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ZÜRCHER HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN DEPARTEMENT LIFE SCIENCES UND FACILITY MANAGEMENT INSTITUT UMWELT UND NATÜRLICHE RESOURCEN moMo Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten Master Thesis von Franziska Matter Masterstudiengang: LS 2009-2011 Abgabedatum: 16. Dezember 2011 Studienrichtung: Umwelt und Natürliche Ressourcen Fachkorrektoren: 4 1. Prof. Bächtiger, Jean-Bernard ZHAW, Life Sciences und Facility Management Grüental, 8820 Wädenswil 2. Treichler Bratschi Regula ZHAW, Life Sciences und Facility Management Grüental, 8820 Wädenswil

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ZÜRCHER HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN

DEPARTEMENT LIFE SCIENCES UND FACILITY MANAGEMENT

INSTITUT UMWELT UND NATÜRLICHE RESOURCEN

moMo

Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten

Master Thesis

von

Franziska Matter

Masterstudiengang: LS 2009-2011

Abgabedatum: 16. Dezember 2011

Studienrichtung: Umwelt und Natürliche Ressourcen

Fachkorrektoren: 4

1. Prof. Bächtiger, Jean-Bernard

ZHAW, Life Sciences und Facility Management Grüental, 8820 Wädenswil

2. Treichler Bratschi Regula

ZHAW, Life Sciences und Facility Management Grüental, 8820 Wädenswil

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Zitiervorschlag

Masterthesis von Franziska Matter (gelernte Gärtnerin, BA in Arts of Design, MSc in Life Sciences, Natural Resource Sciences);

moMo - mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten.

Adresse Franziska Matter, Mattweg 25, 4144 Arlesheim, skamat3(at)yahoo.com

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1 Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten

1.1.1 Zusammenfassung Die Umgebung, in der die meisten Menschen leben, ist urban, überbaut und in gewissen Gegenden spärlich bepflanzt. In der städtischen Lebenswelt ist jedoch oft Allmend-Gebiet, d.h. ein Gut das der Stadtbevölkerung gehört, vorzufinden. Diesen Raum heisst es zu nutzen. Warum also nicht die direkte Wohnumgebung selber gestalten? Die Pflanzen eignen sich durch ihre Wachstumsdynamik hervorragend dafür, eine ästhetische Wohnumgebung zu gestalten und einen Kontrast zu der Statik der Häuser zu kreieren. Eine partizipative Stadtgestaltung mit der Bevölkerung wird angestrebt. Um den Aufwand des Gärtnerns in der Stadt, der auch ‚meditativ’ sein kann, zu belohnen, sind Konsumpflanzen eine Anbaumöglichkeit. Eine Ernte direkt neben der Haustüre erspart einige Transportstrecken und auch das Verpackungsmaterial für die Nutzpflanzen. Nebenbei wird ein Bezug zur Umgebung, der Natur und den Nahrungsmitteln hergestellt. Das Naturerlebnis in der Stadt soll ein umweltbildnerisches Ziel verfolgen, die natürlichen Kreisläufe zu verstehen, um eine positive Haltung zur Umwelt und der Natur aufzubauen, sodass diese respektvoll und nachhaltig genutzt wird. Die Vernetzung der Nachbarschaft ermöglicht, eine Soziokultur die in den gemeinsam genutzten Stadträumen ‚gedeihen’ kann. Es werden essbare Umgebungen von der Stadtbevölkerung kreiert und die Natur wird erlebt. Damit können die Ausflugsstrecken reduziert und der Stadtbevölkerung die Natur, im doppelten Sinn, näher gebracht werden. Dem Verdichtungsprozess der Siedlungsfläche und einer beschleunigten Bodenbeanspruchung durch das Bevölkerungswachstum(1) in den Städten kann begegnet werden, indem öffentlicher Raum um- und zwischengenutzt wird. Die Industriebrachen, Flachdächer und Hinterhöfe sind ein geeigneter Raum, um urbane Gärten anzulegen und die unmittelbare Wohnumgebung den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Diese Räume können zum Teil nicht direkt bepflanzt werden, da entweder andere Pläne in naher Zukunft zur Nutzung vorhanden sind oder kein geeigneter Boden vorhanden ist. Mit bepflanzbaren Modulen, die an allen Orten auf- und abbaubar sind, einzeln oder zu ganzen Anbaufeldern kombiniert werden können, wird der Raum umgenutzt. Dies ist das beabsichtigte Ziel mit den Mobilen Modulen und dem Projekt moMo, dessen Prozess unter anderem in dieser Arbeit beschrieben wird. Um mehr über Urban Farming, eine ‚junge’ Disziplin, zu der es wenige Daten gibt, zu erfahren, werden die Tests, Versuche und Analysen breit gefächert. Das heisst, viele Themen werden angeschnitten, die jedoch weiter vertieft werden könnten. Es werden die Nutzpflanzen aufgelistet, die durch städtische Anpflanzungen in Testbeeten auf ihre Tauglichkeit getestet wurden. Die Pflanzen wurden aufgrund der Standortbedingungen, die in den Städten und den Modulen vorherrschen, getestet. Einige Faktoren sind klimatisch (Stauhitze, Trockenheit durch Winde), und andere Standort bedingt (geringe Wurzeltiefe und Wachstumshöhe durch Platzmangel). Die spezielle Situation des Anbauens im Stadtraum bedingt eine Planung der Beethöhe, -form, -funktion und -mobilität. Um eine Anpflanzmöglichkeit zu konzipieren, wurden weitere Tests unternommen, die Resultate ausgearbeitet, um Prototypen eins mobilen Moduls zu bauen. Diese wurden dann an verschiedenen Standorten getestet. Die Stadtbevölkerung wurde durch eine Stichbefragung nach ihren Bedürfnissen in Bezug auf Nutzpflanzen in den Städten und einer Anpflanzmöglichkeit mit Modulen befragt, um mögliche Zielgruppen und Kunden für eine Weiterentwicklung des mobilen Moduls zu erkennen. Auch konnten mit den Daten der Stichbefragung Hypothesen bezüglich der Wohnumgebung und die gärtnerische Aktivität der StadtbewohnerInnen analysiert werden. Diese statistisch ausgewerteten Daten wurden dann grafisch in dieser Thesis-Arbeit dargestellt.

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Abb. 03 Animation der mobilen Modulen kombiniert zu einem Feld. Autorin.

1.1.2 Motivation Das Thema Urban Farming lag naheliegend für meine Masterarbeit, da ich gelernte Gärtnerin bin und als Selbständige im urbanen Raum tätig war. Als ich das Bachelorstudium in Design aufnahm und meine Arbeit zum Thema Zwischenräume im Bereich Stadtgestaltung schrieb, erkannte ich das Potential der Städte mit den willkürlich entstandenen Räumen durch unterschiedliche Bauvorhaben und -zeitintervallen. Mit einem Kartenspiel zeigte sich das Interesse nach sinnvoller nachhaltiger Grüngestaltung des Lebensraumes durch die Bewohner von Städten. Dies warf meine Frage auf: „Wie kann ich diese Bewegung und das Bedürfnis nach Aktivität und Natur in den Städten mit dem Potential von Zwischenräumen verbinden?“. Ich wollte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass die Städte vermehrt von den Bürgern gestaltet werden können und Hindernisse (Startschwierigkeiten, Unwissenheit, Zeitmangel) aus dem Weg geschafft wurden. Genauso war es mir ein Anliegen, die Stadtbewohnenden für den fairen und nachhaltigen Konsum von Nahrungsmitteln zu sensibilisieren. Dabei beobachtete ich in den Städten den vermehrten Anbau von Gemüse und Früchten anstelle von Zierpflanzen. Mein Vorschlag im Gespräch mit der Stadtgärtnerei Basel, Nutzpflanzen in den Rabatten anzubauen, kam nicht an. Aber die selbstorganisierte Bewegung war am wachsen, gedieh in allen Formen und an vielen Orten, und es ging nur noch darum, Hürden der Verwaltung zu überwinden. Mein Beitrag mit dieser Masterarbeit war es, herauszufinden, welche Nutzpflanzen sich für Schweizer Städte eignen. Die Bedürfnisse der Stadtbewohner in Bezug des Urban Farming zu befragen sowie eine Möglichkeit des Nutzpflanzenanbaus zu schaffen, die der Situation der Städte gerecht wird. Dabei wollte ich das Ziel nicht verlieren, den Naturbezug in den Städten herzustellen, die Natur in die Städte zu bringen, da die Naturschutzzonen in denen ich anfangs arbeiten wollte, für die vielen Stadtbewohner nicht ausreichend sind. Da kam die Frage auf, warum es so viele wissenschaftliche Arbeiten in den kleinen Naturschutzzonen gibt, jedoch die städtischen Zonen selten in Bezug auf die Natur untersucht werden. Warum beispielsweise gibt es kein Label zum Schutz der Biodiversität auf Brachflächen in den Städten? Bräuchte es eine Sensibilisierung und einen Bezug für die Natur in Städten. Und wie können StadtbewohnerInnen für die Natur in den Städten sensibilisiert werden? Um die Natur-Räume in Schweizer Städten, mit der Bevölkerung zu vergrössern.

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Abb. 04 Schweizer Schutzgebiete (Ramsar, Nationalpark, Biosphärenreservate, UNESCO Welterbe Naturstätten) und Pärke. Bundesamt für Umwelt, BAFU.(2)

2 Abstract The moMo project contains a mobil module for urban farming. With self-made gardening, urbanity gets a livable surrounding and a socioculture of selfmade and Bottom-up initiatives. The mobile module works with a capillarsystem to wattering the plants and reduce the maintance work. It has a cole substrat to support the natural microorganism, and captureing nutriens and water in soil. To rebuild ecosystems on a small space the ecocycles of nutrients, water and reproduction of plants have to be supported. To build a stable balance of the mobile Module-System. It`s necessary to plant the seeds in early springtime, and use the whole vegetationtime of switzerland. This means choosing useful plants for this clima and the condition of poor soil-depth. The spontaneous use of a module on roof decks, in courts or on urban fallow ground supports the inhabitants to create the environment, helps the urban biodiversity of old and rear usefull plants to increase. Citicens learn more about cultivated nature and its natural cycles. And finally the projekt moMo brings natur into the cities.Urban farming is a socioculturel gardening to grow useful plants and create a green live quality, in cities. The Projekt moMo involves different needs: clean food supply, local food for local people, do it yourself, plant and create the own surrounding and environmental education, in one context. The fields of environment, socioculture and urbandesign get involved, by participating the urban stakeholder in a bottom up process. In this Master-Thesis the crops suitable for Swiss cities were researched by test bed plantings and a rating list of the crops has been created. The needs of the city population was examined by a random survey and some Prototypes have been builed, tested and improved.

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3 Inhaltsverzeichnis 1   Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten ........................................ 3  

1.1.1   Zusammenfassung......................................................................................................... 3  1.1.2   Motivation ....................................................................................................................... 4  

2   Abstract....................................................................................................................................... 5  3   Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................... 6  4   Abkürzungen, Keywords und Erklärungen.............................................................................. 7  

4.1   Abkürzungen ....................................................................................................................... 7  4.2   Keywords ............................................................................................................................. 7  4.3   Erklärungen ......................................................................................................................... 8  

5   Danksagung................................................................................................................................ 8  6   Einleitung.................................................................................................................................. 10  

6.1   Ausganglage...................................................................................................................... 10  6.1.1   Nahrungsmittel in Schweizer Städten und der Welt ..................................................... 11  

6.2   Vision.................................................................................................................................. 13  6.3   Ziel ...................................................................................................................................... 14  

6.3.1   Soziokultureller Raum mit Nutzpflanzen ...................................................................... 14  6.3.2   Mobile Module .............................................................................................................. 14  6.3.3   Praktische Umweltbildung ............................................................................................ 15  

7   Theorie ...................................................................................................................................... 15  7.1.1   Urbanes Gärtnern Schweiz - Urban Farming als weltweite Bewegung........................ 15  

7.2   Fragestellungen................................................................................................................. 16  7.2.1   Welche Nutzpflanzen sind für das urbane Klima in der Schweiz geeignet? ................ 16  7.2.2   Welche Kombination der Konsumpflanzen wird von der Stadtbevölkerung bevorzugt? 16  7.2.3   Wie sieht ein mobiles Modul des Nutzpflanzenanbaus aus, welches einfach auf- und abbaubar und zum Nachbauen geeignet ist?........................................................................... 16  

7.3   Die Gründe für ein mobiles Modul................................................................................... 16  8   Projektprozess moMo.............................................................................................................. 19  

8.1.1   Mindmaps..................................................................................................................... 19  8.1.2   Literaturrecherche ........................................................................................................ 21  8.1.3   Zeitplan......................................................................................................................... 22  

8.2   Die Umsetzung des Projekts moMo ................................................................................ 23  8.2.1   Ausstellungen............................................................................................................... 23  8.2.2   Umweltbildungskonzept Skizze.................................................................................... 24  8.2.3   Blog .............................................................................................................................. 25  8.2.4   Ideologie und Vermarktung .......................................................................................... 25  8.2.5   Die ‚Creative Commons’-Lizenz .................................................................................. 25  8.2.6   Wettbewerb .................................................................................................................. 26  8.2.7   Publikationen................................................................................................................ 26  

9   Methoden .................................................................................................................................. 26  9.1.1   Systemanalyse ............................................................................................................. 26  9.1.2   Nutzpflanzentests......................................................................................................... 27  9.1.3   Stich-Befragungen der Stadtbevölkerung .................................................................... 29  9.1.4   Wasserkapillaritäts-Funktionstest................................................................................. 30  9.1.5   Prototyp ........................................................................................................................ 31  

9.2   Monitoring.......................................................................................................................... 33  

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9.2.1   Umweltbildungskonzeptskizze ..................................................................................... 34  9.2.2   Projektbeobachtungen ................................................................................................. 35  

10   Ergebnisse.............................................................................................................................. 36  10.1   Systemanalyse ................................................................................................................ 36  10.2   Fragebogen...................................................................................................................... 36  

10.2.1   Auswertung der Daten aus der Befragung ................................................................. 36  10.3   Nutzpflanzentests............................................................................................................ 41  

10.3.1   Testbeete 1 ................................................................................................................ 41  10.3.2   Funktionstest Wasserkapillarität, Testbeet 2.............................................................. 42  10.3.3   Feinstaub.................................................................................................................... 43  

10.4   Prototyp............................................................................................................................ 44  10.4.1   Schreiner CAD-Plan ................................................................................................... 44  10.4.2   Bauanweisungen für das mobile Modul ..................................................................... 44  10.4.3   Budgetierung mobiles Modul...................................................................................... 45  10.4.4   Die Prototypentests .................................................................................................... 46  10.4.5   Akteure ....................................................................................................................... 47  

11   Disskussion ............................................................................................................................ 47  12   Weiterer Projekt-Verlauf ........................................................................................................ 50  

12.1   Projekthürden .................................................................................................................. 51  12.2   «moMo-kit» ...................................................................................................................... 51  12.3   Workshop, Gartenmeisterin ........................................................................................... 52  

13   Anhang.................................................................................................................................... 53  14   Blog ......................................................................................................................................... 86  15   Augabenstellung .................................................................................................................... 88  16   Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... 92  17   Quellenverzeichnis ................................................................................................................ 93  18   Literaturverzeichnis ............................................................................................................... 98  

4 Abkürzungen, Keywords und Erklärungen 4.1 Abkürzungen o moMo: Projektname; mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in den Schweizer Städten

o «moMo-kit»: das mobile Modul als Baukasten

o BAFU: Bundesamt für Umwelt 4.2 Keywords o Urban Farming, Urbanes Gärtnern, Urban Agriculture, Urbane Landwirtschaft,

Agropolis

o Interkulturelle Gärten, Temporäre Gärten, Zwischennutzung, Zwischenräume, Industriebrachen

o Nutzpflanzen

o Naturzugang, Ökokreisläufe, Umweltbildung, Nachhaltigkeit, urbanes Klima, Umwelt, Biodiversität

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o Stadtbild, Ästhetik, grüne Lebensqualität, essbare Umwelt

o Stärkung der Region, Soziokultur, Partizipation, „Empowerment“, „Do it yourself“, „Bottom up“, („Top Down“), selbstorganisiert

o Selbstversorgung, Subsistenzwirtschaft, „clean food supply“, Vertragslandwirtschaft 4.3 Erklärungen o Grüne Revolution: Sie wurde in den 60er Jahren als Konzept für eine weltweite Steigerung der

landwirtschaftlichen Produkte eingeführt. Die erfolgreichen Hochertragssorten konnten jedoch nur mit einem hohen Aufwand an mineralischen Düngern, Pflanzenschutzmitteln und anderen Agrochemikalien angebaut werden.

o Allmend: Eine Rechtsform gemeinschaftlichen Eigentums.

o Waiting Lands: Industriebrachen

o Postfossil: erneuerbare Energien

o Permakultur: Ist ein Gestaltungssystem für die Schaffung nachhaltiger menschlicher Lebensräume.

o Urban Farming: Städtische Landwirtschaft

o Bürger-Claims: Boden-Grundbesitz der BürgerInnen

o Bottom-up: Modellierungsprozess, freier Gestaltungsprozess von unten nach oben, ohne konkreten Plan oder gesetztes Ziel.

o Subsistenzwirtschaft: Produzieren für den Eigenbedarf

o Iiterativer Prozess: Prozess, der eine stete Wiederholung von Vorgängen ausdrückt und immer wieder zu Rückkoppelungen, d.h. zu Vorgängen, die nach der Transformation zum Input zurückführen, führt.

5 Danksagung Gedankt wird hier den aufgeführten Personen und allen die während des zweijährigen Projektprozesses und dem Schreiben der Masterthesis, kompetent, unterstützend, und motivierend mitgewirkt haben. Die Auflistung folgt einem chronologischen dzukommen, zur Masterarbeit. o Jean-Bernard Bächtiger; Prof. und Leiter des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen

IUNR, ZHAW, begleitete die Masterarbeit moMo als Tutor und ermöglichte mir eine naturwissenschaftliche Herangehensweise an das Thema Urban Farming.

o Petra Hagen; Leiterin des Zentrums urbaner Gartenbau und Masterstudiengangs-Vertiefung Natural Resource Sciences, IUNR, ZHAW, unterstützte die Initiierung des Projekts moMo und schlug die Brücke zur Disziplin Urbanistik und Gestaltung von öffentlichem Raum.

o Doris Tausendpfund; Leiterin der Fachstelle für Pflanzenverwendung, IUNR, ZHAW; hat als Leiterin des Projekts Urban Farming die Grundsteine der Themen, die ich in meiner Arbeit weiterverfolgte, gelegt.

o Hans Niederer; Hortikulturen, IUNR, ZHAW, hat mich mit seinem langjährigen Wissen über Mikroorganismen im Substrat bei der Funktions-Entwicklung von Mobilen Modulen unterstützt.

o Yvonne Christ; wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachstelle Grün und Gesundheit, IUNR, ZHAW, hat mir als Mitinitiantin der „Temporäre Gärten“ , Kalkbreite(55); eine Möglichkeit gegeben, Tests in den von Gudrun Hoppe konzipierten Pflanzboxen, in der Urbanität anzulegen.

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o Tizian Zollinger; Student ZHAW, Bio. Samengärtnerei Zollinger, half mir mit der Auswahl der Nutzpflanzen für die Testbeete.

o Tilla Künzli; Master in Design, war als kreativer Kopf in der Anfangsphase des Projekts inspirierend.

o Zora Schneider; Philosophiestudentin, gehört zum Projektteam und half mit dem Bauen der Testbeete auf der Kalkbreite(55), Zürich

o Miriam Haltiner; lic. phil. UZH, frühere Wissenschaftliche Assistentin TNE, IUNR, ZHAW; begleitete die Herstellung des Fragebogens.

o Karin Wichert; Designerin FA, überarbeitet die Testbeet-Animation.

o Anette Aebi; Desinerin BA, erstellte mit mir die Modul-Animation.

o Matthias Matter; Ergotherapeut, gehörte zum Konzeptionierungsteam des Prototypen.

o Wanda Keller; wissenschaftliche Assistentin, Verticalis, ZHAW; brachte mir das Wissen über die Kapillarbewässerung näher.

o Anton LeFèvre; Hortikultur IUNR, ZHAW, konzipierte mit mir die Prototypenfunktionen der Wasserspeicherung.

o Beat Schraner; LSFM, ZHAW, konzipierte mit mir den Prototypbau.

o Sabine Fischer; Medienberaterin, Gastprofessorin Universität der Künste/ Universität St. Gallen, Humboldt-Viadrina School of Governance/ Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Schule für Gestaltung Bern; beriet mich mit dem Ausstellungskonzept für die NaturMesse Basel.(70)

o Tania Hoesli; wissenschaftliche Assistentin, Fachstelle Umweltbildung, IUNR, ZHAW; begleitete die Erstellung der Skizze eines Umweltbildungskonzepts.

o Dieter Jenzer; Weidenkonstrukteur, beriet mich mit der Konstruktion der Modulabdeckung.

o Susanne Lindau; Masterstudierende Design, Konzeptionierungsteam für die Form des Mock-ups (Mock-up = Modell des mobilen Moduls).

o Stefan Grossenbacher, NGO, Konzeptionierungsteam für die Form des Mock-ups.

o Prof. em. Peter Gehr vom Institut für Anatomie der Universität Bern, antwortete im Interview per E-Mail zum Thema Feinstaubbelastung in Städten bei Nutzpflanzen.

o Dr. Jürg Fuhrer, ART Reckenholz, nahm Stellung zum Thema Feinstaubbelastung bei Nutzpflanzen.

o Dr. Peter Straehl, BAFU, Bundesamt für Umwelt, wurde zitiert zum Thema Feinstaubbelastung in Schweizer Städten, von Nutzpflanzen.

o Birgit Althaler; dipl.Übersetzerin, Korrektorin des publizierten Textes im unr.intern.

o Regula Treichler Bratschi; Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kuratorium Naturwissen, Zweit-Korrektorin der Masterthesis.

o Regula Bässler, Lektorat. o

o Therese Zwimpfer, Biologin am Institut für Umweltwissenschaften und für die gärtnerische Infrastruktur zuständig an der Universität Zürich, UZH Irchel, Direkt-Interview zum Thema Sortenvielfalt der Nutzpflanzen.

o Hans Wydler; Dozent Green Care, Care Farming, IUNR, ZHAW, analysierte die Daten des Fragebogens mit mir und stellte diese grafisch mit dem Statistik-Programm SPSS, dar.

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6 Einleitung 6.1 Ausganglage Veränderte Lebensformen in den Städten und Suburbanisierung führen zum Verschwinden der Grenzen zwischen Agglomeration und Kernstadt. Laut der Studie vom Bundesamt für Statistik zur räumlichen und strukturellen Bevölkerungsdynamik der Schweiz fand zwischen den Jahren 1990 und 2000 das stärkste Wachstum „im äusseren Agglomerationsgürtel sowie in den städtischen Zonen des Voralpenraums; weniger stark dagegen in den Stadtzentren,... sowie im Umland der Alpen und Voralpen statt.“(3) “Die wichtigsten Gründe für den starken Siedlungszuwachs sind: o die wachsende Bevölkerung - wobei die Bevölkerung im untersuchten Zeitraum lediglich um 9

Prozent zugenommen hat; o die erhöhte individuelle Mobilität, für die immer mehr Strassen benötigt werden; o das Bedürfnis nach mehr Wohnraum, das nicht zuletzt auf den steigenden Wohlstand zurückzuführen ist.

Besonders hoch ist der Bodenverbrauch im schweizerischen Mittelland, in dem der Siedlungsanteil doppelt so stark zugenommen hat wie im Landesdurchschnitt... Dabei wird vor allem für das Wohnen immer mehr Platz beansprucht.“

„Zwischen 1979/85 und 1992/97 hat sich die Siedlungsfläche um 327 km2 oder 13.3 Prozent ausgedehnt. Dies entspricht einem Zuwachs von 0.86 m2 pro Sekunde. Die wichtigsten Gründe für den starken Siedlungszuwachs sind: -die wachsende Bevölkerung- wobei die Bevölkerung im untersuchten Zeitraum lediglich um 9 Prozent zugenommen hat“.

Abb.05 Siedlungsfläche in km2; zwischen 1979/85 und 1992/97 in der Schweiz. Bundesamt für Statistik, Arealstatistik.(4) Der Verlust an Fläche durch deren Privatisierung ist auch eine Reduktion von öffentlichem Raum, der für das soziale Zusammenleben der Menschen einer Stadt nicht mehr genutzt werden können. Das Abhandenkommen des öffentlichen Raums gefährdet nicht nur die menschliche Freiheit, so Hannah Arendt, sondern das Politische selbst: „Nicht die Sorge um den Menschen steht im Mittelpunkt des Politischen, sondern die Sorge um die Welt zwischen den Menschen. Freiheit im ursprünglichen Sinne meint etwas Tatsächliches nämlich Bewegungsfreiheit.“[5] Eigentum, das der

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Bevölkerung gehört und das durch sie verwaltet wird – die Allmend – kann der verlorene Raum für Menschen und ihre Interaktion sein. Die moderne Allmend ist „Waiting Lands“, also innerstädtische Brachen die gemeinsam genutzt werden können.(6) Diese Leerstands-Areale werden von den Stadtbewohnern zum Landschaftsraum umgestaltet. Im historischen Sinn ist die Allmend einer Gemeinde, die gemeinschaftlich genutzten Ressourcen wie Weiden und Wiesen für das Vieh oder Wälder für die Holznutzung. Dazu sind etliche funktionierende Beispiele aus der ganzen Welt im Buch „Die Verfassung der Allmende“[7] von Ostrom (1999) der Wirtschaftsnobelpreisträgerin von 2009 aufgeführt. „Sie hat in ihrer Arbeit gezeigt“, heisst es in der Würdigung der Königlich Schwedischen Akademie von Schweden, „wie gemeinschaftliches Eigentum von Nutzerorganisationen erfolgreich verwaltet werden kann.“(8)

de la Blache (1965) beschreibt im Buch „Princeples of Human Geography“ die Menschen als barbarische Raubtiere, die sich in Horden fortbewegen. Das Nomadentum als natürliches Phänomen betrachtet, welches durch die Evolution verloren ging. Die Mobilität der Nomaden und deren enge Verbindung und intensiven Kontakt zur Natur und den Tieren, ermöglichte überhaupt ihr Überleben.[9]

Die ständige Bewegung und Mobilität der heutigen Bevölkerung ist ein Merkmal in den Städten. Sie hat einen Rhythmus und eine Richtung, sie verbindet, lässt zusammentreffen, eröffnet Möglichkeiten und synchronisiert. Diese Hyper-Mobilität[10] führte zu einem ständigen Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur, wie z.B. Flughäfen und Autobahnen, die wiederum „toten Raum“ hinterlässt. „Der Rhythmus der Modernisierung des 19. Jahrhunderts war gekennzeichnet durch die Industrialisierung und die Entwicklung von Fabriken und Eisenbahnen und einem Markt, in dem alles erhältlich war, ausser Solidität und Stabilität.“[11] Fainstein und Campell (1996) schreiben in Buch „Urban Theory“, dass die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltsituation nach der Industrialisierungsrevolution eine Reform hervorrief, da grosse Menschenmassen die Städte überfluteten.[12] Heute ist unsere Bewegung gekennzeichnet durch ein Wirtschafts-Netzwerk, in dem der Fluss und die Interaktion des Wissenstransfers[13] einhergeht mit dem Kapitalfluss und einiger weniger die, die Fortbewegung und die Kommunikation kontrollieren.[14]

6.1.1 Nahrungsmittel in Schweizer Städten und der Welt In der heutigen Schweiz leben zwei Drittel der Menschen in der Stadt oder in der Agglomeration.(15)

