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LKV Journal Das Magazin für Tierhalter in Bayern 3/2014 ZKZ 84291 Klauenprobleme: Effektiv managen mit Erfolgsgarantie Foto: Andreas Hummel Einmal Bio und zurück – ein Landwirt berichtet

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LKVJournalDas Magazin für Tierhalter in Bayern 3/2014

ZKZ 84291

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LKV

LKV-Journal3/14 3

Liebe Landwirte, Mitglieder und Freunde,

Uwe Gottwald

Geschäftsführer Landeskuratorium der Erzeugerringefür tierische Veredelung in Bayern e.V.

ren. Mittlerweile fährt etwa die Hälf-te der Landwirte einmal im Jahr weg. Auch wenn es nur ein paar Tage sind, nehmen sie sich die Zeit. Es ist kein Zeichen von Professionalität, 365 Tage im Jahr durchzuarbeiten. Neue Kraft für den Betriebsleiter und Zeit für die Familie tun auch dem Betrieb gut. Ich möchte Sie ermutigen, neh-men auch Sie sich die Zeit. Und wenn Sie nicht wissen, wie Sie es mana-gen sollen – der erste Schritt lautet: Urlaub buchen!

Eine gute Ernte- und Ferienzeit wünscht Ihnen

Ihr Uwe Gottwald

tung aber kritisch gegenüber. Da die Produktion sich weiter professio- nalisieren wird und die Bestände weiter wachsen werden, löst sich dieser Konflikt nicht von selbst. Wir Tierhalter werden weiterhin dauer-haft gefordert sein, gesellschaftliche Tendenzen ernst zu nehmen und die mühsame Aufklärungsarbeit in Ge-sellschaft, Politik und bei den Mas-senmedien zu betreiben. Eine Rück-kehr zur Museumslandwirtschaft wird es nicht geben, denn das Beste an der so genannten „guten alten Zeit“ ist, dass sie vorbei ist.

Übrigens – es ist Urlaubszeit. Was es in der „guten alten Zeit“ auch nicht gab, war, dass Bauern in Urlaub fuh-

das LKV Bayern hatte auf der dies-jährigen Mitgliederversammlung einen besonderen Gastsprecher, Prof. Folkhard Isermeyer. Er ist nicht nur Direktor des Thünen Instituts in Braunschweig, sondern auch Chef-berater der Bundesregierung in land-wirtschaftlichen Fragen. Es ging um das Spannungsfeld zwischen wirt-schaftlicher Notwendigkeit und ge-sellschaftlichen Ansprüchen an die Nutztierhaltung. Sein Resümee ist klar, aber nicht einfach: Nutztierhal-tung boomt weltweit und ist für den deutschen Agrarsektor äußerst be-deutsam.

Gleichzeitig steht die deutsche Bevölkerung der modernen Tierhal-

LKV

LKV-Journal 3/144

Oberbayern

Sommer/Herbst: Kälberseminare „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Alfred Beer, Termin nach Abspra-che mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Weilheim, Tel.: 0881/9095305, oder LKV-Verwaltungsstelle Miesbach, Tel.: 08025/7487

Erste Septemberwoche: Region Traunstein/Miesbach, Orientierungsseminare AMS „Ist ein Melkroboter das Richtige für meinen Betrieb?“, Referentin: Veronika Wolf, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Miesbach, Tel.: 08025/7487, Anmeldung bis 22. August

Niederbayern

25. Juli: Pfarrkirchen, MLP-Onlineseminar „Vom aktuel-len Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referentin: Teresa Lauerer, 9:30 bis 13 Uhr, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Landshut, Tel.: 0871/2765745, An- meldung bis 18. Juli

12. September: Pfarrkirchen, MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Refe-rentin: Teresa Lauerer, 9:30 bis 13 Uhr, Information und Anmel-dung: LKV-Verwaltungsstelle Landshut, Tel.: 0871/2765745, Anmeldung bis 5. September

Oberfranken

KW 42/43: Münchberg, MLP-Onlineseminar „Vom ak-tuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Refe-rent: Robert Lochmüller, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, An- meldung bis 3. Oktober

KW 42/43: Bayreuth, MLP-Onlineseminar „Vom aktuel-len Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Robert Lochmüller, Information und Anmeldung: LKV- Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 3. Oktober

KW 42/43: Coburg, MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Robert Lochmüller, Information und Anmeldung: LKV-Verwal-tungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 3. Oktober

KW 42/43: Bamberg, MLP-Onlineseminar „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Referent: Robert Lochmüller, Information und Anmeldung: LKV-Verwal-tungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 3. Oktober

KW 41 – 44: Neustadt a. d. Kulm, Orientierungsseminare AMS „Ist ein Melkroboter das Richtige für meinen Betrieb?“, Referent: Friedrich Vondran, Information und Anmeldung:

LKV-Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, An- meldung bis 3. Oktober

KW 41-44: Bayreuth, Orientierungsseminare AMS „Ist ein Melkroboter das Richtige für meinen Betrieb?“, Refe-rent: Friedrich Vondran, Information und Anmeldung: LKV- Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 3. Oktober

KW 50: Fenkensees, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Friedrich Vondran, Informati-on und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 5. Dezember

KW 50: Stübig, Kälberseminar „Praxislösungen rund ums Kalb“, Referent: Friedrich Vondran, Information und Anmel-dung: LKV-Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 5. Dezember

KW 48: Stobersreuth, Fruchtbarkeitsseminar „Herden-fruchtbarkeit aus der Sicht der Fütterung“, Referent: Friedrich Vondran, Information und Anmeldung: LKV- Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 21. November

KW 48: Eisenwind, Fruchtbarkeitsseminar „Herden- fruchtbarkeit aus der Sicht der Fütterung“, Referent: Friedrich Vondran, Information und Anmeldung: LKV- Verwaltungsstelle Bayreuth, Tel.: 0921/591241, Anmeldung bis 21. November

Mittelfranken

Sommer/Herbst: MLP-Onlineseminare „Vom aktuellen Probemelkergebnis zur gesunden Kuh“, Termine nach Ab-sprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Ansbach, Tel.: 0981/785453

Sommer/Herbst: Kälberseminare „Praxislösungen rund ums Kalb“, Termine nach Absprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungsstelle Ansbach, Tel.: 0981/785453

Sommer/Herbst: Orientierungsseminare AMS „Ist ein Melkroboter das Richtige für meinen Betrieb?“, Referen-tin: Christiane Weil, Termine nach Absprache mit den Teil- nehmern, Information und Anmeldung: LKV-Verwaltungs-stelle Ansbach, Tel.: 0981/785453

Sommer/Herbst: Melkseminare „Den Zellen auf der Spur“, Referent: Christoph Naser, Termine nach Absprache mit den Teilnehmern, Information und Anmeldung: LKV-Ver- waltungsstelle Ansbach, Tel.: 0981/785453

Die aktuellen Seminartermine finden Sie jederzeit unter www.lkv.bayern.de

-Seminare

LKV

LKV-Journal3/14 5

Inhalt

Das LKV auf link www.bayern.de

Profi-Seminare ........................................................... 4

Aktuelles ........................................................................ 6

Gesunde Klauen dank Dokumentation und rechtzeitiger Pflege .......................................10

Züchten ohne Risiko – Erbfehler-Management ...................................... 16

Einmal Bio und zurück .........................................20

Melkcheck mit dem Zwischenbericht ..................................................... 23

Die Zukunft hat begonnen – Frau Merkel melkt im Karussel ..........................26

Kälber stressfrei enthornen ................................28

LKV-Arbeitskreis – optimales Grundfutter erzeugen ....................30

Güllewert, Düngewert, Geldwert –Güllemanagement im Griff ................................ 32

Es kommt nicht auf die Größe an – Schweine erfolgreich erzeugen .........................36

Praxisbeispiel Öffentlichkeitsarbeit„Woher kommt unser Essen?" ...........................38

Afrikanische Schweinepest ................................39

Endlich Ferien – Ausflugsziele für einen Tag ................................ 40

Firmennachrichten .................................................42

Impressum.................................................................... 5

HerausgeberLKV Bayern e. V.,Geschäftsführer Uwe GottwaldHaydnstr. 11, 80336 München, Tel.: 089 / 544348-0

Verlag AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbHPorschestraße 2, 87437 KemptenPostfach 3153, 87440 Kempten

Geschäftsführender GesellschafterDipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle

Objektleitung Dr. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41, [email protected]

RedaktionDr. Gertrud Helm, Tel.: 089 / 544348-37,

[email protected]

AnzeigenMartina WlotkowskiTel.: 0831 / [email protected]

Gestaltung/LayoutBeate Rinninger

Tel.: 0831 / 57142-48

[email protected]

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rech-te zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach-druckrechten, zur elektronischen Speiche-rung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikroko-pien an den Verlag über.Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsge-setz festgelegten Grenzen ist ohne Zustim-mung des Verlags unzulässig.

In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an der Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einver-ständnis, die zugesandten Beiträge bzw. In-formationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von mit diesem koope-rierenden Dritten geführt werden. Aus tele-fonisch aufgegebenen Anzeigen kann keine Garantie für Richtigkeit gegeben werden.

© 2014 by AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH

DruckKKW-Druck GmbH, Heisinger Str. 17, 87437 Kempten, Tel. 0831/[email protected]

Erfüllungs- und GerichtsstandKempten/Allgäu

Impressum

LKV aktuell

LKV-Journal 3/146

Rinderzüchter aus aller Welt in Berlin

ICAR ist das Internationale Komitee für Leistungsprüfungen in der Tier-produktion und als weltweite Orga-nisation für die Standardisierung der Identifikation der Rinder, der Quali-täts- und Leistungsprüfung und der Zuchtwertschätzung tätig. Das von ICAR ins Leben gerufene Qualitäts-zertifikat stellt die Einhaltung hoher gleichlautender Standards auf inter-nationaler Ebene sicher.

Auch das LKV-Bayern ist von ICAR zertifiziert und entspricht daher in-ternationalen Qualitätsstandards. Im Rahmen der Mitgliedschaft im Deut-schen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen (DLQ) nimmt das LKV Bayern regelmäßig an Tagungen und Arbeitsgruppen teil.

Alle zwei Jahre wird eine ICAR- Fachkonferenz veranstaltet, auf der sich Fachleute aus den Bereichen Milchleistungsprüfung und Rinder-zucht aus aller Welt zu einem Mei-nungsaustausch über aktuelle The-men zur Leistungsprüfung treffen. Im Mai 2014 fand diese ICAR-Konferenz nach längerer Zeit wieder in Deutsch-

land statt. Als Tagungsort wurde Ber-lin ausgewählt. Vortragsreihen über Qualität der Milchprobenuntersu-chung, Datenerfassung und Auswer-tung von Gesundheitsmerkmalen in der Milchviehhaltung sowie ak-tuelle IT-Lösungen in der Milchleis-tungsprüfung bildeten den Schwer-punkt der diesjährigen Konferenz. Das sind die Themen, die auch für das LKV Bayern große Bedeutung haben. Deshalb waren auch wir bei der Konferenz vertreten.

Zusätzlich hat sich das LKV Bay-ern mit einem Vortrag über ein neues Verfahren zur Überprüfung der korrekten Probenzuordnung in der Milchleistungsprüfung bei Be-trieben mit automatischen Melk- systemen beteiligt. Die korrekte Probenzuordnung in der Milchleis-tungsprüfung ist ein enorm wich-tiges Qualitätsmerkmal für die Milchleistungsergebnisse in Herd-buchführung und Zuchtwertschät-zung.

Die ICAR-Konferenz war auch mit einem Messeauftritt von Organisa-

tionen und Firmen verbunden, die Produkte und Verfahrenslösungen zur Milchleistungsprüfung prä-sentieren. Da EDV-Anwendungen einen Tagungsschwerpunkt bilde-ten, war als Aussteller auch die Rin-derdatenverbunds (RDV) EDV-Ent-wicklungs- und Vertriebs GmbH in Berlin vertreten. Das LKV Bayern ist zusammen mit seinen Partneror-ganisationen LKV Baden-Württem-berg, LKV Schleswig-Holstein und ZuchtData Österreich Gesellschaf-ter der RDV GmbH. Auf der Ausstel-lung wurden die aktuellen EDV-Pro-dukte des Rinderdatenverbunds, die auch in Bayern im Einsatz sind, einem internationalen Fachpubli-kum vorgestellt. Schwerpunkt war das Internetangebot für Landwirte in der Milchleistungsprüfung, das MLP-Portal sowie die aktuellen Apps für die mobile Datenerfassung im Stall. Die EDV-Anwendungen Pro-Gesund im Gesundheitsbereich und OptiBull in der Anpaarungsberatung fanden auch großes Interesse.

G. Müller

Gudrun Müller vom LKV Bayern am Stand der RDV EDV-Entwicklungs- und Vertriebs GmbH in Berlin.

Cross Compliance: Fristen versäumen kann teuer werden

können entweder direkt über das Internet an die zentrale Datenbank www.hi-tier.de oder schriftlich über das LKV Bayern abgegeben werden. Um die Meldungen online durchfüh-ren zu können, muss der Betrieb mit dem Betriebstyp „Schafhalter“ einge-tragen sein. Diese Eintragung erfolgt durch das zuständige Amt für Land-wirtschaft. Schaf- und Ziegenhalter, die die Meldungen nicht direkt vornehmen, werden jeweils zum Jahresende durch das LKV schriftlich informiert und zur Abgabe der Stichtagsmel-dung aufgefordert. Zur schriftlichen Übernahmemeldung ist eine Kopie des Begleitpapiers an das LKV zu schicken. Bei der Übernahme von Tieren ist deshalb darauf zu achten, dass der abgebende Tierhalter auch das entsprechende Begleitpapier ausgefüllt hat und dem Übernehmer der Tiere übergibt. Auch dies wird bei Cross Compliannce-Kontrollen über-prüft und kann zu Abzügen führen. PM

überschreitungen“ jederzeit ihre ei-gene Meldestatistik abrufen. Wer-den mehr als 30 Prozent der Mel-dungen erst nach mehr als sieben Tagen abgesetzt, sind finanzielle Folgen möglich. Auch Schaf- und Ziegenhalter sind betroffen

Auch für Schaf- und Ziegenhalter ist es wichtig, dass die Fristen für die Stichtagsmeldung und für die Über-nahmemeldungen beim Zugang von Tieren eingehalten werden. Seit 2012 sind auch diese Fristen Cross Compli-ance relevant und können bei Nicht-einhaltung zu Prämienkürzungen führen. Für die Stichtagsmeldung ist die Anzahl der am 1. Januar des jeweiligen Jahres gehaltenen Scha-fe und Ziegen, getrennt nach Alters-gruppen, bis spätestens 15. Januar an die HIT-Datenbank zu melden. Die Übernahme von Tieren in den eige-nen Bestand ist innerhalb von sieben Tagen zu melden. Die Meldungen

Wer die Meldefristen an die HIT-Datenbank nicht einhält, kann sich Beanstandungen bei den Cross Compliance-Kontrollen ein-handeln.

