Zielkostenmanagement Und Wissensbilanz

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    ZielkostenmanagementundWissensbilanz

    Jrg Becker

    www.beckinfo.de

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    Mit Target Costing kann ber die Zielplanung in das Unternehmen eine konse-

    quente Marktausrichtung (Market into Company) hineingetragen werden, d.h. die

    Strukturen des Unternehmens werden in dem Umfang angepasst, in dem der Kunde

    bereit ist, diese zu bezahlen. Bei der Einfhrung eines Produktes mssen dessen

    Eigenschaften so festgelegt werden, dass sie gleichzeitig den Wnschen des Kun-

    den und der eigenen Zielplanung entsprechen. Auf dieser Basis wird der VK-Preis

    bestimmt, zu dem das Produkt fr potenzielle Kufer hinreichende attraktiv ist.

    Von diesem Target Price wird zur Ermittlung der Target Costs der geplante Ge-

    winn abgezogen. Diese Zielkosten sind dann die Basis fr Design, Konstruktion,

    Fertigung und Zukauf des Produktes.

    Ablauf Zielkostenmanagement

    Marktforschung

    Produktkonzept

    und

    Ausstattungsmerkmale

    Teilekonzept

    Feindesign/

    Konstruktion

    KostensummationEigenfertigung und

    Fremdbezug

    Festlegung

    VK-Preis

    Unternehmens-

    plan

    Festlegung

    Zielgewinn

    Festlegung Zielkosten

    Gesamtprodukt

    Vergleich

    Kostensenkungs-

    manahmen

    ok

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    Vom Produktlebenszyklus ausgehend kann gleichzeitig auch die strategische Vor-

    gehensweise am Markt entwickelt werden. Target Costing ist somit eine alle Berei-

    che des Unternehmen einschlieende Zielplanung. Die Ziele fr Produkteigen-

    schaften und -funktionen, das Produktqualittsprofil, der Produktpreis und die Pro-

    duktmengen werden ausschlielich marktorientiert festgelegt. Anhand einer retrog-

    raden, wettbewerbsorientierten Kalkulation werden unter Ansatz der angestrebten

    Gewinnmarge (Target profit) die zulssigen Kosten (allowable costs) ermittelt;

    durch progressive Kalkulation auf der Basis bisheriger oder geschtzter Standard-

    kosten werden dann die Selbstkosten (drifting costs) ermittelt und den allowable

    costs gegenbergestellt. Mit Hilfe von Wertanalysen oder hnlichen Manahmen

    muss dann die Differenz zwischen allowable und drifting costs solange abgebaut

    werden, bis die targets costs erreicht sind und hieraus neue Standardkosten abgelei-

    tet werden knnen.

    Markt als Ausgangspunkt der Zielplanung

    Am Markt

    erzielbarer

    Preis

    Geplanter

    Gewinn

    Vom Markt

    erlaubte

    Kosten

    Kosten-

    reduktions-

    bedarf

    Target

    Costing

    Kostenreduktion

    in den Phasen der

    Produktentwicklung

    (Produktkosten-

    strukturmanagement)

    Produkt-

    standard-

    kosten

    Kostenreduktion

    durch Kostenstruktur-

    management in bezug

    auf einzelne Funktions-

    bereiche (Basis- und

    Querschnittsfunktionen)

    Kostenreduktion

    in nachgelagerten

    Phasen (Produktkosten-

    optimierungs-

    management innerhalb

    gegebener Strukturen)

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    Im Rahmen des Target Cost-Konzeptes sieht sich das Unternehmen gezwungen,

    seine Ressourcenstrategie unter Beachtung der Kundenwnsche zu entwickeln.

    Somit wird deutlich, welche Infrastruktur (Personal- und Sachkapazitten) fr das

    Unternehmen erforderlich ist, um das markterforderliche Kostenniveau nachhaltig

    realisieren zu knnen. Target Costing untersttzt somit bereits die gesamte Strate-gieplanung und ermglicht die Ausrichtung der Erls- und Kostenrechnung auf

    Produktfunktionen hin. Strategie und produktgestalterische Aktivitten sind somit

    aufgrund der sowohl feed back- als auch der feed-forward-Kopplungen des Ansat-

    zes keine getrennten oder unterschiedlichen Planungsebenen mehr: die

    Frhzeitigkeit der Kostengestaltung ist auf den gesamten Produktlebenszyklus

    ausgerichtet.

