ZENTRUM FÜR DEUTSCHE TELEKOM...FÜR STÄDTE UND BÜRGER DIGITALISIERUNG: HERAUSFORDERUNGEN Wie kann...

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ZENTRUM FÜR DIGITALE STÄDTE & REGIONEN

DEUTSCHE TELEKOM

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WIR VERBINDEN MENSCHEN, STÄDTE, REGIONEN UND DATEN.

NACHHALTIG. DIGITAL. VERNETZT.

Wie können wir Herausforderungen wie den steigenden Bevölke­rungszahlen, dem Verkehr und den Erwartungen von Bürgern und Wirtschaft mit nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungen be­gegnen – für sichere, umweltfreundliche und lebenswerte Städte und Regionen?

Smart Cities und Regionen können hierauf Antworten liefern. Hier sorgt digitale Infrastruktur für intelligente Vernetzung von Daten, Technologien, Menschen. Im besten Fall profitieren die öffentliche Hand, die Umwelt, die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft von den neuen Lösungen.

Da jede Stadt, jede Region eine andere Ausgangsposition hat, gibt es keine Patentrezepte für die Digitalisierung im öffentlichen Raum. Ein Erfolgsfaktor ist es aber, verschiedene Perspektiven zu integrieren, Bedürfnisse möglichst genau zu verstehen und Kreati­vität von Vielen zu nutzen. Dabei hilft diese Toolbox. Sie wurde entwickelt auf Basis von Design Thinking Methoden und erprobt mit 23 deutschen Städten auf ihrem Weg in die Smart City.

Wir freuen uns sehr über diesen Schulterschluss in einem wegwei­senden Co­Creation Prozess und laden Sie ein, die vorliegenden Erfahrungen und Methoden zu nutzen oder sie gemeinsam mit uns anzuwenden, um unsere Städte und Regionen lebenswerter zu machen.

Markus Keller Leiter Zentrum Digitale Städte & Regionen

Deutsche Telekom

Dr. Gerd Landsberg Hauptgeschäftsführer

Deutscher Städte­ und Gemeindebund

Kari Aina Eik Secretary General

Organization for International Economic Relations

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INHALTSVERZEICHNIS

Status Quo & Herausforderungen 05Ansatz & Herangehensweise 09

VERSTEHEN & ERFORSCHEN Ad­hoc Persona 13Stakeholder Mapping 17Explorative­Recherche­Methoden 21Citizen Journey Mapping 27Trend­Analyse 31

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN How might we 35Orientation Map 39

IDEEN ENTWICKELN Ideation­Methoden 43Elevator Pitch 49Citizen Roleplay 53

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN Prototyping­Methoden 57Business Model Canvas 63Test­Methoden 67

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN Implementierung 73

QUICK START GUIDE & FALLBEISPIELE Fallbeispiele 78Quick Start Guide 79

Kontakt 109

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SMARTERE STÄDTE

Status Quo & Herausforderungen

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6 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

WISSEN, WORAUF ES ANKOMMT

DER FOKUS: ERST BÜRGERINNEN UND BÜRGER, DANN TECHNOLOGIEDie Herausforderungen auf dem Weg zur Smart City sind komplex: Technologisch. Städtebaulich. Rechtlich. Allerdings ist das ehrgeizige Ziel, die Probleme der Urbanisierung durch Digitalisierung zu lösen, mehr als nur ein Hype: Seit 2006 ist das Thema in aller Munde. Zur Zeit dieser „ersten Welle“ (siehe Grafik) wurden Smart City Vorhaben allerdings häufig mit einem Fokus auf die technischen Möglichkeiten geplant und dann selten angenommen, da Bürgerinnen und Bürger keinen Mehrwert darin sahen. Manche Projekte scheiterten so auch bereits in der Umsetzung.

AKZEPTANZ VON „SMART CITY“ IN DER ÖFFENTLICHEN WAHRNEHMUNG

DER MEHRWERT VON DIGITALISIERUNG IST AKZEPTIERT.Die gute Nachricht: Heute haben viele Städte Digita­lisierungschancen unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger aufgegriffen – und damit positive Beispiele erzeugt. Neben der stärkeren Einbindung in die Ent­scheidungsprozesse haben die Menschen mittlerweile mehr Erfahrung im Umgang mit digitalen Technologien und neuen Services. Dementsprechend ist die Akzep­tanz für Digitalisierung durch den Zugewinn an Lebens­qualität in der Gesellschaft gewachsen. Immerhin 90 Prozent der Befragten einer Umfrage des Deutschen Städte­ und Gemeindebundes von 2018 wollen, dass sich ihre Stadt oder Region digital rüstet.

2010:• Rio Smart City Operation Centre• EU 2020 Strategie zur Roller der „Smart City“• T­City Friedrichshafen

2012:• China initiiert 90 Pilot Projekte für Smart City

2008:• IBM Smart Planet Initiative

INITIALE SMART CITY WELLE2008 ­ 2012

KRITIK AN SMART CITY2013 ­ 2015

SMART CITY HEUTE

2013: Kritische Stimmen dominieren• 10/13 Anthony Townsends Buch Smart Cities• 12/13 Adam Greenfields Buch Against the Smart City• 12/13 Economist Debatte: Are smart cities an empty hype?

2015/16:• Neue Marktteilnehmer, z. B. Y-Combinator, Google's Sidewalk Labs• Bedarf von Bürgern, beteiligt zu werden, wächst

Quelle: McKinsey Smart City Insights Report: What drives citizen adoption around the globe?, Juli 2018

2018/19:• Co­Creation­Programm der Deutschen Telekom startet• Launch der Co­Creation Toolbox, Deutsche Telekom mit DStGB und UN

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7DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT DURCH DIGITALISIERUNG

URBANE HERAUSFORDERUNGEN UND RELEVANZ FÜR STÄDTE UND BÜRGER

DIGITALISIERUNG: HERAUSFORDERUNGEN DER STÄDTE UND UNSER ANSATZAktuell haben eine Vielzahl der Städte und Regionen noch keine Digitalisierungsstrategie. Gründe hierfür gibt es viele: Kleineren und mittleren Städten fehlt mit­unter eine eigene organisatorische Einheit für Digita­lisierung. Oder das Geld für große Beratungsprojekte ist nicht da. Hinzu kommen eine Vielzahl von Interessen und Auflagen.

Wie kann man dennoch Vorhaben nachhaltig ver ­wirklichen? In der Zusammenarbeit mit Städten, In stitu tionen und Unternehmen wurde klar, dass es nur gemeinsam mit Bürgerinnen, Stadtvertretern, Unterneh merinnen, anderen Beteiligten und Interes­sensgruppen (Stakeholdern) geht. Diese gemeinsame Herangehensweise ist der Kern, den wir Co­Creation nennen. Gemeinsam erschaffen: das zeichnet alle Me­thoden, die wir Ihnen in dieser Toolbox vorstellen, aus.

DIE KERNTHEMEN SIND IDENTIFIZIERT.Zentraler Baustein für eine erfolgreiche Strategie: Wissen, was Bürger und auch Unternehmen wirklich wollen. Ganz oben auf der Wunschliste finden sich digitale Bürgerservices, Bildungsangebote, Breit­bandausbau, eine leistungsstarke Infrastruktur oder Mobilitätskonzepte – für weniger Staus, bessere Luft, weniger Energieverbrauch.

Bürger

Bürger & StädteStädte

VERWALTUNG: Städt. Finanzen Bürger­ Digitale Dienste SC Strategie Kulturelle Innovation Offene Daten beteiligung Transformation beflügeln

WIRTSCHAFT: Wirtschafts­ Wohnen Lokaler Handel förderung

BILDUNG: Digitale Bildung

ENERGIE: Effizienz Erzeugen, Abfallwirt­ Speichern, Nutzen schaft

UMWELT: Saubere Luft Freizeit Resilienz Grün in der Stadt

GESUNDHEIT: Medizinische Ambient­ Versorgung assisted living

MOBILITÄT: Pendler Fahrradstadt Lieferferkehr Weniger PKW Parken Multi­modaler Verkehr Verkehr steuern

IT & NETZE: Breitband Daten­Plattform Infrastruktur

SICHERHEIT: Kriminalität Datenschutz Hacker Öffentl. Sicherheit

GESELLSCHAFT: Zugänglichkeit Kohärenz Digitale Alte Migration Nachbarschaft Analphabeten

Bürger­ und Städtebefragung im Rahmen des Co­Creation­Programms von Deutsche Telekom & DStGB, 2018

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8 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

CO-CREATION – UNSERE ÜBERZEUGUNG, UNSERE HERANGEHENSWEISE

»In Städten und Regionen überschneiden sich die Interessen verschiedener Parteien und ihrer technischen Systeme. Es bilden sich komplexe

Ökosysteme. Besonders im Kontext der Digitalisierung steigt damit die Herausforderung,

Projekte erfolgreich umzusetzen.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Komplexität der Ökosysteme nur in

Zusammenarbeit durchdrungen werden kann.

Wir glauben an Co-Creation. Gemeinsam wird es uns gelingen, entsprechende Projekte zu

implementieren und so einen wirklichen Mehrwert für die Städte und ihre Bürger zu liefern.«

Claudia NematVorstand Technologie & Innovation

Deutsche Telekom

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CO-CREATION ALS WERKZEUG

Ansatz & Herangehensweise

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NEHMEN SIE NUR, WAS SIE BRAUCHEN: SO FUNKTIONIERT DIE CO-CREATION TOOLBOXDer Weg von der Herausforderung zur Implementierung einer Lösung führt über fünf Schritte, die wir auf der nächsten Seite vorstellen. Pro Schritt können Sie eine oder mehrere Methoden auswählen. Natürlich können Sie auch punktuell auf einzelne Methoden für die Durch­führung Ihrer Sitzungen, Meetings oder Workshops zu­rückgreifen. Beachten Sie: Oftmals geht es bei Digita­lisierungsthemen nicht um das Bauen neuer Lösungen, sondern um die Auswahl bereits auf dem Markt vor­handener. Dann sind die ersten zwei bis drei Schritte für Sie zentral, um Ihre Wünsche genau zu formulieren.

Wir empfehlen, bevor Sie loslegen, einen kurzen Blick auf den Quick Start Guide auf Seite 77 zu werfen. Damit stellen Sie wichtige Weichen und können sich besser auf übliche Herausforderungen einstellen.

Ergänzend zur Toolbox unterstützt die Deutsche Telekom Sie mit weiteren Formaten. Blättern Sie für weitere Informationen einfach um.

Die Co-Creation-Werkzeuge, die Sie hier finden, sind erprobt. 50 Bürgermeister und Experten haben damit im Sommer 2018 intelligente, maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene dringliche Aufgaben der Städte erarbeitet. Das ganze passierte beim „Executive Program Digitale Städte & Regionen“, das der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) mit der Telekom gegründet hat. Entstanden sind Prototypen, von denen sich einige auf dem Weg der Implementierung befinden, als sogenannte „Minimum Viable Products“, MVP. Sie­ben dieser Fallbeispiele werden ab Seite 79 vorgestellt.

DER CO-CREATION-PROZESSDie hier vorgestellten Methoden lassen sich

fünf grundlegenden Schritten zuordnen, die nacheinander erfolgen.

Die Toolbox basiert auf sogenannten Co­Creation­ und Design­Thinking­Methoden. Beide helfen, Antworten auf komplexe, noch nicht ganz klar ausdefinierte Heraus­forderungen zu finden. Und sind damit wie gemacht für die Herausforderungen von Städten und Regionen des 21. Jahrhunderts.

FÜR GEMEINSAME LÖSUNGEN UND NEUES DENKEN: UNSERE TOOLBOX

GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG VON ANFANG ANCo­Creation bedeutet: gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen zu entwickeln oder vorhandene zu nutzen. In Städten und Regionen können es die Bürgerinnen und Bürger sein, aber auch Lieferanten und Interes­sensgruppen. Je mehr mit an Bord sind, um so leichter lassen sich von Anfang an mögliche Bedenken berück­sichtigen. Das erhöht die gemeinsame Identifikation mit dem fertigen „Produkt“. Außerdem können durch die frühzeitige Zusammenarbeit auch Reibungsverluste und Kosten minimiert werden.

KREATIVITÄT UND FANTASIE NUTZEN MIT DESIGN THINKING Co­Creation ist verwandt mit Design Thinking. Damit nutzen wir eine Arbeitsweise, die man von Designerinnen und Designern kennt:

• Tiefsitzende Probleme als Herausforderungen, „Challenges“ begreifen.

• Das Problem so genau und gut wie möglich verstehen – es wenn nötig immer wieder neu zu formulieren.

• Die Zielgruppe beobachten und versuchen, simple Erklärungen für komplexes Verhalten zu finden.

• Lösungsorientiert und nicht problemverhaftet zu denken.

• Raum für ungewöhnliche Ideen ermöglichen.• Visualisierungen benutzen und Prototypen bauen.• Testen, und dabei auch regelmäßig scheitern,

so früh wie möglich.

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11DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Wo brennt es? Welches ist die betroffene Zielgruppe? Wie stellt sich deren Situation dar? In diesem Bereich wenden Sie Methoden zur Bestandsaufnahme an.

In diesem Schritt werden konkrete Aktions­felder definiert und die Ziele, die Sie dort erreichen wollen. Das ist Voraussetzung dafür, den richtigen Ansatz zur Lösung zu finden.

Hier geht es darum, mit verschiedenen kreativen Methoden Ideen sprudeln zu lassen, sie zu ordnen, zu filtern und zu schärfen.

Prototypen können verschiedene Formen haben. Sie werden in Workshops oder anderen Anordnungen getestet. Wenn Sie funktionieren, wird in dieser Phase über Kooperationen, über Geschäfts­ oder Finan­zierungsmodelle nachgedacht. Wenn nicht, wird weiter entwickelt, weiter getestet.

Hier geht es um konkrete Umsetzungspläne, rechtliche Fragen werden angegangen, die Finanzierung wird auf die Beine gestellt.

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND FÜR BÜRGER & VERWALTUNG DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

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12 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

PAKET M

Dauer: 3–4 Wochen

Mehrwert:• Die relevantesten Themen identifi zi- ren, verstehen und priorisieren• Entwicklung und Erprobung von Lösungsansätzen

Ergebnisse:• Personas (Bürger / Stakeholder)

als Skizzen • Übersicht über Handlungsfelder

aus Bürger­ & Stadtperspektive• 2–3 getestete Papier­Prototypen• Übersicht über Marktangebote,

Kostentreiber,• Skizze für Business Modell • Skizze zum weiteren Vorgehen• Einfache Dokumentation

PAKET L

Dauer: 3 Monate

Mehrwert:• Ausdifferenzierte Übersicht über Handlungsfelder und ­möglichkeiten• Detaillierte Vertiefung einer Option

Ergebnisse:• Personas (Bürger / Stakeholder),

ausgearbeitet• Übersicht über Handlungsfelder aus

Bürger­ & Stadtperspektive• Ein getesteter und gestalteter

Click­Dummy (vgl. Prototyping­Methoden)

• Business-Modell (Erste Skizze), Architektur­ und Datenmodell (Erste Skizze), Sicherheits- und juristische Bewertung, Einschätzung zu Technik und Finanzen

• Skizze zum weiteren Vorgehen• Ausführliche Dokumentation

FOLGENDE FORMATE BIETEN WIR AN:

PAKET S

Dauer: 1 Woche

Mehrwert:• Relevanteste Themen identifi zieren• Erste Lösungsansätze entwickeln

Ergebnisse:• Übersicht über Handlungsfelder

aus Bürger­ & Stadtperspektive• 2–3 getestete Papier­Prototypen• Skizze zum weiteren Vorgehen• Einfache Dokumentation

Die Deutsche Telekom AG kann Sie in allen Co­Creation­Phasen unterstützen. Wir haben nicht nur jahrelange Erfahrung in der Anwendung der hier vorgestellten Methoden, sondern können in jeder Phase auch weiter­gehende Expertise und Kompetenzen beisteuern – in den Bereichen Forschung, Design, Fertigung von Prototypen, Beratung im Hinblick auf Kooperationen und Auswahl des richtigen Anbieters und schließlich auch bei der Sicherung der technischen Umsetzbarkeit.

IHR ANSPRECHPARTNER

Ole SchillingVice President Market DevelopmentZentrum Digitale Städte & Regionen

Friedrich­Ebert­Allee 140, 53113 Bonn+49 163 [email protected]://smartcity.telekom.comhttps://smartcity.telekom.com/cocreate

WIR HELFEN GERNE.

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VERSTEHEN & ERFORSCHEN

Welches sind die wichtigsten Herausforderungen unserer Bürger und der Verwaltung?

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AD-HOCPERSONA

Der Zielgruppe Gesichter verleihen

SIE WOLLEN …

… verstehen, wer Ihre Zielgruppe ist, welche Motivationen und Wünsche dort vorhanden sind.

SIE ERHALTEN …

… ein besseres Verständnis für das Verh­alten der Bürger – durch Archetypen an­statt demografi scher Segmente. So kön-nen Sie im Prozess zielgerichteter Ideen entwickeln.

Personas repräsentieren typische Vertreterinnen und Vertreter einer

Zielgruppe. Sie machen es einfacher, konkret über Bürger und ihre

Bedürfnisse zu sprechen.

FÜR WEN? Jeder kann mitmachen. Ideal ist es,

wenn die Teilnehmer Wissen über die Akteure/Bürger mitbringen.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?Mindestens zwei

WIE LANGE DAUERT ES?Variiert je nach Anzahl der Personas,

etwa 30 Minuten bis 2 Stunden.

PHO

TO B

Y R

AWPI

XEL

ON

UN

SPLA

SH

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WORUM ES GEHTEine Persona ist eine Rolle, eine Maske, ein (Selbst-)Bild. Schaut man durch diese Maske, nimmt man Dinge auf eine bestimmte Art wahr. Wechselt man sie, entstehen wieder neue Perspektiven. Wenn Sie ver­schiedene „Typen“ konstruieren, können Sie Lebens­ und Verhaltensweisen besser verstehen, unterscheiden und vorhersagen. Eine Ad­hoc Persona ist eine verkürzteVariante einer „regulären“, daten­basierten Persona.

WAS SIE BENÖTIGENAls Materialien eigenen sich: Flip­Chart oder Pinn­wände, Zeitschriften zum Ausschneiden, Schere, Stifte in verschiedenen Farben, Post­its, große Papierbögen und Klebestift. Zusätzlich dürfen die Teilnehmenden gerne ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu den relevan­ten Akteuren und, wenn vorhanden, sogar stichhaltige Daten mitbringen.

EINEN ÜBERBLICK VERSCHAFFENÜberlegen Sie, wer von Ihrer Lösung betroffen sein oder deren Erfolg beeinfl ussen könnte. Entscheiden Sie dann, welche maximal drei Zielgruppen für einen bestimmten Problembereich am Wichtigsten sind. Auf diese fokussieren Sie Ihre Persona­Kreation.

INFOS UND DATEN ZUSAMMENTRAGENAd­hoc Personas basieren auf Annahmen. Das heißt aber nicht, dass sie fi ktional sind. Denn die Annahmen gehen aus der Erfahrung der Teilnehmenden und ihrem Wissen über Bürger/Akteure hervor. Tragen Sie so vieleInformationen und Einschätzungen wie möglich über die defi nierte(n) Zielgruppe(n) zusammen.

PERSONAS ERSTELLEN UND SO GREIFBAR WIE MÖGLICH MACHEN Erfi nden Sie jeweils eine Persona für die defi nierten Segmente – mit Name, Alter, Wohnort, anderen demo­grafi schen Merkmalen. Für die Erstellung können Sie die nebenstehende Vorlage benutzen: Neben den fi k-tiven Daten ist es wichtig, dass Ihre Personas ein Bild, einen Kontext haben. Suchen Sie aus Zeitschriften ein konkretes Persona­Porträt heraus, verwenden Sie Stimmungsbilder. Ein charakteristisches Zitat rundet die Persona ab. Sie können auch einen typischen Tag im Leben der Persona beschreiben, um einfacher Empathie aufzubauen.

AD-HOC PERSONAGESICHTER DER ZIELGRUPPE

Um eine konkrete Herausforderung zu verstehen, müssen Sie ein Bild von der Zielgruppe haben, um die es geht: Ad­hoc Personas sind eine schnelle Variante der Persona­Methode und eignen sich vor allem, um eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu schaffen.

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15DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Was macht das Leben der Persona aus in Bezug auf Beruf, Aktivitäten etc.?

Welches sind die wichtigsten Bedürfnisse im Leben?

Zählen Sie 5 Produkte oder Services aus, die Ihrer Persona sehr wichtig sind.

Geben Sie Ihrer Persona einen Namen.

Ordnen Sie Ihrer Persona ein Alter zu.

Machen Sie sie mit einem Foto persönlicher.

Was könnten typische Zitate Ihrer Persona sein?

Was motiviert Ihre Persona? Was frustriert sie?

Legen Sie einen Bildungsgrad fest.

Was sind ihre familiären Lebensumstände?

Wo wohnt sie und an welchem Orten hält sie sich auf?

KREATIVITÄT ANREGUNG SAMMELN

TRÄUMEN NEUGIER EFFIZIENZ

KONTROLLE SPIELEN ZIELE SETZEN

PLANEN KÖRPERLICHE BEWEGUNG

RÜCKMELDUNG KOMPETENZ

ENTSPANNUNG RISIKO ZERSTÖREN

BELOHNUNG LERNEN

REGELN BRECHEN REGELN EINHALTEN

STATUS BESTIMMEN FAMILIE GEBEN

FREUNDSCHAFT HELFEN GESELLIGKEIT

LIEBE SCHÜTZEN RESPEKT

BESCHÜTZT WERDEN KOMMUNIZIEREN

GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT SOZIALER

VERGLEICH PRIVATSPHÄRE

FREIHEIT HEDONISMUS GERECHTIGKEIT

GESUNDHEIT INDIVIDUALITÄT LEISTUNG

ORDNUNG SICHERHEIT SPARSAMKEIT

TRADITION NACHHALTIGKEIT

VERANTWORTUNG SELBSTVER­

WIRKLICHUNG SELBSTWERT TREUE

EHRLICHKEIT

5 WICHTIGSTEN DINGE

NAME

HANDLUNGSBEZOGEN SOZIAL IDEELL

ALTER

BILDUNG FAMILIE

DEMOGRAPHIE

LEBEN BEDÜRFNISSE

WOHNORT / WOHNSITUATION

ZITAT / LEITSPRUCH

WAS MOTIVIERT MICH? WAS FRUSTRIERT MICH?