2013 lagen die meisten Verstöße bei der Rinderkennzeichnung da-ran, dass die Meldefrist für die Mel-dung an die HIT-Datenbank nicht eingehalten wurde. Das kann jetzt teuer werden: Denn mittlerweile werden nicht nur offene Meldun-gen zum Zeitpunkt der Kontrolle sanktioniert, sondern alle nicht innerhalb von sieben Tagen erle-digten Meldungen von Zu- und Ab-gänge im laufenden Kalenderjahr. Der Europäische Rechnungshof hatte das deutsche Kontrollverfah-ren in der Vergangenheit regelmä-ßig beanstandet, deshalb wurden jetzt die Kontrollen verschärft. Rinderhalter können seit diesem Jahr in der HIT-Datenbank unter dem Menüpunkt „weitere Abfra-gen und Funktionen“, „Meldefrist-

LKVaktuell

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LKV aktuell

LKV-Journal 3/148

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Ihre Aufgaben je nach Aufgabenschwerpunkt:• Organisation und Durchführung der produk-

tionstechnischen Beratung in Milchvieh- bzw. Rindermastbetrieben.

• Beurteilung der Grundfuttersituation und Interpretation von Futteruntersuchungser-gebnissen

• Beurteilung des Herdenmanagements mittels BCS, MLP-Daten, LactoCorder-Daten

• Rationsberechnung• Betriebsindividuelle Schwachstellenanalyse

und gut umsetzbare Managementempfeh-lungen

• Entwicklung der Zuchtstrategie des Betriebes mit Hilfe von Leistungsunterlagen aus der MLP

• Erstellen von Anpaarungsvorschlägen mittels des Programms OptiBull

• Herausarbeiten von Praxistipps zur kurzfristi-gen Verbesserung der Haltungsbedingungen

• Überprüfung von Melkanlagen nach DIN ISO• Aufklärung von Landwirten rund um die Um-

stellung auf AMS• Erstellen und Halten von Vorträgen • Organisation und Durchführung von

Arbeitskreisen und Seminaren.

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Anwendungen• Kontaktfreudigkeit und die Fähigkeit

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Arbeiten• Mobilität und Flexibilität, FSK B

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in Milchviehbetrieben • Beurteilung der Grundfuttersituation und Interpretation

von Futteruntersuchungsergebnissen• Rationsberechnung und Schwachstellenanalyse • Preiswürdigkeitsberechnung bei Zukauffuttermitteln • Organisation und Durchführung von Arbeitskreisen und Seminaren.

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LKV-Journal3/14

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Haltungsberatung mit Zufriedenheitsgarantie

Sie können sich den Nutzen der Haltungsberatung nicht vorstellen? Sie sagen: „Bei uns kann man da eh nichts machen, wir haben einen al-ten Stall, nur Umbaulösungen?“

Nicht zufrieden, nicht bezahltProbieren Sie die Haltungsbera-

tung doch einfach einmal aus. Bisher hat es sich immer wieder gezeigt, wenn der Berater auf dem Betrieb ist, merken die Landwirte schnell, dass in jedem Stall durch einfache Maßnah-men deutliche Verbesserungen mög-lich sind. Immer wieder hören unsere Berater dann: „Das hätten wir schon lange gebraucht“ oder im Rahmen von Baumaßnahmen: „Dieser Nach-mittag hat mir viel mehr gebracht, als wenn ich noch zehn Ställe ange-schaut hätte.“ Jeder Betrieb und je-der Stall hat Verbesserungspotential: Viele stehende Kühe in den Liegebo-xen durch falsch eingestellte Nacken-rohre, viele Schwänze, die im Liegen auf den schmutzigen Laufflächen abgelegt werden, Klauenverletzun-gen durch rutschige Spaltenböden oder eine schlechte Liegeboxenak-zeptanz und schmutzige Euter bei Spaltenliegern, verschenkte Leistung und Freude an der Arbeit durch dunk-le Stalldecken, verschmutzte Fenster und Lichtfirste. Alle diese „Kleinigkei-ten“ übersieht der Betriebsleiter in

der Arbeitsroutine oder ärgert sich jahrelang darüber, ohne dass er eine Lösung dafür findet.

Erfahrene Berater helfen, den ei-genen Betrieb mit anderen Augen zu sehen und Schwachstellen zu erken-nen. Sie geben praxisnahe Tipps, um Mängel zu beseitigen.

Sie können das jetzt testen. Denn das LKV bietet eine Zufriedenheits-garantie für die Haltungsberatung. Sie haben nichts zu verlieren, Sie und Ihre Tiere können durch die Haltungsberatung nur gewinnen.

Was passiert im Garantiefall?Der Betrieb meldet sich innerhalb

von drei Wochen nach der Bera-tung bei unserem Kundenbetreuer in der LKV-Zentrale und bringt den Grund für die Beanstandung vor. Ist die Unzufriedenheit berechtigt und gut begründet wird der Gebüh-reneinzug des Betriebes gestoppt, die Haltungsberatung bleibt kostenfrei.

H. Heiligmann

Ihr Ansprechpartner beim LKV Bayern ist Herbert Heilig-mann, Tel.: 089/544348-944, E-Mail: [email protected]

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1410

dehaltung oder auf stroheingestreu-ten Standflächen einen relativ wei-chen Untergrund vorfanden, fielen subklinische Klauenleiden kaum ins Gewicht. Im Zuge der Veränderung der Haltungsbedingungen lassen sich Lahmheiten nicht mehr ka-schieren. Die betroffenen Kühe sind deutlich in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und somit in allen Lebenssituationen gehandicapt. Der Landwirt muss Zeit mit dem Treiben zum Melken aufwenden – spätestens

zu diesem Zeitpunkt fällt eine Lahm-heit auf. Bis dahin hat der Tierhalter jedoch bereits umfangreiche finanzi-elle Verluste erlitten.

Das Management von Klauen-krankheiten in einem Bestand setzt natürlich voraus, dass Lahmheiten bei Kühen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Bei maximal bis zu zehn Prozent lahmende Kühe in der Herde pro Jahr, halten sich die entstehenden Kosten noch im akzep-tablen Rahmen. Doch nicht immer sind die Lahmheiten eindeutig zu erkennen. Im Rahmen der gezielten Tierbeobachtung, zum Beispiel beim Verlassen des Melkstandes, kann die Rückenkrümmung als Anhaltspunkt für die Klauengesundheit dienen (siehe Tab. 2).

Die Einteilung in Lahmheitsgra-de, so genannte Locomotion Sco-

I n der modernen Milchviehhaltung stehen wirtschaftliche Überlegun-

gen an erster Stelle. Die computer-gesteuerte Bestandsbetreuung hält immer mehr Einzug in die Landwirt-schaft und die wirtschaftlichen Ver-luste können so besser überwacht und verhindert werden. Die Einzel-tierbetrachtung nach finanziellen Gesichtspunkten macht deutlich, wie wichtig eine optimale Tiergesundheit ist. Die Bedeutung von Klauen – und Gliedmaßenerkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zu-genommen. Wirtschaftliche Verluste infolge von Lahmheiten bei Milchrin-dern stehen an dritter Stelle, nach Verlusten infolge von Euterentzün-dungen und Fruchtbarkeitsstörun-gen. Der Milchverlust liegt bei klau-enkranken Kühen im Mittel bei 360 Kilogramm pro Lakation. Bei einer 305 Tage-Lakationsleistung, macht das zehn Prozent weniger Milch aus. Hinzu kommen Kosten für den Zeitaufwand der Betreuung, Kosten für Behandlung, Verluste durch er-schwerte Brunstbeobachtung – das kann sich auf bis zu 450 bis 500 Euro summieren.

Solange unsere Rinder in der Wei-

Klauengesundheit

Tab. 1: Einfluss von Lahmheit auf die Fruchtbarkeit (nach Sprecher et al., 1997)

Fruchtbarkeitsstörung Risiko des Auftretens, wenn Lahmheitsnote > 2

Verlängerte Rastzeit 2,8 x höher

Verlängerte Güstzeit 15,6 x höher

Mehr Besamungen/Trächtigkeit 9,0 x höher

Klauenerkrankungen dokumentieren, gezielt behandeln, konsequent kontrollieren, das ist für Dr. Andrea Fiedler, Fachtierärztin für Klauenkrank-heiten, die Grundlage für Erfolg und Tierschutz im Kuhstall. Wer schreibt, der bleibt, heißt eine alte Regel, das gilt auch rund um die Klauenpflege.

Gesunde Klauen dank Dokumentation

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 11

res (s. auch S. 14) von 1 (nicht lahm, normal) bis 5 (schwer lahm), erlaubt eine Aussage über den Herdenstatus, wodurch sich Angaben zu möglichen wirtschaftlichen Verlusten machen lassen. Eine Aussage über die Ursa-chen der Lahmheiten kann allerdings nur über eine Einzeltieruntersuchung erbracht werden. Wird hier rechtzei-tig eingegriffen, vor allem über eine therapeutische Klauenpflege, können wirtschaftliche Verluste minimiert werden. Wird ein Tier dagegen erst bei Bewegungsnote 4 oder 5 erkannt und untersucht, sind bereits um-fangreiche wirtschaftliche Schäden entstanden, die Behandlung wird oft zeit- und kostenintensiv und das Tier leidet unnötig Schmerzen.

Beobachten und AufschreibenDie Beurteilung aller Tiere einer

Herde sollte, wie bei der Brunstbeob-achtung, regelmäßig erfolgen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, Aufzeichnungen über die Befunde zu führen, um die Tiere dann auch gezielt behandeln zu können.

Ist die Beobachtung in der Bewe-gung nicht möglich, ist eine gezielte Bewertung der Rückenkrümmung und die Kontrolle einer gleichmäßi-gen Gliedmaßenbelastung relativ leicht am Fressgitter durchzuführen. Es ist festzustellen, dass bereits ab ei-ner Bewegungsnote 3 – also alle Tiere mit einer gekrümmten Rückenlinie – eine umgehende Untersuchung des betroffenen Tieres aus wirtschaftli-chen und tierschützerischen Gründen notwendig ist. Außerdem sollte im Melkstand die Möglichkeit bestehen, Aufzeichnungen über auffällige Tiere zu führen. Auffällig sind Tiere, die die

Klauen ständig entlasten, trippeln oder bereits sichtbare Krankheitszei-chen an den Klauen aufweisen. Auf diese Art und Weise können Einzeltie-re gezielt einer raschen Behandlung zugeführt werden. Außerdem kann durch regelmäßige Dokumentation schnell erkannt werden, ob sich der Klauengesundheitszustand in der Herde verschlechtert.

Welche Klauenprobleme liegen vor?

Die Dokumentation der einzelnen Klauenkrankheiten sind ein wertvol-les Instrument zur Bestandsbetreu-ung, im Rahmen der routinemäßi-gen Klauenpflege genauso wie bei der gezielten Einzeltierbehandlung. Vor allem wenn bestimmte Klauen-krankheiten gehäuft auftreten, wird neben der gezielten Einzeltierbe-handlung die Bekämpfung auf Her-denniveau notwendig. Klauenkrank-heiten sind häufig die Folgen von Problemen, die die Tiere mit ihren Haltungsbedingungen haben, wie mangelnde Hygiene, nicht optima-le Liege- und Laufflächen, Fehler bei der Fütterung oder bei der Wasser-versorgung. Auch da hilft die sorgfäl-tige Dokumentation der erkannten Krankheiten und die Dokumentation des Behandlungserfolges weiter, um

Mißstände abzubauen. Und wenn der Landwirt seinen Tierarzt oder Fütte-rungsberater hinzuzieht, dienen die erfassten Befunde als Grundlage für die Suche nach den Ursachen und zur Abstimmung von Prophylaxe- und Behandlungskonzepten.

Wie dokumentiere ich die Klauenprobleme?

Bei der routinemäßigen Klauen-pflege durch professionelle Klauen-pfleger gibt es bereits eine einfache Aufzeichnungspflicht. Der Klauen-pfleger muss gemäß der Verordnung zum Schutz gegen die Verschleppung von Tierseuchen im Viehverkehr in Form eines „Klauenpflegekontroll-buches“ dokumentieren, wann er wo auf welchem Betrieb war. Dieses Klauenpflegekontrollbuch gibt aber keine Auskunft über die Klauenge-sundheit auf dem entsprechenden Betrieb. Das heißt, der Betriebsleiter oder der professionelle Klauenpfleger müssen die Klauenprobleme im Stall selbst sorgfältig dokumentieren. Bis-her wird das allerdings immer noch viel zu oft vernanchlässigt. Argumen-te wie „die Hände sind zu schmutzig“, „das hält nur auf und kostet Zeit und Geld“, „das kann ich mir merken“ hel-fen nicht weiter. Deshalb muss bei der angestrebten guten Zusammenarbeit

Elektronische Dokumentation – rasch und korrekt verwertbar.

Tab. 2: Herdenziel hinsichtlich der Lahmheitsbewertung (Steve Berry, University of California-Davis)

Locomotion Score

12345

Ziel

75 %15 %< 9 %

< 0,5 %< 0,5 %

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1412

zwischen Tierarzt, Klauenpfleger und Tierhalter die Notwendigkeit und der Nutzen einer solchen Dokumentati-on immer wieder deutlich gemacht werden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Klauenprobleme zu dokumentieren: Zunächst natürlich per Hand: Die ein-zelnen Tiernummern und die entspre-chenden Befunde und Behandlungen werden auf ein Blatt Papier geschrie-ben. Diese Möglichkeit hat sich be-währt, ist jedermann zugänglich und kann vom Klauenpfleger selbst – etwa mit Hilfe einer befestigten Schreibun-terlage am Klauenpflegestand – oder von seinem Helfer durchgeführt wer-den. Allerdings geben die so erfass-ten Daten nur einen ersten Eindruck über den Herdenzustand. Will man den Krankheitsverlauf einzelner Tie-re über längere Zeit genauer beob-achten, muss man aufwändig alle Aufzeichnungsblätter durchsuchen. Deshalb sollten die Daten zeitnah in computergestützte Herdenbetreu-ungsprogramme eingegeben werden. Noch einfacher ist die Eingabe ins Tablet oder ins Palm. Die Aufzeich-nung erfolgt dabei über speziell dafür entwickelte Computerprogramme. Dabei muss man nur noch mit einem „Stift“ entsprechende Symbole oder Felder auf dem Bildschirm antippen, um die Informationen zu speichern.

Absolut notwendig ist es dann, die erfassten Daten mit dem Betreuungs-programm der Rinderproduktion zu

kombinieren. Das heißt, die gesam-melten Daten von Landwirt, Klauen-pfleger und Tierarzt über die Klauen-krankheiten werden mit den Daten der Fütterung und Haltung, aber auch mit den Daten über die Milchleistung in Verbindung gebracht. Mit den In-formationen des Tierhalters, mit der profunden Ausbildung des Klauen-pflegers, dem Wissen des Tierarztes und dem Abgleich mit allen anderen Daten der Kuh, wie etwa den Ergeb-nisse aus der Milchleistungsprüfung, ist so eine sinnvolle Prophylaxe und eine rasche Erkennung von Klauen-krankheiten möglich.

