleger (VBZV) anlässlich der MedientageMünchen. „Die spannendste Debatte ist der-zeit, wie man unsere Art von Journalismus in die digitale Welt überführen kann“, sagtMathias Müller von Blumencron, Chefredak-teur „Der Spiegel“. Die nächsten zwei, dreiJahre würden mit Blick auf die Refinanzierungjournalistischer Arbeit „noch viel turbulenter,als wir uns das vorstellen können“. Er habekeinen goldenen Weg anzubieten. Und werdies verspreche, „ist entweder ein Scharlatanoder Unternehmensberater oder beides“.Auch Brigitte Fehrle, Chefredakteurin der „Ber-liner Zeitung“, bestätigt, kein überzeugendesKonzept zu haben, wie Online in Zukunft aus-sehen wird. „Ohne Stabilisierung der Printauf-lage kommen wir nicht weiter“, versichert siejedoch. „Unsere journalistische Basis kommtaus der Printredaktion.“ Das Konzept heiße„Qualität“. Werde diese unter ökonomischenGesichtspunkten reduziert, „verletzen wir un-seren Markenkern“.„Qualität ist eine Überschrift, die wir für unswählen“, differenziert Richard Rebmann, Ge-schäftsführer SWMH (Stuttgart) und BDZV-Vize präsident. Es müsse jedoch unbedingtauch darauf geschaut werden, „was die Lesersagen und welche Produkte sie haben möch-ten“. Und die Verlage müssten sich fragen, wiesie ihre Prozesse so umstellen, dass alle Be-reiche: Redaktion und Technik, Print, Onlineund Mobile störungsfrei ineinandergreifen. Tobias Trevisan, Sprecher der Geschäftsfüh-
rung der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“,betont den USP der überregionalen Qualitäts-zeitung „F.A.Z.“, der auch digital verfolgt wer-den müsse. „Die meisten Klicks generierenSpiele, Sex, Crime, Drugs und austauschbareNachrichten. In diesem Reichweitenrennenwerden wir nicht mithalten können.“ Deshalbwürde er lieber heute als morgen eine Bezahl-schranke für hochwertige Online-Inhalte ein-führen. Allerdings sei dies mit so enormenSystem-Kosten verbunden, dass der Verlagdies im Moment nicht schultern könne.
Rowan Barnett, Deutschlandchef von Twitter, rät Journalisten, Social Media noch stärker als Recherche- und Feedback-Instrument zu nutzen.„Twitter und Co. müssen zum Handwerkszeug ge-hören wie der Kugelschreiber.“
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13. Dezember
JIM-Studie: Zeitungsangebote sind fürJugend liche attraktiv
Als „erstklassiges Zeugnis für das Engage-
ment der Branche um junge Leser“ bewertet
der BDZV die vom Medienpädagogischen For-
schungsverband Südwest (mpfs) veröffentlich-
ten Daten zur Zeitungsnutzung Jugendlicher:
Laut JIM-Studie 2012 lesen 41 Prozent der
12- bis 19-Jährigen in Deutschland täglich
oder mehrmals wöchentlich in ihrer Freizeit
eine gedruckte Zeitung, wobei die Nutzungs-
intensität mit zunehmendem Alter deutlich
ansteigt. So greifen bei den 16- und 17-Jähri-
gen 47 Prozent zur gedruckten Lektüre, bei
den Gerade-Volljährigen sind es sogar 58 Pro-
zent. Großer Beliebtheit erfreuen sich laut JIM
2012 bei den Jugendlichen auch die Online-
Angebote der Verlage. Knapp jeder Fünfte
(17 Prozent) sei regelmäßiger Besucher der
über 600 Zeitungs-Websites. Damit erreichten
die Zeitungen gedruckt und online rund die
Hälfte der Heranwachsenden, erklärt der BDZV.
Hinzu komme eine bisher noch nicht flächen-
deckend erfasste Zahl an Nutzern der fast
400 Apps von Zeitungen für Smartphones
und Tablet-PCs.
Die guten Nutzungswerte führt der BDZV auch
auf die erheblichen Anstrengungen der Verla-
ge zurück, die verstärkt Nachrichten für Kin-
der, redaktionelle Beilagen für die junge Ziel-
gruppe, aber auch zusätzliche pädagogische
Aktivitäten wie „Zeitung im Kindergarten“ oder
„Zeitung für Azubis“ entwickelt hätten. Allein
mit den Leseförderungsprojekten der Zeitun-
gen würden pro Jahr rund eine Million Kinder,
Jugendliche und Auszubildende erreicht. Ein
wichtiger Faktor sei hier auch die von BDZV
und tbm-Marketing gegründete Initiative Jule
(junge Leser), in der mittlerweile 72 Verlage
ihre Kinder- und Jugendaktivitäten bündelten
und Know-how austauschten.
10. Januar
EU-Kommission kündigt harte Gangart gegen Google anNach mehrmonatigen Konsultationen zeigtsich die EU-Kommission von der BDZV-Argu-mentation überzeugt: Google missbrauche sei-ne marktbeherrschende Stellung, wenn es inden Suchergebnissen eigene Dienste vor An-geboten von Wettbewerbern einreihe. Deshalbwill Wettbewerbskommissar Joaquín Almuniabei den Ermittlungen gegen das Internetunter-nehmen härter durchgreifen als seine US-Kol-legen, erklärt er im Interview mit der „Finan-cial Times“ (London). Almunia sei der Überzeu-gung, dass Google mit der Platzierung derLinks zu eigenen Angeboten den Internetver-kehr umleite. „Sie machen Geld mit diesemGeschäft und der starken Position im Such-maschinenmarkt. Und das ist nicht einfachnur eine dominierende Position, ich denke –ich befürchte – dass es einen Missbrauch die-ser dominierenden Position gibt“, so der EU-Kommissar.
23. Januar
Karikaturenpreis der deutschen Zeitungenan Gerhard Mester
Der Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen
geht an Gerhard Mester. Die mit 5.000 Euro
dotierte Auszeichnung wird anlässlich der Aus-
stellung „Rückblende 2012“ in der rheinland-
pfälzischen Landesvertretung in Berlin über-
geben. Mester zeichnet unter anderem für die
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21. November
Aus „G8“ wird offiziell Medienhaus Deutsch-land „Qualität geht einfach“ ist das Motto des heuteoffiziell gegründeten Medienhauses Deutsch-land. Dahinter stehen acht Verlage: Springer,Madsack, DuMont Schauberg, WAZ-Medien-gruppe, Mediengruppe Pressedruck (Augsburg)sowie die Verlagsgruppe Rhein Main (Mainz),ACN und die Zeitungsgruppe Stuttgart mit ins-gesamt 40 Zeitungstiteln. Ziel des Vermark-tungszusammenschlusses sei es, auch fürüberregionale Werbetreibende wieder attrakti-ver zu werden.
