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Zertifikate Aktuell Wissenswertes für Zertifikateanleger Werbemitteilung Ausgabe 7-8/2010 Landesbank Baden-Württemberg Markt & Meinung Topthema Projekt Euro - Keine Alternative zur Gemeinschaftswährung - Die Rolle des Wechselkurses Seite 20 Unterhaltung Das Stuttgarter Ballett - Der kulturellen Tradition verpflichtet Seite 28 Wissen Einfluss von Dividenden - Expertenantworten von Dieter Berners Seite 24 Titelstory Behavorial Finance - Die Theorie vom begrenzt vernünftigen Kapitalanleger - Interview mit Joachim Goldberg Seite 10

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Werbemitteilung

Ausgabe 7-8/2010

Landesbank Baden-Württemberg

Markt & Meinung

Topthema Projekt Euro- Keine Alternative zur

Gemeinschaftswährung

- Die Rolle des Wechselkurses

Seite 20

Unterhaltung

Das Stuttgarter Ballett

- Der kulturellen Tradition

verpflichtet

Seite 28

Wissen

Einfluss von Dividenden- Expertenantworten

von Dieter Berners

Seite 24

Titelstory

Behavorial Finance- Die Theorie vom begrenzt

vernünftigen Kapitalanleger

- Interview mit Joachim Goldberg

Seite 10

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Komponist: Ludwig van Beethoven

Deutschland, 1824

Zinssatz Basiswert WKN Endfälligkeit Basispreis Sicherheits- Aktueller Max. p. a. puffer* Kurs* Rendite p. a.*

12,00 % Aixtron LB0ASX 22. 07. 2011 16,00 EUR 26,89 % 99,62 % 12,34 %

9,00 % Allianz LB0A70 26. 08. 2011 75,00 EUR 10,72 % 99,63 % 9,29 %

8,00 % BASF LB0BBC 23. 09. 2011 40,50 EUR 13,26 % 100,99 % 7,10 %

7,00 % Deutsche Bank LB0ARN 22. 07. 2011 38,00 EUR 22,19 % 97,34 % 9,69 %

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* Stand: 23. 06. 2010 – Der Nennbetrag aller oben genannten Aktien-Anleihen beträgt 1.000,00 EUR.Rechtlich maßgeblich sind allein die veröffentlichten produktbezogenen Basisprospekte und eventuell veröffentlichte Nachträge sowie die veröffentlichten Endgültigen Bedingungen, die elektronisch unter http://www.LBBW-zertifi kate.de abrufbar oder auf Anfrage bei der Landesbank Baden-Württemberg, Am Hauptbahnhof 2, 70173 Stuttgart, erhältlich sind.

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

an der Börse erleben Anleger nicht selten ein Wechselbad der Gefühle. In den zurückliegenden Wochen war das gut zu beobachten: So geriet der positive Trend an den Aktienmärkten ins Stocken, von Zuversicht war unter den Marktteilnehmern kaum noch etwas zu spüren. Positive Nachrichten von den Unternehmen und erfreuliche Konjunk-turdaten zeigten zwar, dass die Zeichen in den USA und einigen europäischen Ländern auf Erholung stehen – von der dynamischen Entwicklung vieler Schwellenländer ganz abgesehen. Doch die hohen Schuldenberge einiger Länder der Eurozone bereiteten den Börsianern

großes Kopfzerbrechen. Obwohl die EU und der IWF einen gewaltigen Rettungsschirm bereitgestellt haben, der notfalls aufgespannt werden kann, sitzt die Angst vor möglichen Staatspleiten immer noch tief. Denn nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien oder Portugal stecken in der Schul-denklemme. Besonders deutlich wurde die Vertrauenskrise am Kurs des Euro, der gegenüber dem US-Dollar seit Jahres-beginn um etwa ein Fünftel abgewertet hat. Grund genug für uns, die Währung näher unter die Lupe zu nehmen, die uns nun schon seit elf Jahren begleitet. Wir rollen für Sie in unserem Topthema die Geschichte des Euro auf und erläu-tern die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Volkswirtschaften.

Angesichts der gemischten gesamtwirtschaftlichen Perspekti-ven ist es kein Wunder, dass sich die Anleger zuletzt hin- und hergerissen zeigten und es am Aktienmarkt zu entsprechend hohen Schwankungen kam. Für Zertifikate-Anleger sind die stärkeren Schwankungen jedoch kein Grund zur Sorge. Dank der hohen Volatilität bieten Strukturen wie Aktien-Anleihen, Bonus- oder Discount-Zertifikate derzeit besonders attraktive Konditionen.

Die Macht der Gefühle sollten Sie nicht nur beim Blick auf die WM-Begegnun-gen in Südafrika, sondern auch bei Ihrer Geldanlage nicht unterschätzen: Angst, Euphorie oder Leichtsinn haben schon so manchen Anleger zu unüber-legten Entscheidungen verleitet und um seine Gewinnchancen gebracht. In unserer Titelstory befassen wir uns mit der so genannten Behavioral Finance. Diese spannende und noch relativ junge Disziplin versucht, die Psyche von Investoren und Marktteilnehmern sowie den Einfluss von Emotionen auf die Finanzmärkte zu ergründen. Übrigens halten Sie mit diesem Heft eine Doppelausgabe für Juli und August in Ihren Händen, die Ihnen sicherlich anregenden Lesestoff für den Börsen-sommer bietet.

Eine spannende Lektüre wünscht

Ihr

Jan Krüger

Jan Krüger

Leiter Derivatives Sales

LBBW

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerInhaltsübersicht

Seite 4

News

10 Jahre LBBW Zertifikate:Das LBBW Zertifikate Team feiert Jubiläum

Aus Zanonia wird Express

Produkthighlights

Aktuell in der Zeichnung:

LBBW Index Floater

LBBW SOLVEO Select

Titelstory Behavioral Finance:Die Theorie vom begrenzt vernünftigen Kapitalanleger

Interview: „Zunächst wird die Börse eher seitwärts tendieren.“

Markt & Meinung

Märkte auf einen Blick

Aktienmärkte

Rohstoffmärkte

Geld- und Kapitalmärkte

Topthema Projekt Euro:

Keine Alternative zur europäischen Gemeinschaftswährung

Die Rolle des Wechselkurses

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10 Titelstory Behavioral Finance: Die Theorie vom begrenzt vernünftigen Kapitalanleger

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Inhaltsübersicht

Seite 5

Wissen Dividenden und ihr Einfluss auf Bonus- und Discount-Zertifikate

Produktübersicht Neuemissionen auf einen Blick

Produkt-Rankings

Unterhaltung

Das Stuttgarter Ballett – der kulturellen Tradition verpflichtet

Stuttgart bittet zum Tanz – 24. German Open Championships

Das Kreuzworträtsel zum Jubiläum des LBBW Zertifikate Teams

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Rubriken Editorial

Inhaltsübersicht

Impressum / Disclaimer

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28 UnterhaltungDas Stuttgarter Ballett – der kulturellen Tradition verpflichtet

Zuverlässig und kompetent.

Landesbank Baden-Württemberg

Rating: Moody‘s: Aa2 / Fitch: A+

Infoservice

Hotline+49 (0)711 127 255 01

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24 WissenDividenden und ihr Einfluss auf Bonus- und Discount-Zertifikate

20 Markt & MeinungTopthema Projekt Euro

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerNews

Seite 6

Mit dem neuen Jahrtausend beschritt auch die LBBW neue Wege im Wertpa-piergeschäft und machte den Weg frei für die ersten Discount-Zertifikate. Somit war der Grundstein für eine Reihe weiterer strukturierter Produk-te gelegt. Daraus ist bis heute ein Angebotsspektrum gewachsen, dessen Umfang in der Sparkassen-Finanzgrup-pe seinesgleichen sucht. Die LBBW ist mit etwa 5.300 ausstehenden Emissi-onen und einem Gesamtvolumen von über fünf Mrd. Euro Vollanbieter über alle Anlageklassen hinweg – Aktien, Zinsen, Credits und Rohstoffe.

Die weltweite Vernetzung über das Internet steckt allenfalls in den Kinderschuhen, ein

Liter Normalbenzin kostet 2 Mark, George W. Bush wird Präsident der Vereinigten Staa-

ten, Angela Merkel Vorsitzende der CDU, die deutsche Fußballnationalmannschaft schei-

det bei der EM bereits in der Vorrunde gegen Portugal mit 0:3 aus: Das war das Jahr 2000.

10 Jahre LBBW Zertifikate:Das LBBW Zertifikate Team feiert Jubiläum

Über Zertifikate und strukturierte Anleihen konnten Privatan-leger erstmals in Rohstoffe investieren oder die Renditeauf-schläge von Bonitätsrisiken nutzen. Auch die Anlageklasse „Aktien“ eröffnete neue Perspektiven: Zertifikate boten nun die Möglichkeit, ein Investment in Aktien oder Aktienindizes auf das individuelle Chance/Risiko-Profil abzustimmen. So gewannen Zertifikate in Deutschland signifikant Marktanteile und wurden schnell zu Anlegers Liebling.

Dabei gab es in den vergangenen zehn Jahren durchaus Belastungsproben zu bestehen. Ein Blick auf die Börse zeigt den DAX bei einer Achterbahnfahrt. Internet- und Immobi-lienblase – die Nachwirkungen der letzteren machen sich noch heute bemerkbar und führen zu ganz neuen Heraus-forderungen, ergeben jedoch auch Chancen.

Diese Chancen möchten wir vom LBBW Zertifikate Team heute und in Zukunft gemeinsam mit Ihnen nutzen. In allen Fragen rund um die Geldanlage in Zertifikate und struk-turierte Anleihen sind wir weiterhin ein kompetenter und verlässlicher Partner.

Von unserem Jubiläum können Sie jetzt direkt profitieren und auf Seite 29 beim Gewinnspiel anlässlich unseres 10-Jährigen attraktive Preise gewinnen!

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger News

Seite 7

Ende Juli bekommt unsere varianten-reichste Produktfamilie einen neuen Namen. Aus Zanonia-Zertifikaten werden Express-Zertifikate. Damit möchten wir den erhöhten Anforde-rungen an Transparenz durch Einheit-lichkeit gerecht werden und gleichen uns dem etablierten Marktstandard an. An der Struktur und Funktionsweise selbst ändert sich nichts. Es gibt auch weiterhin zahlreiche unterschiedliche Ausgestaltungen, die Ihnen die Chance auf eine attraktive Rendite kombiniert mit der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung bieten. Die Namensände-rung wirkt sich auch auf die einzelnen Varianten aus.

Aus Zanonia wird Express

Oliver Gerst, Leiter des LBBW Zertifikate Teams,

skizziert die bisherige Entwicklung der Zanonia-

Zertifikate

Das erste Zanonia-Zertifikat wurde bereits 2004 emittiert. Die Struktur zeichnet sich

durch die Chance auf einen attraktiven Bonus und die Möglichkeit einer vorzeitigen,

also schnelleren Rückzahlung („Express“) nach jeder Periode aus. Zanonia-Zertifikate

erfreuten sich in den letzten Jahren so großer Beliebtheit, dass sie in über zehn

verschiedenen Ausprägungen emittiert wurden. Die Struktur, insbesondere die Deep-

Variante, hat sich auch in der Finanzkrise gut geschlagen. Selbst bei einem Zanonia-

Deep-Zertifikat, das zum Höhepunkt des Aktienmarktes 2007 emittiert wurde, besteht

heute immer noch die Chance auf eine Rückzahlung zum Maximalbetrag inkl. Bonus

für alle Perioden.