Ein Instrument fürsHerdenmanagement

Der Landwirt wird tätig, wenn ihn der Klauenpfleger mit Hilfe der Do-kumentation auf Einzeltierproble-me, wie etwa das Rusterholz‘sche Sohlengeschwür, oder ein Herden-problem, wie Dermatitis digitalis bei 20 Prozent der Tiere, aufmerksam macht. Der Tierhalter wird auch tätig, wenn er bei den täglichen Beobach-tungen ein lahmes Tier erkennt oder wenn er beim Blick auf die Ergeb-nisse der Michleistungsprüfung auf einen Leistungsabfall einzelner Tiere stößt. Für den Tierarzt wird dann bei der Einzeltierbehandlung selbstver-ständlich der bisherige Gesundheits-zustand dieses Tieres wichtig. Durch die Dokumentation des Landwirts sind diese Daten jederzeit abrufbar.

Dazu kommen dann der Vorbericht, die Diagnose und die Therapie durch den Tierarzt. Die Kombination dieser Daten mit den Beobachtungen des Klauenpflegers, der die Tiere in regel-mäßigen Abständen kontrolliert und pflegt, schafft dann die Grundlage für die Beurteilung der gesamten Herde .

Durch die konsequente Analyse der Krankheitsursachen ist dann erst eine gezielte Ursachensuche und eine entsprechende Vorbeugung möglich. Während dies zum Beispiel bei ge-häuften Rusterholzschen Sohlenge-schwüren – bei mehr als einem Fall pro Herde – vor allem nicht rechtzeiti-ge oder mangelhafte Klauenpflege ist, sind bei den weiteren Erkrankungen meist umfangreichere Maßnahmen nötig.

Am Beispiel Klauenrehe, White Line Disease oder Seitenwandgeschwü- ren könnten dies Maßnahmen zur optimalen Nutzung der Liegeflächen mit einer Möglichkeit zur Entlastung der Klauen sein, aber auch die Verbes-serung der Laufoberflächen oder die Optimierung der Fütterung.

Auf Betrieben mit massiven Pro-blemen mit der Mortellaroschen Krankheit müssen vor allem Tiere mit chronischen Läsionen dokumentiert und aufmerksam nachverfolgt wer-den. Diese „Problem-Kühe“ dienen als Indikatorkühe und werden bei der regelmäßigen Lahmheitsbeurtei-lung gezielt beobachtet. Bei wieder auftretender, akuter Lahmheit wird umgehend behandelt. Häuft sich das Wiederaufflammen der gefürchteten Klauenkrankheit im Bestand, wer-den also immer mehr Indikatorkü-he auffällig, droht ein beginnender Ausbruch in der gesamten Herde. Hier kann zum Beispiel mit einer vorgezogenen Klauenpflege und -be-handlung aller Tiere gegengesteuert werden. Vorbeugend sollte die Herde optimale Liegeflächen erhalten, so dass Klauen und Haut immer wie-der abtrocknen können. Die Laufflä-chenhygiene muss mit umfangrei-chen Maßnahmen verbessert werden und die Stallhygiene sollte zum zent-ralen Thema werden.

A. Fiedler

Derartige Befunde müssen im Melkstand dokumentiert werden.

Fotos: A. Fiedler

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Verluste durch Klauendefekte

Um wirtschaftliche Verluste und Schmerzen der Tiere zu verhindern, sind Lahmheiten umgehend zu behandeln. Tierarzt Mag. Hubert Reßler klärt auf.

Frühzeitig erkennen,rechtzeitig reagieren

Lahmheiten beim Rind sind Aus-druck von Schmerz und Studien

beweisen, dass bei lahmen Tieren höhere Werte vom Stresshormon Kortisol im Blut nachweisbar sind. Lahmheiten stellen somit für den gesamten Organismus eine Stresssi-tuation da.

In Europa sind laut Aussage von Prof. Christoph Mülling vom Veteri-när-Anatomischen Institut der Uni-versität Leipzig rund fünf Millionen Milchkühe lahm, das sind etwa ein Viertel aller gehaltenen Kühe. Für über 90 Prozent aller Lahmheitsfälle bei Milchrindern werden Erkrankun-gen der Klauen und der die Klauen umgebenden Haut verantwortlich gemacht. In der Literatur finden sich

erschreckend hohe Häufigkeiten von Lahmheit im Kuhstall knapp 25 Pro-zent bis zu 77 Prozent. Der Anteil der Abgänge auf Grund von Gliedmaßen- und Klau-enerkrankungen liegt in Bayern bei rund zehn Prozent.

Nicht nur wegen des Tierschutzes sondern auch wegen der enor-men wirtschaftlichen Verluste, die durch Lahmheiten verursacht werden, ist es von gro-ßer Bedeutung, die Lahmheitshäufigkeit zu senken. Prof. Thorsten Kümper von der Fach-

hochschule Flensburg geht davon aus, dass alleine in Deutschland jähr-lich 60 Millionen Euro auf Grund von

Tab. 1: Kosten einer Lahmheit

Direkte oder offensichtliche Koste

Aufgewendete Arbeitszeit

Behandlungskosten Tierarzt

Sinkende Milchleistung

Arzneimittel

Verworfene Hemmstoffmilch

indirekte oder verborgene Kosten

Sekundärerkrankungen, Abgänge/Merzungen

Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit

Gesamtkosten

240 €

60 €

50 - 60 €

30 - 60 €

25 - 34 €

200 - 240 €

194 - 205 €

614 - 850 € (nach Mülling & Hagen 2012 und Kossaibati & Esslemont 1997)

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LKV-Journal 3/1414

Lahmheiten verloren gehen. Klauen-krankheiten sind die drittwichtigste Ursache für finanzielle Verluste in Milchviehbetrieben nach Euterent-zündungen und Sterilitäten. Verlus-te durch Klauenerkrankungen sind schwer zu quantifizieren, da nicht nur die Lahmheit, sondern auch deren Folgeschäden zu Kosten führen. Bei konservativer Berechnung kann man davon ausgehen, dass pro Lahmheit ein Euro zu verbuchen ist. Die wirt-schaftlichen Verluste setzen sich aus direkten und indirekten Verlusten zu-sammen (siehe Tabelle 1).

Entgegengesetzt der landläufi-gen Meinung, haben Kühe in Betrie-ben mit hoher Milchleistung kei-ne schlechtere Klauengesundheit, sondern eine bessere (siehe Abb. 1, S. 15). Dies beweist, dass das Herden-management – insbesondere pro-phylaktische Maßnahmen – und das frühzeitige Erkennen von Krankheits-symptomen entscheidend sind.

In einem gut geführten Milchvieh-betrieb sollten zumindest 90 Prozent der Tiere lahmheitsfrei sein, die rest-lichen Kühe dürfen nur geringe Lahm-heiten aufweisen.

Laut Studien werden nur etwa zehn bis 25 Prozent der lahmen Kühe er-kannt, je nach Trainingszustand des Beobachters. Geringe Veränderungen in der Mobilität werden oft überse-hen. Doch gerade das frühe Eingreifen in das Geschehen ist entscheidend, um wirtschaftliche Verluste und Schmerzen der Tiere zu verhindern.

Trägt eine Kuh ihr Gewicht mit Wohlbefinden, hat sie sowohl im Stand als auch in der Bewegung eine gerade Rückenlinie. Das erste Anzeichen von gestörtem Wohlbe-finden beim Gewichttragen ist eine gekrümmte Rückenlinie in der Bewe-gung. Spätestens, wenn das Tier mit gekrümmtem Rücken steht, muss die Klauengesundheit überprüft werden.

Studien belegen, dass 80 Prozent der Tiere, rasseunabhängig mehr oder weniger schwere Läsionen an den Klauen aufweisen. Die Kuh ist ein Weichbodengänger und für langes Gehen und Stehen auf hartem Un-tergrund dauerhaft nicht geeignet.

Bewegungsnote 1, normal: Rücken im Stehen und beim Laufen ungekrümmt. Tirtt normal auf.

Bewegungsnote 2, leicht lahm: Im Stehen ist der Rücken unge-krümmt, im Gehen jedoch gekrümmt. Gang ist leicht abnormal.

Bewegungsnote 3, mittelmäßig lahm: Rücken im Stehen und beim Laufen gekrümmt. Macht mit einem oder mehreren Beinen kürzere Schritte.

Bewegungsnote 4, lahm: Rücken im Stehen und beim Laufen ge-krümmt. Tritt auf einem oder mehreren Beinen nur noch teilweise auf.

Bewegungsnote 5, schwer lahm: Gekrümmter Rücken. Belastet ein Bein nicht mehr. Steht nicht mehr oder nur noch unter großen Schwierigkeiten auf.

(Abbildunge: www.de.availa4.de, nach Sprecher et al., 1997)

Lahmheitsbewertung bei Milchkühen

A u f g r u n d des hohen Stoffwechsel- umsatzes und der großen Belastungen auf den Klau-en wird es immer wieder zu Läsionen an den Klau-en kommen. Dann ist es keine Fra-ge, ob eine Kuh lahm wird, sondern wann sie lahm wird. Damit aus ge-ringgradigen Läsionen keine mittel-gradigen oder hochgradigen werden, die wiederum zu Lahmheiten führen, muss regelmäßig eine prophylakti-sche sachgemäße funktionelle Klau-enpflege durchgeführt werden.

Eine allgemein gültige Empfleh-lung für den richtigen Zeitpunkt der Klauenpflege gibt es nicht. Natürlich sollte der Zeitpunkt der Klauenpflege so gewählt werden, dass das Wohlbe-finden beim Gewichttragen aufrecht erhalten wird. Eine Kuh trägt ihr Ge-wicht dann mit Wohlbefinden, wenn Sie sowohl im Stand als auch in der Bewegung eine gerade Rücklinie zeigt.

Eine Kuh muss gesund und lahm-heitsfrei durch ihre Aufzuchtphase kommen. Falls sie in dieser Zeit be-reits an einer Lahmheit erkrankt ist, steigt das Risiko erneut während der ersten Laktation an einer Lahmheit zu erkranken, um das 27-fache. Die Folge ist: „Was man beim Jungtier versäumt, bekommt man beim ausgewachse-nen Tier nicht mehr in den Griff.“

Die Klauenpflege zur Erstbesa-mung ist außerdem eine der wich-tigsten prophylaktische Maßnahmen gegen die Mortellarosche Krankheit. Zu diesem Zeitpunkt eine wirkungs-volle Einzeltierbehandlung stellt sicher, dass keine Kalbin mit Mortel-laroscher Erkrankung zur laktierende Herde kommt. Deswegen gilt der Leit-spruch: „Zuchtreife ist Pflegereife!“

Lahme Tiere müssen natürlich un-verzüglich beschnitten werden, unab-

hängig vom Alter. Für Anbindehaltun-gen empfiehlt sich ein Pflegeintervall von sechs Monaten. Obwohl es bei Tieren mit hochgradig veränderten Klauen, wie Klauenrehe, nötig sein kann, dieses Intervall auf vier Monate zu verkürzen.

Im Laufstall kann keine einheitliche Empfehlung ausgesprochen werden, da die Haltungsbedingungen zu un-terschiedlich sind. Empfohlen wird entweder die so genannte saisonale Klauenpflege zwei bis besser dreimal im Jahr oder die Klauenpflege am Le-benszyklus der Kuh.

Die Tiere dreimal jährlich zu be-schneiden empfiehlt sich, weil die beste Klauenpflege nur vier Monate anhält. Grund dafür ist, dass die Hohl-kehlung nach maximal zehn Wochen nicht mehr vorhanden ist und der Teufelskreislauf mit der ständig über-lasteten Außenklaue von Neuem be-ginnt. Jeder weiß, dass nach vier Mo-naten wieder einige Tiere der Herde Probleme haben.

Sehr gute Erfolge lassen sich beim Klauenschnitt am Lebenszyklus der Kuh erzielen. Hierbei wird sicherge-stellt, dass die Kuh gerade zu Beginn der Laktation gut zu Fuß ist, um die maximale Trockenmasseaufnahme zu garantieren. Wichtig ist, dass der Zeitpunkt der Klauenpflege nach der Geburt so gewählt wird, dass das Tier zum Zeitpunkt der Besamung be-reits beschnitten ist und so der neuen Trächtigkeit keine Lahmheit im Wege steht. H. Reßler

Abb. 1: Zusammenhang zwischen Milchleistung und Klauengesundheit

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LKV-Journal3/14

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LKV-Journal 3/1416

entsprechende Symptome. Mischer-bige Tiere, die die Anlagen in sich tra-gen, sind dagegen unauffällig oder gesund, weil sie neben dem defekten

Gen noch ein funktionsfähiges besit-zen. Sie können dieses defekte Gen aber zu 50 Prozent an ihre Nachkom-men vererben.

Die moderne Molekulargenetik ermöglicht heutzutage die ra-

sche Identifizierung von genetischen Besonderheiten. Neben der Spin-nengliedrigkeit oder Arachnomelie, die bereits seit längerem bekannt ist, konnten seit 2012 auch noch andere Erbbesonderheiten entdeckt werden, wie die Bovine Männliche Subferti- lität (BMS), Zwergwuchs (DW), Min-derwuchs (FH2), Fleckvieh Haplo-typ 4 (FH4), Thrombopathie (TP), und das Zinkdefizienz-ähnliche Syndrom (ZDL).

Genetische HintergründeDiese Erbbesonderheiten werden

durch Genmutationen verursacht. Nur reinerbig veranlagte Tiere zeigen

In jüngster Zeit wurden bei der Rasse Fleckvieh mehrere genetische Besonderheiten festgestellt, die nicht erwünscht sind. Der Landwirt kann sich vor dem Auftretensolcher Erbfehler schützen, wenn er so genannte Risikoanpaarungen vermeidet. Das heißt, eine Kuh, die die genetische Veranlagung für Erbfehler in sich trägt, sollte nicht mit einem Stier gepaart werden, der ebenfalls diese Veranlagung hat. Mit OptiBull lässt sich das auf einfache Weise erreichen.