26. November
Helmut Heinen: Steuerliche Erleichterungenstatt SubventionenUm langfristig eine vitale Presselandschaft inDeutschland zu erhalten, fordert BDZV-Präsi-dent Helmut Heinen, Zeitungsabos sollten wieandere haushaltsnahe Dienstleistungen imSinne des Einkommenssteuerrechts geltenund damit von der Steuerschuld abziehbarsein. „Wenn man Zeitungen helfen will, ist eine steuerliche Erleichterung besser als Sub-ventionen“, erklärt Heinen im Interview mitder „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
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Offizieller Startschuss für das Medienhaus Deutschland. Mit dabei: Hinten (v.l.n.r.): Oliver Nothelfer („Rheini-sche Post“), Dietmar Otti von der Axel Springer AG, Herbert Dachs (Mediengruppe Pressedruck Augsburg), Stefan Hilscher von der Mediengruppe M. DuMont Schauberg und Bernhard Reese (Zeitungsgruppe Stuttgart).Vorne (v.l.n.r.): Hans Georg Schnücker (Verlagsgruppe Rhein Main und BDZV-Vizepräsident), Harald Wahls vonder Funke-Mediengruppe, Anett Hanck (Projektleiterin Medienhaus Deutschland) sowie Thomas Düffert vonder Mediengruppe Madsack.
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„Thüringer Allgemeine“ (Erfurt). Gegenstand
seiner Karikatur ist die Euro-Rettung als un-
endliche Aufgabe. Platz zwei und 2.000 Euro
gehen an Reiner Schwalme und die „Sächsi-
sche Zeitung“ (Dresden) für eine Arbeit zum
Thema Energiewende und die Lasten für die
Bürger. Den dritten Preis (1.000 Euro) erhält
Heiko Sakurai („Berliner Zeitung“). „Die preis-
gekrönten Karikaturen sind in ihrer politischen
Verdichtung und künstlerischen Umsetzung
Glanzstücke. Das macht sie zum unverzicht-
baren Stilmittel für die Meinungsseiten der
Zeitungen“, betont der BDZV bei der Preisver-
leihung vor 150 Gästen aus Politik und Me-
dien. Am Karikaturenpreis der deutschen Zei-
tungen im Rahmen der „Rückblende 2012“
nehmen 63 Karikaturistinnen und Karikatu-
risten teil.
3. Februar
Frankreich: „Wette auf das Google-Monopol“
Leistungsschutzrecht: Die deutschen Verleger-
verbände sehen in der Einigung zwischen
Google und der französischen Regierung kein
Vorbild für Deutschland, auch wenn der Ver-
trag zumindest einen klaren Beitrag zur Dis-
kussion leiste, nämlich, dass das Aggregieren
von Inhalten Dritter zur Verfolgung eigener Ge-
schäftsmodelle Geld koste. Eine solche Lö-
sung habe jedoch den Nachteil, dass sie sich
nur auf einen einzigen Aggregator beziehe:
Auch Google. Gegenüber anderen, die in glei-
cher Weise agierten oder dies erst in Zukunft
noch tun würden, hätten die Verlage dort nun
kein Rechtsmittel mehr in der Hand, da einem
anderen Aggregator von der französischen Re-
gierung kaum erneut mit der Einführung eines
Leistungsschutzrechts für die Presse gedroht
werden dürfte. „Frankreichs Lösung ist des-
halb eine Wette auf das Google-Monopol“, un-
terstreicht Christoph Keese, einer der beiden
Sprecher der Arbeitsgruppe Leistungsschutz-
recht von Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern.
6. Februar
Wohnungsdurchsuchung bei Fotografen gefährdet Pressefreiheit Als „völlig inakzeptabel“ kritisiert der BDZV einen Polizeieinsatz, bei dem die Wohnungenmehrerer Pressefotografen in Berlin, Branden-burg und Hessen durchsucht worden sind. Zielder Aktion sei die Beschaffung von Fotomate-rial über eine Demonstration in Frankfurt amMain, bei der die betroffenen Fotografen eineAuseinandersetzung zwischen Demonstrantenund Einsatzkräften im Bild festgehalten habenkönnten. „Hier sollen unbeteiligte Journalistenzu Handlangern der Strafverfolgung gemachtwerden“, beklagt der BDZV. Derartige Beweis-sicherungsmaßnahmen seien unvereinbar miteiner freien Presse.
21. Februar
Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen fürNora WeisbrodDer BDZV überreicht an Nora Weisbrod denzum dritten Mal ausgelobten Bürgerpreis derDeutschen Zeitungen. „Entwicklungspolitik istkeine staatliche Aufgabe allein. Entwicklungs-politik braucht, um erfolgreich zu sein, starkesEngagement in Zivilgesellschaft und Wirt-schaft. Nora Weisbrod und ihre Initiative kön-nen deshalb Vorbild sein für andere Men-schen“, betont Festredner Dirk Niebel, Bun-desminister für wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung, vor rund 120 geladenen
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Meisterwerk der politischen Karikatur: Die preisgekrönte Arbeit von Gerhard Mester zur Eurorettung.
Volles Haus bei der Rückblende 2012. Mehr als 200 Gäste feiern die besten Karikaturisten und politischen Fotografen des Landes.
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Gästen aus Politik und Medien in der Landes-vertretung Rheinland-Pfalz. „Diese Auszeich-nung gilt allen Schülerinnen und Schülern, diesich mit dem Team von Aktion Tagwerk fürGleichaltrige in Afrika engagiert haben“, unter-streicht Nora Weisbrod in ihrer Dankesrede.Die Zeitungen seien für dieses Engagementunverzichtbar. Sie berichteten über die Aktio-nen und würden selbst Teil der Kampagne,weil sie vielfach Hilfsprojekte in Wort und Bildvorstellten. Mit dem Preisgeld würden, so kün-digt die Preisträgerin an, zwei neue Projektein Ruanda und Burundi finanziert.
21. Februar
Verleger fordern Ausweitung der Auskunftsrechte
Das Bundesverwaltungsgericht schwächt nach
Ansicht des BDZV mit seinem Urteil, wonach
die Pressegesetze der Länder auf den Bun-
desnachrichtendienst als eine Bundesbehör-
de nicht anwendbar seien, das Auskunftsrecht
der Presse. Informationen könnten so blo-
ckiert und kritische Recherchen unterbunden
werden. Bundesbehörden hätten nun einen
Freibrief, sich bei unwillkommenen oder auf-
wendig zu recherchierenden Anfragen von
Journalisten bedeckt zu halten.