NÄCHSTE SCHRITTE

• Personas mit mehr Fundament: Um Personas als strategisches Tool einsetzen zu

können, sollten diese auf einer systematischen Datengrundlage beruhen.

• Noch lebensnahere Personas: Sie können Ihre Personas entsprechend Ihrer spe­

ziellen Herausforderung anreichern. Verwenden Sie Explorative­Recherche­Methoden, wie Inter­views oder Nutzer­Observationen, um noch tiefere Ein blicke in das Leben der Personas zu erhalten. Vielleicht finden Sie wirkliche Bürger, zu denen Ihre Personas passen. Lernen Sie sie kennen und finden Sie raus, wie sie in Bezug auf Ihr spezielles Projekt handeln.

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Und jetzt?Sie kennen nun einige Protagonisten genauer und können erahnen, wie diese auf das Themenfeld blicken. Als nächstes können Sie HERAUSFORDERUNGEN DE FINIEREN. Oder Sie verschaffen sich mit einer weiteren Methode aus Schritt 1 einen noch genaueren Blick auf das Handlungsfeld.

AD-HOC PERSONANÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad-hoc Persona• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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STAKEHOLDER MAPPING

Aufzeigen, wer am Problem (oder der Lösung) beteiligt ist

SIE WOLLEN …

… einen konkreteren Überblick darüber, wer im Zusammenhang mit der Heraus­forderung welche Rolle spielt.

SIE ERHALTEN …

… eine Übersicht über relevante Akteure, geordnet im Koordinatensystem, ergänzt um Informationen zu Bedürfnissen und Art der Beziehung zwischen den ver­schiedenen Stakeholdern.

Stakeholder Mapping ist eine visuelle Methode zur Darstellung der relevanten Akteure oder Gruppen (Stakeholder) im Rahmen einer Projektherausforderung.

FÜR WEN?Jeder kann mitmachen.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?2–8 pro Workshop

WIE LANGE DAUERT ES?Etwa 1,5 Stunden

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STAKEHOLDER MAPPINGWICHTIGE AKTEURE SICHTBAR MACHEN

Oft spricht man auch von „Projektumfeldanalyse“, aber so kompliziert ist es nicht. Die Stakeholder Map ist eine Übersicht, die Ihnen bei der täglichen Arbeit an Ihrem Projekt hilfreich sein kann, weil Sie Ihnen die Orien­tierung über die ganz verschiedenen Akteurinnen und Akteure ermöglicht, mit denen Sie es zu tun haben.

STAKEHOLDER IDENTIFIZIEREN (15 MINUTEN) Zur Umsetzung dieser Methode benötigen Sie zwei Flipcharts oder Metaplanwände, Stifte in verschiedenen Farben, ausreichend Post­its und das Template Stake­holder­Mapping. Sammeln Sie in der Gruppe alle möglichen Akteure, die aus Ihrer Sicht für das Thema, die Herausforderung oder das Projekt relevant sein könnten. Schreiben Sie sie auf Post­its und heften diese an ein Board.

DIE STAKEHOLDERLISTE BEWERTEN (20 MINUTEN) Bewerten Sie gemeinsam die möglichen relevanten Stakeholder. Eine Möglichkeit dazu ist, die Post­its zunächst auf einem Koordinatensystem anzuordnen, das auf der x-Achse durch die Einflussmöglichkeit, auf der y­Achse durch die Betroffenheit bzw. das Interesse beschrieben ist. Betroffen sind diejenigen, die sich über Ihre zukünftigen Maßnahmen freuen oder auch ärgern werden. Einflussreich sind Stakeholder dann, wenn diese durch eigenes Handeln den Erfolg Ihrer Arbeit fördern, verhindern oder zumindest die Wahr­nehmung der Maßnahmen beeinflussen können.

STAKEHOLDER­EINFLUSS­/ INTERESSE­MATRIX

Die Einfluss-/Interessen-Matrix hilft, die Wichtigkeit aller relevanten Stakeholder zu visualisieren und zu bewerten.

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EINFLUSS +­­

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ZUSÄTZLICHE SCHRITTE

• Lebendiges Dokument Halten Sie die Stakeholder­Map offen und beob­

achten Sie kontinuierlich, ob weitere Stakeholder dazukommen.

• Gezielte Kommunikation Verwenden Sie die Stakeholder­Map später im

Prozess zur Erleichterung der Kommunikation und Kooperation mit relevanten Stakeholdergruppen.

• Die Methode skalieren Für eine vollständige Stakeholder­Map in einer

Stadt oder Region braucht es die Einbeziehung von mehr Personen als bei der angegebenen Workshopgröße. Erhöhen Sie dazu die Anzahl der Teilnehmenden und die Zahl der Workshops.

MOTIVATION, INTERESSEN UND BEDÜRFNISSE VON STAKEHOLDERGRUPPEN (15 MINUTEN)Um tiefere Einblicke in die Stakeholder­Gruppen zu erlangen, ist es hilfreich, die Motivationen, Interessen, Bedürfnisse oder Aufgaben der einzelnen Akteure zu identifizieren.

Benutzen Sie die andere Wand und kleben wieder Post­its mit den wichtigsten Stakeholdergruppen darauf. Ordnen Sie ihnen nun – zum Beispiel mit hilfe eines Brainstormings – Motivationen, Interessen, Bedürfnisse oder Aufgaben zu. Achten Sie auf Ge­meinsamkeiten.

ZUSAMMENHÄNGE ERKENNEN (20 MINUTEN)Zuletzt wird ein Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Gruppen aufgezeichnet. Interessant können Aufeinandertreffen, Ansprüche und Erwartungen der einzelnen Akteure zueinander sein. Ziehen Sie Ver­bindungslinien zwischen den einzelnen Post­its und beschreiben Sie diese durch ein Wort.

Folgende Fragestellungen können hierbei hilfreich sein:• Welche Abhängigkeiten zwischen den einzelnen

Gruppen sind bekannt?• Gibt es unterschiedliche Wünsche und Anforde­

rungen, die sich eventuell gegenseitig bedingen oder eindeutig widersprechen?

• Wer arbeitet wem zu und wer kann auf wen Einfluss nehmen?

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Und jetzt?Sie haben nun einen Überblick über das Umfeld Ihres Themas. Als nächstes können Sie noch genauer die HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN – sich zum Beispiel mit der How­might­we­Methode eine konkrete Aufgabe stellen oder sinnvolle Aktionsfelder über eine Heat Map näher bestimmen.

STAKEHOLDER MAPPINGNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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EXPLORATIVE-RECHERCHE-METHODENTiefere Einblicke in die

Bedürfnisse der Bürger gewinnen

SIE WOLLEN …

... Hinweise darauf, wie Angebote aussehen sollten, die im Leben der Bürger einen wirklichen Mehr­wert bieten.

SIE ERHALTEN …

... qualitative Einblicke, die die wirklichen Bedürfnisse und Wünsche der Bürger zeigen.

Wirklichen Nutzen bieten wir, wenn wir wissen, was Menschen fühlen,

denken, brauchen. Hier eine Sammlung von Methoden, um dies qualitativ

zu untersuchen.

FÜR WEN?Alle, die gerne beobachten, etwas

ausprobieren, mit Menschen sprechen.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?2–6

WIE LANGE DAUERT ES?2–10 Tage

PHO

TO B

Y C

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LES

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LASH

21DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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22 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Sie kennen Ihr Thema. Es ist aber noch zu früh für konkrete Fragen und Antworten. Erst einmal sind Sie neugierig und beginnen zu forschen.

»Die Leute sagen dir vielleicht, dass sie Inter­esse an deinem Produkt haben, aber wenn sie dann vor der Kaufent­scheidung stehen, kann ihr Verhalten ein ganz anderes sein.«

ALEXANDER OSTERWALDER, WIRTSCHAFTSTHEORETIKER

EXPLORATIVE-RECHERCHE-METHODENBÜRGERPERSPEKTIVEN, BÜRGERVERHALTEN

VORBEREITUNGEine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend für ein gutes Resultat Ihrer Erkundung. Bestimmen Sie als erstes Ihre Zielgruppe, sie können zum Beispiel drei bis fünf für das Thema relevante Ad­hoc Personaswählen. Formulieren Sie eine eindeutige Recherche­ Frage, zum Beispiel: Wie erleben die Bürger eine Anfrage zum Planungsstand eines Bauvorhabens?

INFORMATIONEN ZUSAMMENTRAGENSammeln Sie relevante, bereits vorhandene Infos zum Thema. Es gibt viele Quellen: Studien, Datenbanken, Listen mit Trends, Wissenschaftliche Publikationen, Onlinequellen und andere Literatur.Dann geht es los: Wählen Sie eine oder mehrere Untersuchungsmethoden aus dem Methoden­Set aus und führen Sie sie durch.

ERGEBNISSE ANALYSIERENIm Zuge der Exploration halten Sie so viele Beobachtungen wiemöglich fest. Gruppieren Sie diese auf Basisder tieferliegenden Motive. Eine Citizen Journey kann beimStrukturieren der Beobach­tungen hilfreich sein. Betrachten Sie wiederkehrendeähnliche Beobachtungen als Erkenntnisse.

Formulieren Sie die jeweilige Kern­Erkenntnis als bündiges Statement. Was ist aus Sicht der Betroffenen die konkrete Einschränkung, der Wunsch, die Heraus ­ forderung? Priorisieren Sie die Erkenntnisse, reichern Sie sie mit Zitaten und anderen Inhalten an.

DAS METHODENSET

SELBSTVERSUCH• Testnutzung

FELDFORSCHUNG• Service­Safari • Nutzer­Observation• Testnutzung

STIMME DES BÜRGERS HÖREN• Service­Safari • Kreativproben• Tagebuch­Studien• Interviews• Nutzer­Observation

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ERGEBNISSE ANALYSIEREN

ERKENNTNISSE ERHALTEN

SAMMELN

VERSTEHEN

FILTERN

PRIORISIEREN

CLUSTERN

ANREICHERN

23DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

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DAS METHODENSETFÜR DIE EXPLORATION

24 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

TAGEBUCH-STUDIEN

KREATIV-PROBEN

TESTNUTZUNG

Die Teilnehmenden notieren über einen längeren Zeitraum Eindrücke bei der Nutzung eines Angebots, dem Besuch einer Einrichtung oder dem Bewältigen einer Herausforderung.

... sind von Bürgern hergestellte Collagen, Alben, Zeichnungen oder andere Werke. Sie zeigen Gefühle, Standpunkte und Erfahrungen, die nicht ganz einfach mit Worten zu fassen sind.

Erleben Sie städtische Infrastruktur aus erster Hand. Auf diese Weise begegnen Sie Problemen und Hürden und sammeln eine Vielzahl von Eindrücken drumherum.

ABLAUF

Definieren Sie (1) das Thema, (2) wie häufig und über welchen Zeitraum die Teil nehmenden Aufzeichnungen machen und (3) wie oft es Austausch oder Checks geben soll. Erklären Sie ihnen, (1) welche Art von Feedback wünschen, (2) welche Form die Tagebucheinträge haben und (3) wo sie festgehalten werden sollen – auf Papier, in E-Mails o.ä. Hinterher ana-lysieren Sie die „Tagebücher“. Achten Sie auf wiederkehrende Mustern oder häufig genannte Probleme. Führen Sie daraufhin Interviews, um offene Fragen zu klären.

TIPPS & TRICKS

• Sorgen Sie dafür, dass die Materialien zum Aufschreiben selbsterklärend sind. So können sich die Teilnehmenden auf die eigene Erfahrung konzen-trieren und weniger auf den Prozess der Doku men tation.

ABLAUF

Fangen Sie mit einer kreativen internen Runde an, um festzulegen, was Sie von den Teilnehmenden lernen wollen. Händigen Sie diesen dann „Kreativprobe- Pakete“ aus, darin können Stifte, Alben, Postkarten oder auch Kamera und Auf-nahmegerät sein. Bitten Sie die Teilneh-menden, mit diesen Werkzeugen und Materialien eine bestimmte Erfahrung darzustellen oder zu dokumentieren. Nennen Sie einen Abgabezeitpunkt. Führen Sie danach Interviews, um noch tiefere Einsichten zu erhalten.

TIPPS & TRICKS

• Das Werkzeug ist entscheidend, die Pakete müssen einladend und in spi-rierend sein – unterschätzen Sie nicht den Vorbereitungsaufwand hierfür.

ABLAUF

Versuchen Sie von Ort A nach B zu kommen. Lassen Sie sich einen Biblio-theks ausweis ausstellen. Suchen Sie nach einer bestimmten Information im Onlineportal der Stadt, während Sie das Smartphone benutzen. Um welches Thema es auch geht – versuchen Sie es in mehreren Anläufen zu erleben. Das heißt: „Verfahren“ Sie sich, bitten Sie telefonisch um eine zusätzliche Auskunft, verlieren Sie Ihren Ausweis. Und dann dokumentieren Sie sorgfältig alles, was Sie beobachten: Frustrationen, Über-raschungen, Freude. Später gleichen Sie Ihre Erfahrung mit denen anderer Bürger durch Interviews ab.

TIPPS & TRICKS

• Benutzen Sie städtische Infrastruktur und Einrichtungen zu Zeiten, in denen es die meisten anderen Bürger tun, um noch mehr Eindrücke zu erhalten.

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25DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

INTERVIEWS SERVICE-SAFARI

NUTZER-OBSERVATION

… sind strukturierte Dialoge mit Bürgern. Sie geben Ihnen Aufschluss über deren Verhalten, ihre Motivation und die alltäg lichen Herausforderungen und Bedürfnisse.

Hier nehmen Sie Ihr Team mit ins Feld, um Bürgerinnen und Bürger zu inter-viewen. So erhalten Sie Informationen aus erster Hand über Erwartungen und Erfahrungen.

… macht es möglich, das Bürgerver halten zu dokumentieren und genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie erleben den Nutzungskontext, auftauchende Probleme und Herangehensweisen.

ABLAUF

Während einer Service-Safari sprechen Sie mit Leuten im öffentlichen Raum, z. B. auf der Straße oder in einer öffent-lichen Einrichtung. Bereiten sie vorher einige Fragen vor und proben die Inter-viewsituation mit Kollegen. Während der Safari fragen Sie die Menschen dann nach Meinungen, Einschätzungen, Erfahrungen. Sammeln Sie auch deren Ideen. Denken Sie unbedingt an Block und Stift. Eventuell können auch eine Kamera und/oder ein Diktiergerät von Nutzen sein. Nehmen Sie die Haltung ein, dass es darum geht, Verständnis und Empathie für die Nutzer aufzubauen.

TIPPS & TRICKS

• Sie können für die spätere Kommu-nikation ein Video mit Highlights aus den Safaris zusammenschneiden.

• Wenn im Rahmen des Themas möglich, wählen Sie für Ihre Safaris auch unter-schiedliche Einsatzorte, um die Vielfalt der interviewten Menschen zu erhöhen.

ABLAUF

Erstellen Sie eine Liste mit Fragen, die Sie interessieren. Für den Anfang nehmen Sie leicht zu beantwortende, zum Beispiel nach den bisherigen Er-fahrungen mit einem Service oder einer Einrichtung. Schließen Sie daran detail-liertere Fragen an – auch offene, wie zum Beispiel nach dem Warum, dem Wie, dem Wo. Hören Sie in der Interview-situation aktiv zu, sprechen Sie nicht mehr als ein Viertel der Zeit. Sie können Zitate notieren. Es empfiehlt sich jedoch grundsätzlich, das Interview parallel mit zuschneiden. Analysieren Sie dann hinterher Ihre Transkription und leiten kritische Punkte oder Verbesserungs-möglichkeiten ab.

TIPPS & TRICKS

• Das Interview sollte so offen sein, dass neue, unvorhergesehene Aspekte auftauchen können.

• Versuchen Sie, ausreichende und klare Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen zu erhalten.

• Stellen Sie keine Suggestivfragen – Sie wollen authentische Antworten.

ABLAUF

Klären Sie die Ziele und legen Sie fest, ob Sie über schriftliche Notizen hinaus auch Audio- oder Videoaufnahmen brauchen. Die Nutzer-Observation findet im realen Kontext statt. Das kann ent-weder direkt, das heißt mit einem Beob-achter vor Ort, stattfinden oder indirekt, also über Kameraauf zeichnungen (Achten Sie auf Transpa renz und Einwilligungen!). Schreiben Sie im Anschluss an die Ob-servation Ihre Eindrücke auf. Geben Sie darauf acht, dass Sie keine persönlichen Präferenzen einfließen lassen. Klärungs-fragen können Sie den Teilnehmern hinterher stellen.

TIPPS & TRICKS

• Bleiben Sie so weit im Hintergrund wie möglich. Weder dürfen Sie die Handlungen der Nutzer unterbrechen noch steuern.

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26 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Sie haben nun einen guten Überblick über Heraus­forderungen und Wünsche, die im Raum stehen. Als nächstes gilt es, diese zu priorisieren, beziehungs­weise, sich eine klar formulierte Aufgabe zu stellen. Machen Sie weiter mit einer der beiden Methoden aus HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN.

EXPLORATIVE-RECHERCHE-METHODENNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative-Recherche-Methoden• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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CITIZENJOURNEY MAPPING

Erfahrungen der Bürger mit städtischer Infrastruktur

visualisieren

SIE WOLLEN …

… verstehen, wie die Bürger Ein rich­tungen und Angebote über einen bestimmten Zeitraum und über alle Kontaktpunkte hinweg erleben.

SIE ERHALTEN …

… einen Überblick über Bürgerinter­aktionen und deren wahrgenommene Qualität entlang einer Zeitachse. Die Citizen Journey zeichnet außerdem ein klares Bild der vorhandenen Pro­bleme und Verbesserungsmöglichkeiten.

Citizen Journey Mapping macht sichtbar, was der Bürger erlebt, wenn er städtische Infrastruktur

und verschiedene Services nutzt.

FÜR WEN?Jeder kann mitmachen, ideal sind gemischte Gruppen aus mehreren

Abteilungen oder Funktionen.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?3–8

WIE LANGE DAUERT ES?1 Tag

27DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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28 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

CITIZEN JOURNEY MAP

CITIZEN JOURNEY MAPPINGBÜRGER-ERFAHRUNGEN VISUALISIEREN

Wenden Sie Explorative­Recherche­Methoden an, um tiefgreifendere Erkenntnisse zu erhalten.

Bilden Sie zunächst die Bürgerinteraktion für jeden Kontaktpunkt entlang der Journey ab . Dokumentieren Sie diese mit Notizen, Skizzen, Fotos und Screenshots.

Halten Sie dann die negativen Erlebnisse genau so wie die Bedürfnisse der Bürger fest . Sammeln Sie entweder allein oder in der Gruppe.

FESTLEGEN, UM WELCHE „REISE“ ES GEHTFür eine Citizen Journey ist es hilfreich, mit Ad­hoc Personas zu arbeiten. Wählen Sie eine Persona aus, die Ihrer anvisierten Zielgruppe entspricht . Dann definieren Sie deren „Reise“ (Journey): Legen Sie den Anfangs­, den Endpunkt und alle Kontaktpunkte da­zwischen fest . Die Grafik unten zeigt beispielhaft sieben Phasen einer Journey.

CITIZEN JOURNEY ABBILDEN (30 MINUTEN)Tragen Sie Informationen zum Benutzererlebnis zu­sammen. Beginnen Sie mit den bereitgestellten Per­sona­ Informationen und vervollständigen Sie das Bild durch weitere Quellen wie Marktforschungsdaten, Beschwerde-Protokolle usw. Es empfiehlt sich, mit Desktop­Recherchen zu beginnen.

START ENDE

06Hilfestellung

bei Problemen

07Beenden

oder Fortfahren

04Nutzen

03Engagieren

und Registrieren

02Aussuchen

und Anpassen

01Inspirieren

und Informieren

05Feedback

und Report

CUSTOMER JOURNEY

PHASEN

BÜRGER­INTERAKTIONEN

NEGATIVE ERLEBNISSE UND

BEDÜRFNISSE

EMOTIONSKURVE

VERBESSERUNGS­ IDEEN

Wenn Sie ungefähr wissen, in welchem Bereich sie Innovationen möchten, ist Citizen Journey Mapping eine gute Möglichkeit, herauszufinden, wo die Bürgerinnen und Bürger der Schuh drückt.

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29DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

ZUSÄTZLICHE SCHRITTEJOURNEY BEURTEILEN (10 MINUTEN)Bilden Sie die derzeitige Qualität bzw. die Bürgerzu­friedenheit auf einer Emotions­Kurve ab, um Highlights und Tiefpunkte erkennen zu können. Fokussieren Sie sich jetzt auf die negativen Erlebnisse („Pain Points“), dort wo es Lücken im Service gibt, wo Interaktionen häufig scheitern .

IDEEN ENTWICKELN FÜR EINE IDEALE JOURNEY (30 MINUTEN)Tragen Sie Verbesserungsideen zusammen, die den Bürgerbedürfnissen gerecht werden, Probleme be sei­tigen und die von Ihnen erkannten Lücken schließen. Stellen Sie Ihre angestrebte Customer Journey dar, um die Bereiche mit Verbesserungspotenzial hervor­zuheben .

Um das angestrebte Ziel greifbar zu machen, können Sie eine weitere Zeile mit Verbesserungsideen hinzu­fügen – hier können Sie die konkreten Maßnahmen nennen und auch die Stakeholder, die dafür beteiligt werden müssen. Wenn Sie sowohl die zukünftig er­wünschte Erfahrung festhalten als auch die Änderungen, die dafür „im Hintergrund“, in der Infrastruktur not­wendig sind, können Sie leichter einen Plan für die Implementierung machen.

Denken Sie auch an eventuelle Auswirkungen auf bereits bestehende Prozesse. Normalerweise erstellt man eine Citizen Journey Map am Anfang eines Pro­jektes, doch auch während des Design­Prozesses ist sie nützlich.

• Wettbewerbsanalyse einbeziehen Verwenden Sie Citizen Journey Mapping, um das

Bürgererlebnis mit den Produkten und Services anderer Städte vergleichen. Sie können in der Map dann eine weitere Kurve für vergleichbare Bürger­ Erfahrungen in anderen Städten integrieren

• Fortschritt überblicken Kontrollieren und kommunizieren Sie Fortschritte

bei den Verbesserungsmaßnahmen mit der Citizen Journey Map.