Züchten ohne Risiko

Erbfehlermanagement

LKVMilcherzeugung

matisch durch. OptiBull arbeitet da-bei mit einem Ampelsystem. Bei den Anpaarungsempfehlungen wird mit den Farben Rot und Gelb und dem Kürzel der Erbbesonderheit ein beste-hendes Risiko optisch gekennzeich-net. Mit Rot ist eine Anpaarungsemp-fehlung gekennzeichnet, wenn das Risiko, ein betroffenes Kalb zu erhal-ten, gleich oder größer 6,25 Prozent ist. Gelb ist der Anpaarungsvorschlag markiert, wenn das Risiko für ein be-troffenes Kalb bei 3,125 Prozent liegt. Ein hohes Risiko und damit die Farbe Rot erscheint immer dann, wenn der ausgewählte Besamungsbulle die An-lage für den Erbfehler trägt oder der Vater beziehungsweise der Mutterva-ter der Kuh, die besamt wird. �

samungsstation routinemäßig auf diese Erbbesonderheiten untersucht. Beim Großteil der weiblichen Tiere ist nicht bekannt, ob sie die Anlage für einen Erbfehler tragen oder nicht. Wer nun einschätzen möchte, ob eine Risikoanpaarung vorliegt oder nicht, muss mit der Wahrscheinlich-keit rechnen, mit der das weibliche Tier für einen Erbfehler veranlagt ist. Diese Wahrscheinlichkeit lässt sich anhand des bekannten Trägersta-tus von Vater (V), Muttervater (MV), Muttermuttervater (MMV) und so weiter ermitteln. Das sozusagen händisch herauszufinden, ist ausge-sprochen aufwändig. Anpaarungs-programme wie OptiBull führen diese Risikoabschätzung dagegen auto-

Bei den Fleckviehtieren, die für ei-nen dieser Erbfehler veranlagt sind, handelt es sich hauptsächlich um solche Anlageträger. Das heißt, be-troffene Kälber können nur entste-hen, wenn Tiere, die mischerbig oder reinerbig für einen solchen Erbfehler veranlagt sind, untereinander ange-paart werden. Der Fachmann spricht dann von so genannten Risikoan-paarungen. Diese Risikoanpaarun-gen sollten verhindert werden, um tierisches Leiden und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden.

Wann liegt eine Risikoanpaarung vor? Derzeit werden nur Besamungs-bullen und Kandidaten für die Be-

Ein Blick in die Bullen-Vor-schlagsliste zeigt es Rot auf Weiß: Die Anpaarung von Kuh Vroni und Stier Rumgo ist ris-kant, es besteht eine große Gefahr, dass die Kälber die An-lagen für die Erbfehler „Min-derwuchs“ (FH2) und „Trombo-pathie“ (TP) mitbringen. Auch die Belegung von Kuh Vroni mit Stier Silverstar ist eine Risikoanpaarung im Bezug auf „Trombopathie“ (TP).

LKV Milcherzeugung

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Landwirtschaftsmeisterin Melanie Biber arbeitet mit Anpaarungsberaterin Anja Schäble eng zusammen, denn sie will sicher gehen, dass sie bei der Anpaarung kein Risiko bezüglich Erbfehlern eingeht.

So läuft‘s in der Praxis:„Ich möchte gern groß-

rahmige Kühe und schöne Euter, die Striche sollten nicht zu lang aber auch nicht zu kurz sein, ein-fach leicht zu melken. Die Sprung-gelenke, auch das ist ein großes Anliegen von mir, sollten auf kei-nen Fall zu stark gewinkelt sein. Ja und dann möchte ich natürlich auch Kühe ohne Erbfehler.“ Me-lanie Biber, Milcherzeugerin aus dem schwäbischen Rögling, weiß, was sie züchterisch erreichen will. Die junge Landwirtschafts-meisterin und Eigenbestands- besamerin ist gerade dabei, ih-ren Kuhbestand auf Vordermann zu bringen. Ihr Ziel sind Kühe mit einem stabilen und belastbaren Fundament und auch leistungs-mäßig gibt es noch Spielraum. Aber natürlich will sie sich nicht beim Umbau der Herde Erbfehler

einhandeln. Deshalb nutzt Melanie Biber von Anfang an OptiBull. Bis zu sechsmal im Jahr kommt ihre Anpaa-rungsberaterin Anja Schäble zu ihr auf den Hof. Gemeinsam gehen sie den Bestand durch und schauen sich die Tiere gründlich an.

„Zum Erkennen von Erbkrankhei-ten und Erbbesonderheiten ist das Programm optimal“, sagt Beraterin Anja Schäble. „Sozusagen mit einem Mausklick warnt das Programm vor einer Risikoanpaarung und auf der Liste erkennt auch der Landwirt so-fort, was er sich mit einer solchen An-paarung einhandeln könnte“. Auch die Inzucht ist heute ein immer größeres Problem, warnt die Anpaarungsbera-terin: „Weil einfach bestimmte Linien, die sehr leistungsstark sind, auch sehr stark nachgefragt werden. Wenn sich aber alles auf diese leistungsstarken Linien konzentriert, wird die Her-

de genetisch immer enger und die ganze Zucht läuft nur noch über diese Linien.“ Mit der Bul-lenauswahl über OptiBull kann man erfolgreich gegensteuern und trotzdem im Zuchtfortschritt weiterkommen. Sicher, nicht im-mer stimmen die Vorschläge des Beraters mit den Vorstellungen des Landwirts überein. Aber dann reden die beiden miteinander und Anja Schäble erstellt eine zweite Vorschlagsliste. Auch Melanie Bi-ber wählt hier und da einen ande-ren Stier. In der Regel aber nutzt sie die Vorschläge, denn die Aus-wahl von OptiBull mag nicht im-mer ihren persönlichen Wunsch-kandidaten auf die Vorschlagsliste setzen, aber mit Sicherheit den, so die engagierte Milcherzeugerin, der ihr gesunde Kälber garantiert.

G. Helm

Ein nicht ganz so hohes Risiko und damit die Farbe Gelb wiederum erscheint, wenn der ausgewählte Besamungsbulle oder der Mutter- muttervater von Kuh und Kalbin der Anlageträger ist.

Für jeden Anpaarungsvorschlag schätzt OptiBull das Risiko eines be-troffenen Kalbes ab, wobei drei Ge-nerationen, nämlich der Vater, der Muttervater und der Muttermutter-vater von Kuh und Kalbin berücksich-tigt werden. Liegt dieses Risiko in den angegebenen Bereichen, erscheint die entsprechende Farbe. Der Land-wirt kann dann selbst entscheiden, ob er den entsprechenden Bullen einset-zen will oder nicht. Bei der Farbe Rot sollten allerdings die Alarmglocken schellen. K. Loibl

Quellen: Ein Literaturverzeichnis kann

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LKV-Journal 3/1420

nach zum Profi geworden und dann kommt der Punkt, da kann man es nicht mehr lassen. Die Zucht und die Haltung machen einfach riesig Spaß, nicht nur mir, sondern auch meinen Kindern, der ganzen Familie.“ Die Kinder sind längst aktiv im Jungzüch-terklub und richtig kuhbegeistert. Auf dem Betrieb Sigl steht kein Fleck-vieh, auch das hat der Betriebsleiter geändert. Er setzt auf Schwarzbunt und Rotbunt und das hat sich für ihn bewährt.

Dabei haben die Sigls schon einiges hinter sich. 2001 wurde der gesamte Tierbestand gekeult wegen Verdacht auf TBC. Eine völlig sinnlose Maßnah-

me, wie sich hinterher gezeigt hat. Der Verdacht war unbegründet, es konnte keine TBC in den Milchproben nachgewiesen werden. Doch da wa-ren die Tiere schon tot.

Kurz bevor der heutige Betriebs-leiter den Hof übernahm, hatte sein Vater auf seine Initiative hin den Be-trieb auf Bioproduktion umgestellt. Martin Sigl war damals überzeugt, dass Bio im Kommen ist und dass die Zukunft in einer eher extensiven Be-wirtschaftung liegen würde. Die Ent-wicklung gab ihm Recht, ab 1990 wur-den zudem attraktive Prämien für die extensive Bewirtschaftung bezahlt.

„Mir hat der Ökolandbau am Anfang

Acht Kinder, 120 Milchkühe und jede Menge Musik. Auf dem Be-

trieb von Martin Sigl im Weiler Reins- torf bei Glonn ist ziemlich viel los. Denn die ganze Familie macht nicht nur leidenschaftlich gern Musik, son-dern steht auch auf Milchkühe. Dabei konnte Martin Sigl den Rindviechern zunächst gar nicht so viel abgewin-nen. Als junger Landwirt war er eher technikbegeistert. Doch sein Vater war Bürgermeister und so musste er schon früh im Betrieb Verantwor-tung übernehmen. „So bin ich in die Tierhaltung reingewachsen. Ich habe immer mehr Erfahrung gesammelt und viel gelesen, bin dann nach und

Seit 24 Jahren bewirtschaftet Martin Sigl einen Milchviehbetrieb vor den Toren Glonns im Landkreis Ebersberg. Es waren turbulente Jahre. Denn Martin Sigl hat in dieser Zeit nicht nur zweimal Stall gebaut und seinen gesamten Kuhbestand verloren, er ist auch auf Bio-produktion umgestiegen und wieder zur konventionellen Landwirtschaft zurückgekehrt. Wir haben den engagierten Milchviehhalter besucht.

Einmal Bio und zurück

Betriebsreportage

LKVMilcherzeugung

vor den Toren Glonns die Hermanns-dorfer Landwerkstätten ihren Betrieb auf- und ausgebaut. Mit ihren pro-fessionellen Vermarktungsstrukturen konnte der bäuerliche Betrieb nicht mithalten. Das war ein Rückschlag.

Produktionstechnisch lief alles bes-tens. Martin Sigl hat fast nur Umstel-lungsgetreide verfüttert, weil viele Landwirte im Umkreis auch auf �

Kuhkomfort kam in jener Zeit auf und hat dem Milcherzeuger gleich gut ge-fallen. Sigl war einer der ersten Land-wirte, die das bei uns auch umgesetzt haben.

Eigentlich wollten die Sigls ihre Pro-dukte vom Biohof über einen Hofla-den direkt vermarkten. Doch diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Denn etwa zur gleichen Zeit haben

gut gefallen, es hat Spaß gemacht und war irgendwie auch ein Aben-teuer, etwas Neues auszuprobieren. Ideologie war bei mir allerdings nie dabei, die lehne ich ab.“

Das Spannende an der Biopro-duktion waren für den Milchbauer aus Glonn die Parallelen zu dem, was schon sein Großvater um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert gelernt hat. „Ich habe damals sein Lehrbuch geradezu ver-schlungen, in der Tierzucht waren die gewaltig. Und im Ackerbau kam es vor allem auf ein gutes Handwerk an. Nur wer etwas vom Ackerbau verstanden hat, konnte auch hohe Erträge vom Feld holen, ohne schnelle Hilfsmit-tel, wie Kunstdünger. Das hat mich fasziniert.“

1990 hat Martin Sigl einen so ge-nannten Couchetten-Stall gebaut, um seinen Tieren mehr Kuhkomfort zu gönnen. Mehr Platz, mehr Luft, mehr Licht, viel Wasser – das Thema

Der neue Offenstall wurde 2003 für rund 130 Kühe gebaut.

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LKV-Journal 3/1422

Bio umgestiegen sind. Dadurch konn-te er bei den Futterkosten Geld spa-ren. Damals war es auch noch mög-lich, als Biobetrieb kleine Mengen konventionellen Biertreber, Maiskle-ber oder Kartoffeleiweiß zu füttern. So ließ sich die Milchleistung auch unter Biobedingungen auf rund 9.000 Liter Stalldurchschnitt halten. Die Molke-rei nahm die neuen Landwirte gerne und zu guten Bedingungen.

Doch im Laufe der Jahre wurden die Rahmenbedingungen ungünsti-ger: Es stand nicht mehr so viel Um-stellungsgetreide zur Verfügung. Die Molkerei verbot den Einsatz von kon-ventionellem Biertreber, obwohl die Ökorichtlinie dies damals noch zuließ. Langsam reifte im Kopf der Gedan-ke, aus Bio wieder auszusteigen. Ein

Grund waren die hohen Lizenz- und Kontrollgebühren. Jedes Jahr musste Martin Sigl rund 5.000 Euro nur dafür auf den Tisch legen. Viel Geld, das den Ökolandbau teuer macht. Auf jeden Fall hatten die Sigls vor dem Umstieg weniger Geld zum Beispiel für Mine-raldünger gebraucht.

Irgendwie störten den leiden-schaftlichen Züchter auch immer wieder Einschränkungen, die er in der Produktion hatte: So hätte er zum Beispiel mit seinen guten Kühen gerne Embryo-Transfer gemacht. Das aber war in Bio verboten. Den Aus-schlag schließlich gab der Markt. Der Milchpreis für Biomilch ging drastisch zurück. Letztlich bekam er nur noch zweieinhalb Cent mehr pro Liter als im konventionellen Bereich. Das aber

Im neuen Stall arbeitet Martin Sigl mit zwei Robotern, um flexibler zu sein.

Der alte Couchettenstall wurde 1990 gebaut und beherbergt jetzt das Jungvieh.

Die Kälberiglus stehen auf dem Betrieb Sigl unter Dach.

rechnet sich nicht mehr. So beschlos-sen die Sigls 1999 das Experiment „Bioproduktion“ zu beenden. Im Ja-nuar 2000 lieferte Martin Sigl wieder an seine alte Molkerei. Die hat den Betrieb übrigens mit offenen Armen empfangen.

Heute ist er einer der größten Lie-feranten der Genossenschaftsmolke-rei. Die Zahl der Tiere im Stall hat sich kaum verändert. 1990 wurde der Cou-chetten-Stall für 120 Kühe gebaut, heute melkt er rund 130 Tiere. 2003 hat Martin Sigl noch einmal einen neuen Stall gebaut, einen Offenstall mit zwei Melkrobotern. So kann er die Arbeit besser verteilen und ist flexibler.

Martin Sigl hat den Ausstieg aus Bio nicht bereut, im Gegenteil. Er fühlt sich jetzt freier. Viel geändert im Produkti-onsverfahren hat er nicht. Auf seinen Wiesen arbeitet er weiter wie bisher, also ohne Mineraldünger und Pflan-zenschutz. Der Ackerbau läuft relativ extensiv. Lediglich die Fruchtfolge wurde von sieben Gliedern auf drei zurückgefahren. Der Maisanbau wird klassisch konventionell betrieben.

Er wird – da ist er sich ganz sicher – nicht mehr wechseln. Wenn aber der künftige Hofnachfolger wieder auf Bio umsteigen wollte, dann könnte er auch damit gut leben. G. Helm

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 23

Die Zellzahl kann für die Beur-teilung der Eutergesundheit

herangezogen werden. Erfasst ist un-ter diesem Parameter der Gehalt an so genannten somatischen Zellen, das sind Zellen, die vom Tier stam-men. Dazu zählen einmal Gewebe-zellen, die von der Innenauskleidung des milchführenden Systems der Milchdrüse im Zuge des Erneue-rungsprozesses abgestoßen werden. Zum anderen sind es aber auch Ent-zündungszellen, die aus dem Blut übergetreten und an der Infektions-

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LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1424

kämpfen, sollte man über den Tierge-sundheitsdienst Viertelgemelkspro-ben von Zellzahl-auffälligen Kühen untersuchen lassen.