21. Februar
Verlagschefs pochen auf faire Rahmen-bedingungenDie Situation der deutschen Verlage beschäf-tigt in einer Anhörung die Abgeordneten desDeutschen Bundestags. Dabei steht auch dieEinführung eines Leistungsschutzrechts aufder Agenda. In diesem Zusammenhang betontder Vorstandsvorsitzende der Axel Springer
AG, Mathias Döpfner: Die journalistische Leis-tung der Zeitungen müsse genauso vor einerkommerziellen Weiterverwertung im Internetgeschützt werden, wie dies bei Musik oder Fil-men schon lange selbstverständlich sei. JuliaJäkel, Vorstandschefin von Gruner+Jahr, for-dert: Die Medien müssten selbst entscheidenkönnen, wie ihre „für teuer Geld“ erstellten In-halte genutzt würden. Übereinstimmend leh-nen die Zeitungsvertreter staatliche Subven-tionen ab. „Subventionen machen faul undträge und lähmen den Wettbewerb“, so Zeit-verlag-Geschäftsführer Rainer Esser. ChristianNienhaus, Geschäftsführer der Funke-Medien-gruppe, plädiert für eine Abschaffung derMehrwertsteuer für Zeitungen. Auch der Ge-schäftsführer des Chemnitzer Verlags, UlrichLingnau, fordert von der Politik Rahmenbedin-gungen für den Erhalt der Zeitungen: „Wennwir nicht mehr antreten, wenn keiner mehr daist, findet auch keine Demokratie mehr statt.“
27. Februar
Zeitungen weiten Engagement für jungeZielgruppen ausDie Zeitungen in Deutschland weiten ihr re-daktionelles Angebot für Kinder deutlich aus.77 Prozent veröffentlichen mittlerweile eineKinderseite. Ein Drittel publiziert Kindernach-richten. Eine eigene Kinderzeitung legen wö-chentlich oder monatlich 19 Prozent der Ver-lage bei. Und 23 Prozent sind auch online spe-ziell für die jüngste Zielgruppe da. Das ist dasErgebnis einer Umfrage von BDZV sowie der2011 gegründeten jule: Initiative junge LeserGmbH. Gegenüber der letzten Umfrage ausdem Jahr 2006 bedeutet dies einen Zuwachsum 20 Prozent bei Kinderseiten und Kinder-nachrichten, der Online-Bereich ist um 17 Pro-
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Die Bürgerin des Jahres: Nora Weisbrod mit BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff, Dirk Niebel (Bundes -minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sowie Verbandspräsident Helmut Heinen (v.l.n.r.).
Die „The Mahu Gang“ sorgt für die musikalische Unterhaltung bei der Preisverleihung vor 120 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien.
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Zeitungsausgaben zu senken; die Medien-
kompetenz von Kindern und Jugendlichen zu
stärken; die Online-Aktivitäten des öffentlich-
rechtlichen Rundfunks kritisch zu prüfen; Leis-
tungsschutzrechte für Presseverlage einzuräu-
men und jüngst bekannt gewordenen Plänen,
eine europäische Medienaufsicht einzuführen,
eine klare Absage zu erteilen. Der Mehrwert-
steuersatz für Online-Medien müsse auf das
für gedruckte Zeitungen geltende Niveau ge-
senkt werden. Mit der wachsenden Bedeu-
tung der digitalen Vertriebsform müsse es hier
zu einer Angleichung an den reduzierten Satz
kommen.
18. März
Regionale Werbung: Kramp-Karrenbauerkritisiert ProSiebenSat.1
Saarlands Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer äußert scharfe Kritik an
den Plänen von ProSiebenSat.1, eine regiona-
le Werbeauseinanderschaltung in den Kabel-
netzen vorzunehmen. „Lokale und regionale
Inhalte-Anbieter werden einen Rückschlag er-
leiden, wenn derartige Pläne durchgesetzt
würden“, betont sie bei der Mitgliederver-
sammlung der Arbeitsgemeinschaft Privater
Rundfunk (APR). Damit teilt die Regierungs-
chefin die Überzeugung der deutschen Ver-
leger, die das Vorhaben des Münchner TV-
Unternehmens schon im Frühjahr 2012 als
rechtswidrig bezeichneten: Bereits 1986 habe
das Bundesverfassungsgericht – damals im
Zusammenhang mit dem niedersächsischen
Landesmediengesetz – entschieden, dass re-
gional/lokal ausgespielte Werbung nationaler
Fernsehsender den Bestand und die Funkti-
onsfähigkeit der Presse gefährden würde.
10. April
Zeitungen mit Paid-Content-Offensive
Die deutschen Zeitungen investieren so stark
wie nie zuvor in ihr Mobile-Geschäft und bie-
ten mittlerweile gut 400 Apps für Smart -
phones und Tablet-PCs an; knapp zwei Drittel
davon kostenpflichtig. Mehr als 60 Prozent
aller Applikationen sind zwar für Apple-Geräte
programmiert, dennoch gewinnen andere Be-
triebssysteme – allen voran Android – immer
stärker an Bedeutung. So hat sich die Zahl der
Angebote für das Google Betriebssystem seit
Sommer 2012 mehr als verdoppelt. Das sind
Ergebnisse einer BDZV-Erhebung. „Die Ent-
wicklung stimmt die Branche optimistisch. Die
Bereitschaft, für digitale Ausgaben zu bezah-
len, ist da. Aber sie ist noch ausbaufähig“, un-
terstreicht Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied
der BDZV-Geschäftsleitung. Zugleich seien die
Zahlen ein deutliches Zeichen dafür, dass die
Häuser nicht mehr allein auf den Vertriebs-
partner Apple setzten.
23. April
Content Allianz trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel Spitzenvertreter der deutschen Kultur-, Krea-tiv- und Medienwirtschaft, darunter BDZV-Prä-sident Helmut Heinen, treffen sich mit Bun -deskanzlerin Angela Merkel zu einem Ge-spräch über den Wert und die Rahmenbedin-gungen für das geistige Eigentum im digitalenUmfeld. Die Bundeskanzlerin äußert Verständ-nis für die Anliegen der Deutschen Content Allianz und betont die Rolle kreativer Leistun-gen für eine funktionierende demokratischeGesellschaft. „Aus Sicht der Kreativwirtschaft
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
zent gewachsen. „Es ist wichtig, dass immermehr junge Leser rechtzeitig an die Zeitun-gen herangeführt werden“, lobt der Hauptge-schäftsführer des BDZV, Dietmar Wolff, dasverstärkte Engagement der Verlage für dieJüngsten.
28. Februar
Verleger: heute-App des ZDF zu textlastigNichts Neues vom öffentlich-rechtlichen Rund-funk: Die heute-App des ZDF baut auf langeTexte, kritisiert der BDZV. Damit stehe die Ap-plikation in direktem Widerspruch zu der For-derung des Rundfunkstaatsvertrags, der deninhaltlichen Schwerpunkt in fernseh- und nichtin presseähnlichen Angeboten sieht. Wegeneines vergleichbaren Problems setzen sich dieVerleger bereits mit der Tagesschau-App derARD auseinander.
1. März
Bundestag bringt Leistungsschutzrecht aufden WegMit dem Beschluss zum Leistungsschutzrechtfür Presseverlage hat der Deutsche Bundes-tag eine Rechtslücke geschlossen. Auch wennder verabschiedete Text nicht alle Vorstellun-gen der Verleger berücksichtigt, ist das neueLeistungsschutzrecht für Presseverlage einwichtiges Element eines fairen Rechtsrah-mens für die digitale Welt. Das erklären BDZVund VDZ. Die Verlagshäuser erhalten mit ei-nem eigenen Leistungsschutzrecht ein Recht,das anderen Werkmittlern längst zusteht. Eswird ihnen ermöglichen, selbst zu verfügen,unter welchen Bedingungen ihre Inhalte vonSuchmaschinen und Aggregatoren zu gewerb-lichen Zwecken genutzt werden. Ein automa-
tisches Verwertungsrecht sei mit der beschlos-senen Regelung nicht verbunden. Vielmehrsteht es den Verlagshäusern frei, die unter-nehmerische Entscheidung zu treffen, was siemit Suchmaschinen und Aggregatoren, die dieVerlagsinhalte gewerblich nutzen möchten,vereinbaren. Am 22. März wird der Bundesratdie Einführung eines Leistungsschutzrechtsbeschließen.