• Post-Launch-Review durchführen Bewerten Sie Projektergebnisse, indem Sie das

tatsächliche mit dem angestrebten Erlebnis ver­gleichen. Messen Sie die erzielten Fortschritte mit verschiedenen Indikatoren (KPIs).

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30 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Sie wissen nun, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Jetzt geht es darum, die anstehenden Aufgaben möglichst genau zu formulieren. Wählen Sie eine der beiden Methoden aus HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN.

CITIZEN JOURNEY MAPPINGNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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TREND-ANALYSE

Die Zukunft vorhersagen

31DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

SIE WOLLEN …

... verstehen, welche Trends das Leben in der Stadt (Infrastruktur, Verwaltung u. a.) beeinfl ussen werden.

SIE ERHALTEN …

... eine Trend­Übersicht, die Ihnen hilft, zukünftige Risiken zu erkennen und Chancen aufzudecken – eine wertvolle Inspirationsquelle für Innovationen.

Wie verändern sich Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft, Technologie und Infrastruktur im Laufe der nächsten

Monate oder Jahre?

FÜR WEN?Für alle, die Trends erkennen können

und bereit sind, die Chancen darin zu sehen.

FÜR WIE VIELE PERSONEN?1–5

WIE LANGE DAUERT ES?Variabel;

mehrere Stunden bis wenige Wochen

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32 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Wie verändern sich Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft, Technologie und Infrastruktur im Laufe von Monaten oder Jahren? Die Trendrecherche und ­analyse ist keine exakte Wissenschaft, sondern bietet eine Struktur, über die Zukunft nachzudenken. So können wir aktuelle Herausforderungen und Chancen besser verstehen.

TREND-ANALYSEDIE ZUKUNFT VORHERSAGEN

ARTEN VON TRENDSTrends können kurz­, mittel­ oder langfristige Verände­rungen sein, die den Status quo beeinflussen und einen Wandel bewirken. Sie werden aus der Beobach­tung aktueller Prozesse abgeleitet. Trends sind in allen Lebensbereichen zu finden und lassen sich in ver­schiedene Trendbereiche einordnen, zum Beispiel:• Makrotrends: bedeutende langfristige Veränderungen,

die sich auf die Gesellschaft auswirken, z. B. eine alternde Bevölkerung.

• Politische Trends: Veränderungen, die sich auf lokaler, kommunaler, Landes­, Bundes­ oder supranationaler (europäischer) Ebene abzeichnen, zum Beispiel neue Gesetzgebungen.

• Technologische Trends: durch Forschung und Ent­wicklung bedingte Veränderungen, die neue Chancen eröffnen, z. B. Sensortechnik, neue Netztechniken.

• Alltagstrends: Veränderungen im Verhalten der Bürger, z. B. Verlagerung von der Sprachkommu nika-tion hin zur textbasierten Kommunikation bzw. auch wieder zurück.

ZIEL DEFINIERENTrendanalysen werden in der Regel zu Beginn eines Pro­jekts durchgeführt. Dabei handelt es sich nicht um eine exakte Wissenschaft, sondern um einen strukturierten An­satz, um zukünftige Ereignisse abzuschätzen. Definieren Sie

zunächst das Ziel der Trendforschung: Soll sie Input für die Innovationsstrategie liefern? Oder möchten Sie neu entstehende Lösungen ausfindig machen? Legen Sie auch das Thema fest, zu dem Sie Trends finden möchten – Politik, Technik, Dienstleistungen, Bürger usw. – und schließlich den Zeithorizont, der Sie inter­essiert. Seien Sie so präzise wie möglich.

OPTIONAL: EINEN BLICK AUF DIE ZUKUNFT DER AD-HOC PERSONAS WERFEN.Wenn Sie bereits Personas (s. Ad-hoc Persona) definiert haben, können Sie als Ausgangspunkt deren Zukunft untersuchen. Die Prognose, wie sich Trends auf das zukünftige Leben der Personas auswirken könnten, nennen wir „Zukunfts­Layer“. Berücksichtigen Sie diese Informationen, wenn Sie das Ziel Ihrer Forschung de finieren. Die Ergebnisse Ihrer Trendanalyse können später im Prozess wiederum die Zukunfts­Layer Ihrer Personas ergänzen.

RELEVANTE TRENDS ERFASSENNachdem Sie den Umfang der Analyse abgesteckt haben, beginnt die Forschung. Identifizieren Sie zu­nächst relevante Trends auf der Grundlage sekundärer Quellen. Nutzen Sie dafür Trendportale und ­daten­banken im Internet, in denen aktuelle Trends erfasst und vorhergesagt werden.

Verwenden Sie dann Primärquellen: Statistiken, po­litische Dokumente, Zeitungen und Magazine, Fachzeit­schriften. Beginnen Sie mit dem Trendbereich, den Sie definiert haben. Betrachten Sie aber auch die anderen drei Trendbereiche, da diese den von Ihnen unter­suchten Trendbereich beeinflussen können. Suchen Sie nach Mustern, um wichtige Trends zu identifizieren.

Listen Sie so viele Trends wie möglich auf und schreiben danach bis zu 10 wichtige Trends in Ihren eigenen Worten als Zusammenfassung der Forschung auf. Be­schreiben Sie so kurz wie möglich, was und wie sich etwas wesentlich verändert. Seien Sie mutig in der For­mulierung, auch wenn es keine Sicherheit gibt. Notieren Sie für jeden Trend die zugrunde liegende Hypothese/Annahme, um zu untersuchen, wie sich dieser Trend entwickeln könnte.

»Es ist besser, Dinge ohne Gewissheit voraus­zusehen, als gar nichts vorauszusehen …«

HENRI POINCARÉ, MATHEMATIKER & PHYSIKER

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33DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

DIE SMART CITY IM HYPE-ZYKLUS (NACH GARTNER INC.)

ZEIT

AUFM

ERKS

AMKE

IT

Technologischer Auslöser

Tal der Enttäuschungen

Gipfel der überzogenen Erwartungen

Pfad der Erleuchtung

Plateau der Produktivität

weniger als zwei Jahren

2–5 Jahren

5–10 Jahren

mehr als 10 Jahren

Digital EthicsBlockchain in GovernmentIoT PlatformMobility as a ServiceSmart Parking StrategiesSmart City FrameworkSmart TransportationWater ManagementCar­Sharing ServicesConnected HomeInternet of Things

Smart Monitoring forPublic Insfrastrucures

Greenfield Smart City FrameworkEnergy Water Nexus

Digital SecuritySustainable and COP21

Civic and Community DevelopmentCity Operations Center

Chatbots5G

Autonomous Driving Level 5Data Marketplace

Data for Good

Distributed Generation

Smart Lighting

Plateau der Produktivität wird erreicht in:

Vehicle­to­Vehicle CommunicationsMicrogridsIntelligent BuildingAutomation Systems

Smart Building

Artificial General Intelligence

• Nach Symptomen Ausschau halten: Polarisierende Ergebnisse bei Umfragen können

auf Trends hinweisen: Wenn eine Idee entweder geliebt oder gehasst wird, sind Sie möglicherweise auf der richtigen Spur.

• Auf dem neuesten Stand sein: Langfristige Trends, die für die nächsten 10 bis

50 Jahre gelten, sollten alle fünf Jahre überprüft werden. Kurzfristige Trends, die die nächsten sechs bis zwölf Monate beschreiben, müssen alle sechs Monate aktualisiert werden.

WEITERE TIPPS

TRENDS DOKUMENTIEREN UND PRÄZISIEREN Tragen Sie Beispiele für aktuelle städtische Projekte, technologische Lösungen oder Modellvorhaben zu­sammen, um die wichtigsten Trends zu verdeutlichen. Kombinieren Sie diese mit Fakten, Statistiken und an­deren Informationen. Damit erstellen Sie Trendboards, auf denen die Ergebnisse zusammengefasst sind. Trendboards zeigen kombinierte Informationen und sollten jeweils eine kurze Zusammenfassung des Trends, außerdem zur Veranschaulichung dienende Grafiken, Bilder, Statistiken, Best­Practice­Beispiele sowie rele­vante Subtrends enthalten.

Diskutieren Sie die einzelnen Trends und inwiefern diese für die städtische Infrastruktur, die Sie im Fokus haben, relevant sind.

Vergleichen Sie verschiedene Trends, um festzustellen, in welchem Zusammenhang sie miteinander stehen. Suchen Sie nach Mustern, stellen sie diese unter Um­ständen in einer Trendlandkarte zusammen, und erörtern Sie, inwiefern daraus zukünftige Richtungen des Projekts sichtbar werden.

INFORMATIONEN ANWENDENTrends weisen nicht nur auf zukünftige Entwicklungen hin, sondern können eine Inspirationsquelle sein. Unter­suchen Sie jeden wichtigen Trend und halten Sie fest, wie dieser sich auf das Bürgerverhalten, die Infrastruktur oder Ihre Einrichtung auswirken könnte. Kombinieren Sie Trends, um neue Lösungsansätze zu finden.

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34 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Durch die Trendanalyse haben Sie ein Bild davon er­langt, welche Chancen und Herausforderungen es gibt. Weiter geht es mit dem nächsten Schritt: Welche kon­krete Aufgabe wollen Sie lösen? Wählen Sie eine der Methoden aus HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN. Wenn Sie mit Ihrer Trendanalyse direkt weiterarbeiten möchten, eignet sich die Methode ORIENTATION MAP.

TREND-ANALYSENÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend-Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

Welche konkrete Aufgabe stellen wir uns?

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HOW MIGHT WE

Die richtigen Fragen stellen

SIE WOLLEN …

... die richtigen Impulse setzen, damit Lösungsideen gefunden werden.

SIE ERHALTEN …

... leicht verständliche Fragen, die dazu inspirieren, kreative Lösungen zu fi nden.

Nehmen Sie, was Sie über Ihre Herausforderung wissen und stellen

daraus hervorgehend Fragen nach dem Muster „Wie könnten wir …?“

Diese einfache Methode ist bestens geeignet als Übergang

in die Ideenfi ndung.

FÜR WEN?Alle Projektbeteiligten

FÜR WIE VIELE PERSONEN?1–5

WIE LANGE DAUERT ES?30–90 Minuten

35DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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36 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

HOW MIGHT WEDIE RICHTIGEN FRAGEN STELLEN

Sie kennen Ihre Herausforderung und haben bereits Erkenntnisse gesammelt? Mit How­might­we­Fragen bauen Sie eine Brücke zu den ersten Lösungsideen.

AUSGANGSPUNKTE FINDENBetrachten Sie den Bereich, den Sie verbessern möchten und die bereits gewonnenen Erkenntnisse. An welcher Stelle müsste die Lösung ansetzen?

FRAGEN SAMMELNStellen Sie Fragen, die folgendermaßen beginnen: „Wie könnten wir …“. Zum Beispiel: „Wie könnten wir durch eine App für kürzere Wartezeiten beim Ein woh ner melde­amt sorgen?“, „Wie könnten wir für die Bürger Fahr­radfahren und ÖPNV leichter kombinierbar machen?“, „Wie könnten wir den Einblick in Daten, die bei der Stadt liegen, erleichtern?“. Seien Sie großzügig und formulieren Sie ruhig viele Fragen in mehreren Varianten.

Manchmal hilft es auch, die Fragen noch radikaler zu formulieren, zum Beispiel: „Wie können wir Warte­zeiten beim Einwohnermeldeamt ganz vermeiden?“

Beispiel für die richtige Zielweite• „Wie könnten wir die Logistik revolutionieren?“

Diese Frage ist zu weit. • „Wie könnten wir ein Scannersystem für das

Ordnungsamt zur Zertifikatsüberprüfung von Lieferfahrzeugen entwickeln?“ Diese Frage ist zu eng und speziell.

• „Wie könnten wir es schaffen, dass Ziele in der Innenstadt nicht von mehreren Logistikunternehmen parallel angefahren werden?“ Damit kommen Sie weiter.

Eine gute Frage gibt den Fokus vor und ist dabei lösungsoffen formuliert.

ARBEITEN MIT DEM ERWEITERTEN MUSTERSie können für die Formulierung der How­might­we­Fragen auch das nebenstehende Muster verwe nden. Darin werden anschließend an die eigentliche How­might­we­Frage noch einmal die Nutzer und der über­greifende Nutzen ins Spiel gebracht: „Wie könnten wir die Nutzung von Fahrrad und ÖPNV leichter kom­binierbar machen (= Nutzerbedürfnis/Problem) für die vielen Pendler (= Zielgruppe), um damit einen entspannteren Berufsverkehr zu schaffen (= Über­greifendes Ziel)?“

AUSWÄHLENSammeln Sie drei Fragen, die Ihnen am relevantesten erscheinen, zum Beispiel, weil sie am meisten in­spirieren, am genauesten gestellt sind oder am besten auf die Herausforderung passen.

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37DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

WIE KÖNNTEN WIR ...

FÜR ...

UM / DAMIT ...

Das Nutzerbedürfnis / das Problem, das gelöst werden soll

Der Nutzer / die Zielgruppe

Die Erkenntnis / das übergreifende Ziel

Hier notieren Sie Fragen, auf deren Basis Sie mit der Lösungsfindung beginnen. Sie adressieren das Bürger­bedürfnis, stellen die Zielgruppe in den Mittelpunkt und nennen den übergreifenden Vorteil.

WIE KÖNNTEN WIR …?

• WIE KÖNNTEN WIR …? Nutzerbedürfnis oder Problem ausformulieren,

das gelöst werden soll

• FÜR ... Zielgruppe mit einzelnen Begriffen

oder in kurzen Sätzen definieren

• UM / DAMIT... Übergreifendes Ziel der Maßnahme festhalten

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38 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Mit den How­might­we­Fragen in der Hand können Sie nun zu einer Methode aus IDEEN ENTWICKELN übergehen und damit beginnen, Ideen zu sammeln und zu skizzieren.

HOW MIGHT WENÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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ORIENTATIONMAP

Den Möglichkeitsraum erfassen

SIE WOLLEN …

…Handlungsräume für Smart­City­Projekte identifi zieren.

SIE ERHALTEN …

…eine Übersicht über alle Handlungs­felder, in denen Digitalisierung sinn­vollen Mehrwert schafft.

Wo sind gerade wirkliche digitale Innovationen möglich?

FÜR WEN?Digitalexperten und Fachexpertinnen im

Team oder in Ihrer Verwaltung

FÜR WIE VIELE PERSONEN?3–6

WIE LANGE DAUERT ES?Wenige Stunden bis zu zwei Wochen

39DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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40 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

RECHERCHE UND AUSWERTUNG – MIT TIPSTIPS steht für die englischen Begriffe Trends, Implica­tions, Possibilities und Solutions. Das TIPS­Modell nimmt Trends unter die Lupe und hilft, auf sinnvolle Innovationen zu stoßen. Greifen Sie auf das Wissen der Teilnehmenden zu. Schreiben Sie die TIPS für jede Ebene auf Post­its und kleben diese dann in die Felder auf einem großen Papierbogen (siehe Grafik). Die ana­loge Darstellung unterstützt Sie dabei, einen Überblick über das gesamte Feld zu erhalten. Das erleichtert sowohl die Arbeit und Diskussion mit Kollegen und Ex­pertinnen als auch ein Wiederaufgrei fen der Methode zu einem späteren Zeitpunkt. Wenn mehr Zeit ist, kön­nen Sie auch eine Recherchephase einlegen und dann erst einen gemeinsamen Workshop durchführen. Sie können einzelnen Teilnehmenden auch entsprechende Rechercheaufgaben zuweisen.

TrendsWelche Trends sind aktuell zu erkennen, die im be­treffenden Umfeld relevant sind oder in Zukunft relevant werden? Dabei sind nicht nur technologische Trends, sondern auch gesellschaftliche, ökonomische und politische Trends von Wichtigkeit.

Auswirkungen (Implications)Interpretieren Sie die Trends: Welche Auswirkungen werden sie auf das vorliegende Umfeld haben? Was würde geschehen, wenn Sie nichts unternehmen?

Chancen (Possibilities)Welches Potenzial ergibt sich aus den Trends und den Auswirkungen für die Handlungsfelder? Seien Sie fantasie voll und optimistisch: Wie würde das Handlungsfeld aussehen, wenn die Trends nur Gutes bringen und optimal genutzt werden würden?

Die Orientation Map wird auch „Heat Map“ oder „Big Picture“ genannt. Sie betrachten damit einerseits verschiedene Handlungsfelder (oder Ebenen), die von Innovation profitieren. Gleichzeitig fächern Sie Innovation in verschiedene Dimensionen auf. So entsteht eine Matrix. Sie hilft dabei, die „heißen“ Be reiche zu finden und geeignete Maßnahmen abzuleiten. Entwickeln Sie die Orientation Map als Workshop oder in einem mehrtägigen Prozess.

EBENEN DEFINIERENAls Erstes geht es darum, die verschiedenen Ebenen zu definieren, auf denen Innovation stattfinden kann. Die folgenden Ebenen eignen sich für die meisten Smart­ City­Themen. Passen Sie sie aber, falls not wendig, an.

InfrastrukturHier geht es um die Optimierung von Prozessen und IT-Infrastruktur für effizientere Prozesse mit dem Ziel, Kosten zu reduzieren, Abläufe schneller durchführbar zu machen oder die technische Basis für zukünftige Innovationen zu legen.

Mitarbeiter-BefähigungAuf dieser Ebene wird betrachtet, wie sich die Arbeit von zum Beispiel Verwaltungsangestellten verändern könnte. Diese können erstens neue Modelle von (Zusammen-)Arbeit anwenden, zum Beispiel Design Thinking oder Scrum. Zweitens können sie digitale Tools einsetzen oder drittens mit Bürgern und anderen organisatorischen Einheiten in einer veränderten Art und Weise kommunizieren und zusammenarbeiten.

BürgererlebnisWelche innovativen Produkte und Services können das Erlebnis der Bürger verbessern, zum Beispiel eine einfachere Interaktion mit städtischen Angeboten be­wirken oder nachhaltige Verhaltensweisen erleichtern?

ORIENTATION MAPDEN MÖGLICHKEITSRAUM ERFASSEN

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41DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Lösungen (Solutions)Welche Produkte und Lösungen sind es, die die skizzierten Chancen Wirklichkeit werden lassen? An welcher Stelle müssen Änderungen bei Partnern oder anderen organisatorischen Einheiten erfolgen?

TEILEN UND DISKUSSIONFast immer gibt es verschiedene Perspektiven auf die TIPS. Diskutieren Sie das „Big Picture“ gemeinsam mit Expertinnen und Kollegen. Welche weiteren Trends, Auswirkungen, Chancen und Lösungen können Sie noch identifizieren? Wo befinden sich „blinde Flecken“, die Sie noch nicht einschätzen können?

AUSWÄHLEN UND WEITERFÜHRENPriorisieren Sie Lösungen, um im Anschluss aktiv zu werden. Markieren Sie auch Trends, Auswirkungen oder Chancen, für die es noch keine Lösungen gibt, die Sie aber als wichtig identifiziert haben. Vielleicht, weil sie eine große Dynamik besitzen, weil eine Reak tion auf einen Trend erforderlich ist, usw. Vergessen Sie nicht, den Prozess in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Gerade im digitalen Umfeld ist das Big Picture kein statisches Dokument, sondern eine dynamische Arbeits­grundlage, die sich schnell verändern kann.

ORIENTATION MAP

04Lösungen

03Chancen

02Auswirkungen

01Trends

INFRASTRUKTUR

BÜRGERERLEBNIS

MITARBEITER­BEFÄHIGUNG

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42 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Sie wissen jetzt, wo Innovationsprojekte aus welchem Grund sinnvoll sein können. Es ist Zeit zum IDEEN ENTWICKELN. Machen Sie weiter mit einer der Me­thoden in Schritt drei.

ORIENTATION MAPNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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IDEEN ENTWICKELN

Welches sind die vielversprechendsten Lösungsansätze?

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IDEATION-METHODEN

Kreativität fördern für richtig gute Ideen

SIE WOLLEN …

… auf gute Ideen und Lösungen kommen.

SIE ERHALTEN …

… eine Reihe von Ideen – sortiert, bewertet und kombinierbar für mehrere mögliche Lösungen.

Für gute Ideen kann man den Boden bereiten, mit methodischen

und kollaborativen Übungen.

FÜR WEN?Für jeden. Ideal sind

interdisziplinäre Teams.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?3–10

WIE LANGE DAUERT ES? Einen halben Tag

43DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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DAS METHODENSET

IDEEN VERFEINERN• Scamper

IDEEN BEWERTEN• Das Anti­Problem

IDEEN GENERIEREN• Brainwriting• Adjektive aufl isten• Kognitive Leiter• Sechs Denkhüte

44 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Methoden zur Ideenfi ndung (engl. Ideation) bieten einen strukturierten und verständlichen Weg, Kreativität zu entwickeln. Sie helfen dabei, Ideen zu erhalten, sie zu sortieren, zu sammen zu fassen und zu Konzepten weiterzuentwickeln.

VORBEREITUNGBenennen Sie zunächst das Problem, das Sie angehen möchten. Schauen Sie sich noch einmal die bisherigen Erkenntnisse, zum Beispiel die Bedürfnisse der Bürger,

an. Stellen Sie das Hintergrund­material zusammen, z. B. die Ergebnisse von Methoden wie dem Citizen Journey Mapping.Fassen Sie das Problem in ein oder zwei Sätzen zusammen. So können Sie mit einem Blick jederzeit herausfi nden, ob Sie noch auf dem richtigen Weg sind.

IDEEN ENTWICKELNNehmen Sie sich jetzt eine oder mehrere der Methodenaus dem Methoden­Set (S. 46). Bringen Sie zunächst so viele Ideen wie möglich hervor, ohne diese jetzt schon kritisch zu bewerten – dafür ist später noch Zeit. Während der Verfeinerung wählen Sie die besten Ideen aus .

ERGEBNISSE BEWERTEN UND VERFEINERNWenn Sie eine Sammlung von Ideen haben, werden sie sortiert und weiter eingegrenzt. Wählen Sie aus, welche Ideen das Problem am besten angehen. LassenSie jedes Team­Mitglied ihre Ideen erklären, so dass ein gemeinsames Verständnis entsteht. Als nächstes werden die Ideen sortiert. Kategorisieren Sie sie nach übergreifenden Merkmalen. Arrangieren Sie die Zettel zu einem Affi nitätsdiagramm .