Stall kostet den Landwirt rund 440 Euro. Bei 20 Mastitis-Kühen macht das einen Verlust von 9.000 Euro aus. 9.000 Euro, die der Milcherzeuger nicht wirklich sieht, die ihm aber in der Kasse fehlen.

LKV Journal: Wodurch kann eine erhöhte Zellzahl beim Einzeltier oder auch im Bestand begründet sein?

Huber: Erhöhte Zellzahlen sind quasi eine Abwehrreaktion der Kuh auf eine Infektion mit Erregern. Sie sind immer durch mehrere Faktoren begründet, deshalb spricht man auch von einer Faktorenkrankheit. Ursa-chen für erhöhte Zellzahlen sind die Kuh selbst, ihre Umwelt, also die Hal-tung, die Fütterung, die Melktechnik und der Erreger. Und der kann entwe-der von Kuh zu Kuh übertragen wer-den oder aus der Umwelt eingetra-gen werden. Um herauszufinden, mit welchem Erreger die eigenen Kühe

des Zellgehaltes. Auf diese Bereiche sollte daher im Rahmen des Her-denmanagements und der Bera-tung laufend Rücksicht genommen werden, sonst kann sich der Zellge-halt schnell zu einem Bestandspro-blem entwickeln. Außerdem drohen bei dauerhaft überhöhten Werten Milchgeldverluste.

E. Vogl

Herdenmanagement, die Qualität der Eutergesundheitskontrolle sowie die Qualität der Prophylaxe und der Therapie.

Hohe Zellzahlen können schwer-wiegende Folgen nach sich ziehen. Bestehen in den Bereichen Melken, Fütterung, Haltung und Gesund-heit betriebliche Probleme, kommt es meist zu einem rapiden Anstieg

abwehr beteiligt sind. Das heißt, Milch enthält immer einen Zellge-halt, beim gesunden Euter ist die Höhe der Zellzahl aber gering.

Entscheidende betriebliche Ein-flussfaktoren auf die Höhe der Zell-zahl sind Melktechnik, Fütterung und Haltung sowie der Gesundheits-status der Tiere. Einfluss haben aber auch die Betriebsstruktur und das

Tab. 1:

KNR

359

311

326

337

310

Name

NELLI

ZARA

ASTRID

BEA

REGINA

Ohrenmarke

DE 09 435 12 345

DE 09 435 12 345

DE 09 447 12 345

DE 09 447 12 345

DE 09 423 12 345

Lakt. Tage

148

174

73

207

186

MKg

29,7

27,0

39,6

25,8

24,1

23.05.14 (A)

597

292

292

220

171

22.04.14 (M)

50

526

357

854

352

19.03.14 (A)

34

352

1046

553

133

Nachgehakt: Der LKV Melkberater spricht über seine Erfahrungen aus der Praxis

LKV Journal: Warum ist es für den Betrieb wichtig, seine Zellzahlen im Griff zu haben ?

Huber: Durch hohe Zellgehalte ver-ändern sich die Milchinhaltsstoffe, das hat Folgen für die Milchverarbei-tung in der Molkerei. Die Milch lässt sich zum Beispiel nicht mehr richtig verkäsen. Das führt in der Molkerei dann natürlich zu Problemen, des-halb müssen zu hohe Zellgehalte ver-hindert werden. Doch hohe Zellzahlen bringen nicht nur einen blauen Brief von der Molkerei sondern kosten den Landwirt auch richtig Geld. Eine Kuh mit überhöhtem Zellgehalt gibt we-niger Milch. Liegt der Zellgehalt einer 5.000-Liter-Kuh bei 100.000, gibt sie rund drei Prozent weniger Leistung.Liegt der Zellgehalt bei einer Million, dann macht der Milchverlust schon zwölf Prozent aus. Bei Hochleistungs-kühen mit 9.000 Litern Jahresleistung fallen die Milchverluste noch drasti-scher aus. Eine klinische Mastitis im

Anton Huber ist in Niederbayern als Melkberater unterwegs. Er betreut derzeit rund 40 Betriebe und ist über die LKV-Verwaltungsstelle Landshut zu erreichen.

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LKV Journal: Welche Rolle spielt die Melktechnik für die Infektion, ist sie der Hauptverursacher?

Huber: Für das Entstehen einer Mastitis sind vier Faktoren ent- scheidend. Die Keime müssen ans Euter gelangen, die Keime müssen die Zitzenspitze und die Innen-auskleidung besiedeln, die Keime dringen ins Euter ein und sie ver-ursachen eine Entzündung im Eu-ter. Nur wenn alle diese vier Fak-toren gegeben sind, kommt es zur Euterentzündung und damit zu er- höhten Zellzahlen. Wenn es ge-lingt, einen dieser vier Faktoren aus- zuschalten, wird der Infektionsweg unterbrochen. Die Melktechnik ist dabei nur eine mögliche Ursache. Es fängt aber schon lange vor dem Melkstand an. Denn zunächst muss ich erst einmal verhindern, dass überhaupt Keime ans Euter gelan-gen. Saubere Euter, saubere Beine, saubere Klauen heißen die Schlüssel-

begriffe. Legt sich die Kuh ab, liegt das Euter oft auf den Beinen, wenn die dreckig sind, wird auch das Euter beschmutzt.

Entscheidend auch an der Melk-technik ist Hygiene, Hygiene, Hygie-ne. Allein der regelmäßige Blick in den Zitzengummi lohnt sich.Milchreste, die im Zitzengummi dahingammeln sind ein wahrer Herd für Erreger.

LKV Journal: Kann auch der Ablauf der Melkroutine eine mögli-che Ursache sein?

Huber: Viele Betriebe verzichten aufs Vormelken. Doch das ist nicht empfehlenswert. Beim Vormelken werden die Keime, die sich im laufe des Tages darin angesammelt ha-ben, ausgemolken. Wenn das nicht gemacht wird, besteht die Gefahr, dass sie weiter ins Euter vordringen.Außerdem stimuliert das Vormel-ken den Milchfluss. Die Zeitspanne zwischen Euterreinigung, Vormelken

und Anrüsten sollte 60 bis 90 Sekun-den betragen. So besteht Zeit zum Freisetzen von Oxytocin und der Milchfluss beginnt sofort und gleich-mäßig. So wird das Blindmelken ein-geschränkt.

Dann spielt natürlich auch die Reinigung des Euters eine Rolle. Für jede Kuh einen eigenen Lappen ver-hindert die Besiedelung der Zitzen- spitze, weil ich die Keime nicht mit dem Lappen von einer Kuh zur an-deren transportiere. Das Euter sollte trocken sein beim Anrüsten, denn im feuchten Milieu „spüle“ ich die Kei-me beim Anrüsten geradezu mit ein.

LKV Journal: Wie kann der Blick in den Zwischenbericht helfen, die Zellzahlen in den Griff zu be-kommen?

Huber: Die Ergebnisse der Milch- leistungsprüfung und die Milch-flusskurve jeder Kuh verraten vie-le Schwachstellen im Melkbetrieb.

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1426

Hektar Fläche in bunter Fruchtfolge inklusive Biogasanlage energieeffi-zient mit hoher Grundfutterleistung wirtschaften. Im vergangenen Jahr verbrauchte die Laproma AG 2.465 Tonnen Kraftfutter. Daraus wurden pro Kuh 5.590 Kilogramm Milch er-zeugt, dazu kommt die Grundfutter-leistung mit 4.974 Kilogramm Milch.

Beim Gang über den Futtertisch im neuen Stall riechen und sehen wir die hervorragende Qualität der Futtermischung. Wir treffen im Stall auch junge Wissenschaftler der Fach-hochschule Bernburg bei ihren Stu-dien zum Tierwohl. Sie messen unter anderem, dass die Kühe hier zwei Stunden länger liegen als in den al-ten Ställen: bis zu 13 Stunden am Tag! Es herrscht Ruhe in der Herde, kein Stress, wenig Verletzungen. Jede Kuh hat 40 Prozent mehr Platz zur Verfü-

Ställe gebaut. Sie haben Platz für weitere 750 Kühe und bieten diesen mehr Licht, mehr Luft und viel mehr Platz. Der Clou: Die schwarzbun-ten Kuhdamen fahren zwei Mal am Tag in Deutschlands erstem Robo-ter-Melkkarussell.

Laproma Geschäftsführer Dietrich Kirchner bringt die Strategie des Großbetriebs auf den Punkt: „Mehr Kuhkomfort, weniger Arbeit!“

Am neuen Betriebsstandort lässt er uns aber nicht gleich die technische Neuheit bestaunen, sondern zeigt im Sitzungs- und Vortragsraum des neu-en Wirtschaftsgebäudes zwischen den Kuhställen erst einmal die Ent-wicklung seines Betriebes auf: „Wir produzieren nachhaltig, das können wir mit Zahlen belegen“, sagt Kirch-ner und zeigt, wie sie bei nur 472 Mil-limeter Niederschlag auf rund 2.500

„Typisch ostdeutscher Groß-betrieb“, denken wir, als wir

mit dem Auto das kleine Thüringer Örtchen Schlossvippach verlassen und dann an den Kuh- und Jung-viehställen der Laproma AG vorbei-fahren, die mehr Fläche einnehmen als das Dorf. In den DDR-typischen langen Laufställen liegen 750 Kühe in Strohbuchten und lassen sich von zwei Melkerinnen und einem Hel-fer eine Jahresdurchschnittsleistung von 10.600 Litern absaugen, immer 48 Kühe gleichzeitig – also ein Baye-rischer Durchschnittsbestand auf ei-nen Rutsch. Allein dieser Blick hinter die Kulissen erstaunt den Besucher aus Bayern. Aber die 290 ehemali-gen LPG-Bauern und Eigentümer der Laproma AG haben zwei Kilometer weiter an einem neuen Betriebs-standort zwei neue, viel modernere

Bei der Laproma AG in Thüringen dreht sich Deutschlands erstes Roboter-Melkkarussell. Der Agrarjournalist Ulrich Detsch, selbst Landwirt und LKV-Mitglied aus dem Franken-wald, war für uns vor Ort.

Frau Merkel melkt mit Roboter 750 Kühe im Karussell

Landwirtschaft der Zukunft

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 27

gung als gesetzlich vorgeschrieben. „Typisch ostdeutscher Großbetrieb?“ „Ja“, sagt Dietrich Kirchner, „auch wir sind Milchbauern mit Leidenschaft!“

Endlich führt uns der Agrarmana-ger in die Überwachungszentrale des Roboter-Melkkarussells, wo wir Frau Merkel vorgestellt werden: Sabrina Merkel ist eine junge gelernte Land-wirtin, die auf verschiedene Monitore blickt und darüber wacht, dass immer 24 Kühe im vollbesetzten Karussell mitfahren und dabei von mehreren Roboterarmen am Euter gesäubert und gemolken werden. Sabrina Mer-kel zeigt uns auf einem Monitor, dass sie jetzt viel mehr Daten als früher über jede Kuh und sogar über jedes Euterviertel bekommt. Der Roboter erkennt die unterschiedliche Leistung der Euterviertel und setzt die Melkbe-cher individuell ab. Die Technik funk-tioniert inzwischen gut. Anfangs gab es auch Probleme. Da mussten mit der Herstellerfirma aus Schweden viele Details verbessert werden. Die neue Melktechnik kostete 850.000 Euro – das war für den Betrieb ein großes Risiko.

Dietrich Kirchner: „Sicherlich gab es Tage und ein paar Nächte im vergan-genen Jahr, wo du mal gedacht hast,

Mensch war das alles rich-tig, da hat man darüber gegrü-belt. Aber seit Oktober kann ich wieder ru-hig schlafen. Und wenn wir ab Sommer 750 Kühe mel-ken, sehe ich kein Problem, das schaffen wir. Dann ist es ein echter Fortschritt.“

Bei Störungen bekommt Sabrina Merkel über eine Hotline und Ferndi-agnose Hilfe. Sie kann auch über ei-nen unterirdischen Gang in die Mitte des Melkkarussells laufen und dort von Hand eingreifen. Aber das kommt inzwischen selten vor. Sie holt jetzt eine neue Gruppe Kühe aus dem Stall in den Wartebereich vor dem Melkka-russell. Zurück zur alten Melktechnik möchte sie nicht, jetzt hat sie sich eingearbeitet und eingewöhnt wie die Kühe auch. Gute Nachwuchs-Fach-kräfte wie Sabrina Merkel sind rar und kostspielig. Also scheint der Groß-

betrieb das scheinbar Unmögliche zu schaffen. Dietrich Kirchner: „Wir spa-ren Zeit und Arbeit, gleichzeitig schaf-fen wir mehr Komfort für Mensch und Tier – es geht!“

Diese Thüringer Milchbauern und Aktionäre sind mutige und zuversicht-liche Unternehmer. Auf der letzten Tafel von Dietrich Kirchners Beamer Präsentation steht: „Landwirtschaft ist ein Wachstumsmarkt....Die Zukunft liegt in der Veredlung“, letzteres hat er fett unterstrichen. Seine Milch liefert der Thüringer Großbetrieb übrigens nach Bayern. U. Detsch

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Mehr Licht, mehr Luft und viel mehr Platz haben die schwarz-bunten Kühe in den neuen Ställen der Laproma AG.

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1428

vertrauten Person – ein Beruhi-gungs- und ein Schmerzmittel. Un-mittelbar vor dem Veröden werden die Hornanlagen geschoren und mit Eisspray vereist. Beim Veröden selbst wird nicht die gesamte Hornknospe,

Der Tiergesundheitsdienst Bayern hat eine Methode zum stress-

freien Veröden der Hornanlagen bei neugeborenen Kälbern entwickelt. Die Kälber erhalten 15 Minuten vor dem Eingriff – möglichst von einer

Das Entfernen der Hornanlage ist mit Schmerzen und Stress für die Tiere verbunden. Nach dem Tierschutzgesetz ist eine Betäubung der Kälber bis zu einem Alter von sechs Wochen nicht erforderlich. Aber dennoch sind wir verpflichtet, Schmerzen und Leiden der Tiere zu vermindern. Der Tiergesundheitsdienst Bayern hat jetzt einen Beitrag zum Tierschutz auf den Weg gebracht, der dem Rechnung trägt. Geschäftsführer Dr. Andreas Randt stellt ihn vor.

Endlich ohne Stress

Kälber enthornen

sondern lediglich ein Ring drum he-rum gebrannt (Abb. 3). Das reicht aus, um die Blutversorgung und die Ner-venbahnen zu unterbrechen.

74 Kälber der Rassen Fleckvieh und Braunvieh wurden in der Studie un-

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3

Stressfreies Enthornen: Unmittelbar vor dem Veröden wird die Hornanlage geschoren und mit Eisspray vereist (Abb. 1). Beim Veröden wird nicht die gesamte Hornknospe, sondern nur ein Ring drum herum gebrannt (Abb. 2 und 3).