15. März
Deutschsprachige Verlegerverbände: Weniger Mehrwertsteuern!
Die deutschsprachigen Verlegerverbände for-
dern in einer gemeinsamen Erklärung die
Europäische Kommission, den Rat und das
Europäische Parlament auf, wesentliche me-
dienpolitische Vorhaben entschiedener voran-
zutreiben. Im Einzelnen fordern die Verleger-
verbände, den Mehrwertsteuersatz auf Online-
306
Zeitungen 2013/14
In der Broschüre „Fairer Rechtsrahmen für die digi-tale Welt“ beantworten BDZV und VDZ die wichtigs-ten Fragen zum Leistungsschutzrecht für Verlage.
309
land.“ Kein anderes Medium erreiche so vieleverschiedene Alters- und Zielgruppen wie die330 Zeitungen. Gleichwohl müssten sich dieVerlage weiterentwickeln und noch diskussi-onsfreudiger werden, um langfristig attraktivzu bleiben. Auch Zeitungsdesigner NorbertKüpper motiviert die Anwesenden zu mehrMut, speziell beim Layout und der Fotoaus-wahl. Visual Storytelling sei der Trend derStunde. Und Peter Littger, Country DirectorGermany von Innovation International MediaConsulting, und Rolf-Dieter Lafrenz von der Un-ternehmensberatung Schickler raten unisono,sich „auf die Stärken zu konzentrieren und aufanderen Gebieten mit externen Experten zu-sammenzuarbeiten“. Denn zu viel General In-terest ruiniere den Markenkern der Zeitung.
2. Mai
Internationaler Tag der Pressefreiheit
Was bedeuten die immer weiter reichenden
staatlichen Befugnisse zur Telefon- und Inter-
netüberwachung für den Quellenschutz? Wel-
che gesetzlichen Regelungen sind auf natio-
naler und EU-Ebene nötig, um die Vertraulich-
keit journalistischer Recherchen zu schützen?
Und was sollten Journalisten unternehmen,
um ihre Informanten in Zeiten von Vorratsda-
tenspeicherung und Co. zu schützen? Diese
Fragen diskutiert ein hochkarätiges Podium
bei der gemeinsamen Veranstaltung von Re-
porter ohne Grenzen (RoG), Deutscher Jour-
nalisten-Verband (DJV) und BDZV am Vor-
abend des Internationalen Tags der Presse-
freiheit. Dabei unterstreicht IT-Journalistin
Astrid Herbold aus Berlin: „Wer investigativ
arbeitet, sollte zunächst einmal ein Seminar
zum Thema anonymes Surfen im Internet und
verschlüsselte Online-Kommunikation besu-
chen, um seine Informanten zu schützen.“ Die
bisher stattfindende Überwachung durch Be-
hörden und privat-wirtschaftliche Unterneh-
men sei gerade einmal der Anfang der „Voll-
überwachung des digitalen Lebens“, wie
es der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter
Schaar nennt. Und in den kommenden Jahren
sei noch mit einem viel stärkeren „Tracking
des Internets zu rechnen“, prognostiziert
Schaar. Zudem warnt er vor einer Schutzlücke
im Gesetz: Informationen, die in den neuarti-
gen Cloud-Diensten gespeichert werden, fielen
derzeit nicht unter den Quellenschutz und sei-
en bereits von Geheimdiensten des Öfteren
ausgespäht worden. Arne König, Präsident der
Europäischen Journalisten-Föderation (Stock-
holm), kritisiert darüber hinaus, dass in vielen
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
sind in dieser Legislaturperiode wesentlicheAnliegen vor allem bei der Weiterentwicklungdes Rechtsrahmens offengeblieben. Vor die-sem Hintergrund begrüßen wir, dass sich dieKanzlerin dieser Thematik persönlich an-nimmt“, so Jürgen Doetz für die DeutscheContent Allianz. Am Beispiel der Enquete-Kom-mission Internet und digitale Gesellschaft desDeutschen Bundestags habe sich gezeigt,dass die netzpolitische Diskussion bislang vorallem technikorientiert geführt werde. Statt-dessen solle der Wert medialer Inhalte alsTreiber der technologischen Entwicklung inden politischen Debatten und Entscheidungenstärker berücksichtigt werden.
23./24. April
Gesine Schwan: „Zeitungen unersetzlich fürdemokratische Meinungsbildung!“Zum dritten Gipfeltreffen der Chefredakteurelädt der BDZV nach Berlin ein. Dabei diskutie-ren die Redaktionschefs Deutschlands zweiTage lang innovative Paid-Content-Modelle, An-sätze für modernes Storytelling sowie die Be-deutung des Lokalen für die Zukunft der Zei-tung. Welch wichtige Rolle die Zeitungen fürdas demokratische Zusammenleben spielen,unterstreicht zu Beginn der Tagung GesineSchwan: „Zeitungen sind unersetzlich für diedemokratische Meinungsbildung in Deutsch-
308
Zeitungen 2013/14
Spitzenvertreter der Deutschen Content Allianz diskutieren mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Wertund die Rahmenbedingungen für das geistige Eigentum im digitalen Umfeld.
Visionäre unter sich: Gesine Schwan fordert vonden Zeitungen beim dritten Gipfeltreffen der Chef-redakteure noch mehr Mut zu offenen Diskussionenmit den Lesern.
311
Pressegesetzen und Sonderregelungen nur
Profi-Journalisten – nicht aber Blogger oder
Bürgerjournalisten – vor staatlichen Übergrif-
fen geschützt seien. „In Zeiten des Selbst-
Publishings ist doch aber die Frage: Wer gilt
überhaupt als Journalist?“, verdeutlicht König.
Hier bedürfe es zumindest in der Europäi-
schen Union einer einheitlichen Regelung.
8. Mai
Vergütungsregeln Foto: BDZV akzeptiertSchlichterspruchDer BDZV wird keinen Widerspruch gegen dasSchlichtungsergebnis zu den „GemeinsamenVergütungsregeln Fotohonorare“ einlegen. Zu-vor erklärten bereits der Deutsche Journalis-ten-Verband (DJV) und die dju in ver.di, demvom Schlichter Ferdinand Melichar vorgeleg-ten Einigungsvorschlag nicht zu widerspre-chen. Damit gebe es für Verlage wie für freiehauptberufliche Fotojournalisten „eine Richt-schnur beim Aushandeln der Honorare“ undmehr Planungssicherheit für die Foto-Etats inden Redaktionen, erklärt der Verhandlungs-führer der Zeitungsverleger, Georg Wallraf. DieVergütungsregeln für freie hauptberufliche Fo-tojournalisten an Tageszeitungen sehen ge-mäß §§ 32, 36, 36a UrhG Mindesthonorarefür die Veröffentlichung von Fotos vor, gestaf-felt nach Auflage, Größe des Fotos und demUmfang des Rechteerwerbs.