Sprechen Sie darüber, wie Ideen und die übergreifendenKategorien zur Problemlösung beitragen. Verwenden Sie Bewertungskriterien, um sie in eine Rangfolge zu bringen; zum Beispiel Problem­Passung, Durchführ­barkeit, Kundenbedürfnis. Sie können mit einem Koor­dinatensystem oder durch Punktevergabe die Auwahl weiter eingrenzen.

KoordinatensystemPlatzieren Sie Ideen auf einer Skale von 1–5 für jedes Kriterium.

PunktvergabeLassen Sie die Teilnehmenden Ideen vorauswählen, nach Priorität oder Erfüllungsgrad eines Kriteriums. Lassen Sie dann jeden eine vorher begrenzte Zahl von Klebepunkten als Stimmen für die einzelnen Ideen vergeben.

IDEATION-METHODENKREATIVITÄT FÖRDERN

»Regelmäßiges Brain­storming ist für eine Organisation so wichtig wie regelmäßiger Sport für die Gesundheit. Es erzeugt eine innovative, reaktionsfähige Kultur.«

TOM KELLEY, IDEO, SACHBUCHAUTOR

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45DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Benutzen Sie Post­its, um Ideen festzuhalten Außerdem lohnt sich ein Blick auf die Brain­storming­Regeln von IDEO:

1. Beurteilung aufschieben2. Verwegene Ideen fördern3. Auf den Ideen von Anderen aufbauen4. Beim Thema bleiben

AFFINITÄTSDIAGRAMM

AFFINITÄTSDIAGRAMM

Clustern Sie ähnliche Ideen. Geben Sie jeder „Familie“ einen eindeutigen

Namen, der die Grundidee beschreibt.

KONZEPTE ABLEITEN

Verfeinern und entwickeln Sie jede Familie mit unterstützenden Ideen zu

einem Konzept. Trennen Sie die machbaren Schritte von den vagen Einfällen.

PITCHEN UND AUSWÄHLEN

Präsentieren Sie Ihre Konzepte, zum Beispiel in einem Elevator­Pitch­Format. Wählen Sie

die vielversprechendsten Konzepte aus (durch Punktevergabe, Rating-Matrix o.ä.).

5. Nur ein Gespräch auf einmal6. Visuell arbeiten7. Quantität anstreben

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DAS METHODENSETFÜR DIE IDEATION

46 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

BRAINWRITING ADJEKTIVEAUFLISTEN

… eignet sich dazu, mit einer Gruppe Ideen zu entwi ckeln. Es ermöglicht den Teilnehmenden, die Ideen der Anderen zu verbessern oder weiter zu entwickeln.

… ist eine Kreativitätstechnik, in der Eigenschaftsworte aufgelistet werden. So tauchen neue Vorstellungen von bereits bestehenden Lösungen auf.

… ist eine Interviewtechnik, bei der ein vordefiniertes Set an Fragen verwendet wird. Sie ermöglicht es, herauszufinden, welche positiven und negativen Asso-ziationen die Teilnehmenden zu einem Produkt oder Angebot haben.

ABLAUF

Zunächst wird ein Thema für das Brain-writing definiert. Dann werden 4 bis 8 Teilnehmer ausgewählt, die zeitgleich ihre Ideen aufschreiben. Nach vorgege-bener Zeit reichen sie ihre Notizen an eine andere Teilnehmerin weiter. Diese kann nun die vorliegenden Ideen als Inspiration nutzen und weiterentwickeln. Dieser Vorgang kann mehrere Male wiederholt werden, im Idealfall, bis jeder Teilnehmer jedes Ideenset einmal be-arbeitet hat.

TIPPS & TRICKS

• Quantität führt zu Qualität. Keine Idee sollte zurückgehalten werden.

• Eine bekannte Variante ist die 6-3-5- Methode: 6 Teilnehmer schreiben je 3 Ideen auf ein Blatt Papier und geben dies nach einer bestimmten Zeit weiter. Der Nächste versucht, die drei Ideen weiterzuentwickeln, daraus etwas abzuleiten. Jedes Papier wird 5 Mal weitergegeben.

ABLAUF

Zu Begin wird das Produkt oder Angebot, das verbessert werden soll, benannt und beschrieben. Dann werden Eigenschafts-wörter gesammelt, die die gewünschten Verbesserungen beschreiben. Dabei gilt: Je mehr, desto besser. Anschließend werden diejenigen Adjektive ausgewählt, die am relevantesten erscheinen. Mit dieser Auswahl wird nun ein Brain stor-ming durchgeführt: Welche Änderungen können vorgenommen werden, damit diese Attribute Realität werden? In welchen Varianten kommt das Angebot näher an die Attribute heran?

TIPPS & TRICKS

• Wenn Sie eine alternative oder kon kurrierende Lösung betrachten, kommen Sie leichter auf noch mehr Adjektive.

• Durch willkürlich ausgewählte Kom-binationen von Attributen können ganz neue Perspektiven gefunden werden.

ABLAUF

Zu Beginn wird den Teilnehmern das entsprechende Angebot erklärt. Anschließend werden sie entlang der „Leiter-Fragen“ interviewt: 1. Worum handelt es sich bei dem

Angebot?2. Was leistet es?3. Welchen Nutzen ziehen Sie daraus? 4. Warum ist es für Sie wichtig? 5. Welchen Ihrer persönlichen Werte

entspricht es?

Korrigieren Sie Ihre ursprünglichen Annahmen. Welche Einsichten können aus den Antworten abgeleitet werden? Diese können anschließend dazu dienen, mit Hilfe eines Brainstormings Ideen zur Verbesserung zu generieren.

TIPPS & TRICKS

• Für die fünfte Frage kann eine Liste mit universellen Werten (wie innere Ruhe oder Vertrauen) vorbereitet und abgefragt werden.

KOGNITIVELEITER

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47DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

SECHS DENKHÜTE

SCAMPER DAS ANTI-PROBLEM

… ist eine strukturierte Methode der Ideenbewertung, bei der eine einfache Checkliste verwendet wird. Mit ihrer Hilfe können bestehende Ideen weiter-entwickelt oder alternative Ideen gene-riert werden.

… ist eine Diskussionsmethode, mit deren Hilfe Ideen aus verschiedenen Perspek-tiven betrachtet werden können. So kann man herausfinden, wie über zeugend eine Idee ist.

… ist eine Methode, neue Ideen zu finden, indem ein existierendes Problem auf den Kopf gestellt wird. Weil die ur-sprüng liche Fragestellung dabei um ge-kehrt wird, hilft sie dabei, außer halb des üblichen Rahmens zu denken.

ABLAUF

Es werden sechs Teilnehmer für die Dis kussion ausgewählt. Jeder schlüpft in eine der folgenden Rollen, die durch Farben repräsentiert werden:• Organisation, Überblick (blau)• Information, Analyse (weiß)• Emotionen, Intuition (rot)• Kreativität, Innovation (grün)• Optimismus, Freude (gelb)• Sorge, Negativität (schwarz)

Danach wird das Diskussionsthema erläutert. Während der folgenden Dis kus-sion trägt jede Rolle ihre jeweilige Pers-pektive zur Diskussion bei. So können bisher unbeachtete Ansichten und Argu-mente zum Vorschein kommen.

TIPPS & TRICKS

• Während der Diskussion dürfen die Teilnehmenden an ihre jeweilige Rolle erinnert werden.

ABLAUF

Zu Beginn wird die Herausforderung ge-nau benannt und beschrieben. Bei Be-darf kann sie in Unterthemen auf geteilt werden. Jedes Einzelthema wird nun mit-hilfe der Scamper-Punkte durchgearbeitet: • Ersetze etwas• Kombiniere es mit etwas anderem• Füge etwas hinzu• Verändere oder verstärke es• Finde weitere Verwendungen• Entferne etwas• Kehre es um oder gestalte es anders

Diese Denkansätze helfen dabei, neue Zugänge zu einem bestehenden Problem zu finden.

TIPPS & TRICKS

• Die Punkte können nacheinander be ar-beitet werden oder es wird so lange bei einem Punkt verharrt, bis so viele Ideen wie möglich dazu generiert wurden.

ABLAUF

Zu Beginn wird die Herausforderung, die bearbeitet werden soll, skizziert ( z. B. mehr Kunden zu gewinnen). Die Teilnehmenden werden nun gebeten, das Problem zu lösen, welches das genaue Gegenteil der ursprünglichen Herausforderung darstellt (z. B. möglichst viele Kunden fernzuhalten). Die Teilneh-menden haben etwa eine halbe Stunde Zeit für ein Brainstorming. Anschließend teilen sie ihre Ergebnisse mit den An-deren und diskutieren ihre Ergebnisse. Abschließend können jene Lösungen für das Anti-Problem ausgewählt werden, die eine neue Perspektive auf die ur-sprüngliche Herausforderung bieten oder neue Lösungswege enthalten.

TIPPS & TRICKS

• Beim Brainstormen sollte nichts zurück gehalten werden – je extremer die Ideen, desto besser!

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48 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Sie haben eine bereits priorisierte Liste mit Ideen bzw. Konzepten. Es wird Zeit, sie erfahrbar zu machen, indem Sie PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN.

IDEATION-METHODENNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation-Methoden• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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ELEVATORPITCHIdeen auf den Punkt bringen

49DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

SIE WOLLEN …

... eine bündige Zusammenfassung des Produkts, der Service­Idee.

SIE ERHALTEN …

... die Idee in einer Form, die Sie in Gesprächen mit Stakeholdern immer wieder verwenden können. Außerdem können Sie damit die Überzeugungs­ und die Durchschlagskraft testen.

Ein Elevator Pitch reduziert eine Idee auf das zugrundeliegende

Bedürfnis und wie es erfüllt wird. Dabei verwenden Sie ein einfaches

Formular, das alle relevanten Aspekte Ihrer Idee kommuniziert.

FÜR WEN?Alle. Keine Vorkenntnisse erforderlich.

FÜR WIE VIELE PERSONEN?1–5

WIE LANGE DAUERT ES?30 Minuten–1 Tag (Die Methode,

nicht der Pitch, der ist kürzer!)

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50 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

ELEVATOR PITCHPUNKTGENAU VERMITTELN

Stellen Sie sich vor, Sie wollten jemanden von Ihrer Idee überzeugen – in nur einer Fahrt mit dem Aufzug. Was ist der Nutzen für andere? Welche Bedürfnisse erfüllt die Lösung? Ein Elevator Pitch vermittelt genau das, in massiv verkürzter Form. Auf dem Weg zum fertigen Pitch hilft Ihnen eine Checkliste, den Nutzen Ihrer Idee besser zu verstehen. Um diese Methode sinnvoll zu nutzen, sollten Sie sich vorher mit Explorative­Recherche­ und Ideation­Methoden beschäftigt haben.

VORBEREITENFassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse – Kunden­bedürfnisse, Chancen, Risiken usw. – zusammen. Betrachten Sie die Zielgruppe: Was treibt diese an?

Wie nähert sich dort jemand Ihrer Idee? Welche Vorteile zieht er oder sie daraus?

AUF DAS WESENTLICHE KONZENTRIERENDrücken Sie sich klar aus: Ein Ele­vator Pitch muss von jedem ver­standen werden. Beschreiben Sie mithilfe der Vorlage das erkannte Problem und die potenzielle Lö­sung, füllen Sie die Felder aus und sprechen Sie die Sätze laut aus.

• Beginnen Sie mit der Definition der Herausforderung. Wer sind die Zielkunden, die häufig damit konfrontiert werden?

• Beschreiben Sie den Zusammenhang, in dem es auftritt, mit wenigen Worten.

• Sagen Sie, was eine gute Lösung für den Bürger bieten müsste …

• … und beschreiben Sie Ihre eigene Motivation.

Beschreiben Sie als Nächstes Ihre Lösung.• Wie funktioniert sie? Was sind Kernmerkmale?• Erwähnen Sie Lösungen anderer Städte/Unter­

nehmen und …• … beschreiben Sie zuletzt, was an Ihrer Lösung

im Vergleich dazu anders ist.

DISKUTIEREN UND BESPRECHENNachdem die Aussagen einmal stehen, holen Sie Feed­back zu Ihrer Idee ein. Dadurch erfahren Sie, wo sie noch präziser sein könnte. Überarbeiten und optimieren Sie Ihren Entwurf mehrfach. Er sollte so eindeutig, ein­fach und kurz wie möglich sein.Prüfen Sie nochmal die Überzeugungskraft Ihres Elevator Pitchs. Folgende Fragen können Sie dabei im Hinterkopf haben:• Bezieht die Idee sich speziell auf Ihr Fachgebiet

oder Ihre Branche?• Wird darin auf ein wichtiges Bedürfnis eingegangen?

Achten Sie auch auf tieferliegende Bedürfnisse und verlieren Sie sich nicht in Details.

• Wie sehen Ideen in anderen Städten oder von Unternehmen aus?

• Können Sie Ihre Aussagen beweisen?

»Ideen breiten sich nicht von alleine aus. Nur mit Worten, die Menschen ver­stehen, können Sie sie auch inspirieren.«

SIMON SINEK, AUTOR UND UNTERNEHMENSBERATER

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51DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Variation 1: MiniservietteEs muss nicht unbedingt die Papierserviette im Restaurant sein, auf der schnelle Ideen festgehalten werden – die Struktur einer Miniserviette können Sie auch auf Papier verwenden:• Bedürfnis des Benutzers, auf dem die Idee basiert• Idee in einem Satz und einem Bild

Variation 2: Ideen-ServietteIdeen­Servietten sind ein wenig detaillierter, sie enthalten:• Name der Idee• Die Idee in einem Satz (Ansatz/Lösung)• Zielgruppe• Benutzer­Bedürfnis oder Herausforderung• Vorteil Ihrer Idee (Nutzen)• Optional: eine Skizze Ihrer Idee im Einsatz

Variation 3: NABC Elevator PitchDer NABC Elevator Pitch ist ein bisschen abgespeckter als ein normaler Elevator Pitch und umfasst: Bedarf (Need), Ansatz (Approach), Nutzen (Benefit) und Wett­bewerber (Competition).

UNSERE LÖSUNG FÜR DIESES PROBLEM

IM UNTERSCHIED ZU

IST UNSERE LÖSUNG

BESCHREIBUNG DER LÖSUNG

PRIMÄRE WETTBEWERBSALTERNATIVE

STATEMENT ZUR EINZIGARTIGKEIT

LÖSUNGSIDEE

UNSER

STEHT IN

VOR DER HERAUSFORDERUNG, DASS

EINE GUTE LÖSUNG SOLLTE ERREICHEN, DASS

UND FÜR STÄDTE / INITIATOREN SOLLTE SIE

IHRE MOTIVATION / MACHBARKEIT / VORTEIL / WORKFLOW

ZIELKUNDE / PERSONA / BÜRGERSEGMENT

PROBLEMBESCHREIBUNG

KONTEXT

VERBESSERUNG / KUNDENVORTEIL

HERAUSFORDERUNG

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52 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

Und jetzt?Der Elevator Pitch dient dazu, die Idee kommunikativ zu schärfen und ggf. dabei Verbesserungsbedarf zu entdecken. Falls der Elevator Pitch steht und die dazu­gehörige Idee bereits im Detail ausgearbeitet ist, können Sie mit dem Schritt PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN weitermachen. Wenden Sie ansonsten weitere Methoden aus IDEEN ENTWICKELN an.

ELEVATOR PITCHNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

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CITIZENROLEPLAY

Erleben, wie die Stadt auf zukünftige Veränderungen reagiert

SIE WOLLEN …

... erleben, wie sich ein Projekt oder eine Idee entwickeln könnte.

SIE ERHALTEN …

... einen Überblick über die Augenblicke der Wahrheit, die kritisch sind für den Erfolg Ihrer Idee.

Die verschiedenen Akteure in einem Projekt spielen eine Smart­City­Nutzungssituation.

FÜR WEN?Gefragt sind echte Stakeholder­Vertreter:

ein Bürger, jemand aus der Verwaltung, dem Bürgermeisteramt,

Service, technische Anbieter.

FÜR WIEVIELE PERSONEN?Mindestens drei.

WIE LANGE DAUERT ES?Etwa 30 Minuten Vorbereitung und jeweils

ca. eine Stunde für ein Citizen Roleplay. Ein mehrstündiges Zeitfenster ist hilfreich,

da im Anschluss weiter an Lösungen gearbeitet werden kann.

53DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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54 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

CITIZEN ROLEPLAYZUKÜNFTIGE REAKTIONEN IN DIE PLANUNG EINBEZIEHEN

den Verkehrsbetrieben. Beziehen Sie diese Rollen mit ein. Notieren Sie außerdem eine Reihe an unvorher ­gesehenen Ereignissen, die in das Spiel einfließen.

SIE BENÖTIGEN FOLGENDE PERSONEN:• einen Regisseur, der das Spiel leitet und lenkt,• echte Stakeholder in den verschiedenen Rollen,• Komparsen, die Technologie (Apps, Sprachassistenten

oder anderes Medium) und Kontext simulieren und• einen Dokumentar, der Erkenntnisse notiert und

später bei der Improvisation Hinweise geben kann.

Die Methode Citizen Roleplay zählt zu den Methoden zur Ideenfindung (Ideation). Voraussetzung ist jedoch, dass es bereits eine erste vage Projektidee gibt, die noch beliebig verändert werden darf. Hier wird ihre grundsätzliche Funktionsweise konkret, aber mit geringem Aufwand geprüft.

DAS „DREHBUCH“ SKIZZIERENAls Erstes legen Sie fest, welche Rollen besetzt werden sollen. Schauen Sie auf den bisherigen Stand Ihrer Idee und notieren Sie die wichtigsten Akteure, die daran beteiligt sind.

Erstellen Sie ein Storyboard, das eine Citizen Journey wiedergibt. Es enthält die Schritte, die ein Bürger beim Bewältigen einer bestimmten Aufgabe geht bzw. gehen soll und seine direkten oder indirekten Interaktionen: Möglicherweise interagiert er direkt mit anderen Bürgern oder Mitarbeitern des Service. Über eine App o. ä. agiert er z. B. indirekt mit der Stadtverwaltung oder

DER AUGENBLICK DER WAHRHEIT („MOMENT OF TRUTH“)

Frieren Sie die Situation ein und beschreiben Sie sie so genau wie möglich.

Akteure Wer ist die Hauptperson, welche anderen Einzelpersonen oder Gruppen von Personen sind beteiligt?

Kontext Was ist bisher passiert? Wie lässt sich die Umgebung beschreiben?

Gegenstände/Interface Mit welchen Gegenständen oder welcher Technik hantieren die Akteure? Wenn es sich um ein digitales Interface handelt, beschreiben Sie, was dort abgebildet ist.

Zitate Notieren Sie ein oder mehrere Zitate, die beim Spielen der betreffenden Szene spontan geäußert werden, zum Beispiel: Was erwarten der oder die Hauptakteure in der Situation?

Parallelrealitäten Notieren Sie verschiedene Varianten, wie es in der entsprechenden Szene weitergehen könnte.

Einflussfaktoren Schließlich halten Sie fest, wodurch der Ausgang der Situation beeinflusst wird. Seien Sie gründlich, Sie könnten auf unerwartete Erkenntnisse stoßen.

Kontext Gegenstände/ Interface

ZitateAkteure Parallel-realitäten

Einflussfaktoren

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55DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSSERDEM BRAUCHEN SIE:• einen abgeschlossenen Raum für ungestörte

Entfaltung,• eine griffbereite Beschreibung der Szenen und des

jeweiligen Kontexts (mit Rahmenbedingungen), genannt Storyboard,

• Namensschilder, Sticker oder Anstecker, die Personen eindeutig ihrer Rolle zuordnen,

• Requisiten und (Aufstell-)Pappen, die flexibel be-schriftet werden können, zum Beispiel mit dem, was dem Nutzer in einer bestimmten Situation angezeigt wird.

Instruktionen gebenStellen Sie sicher, dass alle Personen (Komparsen, Schauspieler usw.) ihre Rolle kennen. Vielleicht möchten Sie die Informationen schon vorab verschicken. Bitten Sie die Spieler, neben ihrer gebrieften Rolle auch Alter­nativen und Veränderungen für die spätere Improvisa­tion vorzubereiten.

Spielen nach DrehbuchHier wird das Storyboard durchgespielt. Der Regisseur erklärt den Kontext und gibt Anweisungen. Die Schau­spieler beschreiben, was sie gerade tun, was sie erwarten, wie sie sich fühlen, was sie bereits erlebt haben und was sie im Anschluss tun werden. Die Kom­parsen geben verbal wieder, was die Technologie gera­de tut. In bestimmten Situationen treten aus dem „Off“ die anderen Akteure auf: Was erhoffen sie sich in einer bestimmten Nutzungssituation?

Freies SpielenIn dieser Variante gibt der Regisseur wenig oder keine Anweisungen, erklärt aber weiterhin den Kontext. Alle anderen Akteure improvisieren frei.

Spielen mit unerwarteten ÄnderungenHier agieren entweder die Spieler in unerwarteter Weise oder die Abweichungen werden vom Regisseur vorge­geben: Er ruft sie entweder „live“ ins Spiel hinein oder hat einzelne Akteure oder Technik­Komparsen vorab gebeten, ein verändertes Verhalten darzustellen.

DOKUMENTIERENNotieren Sie in allen Varianten auftretende Heraus­forderungen und Ideen. Identifizieren Sie mögliche „Zweckentfremdungen“ Ihrer Idee. Halten Sie fest, ob Storyboard, Szenario und Bewältigung von Auf­gaben von den Rollen­Vertretern so gespielt werden wie geplant.

Identifizieren Sie vor allem Schlüsselmomente, „Momente der Wahrheit“, die für den weiteren Verlauf entscheidend waren (siehe Grafik). Hier ist das Optimierungspotenzial am größten.

Eine Video­Dokumentation kann helfen, die Erkennt­nisse im Nachgang detailliert aufzubereiten.

Schärfen Sie Ihre Idee mit den Erkenntnissen aus dem Citizen Roleplay und dem „Augenblick der Wahrheit“.

• Citizen Roleplay zur Simulation des Projektverlaufs:

Sie können mit dem Rollenspiel auch das Zu­sammenspiel der verschiedenen Akteure auf dem Weg zu endgültigen Lösungen simulieren. Welche Interessen treffen aufeinander, welche Situationen sollten vorab geklärt werden?

NÄCHSTE SCHRITTE

• ArtderOptimierungidentifizieren: Bedenken Sie, dass manche Probleme sich

tatsächlich von selbst lösen, wenn beispiels­weise absehbar ist, dass zukünftig immer mehr Menschen mit einer bestimmten Techno­logie vertraut sind. Andere Missverständnisse lassen sich auch durch Kommunikationsmaß­nahmen auffangen.