LKV-Journal3/14

tersucht und in vier Gruppen unterteilt. Die „Gruppe 1“ mit sieben Probanden wurde ohne Schmerzmanage-ment enthornt. „Gruppe 2“ mit 36 Kälbern erhielt ein Beruhigungs- und ein Schmerzmittel und Eisspray un-mittelbar vor dem Veröden. „Gruppe 3“ mit 23 Kälbern erhielt auch ein Medikament zur Beruhigung und ein Schmerzmittel, dann aber vor dem Enthornen statt Eis-spray eine Lokalanästhesie durch den Tierarzt. „Gruppe 4“ schließlich diente als Kontrollgruppe, die Kälber wur-den nicht enthornt und erhielten keine Medikamente.

Um die Schmerz- und Stressreaktion der Kälber während und nach dem Veröden der Hornanlage rich-tig einzuschätzen, haben wir das Verhalten der Kälber beurteilt und den Cortisolspiegel – also den Spiegel des Stresshormons – gemessen. Die Messungen wurden 15 Minuten vor dem Eingriff, unmittelbar nach dem Ver-öden, 45 Minuten nach dem Eingriff und nach 24 Stun-den mittels Speichelproben durchgeführt.

Die Kälber, die ohne Medikamente enthornt wurden, zeigten einen deutlichen Anstieg des Cortisols im Spei-chel. Die Gruppen mit Beruhigungs- und Schmerzmit-tel zeigten keine Abweichung von der Kontrollgruppe.

Das Allgemeinbefinden war vor dem Eingriff und 24 Stunden nach dem Veröden der Hornanlage bei allen Tieren ungestört. Zum Zeitpunkt des Verödens konn-ten wir das Allgemeinbefinden nicht beurteilen, weil die Kälber sich wehrten oder mit Medikamenten ruhig gestellt waren. Es ergaben sich aber signifikante Unter-schiede 45 Minuten nach dem Eingriff. In der „Gruppe 2“, also die Kälber, die mit Medikamenten und Eisspray behandelt wurden, und in der Kontrollgruppe wurde das Allgemeinbefinden größtenteils als ungestört beurteilt. Veränderungen des Allgemeinbefindens konnten in „Gruppe 1“ ohne Schmerzmanagement und in „Gruppe 3“ mit Lokalanästhesie vermehrt festgestellt werden. Allerdings schlief die Mehrzahl der Kälber aus „Gruppe 2“ aufgrund der Beruhigungsmittel 45 Minuten nach dem Eingriff noch, während viele Kälber der „Gruppe 3“ bereits wach waren.

Die Abwehrbewegungen zum Zeitpunkt des Verödens waren bei den Tieren der „Gruppe 3“ – Lokalanästhesie – und in der Kontrollgruppe so gut wie nicht vorhanden. In der „Gruppe 2“ – Medikamente und Eisspray – waren vorwiegend geringe Abwehrbewegungen feststellbar, während in „Gruppe 1“ – ohne Medikamente – mehr als 50 Prozent der Tiere massive Abwehrbewegungen zeigten.

Die Untersuchungen des Tiergesundheitsdienstes Bayern konnten zeigen, dass Kälber, die vor dem Ver-öden der Hornanlage mit einem modernen praktika-blen Schmerzmanagement aus Beruhigungsmittel, Schmerzmittel und Eisspray behandelt wurden, ver-gleichbar niedrige Cortisolwerte aufwiesen. Das heißt, diese Methode ist für den Landwirt als „Vertrauensper-son des Kalbes“ durchführbar und wird dem Tierwohl und dem Tierschutz gerecht. Dr. Andreas Randt

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LKV-Journal 3/1430

lung verschiedener Grünlandbestän-de und Bestimmung von gewünsch-ten und unerwünschten Gräsern und Kräutern“ gewählt. LKV Fütterungsbe-rater Roland Wehner, Leiter der bei-den Arbeitskreise, konnte als Referent Herbert Stapf von der Bayerischen Futtersaatbau gewinnen. Aus organi-satorischen Gründen wurde beschlos-sen, dass sich die Teilnehmer beider Arbeitskreise in Mitgenfeld auf dem Milchhof zu einem gemeinsamen Arbeitskreistreffen „Grünlandbeurtei-lung“ mit Herbert Stapf treffen.

Gut 20 Landwirte sind Mitte Ap-ril zum Milchhof in Mitgenfeld ge-kommen. Gemeinsam mit Herbert Stapf wurden dann verschiedene Grünlandflächen des Betriebes an-gefahren. Schnell entspann sich eine anregende Diskussion über die Be-

Bad Kissingen haben für eines ihrer sechs Treffen das Thema „Beurtei-Die Teilnehmer der Milchviehar-

beitskreise Rhön-Grabfeld und

Als Ergänzung zur einzelbetrieblichen Beratung und zum Austausch mit Berufskollegen bietet das LKV neben den Profi-Seminaren auch Arbeitskreise für Milchviehhalter an. Die Arbeitskreismitglieder treffen sich sechsmal im Jahr. Gemeinsam wird beschlossen, welche Referenten für das aktuelle Jahr eingeladen und welche Themen bearbeitet werden. Andrea Landzettel war bei einem Treffen der Milchvieharbeitskreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen dabei.

Basis für bestes Grundfutter

LKV Profi Arbeitskreise für Milchviehhalter

Die Milchvieharbeitskreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen trafen sich zur Grünlandbe-urteilung mit Grünlandfachmann Herbert Stapf von der Bayerischen Futtersaatbau.

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 31

stände und Möglichkeiten, sie zu optimieren. Nach der Beurteilung der Aufwuchsmenge und -höhe haben alle gemeinsam den vorhandenen Bestand und seine Zusammenset-zung der einzelnen Arten analysiert. Herbert Stapf konnte wertvolle Hin-weise und Tipps zum Erkennen der einzelnen Gräser, Kräuter und Legu-minosen geben. Im Anschluss daran wurde die optimale Nachsaatmi-schung und der richtige Zeitpunkt einer Nachsaat auf den oft mit Som-mertrockenheit belasteten unter-fränkischen Böden erörtert. Das tifft vor allem die Landwirte in der Rhön. Die Teilnehmer erfuhren, dass es die „eine optimale Nachsaatmischung“ nicht gibt, sondern dass diese je nach Nutzungsintensität, Standort und auch abhängig vom aktuellen Bestand zusammengestellt wer-den muss. So benötigt man bei einer fünfschnittigen Fläche eine ganz andere Mischung als bei der drei- schnittigen und wie der eine ande-re auf einer Fläche, die eher extensiv bewirtschaftet wird.

Die Teilnehmer diskutierten auch den Umgang mit der Gemeinen Rispe. Wegen der mangelnden Futterqualität und dem ausbleibenden Ertrag in den Folgeschnitten ist sie ein ungeliebtes Gras. Mit Herbert Stapf von der Bay-erischen Futtersaatbau diskutierten die Landwirte die Vor- und Nachteile eines Umbruches mit nachfolgender Neuansaat als eine Möglichkeit der Bekämpfung der Gemeinen Rispe. Der Grünlandexperte machte die Teilneh-mer außerdem darauf aufmerksam, dass eine Nachsaat in eine Wiese mit hohen Anteilen an Gemeiner Rispe nur Sinn macht, wenn die Rispe vor-her zurückgedrängt wird. Denn auf Grund ihres »verhockten« Wachs-tums am Boden ist sonst für neue Gräser, Kräuter und Leguminosen we-der ausreichend Platz noch Licht oder Sauerstoff vorhanden. Herbert Stapf erläuterte auch, dass für eine erfolgrei-che Bekämpfung der Gemeinen Rispe keineswegs immer Abspritzen nötig wird. Denn die Gemeine Rispe bildet in den Sommermonaten meist brau-ne und dürre Grasmatten, so kann die

sich bildende Gemeine Rispe auch durch Striegeln sozusagen herausge-kämmt werden.

Am Ende des Nachmittags gingen alle Teilnehmer mit zahlreichen neuen oder aufgefrischten Kenntnissen zur Grünlandbeurteilung nach Hause, im Gepäck viele Ideen und Anregungen für ihren eigenen Betrieb. Besonders

positiv empfanden die Teilnehmer die praxisnahe Diskussion direkt auf den Flächen und den Austausch mit den Berufskollegen. So konnte der Bezug zu den eigenen Flächen viel leichter hergestellt werden, als bei einem Vor-trag im Lehrsaal.

A. Landzettel

Gemeinsam wurde die Zusammensetzung der Grünlandnarbe diskutiert.

Die Gemeine Rispe bildet im Sommer oft braune Matten, die dann mit dem Strie-gel »herausgekämmt« werden können.

Wertvolle Futtergräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesen- rispe und Weißklee sind wünschens-wert im Grünlandbestand.

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1432

Anliegen des Umweltschutzes und wirtschaftliche Interessen der Land-wirtschaft miteinander vereinbaren lassen, steht für Dr. Fabian Lichti von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub außer Frage. Voraussetzung dafür ist ein flächendeckendes Be-wusstsein der Landwirte für den Wert ihrer Gülle und ein gesetzlicher Rah-men, der die Spielräume absteckt.

Klar geregelt wird vom Gesetzgeber schon heute, welche Nährstoffmen-gen auf die Fläche ausgebracht wer-

Laut einer Pressemeldung des sta-tistischen Bundesamtes düngen 56 Prozent aller deutschen Betriebe ihre Flächen mit Gülle und bringen dabei insgesamt 191 Millionen Kubikme-ter flüssige Wirtschaftsdünger auf 7,5 Millionen Hektar Fläche aus. Es handelt sich dabei nicht um die Ent-sorgung tierischer Abfälle, sondern um die Ausbringung eines wertvol-len Düngers, welcher in den meisten Fällen Teil einer innerbetrieblichen Kreislaufwirtschaft ist. Dass sich im Bereich der Gülleausbringung

Die Zeiten haben sich geändert: Landwirte haben, wenn es um

die Bewirtschaftung ihrer Flächen geht, keinen Freibrief mehr. Die „gute fachliche Praxis“ wird längst durch gesetzliche Auflagen ergänzt und die Bevölkerung schaut genau hin, wie die Bauern auf ihren landwirtschaft-lichen Flächen arbeiten, besonders wenn diese an ihren Gartenzaun angrenzen. Die Gülleausbringung ist an dieser Stelle ein besonders heikles Thema, denn sie „riecht“ und lässt sich damit mit allen Sinnen „erleben“.

Die Novellierung der Düngeverordnung ist in vollem Gange. Obwohl aktuell noch hinter verschlossenen Türen über die politische Ausgestaltung diskutiert wird, so ist doch eines sicher: Für die Landwirtschaft wird es nicht leichter. Dr. Fabian Lichti von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft sieht darin keinen Grund zur Schwarzmalerei. Intel-ligentes Güllemanagement auf den Betrieben ist für ihn nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.

Güllewert, Düngewert, Geldwert

Güllemanagement

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 33

den dürfen. Derzeit liegt die Grenze bei 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Lichti geht davon aus, dass die Ausnahmeregelungen dazu in der novellierten Düngeverordnung einen schweren Stand haben werden. Bio-gasbetriebe, welche bisher an keine Obergrenze gebunden waren, müs-sen wohl erstmals mit Obergrenzen rechnen. Die ausgebrachte Nährstoff-menge wird dann auch hier in Relati-on zur Fläche gesetzt.

Wann ausbringen?Neu aufgerollt wird auch die Frage,

zu welcher Jahreszeit die Ausbrin-gung von Wirtschaftsdüngern aus umwelttechnischen Gesichtspunkten zu vereinbaren ist. Thema Sperrfrist-verlängerung: Aus wissenschaftlicher und fachlicher Sicht hat Lichti hierzu eine klare Meinung. „Normal gesäter Winterweizen und Triticale haben im Anbaujahr in der Regel keinen Bedarf an Stickstoff-Dünger mehr. Bei diesen Kulturen ist die Ausbringung von Gül-le daher nur bei Frühsaaten sinnvoll“.

Ein anders Bild zeigt sich bei Zwi-schenfrüchten und Grünland, diese Kulturen könnten bei entsprechender Witterung auch im Spätherbst, also im Oktober/November noch bis zu 70 Prozent des über die Gülle zugeführ-

ten Ammoniumstickstoffs (NH4) ein-

lagern und umsetzen. Für Lichti kann nur eine entsprechend vorgehaltene Güllelagerkapazität den Betrieben dabei helfen, auf die jahreszeitlich bedingten Bedarfswerte zu reagieren. „Gülle und Biogasgärreste können ihre pflanzenbauliche Wirkung nur entfalten, wenn sie von der Pflanze

auch aufgenommen werden können. Außerhalb der Vegetationsperiode macht eine Düngung aus wirtschaft-licher und ökologischer Sicht keinen Sinn“, so der Experte. Im Zuge der No-vellierung der Düngeverordnung wird aktuell eine für alle Betriebe geltende Mindestlagerkapazität von sechs Mo-naten diskutiert.� �

Um effektiv arbeiten zu können, macht eine Zubringerkette bei großen Entfernungen Sinn.

Der Schleppschuhverteiler hat mittlerweile den Schleppschlauch abgelöst. Die Ab-lage der Gülle erfolgt gezielt am Boden und die Grasnarbe wird nur punktuell ver-schmutzt. Zu dicke Gülle hinterlässt bei der Schleppschuhvariante einen Güllewulst, der bei fehlendem Niederschlag später Probleme bereiten kann.

LKV Milcherzeugung

LKV-Journal 3/1434

Dr. Fabian Lichti von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft rechnet mit einer Verschärfung der Düngeverordnung im kommenden Winter.

Neben einer Verschärfung der Ab-standsregelung zu Gewässern be-fasst sich die Reform auch mit den technischen Aspekten der Gülle- und Gärsubstratausbringung. Dabei geht es vor allem darum, die Stickstoffver-luste zu minimieren. Wieder decken

sich wirtschaftliche und ökologische Interessen: Je weniger Ammonium-stickstoff (NH

4) bei der Ausbringung

verdunstet, umso besser für den Geldbeutel, umso besser für die Um-welt. Lichti weist darauf hin, dass eine

Das Angebot an unterschiedlichen Gülleausbringtechniken ist groß, der Gesetzgeber könnte aber schon bald die Vorgaben verschärfen.

Im Hundegang verringert der Selbst-fahrer mit dem schweren Schlitzgerät den Bodendruck deutlich. Die Leistung liegt bei 80 Kubikmeter pro Stunde. Pro Kubikmeter ausgebrachter Gülle ent-stehen dem Landwirt Kosten in Höhe von circa drei Euro.