Die Prognose zeigt deutlich auf, dass eine ständig steigende Weltbevölkerung, von einer immer kleiner werdenden Anbaufläche ernährt werden muss. Und weltweit leben eine ständig steigende Zahl von Menschen, von einigen wenigen, die die Nahrungsmittel herstellen.[16] In der globalisierten Welt werden unter anderem die Nahrungsmittel oft weit weg vom Konsumort produziert und selten können die Bevölkerungen autark von dem regional Gewerbe und deren Produkte leben. In der Stellungnahme des Bundesrats vom 30.5.2008 heisst es: „Der Selbstversorgungsgrad (SVG) der Schweiz beträgt von 2004-2006 59%. Die Schweiz hat 1950 über einen vergleichbaren SVG verfügt, wobei die Bevölkerungszahl damals deutlich geringer war, von 4,7 Millionen gegenüber heute mit 7,5 Millionen.“(17) Gemäss Theres Zwimpfer (siehe Anhang G, Direkt-Interview) ist eine Selbstversorgung in der Schweiz wahrscheinlich nicht möglich. Sie argumentiert dazu: „Bei der ‚Anbauschlacht’ im zweiten Weltkrieg wurde ein Selbstversorgungsgrad von gegen 60% erreicht, wobei die Rationierungen und der sparsame Umgang mit Rohstoffen einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Seither hat aber die ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz um 3 Mio. zugenommen und durch die Bautätigkeit - vor allem im Mittelland und in städtischen Regionen - schwinden die Landreserven enorm.“ Im Zustandsbericht der Landschaft vom Bundesamt für Umwelt wird berichtet: „Die treibenden Kräfte hinter der Ausdehnung der Siedlungsfläche sind das Bevölkerungswachstum sowie der gestiegene Bedarf nach Wohnraum und Mobilität. Denn seit 1970 wächst die Einwohnerzahl der Schweiz um jährlich 0.5%. Das wachsende Bedürfnis nach Mobilität zeigt sich beispielhaft an der

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steigenden Anzahl Personenwagen. Während 1994 in der Schweiz 75% der Haushalte über mindestens ein Auto verfügten, waren es im Jahr 2005 bereits 81%. Und von 1972 bis 2001 entstanden in der Schweiz rund 6‘300 km neue Strassen.“(18)

Die Möglichkeit, Nahrungsmittel direkt aus der näheren Landwirtschaft zu beziehen schwindet. Die Distanzen zu dem umliegenden Agrarland werden grösser mit dem Zusammenwachsen der Agglomeration zu einer einzigen zersiedelten Mittellands-Stadt in der Schweiz. Im BAFU-Bericht wird zum Thema Landschaftszersiedelung des Weiteren berichtet: „Das ungeregelte Wachstum von Siedlungen in unbebauten Raum hinein - hat seit den 1940er Jahren stark zugenommen. Das Landschaftsbild ändert sich zunehmend von einer offenen zu einer überbauten und technisierten Landschaft.“ Theres Zwimpfer insistiert, dass in der Problematik der Zersiedlung der Schweiz endlich etwas geschehen müsste, anstatt nur darüber zu sprechen. Es bräuchte Gesetze, die diesen Zersiedlungsprozess stoppten. Würde man beispielsweise eine Sensibilisierung für die Biodiversität auf Brachflächen fördern, könnten viele kleine naturnahe Schutzreservate in den Städten entstehen. Durch den gesetzlichen Schutz der Reservate würden diese eine Wertvermehrung erfahren und vor unsinniger Überbauung und Zerstörung geschützt werden. Laut dem BAFU (Bundesamt für Umwelt) gibt es in der Schweiz viele Industrie-Brachflächen, alle zusammen haben eine grössere Fläche als die Stadt Genf.(19)

„... wir müssen uns mehr mit urbaner Landwirtschaft auseinandersetzen, das Potential zur Nahrungsmittelerzeugung in den Städten viel besser ausnützen. ... je knapper das Öl wird, desto wichtiger wird es, Äcker in der Nähe der Städte zu erhalten. So, wie man Naturschutzgebiete nicht als Bauland nutzen darf, werden wir auch für Äcker Schutzregelungen schaffen müssen. ... Die Vorstellung, unser Essen um den halben Erdball zu transportieren, wird sehr bald sehr kurios erscheinen.“ Bekräftigt Pollan im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 16. Februar 2009.(20)

Es fehlt an einem Bezug zur Natur und der Nahrungsmittelproduktion, wie auch der Kulturanthropologe Hirschfelder erklärt: „Wir haben uns von der Nahrung entfremdet. Eine Tüte aufzureissen ist viel weniger suspekt, als eine Orange zu schälen...Noch vor ein paar Generationen hatten fast alle direkten Kontakt zur Landwirtschaft, zur Erde, zu Tieren und Pflanzen. Beim Einkauf musste man an den Waren tasten und riechen. Heute sind Produkte und Ausgangsstoffe abstrakter. Produktidentitäten garantieren Sicherheit, die der Konsument kaum mehr selbst kontrollieren kann... Sehr viele Menschen sind nicht mehr in der Lage zu schmecken. Wir sind keine Experten mehr für Reifegrade oder toxische Stoffe in der Nahrung.“(21) Im Interview zum Buch „Geraubte Ernte“, in dem über die Ernährungspolitik debattiert wird, macht Shiva (2004) darauf aufmerksam,dass jeder Mensch mindestens zweimal pro Tag Nahrungsmittel konsumiert, und wir wieder eine Verbindung schaffen müssen zu der Nahrungsquelle, anstatt achtlos durch die Gänge der Supermärkte zu gehen und nicht zu wissen, woher die Nahrungsmittel kommen.(22)

Die biologischen, kulturellen und sozialen Werte der Produktion erhalten in der sogenannten ‚Slow Food’-Bewegung eine neue Bedeutung. Diese Bewegung ist eine Gegenbewegung zu dem schnelllebigen Konsumverhalten. Ax (2009) schreibt zu diesem Thema in ihrem Buch „ Die Könnensgesellschaft“ sinngemäss, dass die authentischen Nahrungsmittel, die sich von anderen unterscheiden, sinnlich genossen werden. Und das Wissen über die Herkunft der Rohstoffe vorhanden sei, die Kunst der Veredlung gelehrt wird und die Qualität besprochen würde. Die Schulung der Sinne und das Wissen um Herkunft und Entstehung seien Möglichkeiten der Entwertung zu begegnen. Ax (2009) stellt diesen Prozess wie folgt dar: „ Wird der Schleier des Geldes gehoben, kann die Leiblichkeit der Dinge neu aufscheinen und wahrgenommen werden.“[23]

Als postindustrielle Entwicklung ist momentan ein Trend in ‚Communities’ zu beobachten, autonome Nutzgärten zu gestalten und günstiges Bio-Essen zu produzieren(24). Dies ist auch eine

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Antwort auf die negativen Folgen der ‚Grünen Revolution’. In den 50er Jahren sollte diese als Hochleistungslandwirtschaft mit viel Düngemittel, Maschinenkraft und einigen wenigen Hochleistungssorten die Ernährungssituation verbessern. Und heute mit der Biotechnologie als 2. Grüne Revolution das Argument der weltweiten Ertragssteigerung der Landwirtschaft wieder aufleben lässt.(25) Die Folgen der ersten Grünen Revolution sind der Verlust von traditionellen Anbaumethoden, chemische Verseuchung und Abhängigkeit von industriell und maschinell gefertigten Nahrungsmitteln. Unsere globale Gesellschaft ist aus einer Ernährung von Erdöl aufgebaut, gemäss ‚Energy Bulletin’(26) Aus dieser Erkenntnis, entwickelte sich 2006 eine Bewegung, die sich ‚Transition Town’(27) nennt, in der die Anwohnerinnen von Städten und Kommunen gemeinsam in eine postfossile (mit erneuerbaren Energien) und relokalisierte Wirtschaftsform übergehen. Z.B. durch die Gestaltungsprinzipien der Permakultur, die landwirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Systeme naturnahe und nachhaltig ermöglichen soll, die ähnlich effizient und flexibel wie natürliche Ökosyteme sein sollen.

Die Menschen beobachten die Natur, anstatt mit ihr zu interagieren. Oder grenzen sich ab von der Interaktion der Natur mit dem Menschen. Dieser Dualismus lässt glauben, dass alle verursachten Zerrstörungen durch die Technik reversibel seien. Der Mensch wird als Aussenstehender der Natur, der diese kontrolliert, betrachtet, anstatt ein Teil eines Ganzen zu sein, dies erkläre die Ursache von Umweltproblemen durch diese geschaffene Identität der Menschen ‚ausserhalb’ der Natur. Die zwiespältige Situation, in der die zu schützende Natur einerseits romantisiert und ideologisiert wird und andererseits die industrialisierte Nahrungsmittelherstellung (unter anderem der Nutzpflanzen), als reine Maschinerie, ohne Werte und Emotionen durchgeführt wird, zeugt von einer entfremdeten Haltung der Menschen gegenüber der Natur.[28]

Laut Shiva (2004)(29) hat die industrialisierte Landwirtschaft den Glauben verbreitet, dass es nichts Wichtigeres gäbe als die produzierten Düngemittel und das modifizierte und patentierte Saatgut, das ohne Wissenschaft leer sei. Die Erde wird nur als Container gesehen, in den man Nährstoffe einfüllen müsse. Diese Fiktion führe zu einem stetigen Wachstum bis zum Kollaps wie dies im Börsencrash 2008 geschah. Allerdings seien Finanzen eben Geld und somit totes Material. Saatgut und Erde bedeuten natürliches Wachstum.

In ihrem Buch „Die geraubte Ernte“[30] kritisiert Shiva (2004) die Ernährungspolitik mit der Kommerzialisierung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion. Sie argumentiert, dass die Diversität des Saatguts aufrechterhalten werden muss, um eine gesicherte und dezentralisierte Ernährung zu erlangen. Sie hat eine Saatgutbank eröffnet. Schon 1980 hatte Ruskin, ein Denker und Kritiker der Kunst- und Industriegeschichte, die Nationalökonomie und den sozialen Missstand kritisiert. Seine Botschaft war: „Die Wirtschaft muss dem Leben dienen, nicht umgekehrt.“ Er ist der erste, der an den Zusammenhang zwischen Arbeit und Konsum denkt. Seine Frage war: „What‘s behind the Product?“ und plädierte für einen „Luxus für alle mit Hilfe von allen“, indem er auf einen klugen, den aufgeklärten Konsum als Ausweg aus der industriellen, ökologischen und sozialen Misere setzte.[31] Nach Ax (2009) ist Ruskin(1980) einer der ersten der ‚Corporate Responsibility’ verlangte. Ax (2009) fragt zu Recht: „Welche Art von Arbeit und welche Art von Produkten dürfen wir uns und der Welt zumuten?“[32] 6.2 Vision Das Wissen des diversen Nutzpflanzenanbaus und damit eine Annäherung an die Selbstversorgung durch Urban Farming kann die Unabhängigkeit von globalen, nichtnachhaltigen Nahrungsmittelproduzenten und Grossverteilern schaffen. Gärten und Orte entstehen für das soziokulturelle Leben in dem Stadtraum, selbstorganisiert und kreiert von Mensch die mit der Natur die Städte bevölkern werden. Es entstehen Treffpunkte für die Stadtbevölkerung, bei denen durch partizipatives Gärtnern gelernt und Neues kreiert werden kann.

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6.3 Ziel

6.3.1 Soziokultureller Raum mit Nutzpflanzen Ziel der Lancierung von moMo ist die Belebung des öffentlichen Raumes, die Stärkung des Gemeinwesens, Möglichkeiten der Selbstversorgung und der aktiven gärtnerischen Tätigkeiten im unmittelbaren Wohnumfeld sowie eine Sensibilisierung für die Umwelt und ihre ökologischen Kreisläufe.

In verschiedensten Siedlungsräumen fehlt es an Grünflächen, die für den soziokulturellen Austausch der Bevölkerung öffentlich zugänglich und selbstverwaltet sind. Die In-Kulturnahme von Flächen durch sogenannte ‚Bürger-Claims’, ist ein Prozess durch das Engagement von Bürgern einer Stadt. Diese gestalten den öffentlichen Raum nach ihren Ideen und Wünschen ‚Bottom-up’ , strukturiert, nach bestimmten Spielregeln(33) anstelle einer ‚Top-down’-Programmierung, bei der Funktion und Nutzung des öffentlichen Raums durch die staatliche Stadtgestaltung und/oder die Architektur vorgegeben ist. Ax (2009) bekräftigt dass in unserer Gesellschaft das Verhalten der Planer und Produzenten gegenüber der Konsumierenden eine Problematik ist: „Eine Gesellschaft, die Menschen ‚produziert’, die nichts mehr können (dürfen) als konsumieren, fühlt sich ärmer als viele ‚arme’ Gesellschaften.“[34]

Die Vernetzung der Nachbarschaft in Stadtquartieren durch gemeinsames Gärtnern und somit Aufbau einer lebenswerten soziokulturellen Umgebung, ist ein nachhaltiges Ziel von moMo.

Um das Pflanzenwachstum, den Wasserkreislauf oder die Mikroorganismen und Nährstoffe des Erdsubstrats zu beobachten, werden Möglichkeiten geschaffen, sich für die Natur mit Nutzpflanzenanbau zu sensibilisieren. Dabei kann ein Teilweise Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) geschaffen werden.

Ein Nebeneffekt des ästhetischen Gestaltens mit dem ‚lebendigen Material’ Pflanzen ist, dass die Wärmeinseln in der Stadt abgekühlt werden. Dazu eine Aussage aus der Diplomarbeit zum Thema „Strahlungstemperatur der städtischen Wärmeinseln“, die bestätigt: „Vegetation in den Städten verringern den thermalen Stress des Menschen deutlich.“[35] „Kleine grüne Oasen ... sorgen ausserdem für Frischluftzufuhr. Das ist wissenschaftlich bewiesen“,(36) beschwichtigt auch der Vorstand von der Stiftung, Grüne Stadt.(37) Diese Erkenntnisse sollten vermehrt in die Stadtgestaltung bei der Planung von öffentlichem Raum einfliessen, da während der Klimaerwärmung durch die Grünräume ein Beitrag zur Reduktion der Wärmeinseln geschaffen werden kann. So können die „Nutzpflanzeninseln“ Nützliches und Schönes kombinieren. Wichtig ist, dass der Spass an der Natur mit gemeinsamem Gärtnern und Ernten des selbstgezogenen Essens eine verbindende Rolle spielt. Und bei diesen Prozessen jeweils die Erde in der Hand zu spüren, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

6.3.2 Mobile Module Um den Zugang zur Natur in unmittelbarer Wohnungsnähe wiederherzustellen, können Zucchetti und Thymian im Schulhof, Tomaten und Basilikum auf den Flachdächern von Institutionen oder Kürbis und Melonen auf den Brachflächen und Baustellen angepflanzt werden. Denn beim Erleben wie ein Rüebli gedeiht, wird auf den saisonalen und regionalen Konsum sowie den Wert von Nahrungsmitteln aufmerksam gemacht. Mobile Module können den Bezug zur Nahrungsmittelproduktion und im weiteren Sinn einen Teil der Ernährung decken. Sie wurden dafür kreiert, dass auf einfache Art Gemüse angebaut und ein essbarer Lebensraum gestaltet werden kann. Sie sind frei kombinierbare Pflanzmodule in sechseckiger Form, aus Holz. Die einzelnen, 1x1x1m grossen Module können in beliebiger Anzahl, Formation und Höhe zusammengesetzt werden und auch zu Feldern kombiniert werden. Ein Anspruch an die mobilen Module ist, dass sie selber hergestellt und/oder einfach schnell und ohne Spuren auf- und abgebaut werden können, damit eine Zwischennutzung im öffentlichem Raum funktioniert.

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Die Module beinhalten eine Wasserspeicherung, um den Wasserhaushalt sparsam und mit geringem Aufwand kapillar (durch die Saugkraft von Tonziegeln)(38) zu ermöglichen. Eine spezielle Kohle(39) wird dem Substrat beigemischt, welche dazu beiträgt, die Nährstoffe und das Wasser besser in der Erde zu speichern. Die Funktion der Module trägt dazu bei, Nutzpflanzen in Schweizer Städten einfach anbauen zu können.

6.3.3 Praktische Umweltbildung Der partizipative Prozess des Aufbauens und Anpflanzens der Module, die einen unabhängigen Wasserkreislauf beinhalten, spezielle Substrate und eine aufeinander abgestimmte Saatgutkombination kann zum Verständnis der Zusammenhänge in der Umwelt beitragen, indem Mikrokreisläufe im System veranschaulicht werden. Durch Sensibilisierung wird das Bewusstsein zum Umgang mit natürlichen Ressourcen am Beispiel vom Nutzpflanzenanbau geschärft. Elinor Ostrom, eine Professorin der Politikwissenschaft, hat in ihren Studien zur Allmendnutzung erkannt, dass ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen nur dann funktioniert, wenn die Beteiligten mitbestimmen können und in Entscheidungsprozesse involviert werden.[40] Das heisst, dass die Allmend der Städte nur dann in Wert gesetzt wird, wenn die Stadtbevölkerung mitgestalten darf. Auch werden die Nahrungsmittel und ihr Wert erst dann erkannt, wenn selber erlebt werden kann, wie Gemüse und Früchte gedeihen.

Die Identifikation mit der Umgebung, in der Nutzpflanzen angebaut werden, deren Wachstum verfolgt wird und die dann geerntet werden, bringt den ‚Städtern’ das Kultivieren und die Naturzyklen sowie die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen Erde, Wasser und Pflanzen näher.

7 Theorie 7.1.1 Urbanes Gärtnern Schweiz - Urban Farming als weltweite Bewegung Mit dem urbanen Gärtnern kann die Natur in die Städte geholt werden, Austausch- und Soziokulturraum kreiert werden. Dabei werden die natürlichen Kreisläufe erlebt, die Region gefördert und die Biodiversität durch das Anbauen verschiedener Sorten in Städten gefördert. Neben dem Erleben der (kultivierten) Natur und dem natürlichen Wachstum von Nahrungsmitteln wird mit dem Projekt moMo beabsichtigt, auf die saisonalen und regionalen Gemüse und Früchte aufmerksam zu werden.

Der Nutzpflanzenanbau in den Städten ermöglicht für eine Ressourcenachhaltigkeit zu sensibilisieren und aktiv einen Teil der Ernährung selber anzubauen. „Urbane Gärten sind wichtig für Ernährungssouveränität, Eigenmacht und Sortenvielfalt“.[41] Die Brachflächen können genutzt werden, um Nutzpflanzen anzubauen - so wie es in ehemaligen Industriestädten in den USA momentan stattfindet. Detroit beispielsweise ist nun im Wandel von einer Geisterstadt der Industrie zu einer grünen Stadt des Urban Farming zu werden.(42) Nach der ,Grünen Revolution’ werden nun weltweit Möglichkeiten gesucht, die Agronomie nachhaltiger zu gestalten. Denn die negativen Folgen der ,Grünen Revolution’ sind der nicht nachhaltige Umgang mit Wasserreserven, das Versalzen der Böden, das Verschwinden der landwirtschaftlichen Biodiversität und die Entwicklung von eintönigen Ernährungsmustern.(43)

Urban Farming wurde in Kuba, als Lösung der Nahrungsmittelknappheit angewendet als durch den ,Ölpeak’(44) in den 90er Jahren das bisherige Agrarsystem mit Maschinen, die Öl benötigten, aus politischen Gründen nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte. (45) Aus Not fing die Bevölkerung, an, organisch Gemüse und Früchte in den Städten anzubauen, was heute auf den lokalen Märkten verkauft wird. (46) In Havanna werden heute 90% der Frischprodukte in lokalen ‚urban farms’ oder –‚gardens’ hergestellt.

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Auf der ganzen Welt entstanden und entstehen Community Gärten und Farms.(47)

In den 70ern entstand in New York der erste Commmunity Garden ‚Liz Christy’,(48) sie war auch die Erfinderin der ‚Green Guerillas’. Die Künstlerin begrünte Brachen mit ‚seed bombs’ und setzte sich aktiv für eine grüne Stadt ein.

Die Community Gärten und gemeinsame Gestaltungsaktionen der Quartiere von Bürgern ist auch in Canada stark verbreitet.(49)

Einige Beispiele aus Deutschland zeigen, dass der Naturbezug und die Soziokultur einer der wichtigen Argumente für die interkulturellen Gärten.(50)

Auch in der Schweiz wächst die Bewegung der Interkulturellen Gärten in den Städten.(51) Eine Internet-Plattform wurde eröffnet, um über laufende Projekte zu informieren.(52)

Da die Aktivität des Urban Farming weltweit meistens von der armen Bevölkerung, im speziellen von den Frauen verrichtet wird, möchte ich mit dem Blickwinkel auf die Nutzpflanzen, die Möglichkeiten der modularen Bepflanzung in Städten sowie Potentiale der Allmendnutzung und das damit verbundene ‚Empowerment’ (sich selber zu ermächtigen) aufzeigen.

Die ungenügenden politischen Richtlinien der Nahrungsmittelproduktion von Frauen in der Urbanität werden in dem Buch „Agropolis“ bekräftigt. Auch sei das neu Feld des ‚urban agriculture’ allgemein noch ungenügend wissenschaftlich beleuchtet.[53]

Denn auch in der „Declaration on Cities and Other Human Settlements in the New Millenium and Outcomes of the World Summit on Sustainable Development“ von 2002 wird die nachhaltige urbane Entwicklung verstärkt festgelegt. Urban agriculture wird als Strategie zum Überleben der urbanen Armen erklärt.(54)

70-jährige Schweizerinnen erinnern sich möglicherweise an den Anbau von Gemüse in den Städten während der Kriegsjahre.(55) 7.2 Fragestellungen Die Methode um die folgenden Fragestellungen zu beantworten werden im Kapitel 9. Methoden genauer erläutert. Danach werden die Resultate dieser Methoden (Nutzpflanzentestbeete, Befragungen und Analyse, Prototyp) im Kapitel 10., Ergebnisse dargestellt. (Nutzpflanzenliste, Hypothesen und Grafiken, mobiles Modul).

7.2.1 Welche Nutzpflanzen sind für das urbane Klima in der Schweiz geeignet?

7.2.2 Welche Kombination der Konsumpflanzen wird von der Stadtbevölkerung bevorzugt?

7.2.3 Wie sieht ein mobiles Modul des Nutzpflanzenanbaus aus, welches einfach auf- und abbaubar und zum Nachbauen geeignet ist?

7.3 Die Gründe für ein mobiles Modul In den Schweizer Städten ist Boden rar und Flächen werden meist verbaut. Dabei entstehen jedoch immer wieder Brachflächen durch ungenutzte Industrie- und Bahnzonen, Zwischenräume durch verschiedene Baupläne und -phasen und Baustellen, die vorübergehend zwischengenutzt werden können und eine mobile Anpflanzung ermöglichen.

Schnell wechselnde Lebensarten der Bevölkerung und Bauprozesse im Stadtraum bedingt eine mobile Anpflanzmöglichkeit für Nutzpflanzen, da die Zwischennutzungen meist temporär sind. Die Module können vor oder während jeglicher Bauvorhaben als Zwischennutzung eingesetzt werden. (Bsp. ‚Temporärer Garten’, Kalkbreite)(56) Idee ist, dass der Grünraum in den Städten mit der Bevölkerung erweitert wird und mit dem temporären Nutzpflanzenanbau spannende

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Zwischenräume entstehen. Untersucht wurden die städtischen Zwischenräume in der Bachelorarbeit von F. Matter(57) Auch Dächer von Institutionen, z.B. von Spitälern sind oft ungenutzt und bieten eine gute Sonnenausrichtung für den Gemüseanbau. Die meisten Schulhöfe sind planiert und eignen sich nur für eine temporäre Bepflanzung in der Erde mit Modulen. Dies kann zusammen mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften geschehen, um ein partizipatives, ganzheitliches Lernen im Aussenraum zu fördern.

Die Stadtbevölkerung ist von der Landwirtschaft und der Natur in der Stadt abgetrennt. Die Nahrungsmittel werden selten lokal produziert und saisonal konsumiert. Der Bezug in der Stadt zur natürlichen und kultivierten Umwelt muss gefördert werden, um diese zu wertschätzen, so dass Mensch und Umwelt zusammen in den Städten Platz finden. Es braucht eine ‚Urbanisierung des Naturschutzgedankens’. Denn, "nicht zuletzt vom Umgang mit der Natur in der Stadt wird es abhängen, ob naturzerstörerische Lebens- und Werthaltungen sich langfristig ändern können". Im Naturerfahrungsbericht wird im weiteren der ‚Naturverlust’ im Leben des modernen Menschen beklagt und einen Zusammenhang zwischen dem zerstörerischen Umgang mit der Natur in der Biosphäre, und dem ‚Naturverlust’, der in unserem Denken und Fühlen stattfindet, gesehen. „Die Wurzeln des Naturverlustes liegen in unseren persönlichen Wertesystemen und unseren Umgangsweisen mit dem Lebensraum". Naturverbundenes Handeln setzte ein entwickeltes Naturbewusstsein voraus.(58)

„Unter ,Naturaneignung’ ist die selbstbestimmte, aktiv-schöpferische Auseinandersetzung mit Naturmaterialien und -kräften wie Erde, Gesteine, Wasser, Pflanzen, Schwerkraft usw. zu verstehen. Dazu gehört das konkrete Gestalten mit festen Materialien oder Wasser (z.B. Erde graben oder formen, mit Steinen und Ästen bauen, mit Pflanzenteilen basteln, Dämme, Rinnen, Wasserfälle bauen)...Aktive Naturaneignung ist unverzichtbar, wenn es darum geht, ein grundlegendes Verständnis für natürliche Zusammenhänge zu entwickeln und einen schonenden Umgang mit Natur und Landschaft einzuüben.“(59) Um die Umwelt zu schützen, braucht es also direktes Erleben und Verstehen der Natur. Dieses wird durch den Anbau, den Unterhalt und die Ernte von verschiedenen essbaren Pflanzensorten erlebbar gemacht.

Da die Böden in den Städten oft kontaminiert oder versiegelt sind, ist ein direkter Anbau von Nutzpflanzen in den Humus meist unmöglich. Das BAFU berichtet dazu: „Der während Jahrzehnten sorglose Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen und Abfällen hat im schweizerischen Untergrund deutliche Spuren hinterlassen.“

„Ehemalige Deponien sowie belastete Betriebs- und Unfallstandorte zeugen von einem früher sorglosen Umgang mit Abfällen. Die Entsorgung und Behandlung der Abfälle musste möglichst billig erfolgen. So landeten beispielsweise brennbare Sonderabfälle in ausgebeuteten Kiesgruben oder giftige Produktionsrückstände versickerten sorglos auf unbefestigten Firmengeländen.“(60)

Weiter wird berichtet: „Die Versiegelung der Bodenfläche in der Schweiz hat zwischen 1985 und 1997 um fast 13 Prozent zugenommen. Dabei konzentriert sich die Versiegelung in allen drei Alpenregionen in besorgniserregendem Ausmass auf die verhältnismässig kleinen Regionen, in denen Menschen wohnen und arbeiten. Die wichtigste Ursache für die zunehmende Versiegelung ist die wachsende Bevölkerung. Dass die Menschen ausserdem zunehmend mobiler werden und immer mehr Wohnraum beanspruchen, erhöht den Druck.“(61)

Deshalb wird jetzt das mobile Modul benötigt, welches überall schnell auf- und abgebaut werden kann und eigene zum Teil geschlossene Ökokreisläufe beinhaltet.

Der Raum in den Städten ist begrenzt. Jedoch sind viele Industriebrachen in den Städten ungenutzt, diese können mit mobilen Modulen für den Nutzpflanzenanbau zwischengenutzt werden. „Hunderte Industrieareale mit einer Fläche grösser als die Stadt Genf liegen in der Schweiz brach oder werden kaum genutzt. Das BAFU fördert und unterstützt die Revitalisierung

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solcher Industriebrachen als wertvollen Beitrag zur Sanierung von Altlasten und zum haushälterischen Umgang mit der wertvollen und nur begrenzt verfügbaren Ressource Boden.“(62)

moMo ist ein Projekt des partizipativen Gärtnerns, um soziokulturelle Verknüpfungen zu bilden. Die Netzwerke der sozialen und ökonomischen Beziehungen, wie sie als komplexer urbaner Charakter von Städten erkannt wurden, können in der Stadtplanung vermehrt gefördert werden, indem Leute und Plätze verbunden werden.[63] Damit wird innerhalb von Quartieren, Gemeinden oder Wohnstrassen, Raum gegeben, sich zu treffen, auszutauschen, zusammen zu gärtnern. So wird der öffentliche Raum belebt. Als sozio-ökologisches Dilemma wird die fehlende Struktur von Kommunen des industriellen Kapitalismus in der Planung der Urbanität bekräftigt. Dadurch werden die klassischen Städte ihrem Potential beraubt.[64] Dazu das Zitat: „ A town like a flower or a tree, or an animal, should at each stage of its growth, posses unity, symmetry completeness, and the effort of growth should never be to destroy that unity, but to give it greater purpose,...“[65]

Die Module können als Werkzeug der Verknüpfung von Stadtbewohnenden selber gebaut und eingesetzt werden. Installation aus mehreren Modulen können Felder bilden, die von Institutionen oder staatlichen Stellen an Akteure verpachtet werden. Einzelne Module werden als Baukasten an Private geliefert.