Beispiel:

Zanonia-Easy-Zertifikate Easy-Express-Zertifikate

ZinsStart-Zanonia-Deep-Zertifikate ZinsStart-Deep-Express-Zertifikate

Was passiert mit bereits emittierten Zanonia-Zertifikaten?Bestehende Produkte sind von der Änderung nicht betrof-fen. In Produktübersichten oder auf unserer Website www.LBBW-zertifikate.de finden Sie die alten Zanonia- Zertifikate künftig unter der Kategorie „Express-Zertifikate“.

Wirkt sich die Änderung auch auf andere Produkttypen aus?Ja. In diesem Zuge werden auch unsere Bonus-Relax-Zerti-fikate – die ebenfalls eine vorzeitige Rückzahlungsoption aufweisen – auf den am Markt gängigen Namen Relax-Express-Zertifikate umbenannt. Die bisherige Plus-Variante heißt künftig Memory-Express-Zertifikat. Die Möglichkeit, ausgefallene Ertragszahlungen aufzuholen, wird damit schon in der Produktbezeichnung deutlich.

Oliver Gerst,

Leiter LBBW

Zertifikate Team

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Einfach und transparentSie legen bei der Geldanlage Wert auf Sicherheit und möchten auf eine attraktive Renditechance dennoch nicht verzichten? Der LBBW Index-Floater kombiniert beides – einfach und transparent.n Partizipation am europäischen Aktienmarktn Regelmäßige Zinszahlungenn Bei Endfälligkeit 100,00 % Kapitalschutz auf den Nennbetrag durch die LBBW

FunktionsweiseDer LBBW Index-Floater bietet die Chance auf eine attraktive Verzinsung. Bei Endfällig-keit sichert der vollständige Kapitalschutz durch die Emittentin die Rückzahlung zum Nennbetrag. Der Zins wird nachträglich am jeweiligen Zinszahlungstag gezahlt und hängt vom Schlusskurs des EURO STOXX 50® am entsprechenden Bewertungstag ab. Der Zinssatz ergibt sich jeweils aus dem Indexschlusskurs geteilt durch 1.000,00. Unabhängig von der Indexentwicklung wird der LBBW Index-Floater bei Endfälligkeit zum Nennbetrag zurückgezahlt.

Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerProdukthighlights

Seite 8

LBBW Index-Floater

Aktuell in der Zeichnung

Auch in diesem Monat bietet die LBBW ein breites Spektrum an Produkten zur Zeichnung

an. Zu finden sind Zertifikate und strukturierte Anleihen für verschiedene Anlagehori-

zonte, Markterwartungen und Chance-Risiko-Profile. Detaillierte Informationen und eine

Übersicht aller aktuellen Zeichnungen: www.LBBW-zertifikate.de.

Die oben aufgeführten Zinssätze und Berechnungen sind beispielhaft und keine Indikation für künftige Ergebnisse.

Sicherheit

Chancen Risiken

+ Chance auf attraktive Zinszahlungen je Periode

+ Partizipation an einer positiven Indexentwicklung

+ Bei Endfälligkeit 100,00 % Kapitalschutz auf den Nennbetrag durch die LBBW

+ Volle Flexibilität, da börsentäglich handelbar

- Während der Laufzeit Kurse unter 100,00 % möglich

- Bei ungünstiger Indexentwicklung nur geringe Verzinsung

- Ausfallrisiko der Emittentin

Nähere Informationen finden Sie in den rechtlich allein maßgeblichen Emissionsbedingungen unter www.LBBW-zertifikate.de.

Produktdaten

ISIN: DE000LB7CP10

Zeichnungsphase: 05.07.2010 - 30.07.2010

(15 Uhr)

Begebungstag / 1. Valuta: 02.08.2010 /

04.08.2010

Endfälligkeitstag: 04.08.2016

Basiswert: EURO STOXX 50® (EU0009658145)

Bewertungstage: 28.07.2011 / 27.07.2012 /

26.07.2013 / 28.07.2014 /

28.07.2015 / 28.07.2016

Zinszahlungstage: 04.08.2011 / 04.08.2012 /

04.08.2013 / 04.08.2014 /

04.08.2015 / 04.08.2016

Zinssatz: Indexschlusskurs am

Bewertungstag / 1.000,00

Nennbetrag: 1.000,00 EUR

Kapitalschutz bei Endfälligkeit: ja - 100,00 %

des Nennbetrages durch die LBBW

Ausgabepreis: 101,50 % (inkl. 1,50 % Agio)

Beispiel

Indexschlusskurs Zinssatz LBBW Zinsperiode Bewertungstag am Bewertungstag Index-Floater Zinszahlungstag

1. Zinsperiode 28.07.2011 2.900,00 Pkt 2,90 % 04.08.2011 (04.08.2010 - 03.08.2011)

2. Zinsperiode 27.07.2012 2.300,00 Pkt 2,30 % 04.08.2012 (04.08.2011 - 03.08.2012)

3. Zinsperiode 26.07.2013 3.000,00 Pkt 3,00 % 04.08.2013 (04.08.2012 - 03.08.2013)

4. Zinsperiode 28.07.2014 3.500,00 Pkt 3,50 % 04.08.2014 (04.08.2013 - 03.08.2014)

5. Zinsperiode 28.07.2015 3.900,00 Pkt 3,90 % 04.08.2015 (04.08.2014 - 03.08.2015)

6. Zinsperiode 28.07.2016 4.200,00 Pkt 4,20 % 04.08.2016 (04.08.2015 - 03.08.2016)

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Produkthighlights

Seite 9

LBBW SOLVEO SelectAbgeleitet von der beliebten und renommierten LBBW Synthia setzt die Produktlinie LBBW SOLVEO neue Maßstäbe für Investments auf Bonitätsrisiken. Beim Chance-Risiko-Profil wird dabei ein stärkerer Fokus auf die Ertragsorientierung gelegt. Während LBBW Synthia Emissionen beispielsweise zwingend ein „Investment Grade“-Rating beim Referenzschuldner voraussetzen, ermöglicht LBBW SOLVEO die Nutzung interessanter Opportunitäten am Kapitalmarkt für attraktive Renditechancen – abhängig von der Boni-tät von Referenzschuldnern auch ohne Rating oder im „Non-Investment Grade“-Bereich.

Funktionsweise Die LBBW SOLVEO Select bietet die Chance auf attraktive Zinszahlungen in Höhe von 5,40 % p. a. Zins- sowie Rückzahlung hängen von der Zahlungsfähigkeit bzw. Kreditwürdigkeit (Bo-nität) der Referenzunternehmen ab. Tritt bei keinem der Unternehmen ein so genanntes Kreditereignis (Insolvenz, Nichtzahlung oder Restrukturierung) ein, erhält der Anleger am jeweiligen Zinszahlungstag eine attraktive Verzinsung und die Rückzahlung der LBBW SOLVEO Select erfolgt bei Endfälligkeit zum Nennbetrag. Das Risiko besteht im Eintritt eines Kreditereignisses bei einem der Referenzunterneh-men. In diesem Fall entfällt die Zinszahlung für die laufende Periode und die Rückzah-lung der LBBW SOLVEO Select erfolgt vorzeitig durch einen Barausgleich, der sich am Kurs einer ausgewählten Anleihe (Lieferbare Verbindlichkeit) des betroffenen Referenz-unternehmens orientiert.

Optimierung

Chancen Risiken

+ Attraktive Renditechance abhängig von der Bonität der Referenzunternehmen

+ Höhere Rendite als bei vergleichbaren Anleihen der

Referenzunternehmen möglich

+ Chance auf eine attraktive Verzinsung in Höhe von 5,40 % p. a.

+ Volle Flexibilität, da börsentäglich handelbar

- Kapitalverlust und vorzeitige Rückzahlung zum entsprechenden

Barausgleichsbetrag bei Eintritt eines Kreditereignisses

- Keine Zinszahlung nach Eintritt eines Kreditereignisses

- Erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Kreditereignis

durch mehrere Referenzunternehmen

- Ausfallrisiko der Emittentin

Nähere Informationen finden Sie in den rechtlich allein maßgeblichen Emissionsbedingungen unter www.LBBW-zertifikate.de.

* Voraussetzung: Bei keinem der Referenzunternehmen ist ein Kreditereignis eingetreten.

Produktdaten

ISIN: DE000LB0BGY8

Zeichnungsphase: 14.06.2010 - 25.06.2010

(15 Uhr)

Begebungstag / 1. Valuta: 28.06.2010 /

30.06.2010

Endfälligkeitstag: 20.06.2013*

Referenzunternehmen: Deutsche Lufthansa AG /

Metro AG / ThyssenKrupp AG

Zinssatz: 5,40 % p. a.

Zinszahlungstage: 20.06.2011* /

20.06.2012* / 20.06.2013*

Rückzahlung: 100,00 % des Nennbetrages*

Kapitalschutz: nein

Nennbetrag: 1.000,00 EUR

Ausgabepreis: 100,00 % (kein Agio)

LBBW SOLVEO und LBBW Synthia – Mindeststandards auf einen Blick

Anforderungen LBBW Synthia LBBW SOLVEO

Ratingfür alle Referenzschuldner Investment Grade Rating von allen Ratingagenturen (Moody‘s, S&P, Fitch), sofern Rating von jeder Agentur vorhanden

keine

Notches (Rating-Stufen)

wenn Ausblick „negativ“, keine Referenzschuldner mit weniger als 2 Notches Abstand zu „Non-Investment Grade“-Rating

keine

Research positive Einschätzung LBBW Credit/LBBW Bond Research bei Auflegung

Researchaussage als verpflichtender Bestandteil der Vertriebsunterlagen, auch wenn Research-einschätzung „neutral“ oder „negativ“

Laufzeit bei mehreren BBB-Referenzschuldnern max. 3 Jahre, bei einem BBB-Referenzschuldner max. 6 Jahre

max. 6 Jahre

Ratingübersicht der Referenzunternehmen

Referenzunternehmen Moody‘s S&P Fitch

Deutsche Lufthansa AG Ba1 BBB- -

Metro AG Baa2 BBB BBB

ThyssenKrupp AG Baa3 BB+ BBB-

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Titelstory

Seite 11

Behavioral Finance:Die Theorie vom begrenzt vernünftigen Kapitalanleger

Die klassische Finanztheorie geht davon aus, dass jeder Investor nur auf die Maximie-

rung seines Nutzens aus ist, absolut rational und völlig emotionslos handelt. Die Er-

fahrung an den Börsen widerspricht dieser Annahme jedoch erheblich. In der Praxis

schwanken Anleger zwischen Gier und Angst, bisweilen zwischen Euphorie und Panik.