12. Mai
Peter Tamm 85. GeburtstagPeter Tamm, langjähriger Vorstandsvorsitzen-der der Axel Springer AG und Vizepräsidentdes BDZV, vollendet sein 85. Lebensjahr.Tamm, der seine Karriere einmal als Schiff-
fahrtredakteur beim „Hamburger Abendblatt“begonnen hatte, gründete 2008 das Mari timeMuseum in Hamburg, eine Sammlung mitmehr als 1.000 großen und 36.000 kleinenSchiffsmodellen, 5.000 Gemälden und 50.000Konstruktionsplänen, Schiffstagebüchern etc.,die bis dahin größtenteils in seinem Privatbe-sitz waren.
14. Mai
Jury entscheidet über Theodor-Wolff-PreisDer mit je 6.000 Euro dotierte Journalisten-preis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis wird an sechs Journalisten verlie-hen. In der Sparte „Lokaljournalismus“ gehen
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
310
Zeitungen 2013/14
Peter Schaar prognostiziert, dass durch das zunehmende Tracking des Internets die Pressefreiheit auch inEuropa massiv in Gefahr geraten wird.
Arne König (Präsident der Europäischen Journalisten-Föderation) diskutiert mit Lucas Josten (Mitglied im Kabi-nett der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda), IT-Journalistin Astrid Herbold, dem Bundesdatenschutzbe-auftragten Peter Schaar und Moderator Matthias Spielkamp über Datenschutz und dessen Bedeutung für denJournalismus (v.r.n.l.).
Über den Theodor-Wolff-Preis können sich freuen:Jan Haarmeyer („Hamburger Abendblatt“), Kai Müller(„Der Tagesspiegel“, Berlin), Jochen Arntz („Süddeut-sche Zeitung“, München), Andrea Jeska („Die Zeit“,Hamburg), Robin Alexander („Welt am Sonntag“, Ber-lin) und Alfred Grosser für sein Lebenswerk.
313
in einer Resolution die EU-Kommission sowiedie nationalen Regierungen der Mitgliedsstaa-ten auf, der Medienselbstregulierung einenhöheren Stellenwert einzuräumen. Denn diesesei der Garant für eine unabhängige undwahrhaftig berichtende Presse in Europa.
29. Mai
NRW-Verleger gegen regierungsnahe MedienstiftungDie nordrhein-westfälischen Verleger sehendie von der Landesregierung geplante Me-dienstiftung aus Sorge über einen möglichenstaatlichen Einfluss auf die Presse kritisch.„Für uns ist die Staatsferne sehr wichtig. DiePresse muss frei bleiben", sagt Christian Nien-haus, Vorsitzender des ZeitungsverlegerbandsNRW und Geschäftsführer der Funke-Medien-gruppe (Essen), bei der Jahreshauptversamm-lung des Verbands in Aachen. „Wir sind derMeinung, dass wir das nicht brauchen“, soNienhaus. Die Verlage bildeten ihre Redakteu-re selbst aus, und bei Stipendien stelle sichdie Frage, ob sie vorzugsweise für Themen ge-währt würden, die politisch genehm seien.„Wir haben die Landesregierung um Klarstel-lung gebeten, dass jeder staatliche oder staat-lich organisierte Zugriff auf die Presse unter-bleibt. Wir wollen keine Subventionen, son-dern faire Rahmenbedingungen."Deshalb, so Nienhaus, lehnten die Zeitungs-verleger, die ebenfalls am nordrhein-westfäli-schen Lokalfunk beteiligt sind, auch die ge-setzliche Verlagerung der Zuständigkeiten fürdie Internetangebote von den verlagseigenenBetriebsgesellschaften auf die Veranstalter-gemeinschaften ab.„Wir haben uns gerade erst erfolgreich gegendie Online-Zeitung des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks gewehrt. Jetzt will uns die Landes-regierung dazu zwingen, den subventioniertenWettbewerber auch noch selbst zu bezahlen.Das ist absurd. Im Internet gibt es auch keineMeinungsmacht der Verleger, die man ein-schränken müsste.“
3. Juni
Thomas Brunegård wird WAN-IFRA-PräsidentDer Schwede Thomas Brunegård, Chairmander Stampen Group, wird in Bangkok zum Prä-sidenten des Weltverbands der Zeitungen undNachrichtenmedien (WAN-IFRA) gewählt. Erfolgt auf Jacob Mathew, Verleger und Executi-ve Editor der Malayala Manorama Group ofPublications in Kerala (Indien), der dem Ver-band in den vergangenen zwei Jahren vorge-standen hat.
5. Juni
Verlegerverbände und Presse-Grosso begrüßen GWB-Novelle
BDZV, Verband Deutscher Zeitschriftenverle-
ger, Verband Deutscher Lokalzeitungen und
der Bundesverband Presse-Grosso begrüßen
die von der Regierungskoalition und der SPD
erzielte Einigung bei der Novellierung des Ge-
setzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen
(GWB). Damit würden im Interesse der Demo-
kratie die für Verlage und Pressegroßhandel
existenziell notwendigen Regelungen zum neu-
tralen Pressevertrieb und zur Fusionskontrolle
auf den Weg gebracht. „Das ist ein großer Er-
folg für die freie Presse“, erklären die Organi-
sationen. Sie bewerteten beide Regelungsvor-
haben als wesentliche Voraussetzungen des
funktionierenden Pressevertriebssystems. Die
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
die Preise an Jan Haarmeyer („HamburgerAbendblatt“) sowie Kai Müller („Der Tagesspie-gel“, Berlin). Jochen Arntz („Süddeutsche Zei-tung“) sowie Andrea Jeska („Die Zeit“) bekom-men den Journalistenpreis der deutschen Zei-tungen in der Kategorie „Reportage/Essay/Analyse“. Robin Alexander („Welt am Sonn-tag“, Berlin) obsiegt in der Sparte „Essay“. DerPreis für das Lebenswerk geht an Alfred Gros-ser. Jury und Kuratorium würdigen ihn als großen Europäer, der sich als Publizist undWissenschaftler besonders um die deutsch-französische Partnerschaft verdient gemachthabe. Die Auszeichnungen werden am 4. Sep-tember bei einem Festakt in München über-reicht. An der Ausschreibung 2013 haben sich396 Journalisten beteiligt. Zur nächsten Wett-bewerbsrunde werden die bisherigen JurorenBascha Mika sowie Franz Sommerfeld ins Ku-ratorium überwechseln. Der Jury werden künf-tig neben Wolfgang Büscher, Markus Günther,Peter Stefan Herbst, Bernd Hilder und BerndMathieu neu angehören: Nikolaus Blome,Christian Lindner, Annette Ramelsberger so-wie Cordula von Wysocki.