Die vereinfachte Startsituation mit den Modulen Gemüse anzubauen, verringert die Anfangszeit, vereinfacht den Unterhalt durch die Funktionen der Wasserspeicherung und einem speziellen Substrat und erhöht die Erfolgschancen einer Ernte mit getesteten Pflanzensorten für die Standortsituation in Schweizer Städten. Die kultivierte Natur wird mit den Modulen von moMo erlebbar gemacht, um den Wert der regionalen, saisonalen, vielfältigen und fair hergestellten Nahrungsmitteln zu erkennen. Die langen Transportwege und Verpackungsabfall werden vermieden und die CO2-Produktion vermindert. Es wird eine urbane Lebenswelt, in der die Freizeit in unmittelbarer Wohnumgebung verbracht werden kann, mitinitiiert. Das mobile Grün passt zu den Stadtrhythmen des nomadischen Wohnortswechselverhaltens der heutigen Stadtgesellschaft. „Wohnortwechsel hängen massgebend vom Alter, der familiären und beruflichen Situation ab; ihre Häufigkeit wird in Zukunft ganz bestimmt noch weiter ansteigen, bekräftigt das BAFU.(66)

7.3.1.1 Kritische Punkte und Lösungen des Nutzpflanzenanbaus in den Städten mit moMo Die Unkenntnisse des Kultivierens von Gemüse ist ein Teil der Naturentfremdung in der Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese gilt es zu überwinden, indem der Zugang zur kultivierten Natur niederschwellig mit Gärtnern ermöglicht wird. Da die Lebensweise in den Städten durch Lohnarbeit meist an Zeitlimits für den Unterhalt von städtischen Gärten gebunden ist, muss dieser verringert und vereinfacht werden. Dies kann beispielsweise mit dem Wassertank und dem Nährstoffsubstrat erreicht werden, da diese Funktionen des Moduls das Anpflanzsystem selbständig regeln. Es sind intelligente ‚lowbudget’-Lösungen, die kopiert werden können, gefragt.

Die klimatischen Verhältnisse, die durch Stauhitze zur Austrocknung des Substrats oder zum Absterben der Nutzpflanzen durch Feinstaub oder Krankheiten führen, oder kontaminierte Böden sowie starke Winde in Bauschneisen, sind erschwerte Bedingungen für das Pflanzenwachstum und die Stabilität der Module. Spezielle und diverse Sorten können die Verbreitung von Krankheiten verringern. Ausreichende Nährstoffe und Wasser durch das spezielle Substrat und die kapillare Bewässerung stärken die Pflanzen.

Die Module sind für Nutzpflanzen, die tief wurzeln, ungeeignet, da die Höhe der Module zwischen 70 cm und 100 cm beträgt und davon etwa 50 cm mit dem Humussubstrat gefüllt sind. Eine Liste von den getesteten Nutzpflanzen in der Stadt Zürich ist erhältlich. Im Kapitel Nutzpflanzentests 10.3, ist die Nutzpflanzenliste aufgeführt.

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Der Diebstahl der Ernte oder der Vandalismus an öffentlich zugänglichen Orten, an denen ‚noch’ keine Soziokultur stattfindet, können die Motivation der Aktivität im öffentlichen Raum bremsen. Durch eine aktive Belebung des Raums funktionieren Mechanismen der selbstorganisierten Kontrolle durch die Bevölkerung, die diesen Raum beleben, da sie einbezogen sind in dessen Gestaltungsprozess und ein Interesse haben, diesen langfristig zu nutzen.

Erinnerungen an die Kartoffeläcker in den Stadtparks während des zweiten Weltkrieges oder die Bedenken über erhöhte Schadstoffe in der Stadt kann abschreckend wirken. Diese Erkenntnisse können verhindern, dass die Stadtbevölkerung auf Allmendgebiet aktiv wird und eine Grüngestaltung mitträgt - und sich doch in den privaten Raum zurückzieht. Mit positiven Umsetzungen, die beobachtet werden, können beispielsweise durch Installationen auf zentral gelegenen öffentlichen Plätzen Vorurteile und schlechte Erfahrungen überwunden werden.

Eine falsche Wahl der Zielgruppe für das Anbauen von Gemüse, Kräutern und Früchten mit mobilen Modulen in den Städten kann durch Desinteresse das Projekt zum Scheitern bringen. Mit einer Marktforschung, wie die Befragung können die Bedürfnisse der einzelnen Bewohner besser erkannt werden. Durch einen ständigen iterativen (wiederholenden) offenen Projektprozess können Fehlentwicklungen überhaupt erkannt werden. Die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Mensch und Natur bedingt, Sensibilität und Kompetenz auf vielen Gebieten und braucht eine gute Vernetzung von Fachpersonen.

8 Projektprozess moMo

Die Zusammenarbeit in der Anfangsphase fand statt mit: o Doris Tausendpfund, Projektleitung von Urban Farming und Mitverfasserin von „ die Potentiale des Nutzpflanzenanbaus in Schweizer Städten.“(67) o Petra Hagen, Projektierung. o Tutor Prof. Jean-Bernard Bächtiger, Projektierung sowie spätere Projektbegleitung.

8.1.1 Mindmaps Eine erste Themenwahl der Projektarbeit wurde im Februar 2010 während der Initiierungsphase durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war beispielsweise die Idee von Doris Tausendpfund, eine regionale Nahrungsmittelbelieferung der Satellitensupermärkte aus den Modulerzeugnissen, noch ein mögliches Projektziel. Auch wurde über ein GIS-Programm nachgedacht, mit dem die potentiellen Anbauflächen für Nutzpflanzen einfach berechnet werden könnten. Dies beiden Ideen wurden jedoch noch nicht Umgesetzt. Dabei war schon klar, dass die Modulfunktionen, die Wissensvermittlung der Umweltbildung und die Gebrauchsanleitung der Module entwickelt werden müssen. Unklar war zu diesem Zeitpunkt, durch wen die Module vermarktet werden.

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Abb.06 Mindmap 1, von der Autorin. Das zweite Mindmap wurde dann nach der Systemanalyse im Dezember 2010 gemacht. Dabei wurden das Design und der Ort der Module definiert, auch welche Aspekte der Umwelt in die Umweltbildung fliessen sollen, sowie die Methode der Nutzpflanzenuntersuchungen und Befragungen durch einen Fragebogen, festgehalten.

Abb.07 Mindmap 2 mit der Software FreeMind erstellt, von der Autorin. CC.

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8.1.2 Literaturrecherche Die Literaturrecherche wurde in den folgenden Medien durchgeführt: o Internet o Medien o Bibliotheken o Virtuelle wissenschaftliche Datenbanken o Semester-, Bachelor- und Diplomarbeiten der ZHAW und der Uni Basel.

Da Urban Gardening und Farming ein eher neuer, sich schnell entwickelnder, transdisziplinärer Bereich ist, sind aktuelle Informationen vor allem im Internet und in den Medien zu finden. Literatur aus den Bereichen Biologie, Design, Soziologie und Kultur dienten als Primärliteratur zu den Themen Umwelt, Klima und Biodiversität, Stadtgestaltung, Ästethik und natürliche Materialien, sowie Soziologie, Soziokultur, Partizipation, Regio-Stärkung, Umweltbildung und Gesundheit.

Da moMo ein partizipatives Projekt ist, wurden immer wieder Grenzen der Soziologie erkennbar. Die Soziokultur wird meist als ‚Bottom-up’ – als Volkskultur– beschrieben. Die Soziokultur in Städten wie New York wurde schon (vor 50 Jahren) von Jane Jakobs beobachtet und beschrieben. Dabei wurden Quartiere beschrieben, die verglichen werden können mit Schweizer Städten, die durch die „Sozialpolizei“ der Anwohnenden geregelt und kontrolliert wurden. Die Eigeninitiative der Anwohner von Ghettos beispielsweise wurde regelmässig als ‚Aufwertung’ von Stadtteilen genutzt.

Ostrom (1999), die Nobelpreisträgerin in Wirtschaft 2009, beschäftigt sich mit den Themen der Allmend, die von der Bevölkerung selbständig verwaltet wird.

Shiva (1997) ist bekannt für die Bücher zu dem Management der ‚Natürlichen Ressourcen’, und deren ‚Rückgabe’ an das Volk. Denn Nutzpflanzenanbau braucht die Ressourcen Böden, Wasser und Saatgut, welche diese Schriftstellerinnen und Wissenschaftlerinnen immer wieder in Zusammenhang mit dem Selbstmanagement gebracht haben.

Den biologischen Nutzpflanzenanbau und die Veranschaulichung der Ökokreisläufe in dem Projekt moMo schliesst die Recherche der Themen Agronomie, Biologie, Ökologie sowie Saatgutpatente ein.

Für die Umweltbildung des Projekts moMo fand eine Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Umweltbildung von der ZHAW statt. Zur Anwendung im Schulalltag konnte das Buch: „Systemdenken“[68] benutzt werden. Zur Stadtgestaltung sowie für die Form der Module fanden sich Informationen im Designbereich. Ein grosser Teil der Projektarbeit war eine Vernetzung von verschiedensten Medien, Projekten, sowie Themenbereichen. Mit dem Zentrum Urbaner Gartenbau und dem Zentrum Hortikultu, sowie der Fachstelle Umweltbildung der ZHAW, Wädenswil wurde zusammengearbeitet.

Die Vorbildung als gelernte Gärtnerin und Prozessgestalterin (Bachelor in Arts of Design) diente mir dazu, die transdisziplinäre Arbeit zwischen Naturwissenschaft und Gestaltung dann auch mit der Soziokultur zu verbinden.

Während der Projektarbeit moMo erschien ein Buch von Christa Müller, zum Thema Urban Gardening und interkulturelles Gärtnern, welches als eine Anleitung für urbane Gartenprojekte genutzt werden kann. Das urban farming wird als politische Aktion in der Vernetzung von diversen Kulturen, Geschlechtern und Altersgruppen der Stadtbewohnenden beschrieben.

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8.1.3 Zeitplan Abb.08 Zeitstrahl, von der Autorin. CC.

Der Projektprozess von moMo beinhaltete auch das Vernetzen mit potentiellen Kunden und Interessierten, an Ausstellungen und der Auftritt mit den Prototypen in der Öffentlichkeit. Dies geschah im Sommer 2011. Die dabei entstandenen Dokumente sind ausführlich im Anhang zu finden, die meisten werden jedoch in den Kapiteln, Methode 9. und den Ergebnissen 10. gezeigt und erläutert.

8.1.3.1 Milestones o März 2010: Testbeete No.1 auf der Kalkbreite(55), Zürich. o August 2010: Vision2035, Text im Magazin, Biel.(69) o November 2010: Wettbewerbproposel Prix Nature o Dezember 2010: Fragebogen o Januar 2011: Umweltbildungs-Konzeptskizze o Februar 2011: Natur Messe, Mock-up, Basel. o Februar 2011: SeedCity, Gartenprojekt, Hönggerberg, Zürich o März 2011: Testbeet 2, Wädenswil, Zürich. o April 2011: Prototyp Erdölkonferenz(72), Winterthur. o Mai 2011: Umwelttage(74), Transition Town, Basel o Juni 2011: Prototyp Wädenswil, Zürich. o Juli-Sept. 2011: Dokumentation, Monitoring. o Oktober 2011: KKL, Forum Nachhaltige Entwicklung, Luzern. o November 2011: Statistik o Dezemebr 2011. Thesis

Nutzpflanzentests Bedürfnisse Stadtbevölkerung Modul Erfindung

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8.2 Die Umsetzung des Projekts moMo

8.2.1 Ausstellungen Die NaturMesse Basel(70) ist ein geeigneter Treffpunkt für ,Networking’ der Akteuren, die in der Umwelt aktiv sind und ähnliche Werte haben. Viele Besucher und Ausstellende befassen sich mit den Themen Umwelt, Stadt und Natur, biologische Agronomie und Umweltbildung aus Schulen, Botschaft, staatlichen Ämtern und der Kunst. Da an der Messe einige Besucher das Interesse an moMo zeigten, jedoch ein vorgefertigtes Modul wünschten, entstand dann die Idee, einen Baukasten zu produzieren. Dieses «moMo-kit» würde dann alle Bauteile, eine Bauanleitung sowie einen Anpflanz- und Ernteplan und ein Saatgutpaket beinhalten.

Abb.09 Mock-up an der NaturMesse(70) mit dem urbanAgriculture Verein Basel(71). 10.2. 2011. Autorin.

An der Erdölkonferenz(72) in Winterthur wurde erstmals ein Prototyp präsentiert, um zu erfahren, welches die Zielgruppe für ein «moMo-kit» sein könnte und um Kontakte für eine Weiterentwicklung des Projekts im Raum Winterthur zu knüpfen. Dabei wurden Austellende, wie auch Besuchende auf das Projekt moMo aufmerksam. Dieses wurde zuvor im lokalen Radiosender angekündigt(73) Um die nötigen Kontakte für die Weiterentwicklung zu knüpfen, lag eine Kontaktliste vor. An der Erdölkonferenz(72) nahmen viele Interessierte, beispielsweise aus der Filmwelt und der Stadtgestaltung, teil.

Abb.10 Prototyp an der Erdölkonferenz(72). 9. 4. 2011. Autorin in Zusammenarbeit von Tilla Künzli.

An den Umwelttagen(74) (26.5.2011) wurde in Zusammenarbeit mit Neustart Schweiz (Transitions-Initiative, Übergangsinitiative) über die Möglichkeiten der Relokalisierung durch den Nutzpflanzenanbau, an einem Stand aufmerksam gemacht. (74)

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8.2.2 Umweltbildungskonzept Skizze Um das partizipative Bauen und die Anwendung der Module in Instituten als Workshop anzubieten, entstand die Skizze des Umweltbildungskonzepts, welches für Jugendliche aus der Viventa-Schule(75) ausgearbeitet wurde. Die Sensibilisierung anregen, Wahrnehmung schärfen, partizipatives Lernen anwenden und Aktivität für die Gesundheit sind die wichtigsten Ziele von moMo. Im Anhang E ist die ausführliche Skizze des Umweltbildungskonzepts zu lesen. Anhand des Moduls werden ökologische Kreisläufe (Pflanzenwachstum, Wasser, Nährstoffe) veranschaulicht, um so auf die Ganzheitlichkeit der Umwelt und Natur aufmerksam zu machen.

Abb. 11 Skizze der Kreisläufe für den Umweltbildungs-Workshop. Autorin.

8.2.2.1 Unterstufenschulen Der Informationsflyer wurde an Unterstufen-Schulen gesandt und an den Ausstellungen NaturMesse(70), Erdölkonferenz(72) (73), Umwelttage Basel(74) und im Forum für nachhaltige Entwicklung im KKL(75) (10.10. 2011) verteilt, um Lehrpersonen der Unterstufen für eine Zusammenarbeit zu gewinnen und über das Projekt moMo allgemein zu informieren. Der Methode-Ablaufplan für eineinhalb Tage Projektarbeit wurde erstellt, um den Unterricht nach draussen zu verlegen und ein Naturerleben zu generieren. Um den Unterricht zu planen, wurde ein Umweltbildungs-Methodenplan erstellt, dieser ist im im Anhang E zu finden. Abgestimmt wurde der Plan auf Themen des Lehrplans des 5. Schuljahrs. Bis jetzt konnten allerdings noch keine Lehrperson gefunden werden, die mit ihrer Klasse 2 moMo-Projekttage umsetzten möchte. Der Informationsflyer zum moMo-Projekt an Unterstufen-Schulen ist im Anhang E angehängt.

8.2.2.2 Jugendliche Mit der Gartenverantwortlichen, Eliane Bass und einem Werklehrer ist eine Zusammenarbeit an der Viventa-Schule(76) geplant. Das Gesuch ist eingereicht, um mit den Schülern Module zu bauen, auf dem Schulgelände aufzustellen und diese dann zu bepflanzen und zu unterhalten. Zum Test steht momentan ein Prototyp des mobilen Moduls im Schulgarten der Viventa-Schule(76)

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8.2.3 Blog Über den Projektprozess wird auf dem Blog(77) laufend informiert. Die Website ermöglichte einen ständigen Einblick in das Projekt moMo, und ist eine Kontaktstelle für interdisziplinäre Zusammenarbeiten im Projekt. Im Kapitel 14 wird diese Website genauer beschrieben.

8.2.4 Ideologie und Vermarktung Da die ‚Bottom-up’-Garten-Bewegung in den Städten für ein neues Wirtschaften mit den Nahrungsmitteln einsteht, ist der Ansatz wichtig, dass die Gebrauchsanweisung und Herstellungsanleitung für die Module ‚Open Source’ zur Verfügung steht, damit die öffentliche Weiterentwicklung gefördert wird. Deshalb wurde bewusst keine Patentierung angestrebt, jedoch nach Lösungen gesucht, um das Projekt vor ‚gewerblichem Missbrauch’ zu schützen. Die Urheberrechte der Projektarbeit werden nach Abschluss des Masterstudiengangs von der ZHAW an mich, Franziska Matter, überschrieben, um die Umsetzung im öffentlichen Raum oder an Institutionen als Workshop anzubieten und/oder ein Modul-«kit» zu erfinden. Durch die Kontakte an den verschiedenen Ausstellungen wurde deutlich, dass Kundschaft für einen solchen Baukasten der Module durchaus vorhanden ist. Die Dienstleistung von Workshops, Unterhaltung und Initiierung des moMo-Projekts an Schulen beispielsweise wird in Rechnung gestellt. Auch kann ein «moMo-kit» als Baukasten von mir, Franziska Matter, produziert und verkauft werden.

8.2.5 Die ‚Creative Commons’-Lizenz Die Modul Pläne, sowie das moMo-Projekt sind ‚Open Source’ verfügbar, jedoch unter dem Schutz von ‚Creative Commons’ (CC)(78)

Das heisst, dass die Module zwar nachgebaut und das Projekt angewendet werden dürfen, jedoch nicht unter einem anderen Namen oder für gewerbliche Zwecke veröffentlicht werden. Auch müssen die Veränderungen im gleichen Rahmen wieder veröffentlicht werden.

.Abb. 12 Creative Commons Logo mit der Lizenzerklärung.

„Attribution: You must attribute the work in the manner specified by the author or licensor (but not in any way that suggests that they endorse you or your use of the work).

Noncommercial: You may not use this work for commercial purposes.

Share Alike: If you alter, transform, or build upon this work, you may distribute the resulting work only under the same or similar license to this one„.(79)

„This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported License. To view a copy of this license, visit http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/ or send a letter to Creative Commons, 444 Castro Street, Suite 900, Mountain View, California, 94041, USA.“(80)

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8.2.6 Wettbewerb Mit der Teilnahme am Prix Nature(81) (29.10.2010) wurde ein Projektproposal entwickelt, das über die Nachhaltigkeit des Projekts in Bezug auf den Standort Schweiz informierte. Das Proposal ist im Anhang A zu finden.

8.2.7 Publikationen Im Magazin Vision 2035 wurde in der Dezember -Ausgabe 2010 das moMo- Projekt vorgestellt. (In der weiteren Ausgabe wurde dann auf eine Korrektur bezüglich der Publizierung im Dezember aufmerksam gemacht). (Siehe im Anhang F). Das ‚unr.intern 0211’, dem Magazin des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen in Wädenswil publizierte einen Bericht über das moMo-Projekt im Februar 2011. Im Anhang F sind die drei Seiten zu finden.

9 Methoden Am Anfang des Projekts wurde eine Systemanalyse durchgeführt um das System eingrenzen zu können und Klarheit zu bekommen, welche Variablen relevant für das Projekt moMo sind und somit genauer untersucht werden würden. Gearbeitet wurde mit dem Vester-Sensitivitätsmodell.(82) Um auf die Fragestellung 7.2.1 – „Welche Nutzpflanzen sind für das städtische Klima in der Schweiz geeignet?“ einzugehen, baute und bepflanzte das Team zwei Testbeete in der Stadt Zürich. Die Resultate der Dokumentation sind in einer Liste festgehalten. Die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung bezüglich Nutzpflanzen wurden mit eine Stich-Befragung eruiert um die Fragestellung 7.2.2 – „Welche Kombination der Konsumpflanzen wird von der Stadtbevölkerung bevorzugt?“ Auch weitere Fragen im Bereich Gärtnern in der Stadt wurden mit der Stich-Befragung in Basel, Bern und Zürich gestellt. Die statistische Auswertung der Daten und grafischen Darstellung kann jedoch nur eine Tendenz der Hypothesen und Forschungsfragen aufzeigen, da die Befragten 72 Personen eine eher kleine Anzahl der Bevölkerung sind. Die Module wurden anhand von den Stich-Befragungen und Brainstormings im Projekt-Team konzipiert. Vor dem Bauen der wirklichen Module wurden Funktionstests unter anderem an einem Testbeet durchgeführt. Danach entstanden ein Mock-up (massstäblich gebautes Modell) und dann zwei Prototypen. Diese wurden gebaut und an verschiedenen Orten und Anlässen aufgebaut, bepflanzt und wieder abgebaut, um deren Funktionalität, Mobilität und Modulität zu testen. Dabei wollte das Team herausfinden, wie ein Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer-Städten funktioniert um die Forschungsfrage 7.2.3 – „Wie sieht ein mobiles Modul aus, welches einfach- auf und abbaubar ist, und zum Nachbauen geeignet ist?“ zu beantworten.

9.1.1 Systemanalyse Mit der Vester Systemanalyse(82) wurden die wichtigen Variablen erarbeitet, um eine Systembegrenzung des Projekts zu erreichen. Ein Excel-Tool der Fachstelle Geoinformatik, IUNR von des IUNR der ZHAW war das Auswertungsinstrument (Siehe Anhang B, Rollenverteilung) der Variablen.

Die Systemanalyse wurde durchgeführt, da anfangs eine Eingrenzung der Themen, die zu Urban Farming und somit zu der Projektarbeit moMo gehörten, nötig war. Dabei konnte man sich auf Ausarbeitung der Methoden und Untersuchungen in den Rahmen einer Masterarbeit konzentrieren. Durch die Datenüberflutung neigen viele dazu, ein System als Modell vereinfacht darzustellen, so dass die eigentliche, dahinter stehende Komplexität verloren geht. Unzählige Komponenten und Informationen sind miteinander verbunden und stehen in einer gegenseitigen Abhängigkeit. Um

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jedoch mit diesem vielschichtigen Wissen und den Informationen eines Systems trotzdem arbeiten zu können, hilft dabei eine vernetzte, analytische Denkweise. Diese versucht die Einflussfaktoren eines jeweiligen Subsystems herauszukristallisieren, um später wieder rückwirkend das grosse System damit zu untersuchen und um eine gültige Systemstruktur davon abzuleiten und um Nachhaltigkeit zu erreichen.

„Das Ganze ist mehr als die Summe der einzelnen Teile", hat schon Aristoteles erkannt. Die vollständige Systemanalyse nach Vester ist im Anhang B ausführlich beschrieben.

Die Systemanalyse mit dem Sensitivitätsmodell von Vester besteht aus 5-9 Arbeitsschritten. Im Zusammenhang mit dieser Masterarbeit wurden fünf dieser Arbeitschritte durchgeführt, um das System auf die wichtigsten Variablen zu reduzieren, damit danach mit diesen weiter gearbeitet werden konnte.

Zuerst wurde eine Systembeschreibung durch Fragen und Problemerkennung des Systems erstellt. Dies geschah durch Recherchen, Nachdenken und Informationsaustausch. Dabei werden auch die Systembegrenzungen beschrieben, sowie Subsysteme also –Teilsysteme– erkannt. Danach wurden die Verbindungen der einzelnen Komponenten bestimmt um damit die gegenseitigen Wirkungen und Einflüsse der einzelnen Variablen zu erkennen.

Als nächster Schritt wurden die Variablen genau beschrieben mit deren Indikatoren und Masseinheiten beispielsweise.

Eine Kriterienmatrix wurde als dritter Schritt erstellt, mit sieben Lebenskategorien, sieben Lebensbereichen und drei physikalischen Kategorien. Dies diente zur Überarbeitung der vorhandenen Variablen.

Die Einflussmatrix diente zur Eruierung der Wechselwirkungen der einzelnen Systemkomponenten.

Als letzter Arbeitschritt wurde die Rollenverteilung interpretiert um die Steuerhebel des Systems, die aktiven und passiven Variablen zu erkennen. Im Kapitel 10.1. „Ergebnisse“ ist eine Grafik der wichtigsten Variablen zu sehen.

9.1.2 Nutzpflanzentests Die Anpflanzung soll für das anthropogene Stadtklima und den Stadtmenschen bestimmt und die Erntezeiten der verschiedenen Nutzpflanzen aufeinander abgestimmt sein.

9.1.2.1 Testbeete 1 in der Stadt Zürich Die ersten zwei Testbeete wurden auf der Kalkbreite(55) in Zürich angelegt, um die Nutzpflanzen sowie eine Wasserspeicherung zu testen. Im Projekt ‚Temporärer Garten’(55) genehmigte Gudrun Hoppe die von ihr konzipierten Pflanzboxen nachzubauen und weiter zu entwickeln. Beide Beete wurden mit einer Kunststofffolie ausgekleidet und mit Blähtonkugeln zur Hälfte (25 cm), zur kapillaren Wasserspeicherung gefüllt. Das Format der Boxen aus recycelten Dreischicht-Schaltafeln war: 200 cm Länge, 100 cm Breite, 50 cm Höhe.

Während der Monate Mai bis August 2010 (Woche 18-33) entstand eine Dokumentation der Testbeete, um das Wachstum der Nutzpflanzen in der Stadt zu untersuchen. Der Versuch sollte aufzeigen, welche Sorten sich für den Standort in den Städten eignen. Die Bepflanzungsplanung entstand mit der Unterstützung von Tizian Zollinger, dessen Familienbetrieb(83) die biologischen Samen lieferten. Die ausführliche Dokumentation ist im Anhang C. zu finden. Auch der Pflanzplan ist dort zu sehen.

Eine Tabelle mit verschiedenen Eignungsfaktoren soll aufzeigen welche Nutzpflanzen sich für das Stadtklima und die Modulbepflanzung mit geringer Bodenmächtigkeit und geringer Wuchshöhe eignen. Auch wurde auf pflückfertige, mundgerechte Sorten geachtet, damit die Betreiber der Module, sich die Hände beim Ernten und Zubereiten nicht schmutzig machen müssen, aber trotzdem die Natur in der Stadt erlebbar bleibt. Es wurden alte Sorten zum Neuentdecken und

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ästhetische Kombinationen gewählt. (Höhendifferenzen, Farbunterschiede, diverse Blüten- und Fruchtformen).

Abb. 13 Anpflanzung der Testbeete auf der Kalkbreite(55) in Zürich. Oben das Beet 2=rechts. Das untere ist das Beet 1= links, der Testbeete 1. Autorin.

Abb. 14 Die von Gudrun Hoppe konzipierten Pflanzboxen des Projekts ‚Temporärer Garten’(55) durften für das Projekt moMo als Testbeete mit einem Wasserspeicher ausgebaut und

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kopiert werden. Das vordere Beet 1=links, das hintere Beet 2=rechts, auf der Kalkbreite(55) im ‚Temporärer Garten’-Projekt während dessen Anpflanztag im März 2010. Autorin.

9.1.3 Stich-Befragungen der Stadtbevölkerung

9.1.3.1 Fragebogen Die Befragungen von 72 Anwohnerinnen und Anwohnern in den Städten Basel, Bern und Zürich sollten einen Einblick in die Interessen und Bedürfnisse der Stadtbevölkerung im Bereich Grüngestaltung geben. In den drei Städten wurden je 2 Quartiere gewählt. Die sogenannten Cluster sollten eine Durchmischung der Befragten geben und die Reisezeit verringern. In jeder Stadt wurden Passanten in einem typischen Wohnquartier und im Zentrum befragt.

Der erste Teil des Fragebogens richtete sich an alle Passanten, im zweiten wurde als Zielgruppe nur die schon aktiv Gärtnernden befragt. Von ihnen wollte man wissen, auf welche Art und Weise sie gärtnern.

Befragt wurde zudem, welche Standorte zum Anpflanzen schon genutzt werden und welche Anbauflächen zur Nutzung man sich vorstellen könnte. Wie hoch die Preisbandbreite des Produkts «moMo-kit» und der Zeitaufwand des Unterhalts sein kann, und von welchen Quellen die Beteiligten ihre Anpflanzinformation beziehen – waren zwei weitere Fragen. Wichtige Fragen für die Analyse waren, welche Nutzpflanzensorten bevorzugt werden und wie ein Anpflanzsystem sein sollte. Im Anhang D ist der ausführliche Fragebogen zu finden. Die einen Fragen wurden zur Marktforschung angewendet, um mehr über die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung bezüglich eines Moduls zu erfahren. Andere Forschungsfragen wurden dann statistisch für die Thesis verwendet.