Mit den Folgen dieser Emotionen für die Finanzmärkte beschäftigt sich die Verhaltens-

ökonomie (Behavioral Finance), die Wirtschaft und Psychologie verbindet.

In den vergangenen Jahrzehnten gerieten die klassischen Modelle der Kapitalmarkttheorie immer stärker in die Kritik: Gibt es den Homo oeconomicus wirklich? Oder entspringt der ausschließlich rational abwägende Mensch nur dem Wunschdenken der Theoretiker an den Univer-sitäten? Erfolgreiche Börsianer wissen um die Gefahren vernunftorientierten Investierens. „Es gibt nichts, was so verheerend ist wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt“, sagte der berühmte Ökonom John May-nard Keynes. Immerhin ist seit Jahrhunderten zu beobach-ten, dass es immer wieder zu extremen Übertreibungen an den Kapitalmärkten kommt. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Entwicklung der jüngeren Vergangen-heit, wie die Tulpenmanie 1637 in den Niederlanden oder die Südsee-Blase 1720 in England belegen. Letztere koste-te den genialen Physiker Sir Isaac Newton sein Vermögen: „Ich kann zwar die Bahn der Gestirne auf Zentimeter und Sekunden berechnen, aber nicht, wohin eine verrückte Menge einen Börsenkurs treiben kann.“

Homo oeconomicus in der KritikDerartige Hypes wie bei Technologie-Aktien Ende der Neunziger Jahre dürfte es nach der gängigen Lehrmei-nung eigentlich gar nicht geben. Denn mit Vernunft sind solche Blasen nicht zu erklären, mit der Psyche der Anleger dagegen schon. Damit wollen aber viele Wirt-schaftswissenschaftler nichts zu tun haben. Emotionen lassen sich eben schlecht in mathematische Formeln fassen. Die technische Analyse versucht das zwar, wirklich befriedigend sind die Resultate aber noch nicht. Ein anderes Erklärungsmodell bietet die Verhaltensökonomie, die Behavioral Finance. Nach den Forschungsergebnissen dieses hierzulande neuen und relativ kleinen Zweigs der Wirtschaftswissenschaft sind Menschen nur zu einem begrenzt rationalen Verhalten fähig. Einen Anleger treiben

nämlich nicht nur die Hoffnung auf Gewinne, sondern weitere Motive an, wie zum Beispiel Nervenkitzel oder Selbstbestätigung. Bei der Untersu-chung des Anlegerverhaltens fielen den Behavioral-Finance-Experten weitere Schwachpunkte der klassi-schen Theorie auf: So ist es einem Anleger nicht möglich, sich vollstän-dig, jederzeit und korrekt über alle wichtigen Fakten eines Investments zu informieren. Dazu gibt es einfach zu viele Daten, die ununterbrochen die Marktpreise beeinflussen. Die Fehler eines Individuums gleichen sich auch nicht unbedingt durch die Vielzahl von Spekulanten aus, die an der Börse aktiv sind. In bestimmten Phasen kommt es stattdessen zu einer Häufung von Verhaltensfehlern. Ursache ist die soziale Infektion: Die Buchgewinne der bereits Investierten ziehen weitere – in der Regel uner-fahrene – Anleger an. Die ausglei-chende Arbitrage zwischen über- und unterbewerteten Wertpapieren funk-tioniert ebenfalls nicht mehr, weil zu viel frisches Geld in die überteuerten Märkte gepumpt wird.

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerTitelstory

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Diese Verhaltensweisen sind nach Ansicht der Behavio-ral Finance keine Ausnahmen, die die Regel bestätigen, sondern symptomatisch für menschliche Akteure. Die Ur-sachen liegen tief in der Psyche verborgen und lassen sich medizinisch erklären. „In unserem Hirn sind quasi zwei Systeme am Werk: Eines ist impulsiv und will alles sofort, das andere ist rational“, sagt der US-Neuroökonom Colin Camerer. Unser Gehirn sei im Wesentlichen ein Reptili-enhirn mit zwei zusätzlichen Schichten, einer Säugetier-Cortex und einer menschlichen Neocortex. „Es wäre ein Wunder, wenn dieses Hirn ständig Nutzenmaximierung

Verluste laufen lassen, Gewinne begrenzenHinzu kommen typische Anlegerfeh-ler wie zum Beispiel die Orientierung am Einstandskurs. Ein Verlust wird zunächst mindestens als doppelt so schmerzhaft empfunden wie die Freude über einen Gewinn in gleicher Höhe. Dabei sind die Emotionen in der Nähe des Kaufpreises besonders stark. Nach einiger Zeit tritt jedoch ein Gewöhnungseffekt ein. Wer die Telekom-Aktie beim zweiten Bör-sengang zu 66,50 Euro gekauft hat, ärgert sich nicht mehr, wenn der Kurs von 10 auf 9 Euro fällt. Wer Gold zu 500 Euro je Unze erworben hat, freut sich über den jüngsten Wertzuwachs auf mehr als 1000 Euro wenig. Bri-sant wird dieser Effekt durch die Ver-lustaversion der meisten Menschen: Sie wollen Aktienpositionen auf keinen Fall mit Verlust abstoßen. Des-halb lassen sie ihre Verlustposi tionen zu lange im Depot, bis schließlich das Minus so groß ist, dass sich ein Verkauf nicht mehr lohnt. Aktien mit einem kleinen Plus werden dagegen rasch veräußert, weil die Angst, einen Gewinn wieder zu verlieren, übermächtig wird. Die Folge: Anleger lassen Verluste laufen und begrenzen ihre Gewinne. Auf Dauer kann sich diese Vorgehensweise verheerend auswirken: Schließlich braucht es ein Plus von 100 %, um einen erlittenen Verlust von 50 % wieder auszuglei-chen. Darum raten Finanzexperten dazu, kurz nach dem Kauf eine Stop-Loss-Order zu platzieren, die den Verlust einer Position auf ein vorab kalkuliertes Maß begrenzt. Für die Wahl des Stoppkurses bieten sich charttechnische Unterstützungen an. Eine weitere Stellschraube ist der Kapitaleinsatz: Bei Wertpapieren mit hohen Kursschwankungen ist das Risiko, ausgestoppt zu werden, erheblich größer als bei Titeln mit niedriger Volatilität. Entsprechend weniger Geld sollte investiert werden.

„In unserem Hirn sind quasi zwei Systeme am Werk: Eines ist

impulsiv und will alles sofort, das andere ist rational.“

Colin Camerer

erzeugen würde.“ Mit der Vielzahl und Geschwindigkeit der auf einen Anleger einströmenden Informationen ist ein Gehirn schnell überfordert: Also greift der Mensch auf seine Erfahrungen und Vorurteile zurück, um eine neue Situation rasch zu beurteilen. Unbewusst kommt auch der Herdentrieb zum Zug: Was alle anderen machen, kann so falsch nicht sein. Beschleunigt wird der Effekt durch Massenmedien, deren Schlagzeilen ahnungslose Anleger anlocken. Im Vertrauen auf die Ratschläge der zitierten Börsengurus kaufen sie Aktien. Es kommt zu einer Milch-mädchenhausse. Viel schwieriger als der Einstieg ist aber der rechtzeitige Ausstieg, den diese Anleger dann auch meist verpassen.

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Börsengewinne entstehen durch harte ArbeitTeuer kommt das häufige Umschichten des Portfolios. Hin und her macht Taschen leer, lautet nicht umsonst ein geflügelter Spruch an der Börse. Dabei erweisen sich Anleger, die sich in der Verlustzone wähnen, als beson-ders hektisch und risikofreudig. Schließlich wollen sie ja ihre Verluste schnellstmöglich wieder aufholen. Dabei schränken sich Anleger auch noch selbst ein und wäh-len vorrangig Aktien aus ihrem Heimatland, weil ihnen die geografische Nähe zum Unternehmen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. So liegt der Anteil deutscher Aktien in den Depots hiesiger Anleger weit über 50 %, obwohl auf deutsche Papiere nur 4 % der globalen Marktkapi-talisierung entfällt. Geradezu gefährlich kann die Über-schätzung der eigenen Fähigkeiten werden. Wer ein paar Mal satte Gewinne eingefahren hat, vertraut seinem Urteilsvermögen blind und investiert immer sorgloser.

Dieser Optimismus endet meist mit einer Bauchlandung – nämlich dann, wenn der sichere Gewinn winkt und der Spekulant deswegen alles auf eine Karte setzt. Früher oder später liegt aber jeder einmal daneben. Und ein oder zwei Fehlgriffe mit großen Investments reichen aus, um viele kleine Gewinne auszulöschen. An der Börse auf Dauer Geld zu verdie-nen ist eben harte Arbeit. „Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant“, wusste schon der 1999 verstorbene Börsen-Altmeister André Kostolany.

Mentale Buchführung

Ein Mensch führt im Kopf Konten, auf die er seine Engagements verbucht. Nicht jeder Gewinn oder Verlust wird gleich bewertet, sondern hängt von

den Erwartungen ab, die den Bezugspunkt definieren. Wer als Weihnachtsgeld mit 1.000 Euro rechnet, aber nur 500 Euro bekommt, bucht die Diffe-

renz als Verlust. Erhält er den gleichen Betrag, obwohl er nichts erwartet hat, bucht er die Zahlung als Gewinn. Bei Wertpapieren bildet der Einstands-

preis den Bezugspunkt. Anleger nehmen Kursdifferenzen in der Nähe des Bezugspunktes intensiver wahr als Unterschiede in entfernten Bereichen.

Dabei ist die Enttäuschung über einen Verlust viel größer als die Freude über einen gleich hohen Gewinn.

V

Abnehmende Sensitivität(konkav)

Abnehmende Sensitivität(konvex)

Bezugspunkt(z. B. Einstandspreis von 125,- Euro)

Relativer GewinnRelativer Verlust

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Seite 14

„Zunächst wird die Börse eher seitwärts tendieren.“

Nach Jahren als Devisenhändler und technischer Analyst entdeckte Joachim Goldberg die

Verhaltensökonomie für sich. Heute gehört er zu den bekanntesten Koryphäen dieses Fachge-

bietes in Deutschland. Seine Firma Cognitrend offeriert Analysen und Prognosen für Kapital-

märkte. Der Behavioral-Finance-Experte stand Zertifikate Aktuell exklusiv Rede und Antwort.

Ihr Berufsleben starteten Sie als Charttechniker bei einer deutschen Bank. Was störte Sie an der technischen Analyse?Das war eine Jugendsünde. Nach meiner Ausbildung zum Bankfachwirt habe ich im Devisenhandel gearbeitet. Am Anfang lief die Charttechnik wunderbar, damit haben sich allerdings Anfang der Achtziger Jahre nur wenige Banken beschäftigt. Später hat sich die technische Analyse immer weiter verbreitet, führt aber bis heute vielerorts ein Schat-tendasein. Ich habe mich aber davon abgewandt, weil eine der Prämissen der Chartanalyse lautet, dass alle Informa-tionen bereits in den Kursen enthalten sind. Das stimmt einfach nicht.