17. Mai
Olaf Scholz: Mehrwertsteuer auf Online-Zeitungen reduzierenDie unterschiedliche Besteuerung von ge-druckten und Online-Ausgaben der Tages -zeitungen sei ein Problem, „das müssen wirangleichen, und zwar auf den reduziertenSatz“, erklärt Hamburgs Erster Bürgermeister,Olaf Scholz, beim 21. Forum Lokaljournalis-mus. Befragt nach seiner Meinung zu den Plä-nen der NRW-Landesregierung zur Gründungeiner Pressestiftung in Nordrhein-Westfalen,meint der Hamburger Landes-Chef: „Man
muss darüber nachdenken dürfen, eine sol-che Stiftung zu gründen.“ Wenn das allerdingsder einzige Lösungsweg zum Erhalt von gutemJournalismus sein sollte, „haben wir ein dickesProblem“.
24. Mai
ENPA gegen europäische Presseregulierung„Presse- und Meinungsfreiheit darf nicht be-hördlicher Kontrolle unterworfen werden.“ Dasunterstreicht Ivar Rusdal, Präsident des Euro-päischen Verlegerverbands (ENPA), auf derGeneralversammlung in Belgrad. Anlass sei-ner Kritik sind die Pläne der EU-Kommission,die Presse in den Mitgliedsstaaten künftig einer stärkeren Überwachung durch staatlicheInstitutionen zu unterwerfen. Vor diesem Hin-tergrund fordern die ENPA-Mitgliedsverbände
312
Zeitungen 2013/14
Valdo Lehari jr., Verleger des „Reutlinger General-Anzeigers“, vertritt als ENPA-Vizepräsident die Inte-ressen des BDZV im europäischen Verlegerverband.
315
Sommerfeld die dringende Notwendigkeit, aufden digitalen Plattformen die Möglichkeitendes multimedialen Journalismus auch tatsäch-lich auszuschöpfen. Hier gebe es noch ein gro-ßes Potenzial. Die nordrhein-westfälische MinisterpräsidentinHannelore Kraft unterstreicht in ihrer pro-grammatischen Eröffnungsrede die Notwen-digkeit, dass die Politik weniger Spielregelnund stattdessen möglichst große Spielräumezur Ausgestaltung der digitalen Kommunika-tionskultur schaffen müsse. Nur so könntenaus großartigen Ideen auch erfolgreiche Pro-jekte und Unternehmen werden. Zufrieden äu-ßert sich die Ministerpräsidentin zu den sichabzeichnenden Veränderungen bei der Pres-sefusionskontrolle. Damit hätten die Verlageneue, dringend notwendige Möglichkeiten zurKooperation.
6. Juni
BDZV-Sonderpreis für beste crossmedialeSchülerzeitungDas „Bunker Blatt‘l“ vom Gymnasium Fürsten-ried in München ist die beste crossmedial er-scheinende Schülerzeitung Deutschlands und
wird dafür vom BDZV beim Schülerzeitungs-
wettbewerb der Länder mit einem Sonderpreis
ausgezeichnet. Der Verband würdigt die Ar-
beit der Redaktion bei der Preisverleihung im
Plenarsaal des Bundesrats in Berlin als „hoch
professionell und innovativ“. Die Website
www.bunkerblattl.de sei für die Schüler „eine
unverzichtbare Informationsquelle und das kri-
tische und meinungsstarke Sprachrohr an der
Schule“. „Die Macher des ‚Bunker Blatt‘l‘ zei-
gen, wie eine Schülerzeitungsmarke in der
Printwelt und digital funktioniert“, begründet
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
314
Zeitungen 2013/14
Herausforderung bestehe nun darin, den Pres-
severtrieb für die Zukunft effizient zu halten.
Alle Partner seien eingeladen, an der Siche-
rung der Titelvielfalt auf dem hohen deut-
schen Niveau mitzuwirken.
6. Juni
Medienforum.NRW: Plädoyer für Paid Content
Ein klares Plädoyer für Paid Content im Inter-
net gibt es beim Medienforum Nordrhein-
Westfalen in Köln von Christian Nienhaus, Ge-
schäftsführer Funke-Mediengruppe (Essen)
und Vorsitzender des Zeitungsverlegerver-
bands Nordrhein-Westfalen. Es führe kein Weg
mehr daran vorbei, dass die Leser von Zei-
tungsinhalten im Netz einen finanziellen Bei-
trag leisten müssten. Derzeit würden die digi-talen Produkte der Zeitungen noch allesamtaus dem klassischen Zeitungsgeschäft herausfinanziert. Bei den Regionalzeitungen siehtNienhaus gute Chancen, die Abonnementbe-ziehung aus der gedruckten in die digitale Zei-tungswelt zu übertragen.Franz Sommerfeld, Vorstandsmitglied der Me-diengruppe M. DuMont Schauberg mit Zustän-digkeit Redaktion, führt aus, dass in der Zei-tungsbranche sowohl Aufbruchsstimmung undExperimentierfreude als auch große Unsicher-heit herrsche: „Wir wissen nicht, wie die Me-dien in zehn Jahren aussehen, wir versucheneine Menge und werden sehen, was gelingt.“Wer behaupte, er kenne bereits die Lösungenfür die Zukunft, werde scheitern. Als wichtigeHerausforderung für die Redaktionen nennt
Franz Sommerfeld, Vorstandsmitglied der Mediengruppe M. DuMont Schauberg, fordert von den Zeitungenbeim Medienforum.NRW mehr Mut zum Experimentieren in der digitalen Welt.
Deutschlands beste crossmediale Schülerzeitung: das Münchner „Bunker Blatt’l“.
317
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
der BDZV die Entscheidung. Anlässlich der
feierlichen Preisverleihung fordert Bundes-
ratspräsident Winfried Kretschmann, besse-
re Rahmenbedingungen an den Schulen zu
schaffen, um ehrenamtliches Engagement
noch stärker zu fördern. „Denn Schülerzei-
tungsarbeit bedeutet viel Arbeit und eine gro-
ße Portion Eigeninitiative von den Schülern“,
so der Schirmherr des Wettbewerbs.
11. Juni
Pressefreiheitspreis für Than Htut AungThan Htut Aung, Chefredakteur und Vorsitzen-der der Eleven Media Group Myanmar, wirdbeim Weltkongress der Zeitungen in Bangkokdie goldene Feder der Freiheit von WAN-IFRAverliehen. Mit dem Preis würdigt der Weltver-band der Zeitung und Nachrichtenmediendessen herausragenden Verdienste um diePressefreiheit. „Than Htut Aung hat sich nichteinschüchtern lassen und trotz des Drucks derRegierung und der allgegenwärtigen Zensurseine Mediengruppe ausgebaut“, begründetdie Jury die Entscheidung.