9.1.3.2 Analyse der Befragungen. Die Ergebnisse der Befragungen wurden in Zusammenarbeit mit Hans Wydler kodiert und mit dem Statistik-Programm SPSS analysiert sowie grafisch dargestellt.

Es wurden 72 Personen, zur Hälfte in Basel und Bern befragt. Davon im Zentrum, am Bahnhof von Bern 19 Personen und im Wohnquartier Breitenrain 21. Diese Befragung fand am 10.10. 2010 von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr und am 23.10. 2010 von 15:30 bis 18:00 Uhr statt. In Basel wurden von 29 Probanden, im Zentrum um den Marktplatz 17 Personen und im Quartier Kleinbasel am Unteren Rheinweg, 12 Probanden befragt. Im Zentrum um den HB Zürich wurden drei Probanden befragt.

Etwa die Hälfte (51%) der Befragten sind in einem ländlichen Gebiet aufgewachsen.

Die Probanden sind im Alter zwischen 15 und 83 Jahren. Davon sind 32 % zwischen 15 und 29 Jahre jung. 25 % sind 30-39 Jährige und 42 % sind 40-jährig oder älter.

48 % der Probanden sind männlich und 52 % weiblich.

Mehr als die Hälfte der befragten Personen, 59 % haben eine höhere Ausbildung abgeschlossen (Fachhochschule, Eidgenössische Technische Hochschule und Universität). 21% haben eine Beruflehre abgeschlossen und 20 % die obligatorische Schule als höchste Ausbildung besucht oder sind noch in der Ausbildung.

Beinahe die Hälfte der 72 Befragten, nämlich 49 % nutzt einen Bepflanzungsort in der Wohnungsnähe. Die meisten, die keinen Bepflanzungsort nutzen (21 % von 9 möglichen Antworten) geben als Grund an, keine Zeit dafür zu haben. Jedoch nur 25 % aller Probanden haben angegeben, gärtnerisch aktiv zu sein. Dies könnte sein, weil viele den zweiten Teil der Befragung nicht mehr ausfüllen mochten, da dieser nur für die schon gärtnerisch Aktiven gewesen ist und weitere fünf Minuten Aufwand gekostet hätte.

Die Analyse und Auswertung fand aufgrund von Forschungsfragen bezüglich der Nutzpflanzenwahl von den Befragten statt und ob sie gärtnerisch aktiv sind. Auch wurde mit den

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Befragungen die Wohnsituation in Bezug auf das Grün erforscht. Diese Fragen wurden auf Zusammenhänge mit dem Alter, dem Geschlecht und der Ausbildung untersucht. Einige Hypothesen wurden widerlegt und diese interpretiert. Eine weitere Untersuchung wurde in Bezug der Nutzpflanzen, die sich für ein mobiles Modul eignen, gemacht. Es wurde untersucht, ob die bevorzugten Nutzpflanzensorten der Probanden die gleichen sind, welche für eine direkte Aussaat in einem Modul angewendet werden könnten. Marktforschungsfragen wurden über die Form, die Funktionen und Grösse eines Moduls den Probanden gestellt, um danach ein mobiles Modul zu kreieren. Auch wurden die Probanden gefragt, ob sie Interesse an einem Pflanzsystem und einem Saatpaket hätten und die Gründe dafür und dagegen erforscht.

9.1.4 Wasserkapillaritäts-Funktionstest

9.1.4.1 Testbeet 2 Im zweiten Testbeetversuch wurde das Wasserspeicherungsvermögen geprüft. Für das Testbeet wurden eine Europalette und Rahmen mit einer extra geschweissten Biotopfolie (84) ausgekleidet. Der Wasserspeicher legte man mit Backsteinen aus, um das Substrat durch deren Kapillarwirkung zu bewässern, da in vorherigen Tests zu erkennen war, dass die Backsteine das Wasser in die Höhe transportieren. Dieser Versuch zeigte, dass das Becken von den Steinen ‚leergesaugt’ wurde.

9.1.4.1.1 Kapillaritätstest mit Backsteinen.

Abb. 15 Kapillaritätstest zur Erkennung der Saug- und Transportfähigkeit von Wasser bei Backsteinen. Autorin.

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9.1.4.1.2 Testbeet Aufbau Bis zu den Wurzeln der Pflanzen wurde das Wasser mit Glasfaserdochten durch Stromer-Röhrchen weitergeleitet. Das Volumen des Wasserspeichers (150 L) entstand durch die Backsteinwahl. Da das Testbeet im Folientunnel gedeckt war, erübrigte sich ein Überlaufventil. Auch war das Testbeet nicht durch Austrocknung des Windes gefährdet. Auf eine Überdeckung der Testbeete wurde deshalb verzichtet.

Abb. 16 Testbeet 2. ZHAW, Wädenswil. Autorin.

9.1.5 Prototyp Beim ‚Brainstorming’ für die Prototypen flossen einerseits die Ideen von Kolleginnen und Kollegen in die Baupläne ein, andererseits wurden die Aussagen der Befragungen bezüglich Form und Design der Module beachtet. Für die Lösungsfindung der Funktionen arbeiteten das Team der Werkstatt am Grüntal Campus, Beat Schraner und Anton LeFèvre mit. Ein wichtiger Aspekt der Wasserversorgung und des Saatgutantriebs war, dass keine Fertigprodukte wie z.B. Solarpanels verwendet werden.

Die wichtigsten Voraussetzungen für das Modul sind Mobilität, einfache technische Lösungen zum Nachbauen, die Anpassungsfähigkeit der Form, Vereinfachung des Nutzpflanzenunterhalts und Modulität.

Beachtet werden musste, dass die Module möglicherweise auf versiegelten Flächen stehen werden, die keinen Wasserabfluss besitzen. Das Team entschied sich für ein geschlossenes System zur Erde, da der Boden und somit das Erdsubstrat in den Städten kontaminiert oder planiert sein kann.

Wichtige Faktoren sind der Wind an exponierten Orten und die Stauhitze zwischen den Bauten, die zu schneller Austrocknung des Substrats führen können.

Das Modul soll auch einen ästhetischen Wert besitzen sowie kumuliert zu Feldern aufgestellt werden können. Die sechseckige Form eignet sich dafür, da eine stabile Wabenstruktur gebaut werden kann, die veränderbar ist.

9.1.5.1 Funktionen Die Anforderungen an die Funktion des Moduls sind ein einfacher Unterhalt der gärtnerischen Aktivitäten sowie technische Lösungen, die günstig nachbaubar sind. Beim Konzipieren musste neben den Bedürfnissen der Bevölkerung (siehe Anhang D, Fragebogen) das Klima der Schweizer Städte beachtet werden.

Die mobilen Module sind auf Industriebrachen, Flachdächern, Innenhöfen oder Balkonen einzeln oder kumuliert als Felder einsetzbar.

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Der Wasserspeicher (1), hält das Erdsubstrat (2) gleichmässig feucht, um das Austrocknen der Setzlinge zu verhindern und die Nährstoffe im Substrat zu halten. Die gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit funktioniert durch die Kapillarbewässerung mit Backsteinen (3). Das Wassereinflussrohr (4) verhindert beim Auffüllen des Wassertanks die Übernässung des Substrats und kann auch an einen Wasserspeicher vom Dach angeschlossen werden. Ein Überlaufventil (5) und eine Wasserstandanzeige (6) regulieren und zeigen den Wasserpegel an. Die Langzeitnährstoffe können als Biokohle eingearbeitet werden. Die Abdeckung ermöglicht eine direkte Aussaat im ‚Freiland’. (7) Abb 17. Funktionen eines Moduls. Autorin.

9.1.5.2 Form Nach den 70 Befragungen in den Schweizer Städten –Basel, Bern und Zürich– wurde meist ein Sechseck als Form für die Module gewählt. Daraufhin konzipierte das Team zwei sechseckige Prototypen, denn die Wabenstruktur hält in sich selber und ist stabil. Auch ist das Echo der Befragungen, dass sechseckige Module in dem rechtwinkligen Stadtbild einen Kontrast darstellten und ästhetisch seien. Die Module sind einzeln oder kumuliert zu Pflanzfeldern einsetzbar.

Diese sollen einfach nachbaubar, möglichst klein, zusammenklappbar und einfach zu transportieren sein, um sie z.B. durch Dachfenster zu bringen und bei Nichtgebrauch unterstellen zu können. Deshalb sollen sie leicht sein und aus handlichen Einzelteilen bestehen. Sie sollen auch in der Form veränderbar und den Bedürfnissen anpassbar sein. Die Module sind so konzipiert, dass sie auf Stützen stehen, um sie auch – bepflanzt – mit einem Palettrolli oder Gabelstapler an einen anderen Platz transportieren zu können. Eine weitere Möglichkeit ist, dass direkt Räder an die Stützen montiert werden.

Anfangs waren die Module so konzipiert, dass die Form eines Sechsecks oder Langecks mit dem gleichen Bausatz entstehen konnte. Das zusammenklappbare Scharnierprinzip verhinderte jedoch die freie Wahl der Form. Die Scharniere wurden abwechselnd auf Vorder- und Rückseite der sechs Bretter angebracht.

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Abb. 18 Verschiedenen mögliche Formen des Moduls. Autorin

9.1.5.3 Material Die anfängliche Idee des Recyclingmaterials wurde für den Prototypenbau wieder verworfen, da nicht nachvollziehbar war, welche Stoffe und Rückstände hinterlassen wurden, die dann allenfalls ins Substrat und die essbaren Pflanzen übergehen würden. Auch ist das schon gebrauchte Material (Holz, Metall) oft in einem Stadium anfänglicher bis fortgeschrittener Zersetzung und würde möglicherweise nur drei bis fünf Jahre halten. Der Aufwand des Modulbaues wäre dann zu gross. Eine Möglichkeit wäre, neue Paletten zu verwenden. Jedoch ist das genügend stabile System der Palettenrahmen nicht mehr zusammenklappbar und deshalb nicht mehr so mobil. Zum Transportieren würden mindestens zwei Personen und ein grösseres Transportmittel von 1,10m3 benötigt.

Zu Anfang stand auch eine geknüpfte und hängende Version der Module zur Debatte. Auch überlegte das Team aus ,Big-Bags’ bewegliche Module mit einem Stützrahmen zu konstruieren. Diese Idee wies allerdings in der Stabilität und Sauberkeit Mängel auf und wäre allenfalls eine Möglichkeit für Brachflächen. Mit ,Big-Bags’ würde das Wasser nicht zurückgehalten werden und die Stabilität nur durch viele Module, die sich gegenseitig stützen, garantiert werden. Somit wäre die Einzelanwendung gar nicht möglich.

9.1.5.4 Modulform, und -funktion Durch den dreimaligen Aufbau der Prototypen wurden immer wieder neue Schwachstellen der Module erkannt. Nachdem die Prototypen auf ihre Funktionen und die Form getestet wurden, stellten wir sie in dem Workshop ‚infAction’(85) und im Viventa-Schulgarten(76) auf. 9.2 Monitoring Das Monitoring des Projekts schliesst die Sortenwahl der Nutzpflanzen anhand der Standortbedingungen der Pflanzen und Bedürfnissen der Stadtbevölkerung und die Funktionen sowie Form des Moduls ein.

Die Ergebnisse der Testbeete 1, des Testbeets 2 und der Prototypen wurden untersucht, und Schlüsse bezüglich der Nutzpflanzenanwendung für Schweizer Städte und die Funktionen für ein Modul, daraus gezogen. Die Bepflanzungen fanden in der Vegetationsphase von Mai bisAugust

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2010 erstmals statt, drei weitere wurden dann im Jahr darauf durchgeführt. Die Prototypen wurden an zwei verschiedenen Standorten aufgebaut, um die Anwendung auch an öffentlich zugänglichen Orten zu testen.

Mit den Stich-Befragungen konnten Nutzpflanzenbedürfnisse der Stadtbevölkerung untersucht und Forschungsfragen sowie Hypothesen zum Thema Gärtnern in der Stadt erstellt werden. Die Marktforschungsfragen sollten Aufschluss über das Verhalten der Stadtbewohnerinnen und die Zielgruppen für ein mobiles Modul geben.

Anhand der Befragungsdaten wurden verschiedene Funktions-Tests und zwei Prototypen gebaut. Diese wendete das Projektteam an verschiedenen Anlässen an, um die Funktionalität und die Form zu testen.

9.2.1 Umweltbildungskonzeptskizze

9.2.1.1.1 Methode-Ablaufplan Der Ablaufplan für ein moMo-Projekt an Unterstufen-Schulen wurde für eine Klasse konzipiert. Die Anwendung fand noch nicht statt. Die Konzipierung und die Unterlagen des sind auf den jeweiligen Lehrplan abgestimmt. Einer dieser Lehrpläne ist im Anhang E als Bsp. zu finden. Zeit Inhalt, Gliederung Sozialfor

um Ziele Material

0.5 Std.

Einführung mit speziellem Thema des Lehrplans z.B. - Kreislaufpuzzle auf dem Pausenhof

Plenum Thema des Tages verstehen. Puzzle

4 Std.

Module bauen 5er Gruppen

Module bauen und verstehen, wie sie funktionieren. (Wasser- speicherung, Substrat)

4-6 «moMo-kits» Substrat

0.5 Std.

Pflanzkombinationen Plenum Mögliche Pflanzpläne vorstellen. Wichtige Punkte: Mischkultur, Pflanzen-soziologie, Erntezeit erklären.

Pläne

1 Std.

Eigener Pflanzplan 5er Gruppen

Einschätzen wie die Pflanzen wachsen werden Platzgebrauch in der Höhe, Breite und Tiefe.

Papier, Bleistift

1 Std.

Anpflanzen 5er Gruppen

Entwicklung eines Samens bis zur Frucht der Pflanze verstehen.

Samen

0.5 Std.

Abschluss und Dokumentation vorbereiten

Plenum Plan für den Unterhalt und die Dokumentation in der Gruppe besprechen und Jobs verteilen. Aussaatplan erstellen. Feedback des Workshops.

1 Std.

Abschlussarbeit z.B. Lied, Dokumentations-Büchlein

5er Gruppen

Reflexion, Nutzpflanzenanbau verstehen. Regionale Sorten kennen. Umweltzusammenhänge kennen.

Abb. 19 Methoden-Planung. Autorin mit Unterstützung von Tania Hoesli.

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Geworben wurde mit Flyern an den Veranstaltungen, NaturMesse(70), Edölkonferenz(71), Umwelttage (74), NE Forum-KKL(75) und direkt per Versand an die Rektorate der Schulen. Der Flyer ist im Anhang E, Umweltbildung sowie die ausführliche Konzept-Skizze, zu finden.

9.2.2 Projektbeobachtungen Durch Beobachtungen in partizipativen Gartenprojekten konnten Gruppendynamiken, Unterhaltsverhalten und Wissensstände der Beteiligten erkannt werden. Diese Beobachtungen flossen dann bei der Konzipierung des Moduls und des Umweltbildungskonzepts ein. Die Funktionen und die Form der Testbeete und Prototypen wurden auch anhand der Beobachtungen in den Projekten ‚Temporärer Garten’(55), ‚SeedCity’(86), ‚keinkaufswagen’(87), ‚Landhof’,(88)

konzipiert.

Im Projekt ‚Temporärer Garten’ auf der Kalkbreite(55) in Zürich wurden in dem schon bestehenden Projekt die Pflanzboxen von Gudrun Hoppe nachgebaut und diese als Testbeet (siehe Methode 9.1.2 Testbeete 1) zu den anderen gestellt. Das Anlegen eines Schulgartens mit einer Unterstufenklasse stellte sich als Erfolg, trotz anfänglicher Bedenken, heraus. Die Jugendlichen dieser Klasse, die als schwierig und unmotiviert galten, entpuppten sich als begeisterte Gärtnerinnen und Gärtner, die selbständig einen Anbauplan zeichneten und aus eigener Initiative ein Feedback zu dem Projekt Schulgarten schrieben. Die Zusammenarbeit mit Regula Locher, der Klassenlehrerin im Hauswirtschaftsfach, erleichterte den Einstieg in die Umweltbildung mit den Schülerinnen und Schülern aus dem Pfaffenkappen-Schulhaus in Baden durch eine Einführung und Vorbereitung ins Thema.

Als Mitinitianten des ‚SeedCity’-Projekts war das partizipative Gärtnern für das Team direkt umsetzbar. Die von Pro Specie Rara gesponserten Setzlinge für den Garten wurden selber aufgezogen und gepflanzt. Das Team entwickelte, als eines der Gewinnerteams im Ecoworkshop 2009, einen ‚Community’ Garten auf dem ETH-Hönggerberg-Gelände, um den Fussabdruck(104) des Campus zu verringern, indem weniger CO2 produziert wird.

Am ‚Workshop’ des ‚infAction’ (14.8.2011)(85) Anlass im Naherholungsgebiet bei Basel waren etwa 300 Beteiligte anwesend. Während des Aufbauens des Moduls gab es Zuschauer. Als die Ziele von moMo nach einer Einführung und Erklärung erkannt waren, kamen jedoch einige Interessierte, um sich am Aufbau des Moduls zu beteiligen. Sie teilten sich in zwei Gruppen auf. Die einen warteten auf Anweisungen, während die anderen selbständig Hand anlegten. Parallel entstanden ‚Seed Bomb`s’ (ein Gemisch aus Kompost, Erde, Samen und Ton, welches mit Wasser zu einer Kugel geformt wird, trocknet und sich dann mit Regenwasser auflösst, um die Samen irgendwo mit dem Nährboden gedeihen zu lassen), die in der Umgebung ausgeworfen wurden sowie zwei kleine Beete. Der Standort war eine Lichtung im Wald. Der Prototyp steht bepflanzt seit August 2011, wird von Partizipierenden unterhalten und geerntet.

20. Abb. Modul am ‚infAction’-Workshop(85) in den Langen Erlen, Basel. Autorin mit Unterstützung

von Susanne Lindau.

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10 Ergebnisse 10.1 Systemanalyse Die Systemanalyse des mobilen Moduls für den Nutzpflanzenanbau in der Stadt, zeigt anhand der Grösse der Ellipsen die Wichtigkeit der 12 Variablen für das System an.

Abb. 21 Wichtigste Variablen der Systemanalyse. Die Grösse zeigt ihre Relevanz an. Autorin 10.2 Fragebogen Die Distanz einiger Stadtbewohnenden zu den Bereichen Natur, Garten, Grüngestaltung und Nutzpflanzen war meist der Grund des Desinteresses an der Befragung teilzunehmen und aktiv zu werden. Auch wurde die Umfrage von den gleichen Personen als zu spezialisiert und ins Detail gehend bezeichnet. Viele der Befragten waren allerdings positiv zu Modulen auf öffentlichen Plätzen eingestellt .

Nach den Befragungen möchten die meisten Stadtbewohner von Schweizer Städten unauffällige Module aus Holz und Recycling-Material, rund oder sechseckig und sind begeistert davon, die Farben wachsender Pflanzen als lebendiges, essbares Material für die Stadtgestaltung einzusetzen. Viele Befragte haben Bedenken zur Feinstaubbelastung in den Städten an den Nutzpflanzen geäussert, und einige würden die in den Städten gezogenen Pflanzen nicht konsumieren. Dabei wird nicht beachtet, dass in der konventionellen Landwirtschaft die Äcker oft neben den Autobahnen angelegt sind und im Nutzpflanzenanbau Herbizide und Insektizide verwendet werden.

10.2.1 Auswertung der Daten aus der Befragung Marktforschungsfragen, die an die Probanden gestellt wurden, um die Bedürfnisse zu erkennen, waren über die Form und Funktion eines Moduls, ob sie ein Pflanzsystem überhaupt nutzen und einen Pflanzort pachten würden. Ob die Befragten Interesse an einem Saatpaket hätten, wurde auch gefragt.

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Forschungsfragen sollten Aufschluss geben über die Wohnumgebung im Zusammenhang mit dem Geschlecht und dem Bedürfnis nach einer Anpflanzmöglichkeit. Auch wurden die beliebtesten Nutzpflanzen der befragten Probanden erkannt und analysiert, ob die gewählten Pflanzen sich eignen würden für eine Direktanpflanzung eines Moduls.

10.2.1.1 Ist ein Interesse vorhanden, zur Nutzung eines Gratis-Pflanzsystems? 55% der befragten Personen hätten Interesse, ein Pflanzsystem gratis zu nutzen. Das heisst über die Hälfte der Befragten würden möglicherweise an einer Bepflanzung mit Modulen im öffentlichen Raum teilnehmen. Allerdings bevorzugen die Probanden ein Pflanzsystem für den privaten Raum (54%), jedoch haben nur 49% der Befragten auf diese Frage geantwortet .

10.2.1.2 Wie viele der Befragten würden einen Pflanzort in ihrer Umgebung pachten wollen?

Nur 25% der Probanden würden einen Pflanzort pachten.

10.2.1.3 Leben mehr Frauen oder Männer in einer grauen oder grünen Wohnumgebung? Oder nehmen ihre Umgebung als diese wahr?

72 Stadtbewohner wurden nach ihrer Umgebung gefragt:

1. Grün o Ob sie im Grünen leben. o In einem Familienquartier. o Mit Garten. o Mit Balkon. o Ruhig. o Grün. o Mit Spielstrasse.

2. Grau o Im Zentrum. o In einem nachtaktiven Quartier. o In einem Geschäftsquartier. o Lärmig. o Zersiedelt. o In der nähe einer stark frequentierten Strasse.

Es konnten mehrere Antworten gegeben werden, die jeweiligen Angaben wurden für die Wahrnehmung der grünen und der grauen Elemente addiert, und es wurde eine Skala über die Anzahl der Nennungen erstellt. Je nach Häufigkeit der Nennung in den beiden Dimensionen (grün und grau) wurden die Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt: Personen, die ihre Wohnumgebung überwiegend als grün wahrnehmen vs. Personen, die ihre Umgebung überwiegend als grau wahrnehmen.

Gesamthaft haben 69 Personen von den 72 Befragten geantwortet.

1. 47 Fälle das sind 68% haben zwei und mehr grüne Merkmale in ihrer Wohnumgebung angegeben.

2. 22 Personen, d.h. 32% nehmen ihre Wohnumgebung eher grau wahr, indem sie zwei und mehr graue Merkmale angekreuzt haben.

Ergebnis: Von allen Befragten leben mehr in einer grünen Umgebung oder nehmen diese als grün wahr. Interpretation: Dies lässt vermuten, dass die zwei Quartiere in Basel und Bern, jeweils im Zentrum und in einem Wohnquartier, eher zu den grüneren Quartieren gehören und die Befragten öfters solche einer grünen Wohnumgebung waren.

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Von den Befragten, bezüglich ihrer Wohnumgebung waren 33 Männer und 36 Frauen.

Männer

1. 21, also 64 % der Männer haben vier und mehr grüne Merkmale in ihrer Umgebung angegeben. 2. 12, also 36 % der Männer haben zwei und mehr graue Merkmale in ihrer Umgebung wahrgenommen.

Frauen 1. 26, also 72 % der Frauen nehmen vier oder mehr grüne Merkmale in ihrer Umgebung wahrgenommen. 2. 10, also 28 % der Frauen haben zwei oder mehr graue Merkmale in ihrer Umgebung.

Abb. 22 Grafik und die berechneten Prozentzahlen der grünen und grauen Elemente in der

Wohnumgebung der Frauen und Männer. Hans Wydler.

Ergebnis: Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass mehr Frauen ihre Umgebung als grün wahrnehmen, oder in einer grünen Wohnumgebung leben.

10.2.1.4 Wer würde ein Pflanzsystem nutzen, von den Bewohnern, die in einem eher grauen Wohnquartier leben?

Die Befragten wurden nun in zwei Gruppen aufgeteilt, je nachdem ob, sie ihre Wohnumgebung als überwiegend grau oder überwiegend grün wahrnehmen. Von 60 Bewohnern würden 33 ein Pflanzsystem nutzen. Von denen, die in einem grünen Wohnquartier leben, sind es 21, also 64%, die ein Pflanzsystem nutzen würden. Nur 12, also 36% der Personen, die ihr Quartier als vorwiegend grau wahrnehmen, würden dieses Pflanzsystem (das mobile Modul) nutzen.

Von den 60 Befragten würden 33 ein System nutzen. 21, d.h. 64% leben in einer grünen Umgebung und, 12 also 36% in einer grauen.

Grün GrauMänner Frauen Männer Frauen

viel 18 25 42 2822 31 21 4430 33 18 22

wenig 30 11 18 6

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Abb.23 Grafik und die berechneten Prozentzahlen der im grünen und grauen Wohnenden

gekreuzt mit dem Bedürfnis zur Nutzung eines Pflanzsystems. PFS 0 = Kein Interesse, ein Pflanzsystem zu nutzen. PFS 1 = Haben Interesse, ein Pflanzsystem zu nutzen

Die Grafik zeigt, dass die aus einer grünen Umgebung eher ein Pflanzsystem nutzen würden, als die in einer grauen Umgebung.

Ergebnis: Dass heisst fast doppelt so viel aus einem grünen Wohnquartier würden ein Pflanzsystem nutzen. Hypothese widerlegt: Dass die Bewohner eines grauen Quartiers mehr Interesse an einer Möglichkeit zur Bepflanzung hätten. Interpretation: Dies könnte sein, weil die aus einer grauen Umgebung keinen Wert auf Pflanzen legen und freiwillig in einer grauen Umgebung leben. Auch könnte der Zeitaufwand zu gross, sein, um aus einer grauen eine grüne Umgebung zu gestalten.

10.2.1.5 Wie könnte ein Modul aussehen? Die Probanden wurde nach ihren Bedürfnissen bezüglich Form, Farbe, Funktion und Grösse eines mobilen Moduls befragt.

Ergebnis: Die meisten der Befragten würden eine sechseckige Form für ein Modul bevorzugen. Und das Material Holz dafür wählen. Die Grösse von 1 m3 würden die meisten Probanden für ein Modul bevorzugen.

10.2.1.6 Würden die Befragten ein Saatpaket wollen? Die Personen wurden gefragt, ob sie Interesse hätten, mit dem mobilen Modul ein Saatpaket mit Anpflanz- und Ernteplan beziehen zu können.

70% hätten an einem Saatpaket Interesse, das mit einem Anbau- und Ernteplan die geeigneten Nutzpflanzen für ein Modul beinhaltet.

Grün GrauPFS 0 PFS 1 PFS 0 PFS 1

viel 22 18 7 1214 40 19 2448 12 30 36

wenig 14 30 44 27

Pflanzensystem ja/nein

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10.2.1.7 Nutzpflanzenwahl 1. Die Probanden wurden nach ihren sechs bevorzugtesten Nutzpflanzen befragt. Je drei für den Konsum und drei zum Anpflanzen. Konsum: Tomate war die meist genannte Pflanze, gefolgt von Salat und Radieschen.

Ergebnis: Die meist genannten drei Nutzpflanzen für den Konsum waren: Tomaten, Salat, Radieschen. Und die drei bevorzugten Nutzpflanzen zum Anbauen waren: Tomaten, Weizen, Kräuter.

2. Die für die direkte Aussaat möglichen Pflanzen, die für ein Modul geeignet sind, werden untersucht. Verglichen werden, ob die Wahl der Pflanzen vom Alter, der Ausbildung oder dem Ort des Aufwachsens abhängig ist.

Im Allgemeinen haben 71% der befragten Personen Pflanzen gewählt, die saisonal und regional sind und sich für eine direkte Aussaat in schweizerischen Städten in einem Modul eignen. Da diese nicht pikiert werden müssen. Diese Pflanzen müssen nicht in einem Gewächshaus gezogen und später als Setzlinge im Freiland angepflanzt werden. Auch sind es keine Nutzpflanzen, die in anderen Klimazonen gedeihen müssen. Etwa gleich viele, also 33 Personen, die in einem städtischen Umfeld aufgewachsen sind und 34, die in einem ländlichen Umfeld aufgewachsen sind, haben drei Nutzpflanzen gewählt, welche inländisch und saisonal sind und sich eignen, direkt in einem Modul ausgesät zu werden. Hypothese: Die Befragten aus dem ländlichen Gebiet haben einen engeren Bezug zu saisonalen und regionalen Nutzpflanzen, da sie in einem Landwirtschaftsgebiet aufgewachsen sind oder sogar selber Nutzpflanzen angebaut hatten. Interpretation: Das Bewusstsein über saisonale und regionale Nutzpflanzen, die sich für einen Direktanbau in Modulen eignen würden, ist entweder von der Gruppe der Befragten sehr hoch oder die durch die vermehrte Vermarktung von biologischen Nutzpflanzen geschärft worden.