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56 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

Und jetzt?Wenn Ihre Idee im Citizen Roleplay klar ist und funktioniert, geht es weiter mit PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN.

CITIZEN ROLEPLAYNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

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PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

Funktioniert eine Idee? Wie können wir sie verbessern?

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SIE WOLLEN …

… wissen, wie Ihre Service­ oder Produktidee am besten realisiert werden kann.

SIE ERHALTEN …

… das Konzept in einer konkreten Form, zum Ausprobieren, Disku tieren und Auswerten.

Prototypen helfen dabei, ein Konzept durch Analyse besser

zu verstehen, durch den Schaffens prozess zu visualisieren

und durch Auswertung zu verbessern.

FÜR WEN?Designer, Projektbeteiligte

FÜR WIE VIELE PERSONEN?1­4

WIE LANGE DAUERT ES?Variiert stark nach Art

des Prototypen

PHO

TO B

Y K

ALEI

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LASH

PROTOTYPING-METHODEN

Ideen greifbar machen

57DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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58 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Sie haben das zu lösende Problem verstanden, eine mögliche Lösung erarbeitet und das Projekt und die Erwartungen abgesteckt. Jetzt ist es Zeit für einen Prototypen.

WARUM PROTOTYPING?Je früher eine Idee greifbar wird, desto besser kann man sie präsentieren und auswerten. Dabei helfen Proto typen. Sie können so ziemlich alles sein, an­gefangen bei einer kurzen Skizze über einen „Click­dummy“ bis hin zu einer physischen Stadtnach­bildung. Die hier vorgestellten Methoden helfen Ihnen, Prototypen auf einfache und kostengünstige Weise herzustellen.

Verwenden Sie Prototyping­Methoden als:• Forschungswerkzeug – verschiedene

Alternativen erwägen• Präsentationswerkzeug – das Grundkonzept

kommunizieren• Beurteilungswerkzeug – den Stand der

Entscheidungen überprüfen

PROTOYPING-METHODEN IDEEN GREIFBAR MACHEN

»Du kannst einen Radierer auf dem Zeichentisch oder den Pressluftham­mer auf der Baus­telle verwenden.«

FRANK LLOYD WRIGHT, ARCHITEKT

FÜR JEDE PHASE DES KONZEPTS GEEIGNETJe nach Anforderung variieren Prototypen in Form und Detailtiefe. Sie können ein Konzept nur grob umreißen, sie können aber auch die Funktionalität oder das Visual

Design eines neuen Services ab­bilden. Nutzen Sie schnelle, ein­fache „Low­Fidelity“­Prototypen früh im Prozess. Beginnen Sie mit Skizzen, Illustrationen oder Story­boards und erhöhen Sie später den Grad der Genauigkeit. Ein grober Prototyp, der nach Entwurf aussieht, verleitet Leute eher dazu, umfassendes Feedback zu geben. Später können dann Methoden wie

Papier­Prototypen oder Storyboards verwendet werden (s. Methodenset ).

Rollenspiel einer Dienstleistung Material­Prototyping

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LOW FIDELITY• Papier­Prototypen• Skizzieren

HIGH FIDELITY• Clickdummys• Storyboards• Videos

PRÄSENTATIONSUMFELD• Storyboards• Service Prototyping• Videos

59DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

VORBEREITENEntscheiden Sie zunächst, was Sie verstehen, erklären oder auswerten wollen. Formulieren Sie hierzu ein Ziel und machen Sie eine Liste mit Annahmen. Welches sind die Kernbereiche, die es zu erkunden und kommu­nizieren gilt?

Sie wollen Feedback zum Konzept erhalten, an dem Sie erkennen können, was noch zu verbessern ist. Entscheiden Sie, welche visuelle Darstellungsform und welches Interaktivitätsniveau am fruchtbarsten er­scheinen. Denken Sie an Ihr Zielpublikum: Was sind die Erwartungen? Wie ist der Wissensstand?

AUSWERTENPrototypen wollen benutzt, begutachtet, präsentiert werden. Fast jedes Mal erhalten Sie dadurch neue Ein­sichten oder Ergebnisse. Testen Sie Ihren Prototypen mit potenziellen Usern, mit Stakeholdern, mit Projekt­partnern, um Feedback zu erhalten. Halten Sie die Reaktionen und Erkenntnisse fest, einige Tipps dazu gibt es bei den Explorative­Recherche­Methoden.

TIPPS & ZUSÄTZLICHE SCHRITTE

Werfen Sie zur Auswertung Ihrer Erfahrungen mit dem Prototypen auch einen Blick auf die Test­Methoden.

DAS METHODENSET

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DAS METHODENSETFÜR PROTOTYPING

60 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

STORYBOARDS SERVICE PROTOTYPING

… sind Sequenzen von Skizzen oder Fotos, die zeigen, wie und wo die Bürger auf mögliche Neuerungen in der Infra-struktur treffen. Dabei zeigen sich Vor- und Nachteile einer Lösung.

… zeigt auf, wie bestimmte Abläufe einer Dienstleistung funktionieren. Sie können damit beliebige Schritte der Citizen Journey in Szene setzen, um sie genau-er unter die Lupe zu nehmen und Ver-besserungsbedarf zu ermitteln.

… veranschaulichen Konzepte schnell und kostengünstig. Holen Sie das Feedback von Stakeholdern mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit ein.

ABLAUF

Nehmen Sie eine Citizen Journey Map, um den Rahmen des Storyboards ab zu-stecken. Fokussieren Sie sich darauf, wie jemand mit Ihrer Lösung interagiert. Zeigen Sie den Nutzungskontext so detailliert wie möglich, versehen Sie die Storyboard-Skizzen mit Erklärungen. Er-klären Sie die Probleme der Betroffenen und stellen Sie Empathie mit deren Situ-ation her. Storyboards können während des gesamten Designprozesses genutzt werden, um Konzepte und Lösungs -vorschläge zu erklären, zu erkunden und auszuwerten.

TIPPS & TRICKS

• Ihre derzeitigen Zeichenkünste sind voll kommen ausreichend. Story - boards müssen nicht künstlerisch beeindrucken.

ABLAUF

Platzieren Sie den Prototypen genau da, wo das Endergebnis Verwendung find-en wird, z. B. an einer Bahnhaltestelle. So sehen Sie, welche externen Faktoren stören könnten. Wenn der Schauplatz zu komplex ist oder schlichtweg nicht zur Verfügung steht, können Sie ihn in Mini-aturform nachbilden und die Situation mit Figuren nachstellen. Sammeln Sie das Feedback von Teilnehmenden. In einem Workshop könnten diese Szenen umsetzen und Korrekturen vornehmen, um das Setting ihren Bedürfnissen an-zupassen. Wenn Sie filmen, wie die Idee funktioniert und den Film Kollegen, Projektmitarbeitern und Stakeholdern zeigen, können Sie zusätzliches Feed-back erhalten.

TIPPS & TRICKS

• In einer spielerischen Atmosphäre fühlen sich Teilnehmer dazu ermutigt, aktiv teilzunehmen.

ABLAUF

Skizzieren Sie die verschiedenen Schritte Ihrer Idee auf Papier oder drucken Sie Ihr Konzept aus. Gehen Sie nicht zu sehr ins Detail! Präsentieren Sie Bürgern oder Projektpartnern die Pa pier-Proto typen und bitten Sie sie, diese zu kommen tieren. Wenn Sie wollen, laden Sie sie auch ein, die Idee aus ihrer Sicht ver bessern, in-dem sie Skizzen verändern. Nutzen Sie die Ergebnisse, um das Kon zept weiter-zuentwickeln. Papier-Prototypen sind besonders in der Anfangsphase hilfreich, wenn schnell ver schiedene Varianten ausprobiert werden sollen.

TIPPS & TRICKS

• Manchen mag es schwerfallen, den Bezug von Papier auf reale Gegen-stände herzustellen. Machen Sie ihre Prototypen deshalb leicht verständlich.

PAPIER-PROTOTYPEN

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61DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

SKIZZIEREN CLICKDUMMYS VIDEOS

… bilden Teile einer digitalen Benutzer-schnittstelle (User Interface) ab. Sie ent-halten klickbare Elemente, wie Links oder Buttons. Mit Clickdummys können Sie ein Konzept ausprobieren und präsentieren.

… bedeutet: mit Stift und Papier visuell zu denken. Skizzen kosten nicht viel, sind schnell gemacht und der einfachste Weg, Ideen zu erkunden und Design-konzepte greifbar zu machen.

… sind super dafür geeignet, ver-schiedene Aspekte eines Konzepts zu vermitteln. Visualisieren Sie damit Schwier ig-keiten und erklären Sie mögliche Lösungsansätze.

ABLAUF

Skizzen helfen dabei, Probleme zu ver-stehen und mögliche Lösungen zu finden. Verschiedene Optionen können so in kurzer Zeit erkundet werden. Sie selbst reflektieren beim Skizzieren Ihre Ideen und können sie Anderen präsentieren. Nutzen Sie Skizzen, um entweder eine ganze Idee oder Teile/Funktionen daraus zu verbildlichen. Skizzieren Sie verschie-dene Designalternativen und wägen deren Pro und Kontra ab. Unge schliffene Diamanten regen zum Feedback an. Geben Sie ruhig zu, dass Sie sich in einer frühen Entwicklungsphase befinden.

TIPPS & TRICKS

• Seien Sie nicht zu ordentlich mit den Skizzen – sie sind gut genug, wenn Sie damit Ihre Ideen vermitteln können.

ABLAUF

Definieren Sie zunächst den Teil der Citizen Journey, der zum Clickdummy werden soll. Nutzen Sie Wireframes (schematische Darstellungen, die zeigen, wie die Elemente eines User Interfaces angeordnet sind) oder bestehende Screen -ansichten und machen Sie diese mit spezieller Prototyping-Software interaktiv nutzbar. Für manche Zwecke reichen Wireframes aus, während für andere das visuelle Design schon enthalten sein sollte. Navigieren Sie durch den Click-dummy oder lassen Sie ihn von Stake-holdern und Bürgern erkunden.

TIPPS & TRICKS

• Verwenden Sie nicht zu viel Zeit darauf, den Clickdummy zu bauen, da es wahrscheinlich ist, dass Sie ihn weiter verändern werden.

• Vermeiden Sie Platzhalter oder Blind-text, das lenkt ab. Realistische Daten führen zu genauerem Feedback.

ABLAUF

Entscheiden Sie sich zuerst für den Zweck Ihres Videos: Ein bestehendes Problem hervorheben oder eine Lösung präsentieren? Bedenken Sie Ihr Publikum und dessen Vorwissen. Was sollte im Video erklärt werden? Was ist bereits bekannt? Schreiben Sie eine Handvoll Schlüsselbotschaften auf. Entwickeln Sie aus dieser Liste ein Storyboard. Fokus-sieren Sie sich auf die Bürger und wie sie die Stadt erleben. Beziehen Sie Feedback, das Sie in vorab geführten Interviews (siehe Explorative-Recherche- Methoden) erhalten haben, in das Video ein. Bevor Sie das Video drehen, fragen Sie Kollegen, ob Story und Bot schaften verständlich sind.

TIPPS & TRICKS

• Bevor Sie ein professionelles Filmteam buchen, können Sie auch mal ein paar Sequenzen mit dem Smartphone filmen und sie Kollegen zeigen.

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62 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?In den meisten Fällen geht es nach dem Test mit dem Prototypen wieder an die Arbeit: Sie verbessern Ihr Konzept, erstellen neue Prototypen. Wenn der Prototyp keine Fragen mehr offen lässt, geht es ins ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN.

PROTOYPING-METHODENNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping-Methoden• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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BUSINESS MODEL CANVAS

Das Geschäftsmodell hinter dem Werteversprechen entdecken

SIE WOLLEN …

... ein Bild davon bekommen, wie sich Ihr Konzept in der Realität macht.

SIE ERHALTEN …

... Ihre Idee in einer funktionalen Übersicht – ausgebreitet auf ver­schiedene Felder.

Ein Business Model Canvas hilft Ihnen mit seinen festen Kategorien dabei,

ein bestehendes Projekt zu analysieren, zu verbessern oder weiter zu entwickeln.

FÜR WEN?Jeder kann mitmachen, ideal sind gemischte Gruppen aus mehreren

Abteilungen oder Funktionen.

FÜR WIE VIELE PERSONEN?4–10; davon ein Moderator

WIE LANGE DAUERT ES?90–120 Minuten

63DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

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64 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

BUSINESS MODEL CANVASDAS GESCHÄFTSMODELL HINTER DEM WERTEVERSPRECHEN ENTDECKEN

Zeit, Ihre Idee noch einmal nach allen Seiten hin abzuklopfen? Business Model Canvas funktioniert am Besten als gemeinsamer Prozess in einer mittelgroßen Gruppe. Sie können es vor, während oder nach Prototyping­ und Testphasen durchführen.

WARUM „BUSINESS“?Es lohnt sich, Ihr Vorhaben mit dem Business Model Canvas unter die Lupe zu nehmen. Selbst wenn Ihr Projekt als öffentliches Projekt nicht profitorientiert ist, sollten Sie trotzdem untersuchen, ob es einen echten Mehrwert gibt, wie funktionsfähig die Idee ist und wie wirtschaftlich: Die Kommune muss keinen Profit erwirtschaften – aber dennoch den Haushalt ange­messen verwenden.

DAS MODELL VORSTELLENUnd so geht es: Das Modell wird vom Moderator oder der Moderatorin in Bezug auf eine konkrete Heraus­forderung vorgestellt, z. B. Wegeleitsystem auf dem Wochenmarkt, Optimierung des Bürgerservices.

Die folgenden Bemerkungen könnten in der Erläuterung durch den Moderator vorkommen: Jedes städtische Angebot funktioniert in einem komplexen Kontext. Um das große Ganze im Auge zu behalten, hilft es, es auf einem „Canvas“, also einer Leinwand, darzustellen.

Grob gesagt muss ich hierzu folgende vier Fragen beantworten:• Um welchen Teil der Bürgerschaft geht es?• Was ist meine Dienstleistung?• Wie erbringe ich meine Dienstleistung?• Was steht unter dem Strich: Welcher Nutzen,

welcher Ressourcenaufwand?

Eventuell erklärt der Moderator noch, wie einzelne Canvas­Felder beim konkreten Projekt zu verstehen sind.

IN DER GRUPPE AUSFÜLLENEs empfiehlt sich, das Business Model Canvas in Klein-gruppen von 4–6 Personen ausfüllen zu lassen. Ab­hängig von der Teilnehmerzahl können Sie entweder …• … eine Gesamtgruppe ein Feld nach dem anderen

ausfüllen lassen. Diese Vorgehensweise eignet sich vor allem bei einer kleinen Teilnehmerzahl. So arbeitet jeder bei allen Themen mit, für eine vernünftige Ana­lyse brauchen Sie aber mindestens 90 Minuten.

• … oder mehrere Gruppen parallel am Canvas ar-beiten lassen. Hierbei werden Kategorien entweder verteilt, so dass z. B. jede Gruppe an drei der insge-samt neun Kategorien arbeitet. In Rotation könnten die Gruppen auch auf den Ergebnissen der anderen Gruppen aufbauen, ergänzen und weiterentwickeln. Diese Methode lässt sich in etwas kürzerer Zeit durchführen und vernetzt Ideen. Allerdings müssen die Ergebnisse hier übereinstimmend zusammen­gebracht werden.

TIPPS UND WEITERE SCHRITTE

• Mit dem Business Modell Canvas lässt sich auch eine bestehende Situation oder Einrichtung als Herausforderung analysieren. In diesem Fall wäre die Methode dem Schritt Verstehen & Erforschen zuzuordnen.

• Sie können dann dabei, wenn es schon einen Lösungsansatz gibt, in den einzelnen Feldern im Laufe des Workshops z. B. grüne Post-its („Vorher“) durch gelbe Post-its („Nachher“) ersetzen.

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65DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Kundensegmente (Denken Sie eher an Zielgruppe / Teile der Bevölkerung) Für wen ist dieser Service, wer ist betroffen? Wer sind die wichtigsten Nutzer? (Beispiele: Alle / bestimmter Stadtteil / Pendler mit Auto)

Wertversprechen Was leistet der Service, die Infrastruktur, die Idee? Welche Bürgerbedürfnisse erfüllen wir?

Vertriebskanäle Denken Sie an Kontaktpunkte oder verschiedene Wege, zur gewünschten Lösung zu kommen. Welche funktionieren am besten, welche sind am kosteneffizientesten? (Zum Beispiel Online vs. Schalter)

Kundenbeziehung Welche Art von Beziehung erwarten die Bürger von uns? Welche Kosten fallen hierfür an? (Beispiel: Gebühreneinzug, Gespräch, Telefonat, E-Mail, Tag der offenen Tür)

Einkommensströme Wofür zahlen die Bürger jetzt? Wofür wären sie bereit und imstande, wie viel zu zahlen?

SCHLÜSSEL­PARTNER

KOSTENSTRUKTUR EINKOMMENSSTRÖME

SCHLÜSSEL­AKTIVITÄTEN

KUNDEN­BEZIEHUNG

SCHLÜSSEL­RESSOURCEN

VERTRIEBS­KANÄLE

WERT­VERSPRECHEN

KUNDEN­SEGMENTE

BUSINESS MODEL CANVAS (NACH STRATEGYZER)

Schlüssel-Ressourcen Welche wichtigen Ressourcen erfordern die Leistungen, die erbracht werden sollen? (Beispiele für Ressourcenarten: physisch, intellektuell, fachlich, finanziell, emotional)

Schlüssel-Aktivitäten Welche wichtigen Aktivitäten beinhaltet das Projekt oder der Bereich? (Beispiele: technische Betreuung, Beratung, Programmierung)

Schlüsselpartner Wer sind unsere wichtigsten Partner, Lieferanten und Stakeholder­Gruppen? Welche Schlüssel­Ressourcen beziehen wir von Partnern? Welche Schlüssel­Aktivitäten üben Partner aus?

Kostenstruktur Welches sind bei diesem Service / dieser Infrastruktur die wichtigsten Kosten? Welche Schlüssel­Aktivitäten und ­ressourcen sind am teuersten?

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66 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Und jetzt?Es kommt darauf an, ob Sie von Ihrem Business Model Canvas überzeugt sind. Sind Lücken aufgetaucht? Dann können Sie nochmal in die Phase IDEEN ENT-WICKELN oder noch weiter zurück gehen. Ansonsten können Sie auf der Basis Ihres Business Model Canvas Schritt 5 starten: Entwickeln & Implementieren .

BUSINESS MODEL CANVASNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

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TEST-METHODEN

Ideen und Designkonzepte auswerten. Nah am Bürger arbeiten.

67DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

SIE WOLLEN …

... Annahmen zu Ihrer Idee und deren Akzeptanz auf die Probe stellen.

SIE ERHALTEN …

... Ergebnisse zum Verhalten der Ziel­gruppe und Verbesserungs vorschläge.

FÜR WEN?Projektbeteiligte, externe

Expertinnen und Experten

FÜR WIE VIELE PERSONEN?Variiert nach Art der Methode

WIE LANGE DAUERT ES?Variiert nach Art der Methode

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68 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Sie haben einen Lösungsansatz entwickelt, vielleicht sogar schon erste Prototypen ausgearbeitet. Die hier vorgestellten Verprobungsmethoden können Sie im nun folgenden Designprozess immer wieder anwenden. Sie korrigieren damit Ihre Vermutungen über das Bürgerverhalten und wissen nach diesem Schritt, ob Ihre Lösung für die von Ihnen definierte Herausforderung geeignet ist. Denken Sie immer daran: Wenn Sie das Lösungs konzept vor dem Start nicht testen, wird es an der Wirklichkeit getestet.

»Die Kunden sind Rich­ter, Geschworene und Henker deines Nutzen­versprechens. Sie werden gnadenlos sein, wenn dein Produkt für sie nicht passt.«

ALEXANDER OSTERWALDER, WIRTSCHAFTSTHEORETIKER

TEST-METHODENIDEEN UND DESIGNKONZEPTE AUSWERTEN

FRAGEN DEFINIERENFormulieren Sie erst einmal Fragen – zu den Bürgern/ der Zielgruppe, zu Ihrer Herausforderung oder zum

aktuellen Lösungsansatz. Das können Sie alleine oder mit den Stakeholdern machen. Nutzen Sie die Ergebnisse dieser Methoden: Ad­hoc Personas, Citizen Journey Mapping, Trendanalyse. Nach­dem Sie eine Fragenliste er­stellt haben, ordnen Sie sie – von erfolgskritisch bis am wenig sten wichtig.

AUSWERTUNGSMETHODEN AUSWÄHLENAls nächstes kümmern Sie sich darum, mit welcher Methode Sie am besten Antworten auf die Fragen

bekommen können. Es gibt viele Testmethoden, um Annahmen auszuwerten, Risiken zu ermitteln und zu minimieren sowie Verbesserungsmöglichkeiten zu er­kennen. Bei manchen brauchen Sie Unterstützung von Experten, andere können von den Projektbeteiligten durchgeführt werden. Manche verlangen die Teilnahme von Testpersonen, andere nicht. Qualitative Methoden bieten Ihnen Erkenntnisse über tieferliegende Motive der Zielgruppe, quantitative Methoden liefern Ihnen die relevanten statistischen Informationen.

Beginnen Sie mit Methoden, die schnell Resultate liefern, vor allem in der Anfangsphase. Wählen Sie umfangreiche Methoden zu einem späteren Zeitpunkt im Designprozess.

Entscheiden Sie sich für eine geeignete Methode aus dem Methodenset . Bereiten Sie Testmaterial, wie zum Beispiel Prototypen oder einen Interviewleitfaden vor.

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69DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

AUSWERTENBleiben Sie während der Auswertung möglichst offen. Schauen Sie, was verbessert werden kann, und sammeln Sie neue Einblicke – ganz besonders, wenn Bürger in den Prozess miteinbezogen sind. Testen Sie verschiedene Konzeptvarianten, um herauszufi nden, welche warum am besten funktionieren. Dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse und Verbesserungsideen.