LKVMilcherzeugung

LKV-Journal3/14 35

KULAP-Förderung bodennaher Ausbringverfahren

Um den Einzug bodennaher Ausbringverfahren in der Praxis zu fördern, legte das Bayerische Landwirtschaftsministerium 2011 das KULAP Pro-gramm A 62/63 auf. Es fördert die Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger durch anerkannte Injektionsverfahren. Diese müssen dazu in der Lage sein, flüssige Wirtschaftsdünger in geschlossenen Leitungen, direkt in den Boden oder unter den Grünland- und Ackerfutterpflanzenbestand einzubringen. Das muss außerdem in einem Arbeitsgang funktionieren. Die Technik öffnet aktiv den Ackerboden unmittelbar vor Ablage des Wirtschaftsdüngers. Im Grünland bringt sie den Wirtschaftsdünger unter den Pflanzenbestand ein. Ein Schließen der Schlitze nach der Ablage des Wirtschaftsdüngers ist mög-lich, aber nicht zwingend erforderlich. Die Schleppschuhtechnik erfüllt diese Anforderungen auch im Grünland. Eine jährlich vorzulegende Laborunter-suchung des flüssigen Wirtschaftsdüngers auf dessen Gesamtstickstoff- (N Ges) und Ammoniumstickstoffgehalt (NH

4) runden das Programm ab.

Höhe der Förderung: •1,50 Euro pro Kubikmeter •maximal 22,50 Euro je Großvieheinheit und Jahr •maximal 45 Euro pro Hektar förderfähiger Fläche und Jahr

hundertprozentige NH4-Ausnutzung

in der Praxis nie erreicht wird, je nach Witterung, Kultur und Ausbringtech-nik aber sind bis zu 80 Prozent im op-timalen Fall möglich. Der technische Trend geht hier eindeutig in Richtung bodennahe Ausbringverfahren, sprich Schleppschuh und Schlitztechnik. Diese spielen ihre Vorteile vor allem unter nicht ganz optimalen Witte-rungsbedingungen aus. In warmen und trockenen Witterungsperioden lassen sich die Verluste mit bodenna-hen Ausbringverfahren um bis zu 30 Prozent reduzieren, was im Gegenzug zu deutlichen Ertragssteigerungen führt. Lichti: „Die Zeitfenster, in denen wir die Gülle unter optimalen Bedin-gungen ausbringen können, sind klein und bodennahe Ausbringverfahren helfen dabei, sie zu verlängern.“

G. Metz

Je geringer die Schlitztiefe, desto mehr ist an der Oberfläche von der Gülle noch zu sehen. Eine geringe Schlitztiefe schont aber die Narbe, Kompromissbereitschaft ist gefragt!

Fotos: Gerhard Metz

LKV Fleischerzeugung

LKV-Journal 3/1436

von 25,9 Ferkeln pro Sau und Jahr. Der Schlüssel liegt im System und in der guten Betreuung der Tiere. Bei Stephan Ruth ferkeln die Sauen im Drei-Wochen-Rhythmus ab. Das heißt, alle drei Wochen, immer mitt-wochs bis samstags wirft eine Grup-pe Sauen. In dieser Zeit ist fast immer jemand im Stall. Zuständig für den „Kreissaal“ sind Ehefrau Tanja Ruth und Senior Reiner Ruth. Ihnen fres-sen die Schweinedamen sozusagen aus der Hand.

Der feste Rhythmus macht einen Wurfausgleich möglich. Das heißt, wenn eine Sau nur sieben Ferkel hat, bekommt sie noch drei dazu aus dem Wurf nebenan. Dort nämlich sind 16 Ferkel gefallen. Die hätten bei ihrer Sau sowieso nicht alle eine Chance, schon sind sie „gerettet“.

Nach dem Absetzen kommen die Sauen zurück in die Gruppenhal-tung. Stephan Ruth ist schon lange

in die Gruppenhaltung eingestiegen. Ihm gefällt das besser und Probleme gibt es nicht. Die Jungsauen kommen erst nach dem ersten Abferkeln in die Gruppe. Stephan Ruth arbeitet mit Selbstfangbuchten, das hat den Vorteil, dass sich die Sauen auch ein-mal zurückziehen können, wenn sie ihre Ruhe wollen. Diese Möglichkeit

Eines fällt sofort auf, wenn man die Ställe von Stephan Ruth betritt:

Es stinkt nicht, weder im Maststall noch im Abferkel- oder im Wartestall. Kein Wunder, dass sich die Schwei-ne hier wohl fühlen. Aber auch sonst passt so ziemlich alles: Hohe Leistun-gen, niedriger Krankheitsdurck, gute Vermarktung – auf dem Betrieb von Stephan Ruth lassen sich einfach kei-ne Schwachstellen entdecken. Dabei machen die Ruths gar nichts Außer-gewöhnliches.

Der Schweineproduzent aus Alten- markt arbeitet im geschlossenen System. Es kommen keine fremden Tiere auf den Hof, damit lässt sich der Krankheitsdruck niedrig halten. 120 Zuchtsauen liefern die Ferkel für rund 700 Mastplätze. Bei der Wahl der Rasse macht Stephan Ruth kei-ne Experimente. Er setzt auf die gute alte Deutsche Landrasse, mit Erfolg. Immerhin erreicht er eine Leistung

Er gehört nicht zu den ganz Großen im Geschäft, aber dafür zu den besten. Stephan Ruth aus Altenmarkt hat seine Schweineproduktion im Griff. Wie, das haben wir bei einem Besuch auf dem Betrieb kennen gelernt.

Gewusst wie – solides Management

Ferkelerzeugung und Schweinemast

LKVFleischerzeugung

LKV-Journal3/14 37

in die Metzger- v e r m a r k t u n g , 20 Prozent an den Schlachthof Waldkraiburg.

Und die Zu-kunft? Ebermast ist für Stephan Ruth kein Thema: „Dazu sind wir zu klein in unserem g e s c h l o s s e n e n System, um ge-trennte Grup-pen zu fahren.“ Außerdem hält er die Mast von Ebern auch aus Tierschutzgrün-den für kritisch, ganz zu schwei-gen davon, dass sich Eberfleisch in Deutschland nicht verkaufen lässt. Schmerz-linderung vor der Kastration findet er eine richtige Lösung, zumal das auch für die Wundheilung förderlich ist.

Vergrößern will der Schweine-mäster nicht, denn so kann er alles bestens managen und bei seinen Leistungen und seinem Vermark-tungskonzept ist der Schritt in eine neue Dimension auch gar nicht nötig, um wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen. G. Helm

wird auch gern von den Schweinen genutzt. Außerdem räumt der Agrar-betriebswirt seinen Schweinen – im Zucht- wie im Maststall – viel Platz ein, mehr als vorgeschrieben. Auch das war einfach so ein Bauchgefühl, dass sich längst bezahlt gemacht hat.

Die Ferkel kommen nach dem Ab-setzen auf Flatdecks mit Bodenhei-zung. Im Alter von sechs Wochen schließlich ziehen sie in den Mast-stall um. Stephan Ruth erzeugt sein Futter selbst. Auf 95 Hektar baut er Getreide und seit ein paar Jahren auch Sojabohnen. Die Prämien im Rahmen der Eiweißinitiative haben die Kultur interessant gemacht, au-ßerdem macht es dem leidenschaft-lichen Ackerbauern Spaß, etwas Neues auszuprobieren. Die eigenen Sojabohnen landen aber nur im Trog für die Zuchtsauen und manchmal auch bei den Ferkeln. Für die Mast-schweine reichen sie nicht.

Generell arbeitet Stephan Ruth mit zwei Ferkelfutter- und zwei Mast-futter-Mischungen. Dabei wird die Ration während der gesamten Mast-zeit täglich angepasst. Wenn die Ferkel ins Flatdeck kommen, füttert der Mäster noch die Mischung, die in der Abferkelbucht verabreicht wur-de. Jeden Tag wird sie nun mit „Fer-kelfutter zwei“ und danach mit den Mastfuttern verschnitten. So gibt es fließende Übergänge und keiner-lei Einbrüche durch Futterwechsel. Die Fütterungsanlage erlaubt dies. Durch das Rohrsystem wird Trocken-futter transportiert, im Trog wird dies dann mit Wasser vermischt. Das kos-tet zwar ziemlich viel Strom, aber der Aufwand lohnt sich: Seit vier Jahren verzeichnet Stephan Ruth tägliche Zunahmen von 900 Gramm.

Auch im Maststall stinkt es nicht, die Tiere sind ruhig und zufrieden, sie haben viel Platz und die Spalten sind sauber. Manchmal allerdings geht es rund, wenn Stephan Ruth mit seinen Mastschweinen „Remidemi“ macht, dann toben sie sozusagen zu-sammen durch den Stall, zur großen Freude der Rüsseltiere.

Die Schweine aus Altenmarkt sind gefragt. 80 Prozent der Tiere gehen

Senior Reiner Ruth ist der Chef im Abferkelstall. Er ist fast rund um die Uhr zur Stelle, wenn die Sauen alle drei Wochen Geburtstermin haben.

Aus dem Abferkelstall kommen die Kleinen aufs Flatdeck mit Boden-heizung. Im Alter von sechs Wochen ziehen sie um in den Maststall.

LKV Fleischerzeugung

LKV-Journal 3/1438

Die Landwirte wollen unter dem Motto „Woher kommt unser Essen?“ den Kindern zeigen, woher Wurst und Fleisch auf dem Teller und dem Früh-stücksbrot kommen. „Auch auf dem Land wissen viele gar nicht mehr, wie unsere Lebensmittel entstehen. Unsere heutige Gesellschaft hat den Bezug zur Landwirtschaft verloren. Das wollen wir ändern“, sagt Initiator Georg Siegl. „Wir wollen den Bürgern die moderne Landwirtschaft nahe bringen, so wie sie ist.“ Georg Siegl weiß, dass oft nur aus Unwissenheit harte Kritik an der modernen Tierhal-tung geübt wird. „Wir wollen zeigen, wie Landwirtschaft heute funktio-niert und was die Tiere brauchen, um gesunde Nahrungsmittel zu liefern. Damit diese Botschaft langfristig bei allen ankommt, müssen wir bei den ganz Kleinen anfangen.“ Zum Beispiel im Gemeindekindergarten „Gänseblümchen“ in Hohenthann.

Dort werden die Landwirte von Lei-terin Marianne Zenger-Ernst schon sehnlichst erwartet: „Ich habe von der Aktion gehört und wollte unbe-dingt mitmachen. Denn wir legen großen Wert auf gesunde und ausge-wogene Ernährung unserer Schütz-linge und kochen oft gemeinsam mit den Kindern. Da passt dieses Projekt perfekt ins Konzept.“ Auch der neu gewählte Landrat Peter Dreier, ehe-maliger Bürgermeister von Hohent-hann, unterstützt die Aktion der Landwirte. Nicht zuletzt, weil in Ho-henthann viele junge Familien zu-gezogen sind und so die Bürger mit der Landwirtschaft in Dialog treten können. „Ich halte das für den richti-gen Weg“, erklärte Peter Dreier. „Die Landwirte gehen aktiv auf die Bevöl-kerung zu. Sie klären auf und wecken somit wieder mehr Bewusstsein und vor allem mehr Wertschätzung für unsere Lebensmittel.“ G. Helm

Schweinemäster Georg Siegl und seine Berufskollegen aus dem

Landkreis Landshut trifft man der-zeit fast wöchentlich in einem der Kindergärten der Region. Im Gepäck haben sie eine große Kiste, voll mit Malbüchern, kindgerechtem Info-material und einem ausgearbeiteten Konzept für ein spannendes Projekt:

Die Schweinemäster in der Region rund um Landshut wollten nicht länger nur in der Kritik der Öffentlichkeit stehen. Sie wollten den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, wie moderne Landwirtschaft funktioniert und haben eine groß angelegte Kampagne zur Öffentlichkeitsarbeit ins Leben gerufen. Ein Beispiel, das Schule machen sollte.

Wissen, woher unser Essen kommt

Die Erzieherinnen vom Gemeindekindergarten in Hohenthann sind begeistert von den kindge-rechten Bilderbüchern über moderne Landwirt-schaft.

Gelungene Öffentlichkeitsarbeit

Georg Siegl hat das Projekt „Woher kommt unser Essen“ angestoßen.

In Form von lustigen Geschichten lernen schon die Kleinsten, wie es heute auf einem modernen Bauernhof zu geht.

LKVFleischerzeugung

LKV-Journal3/14 39

Wie groß ist die Gefahr?In Presseberichten der vergangenen Monate wird immer wieder vor der Bedrohung unserer heimischen Haus- und Wildschweinpopulationen durch die Afrikanische Schweinepest gewarnt. Woher kommt die Seuche und ist sie wirklich für unsere Schweinehalter gefährlich? Dr. Armin Gangl, Fachtierarzt für Mikrobiologie beim Tiergesundheitsdienst Bayern, hat das Wichtigste für uns zusammengefasst.

Afrikanische Schweinepest

Tod führen. Dabei sind alle Altersstu-fen im gleichen Maße empfänglich.

Das klinische Bild der Erkrankung ist wenig spezifisch. Häufig können eine ausgeprägte Störung des Allge-meinbefindens, hohes Fieber, Apa-thie und gelegentlich eine erhöhte Blutungsneigung beobachtet wer-den. Da weder eine Therapie mög-lich, noch ein Impfstoff verfügbar ist, muss das Hauptaugenmerk auf der Verhinderung der Einschleppung der ASP liegen. Neben der Übertragung von Tier zu Tier kommt aber vor allem der indirekten Übertragung beson-dere Bedeutung zu. Das heißt, dass das Virus, das enorm widerstands-fähig ist, über Fahrzeuge, Personen oder Lebensmittel weite Strecken „zurücklegen“ kann. Kritisch zu be-trachten sind die „Rückkehrer“ aus

den Risikogebieten. Das ist einmal der Schweinetransporter, der vor Ort nicht ausreichend gereinigt und desinfiziert wurde, zum anderen der Tourist, der mit kontaminierter Klei-dung oder virushaltigen Lebensmit-teln wieder einreist.

Ein Eintrag des Virus in unsere schweinehaltenden Betriebe würde verheerende Auswirkungen haben, größtes Tierleid und wirtschaftliche Schäden in astronomischer Höhe bedeuten. Die Betriebe können das Eintragsrisiko allerdings klein halten, wenn sie die Biosicherheitsmaßnah-men strikt einhalten. Darunter fällt auch die Bekämpfung von Schadna-gern und Fliegen, das muss zur Stan-dardmaßnahme gehören. Der Zu-gang zu den Stallungen muss auf den notwendigsten Personenkreis be-schränkt sein, es müssen geeignete Reinigungs- und Desinfektionsmög-lichkeiten gegeben sein; Schutzklei-dung, die nur im Stall getragen wird, soll bereit liegen. Besonders bei Be-trieben mit Auslauf oder Freilandhal-tung ist durch geeignete Zaunanla-gen die Kontaktmöglichkeit zwischen Nutz- und Wildschweinen zu ver-hindern. Grundsätzlich müssen die Lagerplätze für Futter und Einstreu „schwarzwildsicher“ sein.