39 Personen mit einer höheren Berufsausbildung haben 74% der angegebenen Nutzpflanzen gewählt, die sich für eine direkte Aussaat in schweizerischen Städten eignen würden. 14 der Probanden mit einer Berufslehre haben 64% der angegebenen Nutzpflanzen gewählt, die für die direkte Aussaat geeignet sind. 9 Personen, die die obligatorische Schulbildung als höchste Ausbildung absolvierten, haben zu 56% die Nutzpflanzen für eine direkte Aussaat gewählt. Hypothese: Die Befragten mit einer höheren Schulbildung haben das Wissen über die regionalen und saisonalen Nutzpflanzen, die sich für eine direkte Aussaat in einem Modul eignen. Diejenigen Befragten ohne Ausbildung haben zwar oft die Erfahrung in Gartenarbeit, jedoch keine Zeit wegen der Lohnarbeit, Nutzpflanzen anzubauen. Ergebnis: Dies ist schwierig festzustellen, da viel mehr der Befragten eine höhere Berufsausbildung haben, also solche ohne oder mit einer Berufslehre. Die Tendenz zeigt allerdings, dass solche mit einer höheren Ausbildung vermehrt Nutzpflanzen nennen, die regional und saisonal sind und sich für eine Direktaussaat in schweizerischen Städten eignen.

Die Gruppe der 30-39-jährigen Probanden haben zu 83% die Nutzpflanzen gewählt, die sich für eine direkte Aussaat eignen. Die 15 bis 29-Jährigen haben 74% die Aussaatnutzpflanzen gewählt, während 63% mit einem Alter von 40 und mehr Jahren die Nutzpflanzen für eine Direktaussaat gewählt haben. Hypothese: Die älteste Gruppe der Probanden haben am ehesten noch den Bezug zu den regionalen und saisonalen Nutzpflanzen, da sie früher noch selber angebaut haben oder in der Nähe von Landwirtschaft lebten. Und die jüngste Gruppe hat am wenigsten das Wissen über Nutzpflanzen, da sie alle Nutzpflanzen beim Grossverteiler zu jeder Zeit beziehen können. Ergebnis: Am meisten hat die mittlere Gruppe, also die 20 bis 39-Jährigen die Aussaatspflanzen gewählt. Danach wählten am häufigsten die Jungen (15 bis 29-Jährige) die Aussaatsnutzpflanzen.

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Interpretation: Es findet ein Umdenken im Konsum statt. Die heute jungen erwachsenen Konsumenten haben von der globalen, industriellen Landwirtschaft zu regionalen, saisonalen und evtl. biologischen Landwirtschaftsgütern gewechselt. 10.3 Nutzpflanzentests

10.3.1 Testbeete 1 Mit einem Wasserspeicher, einer Wasserstandsanzeige und einem Überlaufventil wurden die Testbeete ergänzt, um den Unterhalt der Nutzpflanzen zu vereinfachen. Eine Liste der Nutzpflanzen, die für Schweizer Städte und im speziellen für die mobilen Module tauglich sind, ist als ,Rating-Tabelle nach den relevanten Faktoren (Klima und Modul) erarbeitet worden.

10.3.1.1 Funktion Die Wasserspeicherung funktionierte nur bei einem Beet, deshalb musste das andere öfters bewässert werden. Die Kunstofffolie stellte sich als ungenügend strapazierfähig und zu wenig dicht heraus, deshalb verwendete das Team in den weiteren Tests Teichfolie.

10.3.1.2 Form Die Höhe von 50 cm verhindert, dass Tiere ihre Exkremente oder Menschen ihre Abfälle in den Beeten hinterlassen.

10.3.1.3 Nutzpflanzen Bei der Wahl der Nutzpflanzen wurde die Wuchshöhe und Wuchsgrösse, die Wurzeltiefe, der Ernteerfolg, die direkte Aussaatmöglichkeit und die Pflanzensoziologie beachtet sowie die Mischkultur von stark- und minderzehrenden Pflanzen gewählt.

Die gewählten Pflanzen haben unterschiedliche Erntezeiten und einige können durch den ganzen Sommer immer wieder neu ausgesät werden. Die Früchte sind klein und die Wurzeln nicht tief. Es wurde auch nur kleinwüchsiges Wurzelgemüse, wegen dem Platzmangel, gewählt.

Abb.24 ‚Rating’-Liste der getesteten Nutzpflanzen.

PflanzeneignungPflanzensorten Anbau im Freiengeschützter AnbauErtrag Mehrmalige AussaatMehrmalige Ernte möglichFrostunempfindlichWuchshöhe klein (< 1m)Wurzeltiefe gering (< 20cm)Besondere Sorten Speziel

Basilikum Ocimum basilicumOpal 0,5 1 1 1 1 1 5,5 —Kamille Matricaria recutitaEchte 1 1 1 1 1 1 6 1 Beetrand, mageren Boden

1 1 1 3Koriander Coriandrum sativumKleinfrüchtiger 1 1 1 1 1 5 1 DirektaussaatMajoran Majorana hortensis 0,5 1 1 1 3,5 —Petersilie Petroselium crispumItalienische Glatte 1 1 1 1 1 1 1 7Gartenmelde rote Lebola 0,5 1 1 1 1 1 1 6,5Kopfsalat Brune Pecheroni 1 1 1 1 1 1 6

Duplex 1 1 1 1 1 1 1 7Rucola Eruca sativa Salatrauke 1 1 1 1 1 1 6 1Radies Raphanus sativus var. SativaCherry Belle 1 1 1 1 1 1 6 1 Zwischensaat von GemüseRande di Chioggia 1 1 1 3Karotten Daucus carota Pariser Herzchen 1 1 1 1 1 1 1 1 8 1 Klein, Rund, WinterernteZwiebeln Allium fistulosumGelbe Wädenswiler 1 1 1 1 4 1 Mischkultur mit KarottenAubergine Bambino 1 1 1 1 4Aubergine Machaw 1 1 2Gurke Meloritha 1 1 1 3Minitomaten Gelbe Minibirnen 0,5 1 1 1 3,5Minitomaten Kleine von Mexico 0,5 1 1 2,5Minitomaten Typ Rote Cherry 1 1Minitomate Black Cherry 1 1Tomate Baselbieter 1 1Tomate Colibri 1 1 2Tomate Money Maker 1 1Peperoni Runder Ungarischer 1 1 1 1 1 5Peperoncini Selection Z 1 1 1 1 4Peperoni Habanero 1 1Peperoni Glocke, rot 1 1Peperoni Green Peper 1 1 2Zucceti grün 1 1Andenbeere 1 1 1 3

Kapuzienerkresse

Nüsslisalat/ Feldsalat

Sommermajoran

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10.3.2 Funktionstest Wasserkapillarität, Testbeet 2 Die in Beetform vorgeschweisste Biotopfolie erwies sich als absolut dicht und geeignet, da sie dehnbar ist und sich deshalb der Form der Beete anpasst. Das Testbeet wurde 6 Wochen nicht gegossen, und die Pflanzen konnten sich das Wasser aus dem 150L Wasserspeicher durch die Kapillarfunktion holen. Die Aussaat keimte und wuchs bis zur Ernte ohne Unterhalt.

Die Glasfaserdochte schienen unnötig und wurden beim nächsten Versuch weggelassen, da die Verletzungsgefahr beim Konsumieren der Nutzpflanzen durch die Glasfasern zu hoch war und die Substratfeuchtigkeit ohne Docht genau so hoch war.

Da das Testbeet im Folientunnel gedeckt war, benötigte es kein Überlaufventil. Auch war das Beet nicht durch Austrocknung des Windes gefährdet. Dabei wurde für den Test von sechs Wochen ausschliesslich Aussaatsgemüse gewählt, das vom Frühjahr bis zum Herbst in Mischfolgen immer wieder an den rotierenden Pflanzorten gesät werden kann. Dazwischen kann eine Senf-Aussaat dienen, um dem Substrat die Nährstoffe wieder zurückzugeben und/oder die Abschnitte der Pflanzen als Mulch auf den abgeernteten Beeten gelassen werden.

Abb. 25 Testbeet 2. Autorin.

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Abb. 26 Anpflanzung nach sechs Wochen ohne Wasserzugabe. Autorin.

10.3.3 Feinstaub Das Thema des Feinstaubes und die Belastung der städtischen Nutzpflanzen werden hier nur erwähnt, da dieses Thema zu komplex ist, um es im Rahmen dieser Arbeit zu untersuchen. (Im Anhang G, Feinstaub nimmt Herr Prof.Peter Gehr, Stellung zum Thema). Da jedoch bei den Befragungen (siehe 9.1.3) vermehrt das Argument gegen den Nutzpflanzenanbau in den Städten von der Bevölkerung aufgekommen ist, werden die Bedenken nicht ignoriert. Dazu die Auskunft von Dr. Peter Straehl, BAFU, Bundesamt für Umwelt: „Der Feinstaub als solcher ist vermutlich weniger das Problem als Stoffe, die mit ihm, das heisst mit den Partikeln, transportiert werden. KVA ohne Filter, Industrie und Verkehr stossen allenfalls Schwermetalle aus, Kohle enthält div. Schwermetalle u.a. auch Arsen. Heute dürften aber diese Verbrennungseinheiten alle mit Filtern ausgerüstet sein, so dass wohl kaum mehr schädliche Partikel in die Luft gelangen. Heute könnten die privaten Abfallverbrennungen ev. ein Problem sein, da Private den Verbrennungsrauch wohl kaum filtern. Dadurch können Dioxine und Metalle mit Feinpartikeln in die Luft gelangen und zu einer Belastung der Umwelt beitragen.“ Prof. em. Peter Gehr vom Institut für Anatomie der Universität Bern sagt, dass im Allgemeinen die Feinstaub-Immission in den Städten höher sei und empfiehlt Urban Farming eher in Parkanlagen oder Innenhöfen, anstatt unmittelbar an den Strassen zu betreiben. Das ausführliche Interview ist im Anhang G zu lesen. Die Auskunft von Dr. Jürg Fuhrer, ART Reckenholz ist: „Bei Pflanzen kommt erschwerend hinzu, dass die Kontamination nicht nur aus der Luft, sondern auch aus dem Boden stammen kann, die Rückhaltung durch die Blätter von Form und Beschaffenheit abhängt, und die Konzentration durch das Waschen mehr oder weniger stark reduziert wird.“ Schädlichkeit bei Gemüse: „Im Prinzip ja (je nach chem. Zusammensetzung). Das hängt aber von der Exposition und der konsumierten Menge ab. Beim Waschen wird ein grosser Teil der Staubpartikel entfernt. In der Schweiz ist mir aus jüngerer Zeit kein Fall bekannt, bei dem Toxizität aufgetreten wäre. Anders sieht es in Ballungsräumen Indiens, Chinas etc. aus.“

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Geeignete Sorten sind solche, deren Oberfläche einigernassen fein ist. Raue Oberflächen halten mehr Partikel zurück und sind schwieriger durch Waschen zu reinigen. Wichtig ist aber auch die Art der Kultur. Bodennahe Blätter werden stärker durch aufgewirbelte Bodenpartikel kontaminiert als hoch aufstehende. Schutzmöglichkeiten: „Durch erhöhte Beete kann die Kontamination durch Bodenpartikel reduziert werden, durch Abschirmung (z.B. Hecke) vor direkten Einflüssen wie z.B. einer Strasse, und schliesslich durch gutes Waschen.“ 10.4 Prototyp

10.4.1 Schreiner CAD-Plan

Abb. 27 Plan von einem Modul aus Holz, der Schreinerei Holzabbund in Wädenswil.(89)

10.4.2 Bauanweisungen für das mobile Modul 1. Sechs Seitenbretter mit 60% Winkel 2. A. Überfall-Verschlüsse. B. Überlaufventil. 3. Boden 4. Modul mit Scharnieren zusammengeschraubt 5. Teichfolie sechseckig zusammengeschweisst, mit Leisten angeschraubt 6. Wassertank, zweischichtig mit Backsteinen ausgelegt. 7. A. Einfüllrohr, B. Einschnitt ins Rohr für den Wasserdurchgang, C. Wasserstandanzeiger, D.

Wasseranschlussschlauch 8. Recycling-Fliess, Trennung zwischen Wasserspeicher und Erdsubstrat 9. Erdsubstrat, untere 2/3 mit lehmiger Landerde, oberer 1/3 mit Kohlekomposterdegemisch 10. Anpflanzung

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Abb. 28 Bauanweisung mobiles Modul. Autorin

10.4.3 Budgetierung mobiles Modul MATERIAL PREIS ANZAHL Holz ungeschnitten /Fichte/ od. Lärche geschnitten

200.- Sfr./ 400.- Sfr./ 900.-Sfr.

2m2/ 6 Stk. à 1m x 0.5m geschnitten mit 60° Winkelkanten, Fichte/ Lärche

Teichfolie 255.- Sfr. 3m3 geschweisst Wasseranzeiger 30.- Sfr. Schlauch (Ventil, Einfluss) 20.- Sfr. Erdsubstrat 50.- Sfr. 570L Backsteine 34.50 Sfr. 30 Stk. Abdeckstangen 14.90 Sfr. Abdeckfolie 10.- Sfr. 4m2 Total Material 614.40 Sfr./ 814.40

Sfr./ 1314.40 Sfr.

Abb. 29 Materialkosten eines Moduls. Autorin.

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10.4.4 Die Prototypentests Die Prototypen wurden im Juni 2011 nach verschiedenen Ausstellungen dann auch im Freien auf dem ZHAW-Gelände, Grüntal getestet. Dabei sind zwei Fehler aufgetaucht. Der Formfehler waren die zu schwachen Halterungen der Seitenbretter mit Scharnieren. Nach dem Auffüllen der Module mit je 300 Liter Wasser und Erdsubstrat, brachen die Module auseinander und mussten mit Spannsetseilen zusammengehalten werden. Dabei entstand die Idee einer möglichen Weiterentwicklung der Halterung im ,Weinfassprinzip`. Das Prinzip hält anstatt wie bisher mit Verschraubungen auf der Innenseite der Module, mit einer Halterung, die den Druck von etwa 600 kg von der Aussenseite her hält, die Module zusammen.

Abb. 30 Prototyp mit ausgerissenen Schrauben und Scharnieren und mit Spannsetseil. Der Funktionsfehler war, dass die Module kein Überlaufventil hatten und so nach einem Unwetter überliefen. Das Wasser staute sich und die Nutzpflanzen faulten. Dabei wurde erkannt, dass auch ein Modul mit Wasserpflanzen angepflanzt werden könnte, als Nutzpflanzenbeispiel wäre Reis eine Testmöglichkeit.

Abb. 31 Prototyp und Testbeet 3 ohne Überlaufventil nach starken Regenschauern. Autorin.

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Abb. 32 Offerte für den Aufbau und die Anpflanzung eines mobiles Moduls. Autorin. Der fortlaufende Unterhalt eines Moduls oder ganzen Feldern im öffentlichen Raum wird in Rechnung gestellt, oder als Workshop in einem Schulprojekt angeboten. Eine Soziokultur aufzubauen und moMo als Projekt umzusetzten oder ein Produkt herzustellen, ist im Kontext, in dem Urban Farming steht, in der Zeitspanne einer Masterarbeit nicht möglich. Da dieses Projekt weder eine reine marktorientierte Geldmaschinerie sein soll, noch die fehlenden Sozialstrukturen des Staates ehernamtlich übernehmen möchte, steht die Bauanweisung allen zur Verfügung, die mit den ‚Creative Commons’ (siehe 8.2.5) Vereinbarungen einverstanden sind. Unter diesem Schutz ist es möglich, selbständig ein Modul oder in einer Gruppe ganze Felder aufzubauen. Die Informationen stehen auf dem Blog (siehe 8.2.3) zur Verfügung.

10.4.5 Akteure Der Zugang zur Natur und die Umsetzung des Projekts moMo hat als Nischenaktivität trotz grossem Interesse bei vielen nur eine Chance zur Umsetzung in Institutionen, in denen mitwirkende Personen im Bereich Umwelt aktiv, interessiert und motiviert sind.

Im Allgemeinen ist bei einem partizipativen Projekt jede Person als Akteurin und Akteur wichtig. Einfache Startbedingungen für ein Projekt wie moMo sind motivierte Stadtbewohnende, aktive Stadtgestaltende, unterstützende Personen und ein Netzwerk aus der Stadtplanung, Sachsponsoring von Privaten ‚KMU`s’.

11 Disskussion Das partizipative Lernen beim Gärtnern in der Stadt kann in Schulen auf öffentlichem Zwischennutzungsraum, auf Flachdächern von Institutionen oder Wohnquartieren angewendet werden.

Das Projekt moMo beabsichtigt, für die Umwelt zu sensibilisieren. Es erreicht allerdings nur solche Menschen, die schon daran Interesse haben, erreicht. Demzufolge bleibt es ein Nischenprojekt. Die Fakten der Umweltprobleme sind schon lange veröffentlicht. Die Frage ist, warum die Veränderungsprozesse so langsam vor sich gehen. 1972 wurde vom ‚Club of Rome’(90) eine Studie herausgegeben, die die „Grenzen des Wachstums“ aufzeigen soll. Die zentrale Schlussfolgerung des Berichts war, dass wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten

Offerte mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau 05.09.2011

Material: Arbeit: Sfr.:

Holz Würfel mit Boden und Stützen sowie Abdeckleisten, zugeschnitten 400

Metallreifen Verschluss 50

Biotopfolie Würfelform geschweisst 100

Bachsteine 100

Wasserregulierung; (Wasseranzeigungsrohr, Auffüllschlauch, Überlaufventil) 100

Substrat 200

Bepflanzung Versch. Bio. Nutzpflanzensorten 50

Transport, Zusammenbau, Bepflanzung; Unterhalt 1000

Total Sfr.: 2000

Mischerde mit Nährstoffregulierung

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Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht sein. Es wird mitgeteilt, dass die nötigen politischen Massnahmen nicht umgesetzt wurden. Zwei weitere Berichte von 1992 und 2006 sind vorhanden, in denen vorausgesagt wird, dass die erwähnten Probleme von 1972 weitaus drastischere Auswirkungen haben werden, als vermutet. Genügend Informationen sind also über die Umweltprobleme vorhanden, allerdings braucht es anscheinend ein Erleben der Umwelt und eine Sensibilisierung, um Veränderungen im Handeln in Bezug auf die Natur zu erreichen.

Obwohl in den letzten Jahren das Urban Farming und -Gardening in den Städten Beachtung fand, sind die Bewilligungsverfahren aufwändig und die vorhandenen Zwischenräume in den Schweizer Städten rar. „Auch sind die Naherholungsräume dünn gesät. „Das „Grün“ muss vielen Ansprüchen genügen: der Naherholung, dem Naturschutz, als Frischluftschneise dem Stadtklima oder auch der verbrauchernahen Lebensmittelerzeugung. Und dies alles am besten noch pädagogisch gut aufbereitet für die Kinder, die so fern jeglicher Natur aufwachsen müssen,“ (91) sagt Christa Müller. Die Frage ist, wie und ob die Landwirtschaft einen Platz in der Stadt hat. Dazu meint Christa Müller: „Um der Landwirtschaft in der Stadt eine Zukunft zu verschaffen, muss sie als Teil der Stadt in Wert gesetzt werden...wenn die Naturschützer vom Planungsamt mit den Landwirten eine gemeinsame Feldbegehung machen, hilft das dem gegenseitigen Verständnis. Vorreiter können aber auch Schulen und Kindergärten sein. Denn aus dieser Perspektive ist die Landwirtschaft ja nicht überflüssiges Relikt, sondern dient der Vermittlung der Grundvoraussetzungen unseres Seins: der Erzeugung von Nahrungsmitteln. Auch die Nahrungsmittel, die Landwirte erzeugen, müssen wieder in Wert gesetzt werden.“(92) Die Regionalvernetzung und Nachbarschaft stärken, indem Allmendgelände zusammen gestaltet wird, bedeutet in der globalisierten Welt, seine unmittelbare Lebenswelt zu verändern. ‚Think Global, Act Local’. Eine Bewegung, die mit der Natur in der Stadt aktiv ist, stärkt das Bewusstsein für die Umwelt. Der Brundtland Report von 1987 bekräftigt : „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Auch wurde darin schon insistiert, dass eine Veränderung unseres Verhalten zur nachhaltigen Entwicklung zwingend sei, und nur der Wille dafür noch hervorgebracht werden müsse. ‚Eine andere Welt ist pflanzbar’(93), zeigt den Optimismus der Stadtbevölkerung über eine veränderbare Umwelt, die so wie sie ist und ‚Top-down’ geplant wird, anscheinend vielen nicht gefällt. In den Sechziger Jahren hiess der Slogan ‚unter dem Pflaster liegt ein Strand’ und schon Jane Jakobs sprach von ‚sozialer Polizei’, von den Städterinnen in den Slums, die ihre Quartiere selber gestalteten und in den Strassen leben. Deshalb braucht es ein Verfahren und Strukturen, mit denen die Stadtbepflanzung von den Städterinnen mitgeplant und umgesetzt wird. Die Bevölkerung soll mit einbezogen werden in die Stadtgestaltungsprozesse. Selbstorganisierte Projekte müssen gefördert werden. Auch öffentliche urbane Gärten brauchen Sachsponsoring sowie bezahlte Leitende der Projekte, da dies einen grossen Teil zur Soziokultur beisteuert. Die nachhaltige kontinuierliche Bewirtschaftung von urbaner Landwirtschaft muss mit seinem eigenen Rhythmus erlernt und akzeptiert werden. Auch die interkulturellen Gärten können sich nicht durch eigene Mittel finanzieren, deshalb brauchen sie die Anerkennung von staatlicher Seite, welche die ‚Interkulturellen Gärten’ als wichtiger Bestandteil in die Stadtplanung einbeziehen. Die Literatur „Making Better places“(94) gibt dazu Anleitungen und Erklärungen und sagt aus, die Herausforderung sei, urbane Orte lebbar, nachhaltig und ansprechbar zu machen. Im Zentrum und überall dort, wo sich die Leute versammeln, treffen und leben, auch im Buch: „Wem gehört die Stadt?“ wird die Forderung klar beschrieben, die heisst: “Die Stadt muss einer ihrer wichtigsten Aufgaben wieder gerecht werden: allen ihren Bürgerinnen und Bürgern den „Raum der Freiheit zwischen den Menschen“, ihre Welt und damit ihre Bewegungsfreiheit wiedergeben.“(95) Möglicherweise wird Urban Farming bald einen Platz in der Stadtplanung eingeräumt sowie dies in Zürich von Grün-Stadt schon geschieht, damit nicht nur die ‚Überbleibsel-Orte’ als Raum zwischengenutzt werden.

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MoMo kann einen Beitrag zur schnellen und einfachen Zwischennutzung und Umgestaltung von Stadtraum leisten und beitragen, das Verständnis der Wichtigkeit von Natur und Soziokultur auf öffentlicher Allmend zu stärken. MoMo kann als Gefäss der städtischen Grüngestaltung mit Nutzpflanzen von Stadtbewohnenden genutzt werden.

Dabei kann jede und jeder in der nächsten Umgebung etwas verändern und den Wert von Ressourcen wieder schätzen lernen, die Verantwortung der Nahrungsmittelproduktion mittragen und dies alles in einer schönen Umgebung in nächster Wohnungsnähe, deren Lebensqualität steigt und deren Erzeugnisse bestimmt ‚fairtrade’ und biologisch sind.

Das Stadtbild kann mit Form und Farbe der Module von der Bevölkerung beeinflusst werden, braucht allerdings ein gutes Netzwerk von Akteuren und vereinfachte Startmöglichkeiten zur Nutzung der Allmend. Wobei das allgemeine Interesse, die öffentlichen Räume gemeinsam zu gestalten und zu nutzen vorhanden ist, jedoch bei der direkten Befragung dann doch der private Raum um Module aufzustellen gewählt würde. Vermutet wird, dass mit einer Anbindung an die Quartiervereine der Bezug zum unmittelbaren öffentlichen Raum in Wohnungsnähe eher genutzt würde und das Projekt moMo einen Platz in der Stadtgestaltung finden könnte. Jaques Herzog erklärt im Interview zum IBA- Projekt 2020 (Internationale Bauausstellung) im trinationalen Raum Basel: „Das Zusammengehen der Gemeinden via gemeinsame Quartiere, das müssen wir machen“.(96)

Warum also nicht Industriebrachen in der Stadtplanung als dezenralisierte ökologische, urbane Landwirtschaft einplanen?

Da Urban Farming sich selbstorganisiert ausdehnen soll, ist die Frage wie wird dies erreicht? Welche Startvorarbeit kann mit dem moMo-Projekt geleistet werden? Wie werden die Zielgruppen ohne Marketing erreicht? Wie wird die Dienstleistung der Projektinitiierung oder des ständigen Unterhalts in Rechnung gestellt und bei wem? Sind Institute, der Staat oder Privatpersonen die Zielgruppen? Welche bestehenden Netzwerke können eingesetzt werden?

Da das Land und das Wissen über die Nutzpflanzen in vielen Kulturen meist in Frauenhänden ist und zum Teil war, ist der Aspekte des ‚Empowerment’‚ von Stadtfrauen durch Urban Farming ein weiterer interessanter Gedanke dieser Bewegung. „Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sind nicht geschlechtsneutral. So schlicht diese Aussage, so gross das Unverständnis, das damit häufig in Politik und Gesellschaft hervorgerufen wird. Initiative, Engagement, Forschung und Vernetzung sind gefragt, um diesen Widerständen zu begegnen.“(106) „Frauen sind nicht selten die tragenden Personen in Community-Garten-Projekten. Damit erfüllen sie eine wichtige Aufgabe als ein angenehm empfundener Aufenthaltsraum für Frauen innerhalb der Stadt. In Zusammenhang mit der basisdemokratischen Raumaneignung, gewinnt dies jedoch eine grössere emanzipative Bedeutung..... Im Gegensatz zu der Raumaneignung innerhalb und durch Gärten findet die formelle und informelle Gestaltung von öffentlichem Raum gewöhnlich hegemonial statt, d.h. sie ist hierzulande durch die strukturellen Ungleichheiten des Geschlechterverhältnisses geprägt. Dies bedeutet leider immer noch eine Bevorzugung ‚männlicher’ Lebensmuster und Rollenverständnisse. ‚Community Gardens’ bilden da eine Ausnahme als öffentlicher Frauenraum.“(107) Die Selbstbemächtigung durch die autonome Nahrungsmittelversorgung: dieser autarke Zeitgeistgedanke ist in Städten, auf der ganzen Welt, während Krisenzeiten ein möglicher Motor der Urban Farming Bewegung. Der schöne Nebeneffekt ist, dass die Bevölkerung der „Agropolis“-Städte die Grüngestaltung übernehmen. Also eine nachhaltige ‚Win-Win’-Situation für Bevölkerung und Verwaltung.

Bei der Ernährung der Menschen durch die industrielle Landwirtschaft wurde erkannt, dass die Insektizide und Herbizide den Boden und die Gewässer zerstören. Es ist nicht absehbar, wie die genveränderten Pflanzen das Ökosystem verändern werden, da noch keine langfristigen

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Ergebnisse vorliegen. Der Standort für die Landwirtschaft in der Stadt ist eine gute Möglichkeit, neue Lösungen für den Nutzpflanzenanbau zu finden, da monokulturelle Anpflanzungen und das Einsetzen von Maschinen auf den kleinen, heterogenen Zwischennutzungsräumen nicht gut möglich ist.

Es kann anhand von urbaner Landwirtschaft das vernetzte Denken der verschiedenen Disziplinen, wie selbstorganisiertes Gärtnern und Planen, Interaktion mit der Umgebung und den Nachbarn und handwerkliches Geschick geübt werden. Und sicher kann jeder und jede im Kleinen aktiv werden, in dem die eigene Umgebung essbar gestaltet wird. Dazu können Module verwendet oder moMo als Projekt angewendet werden.

12 Weiterer Projekt-Verlauf Die neuen Module, die je nach Anpflanzsorte in der Höhe veränderbar sind, werden höchst wahrscheinlich quadratisch produziert, da sie einfacher gebaut und deshalb günstiger hergestellt werden können. Sie sind modularer, und es kann auf öffentlichem Gelände wie in einem Pixelbild aus mehreren Modulen ein Bild entstehen, welches dann verschiedene Formen und Farben beinhaltet. Auch wären Rechtecke, mit einer gleichen Seitenlänge wie die Quadrate als Kombination möglich, da etwa 2x2m Quadrate und 2x1.5m ein Rechteck im goldenen Schnitt ergeben würden. Abb. 33 Mögliche Quadratische Würfelform der Module die als ‚Pixel-Formation’ zu Bildern auf

Brachflächen kombiniert werden könnten. Je nach Anpflanzung kann mit der Farbe eines Moduls bzw. der Pflanzen ein Bild kreiert werden. Autorin.