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    Detail-Ablaufschema zum marktorientierten Zielkostenmanagement

    Unternehmens-

    planung

    Produkt-

    planung

    Vertriebs-

    planung

    Technik-

    planungKonstruktion

    Kosten-

    managementEinkauf

    Produktions-

    planung

    Markt-

    forschung

    Mittelfristige

    Planung

    Planung

    Neuprodukte

    Mittelfristiger

    Absatzplan

    Produktplanung

    Vorschlag

    Neuprodukt-

    Projektplan

    Profitabilitts-

    Check

    Vorgaben

    Teilekonzept

    Value Engineering (Wertanalyse)

    Target

    Cost

    Target

    VK-Preis

    Target Costs

    auf Kosten-

    arten und

    Funktions-

    elemente

    aufbrechenTarget Costs

    auf Kompo-

    nenten auf-

    teilen

    vorlufige

    Konstruktions-

    zeichnung

    Target Costs

    fr Kauf-

    teile

    Check:

    Target Costs

    erreicht ?

    Kostenschtzung

    Value Engineering (Wertanalyse)

    endgltige

    Konstruktions-

    zeichnung

    Kostenschtzung

    Festlegung

    VK-Preis

    endgltige

    Teilepreise

    Produktions-

    standards

    festlegen

    Evaluierung des Kostenplanungsprozesses - Zielsetzung fr Kostenreduktion

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    Fr die Ableitung der Zielkosten wird zunchst so vorgegangen, dass der Kunden-

    nutzen der Produktfunktionen fr Komponenten ermittelt wird. Danach wird hie-

    rauf basierend aus der Kombination von Funktionswert und Komponentenkosten

    ein Zielkostenindex errechnet. Die Funktionsstruktur kann anhand einer Aufteilung

    in harte und weiche Funktionen festgelegt werden. Dabei werden die Funktionen

    unter Aufteilung des Gesamtgewichts auf harte und weiche Funktionen gewichtet.

    Der jeweilige Beitrag einzelner Produktfunktionen zum gesamten Kundennutzen

    kann mit Hilfe einer Conjoint-Analyse bestimmt werden, d.h. durch mulitvariate

    Analyseverfahren (Aufteilung empirisch erhobener subjektiver Gesamtnutzenwerte

    auf Produktkomponenten), Bildung fiktiver sich in einzelnen Merkmalsausprgun-

    gen unterscheidender Produkte, Rangordnung der Produkte nach ihrem Nutzen

    durch eine Testpersonen, Aggregation der individuellen Urteile und berfhrung

    der ordinalen Gesamturteile in metrische Teilnutzenwerte. In einem weiteren

    Schritt werden dann die Kostenanteile der einzelnen Produktkomponenten ge-

    schtzt. Hieraus lss sich anschlieend der Zielkostenindex ermitteln:

    Teilgewicht der Funktionen (%)Zielkostenindex = ------------------------------------------

    Kostenanteil der Komponente (%)

    Idealwert wre jeweils ein errechneter Zielkostenindex = 1. Betrgt der Zielkos-

    tenindex < 1 ist die Funktion zu teuer, betrgt der Zielkostenindex > 1 ist die Funk-

    tion zu billig (bezogen auf die gewichteten Anforderungen/Wnsche/Ein-

    schtzungen des Marktes).

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    Sollte man sich dafr entscheiden, die Marketingplanung in ein umfassendes

    Konzept der Wissensbilanz einzubetten, so wurden hierzu von Jrg Becker

    eine Reihe von BusinessIntelligence-Publikationen erstellt, u.a. in diesem Zu-

    sammenhang:

    Becker, Jrg: Marketingcontrolling und Intellektuelles Kapital Profile und

    Portfolios fr Wissensfaktoren, 2008, ISBN 9783837071320

    Marketingcontrolling und Intellektuelles Kapital zhlen zu den sehr indivi-duellen Eigenheiten eines Unternehmens. Auf den ersten Blick scheinen

    zwar beide Treiber fr den Markterfolg nur wenig miteinander zu tun haben.