Auch wenn das Virus noch weit entfernt scheint, müssen sich alle Beteiligten über die Dimension der Bedrohung im Klaren sein und alle geeigneten Maßnahmen treffen, um diese Bedrohung nicht Wirklichkeit werden zu lassen.

Dr. Armin Gangl

Bei der Afrikanischen Schwei-nepest (ASP) handelt es sich um

eine durch ein Virus verursachte In-fektionskrankheit, die ausschließlich bei Schweinen auftritt. Das Virus stellt für den Menschen und für an-dere Nutz- oder Wildtiere keine Ge-fahr dar. Das, wie der Name schon sagt, ursprünglich in Afrika beheima-tete Virus wurde 2007 nach Georgien eingeschleppt und breitet sich seit-dem in Osteuropa aus. Die Tierseuche besitzt eine Ausbreitungstendenz in Richtung Europäische Union und hat mit Beginn diesen Jahres bereits deren Außengrenzen in Polen und Litauen erreicht. Der kursierende Vi-russtamm besitzt eine hohe Virulenz, hat also krankmachende Eigenschaf-ten, die bei infizierten Tieren inner-halb von zwei bis zehn Tagen zum

LKV

LKV-Journal 3/1440

Leben

Wenn jetzt die Ferienzeit be-ginnt, haben die Kinder vom Bauernhof oft das Nachsehen. Die Klassenkameraden schwär-men vom Urlaub, doch die eigenen Eltern haben gerade in diesen Wochen die wenigste Zeit für eine Urlaubsreise. Auf Ferienabenteuer müssen Ihre Kinder trotzdem nicht verzich-ten. Ein Tag Auszeit ist immer drin und überall in Bayern gibt es spannende Ausflugsziele. Wir haben Ihnen hier einmal einige zusammengestellt.

Endlich Ferien

Spannende Ausflugsziele mit Kindern

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Fotos: MEV

1. Bavaria Filmstadt, München: www.filmstadt.de2. Tierpark Hellabrunn, München: www.tierpark-hellabrunn.de3. Sea Live, München: www.visitsealife.com4. Allianz Arena, München: www.Allianz-Arena.de5. Therme Erding: www.therme-erding.de6. Märchenwald im Isartal: www.maerchenwald-isartal.de7. Ebersberger Forst mit Museum Wald und Umwelt: www.museumwaldundumwelt.de8. Wildpark Poing: www.wildpark-poing.de9. Burg Burghausen: www.burg-burghausen.de10. Waldseilgarten Oberaudorf: www.waldseilgarten-oberaudorf.de11. Falknerei Burg Hohenaschau: www.falknerei-burghohenaschau.de12. Kloster Weltenburg und Befreiungshalle bei Kelheim: www.kelheim.de13. Donauschifffahrt: www.donauschifffahrt.de14. Gäubodenvolksfest in Straubing (August): www.Volksfest-Straubing.de15. Westernstadt Pullmann City: www.pullmanncity.de16. Bayern-Park bei Reisbach: www.bayern-park.de17. Nationalpark Bayerischer Wald: www.nationalpark-bayerischer-wald.de

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LKV-Journal3/14 41

Leben

18. Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum, Regen: www.nlm-regen.de

19. Silberbergwerk Bodenmais: www.silberberg-online.de20. Waldwipfelweg, Maibrunn: www.waldwipfelweg.de

21. Märchen- und Gespensterschloss Lambach: www.maerchenschloss-lambach.de

22. Naturpark Hirschwald: www.naturparkhirschwald.de23. Osterhöhle Neukirchen: www.osterhoehle.de

24. Drachenmuseum Furth im Wald: www.drachenmuseum.de

25. Freizeit-Zentrum Hohenbogen: www.hohenbogen.de26. Rieskratermuseum Nördlingen:

www.rieskrater-museum.de27. Augsburger Puppenkiste:

www.augsburger-puppenkiste.de28. Legoland Günzburg: www.legoland.de

29. Skyline Park, Bad Wörishofen: www.skylinepark.de30. Schloss Hohenschwangau bei Füssen:

www.hohenschwangau.de31. Alpsee-Bergwelt Kletterwald:

www.alpsee-bergwelt.de32. Buren-Kinderpark, Wertach: www.buron-skilifte.de

33. Freilandmuseum Bad Windsheim: www.freilandmuseum.de

34. Playmobil Fun-Park, Zirndorf: www.playmobil.de35. Fränkisches Seenland:

www.fraenkisches-seenland.de36. Kriminalmuseum Rothenburg:

www.kriminalmuseum.rothenburg.de37. Spielzeugmuseum Rothenburg:

www.spielzeugmuseum.rothenburg.de38. Jagdfalkenhof Schillingsfürst: www.schloss-schillingsfuerst.de

39. Coburger Puppenmuseum und Veste Coburg: www.coburg.de

40. Zoo in Hof: www.zoo-hof.de41. Floßfahrten im Frankenwald: www.frankenwald-tourismus.de

42. Plassenburg in Kulmbach: www.plassenburg.de

43. Lohengrin Therme Bayreuth: www.lohengrin-therme.de

44. Binghöhle in Streitberg: www.binghoehle.de45. Kanutour ins Weltkulturerbe Bamberg:

www.bamberg.info.de46. Wandern auf Spuren der Kultjeans:

www.bamberg.info.de47. Kinderland Würzburg:

www.kinderland-wuerzburg.de 48. Wildpark an den Eichen:

www.schweinfurth.de 49. Naturpark Haßberge:

www.naturpark-hassberge.de50. Freizeitpark Geiselwind:

www.freizeitlandgeiselwind.de

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Firmennachrichten

Automatisches MelkplatzmodulBereits zur Eurotier 2012 sorgte der

innovative GEA Prototyp DairyProQ für Aufsehen und wurde dort mit der DLG Goldmedaille ausgezeichnet. Seither hat GEA Farm Technologies die Pro-duktentwicklung des vollautomati-schen Melkplatzmoduls vorangetrie-ben und kündigt die länderspezifische Markteinführung für das Jahr 2015 an.

DairyProQ übernimmt alle Schritte des Melkprozesses vollautomatisch: vom Ansetzen über die Zitzenreini-gung (Predip) sowie der Analyse des Vorgemelkes, dem Melken bis zum Postdip-Prozess und der Abnahme der

System pro Platz durch. Die Einzel-platzlösung ist kompakt, schmal und bietet jederzeit freien Zugang zum Tier. Aufgrund der hohen Durchsatzleistung durch einen kontinuierlichen Melk- ablauf eignet sich das neue Melkplatz-modul besonders für Großanlagen.

Seit 2013 ist DairyProQ im Dauer-test. Neben einem Melksystem mit 32 Melkplätzen kommt nun ein zweiter Testbetrieb mit 40 Melkplatzmodulen hinzu. Im Jahr 2015 beginnt die Einfüh-rung des DairyProQ mit Größen von 28 bis 80 Melkplätzen für ausgewählte Märkte.

Melkbecher. Das gilt auch für die Zwi-schendesinfektion der Melkbecher und deren äußeren Reinigung zwischen

den Melkvorgängen. Die Besonderheit: Das Melkplatzmodul führt den Melk- ablauf eigenständig als autonomes

Mehr Komfort und SicherheitMit iControl bietet Lemmer-Full-

wood ab sofort ein innovatives und interaktives Management- und Überwachungssystem für Milchkühl-tanks an, in dessen Mittelpunkt ein Touchscreen-ba-siertes Bedien-paneel steht.

Dieses ermög-licht den komfor-tablen Zugriff auf alle relevanten A n w e n d u n g e n , darunter die Stan-

timale Wassermenge eingestellt werden. Je nach Tanktyp und -größe können auch Reinigungszeiten abge-stimmt werden. Dies sorgt für mehr Effizient und eine deutliche Energie-einsparung.

Beim iControl-System besitzt der Milchkühltank eine eigene ID auf einer SD-Karte. Damit können sehr schnell Daten in das System über-tragen werden. Durch das Kommu-nikationskonzept können auch ex-terne Informationen, zum Beispiel Updates oder Fernwartungen direkt in das iControl-System übertragen werden.

dardfunktionen Kühlung, Reinigung und Rühren sowie zahlreiche Zusatz-funktionen, zum Beispiel Tanküber-wachung, Volumenanzeige oder

Spezialoptionen für Roboter-Mel-kanlagen.

iControl übernimmt über eine 24-Stunden-Steuerung auch ei-nen kontrollierten Eisaufbau und damit die Nutzung günstigerer Stromtarife.

Das intelligente System sorgt für einen automatischen Start des Kühlvorgangs nach der Reinigung.

Für jeden Reinigungsschritt kann über iControl auch die op-

Nadellos intradermal Impfen mit IDAL Der IDAL-(Intra Dermal Application of

Liquids) Vakzinator ist die Zukunft der Impfung von Schweinen. Die nadello-se intradermale Impfstoff-Applikation hat gegenüber der intramuskulären Impfung entscheidende Vorteile hin-sichtlich Handhabung, Hygiene und Tierwohl – bei vergleichbarer humora-ler und zellulärer Immunantwort.

Der IDAL-Vakzinator wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in vielen Schweinebeständen eingesetzt. Insbe-

bendem Injektionsdruck und einem fest eingestellten Dosisvolumen von 0,2 Millilitern.

Wartung und Repara-tur erfolgen durch den Hersteller Henke Sass Wolf. Ansprechpartner für alle dafür zugelasse-nen Impfstoffe ist Inter-vet Deutschland GmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit.

sondere bei großen Tierbeständen hat sich die nadellose intradermale Imp-fung mit dem IDAL-Vakzinator als ein-fach, hygienisch, schnell und sicher erwiesen. Ge-genüber anderen nadel-losen Systemen zeichnet sich der IDAL-Vakzinator dadurch aus, dass damit ausschließlich intra-dermal geimpft werden kann – mit gleichblei-

LKVFirmennachrichten

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Gegen Hitzestress bei MilchkühenMANN ENERGY-Produkte erhöhen die Energiezufuhr, ohne die Azidose-Ge-fahr zu steigern, und stabilisieren Milchleistung sowie Milchfettgehalt.

Stärkung der Abwehrkraft: Orga-nisch gebundene AMINOTRACE-Spu-renelemente optimieren durch ihre bessere Verfügbarkeit den Versor-gungsstatus der Kuh und unterstützen sie durch den zusätzlich enthaltenen Zellschutzkomplex ZELLPRO.

Mit der rechtzeitigen Prävention lässt sich die Leistung der Milchkuh auch im Sommer sichern.

Temperaturen ab 20 Grad Celsius, hohe Luftfeuchtigkeit und eine schnel-lere Erwärmung der Futterration – schon leidet die Milchkuh unter Hitze-stress.

Für jedes Symptom die passende Lösung: Eine gute Milchqualität und ein hohes Leistungsniveau erfordern eine ständige Anpassung der Nähr-stoff- und Energieversorgung. In be-sonderen Futtersituationen haben sich SCHAUMANN-Produkte bewährt, die den Symptomen gezielt begegnen.

Stimulierung der Futteraufnahme:

Durch den Einsatz von SCHAUMASIL TMR-Produkten wird die Kuh mit blut-zuckerbildenden Substanzen versorgt. SILOSTAR TMR-Produkte hemmen das Hefen-Wachstum bereits erwärmter Futterrationen und verbessern diese.

Stabilisierung des Pansen-pH-Wer-tes: RINDAMIN BP liefert puffernde Substanzen für Speichel, Blut und Pan-sen. In Kombination mit dem Lebend-hefekomplex ASS-CO FERM stabilisiert es den Pansen. RINDAMIN BP kann den Gehalt an Milchinhaltsstoffen steigern.

Erhalt der Milchleistung: SCHAU-

Stressfreie Methode zum PRRSV Screeningde Speichelprobenmenge Erfahrungs-werte zeigen dass nach etwa 20 bis 35 Minuten zwischen 75 Prozent und 90 Prozent der Tiere im Abteil an dem Strick gekaut haben. Danach kann der Strick entfernt werden. Er wird in ei-nem dafür vorgesehenen Plastikbeutel ausgewrungen, in ein Transportröhr-chen umgefüllt und gekühlt verschickt. Die so gewonnene Sammelprobe stellt eine gute Alternativmethode des Her-denmonitorings dar. Ein regelmäßiger Einsatz dieser Monitoringmaßnahme macht ein frühes Erkennen einer In-fektion möglich und erlaubt somit das frühzeitige Ergreifen gezielter Gegen-maßnahmen empfiehlt Boehringer Ingelheim.

Die Kaustricke (auch Oral Fluids ge-nannt) stellen eine neue, kosteneffek-tive, minimalinvasive und leicht hand-habbare Methode zur Gewinnung von Sammelspeichelproben für die PRRSV-Herdenüberwachung dar.

Die Kaustrickmethode basiert auf der Beprobung der Speichelflüssigkeit – bestehend aus Speichel und dem Transsudat der Maulschleimhaut, das aus den Kapillaren der Maulschleim-haut in die Maulhöhle übertritt. An-hand des Speichels können im Labor Untersuchungen auf PRRS-Antikörper (ELISA) und/ oder PRRS-Virus (PCR) er-folgen. Hierdurch kann herausgefun-den werden, ob ein Erregerkontakt im Vorfeld stattgefunden hat oder ob ak-

tuell Virus im Bestand zirkuliert. Hierfür stehen kommerzielle und zugelassene Test zur Verfügung.Die Durchführung der Probenahme ist simpel und zei-teffektiv sowie stressfrei für die Tiere. Für die Probengewinnung wird ein Baumwollstrick sicher und fest im Ab-teil angebracht. Ein Strick pro Bucht gewährleistet i.d.R. eine ausreichen-

Rinderspezialberatung vor Ortzialberatung in Süddeutschland zu-ständig. Nach Abschluss des Studiums der Tiermedizin arbeitete er fünf Jahre in einer Großtierpraxis im Allgäu und in Oberbayern. Seit nunmehr zehn Jah-ren ist er in der Futtermittelberatung sowie im Futtermittelvertrieb tätig. Ferner hielt er Seminare und Vorträge für Landwirte, Genossenschaften und Futtermittelhersteller zum Thema Rinderfütterung.

Alltech ist ein international führen-des Unternehmen im Bereich Tierer-nährung und Tiergesundheit. Zu den erfolgreichen Produkten zählen unter anderem Optigen® – die hochwerti-ge Stickstoffquelle für Wiederkäuer, Yea-Sacc® – die bewährte Lebendhe-fe für mehr Milch und mehr Effizienz sowie Sel-Plex® – die organisch ge- bundene Selenquelle zur Förderung

der Fruchtbarkeit sowie eines gesun-den Immunsystems.

In Deutschland ist Alltech seit mehr als 20 Jahren mit einem Team aus Ag-rarwissenschaftlern und Tierernäh-rungsspezialisten tätig und steht Kun-den mit professioneller Beratung und individueller Betreung zur Seite. Seit Beginn diesen Jahres ist Markus Wag-ner für den Verkauf und die Rinderspe-

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Stand: Mai 2014

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