Eine Zusammenarbeit mit S. Angelone, Projektleiterin, Grün Stadt Zürich, Naturförderung ist im Dezember geplant. Es werden Pflanzboxen und mobile Module in verschiedenen Preisbandbreiten, einfach und komplex für die Stadtgärtnerei konzipiert werden.

Eine Website mit Bauanleitung und Bestellungsmöglichkeit der «moMo-kits» und Dienstleistungen, sowie Tipps und Austauschblog für ‚Stadtbauern’ ist eine mögliche Plattform, um die Module zu verkaufen und trotzdem die ‚Open-Source’-Vernetzung der Aktiven aufrecht zu erhalten. I

Eine Internationale Bauausstellung ist für das Jahr 2020 im Raum Basel geplant. Seit drei Jahren finden schon Vorbereitungen statt. Eine Projekteingabe und Zusammenarbeit mit der Internationalen Bauausstellung 2020 ist geplant. Am IBA-Forum vom 3. November wurden die ersten Projekte präsentiert und Feedbacks von den rund 500 Besuchern gegeben. Im Rückblick des Newsletters von dem IBA-Forum heisst es: „Die

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Vertreter des wissenschaftlichen IBA-Kuratoriums zeigten sich nicht nur von der Vielfalt der Projektvorschläge, sondern auch vom selbstverständlichen Miteinander sowie der spontanen Atmosphäre beeindruckt. Jetzt gelte es, nach den Worten von Ursula Baus, Projekte mit ähnlichen Ideen ‚zusammen zu stricken’, um effiziente Projekte für die IBA Basel 2020 zu bekommen.“ Weiteres zu den Projekten ist auf der Website der IBA(96) zu finden.

Die Wekstatt-N ist ein Qualitätssiegel. Werkstatt-N des Rates für Nachhaltige Entwicklung, die Ideen und Initiativen aus Deutschland auszeichnet, die den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft weisen. Eine Eingabe des moMo-Projekts für eine Auszeichnung bei der Werkstatt-N im 2012 ist ein weiteres Ziel. Auf dieser Plattform sind auch ähnliche Projekte registriert und somit entsteht möglicherweise eine Zusammenarbeit.(97) 12.1 Projekthürden Da der ‚Mock-up’ des Moduls an der NaturMesse(70) und der Prototyp an der Erdölkonferenz(72) und dem Nachhaltigkeitsforum im KKL(75) sowie das Projekt moMo an den Umwelttagen(74) zwar Anklang bei den Besuchenden fanden, jedoch die Umsetzung der Felder einen grösseren Zeitrahmen benötigt, könnte wahrscheinlich mit einer Projektweiterführung für ein Baukasten-Produkt mit einem Anpflanzplan und einer Anleitung sowie Saatpaketen ein Erfolg erzielt werden.

Geplant sind öffentliche Plätze, Flachdächer von Spitälern, Industriebrachen, Balkone und Innenhöfe als Anbauflächen von Nutzpflanzen zu installieren. Dabei sind die Module in der Verantwortung von einzelnen Personen, die diese Pachten unterhalten, ernten und betreuen. Eine Möglichkeit für eine moMo-Gestaltung wären staatliche Institutionen, (Bsp. Kompostsystem Basel)(98), z.B. Quartiervereine oder Schulen, Universitäten, Spitäler oder die Stadtgärtnerei.

Den Fragen nach der Feinstaubbelastung der Nutzpflanzen in der Stadt könnte nachgegangen werden, da dies das meistgenannte Argument der Bevölkerung gegen den Anbau von Gemüse in den Städten ist. 12.2 «moMo-kit» Interessierte eines Fertigprodukts sind vor allem Einzelpersonen oder Kleinfamilien, die gerne einen Modul-Baukasten für den Balkon oder Garten hätten. In Zusammenarbeit mit Industriedesignerinnen kann ein «moMo-kit» für den Markt produziert werden.

Ein ‚Mass-Customization’-Produkt, zum Selberbauen und die Baupläne individuell mitzugestalten, wäre das richtige postindustrielle Produkt für die konsumierende ‚Do-it-Your-Self’-Kundschaft.

Die Kundschaft und Interessierten von der NaturMesse(70), der Erdölkonferenz(72), von ‚SeedCity’(86)

oder Neustart Schweiz(74) sowie andere Zielgruppen aus den Netzwerken von Urban Farming und und den Befragungen können beliefert werden. Dazu können Gebrauchsanleitung sowie Einführungsworkshops bestellt werden. Auch könnte das Team einige Pflanzpakete mit zyklischem Ernteplan konzipieren.

Die Produzenten der Materialien, die ein solcher Baukasten benötigt, sind bekannt und an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert. Eine mögliche Projektumsetzung von moMo wäre an der Viventa Schule(76) und an der ETH im Rahmen des ‚SeedCity’(86) -Projektes möglich, da bei der Projektplanung eine moMo-Anpflanzung als Workshop im Sommer auf dem Campus Hönggerberg bestimmt wurde. Auch könnten Nutzpflanzen für Textilien an Unterstufenschulen in Basel, angepflanzt werden, oder sogar ein mobiles Modul, ‚moMo-mobile’ konzipiert werden, das Schulbesuche abstattet.

Der Recycling Gedanke kann z.B. mit Weinfässern als Module wieder aufgenommen werden. Ähnliche Projekte sind ‚keinkaufswagen’(87) und ‚nutzdach’.(99)

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Ob die Module evtl. quadratisch werden ist unklar, da es die Herstellung und auch die Nutzung mit beschränkten Platzverhältnissen vereinfachen würde.

Gestestet werden Möglichkeiten der Anwendung, das Umfunktionieren einzelner Module als Kompost oder als Schwimmpflanzenteich. Dies sind erweiterte Funktionsoptionen der Module.

Anfang Oktober plante das Team eine Zusammenarbeit mit der FHLU. Aus rechtlichen Gründen wurde jedoch von den Dozenten der Studienrichtung Service Design meiner Masterstudiums-Kollegin eine Zusammenarbeit und Weiterentwicklung des moMo Projekts verweigert. Eine weitere transdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen ist geplant. Mögliche Disziplinen sind Industriedesign, Prozessgestaltung, Projektmanagement, Vermarktung, Schreinern, Gärtnern, Architektur.

Nun wird das Projekt ab Dezember auf den Namen Franziska Matter überschrieben und im Rahmen eines ‚Spinn-off-Projekts’ weitergeführt sowie auf privater Ebene weiterentwickelt. 12.3 Workshop, Gartenmeisterin Mehrere Module sind als Projekt im öffentlichen Raum zu initiieren. Dies bedeutet Brachflächen zu finden, die Bewilligung einzuholen die Bewohner zu mobilisieren und Netzwerke zu bilden.

Die Module werden dann in Workshops mit den Interessierten gebaut. Danach wird eine Gartenmeisterin bezahlt, die regelmässig beim Unterhalten der Module dabei ist und Fachwissen im Gärtnerischen und in der partizipativen Prozessgestaltung besitzt. Dieses partizipative Gärtnern ist das A und O eines ‚Buttom-Up’-Projekts, wie moMo. Ein interkultureller Garten in Zürich ist die ‚Kronenwiese’.(100) Möglichkeiten, um ein Vertragslandschaftsabonnement einzugehen, besteht in Zürich bei ‚Ortolocco’(101), oder ‚Dunkelhölzli’(102), in Basel mit dem ‚Birsmattehof’(103). Das heisst, die Konsumierenden verpflichten sich für ein wöchentliches Beziehen der saisonalen und regionalen Nahrungsmittel direkt von einem Landwirtschaftsbetrieb und beteiligen sich auch an der Mitarbeit, beispielsweise auf dem Gemüsefeld.

Es wurde die Erfahrung gemacht, dass Gärtnern als eine einfache Tätigkeit in den Köpfen der Städter und Städterinnen ist. Dies hat den Vorteil, dass ein Projekt ‚niederschwellig’ ist, und die Akteure nicht überfordert werden. Der Nachteil ist, dass die Organisation, das Konzept und die Leitung eines Gartenprojekts weder von Institutionen wie der ETH beispielsweise, noch von staatlichen Stellen, wie z.B. der Stadtgärtnerei bezahlt werden, sondern als Gratisarbeit erwartet wird.

12.3.1.1 Erwachsenen Bildung Einen Kurs über moMo und die Modul-Anwendung in Schulen könnte an der Viventa Schule(76)

evtl. angeboten werden. Darin kann auf die ‚Defragmentierung’ des Unterrichtsstoffs und das Systemdenken[68] eingegangen werden. Kurse mit moMo anzubieten, wurde von der Viventa-Schule(76) vorgeschlagen. Dazu wird dann ein Umweltbildungskonzept ausgearbeitet werden.

12.3.1.2 Studierende Sensibilisierung zu den Themen Konsum von saisonalen und regionalen Nahrungsmitteln, Vertragslandwirtschaftsabonnementen(103), Verbesserung des Ökologischen Fussabdrucks(104) in Schweizer Städten und die Biodiversität in Städten sowie von den Nutzpflanzensorten, kann durch partizipatives Gärtnern erreicht werden. Ein Workshop-Angebot im ‚SeedCity’ Projekt an der ETH Hönggerberg könnte konzipiert und am Campus einer Universität und Fachhochschule in der Schweiz angeboten werden.

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12.3.1.3 moMo Mobil Ein fahrendes mobiles Modul als Veloanhänger, das zur Umweltbildung von Schule zu Schule fährt, könnte eine weitere Entwicklung sein. Ein ähnliches Non-Profit-Projekt ist das öko-mobil aus Luzern.(105)

13 Anhang Anhangsverzeichnis

Anhang A: Projektproposel für den Wettbewerb, Prix Nature. Anhang B: Systemanalyse nach Vester Anhang C: Testbeete 1 Nutzpflanzenliste Anhang D: Fragebogen Befragungsanalyse-Frequencies, SPSS Anhang E: Kohlesubstratstruktur Anhang F: Umweltbildungskonzept-Skizze Flyer Anhang G: Publikationen Anhang H: Interviews, Nutzpflanzen-Sortenvielfalt / Feinstaub Anhang I: Anektoden aus Garten-Projekten Anhang A

Projektproposel für den Wettbewerb, Prix Nature.

Projektbeschreibung Die Natur in Städten; Urban Farming Die Bevölkerung der Erde lebt zunehmend in Städten und damit von der Natur entfremdet. Deshalb entsteht kein Bezug zur Natur und Umwelt, und das führt zu geringem Interesse die Umwelt zu schützen. Da das Klima in der Stadt mit Stauhitze zwischen den Gebäuden, Hitzeinseln hervorbringt und wenig Pflanzen für die CO2 Umwandlung vorhanden sind, ist die Lebensqualität geringer als diese mit einem grösseren Pflanzenbestand, wäre. Die Biodiversität allerdings (beispielsweise auf Brachland) ist meist höher als in der umliegenden ländlichen Gegend mit monokulturellem Agraranbau. Diese natürlichen Inseln der Vielfältigkeit in der Stadt könnten auch als Aufenthaltsort werden, und deren Biodiversität gefördert werden. Um für die Natur wieder stärker im Stadtraum zu sensibilisieren, könnte die vorliegende Idee moMo, ein modular angelegtes Pflanzprogramm, positiv einwirken.

moMo - mobile Module für den Nahrungsmittelanbau in den Schweizer Städten Das Projekt moMo nimmt die zahlreich bestehenden Brachflächen im städtischen Raum in Schweizer Städten als Ausgangspunkt, um dort eine gärtnerische Installation in Form eines mobilen Moduls zu lancieren. In verschiedensten Siedlungsräumen fehlt es an Grünflächen, die für soziokulturellen Austausch der Bevölkerung öffentlich zugänglich und selbstverwaltet sind. Die Identifikation mit der Umgebung in der Nutzpflanzen gezüchtet und später geerntet werden und deren Wachstum verfolgt werden kann, bringt den ‚Städtern’ das Kultivieren näher. Mit dem intelligenten mobilen Modul wird eine langfristig nutzbare und recyclebare Anbauhilfe entwickelt.

Der partizipative Prozess des Anpflanzens der Module, die speziellen Substrate und einen unabhängigen Wasserkreislauf, können zum Verständnis der Umwelt beitragen, indem Mikrokreisläufe im System veranschaulicht werden. Die 6-eckigen Module können zu

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Anpflanzfeldern kumuliert, oder einzeln eingesetzt werden. Diese sind mit einer Abdeckung versehen, um die Vegetationsphase in der Schweiz ganzjährig zu nutzen und eine direkte Aussaat zu unterstützen. Mit 240 Befragungen in Bern, Basel und Zürich werden momentan die Bedürfnisse der Stadtbewohner bezüglich der Gestaltung und Nutzung von Nahrungsmittelanbauflächen in der Stadt untersucht.

Mit den Modulen soll dann ein partizipatives Projekt zur Umweltbildung, Bezugnahme zur Nahrungsmittelproduktion und eine Sensibilisierung für die Biodiversität auf urbanen Brachen in unmittelbarer Wohnungsnähe entstehen. Auch sind die Gesundheit und die Lebensqualität durch ‚interaktives Grün’ im städtischen Umfeld geförderte Aspekte des Projekts. Die soziokulturelle Bindung der gesellschaftlich isolierten Stadtbevölkerung wird durch Gartenaktivität verstärkt. Die Stadtbewohner/innen können mit Modulen die öffentliche Raumnutzung in Städten mitgestalten und mit den mobilen Modulen auf Flachdächern von Schulen und Spitälern, Brachland, Hinterhöfe oder Siedlungsflächen bepflanzen. Mit dem Einsatz von moMo sind frische Produkte ohne lange Transportwege produzierbar. Siedlungs- und ungenutzte Industriezonen können spontan zum biologischen Nutzpflanzenanbaugebiet umfunktioniert werden. Dabei kann der Monokulturanbau in der Agglomeration reduziert und dadurch die Biodiversität erhöht werden. Alte Nutzpflanzensorten werden wieder angebaut, und die Nahrungsmittel-Palette wird vielfältiger, und nicht zuletzt auch die Möglichkeit der Selbstversorgung gefördert. Mit dem mobilen Modul werden infolge Transportwege reduziert, und auf Kühllagerung und Verpackung der Nahrungsmittel verzichtet. Durch das Bepflanzen von Hitzeinseln, kann das urbane Klima im Sommer abgekühlt und die Luft verbessert werden. Zusätzlich können diese Bepflanzungen ein ästhetischer Mehrwert für die Bevölkerung sein. Als Instrument werden Mobile Module für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten, konstruiert.

Auch werden Pflanzpakete mit einem Anpflanzungs- und Ernteplan entwicklet, dazu wurden im Sommer 2010 in den ‚Temporärer Garten’ auf der Kalkbreite(55) in Zürich, Testbeete mit Nutzpflanzen angebaut. (Siehe 9.1.2) Ebenfalls werden gärtnerische Instruktionen oder Gartenunterhaltungen von GartenmeisterInnen angeboten. Nachhaltigkeit Natur und Umwelt Mit den Modulen wird der Bezug von Stadtbewohnern mit ihrer Umgebung und der Natur hergestellt. Mit der Darstellung von natürlichen Kreisläufen durch einen Wassertank, dem Mikroorganismus im Substrat und dem Wärmeschutz des Systems wird Umweltbildung in der unmittelbaren Wohnumgebung ermöglicht. Die Hitzeinseln, der CO2 Gehalt der Schweizer Städte werden reduziert und auf die Vielfältigkeit von Nutzpflanzen als Nahrungsmittel aus der Region veranschaulicht, sowie Verpackungsmaterial von Früchten und Gemüse vermindert. Die Sensibilisierung für ökotone Zonen zwischen den Siedlungsflächen oder Biosphären auf Brachflächen, ermöglichen das Interesse an der Umwelt und schärft den Blickwinkel.

Wirtschaft Die Stadtgärtnereien können Bepflanzungsorte der Stadt selbstverwaltend an die Bevölkerung abgeben, welche durch die Teilnahme an der Gestaltung ihrer Umgebung einen Bezug zu öffentlichen Räumen herstellt. Die Freizeitgestaltung verhindert die Entfremdung der Stadtbevölkerung zur Natur und den Wegzug in die ländlichen Agglomerationen.

Gesellschaft Durch den partizipative Bepflanzungsprozess der mobilen Module werden selbstregulierende soziokulturelle Verbindungen der Gesellschaft hergestellt. Die Region wird gestärkt.

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Mit dem Projekt werden auch Hürden der Partizipation von Stadtbewohnern entfernt. Die Bewilligungen für Allmendgestaltung können mit der gemeinsamen Nutzung von öffentlichem Raum erlangt werden. Eine Plattform für moMo Nutzer kann dann auch Interessengruppen zusammenführen und mögliche öffentliche Räume aufzeigen. Somit wird eine Nutzung des öffentlichen Raums und eine Soziokultur entstehen.

Innovation Dieses Projekt moMo vereint verschiedene Aspekte wie Vielseitigkeit und Biodiversität in der Stadt und möchte diese anschaubar machen. Es belebt den öffentlichen Raum und stärkt das Gemeinwesen und den sozialen Zusammenhalt durch gärtnerische Aktivitäten im unmittelbaren Wohnungsumfeld. Und nicht zuletzt wird auch die Möglichkeit der Selbstversorgung gefördert. Der partizipative Prozess des Anpflanzens der Module soll zum Verständnis der Umwelt beitragen. Auch kann durch das selbstverwaltete Gärtnern ein Beitrag zur Selbstversorgung geleistet werden. Durch das Bepflanzen von Betonwüsten, kann das urbane Klima im Sommer durch die Transpiration und Beschattung von Pflanzen abgekühlt und die Luft verbessert werden, da CO2 umgewandelt wird. Mit dem mobilen Modul werden infolge dessen Transportwege reduziert, und auf Kühllagerung und Verpackung der Nahrungsmittel verzichtet. Zusätzlich können diese Bepflanzungen einen ästhetischen Mehrwert für die Bevölkerung sein.

Zusammengefasst werden also folgende Kernaspekte behandelt: o Nachhaltigkeit in Bezug auf die Umwelt o Reproduktion der natürlichen Kreisläufe o Stärkung der Region und Gestaltung der Wohnumgebung o grüne Lebensqualität o Partizipation und Soziokultur o Umweltbildung

Bezug zur Region Die Identifizierung mit der Region, durch die Bepflanzung der Wohnumgebung, ermöglicht der Bevölkerung, ihre Umgebung zu gestalten, nutzen und zu beleben. Das Interesse, aktiv einen Beitrag zur Landschafts- und Stadtgestaltung zu leisten und die Natur in die Städte zu holen, ist anhand der Fragebogen-Untersuchungen erkennbar. Auch ein gesundes soziokulturelles Netzwerk in der Stadtumgebung zu halten, ist gegeben. Das Urban Farming wird weltweit aus verschiedenen Absichten betrieben. In Kuba werden, um zu überleben, Nahrungsmittel in der Urbanität angebaut, in kanadischen Gemeinden der soziokulturelle Zusammenhalt gefördert oder in New York die Dächer für den ‚clean food supply’ umgenutzt. In asiatischen Grossstädten die Kaufhausdächer als Erholungsort mit Beeren verziert oder in Berlin Brachflächen von Jugendlichen mit Salat bepflanzt. In Zürich werden interkulturelle, temporäre Gärten von Stadtbewohnern aus verschiedenen Kulturen gemeinsam bebaut. Die siedlungsnahen Bepflanzungsorte können Erholungsorte, Selbstversorungs-Anbauflächen oder Plätze für gesellschaftliche Aktivitäten sein.

Realisierbarkeit Mit der Verteilung der Bepflanzungssysteme durch die Stadtgärtnereien und die Mitarbeit von professionellen Gartenmeister/innen sowie den Pflanzpaketen, kann die Stadtbevölkerung ihrer Umgebung gestalten. Das Angebot von aufeinander abgestimmten Pflanzen in einem Paket, sowohl einem Saat- und Ernteplan, ermöglicht den Anwohnern, Brachflächen, oder Flachdächer von Institutionen sowie Hinterhöfe zu bepflanzen und zu unterhalten, auch ohne gärtnerische Kenntnisse. Dabei werden sie unterstützt durch GartenmeisterInnen. Und die mobilen Module können, nach Entfernen des Erdsubstrats und Wassers, leicht dem nomadischen Zwischennutzen von öffentlichem und privatem Raum angepasst und auf- und abgebaut werden. Module können zu Anbaufeldern in Schweizer Städten zusammengestellt oder einzeln verwendet werden. Ziel des Projekts ist es, einer städtischen Gesellschaft damit die Natur räumlich und emotional wieder näher zu bringen.

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Bemerkungen zur Kanditatur Seit 2009 erarbeiten wir das Projekt moMo im Rahmen meiner Mastethesis. Ich bin Studentin des Master of Science (MSc) in Life Sciences mit der Vertiefung Natural Resource Sciences, an der Zhaw in Wädenswil, Zürich. Anhang B

Systemanalyse nach Vester

Systembeschreibung Die Herangehensweise, um das System Urban Farming zu beschreiben, waren die folgenden Fragen zum System zu beantworten:

o Wo liegen die Probleme? 1. Nachhaltigkeit eines Pflanzsystems 2. Umweltbelastung durch Verpackungsabfall und Transport 3. Unkenntnis der Umwelt, und des Nuztzpflanzenanbaus 4. Urbanes Klima durch Stauhitze 5. Unbeteiligung der Nutzungsflächen 6. fehlende Nachbarvernetzung 7. unästethische Zwischenflächen 8. Krankheit durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung 9. Allmendnutzungsverbot 10. Kosten für mobile Bepflanzungsmodule 11. Pflanzenwahl 12. Arbeitsaufwand

o Was könnte man dagegen tun? 1. Selbstregulierendes Modul mit Nährstoff- und Wasserkreislauf 2. Urban Farming 3. Umweltbildung 4. Grüne Umnutzung, Wiederbeleben von städtischem Raum, damit soziale Vernetzung und eine regionale Stärkung entsteht, 5. Partizipation von Stadtbewohnenden 6. Regio-Stärkung 7. begrünte Module einsetzen 8. Gesundheit durch frischen Selbstanbau, 9. Zwischennutzung, 10. Recycling und ‚Do-it-yourself’ -Module 11. Testbeete 12. Funktionen, die den Unterhalt reduzieren und Vernetzung mit anderen Projekten und

Stadtbewohnern

o Was hängt damit zusammen? Welche Faktoren haben Einfluss auf die Probleme? Pflanzsystem, Information, städtische Soziokultur, Fragebogen, Versuche, Klima, Umwelt, gesellschaftliches Verhalten und Normen.

o Wodurch sind Grenzen gesetzt? Gesetze, Wissen, Zeit, Daten, Normen und Verhalten, Klischees.

o Wer ist dagegen und warum? Welche Faktoren werden von Gruppierungen im System gehindert?

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Bauern, weil sie Konkurrenz befürchten. Städteplanung, weil diese eigene Projekte hat. Die Zielgruppe, weil der Preis und Aufwand zu hoch ist sowie Vorurteile gegenüber dem städtischen Anbau von Nutzpflanzen, durch Feinstaubbelastung.

o Was muss erhalten werden? Soziokultur, Klima, Gesundheit, Umwelt, Lebensqualität.

o Wodurch trägt sich das System? Nahrung und das Gärtnern ist ein zentrales und verbindendes Element zwischen verschiedenen Kulturen. Umweltschutz, Naturinteresse und urbane Lebensqualität.

o Was sind seine Besonderheiten? Interdisziplinarität, Selbstverwaltung, soziokulturelle Vernetzung, einfacher Einstieg in den Nutzpflanzenanbau, Umweltbildung.

Variablensatz Im Variablensatz werden die Indikatoren und Komponenten des Systems definiert. Die zwölf Variablen werden beschrieben, ihre Indikatoren bestimmt, die Masseinheit definiert und mögliche Bemerkungen ergänzt. Mit diesem Variablensatz kann in weiteren Schritten das System auf Einfluss und Wechselwirkungen der einzelnen Faktoren untersucht werden.

Abb. 34 Variablensatz. Autorin mit Tool von der GEO-Fachstelle des IUNR, ZHAW.

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Einflussmatrix Mit der Einflussmatrix werden die Wechselwirkungen der einzelnen Systemkomponenten eruiert und die Wichtigkeit der einzelnen Variablen für das System erkannt. Je mehr Wechselwirkung eine der zwölf Variablen hat, desto grösser ist ihre Aktivität.

Abb. 35 Einflussmatrix des Systems. Autorin mit Tool von der GEO-Fachstelle des IUNR, ZHAW Rollenverteilung Anhand der Rollenverteilung können alle Variablen auf ihre Aktivität und anderen Rollen im System untersucht werden.

Abb. 36 Rollenverteilung der Variablen und ihre Aktivität. Autorin mit Tool von der GEO-

Fachstelle des IUNR, ZHAW.

Die Variable 12: der Unterhalt ist sehr aktiv. Darauf folgen 2: Umwelt und 11: Pflanzensorten. Sie sind Schalthebel, mit denen das System wirksam verändert werden kann. Variable 9: das Platzrecht und 10: die Preisbandbreite scheinen eher eine puffernde Rolle einzunehmen, da sie wie 6, die Regio-Stärkung und 7, die Ästhetik, zwar im aktiven Bereich sind, jedoch tendierend zur Neutralen auftreten.In der Mitte treten folgende Variablen auf: 8: die Gesundheit, ist reagierend und kann als Indikator verwendet werden. 1: die Nachhaltigkeit ist ein starker Indikator des Systems. 5: die Partizipation hat eine kritische Rolle.

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Anhang C

Nutzpflanzentestbeete in der Stadt Zürich

Abb. 37 Dokumentation der zwei Testbeete (links u. rechts) von Mai bis August 2010. Der

Standort war im Projekt ‚Temporärer Garten’ auf der Kalkbreite(55), Zürich. Woche 18 bis 32. Autorin und Karin Wichert.

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Nutzpflanzenliste der verschiedenen Testbeete

Abb. 38 Nutzpflanzenliste der verschiedenen Testbeete mit Ernteerfolg und Anzuchtsort.

Anhang D

Der Fragebogen Die Umfrage wurde mit 72 Beteiligten in Basel Bern und Zürich durchgeführt. Geplant waren 240 Personen zu befragen. Dies war allerdings im zeitlichen Rahmen nicht möglich. In den Städten Basel und Bern wurden die Passanten jeweils zur Hälfte auf den Strassen eines Wohnquartiers und des Zentrums befragt. Auch war geplant, in den drei Städten jeweils drei Quartiere mit Stichbefragungen abzudecken. Diese Quartiere wären ein Wohnquartier, die Innerstadt und ein alternatives ‚Multi-Kulti’-Quartier gewesen. Auch dafür war die Zeitspanne zu begrenzt, und es wurden nur je zwei Quartiere (Zentrum und Wohnquartier) in Basel und Bern mit den Stich-Befragungen abgedeckt. In Zürich wurden nur drei Befragungen durchgeführt.

Prototyp 1 (P1)= 2 Beete/ Balkon =Beet und Töpfe (B)Pflanzensorten (Zollinger, ProSpecieRara, Sativa)

Direkt Ausaat SetzlingszuchtErnteerfolgBasilikum Opal B T1 BKamille Echte T1 T1

BKoriander T1, B T1, BMajoran T1 T1Petersilie Italienische Glatte B BGartenmelde roteLebola T2 T2Kopfsalat T2 T2Nüsslisalat/ FeldsalatDuplex T2 B T2, B

T1, B T1, BRadies Cherry Belle T1, T2 T1, T2Rande di Chioggia P1 P1Karotten T1 T1Zwiebeln T1 T1Aubergine Bambino P1 1Aubergine Machaw P1Gurke Meloritha T1 T1Minitomaten B T1 T1, BMnitomaten Kleine von Mexico B T1 T1, BMinitomaten B BMinitomate Black Cherry T1Tomate Baselbieter T1Tomate Colibri P1, T3 1Tomate P1, T3 1Peperoni T1 1Peperoncini Selection Z T1, P1, T3 1Peperoni Habanero P1 1Peperoni Glocke, rot P1Peperoni Green Peper P1, T3 P1, P2Echte Kamille T1 T1Zucceti grün P1 1Andenbeere T1, B T1

Money MakerRunder Ungarischer

Rucola/ Salatrauke

Pariser HerzchenGelbe Wädenswiler

Gelbe Minibirnen

Typ Rote Cherry

Testanpflanzung: Testbeet 1 (T1)=2 Beete/ 2 (T2)=1 Beet/ 3 (T3)=2 Beete/

KapuzienerkresseKleinfrüchtigerSommermajoran

Brune Pecheroni

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61

166 1

Eine Umfrage zum Garten in der Stadt Um mehr über die Gartenbedürftnisse der Anwohnenden von Schweizer Städten zu erfahren, möchte ich Sie bitten die folgenden Fragen zu beantworten. Bitte nehmen Sie zu folgenden Aussagen Stellung, falls Sie in Basel wohnen.