ANNAHMEN IN ERKENNTNISSE VERWANDELNIn einem Meeting mit Stakeholdern präsentieren und diskutieren Sie die Ergebnisse, um ein gemeinsames Verständnis herzustellen und die nächsten Schritte festzulegen. Passen Sie Ihre Schlussfolgerungen im Anschluss an, falls nötig. Verbessern Sie das Konzept oder die Lösung basierend auf den Ergebnissen. Wenn sinnvoll und möglich, wiederholen Sie diese Test­Methoden mehrfach während des Designprozesses. Teilen Sie Ihre Ergebnisse mit Kollegen als Input für ähnliche Produkte oder Projekte.

DAS METHODENSET

AKTEURE EINBEZIEHEN• Nutzertests• Fokusgruppen• Expertenreviews• A/B­Tests

IDEEN UND KONZEPTE AUSWERTEN• Fokusgruppen• RITE­Tests• Expertenreviews

FERTIGE LÖSUNGEN AUSWERTEN• Onlineumfragen• A/B­Tests

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DAS METHODENSETFÜRS TESTEN

70 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

FOKUSGRUPPEN NUTZERTESTS

... sind geführte Diskussionen mit Per­sonen aus der Zielgruppe. Sie helfen dabei, die Meinungen, Gefühle und Ein­stellungen der Bürger zu verstehen.

EXPERTEN-REVIEWS

ABLAUF

In Fokusgruppen werden Eindrücke ge­sammelt, Ideen vorgestellt und Sie er­halten von den Bürgern Feedback zum Konzept. Bereiten Sie eine Fokusgruppe vor, indem Sie die Haupt­Fragestellung erarbeiten und dazu passende Einzel­fragen entwickeln. Wählen Sie die Teil­nehmer zum Beispiel mithilfe von Ad­hoc Personas oder Zielgruppen­Segmenten aus. Die Gruppengröße beträgt durch­schnittlich 6–12 Personen. Die Stärke von Fokusgruppen liegt eindeutig in der Gruppendynamik unter Leitung eines erfahrenen Moderators. Er stellt die vor­bereiteten Fragen, treibt die Dis kussion voran und stellt sicher, dass jeder Teil­nehmer die Möglichkeit hat, auf Fragen zu antworten.

TIPPS & TRICKS

• Verwenden Sie Mockups oder Proto­typen, um die Diskussion anzuheizen und sammeln Sie Eindrücke für spätere Verbesserungen, z. B. wenn die Teilnehmer von bisherigen Be­helfslösungen berichten.

... sind Interviews oder Beobachtungen, die zeigen, wie Nutzer eine Lösung vor, während und nach der Nutzung wahr­nehmen und ob die Idee zur gestellten Herausforderung passt.

ABLAUF

Beschreiben Sie eine Reihe an Aufga­ben in einem Leitfaden, der vom Mode­rator verwendet wird. Wählen Sie die Teil­nehmer – basierend auf den Personas (s. Ad­hoc Personas) aus. Während der Tests beob achten Sie, wie jeder Teilneh­mer mit der Lösung interagiert. Lassen Sie spontanes Feedback während der ge samten Sitzung zu. Laden Sie auch Teammitglieder und Stakeholder ein, bei den Interviews dabei zu sein: Der Blick auf den Umgang von Bürgern mit dem Lösungsansatz ist eindrücklicher als bloß eine Zusammenfassung. Halten Sie idealerweise Highlights und negative Erlebnisse per Video fest. Die schriftliche Dokumentation enthält wichtige Ergeb­nisse und Verbesserungsvorschläge.

TIPPS & TRICKS

• Beziehen Sie quantitative Methoden ein, um statistische Ergebnisse zu erhalten.

… lassen Experten an die Stelle der Bürger treten. Das hilft, schnell und kostengünstig herauszufinden, was noch zu verbessern ist oder was im vorliegenden Lösungsansatz fehlt.

ABLAUF

Lassen Sie Konzepte, Prototypen oder Dienstleistungen von Experten aus­werten. Diese Expertenreviews können Nutzertests schnell und meist kosten­günstig ergänzen und weiteres Feedback generieren. Stellen Sie den Experten Ihre Personas (s. Ad­hoc Personas) vor, um die Review anzuleiten. Das führt zu umfangreicherem und zielgerichteterem Feedback. Die Ergebnisse zeigen Ver­besserungspotenzial. Seien Sie sich stets bewusst, dass Experten keine „normalen“ Nutzer sind und gleichen Sie daher Ihre Ergebnisse mit den Nutzertests ab.

TIPPS & TRICKS

• Bitten Sie die Experten, anerkannte Kriterien zu verwenden, wie z. B. Nielsens 10 Prinzipien für Design oder die DIN ISO 9241 Dialogprinzipien.

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71DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

ONLINE-UMFRAGEN

RITE-TESTS A/B-TESTS

… ist eine Methode, bei der die Proto­typen während der Testphase geup dated werden. So werden sie auf Basis von Feedback immer wieder verbessert.

... helfen Ihnen, Annahmen zu verifizieren und Feedback von einer großen Gruppe zu erhalten. Sie können damit auch Feed ­back zu verschiedenen Themen erfragen.

… erlauben es, zwei oder mehr Va rian ten der Lösung anhand eines vorab de finier­ten Kriteriums zu vergleichen, z. B. eines bestimmten gewünschten Verhaltens.

ABLAUF

Wählen Sie die Teilnehmer je nach Ziel­gruppe aus. Bereiten Sie einen Frage­bogen vor, entweder einen standar­disierten oder einen projektbezogen angepassten. Onlineumfragen können Feedback zu Mockups, Prototypen oder Dienstleistungen liefern. Präsentieren Sie darin verschiedene Designvarianten, um herauszufinden, welche am besten ankommt. Wenn Sie daraufhin noch qualitative Methoden einbeziehen, können Sie die quantitativ gesammelte Ergebnissen umfassender verstehen.

TIPPS & TRICKS

• Onlineumfragen können auch einen Vergleich Ihrer Lösung mit der anderer Städte enthalten.

• Es gibt viele standardisierte Frage­bögen, z. B. SUS (Simple Usability Scale) oder NPS (Net Promoter Score). Mit letzterem können Sie den Erfolg Ihres Produkts über einen gewissen Zeitraum messen.

ABLAUF

Während eines RITE­Tests (Rapid Iterative Testing and Evaluation) bringen Sie den Prototypen basierend auf den Ergeb ­nissen aus der jeweils vorangehenden Sitzung auf den neuesten Stand. Nach einer festgelegten Anzahl an Testsitzun­gen diskutieren Sie im Projektteam, welche Aspekte bis zur nächsten Test­sitzung geändert werden sollen. Zuerst sollten Sie einfache Dinge ändern, z. B. Formulierungen oder Farben. Später geht es dann um Abläufe und Verhalten des Prototypen. Am besten funktioniert diese Methode in der Anfangsphase des Designprozesses, da Sie das Konzept so auf dem Feedback Ihrer Bürger aufbauen können. Aber bedenken Sie: RITE­Tests sollten später im Projekt mit anderen Methoden ergänzt werden.

TIPPS & TRICKS

• Manche Veränderungen haben viel­leicht nicht den gewünschten Effekt. Rechnen Sie mit Fehlern, von denen Sie anschließend lernen können.

ABLAUF

Folgende Dinge können auf einfache Weise mit A/B­Tests ausgewertet werden: Alternative Merkmale, Gestaltungsformen, Preise, Formulierungen usw. Entscheiden Sie sich für zwei oder mehr Versionen eines Lösungsansatzes, beispielsweise bei einer Website zur Planung einer in ner ­städtischen Fahrt. Die beiden Versionen unterschieden sich nur in einem be­stimmten Punkt. Führen Sie eine ähn liche Anzahl Betroffener zu jeder der beiden Varianten und vergleichen Sie, welche eher Anklang findet. Vor allem für Web­sites sind A/B­Tests ein wichtiges Mittel, um herauszufinden, wie Änderungen das Nutzungsverhalten betreffen.

TIPPS & TRICKS

• Da A/B­Tests nur quantitative Er gebnisse hervorbringen, sollten Sie zu sätz lich qualitative Methoden anwenden.

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72 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test-Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

Und jetzt?Wenn eine Reihe von Tests durchgeführt wurde, geht es danach in der Regel wieder an die Arbeit mit dem Konzept/der Idee/dem Prototypen. Wenn die Tests die meisten Ihrer Annahmen bestätigt haben und Sie bereit für die Realität sind, geht es in das finale Design und zum ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN: Machen Sie weiter mit Schritt 5.

TEST-METHODENNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

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ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

Wie können wir eine Lösung realisieren?

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IMPLEMEN-TIERUNG

Projekte erfolgreich realisieren

73DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

FÜR WEN?Projektverantwortliche innerhalb

der städtischen Administration

FÜR WIE VIELE PERSONEN?Variiert nach Art des Projektes

WIE LANGE DAUERT ES? Ebenfalls unterschiedlich, je nach

Komplexität und Umfang des Projektes

SIE WOLLEN …

… wissen, worauf es ankommt, wenn Projekte erfolgreich realisiert werden sollen.

SIE ERHALTEN …

… eine Übersicht von Aspekten, die es bei der Implementierung zu berücksichti­gen gibt und ein Verständnis von zwei möglichen Herangehensweisen.

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74 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

IMPLEMENTIERUNGPROJEKTE ERFOLGREICH REALISIEREN

Zur Realisierung der in den vorangehenden Prozessen erarbeiteten Lösung ist eine erfolg­reiche Implementierung entscheidend. An dieser Stelle scheitern die meisten Projekte. Gründe dafür sind vielfältig, die entsprechende Dynamik komplex. Ein Faktor steht aber besonders im Vordergrund.

DER KRITISCHE FAKTOR: AKZEPTANZ – INTERN UND BEI DEN BÜRGERNSind die Mitarbeiter der städtischen Verwaltung vom Sinn des Projektes überzeugt, können sie sich damit identifizieren? Und: Glauben sie daran, dass es um­setzbar ist? Häufig werden Lösungsansätze vorwie­gend mit externen Kräften und Beratern entwickelt, die Basis der Verwaltung nicht einbezogen. Das nagt an der Akzeptanz des Projektes und macht ein Scheitern wahrscheinlich. Und genauso wichtig: Wie relevant ist das Projekt für die Bürger in der Stadt? Fühlen sie sich abgeholt?

CO-CREATION MINIMIERT RISIKEN. WAS KOMMT DANACH? Die genannten Aspekte liefern Argumente für den An­satz der Co­Creation und die hier vorgestellten Metho­den. Co­Creation involviert Bürger und Mitarbeiter, so dass das Projekt nicht später bei der Implementierung am Widerstand der Bürger und fehlender interner Identi­fikation scheitert.

Wir können an dieser Stelle keine Schritt­für­Schritt­An­leitung liefern. Zu komplex und unterschiedlich sind Projekte, Umfelder, Interaktionen. Die folgenden Infor­mationen sollen helfen, die Gedanken für den Schritt in die Implementierung zu sortieren und erste wichtige Fragen zu stellen:

• Eine Checkliste von Aspekten für die verschiedenen Phasen der Implementierung.

• Eine Darstellung von zwei Arten, ein Projekt einzuführen – mit einem grundsätzlichen Unterschied und den jeweiligen Vor­ und Nachteilen.

VOR

ORGANISATORISCH

WIRTSCHAFTLICH

RECHTLICHE

TECHNISCH

Definition relevanter Stakeholder,Definition der Ziele (KPI),Ressourcenplanung,Steuerung und Abhängigkeiten,Vorgehensweise

Kommunikation & Trans­parenz (intern und extern), Change Management (Betreu­ung & Begleitung von Veränderungsprozessen bei Beteiligten), Betreibermodell

Abnahmeregelungen Gewährleistung,Haftung,Eigentum

Dokumentation,Abgleich KPIs

Technische Machbarkeitsprüfung, Integrationsplan in die bestehende Systemlandschaft, Festlegung von Haltepunkten

Regelmäßiges Testen und Prüfen des Umsetzungsplans, Herbeiführen vonÄnderungsentscheidungen

Testen des Systems und Übernahme in den Wirk­betrieb, Dokumentation

Rollierende Prüfung der Aus­gaben gegen den Business Case, Finanzielle Bewertungen von Planänderungen

Erfolgsmessung der Umsetzung

Klärung des notwendigen finanziellen Rahmens, Prüfung auf Förderfähigkeit und Beantragung der Mittel, Erstellung eines Business Case

Vergaberecht, Klärung des geistigen Eigentums, Haftungsregeln

WÄHREND NACH

CHECKLISTE VON ASPEKTEN, DIE BEI DER IMPLEMENTIERUNG ZU BEACHTEN SIND

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75DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

ENTW

ICKL

UN

GSS

CH

RIT

TEEN

TWIC

KLU

NG

SSC

HR

ITTE

MARKTEINFÜHRUNG

MARKTEINFÜHRUNG

MARKTEINFÜHRUNG

MARKTEINFÜHRUNG

++

­­­­

ZEIT

ZEIT

+

+

­­

­­

OPTION I

OPTION II

ZWEI WEGE DER EINFÜHRUNGWie wird das Projekt für den Bürger oder die Ange­stellten in der Stadt sichtbar und nutzbar? Stellen Sie den Kern einer Lösung früh zur Verfügung und entwi­ckeln dann in kleinen Schritten oder präsentieren Sie alles auf deinen Schlag? Kein Weg ist per se schlech­ter oder besser, finden Sie heraus, was in Ihrer Situati­on am besten passt. In beiden Fällen gilt: Binden Sie

Nutzer im gesamten Prozess ein (siehe die Methoden zum Prototyping und zum Testing). Und achten Sie auf ein agiles Projektmanagement, also arbeiten sie transparent und flexibel und passen Sie die Route und den Prozess immer wieder an. Das führt generell zu einem schnelleren Einsatz der entwickelten Systeme und minimiert Risiken im Entwicklungsprozess.

Hier finden die verschiedenen Schritte der Entwick­lung allesamt vor der Markteinführung statt. Dieser Weg – idealerweise mit einer Pilotphase – eignet sich insbesondere für kritische Infrastrukturprojekte.

Vorteile:• Die Bürger haben den vollen Funktionsumfang auf einmal und können so schneller vom Projekt überzeugt werden.• Fehler in Entwicklungsschritten können vor dem Roll­Out leichter korrigiert werden, so können Risiken

oder Sicherheitsgefahren vermieden werden.

Nachteile: • Zwischen den einzelnen Entwicklungsschritten kann

kein Feedback durch die reale Nutzung berücksichtigt werden.

• Bürger müssen durch die Vielzahl an Funktionen mehr auf einmal erfassen und lernen.

Hier wird das Produkt/Projekt in einer grundlegenden, schlanken Form eingeführt. Dieses Vorgehen eignet sich für Produkte und Dienstleistungen, die anhand ei­ner Roadmap weiterentwickelt werden sollen. Zusätzli­che Funktionen und weitere Entwicklungsschritte erfol­gen, wenn die Bürger den Service bereits nutzen.

Vorteile:• Feedback der Bürger kann bei späteren Entwick­

lungsschritten berücksichtigt werden.• Funktionen können nach und nach in weniger komplexer Form eingeführt werden und sind so unter Umständen leichter zu lernen.

Nachteile: • Die Bürger sehen unter Umständen noch nicht das

„große Ganze“ des Projektes.• Wenn in den ersten Entwicklungsschritten Fehler ent­

halten sind, ist die Korrektur mit Aufwand verbunden.

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76 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

VERSTEHEN & ERFORSCHEN

WELCHES SIND DIE WICHTIGSTEN HERAUSFORDERUNGEN?

• Ad­hoc Persona

• Stakeholder Mapping

• Explorative­Recherche­Methoden

• Citizen Journey Mapping

• Trend­Analyse

HERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN

WELCHE KONKRETE AUFGABE STELLEN WIR UNS?

• How might we

• Orientation Map

IDEEN ENTWICKELN

WELCHES SIND DIE VIELVERSPRECHENDSTEN LÖSUNGSANSÄTZE?

• Ideation­Methoden

• Elevator Pitch

• Citizen Roleplay

PROTOTYPEN BAUEN & TESTEN

FUNKTIONIERT EINE IDEE? WIE KÖNNEN WIR SIE VERBESSERN?

• Prototyping­Methoden

• Business Model Canvas

• Test­Methoden

ENTWICKELN & IMPLEMENTIEREN

WIE KÖNNEN WIR EINE LÖSUNG REALISIEREN?

• Implementierung

Und jetzt?Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den Weg von der Herausforderung zur Implementierung gemeistert. Allerdings ist dieser Weg nicht nur linear: Nutzen Sie die Methoden immer wieder, um die Herangehens­weise zu überprüfen und ihr Projekt weiterzuentwi­ckeln. Adaptieren Sie Agilität, um auf neue Sachver­halte zu reagieren und damit die Chancen auf Erfolg weiter zu erhöhen.

Für alle Fragen und Unterstützungswünsche stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung: Kontakt, siehe Seite 80.

IMPLEMENTIERUNGNÄCHSTE SCHRITTE UND TIPPS

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QUICK START GUIDE & FALLBEISPIELE

Digitalisierung einfach machen.

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DIGITALISIERUNG EINFACH MACHEN

Fallbeispiele & Quick Start Guide

77DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

SIE WOLLEN …

... mehr über die konkrete Anwendung erfahren und bald selbst loslegen.

SIE ERFAHREN AUF DEN FOLGENDEN SEITEN …

... worauf es zu achten gilt, wenn Sie mit Co­Creation beginnen.

Außerdem können Sie sich darüber infor­mieren, an welchen Projekten an dere Städte mit Co­Creation­Methoden bereits gearbeitet haben.

Wie funktioniert Co­Creation für smartere Städte? Worauf

muss ich bei der praktischen Anwendung achten?

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78 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

HERAUSFORDERUNG:

Bürgerwissen in die Stadtentwicklung integrieren

Verwaltungsabläufe effizienter gestalten

Offene Daten für die Bedarfs­ und Kapazitätsplanung I

Offene Daten für die Bedarfs­ und Kapazitätsplanung II

Lärm und Luftschadstoffe durch Verkehr reduzieren

Lieferverkehr reduzieren

Ausreichend erschwingliche Parkplätze

PROTOTYP:

CITY CREATOR

DIGITALE BEHÖRDEN

INFRASTRUKTURFINDER

SMART CITY PLANNER

SMART WAY

MOBILITÄTSZERTIFIKATE

MEIN PARKPLATZ

STÄDTE-PARTNER:

Bedburg

Bad Hersfeld, Bottrop, Emsdetten,Homburg, Kaarst, Wetzlar,Wismar, Dortmund

Aachen, Bielefeld, Bornheim,Friedrichshafen

Bernau bei Berlin

Pforzheim

Viernheim, Siegen, Langenfeld,Lünen, Cottbus

Darmstadt, Mühlhausen/Thüringen, Bad Nauheim

STÄDTE & REGIONEN AUF DEM WEG

BEISPIELHAFTE LÖSUNGENWIE Städte von der Herausforderung zu einer überzeu­genden Lösung kommen können, davon handeln die voranstehenden Methoden. Bei den sieben Beispielen auf den folgenden Seiten geht es um das WAS: um kon krete Herausforderungen und Lösungen, die deut­sche Städte unter Federführung des DStGB und der Deutschen Telekom in Co­Creation­Prozessen erar­beitet haben. Die Themen basieren auf realen Be­darfen in den Kommunen. Ihre Vertreter haben diese Städteübergreifend und in Zusammenarbeit mit Ex­perten der Telekom behandelt.

HERAUSFORDERUNGEN, BETEILIGTE UND LÖSUNGSANSÄTZE IM EXECUTIVE PROGRAM 2018

Die dargestellten Ergebnisse sind größtenteils Proto­typen, die in die Weiterentwicklung von bestehenden und neuen städtischen Angeboten mit einfließen und zum Teil gemeinsam mit beteiligten Städten pilotiert werden (Stand Februar 2019). Die Co-Creation-Phase dauerte zehn Wochen – die Kernteams aus je zwei Personen und Städtepartnern wurden durch Experten aus den Bereichen Recherche, Prototyping, Design und IT unterstützt. Wir werden die hier vorgestellte Auswahl in regelmäßigen Abständen ergänzen. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Ihre Beispiele mit ein­bringen möchten.

Bei Ihrem eigenen Start in die gemeinsame Gestaltung der Smart City von morgen hilft Ihnen der Quick Start

Guide auf der gegenüberliegende Seite. Eine Seite weiter finden Sie Kontaktmöglichkeiten.

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79DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

TAG 1 UND 2

BEDÜRFNISSE VERSTEHEN UNDHERAUSFORDERUNGEN DEFINIEREN:

• Interviews durchführen und wichtigste Ergebnisse festhalten

• Ad­hoc Personas erstellen• Probleme definieren und priorisieren• How might we anwenden

TAG 3

IDEEN ENTWICKELN UND PROTOTYPEN BAUEN:

• Ideen entwickeln und priorisieren• Entwicklung Papier­Prototyp

TAG 4 UND 5

TESTEN UND KONSOLIDIEREN:

• Test mit Bürgern (an rechtzeitige Ein­ladungen denken)

• Ergebnisse der Tests festhalten• Reflektion des Vorgehens• Ergebnisses des Gesamtprozesses

festhalten und ggf. präsentieren

QUICK START GUIDE

THEMA WÄHLENCo­Creation eignet sich für komplexe Herausforde­rungen. Sie sollten sich am Anfang aber auf ein ein­faches Thema konzentrieren. Stellen sie sicher, dass folgende Faktoren gegeben sind:• konkreter Bedarf,• definierte Zielgruppe und idealerweise wenig beteiligte Parteien, • realer, darstellbarer Mehrwert und • echte Chance auf Realisierung.

BEISPIEL EINES PROJEKTABLAUFES VON EINER WOCHE*

HERANGEHENSWEISE PLANEN• Beginnen Sie mit einem kleinen, experimentier­

freudigen Team.• Versuchen Sie beim ersten Mal, alle Phasen des Pro ­

zesses an einem Stück, innerhalb von einer Woche zu durchlaufen. Sie können sich zum Beispiel an folgender Struktur orientieren.

BÜRGER EINBINDEN• Für manche Städte ist es eine neue Erfahrung, Bürger

oder auch Kunden und ihre Sichtweise zu involvieren. Probieren Sie es einfach einmal aus.

• Zu Beginn eines Projektes liefern auch etwa 10 Inter­views schon valide Ergebnisse. Achten Sie dabei aber auf Diversität bei den Interviewpartnern.

• Bei Unsicherheiten zu Ergebnissen oder Zwischen­ständen können Sie sich – auch spontan – mit zu sätz­lichen Tests oder Umfragen absichern.