Aber technische Indikatoren benutzen Sie doch auch für Behavioral Finance?Beim Sentiment trifft das zu. Die meisten Indikatoren ver-dichten jedoch lediglich vergangene Kursdaten. Ihr Prog-nosecharakter hängt aber – wie bei Chartformationen – von der Wahrnehmung des Analysten ab. Mit der Charttechnik lassen sich Trends ermitteln. Und wenn der Anleger Glück hat, hält der Trend nach dem Einstieg an – oder er bricht.

Was halten Sie für die wichtigste Erkenntnis der Behavioral Finance?Die Verlierer an den Finanzmärkten können sich wegen des Dispositionseffektes – also der frühzeitigen Realisierung von Gewinnen und dem Laufenlassen von Verlusten – viel schlechter bewegen als die Gewinner, weil sie erst Frieden mit ihren Verlusten machen können, wenn sie den wahrge-nommenen Einstandspreis wieder erreicht haben.

Hilft diese Erkenntnis bei der Erstel-lung von Kursprognosen?Aber sicher. Sobald ich weiß, wer zu welchem Preis schiefliegt und seit wann er investiert ist, erhalte ich An-haltspunkte, wo der wahrgenommene Einstandspreis heute liegen könnte. In diesen Kursregionen wird es später auf dem Weg nach oben zu einem erhöhten Angebot kommen.

Gewöhnliche Handelsstatistiken lie-fern doch die gleichen Informationen.Nicht jeder Umsatz ist für die Märkte gleich wichtig. Kurzfristig orientierte Händler ändern ihre Positionen so blitzschnell, dass sie keine nachhal-tigen Spuren im Markt hinterlassen. Dagegen haben mittelfristig orientierte Anleger eine ganz andere Bedeutung für die Trends an der Börse. Durch die Sentiment-Analyse, bei der die Stimmung von Investoren ermittelt wird, lässt sich deren Einstandskurs abschätzen.

Interview:

Joachim Goldberg,

Cognitrend

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Seite 15

Wie bewerten Sie die aktuelle Situation an den Kapi-talmärkten? Gibt es Kaufchancen bei Aktien, Renten, Devisen oder Gold?Die mittelfristig orientierten Aktienmarktteilnehmer setzen derzeit stark auf Volatilität. Sie machen keine Richtungs-wetten. Zunächst wird die Börse deshalb eher seitwärts ten-dieren. Nach dieser Phase spricht für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, dass sich der DAX trotz vieler negativer Nachrichten erstaunlich stabil hält.

Was halten Sie von Gold?Mit Gold als Anlageklasse bin ich nicht so wahnsinnig glücklich, weil der Kurs schon weit gelaufen ist. Um Gold rankt sich ein starker Mythos: Kommt es wirklich einmal zu einer großen Krise, könnte ich im Extremfall das Metall ver-wenden, um Lebensmittel zu kaufen. Aber der Bäcker kann vermutlich nicht auf eine Goldmünze herausgeben.

Sind die niedrigen Zinsen nicht ein zusätzliches Argu-ment, etwas Gold zu kaufen?Der Ertragsverzicht fällt bei dem aktuellen Zinsniveau kaum ins Gewicht. Wenn ich aber Gold als Inflationsschutz betrachte, muss ich davon ausgehen, dass mit den Preisen auch die Zinsen steigen.

Privatanleger investieren derzeit nur zögerlich. Wo fließt deren Liquidität hin?Die wird vorrangig am kurzen Ende geparkt. Dabei würden viele Privatanleger gerne Aktien kaufen, aber die sind ihnen zu teuer. Trotz Anlagenotstand haben sie nicht das Gefühl, jetzt handeln zu müssen. Vermutlich wird der Markt irgend-wann davonmarschieren. Wenn nämlich alle auf die Korrek-tur warten, kommt sie in den seltensten Fällen.

Über eine zunehmende Inflations-furcht war in den vergangenen Monaten einiges zu lesen. Sehen Sie einen Run in Sachwerte?In einigen Bereichen auf jeden Fall. Immobilien in guten Lagen werden Ihnen sofort weggeschnappt. Auch in anderen wenig liquiden Märkten kam es zu erheblichen Preissteigerungen. So haben sich etwa die Notierungen für Bordeaux-Weine seit 2008 verdoppelt.

Was raten Sie Anlegern, um an der Börse Geld zu verdienen?Vor allem einen Plan haben, wenn ein Investment schiefgeht. Außerdem unterschätzen viele Anleger, die ja in der Regel nebenher arbeiten, den Zeitaufwand von Engagements an der Börse. Ebenfalls sehr wichtig ist, Investments zu streuen. Das bewahrt nicht vor Verlusten, verringert jedoch das Einzelwertrisiko erheblich. So wird man zwar nicht über Nacht reich, aber das werden sowieso die wenigsten.

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Märkte auf einen Blick

Indizes

Stand am Veränderung Veränderung Veränderung 17.06.2010 zum Vormonat seit Jahresbeginn 5 Jahre

DAX 6.223,54 Pkt 2,58 % 4,47 % 35,16 %

MDAX 8.448,42 Pkt 3,39 % 12,54 % 34,43 %

EURO STOXX 50 2.728,12 Pkt 3,52 % -8,03 % -14,17 %

S&P 500 1.116,04 Pkt -1,84 % 0,08 % -8,29 %

Dow Jones 10.434,17 Pkt -1,80 % 0,06 % -1,78 %

Nikkei 225 9.999,40 Pkt -2,31 % -5,19 % -13,15 %

Hang Seng 20.138,40 Pkt 2,15 % -7,93 % 44,76 %

Stand am Veränderung Veränderung Veränderung 17.06.2010 zum Vormonat seit Jahresbeginn 5 Jahre

Allianz 85,12 EUR 1,76 % -2,33 % -12,68 %

BASF 46,56 EUR 4,21 % 7,13 % 63,89 %

Daimler 42,31 EUR 2,99 % 13,66 % 24,42 %

Deutsche Bank 50,34 EUR 2,47 % 1,86 % -22,73 %

Deutsche Telekom 9,70 EUR 7,64 % -5,69 % -35,13 %

E.ON 24,31 EUR -4,12 % -16,83 % 1,50 %

RWE 56,90 EUR -4,16 % -16,27 % 10,06 %

Deutsche Aktien

Stand am Veränderung Veränderung Veränderung 17.06.2010 zum Vormonat seit Jahresbeginn 5 Jahre

Rohöl (Brent) 78,52 USD/Barrel 2,91 % 0,03 % 39,05 %

Gold 1.244,85 USD/Unze 1,55 % 13,54 % 184,60 %

Platin 1.571,50 USD/Unze -5,84 % 7,42 % 75,78 %

Palladium 477,50 USD/Unze -4,79 % 17,90 % 158,11 %

Zink 1.727,50 USD/Tonne -12,22 % -32,78 % 32,99 %

Zinn 17.300,00 USD/Tonne -2,26 % 3,44 % 125,26 %

Rohstoffe

Stand am Veränderung Veränderung Veränderung 17.06.2010 zum Vormonat seit Jahresbeginn 5 Jahre

Bund-Future 128,36 % 1,39 % 5,92 % 5,21 %

3-Monats-Euribor 0,73 % 6,42 % 4,14 % -65,55 %

EUR/USD 1,2400 -0,13 % -13,46 % 0,76 %

EUR/JPY 112,5600 -1,95 % -15,84 % -15,59 %

Zinsen & Währungen

Wertentwicklung ausgewählter Märkte und Einzelwerte im Überblick

Historische Kursverläufe sind keine verlässliche Indikation für künftige Entwicklungen. Quelle: Reuters; Stand: 17.06.2010

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* auf den Nennbetrag durch die LBBW

Die hohe Nervosität der Anleger weltweit hat auch im Juni weiter angehalten. Oft genug

sorgen vermeintlich kleinere Nachrichten für starke Kursschwankungen. Hinzu kommen die

strikten Sparvorgaben zahlreicher führender Industriestaaten. Denn obwohl ein strikteres

Kostenmanagement gefordert wurde, machen sich nun Sorgen breit, genau diese Anstren-

gungen könnten letztendlich das ohnehin noch verhaltene Wirtschaftswachstum bremsen.

Das Wort „Double-Dip“ taucht in diesem Zusammenhang immer wieder auf und verhindert,

dass die Marktteilnehmer beherzt nach Aktien greifen.

Es war in Deutschland auch gerade das umfangreiche Sparpa-ket der schwarz-gelben Regierung von CDU/CSU und FDP, das dem Aktienmarkt deutlich zugesetzt hat. Eine geplante Brenn-elementesteuer schickte die schwer gewichteten Versorger auf Talfahrt. Die Luftfahrtbranche gehört ebenfalls mit einer Luftfahrtabgabe zu den potenziellen Verlierern. Nachdem der DAX Ende Mai noch auf 5.670 Punkte gefallen war, gelang es ihm aber, wieder die psychologisch wichtige Marke von 6.000 Punkten zurückzuerobern und bis Mitte Juni sogar zeitweise mehr als 500 Punkte wettzumachen.

In Europa entwickelte sich der EURO STOXX 50 in einem ähnlichen Zickzackkurs. Immer wieder sorgten Gerüchte und Meldungen um die Bonitätseinstufungen großer EU-Mitglieder für Unruhe. Dass Griechenlands Bonität von Moody’s Mitte Juni dann auf „Non-Investment-Grade-Niveau“ herabgestuft wurde, fassten einige Marktteilnehmer eher als Vollzugsmeldung auf.

Ölkatastrophe und Banken belastenGerade für den paneuropäischen Leitindex STOXX 50 so-wie den DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE (Dow Jones) aus den USA erwies sich der Ölkonzern BP als einer der größten Belastungsfaktoren. Auch hatte der Index Kursverluste bei den Bankenwerten zu verkraften. Nach Aussagen der Europäischen Zentralbank drohen den europäischen Banken bis 2011 noch weitere Milliardenabschreibungen. Unter dem Strich konnte sich somit der DAX im Vergleich am deutlichsten erholen.

Die Korrelation zwischen den weltweit führenden Börsen ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Kein Wunder also, dass sich auch die US-Börsen zuletzt in einem ständigen Hin und Her befanden. Der US-Leitindex Dow Jones unterschritt im Juni zeitweise die Marke von 10.000 Punkten. Die Konjunk-turdaten fielen uneinheitlich aus. Vor allem der vielbeachtete

US-Arbeitsmarktbericht sorgte für eine leichte Enttäuschung. Gleichzeitig zeigte sich US-Notenbankchef Ben Bernanke zuversichtlich mit Blick auf die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft.

Trend bleibt unklarEin eindeutiger Trend kann sich in den kommenden Monaten wohl nicht an den Börsen etablieren. Wegen der Verschuldungskrise dürfte die Phase der niedrigen Zinsen sowohl in den USA als auch in Europa noch weiter anhalten. Der schwache Euro stützt vor allem ex-portabhängige Länder wie Deutschland. Sorgen um die Nachhaltigkeit der aktuel-len Wirtschaftserholung dürften vorerst eines der größten Risiken bleiben.

Aktienmärkte

5-Jahreschart Euro Stoxx 50

4.500

3.500

2.500

1.50005 06 07 08 09 10

Quelle: Reuters; Stand: 18.06.2010 Historische Kursverläufe sind keine verlässliche Indikation für künftige Entwicklungen.