    Trotz dieses ersten Eindrucks bestehen zwischen ihnen aber eine Flle von

    dynamischen Wirkungsbeziehungen.

    Vor dem Hintergrund der zahlreichen unternehmensspezifischen Merkmale

    geht es hier auch nicht um ein betriebswirtschaftliches Fachbuch. Vielmehr

    soll unter Annahme eines nur rein fiktiven Projekt-Unternehmens ver-

    sucht werden, Faktoren nher zu beleuchten und auf den Grund zu gehen,

    die einen Einfluss zwischen immateriellem Kapital und Marketingcontrol-

    ling eines Unternehmens ausben knnen.

    Eine zentrale Rolle spielen dabei Konzepte der Wissensbilanz. Denn wenn

    es stimmt, dass das Management der sogenannten weichen Faktoren seine

    Zukunft erst noch vor sich hat, so rcken damit auch wissensintensive

    Sachverhalte strker in das Marketing-Blickfeld, die langfristig und nach-

    haltig Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens beeinflussen knnen.

    - Geschftsumfeld des Intellektuellen Kapitals- Marktprozesse im Blickfeld- Individuelle Marktfaktoren identifizieren- Wissensbilanz-Methodik integrieren- Definition und Beschreibung Prozessfaktoren- Definition und Beschreibung Erfolgsfaktoren- Intellektuelles Kapital im Blickfeld- Definition und Beschreibung Humankapital- Definition und Beschreibung Strukturkapital- Definition und Beschreibung Beziehungskapital- Fragen, bewerten, begrnden- Grundstzliche Wissensbilanz-Bewertungsmethode

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    - Beispiel-Bewertung fr Prozessfaktoren- Beispiel-Bewertung fr Erfolgsfaktoren- Beispiel-Bewertung fr Humankapital- Beispiel-Bewertung fr Strukturkapital- Beispiel-Bewertung fr Beziehungskapital- Erweiterung Faktoren-Profile mit QQS-Portfolios- Gesamt-berblick der fiktiven Beispiel-Bewertungen- Beispiel-Portfolios fr Prozessfaktoren- Beispiel-Portfolios fr Erfolgsfaktoren- Beispiel-Portfolios fr Humankapital- Beispiel-Portfolios fr Strukturkapital- Beispiel-Portfolios fr Beziehungskapital- Ausblick

    Wissensbilanzen verfgen ber das Potential, sich fr ein breiteres

    Anwendungsspektrum zu ffnen. Da hierbei immer der Zukunfts-Rohstoff Wissen im Brennpunkt steht, bieten sich fr eine derartige

    Anwendungs-ffnung vor allem auch die meist sehr wissensintensiven

    und informationsbasierten Marketingprozesse an. Marketing-Informa-

    tionssystem und Wissensbilanz haben vieles gemeinsam und bauen

    beide auf dem einzigen Rohstoff auf, der sich durch wiederholten Ge-

    brauch noch vermehren kann. Die grte gemeinsame Schnittmenge

    drfte darin zu finden sein, dass sowohl Marketingcontrolling als auch

    das Intellektuelle Kapital als wesentliches Kernelement der Wissensbi-

    lanz ihr Augenmerk verstrkt auf qualitative, d.h. sogenannten wei-che Erfolgsfaktoren ausrichten. Die Kombination aus Analysen fr

    Marketingcontrolling und Intellektuelles Kapital ist dabei behilflich,

    einen Grundstock fr den Blick in Richtung Zukunft und ausschpfbare

    Potentiale und Strategien zu richten. Neben dieser strategischen Sicht

    betriebsbezogenen Handelns lassen sich durchaus aber auch konkrete

    Hinweise und Empfehlungen fr in der tglichen Praxis anzugehende

    Verbesserungsmglichkeiten gewinnen. Im Vordergrund steht hierbei

    nicht so sehr eine Demonstration von betriebswirtschaftlichem Fach-

    wissen. Vielmehr soll der Blick fr Funktions- und Arbeitsweisen im

    Zusammenhang mit Wissensbilanzen geschrft werden. Verbindungen

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    von Wissensbilanzen zu Fragen, die auf den ersten Blick eher im Mar-

    ketingcontrolling beheimatet scheinen, sollen transparenter gemacht

    werden.