1. Wohnen Sie in diesem Stadtquartier, hier? ! ja ! nein

2. Wie sieht Ihre Wohnumgebung aus? (mehrer Antworten möglich) ! Ich wohne im Grünen ! lärmig ! Ich lebe im Zentrum ! ruhig ! Ich lebe in einem Familienquartier ! zersiedelt ! Ich wohne in einem „nachtaktiven“ Quartier ! grün ! Ich wohne im Geschäftsquartier ! mit Spielstrasse / Fussgängerzone ! Ich wohne mit Garten ! in der Nähe einer stark frequentierten Strasse ! Ich habe einen Balkon

3. Nutzen Sie einen Bepflanzungsort in Ihrer Wohnungsnähe? ! ja ! nein

4. Wenn nein, warum nicht? (mehrer Antworten möglich)

! Zu unserer Wohnung / unserem Haus gehört kein Garten ! Es ist zu schmutzig in der Stadt

! Es ist zu teuer ! Es ist zu lärmig in der

! Ich habe zu wenig Zeit ! Ich habe kein Angebot gefunden

! Es ist zu weit weg ! Ich habe keine gärtnerischen Kenntnisse

! anderes

5. a) Würden Sie einen Pflanzort pachten? ! ja ! nein

b) Wenn ja, zu welchem Preis pro Jahr wäre eine Pachtung für Sie eine Möglichkeit? ! weniger als CHF 100.– ! CHF 200.– bis 300.– ! CHF 100.– bis 150.– ! über CHF 300.–

6. Ein Pflanzsystem, dass mobile auf dem Balkon oder leer stehenden Arealen (Industriebrachen)

aufgebaut werden kann, wird mit Erde und Nährstoffen, sowie einem Wassertank als kleines Gewächshaus konzipiert. (siehe Beiblatt A)

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62

166 2

a) Würden Sie ein solches Pflanzsystem gratis benutzen und unterhalten? ! ja ! nein

b) Falls ja, wo würden Sie das Pflanzmodul einsetzen? (Bitte nur eine Antwort markieren) ! auf einem öffentlichen Gelände (Industriebrache, Zwischennutzungsareal, öffentlichen Platz ) ! im privaten Bereich (Balkon, Flachdach, Garten, privaten Platz)

7. Wie sollte ein Pflanzmodul aussehen? a) Form (siehe Beiblatt B) b) Material c) Grösse (Bitte nur eine Antwort markieren) (Bitte nur eine Antwort markieren) (Bitte nur eine Antwort markieren) ! quadratisch ! aus Recycling Material ! kleiner als 1m3 ! rund ! aus Plastik ! 1m3 ! sechseckig ! aus Holz ! 2m3 ! farbig ! leicht, von Hand transportierbar ! grösser als 2m3 ! schwarz / weiss ! zum nachbauen ! unauffällig ! zusammenklappbar ! anderes

8. Hätten Sie Interesse an Saatpaketen mit Pflanzen, die in der Erntezeit aufeinander abgestimmt sind? ! ja ! nein

9. Meine 3 bevorzugtesten Nutzpflanzen ( Nahrungsmittelpflanzen) zum Verzehr sind: 1. __________________________ 2. __________________________ 3. __________________________ Meine 3 bevorzugtesten Nutzpflanzen zum anbauen sind: 1. __________________________ 2. __________________________ 3. __________________________

10. Wo sind Sie aufgewachsen? (Bitte nur eine Antwort markieren) ! auf dem Land ! in der Agglomeration ! in der Stadt

11. Angaben zur Person Die persönlichen Daten werden ausschliesslich für die Masterthesis „moMo“, mobiles Modul verwendet und vertraulich behandelt. Wohnort: Alter: Geschlecht: Höchste abgeschlossene Ausbildung:

12. Anregungen:

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63

Abb. 39 Fragebogen. Autorin begleitet von Miriam Haltiner.

166 3

Falls Sie gärtnerisch aktiv sind, fahren Sie bitte mit den nächsten Fragen fort. Wenn Sie keinen Pflanzplatz unterhalten ist für Sie hiermit das Ende der Befragung. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

13. In welcher Umgebung gärtnern Sie?

! auf dem Land ! in der Stadt ! in der Agglomeration

14. Wo liegt ihr Bepflanzungsort? (Mehrere Antworten möglich) ! eigener Garten ! Gemeinschafts- Pflanzplatz ! Balkon/ Flachdach ! fremder Garten ! Schreber Garten ! Feld ! Brache ! Guerilla gardening ! Urban Farming (heimliches bepflanzen, (Nahrungsmittelanbau ! anderes öffentlicher Flächen) im städtischen Raum)

15. Pflanzen Sie nach einem Ernteplan an? ! ja ! nein

16. Wie wichtig ist Ihnen biologisches Gärtnern? ! wichtig ! eher wichtig ! weniger wichtig ! unwichtig

17. Wie viel Zeit investieren Sie in die Gartenarbeit? ! weniger als 15min. pro Wo. ! etwa 1h pro Wo. ! 2h bis 3h pro Wo. ! etwa 4h oder mehr p. W.

18. Sind Sie mit dem Zeitaufwand den Sie in das Gärtnern investierten zufrieden? ! ja, Zeitaufwand stimmt für mich ! nein, Zeitaufwand ist zu gross

19. Holen Sie sich bezahlte Arbeitshilfe? ! o ja ! o nein

20. Recherchieren Sie im Internet nach gärtnerischem Wissen? ! ja ! nein

21. Wie hoch sind die Grundkosten der Bewirtschaftung des Grundstücks? ! Weniger als CHF 100.– ! CHF 100.– bis 300. – ! CHF 300.– bis 600. – ! mehr als CHF 900. –

22. Wie wichtig ist es Ihnen Ihre Wohnumgebung zu „vergrünern“? ! sehr wichtig ! wichtig ! eher wichtig ! weniger wichtig

23. Würden Sie gerne Ihre Umgebung selber gestalten, oder dies einer Institution übergeben? ! ich selbst ! Personen von öffentlichen Stellen / Diensten

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64

Abb. 40 Beiblatt zum Fragebogen. Autorin. Befragungsanalyse-Frequencies Siehe Ergebnisse (10.2.1)

Nutzung eines Pflanzsystem @06a 06a

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

0 27 37,5 45,0 45,0

1 33 45,8 55,0 100,0

Gültig

Gesamt 60 83,3 100,0

Fehlend 2 12 16,7

Gesamt 72 100,0 Frage an die Probanden: Würden Sie ein Pflanzsystem gratis nutzen? 0= Nein,1= Ja Nutzung eines Pflanzsystems im Öffentlichen oder Privatem Raum.

@06_bA_bB

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1,00 16 22,2 45,7 45,7

2,00 19 26,4 54,3 100,0

Gültig

Gesamt 35 48,6 100,0

Fehlend ,00 37 51,4

Gesamt 72 100,0 Die Probanden wurden gefragt, ob sie mit dem Pflanzsystem zur Nutzung den öffentlichen oder privaten Raum bevorzugen würden. 1=Privat, 2=Öffentlich

A

Substrat

Nutzp!anzen

Wassertank

Kälteschutz

Überlaufventil

Räder

Module die kombiniert zu einem Feld aufgestellt werden können

moMo: mobiles Modul zum Nutzp!anzenanbau in der Urbanität

- Das Modul hat eine Seitenlänge von 1.5 m

- Das Gewicht nicht mehr als 300 m3

- Die Hülle ist aufklappbar

- Die Räder an allen 6 Seiten angebracht

- Der Kälteschutz zum aufspannen während der Anzucht

- Das Überlaufventil an der Unterseite, verbunden mit der Substratebene

- Der Wassertank mit Tonkugeln gefüllt

- Das Substrat mit einem Mikroorganismus als Nährsto"ieferant angereichert

- Das Modul besteht aus Recyclingmaterial

- „moMo“s sind zum nachbauen konstruiert

B Formen für moMo

Fragebogen „moMo“ HS 10/11, zhaewFranziska Matter

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65

Pachtung eines Pflanzortes

@05a 05a

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

0 50 69,4 74,6 74,6

1 17 23,6 25,4 100,0

Gültig

Gesamt 67 93,1 100,0

2 ganze Frage fehlend 4 5,6

System 1 1,4 Fehlend

Gesamt 5 6,9

Gesamt 72 100,0 Die Befragten wurden gefragt, ob sie einen Pflanzort pachten würden. 0=Nein,1=Ja Grüne und graue Merkmale in der Wohnumgebung

@02_G_G

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1,00 2 und mehr gruene

Merkmale

47 65,3 66,2 66,2

2,00 2 und mehr graue

Merkmale

24 33,3 33,8 100,0

Gültig

Gesamt 71 98,6 100,0

Fehlend ,00 1 1,4

Gesamt 72 100,0 (Für die Grafik wurden andere Gruppen mit vier Merkmalen der grünen Merkmale verwendet.)

Die folgenden Fragen wurden als Gruppe Grün zusammengefasst. o Ob sie im Grünen leben. o In einem Familienquartier. o Mit Garten. o Mit Balkon. o Ruhig. o Grün. o Mit Spielstrasse.

Die folgenden Fragen wurden als graue Gruppe zusammengefasst. o Im Zentrum. o In einem nachtaktiven Quartier. o In einem Geschäftsquartier. o Lärmig. o Zersiedelt. o In der Nähe einer stark frequentierten Strasse. 1= Zwei und mehr grüne Elemente, 2= 2 und mehr graue Elemente.

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66

Kreuztabelle der grünen und grauen Merkmale mit der Pflanzsystemnutzung.

@02_G_G * @06a 06a Kreuztabelle

@06a 06a 0 1 Gesamt

Anzahl 20 21 41 1,00 2 und mehr gruene

Merkmale % innerhalb von @06a 06a 74,1% 63,6% 68,3%

Anzahl 7 12 19

@02_G_G

2,00 2 und mehr graue

Merkmale % innerhalb von @06a 06a 25,9% 36,4% 31,7%

Anzahl 27 33 60 Gesamt

% innerhalb von @06a 06a 100,0% 100,0% 100,0% 1=2 und mehr grüne Merkmale, 2=2 und mehr graue Merkmale. Wie ein Modul aussehen könnte.

@07_aA_F

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1,00 10 13,9 16,9 16,9

2,00 12 16,7 20,3 37,3

3,00 16 22,2 27,1 64,4

4,00 5 6,9 8,5 72,9

5,00 4 5,6 6,8 79,7

6,00 12 16,7 20,3 100,0

Gültig

Gesamt 59 81,9 100,0

Fehlend ,00 13 18,1

Gesamt 72 100,0 Form: 1= quadratisch, 2= rund, 3= sechseckig, 4= farbig, 5=schwarz/weiss, 6=unauffällig

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Material: 1=Recyclingmaterial, 2=Plastik, 3=Holz, 4=leicht, von Hand transportierbar, 5= zum nachbauen, 6= zusammenklappbar

@07_bA_F

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1,00 11 15,3 18,0 18,0

2,00 1 1,4 1,6 19,7

3,00 26 36,1 42,6 62,3

4,00 10 13,9 16,4 78,7

5,00 5 6,9 8,2 86,9

6,00 8 11,1 13,1 100,0

Gültig

Gesamt 61 84,7 100,0

Fehlend ,00 11 15,3

Gesamt 72 100,0

@07_cA_D

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1,00 14 19,4 24,6 24,6

2,00 19 26,4 33,3 57,9

3,00 16 22,2 28,1 86,0

4,00 8 11,1 14,0 100,0

Gültig

Gesamt 57 79,2 100,0

Fehlend ,00 15 20,8

Gesamt 72 100,0

Grösse: 1= kleiner als 1m3, 2= 1m3, 3= 2m3, 4= grösser als 2m3

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68

Saatpaket @08 08

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

0 14 19,4 29,8 29,8

1 33 45,8 70,2 100,0

Gültig

Gesamt 47 65,3 100,0

2 5 6,9

System 20 27,8 Fehlend

Gesamt 25 34,7

Gesamt 72 100,0 0= Nein,1= Ja Nutzpflanzenwahl 1. Konsum: Radieschen

@09aAC 09aAC

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

Gültig 2 12 16,7 100,0 100,0

Fehlend System 60 83,3

Gesamt 72 100,0 Salat

@09aAG 09aAG

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1 19 26,4 65,5 65,5

2 10 13,9 34,5 100,0

Gültig

Gesamt 29 40,3 100,0

Fehlend System 43 59,7

Gesamt 72 100,0

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69

Tomate @09aAL 09aAL

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1 29 40,3 72,5 72,5

2 11 15,3 27,5 100,0

Gültig

Gesamt 40 55,6 100,0

Fehlend System 32 44,4

Gesamt 72 100,0 Anbau: Tomate

@09bR 09bR

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1 27 37,5 60,0 60,0

2 18 25,0 40,0 100,0

Gültig

Gesamt 45 62,5 100,0

Fehlend System 27 37,5

Gesamt 72 100,0 Weizen:

@09bU 09bU

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

Gültig 2 19 26,4 100,0 100,0

Fehlend System 53 73,6

Gesamt 72 100,0 Kräuter:

@09bW 09bW

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

1 19 26,4 54,3 54,3

2 16 22,2 45,7 100,0

Gültig

Gesamt 35 48,6 100,0

Fehlend System 37 51,4

Gesamt 72 100,0

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70

Nutzpflanzen geeignet für die Direktaussaat ins Modul. 2.

@09_auss2

Häufigkeit Prozent

Gültige

Prozente

Kumulierte

Prozente

,00 21 29,2 29,2 29,2

1,00 51 70,8 70,8 100,0

Gültig

Gesamt 72 100,0 100,0 0=Nein,1=Ja Direktaussaat gekreuzt mit den Merkmalen, -in der städtischen oder in der ländlichen Gegend aufgewachsen.

@09_auss2 * @10_ac2 Stadt_Land Kreuztabelle

@10_ac2 Stadt_Land 1,00 ländlich 2,00 städtisch Gesamt

Anzahl 6 13 19 ,00

% innerhalb von @10_ac2

Stadt_Land

17,6% 39,4% 28,4%

Anzahl 28 20 48

@09_auss2

1,00

% innerhalb von @10_ac2

Stadt_Land

82,4% 60,6% 71,6%

Anzahl 34 33 67 Gesamt

% innerhalb von @10_ac2

Stadt_Land

100,0% 100,0% 100,0%

0=Nein, 1=Ja

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71

Aussaat gekreuzt mit der höchsten abgeschlossenen Ausbildung.

@09_auss2 * @11d Berufsbildung/Ausbildung Kreuztabelle

@11d Berufsbildung/Ausbildung 0 obligatorische

Bildung 1 Berufslehre

2 FHS, ETH,

Uni

Anzahl 4 5 10 ,00

% innerhalb von @11d

Berufsbildung/Ausbildung

44,4% 35,7% 25,6%

Anzahl 5 9 29

@09_auss2

1,00

% innerhalb von @11d

Berufsbildung/Ausbildung

55,6% 64,3% 74,4%

Anzahl 9 14 39 Gesamt

% innerhalb von @11d

Berufsbildung/Ausbildung

100,0% 100,0% 100,0%

0= Nein, 1=Ja

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Aussaat gekreuzt mit drei Altersgruppen. @09_auss2 * @11balter3 Alter in 3 Gruppen Kreuztabelle

@11balter3 Alter in 3 Gruppen

1,00 15-29 2,00 30-39

3,00 40 und

mehr

Anzahl 6 3 11 ,00

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

26,1% 16,7% 36,7%

Anzahl 17 15 19

@09_auss2

1,00

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

73,9% 83,3% 63,3%

Anzahl 23 18 30 Gesamt

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

100,0% 100,0% 100,0%

@09_auss2 * @11balter3 Alter in 3 Gruppen Kreuztabelle

Gesamt

Anzahl 20 ,00

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

28,2%

Anzahl 51

@09_auss2

1,00

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

71,8%

Anzahl 71 Gesamt

% innerhalb von @11balter3

Alter in 3 Gruppen

100,0%

0=Nein, 1=Ja

Abb. 41 Frequencies der Befragungsanalyse mit dem Program SPSS. Autorin und Hans Wydler Anhang E

Kohlesubstrat

Freddy Abächerli in Heiterstalden, Edlibach hat Tests von dem Kompostgemisch, welchem bereits zu Beginn der Kompostierung Kohle eingemischt wurde, durchgeführt. Vom verwendeten Kompost sind Laboranalysen, Schnelltests in verschiedenen Stadien, Mietenprotokolle, Kressetests nach 8 Wochen und Chromatatests vorhanden. Diese Resultate sind in Exel-Tabellen erfasst worden, und bei Freddy Abächerli zu beziehen. Sie werden hier nicht aufgeführt, da die Kohlesubstrattests noch nicht in den Modulen angewendet wurden. Dieser Versuch wird vor dem Frührjahr 2012 an der Viventaschule im Modul durchgeführt. Geplant sind weitere Tests dieser Kompostmischung mit 10% Kohle.

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Substratstruktur

Abb. 42 Biokohlesubstrat nach dem Pyrolyse-Prozess. SF Einstein.(108)

Pilze nutzen die Poröse Struktur, in der sich Wasser, evtl. Nährstoffe ablagern. Bei den Pfeilen im rechten Bild haben sich Bakterienkolonien angesiedelt. Der Geophysiker Michael Schmidt erforscht Beispielsweise ob die Mikroorganismen von der Kohle leben. Anhang F

Umweltbildungskonzept–Skizze

Umweltbildung Jugend Die Masterarbeit moMo (mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in Schweizer Städten) beinhaltet die Frage, wie in Schweizer Städten Nutzpflanzen angebaut werden können. Welche Sorten sich für dieses Klima eignen und welche Bedürfnisse die Stadtbevölkerung an eine Partizipative, essbare Güngestaltung hat. Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangslage: Urban Farming 2. Bildungsträger moMo 3. Ziel und Wirkung der Bildungssequenzen 4. Zielgruppe 5. Teilziele, Inhalt und Themen 6. Ausbildungsdauer und Struktur 7. Materialkosten 8. Aufbau eines Moduls

‚Hol dir die Natur in die Stadt, und gestalte deine Lebenswelten mit essbarem Grün’. Ausgangslage: Urban Farming Urban Farming bedeutet, dass Gemüse und Früchte wieder in den Städten angebaut werden, um Flachdächer von Spitälern, Pausenhöfe in Schulen oder Industriebrachen in Wohnquartieren neu zu gestalten. In den heutigen Stadtbildern fehlt es an grünen Aufenthaltsorten mit angenehmem Stadtklima, auf denen frische Nutzpflanzen wachsen, die Natur erlebbar ist, die zusammen mit den Beteiligten kreiert werden. Mit dem biologischen Nutzpflanzenanbau wird der Zugang zur Natur von Städtern ermöglicht. Es entstehen gemeinsam geschaffene, soziokulturelle Lebensräume.

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Bildungsträger moMo Mobile Module für den Nutzpflanzenanbau sind überall schnell aufgebaut und können mit Gemüse angepflanzt werden. Sie beinhalten geschlossene Kreisläufe: Wasserspeicherung und kapillare Bewässerung der Setzlinge, Nährstoffe im Substrat und einen Kälteschutz für die Anzucht. Deshalb sind die Module für eine ganzjährige Nutzung der schweizerischen Vegetationsphase geeignet. Die 6-eckigen Module werden kumuliert zu Anpflanzfeldern, oder einzeln als Kleinst-Gärten mit 1m2, eingesetzt.

Ziel und Wirkung der Bildungssequenzen Der Aufbau und die Bepflanzung der mobilen Module für den Nutzpflanzenbau werden von Bildungsfachpersonen begleitet. Durch moMo wächst ein partizipatives Projekt zur Umweltbildung. Es entsteht Bezugnahme zu regionalen Nutzpflanzen und eine Sensibilisierung für die Natur und ihre Kreisläufe in unmittelbarer Wohnungsnähe. Auch sind die Gesundheit und die Lebensqualität durch ‚interaktives Grün’ im städtischen Umfeld geförderte Aspekte des Projekts.

Ziel und Zielgruppe Mit dem Gemüseanbau in den selbstgebauten ‚Hoch-Beeten’ werden Jugendlichen die natürlichen Kreisläufe näher gebracht. Teilziele, Inhalt und Themen Die teilnehmenden Jugendlichen verstehen wie der Wasserkreislauf und Nährstoffkreislauf im System funktioniert und können deshalb die klimatischen Veränderungen der Erde und den CO2 Kreislauf verstehen. Dabei wir mit der praktischen Umweltbildung auf eine Sensibilisierung für die Umwelt und deren Schutz hingezielt. Nach dem Bauen der Beete und dem theoretischen Umweltbildungsteil werden die Jugendlichen auf das Unterhalten der Beete vorbereitet. Auch den Zyklus der Ernte und Wiedergewinnung des Saatguts für die nächste Saison wird behandelt. Dabei kann beobachtet werden wie die Nahrungsmittel wachsen, aufmerksam gemacht werden auf saisonale und regionale Nutzpflanzen. Ebenso kann auf das Konsumverhalten von Nahrungsmitteln aufmerksam gemacht werden. Ausbildungsdauer und Struktur Am Morgen werden die Module in 5er Gruppen gebaut. Danach findet ein Plenum mit umweltbildnerischen Themen sowie eine Einführung zu den Standortbedürfnissen der Pflanzen statt. Am Nachmittag werden in den 5er Gruppen die Anbaupläne gezeichnet, danach die Aussaat und Anpflanzung gemacht. Als Abschluss des Tages werden die Instruktionen zur Unterhaltung der Module gegeben sowie ein Logbuch gestartet, um später die Beobachtungen zu dokumentieren.

o 4h Module zusammenbauen o 30 Min. theoretische Umweltbildung und Standortbedürfnisse o 2h Anbauplan und Anpflanzung der Module o 1h Instruktion: Aussaat, Anpflanzung, Unterhalt, Ernte, Saatgut Gewinnung o Logbuch, Dokumentationsheft

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Abb. 43 Skizze (23.2.11) zu den Abb. 44 Lehrplan 5. Schuljahr, Geographie und Lehrplanthemen. Autorin. Naturlehre. Zürich.

Abb. 45 Ablauf des Projekts. Skizze Autorin

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Materialkosten MATERIAL PREIS in sFr. ANZAHL Holz ungeschnitten/ Fichte/ od. Lärche geschnitten)

200.- / 400.- / 900.-

2m2/ 6 Bretter,1mx0.5m, geschnitten im 60° Winkel,

Teichfolie 255.- 3m3, geschweisst Wasseranzeiger 30.- Schlauch (Ventil, Einfluss) 20.- Erdsubstrat 50.- 570L Backsteine 34.50 30 Stk. Abdeckungsstangen 14.90 Abdeckungsfolie 10.- 4m2 Total Material 614.40/

814.40 / 1314.40

Abb. 46 Materialkosten eines bepflanzten Moduls. Autorin. Module sind aus 3-schichtigem Fichtenholz, benötigen für den Wasserspeicher eine Teichfolie, sowie Backsteine zur kapillaren Bewässerung und als Kälteschutz Zeltstangen sowie Plastikfolien. Der Wassertank und das Überlaufventil sind aus einem Schlauch, die Wasseranzeige mit einem Schwimmer versehen. Die Bepflanzung des Erdsubstrats (Landerde, Kompost, Biokohle) mit Saatgut oder Setzlingen.

Eine Auflistung der Unterrichtsmaterialkosten und Lohnkosten folgt.

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moMo-Flyer

Abb. 47 Flyer Umweltbildung. Autorin

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Anhang G

Publikationen des moMo-Projekts

Abb. 48 Publikation im Vision2035

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unr.studisunr.studis

unr.intern 0211

Projekt moMo: Mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau in der Urbanität

Von Franziska Matter Studentin MSc Life Sciences (2009/11)

[email protected]

Urbane Umwelt – Urban FarmingDie Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten, in denen der Naturbezug fehlt, da entweder die Distanz zum umliegenden Kulturland zu gross ist oder der Anteil der Grünräume meiner Meinung nach zu gering ist. Nur wer einen Zugang zur Natur hat, kann mit ihr zusammenleben. «Nicht zuletzt vom Umgang mit der Natur in der Stadt wird es abhängen, ob naturzerstörerische Le-bens- und Werthaltungen sich langfristig ändern können.»1

Da einerseits durch neu entstandene Grünräu-me in der Stadt ein besseres Stadtklima, ander-seits Platz für Soziokultur geschaffen und gleich-zeitig Nutzpflanzen angebaut werden können, bringt Urban Farming Klima, Soziokultur und Landwirtschaft in einen Kontext. Die Zwischen-nutzung von öffentlichem oder privatem Raum mit Nutzpflanzen kann einen Beitrag zur biolo-gischen, selbstangebauten, wirtschaftstrans-parenten und nachhaltigen Ernährung in der Urbanität leisten. So schreibt auch A. Heistinger: «Urbane Gärten sind wichtig für Ernährungssou-veränität, Eigenmacht und Sortenvielfalt.» 2 Diese Bottom-up-Stadtgestaltung ist ein wichtiger Teil der städtischen Soziokultur und bedeutet ein Empowerment der Stadtbewohnenden. Um den Zugang zur Natur in unmittelbarer Woh-nungsnähe wiederherzustellen, können Zuc-chetti und Thymian im Schulhof, Tomaten und Basilikum auf den Flachdächern oder Kürbis und Melonen auf den Brachflächen angepflanzt und somit «essbare» Lebensräume gestaltet werden. Dafür sind die mobilen Module (moMo) kreiert. Sie sind frei kombinierbare Pflanzmodule in verschiedenen Formen. Die einzelnen, 1 1 m grossen Module aus Holz können in beliebiger Anzahl, Formation und Höhe zusammengesetzt werden.

Projektidee, Vision und Ziel von moMoMit dem Projekt moMo wird die Natur in die Stadt gebracht und anhand des Nutzpflan-zenanbaus der Zugang zu den Ökokreisläufen eröffnet. Die Stadtbevölkerung kann mit den mobilen Modulen den unmittelbaren Wohnraum «grün» gestalten. Die Module lassen sich auch zu einem ganzen Feld kombinieren. Wichtig ist, dass mit den bepflanzten Modulen ein Ort entsteht, an dem die Stadtbewohnenden selber aktiv sein dürfen und sie gleichzeitig an einem Naturerlebnis teilnehmen, dass die Identi-fikation mit der Umgebung stattfindet. «Eine Ge-sellschaft, die Menschen ‹produziert›, die nichts mehr können (dürfen) als konsumieren, fühlt sich ärmer als viele ‹arme› Gesellschaften.» sagt auch Ch. Ax.3

Mein Anspruch an die mobilen Module ist, dass sie selber hergestellt und/oder einfach, schnell und ohne Spuren auf- und abgebaut werden können. Ein spontanes Gärtnern in der Stadt wird durch die Mobilität der Module ermöglicht und der Zugang zur Natur durch praktische Um-weltbildung mit Gemüseanbau erlebt. An der Schnittstelle von Mensch und Natur in der Ur-

banität ist das mobile Modul ein Werkzeug zur Sensibilisierung von Naturkreisläufen und als Einstieg ins Nutzpflanzengärtnern einsetzbar. Das Projekt moMo schlägt Brücken zwischen der Sehnsucht nach Natur, dem Miterleben von Ökokreisläufen und der schnell sich verän-dernden, nomadischen Lebensweise mit kurzen Zeitperioden des Vor-Ort-Bleibens der Stadtbe-wohnerinnen.