Produkte

Kapitalschutz Barriere / Produkttyp ISIN Basiswert Endfälligkeit bei Endfälligkeit* Cap

Safe-Anleihe mit Cap DE000LB0EUU1 EURO STOXX 50® 23.01.2015 100,00 % 3.609,88 Pkt

Bonus-Zertifikat DE000LBW66S7 EURO STOXX 50® 27.11.2015 nein 1.430,05 Pkt

Discount-Zertifikat DE000LBW8DA3 DAX® 27.12.2010 nein 6.000,00 Pkt

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Die Rohstoffmärkte standen zuletzt ebenso wie die Finanzmärkte ganz im Zeichen der

zahlreichen Krisenmeldungen zu Griechenland, dem Euro oder den Staatsschulden anderer

führender Industrienationen. Starke Konjunkturdaten speziell aus den USA und China sorg-

ten hier zuletzt allerdings für etwas Entspannung. Im Mai exportierte China 50 % mehr als im

Vorjahr, teilte Peking mit. Es war der stärkste Anstieg im Reich der Mitte seit sechs Jahren.

An den Rohstoffmärkten sorgten diese Nachrichten für spürba-re Entspannung. Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium oder Zink, die Anfang Juni neue Jahrestiefs markiert hatten, zogen in der Folge deutlich an. Kupfer verbuchte sogar die längste Gewinnphase seit 1993. Die Notierungen für Rohöl der Sorte WTI stiegen erstmals seit Mitte Mai wieder über die Marke von 75 US-Dollar je Barrel. Seit dem Tief bei 35 US-Dollar je Barrel Ende 2008 ergibt sich somit ein Plus von mehr als 100 %. Angesichts der weltweiten konjunkturellen Erholung dürfte die Nachfrage nach Öl im laufenden Jahr sogar noch weiter zuneh-men. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei China.

Gleichzeitig steigt das Ölangebot 2010 aller Voraussicht nach nur langsam. Kostspielige Förderprojekte wie die Ölgewin-nung aus kanadischen Ölsanden wurden einerseits durch den Preiseinbruch 2008 zurückgeworfen. Die aktuelle Ölkatastro-phe im Golf von Mexiko dürfte andererseits die Vergabe von Bohrlizenzen generell und von Tiefwasserprojekten speziell einschränken. Erhöhte Sicherheitsanforderungen werden die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Nicht zuletzt wegen der nach wie vor hohen Öllagerbestände dürfte das Aufwärtspo-tenzial zunächst dennoch begrenzt sein. Allerdings sollten sich mittelfristig die relativ niedrige Förderung der OPEC und der starke Ölhunger aus den Emerging Markets in fallenden Lagerbeständen bemerkbar machen.

Korrektur vorbeiBei der Frage, wie es nun an den Rohstoffmärkten weitergehen könnte, glauben zahlreiche Marktteilnehmer, dass die seit April währende Korrekturphase der Rohstoffpreise durchaus beendet sein könnte. Die zuvor deutlich gefallenen Notierungen bieten in diesem Fall attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Denn die Nachfrage nach Rohstoffen wird bleiben. Vieles spricht dafür, dass die US-Wirtschaft ihr langsames, aber solides Wachstum weiter fortsetzen dürfte, und China fährt fort, die Binnennach-frage zu stimulieren.

Wenig berührt zeigte sich derweil der Goldpreis und markierte bei 1.251,20 US-Dollar einen Rekordstand. Auf Euro-Basis erklomm der Goldpreis ebenfalls ein neues Hoch. Zwischenzeitlich drückte eine moderate Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung den Preis für das Edelmetall im Inter-bankenhandel auf knapp 1.000 Euro die Feinunze. Seit Jahresanfang verteuerte sich Gold aus deutscher Sicht damit um knapp 32 %, wobei 20 % hiervon allein auf die Wechselkursentwicklung zurück-zuführen sind. Ein Abschmelzen dieses Teils vom Zugewinn ist momentan aller-dings nicht in Sicht. Die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen bleibt damit bestätigt.

Rohstoffmärkte

5-Jahreschart Brent Crude Oil

140

100

60

2006 07 08 09 1005

Quelle: Reuters; Stand: 18.06.2010 Historische Kursverläufe sind keine verlässliche Indikation für künftige Entwicklungen.

Produkte

Kapitalschutz Produkttyp ISIN Basiswert Endfälligkeit bei Endfälligkeit*

Airbag-Zertifikat mit Cap DE000LB0AK48 LBBW Top-10-Rohstoff-Index ER 31.05.2016 nein

Safe-Anleihe mit Cap DE000LBW59K9 S&P GSCITM Light Energy Index ER 13.08.2014 100,00 %

RohstoffTracker-Zertifikat DE000LB0BYL8 Öl (Brent Crude Oil Future Dec 12) 22.11.2012 nein

* auf den Nennbetrag durch die LBBW

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Auch an den Anleihemärkten ist die Staatsverschuldung weiterhin das beherrschende The-

ma. Und obwohl auch Staaten wie Großbritannien, Japan oder die USA einen nicht zu verach-

tenden Schuldenberg angehäuft haben, fokussiert sich die Sorge der Marktteilnehmer nach

wie vor auf die südeuropäischen Länder. So machten Mitte Juni Gerüchte die Runde, dass

Spanien finanzielle Hilfe aus dem von EU und IWF vereinbarten Rettungspaket beantragen

werde. Die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen schnellten daraufhin in die Höhe.

Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Markt & Meinung

Seite 19

Spaniens Regierung und die EU-Kommission wiesen entspre-chende Berichte jedoch umgehend zurück. Bester Beweis dafür, dass Spanien derzeit keiner finanziellen Hilfe bedarf, war die erfolgreiche Refinanzierung Mitte Juni am Kapitalmarkt. Wie das spanische Finanzministerium mitteilte, wurden mit der Platzierung von 10- und 30-jährigen Staatsanleihen insgesamt knapp 3,5 Milliarden Euro aufgenommen, was am oberen Ende der angestrebten Summe von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro lag. Allerdings mussten dafür deutlich mehr Zinsen gezahlt werden, denn trotz der Dementis bleiben Unsicherheiten, wie sich die geplanten Sparmaßnahmen auf die konjunkturelle Entwicklung des Landes auswirken. Zudem sitzen dort nach der scharfen Korrektur der Immobilienpreise zahlreiche Banken und Sparkassen auf faulen Krediten von privaten Schuldnern. Die spanische Notenbank schätzt hier den Abschreibungsbe-darf der Geldhäuser auf bis zu 123 Milliarden Euro. Und so stieg die Rendite der 10-jährigen Anleihe gegenüber Mai von 4,0 % auf nunmehr rund 4,9 % an. Auch für die 30-jährigen Anleihen müssen höhere Zinsen gezahlt werden. Hier legte die Rendite gegenüber Mai von knapp 4,8 % auf 5,9 % zu.

Ungarn tut sich keinen GefallenEinen Bärendienst haben ungarische Regierungsvertreter ihrem Land mit den jüngsten Äußerungen zur Haushaltslage erwie-sen. Demnach könne ein ähnliches Schicksal wie Griechen-land nur noch schwer verhindert werden. Der Ratingagentur Moody’s zufolge wirken sich diese Kommentare negativ auf die Kreditwürdigkeit Ungarns aus, weil sie erneut die Aufmerksam-keit auf die hohen Schulden des Landes lenken. Damit besteht die Gefahr, dass die Staatsverschuldung die Zinsen für neue Anleihen steigen und den Forint zugleich an Wert verlieren lässt. Diese Konstellation würde die wirtschaftliche Erholung

Ungarns gefährden. Ungarn hatte bereits vor zwei Jahren finanzielle Hilfe vom IWF erhalten. Der Vergleichskandidat Grie-chenland wurde indes von Moody’s mit Blick auf die mittelfris-tigen Kreditrisiken im Rating um vier Stufen von „A3“ auf „Ba1“ herabgesetzt. Zwar minimieren die finanziellen Hilfen von EU und IWF nach Ansicht von Moody’s alle kurzfristigen Risiken für einen liquiditätsgetriebenen Zahlungsausfall Griechenlands, gleichwohl seien die mit dem Strukturprogramm und den Sparmaßnahmen verbundenen Risiken erheblich.

Eurostaaten sollen Defizite abbauenUnterdessen hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Staaten der Eurozone zu einer beschleunigten Korrektur ihrer Haushaltsdefizite aufgerufen, da solide Staatsfinanzen eine notwendige Stütze der auf die Wahrung von Preisstabilität ausgerichteten Geldpolitik seien. Im Mai 2010 ist die jährliche Inflationsrate in der Eurozone erneut leicht gestiegen und lag bei 1,6 %, gegenüber 1,5 % im April 2010 und 1,4 % im März 2010. Ein Jahr zuvor, im Mai 2009, hatte sie 0,0 % betragen. Trotz des leichten Anstiegs liegt die Inflation noch unterhalb der Preisstabilitätsnorm der EZB von weniger als 2 %. Nach Ein-schätzung von Volkswirten dürfte die Teuerung im Euroraum im Jahresdurchschnitt 2010 und voraussichtlich auch 2011 unterhalb dieser Norm bleiben. Die derzeitigen Zinssätze sind der EZB zufolge nach wie vor angemessen. Angesichts eines moderaten Wachstums der Wirtschaft des Euroraums bei einer mittelfristig moderaten Preisentwicklung signalisierte die EZB erneut eine Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik.

Geld- und Kapitalmärkte

Produkte

Kapitalschutz Fremdwährungs- Produkttyp ISIN Basiswert Endfälligkeit Nennwert bei Endfälligkeit* risiko

Kapitalmarkt-Floater DE000LBW88K8 5-Jahres-EUR-Zins 07.12.2014 1.000,00 EUR 100,00 % nein

Kapitalmarkt-Floater DE000LB0ALF9 12-Monats-Euribor® 17.03.2016 1.000,00 EUR 100,00 % nein

Stufenzins-Anleihe DE000LBW64L7 keiner 17.09.2012 1.000,00 EUR 100,00 % nein

Stufenzins-Anleihe DE000LB0BGD2 keiner 19.05.2014 1.000,00 EUR 100,00 % nein

Nullkupon-Anleihe DE000LBW4703 keiner 20.12.2013 1.000,00 EUR 100,00 % nein

* auf den Nennbetrag durch die LBBW

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2002 wurde der Euro mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. In

der Begründung heißt es: „Wie kein anderer Integrationsschritt zuvor wird die neue Wäh-

rung, der Euro, die Identifikation mit Europa befördern. Der Euro leistet damit einen ent-

scheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie.“ Die

Worte erscheinen aus heutiger Sicht wie blanker Hohn. Seit der Griechenlandkrise und

den massiven Schuldenproblemen anderer südeuropäischer Länder sprechen Pessimisten

bereits vom Ende der noch jungen europäischen Gemeinschaftswährung. Trotz der Krise

ist zugleich Fakt, dass der Euro mit seinem vereinheitlichten Zahlungsverkehr per Saldo

bislang eine Erfolgsgeschichte ist.