12. Juni
Quality Alliance kündigt Paywalls an„Leser werden auch in Zukunft bereit sein, fürfaszinierende, exklusive und Mehrwert bieten-de journalistische Inhalte Geld zu bezahlen",davon zeigt sich BDZV-Präsident Helmut Hei-nen zur Eröffnung des zweiten Zeitungsgipfelsder Fachzeitschrift „Horizont“ überzeugt. DieVerlage arbeiteten konzentriert daran, auchim Internet eine Bezahlkultur zu etablieren. Essei nur konsequent, dass bereits über 40 Zei-tungen in Deutschland Bezahlschranken aufihren Websites errichtet hätten. Wöchentlich
kämen neue hinzu. Heinen hebt hervor, dassdie Zeitungen auch in der digitalen Welt einKommunikationsgigant seien. Mit dem ge-druckten Produkt würden täglich fast 50 Mil-lionen Menschen erreicht. Hinzu kämen an -nähernd 30 Millionen Nutzer der Verlagsweb -sites. „Viele Zeitungen erreichen heute somitmehr Menschen als jemals zuvor“, unter-streicht der Verbandspräsident. Aufgabe fürdie nahe Zukunft sei es, die großen Reichwei-ten im Internet besser zu monetarisieren. Vordiesem Hintergrund stößt die Ankündigungvon „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“, „Süd-deutscher Zeitung“, „Die Zeit“ und „Das Han-delsblatt“, noch in diesem Jahr mit eigenenPaid-Content-Modellen auf den Markt zu kom-men, auf große Unterstützung bei den Zuhö-rern. Eine einheitliche Lösung für alle vier seizwar nicht angedacht, weil jeder Verlag in be-stimmten Bereichen bereits eigene Moduleentwickelt habe, „aber wir denken über ge-meinsame technologische Plattformen nach“,erklärt dazu Detlef Haaks, Geschäftsführerdes Süddeutschen Verlags. Auch in Fragen derMedienwirkungsforschung würden die vierHäuser nach Aussage von „Zeit“-Geschäfts-führer Rainer Esser künftig enger zusammen-rücken.
19./20. Juni
Zeitung Digital: Verlage brauchen mehr Mutzum ExperimentierenZeitungsverlage haben alle Chancen, den digi-talen Wandel zu schaffen. Dies ist die Kern-botschaft des Kongresses „Zeitung Digital“von BDZV und dem Weltverband der Zeitun-gen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA). Wan-del und Anpassungsdruck seien Phänomene,mit denen sich viele Branchen auseinander-
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Zeitungen 2013/14
Treffen der Entscheider: 300 Verlagsmanager aus ganz Europa beraten in Frankfurt am Main über innovativeDigitalstrategien und Ansätze zur Monetarisierung der steigenden Multimedia-Reichweiten.
Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFL Deutsche Fußball Liga, motiviert Verlage zu mehrMut in der Außendarstellung und zur konsequenten Investition in Inhalte.
319
sierten Gesellschaft werde. Umso wichtigersei die künftige Rolle von reflektierendem undanalytischem Journalismus, der von individu-ellen Autoren komme und nicht über Algorith-men generiert werde. Journalismus stehe fürVertrauen, das Maschinen nicht liefern könn-ten. Darin liege die große Chance. Diesen „Ver-trauensbonus“ hebt auch der Vorsitzende derGeschäftsführung der DFL Deutsche FußballLiga, Christian Seifert, hervor. Er appelliert andie rund 300 Verlagsmanager und Chefredak-teure, in der veränderten Medienwelt mehrSelbstbewusstsein zu zeigen. Die Zeitungenverfügten über hervorragende journalistischeProdukte, mit denen sie ein Massenpublikumerreichten. „Investieren Sie in ihren Qualitäts-journalismus, wie wir in den Fußball investie-ren.“ Denn ohne hochwertigen Content lassesich kein Geschäftsmodell entwickeln.
25. Juni
Google: Verleger fordern konsequente Anwendung des EU-KartellrechtsHunderte europäische Zeitungs- und Zeit-schriftenverleger und ihre Wirtschaftsverbändefordern EU-Wettbewerbskommissar JoaquínAlmunia auf, die von der EU Kommission imApril 2013 veröffentlichten Verpflichtungszu-sagen Googles zur Beseitigung des Vorwurfseines Missbrauchs seiner marktbeherrschen-den Suchmaschine vollumfänglich zurückzu-weisen. BDZV-Präsident Helmut Heinen erklärtdazu: „Mindestanforderung muss sein, dassGoogle alle Dienste, einschließlich seiner ei-genen, den genau gleichen Vorgaben unter-wirft, also alle Seiten nach denselben Algorith-men durchsucht, indexiert, bewertet, darstelltund sanktioniert, und nicht ohne vorherige Zu-stimmung Inhalte Dritter über dasjenige hinaus
nutzt, was für die Navigation in der allgemeinenGoogle-Suche wirklich unerlässlich ist.“ UndVDZ-Präsident Hubert Burda fordert: „WennGoogle nicht umgehend grundlegend verbes-serte Vorschläge präsentiert, rufen wir dieKommission auf, alle ihr zur Verfügung stehen-den rechtlichen Instrumente zu nutzen, ein-schließlich einer formalen Mitteilung der Be-schwerdepunkte mit effektiven Abhilfemaß-nahmen. Eine faire und diskriminierungsfreieSuche mit gleichen Kriterien für alle Websei-ten stelle eine essenzielle Voraussetzung füreine erfolgreiche Entwicklung des europäi-schen Medien- und Technologiesektors dar.“
2. Juli
Jahres-Pressekonferenz: Die Menschen ver-trauen der Marke ZeitungDie Rolle der Zeitung als reichweitenstarkesund verlässliches Medium für tiefe Informationund Reflexion werde durch die anhaltendeAusbreitung digitaler Anbieter noch bedeuten-der. In der Flut der Blogs, Aggregatoren undsozialen Medien stünden die Zeitungsmarkenfür professionellen Journalismus, dem dieMenschen Glauben schenkten, sagt derHauptgeschäftsführer des BDZV, DietmarWolff: „Die Menschen vertrauen der MarkeZeitung.“ Die Echtzeit-Welt des Internets führe– bei aller Faszination – in weiten Teilen desPublikums zu einer wachsenden Unsicherheit. Im Wettbewerb um die Zeit und Aufmerksam-keit der Leser und Nutzer seien die Zeitungenein Gigant. Die meisten Titel würden dank ihrerdigitalen Angebote von so vielen Menschenwie nie zuvor genutzt: Über alle Kanäle hinweg– gedruckt, online, mobil – erreiche ein Groß-teil der Zeitungstitel „80 Prozent der über 14-Jährigen“, so Wolff. Mit ihren mehr als 660
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
318
Zeitungen 2013/14
zusetzen hätten, sagt Jan Bayer, Vizepräsidentdes BDZV und Vorstand Welt-Gruppe undTechnik Axel Springer AG, zur Eröffnung derTagung in Frankfurt am Main. Deshalb könn-ten Zeitungsunternehmen einiges von der Automobilbranche, Logistikunternehmen so-wie von Banken und Handel lernen, die denVeränderungsprozess zum Teil schon hintersich hätten. Kern des Zeitungsgeschäfts seienexzellenter Journalismus; dieser müsse mitBlick auf die digitalen Möglichkeiten noch wei-ter ausgebaut werden. Zugleich unterstreichtBayer jedoch die Notwendigkeit, neue Ge-schäftsmodelle für die digitale Welt zu entwi-ckeln. Vor diesem Hintergrund vergleicht erden geplanten Start der deutschen „Huffing-ton Post“ mit der Einführung einer Gratiszei-tung. „Das ist ein Angriff auf alle Versuche vonVerlagen, Bezahlmodelle für digitale publizis-tische Angebote zu entwickeln“, so der BDZV-
Vizepräsident. Christoph Schuh, Vorstand derTomorrow Focus AG, die mit der „HuffingtonPost“ kooperiert, führt aus, dass zunächst mit15 Redakteuren gestartet werde. Es gebe eineenge Kooperation mit der „Focus“-Redaktion.Zudem sei wichtig, dass in Deutschland eine„Blogger-Community“ aufgebaut werde, denndiese sei ein wesentlicher Teil des integriertenAnsatzes der „Huffington Post“. In den USAbeschäftige das Nachrichtenportal 400 Re-dakteure und 30.000 Blogger. Täglich würdenunter Hinzunahme von nutzergenerierten In-halten rund 1.600 Geschichten veröffentlicht. „F.A.Z.“-Herausgeber Frank Schirrmacher warnthingegen eindringlich vor den gesellschafts-politischen Folgen eines sich abzeichnenden„Echtzeit-Journalismus“, der automatisiert seiund von Maschinen gesteuert werde. Er sehedie Gefahr, dass Journalismus ebenso wie dieFinanzbörsen zum Segment einer automati-
BDZV-Vizepräsident Jan Bayer sieht im Start der deutschen „Huffington Post“ die Bemühungen der gesamten Zei-tungsbranche gefährdet, im Internet eine Bezahlkultur zu etablieren.