• Zitate und Testergebnisse können hervorragende Argumente für Projektbudgets oder Verwaltungs maß­nahmen sein.

ERGEBNISSE DARSTELLENDokumentieren Sie am Anfang den „Vorher“­Stand mit Interview­Zitaten, Rechercheergebnisse, mit Bildern oder auch einer Citizen Journey. Das hilft Ihnen später, den Mehrwert Ihres Lösungsansatzes zu veranschaulichen.

*Entspricht Paket S der auf der nächsten Seite vorgestellten Co­Creation­Formate.

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80 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

PUNKTUELL ODER MIT GANZEN FORMATEN: WIR UNTERSTÜTZEN SIE GERNE.

PAKET M

Dauer: 3–4 Wochen

Mehrwert:• Die relevantesten Themen identifi zi- ren, verstehen und priorisieren• Entwicklung und Erprobung von Lösungsansätzen

Ergebnisse:• Personas (Bürger / Stakeholder)

als Skizzen • Übersicht über Handlungsfelder

aus Bürger­ & Stadtperspektive• 2–3 getestete Papier­Prototypen• Übersicht über Marktangebote,

Kostentreiber,• Skizze für Business Modell • Skizze zum weiteren Vorgehen• Einfache Dokumentation

PAKET L

Dauer: 3 Monate

Mehrwert:• Ausdifferenzierte Übersicht über Handlungsfelder und ­möglichkeiten• Detaillierte Vertiefung einer Option

Ergebnisse:• Personas (Bürger / Stakeholder),

ausgearbeitet• Übersicht über Handlungsfelder aus

Bürger­ & Stadtperspektive• Ein getesteter und gestalteter

Click­Dummy (vgl. Prototyping­Methoden)

• Business-Modell (Erste Skizze), Architektur­ und Datenmodell (Erste Skizze), Sicherheits- und juristische Bewertung, Einschätzung zu Technik und Finanzen

• Skizze zum weiteren Vorgehen• Ausführliche Dokumentation

FOLGENDE FORMATE BIETEN WIR AN:

PAKET S

Dauer: 1 Woche

Mehrwert:• Relevanteste Themen identifi zieren• Erste Lösungsansätze entwickeln

Ergebnisse:• Übersicht über Handlungsfelder

aus Bürger­ & Stadtperspektive• 2–3 getestete Papier­Prototypen• Skizze zum weiteren Vorgehen• Einfache Dokumentation

Die Deutsche Telekom AG kann Sie in allen Co­Creation­Phasen unterstützen. Wir haben nicht nur jahrelange Erfahrung in der Anwendung der hier vorgestellten Methoden, sondern können in jeder Phase auch weiter­gehende Expertise und Kompetenzen beisteuern – in den Bereichen Forschung, Design, Fertigung von Prototypen, Beratung im Hinblick auf Kooperationen und Auswahl des richtigen Anbieters und schließlich auch bei der Sicherung der technischen Umsetzbarkeit.

IHR ANSPRECHPARTNER

Ole SchillingVice President Market DevelopmentZentrum Digitale Städte & Regionen

Friedrich­Ebert­Allee 140, 53113 Bonn+49 163 [email protected]://smartcity.telekom.comhttps://smartcity.telekom.com/cocreate

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81DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

MOBILITÄTS-ZERTIFIKATE

Wie können wir sicherstellen, dass der zunehmende Lieferverkehr

unsere schöne Innenstadt nicht verstopft?

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82 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Zunehmender Lieferverkehr in Städten belastet die Um­welt und sorgt für Staus. Mehrere Logistikdienstleister fahren parallel die gleichen Ziele an. Bei einer Zusammenarbeit „auf der letzten Meile“ be­fürchten die Firmen allerdings den Verlust von Diffe ren­zierungsmerkmalen.

DIE HERAUSFORDERUNG

Zunehmender Lieferverkehr belastet die Städte.

BÜRGERBEFRAGUNG

Mit der Größe steigt die subjektive Belastung.

DIE STAKEHOLDER

Das sagen die Beteiligten – vorher:

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

Quelle: Eigene Daten

Bewertung des Lieferverkehrs durch Bürger

Einwohnerzahl: bis10.000

bis50.000

bis110.000

bis300.000

über300.000

16% 30% 43% 46% 49%Das Verkehrsaufkommen in meiner Stadt halte ich für eher höher oder hoch:

10% 27% 43% 54% 50%Die Verkehrsbelastung durch den Lieferverkehr in meiner Stadt stört mich eher:

9% 28% 40% 45% 52%Die Umweltbelastung durch den Lieferverkehr in meiner Stadt (Feinstaub, CO2-Ausstoß) halte ich eher für hoch:

STORE

„Der Stau und die Luftverschmutzung nerven!“

„Wir brauchenAlternativen zuFahrverboten!“

Stadtverwaltung Bürger

„Wir brauchen unsere Ware pünktlich!“

ZustellerEinzelhandel Empfänger

„Ich habe Zeitdruck und muss in der zweiten Reihe parken!“

„Ich erwarte, dass meine Bestellung pünktlich und versandkostenfrei ankommt!“

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83DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Es werden von der Stadt kostenpfl ichtige Mobilitäts-zertifi kate augegeben. Sie beschränken die Zufahrt in die Innenstadt. Digitale Systeme ermöglichen die Abrechnung und eine dynamische Preisgestaltung – je nach Tageszeit, Zone, Antrieb. Gleichzeitig verein­fachen sie die Erfassung und Kontrolle über das Ordnungsamt. Die Zulieferer werden zur Kooperation aufgefordert, können diese aber selbst gestalten.

LÖSUNGSANSATZ

Mobilitätszertifi kate regulieren die Zufahrt in die Stadt.

UMSETZUNG

Von der Einfahrt bis zur Abrechnung

DIE STAKEHOLDER

Das sagen die Beteiligten – nachher:

IDEEN ENTWICKELN

Beschränkte Einfahrt

STORE

STORE

Einfahrt in Zone Erfassungz.B. Ordnungsamt

AbgleichZertifikat

Abrechnung

Zufahrt nurmit Mobilitäts-

zertifikat

1

„Weniger Verkehrsaufkommen und bessere Luftwerte!“

„Vermeidung von Fahrverboten und effizientere Verkehrssteuerung!“

Stadtverwaltung Bürger

„Gleichbleibend zuverlässige Lieferung bei weniger Einzelanlieferungen!“

ZustellerEinzelhandel Empfänger

„Reduzierung der Gesamtkosten auf der letzten Meile!“

„Gleichbleibend zuverlässige Lieferung bei weniger Einzelanlieferungen!“

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84 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

MOBILITÄTSZERTIFIKATEERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Bei manchem Städtevertreter entstand während der Arbeit der Wunsch nach einer gemeinsamen Plattform für Datenaufbereitung und Austausch, zum Beispiel innerhalb einer Metropolregion. Hier sehen wir großes Potenzial.

In Zusammenarbeit mit der Initiative „Metropolitan Cities“, in der 14 Städte im Rhein­Ruhr­Ge­biet Digita­lisierung gemeinsam angehen, und mit weiteren inter­essierten Kommunen entstehen unter Federführung der Deutschen Telekom bis Sommer 2019 zwei Pilot­projekte: eines zur Nutzung städtischer Daten für nach­haltige Mobilität, das andere zur Unterstützung städt­ischer Planungsaktivitäten.

»Insbesondere in verwaltungs -rechtlich und technisch kom plexen Umgebungen zeigen sich die Vor teile der partner schaft lichen Zusammenarbeit und des gemein-samen Wissensaustausches.«

CHRISTIAN BEERMANN, CONSULTANT DIGITALE TRANSFORMATION, T-SYSTEMS INTERNATIONAL GMBH

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONDer Betrachtungsraum beim Thema des zunehmenden Lieferverkehrs ist dabei sehr komplex und involviert eine Vielzahl von Stakeholdern mit unterschiedlichen Be­dürfnissen. Das Thema ist in der öffentlichen Wahrneh­mung aufgeladen. Deswegen müssen auch zukünftige Lösungen in der komplexen und sensiblen Umgebung des öffentlichen Raums funktionieren.

Auch rechtliche Aspekte wie die unterschiedlichen Steuerungsmöglichkeiten und Zuständigkeiten zwischen Land, Kreis und Stadt stellen eine Herausforderung in Bezug auf die Umsetzung dar.

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85DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

MEIN PARKPLATZ

Wie können wir als Stadt unseren Bewohnern und Besuchern genügend Parkplätze in der dicht

besiedelten Innenstadt anbieten und diese erschwinglich halten?

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86 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Der Parkraumdruck in Städten ist groß. Es stehen nicht zwangsläufig mehr Flächen zur Verfügung. Gleichzeitig werden vorhandene Flächen nicht optimal genutzt. Wie verbessert man die Situation der Stakeholder?

Ein genauerer Blick auf die Zielgruppe rückt digitale Technologien und die Integration bestehender Lösungen in den Blick. „Mein Parkplatz“ beschreibt die Möglichkeit, Anwohnerparken und privates Vermieten neu zu definieren. Durch intelligente Steuerung, innovative Technologien und Integration be­stehender Lösungen soll vorhandener Parkraum in der Innenstadt besser genutzt werden.

DIE HERAUSFORDERUNG

Parkraum fehlt und wird nicht optimal genutzt.

DER LÖSUNGSANSATZ

Angebot und Nachfrage besser vernetzen

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

Anbieter vonParkraum

Nutzer desParkraumes

Integrationbestehender Lösungen

Anwohner

Gäste

Beschäftigte in der City

Pendler

Stadt

Firmen

lokale/öffentlicheEinrichtungen

Privatpersonen

Andere Datenlieferanten, z.B. Wetter, Verkehr, Events.

p

p

p

p

p

P

ANWOHNER

„Wenn ich als Anwohner nach der Arbeit mit einer Kiste Wasser im Auto nach Hause komme, möchte ich so dicht am Haus wie möglich einen Parkplatz finden.“

IMMOBILIEN-BESITZER

„Wenn ich als Besitzer einer Immobilie ungenutzten Parkraum habe, möchte ich diesen über eine seriöse/vertrauensvolle Lösung anbieten, damit ich diese Erlösquelle nutzen kann.“

GÄSTE

„Wenn ich in der Innen-stadt bummeln/shoppen gehen will, möchte ich günstig, planbar und City-nah parken, damit ich Geld und Zeit spare.“

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87DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Das erste Modul „Shared Parking“ sieht die Verfügbar­machung privater Parkplätze für alle Autofahrer über eine digitale Anwendung vor. Der Nutzer registriert sich beim Service, hinterlegt ein grundlegendes Profi l.

Er nimmt eine Buchung vor, wird zum Parkplatz navi­giert, erhält bei Ankunft und Abfahrt eine Bestätigung. Über die App sollen Änderungen und Problemlösungenin Echtzeit vorgenommen werden können.

Es soll eine modulare Plattform entstehen, die – Ende­ zu­Ende gedacht – verschiedenste Lösungselemente integriert und über das eigentliche Parken hinaus Werte für alle Stakeholder schafft.

DAS MODELL (1)

Shared Parking macht privaten Parkraum verfügbar.Flex Parking sichert den Parkplatz vor der Haustür.

ZUKUNFTSBILD

Eine modulare Plattform verbindet verschiedene Dienste.

IDEEN ENTWICKELN

UserManagement

DeviceManagement

FinanzModul

Kapazitätsplaner

Parkplatz-Zuteiler

Navigation Prognose Verkehrssteuerung

PlatformServices

Zusatzdienste

MEHRANWENDUNGEN

MEHR PLATTFORM-FUNKTIONEN

PARK AND JOY

SHAREDPARKING

FLEXPARKING

P

Stammdaten IoT Sensoren Bezahlfunktion Zone Finder Wetter Statistiken Stadtwerbung

Registrierung Zugangsarten Preismodelle Reservierung Events Kennzahlen Integration Kombiangebot

Profile Kostenmodelle Ausweich Optionen Einflussnahme ...

Anbieter Steuern

Anwohner Kombiangebot

Gäste

Dienstleister

PlatformServices

Developmenttools

ZonenFlächen

PrivateFlächen

FLEXPARKINGOptimale Ausnutzung von Parkraum für Anwohner und Gäste.

REGISTRIERUNG ALS ANWOHNER IM AUTO AUF DER HEIMFAHRT

ANKUNFT AM PARKPLATZ VERLASSEN DES PARKPLATZES

P

SHARED PARKINGPrivate Parklätze erweitern das Angebot.

REGISTRIERUNG & BUCHUNG IM AUTO AUF DER HINFAHRT

ANKUNFT AM PARKPLATZ VERLASSEN DES PARKPLATZES

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88 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Erwartet wird, dass ein starker Partner Stakeholder­ über greifend und vertrauensvoll agiert, so dass Anwen­dungen nicht nur für einzelne Kommunen und Städte, sondern über Bundesländer hinweg funktionieren. Dabei gehen die Visionen in Richtung eines modularen Systems: Es muss für die jeweilige Herausforderung einer Kommune einen machbaren Einstieg bereithalten und dann für weitere Vorhaben erweiterbar sein. Neue Ent­wicklungen, neue Module und Updates stünden dann idealerweise über eine offene Plattform allen Interes­sierten zur Verfügung. Höchste Priorität bei Cloud­ und Server­basierten Anwendungen hat die Datensicherheit.

»Wir sind begeistert über die Effizienz des Co-Innovation Vor-gehens und möchten diese Geschwindigkeit zur Pilotierung unserer Lösung beibehalten.«

DARMSTADT

MEIN PARKPLATZERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONBereits heute gibt es für die Parkraumbewirtschaftung verschiedene digitale Anwendungen. Aus Sicht der anwesenden Städtevertreter aber bieten diese jeweils nur einen Teil der im Konzept enthaltenen Funktionen. Und sie dienen größtenteils dem Profit des Betreibers und stellen aus Sicht einer Stadt keine ganzheitliche Lösung der Herausforderungen dar.

Benötigt werden zielgerichtete und spezifische Lösun­gen. Wichtiger als „wieder nur eine neue App“ scheint es den Teilnehmenden aber, dass Elemente und Stake­holder sinnvoll verknüpft und integriert werden, da nur im Verbund ein größerer Hebel zur Lösung des Park­problems entstehen kann.

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89DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

SMARTWAY

Wie kann die Stadt den Verkehr und damit auch Lärm und Umweltverschmutzung

reduzieren? Wie ermöglichen wir nachhaltige Mobilität?

A

B

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90 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Das System bietet dem Verkehrsplaner und dem Stadtplaner wichtige Informationen wie: Verkehrs­ströme, Auslastung, Fahrgastaufkommen, Mobilitäts­verhalten in Quartieren, Potenzial für Linienführung, Bürgerpräferenzen, Stauinformationen, Analysen und Prognosen.

Das System unterstützt das Umweltamt beim Monito­ring der Umweltsituation der Stadt: Es misst Verkehr und Umweltbedingungen in Echtzeit in Quartieren.

Das System liefert dem Stadtmarketing Analyse­ergebnisse für die Förderung und Incentivierung von umweltfreundlichem Verhalten: Es können Umwelt­programme für Bürger und Unternehmen aufgelegt werden, die Ziele der Gemeinschaft werden gefördert.

Die Stadt möchte­ umweltgerechte Mobilität ermöglichen.­ handlungsfähig bei der Verkehrssteuerung sein.­ Transparenz bei der Luftbelastung herstellen.­ Wirtschaft und lokale Angebote fördern.

Die Verkehrsteilnehmer möchten­ uneingeschränkt mobil sein und Orte leicht

erreichen können.­ Zugang zu allen Mobilitätsangeboten haben.­ Fortbewegung mit Nachhaltigkeit verbinden.

- Wie können wir die Daten der Stadt nutzen, um umweltfreundliche Mobilität der Bürger zu gestalten?- WiekönnenwirEffizienzundUmweltaspekteindieMobilitätderBürgereinbinden?-WiekönnenwirdenVerkehrumweltorientiertundinEchtzeitbeeinflussen

HERAUSFORDERUNG / HOW MIGHT WE?

Stadt­ und Bürgerbedürfnisse bei der Verkehrs planung zusammenbringen

NUTZEN

Die Stadt erhält handlungsrelevante Daten.

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

MONITORING, STEUERUNG, OPTIMIERUNG

ZOOM

ZEIT

+ 7%

12am

8am

4pm

8pm

12am

VERKEHRSPLANERSTADTPLANER

UMWELTAMT

1839,6 0,1

21,7 in 39,0 ºF

CO2 SCHADSTOFFE LÄRM

STADTMARKETING

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91DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

DatenplattformAlle verkehrs­ und umweltrelevanten DatenAlle städtischen Mobilitätsangebote Intelligente Signalisierung und Verkehrsbeeinfl ussungAnalyse und Prognose der Daten zur Optimierung.

Multimodales RoutingIndividuelle umweltfreundliche Mobilität der BürgerEinbeziehung von Umweltdaten und Echtzeit­Verkehrs­daten Berechnung von Alternativen ökologische Route Ökopunktekonto und individueller Fußabdruck

GeschäftsmodellIntegratives Geschäftsmodell als Ecosystem der StadtIncentivierung der Nachhaltigkeit durch lokale Partner Intermodales Ticketing mit den Mobilitätsanbietern.

Intelligenter RoutenplanerAuf Basis eines individuellen Profi ls mit Präferenzen und gebuchten Services (z. B. Carsharing) wird in der SMART WAY App für die Nutzerin die optimale Route zu einem gewählten Ziel errechnet. Die App errechnet die nachhaltigste, die schnellste und die persönlich optimierte Route (zum Beispiel Auto und dann öffent­licher Nahverkehr). Die Nutzerin erhält hier außerdem Informationen zu Wetter, Luftqualität, Verkehrslage und aktuelle Position.

EchtzeitnavigationDer intelligente digitale Assistent begleitet die Nutzerin auf der Reise. Sie kann Fahrkarten und Parkplätze über die Anwendung buchen. Auch die Anmeldung zu Mo bilitätsdiensten erfolgt über die SMART WAY App. Der Assistent unterstützt sie beim Wechsel des Mo­bilitätsangebots. Im Hintergrund sammelt die Nutzerin automatisch Ökopunkte.

Ökobilanz und PunktesystemDie Nutzerin kann die zurückgelegte Route im An­schluss bewerten. In der persönlichen Ökobilanz sieht sie Angebote von lokalen Händlern und städtischen Einrichtungen. Je mehr sie sich umweltfreundlich fort­bewegt, desto mehr Punkte erhält sie. Sie kann gesam­melte Punkte einlösen, eine Prämie buchen oder sehen, wie viele Punkte sie bis zur Prämie noch braucht.

DER LÖSUNGSANSATZ

Datenplattform als Steuerungs­ und Geschäftsmodell

NUTZEN

Die Bürgerin wird zur nachhaltigen und entspannten Mobilität geführt.

IDEEN ENTWICKELN

€ P

Plattform

MobilitätsanbieterParkhausbetreiber

BürgerStadt

Wirtschaftund Betriebe

BUS STATION

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BUS STATION

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B

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92 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

SMART WAYERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

»Die Co-Innovation erbrachte neue Ideen und Denkanstöße sowie einen umfassenden Lerneffekt.«

PFORZHEIM

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Eine aus dem Prototypen abgeleitete Pilotierung ver­folgt den Ansatz, aus Daten der Verkehrsstärke in der Stadt per Rechenmodell verlässlichere Aussagen zur Lärmkartierung abzuleiten. Vorteile dieses Ansatzes gegenüber bestehenden Lärmkarten sind die – räumlich und zeitlich – höhere Detailauflösung und der zusätz-liche Fokus auf Lärmimmission an besonders sensiblen Orten wie Krankenhäusern, Kitas und Schulen. Städte wie Pforzheim, das am Prototypen mitgearbeitet hat, unterstützen die Pilotierung mit Ressourcen, städtischen Daten, geben regelmäßige Rückmeldungen zur Projek­tausrichtung und testen die Lösung.

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONDurch Kenntnis der genauen Situation und der rele­vanten Einflussgrößen wird die Stadt flexibler bei der Gestaltung der urbanen Mobilität. Daher werden jenseits gesetzlich vorgeschriebener Messwerte weitere Echtzeit­ Indikatoren benötigt, möglichst granular und aktuell.

In Interviews haben Bürgerinnen und Bürger eine hohe Bereitschaft zu umweltbewusstem Verhalten geäußert, aber auch: dass ihnen oft die Informationen fehlen, um das eigene Verhalten entsprechend auszurichten.

Dies stellt eine zentrale Anforderung für die Aufbe­reitung von und den Zugang zu Informationen dar: Aus den Informationen zur aktuellen Situation muss nahtlos der direkte Absprung zu entsprechenden umweltgerechten Mobilitätsangeboten möglich sein.

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93DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

DIGITALE BEHÖRDEN

Wie können wir unsere Dienstleistungen nutzerfreundlicher gestalten,

um als Verwaltung zeitgemäß zu sein?

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NEWS

94 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

- Prozesse, Vorgänge und Abläufe sind für Bürger oft intransparent.

- Es mangelt bei Vorgängen an Kommunikation und Informationen zwischen Ämtern und Behörden.

- Rückmeldungen zu Vorgängen und Statusabfragen erfolgen nur mühsam.

Angestrebt wird ein integriertes Portal, das Vorgänge für Bürger und Unter-nehmen, aber auch Behördenmitarbeiter vereinfacht. Aus Nutzerperspektive erfüllt es folgende Funktionen

Städte möchten ihre Services benutzerfreundlich, durch-gängig digital und transpa-rent für Bürger und Unterneh-men zur Verfügung stellen.

Individuelle Startseite

Stadt-Nachrichten

Alle Services der Stadt in der Übersicht

Rechtssichere Authentifizierung für Bürger und Unternehmen

Ein Login für alle Services

Persönliches Konto für Bürger und Unternehmen

Personalisiertes Dienstleistungs-angebot

Dokumenten-SafePostfach

Erinnerungsfunktionen

Zahlungsmöglichkeiten

Alle Prozesse sind durchgehend online abgebildet

Kommunenübergreifende, behördenübergreifende ver-schlankte Prozesse

Transparente Verfolgung von Vorgängen

Bürger möchten ihre Aufga-ben einfach und unkompli-ziert erledigen.

Unternehmen möchten ihre wirtschaftlichen Interessen in der Stadt nachhaltig und schnell umsetzen.

ZENTRALEREINSTIEGSPUNKT

HILFREICHEFUNKTIONEN

EINFACHEPROZESSE

HERAUSFORDERUNG UND BEDÜRFNISSE

In den Städten mangelt es nahtlosen digitalen Prozessen.