Mit der Existenz des Euro steht auch die politische Ordnung Europas auf dem Spiel. Zwar konnte das 750-Milliarden-Euro-Hilfspaket der Europäischen Union (EU) und des Internationa-len Währungsfonds (IWF) der Politik und den Finanzmärkten wieder etwas Luft verschaffen. Laut einer Emnid-Umfrage für „Bild am Sonntag“ sind jedoch 59 % der Befragten dafür, dass die Bundesrepublik die Rückkehr zur D-Mark prüfen sollte. Dabei wird klar: Der Fantasie sind bei der Diskussion keine Grenzen gesetzt. Wer über die Zukunft des Euro sinniert, sollte sich allerdings zunächst einen Überblick über die Histo-rie und Hintergründe der Gemeinschaftswährung verschaffen.

Startschuss 1999Rückblende: Am 1. Januar 1999 ist es soweit, die europäische Leitwährung ist – zunächst in elf Ländern Europas – offizielle gesetzliche Buchwährung. Die D-Mark verabschiedet sich auf Raten. Bis zum 31. Dezember 2001 kann der Euro nur im bargeldlosen Verkehr eingesetzt werden. Die allgemei-ne Geldausgabe startet am 1. Januar 2002. Zwei Monate später ist der Euro das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland und den anderen Staaten des Euroraums. Inzwischen gehören 16 Mitgliedstaaten der EU zur Europäi-schen Währungsunion (EWU): Neben Deutschland sind dies Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Weitere Länder werden folgen.

Die UrsprüngeDer eigentliche Ursprung des Euro als einheitliche Währung der EU hängt mit der Geschichte der Europäischen Union und der globalen Wirtschafts-situation zusammen: Zum einen war die wirtschaftliche Integration mit der Zollunion von 1968 bereits fortgeschrit-ten. Zum anderen hatte der Zusam-menbruch des Wechselkurssystems von Bretton Woods zu schwankenden Wechselkursen geführt. Das System war nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert worden, um die internationale Geld-politik zu stabilisieren. Jedoch geriet das System Anfang der 70er-Jahre so schwer unter Druck, dass es 1973 ab-geschafft wurde. Zugleich wurde 1972 der Europäische Wechselkursverbund gegründet und 1979 das Europäische Wechselkurssystem (EWS), das allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern sollte. Dazu wurde die Europäische Währungseinheit (ECU) geschaffen, die als Vorläufer des Euro gilt. ECU-Banknoten gab es nicht, die ausgegebenen Münzen hatten lediglich symbolischen Charakter. 1988 erstellte der Ausschuss zur Prüfung der

Keine Alternative zur europäischen Gemeinschaftswährung

1957 1972 1979

1968 1973

Zollunion Bretton Woods wird ausgesetzt

Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) [Mitglieder: Belgien, Frank-reich, Italien, Luxemburg, Niederlande und Bundesrepublik Deutschland]

Europäischer Wechselkursverbund

Europäisches Wechselkurssystem

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Wirtschafts- und Währungsunion unter Leitung des Vorsit-zenden der Europäischen Kommission, Jacques Delors, den „Delors-Bericht“. Dieser sah in drei Schritten die Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vor. 1992 wurde mit dem Vertrag von Maastricht ein verbindlicher Drei-Stufen-Plan verfasst.

Der Maastricht-VertragIn der ersten Stufe mussten die europäischen Zentralban-ken bis Ende 1993 die Übereinstimmung ihrer Geldpolitik erreichen. In der zweiten Stufe wurde ab 1994 das Europäi-sche Währungsinstitut (EWI) geschaffen, das die Errichtung der Europäischen Zentralbank organisierte. Weiter sollten die EU-Staaten ihre Wirtschafts-, Steuer- und Finanzpolitik aufeinander abstimmen, Haushaltsdefizite abbauen und Infla-tionsgefahren vorbeugen. Die Vollendung der Währungsunion erfolgte in der dritten Stufe. 1998 empfahl die Europäische Kommission elf EU-Staaten für die Euro-Teilnahme. Grund-sätzlich galt: Nur wer die Kriterien des Maastricht-Vertrages erfüllt, darf der Währungsunion angehören. Die Europäische Währungsunion startete am 1. Januar 1999 zunächst mit den Mitgliedern, welche die Voraussetzungen zu diesem Zeit-punkt erfüllten. Vier Jahre zuvor hatte der Europäische Rat in Madrid bereits den Namen der neuen Währung festgelegt: Euro. Die ständige Auf- und Abwertung der verschiedenen Währungen war nun in der Eurozone passé. Die Wirtschaft sowie die Bürger des Euroraums konnten seit der Euro-Einfüh-rung besser kalkulieren.

Der Kurs des EuroDie erste Notierung des Euro erfolgte am 4. Januar 1999 in Frankfurt. Damals war 1 Euro rund 1,18 US-Dollar wert. In der Folgezeit fiel der Euro. Seinen niedrigsten Wert erreichte der Euro am 26. Oktober 2000 mit einem Wechselkurs zum Dollar von rund 0,82. Anschließend erholte sich der Euro und erreichte im Juli 2008 seinen Höchststand von mehr als 1,60 Dollar. Im Zuge der Schuldenkrise von Portugal, Irland, Griechenland und Spanien – wobei das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland den größten Problemfall darstellt – fiel der Euro von Dezember 2009 bis Juni 2010 von rund 1,50 Dollar auf zeitweise unter 1,20 Dollar, was einem Wertverlust von 20 % entspricht.

Die europäische Schuldenkrise ist die erste schwere Euro-Krise. Und falls Europa bei Zahlungsschwierigkeiten von Mitgliedsländern Hilfen verweigern sollte, gerieten die Gläu-bigerbanken in Schieflage, was einen noch kostspieligeren, neuen Bankenrettungsplan zur Folge haben könnte. Viele Ökonomen sind sich daher einig, dass es für die Stabilität des Euroraums keine Alternative zur europäischen Gemein-schaftswährung gibt.

Als (Konvergenz-)Kriterien wurden für die Teilnah-me an der Europäischen Währungsunion festgelegt:

n Die jährliche Neuverschuldung darf nicht über 3 % des

Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen und die Gesamtver-

schuldung nicht über 60 % des BIP.

n Die Inflation darf nicht mehr als 1,5 % über der durch-

schnittlichen Inflation der drei Länder mit dem gerings-

ten Preisanstieg liegen.

n Das Mitglied muss mindestens zwei Jahre am EWS-Wech-

selkurs teilnehmen, ohne dass Spannungen von ihm

ausgehen (EWS = Europäisches Währungssystem).

1989 1992 1995 1999

1990 1994 1998 2002

Freier Kapitalverkehr zwischen EU-Staaten

Europäisches Währungsinstitut (Vorläufer der EZB)

Europäische Zentralbank (EZB) nimmt ihre Arbeit auf

Allgemeine Euro-Geldausgabe

Delors-Bericht Vertrag von Maastricht / Gründung der Europäischen Union (EU)

Euro wird als Währungsname festgelegt

Erste Notierung des Euro in Frankfurt /Euro wird gesetzliche Buchungswährung

EUR/USD seit 1999

1,8

1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

Quelle: Reuters; Stand: 18.06.2010 Historische Kursverläufe sind keine verlässliche Indikation für künftige Entwicklungen.

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Markt & Meinung

Seite 23

Der Wechselkurs ist der Preis für eine ausländische Wäh-rungseinheit. Das bekannteste Beispiel aus der Euro-Pers-pektive ist der Euro-Dollar-Kurs. Momentan bekommt man für einen Euro 1,23 US-Dollar. Der Markt, auf dem sich der Preis bildet, ist der Devisenmarkt. Grundsätzlich entstehen Wechselkursänderungen durch das Angebots- und Nachfra-geverhalten der Marktakteure. Der Kurs stellt sich dort ein, wo sich Angebot und Nachfrage nach einer Währung treffen. Als Marktakteure treten dabei sowohl Großinvestoren – etwa Zentralbanken, internationale Großbanken und Unternehmen – als auch Kleinanleger auf. Wechselkursänderungen können durch internationale Inflations-, Wachstums- und Zinsdif-ferenzen sowie Spekulationen entstehen. Beispielsweise bewirkt eine Leitzinserhöhung eine erhöhte Nachfrage nach Staatsanleihen eines Landes. Da die Anleihen in der Währung des Landes bezahlt werden, entsteht eine erhöhte Nachfrage nach der Währung und es kommt zur Aufwertung. Umgekehrt erfolgt eine Abwertung, wenn die Leitzinsen des entspre-chenden Landes sinken.

Wechselkurse haben für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes eine wich-tige Bedeutung. Der Kurs hat Auswir-kungen auf das heimische Preisniveau, die Zinssätze, die Konjunktur und damit auf die Beschäftigung. Sie betref-fen zudem Zahlungsströme zwischen In- und Ausland. Besteht etwa im Inland die Tendenz zur Abwertung, werden die Exporte begünstigt. Bestes Beispiel ist derzeit der Euroraum. Der Wertverfall des Euro begünstigt europäische Expor-te, da die Güter für Länder außerhalb des Euroraums preiswerter geworden sind. Andererseits kann die schwache heimische Währung höhere Import- und Energiepreise zur Folge haben und somit den Wirtschaftsaufschwung eines Landes beeinträchtigen. Der Anstieg der Importpreise bewirkt einen Anstieg des Konsumentenpreisindex. Mit der Folge, dass die Inländer weniger Güter kaufen können.

Die Rolle des Wechselkurses

Verbraucherpreisindex für Deutschland seit Einführung des Euro

Die Inflationsrate (Teuerungsrate) ist die Maßeinheit für Preissteigerungen in einer Volkswirtschaft. Zur Messung der Inflationsrate

werden Konsumentenpreisindizes herangezogen. Diese messen die Veränderung des Geldwertes anhand der Preise für die Lebens-

haltung wichtiger Güter und Dienstleistungen. Ausgangspunkt ist ein Warenkorb, der hunderte Güter und Dienstleistungen des

typischen Verbrauchs enthält. Das Statistische Bundesamt ermittelt den Verbraucherpreisindex für Deutschland. Aus der gesamten

Entwicklung des Verbraucherpreisindex ergibt sich, dass die Inflationsrate in Deutschland von 1999 bis 2009 um 17,07 % gestiegen

ist. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Teuerung von 1,59 %. Zum Vergleich: Die Europäische Zentralbank (EZB) erach-

tet für den Euroraum eine Marke bis 2 % pro Jahr als preisstabil.

Verbraucherpreise Deutschland 1999 – 2009

Veränderung

Warengruppe 1999-2009 im Durchschnitt p. a.