1 J. Breuste; Naturerfahrungsbericht, 1994 (2. Teil, S. 14) www.naturerfahrungsraum.de/pdfs/naturerfahrungsraum.pdf

2 In Ch. Müller‘s Urban Gardening, oekom München, 2011 (S. 305)

3 Die Könnergesellschaft, Rhombos, Berlin 2009 (S. 15)

Mobile Module kombiniert zu einem Feld (Visualisierung: Franziska Matter)

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u n r. s t u d i sunr.studis

10 unr.intern 0211

Projektprozess von moMoDen Projektstart von moMo begann ich mit ei-ner Systemanalyse, um die für das Funktionieren der Module wichtigen Faktoren zu eruieren. Da-bei wurde ersichtlich, dass der Pflanzenunterhalt und die Umwelt sowie die Partizipation, das ur-bane Klima und die Pflanzensorten die grösste Rolle im System des mobilen Moduls für den Nutzpflanzenanbau spielen. Die Nachhaltigkeit, die Umweltbildung, die Ästhetik, die Gesundheit, die Regio-Stärkung sowie die Preisbandbreite und das Platzrecht haben einen kleineren Ein-fluss auf das Projekt moMo.Um die geeigneten Nutzpflanzen für die Urba-nität auf der einen Seite und die von Stadtbe-wohnenden bevorzugten Konsumpflanzensor-ten auf der anderen Seite zu erkennen, wurden die Testbeete in der Urbanität angelegt und Stichprobenbefragungen in Schweizer Städ-ten durchgeführt. Die Testbeete sollten zeigen, welche Nutzpflanzen in welcher Kombination für das Stadtklima geeignet sind. Mit den Be-fragungen wurden die Bedürfnisse in Bezug auf den Nutzpflanzenanbau in der Urbanität einiger Stadtbewohner stichprobenartig erkundet. Das häufigste Argument der Befragten gegen das Anpflanzen von Gemüse in Städten war, dass es zu viel Feinstaub durch den Verkehr gibt. Dazu ist zu sagen, dass Felder für den Nah-rungsmittelanbau auch ausserhalb der Städte oft an Autobahnen liegen und die konventio-nelle Landwirtschaft oft Herbizide, Fungizide und Insektizide verwendet, die vermutlich weit grössere gesundheitliche Auswirkungen haben. Dennoch ist dies eine Frage, der weiter nach-gegangen werden sollte. Mit dem Fragebogen und einem Brainstorming im Projektteam wollte ich auch herausfinden, wie ein mobiles Modul für den Nutzpflanzenanbau aussehen müsste. Auf der Grundlage des Brainstormings wurden ein Mock-up und später zwei Prototypen des mo-bilen Moduls entwickelt, welche dann an Mes-sen und an einem Workshop angewendet und getestet wurden. So bekam ich Feedbacks und konnte zusätzlich hilfreiche Kontakte für die wei-tere Umsetzung des Projekts knüpfen.

Die Zukunft von moMoAn der Viventa-Schule Zürich werde ich im Ok-tober den bereitstehenden Prototypen mit Ju-gendlichen im Schulgarten aufstellen, sodass sie eine Winteranpflanzung vornehmen und die Setzlinge im nächsten Jahr anziehen können.

Um dies pädagogisch und didaktisch vorzube-reiten, verfasste ich ein Unterrichtsskript und eine Skizze für das Umweltbildungskonzept.Für die Weiterentwicklung des moMo-Projekts kann an vielen Punkten angeknüpft werden. Denkbar wäre, einen Baukasten «moMo-kit» zu entwickeln, Zwischennutzungen in der Öffent-lichkeit mit mobilen Modulen zu lancieren und an der ETH Hönggerberg im Projekt SeedCity, das ich mitinitiiert habe, einen moMo-Workshop zu organisieren.Auch könnte die Feinstaub-Belastung für Kon-sumierende beim Nutzpflanzenanbau in der Ur-banität untersucht werden. .

Wie funktioniert ein mobiles Modul und wie sieht es aus?

Der Wasserspeicher (1) hält das Erdsub-

strat (2) gleichmässig feucht, um das

Austrocknen der Samen und Setzlinge zu

verhindern. Die gleichmässige Verteilung

des Wassers funktioniert durch die Kapil-

larbewässerung mit Backsteinen (3).

Das Wassereinflussrohr (4) verhindert beim

Auffüllen des Wassertanks die Übernäs-

sung des Substrats und kann auch an

einen Wasserspeicher vom Dach ange-

schlossen werden.

Ein Überlaufventil (5) und eine Wasser-

standanzeige (6) regulieren den Wasserpe-

gel und zeigen diesen an.

Die Abdeckung (7) lässt im Frühling die

Aussaat direkt ins Beet zu und schafft ein

wärmeres Klima.

Die Langzeitnährstoffe können als Kohle in

das Erdsubstrat eingearbeitet werden.

Die Module sind einzeln oder kumuliert zu

Pflanzfeldern einsetzbar.

Die Funktionen und Form des Moduls sowie das Projekt moMo unter Creative Commons (Visualisierung: Franziska Matter)

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Abb. 49 Publikation im unr.intern 02.2011.

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Der Bau von Testbeete, Wädenswil (Bilder: Franziska Matter)

Ölpeakkongress, Winterthur (Bilder: Franziska Matter (links) Luxarium, Markus Sulzberger (mitte, rechts))

Dank an

Petra Hagen Leiterin des Zentrums Urbaner Gartenbau und des MSc-Stu-dienganges der Vertiefung Natural Resource Sciences, IUNR/ZHAW; sie un-terstützte die Initiierung des Projekts moMo.

Yvonne Christ Wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachstelle Grün und Gesund-heit, IUNR/ZHAW, die mir als Mitinitiantin des urban gelegenen, temporären Gartens Kalkbreite eine Möglichkeit gegeben hat, Tests in den von Gudrun Hoppe konzipierten Pflanzboxen anzulegen.

Miriam Haltiner lic. phil. UZH, Wissenschaftliche Assistentin Fachstelle Tou-rismus und Naturnahe Entwicklung, IUNR/ZHAW; sie begleitete die Herstel-lung der Fragebogen.

Tania Hoesli Wissenschaftliche Assistentin Fachstelle Umweltbildung, IUNR/ZHAW, die mich bei der Erstellung der Skizze eines Umweltbildungskonzepts beriet.

Anton LeFèvre Mitarbeiter Lehr- und Versuchsbetrieb Gartenbau, IUNR/ZHAW Wädenswil; er beteiligte sich an der Konzeption der moMo-Prototypen.

Beat Schraner Berufsschullehrer am BZW Wädenswil; er beteiligte sich an der Konzeption der moMo-Prototypen.

UND Projektteam: Suse Lindau, Stefan Grossenbacher, Zora Schneider

Mehr zum Projekt moMo

Blog: http://mo<mourbanfarming.wordpress.com/

Zeitschrift:www.vision2035.ch/downloads/vision_2_doppelseiten.pdf

Ölpeakkongress:http://filmefuerdieerde.ch/11-4-9

Natur Messe:http://www.natur.ch/veranstaltungen/messe/rueckblick-2011/

Verein:http://www.urbanagriculturebasel.ch/project.php?pid=9&uid=

Ähnliche Projekte

keinkaufswagen:http://keinkaufswagen.ch/

nutzdach: http://nutzdach.ch/

SeedCity:http://www.seedcity.ethz.ch/

Kronenwiese:http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Dreckhuegel-fuer-Biker-im-Kreis-6/story/26255077

inFaction:https://sites.google.com/site/infactionworkshops/

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Anhang H Feinstaubbelastung – Fragen an Herrn Prof. em. Peter Gehr. Peter Gehr ist vom Institut für Anatomie an der Universität Bern und hat per E-Mail Auskunft zu Feinpartikel-Auswirkungen beim Nutzpflanzenanbau und -konsum in Schweizer Städten gegeben.

1. Wie hoch ist die Belastung der Nutzpflanzen (und für Konsumenten) von Feinstaub in den Städten im Vergleich zur Agglomeration oder dem Land?

„Hiezu kann ihnen das NADUF(109) oder das AWEL(110) quantitative Auskunft geben.“

(Dazu wurden im Rahmen dieser Masterarbeit keine weiteren Nachforschungen mehr unternommen, da die Zeitspanne zu gering ist. Diese könnten allerdings in weiteren Untersuchungen weiterverfolgt werden.)

2. Ist das Gemüse, das stärkeren Feinstaubelastungen ausgesetzt ist, schädlich?

„Daten hierzu gibt es wahrscheinlich keine verlässlichen Daten. Ich würde die Frage aber eher mit Nein beantworten. Feinstaub gelangt wohl kaum in grösserem Ausmass in die essbaren Teile von Nutzpflanzen. Blattsalate o.ä. sollten aber gut gewaschen werden. Empfehlenswert wäre, die Schadstoffgehalte in den Böden im Auge zu behalten. Diese sind in der Regel in urbanen Böden erhöht (auch aufgrund der Feinstaubimmissionen). Die Verordnung über Belastungen des Bodens enthält Prüf- und Sanierungswerte für Nahrungspflanzenanbau und Familiengärten.„

(Auch hier wurden noch keine weiteren Untersuchungen im Rahmen der Masterarbeit angestellt).

3. Welche Sorten Arten eignen sich mehr oder weniger?

„ Blattsalate sind aus oben besagten Gründen wohl anfälliger als z.B. Wurzelgemüse, Tomaten, etc.“

4. Gibt es Möglichkeiten, um die Konsumpflanzen zu schützen?

„Treibhäuser könnten Immissionen von grösseren Partikeln evtl. reduzieren, dürften bei Feinstaub nicht viel bringen.“

5. Welche städtische Umgebung eignet sich besser für den Nutzpflanzenanbau?

„Verglichen mit was? – Generell würde ich empfehlen, Urban Farming eher an strassenfernen Standorten wie Parkanlagen, Innenhöfen etc. als unmittelbar an Strassen zu betreiben.“

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Sortenvielfalt der Nutzpflanzen- ein Direkt-Interview mit Theres Zwimpfer.

Therese Zwimpfer ist Biologin und am Institut für Umweltwissenschaften und für die gärtnerische Infrastruktur zuständig an der Universität Zürich, UZH Irchel. Theres Zwimpfers Projekt ist, einige alte Sorten von Pro SpecieRara(111) anzubauen.

Abb. 50 Garten der Uni Zürich, Irchel. Autorin

1. Das Anpflanzen und Lagern von alten Nutzpflanzensorten hat welche Hintergründe und Ziele?

„Die wichtigsten Ziele sind die Erhaltung der genetischen Ressourcen und des kulturhistorischen Erbes.“

2. Welche Sorten sind gefährdet, und warum?

„Gefährdet sind insbesondere die alten Landsorten, weil sie für den grossflächigen, intensiven Anbau und den kommerziellen Vertrieb weniger geeignet sind als moderne Hochleistungssorten. Moderne Hochleistungssorten zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie sehr einheitlich wachsen und für Verpackung und Transport geeignet sind. Bei alten Landsorten stand die Eigenversorgung im Vordergrund. Sie mussten also höchstens lokal transportiert werden und das Wachsen und Reifen über einen längeren Zeitraum war sogar erwünscht.“

3. Der Vorteil von diversen Pflanzensorten ist welcher?

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„Es sind mehr Gen-Ausprägungen für ein Merkmal vorhanden, die bei der Züchtung selektioniert werden können, und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, Linien für spezielle Anbaueigenschaften, Krankheitsresistenzen, Zubereitungsarten oder Geschmackserlebnisse zu finden.“

4. Was bedeutet Nahrungssicherheit durch Biodiversität?

„Biodiversität beinhaltet unter anderem die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Je grösser diese Vielfalt ist, desto eher finde ich Pflanzen, die sich ändernden Umweltbedingungen anpassen können. Die Erhaltung der Anpassungsfähigkeit von Pflanzen ist wie eine Versicherung für zukünftige Zeiten.

Es gibt auch strategische Gründe, eine Vielfalt von Sorten für die Ernährung zu erhalten. Wenn nur noch wenige Sorten von wenigen agrochemischen Konzernen im Handel sind, entsteht damit auch eine Abhängigkeit, die im Krisenfall von Nachteil sein kann. Für die Eigenversorgung in Krisenzeiten ist es zum Beispiel wichtig, offenabblühende Sorten zu erhalten, da ihre Samen gesammelt und für den Anbau im nächsten Jahr wieder verwendet werden können.“

5. Ist das biologische Saatgut patentiert, mit dem Du arbeitest? „Zweifache Antwort, weil mir nicht ganz klar ist, worauf du hinauswillst.

Biolabel: Nein, ich erhalte das Saatgut von Pro Specie Rara, die es ihrerseits von Privaten oder Gärtnereien in der Schweiz erhalten hat. Das Saatgut wird von den Samen-GärtnerInnen, die für ProSpecieRara arbeiten, nach Möglichkeit biologisch vermehrt. Da es sich aber nicht um kommerzielle Anbieter handelt, wird das Saatgut auch nicht für eine Biolabel- Zertifizierung angemeldet. Einige ProSpecieRara-Sorten werden auch kommerziell angeboten (z.B. von Sativa, Coop) und sind dann in der Regel bio-zertifiziert.

Züchterpatent: So weit ich weiss, hat ProSpecieRara keine Sorten mit Patentschutz im Angebot. Die Patentierung von Lebewesen wird grundsätzlich sicher eher kritisch beurteilt. F1-Hybride – ob mit oder ohne Patent - sind für die Weitervermehrung nicht geeignet und kommen daher nicht zur Anwendung.“

6. Was bedeutet hybrides, genmodifiziertes Saatgut? Was hat es für Auswirkung?

„Hybrides Saatgut: Kreuzungen von Eltern mit verschiedenen Merkmalen nennt man Hybride. F1-Hybride sind das Produkt eines speziellen Züchtungsverfahrens, bei dem zwei Elternsorten (Parentalgeneration) jede mit sich selber solange durch Selbstbestäubung vermehrt werden, bis sie kaum noch genetische Variabilität und meist Inzuchterscheinungen aufweisen. Kreuzt man in der Filialgeneration 1 (=F1) diese beiden Elternsorten, erhält man sehr uniforme Pflanzen, die viel leistungsfähiger sind als die Elternpflanzen, da mehrere fördernde Gene der Elternpflanzen zusammentreffen (Heterosiseffekt). Verwendet man die Samen der F1-Generation für die Weiterzucht, ist das Resultat ein Mix aus Pflanzen, die entweder der Mutterpflanze, der Vaterpflanze oder der F1 gleichen. Möchte man einheitliches Gemüse, müssen daher die Samen der F1 immer wieder gekauft werden. Genetisch modifiziertes Saatgut: artfremde Gene werden mit Hilfe von Gentechnologie in Organismen eingeschleust. Da Saatgut aus gentechnischer Züchtung meist patentgeschützt ist, muss es immer wieder gekauft werden.“

7. Warum kann Pflanzenwachstum patentiert werden?

„Nicht Pflanzenwachstum kann patentiert werden, sondern Saatgut, Pflanzen und Lebensmittel aus konventioneller und gentechnischer Züchtung. Im Bereich der Gentechnik sind sogar Verfahren zur gentechnischen Züchtung patentierbar. Das Patent soll sicherstellen, dass der Züchter über einen gewissen Zeitraum einziger Nutzniesser seiner Entwicklung ist.“

8. Ist eine Selbstversorgung durch Urban Farming (90%), sowie es in Kuba durch die Oelkrise entstand in der Schweiz möglich?

„Wahrscheinlich nicht. Bei der ‚Anbauschlacht’ im zweiten Weltkrieg wurde ein Selbstversorgungsgrad von gegen 60% erreicht, wobei die Rationierungen und der sparsame

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Umgang mit Rohstoffen einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Seither hat aber die ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz um 3 Mio. zugenommen und durch die Bautätigkeit vor allem im Mittelland und in städtischen Regionen schwinden die Landreserven enorm. Probleme sehe ich auch in der Verfügbarkeit von genügend Saatgut der gewünschten Qualität und im Wissenstransfer. In der modernen Gesellschaft leben sehr viele Menschen sehr weit weg von den Lebensgrundlagen und verfügen weder über Wissen noch Erfahrung mit Selbstversorgung. Aber was ist nicht alles möglich in der Not….“

9. Was können die einzelnen UrbangartenaktivistInnen tun, um zur Vielfältigkeit der Nutzpflanzen beizutragen?

„Sie können im Samenhandel und Setzlingshandel erhältliche alte Landsorten den weitverbreiteten F1-Hybriden vorziehen und vor allem diese anbauen. Sie können bei den Grossverteilern und auf dem Markt die angebotenen Produkte alter Sorten bevorzugen. Sie können sich zu SamengärterInnen für Pro SpecieRara ausbilden lassen und selber alte Sorten vermehren.“

10. Gibt es spezielle Sorten die sich für die Flachdächer und Brachen in Schweizer Städten eignen?

„Das kann man nicht so sagen, bei geeignetem Substrat und genügend Besonnung und Bewässerung kommen grundsätzlich alle Sorten in Frage. Wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Kürbisgewächse gedeihen sicher besonders gut im trockenem, heissem Klima auf einer Dachterrasse. Zwischen den Häusern ist oft die Beschattung problematisch, dort gedeihen eher Blatt- und Wurzelgemüse.“

11. Wie gelangt das Wissen der Nutzpflanzen an die Stadtbewohnenden?

„Durch Öffentlichkeitsarbeit, Gemeinschaftsgärten, Tag der offenen Tür in Schrebergartenarealen, Märkte, Kochkurse….“

12. Gibt es Samenlager in der Schweiz? Wo sind sie? Sind sie öffentlich?

„Es gibt eine Sortenbibliothek bei Pro SpecieRara in Aarau und eine nationale Schweizer Genbank des Bundes in Changins/VD. Beide sind nicht öffentlich. Die Samen der Schweizer Genbank sind zusätzlich in der internationalen Genbank in Spitzbergen/Norwegen eingelagert.“

13. Wie bekommen die StadtanwohnerInnen alte Nutzpflanzensorten?

„Saatgut: Coop, Sativa, Zollinger, Sortenfinder der Pro SpecieRara für GönnerInnen Setzlinge: lokale Setzlingsmärkte, Wochenmärkte Produkte: lokale Märkte, Coop, Marktplatz auf der Homepage von PSR“ Anhang I Anekdoten der partizipativen und freiwilligen Gartenarbeit in Projekten

Im europäischen Freiwilligen-Jahr wurden viele Projekte in Selbstinitiative und freiwillig im Bereich Urban Farming eröffnet.

Auf dem ‚Landhof’ wurde ein partizipatives Gartenprojekt von der Stadtgärtnerei geplant. Dabei wurde nach zwei Sitzungen ohne Anwohner vergessen, die Beteiligten zu informieren, dass dieses Projekt bereits existiert.

Nach diesen zwei Sitzungen und der geschriebenen Konzeptskizze, bestimmte die Leitung der Stadtgärtnerei, dass der Lohn für die Projektarbeit selber bei Stiftungen organisieren werden müsse. Dies zeigte, dass die Partizipation nicht angewendet wurde und die urbane Gartenarbeit als Freiwilligenarbeit für Communities betrachtet wird. Da dies jedoch ein ‚Top-Down’ Projektprozess ist, ist die Selbstinitiative und Freiwiligenarbeit nicht nachhaltig.

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Um für den Community Garten ‚SeedCity’(86) zu werben, wollte das Team den Flyer mit einer Grafik verwenden, bei der in einem organischen Kompostprozess, aus Petflaschen Gemüse recycelt wird. Da wurde etwas versprochen, das nicht möglich ist, auch wenn unser Auftrag auf dem Hönggerberg Campus, den Fussabdruck(104) zu verringern und für ein nachhaltigeres Leben dort zu sensibilisieren, war. Im ‚SeedCity’ Garten wurde dann beim Umgraben eines Frühbeets von einer Studentin aus dem Leitungsteam gefragt, ob sie nun alle Regenwürmer aus der Erde ziehen soll. Die Schwierigkeit war in dem Fall die verschiedenen Level des Wissens bei der Gartenarbeit zusammenbringen.

Bei beiden Projekten war die Schwierigkeit die verschiedenen Hierachien in eine freiwillige Aktivität umzuwandeln. Diese Schnittstellenarbeit sowie das Sensibilisieren von Naturzusammenhängen und professionelles partizipatives Gärtnern wird von Institutionen als Freiwiligenarbeit verlangt.

14 Blog Anstelle eines Posters wird hier die Website moMo_urbanfarming vorgestellt: http://momourbanfarming.wordpress.com/ Der Blog soll über das Projekt moMo informieren. Kommentare und Feedbacks können von Besuchern abgegeben werden. Der Projektprozess und einige Tests sind ersichtlich.

Bei einer transdisziplinären Zusammenarbeit können sich die verschiedenen AkteurInnen ein Bild des Projekts moMo oder im speziellen der Module machen und sich über die Entwicklungen des Projekt oder der Module austauschen. Auch können sich einzelne Interessierte mit dem Einverständnis der Creative Commons-Abmachungen, die Bauanleitung anschauen.

Diese Seite wird möglicherweise zu einer interaktiven Bestellplattform für moMo-kits ausgearbeitet werden, falls dieser Entwickelt wird und genügend KäuferInnen vorhanden sein werden.

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Abb. 51 Frontseite des Blogs mit der Liste der Seiten und weiterführenden Links. Autorin und

Design by Ghyslain Armand. Die 2309 Aufrufe der Seite, sind seit dem März 2010 betätigt worden.

Abb. 52 Die Statistik zu den Aufrufen in Tagen und Monaten. Wordpress.com.

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Zu sehen ist, dass im Frühjahr am meisten Interessierte die Seite besucht haben. Direkte Anfragen oder Feedbacks sind ein paar wenige an die Projektleitung gelangt. Einige Kommentare sind bezüglich der Bilder auf dem Blog direkt geschrieben worden. Die Kommentare und Feedbacks werden von dem Anbieter Wordpress.com nach kurzer Zeit gelöscht. Ein Spamfilter ist vorhanden. Einige Besucher konnten entweder wegen der Computereinstellung (Mac: Ansicht, Webseiten-Stil, Standard-Stil) oder dem verwendeten Webbrowser den Blog nicht mit der gestalteten Oberflächenstruktur betrachten. Die Texte und Bilder wurden jedoch trotzdem gezeigt.

Abb. 53 Die Statistik zeigt an das während der 10 Monate im Jahr 2010 weniger Spams

gesendet wurden, als im Jahr 2011. Wordpress.com. Dies könnte mit dem Bekanntheitsgrad zusammenhängen. Da der Blog im Jahr 2011 öfters Aufgerufen wurde, schliesst dies auf eine grössere Bekanntheit der Seite.

15 Augabenstellung

Allgemeine Informationen

Name Student In F ranz iska Mat te r

Beginn des Studiums 14 .09 . 2009

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Inst i tut / Arbei tsort Ins t i tu t Umwel t und Natür l i che Resourcen

Tite l der Masterarbei t Mobi les Modul für den Nutzpf lanzenanbau in Schweizer Städten

Fachgebiet Urban Farming

Vertraul ich nein

Beginn der Masterarbei t

14.09 . 2009

Korrektor Innen 1 . Zürcher Hochschu le fü r Angewandte Wissenschaf ten

Name: Jean-Bernard Bächt iger

Adresse: L i fe S iences und Fasc i l i t y Managment , IUNR, Grüenta l Pos t fach , 8820 Wädenswi l

Te l .Nr . : 058 934 59 02

E-Mai l : @zhaw.ch

2 . Name: Regula Treichler Bratschi

Adresse: L i fe S iences und Fasc i l i t y Managment , IUNR, Grüenta l , Pos t fach , 8820 Wädenswi

Te l .Nr . : 058 934 55 85

E-Mai l : @zhaw.ch

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Aufgabenstellung

Aufgabenste l lung

• Ausgangslage

• Zie lsetzung und geplante Exper imente

• Ausstat tung

Im urbanen Raum g ib t es zah l re iche Brachf lächen. D iese so l len mi t H i l fe von mob i len gär tner ischen Ins ta l la t ionen reak t iv ie r t werde . Z ie le is t d ie Be lebung des ö f fen t l i chen Raums, d ie S tärkung des Gemeinschaf tswesens. Mög l ichke i ten der Se lbs tversorgung, der ak t iven gär tner ischen Tät igke i ten im unmi t te lbaren Wohnumfe ld . Fo lgende Aspekte werden mi t e inbezogen: Nachha l t igke i t , S tä rkung der Reg ion , Par t iz ipa t ion , Umwel tb i ldung. Le tz tend l ich kann e iner u rbanen Gese l lschaf t dami t d ie Natur w ieder näher gebracht werden.

Bemerkungen (z .B. notwendige Anschaffungen, Budgetplan, zusätz l iche Rahmenbedingungen)

Entschädigung sei tens der Industr iepartner

Fal ls e ine Entschäd igung mi t Ex ternen/ Indus t r iepar tnern abgemacht is t , b i t te h ie r e in t ragen:

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16 Abbildungsverzeichnis Abb. 01 Logo moMo. Autorin Abb. 02 Logo Creativ Commons.CC Abb. 03 Animation der mobilen Modulen kombiniert zu einem Feld. Autorin Abb. 04 Schweizer Schutzgebiete und Pärke. BAFU Abb. 05 Siedlungsflächen zwischen 1997/85 und 1992/97 in der Schweiz. BAFU Abb. 06 Mindmap 1. Autorin Abb. 07 Mindmap 2. Mit der Freemind Software von der Autorin erstellt. Abb. 08 Zeitstrahl. Autorin Abb. 09 NaturMesse, Mock-up. Autorin und urbanAgriculture Verein Basel. Abb. 10 Erdölkonferenz, 9. 4. 2011, Modul Prototyp. Autorin mit Tilla Künzli. Abb. 11 Kreisläufeskizze für den Umweltbildungs-Workshop. Autorin. Abb. 12 Creativ Commons Logo und Lizenz. CC Abb. 13 Testbeete 1. Autorin Abb. 14 Pflanzboxen von Gudrun Hoppe konzipiert als Testbeete im Projekt ‚Temporärer

Garten’, Kalkbreite, Zürich. März 2010. Autorin Abb. 15 Kappilaritätstest mit Backsteinen. Autorin Abb. 16 Testbeete 2. ZHAW, Wädenswil. Autorin Abb. 17 Funktionen eines Moduls. Autorin Abb. 18 Formen der Module. Autorin Abb. 19 Methoden-Planung. Autorin Abb. 20 infAction-Workshop, Basel. Autorin Abb. 21 Wichtigste Variablen aus der Systemanalyse nach Vester. Autorin Abb. 22 Grafik der Grünen und Grauen Elemente in der Wohnumgebung der Frauen und

Männer. Hans Wydler. Abb. 23 Grafik der im Grünen und Grauen wohnenden und dem Bedürfnis zur Nutzung eines

Pflanzsystems. PFS 0 = kein Interesse ein Pflanzsystem zu nutzen. PFS 1 = Haben Interesse ein Pflanzsystem zu nutzen Abb. 24 Nutzpflanzenliste mit Rating. Autorin Abb. 25 Testbeet 2. Autorin Abb. 26 Testbeet 2, nach sechs Wochen. Autorin Abb. 27 Plan von einem Modul der Schreinerei Holzabbund, Wädenswil. Abb. 28 Bauanweisung mobiles Modul. Autorin Abb. 29 Materialkosten eines Modul. Autorin Abb. 30 Fehlkonstruktion am Modul mit Halterung. Autorin. Abb. 31 Fehlfunktion am Modul nach Regenschauern. Autorin Abb. 32 Offerte für ein Modul. Autorin Abb. 33 Animation von quadratischen Modulen. Autorin Abb. 34 Variablensatz, Systemanalyse. Autorin mit Tool von der GEO-Fachstelle des IUNR,

ZHAW. Abb. 35 Einflussmatrix. Autorin mit Tool von der GEO-Fachstelle des IUNR, ZHAW. Abb. 36 Rollenverteilung. Autorin mit Tool von der GEO-Fachstelle des IUNR, ZHAW. Abb. 37 Dokumentation der Testbeete 1. Autorin Abb. 38 Nutzpflanzenliste. Testbeetort, Anzuchtvariante, Ernteerfolg. Autorin. Abb. 39 Fragebogen. Autorin begleitet von Miriam Haltiner. Abb. 40 Beiblatt zum Fragebogen. Autorin Abb. 41 Frequencies der Befragungsnalyse mit dem Program SPSS. Abb. 42 Kohle-Kompostsubstrat Abb. 43 Themen des Lehrplans. Skizze Autorin Abb. 44 Lehrplan, Unterstufen-Schule, 5. Klasse, Zürich. Abb. 45 Ablauf des Projekts. Skizze Autorin Abb. 46 Materialkosten eines bepflanzten Moduls. Autorin.

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17 Quellenverzeichnis Die Quellen aus Büchern sind mit eckigen [] Klammern und die aus dem Internet mit runden ()

Klammern versehen. Da die Disziplin des Urban Faming eine aktuelle Bewegung ist, sind viele Informationen im Internet zu finden, während eher weniger Literatur dazu zur Verfügung steht.

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