LÖSUNGSANSATZ UND ZIELVORSTELLUNGEN

Das Ziel: Digitales Stadterlebnis für Bürger und Unternehmen

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

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95DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

BEHÖRDEN Kreis

MultipleEinstiegspunkte

Amt

Land Bund

Behörde

Stadt

Mehrere digitale Eingangskanäle

IdentitätsüberprüfungSERVICE KONTO

BÜRGERUNTERNEHMEN

EIN INTEGRIERTES PORTAL

Familie

... ...

Bauen

Bildung

WEITERE BEHÖRDEN& STÄDTE

VERBUNDENE SERVICESGeburtsurkunde

Steuer

Wetterinformationen

Terminkalender

Aktuelle Informationen

ParkplatzVerfügbarkeit WEITERE

SERVICESSTAMMDATEN

Immobilienangebote

Bürgerregister KatasteramtDokumente

Dokumenteteilen

PROZESSANTWORTENPROZESSANFRAGEN

Informationsvisualisierung

Generierung von Zertifikate

...

Informationssuche

Digitale Bezahlmöglichkeiten

...

VORTEILE FÜR BEHÖRDENMITARBEITER

Verwaltungsprozesse im Überblick

Statusverfolgung

Kollaboratives Arbeiten

Zuweisen von Vorgängen

AUFBAU EINES MODELLS

Flexible Integration und Skalierbarkeit für die Verwaltung

IDEEN ENTWICKELN

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96 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Der Fokus auf lebensnahe Prozesse (zum Beispiel Ummeldung) macht Sinn, erzeugt aber teilweise erheb-liche Komplexität durch das Zusammenkommen ver­schiedener städtischer Stellen oder die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen. Wünschenswert wäre eine gemeinsame Anstrengung aller am Prozess Beteiligten wie Städten und Kreisen, städtischen Betrieben und regionalen Dienstleistern sowie gesetzgebender In­stanzen von Bund und Ländern.

Workshops zu den nächsten Aktivitäten in beteiligten Städten wie Homburg, Bad Nauheim und Wetzlar haben bereits stattgefunden oder sind in Planung.

»Die gemeinsame Zeit mit den sehr engagierten Mitarbeitern der Telekom rund um digitale Dienste hat unserer Verwaltung den Weg in die Digitalisierung geebnet. Es sind persönliche, vertrauens-volle Kontakte entstanden. Wir freuen uns auf die nächsten ge-meinsamen Schritte .«

HOMBURG

DIGITALE BEHÖRDENERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONDie Nachfrage nach digitalen Diensten von Verwaltungs­ und Bürgerseite ist enorm. Die gemeinsame Anstren­gung lohnt sich, damit das einfache Vereinbaren von Terminen oder das häufig schon online mögliche Beantragen eines Anwohner­Parkausweises nicht die einzigen digitalen Dienste bleiben werden.

Dieses Projekt glänzte durch die im Vergleich größte Anzahl engagierter und beteiligter Kommunen. Man kam schnell zu der Erkenntnis, dass ein bloßes Digita­lisieren der bisherigen analogen Verwaltungs­Vorgänge und Prozesse wenig Sinn macht. Vielmehr wollen alle Betei­ligten gemeinsam den Schritt der Digitalisierung nutzen, um mit städtischen Diensten näher an die Lebenswirklichkeit der Bürger zu rücken.

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97DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

CITYCREATOR

Wie können wir als Stadt Bürgerwissen besser nutzen? Wie können wir auch Menschen

motivieren, die sich bisher kaum an der Stadtentwicklung beteiligen?

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98 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Zielgruppe sind Bürgerinnen und Bürger der Städte und insbesondere junge Berufseinsteiger, die sich sonst nur wenig beteiligen oder vielleicht nicht wissen, wie sie sich beteiligen können.

Ziel ist es, besonders diese Menschen zu begeistern und zum Mitwirken zu bewegen. Was sind deren Bedürfnisse?

Die Nutzer erwarten:­ Einfache Handhabung­ Geringen Zeitaufwand­ Hohe Flexibilität, keine Bindung ­ Berücksichtigung eigener Interessen/Themen

Mit der City Creator App ist das Mitgestalten der eigenen Stadt ganz einfach: Stadt auswählen und „Create Now!“ tippen.

Über die Startseite kann der Nutzer auf alle Funktionenzugreifen. Im oberen Bereich erscheinen im Wechsel Infos zu Events, aktuelle Daten und Wissenswertes überdie Stadt.

Der Bürger erfährt sofort, wenn es neue Projekte oder Abstimmungen in seiner Stadt gibt und kann sich ganzeinfach daran beteiligen.

Nach jeder Abstimmung erhält der Bürger direkte Rück meldungen. Von dort aus kann er zu weiteren Abstimmungen gelangen.

In der Kartenansicht sieht der Bürger anstehende Abstimmungen auf einer Karte angeordnet und kann Informationen zu bestimmten Orten erhalten. Über die Kommentarfunktion kann er Vorschläge machen oder Hinweise auf Verbesserungen geben.

ZIELGRUPPE UND HERAUSFORDERUNG

Für junge Berufstätige die Mitbeteiligung attraktiver machen

NUTZEN AUS BÜRGERSICHT

Die App macht Information und Mitbestimmung einfach und attraktiv.

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

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99DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Diese mobile Anwendung ermöglicht es insbesondere jungen Mitbürgern der Städte an der Stadtentwicklung und wichtigen Entscheidungen teilzuhaben, indem sie Vorschläge oder Bewertungen abgeben. Einfache, in tuitive Bedienung hilft dabei, dass jeder ganz simpel seine eigene Stadt mitgestalten – also sein eigener „City Creator“ werden – kann!

Stadtplaner und Verwaltung können sich die Kommen­tare und Abstimmungsergebnisse anschauen. Durch die Möglichkeit, Daten aus verschiedenen Anlässen und Orten zu aggregieren und auszuwerten, werden neue Zusammenhänge und Lösungen deutlich.

NUTZEN AUS SICHT DER STADTPLANER

Bürgerwissen und Bürgerwünsche sind geographisch veortet.

LÖSUNGSANSATZ

Eine mobile Anwendung – der „City Creator“

IDEEN ENTWICKELN

BÜRGERWISSEN WIRD NUTZBAR, DURCH VERORTETE BEDÜRFNISSE

MEINE STADT

AKTUELLES KARTEPROBLEMMELDER

ABSTIMMUNGEN

MEINE STADT

LISTENANSICHT KARTENANSICHT

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100 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Das Einbinden einer Lösung für die unaufwändige Bürgerbeteiligung für Städte ergibt Sinn und kommt gut an. Das Fortführen der Applikation als Modul in einer Städte­App ist geplant.

»Die Vorteile dieser Lösung in einem Satz: Direkte und unge-filterte Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu den wichtigen Themen der städtischen Verwal-tung, ohne enormen Aufwand.«

WARSTEIN

»Verortete Bedürfnisse von Bürgern ermöglichen ein zielge-richteteres städtisches Planen.«

BEDBURG

CITY CREATORERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONWichtig ist, dass die Lösung einfach und schnell zu bedienen ist. Sind die behandelten Themen unmittelbar relevant, steigt die Bereitschaft zur Beteiligung. Tritt die Frage im direkten Erlebniskontext der Bürger auf, kommt ein präziseres Meinungsbild zustande als bei Themen, die außerhalb dieses Kontexts liegen. Zwei bis drei Minuten, länger sollte die Interaktion für die Nutzer nicht dauern. Noch besser: Wenn diese nach der Beteiligung ein direktes Meinungsbild oder Feed­back erhalten, zum Beispiel ein vorläufiges Abstim­mungsergebnis oder Infos über die wei­teren Schritte.

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101DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

INFRASTRUKTUR-FINDER

Wie können wir als Stadt offene Daten zum Wohle unserer Bürger für

die Bedarfs- und Kapazitätsplanung (Wohnraum, Verkehr, KiTa-Plätze,

Stadtentwicklung) nutzen?

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102 DEUTSCHE TELEKOM | CO­CREATION TOOLBOX

Die Lage ist auf dem Immobilien­ und Grundstücksmarktmitentscheidend, besonders bei Neubau­ und Gewerbe­gebieten aber schwer einzuschätzen. Hinzu kommt, dass für Gewerbetreibende und private Bauträger viele

Faktoren über die Attraktivität eines Standorts ent­scheiden, die bisher nur mühsam zu recherchieren sind. Dies sind die Bedürfnisse der Stakeholder:

Gute LageRuhige SeitenstraßeRechtwinkliges Grundstück (Länglich, Torte, verwinkelt, schwer bebaubar)Bebaubare Fläche (Genannte qm / Quotient optimale Wohnfl äche mit Ausbaureserve)Angabe wahrscheinlicher/maximaler Grundfl äche, Geschossfl äche(Abgleich mit Durchschnitt, Möglichkeit spezieller Nutzung zuszuführen, EFH, 4 Personen etc)Empfohlene Nutzung: WohnbauEnergetisch günstige Exposition (Klassische SW/SO-Lage)

Gute VerkehrsanbindungAutobahn max 10 min (Heatmap)DB max 15 minÖPNV 3 min zu FußFlughafen max 45 min

InfrastrukturVoll erschlossenes Grundstück (Netz, Wasser, grüne Energie, Nicht erschlossen)Sofort bezugsfertig (Bezugsfertig ab [Datumsfeld + 1, 3, 6 Monate]Energetisch­optimal (E­Charging, dezentrale Energiegewinnung & Speicherung, Solar­ready, besondere Standortfaktoren/Fördergebiet für Passivhaus o.ä.)„Magenta­ready“ (100­Breitband, SmartHouse, Entertainment, Security)

UmweltfaktorenGünstiges Mikroklima (Aktuelles Wetter, dezentrale Wetterstation)Keine Risiken (Starkregen, Grundwasser, Steinschlag, Überschwemmungsgebiet)Bodengüte (Gartenfreundliche Lage, keine kritischen Immissionen /Altlasten, Blindgänger)Keine wasserführende SchichtenRuhige Wohnlage (Dezibel­Heatmap Straße, Bahn, Fluglärm, Nachbarschaft, Tiere)Keine Luftschadstoffe über Grenzwert (NO, CO2, ...)Keine Allergen­Belastung (Heatmap aktuell / über das Jahr, Pollenfl ug, Sensordaten)Keine nennenswerte Kriminalität im Umkreis von 2km (Einbrüche, Raub- und Beschaffungskriminalität)

FreizeitwertNaherholungSpiel­ und Sportstätten, Spielplatz

BildungKita, Grundschule, weiterführende SchuleEntfernung zur Uni

ZIELGRUPPE UND HERAUSFORDERUNG

Infrastruktur bei der Standortauswahl sichtbar machen

BEISPIEL

Suchkriterien für eine Familie mit Kindern

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

BÜRGERIst nicht ortskundig, hat neben Preis undGröße viele individuelle Suchkriterien

wie Infrastruktur, Verkehr, Nahbereich, Umweltfaktoren, Bildung,

kulturelles Angebot.

STADTMARKETINGWill städtisches Angebot

an Infrastruktur breit anbieten, sucht Wege zu potentiellen Neubürgern und will die Gewerbe­Ansiedlung weiter fördern.

GEWERBETREI BENDE /IMMOBILIENAGENT

Sucht nach für spezifi sche Zwecke geeigneten Gewerbeobjekten mit guter

Erreichbarkeit, interessantem Einzugsgebiet und zu attraktiven Kosten.

Ich suche einen Bauplatz für meineFamilie ...

Ich suche bundesweit Ladenflächen und guteGewerbeflächen für meine Auftraggeber ...

Wie vermarkte ich meine Standort-vorteile optimal?

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103DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

1. Sammeln & bereitstellen Die Daten der Stadt werden mit anderen zusammengeführt, vergleichbar gemacht und auf ihre Plausibilität geprüft.

2. Verknüpfen Die intelligente Kombination unterschiedlicher Datensätze birgt das eigentliche Potential hinter Offenen Daten – hierfür werden intelligente Messräume geschaffen, die die Daten­analyse vornehmen und selbständig regulieren.

3. Aufbereiten Die für Bürger und Gewerbetreibende relevanten Daten werden sinnhaft und einfach visualisiert und mit der Möglichkeit versehen, nutzer- und fallspezifische Filter und Para-meter anzuwenden.

4. Rückkoppeln Proaktiv erhalten Nutzer Hinweise zu in ver gleich­baren Fällen ausschlaggebenden Faktoren. Deren Relevanz wird vom System registriert und fließt in die Optimierung der Filter- und Parameter­Einstellungen ein.

Vorhandene Daten zu freien Bauplätzen, Grundstücks­kosten, Erschließungsmöglichkeiten, Verkehr, Infra­struktur, Katasterdaten und Standortvorteile werden kartenbasiert aufbereitet. Hinzu kommen Daten aus anderen Quellen wie Breitbandversorgung usw. Eine intelligente Verknüpfung ermöglicht fallspezifische Filter und individuelle Anpassungen.Eine komfortable Oberfläche bietet Bürgern und Ge­werbetreibenden die Möglichkeit, sich besser zu infor­mieren und hilft, den verwaltungstechnischen Aufwand zu reduzieren. Diese Lösung hilft somit mittelfristig Geld zu sparen, Innovationen und das Wachstum in der Stadt zu fördern.

LÖSUNGSANSATZ

Kartenbasierte Sammlung und intelligente Verknüpfung von vorhandenen Daten

IDEEN ENTWICKELN

Best fitSuche Priorisieren Editieren Ergebnis

RelevanzSchärfen

Relevanteste Anwendungsfälle

Iteration

1

2

4

3

Korrelationenerkennen

Daten harmonisieren,Plausibilität prüfen

Identifizierenvon Nutzungsszenarien

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104 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Bei manchem Städtevertreter entstand während der Arbeit der Wunsch nach einer gemeinsamen Platt­form für Datenaufbereitung und Austausch, zum Beispiel innerhalb einer Metropolregion. Hier sehen wir großes Potenzial.

In Zusammenarbeit mit der Initiative „Metropolitan Cities“, in der 14 Städte im Rhein­Ruhr­Gebiet Digitalisierung gemeinsam angehen und mit weiteren interessierten Kommunen erfolgt unter Feder­führung der Deutschen Telekom bis Sommer 2019 eine Pilotierung zur Nutzung städtischer Daten für nachhaltige Mobilität.

»Wir wollen uns mit anderen Kommunen austauschen, um inspiriert und besser im Umgang mit offenen Daten zu werden.« FRIEDRICHSHAFEN

»Durch Offenlegen städtischer Daten erwarten wir, dass Dritte Fragen stellen, die in der Ver-waltung noch nicht gestellt wurden.« DORTMUND

„Open Data ist Wirtschafts-förderung! Es macht Standorte attraktiver“ HAMBURG

INFRASTRUKTURFINDERERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONWährend einige Städte alleinverantwortlich oder im regionalen Verbund bereits Portale für Offene Daten betreiben, sind andere noch ganz am Anfang; wieder andere stehen dem Thema noch eher abwartend gegenüber.

Am meisten hat die Teilnehmer interessiert, wie Städte aus dem kommunalen Verband oder dem gleichen Bundesland in vergleichbaren Situationen bei der Planung vorgegangen sind. Auch rechtliche Fragen tauchen auf: Welche Daten darf ich offenlegen? Wie können die Regelungen der DSGVO im Alltag praktiziert werden?

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105DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

SMART CITY PLANNER

Wie können wir als Stadt offene Daten zum Wohle unserer Bürger für die Bedarfs- und Kapazitätsplanung (Wohnraum, Verkehr,

Kita-Plätze, Stadtentwicklung) nutzen?

DATAINTELLIGENCE

HUB

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Städte

Bürgermeister

Planer

Bewohner

Anbieter von Open Data

Anbieter von Daten

3rd Party Entwickler

Bürgermeldungen

Luftqualität

ÖPNV

Parken

Verkehrssteuerung Zuzüge / Wegzüge

Geburten

Anzahl Schulen/ KiTas

Verkehrsplanung Kosten

3rd PartyEntwickler

Analyse&

Planung

Visuali-sierungen

DigitaleDienste

Müll

Bevölkerungsstatistik

Geo Daten

Applikationen:Stadtplanung

Applika-tionen

P

...

Bildung EnergieFamilieÖPNVMüll

Livedaten

Internedaten

Weitere OpenData

106 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Aktuell ist die mittel- und langfristige Planung mangels ausreichender Daten, Auswertungsverfahren und daraus resultierender Prognosen meist ein „Stochern im Nebel“.Die zur Verfügung stehenden Daten liegen entweder noch nicht digital vor oder sind über unterschiedliche „Datentöpfe“ innerhalb der Ressorts verteilt.

Das Prinzip von Open Data lautet vereinfacht: Alle dürfen alle Daten – zum Beispiel aus der öffentlichen Verwaltung – sehen und benutzen. Open Data als Kon-zept ist zwar bekannt, kann aber aufgrund fehlender Infrastruktur und Analyseverfahren derzeit schwer für die eigene Planung zielgerichtet eingesetzt werden.

Offene Daten, interne städtische und Livedaten speiseneinen Daten-Hub. Dieser harmonisiert die verschiedenenQuellen und liefert, zusammen mit Modulen zu Analyse& Planung und ergänzt durch Applikation von Partnern, Schnittstellen zu digitalen Diensten, Visualisierungen und den Anwendungen der Stadtplanung. Im Prototyp gliedern sich diese in Themen wie Bildung, Familie, Verkehr oder Energie.

DAS PROBLEM

Der Stadtplanung fehlt es an nutzbaren Daten

HERAUSFORDERUNG DEFINIEREN

Open Data anwenden – aber wie?

DATA HUB

DATA HUB

LÖSUNGSANSATZ

Überblick über Daten und Verarbeitungswege

VERSTEHEN UND ERFORSCHEN

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107DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

1. AGGREGATION Der Smart City Planner aggregiert relevante Daten aus unterschiedlichen Open-Data-Quellen zu konkreten Themen und Prognosen und hilft dem Planer dabei, das Beste aus den Daten herauszuholen.

2. MONITORING Der Planer erhält einen ständigen Überblick über die Stadt. Durch den Einsatz eigener und externer Open Data überwacht das Tool die tatsächliche Planung und macht Prognosen für die Zukunft.

3. PROGNOSE Mittels Aggregation und Analyse der Daten werden die besten Optionen für eine Planungsherausforderung identifi ziert und auch überwacht, wenn Gegenmaß-nahmen zu ergreifen sind.

4. ENTWICKLUNG Durch den Smart City Planner basiert die Verwaltung und Planung in einer Stadt nun auf Daten. Darüber-hinaus können die Städte durch das Sammeln von ex-ternen Open-Data-Quellen von anderen Städten lernen und bessere Lösungen fi nden.

USER JOURNEY

Der Smart City Planer

Und so funktioniert es:

IDEEN ENTWICKELN

Die Übersicht zeigt, welche Datenquellen für thematisch gebündelte Prognosen ausgewertet werden. Dashboard-Indika-toren in Ampel-Logik zeigen den Status der Planungsfelder.

Die Planungsfelder können über die Zeit als Heatmap dargestellt werden. Dabei lassen sich kritische Entwick-lungen der Datenquellen und relevante Faktoren einblenden.

Fertige Planungspakete lassen sich über-sichtlich als Liste der Einzelmaßnahmen darstellen. Die nötigen Arbeitsschritte wie z. B. Ausschreibungen werden direkt erfasst und zugewiesen.

!

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108 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

AUSBLICK UND NÄCHSTE SCHRITTE Als Annäherung an eine städtische Planungs­Applikation untersucht eine Pilotierung bis zum Sommer 2019 die Voraussetzungen und grundlegenden Modelle prognos­tischer Verfahren. Ein Augenmerk liegt auf dem Ansatz des „Verschneidens“/Überlagerns von Daten aus unter­schiedlichen Quellen als Basis von KI­optimierten Simu­lationen. Überdies findet ein enger Austausch innerhalb der Telekom zu Datenaufbereitung, Austausch und Ent­wicklung von datenbasierten Applikationen statt.

»Ich hätte nicht gedacht, dass wir in nur einem Tag aus den Erkenntnissen der Recherche zu konkreten Ideenansätzen kommen würden. Die genutzten Methoden haben uns die Ent-scheidung sehr erleichtert.«

BORNHEIM

»Kooperationen mit anderen kommunalen und überregio-nalen Anbietern erweitern und schärfen das Angebot an offenen Daten.«

HAMBURG

SMART CITY PLANNERERKENNTNISSE UND NÄCHSTE SCHRITTE

ERKENNTNISSE AUS DER CO-CREATIONIm Umgang mit Daten gibt es für Städte noch sehr verschiedene Ausgangssituationen. Um Daten für städtische Planungsarbeit sinnvoll einsetzen zu können, muss zunächst einmal die Basisarbeit erfolgen: Roh­daten identifizieren, sammeln, aufbereiten und har-monisieren. Dann erst können sie ausgetauscht, mit anderen verglichen und in komplexeren Modellen verknüpft werden.

Der entwickelte Prototyp zeigt exemplarisch, wie Schnitt­stellen zwischen Quellen eine präzisere Unterstützung städtischer Planung ermöglichen und zukünftige Handlungsfelder abbilden. So wird aus ohnehin erho­benen Daten ein Wissensschatz im Dienst am Bürger.

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109DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

Ole Schilling Zentrum Digitale Städte & Regionen

Deutsche Telekom

Friedrich­Ebert­Allee 140, 53113 Bonn+49 163 3152662

[email protected]://smartcity.telekom.com

https://smartcity.telekom.com/cocreate

Wir hoffen, dass Ihnen diese Toolbox auf Ihrem Weg der Digitalisierung hilft und freuen uns,

wenn wir Sie dabei unterstützen können.

Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Unterstützer und ihre Teams:

Steffen Kuhn Detecon International

Digital Consulting & Engineering Center

Stephan de Haas T­Systems Digital Solutions

Ideation & Co­Creation

Christoph Kögler T­Systems Multimedia Solutions

Innovation

Monica Dalla Riva Technologie & Innovation

Customer Experience & Design

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110 DEUTSCHE TELEKOM | CO-CREATION TOOLBOX

DANKEDiese Toolbox ist nicht aus einer Feder entstanden.

Es ist eine erste Version, für deren Mitarbeit wir uns ganz herzlich bei unseren Partnerstädten, externen Experten und Kollegen bedanken wollen.

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