Kaltmiete 11,63 % 1,11 %

Öl/Benzin 58,83 % 4,74 %

Strom/Gas 78,08 % 5,94 %

Telekommunikation -24,44 % -2,76 %

Nahrungsmittel 15,52 % 1,45 %

Alkohol/Tabak 45,87 % 3,85 %

Bekleidung/Schuhe 0,98 % 0,10 %

Gesundheitspflege 29,35 % 2,61 %

Bildungswesen 50,34 % 4,16 %

Hotels/Gaststätten 18,02 % 1,67 %

Verbraucherpreisindex 17,07 % 1,59 %

Quelle: Statistisches Bundesamt (Jahresdurchschnittswerte)

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerWissen

Seite 24

Dividenden und ihr Einfluss auf Bonus- und Discount-Zertifikate

Grundsätzlich sind nur Teilhaber einer Aktiengesellschaft, d. h. die Aktionäre, dividendenberechtigt und erhalten infolgedessen die Ausschüttungen einer Gesellschaft. Bei einem Bonus-Zertifikat handelt es sich hingegen um ein verbrieftes Wertpapier mit einem genau definierten Auszahlungsprofil. Für die Rückzahlung des Zertifikates ist neben dem Kurs des Basiswertes am Bewertungstag der Kursverlauf der Aktie während der Laufzeit entschei-dend. D. h. wird die Barriere bis zum Bewertungstag des Zertifikates nicht berührt oder unterschritten, so wird bei Endfälligkeit ein konstanter Betrag in Höhe des Bonus-niveaus entsprechend dem Bezugsverhältnis gezahlt. Die Rückzahlung des Zertifikates erfolgt hingegen durch Lieferung von Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis, wenn die Aktie am Bewertungstag über dem Bonusniveau schließt oder die Barriere bis zum Bewertungstag verletzt wurde. Sollte der Basiswert während der Laufzeit Divi-denden ausschütten, so sind diese nicht mehr im Kurs zu einem späteren Zeitpunkt enthalten. Aus diesem Grund sind die Dividendenzahlungen für die Rückzahlung des Zertifikates nur hinsichtlich einer möglichen Barrierever-letzung relevant.

In Bezug auf das betrachtete Bonus-Zertifikat ergeben sich hieraus aber folgende Konsequenzen hinsichtlich der Bewertung bzw. Preisstellung des Papiers: Fallen während der Laufzeit Dividendenzahlungen an, so darf zur Bewer-tung nicht der aktuelle Kurs des Basiswertes herangezo-gen werden, sondern er muss um den Barwert dieser er-warteten Dividenden bereinigt werden. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass der zum Auszahlungszeitpunkt relevante Kurs des Basiswertes diese Dividenden ja nicht mehr beinhaltet. Daneben erhöhen die Dividendenaus-schüttungen eines Basiswertes die Wahrscheinlichkeit einer Barriereverletzung, da die Bruttodividende am Ex-Tag – dem Tag der Dividendenzahlung – vom Kurs der Aktie abgeschlagen wird. Kurzum: für die Bewertung des Bonus-Zertifikates ist nicht der aktuelle Kurs des Basis-wertes anzusetzen, sondern ein niedrigerer Kurs. Infolge-dessen ist schließlich auch der Preis des Anlageproduktes geringer als er es bei einem Basiswert wäre, der keine Dividenden zahlt.

Verändert sich nun die Schätzung der erwarteten Dividenden eines Basis-wertes während der Laufzeit, so hat dies auch Einfluss auf den Preis eines Bonus-Zertifikates. Generell führen steigende Dividendenerwartungen zu einem Kursrückgang bei Bonus-Zertifikaten, da der für die Bewertung herangezogene Kurs des Basiswer-tes (aktueller Kurs des Basiswertes abzüglich des Barwertes der Dividen-den) geringer wird. Rückläufige Divi-dendenerwartungen führen hingegen zu einem steigenden Zertifikatspreis. Bei Capped-Bonus- und Discount-Zertifikaten hat die Veränderung der Dividendenerwartung eine vergleich-bare Auswirkung auf den Preis der Produkte.

Dieter Berners,

Derivate-Experte

der LBBW

Sie haben Fragen zu

Zertifikaten und struk-

turierten Anleihen?

Schicken Sie uns einfach eine E-Mail mit Ihrer Frage an:

[email protected]

Dieter Berners vom Produktmanage-

ment für Derivate bei der LBBW freut

sich über Post von Ihnen.

Welche Auswirkungen hat eine Dividendenkürzung

oder -streichung beim Basiswert auf ein Bonus-Zertifikat?

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Wissen

Seite 25

Die Dividenden einer Aktiengesellschaft sind der Teil des Unternehmensgewinns, der an die Anteilseigner einer Ge-sellschaft, die Aktionäre, ausgeschüttet wird. Die Höhe der Ausschüttung wird vom Vorstand des Unternehmens vor-geschlagen und von der Hauptversammlung der Aktionäre mit einfacher Mehrheit beschlossen. Einen Anspruch auf die Dividenden haben folglich nur die Teilhaber der Akti-engesellschaft. Die Zahlung erfolgt meist am Tag nach der Hauptversammlung, dem sogenannten Ex-Tag. Mit Börsen-handelsstart am Ex-Tag erfolgt auch ein Abschlag in Höhe der Bruttodividende vom Börsenkurs der entsprechenden Aktie. Auf den Preis eines Discount-Zertifikates hat dieser Kursabschlag beim Basiswert allerdings keinen Einfluss, da die erwartete Dividendenzahlung bei der Preisstellung des Zertifikates bereits ab Emission berücksichtigt wird.

Bei einem Discount-Zertifikat handelt es sich um ein verbrieftes Wertpapier mit einem genau definierten Auszahlungsprofil. Für die Rückzahlung des Zertifikates ist infolgedessen nur der Kurs des Basiswertes am Bewer-tungstag entscheidend. Sollte der Basiswert während der

Welchen Einfluss haben die Dividendenausschüttungen einer AG

während der Laufzeit eines Aktien-Discount-Zertifikates auf dessen Kurs?

Laufzeit Dividenden ausschütten, so sind diese nicht mehr im Kurs zu einem späteren Zeitpunkt enthalten. Aus diesem Grund sind die Dividen-denzahlungen für die Rückzahlung des Zertifikates nicht relevant.

Die Konsequenzen auf die Bewertung bzw. Preisstellung des Papiers verhal-ten sich analog zum Bonus-Zertifikat (siehe Seite 24). Vom Emissionszeit-punkt des Zertifikates bis zum Ex-Tag der Dividendenausschüttung nähert sich der Barwert der erwarteten Zahlungen der tatsächlichen Aus-schüttung an, bis schließlich beide identisch sind. Infolgedessen hat der effektive Kursabschlag beim Basiswert am Ex-Tag keine Auswirkung auf den Kurs des Discount-Zertifikates.

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerProduktübersicht

Seite 26

Neuemissionen auf einen BlickÜbersicht aller im vergangenen Monat emittierten Produkte

Stand: 21.06.2010

Rohstoffe Airbag-Zertifikat mit Cap

LBBW Top-10-Rohstoff-Index ER 1

Credits SOLVEO

mehrere Unternehmen 1

Zinsen Stufenzins-Anleihen

keiner 1

Aktien-/Index- Bonus- Discount- Safe- Zanonia- Weitere Kapital- Aktien/Indizes Anleihen Zertifikate Zertifikate Anleihen Zertifikate schutz-Produkte

adidas 3Allianz 6 1 4 2Aurubis 6BASF 10 2 5 2Bayer 6 1 4Beiersdorf 3BMW 3 4Commerzbank 6 4Daimler 8 4 2DAX® 3 6 1Deutsche Bank 10 4 4Deutsche Börse 4Deutsche Lufthansa 4Deutsche Post 3 4Deutsche Postbank 3Deutsche Telekom 7 1 4 1E.ON 7 1 4 1EADS 3EURO STOXX 50® 3 5 6 2 5 2France Télécom 4Fraport 6Hannover Rück 6HeidelbergCement 6 4Hochtief 3K+S 6 4Klöckner 3Linde 3 4MAN 6 4Merck 3Metro 3MLP 3MünchenerRück 6 1 4Nokia 6Porsche 4 4 1Q-Cells 3RWE 6 1 4Salzgitter 6SAP 3 4Siemens 8 4 2Software 6ThyssenKrupp 7 4TUI 3Volkswagen 6 4Wincor Nixdorf 6

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Produktübersicht

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Unsere aktuellen Top-Produkte im ÜberblickProdukt-RankingsMeistgehandelte Zertifikate und strukturierte Anleihen Zeitraum: innerhalb der letzten 30 Tage

ISIN Name Endfälligkeit

DE000LBW5QU9 LBBW France Telecom Discount-Zertifikat 28.07.2010

DE000LBW5GQ8 LBBW RWE Discount-Zertifikat 21.07.2010

DE000LBW65T7 LBBW E.ON Capped-Bonus-Zertifikat 23.07.2010

DE000LB0BF69 LBBW Synthia Deutschland-Select 20.06.2013

DE000LBW4ZS7 LBBW Salzgitter Discount-Zertifikat 23.06.2010

DE000LBW6849 LBBW Discount-Zertifikat bezogen auf den DAX® 29.09.2010

DE000LBW6G27 LBBW Salzgitter Discount-Zertifikat 29.09.2010

DE000LBW5AV1 LBBW 9,00 % Nokia Aktien-Anleihe 30.11.2010

DE000LBW62S6 LBBW SAP Discount-Zertifikat 18.08.2010

DE000LBW64H5 LBBW Synthia Floater 21.09.2014

Top Ten Bonus-Zertifikate nach Abstand zur Barriere in % mit Restlaufzeit größer/gleich 90 Tagen, Bonusrendite größer/gleich 5,00 % und Aufgeld kleiner/gleich 3,00 %

ISIN Basiswert Endfälligkeit Bonus Barriere Aktueller Kurs Abstand zur Barriere in %

DE000LBW2GW3 EURO STOXX 50® 17.12.2014 3.749,31 Pkt 1.209,46 Pkt 28,05 EUR 56,45 %

DE000LBW5MH5 Allianz 18.12.2013 103,11 EUR 38,06 EUR 84,83 EUR 55,35 %

DE000LBW67A3 Allianz 19.12.2013 100,45 EUR 38,38 EUR 84,67 EUR 54,98 %

DE000LBW44W6 EURO STOXX 50® 26.06.2015 3.529,47 Pkt 1.251,58 Pkt 109,08 EUR 54,93 %

DE000LBW44V8 EURO STOXX 50® 26.06.2015 3.529,47 Pkt 1.251,58 Pkt 27,30 EUR 54,93 %

DE000LB0ETL2 Allianz 19.12.2013 106,67 EUR 44,37 EUR 85,09 EUR 47,95 %

DE000LBW3945 RWE 19.09.2012 66,76 EUR 30,73 EUR 58,32 EUR 46,60 %

DE000LBW6690 BASF 18.12.2013 55,99 EUR 25,28 EUR 46,44 EUR 46,09 %

DE000LBW65J8 Deutsche Bank 18.12.2013 63,25 EUR 28,01 EUR 51,45 EUR 44,45 %

DE000LB0BYD5 Deutsche Telekom 20.12.2013 12,61 EUR 5,42 EUR 9,57 EUR 44,06 %

Top Ten Aktien-Anleihen nach Seitwärtsrendite p.a. mit Restlaufzeit größer/gleich 90 Tagen und Sicherheitspuffer größer/gleich 20,00 %

ISIN Basiswert Endfälligkeit Zinssatz p. a. Basispreis Aktueller Kurs Seitwärtsrendite p. a.