321
Euro zurückgegangen. Damit sei der Gesamt-umsatz (Tages-, Wochen-, Sonntagszeitungenund Supplements) im Vergleich zum Vorjahrum 3,3 Prozent auf 8,23 Milliarden Euro ge-fallen (2011: 8,5 Milliarden). „Die Lage aufdem Werbemarkt bleibt angesichts der Viel-zahl neuer digitaler Anbieter recht instabil“,betont Geschäftsführer Verlagswirtschaft, JörgLaskowski. Die Zeitungen seien gefordert, ihrepublizistischen Qualitäten – professionellenJournalismus, hohe Aufmerksamkeit und Ver-trauen der Leser – noch stärker im Werbe-markt und vor allem in den Köpfen der Media-planer zu verankern.
19. Juli
Tarifverhandlungen: Zeitungsbranche intiefgreifendem Wandel
Die Zeitungsbranche befinde sich in einem
tiefgreifenden Strukturwandel. Das wirtschaft-
liche Umfeld sei schwierig. Darin stimmten Zei-
tungsverleger und Gewerkschaften überein.
Das betont BDZV-Verhandlungsführer Georg
Wallraf anlässlich der Auftaktrunde zu den
Verhandlungen über einen neuen Gehaltsta-
rifvertrag und den Manteltarifvertrag für Re-
dakteure an Tageszeitungen mit den Gewerk-
schaften Deutscher Journalisten-Verband
(DJV) und dju in Ver.di. Deshalb ließen sich Ge-
haltsvorstellungen der Gewerkschaften nicht
von den übrigen Verhandlungsgegenständen
trennen. Die Zeitungsverleger strebten eine
Paketlösung an, so Wallraf. Der Abschluss ei-
nes neuen Flächentarifvertrags liege im Inte-
resse aller Verhandlungspartner. Vorausset-
zung sei jedoch der Umbau des bestehenden
Tarifsystems, in dem sich aktuell die Arbeits-
wirklichkeit in den Redaktionen nicht mehr wi-
derspiegele. Auch müsse der Flächentarifver-
trag den unterschiedlichen wirtschaftlichen
Lebensbedingungen in den verschiedenen Re-
gionen Deutschlands Rechnung tragen.
Zeit(ungs)geschehen 2012/2013
Websites stellten die Verlage das reichweiten-stärkste Angebot – vor T-Online und eBay imInternet das regelmäßig von 29 MillionenUsern genutzt werde. Diese positiven Entwick-lungen würden immer mehr Häuser nutzen,um sich von der einsäuligen Refinanzierung zuverabschieden. Mittlerweile hätten bereits über45 Verlage Paywalls errichtet und bis Ende desJahres rechne der BDZV mit über 60 Titeln, dieauf Paid Content setzten. Ebenfalls sehr positiventwickle sich das Mobile-Geschäft. Von denüber 450 angebotenen Zeitungs-Apps seienmittlerweile gut zwei Drittel kostenpflichtig, Ten-denz steigend. „Was bisher noch fehlt, aberdringend benötigt wird, ist eine von den Wer-bekunden akzeptierte Ermittlung der Crossme-dia-Reichweite“, betont Hans-Joachim Fuhr-mann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung. Da-mit könnte die Leistungsstärke von Print plusDigital optimal vermarktet werden. Auch medienpolitisch zieht der Verband einepositive Bilanz: Mit der Verabschiedung des
Leistungsschutzrechts für Presseverlage sowieder Novellierung der Pressefusionskontrolleseien zwei Meilensteine auf dem Weg in diedigitale Zukunft der Verlage gesetzt worden,sagt Wolff. Bei beiden Themen habe nachlangwierigen politischen Debatten die Ver-nunft obsiegt. Und auf EU-Ebene? Da sei dieEuropäische Kommission den wettbewerbs-rechtlichen Bedenken der deutschen Verleger-verbände gegenüber Google gefolgt. Auchnach Auffassung der EU-Kommission habeGoogle seine marktbeherrschende Stellunginsbesondere durch Begünstigung eigenerDienste und die unautorisierte Nutzung frem-der Inhalte missbraucht. „Die von Google bis-her vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen sindvöllig unzureichend“, kritisiert Wolff.Unerfreulicher präsentiere sich hingegen diewirtschaftliche Lage der Zeitungen im Stamm-geschäft: Zwar seien die Vertriebsumsätze um1,4 Prozent gewachsen, doch die Nettowerbe -umsätze um neun Prozent auf 3,43 Milliarden
320
Zeitungen 2013/14
BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff steht beider Jahrespressekonferenz den anwesenden 50Journalisten Rede und Antwort.
Dietmar Wolff (Hauptgeschäftsführer), Hans-Joachim Fuhrmann (Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung) undBDZV-Geschäftsführer Jörg Laskowski erläutern die aktuellen Entwicklungen in der Zeitungsbranche.
322
Zeitungen 2013/14
Zeitungsjubiläen 20131
300 Jahre
„Pfälzischer Merkur“, Zweibrücken
250 Jahre
„Hersfelder Zeitung“, Bad Hersfeld
„Schaumburger Zeitung“, Rinteln
225 Jahre
„Haller Tagblatt“, Schwäbisch Hall
200 Jahre
„Offenburger Tageblatt“, Offenburg
175 Jahre
„Alb Bote“, Münsingen
„Hohenloher Tagblatt“, Crailsheim
„Gäubote“, Herrenberg
150 Jahre
„Tölzer Kurier“, Bad Tölz
„Weinheimer Nachrichten“, Weinheim
125 Jahre
„Eberbacher Zeitung“, Eberbach
„General-Anzeiger“, Rhauderfehn
„Treuchtlinger Kurier“, Treuchtlingen
„Westdeutsche Zeitung“, Düsseldorf
60 Jahre
„Freies Wort“, Suhl
50 Jahre
„Heidenheimer Neue Presse“, Heidenheim
1) 1. August 2012 bis 31. Juli 2013
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