DE000LB0ABS3 Q-Cells 24.06.2011 5,00 % 5,10 EUR 83,12 % 25,12 %

DE000LB0ACF8 Q-Cells 24.06.2011 7,00 % 5,10 EUR 85,10 % 24,35 %

DE000LB0AD47 Q-Cells 24.06.2011 9,00 % 5,10 EUR 87,10 % 23,68 %

DE000LB0BKT0 SolarWorld 27.06.2011 8,00 % 8,00 EUR 90,08 % 18,82 %

DE000LBW5KS6 AXA 22.12.2010 12,00 % 10,59 EUR 97,11 % 18,01 %

DE000LB0A955 AXA 23.09.2011 4,00 % 10,50 EUR 88,84 % 13,88 %

DE000LBW49R5 ING 30.11.2010 6,00 % 5,45 EUR 96,93 % 13,32 %

DE000LB0BG68 Aixtron 27.06.2011 4,00 % 17,10 EUR 92,11 % 12,42 %

DE000LBW5JV2 AXA 22.12.2010 9,00 % 8,75 EUR 98,35 % 12,36 %

DE000LB0ARW1 ING 22.07.2011 7,00 % 5,50 EUR 94,72 % 12,12 %

Top Ten Discount-Zertifikate nach Seitwärtsrendite p.a. mit Restlaufzeit größer/gleich 90 Tagen

ISIN Basiswert Endfälligkeit Cap Aktueller Kurs Discount Seitwärtsrendite p.a.

DE000LB0BMV2 Q-Cells 24.06.2011 6,50 EUR 4,68 EUR 27,10 % 36,83 %

DE000LB0BT22 Q-Cells 27.05.2011 6,60 EUR 4,85 EUR 24,45 % 35,13 %

DE000LB0AWG4 Q-Cells 20.04.2011 5,70 EUR 4,46 EUR 30,53 % 34,38 %

DE000LBW6GZ7 Commerzbank 29.09.2010 6,10 EUR 5,64 EUR 8,81 % 33,13 %

DE000LBW86Q9 Porsche 22.10.2010 36,70 EUR 33,36 EUR 8,80 % 31,45 %

DE000LBW6G19 Porsche 29.09.2010 35,40 EUR 33,01 EUR 9,76 % 29,06 %

DE000LB0AXJ6 SolarWorld 20.04.2011 10,30 EUR 8,42 EUR 20,20 % 27,48 %

DE000LB0EWY9 SolarWorld 25.03.2011 11,10 EUR 8,84 EUR 16,22 % 26,26 %

DE000LB0ANS8 SolarWorld 25.02.2011 11,20 EUR 9,01 EUR 14,61 % 26,04 %

DE000LBW6HG5 ThyssenKrupp 29.09.2010 22,70 EUR 21,22 EUR 6,11 % 25,86 %

Stand: 21.06.2010

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerUnterhaltung

Seite 28

Das Stuttgarter Ballett blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte bis ins Jahr

1609 zurück. Große Choreographen etablierten die Stadt Stuttgart im 18., 19. und frühen

20. Jahrhundert in Europa zu einem der angesehensten Zentren des Tanzes. Während die

Anfänge am württembergischen Hof im 17. Jahrhundert liegen, erreichte die Ballettsze-

ne Stuttgarts ihren ersten Höhepunkt im 18. Jahrhundert – unter dem Wirken des großen

Tanzreformers Jean-Georges Noverre von 1759 bis 1766.

Im Jahr 1961 begann mit der Berufung des Choreographen John Cranko (1927-1973) zum Ballettdirektor eine neue Ära in der Geschichte des Stuttgarter Balletts.

Seit mehr als 40 Jahren tanzt das Stuttgarter Ballett nun bereits an der Weltspitze – unter wechselnden Intendan-ten von Weltformat: John Cranko schrieb in den folgenden zwölf Jahren nicht nur eines der erfolgreichsten Kapitel der Stuttgarter Ballettgeschichte, sondern eroberte auch einen singulären Platz in der Riege der bedeutendsten Choreogra-phen-Persönlichkeiten weltweit. Mit drei legendären Neu-schöpfungen wurde Cranko zum genialen Erneuerer des Genres Handlungsballett: Romeo und Julia (1959, Neufassung 1962), Onegin (1965, Neufassung 1967) und Der Wider-spenstigen Zähmung (1969). Beim ersten USA-Gastspiel des Stuttgarter Balletts im Jahr 1969 prägten amerikanische Kritiker den Begriff vom „Stuttgarter Ballettwunder“.

1973, kurz vor seinem Tod, holte Cranko den amerikani-schen Choreographen Glen Tetley als Hauschoreograph nach Stuttgart. Tetley wurde dann 1974 zum Ballettdirek-tor ernannt. Von 1976 bis 1996 leitete Márcia Haydée die

Das Stuttgarter Ballett – der kulturellen Tradition verpflichtet

Compagnie. Reid Anderson, gebürtiger Kanadier, ehemals Solist unter Cranko und von 1989 bis 1996 Direktor des National Ballet of Canada, schreibt seit 1996 die Erfolgsgeschichte fort. Als derzeitiger Intendant ist er Garant da-für, dass das Stuttgarter Ballett weiter-hin an der Weltspitze tanzt. Anderson kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Tänzer, Lehrer, Trainer, Produzent und Ballettdirektor zurück-blicken. Auch sein Schaffen an der Spitze der Compagnie wurde bereits mit zahlreichen Preisen gewürdigt: Im Februar 2006 erhielt Anderson den Deutschen Tanzpreis 2006 für seine Verdienste um den künstlerischen Tanz in Deutschland. Mit der Vergabe honorierten der Deutsche Berufsver-band für Tanzpädagogik e.V. und der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V. zum einen seine Pfle-ge des Cranko’schen Erbes beim Stutt-garter Ballett und zum anderen die erfolgreiche Nachwuchsförderung und Repertoirepolitik des Intendanten. Im gleichen Monat kürten die Leser der renommierten Tanzzeitschrift „Dance Europe“ Reid Anderson zum „Director of the Year“. Im April 2009 folgte die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Das herausragende tänzerische Niveau und der stilistisch breitgefächerte Spielplan des Stuttgarter Balletts ziehen nicht nur das Publikum, sondern auch tänzerisches Talent aus der ganzen Welt an: Rund 25 Nationen sind in den Reihen der Eleven, Gruppentänzer und Solisten vertreten und verleihen dem Ensemble kulturelle Vielfalt.

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Zertifikate AktuellWissenswertes für Zertifikateanleger Unterhaltung

Seite 29

Vom 17. bis zum 21. August 2010 finden im Kultur- und Kongresszentrum in der Lieder-

halle die jährlich im August anstehenden German Open Championships (GOC) im Tanz-

sport statt. Das Turnier, das seit 2004 in Stuttgart ausgetragen wird, gilt als das größte

Tanzfestival der Welt: Fünf Tage zeigen Paare von allen Kontinenten in der Schwabenmet-

ropole Tanzsport auf höchstem Niveau.

Stuttgart bittet zum Tanz – 24. German Open Championships

Das Großturnier von internationaler Bedeutung wird bereits zum 24. Mal veranstaltet und wartet mit dem größten Star-terfeld weltweit auf: Auf dem Programm stehen auch dieses Jahr wieder 36 Einzelturniere der Profis und Amateure, in Standard und Latein, von der Jugend bis zu den Senioren. Im Boogie-Woogie geht es 2010 um drei Europameisterschafts-titel: In der Main Class, bei den Juniors und bei den Seniors.

Weitere Infos unter:http://www.goc-stuttgart.de

Das Kreuzworträtsel zum Jubiläum des LBBW Zertifikate Teams

Gewinnen können Sie 5 x je ein LBBW Discount-Zertifikat auf den DAX®!

Schicken Sie uns einfach bis zum 23. August 2010 das Lösungswort in den grauen Kästchen an [email protected].

Die LBBW verfügt über 5 Mrd. Euro ausstehendes…

Berühmter englischer Physiker ohne Glück bei der Geldanlage:

Die LBBW emittierte als ersten Zertifikate-Typ…

Anlageklasse, auf die die LBBW Zertifikate anbietet:

2010 feiert das LBBW Zertifikate Team sein 10-jähriges…

Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB):

Auf Fremdwährung lautende Zahlungsmittel:

Die Anhänger der Behavorial Finance kritisieren das Konzept des…

Zanonia-Zertifikate heißen künftig...

-Zertifikate

-Zertifikate

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Zertifikate AktuellWissenswertes für ZertifikateanlegerImpressum / Disclaimer

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Nachträge sowie die veröffentlichten Endgültigen Bedingungen, die elektronisch unter http://www.LBBW-zertifikate.de abrufbar oder auf Anfrage bei der

Landesbank Baden-Württemberg, Am Hauptbahnhof 2, D-70173 Stuttgart, erhältlich sind. Die Endgültigen Bedingungen unterliegen deutschem Recht.

Investoren sollten beachten, dass die Wertpapiere nicht in allen Ländern angeboten und verkauft werden dürfen.

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gefördert, herausgegeben, verkauft oder beworben und der Lizenzgeber trägt diesbezüglich irgendwelche Haftung. S&P® und seine Marken sind Waren-

zeichen von The McGraw-Hill Companies, Inc. und wurden zum Gebrauch lizenziert. Das Produkt wird nicht von Standard & Poor’s gesponsert, empfohlen

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Herausgeber:Landesbank Baden-Württemberg

Anschrift:Am Hauptbahnhof 270173 Stuttgart Telefon: +49 711 127-25501E-Mail: [email protected]: www.LBBW-zertifikate.deAmtsgericht Stuttgart-HRA 12704UST-IdNr.: DE 147800343

Vorstand:Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender), Michael Horn (stv. Vorsitzender), Dr. Peter A. Kaemmerer, Joachim Schielke, Hans-Joachim Strüder, Rudolf Zipf

Zeitungskennzahl (ZKZ): 18034

Konzeption und Gestaltung:finanzpark AG, www.finanzpark.de

Redaktionsschluss:Dienstag, 21.06.2010

Bildnachweis: Fotolia, Landesbank Baden-Württemberg, Staatstheater Stuttgart, Deutscher Tanzsportverband e.V.

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Sinfonie Nr. 9, d-Moll, op. 125Komponist: Ludwig van BeethovenDeutschland, 1824

Rebsorte »Kerner«Züchter: August HeroldDeutschland, 1929

LiebesperlenErfi nder: Rudolf HoinkisDeutschland, Görlitz, 1908

109492_AZ_MP_210x297 1 26.01.10 10:51

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Erfi nder: Oskar Barnack, Fa. Leica

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Chance auf 3,40 % Zins p. a. abhängig von der Zahlungsfähigkeit

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Rechtlich maßgeblich sind allein die veröffentlichten produkt bezogenen Basisprospekte und eventuell veröffentlichte Nachträge sowie die veröffentlichten Endgültigen Bedingungen, die elektronisch unter http://www.LBBW-zertifi kate.de abrufbar oder auf Anfrage bei der Landesbank Baden-Württemberg, Am Hauptbahnhof 2, 70173 Stuttgart, erhältlich sind.

Schöne Aussichten. Made in Germany. Mit LBBW General Electric Capital Synthia.

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